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Jules Verne
14.02.13, 13:52
SACRUM ROMANORUM IMPERIUM PALATINUM
(EU3 Death and Taxes 9.0)


Werte gläubige Abkömmlinge, weise Gelehrte und gebenedeite Gottesmänner! Mein Name lautet Julius Vernus, bescheidener Hof-Chronist des unerreichten Karl von Wittelsbach. Für euch schreibe ich diese Zeilen in deutscher Sprache nieder, damit auch die kommenden Jahrhunderte den Glanz des Sacrum Imperium nicht vergessen mögen.

In meiner kleinen Historia möchte ich euch zeigen, wie unser Karl und seine gottesfürchtigen Ahnen die Geschicke Europas lenkten und die Linie der Wittelsbacher zum bedeutendsten Adelsgeschlecht der ganzen Welt formten. Und ich hoffe zutiefst, dass meine Nachfolger dieses Werk fortführen werden und damit unser aller Reich in seinem Aufstieg begleiten.

Doch nun, zu Beginn, eine Karte des Imperiums:

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Itzo schreiben wir 1544 Anno Domini und seine Macht ist – dank der Weisheit Gottes und der Kirche – so groß wie nie. Ketzer und Heiden sind geläutert und bekehrt, die Feinde des Reiches unter einer Krone gezähmt. England, Frankreich und Portugal (um nur die größten Widersacher vergangener Tage zu nennen) hören auf das Wort ihres geliebten Königs und Kaisers Karl, die abweichlerischen Barbaren im Osten bleiben da, wo sie hin gehören. Nur die verruchten Plünderer aus Spanien, wagen es hin und wieder., dem Reich die Stirn zu bieten und werden jedesmal hart bestraft. Auf dieser Karte zeigt sich wahrhaftig eine Welt des Friedens, des Wohlstandes und der Frömmigkeit!

Doch wie kam es dazu? Lasst mich um diese Frage zu beantworten und die Historia zu beginnen, eine Ahnentafel hervorholen:

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Dies sind sie, die Ahnen unseres Imperators, angefangen mit Rupert vor beinahe 2 Jahrhunderten. Ich werde sie euch nun vorstellen und berichten, was sie getan, um dem Glanz heutiger Tage den Weg zu bereiten.


Rupert der Vielfraß (1353-1378)

Zu Zeiten Ruperts, des Vielfraßes wurde das Reich noch von den Rübenzählern aus Böhmen geleitet und Friede und Wohlstand waren Träume von Narren.
In der stolzen Pfalz, seit jeher Sitz der edelsten und besten, herrschte Rupert über ein kleines Reich:

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Seine Macht erstreckte sich soweit, dass er einer der Kurfürsten war, aber niemand wäre auf die Idee gekommen, ihn selbst zum Kaiser zu wählen. Das lag wohl daran, dass er über alle Maßen verfressen war und keine Mahlzeit ausließ.
Er hatte es aber auch schwer!

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Das Reich und auch die Lande der Pfalz waren zersplittert in garstige, egoistische Fürstentümer, die Autorität verlachten und jeden Anlaß zum Streit nutzten. Zwar wurde der Adel bereits geschätzt – wenn auch nicht so wie heute – und die Bauern, wußten prinzipiell, wo sie hingehören, aber es mangelte an Gottesfurcht und Organisation.

Rupert, der in der Zeit zwischen den Mahlzeiten durchaus als gewitzter Bürokrat bekannt war, revolutionierte die Verwaltung der Pfalz und sorgte dafür, dass der Herzog mehr Macht bekam.
Viel wichtiger war aber seine Diplomatie. Statt sich auf aufplusternde Worte und säuselnde Schmeicheleien zu verlassen, zeugte er mit seiner Gattin (und gerüchteweise auch mit dutzenden anderen Weibern) unzählige Söhne und Töchter. Diese verheiratete er über die Jahre mit Fürsten- und gar Königshäusern in ganz Europa. Und er ließ es nicht aus, die Gäste aus aller Herren Länder in seiner Burg zu bewirten und mit Tanz, Fressalien, Wein und Gesang zu verwöhnen.
Seine weise Voraussicht zahlte sich aus: Der altersschwache König von England hatte im Suff ein Dokument unterschrieben, das sein Land im falle des Ablebens Rupert vermachte. Und so geschah es: Seit 1375 konnte sich der Herzog der Pfalz auch König von England nennen und so ist es bis heute geblieben.
Das alles führte dazu, dass Rupert der Vielfraß in der ganzen Welt beliebt war und allen in guter Erinnerung blieb, als er im Februar 1378 aufgrund eines Hähnchenknochens im falschen Hals von uns ging.


Rupert II. der Ausdauernde (1378 – 1392)

Auf den Thron folgte, wie erwartet, Rupert II. Alles, was er wußte, hatte er von den Lehrmeistern seines Vaters und er folgte in allem, was er tat, dessen Lehren.
Er zeugte in kürzerer Zeit mehr Kinder als sogar sein Vater und war bei den Frauen aufgrund seiner Schönheit und Ausdauer sehr beliebt. Auch verstand er es besser als sein Vater zu reden und erweiterte damit die Freudschaften mit den europäischen Adelshäusern ungemein. Natürlich verzichtete er auch nicht auf Gelage und darauf, seine Tanten, Kusinen, Schwestern und Töchter zu verheiraten.
Auch die Zentralisierungspolitik führte er fort und setzte sich aufgrund seines Charakters gegen alle Widerstände durch. Doch zu einem großen Ziel reichte es nicht. Obwohl bei allen beliebt, wurde er nicht zum Kaiser gekrönt, denn von den anderen Kurfürsten wurde die Pfalz (trotz Unterstützung aus England) als zu schwach für die Kaiserbürde angesehen, zumal im Westen die Franzosen, im Osten die Polen und Litauer und über den Meeren die Ungläubigen drohten.
Als Rupert dann 1392 auf die selbe Weise wie sein Vater viel zu früh von uns ging, wurde der Koch hingerichtet und der Thron für jenen Sohn freigemacht, der auch heute noch ob seiner Taten verehrt wird.

