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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dynastie der Woche



Ajkula
06.07.03, 09:55
Dynastie der Woche!!!

Auf Anregung des edlen Oliver Guinnes werde ich hier jede Woche eine der Dynastien, die in CK vorkommen werden, posten. So sei denn nun jeder hiermit aufgerufen, historische Informationen zu der betreffenden Person, Dynastie bzw. zum Staat zu posten auf das wir uns auch schon geschichtlich auf Crusader Kings einstellen mögen.

Und hier nun die erste Dynastie. Infos darüber zu bekommen, sollte eigentlich nicht so schwierig sein.


Konstantin Dukas
Titel: Basileus von Byzanz
Provinz: Byzanz
Geburtsjahr: 1006
Alter zu Spielbeginn: 60
Familienstand: verheiratet, Ehefrau Eudokia Makrembolitissa
Vater: Andronikus Dukas
Mutter: unbekannt


Historische Info:

Konstantin X. Dukas wurde 1059, im Alter von 53, vom schwer erkrankten Basileus Isaak I. Komnenus zu seinem Nachfolger ernannt. Er galt allgemein hin als schwacher Herrscher, ohne Talente und in der Zeit seiner Herrschaft musste Byzanz Gebietsverluste in Italien, Armenien und Thessalien hinnehmen. Die eigentliche Macht in Byzanz hatte seine Frau Eudokia Makrembolitissa. Konstantin X. galt aussen- wie innenpolitisch als äusserst unfähig und schon bald kam es unter seiner Herrschaft zu Rebellionen. Im Mai 1067 starb Konstantin X. Dukas und da sein Sohn Michael VII. noch minderjährig war, übernahm Eudokia die Regentschaft.

Kleine Anmerkung am Rande: Angeblich soll der Begriff „Dukaten“ auf den Beinahmen von Konstantin, „Dukas“ zurückgehen, da dessen Münzen während der Kreuzüge weitverbreitet waren.

Oliver Guinnes
06.07.03, 15:11
Werter Ajkula,

habt trotz Eurer Täuschung Dank für diese Information. Mit zusätzlichen Infromationen können Wir leider nicht dienen, Wir denken, dass dafür woh der Byzantiner des Forums besser geeignet scheint, vielmehr haben Wir eine Frage: Wir dachten bis heuer, dass CK im Jahre 1066 begänne, dann wäre aber der Konstantin Dukas bei seinen Ahnen. Wo liegt Unser Fehler?

:drink:

edit 07.07.:

man sind Wir dumm. Danke für die prompte Korrektur Unser etwas dümmlichen Frage.

Herzog v. Malborough
06.07.03, 16:13
Warum? Er wurde 1006 geboren, ist also 1066 60 Jahre alt und stirbt im Jahre 1067.

Basileios II
06.07.03, 17:03
Es heißt Basileus, werter Ajkula, nicht Basileios! Basileus ist das griechische Wort für König, während Basileios ein Name ist.

Basileios II
06.07.03, 17:13
Anhang: Auf diesem Banner von Snowball kann man einige kleinasiatische Provinzen sehen.

http://www.snowball.ru/crusaders/gfx/rev2_head_core.jpg

Carl the Great
06.07.03, 17:37
Verräter! :D

Kurze Zusatzinfo:

Nach der Abdankung Isaak Komnenos 1059 folgt Konstantin X. Dukas als byzantinischer Kaiser, er stammt aus dem Beamtenadel. Konstantin stirbt 1067.
Seine Witwe heiratet 1068 den General Romanos IV. Diogenes. 1071 wird nach verheerenden Niederlagen gegen die Seldschuken, insbesondere bei Manzikert, wo Romanos gefangen genommen wird, Konstantins Sohn Michael VII. Dukas von den Beamten zum Kaiser erhoben.
Es folgt nach der Freilassung des Romanos ein Bürgerkrieg, der mit dem Tod des Romanos nach Blendung endet. Ebenfalls 1071 verliert Byzanz seinen letzten unteritalienischen Stützpunkt Bari an die Normannen unter Robert Guiscard.
Mit Michael VII. Dukas stirbt 1078 auch die Dynastie der "Dukaten". Es folgt Nikephoros III. Botaneiates aus der Phokai-Familie von 1078-1081, dem wiederum die große Dynastie der Komnenen folgt, der auch Isaak Komnenos angehörte.

