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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine kleine Geschichte über die Herren von Mekka



marex23
19.05.14, 15:27
Servus Community, seit langem genieße ich die Wonnen von CK2 und nun ists Zeit für mein erstes AAR. Da mich die muslimische Spielweise irgendwie reizt, versuche ich mich als Emir Ali von Medina aus dem Hause der Hashimiden
im Jahre 245 AH (867 n. Chr.). Als Einstiegshilfe gönne ich meinem Herrscher ein paar Upgrades mit dem Herrscherbaukasten, werde aber vom "Load-Save-Cheat" Abstand halten.


Inhaltsverzeichnis

Buch I: Der Aufstieg von "Ali dem Säufer"
- Kapitel 1: Ein Thronfolger (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949061#post949061)
- Kapitel 2: Kuckucksei? | Wer zuletzt kommt... (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949159#post949159)
- Kapitel 3: Ein Frieden, der den sunnitischen Frieden ein Ende bereitet | Eine Frage des Glaubens (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949237#post949237)
- Kapitel 4: Aufruhr im Paradies | Jedem das seine, aber den Hashimiden das meiste (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949250#post949250)
- Kapitel 5: Ein Sturm zieht auf | Kismet (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949358#post949358)
- Kapitel 6: Erfolgreich und trotzdem versagt... | Game of Thrones (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949396#post949396)
- Kapitel 7: Rache ist süß | Brot und Spiele (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949422#post949422)
Buch II: Die kurze Regierungszeit von "Muhammad dem Gütigen"
- Kapitel 8: Wenn alle untreu werden... (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&p=949643#post949643)
- Kapitel 9: Al'Ula sehen und sterben (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=949648#post949648)
- Kapitel 10: Besiegt werden wir siegen! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=949678#post949678)
- Kapitel 11: Vae Victis (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=949724#post949724)
- Kapitel 12: Die Wege des Herrn sind unergründlich (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=949814#post949814)
Buch III: Die Ära von "Khalil dem Weisen"
- Kapitel 13: Neue Freund- und alte Feindschaften (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=949835#post949835)
- Kapitel 14: Der Löwe von Arabien (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=949897#post949897)
- Kapitel 15: Alles hat ein Ende... (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=2&p=950074#post950074)
- Kapitel 16: Die Pflichten eines Sultans (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950086#post950086)
- Kapitel 17: Ein Krieg kommt selten allein (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950279#post950279)
- Kapitel 18: Wer wagt, gewinnt, oder auch nicht... (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950460#post950460)
- Kapitel 19: Des Geiers Gespür für Totgeweihte (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950537#post950537)
- Kapitel 20: Das Jahr der langen Messer (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950560#post950560)
- Kapitel 21: Genie und Wahnsinn (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950748#post950748)
- Kapitel 22: Der Niedergang einer großen Dynastie (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950759#post950759)
- Kapitel 23: Dem Tüchtigen hilft das Glück (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=950906#post950906)
- Kapitel 24: Des Seelenheils willen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=27195&page=3&p=951135#post951135)


Die Startsituation:
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Mein Rat:
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Prolog:
"Jaja, Gott ist groß..." murmelte Ali vor sich hin, während die anderen Anwesenden aus voller Kehle "Allahu Akbar!" riefen. Endlich beendete Hof-Iman Uways von Tayma die Zeremonie und Ali war
nun offiziell der Emir von Medina, der ḫādim al-ḥaramayn aš-Šarīfayn und Nachfahre Mohammeds. Nächster Programmpunkt war die Erhebung von Khalil zum Scheich von Al Jawf. Khalil war ein alter Zechkumpan
Alis. "So, jetzt wird gefeiert!" bestimmte der Emir. Auf dieses Stichwort hin schwirrten Bedienstete in den Saal und servierten köstliche Speisen auf goldenen Tabletten. Ali winkte einen Diener zu sich und flüsterte:
"Du, bringe mir mein Getränk, Du weißt schon, den speziellen Saft." Der Diener gehorchte und der Nachkomme Mohammeds trank den Becher in einem Zug aus. Der Wein schmeckte gut, zu gut. "Schenk nach!"
herrschte er den Jungen an. Orientalische Klänge umschmeichelten die Räumlichkeiten während spärlich bekleidete Sklavinnen den Saal betraten und zu tanzen begannen. Iman Uways zog missbilligend eine Augenbraue hoch,
machte aber keine Anstalten, seine Augen von den Tänzerinnen abzuwenden. als spärlich bekleidete Sklavinnen den Saal betraten und einen äußerst frivolen Tanz aufzuführen begannen.
Nachdem die Sklavinnen ihre Darbietung beendet hatten und auch der letzte Gast offensichtlich keinen Hunger mehr hatte, erhob Groswesir Mansur das Wort "Oh, ḫādim al-ḥaramayn aš-Šarīfayn, was gedenkt Ihr nun zu tun?"
"Bengel, mehr Saft" rief Ali. Leicht irritiert erhob der Großwesir zum zweiten Male das Wort: "Oh, ehrenwerter Emir, wir wünschen zu wissen, ob Ihr Aufträge für uns habt.". Ali reagierte erst, nachdem er seinen
gerade erst nachgefüllten Kelch abermals in einem Zug leerte: "Allsoo, ich brauch ne Frrau. Was gibtso aufm Markt?" Großwesir Mansur schien darauf vorbereitet zu sein, denn er kramte eine Schriftrolle hervor, aus der er die
Namen heiratswilliger Frauen vorlas und welche Vorzüge oder Marotten diese hatten. Rüde schrie Emir Ali dazwischen: "Mehr Wein!" Mansur erstarrte und alle Anwesenden starrten erschrocken auf den sichtlich betrunkenen
Emir. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Alis berauschtes Gehirn begriff, was sein loses Mundwerk da gerade ausgespuckt hatte: "Ähm, ich meinte natürlich... mehr Traubensaft!" Hof-Iman Uways schüttelte verständnislos
den Kopf, doch die Lage entspannte sich und der Großwesir fuhr fort: "Suhaila, beherrscht die Kunst der Intrige wie keine zweite, ist aber nicht unbedingt die Hellste. Irandokht, tugendhaft und fest im Glauben, doch
Ihr Antlitz soll nicht gerade anziehend sein..." So ging es immer weiter, bis der Großswesir über Paynameh sprach, ein beduinisches Mädchen aus Aden:
http://www.bilderload.com/daten/ersteehefrauPQJ6C.png
Sie stammte zwar aus einfachen Verhältnissen und war eine vom wahren Glauben abgefallene Muslima, doch ihr Ruf als fleißiges Mädchen erregte Emir Ali. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an! "Dieh nähm isch!" lallte der Emir.
Nun ging es an die Auswahl der Zweitfrauen. Er wählte Munawwar, ein levantisches Mädchen mit hellem Geist, desweiteren Souzan, ein starkes und gebährfreudiges Frauenzimmer aus Basra. Seine vierte Gemahlin sollte Reshawa sein,
von der man sagte, sie wäre von blendender Schönheit und spräche mit Engelszunge. Schnell goss sich Ali eine weitere Ladung des speziellen Traubensaftes in die Kehle, denn das ganze Ausgesuche machte furchtbar durstig.
Der schwere Wein zeigte langsam seine Wirkung und Ali wollte nur noch ins Bett. Wohl wissend, dass sein Hofrat ihm keine Ruhe gönnen würde, solange nicht ein Jeder eine Aufgabe zugeteilt bekäme, erteilte er weitere Befehle.
Verwalter Aghlab sollte die Gegend um Mekka höher besteuern, Agentenführer Ubayd wurde nach Konstantinopel zum spionieren geschickt, Marschall Akin sollte Truppen in der Hauptstadt ausbilden und Hof Imman Uways bekam
den Auftrag, seine Nase in schlaue Bücher zu stecken. Emir Ali erhob sich und beendete die Festlichkeiten. Wankend schleppte er sich aus dem Saal und torkelte in sein Schlafgemach. Bevor der Schlaf ihn übermannte, machte er sich
noch den Vorsatz, soviel Geld zu scheffeln, wie ihm nur möglich war (Ambition: 500 Gold).

Der nächste Morgen bereitete den Emir ein schreckliches Erwachen. Sein Kopf schmerzte, als ob Iblis in seinem Kopf wäre und mit einem gigantischen Vorschlaghammer immer wieder von innen gegen die Schädeldecke schlug. Nach einem
kräftigenden Schluck aus der Weinamphore, die immer griffbereit neben seinem Bett stand, fasste Ali den Entschluss, ein wenig zu spazieren. Unterwegs traf er seinen Hof Imman "Wohin des Weges, werter Emir?" fragte Uways.
"Ein kleiner Spaziergang zur Kaaba und wieder zurück, Beine vertreten und so..." - "Ihr geht auf Hadsch?" Kurz hielt Ali inne und überlegte, was er sagen sollte. Eigentlich wollte er wirklich nur an die frische Luft, aber warum nicht einfach
gleich eine Wallfahrt daraus machen? Immerhin wohnte er ja in Mekka und die Kaaba war wirklich nur einen Steinwurf entfernt. "Ähm, ja... ich gehe auf Hadsch." antwortete der Emir und ging weiter.
Auf halbem Wege verspürte Ali einen gewissen Durst und so suchte er eine Schenke auf. Nach vielen Stunden und noch mehr Weinbechern verließ er die Spelunke wieder, um seinen Spaziergang fortzusetzen. Leider war der Wein im letzten
Becher schlecht und verdarb Alis Orientierungssinn, so dass er sich hoffnungslos verirrte und tagelang orientierungslos umherirrte. Von nun an plagten ihn Depressionen. Doch ein alter Mann gabelte den Emir auf, setzte ihn zu
sich ans Lagerfeuer und erzählte ihm eine Geschichte. Daraufhin bemerkte Ali ein komisches Gefühl. Es war, als ob auf einmal all sein Zynismus von ihm abgefallen war und er sich sogar tatsächlich vorstellen konnte, ein gläubiger
Muslim zu werden. Nachdem der Emir endlich am Ziel angekommen war, erblickte er die Menschenmassen, die sich um den schwarzen Stein scharten und dieser Anblick ließ ihn bescheiden werden. Gestärkt (+1 Gesundheit) machte er
sich wieder auf dem Heimweg.

Edit: "Imman" durch Iman ersetzt
Edit: Bilder in voller Größe implementiert.
Edit: Nachträgliche Implementierung eines Inhaltsverzeichnisses
Edit: Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses (x13)
Edit: Überarbeitung des Inhaltsverzeichnisses
Edit: Versuche bezüglich der Anzeige einer Signatur

Jorrig
19.05.14, 17:10
Sehr schöner Einstand im Forum! Willkommen und viel Erfolg!

Hohenlohe
19.05.14, 17:21
Willkommen imForum...!! Wir haben schon mal abonniert. :top:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::D

marex23
19.05.14, 17:39
Danke für den herzlichen Empfang, werter Fürst zu Hohenlohe (Langenburg, Schillingsfürst, Bartenstein oder welchem Zweige gehört Ihr denn an?)!


Ein Thronfolger!
Drei volle Jahre hatte sich der Emir mit seinen vier Frauen abgemüht, aber außer drei Töchtern kam bisher nichts dabei heraus. Doch an diesem Tage wurden im ganzen Emirat die Glocken geläutet. Ein stattlicher und starker
Sohn wurde ihm von seiner Frau Souzan geschenkt. "Das wird bestimmt ein großer Krieger" sagte einer der Ärzte. "So soll er Mahmut heißen, der Gepriesene!" beschied Ali. Noch in der Nacht zuvor hatte er, der seit seiner Hadsch
zum Glauben gefunden hat, vor Allah das Gelübde abgelegt, einen heiligen Krieg zu führen, falls der Erhabene ihm einen Sohn schenke. Nun fühlte sich der Emir in der Bringschuld. Sofort ließ er nach seinem Marschall schicken und
Kriegsrat einberufen. Zwei schiitische Herrschaftsgebiete grenzten an das Emirat der Hashimiden. Die Herren von Saana und die Wüste von Nefoud. Zwar waren erstere das lohnendere Ziel, doch angesichts der Kräfteverhältnisse
kam der Rat zu dem Ergebnis, lieber die leicht verteidigten Oasen zu überfallen und nicht in einem jahrelangen Krieg den mächtigen südlichen Nachbarn zu unterwerfen. Marschall Akin gab sofort die Befehle zur Mobilisierung und Großwesir
Mansur kritzelte hastig eine Kriegserklärung auf Papyrus.
Der Feind, Emir Mohammed, hatte erstaunlich schnell mobilisiert und Medina überfallen, bevor Alis Aufmarsch abgeschlossen war. Die Hundertschaft von Scheich Khalil wurde bei einem Hinterhalt nahezu vollständig aufgerieben,
http://www.bilderload.com/bild/344089/hinterhaltI2ZDC.png
doch Alis Truppen bewegten sich sofort nach Medina, um die Gegend von Feinden zu säubern. Es entbrannte eine Schlacht auf Leben und Tod und der Feind konnte vollständig vernichtet werden, auch wenn der Sieg nicht
vollkommen war, denn der Emir Mohammed konnte wieder erwarten entkommen.
http://www.bilderload.com/daten/sieg1XVDOS.png
Nachdem der Großteil der feindlichen Armee vernichtet war, gingen Alis tapfere Männer zum Belagerungskrieg über. Wochenlang quälten sie sich durch die Wüste und belagerten die Oase Afif, den Sitz des schiitischen Emirs.
Schließlich gaben die Verteidiger auf und übergaben die Siedlung. Mohammed konnte wieder entkommen, aber dafür fiel seine Ehefrau in die Hände Alis. Unverhofft zerschmetterte dies den Kampfgeist des Feindes und er kapitulierte
bedingungslos. Das heiße, sandige Herz Arabiens war nun in der Hand des Hashimiden Emirats. Allahu Akbar!
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Noch im Heerlager wies Emir Ali seinen besten Kämpfern das neugewonne Land zu. Nun unterstanden fünf Scheichs dem Hashimid Emirat, allzeit bereit, seinem Herrscher mit Rat und Tat zu unterstützen.


/off
Sodele, das wars für heute, morgen mache ich, so Allah will, weiter ;-)

Edit: Ups, habe vorhin nicht gecheckt, dass Jorrig mich auch willkommen hieß, verzeiht mir.
Edit: Bilder in voller Größe implementiert.

Azrael
19.05.14, 18:47
Willkommen im Forum, könnt ihr vielleicht die Bilder in voller Größe einstellen, denn das man immer einen separaten Tab aufmachen muss ist irgendwie ästhetisch nicht so prickelnd ^^
Aber ansonsten bin ich gespannt, ich habe zwar auch CK2 und bis auf den jüngsten alle DLC's, habe aber noch nie mit einem muslimischen Herrscher gespielt oder einen AAR darüber gelesen, ich bin gespannt :D

marex23
20.05.14, 00:30
Werter Azrael, ich bin über die Darstellung meiner Bilder selbst nicht sehr glücklich, doch leider weiß ich einfach nicht, was ich machen muss (falscher BB-Code?). Kann mir jemand vielleicht auf die Sprünge helfen (ob Post oder PN ist mir egal, Hauptsache die Bilder werden richtig angezeigt!)

Edit: Yeah, ich habe es tatsächlich selbst rausgefunden!

Voetmann
20.05.14, 00:48
Bei der Auswahl des Codes den für die Originalgröße der Bilder nehmen.
Auch von uns ein herzliches Willkommen im Forum. :) :top:
Schöner AAR! Wir lesen mit. ;)

marex23
20.05.14, 02:11
Durch den Erfolg, die Bilder angemessen anzeigen zu können, möchte ich zur späten Stunde noch einen Beitrag hinzufügen (zur Beruhigung, ich bin Student ;-).

Kuckucksei?
Siegestrunken torkelte Emir Ali zur späten Stunde in seinen Harem. "Ich bin der Größte!" rief er so laut, dass all seine Frauen es auch garantiert hören mussten, obwohl sie in verschiedenen Gemächern zu nächtigen pflegten.
Doch anstatt sich ihrem Gemahl freudig um den Hals zu werfen und danach hingebungsvoll die Füße zu waschen, kamen drei bedrückte Gestalten aus ihren Kemenaten hervor. "Was ist denn hier für eine Totengräberstimmung?"
wollte Ali wissen. "Oh Herr und Gemahl" erwiderte seine erste Frau, Paymaneh, "Munawwar, die Dritte in unserem Bette ist im Kindbett gestorben, als Ihr im Felde wart!" Das musste Ali aus zweierlei Gründen erst einmal verarbeiten.
Erstens war die Verstorbene insgeheim seine Lieblingsfrau. Ihr stechender Intellekt hatte sich mit dem seinen messen können, sie war sprichwörtlich ein Genie gewesen. Und zweitens war er sich sicher, dass er das letzte Mal vor über
9 Monaten bei dieser Frau gelegen hatte. Ali wusste nicht mehr, was ihn mehr schockierte, aber das war zu viel für einen Tag. Wortlos verließ er seine Frauen, ohne sich nach dem Wohlergehen seines zweiten
Sohnes zu erkundigen, falls dieser überhaupt das Blut der ehrwürdigen Hashimiden in sich trug. Zielsicher steuerte der Emir seinen weiträumigen Weinkeller an. Vergessen und verdrängen war das Ziel. Nach einer vollen Amphore, Ali
war drauf und dran, sich zu übergeben, stürzte auf einmal Marschall Akin in die Katakomben: "Herr, endlich, hier seid Ihr!" Es dauerte fast eine Minute, bis Ali sich insofern zusammenraffte, um den ungebetenen Gast nicht doppelt
zu sehen und diesem eine Antwort zu erwidern: "Ahh, Akiiin! Ihr habt wohl auch Durst?" Kurz darauf erbrach sich der Hüter der heiligen Stätten und fiel vorneweg in den stinkenden Schleim. Sichtlich angewidert half Akin seinem Herrn
aus der misslichen Lage und schleppte diesen in die Waschküche. Ein voller Eimer kalten Wassers ergoss sich über den Emir, der daraufhin zwar nicht erwachte, dafür aber nicht mehr so bestialisch stank. Doch die dritte der wohlplazierten
Ohrfeigen sorgten dafür, dass Ali wieder das Bewusstsein erlangte: "Was zum Iblis fällt Euch ein?" schrie der Emir und Marschall Akin fiel sofort demütigst zu Boden. Er antwortete: "Oh, ḫādim al-ḥaramayn aš-Šarīfayn, Ihr befahlt mir,
Euch sofort und unter allen Umständen zu unterrichten, falls sich bei den Rassiden etwas wichtiges begibt." Alis genialer Geist befreite sich von seiner alkoholisierten sterblichen Hülle, wenn auch nur für kurze Zeit, und verarbeitete Akims Worte.
Rassiden, Emirat von Sanaa, Shiiten, fest eingeplante Expansion... "Sprich" befahl er seinem Marschall: "Das Emirat von Sanaa wird von Brüdern im Glauben überfallen. Der Emir von Oman und ein unwichter, aber unabhängiger Scheich haben sich
verbündet, um den Ketzern den Garaus zu machen." Unbändige Wut schwappte durch Alis Körper. Sanaa und insbesondere die Westküste inklusive Aden wollte er unbedingt selbst haben! "Mobilisiert sofort die Truppen!" schrie der Emir. Der
Marschall wollte noch widersprechen, denn der letzte Krieg hatte die Kampfkraft der Truppen merklich geschwächt und die frisch eroberten Gebiete waren noch zu geschwächt, um Männer zu entsenden. Doch Emir Alis Geist hatte offensichtlich
den Kampf gegen seine besoffene Hülle verloren, denn außer lautes Schnachen vernahm Akin in dieser Nacht nichts mehr von seinem Herrn.

Wer zuletzt kommt...
Langsam glaubte Ali sich vom Pech verfolgt. Kaum hatte der Heerbann sich erfolgreich an der Südgrenze gesammelt, brach ein Bauernaufstand in nordöstlichsten der neu eroberten Scheichtümer aus. Kaum war dieser niedergeschlagen,
verstarb Alis erste Ehefrau Paymaneh. Aber Gott will es, dachte sich Ali. Diese Schiiten müssen unterworfen und konvertiert werden, und zwar von ihm! Doch bevor die Hunde des Krieges losgelassen werden konnten, musste er noch seinen
dezimierten Harem auffüllen. Zwei vielversprechende Kandidatinnen wurden ihm von seinem Großwesir präsentiert. Beide mit hervorragendem Intellekt gesegnet und rundherum geeignet, die kommende Generation der Hashimiden zu gebären. Der Großwesir
stellte seinen Herrn vor die Wahl: "Nehmt Ihr Mehri, die Sunnitin, oder Meghranoush, die Armenierin zur Frau?" - "Ja" - "Ich verstehe" antwortete der Großwesir, während er mit geschlossenen Augen und in anerkenndender Weise mit dem Kopf nickte.
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Noch am selben Tage der Doppelhochzeit verließ Emir Ali Mekka, um gegen die ketzerischen Rassiden ins Feld zu ziehen und den golden Apfel des Südens zu pflücken: Aden.
Um ein Haar wäre genau dieses Kriegsziel mächtig in die Hose gegangen. Ausgerechnet der unbedeutende Scheich von Mahra hatte die Provinzhauptstätte von Sanaa und Aden erobert, bevor die ashamidischen Mannen wieder in Stellung waren,
nachdem sie den Bauernaufstand im äußersten Nordosten niedergeschlagen hatten. Nach mehreren geschickten Manövern gelang es dem Emir neutrale und feindliche Armeen so gegeneinander auszuspielen, dass der Feind zwei Belagerungen
der anderen sunnitischen Herrscher aufhob, nur damit sie kurz danach von hashimidischen Truppen belagern zu lassen.

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Nach wochenlangem Herumlavieren kam es dann schließlich doch zur Schlacht in Dhala bei Aden. Zwar waren die Truppen des Feinde in der Unterzahl, doch das bergige Gelände verschaffte ihnen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil.
Nichtsdestotrotz errangen Alis Männer einen glorreichen Sieg und verfolgten gnadenlos die Fliehenden Reste des Rassidischen Heeres.

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Leider mischten sich die konkurrierenden sunnitischen Herrscher nach der Zerschlagung des Sanaaitischen Heeres wieder ein und es entstand ein Belagerungswettlauf. Konnte Ali seinen Gegner rechtzeitig zur Aufgabe zwingen, bevor das
Scheichtum Sanaa in die falschen Hände gerät? Der Emir war völlig in Gedanken versunken, als ein Bote in sein Zelt hineinplatzte: "Oh Beschützer der heiligen Orte, ein Sohn ist Euch geboren!" Tatsächlich hatte gleich die erste Nacht
mit dieser hellhäutigen Armenierin einen Sohn fabriziert, einen vielversprechenden obendrein. Ali entschied sich für den edelsten aller Namen, Muhammad.

http://www.bilderload.com/bild/344094/muhammad4WV26.png

Einmal machte sich Ali Gedanken über seinen Kindersegen. Seit er gegen die Herren des Golfes von Aden gezogen war, wurden ihm mit dem Heutigen Tage schon drei Söhne geboren. Doch sein neuerdings unerschütterlicher Glaube
half ihm, dieses Thema aus seinem Kopf zu verdrängen und den frisch geschlüpften Zwillingen ein Schutzgebet zu widmen.

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Fortsetzung folgt...

Edit: Rechtschreibfehler korrigiert.
Edit: Wörtliche Rede hervorgehoben.

Hohenlohe
20.05.14, 15:30
Na also, es geht entsprechend weiter. Die Nachfolge ist gesichert. Nur der Alkohol...äh...Traubensaft macht dem Herrscher zu schaffen. Wir wünschen viel Erfolg bei der Eroberung der feindlichen Provinzen...:top:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::)

Admiral Yamamoto
20.05.14, 16:13
Was für ein DLC ist das denn? Sons of Abraham?

Schöner AAR. :top:

marex23
20.05.14, 19:05
@ Admiral Yamamoto: Ich verwende alle DLCs, außer Sunset Invasion (Azteken in Europa sind mir derzeit noch zu suspekt). Oder geht es um die Spielbarkeit der Muslime? Das wäre dann das DLC "Sword of Islam".

Ein Frieden, der den sunnitischen Frieden ein Ende bereitet:
Gedankenverloren wohnte Emir Ali der feierlichen Begräbniszeremonie bei. Großwesir Mansur hatte sein Leben ausgehaucht und dieser versierte Spitzendiplomat (lvl 19) würde dem Emirat unweigerlich fehlen.
Nun waren im Hofrat keine alten Hasen aus seiner Antrittszeit mehr vertreten, bis auf Scheich Khalil, seinem alten Zechkumpan, der neuerdings zum Verwalter des Emirates aufgestiegen war.

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Alis Gedanken entfernten sich weiter von der Bestattung des Großwesirs, dessen Leichnam gerade in das Grab gelegt wurde. Der letzte Krieg lief eigentlich ganz gut, aber ein Wehrmutstropfen blieb. Den Großteil
des Sanaaitischen Emirats hatte er bei den Friedensverhandlungen für sich reklamieren können, darunter die wirtschaftlich bedeutenden Scheichtümer Aden und Taizz. Doch das Scheichtum Kathiri war dem Scheich
von Mahra zugesprochen worden. Aber auch die Scheichhauptstadt von Sanaa gehörte nun zu Mahra, während Städte, Moscheen und das Umland Teil des Hashimiden Emirats wurden. Ali war sich im Klaren darüber,
dass der kommende Krieg starken Widerspruch bei der gläubigen sunnitischen Bevölkerung haben wird. Aber das baldige Schlachten war unvermeidbar. Es konnte nur einen Herren von Sanaa geben!
Der offizielle Teil der Beerdigung war beendet und eine eigenartige Melancholie schlich sich in Alis Geist. Ja, sein eigenes Ziel, reicher als der Badschah des Arabischen Reichs zu werden (Ambition: 500 Gold),
hatte er erreicht. Auch konnte der Emir derzeit fünf prächtige Söhne und sechs reizende Töchter vorweisen. Er hatte zwei einträgliche Provinzen seiner Domäne einverleiben können und zwei weitere Scheichs
waren nun seine Vasallen. Doch irgendetwas fehlte ihm und das war nicht nur die unangefochtene Herrschaft des geteilten Sanaaitischen Emirats. Ali machte sich Gedanken über sein Vermächtnis.
Wie würde die Nachwelt ihn wohl in Erinnerung halten? Wahrscheinlich würden sie ihn "Ali, den Säufer" nennen und dies machte ihn depressiv.
Streng genommen gab es nur eine Möglichkeit, diesem Spitznamen zu entrinnen, der sich beim niedrigen Volk schon eingenistet hat, bisher aber noch nicht in den Chroniken verwendet wurde. Emir Ali musste etwas
großes vollbringen. Etwas so großes, dass seine Trunksucht dagegen verblasste. Und so begab es sich, das der Emir vor dem Allwissenden abermals ein Gelübde ablag. Er würde so lange nicht ruhen, bis die arabische
Halbinsel wieder vereint ist (Ambition: König werden).

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Das Treffen mit dem Hofrat war ernüchternd. Eigentlich wollte Ali direkt gegen diesen kleinkarierten Strauchdieb, der sich Scheich von Mahra nannte, zu Felde ziehen. Aber die großen des Reiches hatten derzeitig
eindeutig keine Lust mehr (Wehrpflicht Malus bei -29 Meinung) und über die Hälfte der hashimidischen Truppen war in den beiden vorherigen Kriegen verletzt oder getötet worden. Nach der offiziellen Sitzung bat
Verwalter Khalil um ein Gespräch unter vier Augen. Die beiden alten Zechkumpanen machten es sich in einem abgeschiedenen Zimmer gemütlich während Bedienstete ungefragt zwei Weinkelche und diverse Amphoren
edlen Rebensaftes ranschafften.
"Oh, Beschützer..." - "Ein langes Leben!" quatschte der Emir dazwischen und stieß den gefüllten Weinkelch gegen den seines Freundes. "Dass das immer noch nicht in Deinen Holzkopf vorgedrungen ist, unter vier
Augen nennst Du mich Ali!" Khalil verzog sein Gesicht in schelmenhafter Art und beide stürzten die Essenz der vergorenen Trauben in einem Zuge herunter. "Dein Wunsch sei mir befehl, oh Ali, hochprozentiger
Diener des Allwissenden." stichelte Khalil nun, was Ali mit einem schallenden Gelächter quittierte.
Doch die Zusammenkunft drehte sich nicht nur um wilde Zecherei. Es überraschte den Emir sichtlich, als von Khalil auf einmal ernste Themen angesprochen wurden: "Die Wirtschaft krankt und das liegt daran,
dass Du zu viel Gold hortest." - "Ach und Du kennst Dich auf einmal bei finanziellen Dingen aus und machst einen auf Ökonom?" fragte Ali neckisch. "Die Bürokraten aus der Verwaltung haben mir das so erklärt."
entschuldigte sich Khalil. "Die sagen, dass Geld fließen muss, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Am besten wäre ein groß angelegtes Bauprogramm." - "Du willst an meine Kriegskasse?" entgegnete Ali.
"Na ja, Du hast ja die Meinung Deiner Vasallen gehört. Für die nächsten 1-2 Jahre wollen die keinen Krieg führen und in der Zeit muss ja auch irgendetwas gemacht werden. Und glaube mir, was Du jetzt investierst,
erhälst Du doppelt und dreifach wieder zurück." Ali nickte nur.
Im Gegensatz zu seinem Verwalter hatte er eine hervorragende Ausbildung in monetären Dingen genossen (Geldvermehrer) und die Kriegskasse war nur deswegen so angeschwollen, weil der Emir damit gerechnet hatte
Söldner bezahlen müssen, falls sich das Schlachtenglück gegen ihn verschworen hätte. Nachdem nun der betrunkene Zirkel der Macht beschlossen hatte, ein Bauprogramm in Gang zu setzen, das die beduinischen Völker bis dato noch
nicht gesehen haben, widmeten sich die beiden Zechkumpanen dem informellen Teil der Zusammenkunft und am Ende des Abends waren drei Amphoren Wein leer und zwei Muslime voll.
(Burgstädtchen usw. werden nun in der Domäne ausgebaut)


Eine Frage des Glaubens:
Mal wieder war eine Audienz des Großwesirs angesagt. Khudayar brachte Kunde aus dem Kalifat, dem Arabischen Reich. Gleich zwei größere Revolten waren dort ausgebrochen. Der Emir
von Tigris machte dem rechtmäßigen Herrschen den Thron streitig und der Beylerbeylik von Askalon strebte nach Unabhängigkeit. Ali wollte weiterhin über die Revolten im Bilde gehalten werden, wenn auch
er derzeit nicht vorhatte, als lachender Dritter auf der Bühne zu erscheinen. Noch wollte Ali keinen Konflikt mit den mächtigen Abbasiden.