Jules Verne
15.02.13, 23:13
Friedrich der Schöngeist (1393 – 1422)

Seinem Vater Rupert II. folgte Friedrich der Schöngeist auf den Thron. Er hatte mit seinen Vorfahren recht wenig gemeinsam, so war er doch schlank und grazil und besaß einen scharfen Verstand. Er liebte die Muße über alles und meistere bereits als Jüngling die edle Kunst des Minnesangs.
In seiner 29 Jahre dauernden Herrschaft förderte er daher junge Talente – vor allem Reliquienmaler und Sänger – aus dem ganzen Reich, die in die Pfalz kamen und der Wittelsbacher Burgen zu Horten der Schönheit, Muße und Lebensfreude verzauberte.
Dass dafür ein großer Teil des herzoglichen Vermögens draufging, kümmerte Friedrich nicht, da er für die Verwaltung seines Reiches und den Stand seiner Schatzkammer keinen Sinn hatte und diesen Kleinkram seinen Verwaltern überließ.
Dies wurde von manchen als Schwäche ausgewiesen, was aber hinter den glanzvollen Taten des Schöngeistes vollkommen verblasst. Denn durch die liebgewonnen Tradition der Staatshochzeit, seine künstlerische Neigung, seine geschulten rethorischen Fähigkeiten und seinen scharfen Verstand war Friedrich ein vollendeter Diplomat. Es gelang ihm, Feinde zu besänftigen, zögerliche zu Freunden zu machen und Freunde zu Alliierten.
Diese hatte er auch nötig, denn er hatte vor, den den Wittelsbacher Adligen von Natur aus vorgesehenen Platz einzunehmen – den Kaiserthron! Dazu mußten einige prestigeträchtige Kriege geführt werden, um Ländereien zurückzugewinnen, die von alter Zeit an zur Pfalz zu zählen waren.
Mit Hilfe der Verbündeten – allen voran England und Ungarn - gelang es Friedrich, der sich als geschickter Stratege entpuppte, in drei kurzen aber blutigen Kriegszügen die alten Ansprüche erfolgreich einzufordern. Trier, Lothringen und Köln stellten sich mit ihren Verbündeten in den Weg, aber der Schöngeist schlug sie alle. Seitdem gehörten Koblenz, Nassau und Metz wieder zur Pfalz und kleinere Fürstentümer und aufmüpfige Städte wie Trier, Köln oder Baden schlossen sich in Freunschaft als Vassallen ihrem großartigen Herren an.
Auch der König von Norwegen erkannte 1417 die Zeichen der Zeit und vererbte seinen Thron den Wittelsbachern. Somit war der Herzog der Pfalz gleichzeitig nun auch König von England und Norwegen.
1418 anno domini dann die Erfüllung des Schicksals: Friedrich der Schöngeist wurde von den Kurfürsten mit deutlicher Mehrheit und dem dankbaren Segen Seiner Heiligkeit des Papstes zum Imperator Romanorum gekürt!
Vier Jahre lang leitete er das Reich mit Güte, Umsicht und väterlicher Strenge, bevor er nach einem Leben voller Höhepunkte und denkwürdiger Taten friedlich im Bett das Zeitliche segnete.


Ludwig Anton I. (1422 – 1458)

Friedrichs Sohn Ludwig wurde mit Freuden von den Kurfürsten als Kaiser bestätigt, da er in allen belangen ein beinahe ebenso glanzvoller Mann wie sein Vater war. Er herrschte 36 Jahre lang und die Pfalz, das Reich, England und Norwegen schwelgen noch heute in Erinnerung an die prachtvolle Zeit.
Doch es war nicht nur alles eitel Sonnenschein. Der von Adel und Volk gewünschte Beitritt von Westfalen samt Köln zur Pfalz rief Neider auf den Plan, die mundtot gemacht werden mußten. Noch schlimmer war die Lage im Osten, als das Reich vor eine ernste Bedrohung gestellt wurde. Denn die Krone des kleinen Landes Masowien wurde zuerst dem Kaiser vererbt und schließlich ging das Gebiet auch noch freiwillig in die Pfalz über. Das schmeckte dem machthungrigen Reichsfeind Polen gar nicht und in zwei blutigen Kriegen, in die auch noch der Deutsche Orden verwickelt war, mußte das Volk von Masowien von seinen neuen Herrn beschützt werden. Ludwig Anton blieb siegreich, aber seine Gegner waren stark und herausfordernd und es hätte mit ein wenig Pech auch anders ausgehen können. Doch nur die Tapferen siegen gegen harte Widerstände, so auch der Imperator! Vor allem da er die Hilfe seiner verwandten Wittelsbacher Herzöge und Könige hatte, die nach Jahrzehnten der Heiratsdiplomatie überall in und außerhalb des Reiches die Geschicke ihrer Untergebenen lenkten.
Doch nicht genug der Feinde. In der Mitte des Reiches, zwischen Italien und dem Rheinland, griffen die Österreicher gierig nach ihren kleineren Nachbarn. Diese baten den Kaiser um Hilfe und so konnte dieser nicht tatenlos zusehen und schritt ein.
Dieser Interventionskrieg gehört nicht zu den Glanztaten des Reiches, denn es gelang zwar, die Östereichische Aggresion einzudämmen, aber nicht, die unterjochten Völker zu befreien. Zu erschöpft waren die Recken, zu viel Blut war geflossen und so beließ man es vorerst bei einem weißen Frieden.
1457 anno domini schließlich, vermachte der Portugiesische Monarch seine Krone in höchster Ehrerbietung Ludwig Anton, dem Herzog der Pfalz, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, König von England, Norwegen und nun auch Portugal.
Ein Jahr später verstarb Ludwig Anton I., grau geworden, und hinterließ seinem Sohn ein blühendes, mächtiges und zum Großteil einiges Reich.

