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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für Gott, Kaiser und Vaterland - ein "Napoleon's Campaigns" AAR



SolInvictus202
29.05.11, 18:57
Für Gott, Kaiser und Vaterland – ein „Napoleon's Campaign“-AAR
http://img863.imageshack.us/img863/3237/napoleoneinleitung.jpg

Werte Regenten!
Wir wollen uns nun doch über unseren ersten AAR in diesen edlen Hallen wagen... - es war bereits lange ein Wunsch von uns, jedoch fanden wir nie genügend Zeit um uns wirklich in ein Projekt zu vertiefen – und wir wollen nun wirklich nicht ein „halbherziges“ Opus ins Leben rufen.... - da eine lange angebotene Hilfe bei einem anderen AAR anscheinend nicht benötigt wird, glauben wir uns nun voll und ganz diesem Spiel widmen zu können! - Natürlich war der grandiose AAR des werten Stoertebekers Anlass dieses Spiel wieder auszupacken – wir wollen uns auf diesem Weg für die Inspiration bedanken (wir haben deswegen nicht einen Rise of Prussia gestartet, obwohl dieses neue Spiel doch einige zusätzliche Optionen bietet, die in Napoleon's Campaigns noch fehlen).


Was ist der Plan für diesen AAR? - Nun – der Plan ist wie folgt: (und wie alle Regenten dieser edlen Hallen sicherlich wissen: jeder Plan ist hinfällig sobald es zum ersten Feindkontakt kommt :D)

a) detaillierte Darstellung der insgesamt 35 Spielzüge dieses 1809 Szenarios – man bedenke, dass wir bei Weitem kein Experte dieses Spieles sind, und deshalb vermutlich glorreich untergehen und nicht erst in Znaim sondern vermutlich bereits in Regensburg kapitulieren werden müssen ;)

b) die Erzählung von 2 oder 3 Persönlichkeiten des Krieges, um, hoffentlich, unterhaltsame Zwischengeschichten zu den „trockenen“ Geschehnissen des Krieges zu liefern.

c) begleitende Fakten oder, ebenfalls hoffentlich, interessante Geschichten zu den Ereignissen von 1809 (und obwohl der Autor dieses AARs aus dem schönen Tirol stammt, werden wir auf die patriotischen Aufstände unter Andreas Hofer nicht zu detailliert eingehen! ;) )

d) regelmäßige Updates: nun, wir werden unser Bestes geben, aber durch die vielen Dinge die wir geplant haben, werden Updates doch immer einige Zeit in Anspruch nehmen – und mit nur 35 Zügen müssen wir ja auch nicht sonderlichen Stress an den Tag legen ;)



Vorspann:
http://img402.imageshack.us/img402/7081/austerlitz.jpg

4 Jahre war es her, dass das Kaiserreich die vernichtende Niederlage von Austerlitz hatte hinnehmen müssen – Kaiser Franz musste sich diesem kleinen, untersetzten Usurpator aus Korsika ergeben – ja nicht nur ergeben, sondern sogar untertänigst um „milde“ Kapitulationsbedingungen ansuchen... Das Kaiserreich musste unglaubliche Reparationszahlungen leisten, Kaiser Franz musste die Krone des heiligen römischen Reiches niederlegen und diese auflösen. Man konnte von vergangenem Glanz und Ruhm des ehemals stolzen Kaiserreichs Österreich kaum noch sprechen...

Aber wie war es soweit gekommen? (wollen wir doch den Historikern etwas freien Lauf lassen – in wie weit dies zu dieser Zeit nun wirklich bekannt war, wollen wir dahin gestellt lassen)
um die wichtigsten Dinge zusammenzufassen: Mack, Training, Organisation, Unbeweglichkeit, unabhängiges Kommando, Direktiven und überholte Richtlinien.... usw... - die Liste geht weiter – nur ein kurzes Beispiel, welches vermutlich die Lage der österreichischen Armee am Besten zusammenfasst:
während die französische Armee im Camp de Boulogne am Tag 3-5 Schuss pro Mann im Training abfeuerte, um Ladezeiten zu minimieren und den einzelnen Soldaten an den Lärm, den Rauch und das Chaos auf dem Schlachtfeld zu gewöhnen, so durfte der österreichische Soldate pro JAHR 10 Schuss, wenn überhaupt, abfeuern, ansonsten jedoch nur mit dem Bajonett üben....
Das Bajonett: die wohl „ehrenvollste“ Art des einfachen Soldaten den Feind zu attackieren – leider erst wirksam, wenn man erfolgreich und geschlossen an den Feind gekommen ist!

Diese Dinge mussten also geändert werden: als erstes brauchte man einen fähigen General der die Armeen Österreichs im Felde kommandieren würde! Wieso waren die französischen Generäle den unseren Überlegen? Es war dem Kriegsrat unerklärlich, war doch Maréchal Lannes ein einfacher Grenadier, der während der französischen Revolution in den Pyrenäen gekämpft hatte, Maréchal Murat war ein no-name aus Zentralfrankreich, und trotzdem der wohl bekannteste Kavalleriegeneral seiner Zeit, und es gab noch viele andere solcher Beispiele
– in Österreich würde es so etwas jedoch sicher nicht geben! - Nur Adelige, mit langjähriger Ausbildung in der Kunst des Krieges würden unsere Truppen kommandieren! - deshalb wurde niemand geringerem als dem Bruder des Kaisers, Erzherzog Karl, das Oberkommando über die österreichischen Truppen im Feld übertragen.


http://img7.imageshack.us/img7/1126/erzherzogkarl.jpg

Der Erzherzog, trotz seiner körperlichen Defizite, war mit vollem Elan an die Umstrukturierung und Neuaufstellung der österreichischen Armee gegangen und hatte erstaunliches vollbracht. Nichtsdestotrotz war ihm sehr wohl bewusst, dass es lange Zeit brauchen würde, bis diese Armee sich mit der französischen Grande Armée messen konnte!

Wieso war dieser korsische Usurpator auf den Namen „Grande Armée“ gekommen? Was hatte dieses Heer vollbracht, sodass es schon fast als „unbesiegbar“ galt?
Fassen wir kurz die Siege und Erfolge der letzten Jahre zusammen:
Durch die unvergesslichen Erfolge von Lodi, Arcole, Aboukir (zu Lande natürlich ;) ), Marengo, Ulm, Austerlitz, Jena-Auerstädt, Eylau und Friedland, um nur einige zu nennen, war die Grande Armée zu einem Mythos geworden – denn die Franzosen waren über 10 Jahre schon unbesiegt durch Europa gezogen....