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Schon länger hatte Emir Ali diese Entscheidung vor sich hergeschoben. Sollte er sich dem Fortschritt verschreiben und den Wissenschaften einen ungeahnten Höhenflug verschaffen, oder sollte er den
traditionellen Weg wählen und die Sitten der Vorfahren achten? Wie immer, wenn er nicht wusste, was er machen soll, warf er eine Goldmünze. Der Groschen war gefallen und Kopf lag oben. Somit war die
Entscheidung gefallen und Ali wählte den Lehre der Mu'tazila, den Weg des Fortschritts.

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Ängstlich sah Emir Ali dem kommenden Ramadan entgegen. Es war das erste mal, dass der Herrscher das Fasten auch tatsächlich offiziell verkündete. Ansonsten hatte er sich einfach über die Zeit
in seinem Palast versteckt und niemanden hereingelassen. Doch dieses Mal musste er es auch öffentlich zelebrieren. Zwar hatte das Hashimidenemirat kein Problem mit dekadenten Herrschern, doch Ali
war es Gott schuldig und auch sich selbst. Seit einiger Zeit fühlte er ab und zu ein Stechen in der rechten Flanke seines Unterleibs und seine Ärzte rieten ihm dringen, mit dem Saufen aufzuhören. Doch das
war schwieriger, als Ali zu Träumen gewagt hatte...

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Doch auch wenn sich Ali zwei überaus peinliche Fehltritte erlaubt hatte, so blieben ernsthafte Konsequenzen aus. Das Volk hatte er mit einer großzügigen Spende für die Armen und Bedürftigen ruhig
stellen können und die Geistlichkeit goutierte Alis neuerliche Koranfestigkeit.

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Edit: Rechtschreib- & Grammatikfehler korrigiert.

Admiral Yamamoto
20.05.14, 21:36
Aye, das habe ich auch, mir ging es eher um das Startdatum. Ich besitze Sword of Islam, Republic und noch so Kleinkram, aber das früheste Szenario bei mir ist 1066.

marex23
20.05.14, 21:50
Aufruhr im Paradies:

Rüde wurde Ali aus seinen Träumen gerissen. Zwar war er einerseits froh darüber, seinem depressiven Traum entflohen zu sein, doch das katerliche Erwachen nach einer durchzechten Nacht
war wie immer kein Zuckerschlecken. Die Tatsache, von einer einfachen Dienstmagd aus dem eigenen Harem geweckt worden zu sein, irritierte ihn aber. "Herr, schnell, Eure erste Ehefrau Souzan
liegt im Sterben!" jammerte die Magd und der Emir befahl ihr, sich zurückzuziehen. Souzan stirbt vor ihrer Zeit? Das konnte doch nicht sein. Diese seine Frau war eigentlich mit einer überragenden
Gesundheit gesegnet gewesen und fast so stark wie ein Mann! Ali eilte den Gemächern seiner im sterben liegenden Frau entgegen, doch als er angekommen war, hatte der Herr sie schon zu
sich genommen.
"Was ist passiert?" fragte der Emir die anwesenden Ärzte. Doch nur Ausflüchte und verallgemeinernde Erklärungen drangen an sein Ohr. Er bemerkte nicht, das eines der Dienstmädchen seiner gerade
verstorbenen Frau ihm einen Zettel unterschob und fand ihn erst am Nachmittag, als er sich ein Bad gönnen wollte.

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Hatte seine umtriebige Zweitfrau tatsächlich seine Erstfrau auf dem Gewissen? Ali Nun war Mehri, dieses überaus intelligente levantische Miststück seine rechtmäßige Erstfrau. Ali führte eine
unbändige Wut in ihm hinauffahren und als ebenjene Wut seinen Kopf erfasste, manifestierte sich diese in einem vorschnellen Entschluss, der sich wiederum aus seinem Munde presste:
"Sperrt diese intrigante Giftmischerin sofort ein!"

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Doch schon nach einer Stunde wurde die Leibesfrucht Mehris vorstellig, sein über alles geliebter und genialer Sohn Muhammad. Gerade einmal zwei Lenze zählte der Sprössling, doch seiner Redekunst
tat dies keinen Abbruch. Auch wenn Artikulation und Argumentation seiner Bitte um Gnade für seine Mutter ab und zu holperte und nicht immer rhetorisch einwandfrei war, so ließ sich Ali dennoch
dazu überreden, Gnade vor Recht walten zu lassen. Die Fähigkeiten seines Sohnes hatten ihn zu sehr beeindruckt und deswegen konnte er die Bitte dieses kleinen Bengels nicht abschlagen. Noch am selben
Tage, an dem die Giftmörderin eingekerkert wurde, kam sie aus dem Gefängnis frei. Kurzzeitig vergaß Ali sogar, dass erst an diesem Morgen seine Erstfrau hinterrücks ermordet wurde.
"Muhammad wird ein guter Herrscher werden..." murmelte der Emir voller Stolz vor sich hin.

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Fürs erste hielt Ali Abstand von der Idee, den frei gewordenen Platz in seinem Harem wieder frisch zu besetzen. 5 Söhne und 6 Mädchen waren genug und solange keine weitere Frau sterben sollte, war sein
Soll an Frauen für den Rang eines Emirs erfüllt.


Jedem das seine, aber den Hashimiden das meiste:
Eigentlich hätte diese Ratsitzung werden können, wie die vielen anderen zuvor, seit Frieden im Hashimidenemirat herrschte. Das Volk war zufrieden, Kunst und Wissenschaft gedeihten. Die Steuereinnahmen sprudelten
und auch geopolitisch tat sich nichts unvorhergesehenes. Der aufmüpfige Emir von Tigris war mit seinem Aufstand gegen den mächtigen Kalifen und Badschah des Arabischen Reiches gescheitert, jedoch ohne dafür
bestraft zu werden. Einzig der immer noch rebellierende Beylerbeylik von Askalon hinderte die Abbasiden daran, weiter zu wachsen und Alis Herrschaftgebiet gefährlich zu werden.
Geostrategisch waren jene auch die einzige Bedrohung. In Persien zeigte sich zwar, dass die Saffariden endgültig die Oberhand gewonnen hatten, doch ein nicht endend wollender Krieg mit dem Shah von Xiva band
deren Kräfte. Außerdem hatten die Perser mit regelmäßigen Einfällen der dunkelhäutigen Elefantenmeister aus dem fernen Osten zu kämpfen. Die Ägypter zeichneten sich schon seit einiger Zeit durch einschläfernde
Untätigkeit aus und im schwarzen Herzen Afrikas beherrschte ein Flickenteppich von zahllosen unzusammenhängenden Kleinstreichen das Bild der Landkarte.
Die meisten Großen des Emirats dachten wohl, des Emirs Durst auf Eroberungen habe sich durch die prosperierenden Jahre des Frieden in Wohlgefallen aufgelöst. Das Volk wiederum sprach schon von einer Zeit des
Friedens und des Wohlstands, manche sogar von einem goldenen Zeitalter des Emirats. Natürlich gab es auch andere Stimmen, die eher vom goldenen Herbst der Herrschaft "des Säufers" schwadronierten. Doch sie
hatten ihre Rechnung ohne Ali gemacht. Er wollte König werden. Ali wollte seinen Platz in den Geschichtsbüchern und zwar nicht als "der Säufer".
Doch bevor der Emir an kriegerische Abenteuer denken konnte, musste er erst einmal seinen Körper wieder in Ordnung bringen. Bei einer routinemäßigen Inspektion der Verteidigungsanlagen Mekkas, musste
Ali beschämt feststellen, dass er ein bisschen zugenommen hatte.

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Nach anstrengenden Wochen des Trainings fühlte sich Ali wieder bereit für den Krieg. Zwar hatte er nicht wirklich abgenommen, aber immerhin ein bisschen Fett in Muskelmasse umwandeln können. Der Aufmarsch
der Truppen verlief völlig unspektakulär. Zwei Heersäulen führten eine Zangenbewegung von Nord und Süd aus, um das umkämpfte Scheichtum Sanaa zu besetzen und die feindliche Armee in einer Kesselschlacht zu
vernichten.

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Ohne große Gegenwehr kapitulierte das feindliche Heer bedingungslos. All seiner mobilen Truppen beraubt, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Ali Aden völlig unter seine Kontrolle bringen würde. Doch ein
Ereignis während dieses ansonsten gähnend langweiligen Feldzuges blieb ihm für immer im Gedächtnis. Einen Tag nach der Schlacht hatte der Emir einen Traum gehabt. Er handelte von drei Männer, die sich
einem Ring gleich die Hände gaben. Am Anfang nur schemenhaft zu erkennen, verfestigte sich das Bild langsam und die drei Männer gaben sich zu erkennen. Muhammad und Jesus, die herrlichsten Propheten des Allwissenden
und David, Stammvater der Semiten und Schutzpatron der Juden. Von diesem Tage an zeigte sich Emir Ali durchaus tolerant gegenüber den anderen Religionen, soweit sie Schriftführende waren.

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Die Kapitulationsverhandlungen waren nur noch reine Fornsache. Die Stadt Sanaa stand nun vollständig unter Alis Kontrolle, der somit als dreifacher Emir von Medina, Sanaa und Nefoud (Zentralarabien) galt. Die
Königskrone war in greifbarer Nähe...

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Der überraschend schnelle Erfolg des Feldzuges, hatte einen nachdrücklichen Eindruck bei Alis Vasallen hinterlassen. Auf einmal schien der frühere Pazifismus wie weggeblasen. Noch auf den Rückmarsch nach
Mekka beschloss Emir Ali auf Drängen seiner Vasallen einen baldigen Kriegszug gegen den Emir von Socotra, dem Herrn der Insel am Horn von Afrika. Ursprünglich gehörte das Land zu den Herren von Sanaa und somit
war es rechtlich Alis Land. Aber davor mussten unbedingt Schiffe gebaut werden. Doch Schiffe brauchten Häfen. Als der Emir darüber nachdachte, wurde ihm klar, dass die Invasion einer Insel eine gewisse
Vorarbeit voraussetzte. Als dann auch sein alter Kneipenbruder Scheich Khalil starb, sagte der Emir die Kriegsvorbereitungen vorübergehend ab. Es galt, einen neuen Verwalter zu bestimmen und den Schiffbau im Reich
voranzutreiben.
(Ausbau von Werften)


to be continued...

Jorrig
20.05.14, 21:56
Das dürfte "Old Gods" sein, die Wikinger-DLC. Damit gibts das frühe Startdatum. Sehr schön, jetzt muss ich nur noch Zeit haben zum Lesen! Ich bin kein Student, wie man sieht! ;)

marex23
20.05.14, 22:57
Ach so, Ihr meint das Startdatum. Der Einstiegspunkt setzt das DLC "The Old Gods" voraus (oder der/die DLC?).

Edit: Ah, zu spät ;-)

marex23
21.05.14, 16:41
off
Wie Ihr sicherlich schon festgestellt habt, gehe ich auf das Thema Forschung nicht wirklich ein. Dies liegt wohl daran, dass ich bis dato keine Muße habe, die jeweiligen Fortschritte literarisch
zu beschreiben. Mein Spion stiehlt halt kräftig Technologie aus Konstantinopel und außer den Zweigen, die nicht mehr vorankommen (derzeit nur Kircheninfrastruktur), oder die unbedingt
gebraucht werden (Legalismus und Schiffbau), investiere ich grundsätzlich keine Forschungspunkte, sondern hebe diese auf. Erst wenn sich von selbst nichts mehr rührt, oder wenn Legalismus
und Militärorganisation wieder gepusht werden kann, investiere ich Punkte.
off/

Ein Sturm zieht auf:
Voller Sorge stand Emir Ali auf einem Balkon und blickte nach Norden, seine Hände hielten sich krampfhaft an der Balustrade fest. Aus Ägypten war der Großwesir zurück gekehrt und er
hatte schlechte Nachrichten zu verkünden. Der Badsha der Abbasiden und Kalif der Sunniten hatte Ägypten unterworfen und auch den Aufstand des Beylerbeliks von Askalon niedergeschlagen.
Nun war nur noch ein großer de jure Vasalle des Arabischen Reiches unabhängig, die Hashimiden. Depressive Gedanken vereinnahmten Alis Geist und er war drauf und dran, sich einfach
über die Brüstung zu hieven und dem hiesigen Leben ein Ende zu bereiten. Wäre wenigstens noch sein alter Freund Khalil am Leben gewesen, dann hätten sie gemeinsam die Sorgen in exquisitem
Traubensaft ertränken können. Doch jener war vor kurzem verstorben.
Nur eines verhinderte, dass Ali in dieser Nacht seinem Leben ein Ende bereitete. Dieser Sohn einer Hure, der Scheich von Mehri, hatte vor kurzem eine vernichtende Niederlage erlitten.
Der Scheich von Dhofar hatte diesen überfallen und ihm seines Stammlandes beraubt. Der reudige Hund von Mehri nannte sich nun Scheich von Kathiri und bald würden Alis Truppen auch diese
letzte Provinz seinen schmierigen Griffeln entreißen. Ach das Schiffbauprogramm zeigte erste Fortschritte. 15 große Pötte konnte der Emir schon mobilisieren und bald würde Ali sich auch das
Emirat von Socotra einverleiben können. "Bevor ich meine Söhne nicht mit genug Land versorgt und die Nachfolge geregelt habe, darf ich von dieser Welt nicht entfliehen..." flüsterte Ali
vor sich hin.

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Einen Tag später zeigte sich, dass Alis Schicksal nun nicht mehr in seinen Händen lag. Er hatte sich eine schwere Krankheit eingefangen. Die Ärzte hatten Blattern bei ihm festgestellt.
Nun war die Auswahl eines Nachfolger dringlicher, als je zuvor. Des Emirs Söhne entwickelten sich allesamt prächtig und Ali tat sich sichtlich schwer, eine Wahl treffen.
- Mahmuds Ausbildung zum Krieger machte gute Fortschritte und er würde dem Emirat an der Spitze des Heeres zu großen Siegen verhelfen. Er wäre ein würdiger Emir, oder ein hervorragender
Marschall werden.
- Abdul-Wahab war zwar weder stark, noch von solcher Genialität, wie der Drittgeborene, aber dies machte er durch seine Belesenheit und seinen extremen Ehrgeiz wieder wett.
Ali fragte sich, ob dieser Sohn sein Schicksal annehmen würde, dem Emirat als Hof-Iman zu dienen.
- Muhammad wiederum war des Emirs Lieblingssohn. Zwar war er lange nicht so stark, wie Mahmud und auch nicht von solcher Schönheit wie der Viertgebore, doch dafür zeichnete
sich der Junge durch seinen überragenden Geist aus. Muhammad zeigte sich talentiert in Fragen des Geldes und hinterfragte alles und jeden, leider auch die Religion. Aber genau dies erinnerte
Ali an sich selbst. Auch er war in seiner Jugend gottlos und hatte erst durch diesen Spaziergang zur Kabaa seinen Zynismus abgelegt und zu Allah gefunden.
- Faruks Schicksal erfreute den Vater insgeheim. Es hatte sich schon früh abgezeichnet, dass dieser Junge wohl sehr anziehend für das andere Geschlecht sein würde. Aber es stellte sich die
Frage, ob der Viertgeborene neben seinem persönlichem Glück auch dem Emirat zu ebenjenem verhelfen könnte. Ob aus ihm ein guter Verwalter werden könnte, stand bis dato noch in den Sternen.
- Shujah, der zweite Zwilling genoss eine Ausbildung zum Großwesir und der Fleiß, den er beim Lernen an den Tag legte, war bis dahin ein gutes Zeichen, dass dieser das Emirat in Zukunft würdig
m Ausland vertreten würde.
Noch wollte sich Ali nicht festlegen und er legte das Schicksal des Hauses der Hashimiden in die Hände des Allwissenden.
(Falls Ali bald sterben sollte, wird Mahmud, der starke Krieger alles erben. Das ist ok, auch wenn mir natürlich der Allrounder Muhammad lieber wäre. Aber derzeit will ich nicht in die Nachfolge eingreifen,
da dies nur durch Landvergabe möglich ist, was erstens meine Domäne verkleinert und zweitens meinen Einfluss auf die Ausbildung des Thornfolgers mindert.)

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Das Schicksal seiner Töchter lag ihm nicht minder am Herzen, doch eine Zukunft innerhalb des Emirats hatten diese nicht. Ali würde sie allesamt ins Ausland verheiraten. Die starke Goldvermehrerin
Kamala wurde erst letzte Woche offiziell mit dem minderjährigen Shah der Saffariden (Baluchistan & Teile Persiens) verlobt. Leyla heiratete gestern den Nachfolger des Satrapen von Aserbaidschan, während
Maryam dem derzeit noch kindlichen Sultan von Afrika versprochen wurde. Sabah, die vierte Tochter des Emirs wurde mit dem Nachfolger des Emirs von Aleppo verlobt. Ali versprach sich davon ein
Bündnissystem, welches die Abbasiden vielleicht abschrecken könnte, die arabische Halbinsel in das Sunnitische Kalifat eingliedern zu wollen. Die beiden jüngsten Mädchen waren noch niemandem versprochen,
denn derzeit wollte kein weiterer muslimischer Herrscher ein Bündnis mit den Hashimiden eingehen.

Kismet:
Monatelang hatte Emir Ali das Bett nicht verlassen können und eigentlich hatten die Ärzte ihn schon abgeschrieben, doch am Morgen des 9. Tages des vorletzten Monats im Jahre 884 vollzog sich ein Wunder.
Ali erwachte und fühlte sich wider Erwarten überragend. Er hatte die Blattern besiegt.

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Insgeheim hatte Ali gedacht, diese Krankheit war der Fluch des ewig Bleibenden, weil der Emir seit längerem nichts mehr für sein Gelübde getan hatte. Vor Jahren hatte Ali dem einzigen Gott
versprochen, die beduinischen Stämme unter dem Banner der Hashimiden zu vereinen. Noch am selben Tage seiner Genesung befahl Ali Kriegsvorbereitungen. Der räudige Sohn einer Hündin, Scheich von Kathiri und
ehemals Scheich von Mahra sollte noch am selben Tag überfallen werden, wenn die heilige Frist der ruhenden Waffen endlich vorrüber gegangen sein würde. Zwei Jahre später war es endlich so weit.

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Kaum hatte sich Ali zu seinen Truppen begeben, übermittelte ihm sein Großwesir, dass es Gerüchte über einen Abenteurer gab, der Truppen für einen feigen Überfall auf das Emirat der Hashimiden um sich
sammelte.

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Nach kurzem Abwägen aller Optionen entschied sich der Emir, kein Risiko einzugehen und dem Abenteurer einen Platz im Paradies zu verschaffen, bevor dieser mit einem Haufen von Vagabunden nach Mekka
ziehen konnte. Ein Brief wurde aufgesetzt, der dem Agentenführer Nasr beauftragte, ins ferne Al-Andalus zu reisen und alles für das vorzeitige Ableben des Prätendenten vorzubereiten. Schon einen Monat später
hielt Ali einen Brief von Nasr in der Hand: "Oh, ḫādim al-ḥaramayn aš-Šarīfayn und gesegneter Nachfahre Muhammads, Allah nahm Mohammed, den Anfechter Eurer Titel zu sich. Die Kosten betrugen gerade einmal
50 Goldstücke und niemand vermutet mich oder Euch hinter dem vorzeitigen Ableben dieses unwürdigen Hundes. Sobald es mir möglich ist, macht sich meine Wenigkeit wieder nach Konstantinopel auf."
Befriedigt legte Ali das Schriftstück wieder weg und konzentrierte sich vollends auf den Feldzug.

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Erwartungsgemäß machte der Feind keine großen Schwierigkeiten. Noch bevor das Heer in voller Stärke aufmarschiert war, vernichtete eine Vorausabteilung unter Mahmud die Truppen des Scheichs von Kathiri
überraschend. Alis ältester Sohn hatte sich wahlich zu einem meisterhaften Strategen gemausert. Nachdem auch der Emir mit dem Hauptheer endlich vor den Toren der feindlichen Hauptstadt eingetroffen war,
wurde die Feste unter vertretbaren Verlusten gestürmt. Unter den Gefangenen befand sich auch der Scheich von Kathiri, welcher sofort kapitulierte.

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Ali nahm den Treueschwur des Unterworfenen entgegen und ließ seinen Erstgeborenen zu sich kommen. "Du hast tapfer gekämpft, mein Sohn." lobte der Emir seinen Sprößling. "Als Belohnung erhebe
ich Dich hiermit mit sofortiger Wirkung zum Marschall meines Reiches." Artig dankend verabschiedete sich Mahmud, doch konnte er seine Enttäuschung nicht glaubhaft vor seinem Vater verbergen. Ein Stück
Land wäre ihm deutlich lieber gewesen.
Nachdem Emir Ali wieder nach Mekka zurückgekehrt war, empfing er seinen zweitgeborenen Sohn Abdul-Wahab, der während des Feldzuges das Mannesalter erreicht hatte und sich zu einem meisterhaften
Theologen entwickelt hatte. Ali goutierte die Fleißigkeit seines Zweitgeborenen, indem er gewisse Vorkehrungen in die Wege leitete, um die Stelle des Hof-Imans unverzüglich neu besetzen zu können. ;-)

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Als endlich das 23. Schiff vom Stapel lief, sah der Emir die Zeit gekommen, um auch das letzte Stück sanaaitischen Landes seinem Reiche einzuverleiben. Nun würde der nestorianische Emir von Socotra sich nicht mehr
auf seiner Insel verstecken können. Ali sprach zu seinem Erstgeborenen: "Lieber Mahmud, Du willst Dein eigenes Scheichtum?" - "Ja mein Vater, mehr als alles andere auf dieser Welt." - "Nun gut. Ich erwarte
zweierlei von Dir. Vermähle Dich mit einem Weibe, das Deiner würdig ist." - "Und zweitens?" fragte sein Sohn. "Bring mir den Kopf des ungläubigen Emirs von Socotra und seine Ländereien sollen die Deinen sein."
Freudig entfernte sich Mahmud und schon eine Woche später ehelichte er eine starke und wahrscheinlich äußerst gebährfreudige griechische Sunnitin namens Damiane. Dieser Zweig der Familie versprach, viele
gute Krieger hervorzubringen.
Mit gemischten Gefühlen verfolgte Ali den Aufbruch der Flotte seines Erstgeborenen. Annähernd 2.300 heilige Krieger hatte dieser um sich geschart, um die Insel am Horn von Afrika mit dem Schwert zu wahren Glauben
zu bekehren. Würde der Emir seinen Sohn jemals wieder sehen?

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Wochenlang segelten nun schon die Schiffe unter Muhamads Kommando gen Süden. Die Moral der heiligen Krieger verschlechterte sich merklich, was an sich auch keine Überraschung war. Die Söhne der Wüste waren
nicht für das rauhe Leben der Seemänner gemacht. "Land in Sicht" krakeelte ein Leichtmatrose, der sich am Vordersteven festhielt und das Meer beobachtet hatte. Nun denn, dachte sich Muhamad. Er befahl seiner
Streitmacht, vor der Schlacht ein letztes Mal den Ersten ohne Beginn zu huldigen und sich für dann das große Schlachten vorzubereiten. "Allahu Akbar! Allahu Akbar! Allahu Akbar!" schrien die heiligen Krieger aus voller Kehle,
als die Schiffe mit voller Fahrt auf den Strand zusteuerten...

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Pfeile verdunkelten den Himmel. Der Feind hatte sich auf den Anhöhen nahe des Strandes verschanzt und Dieser Day, ähm Tag, versprach ein blutiger zu werden.

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Überall ertönten Schreie von getroffenen Kämpen und das Zentrum, von Mahmud selbst geführt, kam kaum vorwärts. "Formiert einen Schildwall!" schrie der Heerführer und seine Männer gehorchten. "Bogenschützen nach
vorne!" befahl Mahmud und seine Mannen erwiderten das Sperrfeuer des Feindes. Langsam zeigten sich schon erste Auflösungserscheinungen im Zentrum und Mahmud musste mehrere Kämpfer mit dem Schwerte
motivieren. Doch endlich kamen die Berichte von den Flügeltruppen herein. Die umliegenden Hügel waren erfolgreich genommen worden und die feindlichen Kämpfer flohen. Nun konnte das feindliche Zentrum mit einem
vernichtenden Kreuzfeuer belegt werden. Die Ungläubingen konnten nicht mehr widerstehen und beim Versuch zu fliehen wurden auch der letzte Feind niedergemacht.

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Nachdem die feindliche Hauptstadt ohne großen Widerstand erobert wurde, gehorchte Mahmud dem Willen seines Vaters, köpfte den gefangen genommenen Emir von Socotra und steckte ihn in einen Beutel. Die Hälfte
der Truppen segelte wieder in die Heimat und des Emirs Erstgeborener blieb mit der anderen Hälfte des Heeres auf der Insel, um auf weitere Anweisungen zu warten. Nach mehreren Wochen des Wartens kam die Antwort:
"Gelieber Sohn, ich beglückwünsche Dich zu diesem umfassenden Sieg. Du hast erfüllt, was ich Dir befahl. So sehe Dich vom heutigen Tage als Scheich von Socotra an." Überglücklich übernahm Mahmud
nun offiziell die Regierungsgewalt auf der Insel und bestimmte seinen eigenen Rat aus den Reihen seiner treuen Krieger.
Doch noch am selben Abend desillusionierte seine Erstfrau Damiane, den Erstgeborenen des Emirs: "Oh Herr, seht Ihr nicht, welch Nachteil Euch damit entstanden ist? Ihr sitzt nun auf einer unbedeutenden Insel
voller Ungläuber, fern ab des eigentlichen Machtzentrums. Nun haben Eure Brüder leichtes Spiel, Euch zu übervorteilen und das Emirat an sich zu reißen, das rechtmäßig das Eure ist!" - "Schweigt, Undankbare!" -
"Oh Herr, ich hätte diese harschen Worte niemals gewählt, wenn Eurer geliebter Vater Euch auch den ehrenhaften Titel eines Emirs von Socotra gewährt hätte. Denn somit hätte Euer Vater gezeigt, dass Ihr ihm ebenbürtig
und ein würdiger Nachfolger seid. Doch so sehe ich schwarz für Eure Zukunft...
Damianes Worte hatten einen wahren Kern. Schon seit langem fühlte Mahmud, dass sein Vater insgeheim seinen Halbbruder Muhammad präferierte. Doch dies kümmerte ihn nicht wirklich. Mahmud hatte
mit ansehen müssen, wie die Last des Regierens seinen Vater allmählich zugrunde richtete. Er wollte nicht so werden, wie sein Vater. Ein depressiver Alkoholiker, der neuerdings über alle Grenzen hinweg als
der Säufer von Mekka bekannt war. Mahmud wollte sein Schicksal annehmen und die zukünftigen Schlachten für seinen genialen Halbbruder schlagen und die Insel von Socortra vor Eindringlingen zu
beschützen. Doch er hatte die Rechnung ohne seine äußerst ehrgeizige Erstfrau gemacht. Hinter seinem Rücken schrieb sie einen Brief an den Emir, mit der Bitte, dem besten Krieger des Landes wieder als Marschall
des Reiches einzusetzen. Und so begab es sich, dass Mahmud keinen Monat später wieder in Mekka verweilte und die Truppen des Emirs in in den neuesten Taktiken unterrichtete, die sich der Erstgeborene während
seines kurzen Feldzuges gegen den Emir von Socotra angeeignet hatte.

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Edit: Korrektur eines syntaktischen Fehlers.
Edit: Korrektur eines Satzbaufehlers

Admiral Yamamoto
21.05.14, 21:33
Wirklich ganz wunderbar geschrieben, werter marex23! :top:

marex23
21.05.14, 22:04
Erfolgreich und trotzdem versagt:
Aus dem ganzen Hashimidenemirat kamen tausende Schaulustige und dutzende Würdenträger. Ganz Mekka hatte sich in besonderer Weise herausgeputzt, um der Inthronisierung von Ali
aus dem Hause der Hashimiden beizuwohnen, dem ḫādim al-ḥaramayn aš-Šarīfayn, Emir von Medina, Sanaa, Nefoud und Socotra und Nachfahre Muhammads des Proheten,
Gott segne ihn und schenke ihm Heil.
(Tatsächlich wäre folgender Ausspruch treffender: "Nachfahre des Ali, Cousin und Schwiegersohn von Muhammad, Gott segne ihn und schenke ihm Heil". Aber das wäre mir einfach zu sperrig
und ist wahrscheinlich auch nicht wirklich richtig...)
Schon lange hatte der Emir auf diesen Tag hingearbeitet. Endlich konnte er sich als Sultan von Arabien bezeichnen lassen, auch wenn noch fast die Hälfte ebenjener Halbinsel nicht
unter seiner Kontrolle war. Aber das wollte er noch ändern, falls der alles Bestimmende ihm dies gewähren sollte. Die Zeremonie an sich war verhältnismäßig schlicht. Dies lag hauptsächlich
an der Furcht vor dem abbasidischen Kalifen, den Ali nicht über Gebühr reizen wollte, aber auch an der Gier des frisch gekrönten Sultans, welche sich auch durch ausgesprochenen
Geiz auszeichnete. Nachdem gewisse religiöse Formeln gesprochen und die eigentliche Krönung vollzogen war, leisteten die Mitglieder des Hofrates ihren Eid. Einer nach dem anderen trat hervor,
legte sich vor Ali auf den Boden, leistete seinen Schwur und küsste danach die Füße des Sultans Als Großwesir Mansur an der Reihe war, erhob sich Ali und sprach:
"Werter Großwesir und Scheich von Halaban. Ihr habt mir gut gedient und deswegen verleihe ich Euch den Titel des Emirs von Nefoud. Nun legt Euch mir zu Füßen und leistet Euren Eid."
Emir Mansur gehorchte und nun kamen die ämterlosen Scheichs an die Reihe und danach die Walis (Barone) und Bürgermeister.
Endlich kam der feierliche Umzug des frisch gekrönten Sultans durch die Straßen Mekkas. Ali wähnte sich am Ziel seiner Träume, als er während der Prozession die ehrliche Begeisterung in den
Gesichtern der jubelnden Massen sah und den frenetischen Jubel des Volkes hörte. Aus dem tosenden Lärm war anfangs nicht wirklich etwas heraus zu hören. Aber nach ein paar Minuten transformierte
sich die wilde Kakophonie wie von Geisterhand in rhytmische, und von Minute zu Minute verständlicher wirkende Rufe:
"-och --be Su--an Ali, der ----er!"
"Hoch -ebe Su--an Ali, der -ä--er!"
"Hoch lebe Su-tan Ali, der -äu-er!"
Als der Umzug im Herzen Mekkas angelangt war färbte sich das Wasser des zentralen Springbrunnens in sonderbarer Weise dunkelrot. Das Ganze schien von langer Hand vorbereitet gewesen zu sein,
denn zeitgleich hatten die meisten Jubelnden in den ersten Reihen rote Mohnblüten zur Hand, welche diese auf den Sultan und seine Vasallen zu werfen begannen. Auch schien es dem
Sultan, dass der ein oder andere von den Balkonen herab eine rote Flüssigkeit im hohen Bogen über ihn verspritzte. Als einer der Leibwächter vom Brunnen zurückkehrte und berichtete,
das dunkelrote Wasser schmecke wie verdünnter Traubensaft und Ali an seiner Kleidung den unverkennbar angenehmen Geruch seines Lieblingsgetränks erschnupperte, versteinerte sich
seine Miene unverzüglich. Denn nun konnte er auf einmal die Rufe seines ganzen Volkes klar und deutlich vernehmen:
"Hoch lebe Sultan Ali, der Säufer!"