Ruprecht I.
15.02.13, 23:49
Löblich, löblich :ja:
Und auch so wahr:

In der stolzen Pfalz, seit jeher Sitz der edelsten und besten

Aber Unseren Namen durch Anglisierung zu entstellen und Uns zum Vielfraß ernennen :eek:
Darauf brauchen Wir erstmal ein ertrusisches Rinderviertelchen...

sheep-dodger
17.02.13, 12:30
Sehr schön bisher, Uns überrascht allerdings, dass sowohl England als auch Norwegen die PU nicht schnell wieder gelöst haben, da die Pfalz ja deutlich schwächer gewesen sein dürfte als sie selbst.

Jules Verne
21.02.13, 00:41
Danke für die Blumen. Ich habe mich auch gewundert, dass vor allem die Engländer so still gehalten haben. Liegt vielleicht am Death&Taxes? Oder an der Kaiserwürde oder den diplomatischen Boni? Auf jeden Fall haben sie rumgezickt, wenn ich die Beziehungen zu hoch geschenkt habe. Aber bei unter 100 haben sie still gehalten und das hat bisher immer zum Erhalt der Personalunion ausgereicht.
Ach, und guten Appetit, Ruprecht. Darf ich in Auerochsenfett gebratene Schweinskaldaunen mit Honig anreichen?




Friedrich II. der Katholik (1458 - 1470)

Ludwig Antons ältester Nachkomme war nach seinem Großvater benannt. Aber er war alles andere als ein Schöngeist, so war er doch für seine harte Art gegenüber sich und anderen bekannt. Er betete fünf mal am Tag, wie es die Mönche tun, kasteite sich für Verfehlungen und bestrafte alle hart, die nicht dem katholischen Glauben bibeltreu folgten.
Auch auf dem Schlachtfeld zeigte er sich gnadenlos, denn er schickte seine brutalsten Generäle in den Kampf gegen Briganten und Aufständische Polen. Friedrichs Haß gegen die heutigen Ostpfälzer war so stark, dass er in einem überraschenden Angriffskrieg der polnischen Krone unter einem halblegalen Vorwand die Provinz Plock entriß. In heutigen Trauerliedern wird immer noch das Gemetzel von Ratibor besungen, was tausenden tapferen Recken das Leben kostete.
Friedrich war ein Mann ohne Schwächen, aber er hatte auch keine sonderlichen Stärken. Die einen würden sagen er war ein Mann des Mittelmaßes, die anderen, dass es seine Mentoren versäumt hatten, einen großen Mann aus ihm zu machen.
Doch er sorgte sich sehr um das Seelenheil seines Volkes und in schlimmen Zeiten, als sich am Himmel glühende Meteore zeigten und sich Unruhe im Reich ausbreitete, da zog er sich in sein Kämmerlein in der kleinen Marienabtei zurück und geißelte sich und bat um Vergebung.
Diese wurde ihm nach nur 12 Jahren Regentschaft schließlich erteilt und er ging mit blutendem Rücken ein ins Himmelreich.


Wilhelm II. der Silberne (1470 – 1484)

Friedrich II. Nachfolger wurde sein Sohn Wilhelm. Schon mit 14 Jahren bestieg er den Thron und wurde zwei Jahre von seinen Vettern und Onkeln beraten, biß er groß genug war, das Szepter alleine recht zu führen.
Schon zu dieser Zeit zeigte sich, dass Friedrichs Gebete erhört, und sein Sohn von Gott mit großen Gaben gesegnet worden war.
So war er nicht nur ein hervorragender Verwalter, mit Geschick und Gefühl fürs Regieren, die Justiz und die richtigen Entscheidungen, sondern auch noch ein sehr guter Diplomat und taktisch hoch begabter Feldherr.
Unter seiner harten, aber weisen Hand blühte das Reich weiter auf. Hier eine Karte aus dem Jahre 1473:

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Seine beeidruckende Persönlichkeit, seine Edikte und auch schon die Politik seiner geheiligten Vorväter führten zu gravierenden Umwandlungen in der Pfalz:

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In den letzten 100 Jahren war das Herz des Kaiserreiches deutlich zentralisiert worden und Gottes Wort erklang auch im letzten Winkel des kleinsten Bauernhauses. Der Adel nahm den gottgewollten Platz an der Sonne ein, und die natürliche Ordnung der Natur spiegelte sich auch in der Gesellschaft des Imperiums wieder. Am schwerwiegendsten waren die militärischen Reformen gewesen, denn das Reich mußte gegen französische und die die östliche Bedrohung und das gieriger werdende Erzherogtum Österreich gewappnet bleiben.
Nur die größten, mutigsten und stärksten durften im Heer dienen, das komplett auf den Kampf zu Lande spezialisiert war und große Disziplin und Stolz verkörperte. Große, bronzene Kanonen zerstörten feindliche Mauern, die pfälzer Ritter überannten gegnerische Hasenfüße und professionelle Pikeniere, mit denen nicht gut Kirschenessen war, spießten jeden auf, der ihnen in den Weg trat.