War es jemals „eng“ geworden?
- Konnte sich der Kriegsrat an gewissen Erfolgen gegen die Franzosen orientieren, um die Taktik und Strategie der kaiserlichen Armee zu verbessern, bzw. der französischen anzupassen?
Dem Autor kommen 3 Schlachten in den Sinn: Marengo, Auerstädt und Eylau – natürlich ist uns bewusst, dass viele Gründe zu den Veränderungen der österreichischen Armee 1807/8 geführt haben – trotzdem kann man auch gewisse Tendenzen durch genaueres Studium dieser Schlachten erkennen – deshalb wollen wir als Vorspann zum eigentlichen Feldzug 1809 (natürlich gespielt von österreichischer Seite) nun kurz diese 3 Schlachten besprechen:


1) eine Schlacht in der Napoléon aus einer Niederlage noch einen Sieg machte – MARENGO:

http://img232.imageshack.us/img232/1434/lejeunebatailledemareng.jpg

Geschlagen im Jahre 1800 war es die erste Schlacht in der Napoléon einer Niederlage nur knapp entkommen war. Durch das überlegene taktischen Verständnis seiner Generäle, fortschrittliche Doktrin und pures Glück konnte er jedoch noch aus einer Niederlage einen überwältigenden Sieg machen! Einer seiner besten Divisionäre, Desaix, war gerade noch rechtzeitig auf dem Schlachtfeld erschienen, um dem österreichischen Vormarsch Einhalt zu gebieten. Wir wollen nicht zu detailliert auf die Schlacht hier eingehen, doch wollen wir nicht abschließen ohne den berühmten Kavallerieangriff von Francois Étienne Kellermann zu erwähnen: er konnte mit einem, zum perfekten Zeitpunkt, ausgeführten Angriff ein österreichisches Regiment überraschen, welches, noch erschöpft vom andauernden Feuergefecht in Marengo, mit leeren Musketen einen Teil der Verfolgungskolonne des siegessicheren Zentrums stellte. Es sollte einer der berühmten Augenblicke der französischen Kavallerie werden!
Zusammenfassung: trotz aller Befehle war Desaix „dem Kanonendonner“ entgegen marschiert und erschien gerade rechtzeitig um Napoléon genügend Truppen zu geben, um den erschöpften österreichischen Verfolgern entgegenzusetzen und sie schlussendlich zurückzuwerfen.





2) AUERSTAEDT: wie der „eiserne“ Marschall die halbe preußische Armee besiegte

http://img62.imageshack.us/img62/1280/ducdebrunswick.jpg


Meistens wird diese Schlacht nur im gleichen Augenblick mit Jena erwähnt – meistens sogar als Doppelschlacht, jedoch waren diese beiden Schlachten sehr unterschiedlich. Während in Jena die Macht der französischen Armee zum vernichtenden Schlag gegen die preußische Beobachtungsarmee angetreten war, standen der Preußischen Armee und dem Herzog von Braunschweig bei Auerstädt nur das 3. Korps und Maréchal Davout gegenüber. 3 Divisionen, die wohl besten der französischen Armee, (mit Ausnahme von St. Hilaire's Division, die dem 4. Korps angehörte) unter dem „eisernen“ Marschall standen den besten Regimentern der preußischen Kavallerie und General von Blücher und einem Großteil der preußischen Garde gegenüber. Der König war höchst persönlich anwesend.

Nichtsdestotrotz rannten die Preußen stundenlang gegen die Karrees der Infanterie, die bestens positionierten Kanonen oder die immer standhaften Bataillone der Linieninfanterie an.

Gegen Ende der Schlacht bewies auch die französische leichte Infanterie ihre Überlegenheit gegen die starren Reihen der stolzen preußischen Garde, die sich deploiert hatte um den Rückzug der restlichen Armee zu decken. Als man die preußischen Grenadiere in einem bewaldeten Hügel in Schlachtformation entdeckte, lösten sich die beiden führenden Bataillone der französischen Infanterie in Plänkelformation auf und begannen die Linien, gedeckt hinter Bäumen, mit Zweimann -Teams unter Feuer zu nehmen. Während die Verluste auf preußischer Seite horrend waren, konnten die konzentrierten Salven der Garde den einzelnen französischen Soldaten nichts anhaben.

Trotzdem war Auerstädt auch auf französischer Seite ein Versagen – denn Maréchal Bernadotte versäumte es dem 3. Korps zu Hilfe zu eilen – nicht weil er nichts von der Schlacht wusste, sondern weil er persönliche Differenzen mit Davout hatte.



3) EYLAU: der blutigste Sieg der Grande Armée – ein Gemetzel im Winter

http://img822.imageshack.us/img822/5043/eylau.jpg


Nachdem die große Batterie der Russen das Zentrum pulverisiert hatte und fast das gesamte Korps von Augereau im Schneesturm vernichtet worden war, die Truppen von Davout noch kaum, und von Ney noch gar nicht auf dem Schlachtfeld erschienen waren, stand nur mehr die imperiale Garde zwischen der Vernichtung der gesamten französischen Armee. Doch Napoléon hatte noch ein Ass im Ärmel – die gesamte Reservekavallerie unter Joachim Murat – 10,500 Dragoner, Chasseurs à Cheval, Husaren, Kürassiere und Uhlanen/Lanzenträger sowie die Gardekavallerie – in 3 Linien attackierte sie die vorrückenden Russen, und konnte unter schlimmen Verlusten (über 3000 Mann) das Zentrum zerschmettern und Napoléon genug Zeit verschaffen, um Davouts Korps zu entfalten und die Initiative zurückzuerlangen.

Die Schlussfolgerungen die man aus diesen „knappen“ Siegen ziehen konnte:
1) die Überlegenheit der unabhängigen Kommandostrukturen bei den Franzosen, sowie die Überlegenheit der einzelnen Kommandanten an sich.
2) Die Vorteile der Plänkelformation wenn im richtigen Terrain eingesetzt
3) Massierte Kavallerie kann einen schlachtentscheidenden Schlag austeilen

deshalb musste das kaiserliche Heer Österreichs grundlegend reformiert werden – welches zu



den Armeereformen von 1807/1808
führte:
http://img18.imageshack.us/img18/5467/tmtuniformsofaustrianin.jpg


die wichtigsten Änderungen (ich lege hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

1) Einführung der Korpsstruktur (österreichisch: Kolonne/Colonne) – man versuchte die unabhängige Kommandostruktur der Franzosen zu imitieren, um aus jeder Colonne eine Armee in sich zu machen, die über alle drei Waffengattungen verfügte: Infanterie, Kavallerie und Artillerie – des weiteren konnte durch diese dauerhaft bestehende Struktur (es wurde auch eine OOB für Friedenszeiten festgelegt) eine schnellere Mobilmachung gewährleistet werden.