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Des Abends weinte der Sultan bitterlich. Er hatte sich so viel Mühe gegeben, das Volk redlich behandelt, Ungläubige den Glauben gebracht und auch alle Gelübde (Ambitionen) eingehalten.
Doch trotzdem wird er vom heutigen Tage an und für alle Zeiten als "der Säufer" in die Geschichtsbücher eingehen. Nicht die Einigung zumindest über die Hälfte aller Stämme
Arabiens wird als seine größte Leistung angesehen werden, sondern die unwürdige Leistung, während des Ramadans über zwei Amphoren des vergorenen Traubensaftes an einem Tage im Alleingang
geleert zu haben. Wieder hatte Ali einen dieser melanchonischen Momente. Am liebsten hätte er sich hier und jetzt in seinen Krummsäbel gestürzt. Doch es galt noch eine Sache ins Lot zu bringen.
So lange sein drittgeborener genialer Sohn Muhammad minderjährig war und nicht über die nötige Machtbasis verfügte, um seinen Anspruch auf den Thron auch durchzusetzen, musste
der Säufer seinen Gedanken widerstehen.


Game of Thrones: ;-)
Nach vollzogener Hochzeitsnacht ließ Abdul-Wahab, Zweitgeborener des Säufers von Arabien und meisterlicher Hof-Iman des Sultanats, von seiner frisch vermählten Gattin ab.
Jahaira war zwar durchaus eine akzeptable Gattin, die es wirklich verstand die Haushaltskasse zu führen, doch hätte er sich seine Erstfrau lieber selbst ausgesucht. Abdul-Wahab
wäre eine Gefährtin lieber gewesen, die seinen unersättlichen Ehrgeiz und seine hinterlistige Art geteilt hätte. Nun war er sich nicht mehr so sicher, ob er es schaffen
würde, seine beiden gefährlisten Konkurrenten um die Krone hinterrücks zu beseitigen. Der Zweitgeborene hatte nichts gegen seine beiden Halbbrüder, doch nach islamischen Recht konnte
nun einmal nur der mächtigste Sohn das Erbe des Vaters für sich reklamieren. Dies war bisher der schon landbesitzende Halbbruder Mahmud. Aber auch der Drittgeborene durfte nicht
aus den Augen gelassen werden. Abdul-Wahab wäre ein schlechter Intriegenspinner, wenn er nicht gesehen hätte, wie der Säufer sich aufopfernd um Muhammad kümmerte
und ihn offensichtlich zum Erben ausbildete.

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"Vater, Ihr wisst genau..." doch Ali unterbrach seinen Zweitgeborenen: "Abdul-Wahab, ich kenne Dich. Jedes mal, wenn Du etwas von mir willst, sprichst Du mich im Plural an.
Dabei habe ich es dir tausendmal gesagt: meine Kinder haben mich gefälligst zu duzen! Egal, ob sie von mir etwas begehren, oder nicht." - "Vater, Du weißt genau, dass der Süden derzeit
Probleme macht. Der Scheich von Bayda ist ein kleines Kind, das nicht weiß, was es tut. Ich habe verlässliche Berichte, dass der Bengel sich mit dem Scheich von Kaithiri verbündet hat,
um Deine Herrschaft anzufechten." Natürlich war das erstunken und erlogen. Aber da Alis Agentenführer schon seit langem nicht mehr im Lande war, hatte das geheime
Nachrichtenwesen stark gelitten. Außerdem misstraute der Säufer seinem Vasallen aus Kaithiri zutiefst. Immerhin hatte er den Scheich erst vor einigen Jahren militärisch zum Treueeid
gezwungen. "Du brauchst im Süden jemanden, dem Du trauen kannst" fuhr Abdul-Wahab fort, "und Du weißt genau, dass es Deinen Vasallen sehr missfällt, wie viele Emirate
Du in Händen hälst. Es wäre das Beste für unsere Familie. Wenn Du mich zum Emir des Südens machst."
Der Sultan musterte seinen Zweitgeborenen intensiv. Sein Sohn hatte nicht ganz Unrecht. Unruhe breitete sich unter seinen direkten Vasallen aus und nachdem er den Scheich von Halaban
zum Emir von Nefoud gemacht hatte, verlangte fast ein Jeder seiner direkten Untergebenen, in den Stand eines Emirs erhoben zu werden (-20 Beziehung, da nach Emirat x verlangt wird).
Emir des Südens... Sanaa kam hierbei jedoch nicht in Frage. Früher oder später hätte das zur Folge gehabt, dass die Hälfte der sultaninischen Domäne in die Hände des Hof-Imans gelängen.
Das war eine nicht hinnehmbare Stärkung eines seiner Söhne und eine gefährliche Schwächung seiner Position und erst recht des Nachfolgers. Aber andererseits könnte ein Emir des Südens
Entwicklung und Fortschritt in die umliegenden Provinzen bringen.
(Forschungsleistung eines Emirats, welche der sultaninischen Domäne im Süden zugute kommt, ohne das Emirat von Sanaa vergeben zu müssen)
Nach einiger Zeit des Schweigens befahl Ali folgendes: "Der Scheich von Bayda hat wegen Hochverrat mit sofortiger Wirkung sein Land abzugeben. Außerdem bestimme ich, dass mein
Sohn Abdul-Wahab von nun an den Titel Emir von Socotra inne hat, wobei er aber ausdrücklich nicht über die eigentliche Insel Socotra herrschen wird. Da der Scheich von Kaithiri wegen eines
Waffenstillstandes noch unantastbar ist, bestimme ich weiterhin anhand einer geheimen Zusatzklausel, dass mit Beendigung des Waffenstillstandes die Ländereien von Kaithiri ebenfalls dem Emir von
Socotra zuzuschlagen sind."
Mit gemischten Gefühlen verließ der Hof-Iman des Hashimdensultanats und frisch ernannter Emir von Socotra die Gemächer seines Vaters. Eigentlich hatte er das überaus prestigeträchtigere
Emirat von Sanaa gewollt, am besten mit allen Ländereien. Aber da er derzeit der einzige Emir unter den Söhnen des Säufers war, rutschte er nun automatisch an die erste Stelle der Thronfolger.
"Immerhin ein Anfang..." nuschelte der Zweitgeborene in sich hinein und ging von dannen.

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Edit: Wörtliche Rede vorgehoben.

marex23
22.05.14, 02:05
off
Ein Kapitel mach ich heute noch und vielleicht werde ich Morgen auch noch mal dazu kommen. Aber danach ist Wochenende. Dann muss ich Freitags und voraussichtlich Samstags meinen
Frondienst bei der DHL ableisten und irgendwann muss natürlich auch gefeiert werden. Falls meine Verfassung es erlaubt, gibts dann am Sonntag Nachschub. Aber das kann und will ich nicht
versprechen, denn es sind eindeutig zwei Paar Schuhe, einfach so geistlos und verkatert vor sich hin zu zocken, oder einen einigermaßen lesbaren AAR auf die Beine zu stellen.
Jedenfalls geht es mir so...

Weiterhin hat es mich sichtlich überrascht, wie einfach sich das Hashimidenemirat vom "Old Gods" Startpunkt spielt. Ich rechnete eigentlich mit Schicksalsschlägen und Invasionen der Abassiden oder
der Ägypter. Auch habe ich bisher nur einmal meine Regel gebrochen, nicht zu loaden, und auch das habe ich nur getan, weil ich mich bei der Landvergabe übelst verklickt hatte...
(Wollte die lästige Provinz Hail im unbedeutenden Emirat von Nefoud vergeben und stattessen war auf einmal Medina in Vasallenhand^^).
/off


Rache ist süß
Sultan Ali schleppte sich nur noch so durch durch Tage und Wochen. Natürlich hätte er seinem Favoriten auf den Thron einfach seine gesamte Domäne übertragen können und sich das
Leben zu nehmen. Aber er wollte wenigstens noch eine Scharte auswetzen, bevor er freiwillig aus dieser Welt scheiden wollte.
Schon zu der Zeit, als Ali noch ein kleiner Junge war, waren die Herrscher von Oman vom wahren Glauben abgefallen gewesen. Auch der derzeitige Emir al-Salt II folgte Iblis Lehren und führte die
unselige Tradition des Hauses Azidid fort, auf die reine Lehre Muhammads des Proheten - Gott segne ihn und schenke ihm Heil - zu spucken. Lange genug hatte sich der Sultan dieses
gotteslästerliche Treiben angesehen. Ein letztes Mal legte der Säufer vor dem Ruhmvollen ein Gelübde ab: "Zum 16. Geburtstag meines drittgeborenen Sohnes Muhammad ziehe
ich in den heiligen Krieg und kehre nicht wieder, bis ich den Kopf des Omanischen Emirs vom Rumpfe dieses dreckigen Ibadi abgehackt habe!" Doch bevor Ali in den Krieg ziehen konnte,
musste das Verhältnis zwischen Souverän und Souzeränen im Sultanat eindeutig festgeschrieben werden. Außerdem war Muhammad erst 13. Jahre alt...

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Wie ein flüchtiger Schatten huschte Agentenführer Nasr von Schatten zu Schatten. Niemand hatte in bisher bemerkt, nicht einmal die ach so wachsamen Eunuchen des sultaninischen Harems.
Das letzte Stück war durchaus anspruchsvoll, denn das herrschaftliche Schlafgemach lag am Ende eines gut beleuchtenden Ganges, bewacht von 6 Palastwachen. Auch das blindeste Huhn hätte
unter diesen Umständen einen noch so geschickten Eindringling bemerkt. Deswegen entschied sich Nasr auch für Variante B. Ein unbewachtes Zimmerchen unweit des zuvor erwähnten schwer
bewachten Ganges diente hierfür als Ausstieg.
Der Agentenführer vermied es, nach unten zu schauen. Allein der Gedanke, bei tiefschwarzer Nacht in 20 Metern Höhe und auch noch außen an der Mauer des sultaninischen Kabash (Bergfried) zu hängen,
beunruhigte Nasr schon genug. Doch alleine die Vorstellung, erst den halben Weg geschafft zu haben, ließ ihm einen eisigen Schauer über den Rücken laufen. Langsam und übervorsichtig tastete
sich der Agentenführer Fuge für Fuge und Vorsprung für Vorsprung dem Balkon des Säufers entgegen. Doch kurz vor dem Ziel rutschte Nasr auf einmal ab. In einer hundertstel Sekunde sah er
sein gesamtes Leben an sich vorbeiziehen und dann spürte er, wie die Schwerkraft unweigerlich an ihm zerrte, obwohl er natürlich nichts über die Lehren eines gewissen Ungläubigen in ferner Zukunft wissen
konnte, dem irgendwann ein reifer Apfel auf das Haupt fallen wird. Fingernägel kratzten schmerzhaft am Gemäuer entlang, doch dem Schöpfer sei Dank verkantete sich Nasrs linker Zeigefinger beim Abrutschen
glücklich in einer Ritze, während sein rechter Fuß unerwartet auf einen komfortablen Stand stieß.
Nachdem sich der Agentenführer wieder gefangen hatte, kletterte er wieder hinauf, zog sich über die Balustrade und erreichte lädiert, aber lebendig sein Ziel. Auf Zehenspitzen näherte sich Nasr dem Bett des
versoffenen Sultans, welcher tief und fest schlief und dabei glücklicherweise recht laut schnarchte. Nur noch eine Dolchspitze war Nasrs Gesicht von Alis Hals entfernt, als der Agentenführer flüsterte:
"Aufwachen..." keine Reaktion "Aufwachen." Nun nahm Nasr auch seine Hände zur Hand und schüttelte den feisten Leib des Sultans, während er schon fast in Zimmerlautstärke sprach:
"Aufwachen!" Endlich schreckte Sultan Ali aus seinem Alptraum auf. "Was zum..." konnte Ali noch herauspressen, bis die Rechte des Agentenführers den sultaninischen Mund völlig
verschloss.
So unerwartet, wie er gekommen war, so überraschend verschwand der Agentenführer auch wieder. Doch davor hatte er seinem Herrn die Ergebnisse der streng geheimen Ermittlungen bezüglich des
"Springbrunnen-Skandals" bei der Krönungsprozession mitgeteilt. "Wachen!" schrie der Emir lauthals. Sofort stürmten die sechs Gardisten, die von dem nächtlichen Besucher überhaupt nicht mitbekommen
hatten, in das Schlafgemach und der Sultan trug ihnen folgendes auf: "Weckt mir sofort Großwesir Abdul und beauftragt ihn damit, ein Komplott gegen den Wali der Moschee von Mekka zu schmieden!" -
"Ja, Herr, sofort Herr" schrien die vollig überraschten und sichtlich überforderten Palastwachen durcheinander und machten völlig unsynchronisch den Bückling, um sich danach alle gleichzeitig
und dabei kräftig drängelnd durch die Türe zu quälen. "Kamele!" Dachte sich der Sultan beim Anblick seiner Beschützer. Aber auch sein Agentenführer hatte eindeutig nicht alle Tassen im Schrank.
Ali hatte ihm Folgendes aufgetragen: "Finde den Schuldigen und nenne mir diskret seinen Namen." Und nicht: "Finde den Schuldigen und erschrecke mich dann zu Tode!"

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Eigentlich lief alles wie am Schnürchen, doch schon bald war klar, dass jemand gequatscht hatte und Alis Mittäterschaft in aller Munde war. Im ganzen Lande erzählte man sich mit Abscheu und Verachtung
von der Unehrenhaftigkeit des Säufers (-10 Meinung).

http://www.bilderload.com/bild/344251/gutschlechtAT161.png

Brot und Spiele:
Zwei Jahre verstrichen und Ali entschied sich, eine althergebrachte Tradition wieder zum Leben zu erwecken. Jeder Herrscher seiner Dynastie sollte von nun an einmal ein im Leben ein Furusyya-Turnier abhalten.

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Noch während der Vorbereitungen des größten gesellschaftlichen Ereignisses des Jahres, wenn nicht sogar des Jahrzehnts, ereignete sich ein Streit in Alis Harem. Des Sultans Erstfrau Mehri hatte sich schon
wieder bei der Haushaltsabrechnung verkalkuliert und Alis Drittfrau Meghranoush beschwerte sich bitterlich, dass sie immer die Fehler der Hauptfrau beheben müsse. Ali dachte über die Fähigkeiten der beiden
Ehefrauen nach:

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Der Sultan entschied sich für Meghranoush und das nur, um es der elendigen Giftmischerin Mehri wenigstens ein bisschen heimzuzahlen. Natürlich hatte er den Mord an seiner verstorbenen Erstfrau Souzan nicht
vergessen. Mehri war nur wegen des Gnadenersuches ihres gemeinsamen Sohnes Muhammad am Leben. Doch das Versprechen, ihr kein Haar zu krümmen, hatte noch lange nicht zu bedeuten,
dass ihre Position hier bei Hofe weiterhin unantastbar war (+1 Domäne ;-).
Endlich hatte das Turnier begonnen und es waren wahrhaft tapfere Recken dabei. Es schien, als ob der Barmherzige schützend seine Hand über die Spiele gehalten hätte, denn keiner kam zu Schaden. Überhaupt
war das Ergebnis mehr als märchenhaft. Sogar der versoffene und nun auch verhältnismäßig rüstige Sultan (52 Jahre) hatte sich eine Medaille verdient. Aber der unangefochtene Star war ganz klar
Mahmud, der Erstgeborene des Säufers und Erstplazierter des Turniers. Im ganzen Reiche sprach man ehrfürchtig und voller Respekt über den - wahrscheinlichen - Erben des Sultans...

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Muhammad sah sich nicht nur die Spiele an diesen Tagen genau an. Ihm war sehr wohl aufgefallen, dass der starke Mahmud, brillianter Stratege und Gewinner von Schlachten spürbar an Ansehen
gewonnen hatte. Auch die vielen kleinen verdeckten Operationen und offensichtliche Manipulationen von Abdul-Wahab waren dem 15. Jährigen nicht entgangen. Vom umtriebigen Zweitgeborenen drohte
Muhammad wahrscheinlich die größte Gefahr, denn die Zwillinge waren noch zu klein und derzeit noch nicht wirklich fähig, ihm lästig zu werden und der starke Mahmud war mehr am Schlachtenruhm
interessiert, als an der reinen Essenz der Macht. Muhammad war sich sehr wohl im Klaren darüber, dass sein Vater ihn zum zukünftigen Thronfolger erkoren hatte. Immerhin war alles Streben seit dem er
sich erinnern kann auf dieses Ziel ausgerichtet gewesen. Schon der der herzzerreißende Gnadenersuch für die giftmischende Mutter geschah nur, um ihn, den einzig würdigen Nachfolger, an sein Ziel zu bringen:
die Krone von Arabien.
In den Augen aller, und insbesondere seines vom vergorenen Saft der Traube vernebelten Vaters, war er der geniale, gütige, gerechte, wohltätige, tapfere, geduldige und durchaus fleißige, aber
leider derzeit minderjährige Sohn des Sultans. Doch niemand wusste, dass in den Augen des Drittgeborenen das ganze Leben eine Farce war und der Glaube an irgendeinen Gott für einen Zyniker
nicht in Frage kam.

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gn8
&
będzie kontynuacja...

Edit: Vergessenes Leerzeichen gesetzt.
Edit: Diverse Fehler korrigiert.

marex23
23.05.14, 16:44
off
Da zur Zeit wohl zu wenige Pakete versendet werden, musste ich heute doch nicht bei der DHL schaffen. Schlecht für meine Geldbörse, gut für den AAR.
/off


Wenn alle untreu werden...
Endlich war der Tag gekommen. Sultan Ali konnte nun sein Gelübde erfüllen und einen heiligen Krieg gegen den dreckigen Ibadi von Oman vom Zaun brechen. Nach drei langen Jahren wurde
sein drittgeborener Sohn Muhammad volljährig. Natürlich hatte sich der sorgende Vater um eine adäquate Erstfrau gekümmert.

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Zwölf Tage nach seinem Geburtstag durfte Prinz Muhammad erstmalig den wöchentlichen Ratssitzungen beiwohnen, wenn auch nur als stiller Beobachter. Doch schon bald würde er als
stimmberechtigtes Mitglied den Sitzungen beiwohnen. Dessen war er sich sicher. Leider waren die verschiedenen Tagesordnungspunkte nicht so spannend, wie erwartet und dieser Tag wäre dem
Prinzen niemals im Gedächtnis geblieben, wenn sich am Mittag nicht Folgendes zugetragen hätte:

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Für eine unangenehm lange Zeit wagte niemand etwas zu sagen. Man sah es dem versoffenen Sultan an, dass er in einer Schockstarre verharrte. Muhammad sah seine Felle davon
schwimmen und erhob das Wort: "Ehrenwerte Herren! Ich weiß, dass ich hier eigentlich nicht sprechen darf und auch kein Stimmrecht habe." Niemand versuchte den Prinzen am Reden zu hindern.
"Aber heute ist nicht der Tag für Tagesordnungspunkte und Konventionen." Marschal Prinz Mahmud erhob sein Haupt und musterte den sprechenden Halbbruder. "Heute geht es nicht um
die Herrscherdynastie oder um Gold und Ländereien." Nun merkten auch die anderen Anwesenden auf. "Heute geht es um unsere Frauen, unsere Söhne und unsere Töchter. Heute geht es um
unser Hab und Gut. Heute..." Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgte Sultan Ali die aufpeitschende Rede seines Drittgeborenen. Einerseits war er an diesem Tage sehr
stolz auf seinen genialen Lieblingssohn Muhammad, doch andererseits würde dieser ein schweres Erbe antreten müssen...

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Nachdem Prinz Muhammad die Moral der Entscheidungsträger mit seiner aufbauenden Rede wieder angehoben hatte, liefen alle Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren. Bündnisse wurden
eingefordert und Waffen geschmiedet. Marschall Mahmud rief eigens einen Freiwillgenverband aus tollkühnen Kamelreitern ins Leben und Hof-Iman Abdul-Wahab betete um göttlichen
Beistand. Doch schon eine Woche später musste der frisch gewonnene Kampfesmut der arabischen Truppen auf eine schwere Probe gestellt werden. Alis vier Verbündete hatten allesamt
die Hilfe verweigert (Sultanate von Baluchistan/Saffariden, Afrika/Aghlabiden, Xiva/Samaniden & Andalusien/Umayyaden). Schlimmer hätte es eigentlich nicht kommen können und Sultan Ali sah,
wie sein Lebenswerk wie Wüstensand durch seine Finger rinnte. Völlig niedergeschmettert übermannte ihn eine depressive Phase. Der entscheidende Entschluss wurde gefasst, denn nun war alles egal.
Schon lange hatte sich der Säufer auf diesen Moment vorbereitet.
"Das letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen!" schrie der ehrgeizige Zweitgeborene des soeben gestorbenen Sultans. Wutentbrannt verließ Hof-Iman Abdul-Wahab den
Thronsaal. Währenddessen huldigten die anderen Ratsmitglieder dem neuen Sultan Afrikas. Der Wille des Säufers war klar und deutlich gewesen: "Meinem drittgeborenem Sohn, dem genialen
Muhammad vermache ich alles. Er soll die beduinischen Stämme einigen und gegen die dekadenten und korrumpierten Möchtegernbeduinen aus der Heimat vertreiben, und seine Brüder und Halbbrüder
sollen ihm gehorchen, so wie sie mir Folge geleistet haben."

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Muhammad hatte sich das etwas leichter vorgestellt. Am Tage seiner Erhebung zum Sultan hatte er auch eine schwere Bürde übernommen. Noch immer wollte der Kalif und Badschah des
Arabischen Reiches die Hoheit über das Emirat von Medina und somit auch über die heiligen Stätten. Doch schon immer hatten die Hashimiden diese ehrwürdige Aufgabe und Muhammad hatte nicht vor,
mit dieser altehrwürdigen Tradition zu brechen. Als erste Amtshandlung versendete er Briefe an die verräterischen Bündnisgenossen seines verstorbenen Vaters, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ehre
wieder zu erlangen:

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Wenigstens ein wenig Unterstützung von diesen nutzlosen Verbündeten hatte der junge Muhammad schon erwartet, aber man musste die Geschehnisse nehmen, wie sie kommen, dachte sich der frisch
gebackene Sultan. Er musste sich mit dem zufrieden geben, was man hatte und das waren derzeit 7542 treue Seelen, die sich gegen die Vasallen des Kalifenn zu stemmen hatten.
Der Kampf schien aussichtslos.

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Sultan Muhammads Strategie konnte nur durch einen schnellen Truppenaufmarsch gelingen, weswegen er seine Flotte aussendete, um die Wehrpflichtigen Sanaas früh genug zur bergigen Grenzregion
verschiffen zu können. Dem Scheichtum Hedschas kam für den kommenden Krieg eine zentrale Rolle zu. Sollten die Truppen des frisch gebackenen Sultans das Gebirge halten können, bestand eine
geringfügige Chance gegen den übermächtigen Gegner. Alle Reserven wurden für diese Entscheidungsschlacht ausgehoben. Auch die schriftführenden Nachkommen Salomos mussten ihren Tribut zollen,
wenn auch Muhammad eine geringfügige Verzinsung versprechen musste.
Mit prall gefüllten Taschen besuchte ein Mittelsmann das Zelt des Hauptmanns der Arabischen Kompanie. Nachdem eine stattliche Anzahlung geleistet wurde, setzten sich die Söhne der Wüste in Bewegung,
um dem Wünschen ihres derzeitigen Herrn genüge zu tun, solange dieser sie angemessen bezahlen konnte.
Seinen Agentenführer schickte der Sultan mit dem Auftrag fort, ein Komplott gegen den Kalifen zu schmieden. Die Hoffnung war, dass der Tod des feindlichen Herrschers das Abbasidenreich in Unruhe stürzen,
oder gar zum Ende des Krieges führen könnte. Und tatsächlich fanden sich im Hofstaat des Gegners mehrere Einflussträger, die offenbar noch eine Rechnung mit ihrem Lehnsherrn offen hatten:

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Muhammad hatte wirklich alles ihm mögliche in die Wege gesetzt, um sein Land zu schützen. Nun lag es am Erhörer der Gebete, das Schlachtenglück demjenigen zu gewähren, der es verdiente.

marex23
23.05.14, 17:08
Al'Ula sehen und sterben:
"Die alten Ägypter herrschten niemals über Arabien und sogar Iskander unterwarf uns nicht. Die Rhomäer hatten uns nie völlig beherrscht und auch die Sassaniden nicht," rief Marschall Mahmud
seinen Männern entgegen, die den linken Flügel bildeten "warum also sollte irgendein dahergelaufener Sohn einer Hure unser Land für sich beanspruchen wollen?" Die Menge toste.
Mahmud fühlte sich wahrlich in seinem Element. Ihm war egal, dass er das Sultanat nicht erlangt hatte. Seit seiner Bluttaufe in der Schlacht um Socotra hatte er seine Bestimmung erkannt:
Marschall Mahmud würde große Siege zu erringen, oder auf dem Schlachtfeld sterben...
Währenddessen feuerte Sultan Muhammad die Männer im Zentrum an: Seid fest im Glauben und auch im Stand! Weicht nicht zurück und zeigt diesen verweichlichten Verwandten des Nordens,
aus welchem Holz die wahren Söhne der Wüste geschnitzt sind!“ Der arabische Söldner Abdullah formierte derweil die Truppen auf der rechten Flanke. Alles hing davon ab, ob die Taktik der schiefen
Schlachtordnung gelingen würde, oder nicht.Das abbasidische Heer quälte sich den Gebirgshang hinauf und bevor sich die Schlachtenlinien trafen, verdunkelten abertausende Geschosse den Himmel.
Pfeile sirrten durch die Luft, prallten gegen Schilde und bohrten sich in weiches Fleisch:

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Sultan Muhammad glaubte, einen Aufstellungsfehler beim Feind erspäht zu haben. Die abbasidischen Plänkler hatten sich zu weit vor gewagt und das hashimidische Zentrum startete einen Sturmangriff,
dem sich Abullahs Flanke begeistert anschloss. Was aber hatte Marschall Mahmud vor? Während seine Verbündeten sich mutig in die feindlichen Linien warfen, lieferte sich der Führer der starken
linken Flanke nur hinhaltende Scharmützel!
(Irgendwie habe ich das Prinzip der schiefen Schlachtordnung anders in Erinnerung...)

http://www.bilderload.com/bild/344354/alula22S07Y.png

Nun zeigte sich langsam, dass der heroische Sturmangriff vielleicht doch zu früh befohlen wurde. Im Zentrum lieferten sich die Soldaten ein fürchterliches Gemetzel, ohne dass Freund oder Feind einen Vorteil
hätte erringen können. Schlimmer sah es auf der rechten Flanke aus. Auch Abdullahs Angriff war stecken geblieben und die Verlustmeldungen ließen erahnen, dass der rechte Flügel bald kollabieren würde.
Nun sah Mahmud die Zeit gekommen und befahl seinem Flügel einen überraschenden Angriff:

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Ein wildes Hauen und Stechen entwickelte sich nun auf ganzer Linie. Speere durchbohrten Leiber und Schwerter spalteten Schädel. Würde Abdullahs rechte Flanke lange genug durchhalten? Beinahe zeitgleich
warf Mahmuds linker Flügel die feindlichen Linien über den Haufen, während Abdullahs Flanke kollabierte. Die gesamte ineinander verkeilte Schlachtenlinie drehte sich um die eigene Achse rechts herum und
beide Heere versuchten sich gegenseitig zu überflügeln:

http://www.bilderload.com/bild/344358/alula45AX89.png

Die Umfassung wirkte sich niederschmetternd auf die Moral der Truppen im Zentrum aus und ein jeder versuchte, dem sicheren Tod zu entkommen „Ihr Feiglinge!“ schrie Sultan Muhammad seinen Männern hinterher.
Kurz danach packten ihn seine Leibgardisten und zerrten ihn weiter nach hinten, wo ein Pferd zur Flucht bereitstand. Muhammad fiel es schwer, auf das Pferd zu steigen, doch die Schlacht schien verloren
und der Sultan durfte nicht in die Hände des Kalifen fallen. Ein letzter Hoffnungsschimmer blieb aber noch. Denn auch das feindliche Zentrum war überflügelt und geschlagen worden. Nun trafen sich die
Truppen Mahmuds mit den Flügel des Kalifen in der frei gewordenen Mitte des Schlachtfeldes:

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Ausgerechnet im entscheidenden Moment vergriff sich der brilliante Stratege Mahmud in der Wahl seiner Taktik. Die vorrückenden Spießträger wurden von der feindlichen schweren Infanterie abgeschlachtet
und auch dem Rest des hashimidischen Heeres erging es nicht besser. Nun wendeten sich auch Mahmuds Männer zur Flucht und überließen dem Kalifen das Schlachtfeld:
(wtf?)

http://www.bilderload.com/bild/344360/alula6KSNTA.png http://www.bilderload.com/bild/344361/alula78GC3L.png

Die Überreste des hashimidischen Heeres flohen kopflos vor den nachsetzenden Truppen des Kalifen und erst vor den Toren Medinas konnte der Sultan seine Männer wieder sammeln. Während die
niedergeschlagenen Truppen reorganisiert wurden, traf eine Nachricht im Heereskommando ein:

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Kurzzeitig schöpfte Muhammad wieder Hoffnung. Der Kalif war ermordet worden und seine Truppen ließen fürs erste von einer weiteren Verfolgung ab. Sofort schickte der Sultan seinen Agentenführer
abermals los, um auch das Leben des neuen Kalifen vorzeitig zu beenden. Offensichtlich war der frisch gekrönte Abbaside bei seinen Vasallen ziemlich unbelieb , denn schnell fanden sich genügend Unterstützer
für ein Mordkomplott:

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Schon eine Woche später flog der neue Kalif in die Luft:

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Trotz der Verwirrung, die die Ermordung von zwei Kalifen angestellt hatte, schien sich das Abassidische Reich nicht destabilisieren zu wollen. Sultan Muhammad wusste nicht mehr weiter...