Trotz aller persönlichen Vorzüge blieb wird die Herrschaft Wilhelms II. auch die "unvollendete" genannt. Denn wirklich viel bewegen konnte er in seiner Zeit nicht. Der einzige große Krieg, den er ausfocht, endete in einem beklagenswerten Unentschieden.
Denn das gierige Frankreich streckte seine Finger nach dem Reichsmitglied Hainaut aus und der Pfälzer Kaiser wollte seine Pflicht erfüllen und eilte zu Hilfe um das Schaf dem Wolf zu entreißen.
Doch die französischen Armee waren trotz aller Undiszipliniertheiten und mangelhafter Moral zahlenmäßig weit überlegen. Und auch die Hilfe Englands, Norwegens und Portugals verpuffte, da die liederlichen Spanier ausnahmsweise an der Seite des Feindes kämpften. So gab es jahrelange Schlachten, Gemetzel und Belagerungen, in der insgesamt keine Seite einen entscheidenden Vorteil eringen konnte. Nur Pest und Elend, Hunger und Krieg. Als dann keine Söhne mehr da waren, um die Gefallenen zu ersetzen und die Heere beider Seiten auf zerlumpte Haufen Hungerleider zusammengeschrumpft waren, hatte der gütige Kaiser ein Einsehen und schloß zur Trauer der Hainauter einen weißen Frieden. Das Land brauchte Jahre, sich von diesen finsteren Zeiten zu erholen.
Und eines beklagenswerten Tages im Jahre 1484 ging dann Wilhelm von uns. Auf die traditionsreiche Art, die auch schon seine Urahnen diese Welt verließen: Erstickt an einem Hähnchenknochen im falschen Hals, obwohl er normalerweise beim Essen christliche Mäßigung zeigte.
Womöglich halten wir ihn alldeswegen auch nur als den "Silbernen" und nicht den "Goldenen" in Erinnerung, der er fraglos bei längerer Lebensdauer geworden wäre.

Jules Verne
23.02.13, 13:18
Ludwig Anton II. die Faust Gottes (1484 - 1540)

Nun nähren wir uns mit Gemach dem Ende der kaiserlichen Ahnentafel und kommen zum Vater Kaiser Karls: Ludwig Anton II., genannt die Faust Gottes.
Beinahe jeder im Reich ist mit ihm aufgewachsen und nur die Greise können sich noch an die Zeit vor ihm erinnern, da er unglaubliche 56 Jahre herrschte. Und was er in dieser Epoche erreicht hat! Dabei hätten damals die wenigsten damit gerechnet, dass er seinen Vater Wilhelm II. an Taten weit in den Schatten stellen würde. Denn Ludwig Anton II. verstand ebenso wenig von Administration wie sein Namensgebender Urgoßvater und war auch in der Kunst des Krieges nicht sonderlich begabt. Lediglich eine schnelleAuffassungsgabe und einniges rhetorisches Geschick ließen ihn aus der Elite der Pfalz noch herausragen. Doch Gottvertrauen und Schaffenskraft sind noch viel wichtiger, wie die Faust Gottes bewiesen hat.

Wir erinnern uns alle noch gut daran, wie er die Ostpfälzer, vormals Polen genannt, in zwei sagenumwobenen Kriegen ins Reich holte. Denn zu dieser Zeit wurde sie noch von fetten und gotteslästerlichen Potentaten, die sich Könige Polens schimpften, regiert. Der Papst erkannte in seiner unendlichen Weisheit den fehlenden Glauben und den Teufel und exkommunizierte das Land. So konnte Ludwig Anton in Vertretung seines legendären Generals Franz von Sickingen einmarschieren und die hungernden und nach Demut dürstenden Bauern befreien.

General von Sickingen zeigte auch im nächsten großen Krieg seine Begabung, die es in dieser Form nur einmal in 100 Jahren gibt. Denn die Zerschlagung Österreichs stand an. Dort, wo Ludwig Antons Vorfahren noch gescheitert waren, blieb er erfolgreich, und stutzte die machthungrigen und immer gieriger werdenden Habsburger auf ihre gottgewollte Größe zurecht. Dabei befreite er die Steiermark, Tirol, Salzburg und Aquileia und sicherte der Pfalz mit Venedig und Treviso einen Zugang zum Mittelmeer.

Doch auch als Verteidiger tat sich der Kaiser hervor. Zu dieser Zeit hatte sich nämlich Spanien klammheimlich im Norden ausgebreitet und Teile der Niederlande sowie Schottland besetzt. Nun griffen sie nach England, was seit Jahrhunderten ja rechtmäßig von der Pfalz regiert wurde. Und so kam es, dass mit eifriger Hilfe der Verbündeten Portugal, England, Norwegen und der Reichsmitglieder die Iberischen Räuberbanden zerschmettert wurden. Und Ludwig Anton II. Konnte sich als Befreier Flanderns, Hainauts und Schottlands feiern lassen.

Den Beinamen "Faust Gottes" erhielt er jedoch durch seinen unermüdlichen Einsatz für die katholische Kirche im Ringen gegen die lutherischen Häretiker. Wie ein eitriges Geschwür breitete sich dieser Irrglaube im Reich aus, und der Kaiser hatte alle Hände voll zu tun, diesen Mißstand mit Wortkunst und Schwert wieder zu bereinigen. So wurden einige Vasallen im Frieden überzeugt, von den lächerlichen Predigen Luthers abzulassen. Aber andere, wie Böhmen, die Hanse, die befreiten Tirol und Steiermark, aber auch Barrois und Hessen mußten im Zuge der Gegenreformation mit Gewalt geläutert werden. Der Imperator blieb wie immer siegreich und das Reich folgt bis heute dem einzig wahren Glauben und der Papst in Rom hält seine schützende Hand über seine Schafe.