2) Einführung der „legère“ - es wurde die leichte Infanterie, die in Plänkelformation z.B den Preußen immense Verluste zugefügt hatte (Auerstädt – preußische Garde), auch in der österr. Armee eingeführt – Problem war, dass von nun an EIN leichtes Infanterieregiment (entw. Grenzer oder Jäger) für den Schutzschirm der gesamten Division/oft sogar der ganzen Colonne zuständig war – ein Albtraum für Kommando und Kontrolle der einzelnen Kompanien dieses Regiments und der Koordination mit der nächst höheren Befehlsstelle!

3) Erstellen einer Armeereserve: 2 Elite-Grenadierkompanien von jedem Regiment wurden in unabhängige Brigaden zusammengefasst und danach in 2 Grenadierdivisionen eingeteilt – sie stellten die Armeereserve – zusammen mit der schweren Kavallerie formierten diese Divisionen die Reservecolonne unter FML Fürst von Liechtenstein.

4) Man organisierte ein System, um den erdrückenden Mangel an Pferden für die Kavallerie zu bereinigen.

5) Aufstellen einer Miliz/Landwehr – um den „Schutz des Landes“ zu gewährleisten

6) Auflösung der Bataillons/Regimentsartillerie und die Zusammenfassung dieser Geschütze in Brigaden/Divisionsbatterien (je nach Kaliber) – nur Grenzerbataillone behielten 2 leichte Geschütze. Grund für diese Veränderung war das Erkennen des großen Erfolges der französischen „große Batterien“, die oft entscheidende Feuerüberlegenheit auf dem Schlachtfeld gewährleisteten. - Mehrere schwere Positionsbatterien (12pfd) wurden zu einer Artilleriereserve zusammengefasst (auf Korps und auf Armeeebene)

7) Zahlreiche neue Infanterietaktiken wurden eingeführt, wie die „Masse“ - das österreichische Karree nur ohne freien Raum im Zentrum – sowie neue leichte Infanterieformationen

8) Wir wollen nicht im Detail auf die Reformen der Kavallerie eingehen, da dies zuviel „Text“ in Anspruch nehmen würde – wenn Fragen auftauchen sollten – geben wir gerne Antwort! - Zusammenfassend wäre zu sagen, dass die noble und auch berühmte österreichische Kavallerie ein Relikt aus der Zeit Maria-Theresias war – sie war weder trainiert in großen Formationen zu manövrieren, noch war sie auf Kavallerieaufgaben konzentriert (Dragoner wurden oft als leichte Infanterie eingesetzt etc.) – des Weiteren war z.B. der österr. Kürassier nur vorne gepanzert, wenngleich der französische auch am Rücken ein Kürass besaß – deshalb waren viele Kavallerieschlachten zwischen den „Schweren“ beider Seiten oft sehr einseitig und nach dem ersten Durchbruch durch die Linie oft ein Massaker, da die französischen Reiter nur mit dem Säbel nach dem Passieren des Feindes zuschlagen mussten, um den ungeschützten Rücken zu verletzen!




Doch nun genug von der allgemeinen Einleitung zu diesem AAR. - Wir dachten, es wäre wichtig für die Leser, die sich bis jetzt vielleicht noch nicht mit der österreichischen Armee dieser Zeit im Detail befasst haben, eine allgemein Einleitung anzubieten.




Ordre de Bataille der Feldarmee:

(laut Spiel, vor Veränderungen – auch militärische Grade werden 1:1 übernommen)


Bayrische Armee: Generalissimus Erzherzog Karl

1) I. Korps : FML Bellegarde, Heinrich von

Division Vogelsang
Division Fresnel
Brigade Ulm
2x 12pfd Positionsbatterien
1x Nachschub

2) II. Korps: FML Kollowrath-Krakowsky, Johann-Karl

Division Klenau
Division Treuenfels
Division Brady
3x Positionsbatterien
1x Nachschub

3) III. Korps: FML Fürst von Hohenzollern-Echingen

Division St. Julien
Division Lusignan
Division Vukassovitch
3x Positionsbatterien
1x Nachschub

4) IV. Korps: FML Fürst von Rosenberg-Orsini

Division Hohenlohe-Bartenstein
Division Dedovich
Division Somariva
3x Positionsbatterien
1x Nachschub

5) V. Korps: Erzherzog Ludwig

Division Lindenau
Division Heinrich
Division Schustek
3x Positionsbatterien
1x Nachschub

6) VI. Korps: FML Hiller, Johann von

Division Jellacich
Division Kottulisnky
Division Vincent
3x Positionsbatterien
1x Nachschub

7) Reservekorps: FML Fürst von Liechtenstein

Division Hessen-Homburg
Division Kienmayr
Division Aspre
Division Prohaska

Tirolerische Armee: Erzherzog Johan

1) VIII. Korps: FML Chasteler de Courcelles

Division Frimont
Division Gyulai
2x Positionsbatterien
1x Nachschub

2) IX. Korps: FML von Maros-Németh, Ignaz Gyulay

Division Landwehr (von Duka, Peter)
Division Reichenberg
Division Besanez
Regiment Stoichewich
3x Positionsbatterien
1x Nachschub

3) VII. Korps: Erzherzog Ferdinand

Division Monda
Division Mohr
Division Scharoth
3x Positionsbatterien
1x berittene Batterie
1x Nachschub


Auf die genauen OOBs der einzelnen Division werden wir eingehen, sobald es zu den ersten Gefechten der Einheiten kommt! Desweiteren gibt es gewisse einzelne, nicht zusammengefasste, Verbände in Kroatien und zahlreiche Garnisonen auf die wir bei gegebenem Anlass eingehen werden!

Mortimer
29.05.11, 19:40
Ein sehr lobenswertes Unterfangen, einen AAR zu NCP zu verfassen! Das Szenario ist auch recht nett. Das Spiel wird leider unterschätzt, weil es keine Produktionsmöglichkeiten wie in anderen AGEOD-Titeln gibt, dennoch ist es eine gute Darstellung der operativen Kriegsführung jener Epoche. - Es gab sogar letztens noch ein Update auf Version 1.07, das mich zu der Überlegung führte, das Spiel einmal wieder zu installieren.

