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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Crazy Ivan" - Auf Tauchfahrt für Mütterchen Russland -- DangerousWaters-AAR



KAreil
25.09.11, 16:19
Crazy Ivan


„Auf Tauchfahrt für Mütterchen Russland“

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19. Dezember, 2001

0800:
Ein eisiger Wind pfiff über die See und trotz des dicken Wintermantels fror den Kapitan etwas als er mit seinem ersten Offizier, dem Wachhabenden und dem Moraloffizier auf der Brücke des Bootes stand und der Hafen hinter ihnen langsam immer kleiner wurde.

„Ein verdammt kalter Tag um auszulaufen.“, bemerkte Moraloffizier Loginow unaufgefordert, „Und wie lange brauchen wir die Schlepper denn jetzt noch?“

Kapitan Ramius ignorierte ihn, dies war für ihn immer das schönste eines jeden Einsatzes. Die Ruhe und Kälte der frischen Nordsee, betrachtet von der Brücke seines Bootes. Noch voller Energie und Motivation aus dem Landurlaub und gespannt auf die Abenteuer der kommenden Wochen und Monate.

Und dann?
Herausgerissen aus diesen guten Gedanken von diesem Möchtegern-Offizier. Wenn es nach Ramius ginge, wäre dieser sogenannte Moraloffizier nie mit an Bord gekommen, aber Vorschrift war nun mal Vorschrift.

Loginow setzte gerade an seine Frage zu wiederholen, als der erste Offizier lachend antwortete: „Sie sind mir wirklich kein Seemann werter Loginow. Heute haben wir sogar einen verhältnismäß warmen Tag!“

„Das mag sein.“, entgegnete dieser leicht genervt, „Aber schließlich sind wir ja auf einem Uboot und da kriegt man ja zum Glück nichts von diesem Sauwetter mit. Und wie lange dauert es jetzt noch?“

Noch bevor Petrow darauf antworten konnte, hörte man die ruhige aber raue Stimme des Kapitans: „Es ist Zeit.“
Er ließ den anderen Offizieren den Vortritt beim Abstieg in das Boot und blickte noch einmal rundum auf seine geliebte See.
Dann gab er dem Wachhabenden den Befehl zum Abtauchen und stieg schließlich selbst die Leiter in den Kommandoraum hinunter.


http://www.youtube.com/watch?v=AWPBr4L1eyE&

Während die Leinen zu den Schleppkähnen gelöst wurden und die letzten Besatzungsmitglieder einstiegen war Ramius bereits auf dem Weg in seine Kabine. Petrow hatte das Kommando und jetzt war sowieso erstmal alles Routine. Boot auf Tiefe bringen, Reaktorleistungen überprüfen und verschiedenste Übungen für die Besatzungen.

Auf seinem Weg in die Kabine konnte er nicht umhin dieses Glanzstück des Uboot-Baus wieder zu betrachten und zu bewundern. Sie war wirklich der Stolz der ganzen Marine, die K-335.

In der Kabine angekommen ließ sich Kapitan Ramius Tee bringen und lehnte sich erstmal in seinem bequemen Ledersessel zurück. Den doch ziemlich komfortablen Raum betrachtend, gingen seine Gedanken in der Zeit zurück. Zurück in eine Zeit in der von solchem Luxus auf einem Uboot noch nicht einmal geträumt wurde.

Vor allem kam ihm die B-402 „Vologda“ in den Sinn, sein erstes Kommando bei dem es wirklich ernst wurde.

…..

11. Februar, 1989

1030:
In der engen Kapitänskabine roch es nach Diesel. Auf dem gesamten Boot roch es nach Diesel, aber Ramius genoss es trotzdem. Die „Vologda“, ein Boot der Paltus-Klasse Projekt 877, war um Längen besser als die Seelenverkäufer auf denen er nach seiner Zeit auf der Akademie gedient hatte.
Die Vologda war ein modernes Diesel-Elektrisches Boot und im elektrischen Betrieb leiser als jedes andere Uboot, selbst die hochmodernen amerikanischen Modelle konnten hier nicht mithalten.
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Vor ihm saß Genosse Pjetrew, der Politkommissar der das Boot auf dieser Mission begleitete und blickte Ramius ruhig und gelassen an. Pjetrew galt als „scharfer Hund“, laut Gerüchten war er einer der strengsten Kommissare der gesamten Pazifikflotte und hatte schon mindestens 3 Kommandanten des Amtes entheben lassen.

Ramius konnte die Kommissare nicht leiden.
Er selbst war schon seit jungen Jahren absolut überzeugter Sozialist, aber diese ewigen Besserwisser der Partei mochte er noch nie.
Und die Tatsache dass dies für Pjetrew die erste Mission auf einem Uboot war würde die Situation wohl noch verkomplizieren.

„Bereit Kapitan?“, fragte Pjetrew dann, „Wir sind auf der befohlenen Warteposition und es ist Zeit für den Geheimbefehl.“

Mit diesen Worten stand er auf und ging zu dem in die Wand eingelassenen Tresor und gab an seinem Schloss die Kombination ein. Pjetrew räumte dann den Platz und eine Geste bedeute Ramius, dass jetzt er an der Reihe war.

Der Kapitan folgte dem Beispiel des Kommissars und mit einem leisen Klicken ließ sich der Tresor dann öffnen. Gespannt wurden die beiden Befehlsmappen entnommen und die Offiziere setzten sich wieder um die genauen Einsatzbefehle zu studieren.

Ramius war schon der extrem überraschende und überstürzte Aufbruch aus Wladiwostok verdächtig vorgekommen, die sehr vagen Auslaufbefehle und die Anwesenheit des gefürchteten Pjetrew taten dann ihr übriges um schlimme Vorahnungen aufkommen zu lassen.

Die Zeilen des Einsatzbefehles bestätigten dieses Gefühl dann, dieses Mal würde es wohl ein ernster Einsatz mit scharfem Schuss werden.



Einsatzbefehl:

Ein sowjetisches Frachtschiff mit gestohlenem Material und gekapert von feindlichen Spionen und Verrätern ist zurzeit auf der Flucht.

Es wird am Morgen des 11.02.1989 von der Insel Sachalin aus starten und versuchen internationale Gewässer zu erreichen.

Die USA haben diesen Verrat zu verantworten und haben deshalb auch eine ihrer Fregatten heimlich in unsere Gewässer geschickt um dem Frachtschiff Begleitschutz zu geben.

Ihr Befehl lautet dieses Frachtschiff unbedingt zu versenken bevor es unser Territorium verlässt.

Um zu vermeiden dass dieser Verrat große internationale Reaktionen hervorruft, ist ein Angriff auf die feindliche Fregatte oder andere in der Nähe befindliche Schiffe zu vermeiden.



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Mit pochendem Herzen hatte Ramius diesen Befehl gelesen und versuchte jetzt aus der Miene des noch beschäftigten Kommissars zu lesen, ob dieser noch mehr über diesen Einsatz wusste.

Aber keine Chance, falls der Politoffizier etwas wusste ließ er sich zumindest nicht anmerken. Stattdessen wandte er seinen Blick dann dem Kapitan zu und sagte: „Also, die Befehle sind klar und deutlich, oder Genosse Kapitan? Was sind ihre nächsten Befehle?“

„Klar und deutlich, Genosse Pjetrew.“, entgegnete Ramius und schloss seine Befehlsmappe in einer Schublade der Kabine weg. Dann fuhr er fort: „Das Frachtschiff muss hier an uns vorbeikommen und der erste Offizier wird mich informieren sobald ein Sonarkontakt besteht. Also Genosse Kommissar, besteht jetzt kein Grund zur Hektik, wir werden einfach abwarten.“

Der Kommissar, jetzt voller Eifer und Freude auf die Vernichtung dieses von den verhassten Amerikanern und abtrünnigen Sowjetbürgern gestohlenen Schiffs, war perplex. Er hatte sich denselben Fanatismus auch vom als glühenden Sozialisten bekannten Ramius erwartet und wusste jetzt nicht so Recht wie er damit umgehen sollte.

Ramius war glühender Sozialist, aber eines war er noch viel mehr, nämlich Pragmatiker.
Er nahm die Befehle hin wie sie gekommen waren und auch wenn er kein gutes Gefühl dabei hatte die eigenen Landsleute zu versenken, waren dies doch die Befehle.

Nachdem Ramius keine Anstalten machte weitere Kommentare zu geben, zog sich der Kommissar dann in seine eigene Kabine zurück und versuchte in Gedanken weiter aus der Reaktion des Kapitans schlau zu werden.



1200:
Kapitan Ramius war gerade im Kommandostand als ihm der erste Offizier neue Sonarkontakte meldete.

Auf dem Breitbandsonar war auf Lage 210 eindeutig ein lauter Überwasserkontakt zu erkennen.
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Im Schmalbandsonar konnte der Kontakt weiter und besser analysiert werden, laut Datenbank musste es sich um einen Frachter oder einen Supertanker handeln, für eine genauere Analyse war die Entfernung noch zu groß.
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Schnell wurde auf der Karte der noch nicht identifizierte Kontakt eingezeichnet, die Entfernung und der Kurs war noch nicht bestimmbar also ließ der Kapitan weiterhin Kurs 186 bei 5 Knoten angelegt.
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Dieser Kurs würde die Vologda näher an den Kontakt bringen und so eine genauere Analyse ermöglichen. In der Zwischenzeit ging Ramius noch einmal die Bewaffnung seines Bootes durch, instinktiv hatte er für den Einsatz eine hauptsächlich gegen Überwasserschiffe gerichtete Bewaffnung gewählt.