Der Zarewitsch
10.07.03, 07:57
Darstellung Konstantins auf einer Münze:

http://www.byzantina.com/images/byztcon5.gif

Der Zarewitsch
23.07.03, 07:54
Scheint sich wohl eher um den thread "Dynastie des Monats" zu handeln....*grummel*

*bereitsdenbuchensteckenzurechtschnitzendmitderzardennachlässigenajkulainösterreichbewillkommnenwird *:D

Ajkula
20.08.03, 19:24
Nach längerer Abwesenheit meinerseits, hier nun die nächste Dynastie. Ich hoffe, auch zu diesem Herrscherhaus lässt sich einiges an Informationen finden:


Berthold "der Bärtige" von Zähringen
Titel: Graf von Kärnten
Provinz: Kärnten
Geburtsjahr: 1019
Alter zu Spielbeginn: 47
Familienstand: ledig
Vater: unbekannt
Mutter: unbekannt


Ok, ich weiss das ist ein harter Brocken aber gebt Euch mal Mühe Ihr edelsten der Edlen. ;) :smoke:

Gleich mal als Einstieg:

Berthold von Zähringen, * um 1022, † 6. 11. 1078 Limburg bei Weilheim (Deutschland), schwäbischer Adeliger (Name nach Burg bei Freiburg im Breisgau). 1061 zum Herzog von Kärnten ernannt, stellte er sich im Investiturstreit gegen Heinrich IV. und trat für Rudolf von Rheinfelden ein; er konnte Kärnten, das von den Eppensteinern beherrscht wurde, nicht betreten und wurde 1077 abgesetzt.

Augustus Rex
20.08.03, 19:30
Hmm, war alles völlig neu für mich:

Nach dem Tod Herzog Konrads III. (1061) erhielt der aus dem Geschlecht der ZÄHRINGER stammende Berthold durch Kaiserin Agnes das Herzogtum Kärnten mit der Mark Verona. Wie sein Vorgänger konnte er sich in Kärnten nicht durchsetzen, spielte aber durch seinen Besitz in Schwaben eine wichtige Rolle in der Reichspolitik. 1066 war er in Tribur am Sturz Adalberts von Bremen, 1070 an der Absetzung Ottos von Northeim beteiligt. Im Kampf zwischen HEINRICH IV. und den Sachsen verfolgte Berthold zusammen mit den Herzögen von Schwaben und Bayern eine eigenständische Politik. 1072 kam es zu Spannungen mit HEINRICH IV. Lampert von Hersfeld berichtet fälschlich von der Absetzung Bertholds, doch nahm Berthold noch 1075 im Heer des Königs an der Schlacht an der Unstrut teil. Nach dem Bann über HEINRICH IV. trat er wie die übrigen süddeutschen Herzöge auf die Seite der Gregorianer und beteiligte sich 1077 in Forchheim an der Wahl RUDOLFS VON RHEINFELDEN zum Gegenkönig. HEINRICH IV. übertrug hierauf Kärnten an Liutold von Eppenstein und ließ Berthold auf dem Reichstag von Ulm als Hochverräter verurteilen. Nach weiteren Kämpfen mit Anhängern des Königs starb Berthold am 5./6. November 1078.

Carl the Great
20.08.03, 20:04
Berthold I. von Zähringen (†1078), Graf von Kärnten 1061-1077, Markgraf von Verona 1063-1073, heiratete 1043 seine Cousine Richwara von Sulzbach (*1036, †1070), die Tochter von Hermann IV. von Babenberg.
Nach ihrem Tod heiratete er erneut, dieses Mal Béatrice de Montbéliard (*1043, †1092), Tochter von Louis II. de Montbéliard. Mit ihr hatte er auch Nachkommen, darunter Berthold II. von Zähringen (†1111), der Herzog von Schwaben von 1092-1098 war.