Viel Glück!

Cfant
29.05.11, 19:49
Ohja, führt Österreich zu Ruhm und Ehre! :) Danke für den kurzen Abriss, Wir fanden ihn ausgesprochen informativ!:ph:

KAreil
30.05.11, 08:00
Ein Kranz von Bergen stolz und hoch
erhoben umringt die Heimat mein Tirolerland.
Die Gipfel strahlen hell in ihrem Glanze
und leuchten weit von steiler Felsenwand.

Ref: //: Du bist das Land dem ich die Treue halte,
weil du so schön bist mein Tirolerland. ://

Ein harter Kampf hat dich entzwei geschlagen,
von dir gerissen wurde Südtirol.
Die Dolomiten grüßen uns von Ferne
in roter Glut zum letzten Lebewohl.

Ref: //: Du bist das Land dem ich die Treue halte,
weil du so schön bist mein Tirolerland. ://

Tiroler Schützen halten dir die Treue,
so lange ihre Herzen noch erglühn.
Der Trommelwirbel klingt durch unsre Reihen,
und ruft uns auf der Heimat beizustehn.

Ref: //: Du bist das Land dem ich die Treue halte,
weil du so schön bist mein Tirolerland. ://



Auf in den Kampf und viel Glück und Erfolg, werter Landsmann!

Ruprecht I.
30.05.11, 20:16
Ösiland gegen Frankreich...
Egal, wer verliert, beides schön anzusehen :D

SolInvictus202
30.05.11, 20:18
Werte Regenten Mortimer, Cfant und KAreil,

Besten Dank für die aufmunternden Worte! - Wir werden unser Bestes geben einen, für Österreich, positiven oder zumindest akzeptablen Ausgang der Kampagne zu erreichen! - Hier geht es schließlich um das Kaiserreich! :)

werter Mortimer: wir haben nur einen Patch zur Version 1.06 gefunden... - habt ihr zufällig einen Downloadlink für 1.07 bei der Hand?

werter Cfant: es freut uns sehr, dass ihr die kurze Einleitung infomativ gefunden habt - solltet ihr, oder ein anderer Regent jemals Fragen zur Napoleonischen Zeit habe - einfach drauflos fragen - dieses Gebiet ist seit vielen Jahren eines unserer Hauptinteressensgebiete!

werter KAreil: nun - für dieses Lied hätte ich gar keinen Strophentext gebraucht :D - passt natürlich gut zum 1809er Aufstand ;)


nächstes Update noch heute Abend - wir wollen unseren ersten "Hauptdarstellenden" vorstellen - einen direkten Vorfahren vom Autor dieses AARs!

SolInvictus202
30.05.11, 20:22
Ösiland gegen Frankreich...
Egal, wer verliert, beides schön anzusehen :D

nun - die Österreicher waren nie besonders überlegen im Krieg - dafür haben wir immer alle verlorenen Gebiete durch Heirat zurückgewonnen und noch vergrößert.... - solange das mit dem ius primae noctis halt noch ging ;) :smoke: :prost:

Cfant
30.05.11, 20:30
Wir hoffen doch, Ihr sorgt dafür, dass nie ein Lied wie "Zu Mantua in Banden - Der treue Hofer stand" gedichtet werden muss :)

Ruprecht I.
30.05.11, 20:31
dafür haben wir immer alle verlorenen Gebiete durch Heirat zurückgewonnen und noch vergrößert.... - solange das mit dem ius primae noctis halt noch ging ;) :smoke: :prost:
Vorsicht, sonst kommen hier die üblichen Verdächtigen und träumen von einem Napoleon-Hentai-Spiel :teufel:

Mortimer
30.05.11, 20:59
werter Mortimer: wir haben nur einen Patch zur Version 1.06 gefunden... - habt ihr zufällig einen Downloadlink für 1.07 bei der Hand?


Werter SolInvictus202,

habe den Link dazu direkt aus dem AGEOD-Forum:

http://www.ageod-forum.com/showthread.php?t=20727

Lest aber mal den ganzen Thread. Ich meine nämlich, daß da jemand noch Verbesserungen bei den Events nachgereicht hat. Ich habe übrigens den Patch selber noch nicht probiert, kann daher nicht viel dazu sagen...

SolInvictus202
30.05.11, 23:05
DER PLAN VON ERZHERZOG KARL

Hier eine einleitende Karte für den Hauptkriegsschauplatz – eingezeichnet sind die Armeekorps der Bayerischen Armee, sowie die Originalpläne von Erzherzog Karl. (welche nicht mit den Plänen von Generalissimus SolInvictus202 übereinstimmen werden ;) )


http://img90.imageshack.us/img90/1654/bersicht1.jpg



Ursprünglich wollte der Erzherzog mehr Männer für den Angriff auf Napoleons Hauptarmee ins Feld bringen – jedoch wurden seine Pläne vom Hofkriegsrat und von den engsten Beratern seines Bruders durchkreuzt, da diese unbedingt auch in Italien tätig werden und die dort schon vor Jahren verlorenen Provinzen zurückerobern wollten! - mit dieser Aufgabe wurde Erzherzog Johann betraut.

Als erstes operatives Ziel galt Regensburg und der damit verbundene Versuch einen Teil von Napoleons Armee auf einer Seite der Donau zu isolieren und getrennt zu vernichten!


http://img846.imageshack.us/img846/5420/napoleonratisbonne.jpg


Zur gleichen Zeit sollte Erzherzog Johann versuchen die relativ schwachen (nach Informationen) Kräfte im Trentino zu vernichten – man sollte über den Isonzo und den Brenner in einer Zangenbewegung vorrücken und dabei sowohl die Kaisertreuen in Tirol unterstützen als auch auf Mailand vorrücken!


http://img830.imageshack.us/img830/962/karte2c.jpg



Das VI. Korps unter FML Hiller (der konstant Differenzen mit dem Generalissimus hatte) sollte die Flanke der tirolerischen Armee decken, indem sie am Inn vorrückte.