3 Kielwasserverfolgende Torpedos vom Typ 53-65KE waren bereits geladen und waren die ideale Waffe für diesen Auftrag.
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Um auch auf andere Bedrohungen reagieren zu können waren weiters 2 USET-80 Mehrzwecktorpedos mit aktiver und passiver Zielsuche geladen.
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Für den unerwartenden Fall eines feindlichen Uboot-Kontaktes war außerdem noch ein drahtgelenkter U-Jagd-Torpedo vom Typ TEST-71M geladen.
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Neben diesen bereits geladenen Torpedos hatte die Vologda noch einige Reservetorpedos sowie 2 U-Jagd-Raketen vom Typ SS-N-15 und Täuschkörper an Bord.
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1203:
Ein plötzliches Geräusch ließ die Besatzung dann zusammenzucken. Ein lautes „Ping“ war durch das ganze Boot zu hören. Sofort meldete die Sonarstation den neuen Kontakt, auf Lage 226 suchte anscheinend jemand nach uns.
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Aller Wahrscheinlichkeit nach würde es sich um die amerikanische Fregatte handeln, aber Ramius musste sichergehen. Das Boot war bereits auf Periskop-Tiefe und der Kapitan ließ dann den ESM-Mast ausfahren. Mit diesem elektronischen Hilfsmittel konnten aktive Radargeräte detektiert werden.

Der zuständige Offizier brauchte nicht lange und konnte dann die Vermutung des Kapitans bestätigen, auf Lage 225 wurde ein aktives Radar einer „O.H.Perry-Fregatte“ entdeckt.
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Weitere ESM-Kontakte wurden dann gemeldet, auf Lage 208 wurde dann ein ziviles Handelsschiff-Radar ausgemacht.
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Und noch ein Kontakt konnte nach etwas mehr Beobachtung detektiert werden, nahe der Fregatte auf Lage 233 wurde ein weiteres ziviles Radar gemeldet, das eines Frachtschiffes.
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1205:
Durch die zusätzlichen Informationen der ESM-Station konnte das Lagebild erweitert werden, soweit konnten 5 Kontakte eingezeichnet werden.
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1211:
Kapitan Ramius befahl eine kleine Kurskorrektur nach Südosten und die nächsten Minuten wurden mit der weiteren Auswertung von Sonar und ESM-Mast verbracht. Mehr und mehr Kontakte wurden gemeldet und eingezeichnet.

Der Sonarkontakt S04 war dabei besonders interessant, seine Lage war fast exakt bei der bereits erkannten ESM-Signatur des Frachtschiffes und könnte somit das Angriffsziel sein.
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Ramius ließ den Kontakt als wahrscheinlich feindlich eintragen und dann in der Schiffsdatenbank nachschlagen, für die Geschwindigkeitsbestimmung mussten die Schraubenumdrehungen pro Knoten bekannt sein.
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Die Sonarstation konnte dann auch endlich auf Lage des S04-Kontaktes einen Breitbandkontakt erkennen S06. Auf diesen wurde auch sofort ein Tracker aufgeschaltet um die DEMON-Anzeige nutzen zu können.
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Mit diesem Tracker und den bekannten und eingegebenen Schraubenumdrehungen pro Knoten konnte über die DEMON-Anzeige dann die aktuelle Geschwindigkeit des Kontakts herausgefunden werden.
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Nachdem Kapitan Ramius die Kontakte S04 und S06 eine Zeitlang beobachtet hatte, war er sich sicher dass es sich dabei um ein und dasselbe Schiff handelte und ließ sie von der TMA-Station (TargetMotionAnalysis) zum Master-Kontakt M01 vereinen.
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Die Daten der ESM-Station vom Kontakt E03 bestätigten weiterhin die Vermutung, dass es sich um das gesuchte Frachtschiff handelte.
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Auch die anderen Kontakte der Sonarstation und des ESM-Mastes wurden weiterhin beobachtet und auf die Karte eingetragen. Mindestens ein weiterer kleiner Frachter war im Einsatzgebiet und machte die korrekte Zielauffassung so noch schwieriger.
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1222:
In der Zwischenzeit wurde von der TMA-Station ein weiterer Master-Kontakt M02 hergestellt, durch die ständigen Pings und die Daten des ESM-Mastes konnte die feindliche Fregatte eindeutig identifiziert werden.
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Der Politkommissar wurde langsam nervös und Ramius wusste, dass die Zeit knapp würde denn jede Minute die verging brachte das feindliche Frachtschiff näher an die internationalen Gewässer.

Gemeinsam mit seinem ersten Offizier überwachte er deshalb den TMA-Offizier bei der Erstellung der Feuerlösung. Die über die DEMON-Anzeige ermittelten 13 Knoten Geschwindigkeit waren hierfür bereits eine der 4 kritischen Parameter.

Entfernung und Kurs des Zieles mussten dann noch über einen Vektor ermittelt werden. Dessen Länge war über die Geschwindigkeit eben schon fixiert, der Rest musste so gelegt werden, dass die Sensorpunkte in der linken oberen Ecke möglichst alle in einer Reihe waren.
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Kapitan Ramius ließ sich vom Drängen des nervösen Kommissars nicht beirren und behielt seine Ruhe. Er ließ noch einmal die Sonarkontakte und ESM-Kontakte überprüfen und erst als auch die Zielgeschwindigkeit noch einmal mit der DEMON-Anzeige bestätigt wurde, ließ er die Feuerlösung fixieren.
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Sobald die Daten im Feuerleitrechner waren, wurden die Torpedos eingestellt. Per Schnappschuss-Modus wurden die 3 Kielwasser-anlaufenden Torpedos nicht auf das Ziel selbst sondern auf dessen jetzt aktuelle Position angesetzt.

Sie sollten in ganz geringe Tiefe das Kielwasser des Frachtschiffes durchlaufen und dann die Verfolgung aufnehmen. Die Schwierigkeit mit diesen Torpedos war die Aktivierungsentfernung, um auch das richtige Ziel zu treffen durften sie auf keinen Fall zu früh aktiv werden.

Der erfahrene Kapitan hatte aber auch das voll im Griff und ließ die Torpedos erst wenige hundert Meter von der ermittelten Zielposition entfernt aktivieren.
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“Rohre 1 bis 3 klarmachen!”, befahl Ramius dann dem Waffenoffizier und beobachtete mit Argusaugen die so oft trainierten Bewegungen.
Die Rohre wurden geflutet, der Druck im Torpedorohr dem Umgebungsdruck angepasst und schließlich öffneten dann auch die Mündungsklappen.
„Torpedos feuerbereit!“, meldete der Waffenoffizier dann als er die Feuerknöpfe schließlich freigegeben hatte.
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Dem Politkommissar standen Schweißperlen auf der Stirn und er tigerte nervös in der Kommandobrücke umher. Kapitan Ramius beobachtete ihn aus dem Augenwinkel und musste sich ein Lächeln verkneifen, dieser sogenannte Offizier war einfach nicht aus dem richtigen Holz für ein Uboot dachte er.

Plötzlich blieb Pjetrew stehen und wandte sich an den Kapitan, aber noch mehr sogar Richtung Waffenoffizier.

Darauf hatte Ramius gewartet.
Mit einem klaren und kurzem „Feuer! Alle 3 Rohre!“ kam er dem Kommissar zuvor, als dieser gerade den Mund öffnen wollte.

Mit offenem Mund stand Pjetrew dann da, als der Waffenoffizier schnell die 3 Feuerknöpfe drückte und die Torpedos per Druckluft mit einem schmatzenden Geräusch aus den Rohren ausgestoßen wurden.
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„Alle Torpedos laufen normal und sind auf Kurs.“, meldete der Waffenoffizier kurze Zeit später und übertrug die Torpedodaten auf die Karte.

„Gut“, sagte der Kapitan darauf mehr zu sich selbst als an die Besatzung, „unsere Arbeit ist damit so ziemlich getan.“

Dann wandte er sich wieder an die Brückenoffiziere: „Mündungsklappen schließen und Torpedos nachladen. Geschwindigkeit auf 5 Knoten erhöhen und auf Nordostkurs gehen. Sehen wir zu dass wir hier wegkommen bevor die Fregatte auf dumme Ideen kommt.“
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„Was!?“, brüllte der Politkommissar plötzlich, „Und was wenn die Torpedos danebengehen?!“
„Wollen Sie den Feind dann etwa einfach so entkommen lassen?!“, fuhr er Ramius dann an.

Der Kapitan blickte ihm ruhig in die Augen und schwieg.
Er verfolgte gespannt die Mimik des Kommissars und ließ ihn weiter zappeln.

Erst als Pjetrew außer sich vor Wut wieder den Mund öffnen wollte, kam ihm der Kapitan wieder mit seiner ruhigen und sicheren Stimme zuvor:
„Sie werden nicht danebengehen, Genosse Pjetrew.“

Perplex starrte ihn der Kommissar weiter an und wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, als Ramius weitersprach.

„Und selbst wenn alle danebengehen würden, wir könnten das Schiff sowieso nicht mehr vor Erreichen Internationaler Gewässer erwischen.“, meinte der Kapitan und fragte dann weiter, „Oder wollen Sie damit etwa einen neuen Weltkrieg heraufbeschwören, Genosse Kommissar?“

Darauf wusste der, sonst so redegewandte, Politoffizier dann auch keine Antwort mehr und mit etwas beleidigter Miene zog er es dann vor zu schweigen.


Dieses leidige Gespräch endlich beendet, wandte sich Kapitan Ramius dann wieder der Mission zu und ließ sich die aktuellen, ständig neu ermittelten Daten des Zielschiffs geben.
Es schien als hätte das Ziel die Torpedos nicht bemerkt, es waren nach wie vor keine gröberen Kursänderungen erkennbar.
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Eine unheimliche Ruhe breitete sich auf der Brücke aus, die zuständigen Offiziere beobachteten gespannt und auch etwas nervös die Torpedos.
Immer näher kamen sie der ermittelten Feindposition und nach wie vor waren die Torpedos passiv.
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Wie berechnet hatten die Torpedos schon fast die Höhe des Zielschiffs erreicht als sie schließlich aktiv wurden und damit begannen Kielwasser aufzuspüren.

