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Wilhelm von Preußen
16.05.03, 21:37
Kennt sich jemand mit durchschnittlichen Einheitengrössen diverser Armeeformationen aus?

Wie gross war ein Artillerieregiment, wie gross eine PanzerDivision, eine Panzertruppe, wieviele Divisionen war in einer Armee, wieviele in einem Korps usw. ?

Wieviele Soldaten in einer Armee, Division...

Olaf Rasmussen
17.05.03, 00:38
Das aber eine komplexe Frage. Denn es kann keine einheitliche Grössenangabe für Europa, die Welt gemacht werden. Während das eine Land von Regimentern spricht, sind es in einem anderen Staat schon Brigaden. Daher muss hier, wenn dann richtig für jedes Land getrennt nachgefragt und geforscht werden. Und dann gehen auch hier die Meinungen auseinander, denn das bayrische war sicherlich anders strukturiert als das preussische Regiment. Und welche Art von Artillerie meint Ihr denn, wehrter Herr? Leibgarde zu Fuss? Berittene Leibgarde? Leichte oder schwere Artillerie? Kavallerieartillerie oder Fussartillerie? Das Selbe könnte man mit den Infanterieeinheiten machen. Linienregimenter, Gardeinfanterieregimenter, Jäger, Feldgendarmerie, Freikorps, private Regimenter oder staatliche Einheiten. Ich will ja nicht die Idee kritisieren, sondern die Vorlage nach welcher geforscht werden soll.
Stellt konkrete Bedingungen, nach was soll gesucht werden. Nicht dass jemand nach etwas sucht, was am Ende nicht benötigt wird, denn dann kann man sich "verarscht" vorkommen. Zudem ist es eher einfacher nach Vorgaben zu forschen und an diesen genauen Vorgaben lassen sich die Ergebnisse besser auswerten.
Danke, dass ich meine Gedanken äussern durfte.

Wilhelm von Preußen
17.05.03, 12:57
Originally posted by Olaf Rasmussen
Das aber eine komplexe Frage. Denn es kann keine einheitliche Grössenangabe für Europa, die Welt gemacht werden. Während das eine Land von Regimentern spricht, sind es in einem anderen Staat schon Brigaden. Daher muss hier, wenn dann richtig für jedes Land getrennt nachgefragt und geforscht werden. Und dann gehen auch hier die Meinungen auseinander, denn das bayrische war sicherlich anders strukturiert als das preussische Regiment. Und welche Art von Artillerie meint Ihr denn, wehrter Herr? Leibgarde zu Fuss? Berittene Leibgarde? Leichte oder schwere Artillerie? Kavallerieartillerie oder Fussartillerie? Das Selbe könnte man mit den Infanterieeinheiten machen. Linienregimenter, Gardeinfanterieregimenter, Jäger, Feldgendarmerie, Freikorps, private Regimenter oder staatliche Einheiten. Ich will ja nicht die Idee kritisieren, sondern die Vorlage nach welcher geforscht werden soll.
Stellt konkrete Bedingungen, nach was soll gesucht werden. Nicht dass jemand nach etwas sucht, was am Ende nicht benötigt wird, denn dann kann man sich "verarscht" vorkommen. Zudem ist es eher einfacher nach Vorgaben zu forschen und an diesen genauen Vorgaben lassen sich die Ergebnisse besser auswerten.
Danke, dass ich meine Gedanken äussern durfte.

herr machts euch nicht so kompliziert, ein Spiel kann unmöglich länderunterschiedliche Einheitengrössen darstellen und mit verlaub, SO gross werden die Unterschiede nicht gewesen sein.
Fragen bleiben also, wie viele soldaten im Regiment, in leichter und schwerer formation(für kavallerie, artillerie, Infanterie)....... usw.

General wallenstein
17.05.03, 14:59
Also gut, da können Wir Euch etwas weiterhelfen.

Unseren folgenden Ausführungen liegen detailierte Daten über die Armeen Europas um das Jahr 1850 zugrunde und dürfte somit für die "Startphase" Eure Projekts von Nutzen sein.