Die Südflanke der tirolerischen Armee war relativ ungeschützt und sollte sowohl von den kroatischen Grenzern (deren Qualität leider nicht einmal annähernd jene der Türkenkriege war)
Kein Korps konnte abgestellt werden um hier Sicherungsaufgabe zu übernehmen. Der Hofkriegsrat ging jedoch davon aus, dass eher geringe Gefahr von diesem Sektor ausging

SolInvictus202
30.05.11, 23:06
Werter SolInvictus202,

habe den Link dazu direkt aus dem AGEOD-Forum:

http://www.ageod-forum.com/showthread.php?t=20727

Lest aber mal den ganzen Thread. Ich meine nämlich, daß da jemand noch Verbesserungen bei den Events nachgereicht hat. Ich habe übrigens den Patch selber noch nicht probiert, kann daher nicht viel dazu sagen...

Besten Dank werter Mortimer - wir werden uns dem thread morgen widmen! - die angegebenen Veränderungen scheinen doch recht wichtig!

SolInvictus202
30.05.11, 23:08
Wir hoffen doch, Ihr sorgt dafür, dass nie ein Lied wie "Zu Mantua in Banden - Der treue Hofer stand" gedichtet werden muss :)

nun, auch wenn wir dann jeden Schützenverein in diesem kleinen Berglande von einem seiner Lieblingslieder berauben, wärs doch schön wenns ohne diese lästige Nebensache gehen würde... :cool: :D

SolInvictus202
30.05.11, 23:10
Vorsicht, sonst kommen hier die üblichen Verdächtigen und träumen von einem Napoleon-Hentai-Spiel :teufel:

:D - Uns war immer bewusst, dass wir nicht alle Leser zufriedenstellen können :fecht::ditsch::^^:

SolInvictus202
31.05.11, 21:42
VON ADELIGEN, OBERSTEN UND SOLDATEN



Werte Regenten, wir haben uns entschieden, einigen Personen in diesem Konflikt zu folgen – wir werden immer wieder kleine Geschichten von diesen einfließen lassen – so oft es uns als passend erscheint – erwartet aber bitte nicht zu Großes von uns – wir waren nie ein großer Schriftsteller ;)



Oberst Markus, Freiherr von Csollich, Chef des Generalquartiermeisterstabs VI. Korps, Bayerische Feldarmee
(ein direkter Vorfahre des Autors, es wird eine Mischung aus Realität und Fiktion berichtet)

http://img850.imageshack.us/img850/3281/1820markus.jpg



Erst am 16. Februar war Markus zum Oberst befördert und damit befähigt worden, den Generalquartiermeisterstab des zu bildenden VI. Armeekorps zu Übernehmen. 10 Tage später war er mit einigen Offizieren des Stabes von Wien aus nach Wels aufgebrochen um sich bei Baron Prohaska, dem Generalquartiermeister, zu melden. Es war ein unterhaltsame Reise gewesen, denn er hatte viele neue Personen kennengelernt und war zuversichtlich, mit diesen gut zusammenarbeiten zu können!
Es gab noch zwei weitere Gründe zur Freude: Zwei seiner beiden Brüder! Der eine, Ferdinand, war gerade zum Oberleutnant im Colloredo Regiment befördert worden, während der andere, Albert, vom IR 32 zum Generalstab des VI. Korps versetzt worden war. Die Gerüchte, dass Albert seine Hände mit im Spiel gehabt hatte, dass Markus nun den Posten als sein Chef bekommen hatte, waren nicht ganz falsch....


http://img864.imageshack.us/img864/1720/reilly.jpg
die Uniform der O'Reilly Chevaux-Legèrs

am 27. Februar begann sich das VI. Armeekorps zu sammeln. 3 Bataillone „Klebek“-Infanterie erreichen das Lager und werden in ihr Quartier bei Schärding eingewiesen. Des weiteren sammeln sich 3 Bataillone „Devaux“-Infanterie im Raum Braunau und 4 Schwadron „O'Reilly“ Chevaux-Legèrs im Bereich Ried im Innkreis. Die anderen Regimenter hatten einen weiteren Weg vor sich, bis sie die Bereitstellungsräume um Wels erreichen würden.



http://img543.imageshack.us/img543/4331/19sterreichungarnhusare.jpg
hier zu sehen die Fürst Liechtenstein Husaren 1813


Es waren unter ihnen Regimenter mit berühmten Namen wie Deutschmeister, Kerpen, Splenyi, Eszterhazy, zahlreiche Grenzerbataillone, sowie Fürst Liechtenstein Husaren und Rosenberg Chevaux-Legèrs.


am 1. März kommen Markus und Albert schlussendlich zum Stab des VI. Armeekorps in Wels. Er löste Oberst Mayer, seinen Vorgänger, sogleich ab und begann noch am selben Tag Dienst zu tun. Es gab viel Arbeit für ihn.

Der letzte Tagebucheintrag von Oberst Mayer in das frisch angefangene Tagebuch vom VI. Korps lautet am 1. März wie folgt:

(Zitat aus historischen Dokumenten des Kriegsarchivs in Wien)


am 1ten März 1809
kam vom Generalquartiermeister Br.v. Prohaska die neue Eintheilung der Generalquartiermeister Staabs Offiziers zu denen Armee Korps; mithin kommen zum 6ten Armee Korps:
Oberst Csollich
Oberstlieut. Foith
Major Demuth, Johan
Hptmann Picet
„ Werklein
„ Csollich Albert
„ Eberhard usw.



Zwischen dem 9. bis 11 März treffen wichtige Korpsteile ein: unter ihnen die Bataillone der Regimenter „Kerpen“ und die Schwadronen der „Rosenberg“ Chevaux-legèrs Kavallerie.
Weiters wird auf Befehl des Generalissimus Erzherzog Karl das gesamte II. Reserve-Korps von Baron Kienmayr (demselben Baron Kienmayer, der die Avant-Garde bei Austerlitz beim Vorstoß auf Tellnitz kommandiert hatte) dem VI. Armeekorps zugeteilt. Es handelt sich hierbei um 5 Grenadierbataillone, 2 Dragoner und 2 Kürassierregimenter.


http://img823.imageshack.us/img823/5461/splenyiinfanter.jpg
Hier zusehen die Splenyi-Infanterie

Am 12. März kommt das Regiment „Deutschmeister“ in Riedau an. Markus begrüßt die Verstärkung durch dieses traditionsreiche Regiment.


http://img31.imageshack.us/img31/9105/johannvonhiller.jpg
FML Baron von Hiller

Endlich trifft Markus seinen „Chef“ - am 13. März wird er mit seinem Stab nach Linz beordert um dort den kommandierenden General des VI. Armee-Korps, FML Baron von Hiller, zu treffen. Er trifft dort einen Tag später ein und bekommt prompt Befehle eine Ordre de Bataille und einen Entwurf zur Dislocation (Originalbegriff) der einzelnen Truppenteile, je nach deren Beweglichkeit, zu erstellen. Das war eine ganze Menge Arbeit, die noch binnen zwei Tagen fertiggestellt werden musste, um die Entwürfe zur Einsicht für den Generalissimus zu versenden.