Der Zarewitsch
21.08.03, 08:30
Zähringer (http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/baden/zaehring/)

Zähringerstädte (http://www.neuenburg.de/neuenburg/links/zaehringerstaedte.html)

Ajkula
29.08.03, 18:58
Und hier die nächste Dynastie :)


Rudolf von Rheinfelden
Titel: Herzog von Schwaben
Provinz: Schwaben
Geburtsjahr: 1026
Alter zu Spielbeginn: 40
Familienstand: verheiratet, Ehefrau Adelheid von Turin
Vater: Kuno von Rheinfelden
Mutter: unbekannt


Rheinfelden liegt am Hochrhein an der Grenze zwischen Schwaben und Burgund. Der Familienbesitz reichte auf der einen Seite in den Schwarzwald (St. Blasien war eine Art Hauskloster Rudolfs), auf der anderen Seite aber weit nach Burgund in die heutige Westschweiz hinein. Die Familie gehörte zu den großen burgundischen Adelsgeschlechtern und war irgendwie mit der alten burgundischen Königsfamilie verbunden, von der sich ja auch die Kaiserin Gisela ableitete. Die Mutter Rudolfs war aus der elsässischen Familie, aus der
Adelheid von Öhringen, die Mutter KONRADS II. und Bruno von Toul, der von HEINRICH III. eingesetzte Reformpapst Leo IX. stammten. Rudolf war also Angehöriger eines wichtigen Adelshauses und dazu von der Vater- wie von der Mutterseite her mit den SALIERN verwandtschaftlich verbunden. Bei der prekären Lage des Königshauses, das ja im Mannesstamm nur noch auf dem 7-jährigen Königskind ruhte, stand der mit der Familie verbundene und mit der Schwester des Königs verlobte neue Herzog von Schwaben dem Thron als Stütze und als möglicher Erbe sehr nahe.
Rudolf ist um 1030 geboren. 1048 taucht er in einer Urkunde Kaiser HEINRICHS III. als Graf im Sisgau bei Rheinfelden auf. Rudolf war später ein Gegner der Politik HEINRICHS IV. unter anderem wegen seiner Einstellung zur Kirchenreform, und er wurde der päpstliche Gegenkönig. Aber unter HEINRICH III. gab es noch keinen offenen Gegensatz zwischen dem Kaisertum und der Kirchenreform. HEINRICH war ein überzeugter Anhänger der Grundgedanken der Reform, und förderte sie auch mit harten Eingriffen in der Kirche, mit denen er den Reformern den Weg erst freimachte. Es liegt nahe, dass ihm auch bei den weltlichen Fürsten diejenigen näher standen, die den Ideen der Kirchenreform verpflichtet waren und in ihrem eigenen Leben der Frömmigkeit, Ernsthaftigkkeit und Mäßigung nachstrebten, denen HEINRICH und seine Frau Agnes sich so verbunden fühlten. Wenn die Kaiserin Agnes als Regentin RUDOLF von Rheinfelden zum Herzog on Schwaben und 1061 Berthold von Zähringen zum Herzog von Kärnten und den Sachsen Otto von Northeim zum Herzog von Bayern machte, so suchte sie hier Vertraute aus, die dem verstorbenen Kaiser und seinen Ideen nahegestanden hatten, und von denen sie erwartete, dass sie ihr bei der Weiterführung der Politik HEINRICHS III. zur Seite stehen würden. Deshalb vertraute sie ihnen die drei Herzogtümer an, die die Machtbasis HEINRICHS gewesen waren und von denen aus in Italien ebenso leicht einzugreifen war wie in Deutschland.
Die drei neuen Herzöge sollten also die Stützen der Regentschaft werden, und Rudolf war der wichtigste von ihnen. Ihm wurde durch die Ehe mit Mathilde ein großer Einfluß in Schwaben eingeräumt, denn damit erhielt er die Verfügung über den Familienbesitz, der von den früheren Herzögen von Schwaben über Gisela an die SALIER gekommen war, und ohne den das Herzogtum ein stumpfes Schwert blieb. Dazu wurde ihm aber auch die Verwaltung Burgunds übertragen. Als Rudolfs Frau Mathilde nach kurzer Ehe schon im Mai 1060 starb, wurde RUDOLF auf andere Weise wieder an die Familie gebunden. Weil die andere Schwester des Königs schon mit dem ungarischen Thronfolger Salomon verlobt war, verband sich RUDOLF mit Adelheid von Susa, der Schwester der Bertha von Turin, der Verlobten König HEINRICHS. Er wurde damit auch in das italienische Bündnissystem einbezogen, das HEINRICH III. gegen die Verbindung Gottfrieds von Lothringen mit dem Hause CANOSSA aufgebaut hatte. RUDOLFS zweite Tochter aus dieser Ehe erhielt nach der ersten Schwiegermutter den Namen Agnes.