Zum Schock des Kommissars schwenkten die Torpedos aber nicht sofort nach Osten ein sondern setzten ihren Südkurs weiter fort.

„Kapitan, was ist da los!?“, fragte Pjetrew dann aufgebracht, „Die Torpedos verfolgen das Zielschiff nicht! Unternehmen Sie was!“

„Ganz ruhig, Genosse.“, antworte Ramius darauf ohne mit der Wimper zu zucken, „Was Sie da sehen ist nur die aus den Sonardaten ermittelte Feindposition. Und unsere Daten sind nicht so hundertprozentig genau wie sie vielleicht vermuten. Warten Sie einfach ab.“

Der Politkommissar war alles andere als zufrieden, aber was sollte er machen. Mit mürrischem Gesicht fand er sich mit seiner Lage ab und verfolge wieder gespannt das Geschehen auf dem Bildschirm.
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„Jetzt, Genosse Kommissar!“, durchschnitt die Stimme des Kapitans plötzlich die gespannte Stille, „Jetzt sehen Sie unsere Aale in Aktion!“

Pjetrew schreckte kurz hoch und sah den Kommandanten mit zufriedenem Blick direkt hinter sich stehen, dann wandte er sich selbst auch wieder der Anzeige zu.
Ramius hatte Recht, die aktivierten Torpedos hatten anscheinend endlich ein Kielwasser aufgespürt und verfolgten es jetzt nach Osten.
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Die Sekunden vergingen wie Stunden und alles verfolgte gespannt die Bahn der Torpedos, die Spannung wurde unerträglich.

Plötzlich hörte man den Sonaroffizier.
Mit geübter aber trotzdem vor Anspannung belegter Stimme meldete er Explosionen aus Richtung des Zielschiffs und ein Torpedo nach dem anderen verschwand von der Anzeige.
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Ein Schrei der Freude ging durch die Brücke als sich die Anspannung der Besatzung mit einem Knall endlich löste.

Kommissar Pjetrew aber war noch nicht glücklich, mit misstrauischer Miene fragte er Kapitan Ramius: „Und woher wissen wir jetzt ob wir auch das richtige Schiff erwischt haben?“

„Das, mein lieber Genosse müssen Sie mir wohl glauben.“, erwiderte der Kommandant darauf ruhig, „Absolute Gewissheit gibt’s in der Uboot-Kriegsführung eben nicht.“

Mit diesen Worten ließ er den Kommissar links liegen und widmete sich wieder der Uboot-Führung.
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Kurz darauf meldete die Funkstation dann auch schon die Bestätigungsmeldung des Hauptquartiers und die Vologda wurde zurück in den Heimathafen beordert.
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16. Februar, 1989

Die Nachbesprechung dieses Einsatzes dauerte lange, wesentlich länger als Kapitan Marius gedacht hatte.

Es stellte sich heraus, dass das Zielschiff und die feindliche Fregatte wirklich versucht hatten im zivilen Schiffsverkehr unterzutauchen.
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Aber trotz dieser Schwierigkeiten war es Ramius gelungen das richtige Schiff aufzuspüren und unter Feuer zu nehmen.
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Weder die feindliche Fregatte noch das Frachtschiff hatten anscheinend die Gefahr erkannt und folgten machten keine Anstalten zu Gegenmaßnahmen.
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Alle 3 Torpedos lagen voll im Ziel und das Zielschiff war versenkt, während die Fregatte immer noch keine Ahnung hatte woher die Bedrohung kam.
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Das Flottenkommando war äußerst zufrieden mit Ramius und er wurde mit Lob überschüttet, auch ein weiterer Orden glänzte seit dem an seiner Brust.

KAreil
25.09.11, 16:20
Werte Regenten!

Als kleine Ablenkung von unseren SteelPanthers-Spielen und auch inspiriert durch die beiden hervorragenden SilentHunter-AARs, haben wir mal wieder das gute alte „Dangerous Waters“ herausgekramt.

Gespielt wurde mit der „aktuellen“ Version 1.04.

MOD haben wir den „Advanced Capabilities Mod” Version 3.09 (LWAMI_309) verwendet, der das Spiel noch etwas realistischer machen soll.



Nachdem der werte JohannIII sich auch mit dem Gedanken trägt sich mal in DW einzuarbeiten und Er uns auch zu diesem AAR ermutigt hat, haben wir versucht vor allem in den Screenshots die Spielmechaniken etwas zu erklären.

Wünsche oder Kritiken dazu sind jederzeit willkommen.




Kurz noch zum Spiel:

Dangerous Waters behandelt die moderne Uboot-Kriegsführung bzw. ihre Gegner.

Spielbar sind:
# Los Angeles Klasse
# Seawolf Klasse
# Kilo Klasse (Typ 877 and Typ 636)
# Akula Klasse (Typ I and Typ II)
# Oliver Hazard Perry Fregatte
# MH-60R Helikopter
# P-3C Orion Flugzeug


Mit wundervollen Grafiken kann und will das Spiel nicht dienen, wir hoffen der AAR fand trotzdem Anklang.

Nachdem eigentlich der ganze Feindkontakt über die Sensorstationen passiert und das Periskop so gut wie nie verwendet wird, ergeben sich auch keine wirklich schönen Bilder.


Die Frage ist deshalb, ob eine Weiterführung eines solchen AARs überhaupt sinnvoll ist?

Gibt es Regenten die auf einer weiteren Tauchfahrt mit an Bord gehen würden?


Wir bräuchten nämlich sowieso ein paar Offiziere die uns bei der Planung etwas beraten, leider mussten wir die gezeigte und relativ simple „Kilo Demo“-Mission auch schon einmal neustarten um sie erfolgreich abschließen zu können…


Unsere eigene Erfahrung mit dem Spiel hält sich allgemein noch etwas in Grenzen und falls der AAR weitergeht, sind wir um jeden Ratschlag dankbar.

Johann III.
25.09.11, 16:43
Nun, dass Wir sehr an der Fortführung Eures bereits sehr vorzüglichen AAR interessiert sind, daran dürfte ja kein Zweifel bestehen =) Wie wäre es denn mit der Kampagne? :D

KAreil
25.09.11, 16:56
Wie wäre es denn mit der Kampagne? :D


Die mitgelieferte Kampagne ist leider total verbuggt.
Aber wir haben uns natürlich schon entsprechend informiert und eine "Akula-Kampagne" besorgt - wenn dann gehts mit der weiter!


Falls Ihr Euch wirklich auch mal mit dem Spiel beschäftigt, gibt es auch eine Community-Kampagne für die amerikanische Seite basierend auf "Red Storm Rising" :cool:

Johann III.
25.09.11, 17:02
Total verbuggt? Das ist Uns neu. Woher habt Ihr das? Sind das Eure eigenen Erfahrungen? *interessiert guckt*

Und in der Tag haben Wir Uns schon öfter mit DW befasst, Wir haben ja sogar das gedruckte Handbuch, und auch Red Storm Rising kennen wir.

Wo habt Ihr aber die Akula-Kampagne her? Die Russen sind Uns nämlich irgendwie sympathischer. Die haben auch so eine schöne stabile Regierung *rofl*

Übrigens gefällt Uns auch sehr gut, wie Ihr die Charaktere Eures AAR einführt -- wenn Ihr den fortsetzt, kann es auch ohne spektakuläre Grafiken ähnlich gut werden wie Sonics AAR. Nur dass endlich mal nicht der 2. WK Schauplatz ist ;)

Teddy Suhren
25.09.11, 17:26
Natürlich ist eine Fortführung gewünscht! Wir empfanden den Einsatz als sehr sehr spannend! Als alter Simulations-Kaleun freuen Wir uns über jeden neuen AAR in diesem Bereich und da Wir das Spiel bisher nicht kannten, freuen Wir uns umso mehr. Weiter so! :)

KAreil
25.09.11, 18:15
@Johann:
Also die erste Mission der Standard-Kampagne ist auf der russischen Seite auf jeden Fall defekt - kann laut Foren nur in den seltensten Fällen erfolgreich beendet werden.

Die Akula-Kampagne haben wir irgendwo aus den Untiefen des Internets, Quelle leider unbekannt. Aber wenn Ihr wollt können wir sie Euch gerne zukommen lassen.



Nachdem wir jetzt ja schon zumindest 2 erfahrene KaLeun's als Berater zur Verfügung haben, werden wir den AAR wohl fortsetzen.

Leider ist unser Urlaub jetzt zu Ende und wir wissen nicht wann es weitergehen wird - aber die Regenten mögen sich bitte bezüglich U-Taktik-Konsultation zur Verfügung halten! ;)

Johann III.
25.09.11, 18:57
Ach, ja ... Wir erinnern uns ... dann halt die Akula-Kampagne. Hauptsache, Ihr macht weiter. Und ja, bitte lasst Uns die Kampagne doch zukommen.

derblaueClaus
25.09.11, 18:59
Auch wir wollen mehr und können eventuell trotz bescheidener DG-Kenntisse weiterhelfen wenn Not am Mann sein sollte. ;)

the general
25.09.11, 20:41
Wir stimmen auch für die Weiterführung des AAR's. Allerdings werden wir eher stiller Mitleser sein, da wir keine Ahnung von dem Ganzen haben und euch höchstens sagen könnten, wie es nicht funktioniert. :D

derblaueClaus
27.09.11, 15:55
Man könnte das ganze natürlich auch als MP aufziehen : Jeder übernimmt eine oder mehrere Stationen im U-Boot. Problem wäre wahrscheinlich nur die Zeit und ob der Netzwerkcode funktioniert.