Am 15. März kam ein direkter Befehl des Generalissimus, die beiden Grenzerregimenter „St. Georger“ und „Kreuzer“ in andere Quartiere zu verlegen, damit die Bayern auf der anderen Seite des Inns nicht alarmiert werden sollten.

Der 16. März brachte eine Inspektionsfahrt Donauaufwärts und eine Übung unter persönlicher Anwesenheit von FML Baron von Hiller und Markus mit sich.
Am Vormittag wurden die verschiedenen Stellen am Fluss begutachtet, an denen später die Brücken geschlagen werden sollten. Jedoch war der eigentliche Höhenpunkt des Tages eine Übung, bei der FML Baron von Hiller und Markus zum ersten Male Regimenter des Korps unter Gefechtsbedingungen inspizieren würden.
Es waren seit 2 Wochen täglich Übungen in Regiments und einmal pro Woche sogar in Brigadestärke angeordnet. FML von Hiller wollte sicherstellen, dass sein Armee-Korps die maximale Einsatzstärke bei Kriegsbeginn erreicht haben würde.
Am Donnerstag war Markus und der kommandiere General persönlich bei der großen Übung im Raum Braunau anwesend: 2 Regimenter Infanterie („Klebek“ und „Devaux“) und 1 Regiment Kavallerie („O'Reilly“ Chevaux-Legèrs) hatten sich formiert um eine fiktive Stellung am Hügel NW der Ortschaft zu erstürmen. Des weiteren waren 2 Kompanien Kreuzer-Grenzer anwesend um die unbeweglichen Linienregimenter abzuschirmen. Man wollte das Zusammenarbeiten der Linieninfanterie mit der, in den Armeereformen, neu eingeführten leichten Infanterie in Plänkelformation testen. Obwohl dies bereits unzählige Male in den letzten Jahren trainiert worden war, waren die teilnehmenden Einheiten nie in voller Kampfstärke anwesend gewesen.


Gefechtsübung am 16. März NW von Braunau

Kommando über die teilnehmenden Truppen: Oberst von Steinmann (befehlshabender Offizier IR 15 „Klebek“)

Lage: der Feind hat in Regimentsstärke den Hügel besetzt und sich zur Verteidigung vorbereitet. Da diese Position den Vormarsch der restlichen Division blockierte, wurde die führende Brigade (2 Infanterieregimenter und 1 Kavallerie-Regiment) mit der Aufgabe betraut den Feind von der Stellung zu vertreiben um den ungehinderten Weitermarsch zu gewährleisten.

Folgender Plan wurde von Oberst von Steinmann ausgearbeitet und FML Baron von Hiller sowie Oberst Markus von Csollich präsentiert:

Als erstes sollte das, an der Spitze der Kolonne stehende, Chevaux-Legèrs Regiment No. 3 „O'Reilly“ in Linie formieren und Angriffsbereitschaft demonstrieren um ein vorzeitiges zurückziehen des Feindes zu verhindert. Da sich die „bayerischen“ Bataillone im bewaldeten Gebiet formiert hatten, ist davon auszugehen dass sie nicht von Linien- auf Karreeformation wechseln würden.
Sobald die 2 Kompanien Kreuzer - Grenzer am Schlachtfeld eintreffen würden, sollten diese sich langsam an den Hügel heranarbeiten um den Feind weiter zu beschäftigen und dem nachfolgenden Infanterieregiment No. 15 „Klebek“ genügend Zeit zu geben um seine drei Bataillone in Linie zu entfalten. Das zweite Infanterieregiment wollte von Steinmann in Reserve behalten.


Der Ablauf der Brigadeübung in chronologischer Abfolge:


http://img716.imageshack.us/img716/3853/brigadetraining25mrz180.jpg


12.15
die O'Reilly Chevaux-Legèrs verlassen die Chaussee und formieren in Schwadrons-Linie.
Der „Feind“ (kommandiert von Hauptmann Schindelfing vom IR 4 Deutschmeister) zeigt keine Reaktion. Markus erwähnt gegenüber FML Baron von Hiller dass der Wechsel von Kolonne auf Linie bei den Kavalleristen äußerst gut funktioniert hat!

12.27
die beiden Kompanien „Kreuzer“ erscheinen im Eilmarsch am Schlachtfeld und deploieren sogleich in Plänkelformation. Sie beginnen sich langsam dem Hügel von SW zu nähern.

12.38
Da sich das Regiment Klebek verspätet hat müssen die Kavalleristen länger ihre Position halten als erwartet. Unklare Befehle bei den beiden Grenzerkompanien führen dazu, dass eine 300m breiten Lücke zwischen den Plänklern entsteht und die nördliche Kompanie keine Befehle vom kommandierenden Leutnant mehr erhalten kann. FML von Hiller erwähnt dass feindlich Kavallerie, falls vorhanden, leichtes Spiel mit den Grenzer gehabt hätte!
Einige Minuten später beginnt sich das erste Bataillon des IR. 15 Klebek langsam zu entfalten. Dem Chef des Generalquartiermeisterstabs wird schnell bewusst, dass hier noch einiges an Training von Nöten wäre – Training was man aber wohl erst auf dem Marsch nachholen können würde.


http://img703.imageshack.us/img703/3853/brigadetraining25mrz180.jpg


12.56
endlich konnte der Vormarsch der beiden ersten Bataillone des IR 15 beginnen. Da die Situation vorsah, dass die Artillerie noch weiter hinten auf der Chaussee zurücklag, musste der Angriff ohne vorbereitendes und unterstützendes Bombardement von Statten gehen.
Um für den Vormarsch der Infanterie Platz zu machen, verließ die O'Reilly Kavallerie ihre Position und verlegte nach Osten, um dort in Kolonnenformation eine Warteposition einzunehmen. Falls sich die Möglichkeit ergab, hatte der Kommandeur des Regiments dem Vorschlag von Steinmanns, die Verfolgung des zerschlagenen Feindes gen Osten durch sein Regiment durchzuführen, zugestimmt.
Von der „Devaux“-Infanterie ist noch immer keine Spur zu sehen. (Man wird später informiert, dass sich das Regiment in Braunau „verlaufen“ hatte)