Quelle: Genealogie-Mittelalter (http://www.genealogie-mittelalter.de/schwaben/rudolf_von_rheinfelden_deutscher_koenig_+_1080.html)

Der Zarewitsch
01.09.03, 06:57
http://www.ica-d.de/srv/chr/pic/be507a.jpg
Rudolf von Schwaben

Der Zarewitsch
01.09.03, 07:01
Adelheid von Turin Deutsche Königin
------------------------
um 1050/53-19.2.1079
(nach 1052-1079 Isenburg)
Begraben: St. Blasien


Jüngere Tochter des Grafen Otto von Savoyen und der Adelheid von Turin, Tochter von Manfred II. Odelrich; Schwester der Königin Bertha
Nach Prinz von Isenburg war Adelheid die Witwe von Guigues I. Comte d'Albon.


Thiele Andreas: Tafel 397
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs-, und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa

ADELHEID
----------------
+ 1079

oo 1066
RUDOLF VON RHEINFELDEN, Herzog von Schwaben, Deutscher Gegen-König
+ 1080



--------------------------------------------------------------------------------

Adelheid wurde 1069 der nicht bewahrten Keuschheit mit Werner von Habsburg beschuldigt und verstoßen. 1071 wurde sie rehabilitiert und von ihrem Gatten wieder angenommen.
Hlawitschka Eduard: Band I Seite 180,192,205,216
*****************
"Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf" in: Die Salier und das Reich