So zeigt sich, dass Ludwig Anton II. dem Reich nur Gutes getan hat. Die Pfalz selbst vergrößerte er mit den Ostgebieten, Teilen Hessens, Venedig und den ehemals österreichisch besetzten Regionen der Nordschweiz. Dazu kam noch im Jahre 1519 das Einsehen des französischen Königs. Denn es war klar, dass ein friedliches Europa nur durch einen starken Kaiser und ein einiges Reich zu erreichen war, und so stellte jener in seinem goldenen Testament das Frankenreich formal unter die Herrschaft des Kaisers. Durch diese Personalunion ist das heilige römische Reich im Prinzip erstmals seit Karl dem Großen wieder unter einer Person vereint.
Natürlich sind gottesfürchtigkeit, Schlachtruhm und Persönlichkeit des Kaisers Grund genug gewesen, um einige von ihm selbst vorgeschlagene Reformen durchzuführen, die teils schon von seinen Vorvätern begonnen worden waren. So stellen die Reichsreform und das Reichsregiment sicher, dass das Wort des Kaisers überall ertönt und das Hofgericht stellt klar, dass es auch befolgt wird. Der gemeine Pfennig sorgt für Wohlstand überall und für eine volle Reichskasse und die Reichsmitglieder sind im ewigen Landfrieden vereint und bilden eine vereinte Felsmauer gegen die Barbaren und Ungläubigen.

Alls Gute hat ein Ende und so auch die über ein halbes Jahrhundert andauernde Regentschaft Ludwig Antons II. In diesen segensreichen Jahrzehnten hat der Kaiser zwei Erben überlebt und damit nach seinem friedlichen Entschlafen den Thron für seinen spätgeborenen Sohn Karl freigemacht, dem wir heute alle treu dienen.
Und wie Karl das Reich führt, berichte ich euch untertänigst im nächsten Kapitel.

Der Zarewitsch
23.02.13, 15:18
Sehr schön, werter Julius! :)

Ruprecht I.
23.02.13, 16:25
und stutzte die machthungrigen und immer gieriger werdenden Habsburger auf ihre gottgewollte Größe zurecht.

Also auf Halshöhe :D

Jules Verne
03.03.13, 14:09
SACRVM ROMANVM IMPERIVM PALTINVM 1544 A.D.


Schauen wir also, wie das Imperium im Jahre des Herrn von unser aller Kaiser Karl geführt wird:

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Nach dem Tode Ludwig Antons II. schlossen sich die norwegischen Lande offiziell der Pfalz an. Wütendes Bauernpack schien damit nicht einverstanden zu sein und floh in den Wald um sich der Räuberei zu widmen. So griff Karl mit harter Hand durch und es glenag ihm, die Aufstände im Zaum zu halten.
In seiner Großherzigkeit entließ er außerdem die Isländer auf ihrer kalten Insel der Riesen, sowie die Finnen auf ihrem kleinen Fleckchen Erde im Osten in die Unabhängigkeit. Beide schworen in ihrer Dankbarkeit bedingungslose Treue. Nun weigert sich lediglich ein kleines Inselchen zwischen Schottland und Island, die Oberherrschaft Ihrer Majestät anzuerkennen. Aber Karl kümmert sich um Wichtigeres, er sagt, die Schafszüchter sollen machen, was sie wollen.
Ansonsten zerschlug der Kaiser ert vor kurzem die Großmannssucht derer von Savoyen und behielt ein Teil ihrers Gebietes unter eigener Kontrolle, was manchem nicht zu schmecken scheint.
Der Rest des Reiches lebt friedlich und vereint und die Pfalz selbst teilt sich auf in die Westgebiete, Franken, die große Ostpfalz, sowie Venedig und Nordsavoyen.



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Die Frömmigkeit der pfälzer Kaiser hat dafür gesorgt, dass überall im Reich die Menschen dem wahren Glauben folgen (zumindest offiziell). Nur die Engländer und Franzosen wollen an ihrerm abweichlerischen Protestantentum festhalten und hören nicht auf ihren König. Dieser kann nicht viel machen, da er ja schlecht gegen das eigene Volk mit Gewalt vorgehen kann.



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Karls höchstselbst ist als ein Mann mit großen militärischen und Administrativen Fähigkeiten bekannt, der weiß, wie er sein Reich zu führen hat. Und trotz seiner - gelinde gesagt – bescheidenen diplomatischen Fähigkeiten, stehen die meisten der Reichsmitglieder voll auf seiner Seite und die Kurfürsten werden sicher auf alle Zeiten die Pfälzer zu Kaisern bestimmen. Man munkelt, Karl habe bereits darüber nachgedacht, dies durch ein Erbkaisertum formell einzuführen. Es wird wohl dereinst sein Sohn Ludwig den Thron besteigen, so oder so.
Das, was Karl trotz seiner Göttlichkeit nicht alleine schaffen kann, übernehmen seine Berater. Der Philosoph Phillip Wilhelm Hohenfeld ist überall bekannt und schafft es bereits seit Jahrzehnten wie kein zweiter, Gottes Wille und das Denken der Weisen in Einklang zu bringen.
Wilhelm von Gelnhausen wurde noch von Karls Vater gefördert und ist ein Mann mit Engelszungen (und Kartoffelnase), der Mißverständnisse bei den Reichsmitgliedern und bei fernen Fürsten zu bereinigen weiß.
Pietro Aretino schließlich, der Hofmaler, hat überall in den Palästen der Pfalz seine Bibelgemälde ausgehängt, die den Menschen Zuversicht und Gottvertrauen vermitteln.