13.35
Wie erwartet zog sich der Feind bereits nach kurzen „Feuergefecht“ zurück. (wie immer bei diesen Übungen, waren die Österreicher erfolgreich, dachte sich Markus) – Meldern zufolge setzte Hauptmann Schindelfing sein 3. Bataillon ein um die Neuformierung der anderen beiden zu decken.
Dies stellte ein gewisses Problem für Oberst von Steinmann dar, denn er hatte es versäumt, das Reservebataillon des IR 15 nach vorne zu bringen. Die beiden anderen Bataillone waren vom vorangegangenen Kampf noch ungeordnet und brauchten Zeit die Ränge wieder ordentlich zu formieren. Dadurch versäumte der Oberst die Chance sowohl den Feind entscheidend zu schlagen (die Reserve des Feinde ermöglichte einen geordneten Rückzug) als auch dem O'Reilly Regiment eine Gelegenheit auf eine erfolgreiche Kavallerieattacke zu geben (man wollte unnötige Verluste vermeiden und nicht einen noch wohl formierten Feind in unwegsamen Gelände angreifen)


Schlussfolgerungen

So war aus einem vielversprechendem Angriff doch noch ein taktischer Miserfolg geworden, bemerkte FML Baron von Hiller. Er war wenig angetan, denn allen Anwesenden war bewusst, dass ein Versäumnis solch einer Gelegenheit im wirklichen Krieg oft später zu Niederlagen führen würde!
Wie Oberst Markus von Csollich als auch seinem kommandieren General sehr wohl klar war, bestätigte der Ausgang dieser Übung jedoch sowohl die allgemeine Auffassung, dass das Korps noch nicht für den Krieg bereit war, als auch die schlimmsten Befürchtungen des Generalissimus, der, anscheinend zu Recht, angenommen hatte, dass noch immer viele Feldkommandanten nicht jene Entschlossenheit an den Tag legen konnten, wie ihre Gegenüber auf französischer Seite.

KAreil
01.06.11, 09:45
VON ADELIGEN, OBERSTEN UND SOLDATEN


...


Gefechtsübung am 16. März NW von Braunau

....




Dürfen wir fragen wo genau diese Übung "damals" stattgefunden hat?
Also von welcher Gegend Euer Bild ist?

Vielleicht könnten wir darauf ja sogar unseren Palast (Wohnhaus) erkennen :D



Euer Schreib-Stil gefällt uns auf jeden Fall! :top:

SolInvictus202
01.06.11, 15:07
Es handelt sich hierbei um eine fiktive Übung - die tatsächlich überlieferten Geschehnisse des 16. März beschränken sich auf die Besichtigung der möglichen Stellen für den Brückenbau.

wir haben jedoch einen Bereich nördlich von Braunau im Google Earth gewählt. - etwas westlich von der Karte war ein großes Sportfeld (welches wir, überraschenderweise ;), nicht auf dem screenshot belassen haben :)

Hilft euch dies weiter, werter KAreil? - wenn nicht, können wir euch gerne einen Überblicksscreenshot schicken!

KAreil
01.06.11, 15:17
Es handelt sich hierbei um eine fiktive Übung - die tatsächlich überlieferten Geschehnisse des 16. März beschränken sich auf die Besichtigung der möglichen Stellen für den Brückenbau.

wir haben jedoch einen Bereich nördlich von Braunau im Google Earth gewählt. - etwas westlich von der Karte war ein großes Sportfeld (welches wir, überraschenderweise ;), nicht auf dem screenshot belassen haben :)

Hilft euch dies weiter, werter KAreil? - wenn nicht, können wir euch gerne einen Überblicksscreenshot schicken!


Wäre uns auch neu gewesen, dass eine solche Übung hier wirklich stattgefunden hätte.

Spielt ja eigentlich keine Rolle wo genau die Karte her war, wir finden es nur faszinierend dass ihr ausgerechnet diese Gegend ausgewählt habt, sind wohl nur ein paar Kilometer von unserem Standpunkt weg. :D


Und jetzt wollen wir Euch nicht länger mit Off-Topic-Sachen belästigen und sind gespannt auf die weiteren "geschichtlichen" Berichte!

Admiral Yamamoto
03.06.11, 11:29
Dat sieht ja schmuck aus. :top:

SolInvictus202
05.06.11, 00:55
Dat sieht ja schmuck aus. :top:

Es freut uns sehr, wenn es gefällt :)

SolInvictus202
05.06.11, 01:00
HOFKRIEGSRATSTRATEGIEN und andere, ähhh, DUMMHEITEN


Der Tag der Kriegserklärung rückte immer näher... und so musste entschieden werden, welchen Plan man in die Tat umsetzen würde... Es gab sehr verschieden Ansichten, der Hofkriegsrat war sehr gespalten – doch Generalissimus Erzherzog Karl würde das letzte Wort haben – er hatte das vollste Vertrauen des Kaisers! (wollen wir ihm doch einmal das Wissen um dieses Vertrauen gönnen, auch wenn es ihm in Realität verwehrt geblieben ist!)



PLAN A

einige Mitglieder haben ihrem Zweifel kundgetan, dass man in der Lage sein würde die zweigeteilte Armee bei Regensburg zu vereinigen. Man erwähnte die langen Marschwege für das I. und das II. Korps und die Angst vor Napoléon, der bekannt dafür war, das Unmögliche möglich zu machen – nämlich die sehr verstreute Armee in Bayern in Windeseile zu vereinigen und zu mobilisieren. Noch war Maréchal Berthier der kommandierende General in Bayern, noch könnte die Überraschung gelingen – jedoch war Napoléon seit einiger Zeit nicht mehr in Paris gesehen... man konnte nur spekulieren über seinen derzeitigen Aufenthaltsort.


http://img32.imageshack.us/img32/4627/strategischeplnezentral.jpg


Deshalb der Vorschlag von einigen hochrangigen Offizieren:
Vereinigung der Armeen in Landshut, Heranführung der Armeereserve unter Fürst Liechtenstein und ein Vormarsch auf Regensburg mit allen Armeekorps der Bayerischen Feldarmee. Eine gewaltige Schlacht würde über das Schicksal der Donaumonarchie entscheiden. Man würde über mehr als 200,000 Mann verfügen, sollten sich die Armeekorps rechtzeitig vereinigen können. Es waren ausreichend Straßen vorhanden um die gewaltige Streitmacht zu bewegen, doch waren diese nicht immer in Tagesreichweite voneinander – deshalb würde der Korse die Möglichkeit bekommen einen Teil der Armee getrennt zu vernichten – dies musste unbedingt vermieden werden. Um vorteilhafte Bedingungen für diese Schlacht zu erlangen, wurde weiters empfohlen, als Verteidiger zu agieren – um diese Situation zu erreichen musste man die Franzosen in eine Lage manövrieren in der sie angreifen mussten! - Dies würde äußerst schwierig werden, merkte EH Karl an.