Admiral Yamamoto
23.05.14, 17:13
Oha, hier geht es ja heiß her ... :eek:

Hjalfnar
23.05.14, 17:21
Habt Ihr Mahmud zu Eurem Marschall gemacht? Der Scheint ja keine grundsätzlich schlechte Meinung über Euch zu haben, eventuell kann man ihn dauerhaft auf Eure Seite ziehen.

Edit: Da haben Wir doch glatt den neuen Post verpasst. Verdammt, so eine Niederlage ist natürlich ärgerlich. Ihr habt vermutlich auch noch keine Gefolgetruppe, oder? Eure größte Chance ist jetzt wohl die Verstärkungsrate der Söldner, löst alle Truppen bis auf diese auf, damit sie sich regenerieren, und verlasst Euch auf die Söldner! Zumindest für den Moment...

marex23
23.05.14, 20:15
Mein Gefolge hat derzeit ca. 100 Kamelreiter (max 500) und bei einem derzeit maximalen Gefolgelimit von 1172 hatte ich auch nicht die Möglichkeit, mir z.B. zwei Bogi-Kompanien rauszulassen.
Meine Söldnertruppe hat ca. 900 Mann (max. 2.400), die sind also fürs Erste auch keine Hilfe mehr und da meine Juden mir schon Geld geliehen haben, werde ich wohl noch mindestens 1-2 Jahre
brauchen, um mir weitere Söldner leisten zu können. Zum Thema Verstärkungen durch Wehrpflichtige: gerade könnte ich so ca. 400 Mann mehr ausheben, wie ich derzeit noch über habe (4.100)
und da die Schlacht mir -45 Warscore eingebracht hat, werden sich meine Truppen bis dato nicht mehr schnell genug regeneriert haben.
So oder so hätte ich nur eine Chance gehabt, wenn ich diese Schlacht gewonnen hätte. Hat mich eh gewundert, dass die anderen zwei Armeen des Feindes nicht eingegriffen haben:

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marex23
23.05.14, 21:57
Besiegt werden wir siegen!

Sultan Muhammad war fassungslos. Da kämpfte man ums nackte Überleben der Dynastie und seine Drittfrau hatte sich tatsächlich der Fleischeslust hingegeben und das nicht etwa mit einem
unbedeutenden Höfling. Nein, es musste ausgerechnet einer der Zwillige sein! Prinz Faruk, sein gerade erst 16 Lenze alter Halbbruder hatte sich tatsächlich in das sultaninische Harem geschlichen,
als alle waffenfähigen und ehrbaren Männer ihr Leben in den Bergen von Hedschas riskierten! Nicht einmal der Hof-Iman Prinz Abdul-Wahab, der offenkundig selbst Interesse am Thron hegte,
wäre dazu in der Lage gewesen:

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Dies würde Faruk noch büßen müssen, aber erst einmal musste die Verteidigung wieder auf die Beine gestellt werden. Marschall Mahmud durchkämmte Mekka nach allem, was eine Waffe
halten konnte, während der Verwalter auch noch den letzten Groschen aus der Bevölkerung presste. Agentenführer Samir war immer noch im Abbasidenreich zugegen, aber das war dem Sultan
in diesem Moment vollkommen entfallen. Nun galt es, alles und jeden zu mobilisieren, um den sicheren Untergang abzwenden. Hierfür rief er zum ersten Male den großen Rat zusammen. Alle lebenden
Vasallen und die abkömmlichen Mitglieder des Hofrats folgten dem Ruf.
"Also, hat hier irgendjemand noch Ideen?" fragte Muhammad sichtlich frustriert die Anwesenden des großen Rates. "Ihr könntet alle Truppen nach Hause schicken, um neue Kämpfer auszubilden."
sprach eine unbekannte Stimme. Ein jeder im Rat schaute verwirrt nach dem unbekannten Redner, bis auf einmal ein befremdlich gekleideter hellhäutiger Mann aus dem Schatten trat. Sein Gewand war
von kurioser Natur, in einer Farbe, die man wohl am besten mit feldgrau bezeichnen konnte. Bevor jemand reagieren konnte, nahm der Fremdling seine fremdartige Kopfbedeckung ab, die
auf den ersten Blick wie ein Teller aussah. Er machte eine eigenartige Bewegung, die wohl in des Fremden Heimat als Ehrerbietung zu verstehen war und sprach: "Mein Name lautet Hjalfnar und ich komme
aus einem fernen Land (und einer anderen Zeit ;-)." - "Seid willkommen und tretet vor, werter Hjalfnar. Die Zeiten sind wahrlich hart und Guter Rat ist teuer."
Der Fremdling wollte gerade seinen sonderbaren Vorschlag erläutern, als auf einmal ein Bote mit einer Eilmeldung hereinplatzte: "Der Kalif ist tot! Der Kalif ist tot!" Ach ja, der Spezialauftrag
des Agentenführers... dachte sich der Sultan. Seit Kriegsbeginn hatte Muhammads Agentenführer Komplotte gegen den jeweils herrschenden Kalifen geschmiedet und immerhin jetzt offensichtlich
den dritten Abbasiden ins Grab befördert. Die ersten beiden Male hatte er solche Nachrichten mit Freude aufgenommen, aber irgendwann gewöhnt man sich an alles. Die Aktion war sowieso ein Fehlschlag gewesen.
Weder hatten die abbasidischen Vasallen die Thronwechsel zum Aufstand genutzt, noch hatten die frisch erkorenen Kalifen das Interesse am Emirat Medina verloren.

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Doch der Bote war nicht aus der Ruhe zu bringen: "Aber Herr, der neue Kalif ist ein frisch geborenes Kind und eine Frau übernimmt nun die Regentschaft!" - "Und was soll mir das bringen?" fragte der Sultan
irritiert und das eigene Hofzeremoniell missachtend, indem er sich direkt mit einem niedrig geborenen Diener unterhaltete. Der Diener bemerkte die unkonventionelle Art dieses Gespräches anhand des aufkommenden
Unmutes der anderen Anwesenden Würdenträger. Schnell warf er sich zu Boden und richtete seine Worte direkt an den Großwesir: "Oh edler Mansur, würdet Ihr mir die Gnade erweisen, dem Sultan auszurichten,
dass Regentin Souzan (nicht die Frau des Säufers) einseitig den Frieden ausgerufen hat!" Alle Anwesenden waren zu sehr überrascht, um irgendwelche Emotionen zeigen zu können. Endlich beendete Hof-Iman
Abdul-Wahab die unheimliche Stille und rief: "Allahu Akbar!" Dies war die Initialzündung für alle anderen, es entweder dem Hof-Iman gleich zu tun, oder einfach nur den nächsten greifbaren Nachbarn zu umarmen.
Der Thronsaal verwandelte sich schlagartig in ein Haus der Freude (nein, kein Freudenhaus ;-) und die Vasallen des Sultanats feierten ausgelassen bis tief in die Nacht. "Ich werde hier wohl nicht mehr gebraucht."
bemerkte Hjalfnar wohl mehr zu sich selbst, als er mit einem Lächeln unbemerkt wieder im Schatten verschwand.

http://www.bilderload.com/bild/344379/kriegsendeE50JG.png http://www.bilderload.com/bild/344380/kindkalifVWVHG.png

off
Kleine Reflexion der ganzen "paradoxen" Sache. Eigentlich war das von Anfang an mein Plan gewesen. Nach dem ersten toten Kalifen ging der Krieg aber weiter und ich habe noch mal genauer nachgeschaut. Da hatten
doch tatsächlich fast alle Abbasiden in der unmittelbaren Thronfolge einen starken und vererbbaren Anspruch auf das Emirat von Medina, also wurde das nicht per Großwesir gemacht, oder? Wie dem auch sei.
Kalif 2 war der Vater von Kalif 3 und aus dem vererbbaren Anspruch wurde ein nicht vererbbarer. Das hatte ich aber überhaupt nicht auf dem Radar, weil ich mit der Rettung meiner verbliebenen Truppen beschäftigt
war. Auf ein vorzeitiges Kriegsende hatte ich zu der Zeit überhaupt nicht mehr gehofft, weil eigentlich der Bruder von Kalif 3, auch mit Anspruch von Medina, an erster Stelle der Erbfolge war. Den neugeborenen
Nachfolger hatte ich überhaupt nicht auf dem Radar...
Ich spielte also frustriert vor mich hin und beherzigte Hjalfnars Rat, während die Abassiden eine Belagerung nach der anderen gewannen und beim Warscore von -89 triggerte dann die Meldung "Intrige erfolgreich".
Kurz danach verschwanden auf einmal die hässlichen Schraffierungen im Norden meines Reiches und der Krieg war zu Ende! Boah, was ein Dusel ^^
/off

Edit: Rechtschreibfehler korrigiert.
Edit: Zeichensetzung korrigiert.
Edit: Diverse Hervorhebungen von direkter Rede und Charakteren der Hashimidischen Dynastie
Edit: Oh Mann! "korregiert" durch korrigiert ersetzt und somit korrigiert :doh:
Edit: Syntaxfehler behoben.

Hohenlohe
23.05.14, 23:00
Werter marex, ihr hattet wirklich Glück mit eurem Agentenführer. So einen guten erwischt man nicht alle Tage und, der junge Kalif gibt euch 16 Jahre Zeit, wenn ihr wieder Glück haben solltet, euch auf den nächsten Krieg mit den Abbasiden vorzubereiten. Euer Sultan hat wirklich erstaunliche Werte. Wie ist das möglich, ist er etwa ein "Genie"...??
Viel Erfolg auch weiterhin...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::reiter::)

Azrael
23.05.14, 23:15
Was für ein Bay... ähm Araberdusel :D

Jörg von Frundsberg
24.05.14, 00:51
Es macht Spaß zu lesen ^^ weiter so !! Das Schwert des Islam möget ihr es sein !! :eek: :D

marex23
24.05.14, 02:22
Werter Hohenlohe,
es ist wahrlich kein Hexenwerk, als Muslim Genies zu züchten. Durch die vielen Ehefrauen (die natürlich fast immer Genies sind^^) und die offene Erbfolge, bei der man einfach nur etwas mehr Land an den „Liebling“ vergeben muss, als an die anderen Söhne, ist es wirklich ein leichtes, sich regulär einen „gscheiten“ Nachfolger zu züchten. Das ist es ja, was mich bei den Muselmanen so reizt ;-) Zum Thema Agentenführer... Der ist zugegebenermaßen gut (Intrige 17), aber da geht schon mehr. Ich hätte die ganzen Kalifen garantiert nicht meucheln können, wenn sich nicht so viele Interessierte Mitverschwörer gefunden hätten. Beim ersten habe ich kräftig Schmieren müssen, bei den anderen lief alles von selbst (Malus kurze Herrschaft, schlechte Traits, Anspruch auf den Thron, etc.)

Werter Azrael,
das war wirklich pures Glück. Wahrscheinlich hätte noch eine Baronie gefehlt, um mir den Frieden aufzuzwingen, aber Bay... ähm Moslemglück war in meinen Augen eher der Sieg der Abbasiden bei der Schlacht, die ich verloren hatte... Da treffen zwei gleichstarke Armeen zusammen, ich habe wohlgemerkt den Gebirgsbonus, die Schlacht war richtig spannend und alles sah nach einem Sieg aus. Aber dann werfen 2.000 demoralisierte Feinde unter dem Kommando eines 8er Generals 3.500 motivierte Mannen meines Hammer-Anführers (Mart: 23!) einfach so über den Haufen. Wie habe ich die blöden Mamelucken und ihre S-Kav inkl. B-Bogis in diesem Moment gehasst (halt so wie ein Fan Robben und Ribery hassen würde, falls die beiden fast im Alleingang seinen Lieblingsverein auseinandergenommen hätten^^)!

Werter Jörg von Frundsberg,
Solche Kommentare sorgen nur dafür, dass ich nicht aufhören werde, diesen Thread zuzuspammen^^


Vae Victis:

Jahre des Friedens zogen nun ins Land und der geniale Sultan verfolgte aufmerksam die Thronwirren, die im Abbasidenreich kurz nach dem unverhofften Frieden ausbrachen.
Die Fatimiden hatten sich gegen ihre Herren gewandt, um selbst die Herrschaft zu übernehmen. Abermals konnten die Hashimiden von einer Revolte nicht profitieren, weil die militärische
Schlagkraft des Sultanats am Boden lag.

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Wie schon sein Vater, wählte Muhammad den Weg der Rationalität und verschrieb sich der Lehre der Mu'Tazila, um Wohlstand und Fortschritt unter die Beduinenstämme zu bringen.
Kurioserweise hielt der ehrgeizige Hof-Iman Abdul-Wahab die ganze Zeit über still, während sich ausgerechnet bei Marschall Mahmud Ungehorsam zeigte. Wahrscheinlich
hatte ihn seine ehrgeizige Erstfrau angestachelt.

http://www.bilderload.com/bild/344391/mutazilamahmudWERZH.png

Aber da alle anderen Vasallen des Sultanats durchaus glücklich mit der Herrschaft Muhammads waren, bestand bisher keine Gefahr. Aber zur Sicherheit entsendete der Sultan
seinen jungen Halbbruder Prinz Shuja, den neu ernannten Großwesir, zur Insel Socotra, um mit dem aufmüpfigen Marschall ein paar Worte zu wechseln. Und tatsächlich, der 17 jährige
Großwesir hatte den Marschall tatsächlich zur Ordnung rufen können (+30 Meinung). Zwei Jahre nach der Kreditaufnahme, zahlte Muhammad seine Schulden bei den Juden zurück und
investierte das restliche Gold in seiner Schatzkammer in eine große Feier zu Ehren seines erstgeborenen Sohnes Khalil ibn Muhammad:

http://www.bilderload.com/bild/344392/khalilZDMZB.png

Offensichtlich hatte sich Hof-Iman Abdul-Wahab nur wegen des Krieges wegen still gehalten. Im dritten Jahr nach dem großen Kriege verbreiteten sich Gerüchte, dass der ehrgeizige
Zweitgebore des Säufers Gefolgsleute für einen Umsturz sammelte. Noch war niemand auf sein Angebot eingegangen, aber dies konnte sich jederzeit ändern. Muhammad ließ die
Sache aber erst einmal auf sich beruhen und entsendete nur ein paar Spione, um den aufmüpfigen Halbbruder im Auge zu behalten.

http://www.bilderload.com/bild/344393/abdulfraktion1F0XO6.png http://www.bilderload.com/bild/344394/abdulfraktion266I5O.png

Die Wiederherstellung des Heeres war schon fast abgeschlossen, als ein abbasidischer Abgesandter das Ende der Thronwirren verkündete. Offenbar war der fatimidische Aufstand niedergeschlagen
und die Rädelsführer eingekerkert worden. Wieder einmal musste der Sultan damit rechnen, von dem mächtigen nördlichen Nachbarn angegriffen zu werden. Dies bereitete Muhammad[/B)
sichtlich Sorgen und von nun an war er sehr [B]gestresst:

http://www.bilderload.com/bild/344395/muhamadstressZGS3G.png

Der Sultan schüttelte nur den Kopf, als ihm das Liebespaar vorgeführt wurde. Seine eigene Mutter Mehri hatte tatsächlich hinter seinem Rücken einen unbedeutenden Höfling von niederer
Geburt geehelicht. „Nun denn Mutter, wenn es Euch glücklich macht, so nehmt diesen Zeyd, oder wie er heißt zum Mann und geht in Frieden.“

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Im Jahre 272 nach der Hidschra (894 n. Chr.) vereinbarte Muhammad neue Regeln, um die Wehrhaftigkeit des Sultanats zu erhöhen. Alle Vasallen waren begeistert, bis auf Hof-Iman
Abdul-Wahab, der wutentbrannt die Versammlung verlassen hatte. Was für ein Hitzkopf... dachte sich Muhammad.

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Eines Abends erzählte der alte Emir Mansur, ehemals Großwesir und derzeitiger Hof-Architekt des Sultanats dem jungen Sultan eine Geschichte aus alten Zeiten. Gelangweilt hörte Muhammad
dem Greis zu: „Als Ihr das 13. Lebensjahr vollendet hattet, schwor Euer Vater dem Schöpfer, die dreckigen Ketzer von Oman zu bekriegen, sobald Ihr die Volljährigkeit erreichen würdet.“ - „Aber wir
haben doch niemals Krieg gegen die dreckigen Ibadi geführt, oder?“ hackte der Sultan nach. Und genau deswegen möchte ich Euch an dieses Gelübde aufmerksam machen. Denn das
Seelenheil Eures Vaters ist in Gefahr, solange sein Schwur nicht erfüllt ist.“ Das Seelenheil seines versoffenen und verfressenen Vaters war dem Sultan ziemlich egal. Er glaubte eh nicht an
irgendeinen Gott, denn Muhammad sah die Welt durch die Augen eines Zynikers. Doch das Emirat von Oman war ein lohnendes Ziel und würde seine Stellung auf der arabischen Halbinsel
auf jeden Fall festigen. So wurde noch am selben Abend der Befehl zur Mobilmachung gegeben.

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Offensichtlich war Marschall Mahmud bestrebt, die Niederlage gegen die Abbasiden bei Al'Ula wieder gut zu machen. Eifrig eroberte er Siedlung für Siedlung und Festung für Festung. Auch die
Hauptstreitmacht der dreckigen Ibadi konnte ihn nicht aufhalten und in zwei Schlachten vernichtete Mahmud nicht nur das gesamte feindliche Bewegungsheer, sondern nahm auch noch den
Bruder und derzeitigen Thronfolger des gegnerischen ketzerischen Emirs gefangen.

http://www.bilderload.com/bild/344400/ibadischlachtP5G2G.png http://www.bilderload.com/bild/344401/ibadischlacht1BD8C7.png http://www.bilderload.com/bild/344402/gefangenalsalt9UA3X.png

Irgendwie hatte Sultan Muhammad gewusst, dass da etwas im Busch war und deswegen hatte er sich auch dagegen entschieden, dem Feldzug beizuwohnen. Denn ebenjener Emir Mansur,
der zum Feldzug gegen die Ketzer von Oman aufgefordert hatte, war kurz darauf Mitglied einer Fraktion geworden, die die Kronherrschaft im Reiche verringern wollte. Eigentlich fehlten nur noch
schlechte Nachrichten aus dem Kalifat, um dem Sultan die Suppe vollends zu versalzen.
Und wie es nicht anders sein konnte, trudelte zwei Tage nachdem Muhammad die verschwörerische Fraktion gegen die Autorität seiner Krone aufgedeckt hatte eine unscheinbare Nachricht
beim Großwesir ein: "Kalif Abduhllah ist tot. Lang lebe Kalif Sami!"... Die sofortige Prüfung des Großwesirs ergab, dass der neue Herrscher des Arabischen Reiches einen nicht vererbbaren
Anspruch auf das Emirat von Medina hatte. "Geht das schon wieder los..." zischte Muhammad und befahl seinem Agentenführer, vorsorglich in das Kalifat zu reisen und ein Paar Kontakte
zu knüpfen...


http://www.bilderload.com/bild/344404/fraktionabdulZIXNU.png http://www.bilderload.com/bild/344405/kalifsamiD6R6L.png

Der Feldzug gegen die Ketzer verlief weithin ereignislos. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Emir von Oman niedergeworfen werden würde. Dessen war sich auch der sunnitische Scheich von Dhofar
bewusst und so nutzte er die Gelegenheit, sich von seinem ketzerischen Herrn loszusagen. Sultan Muhammad würde also früher oder später gegen einen Glaubensgenossen ins Feld ziehen müssen,
oder ihn zumindest so unter stark unter Druck setzen, dass jener die Oberherrschaft des genialen Sultans akzeptieren würde.

Noch bevor ein Bürgerkrieg ausbrechen konnte, kapitulierte der ketzerische Emir bedingungslos. Das hashimidische Reich war beträchtlich gewachsen und neue Ländereien konnten an unzufriedene
Untergebene oder an loyale Höflinge vergeben werden.

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ce ne pas le fine...

Edit: Grammatikfehler behoben.

marex23
24.05.14, 17:44
Die Wege des Herrn sind unergründlich:
Viel Land war von den letzten Eroberungen zu teilen und so entschied sich der Sultan, auch seinem Stiefvater, dem neuen Mann der Königsmutter Mehri, ein Allodium zu geben.
Sein Halbbruder, Großwesir Shuja erhielt den prestiegeträchtigen Titel des Scheichs von Muskat und das Scheichtum von Hajar ging an den Höfling Alin, einen niedrig
geborenen Emporkömmling mit nicht zu verachtenden militärischen Eigenschaften (Mart: 17). Sogar dem elendigen Halbbruder Faruk, der es gewagt hatte, in des Sultans
Harem einzubrechen und seine Sultanina zu schwängern, gewährte Muhammad ein unbedeutendes Stück Land
(wegen Dekadenz... Hä? :doh: ok, jetzt weiß ich, dass sich das Dekadenzsystem grundlegend verändert hat. Immer diese bösen Patches/DLCs, die das Spiel besser machen,
aber auch alte Gewohnheiten bestrafen^^)

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Unter anderem wegen der Landvergabe mehrten sich die Beschwerden, der Sultan ungerecht geworden. Aber so sahen es nur seine Vasallen, denn Muhammad
stand fest zu all seinen Entscheidungen und das Prinzip der Gerechtigkeit hatte sich gefälligst hinter der Staatsräson anzustellen!

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Sein Habbruder Faruk bereitete ihm immer mehr Kopfschmerzen. Sultan Muhammad musste etwas unternehmen. Langsam wurden die Mullahs unruhig,
denn die Lebensführung des Halbbruders war mehr als einfach nur sündig. Das erste Gespräch konnte den schwachen Geist nicht wirklich bessern, aber beim zweiten Male sah
Faruk ein, dass seine Art zu leben die ganze Dynastie in Gefahr bringen würde (bisher 4% Dekadenz).

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http://www.bilderload.com/bild/344437/farukdekadenz1HBAK2.png http://www.bilderload.com/bild/344438/farukdelkadenz2M73FS.png

Eigentlich war es ein Tag zur Freude, doch trotzdem war der Sultan nicht in Feierlaune. Zwar ward ihm ein Sohn geboren und eine unbedeutende Intrige hatte seine
Domäne vergrößert (Scheichtum Hedschas). Doch leider hatte ein Mitverschwörer geplappert und nun dachten seine Vasallen etwas schlechter über ihn (-10 Meinung).
Muhammads Stimmung verbesserte sich aber merklich, als sein Erstgeborener Khalil das Arbeitszimmer betrat. Heute begann der Unterricht seines potentiellen
Nachfolgers und der Sultan kramte eine Landkarte heraus.
Nach und nach gingen Vater und Sohn die Namen der verschiedenen Vasallen durch und wie diese derzeit zum Sultanat standen. “Und warum ist Mansur doof?“
wollte Khalil wissen. “Weil er sich gegen die Thronautorität verschworen hat und außerdem der fundamentalistischen Lehre der Asharyia folgt.“ erklärte
Muhammad seinem Erstgeborenen. Da sein Vater es ihm ausdrücklich erlaubt hatte, kritzelte der Junge geflissentlich Notizen auf die Landkarte, wenn er es für
nötig erachtete. “Und was gehört nur Dir allein?“ wollte Prinz Khalil wissen. Der Sultan gab Auskunft und sein Junge kritzelte nebenher auf der Karte herum.

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Langsam verstand der Sultan die Ungläubigen, die sich nur eine Frau zur Gemahlin nahmen. Alle Frauen hatten vereint die Geburt seines zweiten Sohnes gefeiert
und nur eine Woche später versuchte die frisch gebackene Mutter Tfit (was für ein Name...) den genialen Erstgeborenen des Sultans mithilfe eines vergifteten Tees
zu ermorden. Muhammad blieb nichts anderes übrig, als die Mutter seines neugeborenen Sohnes ins Verlies zu stecken.

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Die Jahre strichen so durchs Land und außer Bauprojekten und sonstigem Kleinkram schon lange nichts mehr interessantes geschehen. Doch auf einmal flatterte ein Schriftstück
des Großwesirs Shuja auf den Schreibtisch des Sultans. Im Abbasidenreich war mal wieder ein Aufstand ausgebrochen und abermals konnten die Hashimiden nicht
davon profitieren.
(gemeinsam in einem Krieg gegen Sultanat von Ma, wegen Bündnis mit den Sultan von Andalusien... Immer stehe ich zu meinen Bündnissen und wenn ich mal um Hilfe rufe,
dann werden die mich bestimmt wieder im Stich lassen! es ist doch zum Mäuse melken...)
Aber einen Monat später war der Sultan froh darüber, nicht in der Lage gewesen zu sein, gegen den großen nördlichen Nachbarn in den Krieg zu ziehen. In seiner Domäne
Hedschas war ein Bauernaufstand ausgebrochen, der unverzüglich niedergeschlagen werden musste.

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Der gerade 7 jährige Khalil spielte draußen mit seinen kleineren Halbgeschwistern, als auf einmal seine Mutter Dilxos den Garten betrat. Die Erstfrau des Sultans tat sich
beim Gehen schon sichtlich schwer, denn ein Kind wuchs in ihr heran. Voller Freude lief Khalil seiner Mutter entgegen, doch Dilxos machte ein so besorgtes Gesicht,
dass der Junge fast anfing zu weinen. “Mutter, was hast Du?“ wollte der Erstgeborene wissen. “Khalil, du musst jetzt stark sein.“ flüsterte die Schwangere ihrem
erstgeborenen Spross ins Ohr, während sie ihn fest umklammerte. “Dein Vater, ist...“ der Erstgeborene verstand noch nicht so recht, aber er spürte, das irgendetwas
nicht in Ordnung war. Vater Muhammad war schon seit Wochen ans Bett gefesselt, wegen einer unbedeutenden Erkältung, das hatten jedenfalls die Ärzte gesagt.
Mit gebrochener Stimme fuhr Dilxos fort: Dein Vater ist gestorben und bis zu Deiner Volljährigkeit werde ich an Deiner statt regieren.“
Im ganzen Land trauerte das Volk, der von nun an und für immer als der Gütige in Erinnerung bleiben wird. Zur Begräbniszeremonie waren die Großen des Reiches angereist.
Eine große Prozession überführte den Leichnam Muhammads zur Kabaa. Dies war Marschall Mahmuds Idee gewesen. Denn der viel zu jung verstorbene Sultan
hatte zu seinen Lebzeiten noch nicht die Zeit gehabt, eine der Säulen des Islam zu erfüllen und auf Hadsch zu gehen. So sollte wenigsten der Corpus des genialen
Hashimiden diese Reise antreten.
Nach der Beerdigung begab sich Abdul-Wahab mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht in sein Arbeitszimmer. Leider hatte er nichts mit dem plötzlichen Tod des Halbbruders
zu schaffen gehabt. Das war aber nur zweitrangig. Nun mussten Briefe geschrieben und Allianzen geschmiedet werden. Denn Abdul-Wahab wollte endlich das haben,
was rechtmäßig das seine war, das Sultanat von Arabien...
(Mist!)

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Voller Sorge sah die Regentin noch einmal ihren ersten Erlass an. Dilxos hatte die alten Mitglieder des Hofrats durch die Bank weg bestätigt, obwohl der Hof-Iman ihr und ihrem Sohn
offenkundig nicht wohlgesonnen war. Doch Abdul-Wahab war immerhin Oberkadi und ein solch meisterlicher Theologe, dass sie ihn einfach einsetzen musste (Bildung 29!!!).
Den Agentenführer hatte die Regentin mit Goldgeschenken und dem Titel des Hofdichters bedacht und so fürs erste auf ihre Seite gezogen. Anstatt in Konstantinopel zu spionieren,
sollte Agentenführer Samir in Mekka verweilen und gefährliche Intrigen im Keim ersticken.
Leider hatte sich auch herausgestellt, dass der junge Prinz Shuja, Großwesir und Scheich von Muskat, offensichtlich auch am Sultanat interessiert war. Als ob das nicht genug wäre,
hatte auch noch Prinz Faruk die Gelegenheit ergriffen, wieder seinen dekadenten Lastern zu frönen und das Haus der Hashimiden in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.
Wenigstens stand Marschall Mahmud bedingungslos zu ihr und dem kindlichen Sultan.
Auch musste die Domäne verkleinert werden, denn offenkundig fühlte sich die Regentin mit so vielen Ländereien überfordert (2 Besitztümer zu viel). Unproblematisch war die Abgabe einer
unbedeutenden Wylah (Baronie) im Scheichtum Mekka. Ein unbedeutender Höfling würde diese Feste erhalten.
Die Kaaba von Mekka konnte sie nicht abgeben. Ihr eifriger Sohn hätte ihr das niemals verziehen. Außerdem brachte allein das heiligste Heiligtum des Islam mehr Steuern ein,
als das gesamte Scheichtum Hedschas (Moschee: 19,8 Gold, Scheichtum: 16,8 Gold).
Außerdem hatte in besagtem Scheichtum zuletzt ein Bauernaufstand gewütet. Soll sich doch ein anderer mit der aufmüpfigen Region herumschlagen, dachte sich die Regentin.
In Frage kam ein 40 jähriger Höfling, den sie mit ein paar alten und potenziell unfruchtbaren Weibern verheiratet hatte, damit das Scheichtum von Hedschas mit hoher Warhscheinlichkeit
wieder an den Sultan fallen würde.
Der Letzte Punkt des Erlasses war der schmerzhafteste. Dilxos war eine liebende Mutter und sie hatte sehr wohl die Qualität, eine würdige Lehrerin zu sein. Doch Prinzessin Jahira,
die Tante des minderjährigen Sultans, war eindeutig die bessere Wahl. Schwungvoll setzte die Regentin und Königsmutter ihre Unterschrift auf den Erlass.