Gehen Wir zunächst auf den Aufbau der Einheiten ein - zwar gab es Länderspezifische Unterschiede, jedoch war die Grundstruktur immer sehr ähnlich. Allerdings gab es keine "einheitlichen" Truppenstärken, also ein Regiment so und soviel, da machte jeder was er wollte. Als Beispiel nehme ich die Franzosen her, da sie am besten zu "Erläutern" sind.


Infanterie

Schwere Infanterie

Ein damaliges Linienregiment (schwere) Infanterie bestand üblicherweise aus 3 Bataillonen; 2 Feldbataillonen und eines als Reserve, welches jedoch sehr zügig für den Felddienst organisiert werden konnte. Üblicherweise gab es sogar noch ein "4. Bataillon", welches sich aus den jeweiligen Depotkompanien der drei anderen Bataillone zusammensetzte und den Depotdienst übernahm. Jedoch war es auch keine Seltenheit, dass während eines Krieges sogar ein 5. und 6. Bataillon hinzugefügt wurde - aber grundsätzlich kann man von 3. Bataillonen pro Linienregiment ausgehen. Jedes Bataillon schlüsselt sich in 8 Kompanien auf - 1 Grenadier- und 1 Voltigeurkompanie und 6 Füsilierkompanien) und hat bei Kriegsstärke 3 Offiziere und 115 Unteroffiziere und Mannschaften. Daher umfaßt ein Linienbataillon bei Kriegsstärke ca. 960 Mann, von denen ein Achtel (die Voltigeurkompanie) besonders für den Einsatz als leichte Infanterie vorgesehen ist.

=> ein Linienregiment (schwere) Infantiere ist mit 2.800 bis 3.000 anzusetzen.


Leichte Infanterie

Die für den Dienst als leichte Infanterie bestimmten speziellen Truppen bestehen beispielsweise in Frankreich aus den chasseurs-á-pied - "Jäger zu Fuß" - und den afrikanischen Truppen. Die leichte Infanterie wird jedoch nicht in Regimentern, sondern in Bataillonen gerechnet und wird normalerweise jeweils ein Jägerbataillon pro Infanteriedivision angegliedert. Ein Jägerbataillon besteht ausaus 10 Kompanien,

=> umgerechtnet ca. 1.300 Mann.


Aufbau der Infanterie im Überblick

Linienregimenter (schwere) Infanterie bestehen aus 3 Bataillonen => ca. 2.800 - 3.000 Mann
Jägerbataillone (leichte) Infanterie ca. 1.300 Mann

Eine Infanteriedivision besteht aus 4 Regimentern, wobei üblicherweise pro Division wenigstens ein Bataillon Jäger zugeteilt wurde. Hinzu kommen noch evtl. zugeteilte Artillerieregimenter (siehe Artillerie).



Kavallerie

Die Kavallerie war in 4 unterschiedliche Teile aufgeteilt, wobei jeweils zwei dieser Bereiche der schweren, bzw. leichten Kavallerie zugeordnet werden können.

Schwere Kavallerie

"Schwere oder Reservekavallerie"

Besteht üblicherweise aus 6 Eskadronen pro Regiment, wobei diese Regimenter überwiegend Kürassiere-Regimenter sind, aber auch einige Karabiniers-Regimenter (Kürassiere mit Gewehren bewaffnet).

"Linienkavallerie"

Gleichfalls üblicherweise aus 6 Eskadronen pro Regiment zusammengesetzt. Übliche Truppengattungen waren die Dragoner und Lanciers.

=> Eskadronstärke in Kriegszeiten bei ca. 190 Mann und somit eine Regimentsstärke von 1.100 bis 1.200 Mann.


Leichte Kavallerie

"Leichte Kavallerie" + "afrikanische leiche Kavallerie" (Länderspezifisch)

Die leichte Kavallerie setzt sich wie die schwere Kavallerie gleichfalls aus üblicherweise 6 Eskadronen zusammen, wobei diese jedoch eine Kriegsstärke von 200 Mann haben. Übliche Gattungen waren die chasseurs-á-cheval - "Jäger zu Pferd" - und die Husaren. Hinzu kommen dann Länderspezifische Einheiten wie beispielsweise die französichen Spahis in Afrika ect.