Sunabouzu
28.09.11, 01:34
das Spiel ist uns zwar gänzlich unbekannt aber dieser erste Mission macht Lust auf mehr.
Und auch die Weise wie es Präsentiert wird ist Klasse.
aber auch wie der werte General sind wir eher ein stiller Mitleser.

Johann III.
28.09.11, 07:19
Man könnte das ganze natürlich auch als MP aufziehen : Jeder übernimmt eine oder mehrere Stationen im U-Boot. Problem wäre wahrscheinlich nur die Zeit und ob der Netzwerkcode funktioniert.

An sich eine sehr schöne Idee ... aber wenn Wir bedenken, dass Wir dem KAreil seit Wochen noch Unseren nächsten WinSMBT-Zug zukommen lassen müssen ...

KAreil
29.09.11, 20:13
Wir bedanken uns für die viele Ermunterung!


Multiplayer halten wir diesbezüglich aber für keine gute Idee...vom technischen Aspekt ganz abgesehen finden wir schon kaum Zeit überhaupt zu spielen und das ganze dann auch noch mit den werten Regenten zu koordinieren wäre wohl ein Ding der Unmöglichkeit...

Aber wir werden in den kommenden Einsätzen die Mitregenten auf jeden Fall bei taktischen Entscheidungen hinzuziehen!

KAreil
30.09.11, 13:40
Eine kurze Frage an die Mitleser:

Sollten die Teile in direkter Rede besser hervorgestellt werden?

z.B.:

„Kapitan,“ begann dieser, „kann ich Sie kurz sprechen?“




Oder ist die normale Schreibform leserlich genug?

„Kapitan,“ begann dieser, „kann ich Sie kurz sprechen?“

Johann III.
30.09.11, 19:23
Hm, fett hat den Vorteil, dass man Dialoge sofort sieht, und da wird ja oft die Handlung vorangetrieben. Aber vom Aspekt des Aufwands her würden Wir es lassen.

Lewis Armistead
01.10.11, 11:36
Das ist doch kein Aufwand...ist eine Sache von 2 Minuten das noch fett zu machen...

Wir würden es eher fett drucken werter Kareil...

Grüße

Johann III.
01.10.11, 12:16
Das ist doch kein Aufwand...ist eine Sache von 2 Minuten das noch fett zu machen...


Kommt drauf an, wie dialoglastig das wird. Wenn es so herrlich ausufernde Szenen werden wie in "anderen" U-Boot-AARs, dann wird das auf Dauer schon nervig.

KAreil
02.10.11, 09:41
Sooo dialoglastig werden wir nicht werden, wir versuchen mit den Dialogen hauptsächlich die Lücken zwischen den Einsätzen zu füllen und eine halbwegs passende Geschichte darum herumzustricken. :D


Aber wir verwenden gerne "unterbrochene" direkte Reden und dadurch laufen wir Gefahr manche Stellen zu übersehen...


Uns gefällt auf jeden Fall die markierte direkte Rede auch besser und wir werden in Zukunft diese so verwenden.
Sollten wir dabei eine Stelle vergessen, bitten wir um prompte Meldung! :cool:

KAreil
02.10.11, 15:41
…..

19. Dezember, 2001

0942:
Ein lautes Klopfen an der Kabinentür riss Ramius aus seinen alten Erinnerungen. Während er sich noch aus seinen Gedanken zu lösen versuchte, klopfte es erneut – es war also dringend.

Ramius öffnete die Tür und sah seinen ersten Offizier Oberleutnant Jurjewitsch vor sich stehen.

„Kapitan,“ begann dieser, „kann ich Sie kurz sprechen?“

„Natürlich.“, anwortete Ramius und bat ihn herein. Dann bot er Jurjewitsch eine Tasse Tee an und fragte ihn dann neugierig: „Worum geht es denn?“

Ruhig aber innerlich angespannt entgegnete dieser: „Darf ich offen sprechen Kapitan?“

Von dieser Eröffnung offensichtlich etwas perplex, blickte Ramius seinem ersten Offizier kurz in die klaren Augen und sagte dann: „Natürlich Andrei! Du weißt, dass du wenn wir unter uns sind immer offen ehrlich sein kannst!“

„Also gut.“, antwortete Jurjewitsch noch ruhig und fuhr dann aufgebracht fort, „Was zum Teufel mache ich hier Marko!? Wieso bin ich auf diesem Boot!?“

Er wartete kurz ob der Kapitan zu einer Entgegnung ansetzte, aber nachdem diese ausblieb setzte er fort: „Marko, ich war jahrelang Teil deiner Besatzung und auch lange dein erster Offizier wobei ich viel gelernt habe und wofür ich dir auch sehr dankbar bin.

Sieh das also bitte nicht als Undankbarkeit oder Respektlosigkeit an, aber hast du mich nur aus einer Laune heraus wieder in deine Besatzung versetzen lassen?

Ich habe lange um mein eigenes Kommando gekämpft und gewartet. Und nachdem ich es endlich geschafft habe, werde ich nach nicht mal einem Jahr wieder versetzt und das zufälligerweise wieder zu dir als erster Offizier!

Also Marko, um unserer alten Freundschaft willen, sag mir ob du damit etwas zu tun hast und was das soll!?“

Etwas außer Atem und erschöpft von diesem Gefühlsausbruch stand Jurjewitsch dann da und beobachtete gespannt die Reaktionen des Kapitans.


Ohne in seiner Mimik oder Körpersprache irgendeine Veränderung zu zeigen hatte Ramius dem Offizier zugehört und dann begann er mit seiner typischen ruhigen Stimme zu sprechen: „Du hast Recht Andrei. Ich habe beim Flottenkommando veranlasst, dass du wieder zu mir versetzt wirst. Es tut mir ehrlich leid um dein Kommando und ich hoffe du verzeihst mir das.“

Jurjewitsch, jetzt da er seine Vermutungen bestätigt wusste aufgebrachter denn je, wollte schon wieder das Wort ergreifen als ihn eine kleine beschwichtigende Geste Ramius‘ davon abhielt.

Der Kapitan fuhr dann fort: „Aber ich habe dich nicht aus einer Laune heraus zu mir versetzen lassen. Die Wahrheit ist, dass ich dich hier zurzeit einfach brauche!

Du weißt selbst dass dieses Boot nigelnagelneu ist und deshalb noch weit von 100%ig getestet entfernt ist. Sollten Notfälle auftreten, müssen einfach erfahrene Leute die Führung übernehmen können!

Und vor allem ist es unser Auftrag, der mich davon überzeugt hat einfach den besten ersten Offizier der Flotte dabeihaben zu müssen.“

Mit diesen Worten öffnete Ramius eine verschließbare Schublade und holte eine Befehlsmappe heraus.
„Lies selbst Andrei.“, sagte er dann und übergab sie dann an seinen ersten Offizier.


Dieser war erstmal komplett sprachlos, die ruhige ehrliche Stimme des Kommandanten hatte ihn wie schon so oft von dessen Aufrichtigkeit überzeugt und die aufgestaute Wut über die Zwangsversetzung war schon fast komplett verflogen.

Gespannt öffnete er die Befehlsmappe und begann zu lesen:



Einsatzbefehl:

Laut unserer Aufklärung befindet sich zurzeit ein kleiner
U.S.-amerikanischer Flottenverband in Halifax, Neuschottland.

Ihr Befehl lautet einen Spezialkommandotrupp bis zum 31-12-01 2200 Uhr am vorgegebenen Absetzpunkt abzusetzen.
Danach begeben Sie sich in Warteposition bei 43-45 Nord / 064-00 Ost und warten dort auf weitere Befehle.

Achtung: Der Flottenverband könnte Halifax jederzeit verlassen und wird dann wahrscheinlich auf dem Heimweg verschiedenste Anti-Uboot-Übungen durchführen. Eine Entdeckung durch die Amerikaner ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Unsere Aufklärung im Einsatzgebiet zurzeit leider mangelhaft, sollten Sie also auf größere Schwierigkeiten stoßen und die Mission als nicht durchführbar erachten, begeben Sie sich unmittelbar zur Warteposition.
Dies ist als absolute Notfallmaßnahme anzusehen und das Flottenkommando behält sich personelle Konsequenzen bei Inanspruchnahme dieser vor.


http://i1197.photobucket.com/albums/aa428/KAreil/DW_01/Akula01_006.png




„Speznas gegen die Amerikaner!?“, fragte Jurjewitsch mit ungläubigem Kopfschütteln nachdem er den Auftrag wieder und immer wieder gelesen hatte. Dann blickte er Ramius direkt an und fragte ihn: „Was hat das wohl zu bedeuten? Weißt du mehr Marko?“

„Nicht viel mein Freund.“ antwortete der Kapitan, „Durch meine alten Beziehungen in die Partei und Regierung weiß ich nur dass alle sehr nervös sind seit die Amerikaner in Afghanistan einmarschiert sind.

Die Regierung und noch viel mehr das Oberkommando befürchten, dass die Amerikaner das Land als Invasions-Sprungbrett in einem möglichen zukünftigen Krieg nutzen wollen.“


„Ein Krieg gegen die Amerikaner und ihre NATO!?“, entfuhr es Jurjewitsch, „Ist die weltpolitische Lage zurzeit so gespannt? So einen Krieg kann doch niemand wollen!“


„Naja, so ein Krieg ist nach wie vor möglich. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, ein Worst-Case-Szenario sozusagen.“, fuhr Ramius dann fort, „Auf jeden Fall versuchen die Amerikaner damit ihren Einfluss in dieser Region massiv zu vergrößern. Das Einsetzen dieser Karzai-Marionettenregierung und die starke NATO-Truppenpräsenz zeigen das eindeutig.