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Derweil verstand der 3 jährige Bruder des minderjährigen Sultans die Welt nicht mehr. Wie konnte ein Toter noch zwei Kinder bekommen? Offenkundig hatte Khaireddin noch
eine Menge zu lernen...
(was für ein Dummbatz... ok, er ist halt nicht so genial wie sein großer Bruder^^)
Gegen die kleine Parween hatte der Zweitgeborene erst einmal nichts einzuwenden, doch Abu-Bakr war ihm nicht ganz geheuer. Überhaupt war alles anders geworden.
Früher hatte sich Khaireddin blendend mit seinem großen Halbbruder verstanden, aber seit Khalil Sultan war, mochte er ihn überhaupt nicht mehr. Der 3 Jährige war sichtlich
verwirrt über seine Gefühle und konnte sie sich (noch) nicht erklären.

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Edit: Diverse Fehler ausgemerzt.

Admiral Yamamoto
24.05.14, 18:42
Oh ja, ich tendiere mittlerweile dazu nur eine Frau zu nehmen. Ansonsten wird der ganze Nachwuchs abgeschlachtet ...

marex23
24.05.14, 22:24
@Admiral Yamamato:
Nur eine Frau? Kommt natürlich immer auf die Reichsgröße an und den Haupttitel, aber mir wäre der -3 Prestige pro Monat Malus zu heftig. Andererseits benötigt man natürlich genug Land, um die Verwandtschaft nicht dekadent werden zu lassen... (Soll diesen Faruk doch endlich der Iblis holen!)

PS: Normalerweise sterben auch bei mir aufmüpfige Brüder wie die Fliegen. Aber da ich mir hier vorgenommen habe, nicht/kaum zu save-loaden, ist mir das Risiko zu hoch, zu viel Unehrenhaftigkeit anzusammeln oder als Sippenmörder verschrien zu werden. Ach übrigens... very nice, Euer Skyrim AAR!


Neue Freund- und alte Feindschaften:

Die Regentin war durchaus zufrieden mit sich selbst. Dieser diplomatische Coup würde ihre Stellung bei Hofe eindeutig stärken. Der unabhängige Scheich von Dhofar hatte zugestimmt, sich unter den Schutz des Sultanats zu stellen. Probleme bereite ihr aber weiterhin Prinz Faruk, dessen Dekadenz langsam in der gesamten muslimischen Welt bekannt war (derzeit 7% Dekadenz bei 0,3% Anstieg pro Monat). Aber Dilxos konnte nichts dagegen machen, jedenfalls noch nicht.
(Regenten dürfen dekadente Mistkerle nicht zur Ordnung rufen, mir ist es zu gefährlich & teuer, den Tunichtgut einfach zu ermorden und dann hab ich auch noch zu wenig Intrigenfähigkeit, um den Idioten mit einem Komplott ins Jenseits zu befördern. Oder liegt es daran, dass Regenten keine Intrigen spinnen dürfen?)

http://picload.org/image/lcloddp/vassalisierung-dhofar.png

Alles in allem war Sultan Khalil mit seiner Situation zufrieden. Seine Mutter hatte ganz in seinem Sinne gehandelt, als diese die erste Madrassa im Hashimidenreich
in Auftrag gegeben hatte und seine Tante Jahira war eine ausgezeichnete Lehrerin.
Nun gut, einmal war sie etwas inkonsequent, als sie ihm erklärte, dass man in dieser Welt hinterlistig sein müsse, um es zu etwas zu bringen. Denn keine Woche
später hatte Jahira von ihrem Mündel wiederum absolute Ehrlichkeit erwartet. Aber was solls. Obwohl der kleine Khalil mit einem genialen
Geist gesegnet war und alles wissbegierig in sich aufsaugte, konnte er seiner ebefalls genialen Tante noch lange nicht das Wasser reichen. Er schaute zu seiner
Lehrerin auf und sie würde ihn zu einem guten Herrscher erziehen.

http://picload.org/image/lclodal/khalil-gesellig.png http://picload.org/image/lclodaw/khalil-hinterlistig.png http://picload.org/image/lclodoo/khalil-erlich.png

“Etwas ist faul im Sultanat...“ sprach der junge Khalil zu sich selbst. Seit einigen Tagen war er der Buhmann des Palastes geworden. Alles mögliche wurde
ihm Vorgeworfen, obwohl er nicht dafür verantwortlich war. Erst durch einen Zufall löste sich das Mysterium auf. Ein anderer Junge hatte es auf ihn abgesehen und andauernd
angeschwärzt.
Als der kleine Sultan den Missetäter namens Yahya zur Rede stellte, entwickelte sich kurioserweise eine innige Freundschaft. Denn beide Jungs teilten offensichtlich
die selben Interessen. Sie hatten Spaß daran, anderen grobe Streiche zu spielen und Unfug anzustellen. Die beiden würden in Zukunft durch dick und dünn gehen und ihren
Mitmenschen Unheil bringen!
(Yahya wird ne gute Ausbildung erhalten und irgendwann wahrscheinlich ein Emirat oder ein gutes Scheichtum)

http://picload.org/image/lclodol/neuer-kumpel.png http://picload.org/image/lclodoi/kumpel-yahya.png http://picload.org/image/lclodld/khalil-8-jahre.png

Wutentbrannt schlug Regentin Dilxos mit solcher Wucht auf den Tisch, dass alle anwesenden Ratsmitglieder merklich erschraken. “Jetzt ist das Maß voll!" schrie die zornige
Königinmutter ihre Berater zusammen. Schon wieder war der dekadente Faruk das Gesprächsthema. Dieses unwürdige Mitglied der Hashimidendynastie hatte sich doch
tatsächlich in aller Öffentlichkeit mit Honig beschmieren und sich dann von 5 Dienerinnen gleichzeitig abschlecken lassen (derzeit 10% Dekadenz).
“Wenn sich der maßlose Nichtsnutz noch einmal daneben benimmt, wird er eingekerkert!“ Sofort sendete Großwesir Shujah seinem Zwillingsbruder eine Nachricht,
in dem er ihn förmlich anflehte, endlich erwachsen zu werde und solchen Blödsinn zu lassen.

http://picload.org/image/lclodli/dekadenz-anstieg.png

Lachend wischte sich der dekadente Faruk mit der Warnung des Großwesirs den Hintern ab. “Diese dämliche Pute kann mir nichts anhaben!“ bemerkte der Scheich von Duqm.
Eifrig nickten alle anwesenden Untergebenen, während sie sich angewidert die Nase zuhielten. Prinz Faruk hatte sein Hofzeremoniell dahingehend verändert, dass der gesamte
Hofstaat bei der Notdurft des Scheichs anwesend zu sein hatte. Der dekadente Prinz erhob sich und alle folgten ihm in einen großen Saal.
Wie jeden Tag gab Faruk auch heute ein verschwenderisches Bankett und für dieses Mal hatte sich die wandelnde Dekadenz auf zwei Beinen etwas neues ausgedacht.
Während sich sein Hofstaat zu Tisch setzte, eröffnete der sündige Scheich das Bankett: “Lasset uns mit der Speisung beginnen!“ Dies war das Signal für die Dienerschaft.
Nach und nach schoben spärlich bekleidete muskulöse Sklaven Tische auf Rädern in den Saal. Darauf lagen blutjunge Schönheiten beiderlei Geschlechts, mit Früchten und anderen
Leckereien bedeckt...

http://ruhestoerer100.files.wordpress.com/2013/04/gestc3b6rte-orgie.jpg
(wird durch Ingame-Dekadenz-Ereignis-Bild ersetzt, sobald verfügbar)

Wieder einmal lag sein Gegner in trockenen Staub. Der junge Sultan liebte es, sich mit etwas älteren Jungs zu prügeln. Zwar war er nicht sonderlich stark,
dafür konnte Khalil aber seinen genialen Geist einsetzen. Ziemlich schnell hatte er sich ein paar Kniffe von seinen Trainern angeeignet. So konnte er
mit ein paar Handgriffen und guter Beinarbeit das Gewicht seines Gegners gegen jenen selbst einsetzen, oder Angriffe durch geschicktes Ausweichen in Leere laufen lassen.
Auch mit dem Holzsäbel konnte der kleine Sultan schon richtig gut umgehen, jedenfalls für sein Alter (10 Jahre alt und schon 14 Martial). Mit stolzer Brust forderte
Khalil den nächsten Sparringspartner heraus. Auch dieser würde keine Chance gegen ihn haben.

http://picload.org/image/lclodcg/khalil-stolz.png

Währenddessen ging es im sultaninischen Palast drunter und drüber. Gerade eben war bekannt geworden, dass eine alte Bedrohung wieder das Land heimsuchen würde.
Palastwachen rannten durch die Flure und postierten sich an allen möglich Ein- und Ausgängen, Diener schleppten Kartenmaterial in den Thronsaal und überall wimmelte es von Vasallen
und sonstigen Würdenträgern des Reiches. Entgegen der alten Tradition, militärisches ausschließlich mit dem Hofrat zu besprechen, hatte Regentin Dilxos den großen Rat einberufen.
Langsam füllte sich der Thronsaal und Getuschel schwoll zu einer wilden Kakophonie menschlicher Laute an.
Die Regentin bat um Ruhe: “Meine Herren! Wir haben nicht viel Zeit und diese kostbar in diesen Tagen!“ überraschend schnell beruhigten sich die Anwesenden.
“Die meisten wissen sicherlich, warum wir uns heute hier treffen,“ fuhr die Regentin fort, “aber für diejenigen, die noch nicht im Bilde sind,“[B] die Rednerin leistete sich
eine kleine Kunstpause, [B]“das Abbasidische Reich hat uns den Krieg um das Emirat von Medina erklärt!“

http://picload.org/image/lclodcd/kriegserklaerung-kalif-sami.png

Offensichtlich war der große Rat nur einberufen worden, um die Moral im ganzen Reich zu heben. Denn außer einer aufpeitschenden Rede des Marschalls Mahmud
und der darauf folgenden Generalmobilmachung war nichts wichtiges besprochen worden. “Das war nicht wirklich klug.“ lamentierte der Hof-Iman Abdul-Wahab
bei der anschließenden Krisensitzung des Hofrates. Wir haben wertvolle Zeit verloren, nur um unsere Vasallen hier her zu rufen und dann gleich wieder nach Hause zu schicken,
um zu mobilisieren.“
Geduldig hatte die Regentin den Onkel des Sultans ausreden lassen, doch nun war sie an der Reihe: “Werter Abdul-Wahab, erstens sind das nicht unsere Vasallen,
sondern die Gefolgsleute des Sultans. Zweitens geht es in diesem Krieg nicht um Schnelligkeit, sondern um Ausdauer.“ Die Regentin erklärte, dass es ihr hauptsächlich
um das Anheben der Moral gegangen war und dass das ganze Land nun hinter dem Sultan stand.
“Wir könnten den Krieg ja wieder durch ein paar Intrigen beenden.“ schlug Großwesir Shujah vor. [B]“Leider steht uns diese Option derzeit nicht zur Verfügung,“
erklärte der Agentenführer ausweichend (Regentschaft oder zu wenig Intrigeskills, Mist!!!), “aber wir können den Kalifen ermorden lassen.“
Nun musste der Großwesir der Spielverderber sein: “Leider hat Kalif Sami einen starken und vererbbaren Anspruch auf das umstrittene Emirat. Wir müssten also mindestens
zwei Kalifen, wenn nicht sogar drei hinterrücks erdolchen lassen.“

http://picload.org/image/lclodco/anspruch-sami.png

Zwar bestätigte Agentenführer Samir die grundsätzliche Möglichkeit eines solchen Unterfangens, gab die Kosten aber mit mindestens 900 Talenten reinen Silbers an.
Nun war die Zeit des Verwalters gekommen: “Das können wir uns nicht leisten, nicht einmal wenn wir uns Geld von den Juden leihen.“.
Das musste Kismet (Schicksal) sein, dachte sich Marschall Mahmud. Er hatte im letzten Krieg in der entscheidenden Schlacht versagt. Nun konnte er diese Scharte wieder auswetzen:
“Schweigt still, alle miteinander!“ ergriff er rüde das Wort: “Dies ist ein Krieg und dieser wird durch Schlachten und Soldaten gewonnen.“ Alle Anwesenden nickten mit dem Kopf,
auch wenn der Großteil des Rates eindeutig ein Kriegsende durch Tod des Kalifen präferiert hatte (inklusive mir). “Seit dem letzten großen Krieg haben wir dazugelernt
und die Schatzkammer ist prall gefüllt. Der Marschall musterte ausgiebig seine Zuhörer, bis er endlich weitersprach: “Zwar haben wir nicht ein mal die Hälfte der militärischen Stärke
des Kalifats, aber dafür kennen wir das Land wie unsere Westentasche...“

http://picload.org/image/lclodcc/vgl-hashimid-abbasid.png

Durch seine mitreißende Art, die dem Marschall zu eigen war, besserte sich die Stimmung unter den Entscheidungsträgern im Reich. In diesem Augenblick fiel dem Großwesir ein Report
aus dem Abbasidenreich ein, der schon seit Monaten bei ihm herumlag: “Werte Ratsmitglieder. Wir haben ja unsere liebe Not mit diesem dekadenten Tunichtgut Faruk.“
Zu gut erinnerten sich die Anwesenden an die letzte Ratssitzung. Gut, dass ich daran erinnert werde, aber wie soll uns das jetzt weiterhelfen?“ fragte die Regentin sichtlich irritiert.
Großwesir Shujah genoss diesen Moment der Ratlosigkeit der Anwesenden und ließ sich wacker Zeit, bis er endlich fortfuhr:
“Wir sind aber nicht die einzigen, die sich mit sündigen Dynastiemitgliedern herumschlagen müssen...“

http://picload.org/image/lclodcp/dekadenz-sami.png

Die Entscheidungsträger besprachen sich noch eine Weile, doch außer der Ernennung des Marschalls zum obersten Kriegsführer mit weitreichenden Kompetenzen kam nichts mehr
Erwähnenswertes zustande und so löste sich die Runde auf. Nach der Sitzung waren die Würfel geworfen, aber noch lange nicht gefallen. Niemand konnte vorhersehen,
ob sich die Hashimiden dieses Mal aus der Affäre ziehen konnten und insbesondere ob Marschall Mahmud auch dieses Mal im entscheidenden Moment versagen würde.
Zwar war das Sultanat nicht in seiner Existenz gefährdet, doch die Macht der Hashimiden wäre empfindlich geschwächt, wenn die Stammlande verloren gehen würden.

(3 Scheichtümer und 1 Moschee, gut und gerne die Hälfte der Einnahmen und über 50% der militärischen Stärke)

off
Hmmm... Einen besseren Cliffhanger hat dieser AAR ja eindeutig nicht zu bieten... Mal schaun, wann ich wieder zum spielen/schreiben komme :teufel: muhahaha!

Jetzt aber ernsthaft:
Ich habe keine Ahnung, ob die Art und Weise meines Stils hier gut ankommt. Schreibe ich zu viel? Bin ich zu ausführlich und sollte nicht so viele Ereignisse
reinflechten? Sollte ich es lieber gleich sein lassen?

Edit: Kapitelname modifiziert.
Edit: Syntaktischen Fehler behoben.

Hohenlohe
24.05.14, 23:13
"Jetzt aber ernsthaft:
Ich habe keine Ahnung, ob die Art und Weise meines Stils hier gut ankommt. Schreibe ich zu viel? Bin ich zu ausführlich und sollte nicht so viele Ereignisse
reinflechten? Sollte ich es lieber gleich sein lassen?"


Ihr habt einen sehr guten Erzählstil und den solltet ihr beibehalten...!! Ich finde es sehr gut wie und was ihr erzählt. Besser geht es kaum...*freu*:)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::)

Admiral Yamamoto
24.05.14, 23:27
"Jetzt aber ernsthaft:
Ich habe keine Ahnung, ob die Art und Weise meines Stils hier gut ankommt. Schreibe ich zu viel? Bin ich zu ausführlich und sollte nicht so viele Ereignisse
reinflechten? Sollte ich es lieber gleich sein lassen?"


Ihr habt einen sehr guten Erzählstil und den solltet ihr beibehalten...!! Ich finde es sehr gut wie und was ihr erzählt. Besser geht es kaum...*freu*:)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::)

Amen, brother.

marex23
25.05.14, 16:07
Der Löwe von Arabien:

Im Gegensatz zum letzten Kriege enttäuschte kein Verbündeter die Hashimiden. Denn dieses Mal konnte die Regentin auch niemanden in den Krieg rufen.
Zwar war die Situation folglich die selbe, aber wenigstens blieb den Hashimiden dieses Mal die demoralisierende Wirkung einer Absage erspart. Abermals ging
der Aufmarsch schnell und reibungslos vonstatten und wieder war dies das Verdienst der hashimidischen Flotte, die entfernte Truppenkontingente schnell
und problemlos an die Grenze verschifft hatte.
Maschall Mahmud konzentrierte sich ganz auf seine Aufgabe, der Verteidigung von Hedschas. Das feindliche Heer hatte dieses Mal eine andere Route
gewählt und so würde die Schalcht nicht am Pass von Al'Ula stattfinden, sondern beim Durchgang von Tayma. Zwar hatte es heftige Kritik gehagelt,
als der Maschall ausgerechnet den dekadenten Prinz Faruk mit der Führung des linken Flügels beauftragt hatte, aber für irgend etwas musste
dieses dekadente Bengel ja gut sein. Entweder würde der sündige Scheich seinen Nutzen für die Dynastie beweisen, oder er stürbe in der Schlacht den Heldentod.
Strenggenommen konnte Halbbruder Faruk also nichts falsch machen, dachte sich Mahmud, nachdem er seine Ansprache an die Truppen gehalten hatte,
die wie immer großartig gewesen war. Das Zentrum stand bereit und wartete auf den Feind.

http://www.bilderload.com/bild/344515/vorspielabbasid201YKI.png

Es hatte ihn selbst überrascht, aber Faruk fand offensichtlich Gefallen am rauen Leben im Felde. Natürlich gab es Unannehmlichkeiten und dergleichen,
aber der dekadente Prinz nahm es sportlich, denn dafür würde er sich umso mehr auf seinen Palast, zukünftige Gelage und natürlich auch die Orgien zu freuen.
Orgien... Ahh... Faruk schwelgte kurz in Erinnerungen, als sein Adjutant ihn aus ebenjenen riss: “Herr, die Ansprache.“ - „Ach so, da war ja was...“
erwiderte Faruk, der sich kurz sammelte und dann Folgendes in die Menge rief:
“Wer mich kennt – und ich denke, das tut ihr alle, frivole Rufe und unflätigen Bemerkungen hallten ihm entgegen. Der Scheich setzte noch einmal an:
“Wer mich kennt, der weiß wie ich lebe und was ich so treibe und mit wem ich es so treibe!“ Ein tollkühner Recke schrie so laut dazwischen, dass es jeder hörte:
“Mit allem und jedem!“ Doch dies lies den Führer der linken Flanke kalt, denn der wusste, dass es stimmte(^^). “Aber eines ist klar,“ fuhr Faruk fort,
ich weiß, wie man das Leben zu nehmen hat!“ - „Von hinten!" schrien ein paar im Chor. “Genau“ antwortete die wandelnde Dekadenz in Person schmunzelnd.
“Mein Weg muss nicht der Eure sein, aber eines haben wir alle gemeinsam.“ Dies wiederum wollte keiner der Soldaten kommentieren und Faruk ließ sich
merklich Zeit, bis er seine Rede fortsetzte: “Wir alle wollen Leben, Essen und die Wärme einer Frau genießen. Also lasst uns diesen Krieg gewinnen, dann wird gefressen,
was das Zeug hält und wer diesen Tag hier überlebt, der bekommt von mir eine Nacht im besten Freudenhaus Arabiens spendiert!“
Die frenetische Jubelschreie waren sogar bis zu rechten Flanke zu hören, wo Bürgermeister Mahmud gerade seine Rede schwang.
(Namensvetter des Marschalls, ist zwar blöd, aber ich brauche für diese Schlacht die Besten...)
“Sie kommen, sie kommen!“ rief ein berittener Bote und kurz darauf erblickte Marschall Muhammad die feindliche Heeressäule. Auf sein Zeichen
begannen die Bogenschützen ihr blutiges Geschäft zu verrichten und es dauerte nicht lange, bis der Gegner das Feuer erwiderte.

http://www.bilderload.com/bild/344516/taymaplnkel8Q3WL.png

Auf beiden Seiten forderten die tödlichen Geschosse hunderte Opfer und es dauerte nicht lange, bis Faruks Flanke mit einem todesverachtenden Sturmangriff bedacht wurde.

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Während Faruks Mannen also eine Bataille auf Leben und Tod auszufechten hatten, begnügten sich die anderen Heeresteile weiterhin mit dem Austausch
von Nettigkeiten in Form von Pfeilen, Speeren und Steinen. Einer dieser „Grüße“ traf den Führer der rechten Flanke an seiner linken Schläfe und Bürgermeister
Mahmud überlebte diese Verletzung nicht.

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Zukünftige Geschichtsschreiber werden sich wegen der folgenden Ereignisse die Schädel einschlagen, denn die Quellenlage ist durchaus lückenhaft. Nicht einmal
die Heerführer und erst recht nicht die kämpfenden Soldaten konnten den entscheidenden Teil der Schlacht rekonstruieren.

(Ich Depp habe es verpasst, schnell genug auf den Pause Button zu klicken und Sceenshots zu machen. Das ging alles so schnell und das trotz Spielgeschwindigkeit auf Stufe 2, :( )

Wahrscheinlich hatten sich Faruks Männer überaus teuer verkauft, bevor sie mitsamt seinem dekadenten Heerführer das Weite suchten, oder ein Bordell.
Auch darüber schweigen die Quellen. Doch in einer Sache waren sich alle Beteiligten einig, soweit sie in der Mitte oder der rechten Flanke gekämpft hatten:
Marschall Muhmad war der Mann des Tages gewesen, denn er hatte nicht nur das Zentrum des Feindes zerschmettert und die Flucht Faruks gedeckt,
sondern auch den rechten Flügel gerettet, dem es ohne seinen verstorbenen Heerführer wahrscheinlich schlecht ergangen wäre.

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Als die feindlichen Heerscharen zurück fluteten, spielte Marschall Mahmud kurz mit dem Gedanken, die Fliehenden zu verfolgen und zu vernichten.
Doch er war kein Narr. Der Marschall wusste genau bescheid über die Lage seines Heeres und ein weiteres Heer war im Anmarsch und würde ihm dann ungeschützt
in den Rücken fallen können. Während die Kämpfer sich ihre wohlverdiente Ruhe gönnten, ernannte Mahmud den neuen Anführer des rechten Flügels.
Scheich Alim war zwar ein recht aggressiver Anführer, aber auch ein brillianter Stratege und so kam es dazu, dass ein vormals unbedeutender
Emporkömmling nun über das Schicksal von Arabien mitbestimmte.
(Scheich Alim war der „unbedeutende“ Höfling, der das Scheichtum Hajar im Emirat von Oman erhalten hatte und nun ist er der letzte gute Anführer ist,
den ich noch zur Verfügung habe. Noch ein Todesfall und ich muss mich mit 12er, 10er und 9er Generälen durchschlagen... wenigstens sind die !@# Mamelucken sichtlich geschwächt)

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Marschall Mahmud überdachte seine Lage. Ein taktischer Sieg war errungen, doch strategisch hatte er keinen Ölzweig gewonnen. Kaum war ein gegnerisches
Heer geschlagen, erschien auch schon ein anderes auf der Bildfläche. Unweigerlich musste sich der Marschall zurückziehen, um nicht von der neuen Heeressäule
zerschmettert zu werden. Fürs Erste war ein Ausweichen zurück nach Mekka angesagt, das schon seit Wochen von einer kleineren Streitmacht des Gegners
bisher erfolglos belagert wurde.

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Die völlig überraschten Belagerer hatten nicht mit Entsatz gerechnet und so hatte sich auch keine wirkliche Schlacht entwickelt. Deswegen blieb dieser Schlagabtausch
auch als Gemetzel von Al Johfa in Erinnerung.

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Natürlich war sich der brilliante Stratege durchaus bewusst, dass ein weiteres Treffen mit den vereinten Kräften nicht zu gewinnen war. Also versuchte
Mahmud, das feindliche Heer in die unwirtliche Wüste von Nefoud zu locken.

(Die KI cheatet, Sauerei!!! Die dürften mich nicht sehen und immer wenn ich nach Hail marschiere, rennen beide Feindheere gleich los, um mich abzupassen.
Und wenn ich den Vormarsch abbreche, bleiben die auch stehen und belagern weiter meine Festungen. Ich bin schwer in Versuchung, das auszunutzen,
denn der Warscore wird „Jahr für Jahr“ in meine Richtung gehen. Aber das wäre schon ziemlich ermüdend, oder? Andererseits... Guerilla... hmm...)

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Noch war Sultan Khalil zu jung. um die Ernsthaftigkeit der Lage zu erfassen, aber natürlich faszinierte ihn alles, was mit Krieg, Schlachten und sonstigen
Heldentaten zu tun hatte. So saugte der minderjährige Sultan auch alle Berichte fasziniert in sich auf, die von der großen Schlacht bei Tayma zu erhalten waren.
„Wenn ich groß bin, werde ich den Abbasiden gehörig in den A...“ - „Zügle Deine Zunge!“ unterbrach ihn seine Tante Jahira. “Aber“ - „Nichts aber!“
herrschte ihn sein Vormund an, “Was heute Dein Feind ist, ist schon vielleicht morgen Dein Freund, werter Sultan. Also sei achte auf Deine Wortwahl.“
Diese Lektion vergaß der junge Khalil nicht mehr so schnell und seitdem versuchte er stets rational zu handeln und gerecht zu urteilen.

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Nach ermüdenden Wochen des taktischen Herumlavierens entschied sich der Heerführer der hashimidischen Truppen, den Krieg einfach in das Feindesland zu tragen.
Entweder würden ihm die Abbasiden endlich in die Wüste folgen, oder es käme zu einem Wettkampf der Belagerungen, den aber Marschall Mahmud unweigerlich
verlieren würde.

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Tatsächlich ließen sich die Abassidischen Heerführer auf das Spiel ein, doch leider hatten deren Kundschafter immer rechtzeitig Oasen gefunden und der Truppenverschleiß
war so niedrig geblieben, dass er nicht erwähnenswert war. Aber immerhin hatte sich die feindliche Hauptstreitmacht soweit von den anderen Truppenkontingenten entfernt,
dass jene nicht mehr in die unvermeidliche Entscheidungsschlacht eingreifen konnten.

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Traditionell begann ein Gefecht immer mit einem Geplänkel zwischen den Fernkämpfern der opponierenden Heere und das Treffen bei Holuf machte hierbei keine Ausnahme.
Da die meisten Bogenschützen der Hashimiden im Zentrum konzentriert waren, mussten die Abbasiden dort herbe Verluste einstecken. Als der heldenhafte Marschall
Mahmud auch noch einen verheerenden Sturmangriff anführte, trieb er einen schlachtentscheidenden Keil in die feindlichen Linien und spaltete die feindlichen
Kontingente in zwei Hälften. Schnell schwenkten Mahmuds Krieger nach rechts und fielen den gegnerischen Kriegern in den Rücken, die gerade versuchten,
Alims Flügel mit einem Sturmangriff zu werfen.

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Auf dem linken Flügel herrschte derweil ein sonderbares Bild vor. Obwohl überall sonst wo Mann gegen Mann gekämpft wurde, begnügten sich hier die Opponenten mit
reinem Geplänkel. Auch hier würden sich die Historiker über die Jahrhunderte hinweg streiten, ob Faruk richtig, oder grob fahrlässig gehandelt hatte. Denn die Schlacht
im Zentrum und am rechten Flügel war eindeutig gewonnen und auf der linken Seite wenigstens nicht verloren.
Jedenfalls entwickelte sich die hashimidische Schlachtlinie zu einem halbmondförmigen Gebilde, welches die feindlichen Kontingente umschloss und anstatt den Kampf
Mann gegen Mann zu suchen, entbrannte ein stundenlanger Kampf der Bogenschützen.

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Die eingekesselten Feinde versuchten Gräben auszuheben, um sich dem Kreuzfeuer entziehen zu können. In der sandigen Wüste war dies aber ein aussichtsloses Unterfangen
und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der der letzte Widerstand in sich zusammenbrach. Die abbasidischen Kämpen fühlten sich, als ob sie in „Stahlgewittern“ geraten wären...

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Endlich wandten sich auch die letzten Gegner zur Flucht und der Sieg war vollkommen! Sogar ein Prinz des Arabischen Reiches war den Hashimiden in die Hände gefallen.

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Derweil ereigneten sich im Herrschaftbereich der Abbasiden unvorhergesehene Dinge. Religiöse Unruhen brachen aus und manch einer sprach sogar von einer Aufspaltung des wahren
Glaubens in zwei konkurrierende Lager. Alle waren über diese Nachricht erfreut, lähmte dieser Aufstand doch merklich die Kampfkraft des eigentlich übermächtigen Kalifats.