Denn für Rudolf steht ja fest, daß er erst 1057 für uns in das helle Licht der Geschichte tritt, als er von der Kaiserin Agnes mit dem Herzogtum Schwaben belehnt wurde, und daß er gegen Ende 1059 die ihm bei der Übernahme des Herzogtums anverlobte, noch sehr junge Kaiser-Tochter Mathilde heiratete (welche freilich schon am 12. Mai 1260 verstarb, ja daß er anfangs der 60-er Jahre eine zweite Ehe mit Adelheid von Turin einging [20 Rudolfs zweite Ehe mit Adelheid von Turin wird am deutlichsten bezeugt in der Nachricht über Adelheids Tod bei Berthold, Annales ad 1079, MGH SS V, Seite 319: Uxor vero regis Roudolfi nomine Adelheit, filia Adelheidae marchionissae, soror Berthaereginae uxoris HEINRICI, ... moriens spiritum suum commendavit, et ad monasterium sancti Blasii cum omnifario exequiali debito officiose satis sepeliebatur. Das Hochzeitsdatum ist nicht überliefert. Da aber Rudolfs von Rheinfelden Tochter Adelheid vielleicht schon 1078 mit dem Ungarn-König Ladislaus verheiratet wurde (vgl. G. Meyer von Knonau, Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Band 3, Leipzig 1900, Seite 133f mit Anmerkung 53), Rudolfs Tochter Agnes 1079 den ZÄHRINGER Berthold II. ehelichte (vgl. ebd., Seite 199) und im gleichen Jahr 1079 Rudolfs Sohn Berthold zum Herzog von Schwaben erhoben wurde (ebd., Seite 198f.), er also schon großjährig gewesen sein dürfte, ist es sehr naheliegend, daß Rudolfs zweite Ehe wohl schon 1062 geschlossen worden ist.].
Die Nachricht aus St. Gallen ergänzt zunächst in vorzüglicher Weise das, was wir durch die Weißenburger Annalen wissen, daß nämlich 1069 Herzog Rudolfs Gemahlin Adelheid fälschlich der nicht bewahrten Keuschheit beschuldigt worden sei und daß RUDOLF sie deshalb ihrer Ehre beraubt und verstoßen hat bzw. dass RUDOLF (1071) seine Frau, von der er sich wegen ihres schlechten Rufes getrennt hatte, nach Untersuchung und Unschuldsanerkenntnis durch Papst Alexander II. wieder annahm; ja der St. Galler Text erweitert unser Wissen über diesen Vorgang erheblich. Wir erfahren erstmals von der Hilfe durch einige Bischöfe, die die Beschuldigte offenbar durch Bekleidung mit dem Nonnenschleier vor der Todesstrafe schützten; die Einschaltung des Papstes und dessen Freispruch werden bestätigt; dazu aber noch mehr: die Reinigung des als Verführer beschuldigten Grafen Werner durch das Gottesurteil der Wasserprobe ist bislang unbekannt wie ebenso ein Besuch RUDOLFS in dieser Angelegenheit beim Papst, und als Folge davon ein Sinneswandel RUDOLFS gegenüber König HEINRICH IV.,der fast zur gleichen Zeit seine Scheidung von seiner jungen Frau Berta, der Schwester Adelheids betrieb, aber mit seinen Scheidungswünschen scheiterte. Aber nicht diese Zusammenhänge, die ein ganz neues Licht auf die Hintergründe von RUDOLFS Parteiwechsel werfen und die Ausgangsmotive der sich (1072/1. Hälfte) zu eine coniuratio gegen HEINRICH IV. konkretisierenden inneren Ablehnung des jungen Königs besser als bisher erhellen dürften, sind zunächst in unserem Interesse von erhöhtem Interesse.
Herzogenbuchsee mit den dazugehörenden Kirchen Buchsee, Seeberg und Huttwil waren von RUDOLF herkommende Allodien. Besitzverankerung RUDOLFS in Burgund geht auch aus den Berthold-Annalen hervor, in denen berichtet wird, daß sich RUDOLFS Frau, Adelheid, nach der Königserhebung RUDOLFS (1077) von Zürich aus in partes Burgundiae begab, wo sie in quodam castello suo den Ansturm der Feinde abwehrte [128 Berthold, Annales ad 1077, MGH SS V, Seite 298.].
Doch Rudolfs Bindungen an das salische Herrscherhaus wurden dadurch nur kurzfristig unterbrochen. Wohl schon 1062 [175 Vgl. oben, Anm. 20] ging Rudolf eine zweite Ehe mit Adelheid aus dem TURINER Grafenhaus ein; er nahm damit eine Schwester Bertas von Turin zur Frau, die HEINRICH III. bereits 1055 für seinen damals gerade erst fünfjährigen Sohn HEINRICH IV. vorgesehen hatte [176 Vgl. E. Steindorff, Jahrbücher Heinrichs III. (wie Anm. 169), Band 2, Leipzig 1881, Seite 324.].