Ich kenne leider den Auftrag der Speznas nicht, aber vielleicht handelt es sich dabei auch bloß um verstärkte Aufklärung der amerikanischen Flottenstärke.

Im Endeffekt spielt es für uns keine Rolle, Befehl ist nunmal Befehl. Auch wenn dieser Auftrag ziemlich schwierig werden dürfte, aber dafür habe ich mir meine Mannschaft auch aus den besten aussuchen können.“


Geschmeichelt, aber beschämt über seinen Wutausbruch am Beginn des Gesprächs, antwortete der erste Offizier dann: „Marko, es tut mir wirklich leid. Ich hätte dir keine solchen Vorwürfe machen sollen!“

„Ach, vergiss es!“, beruhigte ihn Ramius, „Ich kann deine Reaktion ja verstehen, wahrscheinlich wäre es mir an deiner Stelle genauso gegangen. Aber jetzt kennst du ja den wahren Grund.“

„Ja, danke Marko!“, antwortete Jurjewitsch und fügte hinzu, „Wer weiß über den Auftrag eigentlich alles Bescheid?“

„Nur wir beide und die Speznas.“, kam die Antwort des Kapitans, „Und wahrscheinlich auch unser werter Moraloffizier.“

„Und die Mannschaft?“, fragte der erste Offizier nach.

„Die wird vorerst nur soweit wie unbedingt nötigt informiert, den Rest erledige ich dann persönlich.“, entschied der Kommandant und wandte sich dann mit einem freundlichen Lächeln an Jurjewitsch, „Also dann starten wir mal, setz Kurs Richtung Amerika! Und lass gleich mal einige Notfallmanöver durchexerzieren! Wir wollen Mannschaft und Boot mal richtig durchtesten!“

„Jawohl Kapitan!“, bestätigte der erste Offizier die Befehle und verließ dann die Kabine.


Ramius schenkte sich Tee nach und setzte sich wieder auf seinen Platz
Und in Gedanken fragte er sich immer wieder was diese Fahrt wohl noch alles bringen würde.

KAreil
14.10.11, 14:55
27. Dezember, 2001

1439:
Irgendwo im Nordatlantik.

Das Uboot kippte plötzlich nach vorne über und vereinzelt hörte man lose Gegenstände herunterfallen. Durch das plötzliche Gefälle im Boot verlor der Moraloffizier das Gleichgewicht und stolperte nach vorne, nur mit Mühe konnte er sich dann an einem Schott festhalten.

„Werter Loginow“, sagte der Kapitan, der neben ihm gestanden hatte und auch jetzt immer noch stand, „haben Sie sich immer noch nicht an das Leben in einem Uboot gewöhnt?“


„An das Leben hier schon.“, kam die etwas verzweifelt klingende Antwort des Offiziers, „Aber an diese verdammten Sturzflüge werde ich mich wohl nie gewöhnen! Muss das den ständig sein Kapitan?“


Ramius, im Gang des sturztauchenden Uboots stehend wie auf ebenem Land, betrachte den Moraloffizier mit mitleidlosem Blick und antwortete ihm: „Ja Lowinow, das muss sein.

Die Mannschaft und das Boot müssen das einfach abkönnen!
Und Übung ist nunmal das halbe Leben!“


Mit diesen Worten machte Ramius auf dem Absatz kehrt und verließ den immer noch nicht stehenden Moraloffizier. Solche unqualifizierten Kommentare konnte er nicht leiden und schon gar nicht von so einem Möchtegernoffizier.

Aber seine schlechte Laune verflog schnell wieder, als er auf dem Weg durch das Boot dieses Glanzstück der Marine wieder genauer betrachtete.

Die K-335 Gepard war mit Abstand das modernste Uboot der Flotte und musste sich an Einsatzfähigkeit und Technik auch nicht vor ihren westlichen Pendants verstecken.
http://i1197.photobucket.com/albums/aa428/KAreil/DW_01/Akula01_004.png


Das von den schon guten Akula-II Modellen enorm weiterentwickelte Boot würde es auch mit den hochmodernsten amerikanischen Jagd-Ubooten aufnehmen können.
http://i1197.photobucket.com/albums/aa428/KAreil/DW_01/Akula01_003.png


Und der größte Vorteil der Gepard war, dass die Welt so gut wie nichts von ihr wusste. Nach deren Daten war sie noch weit von einsatzfähig entfernt und nicht einmal ein einziges Foto des Bootes war vorhanden.
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Johann III.
14.10.11, 18:48
Die Mannschaft und das Boot müssen das einfach abkönnen!
Und Übung ist nunmal das halbe Leben!“

April, April ;-)

KAreil
17.10.11, 19:52
31. Dezember, 2001

2000:
Nahe der nordamerikanischen Ostküste.

„Kapitan, Schleppsonar empfängt im Breitband 2 Spiegelkontakte!“, meldete der Sonaroffizier dem Kommandanten. Ramius, sein erster Offizier Jurjewitsch und der Moraloffizier Loginow befanden sich im Kommandoraum beobachteten die Anzeigen gespannt.
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„Kurs 298 bei 5 Knoten!“, befahl Ramius daraufhin, „Und auf Periskoptiefe gehen!“


Während das Uboot auf den befohlenen Kurs wechselte, kam die nächste Meldung des Sonaroffiziers: „Die Kontakte sind eindeutig ziviler Natur! Laut Schmalbandsonar irgendwelche Tanker oder Frachter!“
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„Können wir dem vertrauen Kapitan?“, kam wieder eine der lästigen Fragen des Moraloffiziers, „Was wenn uns die Amerikaner täuschen und plötzlich angreifen?!“


„Ganz ruhig, werter Loginow.“, antwortete Ramius, „Sie müssen unserer Technik und unserer Ausbildung schon vertrauen.

Und selbst wenn die Lage ernst werden würde, sind wir in der Lage gegen jede Bedrohung vorzugehen.“


Mit diesen Worten verwies ihn der Kommandant an den Waffenoffizier, der Loginow einen kurzen Überblick über die aktuelle Waffenausstattung des Bootes gab:

Die Akula-Klasse galt nicht umsonst als die am schwersten bewaffnete Uboot-Klasse der Welt. Sie besaß sage und schreibe 8 interne Torpedorohre, jeweils 4 für normale 533mm-Torpedos und 4 für schwere 650mm-Torpedos.

Im aktuellen Einsatz waren auch 4 solche schwere Torpedos geladen, da sie universell einsetzbar, lenkbar und aufgrund der großen Sprengladung absolut tödlich waren.
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Die große Anzahl an Torpedorohren ermöglichten es auch speziellere Systeme geladen zu halten, ohne dadurch die Verteidigungsfähigkeit einzuschränken. Darum war auch ein UUV-System geladen mit dem eine sichere Kontaktanalyse aus der Entfernung möglich war.
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Der Rest der internen Rohre war mit einem normalen 533mm-Torpedo und 2 Marschflugkörpern gegen Landziele geladen.
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Neben diesen 8 internen Torpedorohren verfügte die Akula-Klasse noch über 6 externe 533mm-Rohre, die nur im Dock nachgeladen werden konnten.

2 Davon waren mit dem einzigartigen Raketentorpedo SHKVAL geladen. Diese Superkaviationstorpedos waren zwar ungelenkt konnten jedoch aufgrund ihrer enormen Geschwindigkeit gut als Gegenschlagswaffe eingesetzt werden.
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Auch hier war 1 normaler 533mm-Torpedo gegen kleinere Ziele geladen.
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Weiters war das Boot mit 3 Anti-Schiff-Marschflugkörper ausgerüstet, diese teuren High-Tech-Waffen sollten jede noch so gute Raketenabwehr durchdringen und selbst große Feindschiffe zumindest schwer beschädigen.
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Auch die Torpedomagazine des Bootes waren voll bestückt und so wurde auch der Moraloffizier wieder etwas ruhiger.
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SolInvictus202
17.10.11, 22:48
kaum ist man ein paar Wochen weg, entstehen die schönsten AARs! - freut uns sehr, dass auch dieses Spiel mal einen bekommt!
hat mich immer sehr unterhalten - wir haben sogar schon "688i - Hunter Killer" gespielt...

KAreil
18.10.11, 19:02
Danke-Danke!

Ihr habt also Erfahrung mit modernen Uboot-Simulationen?

Dann hoffen wir mal Ihr lest weiterhin mit und steht uns mit Eurem Rat später etwas zur Seite.

KAreil
19.10.11, 18:38
2003:
Während das Boot langsam auf Periskoptiefe stieg wurde aus Nordost plötzlich ein aktives Sonar gemeldet und als S05 vermerkt.

Ramius schenkte dem kaum Beachtung, es würde sich wahrscheinlich um die Amerikaner bei Halifax handeln, aber diese waren noch sehr weit entfernt.

Das normale Sonar konnte dafür in der Zwischenzeit einen der Schleppsonarkontakte bestätigen.

„Und was ist mit dem anderen Kontakt?!“, wollte Loginow da sofort wissen, „Der S01 wird nach wie vor nur auf dem Schleppsonarkontakt erkannt. Was ist da los?“


Ein kurzer entnervter Blick von Ramius Richtung seinem ersten Offizier und Jurjewitsch antwortete für den Kapitan: „Das nennen wir einen Spiegelkontakt werter Loginow.

Das Schleppsonar zeigt für jeden wirklichen Kontakt noch einen weiteren an der Längsachse gespiegelten Kontakt.“


„Das ist normal so?!“, kam die überraschte Reaktion des Moraloffiziers, „Und woher soll man dann wissen welcher echt ist?“


„Ganz einfach,“ erklärte Jurjewitsch dann etwas gelangweilt aber geduldig, „wir schlagen einen Haken mit dem Boot. Bei so einer Kursänderung bleibt die Richtung des echten Kontaktes gleich, aber der Spiegelkontakt wandert aus.