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Nach der Schlacht trafen sich die hahshimidischen Truppenführer, während die einfachen Soldaten das Feld der Ehre nach Schwerverletzten und natürlich auch nach Beute
absuchten. Die Kommandanten waren sich uneins, wie die vernichtenden Siege gegen die mächtigen Abbasiden zustande gekommen war. Natürlich hatte Marschall Mahmud
einen gehörigen Anteil daran gehabt, wie schon bei der Schlacht von Tayma. Aber das alleine konnte es nicht gewesen sein. “Vielleicht war das zögerliche Verhalten Faruks
und seines Kontrahenten auf der linken Flanke schlachtentscheidend?" warf Scheich Alin in den Raum. Aber die anderen Truppenführer winkten nur ab und der Söldnerhauptmann
der Arabischen Kompanie setzte sogar noch eins drauf: “Wir haben garantiert nicht gewonnen, weil Faruks Flügel sich dem Nahkampf verweigert hat. Eher haben wir
die Schlacht für uns entschieden, obwohl die feige linke Flanke nicht in die Schlacht eingegriffen hat!“ Faruk verteidigte sich mit folgenden Worten:
„Wir haben uns hier gegenseitig erschossen, während Ihr Euch dort gegenseitig erschlagen habt, also wo ist bitte schön der Unterschied? Außerdem haben meine Truppen
die größten Verluste zu beklagen!“
Mahmud beendete den unseligen Streit und ließ einen der Gefangenen holen. Tatsächlich ergab die Befragung, dass die Kampfeslust der gegnerischen Truppen schon
vor Kriegsbeginn deutlich geschwächt gewesen war. Fast im ganzen Abbasidenreich hatte man das sündige Leben des Kalifen und seiner Sippe satt gehabt und kurz vor der Schlacht
von Holuf war war Moral der Truppen auf einem neuen Tiefpunkt angelangt.

(Heftig! Kein Wunder, dass sich dieser Krieg so krass vom vorherigen unterscheidet, denn damals hatten die Abbasiden 0% Dekadenz... Ich muss mich um Faruk kümmern,
bevor es zu spät ist!)

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Nachdem also geklärt war, warum das Sultanat so glorreich gewonnen hatte, sammelte Mahmud seine Truppen. Der Marschall wollte nicht nur die Schlacht gewinnen, sondern
den vollständigen Sieg erringen und dafür war die sofortige Verfolgung und Vernichtung des fliehenden Feindes unabdingbar. Auch die nachfolgende Schlacht von Avan brachte
nicht die Entscheidung. Noch immer wollte der Kalif nicht klein beigeben

(Wenn der Feind schon mit dem Shia-Aufstand zu kämpfen hat, dann will ich gefälligst Reparationszahlungen!)

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Nachdem die feindliche Hauptstreitmacht bei Al Wafra vollends aufgerieben war, richtete der gesegnete Marschall Mahmud seine Truppen wieder in Richtung Heimat.
Das Abbasidenreich verfiel in einen religiösen Bürgerkrieg und der Onkel des minderjährigen Sultans wollte seine Truppen nicht zwischen die Fronten geraten lassen.
Der Krieg war gewonnen und es war nur eine Frage der Zeit, bis der Kalif seine Niederlage auch einsehen würde.

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Zwar waren nicht alle mit der Auflösung des Heeres und insbesondere der Söldnertruppen glücklich, doch nach diesem Feldzug traute sich niemand mehr, den Marschall zu kritisieren.
Mahmud genoss nun höchstes Ansehen und es gab nicht wenige, die lieber ihn auf dem Thron gesehen hätten, als diesen kleinen minderjährigen Bengel namens Khalil.
Doch dem brillianten Strategen fehlte einfach der Ehrgeiz eines Abdul-Wahab...
Als die demobilisierten Truppen inklusive ihrer Heerführer im Mekka angekommen waren, ereignete sich etwas unerwartetes. Mahmud, den man neuerdings den [B]Löwen von
Arabien[B] nannte, musste sich wohl von seinem dekadenten Halbbruder Faruk zu einem wilden Saufgelage überredet haben. Genaues weiß man nicht. Jedenfalls sprang bei der
Sache ein Ehrenhändel heraus und ausgerechnet der minderjährige Sultan hatte nun zu entscheiden, ob sich der Marschall duellieren durfte.
Natürlich war die Sache bereits entschieden, bevor Khalil sein Hirn einschalten konnte. Sein siegreicher Onkel war wahrscheinlich das Vorbild eines jeden Jungen im ganzen Reich.
Nun gut, eines fast jeden Jungen. Es gab da eine verschwindend kleine Fraktion gewisser Buben, die das Mannesalter gerade noch nicht erreicht hatten und gewisse Triebe verspürten,
für die sie eigentlich zu jung waren. Diese kleine Gruppe von pubertierenden Heranwachsenden zwischen 13 und 16 tendierte eher dazu, den dekadenten Scheich Faruk
als ihren Helden anzusehen. Warum auch immer...
Aber um wieder zurück auf den Punkt zu kommen. Der 12 jährige Sultan entsprach natürlich der Bitte seines Idols, erlaubte das Duell und Gottseidank erwischte es nicht den Falschen.

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Im Land der Hashimiden war schon längst wieder der Alltag eingekehrt, als das Schreiben bei der Regentin ein traf und der Krieg nun auch offiziell zu Ende war.

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to be contined...


off
Die Schlacht von Holuf, die ich markiert hab... Hammer! Da hat der Marschall Mahmud doch tatsächlich einfach im Alleingang ne ganze Armee platt gemacht!
Ok, objektiv betrachtet habe ich wahrscheinlich nur gewonnen, weil die Kalifen einfach dekadent bis zum Abwinken waren und Allah mir deswegen den Sieg geschenkt hat. ^^
Nun gut, das wars für heute, jetzt wird in die Wahlurne marschiert und die erste Bürgerpflicht erfüllt.
/off

Edit: Kapitelüberschrift hinzugefügt.
Edit: Verlinkung eines Bildes repariert.

Admiral Yamamoto
25.05.14, 16:11
Hammer Update! :top:

Hohenlohe
25.05.14, 16:49
Werter Marex, das ist ein wunderbares Update und wir freuen uns schon auf das nächste Update...!! :top:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::)

Hjalfnar
25.05.14, 17:04
Geiler Sieg!^^

marex23
26.05.14, 16:19
Alles hat ein Ende...

Nach den Feierlichkeiten zu Ehren des großen Sieges, fiel auf, dass von Prinz Shujah jede Spur fehlte. Es schien, als ob der Großwesir vom Erdboden
verschluckt worden wäre. Erst die Nachforschungen des Agentenführers klärten das Verschwinden Shujahs auf. Während des Krieges hatte die Regentin
ihren Großwesir in das Abbasidenreich geschickt, um gehörig Unruhe zu stiften und so den Feind von innen zu schwächen. Leider war er dabei offensichtlich
erwischt worden und da keine Lösegeldforderung eingegangen war, hatte auch niemand Shujah vermisst. Sofort bemühte sich die Regentin Dilxos
um die Freilassung des Hashimiden. Doch nach wochenlangen Verhandlungen stellte sich heraus, dass dem Häscher des Prinzen offensichtlich nicht
an Geld gelegen war. Denn wie sich die Diplomaten auch mühten, es kam einfach keine Übereinkunft zustande.

(Ich checks einfach nicht... Ich habe keine Möglichkeit, den Typen freizukaufen. Weder bei Wali Ubayd, noch bei seinem Lehnsherr Kalif Sami...)

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Khalil hörte seiner Lehrerin aufmerksam zu. Denn wieder einmal ging es um Landeskunde, dem Lieblingsfach des minderjährigen Sultans.
Tante Jahira ging nach und nach die verschiedenen Anrainerstaaten durch und benannte die Herrscher und sonstige kulturelle Besonderheiten.
“Und was ist das? Die waren doch das letzte Mal nicht auf der Karte!“ bemerkte der Sultan. „Das, mein lieber Junge sind Ketzer,
die vom wahren Glauben abgefallen sind.“ erklärte Jahira. Sie erzählte ihm von der kürzlich erfolgten Spaltung des Islam in zwei verfeindete Lager,
den guten Sunniten und den bösen Schiiten. Dies verwunderte den Schüler sehr. Denn vor ein paar Tagen hatte ihm sein Lieblingsonkel Mahmud erzählt,
dass der Krieg gegen die Abassiden vielleicht ganz anders ausgegangen wäre, hätte nicht der schiitische Aufstand stattgefunden.
Es entbrannte ein Streit und der geniale Khalil nutzte die Gelegenheit, seine Tante zu übertölpeln: “Ich verspreche, die Schiiten zu hassen, ABER“
ungläubig musterte Jahira ihren Schützling: “Was aber?“ - „Als Gegenleistung möchte ich, dass Du meine besten Freund Yahya unterrichtest, so wie mich!“
Lange diskutierten die Beiden. Sie kannte den jungen Tunichtgut Yahya nur zu genüge und es störte sie, dass dieser unbedeutende Wicht so viel Einfluss auf den jungen
Sultan hatte, aber in dieser Sache war Khalil außergewöhnlich hartnäckig und schließlich gab seine Tante nach.
Nachdem dies geklärt war, fuhr Jahira mit dem Unterricht fort und wie immer kritzelte der junge Sultan eifrig Kommentare auf seine Landkarte.
“Nein, Khalil. Christen sind kein ungläubiges Pack, sondern Menschen, die im Ansatz zwar das richtige glauben, aber halt noch nicht richtig genug.“
Sofort strich der Schüler seinen Kommentar durch und schrieb die Worte seiner Lehrerin darunter.

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Die Reparationszahlungen (1400 Gold!) lösten einen gewaltigen Bauboom im Hashimidenreich aus und natürlich wurde auch der Kredit an die Juden zurückgezahlt.
Sogar eine neue Stadt wurde nahe Mekka gebaut. Trotz der enormen Summen war das Geld schnell durchgebracht, bis auf eine eiserne Reserve, die von nun an
immer eisern aufgespart werden sollte (300 Gold), um zukünftigen Begehrlichkeiten der Abbasiden entgegnen zu können. Denn diese waren zwar durch den Aufstand
der Schiiten empfindlich geschwächt worden, doch dem Agentenführer zufolge konnten diese immer noch ohne weiteres gut und gerne 15.000 Mann aufstellen (+ Mamelucken!).
Aber auch die neuen Herren von Baghdad mussten im Auge behalten werden. Niemand konnte genau vorhersagen, ob diese Ketzer als Freund, Feind oder wohlwollend
neutral betrachtet werden sollten (15.000 Mann, wahrscheinlich viele Eventtruppen).

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Schon wieder gab es Thronstreitigkeiten bei den Abbasiden und dieses mal hatte die Revolte Erfolg. Ein neuer Kalif hatte sich an die Spitze des Arabischen Reiches
gesetzt und Sami zu einem ordiären Scheich degradiert.

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“Tagesordnungspunkt 6: Prinz Faruk.“ las der Schriftführer vor und die meisten Anwesenden des Hofrats rollten nur noch mit den Augen. Seit langem war
keine Sitzung ergangen, ohne dass auf den dekadenten Problemscheich eingegangen wurde. Das Thema hatte sich schon so in den Ablauf der Ratssitzungen verfestigt,
dass der 6. Tagesordnungspunkt nun fest für den dekadenten Prinzen reserviert war. Am liebsten hätte man ihn einfach eingekerkert, oder gar ermordet. Doch die Worte
des kleinen Sultans waren klar und deutlich gewesen. Khalil hatte sich ausdrücklich gewünscht, dass Faruk als einer der Helden des 2. Abbasidischen
Krieges angesehen würde und beim einfachen Volk genoss das schwarze Schaf der Hashimidenfamilie Kultstatus. Genüsslich flüsterten sich die Leute die neusten Eskapaden
des Scheichs von Duqm zu und manch einer bewunderte den Tunichtgut sogar. Somit blieb der sündige Prinz bis auf weiteres unantastbar, doch die Regentin musste
das leidige Thema trotzdem immer wieder durchkauen...

(Dekadenz nun bei 23%, Ermordungschance bei 45% und Kosten bei 350 Gold..., zu teuer und zu unsicher, wenn man nicht save-loaded)

Aber dem Himmel sei Dank unterbrach eine Eilmeldung die Sitzung. Diese ominösen Schiiten hatten dem Schah von Baluchistan (Saffariden) den Krieg erklärt und es sah nicht
gut für die Perser aus. Bald würde das Emirat von Isfahan in die Hände des schiitischen Kalifen fallen.

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Natürlich war Mahmud zur Einweihung anwesend, immerhin war die Stadt inoffiziell nach ihm benannt worden. Drei Jahre lang hatte Arbeiter und Architekten aus ganz
Arabien an diesem festen Platz gebaut. Zwar war die aus dem Wüstensand gestampfte Siedlung noch nicht der Rede wert, aber das würde sich mit der Zeit eindeutig ändern.
Gebete wurden gesprochen und Segnungen durchgeführt. Endlich kam zum Ende der Zeremonie und Modina al Leyf wurde offiziell mit dem Stadtrecht bedacht.

(Modina al Leyf soll „Stadt des Löwen“ heißen, ich habe aber keine Ahnung, wie das wirklich lauten würde, habe mir das lautschriftlich zusammengereimt, nachdem ich mir zigmal
die Aussprache für Stadt und Löwe angehört habe und dann „al“ dazwischen gesetzt... PN an mich, falls hier jemand arabisch kann, oder von mir aus türkisch. Ist immer noch
besser als den Schmu, den ich mir da zusammengereimt habe... aber bitte in lateinischen Buchstaben)

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Sultan Khalil verstand nicht, warum er sich von seinem Onkel Faruk fernhalten sollte, aber er verstand, dass Freunde das Leben bereicherten. Deswegen hatte
der minderjährige Sultan auch nichts dagegen, als ihm Yahya einen Kollegen vorstellen wollte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verstand sich Khalil ganz gut
mit seinem neuen Spielgefährten und von nun sah er Akin als seinen Freund an. Doch schon einen Monat später musste sich das frisch gefundene Dreiergespann trennen.
Regentin Dilxos hatte angeordnet, dass Khalils Ausbildung nun stärker auf monetäre Angelegenheiten auszurichten sei und so übernahm Verwalter Zeyd die
Ehre des Lehrmeisters.

(Freunde kann man immer gebrauchen! Auch der Bengel kriegt eine gute Ausbildung und wenn eine Provinz frei sein sollte, gibts ein Leckerli für den Kumpel.
Jaja, ohne Beziehungen geht halt auch im frühmittelalterlichen Arabien nichts!^^)

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Nach und nach warfen sich die Vasallen vor Sultan Khalil nieder, um ihn danach den Treueschwur zu leisten. Nun war die glückliche Kindheit also vorbei. Insgeheim hatte er sich
von diesem Tag gefürchtet. Nun würden Entscheidungen auf ihn zukommen und Arbeit, sehr viel Arbeit. Denn es war einfach nicht der Stil der Hashimiden, den Hofrat die ganze Arbeit
machen zu lassen und dann Däumchen zu drehen. Früher oder später musste ein jeder sich seiner Rolle fügen und erwachsen werden.
Khalil war zu einem stattlichen Jüngling herangewachsen, der eifrig das Wort Gottes befolgte und schon jetzt im ganzen Volke für seine Gerechtigkeit berühmt war.
Voller Stolz genoss Khalil die ganzen Aufmerksamkeit um seine Person und als der inoffizielle Teil der Zeremonie endlich zu Ende war, vergnügte sich der ganze Hofstaat
beim Festbankett und der gesellige Khalil unterhielt sich mit fast jedem Vasall und Würdenträger seines Reiches. Wäre er nicht zum Sultan bestimmt gewesen,
so hätte er ohne weiteres ein erfolgreicher Karrierekaufmann werden können.
Königinmutter Dilxos war an diesem Abend ziemlich nahe am Wasser gebaut. Offensichtlich freute sie sich über ihren Sohn und sie war außerordentlich stolz darauf, was aus ihm
geworden war. Böse Zungen würden später behaupten, sie hatte der verlorenen Macht hinterhergeweint. Kommende Generationen würden ihre Zeit als Regentin überaus
skeptisch beurteilen und sogar die Ursache des 2. Abbasidischen Überfalls in ihrer Herrschaft sehen.

(jaja, „Weiberherrschaft“ :cool: )

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Tage später besuchte Dilxos ihren Sohn, den Sultan. Sie zeigte sich überaus besorgt, dass Khalil sich immer noch nicht für eine Erstfrau entschieden hatte. “Mutter!“
herrschte der Sultan seine Mutter sichtlich beschämt an. “Ich werde mit dieser Frau ein ganzes Leben lang zusammen sein, also lass mich gefälligst die Richtige auswählen.“
Die Königinmutter verstand, dass sie gerade eher Problem als Hilfe war. Doch bevor sie ihren Sohn alleine ließ, konnte sie sich Folgendes nicht verkneifen:
“Und denke daran: Es zählt nicht das äußere, sondern das Innere!“ - „Heiße ich Faruk, oder was?“ rief der junge Sultan seiner ehemaligen Regentin frech hinterher.
Bange erwartete der endlich erwachsene Sultan die Ankunft seiner ersten Braut, würde sie ihn mögen? Und würde sie, naja, ähm... ansehnlich sein? Und was war mit seiner zweiten Frau,
und der Dritten?
- Kamala, seine neue geniale Erstfrau stellte sich als außerordentlich [/B]fleißig[/B] heraus und war bei monetären Dingen nicht auf den Kopf gefallen.
Doch war das levantische Mädchen ziemlich Schüchtern und paranoid obendrein.
- Saaman war eine derbe Berberin und des afrikanischen Sultans und hauptsächlich des Bündnisses wegen geheiratet worden (das diese %$@! garantiert entehren werden).
Ihr Geist war durchaus mit dem ihres zukünftigen Mannes ebenbürtig. Doch sie ward sichtlich schlecht ausgebildet worden.
- Rasa, eine starke Beduinin aus der Nachbarschaft war ein äußerst ehrgeiziges Mädchen. (werde ich wahrscheinlich noch bereuen...)
- Samira, die vierte ließ dem Sultan sichtlich das Blut in den Kopf steigen (naja, eher in die Hose, hust...) war noch viel reizender, als ihr Ruf versprach.
Sie war eine ehrgeizige beduinische Schönheit und wahrscheinlich die attraktivste Muslima, die die Welt je gesehen hat. Hier hatte Khalil
eindeutig nicht auf den Ratschlag seiner Mutter gehört, aber ein Sultan wird sich doch auch etwas für die Sinne leisten dürfen, oder? :D

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Edit: Kapitelüberschrift eingefügt.

Admiral Yamamoto
26.05.14, 16:36
Die Überschrift hatte mir Angst gemacht, dass dieser AAR zu Ende gehen würde. :eek:

marex23
26.05.14, 17:15
@ Admiral Yamamato:
Das habe ich mir nicht verkneifen können :P
Eigentlich wollte ich bis Morgen warten, um das nächste Update hochzuladen. Aber irgendwie macht mir das Storytelling einfach
zu viel Spaß!

Die Pflichten eines Sultans:

Nun war es an der Zeit, sich um einen gewissen Onkel zu kümmern. Sultan Khalil hatte sich für Faruk eingesetzt und somit
drastischere Maßnahmen seiner Regentin verhindert. Doch nun verstand Khalil, dass die überaus dekadente Lebensweise seines Onkels
die Herrschaft der Hahsimiden sichtlich gefährdete.
Warum sich Faruk so verständlich gezeigt hatte und seiner dekadenten Lebensweise unverzüglich abschwor, wusste niemand so genau.
War dies doch ein, wenn nicht sogar der wesentliche Charakterzug des ehemals sündigen Scheichs von Duqm. Aber vielleicht gab er auch nur
vor sich zu bessern, um dann insgeheim und etwas vorsichtiger mit seinen Eskapaden weiter zu machen.

(Sorry, ich hätte ja gerne ab und zu „versaute“ Sachen aus dem sündigen Palast der Freuden zum besten gegeben, aber der Dekadenzmalus
wird mit der Zeit einfach zu hart.Vielleicht, aber nur vielleicht wird der Faruk ja wieder sündig, oder er sucht bei "Aktivitäten" nicht mehr so
massiv die Öffentlichkeit ;) )

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Nachdem dieses Problem behoben war, erinnerte ihn sein neuer Großwesir Abdul an eine alte Tradition, die eigentlich von seinem Großvater -
dem Säufer - wieder eingeführt worden war, zu der aber der viel zu jung gestorbene Vater - Mahmud der Gütige – nicht mehr
gekommen war. Khalil verstand die Notwendigkeit solcher Veranstaltungen und lud alle Wehrpflichtigen des Reiches zum 2. Furusiyya-Turnier
der Hashimiden ein.

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Schon zu Beginn ging es heiß her und bei der Disziplin der Reitkunst ward ein Höfling von seinem Rosse abgeworfen worden. Doch der Unglückliche
überlebte schwer verletzt. Auch der Sultan hatte sich in die Listen eingeschrieben und insbesondere beim Bogenschießen viele Punkte sammeln können.
Doch die Kriegskunstfertigkeit seines Onkels Mahmud hatte er natürlich nicht. Leider war der Löwe von Arabien während der Schwertkämpfe
so unglücklich mit dem Fuße umgeknickt, dass sich der Marschall zum Leidwesen aller Zuschauer aus dem Turnier zurückziehen musste.
Nun hatte auf einmal Sultan Khalil gute Chancen, das Turnier zu gewinnen. Sadiq, ein Gefolgsmann des Scheichs von Kathiri, war hierbei der größte
Konkurrent um den ersten Platz. Nachdem die beiden nach dem regulären Ende des Turniers punktetechnisch immer noch gleichauf waren, entschied sich die
Turnierleitung für ein Stechen in der Disziplin des Lanzenreitens. Nach und nach galoppierten die beiden Kontrahenten die Reitbahn entlang und sammelten
so viele Ringe wie möglich mit der Lanze. Auch der vierte Durchgang hatte keine Entscheidung gebracht und das gesamte Areal erwartete gespannt den Fünften.
Ein Aufschrei hallte durch die Zuschauerränge, als Sadiq zum ersten Male einen Ring verfehlte.
Nun hatte Khalil die Chance, den Sack zuzumachen. Stolz wie er war, peitschte der Sultan die Massen auf und ließ sich schon feiern,
bevor er seinen Durchgang begann. Er ließ sich überaus viel Zeit, um in Position zu gehen. Auf ein Zeichen hin gab er seiner wilden Stute die Sporen und galoppierte
den Parcours entlang. Ring ward souverän gesammelt. Auch der Zweite baumelte schon an der sultaninischen Lanze. Doch dann sprang das Publikum entsetzt auf.
Der dritte Ring war zwar abgerissen, aber durch eine unglückliche Verkettung von Umständen von der Lanze gerutscht. Khalil ärgerte sich, während sein Pferd
dem letzten Ring entgegen galoppierte. Schon wieder herrschte Gleichstand und er würde noch einen Durchgang hinter sich bringen müssen.
Doch dann verpasste der Sultan auch noch den letzten Ring und das durchaus spannende Turnier war entschieden.
Sadiq war der Sieger und Khalil Zweiter geworden.

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Sultan Khalil war kein schlechter Verlierer und gönnte seinem würdigen Gegner den Sieg, doch es hatte ihn gewurmt, dass er sich so arrogant und stolz
benommen hatte, bevor er den Turniersieg vergeigt hatte. Zur Läuterung und um mit sich ins Reine zu kommen, beschloss Khalil, auf Hadsch zu gehen.
Damit diese heilige Pflicht aller Muslime nicht zu einem bloßen Spaziergang verkommen würde, entschied er sich aber für einen Umweg durch die Wüste von Nefoud.
Begleitet wurde der Sultan von seinem Hof-Iman und ehrgeizigen Onkel Abdul-Wahab. Marschall Mahmud war auf diese Idee gekommen,
um die beiden Hashimiden zusammenzuschweißen. Vielleicht würde sich Abdul-Wahab dann endlich mit seiner Rolle zufrieden geben und aufhören,
gegen den Sultan zu intrigieren. Doch bevor Khalil seine Reise antrat, lernte er die durchaus angenehmen Vorzüge einer Frau in seinem Bette kennen.
Die derbe Berberin Saaman hatte ihm zu höchsten Wonnen verholfen und er hatte sie geschwängert.

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Schon seit Wochen waren die zwei Pilger in der Wüste unterwegs. Irgendetwas war offensichtlich schief gelaufen und die beiden Hashimiden hatten sich in der Wüste verirrt.
Glücklicherweise trafen Khalil und sein Onkel aber einen dahergelaufener Greis auf einem Wüstenschiff, bevor die Wasservorräte vollends zur Neige gingen.

(Glück gehabt und nicht treuherzig geworden)

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Der greise Beduine führte die Pilger zur nächsten Oase und lud sie in sein Zelt ein. Des Abends erzählte der betagte Gastgeber eine Geschichte und der Sultan
hörte aufmerksam zu.


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Tags darauf hatten sich die Pilger wieder auf den Weg nach Mekka gemacht und die nächste Oase überraschend einfach gefunden. Dort trafen der Sultan
und sein Hof-Iman auf weitere Genossen auf Hadsch.

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Endlich waren die beiden Hashimiden wieder zurück aus der Wüste gekehrt und standen vor den Toren Mekkas. Eine gewisse Ehrfurcht durchfuhr Khalil,
als er sich das weiße Gewand überzog und seine Füße wusch. Endlich am Ziel der Reise angelangt und um die Kaaba herum schreitend schrie der Sultan
bei jeder abgeschlossenen Umkreisung ebenjener stolz den Gebetsspruch. Eigentlich war derSultan auf Hadsch gegangen, um bescheidener,
oder wenigstens demütiger zu werden. Doch letztendlich hatte sich dieses Ziel ins Gegenteil verkehrt und Khalil wurde noch hochmütiger
als zuvor und sogar noch über die Maßen ehrgeizig. Selbstbewusst, strotzte der Sultan nun nur so vor Lebenskraft.
Dies war wahrlich eine gute Pilgerfahrt gewesen.

(+2 bei allen Fähigkeiten war einfach zu verlockend. Auch wenn mich mein Onkel Abdul-Wahab nun mehr hassen wird, als zuvor.)

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Wieder im Palast angekommen unterhielten sich der Sultan und sein aufmüpfiger Onkel Abdul-Wahab längere Zeit über Themen des Glaubens
und Khalil erkannte die Überlegenheit der Schule des Fortschritts, der auch Abdul-Wahab angehörte.

(Heftig, heftig, nach Hadsch und Auswahl der Glaubensschule hat der Sultan noch mal einen kräftigen Entwicklungssprung gemacht. Muslime sich wahrlich von Allah gesegnet...)

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Nun verstand sich der Sultan bestens mit seinem ehrgeizigen Onkel und er entschloss, die Scheichtümer von Kaithiri und Mahra unter die Obhut
von Abdul-Wahab zu stellen, damit das Emirat von Socotra wachsen und gedeihen konnte.

(Gefährlicher Schritt, ich weiß, aber ich will die Landkarte auf Dauer ein bisschen verschönern und Vasallen-Hygiene betreiben, also ein paar Scheichs weniger
unter meiner direkten Herrschaft haben. Auch mit zwei Vasall mehr ist der Hof-Iman keine militärische Bedrohung. Die Provinzen im Süden sind eh nicht so prickelnd.
Haben alle keine Moschenn/Städte oder sonstige Baronien und 2, maximal 3 Freie Plätze, sind also quasi minderwertige Scheichtümer. Außerdem sind die beiden
Scheichs Anhänger der Ascharya, also -50 Meinung gegen mich. Soll sich doch Abdul-Wahab mit diesem Fundamentalisten herumschlagen^^)

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Alles war nach Plan verlaufen. Die gemeinsame Pilgerfahrt hatte den Sultan dazu verleiten lassen, ihm mehr zu vertrauen und Abdul-Wahab
erfreute sich an seiner verbesserten Machtposition. Auch wenn er nichts gegen seinen jungen Neffen hatte, so wollte der Hof-Iman doch immer noch den
arabischen Thron besteigen (Ambition: Sultanat erlangen). Da war der Neffe nun mal im Weg.
Aber Hof-Iman Abdul-Wahab musste seine Ziele erst einmal zurückstecken, denn er hatte derzeit andere Sorgen. Sein durch und durch verdorbener
Zweitsohn bereitete der Dynastie großen Kummer und er wusste nicht, was er dagegen machen konnte.

(zu wenig willige Verschwörer und der dekadente Sack ist schon einmal geläutert gewesen, also kann man ihn auch nicht mehr zur Ordnung rufen...
Ich muss mal mit meinem Agentenführer reden)

Als Abdul-Wahab dem Sultan das Problem mit seinem Zweitsohn erläuterte, versprach dieser, sich während des Ramadans eine Lösung
für das Problem zu überlegen.

(Als Zyniker/Gieriger/Säufer sollte man lieber keinen Ramadan machen. Aber da ich gerade eifrig und tief religiös bin, hat das die Dekadenz um 6% auf 18% gesenkt.
Dass dabei auch noch Verwaltung +2 und Diplomatie +3 gepusht wurden, macht dieses Fasten noch erfolgreicher!)

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Der ganze Palast war in Aufregung, denn offensichtlich verschoss Sultan Khalil keine Platzpatronen und so ward ihm sein erster Sohn geboren worden.
Zu Ehren seines viel zu früh verstorbenen Vaters, gab er ihm den Namen Muhammad.

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Alles in allem waren die ersten zwei Jahre von Sultan Khalils Herrschaft sehr zufriedenstellend gewesen. Nur eine Sache bereitete ihm noch Kopfzerbrechen.
Noch immer hatte Khalil keine Ahnung, wie das Problem mit seinem dekadenten Cousin handhaben sollte. Doch erst einmal war etwas anderes angesagt.
Es war schon spät geworden und der junge Sultan verzog sich in seinen Harem. Seine bisherigen Erfahrungen mit seiner Zweitfrau waren durchaus...
befriedigend gewesen :cool: und nun wollte er sehen, wie es um die speziellen Künste seiner Erstfrau bestellt war. :teufel:


Fortsetzung folgt...

marex23
27.05.14, 18:46
Ein Krieg kommt selten allein:

Schon wieder hatte Kamala eines diese Schundbücher in der Hand gehabt, als Khalil sie des Nachts besucht hatte. Eigentlich war der Sultan
dem Vergnügen des Lesens angetan, aber das was seine Frau sich da antat, war triviales Zeug der übelsten Sorte. Eigentlich wollte er deswegen ein
ernstes Wort mit ihr reden, doch ihre... ähm... Wollust in dieser Nacht hatte ihn so beeindruckt, dass er tags darauf seinen Großwesir losschickte,
seiner Erstfrau alle verfügbaren Bücher und Gedichte zu beschaffen, die sich um Liebe, Begierde und sonstige Schweinereien drehten.