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Überhaupt sind Kunst und Muße seit Zeiten Rupert des Vielfraßes hoch angesehen und kein Land auf der Welt hat mehr Schönheit und Anmut hervorgebracht. Weiterhin gelten die Pfälzer als siegessichere und disziplinierte Kämpfer ersten Ranges, die keine Armee fürchtet. Geführt von den Blaublütigen trampeln die elitären Schwarzreiter alles nieder, was die Kanonaden der steinkugelverschießenden Pedreros übrig lassen. Und moderne Technik hält auch im Fußvolk einzug, denn die Kaisertruppen ziehen nicht mehr nur mit Schwert und Schild in den Kampf, sondern bezwingen ihre Feinde in der Tercio-Formation, die Musketiere und Pikeniere gleichermaßen zur Geltung bringt.
Was der Kaiser sagt, ist Gesetz, auch wenn es vielen Abweichlern und rückständigen Fürsten nicht passt. Aber die wissen, wo ihr Platz ist, und halten still, schließlich profitieren sie als gute Katholiken auch vom anhaltenden Frieden und Wohlstand.



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Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass das Kaiserreich mit seinen Unionsmitgliedern das strahlendste Land der Welt ist. Nur die Spanier besitzen mehr Reichtum, als die Pfalz, und dieser basiert lediglich auf barbarischen Niedermetzeln und Ausrauben der Wilden auf fernen und gottverlassenen Kontinenten.
Kein Reich ist mehr angesehen, als die Pfalz und das heilige römische Reich, mit seinen Partnern England und Frankreich unter der Führung des mächtigen Karl. Und so soll es auch bleiben und ich, Julius Vernus, Hofschreiber, werde euch weiterhin berichten, wie von heute an die Geschehnisse in Gottes auserwähltem Reich vonstatten gehen.

Jules Verne
19.04.13, 23:56
[Nach einer Eu3-Pause geht es nun weiter:]



Die Kroatische Krise

Im Jahre 1546 machten die Tagediebe aus Kroatien von sich reden. Denn sie weigerten sich, die unrechtmäßig besetzte imperiale Provinz Görz aus ihren Griffeln freizugeben. So zögerte unser herrlicher Kaiser Karl keine Sekunde und schickte seine treuen Mann gen Süden, um in Reich zu holen was des Reiches ist.
Dass dadurch eine großer Krieg entstehen würde hat er sicher nicht erwartet, doch wäre er ohne zögern dennoch in den Kampf gezogen, hätte er es gewußt. Denn Pfälzer Recken kennen keine Angst und der Kaiser ist einer der größten, den die Welt gesehen.
Mit Bravour hielt er den Krieg kurz und siegreich und zwang in kürzester Zeit mit seinen treuen Verbündeten Kroatien, das serbische Imperium, das kümmerliche Restpolen und die kriegerischen Litauer in die Knie.
In der Folge herrschte wieder Frieden und die Menschen von Görz kehren zurück in die Heimat.

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Religiöse Wirren

Aller Gläubigen dieser Erde waren sich sicher, dass die lutherische Heresie in dunkle Keller verbannt sei, doch dann wandten sich innerhalb der nächsten 10 Jahre gleich drei Fürsten von Gott ab. Burgund, Bar und der Kurfürst aus Sachen beschritten den falschen Weg.
Im Namen Gottes schwang Karl das Schwert und auch das Szepter der Diplomatie und schnell ertönte die Bibel in der Kirche wieder auf Latein. Damit nicht genug schworen auch die Sachsen als Vasallen der Pfalz ewige Treue und das Ansehen des Kaisers wuchs und wuchs.
Um solcherlei Wirrungen in Zukunft zu vermeiden führte Karl in seiner grenzenlosen Weisheit die Gottesdienstpflicht ein, die es jedem untersagte, dem Hause Gottes länger als eine Woche fernzubleiben. Demütig beteten daraufhin die Menschen für ihren Kaiser und der Papst lächelte.



Ein Trauerfall

Nach 19 Jahren auf dem Thron hatte Karl und die gesamte in Europa weit gestreute Familie einen schlimmen Verlust zu ertragen: Am 22. Dezember 1559 bekam Prinz Ludwig bei einem Gelage etwas in den falschen Hals und wurde zu Gott abberufen. Die Hoffungen ruhen nun auf dem Goldkind Friedrich als Thronfolger.



Verwaltung

Böse Zungen sagen Karl hinter zugezogenem Vorhang nach, er betreibe Holzhammer-Diplomatie. Doch seine administrativen Fähigkeiten suchen ihresgleichen. Nach über 10 Jahren Planung trat 1569 die Verwaltungsreform in Kraft, die die bisherige Bürokratie effizient erweitert und viele intelligente Köpfe in den Beamtenapparat integrierte, was zu mehr Wohlstand, Gerechtigkeit und Sicherheit im Reich führte.