Trotz aller Komplikationen, ermöglichte PLAN A durchaus eine plausible Vorgehensweise, die mit etwas Glück auch zum Erfolg der Kaiserlichen führen könnte.
Doch war sie EH Karl nicht aggressiv genug. Er war überzeugt davon, die Initiative erlangen zu müssen, diese behalten und Napoléon unter, von ihm diktierten, Bedingungen bekämpfen zu müssen!
Deshalb legte er


PLAN B
vor

Es war riskant und gegen alle Regeln der Kriegsführung, doch EH Karl war überzeugt, dass es der einzige Weg zum Erfolg wäre.
Das I. Armeekorps unter Bellegarde würde Nürnberg als operatives Ziel haben. Eine Einnahme der Stadt, so tief im Feindesland, war äußerst unwahrscheinlich – aber die Einnahme war auch nicht das Ziel des Vorstoßes! Der Generalissimus wollte Napoléon vor eine Entscheidung stellen:
1) die Vernichtung eines isolierten Korps oder den Verlust einer strategisch äußerst wichtigen Stadt
2) die Vernichtung der geschwächten österreichischen Armee und das schnelle Vorrücken auf die Hauptstadt Wien, um den so sehr gebrauchten Waffenstillstand zu erzwingen.

Punkt 2 konnte nur durch teilweisen Erfolg in Punkt 1 (Sicherung von Nürnberg) erreicht werden. Deshalb musste gewährleistet werden, dass sich die Gefahr gegen Nürnberg für Napoléon als real anfühlen und der französische Kaiser einen Teil seiner Truppen gegen Bellegarde schicken würde.


http://img225.imageshack.us/img225/4627/strategischeplnezentral.jpg



Vielleicht würde sich dadurch eine Chance ergeben den auf Wien vorrückenden Teil der französischen Armee zu schlagen, sollte Napoléon trotz der Bedrohung im Norden nicht auf Punkt 1 verzichten wollen, aber dies war ein Wunschtraum für die Zukunft.

Man musst jedoch annehmen, dass Napoléon niemals auf ein einziges Armeekorps mit Stärke agieren würde. Warum?
Erstens war ihm die neuen Kommandostruktur unbekannt und zweitens würde ein einzelnes Korps keine Gefahr für Nürnberg darstellen.

Deshalb musste EH Karl weitere Schritte ergreifen um Napoléon zum Aufteilen seiner Kräfte zu bringen:
1) das II. Armeekorps würde auf Regensburg vorrücken und demonstrieren – man würde die Donau nicht überqueren – nur Stärke demonstrieren.
2) Die Hauptarmee würde auf Regensburg von Linz aus vorrücken um die französischen Hauptkräfte zu binden.

Doch in welcher Reihenfolge müsste man diese Aktionen durchführen um den, wohl allen anderen, überlegenen General zu täuschen?

Nach langen und intensiven Überlegungen hatte EH Karl sich entschieden:

1) Vorstoß der Hauptarmee
2) Täuschungsvormarsch auf Regensburg
3) Vorstoß Richtung Regensburg

Teil 2 würde erst nach Teil 1 erfolgen um maximale Marschzeiten für etwaige, nach Norden gegen Bellegarde, marschierende französische Truppen zu garantieren!

der Hofkriegsrat reklamierte lauthals: das I. Korps würde niemals überleben! - Bellegarde war persönlich bei diesem Gespräch anwesend und legte plausibel klar, dass er sich beim Anzeichen von ernster Gefahr sofort zurückziehen würde. Mit etwas Glück und unter Zurücklassen alle schweren Materials war er zuversichtlich sich bis in österreichisches Hoheitsgebiet zurückziehen zu können.


Als man nach langem Hin und Her dem Plan zugestimmt hatte, wurde noch ein weiterer Plan vorgelegt.


http://img850.imageshack.us/img850/4627/strategischeplnezentral.jpg


Er war von einem bereits kriegserfahrenen General entworfen worden – General Mack – nach der kurzen Ansprach hatte man jedoch entgültig genug von ihm.

Unter Eilorder wurde ihm das Kommando über eine amphibische Operation übertragen: die Inbesitznahme einer gewissen Inselgruppe im Nordmeer, die später nach einem Kaiser benannt werden sollte. Die dafür abgestellten Truppenkontingente waren bereits im Hafen von Triest zusammengezogen worden:


http://img845.imageshack.us/img845/1079/75587333.jpg

Der Zarewitsch
11.08.11, 16:21
Wird der AAR noch fortgesetzt...?

SolInvictus202
11.08.11, 17:13
die Antwort auf diese Frage ist nicht besonders einfach:

als Erstes wollen wir uns untertänigst dafür entschuldigen, dass wir die werte Leser dieses AAR nicht informiert haben, warum der AAR zu einem aprupten Halt gekommen ist!
der Grund dafür liegt an der Technik - aus einem, uns bis jetzt unerklärlichen Grund mag unser Laptop das Spiel nicht mehr - soll heißen, dass man das Spiel nicht mehr starten kann...nun ist aber unser alter PC nicht mehr einsatzbereit.

Wir haben ungefähr 2 Wochen lang nach dem letzten Beitrag versucht das Spiel zum Laufen zu bringen (alles von Neuinstallation, driver-update und downgrade und patch installationen) und bis jetzt ist es uns nicht gelungen das Spiel wieder "gefechtsbereit" zu bekommen....(liegt wahrscheinlich an windows7 SP 1)

der große Fehler ist jedoch, dass wir es versäumt haben die werte Leserschaft davon zu informieren....

wir haben jedoch noch lange nicht aufgegeben, denn unser alter PC, auf dem das Spiel immer funktioniert hat, ist zur Zeit beim Techniker, um wieder betriebsbereit gemacht zu werden - sodass wir das Spiel und den AAR vielleicht doch noch fortsetzen können, da wir viele Ideen zu dieser Campagne hatten!

Nocheinmal ein "Entschuldigung" (*mit gesenktem Haupt*) an alle die sich vielleicht gewundert haben...
wir hoffen auf ein baldiges Fortführen (und FERTIGSTELLEN) dieses AARs

Gruß
SolInvictus