Heyck Dr. Eduard: Seite 117
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"Geschichte der Herzöge von Zähringen"

In dieser Osterzeit war des Gegen-Königs RUDOLF Gattin Adelheid, gestorben. Sie, die Schwester der Königin Berta, hatte, getrennt von ihrem Gemahl, seit dieser sich nach Sachsen hatte zurückziehen müssen, zuerst auf burgundischen Burgen in Flucht und Not gelebt, war dann in das Konstanzer Bistum zurückgegangen und hatte hier auf dem Twiel und anderen Burgen nahe beim Rhein Sicherheit gesucht. Dürftigkeit, Gefahr und unablässiger Kummer hatten sie auch hier in ihren letzten Tagen umgeben, mußte doch jeder Triumph, jedes Ungemach der einen, wie der anderen Partei ihr Herz als Gattin oder als Schwester treffen! Nun war durch ihren Tod die einzige Tochter, die sie noch bei sich gehabt hatte - Adelheid und Berta waren vermählt - Agnes mit Namen, tatsächlich verwaist; der ferne Vater vermocht sie nicht zu schützen, wenn sich etwa kaiserliche Parteigänger ihrer als Geisel zu bemächtigen suchen.

Engels Odilo: Seite 102
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"Stauferstudien"

Vom Hohentwiel aus hatte Adelheid in Stellvertretung ihres Gatten RUDOLF VON RHEINFELDEN die Funktionen eines gegenköniglichen Herzogs wahrgenommen.

Stälin Paul Friedrich: Seite 221
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"Geschichte Württembergs"

Im Beginn des Jahres endete nämlich RUDOLFS Gemahlin Adelheid ihr mühevolles Leben. Sie hatte sich, während ihr Gemahl in Sachsen weilte, zuerst in Burgund, dann auf dem Hohentwiel und anderen benachbarten Burgen aufgehalten und scheint, übrigens in festem Kampfe mit Dürftigkeit und vielem Ungemach, gewissermaßen als seine Stellvertreterin in seinem Herzogtum angesehen worden zu sein.

Hlawitschka Eduard: Seite 56,114,116
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"Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“

[181 Zur Ehe Rudolfs von Rheinfelden vgl. auch G. Wunder, Beiträge zur Genealogie schwäb. Herzogshäuser Seite 7ff., und G. Meyer von Knonau, Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Band 1, Leipzig 1890, Seite 168,203, und H, Jakobs, Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien, Köln-Graz 1968, Seite 159f.,263f. - Umstritten ist, ob Berta von Kellmünz aus der Ehe Rudolfs von Rheinfelden mit der Kaiser-Tochter Mathilde hervorging, das heißt ob Mathilde vielleicht erst bei der Geburts ihres ersten Kindes (und nicht schon vorher) verstarb, oder ob Berta der zweiten Ehe Rudolfs mit Adelheid von Turin entstammte. Das Problem ist kaum entscheidbar, da zwar das Todesdatum Mathildes, aber nicht das ihrer Verheiratung mit Rudolf feststeht. Zuletzt hat I. Eberl, Die Edelfreien von Ruck Seite 24f. - gegen G. Wunder - die Meinung vertreten, daß Berta von Kellmünz der ersten Ehe Rudolfs entstammte, weil dies "die Vererbung der Güter (im Marchtaler Bereich) leichter erklären" würde. Doch ist dieses Argument nicht stichhaltig bzw. nicht zwingend, wie unten Seite 116 mit Anmerkung 17 und 19 zu zeigen ist.]