=> 6 Eskadronen zu a 200 Mann und somit 1.200 Mann

Divisionsstärke ist gleichfalls mit jeweils 4 Regimentern anzusiedeln.



Artillerie

Die Artillerie wird zu dieser Zeit in die Fußartillerie (für den Garnison- und Belagerungsdienst und nur im Notfall im Felde), Linienregimentern (den Infanteriedivisionen zugeteilt), reitende Artillerie und die Pontoniere aufgeschlüsselt.

Die einzelnen Regimenter setzen sich durchschnittich aus 12 Batterien a 6 Geschützen zusammen und ist einheitlich mit rund 4.000 Mann pro Regiment anzusetzen.


Das war jetzt ein kleiner Einblick auf der Basis der Franzosen um 1850, wobei hierbei natürlich Länderspezifische Schwankungen eintreten. Grundsätzlich ist dies aber als ungefähre "Vorgabe" zu werten. Jedoch möchte ich ein einem kleinen Beispiel abschließend verdeutlichen, dass man eine "einheitliche" Regelung selbst festlegen muss und nicht historisch vornehmen kann. Ein österreichisches Linieninfanterieregiment besteht so aus insgesamt ca. 6.000 Mann, was einer ganzen britischen Division entspricht. Das ist nicht verwunderlich, wenn man die Truppenstärken der beiden Länder vergleicht. Die österreichische "Linie" - sämtliche Linienregimenter ohne die übrige Infanterie - umfaßte ca. 370.000 Mann. Die gesamte britische Infanterie bestand derweil aus lediglich 120.000 Mann - was wohl auch am Rekrutierungsunterschied lag.

Wir hoffen, Wir konnten Euch etwas helfen

Hochachtungsvoll

Wallenstein

Karl Lothringen
17.05.03, 15:35
Also genauer geht es bald wirklich nichtmehr. :D :D
Ausgezeichnet. Nichts anderes habe ich von unseren Wallenstein erwartet HEHE

Germanicus
17.05.03, 17:45
Ich hätts nur schlechter sagen können.:)

Dabei möchte ich aber hinweisen, dass die Einheitengrößen im 19.Jhd. schon fast überall gleich groß, also normiert, waren.

Wir sollten da dann einen Durchschnitt der Truppenstärken nehmen, um sie für das Spiel anwendbar zu machen, bzw. damit das überall etwa gleich ist.

Obwohl ich durchaus glaube, dass es machbar ist die Größenunterschiede arzustellen. Die dürften sich ja eigentlich nur in der Mannzahl unterscheiden und auch wenn ich eigentlich null ahnung von der Programmierung habe sollte das möglich sein.

Karl Lothringen
17.05.03, 19:03
mit der Qualität aus?

Wird es wieder Qualitätsunterschiede geben? ich hoffe doch.

Es wäre mir ein greul, dass ein Russisches Regiment die gleiche Qualität hätte wie ein Österreichisches.

Wird es auch einen Unterschied zwischen NAH- und Fernkampf geben?

Jetzt meine ich nicht die Ari und die Kav. sondern die Infantrie die bekanntlich schießen und stechen kann.

MFG

Olaf Rasmussen
17.05.03, 22:18
Solch Unterschiede, Herr Lothringen, können durch die Ausrüstung der Truppen dargestellt werden. Preussisches Zündnadelgewehr gegen französisches Dingsdabumsda. Na Ihr wisst schon, das Unschreibbare.:D

Herzog v. Malborough
23.05.03, 18:08
Schaßebott:D :D äh Chassepot, vielleicht?

Joseph I
15.07.03, 08:48
Edler Wilhelm.

Wenn ihr noch etwas in bezug auf Truppenstärken,Ausrüstung oder ähnlichen wissen wollt könntet ihr hier einige Fragen stellen,bin sicher das ihr antwort erhaltet.

http://www.historischer-service.de/forum/index.html

Mit ehrfürchtigem Gruße,euer