Oder wir haben das Glück und kriegen einen der Kontakte über ein anderes Sonarsystem herein und können den richtigen so verifizieren.“
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KAreil
21.10.11, 14:07
2004:
Die Gepard war mittlerweile auf 20m gestiegen und Ramius ließ, nachdem er noch einmal die Sonarkontakte überprüfte, das Periskop ausfahren.

Ein schneller Rundumblick und es war klar dass der Nahbereich komplett frei war. Nur Kontakt konnte gesichtet werden, auf Peilung 167 befand sich ein ziviles Schiff.
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Durch die eingebaute Kamera wurde das Schiff fotografiert und sofort wurde das Sehrohr wieder eingefahren um eine etwaige Entdeckung zu vermeiden.


Auch der ESM-Mast und die Funkantenne waren in der Zwischenzeit ausgefahren worden, es mussten so viele Informationen wie irgendwie möglich gesammelt werden bevor wieder abgetaucht wurde.

Die ESM-Anzeige blieb allerdings stumm, es war also kein einziges aktives Radar in Reichweite.


Der Funkoffizier brach dann allerdings die Stille im Kommandoraum: „Kapitan, eine Nachricht vom Flottenkommando!“

Ramius ließ sich die Nachricht zeigen und gab sie dann mit einem Schulterzucken an seinen ersten Offizier weiter: „Scheint als würden uns die Amerikaner den Rückweg versalzen, ob sie wohl ahnen dass wir hier irgendwo unterwegs sind?

Aber egal, die sollen mal versuchen uns aufzuspüren!“
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Jurjewitsch war derweil bereits voll damit beschäftigt die Periskop-Aufnahme im Stadimeter auszuwerten. Über verschiede optische Einstellungen und Schätzungen konnte dadurch die ungefähre Entfernung und der Kurs des Schiffes bestimmt werden.
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Nachdem der erste Offizier den analysierten Sichtkontakt eingetragen hatte, war die aktuelle Umgebung vorerst vollständig erfasst.

Aus Nordosten konnte man bereits vereinzelte leise PINGs erkennen, wahrscheinlich die amerikanische Kampfgruppe aus Halifax. Sie war wohl noch weit außerhalb effektiver Reichweite aber sie würde wohl direkt auf dem Weg in das Einsatzgebiet sein.

Ansonsten war nur das zivile Frachtschiff in der Umgebung zu entdecken und das konnte für den Einsatz vorerst ignoriert werden.
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Eine gespannte Ruhe breitete sich im Kommandoraum aus, welche weiteren Befehle würde Kapitan Ramius geben?

KAreil
22.10.11, 12:54
Jetzt sind die mitfahrenden Regenten gefragt! :D


Der Plan des Kapitans sieht vor so tief wie möglich zu tauchen und mit höchstmöglicher Geschwindigkeit (gerade langsam genug um keine Kavitation zu erzeugen) auf direktem Weg die Absetzzone anzusteuern.

In regelmäßigen Abstanden dabei kurz verlangsamen und horchen.


Nach dem Absetzen der Speznas dann auf Schleichfahrt Richtung Warteposition und falls nötig warten bis der amerikanische Konvoi passiert ist.


Haben die werten Offiziere Einwände oder weitere Ideen dazu?

derblaueClaus
22.10.11, 13:08
Hört sich soweit ganz gut an. Habt ihr denn eventuelle Thermalschichten die ihr nutzen könntet ? Das wäre von Vorteil insbesondere wenn ihr mit höchstmöglicher Geschwindigkeit fahren wollt.

Sollte der amerikanische Verband übrigens pingen, solltet ihr nicht allzu schnell werden, sonst seid ihr alsbald entdeckt.

SolInvictus202
22.10.11, 14:39
der Plan klingt gut - jedoch würden wir es wohl nicht wagen mehr als 8-10 kn zu laufen....
die 688i ist bei 8-10 noch relativ leise, wird hier immer noch die Akula II gefahren?

the general
22.10.11, 15:01
Naja, er schrieb ja, dass er gerade so schnell fahren möchte, sodass er keine Kavitation erzeugt. Kavitation entsteht doch erst bei höheren Geschwindigkeiten oder nicht?

KAreil
22.10.11, 15:13
@Claus:
Thermalschicht sind wir uns gerade nicht sicher und können auch nicht nachschauen, aber wir wollen sowieso so tief wie möglich tauchen und sollten dann falls vorhanden auch unter der Schicht sein.

Der Ping ist akustisch noch gar nicht zu hören, nur der Sonaroffizier hat den Kontakt erkannt --> dadurch gehen wir davon aus, dass die Quelle noch außer effektiver Reichweite ist.



@ SolInvictus und General:
Ja, Kavitation tritt erst bei höheren Geschwindigkeiten - bei welcher genau hängt stark von der Tiefe ab --> desto tiefer desto schneller kann man fahren.

Die K-335 Gepard ist ein weiterentwickeltes Akula-II-Boot. Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Akula-Klasse#Ger.C3.A4uschentwicklung) und anderen Quellen die wir gerade nicht mehr finden können, müsste sie es mit den 688i-Booten auf jeden Fall mithalten können.

SolInvictus202
22.10.11, 15:58
das klingt dann ja ziemlich gut - solange der "Feind" außer Reichweite ist kann man dann durchaus bis 15 knoten raufgehen...

wir haben mal so eine Mission mit der 688i gespielt... - unser Gegner waren 2 Foxtrott U-Boote die auf verschiedener Tiefe patrolliert haben um uns vom Absetzen der SEALs abzuhalten... erst in naher Entfernung mussten wir auf 2-3 kn drosseln....das war dann zeitaufwändig aber wir sind so direkt unter den Booten durchgetaucht auf etwa 1200 Fuß...was hier leider nicht möglich ist - aber wenn man nahe am Grund läuft hat man auch noch einen Polster bevor man entdeckt wird...

KAreil
23.10.11, 17:39
Bevors mit der Geschichte weitergeht bringen wir leider schlechte Nachrichten, anscheinend akzeptierte das Spiel meine geänderte Waffenladung nicht, ist wahrscheinlich bei Kampagnen auch so vorgesehen...

Auf alle Fälle sieht unsere Bewaffnung jetzt anders aus wie vor Missionsstart:
http://i1197.photobucket.com/albums/aa428/KAreil/DW_01/Akula01_023.png


Aber wir denken dass dies für den Einsatz kein Problem darstellen sollte. :cool:

Tyber Zahn
23.10.11, 19:08
Wir folgen als alter Silent Hunter Seewolf gespannt eurem AAR werter KAreil!

Wir überlegen uns ebenfalls Dangerous Waters zu kaufen, aber es sieht fast so aus als würde das Spiel alle Silent Hunter Fans etwas überfordern :D

KAreil
24.10.11, 19:47
Danke-Danke, werter TyberZahn!


Aber soo kompliziert ist das Spiel gar nicht, die Spielbedingung ist gar nicht so schwer zu erlernen.

Das wirkliche Spiel lernen wir aber selbst gerade noch kennen, das Interessanteste ist soweit für uns die sehr vagen Informationen...so viele "educated guesses" brauchten wir noch in keinem Spiel :rolleyes:

KAreil
25.10.11, 18:14
2012:
„Auf 70 Meter Tiefe gehen und Geschwindigkeit erstmal auf 9 Knoten, dann ganz langsam steigern!“, ließ Ramius dann den Zielanlauf, nach einer kurzen Unterredung mit Jurjewitsch, beginnen.

Desto tiefer desto besser war die Devise, aber sie mussten vorsichtig sein denn das Meer wurde hier immer flacher und das Boot würde wahrscheinlich gerade noch getaucht bleiben können.
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Als die Gepard kontinuierlich an Fahrt aufnahm, hörte man plötzlich den Moraloffizier mit gedämpfter aber hektischer Stimme auf den Sonaroffizier einreden.

Genervt von dieser Ablenkung während dieser kritischen Situation unterbrach ihn Ramius: „Was ist los Loginow? Gibt es Probleme?“

„Ja, Kapitan!“, antwortete dieser, „Das Sonar scheint Schwierigkeiten zu machen! Es zeigt fast nur noch Rauschen an!“
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„Das Sonar ist in Ordnung.“, stellte Ramius mit ruhiger Stimme fest.

Er versuchte seinen Ärger über die Unwissenheit des Moraloffiziers nicht zu zeigen und erklärte weiter: „Das ist der Preis den wir für Geschwindigkeit bezahlen müssen.

Je schneller wir fahren, desto weniger können wir sozusagen sehen. Bei dieser Geschwindigkeit kriegen wir wahrscheinlich nicht einmal mehr die leisen PINGs von vorher mit.“
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Dass Loginow diese Tatsache ganz und gar nicht schmeckte stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber er hatte nicht lange Zeit darüber zu brüten.

Plötzlich hörte man Alarm von der Sonarstation: „Kapitan, wir erzeugen Kavitation!“


„Geschwindigkeit wieder runter!“, kam die schnelle ruhige Antwort von Ramius.

Kurz darauf waren die Kavitationsgeräusche verstummt und das Boot hatte seine momentan ideale Höchstgeschwindigkeit gefunden.
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KAreil
26.10.11, 14:38
2028:
„Dann schauen wir mal was sich jetzt so tut.“, murmelte Ramius vor sich hin und gab dann Befehl auf Periskoptiefe zu gehen und die Geschwindigkeit auf 5 Knoten zu drosseln.

Kaum war das Boot dabei Fahrt zu verlieren meldete der Sonaroffizier wieder einen Kontakt, das Frachtschiff im Süden war bereits wieder eindeutig zu orten.
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„Kapitan, wir haben neue Kontakte auf dem Sonar.