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Alte Ansprüche und das Heer

Viele Jahrzehnte herrschte Frieden und in jeder Provinz wurden die Backen der Menschen rot vor Freude und Gesundheit und überall wurden neue Gebäude errichtet. Die Bauern gehten die Felder, die Lehnsherren schützten sie vor Räubern und hielten Turniere ab und auch die norwegischen Widerständler erkannten endlich, dass es im Reiche doch allemal besser war als früher.
Doch die kaiserliche Bürokratie erkannte beim Prüfen alter Dokumente, dass bei der nordischen Erbschaft vor vielen Jahrzehnten Fehler unterlaufen waren.
So hatten sich die Schweden Värmsland unrechtmäßig unter den Nagel gerissen und die Bewohner von Holstein lebten gar unter eigener freier Flagge. Diplomatische Versuche, das Dilemma zu lösen wurden abgeschmettert (vielleicht hätte der Kaiser lieber 2 hübsche Töchter schicken sollen, als zwei seiner alten Saufkumpanen) und so mußten kurze und heftige Kriege das Problem lösen. Beide Provinzen traten rechtmäßig der Pfalz und damit dem Kaiserreich bei.
Eines jedoch hatte die Scharmützel mit dem Feind gezeigt: Die traditionsreichen Schwarzreiter taten sich schwer mit den neuen Taktiken, die die Schlachtfelder hervorbrachten und so führte der Kaiser eine moderne Art zu kämpfen ein, die Caracolla-Kampfweise, bei der Schnelligkeit und Feuerkraft kombiniert werden und der edle Ritter der Vorfahren endgültig vom Feld verbannt war.



Und nach 41 Jahren verstarb schließlich Kaiser Karl Anno Domini 1592 nach langer und ehrenhafter Regentschaft. Sein nicht mehr junger Prinz Friedrich III. bestieg den Thron, erbte England und alle Welt konnte ob des neuen Herrschers Intelligenz, Tapferkeit und goldener Zunge sorgenfrei in die Zukunft schauen ...

Jules Verne
05.07.13, 14:17
Das goldene Zeitalter

Unser höchster Herrscher, Herzog und Kaiser des zivilisierten Erdballs, Friedrich III., ist von Gott gesegnet und ein strahlendes Beispiel für alle Männer.

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Seine Tatkraft auf dem Feld ist unter den Feinden gefürchtet, das Wohl des Reiches liegt ihm am Herzen und seine goldene Zunge führt Freund und Feind zusammen, als wären sie schon immer Brüder gewesen.

Mit den religiösen Abweichlern in den neuen englischen Provinzen geht er hart, aber gerecht um, der katholische Glaube blüht und seit nunmehr schon acht großartigen Jahren führt er das Sacrum Imperium in eine goldene Zu.

( hier endet das Manuskript plötzlich, angesengt und mit Blut bespritzt! )

Jules Verne
05.07.13, 14:19
Der Kaiser der Welt

Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Julius Vernus der Jüngere, Hofschreiber des allmächtigen Kaisers Friedrich IV. Anno domini 1600.
In meinem Tatenbericht halte ich fest, was der Kaiser aller Menschen plant und tut, damit ein jeder ein Bild davon habe.

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Jeder kennt das militärische Geschick unseres Herrn und wer an seinen sonstigen Fähigkeiten zweifelt, dem wird das nicht gut bekommen. Aber dazu gibt es keinen Grund, schließlich gab es seit Jahrhunderten in Europa keinen begabteren, weiseren, sanfmütigeren und geliebteren Herrscher als Kaiser Friedrich IV.

Nachdem der alte Kaiser überraschend an einem verdorbenen Becher Wein verstarb und sein gesamter Beraterstab – darunter mein guter alter Vater Julis Vernus der Ältere – Unfälle erlitt oder als Ketzer verbrannt wurde, trat der neue Weltenherrscher auf den Thron.

Als erste Maßnahme ließ er verlauten, dass die Wahlen zum Imperator eine Scharade seien und es längst klar sei, dass nur der Herzog der Pfalz einen Anspruch auf den Thron habe. Die Mitglieder stimmten ihm freudig zu und so wandelte sich das Reich in eine Erbmonarchie.

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Doch kaum war die Tinte dieser Übereinkunft trocken, verkündete Friedrich eine Überraschung: Das Imperium Romanum habe zu lange unter der Fuchtel des Papstes gestanden und an verknöcherten, überkommenen Traditionen festgehalten. Daher legte er in seiner Glaubensstärke den Protestantismus nach Luther als neue Religion fest! Natürlich waren viele der Fürsten mit diesem gottgegebenen Entschluß überfordert und der Imperator mußte sie mit tat- und schlagkräftigen Argumenten überzeugen, was ihm auch problemlos gelang.

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So folgt das SIRP endlich seinem eigenen Weg unter einem starken Herrn.



Die sogenannte "Neue Welt"

Da der Kaiser Frankreich erbte und sein Vater England, ergab es sich, dass fremde Länder weit über dem Ozean nun der Pfalz angehörten.

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Obwohl dieses weite Land hauptsächlich von Wilden, Ketzern und Banditen bewohnt wird, ließ der Kaiser eine Flotte bauen, um die wenigen Reichtümer, die es dort zu holen gibt, nach Europa zu bringen. Außerdem nutzt er eben diese Flotte, um unliebsame Elemente wie Ketzer, Krüppel und Abschaum auf die andere Seite des Meeres zu bringen, wo sie keinem zivilisierten Menschen schaden können. Ansonsten läßt der Kaiser diese überschätzte neue Welt eine neue Welt sein und hat nur ein paar Bataillone hinübergeschickt, um mit Abspaltern und Aufständischen fertig zu werden.

Schwere Zeiten

Da es den Einfältigen immer schon schwerfiel, sich an eine neue Ordnung zu gewöhnen, gibt es auch heuer einige Schwierigkeiten. Junge, unerfahrene Beamte haben es schwer, die kaiserlichen Gesetzte auch in den entfernten Winkeln des Reiches allen zu verdeutlichen.
Außerdem stehen die letzten Jahre grundsätzlich unter keinem guten Stern. Überall herrscht ein Odem der Anspannung und der Rebellionslust. Doch jeder Große muß durch solche Zeiten, so auch unser Imperator, der seine Truppen tapfer gegen Barbaren, Rebellen, Pöbelhaufen und Abspalter führt. Wo einst die lateinischen Kaiser scheiterten, wird er bestehen!