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Langsam fühlte Khalil, dass er mehr aus seinem Leben machen musste, als nur von seinem Palast aus das Reich am Laufen zu halten. Wenn schon
sein guter Freund Akin mit gewissen Frauenproblemen auf ihn zukam, musste sein Umfeld wohl denken, der Sultan habe nichts wichtigeres zu tun...
Es wurde Zeit für einen Krieg und es schien sich eine gute Gelegenheit zu entwickeln, denn zwischen den beiden Kalifaten hatte sich ein Krieg entwickelt.
Die Abbasiden hatten es nicht hinnehmen wollen, dass das Emirat von Isfhahan seit kurzem von Ketzern regiert wurde.
Ohne auf seine Berater zu hören, befahl der Sultan die Mobilmachung und erklärte dem Arabischen Reich den de jure Krieg um Dhu Zhabi, auf dass
alle Ländereien des derzeit nicht existierenden Emirats von Oman unter seiner Kontrolle liegen würden. Anfangs schien alles nach Plan zu verlaufen,
obwohl sich die Strategen wunderten, warum der Feind immerhin über 6.000 Mann von der Front gegen den schiitischen Kalifen abgezogen hatte.

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Khalil war sichtlich stolz darauf, was aus seiner geliebten Halbschwester geworden war. Im ganzen Reich konnte ihr niemand das Wasser reichen
und zwar in fast allen Kategorien. Zwar würde Souzan eine würdige Lehrerin abgeben, doch dies schloss eine Heirat de facto aus, jedenfalls in nächster Zeit.
Denn so wie seine Lehrerin Jahira ein halbes Leben darauf gewartet hat, endlich verheiratet zu werden, so würde auch Souzan erst
nach getaner Pflicht einem Mann versprochen werden.

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Nachdem die wichtigste Festung im umkämpften Scheichtum eingenommen worden war, drängte Marschall Mahmud seinen Neffen, dem feindlichen Heer
entgegen zu marschieren, dass sich in der Wüste Nefoud herumtrieb. “Erst die beweglichen Truppen, dann die immobilen Festungen!“ erklärte der
Löwe von Arabien dem Sultan die Grundlagen des Krieges und der junge Khalil verstand, dass er immer noch einiges zu lernen hatte und
überließ das Oberkommando lieber seinem kampferprobten Onkel.

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Das weite Wüstengelände, die Dünen. Alles schien dem Heerführer der Hashimiden bekannt und tatsächlich war es die selbe Gegend gewesen, an der Mahmud
ein paar Jahre zuvor einen, nein, seinen großen Sieg errungen hat. Der Löwe von Arabien ging keine Risiken ein und verließ sich auf seine altbewährte Taktik.
Faruk führte die linke Flanke an, er selbst das Zentrum. Da Alim derzeit verhindert war, übernahm ein gewisser Bürgermeister namens Abdul-Wahab den rechten Flügel.
Als die Fernkämpfer anfingen aufeinander zu feuern, zeigte sich Faruk aber sichtlich überfordert, denn seine Mannen fielen wie die Fliegen. Vielleicht lag es an
der überragenden Kampfkraft der Mamelucken, vielleicht aber auch an Faruk selbst. Auch der oberste General Mahmud sah, dass sich die gefürchteten
Sklavenkrieger wieder vollständig vom letzten Kriege erholt hatten und eigentlich gab es nur eines, von dem er sichtlich Respekt, vielleicht sogar Angst hatte: die Mamelucken.

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“Wir sterben hier wie die Fliegen!“ schrie der Hauptmann seinen Befehlshaber an, doch Faruk erwiderte nur: “Dann nehmt gefälligst die Schilde hoch
und lasst Euch nicht treffen! Haltet noch ein wenig durch, mein Bruder wird uns schon raushauen.“ Die Lage seines Flügels war durchaus kritisch. Obwohl hier noch
nicht Mann gegen Mann gekämpft wurde, hatte die linke Flanke die größten Verluste erlitten. Salve um Salve feuerten die berittenen Bogenschützen der Mamelucken
auf die Söhne der Wüste und Faruk konnte sich und seine Männer aus dieser Lage nicht befreien.
Währenddessen hatte sein heldenhafter Bruder einen überraschenden Sturmangriff zurückzuschlagen, dem viele seiner Plänkler zum Opfer gefallen waren.
Auch auf der rechten Seite stürmte der zahlenmäßig unterlegene Gegner auf breiter Front vor.

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Die Schreie der niedergetrampelten Recken in den ersten Reihen war schier unerträglich. Die schwere mameluckische Reiterei hatte einen verheerenden Sturmangriff
auf das hashimidische Zentrum gestartet und war drauf und dran, Mahmuds Schlachtlinie entzwei zu reißen. Doch der Löwe von Arabien schrie zu seinen Kämpen:
“Haltet Stand und zielt mit der spitzen Ende des Speeres auf die Pferde! Die kommen hier nicht durch!“
Schrecklich anzuhören war das Wiehern der unglücklichen Rosse, die von den langen Speeren aufgespießt wurden und hunderte schwer gepanzerte Reiter flogen
nur so durch die Luft. Allein durch das immense Gewicht ihrer Schutzwaffen entwickelten die fliegenden feindlichen Reiter eine solche Wucht, dass sie Belagerungsgeschossen
gleich durch die verteidigenden Reihen fegten, um dann einen qualvollen Tod zu sterben. Das Zentrum wanke, doch glücklicherweise blieb ein zweiter Sturmangriff aus.
Die mameluckischen Panzerreiter waren allesamt den Spießen der Hashimiden zum Opfer gefallen, oder nach dem Fall qualvoll an ihren inneren Verletzungen verendet.
Sofort sammelte Mahmud seine Truppen. Beiderseits waren seine verbündeten Heerführer in große Bedrängnis geraten. Ob es an militärischer Notwendigkeit lag,
oder an der Sorge um seinen Bruder, konnte oder wollte der Marschall nach der Schlacht nicht sagen, aber er entschied sich, Faruks Flanke zu entlasten.

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Obwohl das Gemetzel auf dem rechten Flügel durchaus knapp gewesen war, hatte der erfahrene Heerführer mit seine Entscheidung recht behalten. Denn während
Bürgermeister Abdul-Wahab den feindlichen Reiterangriff mit letzter Kraft abgewehrt und in die Flucht geschlagen hatte, gab Faruks Flügel unter den donnernden Hufen
der Mamelucken immer mehr nach.

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So schnell wie es ihnen möglich war, gingen die Plänkler des Zentrums in Stellung, um den mameluckschen berittenen Bogenschützen tödliche Grüße entgegen zu schicken.
Als dann auch noch die Männer der rechten Flügels im Rücken der abbasidischen Sklavenkrieger aufgetaucht waren, verloren auch die letzten tapferen Feinde den Mut
und die Schlacht war gewonnen.

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Mahmud wusste nur zu genau, warum diese Schlacht gewonnen worden war. Die Abbasiden hatten sich zu sicher gefühlt und ein unterlegenes Heer geschickt.
Das Kräfteverhältnis war ca. bei 1:1,4 gewesen... Auch war sich der Löwe von Arabien nicht mehr so sicher, ob Faruk für das Führen von Truppen geeignet war.
Dies war nicht die erste Schlacht, bei der die Flanke seines Halbbruders am meisten Kopfzerbrechen bereitet hatte.
Aber darüber durfte man sich nun keine Gedanken machen. Es galt, den fliehenden Feind vollends zu vernichten! Dreimal musste Mahmud nachsetzen, bis das feindliche Heer
vollends geschlagen war. Erwähnenswert war davon aber nur eines und dies auch nur wegen der Leichtigkeit des Sieges. Denn seitdem hatte es sich bei hashimidischen Kriegern
eingebürgert, bei einem verlustarmen Sieg Folgendes zu singen: „Dibba, dibba du, lalallala la, Dibba, dibba du...“

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Währenddessen starb ein Mitglied der hashimidischen Dynastie eine qualvollen Tod. Endlich hatte sich der Sultan dazu durchgerungen, seinen Cousin Shaiban tödliche Grüße
zu senden. Der dekadente Sohn des Hof-Imans Abdul-Wahab hatte diese Welt recht schmerzhaft verlassen. Leider war der Mord recht dilletantisch geplant gewesen und so
wusste bald ein Jeder im Reich, wer den Auftrag gegeben hatte. Zwar hatte Khalil damit gerechnet, dass dies bei seinen Vasallen nicht gern gesehen wurde, doch dass sein Onkel
Abdul-Wahab - der immerhin eingeweiht war und sein OK gegeben hatte – solch große Wellen auslösen würde, hatte der Sultan nicht vorausgesehen.

(Fu.. Sh.. Das war ein riesengroßer Fehlgriff ins versch.... Klo!!! Aber... hm... warum habe ich nicht die Eigenschaft „Sippenmörder“ erhalten???)

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Von dem gigantischen Skandal, der das ganze Reich erschütterte, bekam das Heer unter Mahmud, dem Löwen von Arabien erst einmal nichts mit, denn eine zweite
feindliche Abteilung hatte mehr Aufmerksamkeit verdient. Der Marschall musste diese Truppen stellen, bevor diese weiter verstärkt werden konnten. Denn im Gegensatz
zu den vorherigen Schlachten, würde das Zahlenverhältnis schon jetzt deutlich schlechter sein.

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Nahe der Oase As Salif trafen sich die beiden Heere. Mahmud hatte seinem ehemals dekadenten Halbbruder noch eine letzte Chance gegeben, sich als Heerführer zu beweisen,
abermals an der linken Flanke. Der Bürgermeister, der in den vorherigen Schlachten die rechte Seite kommandiert hatte, war auch mit dabei, diesmal als Kommandeur des Zentrums.
Das Vorspiel zum eigentlichen blutigen Geschäft verlief anfangs in geregelten Bahnen und noch konnte niemand absehen, wer hier am Ende als Sieger von Felde gehen würde.

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Der kleine Muhammad lernte nur langsam zu sprechen und deswegen ging sein Vater, der Sultan, mit gutem Beispiel voran. Leider stellte sich später heraus,
dass der Junge das Engagement seines Vaters völlig missinterpretiert hatte. Anstatt sich mehr anzustrengen, hatte Muhammad genau das Gegenteil getan.
Er wurde so faul, wie es manch eine überreife Frucht beim besten Willen nicht vermocht hätte.

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Der Löwe von Arabien schüttelte nur den Kopf, als der gegnerische Heerführer zum Sturm blies. Eigentlich hatte Bürgermeister Abdul-Wahab geplant, nur ein paar
unvorsichtige Abbasiden aus der Schlachtordnung zu locken, um sie dann niederzumetzeln. Doch der feindliche Heerführer hatte nicht nur ein Vorauskommando
in die Falle geschickt, sondern das gesamte abbasidische Zentrum ins Verderben gestürzt.
Kurz war Marschall Muhamad etwas neidisch auf den überwältigenden Erfolg seines Heerführers, denn auf seiner Seite lief es lange nicht so gut. Doch es galt,
eine Schlacht zu gewinnen und durch den genialen Schachzug vom Anführer des hashimidischen Zentrums war der Sieg schon fast sicher.

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Prinz Faruk sah sehr wohl, was sich rechts neben ihm abspielte. Das feindliche Zentrum befand sich in Auflösung und es war nur noch eine Frage der Zeit,
bis sich das feindliche Heer zur Flucht wenden würde. “Ich will auch etwas vom Schlachtenruhm...“ brabbelte er verärgert vor sich hin und gab das Kommando
zu einem todesverachtenden Sturmangriff.

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Wahrlich hatte sich das Schicksal gegen den ehemals dekadenten Scheich Faruk verschworen. Während Mahmuds und des Bürgermeisters Flanke
den Gegner mit Leichtigkeit in die Flucht geschlagen hatten, lief sich Faruks Sturmangriff fest. Erst als die frei gewordenen Flanken im Rücken des Gegners
auftauchten und jene drohte zu überflügeln, wand sich auch die feindliche linke Flanke zur Flucht. Vielleicht war es einfach nicht der Wille des Majestätischen,
Faruk auf dem Schlachtfeld brillieren zu lassen, vielleicht war es auch einfach die Bestrafung für sein vormals sündiges Leben...

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Noch während die Truppen des Marschalls den fliehenden Feinden nachsetzte, flatterte eine Nachricht auf den Tisch des Großwesirs, die alles verändern würde.
Da Sultan Khalil mit seinem Erstgebornen einen kleinen Ausflug nach Mekka machte, rannte Großwesir Abdul zum nächstbesten Dynastiemitglied des Herrscherhauses.
“Ehrenwerter Hof-Iman Abdul-Wahab, entschuldigt die Störung, aber es ist wichtig!“ entschuldigte sich Abdul für sein Hereinplatzen. Abdul-Wahab war
über den Eindringlich gar nicht amüsiert, denn er hatte gerade Gespräche mit einem potenziellen Verschwörer geführt. “Oh, ich sehe, Ihr seid nicht alleine.“
stellte der Großwesir leicht irritiert fest und grüßte den unerwarteten Anwesenden: “Allah möge Euch segnen, werter Scheich Alim von Hajar.“
Ohne sich etwas anmerken zu lassen, verabschiedeten sich die Verschwörer herzlich und endlich richtete Abdul-Wahab sein Augenmerk auf den Eindringling:
“Seid Ihr noch bei Sinnen? Ihr könnt doch nicht einfach so hereinplatze!“ kanzelte der Hof-Iman den Großwesir ab, doch jener fuchtelte nur mit der Nachricht herum
und erklärte Folgendes: “Der Kalif, uns wurde der Krieg erklärt, er beansprucht das arabische Sultanat!“
Mit einer abschätzigen und herablassenden Art ging Abdul-Wahab auf den Großwesir zu und legte jenem seinen Arm um die Schulter. “Sind wir heute etwas verwirrt?
Habt Ihr vorhin zu stark an der Wasserpfeife gezogen, oder gar vergorenen Traubensaft genascht? Jeder hier im Lande weiß, dass wir gerade mit dem Kalifat im Krieg stehen,
habt Ihr das vergessen?“
Schnell stellte Abdul klar, dass nicht der sunnitische, sondern der schiitische Kalif gemeint war. “Nur, um das klar zu stellen... Die Abbasiden bekriegen die Schiiten,
wir bekriegen die Abbasiden und die Schiiten bekriegen uns?“ Der Hof-Iman konnte sich ein ironisches Schmunzeln nicht verkneifen, als er fortfuhr: “Das hört sich ja nach
einer wahrlich komplizierten Dreiecksbeziehung an." Der Großwesir las nun vor, was auf der Nachricht stand und Abdul-Wahabs Antlitz gefror zu Stein.
Die beiden Kalifate hatten letzte Woche völlig unerwartet das Kriegsbeil begraben und nun befand sich das Sultanat in einem Zweifrontenkrieg mit den beiden mächtigsten Nachbarn.
Nun ging es nicht mehr darum, Begehrlichkeiten des Gegners abzuwehren, oder eigene Ansprüche durchzusetzten. Der schiitische Kalif wollte das Sultanat und alle zugehörigen
Länderein haben...

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(Auch du heilige... Jetzt ist wohl die Frage geklärt, ob die Schiiten freundlich oder feindlich gesinnt sind... DAS kam unerwartet... aber eigentlich hätte ich mir denken können,
dass die Abbasiden einen Angriffskrieg informell beenden, um sich gegen mich zu verteidigen. Irgendwie ist das schon blanke Ironie: Ich falle einer kriegsführenden Nation
in den Rücken und der Feind meines Feindes erklärt mir später den Krieg, obwohl ich denen wahrscheinlich den Arsch gerettet habe...)


Fortsetzung folgt...


Edit: Fehlerhaften Grafiklink gefixt.

Hohenlohe
27.05.14, 22:17
Werter Marex, habt ihr noch gewisse Finanzreserven, um weitere Söldner anzuheuern oder müsst ihr etwa Darlehen aufnehmen...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::)

Admiral Yamamoto
28.05.14, 07:38
Immer weiter. Immer weiter. :fecht:

Hjalfnar
28.05.14, 12:47
Eieieiei, der Mordanschlag ist aber gewaltig nach hinten los gegangen...Wir sind gespannt.^^

marex23
28.05.14, 20:20
Ein harter Arbeitstag ging endlich zu Ende und nachdem Marex die Wonnen einer Dusche genossen und seine Energiereserven wiederaufgefüllt hatte, fühlte er sich bereit, wieder in die Tasten zu haben...

Werter Hohenlohe,
soo schlecht sieht es eigentlich nicht aus. Mein Wehrpflichtheer ist auf 50% runter, aber inkl. Kredit kann ich mir zwei Söldnerkompanien inkl. Finanzpolster leisten, also summa summarum ca. 10.000 tapfere
Recken. Obwohl es auf dem Papier schlecht um micht steht, rechne ich mir doch ganz gute Chancen aus.

Werter Admiral Yamamoto,
Durchhalten ist die erste Bürgerpflicht, aufgeben tue ich gewiss nicht!
(Ich bin doch kein Franzos^^)

Zitat aus The Simpsons (die Folge, als Lisa Johanna von Orleans spielt und Homer den frazösischen König):
"God wants you to lead the French army to what? Victory. Victory? We're French! We don't even have a word for it!"

Ach, wenn wir schon dabei sind... Ein paar Kalauer aus dem anglosächsischen Raum (http://locomocos.blogspot.de/2005/10/victory-what-hell-is-that-we-dont-even.html)

Werter Hjalfnar,
das ist er wahrlich. Wenigstens sind die -30 Meinung nach fünf Jahren wieder weg.

marex23
28.05.14, 22:48
Wer wagt, gewinnt, oder auch nicht...

Der Sultan hatte sich nach einem Nervenzusammenbruch Allah sei Dank wieder gefangen und während die Armee seines Onkels noch immer mit
versprengten Resten des abbasidischen Heeres beschäftigt war, beriet der Hofrat die weitere Strategie.
“Wir müssen sofort Friedensverhandlungen mit dem sunnitischen Kalifen initiieren!“ beschwörte Großwesir Abdul die Anwesenden mit weinerlicher Stimme.
Auch Hof-Iman Abdul-Wahab zeigte sich besorgt: “ Werter Sultan, die Geschichtsbücher werden unsere Siege in diesem Kriege nicht vergessen, falls..“
der Hof-Iman lies etwas Zeit verstreichen, bevor er weitersprach, “falls wir gegen die Schiiten nicht verlieren. Denn der ketzerische Kalif will nicht nur ein wenig Land.
Er will das Sultanat und alles, was dazugehört.“
Agentenführer Halil wiederum hatten Berichte vorliegen, aus denen vorging, dass beide Kalifen nur noch über einen Bruchteil ihrer Truppen verfügten, zumeist frisch
ausgehobene und relativ unerfahrene Kämpfer. Auch Verwalter Zeyd hielt einen doppelten Sieg für möglich, falls die Berichte des Agentenführers denn stimmten.
Geld war genug da, um mindesten 4.000-5.000 Söldner anzuwerben und auch ein oder gar zwei Jahre zu unterhalten.
Der Sultan seine Berater weiter diskutieren, während er über seine Möglichkeiten nachdachte. Genau genommen gab es nur zwei. Khalil wusste nur zu genau,
was auf dem Spiel stand. Das schiitische Kalifat gab sich traditionell nicht damit zufrieden, seine Gegner einfach zu unterwerfen und ins Reich einzugliedern. Vielmehr wurden
ganze Gebiete einfach annektiert und den unterlegenen Herrschern entzogen. Nur bedeutungslose Vasallen der Verlierer hatten bisweilen das Glück gehabt, ihre Ländereien
behalten zu dürfen. Die Abbasiden wiederum würden einem weißen Frieden sofort zustimmen, doch dies hätte das Prestige des Sultans deutlich gemindert.
Auf einmal sprang Sultan Khalil von seinem Stuhl auf und schlug auf den Tisch. Sofort erstarb der Streit und alle warteten, was Ihr Herr zu sagen hatte:
“Es wird keine Verhandlungen geben! Entweder gewinnen wir vollkommen, oder die Hashimiden hören auf zu existieren!“.
Ehrfürchtig und auch ein wenig ängstlich ob der ungewissen Zukunft akzeptierten die Anwesenden die Entscheidung des Sultans und ein Jeder tat seine Pflicht.
Der Großwesir schickte entsprechende Anweisungen an die kämpfende Truppe, der Verwalter gab ohne zu Zögern jegliche Geldreserven frei und nahm Kredite
bei den Nachfahren Salomos auf, der Hof-Iman betete zum Alles-Bezwinger und der Agentenführer spann vorsorglich Kontakte, für den Fall der Fälle...
Kurz darauf machten sich 4.800 frisch angeworbene Söldner auf den Weg, um die Truppen des Marschalls zu verstärken.

http://picload.org/image/lcidadg/2kalifen-krieg.png

Marschall Mahmud dachte nicht lange nach, als er die Anweisungen seines Sultans erhalten hatte. Wenn das Ganze überhaupt gelingen konnte, dann nur mit einem
schnellen Vorstoß in das Feindesland, um die sich formierenden Truppen des Gegners zu schlagen, bevor sie sich vollständig sammeln konnten. Unverzüglich und ohne auf die
versprochenen Verstärkungen zu warten, ließ er seine Truppen gen Norden marschieren, in das Herz des schiitischen Kalifats: Mesopotamien. Schon nach zwei Wochen
konnte der Löwe von Arabien die erste kleine Abteilung des Feindes überraschen und vernichtend schlagen.

http://picload.org/image/lcidadl/aufmarsch-schia.png http://picload.org/image/lcidaar/kur-el-amra.png

Doch leider hatte sich der Feind schneller formieren können als erhofft und am anderen Ufer des Euphrat wartete schon ein annähernd gleich großes feindliches Heer
und versperrte den Weg nach Baghdad. “Herr, eine weitere kleine Abteilung wurde im Westen gesichtet. Sie versuchen sich, mit dem Hauptheer zu verbünden!“
informierte ein Kundschafter den Generalstab. “Können wir sie abfangen, bevor sie sich nach Baghdad durchschlagen?“ fragte der Marschall und der Kundschafter antwortete:
“Ja, Herr, aber wir haben Meldungen aufgeschnappt, dass sich das gegnerische Hauptheer auf sie zubewegt. Es könnte also sein, dass uns jene in den Rücken fallen, wärend
wir diese bekämpfen.“
Kurz wägte Mahmud Risiken und Chancen ab. “Wir fangen sie ab und vernichten die Abteilung, bevor das feindliche Hauptheer eintrifft. Danach stellen wir uns
dem eigentlichen Gegner.“
Bei Kufah trafen die Ketzer mit den kampferprobten Truppen der Hashimiden zusammen. Ohne auf große Gegenwehr zu stoßen, wurde der Feind restlos niedergemacht.
Leider ging der Plan nicht ganz auf, die eigentliche Hauptstreitkraft der Schiiten über den Euphrat zu locken und dann vernichtend zu schlagen. Aber jeder tote Feind,
war ein guter Feind. Bis aufs Erste entschied sich Mahmud, die Provinz Al-Nadschaf unsicher zu machen und die Feste Kufah zu belagern. Ohne die Verstärkungen
schien ein weiteres offensives Vorgehen zu gefährlich zu werden.

http://picload.org/image/lcidaao/kufah.png http://picload.org/image/lcidaai/kufah1.png

Währenddessen hatte Sultan Khalil/B] einen anderen Konflikt zu bewältigen. Noch war er jung und unerfahren. Deswegen hatte es ihn auch zutiefst erschüttert,
als er hören musste, dass seine Frauen sich gegenseitig an die Gurgel wollten. Rasa, seine [B]starke und ehrgeizige Drittfrau hatte das Essen seiner Erstfrau
Kamala vergiftet. Doch wie ein Wunder war niemand zu Schaden gekommen. Von der Hinterlistigkeit Rasas stark betroffen, entschied Khalil, die Delinquentin
einzukerkern.

(Kamala ist eine sehr gute Erstfrau, aber schlechte Intrigantin ist und da Rasa über 10 Intrige hat und ist auch noch ehrgeizig ist, wäre es also nur eine Frage der Zeit,
bis Kamala gemeuchelt werden würde)

http://picload.org/image/lcidaaw/kerker-rasa.png

An der Front hatte sich eine neue Chance ergeben. Völlig unerwartet hatten die feindlichen Truppen über den Euphrat gesetzt, wahrscheinlich um in einem weiten Bogen
das anrückende Söldnerheer abzupassen und zu vernichten. Natürlich musste dies verhindert werden und Mahmud setzte seine Truppen in Bewegung.
Doch dann berichteten Kundschafter vom Eintreffen einer abbasidischen Streitmacht und es schien, als ob die beiden Kalifate zusammen gegen die Hashimiden marschierten.
Aber da die Verstärkungen schon in Reichweite waren und beide Heeressäulen getrennt marschieren, aber zusammen kämpfen konnten, entschied sich der Löwe von Arabien,
den oder die Gegner zur Schlacht zu stellen. Denn es war keineswegs gesagt, dass beide Feindheere auch gemeinsam kämpfen würden. Tatsächlich hatten sich die Abbasiden
dazu entschlossen, jedenfalls fürs Erste, der Schlacht von Nukhaib fern zu bleiben und alles sah nach einem weiteren Sie des Marschalls aus.

http://picload.org/image/lcidaoo/2kalifen-krieg1.png http://picload.org/image/lcidaop/nukhaib.png

Während des Vorspiels, in dem sich beide Heere normalerweise vorsichtig abtasteten und dann stundenlang mit Geschossen eindeckten, beging Alin, der Anführer der linken Flanke,
einen kolossalen Fehler. Er hatte sich aus seiner sicheren Position herauslocken und zu einem Sturmangriff verleiten lassen, der nun in den Piken des Feindes verblutete.
Nun bereute Muhamad seine Entscheidung, den glücklosen, aber wenigstens vorsichtigen Faruk als Führer des linken Flügels abgesetzt zu haben. Als der Oberbefehlshaber
seine Truppen ausdünnen wollte, um den linken Flügel zu stützen, griff der Feind im Gegenzug das Zentrum mit einen Sturmangriff an. Dem Erhabenen sei Dank kam die Verstärkung
gerade noch rechtzeitig, um die gefährliche Situation wieder einigermaßen zu stabilisieren.

http://picload.org/image/lcidalg/nukhaib1.png http://picload.org/image/lcidala/nukhaib2.png

Abermals wendete sich das Schlachtenglück, denn tatsächlich hatten sich die Abbasiden dazu durchgerungen, mit den Ketztern zusammen zu kämpfen, um die Hashimiden zu schlagen.
Alims linker Flügel kollabierte und nun lag es an Mahmuds Truppen, das Zentrum zu vernichten, bevor sie von zwei Seiten in die Zange genommen werden konnten.

http://picload.org/image/lcidalc/nukhaib3.png

Dramatische Szenen spielten sich nun im Zentrum ab. Obwohl nun deutlich in der Unterzahl, wehrten sich Mahmuds Recken wie die wilden Tiere und der Heerführer der rechten Flanke
konnte nicht eingreifen, weil seine Mannen von feindlichen Plänkern bedrängt wurden. Heldenhaft kämpften und starben die hashimidischen Truppen und auch Marschall Mahmud
ließ dutzende Gegner seine Klinge kosten. Doch ein guter Führer wusste nicht nur zu siegen, sondern auch, wann er verloren hatte. Zutiefst betrübt gab der Löwe von Arabien
seinem tapferen Rudel den Befehl zum Rückzug in die Wüste von Nefoud. Wegen der strategischen Brillianz und der organisatorischen Fähigkeiten ihres Heerführers,
entgingen an diesem schwarzen Tag von Nukhaib viele Hashimiden dem sicheren Tod.

http://picload.org/image/lcidali/nukhaib4.png

Nun war waren die Truppen des Sultans die Gejagten und niemand konnte vorhersehen, ob diese eine verlorene Schlacht die Vorentscheidung im Krieg gegen die beiden Kalifate markieren würde...

(Irgendwas ist mit meiner linken Flanke los. In jeder bedeutenden Schlacht schwächelt sie und macht die Sache gefährlich, egal welchen Heerführer ich einsetze. Ok, ich hätte die Söldner
beim Anmarsch noch umgruppieren sollen, mein Fehler... aber so wirds wenigstens noch einmal richtig spannend!)


Der Sultan konnte wegen der weiten Entfernung von den wahrlich ungünstigen Ereignissen noch gar nichts mitbekommen haben, doch eine unheilige Vorahnung beraubte ihn seiner Kraft
und er musste sich zur Ruhe legen. Albträume plagten ihn in dieser Nacht...

(Sorry Jungs, das wars für heute. Der Tag war echt hart. Mit Losfahren zur Arbeit und wieder daheim Ankommen habe ich 12 Stunden malocht. Und bei der DHL schaffen bedeutet: treppen hoch,
Treppen wieder runter und zwar im Sauseschritt. 20Kg+ Pakete werden grundsätzlich von Leuten im 4. Stock bestellt und das auch nur, wenns im Haus keinen Aufzug gibt...)

Fortsetzung folgt...

Edit: Geringfügige Korrekturen.
Edit: Syntaxfehler behoben.

marex23
29.05.14, 17:04
Des Geiers Gespür für Totgeweihte:

Völlig unerwartet entspannte sich die Lage für Mahmuds Heer und somit für das ganze Sultanat. Die beiden Kalifen hatten sich wohl nicht
auf ein weiteres gemeinsames Vorgehen einigen können, jedenfalls nicht fürs Erste. Während die Schiiten sich entschlossen hatten, den Krieg
in das Land der Hashimiden zu tragen, verharrten die Abbasiden fürs erste in seltsamer Agonie und warteten, auf was auch immer. Nun bot sich
für den eben erst geschlagenen Marschall, beide Feindheere getrennt zu vernichten und seinen Ruf als brillianten Stratege wiederherstellen
zu können.

(Tja, die beiden Kalifate sind halt offenbar nicht verbündet, was mein Glück ist)

http://picload.org/image/lcilolw/2kalifen-krieg2.png

Als die schiitischen Truppen mit der Belagerung von Hail begannen und sich somit von der abbasidischen Streitmacht weit genug entfernt hatten,
bot sich Mahmud eine Möglichkeit, die er sich nicht entgehen lassen konnte. Doch zu erst musste er seine Truppen neu strukturieren
und den Befehlshaber des linken Flügels auswechseln. Kurz zuvor war der erst vor kurzem volljährig gewordene Prinz Khaireddin im Rückzugslager
eingetroffen, der Halbbruder des Sultans und Neffe Mahmuds. Auch dieser hatte eine vorzügliche militärische Ausbildung genossen
und so stellte sich die Frage nicht lange, wer den unglücklichen Alim beerben sollte. Fest entschlossen, nun den Abbasiden einen entscheidenden
Schlag zu versetzen, marschierten die hashimidischen Truppen gen Nordosten.