Nach H. Naumann habe man hier das Zentrum der damaligen kirchlichen Reformpartei, das heißt der gregorianischen Opposition im Reich, vor sich, das sich 1079 anläßlich des Todes Adelheids, der Gemahlin des Gegen-Königs RUDOLF (VON RHEINFELDEN), und ihrer Beisetzung in St. Blasien versammelt haben könnte und mit der Schenkung des Schluchseebereichs an die St. Blasianer Mönche das "einer Königin würdige Seelgeräte" gestiftet haben dürfte.
Und schließlich ist Adelheid, die zweite Gemahlin RUDOLFS VON RHEINFELDEN, keineswegs erst in der Zeit "zwischen dem Frühsommer bis zum Jahresende" 1079 gestorben und in St. Blasien bestattet worden -wie H. Naumann wegen der Abwesenheit des nachweislich an der Vorbereitung der Schluchseegebiets-Schenkung beteiligten Abtes Ekkehard II. von der Reichenau in Rom und Italien bis zum Frühsommer 1079 folgern muß-, sondern bereits vor Ostern (24. März) 1079. Insofern kann auch der für die Schenkung angenommene Hintergrund - die Stiftung eines "einer Königin würdigen Seelgerätes" durch das "Gegen-Reich" - nicht zutreffen [12 Das Todesdatum Adelheids vor Ostern 1079 ergibt sich aus dem Bericht Bertholds, Annales ad 1079, MGSS V Seite 319. Er überliefert zu 1079, daß Adelheid gestorben sei und in St. Blasien beigesetzt wurde, und fährt fort, daß RUDOLF das Osterfest in Goslar feierte. J. Kerkhoff, Die Grafen von Althausen-Veringen, Gammertingen 1964, Seite 112, macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, daß im Nekrolog des Klosters Isny, das seine Gründung der Gräfin Berta von Kellmünz, der Tochter RUDOLFS VON RHEINFELDEN, verdankt und auch mit St. Blasien in einer Gebetsverbrüderung stand (MG Necrol. I Seite 327), zum 19. Februar eine Adelhaidis regina, benefactrix (MG Necrol. I Seite 177), eingetragen wurde, die sehr wahrscheinlich die Gemahlin RUDOLFS VON RHEINFELDEN meinte. So jetzt auch J. Vogel, Rudolf von Rheinfelden, die Fürstenopposition gegen Heinrich IV. im Jahre 1072 und die Reform des Klosters St. Blasien, in: Zeitschr. f. d. Geschichte d. Oberrheins 132, 1984, Seite 3 Anmerkung 10.].
RUDOLF VON RHEINFELDEN hat es offenabr verstanden, die dos seiner Frau, die wahrscheinlich schon nach wenigen Ehemonaten starb, einzubehalten und weiter über sie zu verfügen.as wiurde ihm ja dadurch erleichtert, daß er bald nach dem Tod Mathildes, die ihn so eng mit dem Herrscherhaus verbunden hatte, Adelheid von Savoyen, die Schwester von HEINRICHS IV. junger Verlobten und alsbaldigen Frau Berta von Savoyen, heiratete und damit als naher Königsverwandter weiterhin in der Gunst des von Agnes von Poitou und des vom jungen HEINRICH IV. repräsentierten Herrscherhauses blieb.