Auf Peilung 274 und 341, sehr schwach.“, sagte der erste Offizier dann und machte sich dann an die genauere Analyse mit dem Sonaroffizier.
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In der Zwischenzeit war auch der ESM-Mast wieder ausgefahren und auch hier wurden neue Kontakte gemeldet. 5 neue aktive Radarsysteme konnten verifiziert werden, glücklicherweise alle ziviler Natur.
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Sie wurden also alle als neutral klassifiziert und einer der neuen leisen Sonarkontakte, S06, konnte durch den ESM-Mast so eindeutig identifiziert werden.
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http://i1197.photobucket.com/albums/aa428/KAreil/DW_01/Akula01_034.png


„Soweit, so gut. Aber in nicht einmal anderthalb Stunden müssen wir unsere Speznas schon abgesetzt haben.“, meinte Ramius als er sich so wieder Überblick verschafft hatte und befahl dann, „Mast einfahren und runtergehen auf 50m. Geschwindigkeit wieder erhöhen!“

KAreil
28.10.11, 13:58
2048:
Die geringere Tiefe von 50m machte sich dann schon negativ bemerkbar, abermals musste der Sonaroffizier Kavitationsgeräusche melden und die Geschwindkeit wurde auf nur 12 Knoten verringert.
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Während sich die Gepard immer weiter dem Absetzpunkt näherte, wurde auch das Meer immer flacher. Kontinuierlich musste das Boot höher gehen und sicherheitshalber wurde auch die Geschwindigkeit immer wieder leicht verringert.
Nur noch eine Stunde bis die Speznas abgesetzt sein mussten.
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PING!
Ein lauter Ping jagte durch das Boot und allen im Kommandoraum stand der Schreck ins Gesicht geschrieben.

Nur Kapitan Ramius verzog keine Miene, gespannt wartete er auf eine Richtungsmeldung.

„Kapitan, lautes Aktivsonar auf Peilung 043!“, meldete der Sonaroffizier sofort, „Scheint das selbe Sonar wie vorhin zu sein!“


„Kurs beibehalten, Tiefe weiter dem Grund anpassen!“, befahl Ramius dann und beruhigte so die nervöse Besatzung schon etwas. Die Lage konnte nicht so ernst sein wenn der Kapitan so ruhig blieb.
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Die zwangsweise verringerte Geschwindigkeit hatte aber auch seine Vorteile, ein weiterer relativ leiser Kontakt wurde dann auf Peilung 074 entdeckt.

Ramius schenkte dem aber vorerst kaum Beachtung, in dieser Richtung würde es sich wohl um zivilen Frachterverkehr handeln. Oder es waren schon die ersten Schiffe des angekündigten amerikanischen Konvois.
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Im Minutentakt kamen jetzt die PINGs aus Nordost und bei jedem zuckte die Besatzung kurz zusammen, dieses Geräusch war nach wie vor der Alptraum jedes Uboot-Mannes.
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Der Uboot-unerfahrene Loginow brach dann als erstes.

„Kapitan! Die haben uns im Visier!“, hörte man die verkrampfte Stimme des Moraloffiziers, „Was machen wir jetzt?!“


Ramius sah ihm mit ernstem Blick in die Augen, auch er war etwas beunruhigt, aber die Besatzung durfte davon natürlich nichts mitkriegen. Panik war das letzte dass sie jetzt gebrauchen konnten.

„Wir machen jetzt gar nichts.“, antwortete er dann, „In diesem flachen Wasser haben wir nicht viele Möglichkeiten.

Aber keine Sorge, die haben uns noch lange nicht im Visier. Der Kontakt wandert nach Süden aus, also verfolgt er uns auch noch nicht.“


Das beruhigte Loginow dann etwas, aber er fragte nervös weiter: „Und was wenn wir doch entdeckt werden? Was wenn Sie uns plötzlich angreifen?!“


„Dann werter Loginow, haben wir schon die richtige Antwort parat.“, entgegnete Ramius gelassen und wandte sich dann an seinen ersten Offizier, „Nicht wahr, Andrei?“


„Natürlich Kapitan.“, antwortete dieser und zeigte dem Moraloffizier dann die Anzeigen der Waffenstation.
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„Sollte unser S05 wirklich einen Angriff versuchen, schicken wir ihm sofort einen unserer Shkval entgegen. Der ungelenkte aber pfeilschnelle Torpedo wird zwar wahrscheinlich nicht treffen, aber der Feind hat dann genug damit zu tun ihm auszuweichen und wir können uns langsam und leise absetzen.“


Dadurch wurde Loginow wieder ruhiger und auch der Rest der Brückenbesatzung wirkte etwas entspannter als die Gepard ihren gefährlichen Kurs fortsetzte.

KAreil
28.10.11, 20:54
2120:
Die nächsten Minuten an Bord der Gepard verliefen ruhig, die Besatzung ging still ihren Pflichten nach und auch das immer wieder kehrende PING wurde einfach hingenommen.

„Tiefer, tiefer gehen!“, hörte man plötzlich Jurjewitsch auf den Navigationsoffizier einreden, „Schnell wieder auf mindestens 19 Meter runter!“


Mit einem Blick hatte dann auch der Kapitan die Situation erfasst, im Bestreben ein paar Meter Sicherheitsabstand zum Meeresgrund zu halten war das Boot zu hoch gestiegen und sein Turm ragte bereits aus dem Wasser.
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Während die Gepard so schnell wie möglich wieder untertauchte, kamen die nächsten Befehle des Kommandanten: „Schleppsonar einziehen! In diesem flachen Tümpel krachen wir damit sonst noch auf den Grund!“
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„Und aufpassen dass unser Shkval immer auf die aktuelle Feindpeilung ausgerichtet ist!“, wandte er sich auch noch gleich mit einem mürrischen Lächeln an den Waffenoffizier, „Wir wollen ja vorbereitet sein falls es ernst wird.“
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KAreil
30.10.11, 09:54
2134:
Mittlerweile war die K-335 fast in der Absetzzone angekommen und Kapitan Ramius ließ die Geschwindigkeit auf 5 Knoten drosseln.

„Ich will eine gründliche Rundumprüfung!“, wandte er sich an den Sonaroffizier, „Wir müssen mit Sicherheit wissen dass hier sonst niemand unterwegs ist!“


Kurze Zeit später bekam er die erhoffte Antwort: „Alles ruhig Kapitan! Auf Breitband und Schmalband sind keine Kontakte zu entdecken! Auch das Aktivsonar ist jetzt schon einige Minuten ruhig.“
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„Ausgezeichnet!“, bemerkte Ramius und befahl dann auch den ESM-Mast und das Periskop auszufahren.



„Militärisches Radarsystem auf Peilung 063, Lenkwaffenzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse!“, wurde dann sofort durchgegeben.
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„Das ist die selbe Peilung wie das Aktivsonar, scheint als würde uns dieser Zerstörer die ganze Zeit anpingen.“, erklärte der erste Offizier nach kurzer Analyse.
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Kapitan Ramius war inzwischen dabei mit dem Periskop den Nahbereich abzusuchen, aber auch hier war alles ruhig. Außer einem kleinen Segler war kein anderes Schiff zu entdecken.
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Ein paar ereignislose Minuten später war die Absetzzone erreicht und die Geschwindigkeit wurde auf 3 Knoten verringert.

Die Speznas wurden informiert und machten sich mit zügigen und geübten Handgriffen an die letzten Vorbereitungen vor dem Ausstieg.
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In nur 5 Minuten waren die Speznas bereit und verließen das Boot in Richtung amerikanischer Küste.

„Viel Glück!“, dachte Ramius noch und ließ dann schnell das Boot wieder dichtmachen.
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Während das Periskop und der ESM-Mast eingefahren wurden, war Jurjewitsch mit der Analyse ihres Jägers beschäftigt.
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Diese Zerstörer-Klasse war zwar nicht primär für die Uboot-Jagd entwickelt worden, aber er konnte der Gepard trotzdem mehr als gefährlich werden.
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„Endlich können wir weg von dieser verdammten Küste.“, hörte man den Moraloffizier dann erleichtert, dann wandte er sich an den Navigationsoffizier, „Setzen Sie Kurs auf unsere zugewiesene Wartezone!“


Während der Navigator hilflos überlegte was er machen sollte, ob er Folge leisten sollte, breitete sich in der Kommandozentrale eine unheimliche Stille aus.

Ramius und Jurjewitsch starrten mit ungläubigem Blick den Moraloffizier an konnten dessen Verhalten kaum glauben.


„Was ist los?“, drängte Loginow den Offizier weiter, „Bringen Sie uns endlich weg von hier!“


Der Moraloffizier wollte noch etwas hinzufügen als Ramius ihn schließlich mit schneidender aber ruhiger Stimme unterbrach: „Was glauben Sie eigentlich dass hier machen Loginow?“


Überrascht von der eisigen Stimmlage antwortete er: „Ich? Ich sehe nur zu dass wir so schnell wie möglich unsere befohlene Position einnehmen. Kapitan, ich möchte in keinster Weise Ihre Autorität untergraben, aber…“


„Genug jetzt!“, fuhr ihm Ramius dazwischen, „Wie Sie selbst gemerkt haben, werter Loginow, nimmt die Besatzung gar keine Befehle von den sogenannten Badegästen entgegen.

Aber hätten Sie jetzt ernsthaft einfach Kurs auf die Warteposition gesetzt!?“



Vom Ausbruch des Kapitans schockiert und auch beleidigt, wollte sich Loginow aber noch nicht geschlagen geben: „Kapitan, darf ich Sie darauf hinweisen dass ich einen gleichwertigen Dienstgrad bekleide wie Sie?