Der Zarewitsch
06.07.13, 06:47
Schöne Fortsetzung, werter Jules Verne. :)

Jules Verne
31.01.14, 20:43
Liebe Leser!
In den letzten Monaten ging es bei mir rund und ich bin offensichtlicherweise nicht zum Weiterschreiben gekommen. Doch das hole ich jetzt nach.
Leider wird das aber das Ende des Berichtes sein, denn die neue DT-Version läuft stabil auf Deutsch und dass ist mir sehr wichtig.
Allerdings ist das Ende würdig und auch sinnvoll, obwohl ich garantiert weitergespielt hätte, wenn's denn die richtige Sprache hätte.
Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank! :)




Die Stärke des Reiches

Wir schreiben das Jahr des Herrn 1648. Seit über dreißig Jahren herrscht nun Frieden im Sacrum Romanum Imperium Palatinum. Trotz unterschiedlicher Sprache, Kultur und Religion gehen sich die Völker nicht mehr an die Gurgel, so wie es einst brauch gewesen war.

Zu verdanken haben wir all das dem weisen und alten Kaiser Friedrich IV., dem es im beinahe halben Jahrhundert seiner Regentschaft gelang, für alle nur das Beste zu erreichen. Er sorgte für Ruhe und Gemeinschaftlichkeit innerhalb der Grenzen und für Schutz nach außen hin. Außer ein paar Wilden in Übersee und dem kümmerlichen serbischen Imperium wagte es aber ohnehin niemand, den vereinten Truppen des Imperiums entgegenzutreten.


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In Übersee geht es bisweilen hoch her. Aber welchen braven Bürger Europas kümmert das schon, was in Amerika oder teilen Afrikas passiert?


Ja, sogar die nationalistischen Abweichler wurden von Jahr zu Jahr weniger, weil auch der dümmste Dorfnarr irgendwann erkannte, das es doch wohl besser sei in Eintracht statt in Zwietracht zu leben.
Irgendwann war es nur eine Frage der Zeit, bis die Fürsten die Überlegenheit der kaiserlichen Führung anerkannten und sogar zu schätzen wussten und so wurden nach und nach die Reichsprivilegien aufgehoben und nun, nach vielen Jahrhunderten, das Reich endlich formell vereint.


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Unser Imperium auf der Karte. Beeindruckend, nicht wahr?


Bis auf die Stadt Augsburg und die starrköpfigen Bayern schlossen sich alle mit Freuden dem Reich an, dass nun über die britischen Inseln, das Frankenreich, nach Italien hinein weit nach Osten geht, und sogar Gebiete am schwarzen Meer, sowie den eisigen Norden kontrolliert.
Deutsche, Franzosen, Briten, Polen und Burgunder sehen sich als Brüder und arbeiten Hand in Hand. Streit und Gewalt haben aufgehört und ein gloreiches Imperium ist entstanden.


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So sieht es intern aus.


Kunst und Kultur gedeihen, ein srammes Militär, straff organisierte Wirtschaft und vor allem die Rechte und Freiheiten, die jeder Bürger unabhängig von seiner religiösen Zugehörigkeit genießt, sorgen für Stärke.
Dabei ist das Reich zentral organisiert und alle schauen auf die Pfalz. Dort treffen sich die edelsten der Edlen, denn nur der Adel zählt in unserem Reich, alles andere wäre unweise.
Dabei ist die Leibeigenschaft früherer Tage Vergangenheit, denn Freiheit verträgt sich nicht damit, obwohl jeder natürlich die Vormachtsstellung des Adels anerkennt.
Auch wenn klar, ist, dass der Protstantismus der einzig wahre Glaube ist, so werden andere Formen des Christentums toleriert. Es bleibt ja noch genug Platz auf dem Scheiterhaufen für Hexen und Ungläubige.
Das Reich ist stark und kann sich selbst versorgen. Unsere Händler machen sich nicht die Stiefel in stinkenden, fremden Kontinenten schmutzig, sondern sorgen dafür, dass der Wohlstand im Land bleibt und damit bei den Besten.
Und nicht zuletzt zittert die ganze Welt vor unserem Militär. Auch wenn es gemessen an der Reichsgröße nicht groß ist, so sind die in jedem Gelände kampferprobten, bestens ausgebildeten und gedrillten Kämpfer aus der Pfalz bereit, jeden Gegner zu überrennen, der sich ihnen in den Weg stellt.

So blicken wir alle gemeinsam in eine rosige Zukunft, in der es so Gott will den Menschen weiterhin in Frieden gut geht, gelenkt von einem weisen und gerechten Kaiser, dessen Starke Hand die Schwachen führt.
Mit Sicherheit wird er bald die abhanden gekommenen Schäfchen in Bayern, Augsburg und Teilen Frankreichs einsammeln. Und auch mit dem Papst ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn zu einem Sacrum Imperium Romanorum gehört nun einmal auch Rom und der alte Mann ist in den letzten Jahrzehnten eher durch Stänkereien aufgefallen, als durch wirkliche Unterstützung für den Imperator.

Damit schließt diese Chronik. Mit Sicherheit wird das Reich weiter gedeihen und braucht am Ende nur noch Gott zu fürchten.

Gehabt euch wohl!

Frisiercreme
02.02.14, 14:53
Ein hübscher Bericht über ein Spiel, das wir nie verstanden haben. Vielen Dank.