Quelle: s.o.

Ajkula
11.09.03, 15:09
Weiter geht's im Text:


Salomon Arpád
Titel: König von Ungarn
Provinz: Pest
Geburtsjahr: 1042
Alter zu Spielbeginn: 24
Familienstand: ledig
Vater: Andreas I. Arpád
Mutter: Anastasia von Kiew (Rurikiden)


Die Arpaden, ungarisches Königshaus, begründet von Fürst Arpad (zirka 886-907), der die 7 magyarischen Stämme führte. Seine Nachkommen regierten das Königreich Ungarn bis 1301. Mit Österreich, besonders zur Zeit der Babenberger und des Habsburgers Albrecht I. (Güssinger Fehde), führten die Arpaden viele Kriege, der letzte Arpade Andreas III. war mit Agnes von Österreich, einer Tochter Albrechts I., verheiratet.

Der Zarewitsch
12.09.03, 09:54
Salomon König von Ungarn (1063-28.10.1074)
------------
1052- 1087

Einziger Sohn des Königs Andreas I. von Ungarn aus seiner 2. Ehe mit der Anastasia von Kiew, Tochter von Großfürst Jaroslaw I.


Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1315
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Salomon, König von Ungarn 1063-1074
------------
* 1053, + um 1087

Sohn von König Andreas I. und Anastasia, Tochter Jaroslavs des Weisen von Kiev

oo um 1058 Judith, Schwester König HEINRICHS IV., kurz darauf gekrönt

Als sein Oheim Bela I. 1060 seinen Vater stürzte, mußte Salomon ins Deutsche Reich fliehen, wo er 1063 mit Unterstützung seines Schwagers zurückkehrte. Der plötzliche Tod Belas ermöglichte seine Krönung in Stuhlweißenburg 1063, bei der die Söhne Belas (Geza I., Ladislaus I.) die Worte des Krönungsordo („esto dominus fratrum tuorum“) als Provokation empfunden haben sollen. Bis 1074 regierten Salomon bzw. seine Gemahlin und Geza, der über das sogenannte Herzogtum herrschte, nebeneinander und führten erfolgreiche Feldzüge gegen Byzanz und die Pecenegen. Doch verschärften sich seit der Eroberung von Belgrad 1071 die Gegensätze, und nach der Niederlage am 14. März 1074 mußte sich Salomon in die westungarische Grenzkomitate zurückziehen. Zwar unterstützte ihn HEINRICH IV., von dem er sein Land zu Lehen nehmen wollte, mehrfach bei Einfällen ins Landesinnere, doch konnte er den Thron nicht mehr erringen. Bis 1077 war Geza König, und ihm folgte Ladislaus I.; schließlich übergab Salomon diesem 1081 die Krone. Wegen vermeintlicher Mordpläne gegen Ladislaus zeitweise eingekerkert, konnte Salomon 1083 nach Regensburg fliehen; später ging er zu den Pecenegen an die Moldau. Er starb entweder in einer Schlacht gegen die Byzantiner oder - nach einer späteren Legende - als Mönch in Pula, wo er zeitweilig als Heiliger verehrt wurde.
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Salomon wurde 1057 von seinem Vater gekrönt, 1060 von seinem Onkel Bela I. zurückgedrängt und als Herzog von Ungarn im südlichen Teil anerkannt. Er folgte 1063 seinem Onkel als König und erneuerte die deutsche Hoheit. Erste Einfälle von Petschenegen und später Kumanen (Polowzer) fanden statt, was zu ersten Kumanensiedlungen im Raum Siebenbürgen führte. Er eroberte zeitweise Belgrad von Byzanz und behauptete Syrmien gegen dieses, geriet auch schroff gegen Venedig wegen gleicher Interessen in Richtung Dalmatien/Kroatien, was für Jahrhunderte bestimmend wurde. Er lehnte die päpstlichen Versuche Gregors VII. nach einer kurialen Hoheit ab, was eine Mitursache seines Sturzes von 1074 war. Seit 1073 herrschte offener Bürgerkrieg gegen seinen Cousin Geisa I., der 1074 in der Schlacht bei Mogyorod siegte und Salomon verjagte. Er hielt sich als deutscher Vasall noch jahrelang in Preßburg, schloß 1081 Frieden mit König Ladislaus I. und entsagte gegen ein Jahrgeld der Krone. Er rebellierte wieder, wurde 1082 inhaftiert, kam 1083 aus Anlaß der Heiligsprechung Stephans I. frei, ging zu den Kumanen, stachelte sie zu Überfällen an und fiel auf einem kumanischen Raubzug gegen Byzanz in der Nähe von Philippopol im Kampf.

Lechner Karl: Seite 79,84
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"Babenberger"

Im Jahre 1058 reiste HEINRICH IV. mit seiner Mutter Agnes nach Österreich. Dort wurde nicht nur der Friede mit Ungarn geschlossen und dessen Unabhängigkeit anerkannt, sondern auch die Verlobung des ungarischen Königs-Sohnes Salomon mit Judith, Tochter HEINRICHS III., gefeiert.
Graf Diepold II. von Cham-Vohburg war es, der nach dem Bruch des 1058 geschlossenen Friedens im Jahre 1060 Salomon, den Sohn des von seinem Bruder vertriebenen und auf der Flucht getöteten Königs Andreas von Ungarn, samt Frau und Mutter an der Grenze des Reiches empfing und ihn zur Großfeste Mödling geleitet und weiter an den Hof des Ostmarkgrafen Ernst und schließlich zu König HEINRICH IV.

Quelle (http://www.mittelalter-genealogie.de/mittelalter/koenige/ungarn/salomon_koenig_von_ungarn_1087.html)

ps: man sollte das Geburtsjahr des Salomon nochmals prüfen.Hier wird 1052 statt 1042 angegeben.