Und was haben Sie an meinen Kurs-Vorstellungen schon wieder auszusetzen?
Der amerikanische Zerstörer ist ja anscheinend sowieso nicht in der Lage uns aufzuspüren!“


„Es reicht!“, antwortete ihm Ramius dann mit eisiger Stimme, „Sie haben wohl immer noch keine Ahnung von Ubooten!

Dass uns der Zerstörer noch nicht gefunden hat, liegt vor allem an etwas Glück und der Entfernung!

Ihr Kurs würde uns direkt darauf zusteuern lassen und dann werden Sie uns auf jeden Fall entdecken!

Also werter Loginow, entweder Sie halten sich jetzt raus oder Sie verlassen auf der Stelle die Kommandobrücke!“


So brüskiert setzte der Moraloffizier zu einer weiteren Entgegnung an, aber der Blick des Kommandanten und auch der des ersten Offiziers ließen ihn schon davor verstummen.
Mit Feuer in den Augen aber hilflos zog sich Loginow dann in eine Ecke der Brücke zurück und brütete still vor sich hin.



„Wir müssen jetzt erstmal diesen lästigen Zerstörer loswerden.“, meinte Ramius dann zur Brückenbesatzung, „Aber wir haben ja Zeit.

Kurs auf Südwest in diese kleine Meersenke! Dort müssten wir vor dem Ami sicher sein.“



Nach diesen Befehlen drehte die Gepard bei und machte sich auf den Weg in ihr Versteck, immer verfolgt vom PING des Zerstörers.
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KAreil
31.10.11, 09:42
2204:
Während die Gepard sich immer weiter von der Absetzzone entfernte waren die Speznas schon am Festland angekommen.
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Der amerikanische Zerstörer setzte derweil seine Suche nach uns fort, immer und immer wieder jagte ein PING durchs Wasser.
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KAreil
03.11.11, 19:02
2233:
„Kapitan, S05 wird lauter! Der Zerstörer erhöht anscheinend die Geschwindigkeit!“, meldete der Sonaroffizier plötzlich, „Scheint als ändert er auch seinen Kurs!“


„Verdammt!“, brummte Ramius darauf, „Sieht aus als hätten sie uns jetzt doch aufgespürt.

Geschwindigkeit auf 7 Knoten erhöhen, sehen wir zu dass wir die Senke erreichen.“
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„Peilung 075!“, meldete der Sonaroffizier dann die aktuelle Richtung des Feindkontakts.
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„Das ist eindeutig der Zerstörer.“, bemerkte der erste Offizier dann, während er an der TMA-Station die Verknüpfung mit dem Aktivsonar-Kontakt überwachte.
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Mit Hilfe der Schiffsdatenbank und des Breitbandsonars konnte dann auch die aktuelle Geschwindigkeit des Zerstörers ermittelt werden, im Falle eines Feuerkampfes eine sehr wertvolle Information.
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In den nächsten Minuten zeigte sich deutlich eine Änderung im Verhalten des Zerstörers, er war der Gepard eindeutig auf der Spur.

„Der kreist um uns und will wohl so unsere genaue Position mitkriegen.“, meinte der Kapitan dazu nur, „Na das soll er mal versuchen!“
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„Tiefer wird’s so schnell nicht mehr.“, erklärte Ramius kurze Zeit später und wandte sich dann an seinen ersten Offizier, „Bringen wir sie runter, dann soll der Ami mal versuchen uns zu finden!“



Mit kurzen klaren Befehlen ließ Jurjewitsch dann die Maschinen stoppen und die Gepard langsam immer tiefer gehen.
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Tiefer und tiefer sank das Boot, bis es schließlich mit einem hässlichen dumpf kratzenden Geräusch am Meeresgrund aufschlug.
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Die Gepard war relativ sanft aufgesetzt aber die erste Schadensmeldung ließ nicht alle auf sich warten.
Die Torpedo-Ladevorrichtungen waren durch die Erschütterungen leider beschädigt worden.
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Während auf der Gepard alle unnötigen Geräusche vermieden wurden und die Nerven der gesamten Besatzung zum Zerreißen gespannt waren, ging die Jagd des Zerstörers weiter.

Er kreiste weiter um das Boot und versuchte es aufzuspüren.
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„Kapitan!“, durchschnitt die flüsternde aber dringliche Stimme des Sonaroffiziers plötzlich die Stille des Bootes, „Der Kontakt ist verschwunden, das Sonar hat ihn verloren auf Peilung 240.“



„Hmmm,“ antwortete Ramius nachdenklich, „entweder er hat aufgegeben oder er liegt dort jetzt auf der Lauer und stellt uns eine Falle.

Wir warten erstmal ab, also absolute Stille aufrecht erhalten!“
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SolInvictus202
03.11.11, 19:10
edit - haben wir überlesen...

Teddy Suhren
04.11.11, 18:03
Cliffhanger? :nono:

Der Bericht liest sich sehr sehr spannend! Bitte weiter so! :)

KAreil
05.11.11, 09:20
Cliffhanger? :nono:



Jede gute Geschichte hat doch einige Cliffhanger! :cool:

Aber keine Sorge, in den nächsten Tagen gehts gleich mal weiter!

Teddy Suhren
05.11.11, 12:12
Natürlich hat jede Fortsetzungsgeschichte Cliffhanger, aber es ändert nichts daran, dass Wir vor Spannung in den Tisch beißen. :D

KAreil
08.11.11, 19:33
0006:
Die nächsten Minuten vergingen wie Stunden, die angespannte Stimmung an Bord war nervenaufreibend und vor allem der Moraloffizier schien daran fast zugrunde zu gehen.

Nachdem er immer wieder unruhig im Kommandoraum auf und ab tigerte, kam es zu einem neuen kurzen Wortduell mit dem Kapitan, wenn auch dieses Mal wesentlich leiser.

Abermals musste Loginow sogar mit der Verweisung von der Brücke bedroht werden bevor endlich wieder Ruhe einkehrte.
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„Also gut,“ kam dann endlich der erlösende Befehl des Kapitans, „verschwinden wir von hier. Auf 46 Meter gehen und dann ganz langsam anfahren, Kurs Richtung Warteposition!“
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Während die Gepard sich immer weiter von der Küste entfernte blieb das Sonar zum Glück komplett still, kein einziger Kontakt konnte entdeckt werden.
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Als dann endlich wieder etwas tieferes Wasser erreicht wurde, konnte auch das wichtige Schleppsonar wieder ausgefahren werden.
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Dieses hochsensible Instrument konnte sofort den alten Fischerboot-Kontakt wieder aufspüren und auch ein weiterer leiser Kontakt wurde entdeckt.
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Um das Chaos der alten und neuen Kontakte auf der Karte zu klären wurden dann dort fast alle alten, nicht mehr aktuellen Kontakte entfernt.
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Nachdem die Gepard die Entfernung zur Küste weiter vergrößert hatte und auch wieder tiefer tauchen konnte, wurde mit einem letzten Sprint endlich die Wartezone erreicht.
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Dort wurde mit dem Sonar die Umgebung abgesucht, aber alles schien klar zu sein und der Kapitan ließ das Boot auf Seerohrtiefe steigen.
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Als das Boot dann auf die 20m gestiegen war, wurde die Funkantenne ausgefahren um neue Befehle zu empfangen.

Bis der Funkspruch endlich entschlüsselt war, breitete sich wieder eine gespannte Stille im Kommandoraum aus, was würde sie jetzt erwarten?
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„Verdammt! Kapitan wie konnte das passieren?!“, wollte der Moraloffizier wissen nachdem er den Funkspruch gelesen hatte.


„Wahrscheinlich hat dieses kleine Segelboot in der Absetzzone die Speznas gesehen und hat die Küstenwache alamiert.“, antwortete Ramius mürrisch.

„Aber wir hatten keine Wahl, ansonsten hätten wir sie nie pünktlich absetzen können!“, fügte der Kapitan noch hinzu, „Das kommt von diesen absolut unrealistischen Zeitplänen aus dem Hauptquartier!

Aber egal, Hauptsache sie sind sicher angekommen und können ihre Mission noch erfüllen.“



Dann wandte er sich an die ganze Besatzung und gab bekannt: „Also Männer, unsere Mission war erfolgreich, es geht zurück nach Hause!“



Nach diesen Worten und kurzem Jubel der Mannschaft machte sich die Gepard auf ihren langen Weg zurück in ihren Heimathafen.
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Johann III.
19.02.12, 17:41
Werdet Ihr diesen vorzüglichen AAR noch fortsetzen, werter KAreil?

KAreil
20.02.12, 10:21
Werdet Ihr diesen vorzüglichen AAR noch fortsetzen, werter KAreil?


Wir werden den AAR natürlich noch fortsetzen! :)


Nach unserem SSD-Crash ist allerdings unsere "Dangerous Waters"-Installation defekt, das Savegame können wir aber hoffentlich weiterverwenden.


Zurzeit befinden wir uns allerdings auf Inbetriebnahme im Schwabenländle und haben deshalb leider keine Zeit unserer AAR-Leidenschaft zu frönen.

Wir hoffen die Regenten können sich gedulden bis wir wieder etwas mehr Freizeit haben.

Sonic
20.02.12, 10:35
Nur keine Sorge, das werden wir bestimmt :)

Albrecht d. Bär
21.02.12, 12:56
Wir hoffen die Regenten können sich gedulden bis wir wieder etwas mehr Freizeit haben.

Aaaah, das gute, alte Dangerous Waters! Sehr gut! Das sollten wir auch mal wieder anfangen. =)

Wir hoffen Ihr habt in Bälde wieder freie Zeit und könnt uns mit weiteren Nachrichten von K-335 versorgen!

Gehabt Euch wohl!
Albrecht der Bär