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Die Truppen des sunnitischen Kalifen zogen sich feige zurück und so entwickelte eine wilde Verfolgung bis tief ins abbasidische Reich hinein. Doch
offensichtlich hatte der Kalif den Rückzug nur dazu genutzt, um frische Truppen ins Heer einzugliedern. Anstatt 3.000 Mann, hatte der feindliche
Heerführer nun über 5.000 Kämpen um sein Banner scharen können und die Schlacht von Ma'An konnte beginnen.
Stundenlang beharkten sich die Fernkämpfer und noch Jahrhunderte später fragten sich die Gelehrten, wie beide Seite so viele Pfeile zur Verfügung
haben konnten, um sich fast bis in die Nacht hinein gegenseitig zu beschießen

http://picload.org/image/lciloci/maan.png

Erst am nächsten Morgen Gerne hätte der Marschall den Feind einfach aus der Ferne ausgeknipst. Aber Nachrichten über die Truppenbewegungen
des schiitischen Kalifats hatten offenbart, dass sich das zweite feindliche Heer aufmachte, in die Schlacht einzugreifen und so entschied sich Mahmud
zu einen Sturmangriff, hielt aber erst einmal die linke Flanke zurück.

http://picload.org/image/lciloig/maan1.png

Bedauerlicherweise war dies ein Fehler gewesen. Denn der feindliche Heerführe führte nun völlig unerwartet ebenfalls einen Sturmangriff auf die linke Flanke aus
und bereitete den Männern unter dem frisch gebackenen Kommandierenden Khaireddin schreckliche Verluste. Nun stürmten also beide Heere ziemlich
chaotisch ineinander. Formationen zerbrachen und überall entwickelte sich ein mörderischer Kampf, Mann gegen Mann. Doch Mahmud peitschte seine
Truppen an und ging mit solch einem guten Beispiel voran, dass das gegnerische Zentrum schließlich weichen musste. Schnell sammelte er seine Truppen
und half der sichtlich mitgenommenen Flanke Khaireddins. Schnell kollabierte die feindliche linke Flanke und mit vereinten Kräften wurde das
abbasidische Heer in die Flucht geschlagen.

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Doch als Mahmuds Männer die Fliehenden verfolgt hatte, wurden seine Truppen bei Shubak von einem schiitischen Heer abgepasst und abermals
entbrannte ein Kampf auf Leben und Tod.

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Noch bevor der eigentliche Nahkampf begonnen hatte, wichen die stark dezimierten und völlig demoralisierten Männer auf der rechten Flanke zurück
und brachten das hashimidische Zentrum in eine heikle Lage.

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Doch unter dem Banner des Löwen von Arabien wagte keiner, auch nur einen Meter zurückzuweichen und so begab es sich, dass die gegnerische
Flankenattacke die Moral der Männer kaum beeinflusst hatte. Im Gegenteil bewirkte diese fast aussichtslose Lage, welche die Kampfkraft der noch leben
hashimidischen Kämpfer ins übermenschliche steigerte. Ein Jeder focht wie ein Löwe und sogar Bogenschützen blieben im Nahkampf standhaft.
Besonders hervorzuheben ist hierbei Salah Ad'Din, ein einfacher Bauer in den Reihen der leichten Infanterie, der allein an diesem Tage über 50 schwer
gepanzerte Schiiten niedergestreckt haben soll, nur mit seiner rostigen Axt bewaffnte und nur in Leinen bekleidet. Jahrhunderte später würde sich ein
großer Feldherr nach ihm benennen, den die ungläubigen Franken fälschlicherweise als Saladin bezeichnen würden.
Als der Feind geflohen war, riefen die Überlebenden allesamt: „Dibba, dibba du, lalalala la, dibba, dibba du...“ Doch Mahmud gönnte seinen
Männern weder die Auskostung des heroischen Doppelsieges, noch wenigsten ein wenig Ruhe. Der Feind musste verfolgt und vernichtet werden
und zwar vollständig. Dies gelang auch in der 2. Schlacht von Nukhaib, nahe der Stelle, an der Mahmud noch vor einem Monat eine schmerzhafte
Niederlage hatte einstecken müssen.

http://picload.org/image/lcilowl/shubak2.png http://picload.org/image/lcilowc/shubak3.png http://picload.org/image/lcilowp/1nukhaib.png

Zwei Tage nach der Schlacht, Mahmud hatte seinen Truppen eine dringend benötigte Pause gegönnt, bevor sich sein Heer wieder gegen die Abbasiden
richten sollte, kamen Emissäre des schiitischen Kalifen und boten einen informellen Frieden an. Dem Marschall wahr es wohl bewusst, dass er darüber eigentlich
nicht entscheiden durfte. Aber er wusste auch, dass jegliches Zögern in dieser Sache den Sieg gegen die Abbasiden gefährden konnte. So entschied sich
Mahmud, zum Wohle seiner Männer und wohl auch des Reiches, den Frieden anzunehmen und Tags darauf herrschte Frieden zwischen dem Sultanat
und dem schiitischen Kalifat.

http://picload.org/image/lcillgd/frieden-schiit-kalif.png http://picload.org/image/lcillga/friedenski.png

Wild wurde im Süden des Sultanats gefeiert, denn leider herrschte im Norden immer noch Kriegsrecht und so mussten Vorräte weiterhin gehortet und Einwohner
innerhalb der festen Plätze verharren. Doch trotzdem war die Freude deutlich zu spüren. Die schreckliche Gefahr, von den Ketzern unterjocht und mit dem Schwert
bekehrt zu werden, war gebannt. Jedenfalls fürs Erste.
Glücklicherweise hatte Sultan Khalil den nicht von ihm abgesegneten Friedensschluss gut aufgenommen. Zwar wäre ihm eine Kapitulation mit horrenden
Reparationszahlungen lieber gewesen, doch die Argumente, die in des Marschalls Rechtfertigungsschreiben aufgeführt worden waren, hatte Khalil eingesehen.
Die Sache wurde dahingehend geklärt, dass im Nachhinein behauptet wurde, Mahmud hätte den Frieden auf Anweisung des Sultans unterzeichnet.
Schon einen Tag nach Bekanntwerden des informellen Friedens mit dem schiitischen Kalifat, flatterte eine Eilmeldung auf den Schreibtisch des Agentenführers.
Offensichtlich war das Abbasidische Reich durch die vergangenen Niederlagen so geschwächt worden, dass sich die Rhomäer dazu entschlossen hatten,
dem sunnitischen Kalifen das Emirat von Edessa zu entreißen.

(Das ist vollkommen an mir vorbeigegangen und der heilige Krieg um Edessa ist schon fast beendet :eek: )

http://picload.org/image/lcillgi/byzanzmischtmit.png

Darüber hinaus hatte ein Bruder des Kalifen Anspruch auf das Arabische Reich erhoben, der früher von einer drohenden Einkerkerung geflohen war. Abertausende
Abenteurer, Söldner und sonstige Glücksritter hatte dieser Prätendent um sich geschart, um sich die Titel seines Bruders unter den Nagel zu reißen.
Wahrlich lag das große Reich der Abbasiden im Sterben und von überall her hatten sich gierige Geier auf den Weg gemacht, um in Bälde über den Kadaver
des Kalifats herzufallen.

(Ich frage mich nur, aus welchem Land Ubayd denn stammt und welches Reich denn über 15.000 Mann für einen Gastgeberkrieg aufbringen kann???)

http://picload.org/image/lcillal/gasgeberabbasiden.png

Zwar wurden diese Ereignisse als gottgewollt angesehen und im ganzen Sultanat priesen die Imane den Beistand des Erhabenen. Doch Khalil wusste
nur zu genau, dass sich solche Ereignisse vollkommen rational erklären ließen. Immer mehr zweifelte der Sultan, ob es so etwas wie einen Gott überhaupt
geben konnte und so wie sein sein Eifer immer mehr nachließ, wurde er mit der Zeit immer zynischer.

http://picload.org/image/lcilloi/eifererwirdzynisch.png

Natürlich war klar, dass der Krieg auch negative Seiten hatte und insbesondere bei der kämpfenden Truppen mit Verrohung zu rechnen war. Doch dass ausgerechnet
ein Mitglied der hashimidischen Dynastie sich so verhalten würde, hatte selbst den Sultan überrascht.
Anscheinend hatte sich Marschall Mahmud im Feldlager die Zeit mit einem Bauernmädchen versüßt und nun forderte ihr Vater Gerechtigkeit. Lange wägte
Sultan Khalil ab, wie er entscheiden sollte. Einfach durchgehen lassen konnte er seinem Onkel die Sache natürlich nicht. Auch stand eine offizielle Verurteilung
und anschließende Einkerkerung außer Frage. Zu beliebt war Onkel Mahmud bei den Großen des Reiches und zu wichtig war er als Feldherr.
So entschied sich Khalil für den dritten Weg. Die Glaubwürdigkeit des Mädchens wurde öffentlich angezweifelt und der prächtige Löwe von Arabien,
wie der Marschall neuerdings genannt wurde, stand nun tief in des Sultans Schuld.

(puh, glücklicherweise nicht „willkürlich“ geworden!)

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Allen bei Hofe ging der neuerliche Zynismus des Sultans ziemlich gegen den Strich und ein Höfling erklärte Khalil in einem Vieraugengespräch,
dass dies auf kurz oder lang äußerst gefährlich werden könnte. Sultan Khalil fand es zwar völlig unpassend, von einem niedrig geborenen Diener derart
zurechtgewiesen worden zu sein, doch sah er die Argumente ein und so begab es sich, dass Khalil seinem Zynismus abschwor.
Endlich hatte auch der Badscha des Abbasidischen Reiches seine ausweglose Lage erkannt und um Frieden gebeten. Nun war also die lange Zeit des Krieges erst
einmal vorbei und Frieden kehrte im ganzen Sultanat ein. Für einen neuerlichen Krieg war das Reich fürs Erste auch viel zu geschwächt, denn viele tapfere Männer
haben das Ende des Krieges nicht mehr erleben dürfen.
Das neugewonnene Scheichtum Dhu Zabi wurde Prinz Khaireddin als Lehen überlassen. Des Sultans Halbbruder hatte sich in der Schlacht verdient
gemacht und außerdem wollte Khalil so den vor kurzem volljährig geworden Hahsimiden beschäftigt halten, damit er sich nicht vor lauter Langeweile
den sündigen Freuden zuwenden konnte.

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Admiral Yamamoto
29.05.14, 19:00
Ziemlich blutig bei euch, das alles. :smoke:

marex23
29.05.14, 22:04
Werter Admiral Yamamoto,
es wird noch blutiger! :D

Das Jahr der langen Messer

Ein Jahr nachdem im Reich der Hashimiden wieder Frieden eingekehrt war, hatte der Umsturz im Abbasidischen Reich Erfolg gehabt. Sadiq,
ein Bruder des Kalifs war neuer Badshah, wie sich herausstellte, war der neue Herrscher während seines Exils offensichtlich dem Ketzertum
verfallen.
Sofort trat der Hofrat zusammen und beriet über die neue Situation, denn nun wurden die beiden mächtigsten Nachbarn der Hashimiden
von Schiiten regiert. Anfangs traute sich niemand, den Mund aufzumachen, so resigniert waren die Beteiligten. Doch endlich wurde
der Bann gebrochen und es wurde offen darüber diskutiert, dem Badshah ein Heiratsbündnis anzutragen. Doch leider musste Großwesir Abdul
einwenden, dass in der derzeitigen geopolitischen Lage eine Heirat so gut wie ausgeschlossen war. Abermals herrschte Ratlosigkeit. In dieser
ausweglosen Lage schlug nun Marschall Mahmud vor, die Notbremse zu ziehen und sich zu unterwerfen. “Was? schrie der Sultan,
“Die einzige Möglichkeit, unser Reich vor einem langsamen, aber sicheren Untergang zu retten besteht darin, ein Vasall des Badshahs
zu werden? Mein Vater Muhammad der Gütige hat fast sein gesamtes kurzes Leben lang für die Unabhängigkeit gekämpft und ich soll
sein Erbe entehren? Es muss noch eine andere Möglichkeit geben!“
Nun kam Agentenführer Halil auf eine Idee. Vor kurzem hatte dieser das Archiv der "Staatssicherheit" durchforstet. So hieß der traditionelle Sitz
des jeweils amtierenden Agentenführers im hashimidischen Sultanat. Jedenfalls hatte er dort ein paar interessante Dokumente aus der Regierungszeit
von Ali, dem Säufer gefunden:
"Oh Sultan Khalil, ich hätte da vielleicht eine Lösung.“ nun war die Aufmerksamkeit des Sultans ganz auf Halil gerichtet. “Während
der Regierungszeit Eures Großvaters, hatten unsere Vorfahren einen abbasidischen Angriff abgeschlagen, indem sie einen Kalifen nach dem anderen
ermorden ließen.“ - „Ich kenne die Taten meiner Vorfahren. Aber was soll uns das jetzt helfen? Hier geht es nicht um irgendwelche Ansprüche,
sondern um die Gefahr von heiligen Kriegen.“
Doch der Agentenführer lächelte nur und sagte: “Derzeit sind nur der Badshah und seine drei Söhne zum Ketzertum übergetreten. Der Rest und fast
alle Großen des Reiches sind immer noch Sunniten.“ - „Ah,“ brummte Khalil nun sichtlich gutgelaunt, “dann lasst uns auf den Wegen meines
Großvaters schreiten und das Sultanat auf unehrenhafte Weise retten.“ Die nächsten Wochen über wurde Intrige über Intrige gesponnen und offensichtlich
hatten im Reich der Abbasiden ziemlich wenige Lust, weiterhin von einem Schiiten regiert zu werden.
Bei Sadiq hatte es zugegebenermaßen ein Weilchen gedauert, bis sich genügend Verschwörer gefunden hatten und es kam heraus, dass Sultan Khalil
dabei seine Hände im Spiel gehabt hatte. Doch die anderen waren leichte Beute. Nach und nach fiel ein Badshah, nach dem anderen.

http://picload.org/image/lciccgg/intrigebadshah.png http://picload.org/image/lciccdp/intrigebadshah1.png http://picload.org/image/lciccdw/intrigebadshah2.png

Der Sultan verbrachte gerade mit seinem guten Kumpel Yahya ein wenig Zeit, als dieser völlig unerwartet wünschte, der neue Großwesir zu werden. Anfangs war
Khalil zögerlich gewesen, doch er wusste um die hervorragenden diplomatischen Fähigkeiten seines guten Freundes und so erhielt das Sultanat einen
neuen Großwesir. “Also, Du machst dich nach Damaskus auf und sammelst Unterstützer gegen diesen neuen Badshah. Wenn dieser aus dem Weg ist,
wird wird dort wieder ein Sunnit an der Macht sein.
Yahya behagte es nicht, aber es war seine Pflicht, seinen besten Freund zu unterrichten, dass in der Zwischenzeit ein weiterer Sohn von Sadiq geboren war,
denn eine der Frauen des ersten schiitischen Badshahs war schon schwanger gewesen, als Sadiq an vergiftetem Wein gestorben war.
[B]“Dann ist es umso wichtiger, dass Du dich aufmachst und alles weitere in die Wege leitest. Wir bringen sie alle um!“ befahl Khalil seinem neuen Großwesir.
Unverzüglich machte sich Yahya nach Damaskus auf, um eine weitere Intrige in die Wege zu leiten. Offensichtlich hatte der Freund des Sultans eine gewisse
Begabung dafür, denn kurz darauf konnte er schon genügend Verschwörer zusammentreiben und ein weiterer Abbasid wurde vorzeitig ins Jenseits befördert.

http://picload.org/image/lciccag/intrigebadshah3.png http://picload.org/image/lciccad/intrigebadshah4.png http://picload.org/image/lciccao/intrigebadshah5.png

Doch es gab auch neue Nachrichten, die nicht um Mord, Totschlag und Verrat handelten. Ein weiter Sohn wurde Khalil geschenkt. Der Drittgeborene
sollte Fadl heißen.

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Endlich war es soweit. Nachdem auch der letzte erwachsene Sohn des Ursupators Sadiq um die Ecke gebracht werden konnte, musste nur noch ein unbedeutender
Säugling vorzeitig das Zeitliche segnen, um die geostrategische Lage des Sultanats merklich zu verbessern.

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Etwas sonderliches hatte sich ereignet. Als Sultan Khalil des Mittags im Hofgarten seines Anwesens verweilt hatte, sah er, wie ein Unbekannter auf einer Parkbank
ein Buch las. Khalil wollte den Fremden zur Rede stellen. Doch als er schon ganz nah bei ihm war, rannte der Unbekannte davon, vergaß aber dabei scheinbar sein Buch.
Der Sultan nahm es in die Hand. Interessiert studierte Khalil das Buch in den nächsten Wochen und es erweckte in ihm die Liebe zu dem geschriebenem Wort.
Spätere Generationen würden ihn nicht nur wegen seiner Belesenheit als Khalil den Weisen in Erinnerung behalten.

(Ich hatte den Nickname schon davor - fragt mich nicht warum - und wartete nur auf ein passendes Event, um das Ganze schön zu verpacken)

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Lange hatte Agentenführer Halil auf diesen Moment gewartet. Nach wochenlanger und äußerst feinfühliger Bearbeitung hatte er es geschafft, seinen abbasidischen
Kollegen davon zu überzeugen, dass der kindliche Badshah aus dem Weg musste. Von Agentenführer zu Agentenführer tauschte man sich nun über Möglichkeiten aus,
dem Kleinkind eine möglichst kurzes Leben zu bescheren. Nun war wieder der sunnitische Kalif der Herrscher über das Reich der Abbasiden.

http://picload.org/image/lcicclr/intrigebadshah8.png http://picload.org/image/lciccld/intrigebadshah9.png http://picload.org/image/lciccog/sunni-badshah.png

Das Glück schien sich nun für immer auf die Seite der Hashimidendynastie geschlagen zu haben. Denn offensichtlich hatte sich der Sheich von Hedschas offen dazu bekannt,
dem Ketzerischen Ibadi-Glauben zu folgen und somit konnte der Sultan ungestraft seine Domäne erweitern.

(Ich hatte es unterschlagen, vor Jahren die Ketzerhochburg Hedschas zu erwähnen. Aber da mein Hof-Iman offensichtlich nicht imstande gewesen war, das Problem zu beheben,
ist nun sogar der Scheich vom wahren Glauben abgefallen und ich profitiere auch noch von der Unfähigkeit meines obersten Geistlichen^^
Haha! Eine Woche später hatte mein Hof-Iman auch noch Erfolg und die nun mir gehörende Provinz zum wahren Glauben bekehrt!)

http://picload.org/image/lcicclo/hedschasibadi.png http://picload.org/image/lciccca/hedschasbekehrung.png

Sultan Khalil konnte es einfach nicht fassen. Abermals hatte sich Marschall Mahmud gegenüber einem Mädchen höchst unehrenhaft verhalten und schon wieder
wollte ein Vater Genugtuung für die Schändung seiner Tochter. Nun war das Maß voll und der Sultan entschied sich, seinen tollen Onkel eine Lektion zu erteilen.
Der prächtige Löwe von Arabien wurde eingekerkert, zumindest für kurze Zeit.
Alle Menschen im Reich fanden, dass Khalil das Richtige getan hatte und auch in Zukunft würden seine Entscheidungen zumeist als gerecht angesehen werden.

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Nur zu genau konnte sich der Sultan an die mahnenden Worte seiner Mutter Dilxos erinnern, die kürzlich verstorben war: “Als dekadent zu gelten, ist eines
der gefährlichsten Merkmale, die eine Dynastie haben kann!“ Derzeit hatten sich zwei Hahshimiden dazu verleiten lassen, ein äußerst sündiges Leben zu führen.
Ein Sohn des kürzlich eingekerkerten, aber schon wieder freigelassenen Mahmud war dabei, aber auch Halbbruder Abu-Bakr der kürzlich das Mannesalter
erreicht hatte. Schwermütig leitete der Sultan die nötigen Schritte ein.
Dem Halbbruder wurde ein Brief geschickt und der Sohn des prächtigen Löwen von Arabien sollte eingekerkert werden, denn jener wollte offensichtlich
von seinem dekadenten Treiben nicht lassen. Doch leider wurde Ali gewarnt und ins ferne Andalusien geflohen.

http://picload.org/image/lciccci/dekadenzproblemchen.png http://picload.org/image/lciccir/ali-flieht.png

Einen Monat später wurde klar, dass Khalils Halbbruder nicht im geringsten daran dachte, seinen Lebenswandel zu ändern, denn er hatte sich zu seinem
18. Geburtstag sage und schreibe 23 Damen des leichten Gewerbes in den Palast kommen lassen und mit ihnen Dinge getrieben, die jedem noch so erfahrenen Muslim
die Schamesröte ins Gesicht hätte fahren lassen. Wutentbrannt brandmarkte der weise Sultan seinen nahen Verwandten als Takfir und schmiss ihn in den Kerker.
Das Haus Hashimid war wieder rein.

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Anscheinend hatten die Verschwörungen gegen die ketzerischen Herrscher der Abbasiden Khalils Frauen tief beeindruckt. Irgendwie hatte es die attraktive
und überaus ehrgeizige Samira geschafft, seinen Erstgeborenen aus dem Weg zu räumen, damit ihr Sohn nun als Thronfolger galt.
Wutentbrannt schmiss der Sultan seine ehrlose Frau in den Kerker.

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To be continued...

marex23
31.05.14, 16:41
Genie und Wahnsinn:

Nach Jahren des Friedens stellte sich Khalil die Frage, ob dies schon alles gewesen sein sollte. Zwar war das Sultanat noch lange nicht saturiert,
doch die hierfür fehlenden Provinzen hielten die derzeit zu mächtigen Abassiden. Auch schien eine Konfrontation mit dem schiitischen Kalifen von Bagdad
fürs Erste zu gefährlich.
Dieses Mal war es kein Ratsmitglied, der eine zündende Idee hatte, sondern Khalils Halbbruder Khaireddin: “Bruder, warum überfallen wir
nicht die Christen von Abessinien? Dort gibt es viele Ländereien und der Gegner ist militärisch schwach.“
Der Sultan musste nicht lange über den Vorschlag seines Halbbruders nachdenken. Auf kurz oder Lang würde es sowieso wieder Probleme mit
den Abbasiden geben und je mehr Macht die hashimiden haben würden, desto besser würden die Karten in einem zukünftigen Krieg stehen. Außerdem war
die Kampfkraft des Sultanats auf einem neuen Höchststand angekommen und dies galt es auszunutzen und außerdem hatte Khalil zwei treue Freunde,
die noch immer keine Land besitzenden Titel innehatten. Dies war wahrlich ein unzumutbarer Zustand. Und wer weiß, vielleicht würde das Expeditionsheer
die Goldminen der sagenumwobenen Königin von Saba finden.

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Das Opfer war schnell ausgemacht. Der miaphysitische König von Abessinien wurde als Ziel für die Eroberungsgelüste des weisen Sultans auserkoren.
Eine Ehre, die nicht jeden zuteil wurden. Zugegebenermaßen war dies war auch eine Ehre, die nicht unbedingt jeder anstrebte...
Marschall Mahmud sollte dieses Mal zu Hause bleiben und die hashimidische Armee auf den neuesten Stand bringen, denn es wurde nicht wirklich mit ernstem
Widerstand gerechnet. Außerdem wollte Khalil den Ruhm seines Onkels nicht noch weiter mehren. Halbbruder Khaireddin wurde die Ehre zuteil,
den hashimidischen Heerbann zum Siege zu führen.
Doch davor mussten einige Dinge noch erledigt werden. Noch immer war der Landstrich von Oman ohne Sultan. Eigentlich hätte diese Ehre Onkel Shujah
zuteil werden sollen, doch der arme Wicht war schon seit weit über einem Jahrzehnt im Kerker eines abbasidischen Vasallen gefangen, ohne Aussicht auf Freilassung.
Also entschied sich der weise Sultan dazu, Khaireddin anzuspornen, indem er ihn das Emirat von Oman versprach, falls er den Sieg über die afrikanischen
Christen erringen und das Emirat von Afar erobern sollte. Außerdem hatte sich Khalil dazu entschlossen, das Kronrecht ein wenig zu seinem Gunsten zu
modifizieren.

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Wirklich Mühe hatte sich Heerführer Khaireddin beim Aufmarsch nicht gegeben. Weder wurde die Flotte mobilisiert, noch seefahrende Händler zwangsverpflichtet.
Ein jeder Wehrpflichtige hatte sich einfach nur bei der Stadt Aden einzufinden, so bald es ihm möglich war. Den Sultan wiederum plagte von nun an großer Stress,
denn er befürchtete, dass der schiitishe Kalif die Situation ausnützen könnte, um den Hashimiden in den Rücken zu fallen. Nach zwei Monaten war der Aufmarsch schließlich
beendet und über 12.000 Mann warteten auf den alles entscheidenden Befehl, endlich auf den anderen Kontinent überzusetzen. Doch in der Zwischenzeit hatte der törichte
König von Abessinien eine Offensive gestartet und mit lächerlich wenig Truppen die Festung Ibb bei Taizz belagert. Schnell wurde das Problemchen aus dem Weg geräumt
und das sultaninische Heer machte sich auf, Christen zu bekehren.

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Anfangs verlief der Krieg recht ereignislos. Zwar waren fast alle ostafrikanische Länder dem abessinischen König zur Hilfe geeilt, aber damit hatten die Hashimiden sowieso gerechnet.
Doch dann verlor das Heer überraschend seinen Feldherrn. Bei einer Belagerung war Khaireddin ziemlich unglücklich von einem Pfeil eines feindlichen Bogenschützen
ins linke Auge getroffen worden. Der Halbbruder des Sultans war sofort tot.

(Schade, der Junge hatte Kampfkunst auf 20, der hätte eigentlich der Nachfolger von Mahmud, dem prächtigen Löwen von Arabien sein sollen...)

Gezwungenermaßen musste Faruk, er ehemals dekadente Onkel des Sultans das Kommando über das Heer übernehmen. Schon eine Woche musste sich Faruk
in de Schlacht bewähren. Zwar hatte er schon viele Schlachten geschlagen, doch war er immer nur ein Flügelkommandeur gewesen und bisher hatte Faruk bei fast jeder
Schlacht entweder flüchten müssen, oder war auf Entlastung der anderen Kommandierenden angewiesen. Doch nun galt es, ein gesamtes Heer zum Sieg zu führen.
Glücklicherweise waren die gegnerischen Truppen nicht so zahlreich und der Sieg somit schon fast in der Tasche. Doch um auf Nummer Sicher zu gehen, entschied sich der Onkel
des Sultans, den Nahkampf so lange wie möglich zu meiden und voll auf die Fernkämpfer zu setzen.

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Die Strategie war ein voller Erfolg. Durch die zahlenmäßige Überlegenheit bei Bogenschützen und leichter Reiterei dominierten die Hahsimiden die Schlacht und fügten den Christen
solch verheerenden Verluste zu, dass sich die feindliche rechte Flanke schon nach ein paar Stunden in Luft auflöste.
Darauf hatte Faruk gewartet. Auf sein Zeichen bliesen seine Melder in Kriegshörner. Kurz darauf gingen die tapferen Muslime auf breiter Front vor und kurz vor dem
Zusammentreffen stürmten tausende Männer todesmutig in die feindliche Schlachtlinie. Zwar kämpften die Afrikaner tapfer, doch der Massendruck der schieren Überzahl drückte
ihre Linien ein, als wären sie aus Papier gemacht und letztendlich rannten die gegnerischen Soldaten um ihr Leben.

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Zwar war die Schlacht von Asaita für die Beteiligten wahrlich kein Zuckerschlecken gewesen, doch trotzdem war sie im globalen Kontext gesehen ziemlich bedeutungslos.
Dies führte sogar dazu, dass Jahrtausende später ein paar Menschen entscheiden würden, dem Scharmützel nicht mal einen Wikipedia-Eintrag zu gönnen, obwohl dies quasi
die einzige Schlacht vom Bedeutung in diesen unfairen Konflikt gewesen war.

(Seht nach, kein Eintrag! ^^)

Kurz vor nach Friedensschluss hatte sich eine große Tragödie ereignet. Der einzige Sohn des kürzlich in der Schlacht gefallenen Feldherrn Khaireddin starb bei einem
äußerst tragischen Unfall. “Er war doch noch so jung!“ schluchzte der Sultan, während der Trauerrede. Ein neuer Scheich von Dhu Zabi musste gefunden werden
und Khalil entschied sich für seinen guten Freund Akin.

[ähem... hust... :engel:)

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Die Kriegsbeute wurde unter verdienten landlosen Kämpfern des Feldzuges verteilt, doch der Titel des Emirs von Afar ging an Großwesir Yahya, dem Freund des Sultans.
Um seinen anderen Freund nicht vor den Kopf zu stoßen, ließ Khalil eigens ein neues Emirat erschaffen und so wurde der erst kürzlich zum Scheich erhobene Akin von
Dhu Zabi zum neuen Emir von Oman. Außerdem wurde Hof-Iman Abdul-Wahab ein weiter Vasalle zugeteilt, damit alle Emirate ungefähr die gleiche Größe hatten.

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Zeiten des Friedens führten bei Hashimiden offenbar zu dekadentem Verhalten, denn wieder einmal hatte sich ein Sohn [B]Abdul-Wahabs einem Leben voller Sünde
verschrieben. Vielleicht wollte der gelangweilt Sohn des Hof-Imans einfach nur gegen sein äußerst gebildeten und zugleich zutiefst religiösen Vater aufbegehren.
Vielleicht war es aber auch einfach die pure Lust am ausschweifenden Lebensstil.
Einen unwichtigen dekadenten Hashimiden hätte Sultan Khalil vielleicht gerade noch dulden können, doch wenn sich der Sohn eines Emir an den religiösen Sitten vergriff,
so musste dies unweigerlich Wellen schlagen...

(Oh Allah, ich bitte Dich darum, mir dieses Mal das Fiasko zu ersparen, das ich mit dem anderen dekadenten Sohn Abdul-Wahabs hatte!)

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“Das ist unsere Gelegenheit, unseren sunnitischen Brüdern zu helfen und dem schiitischen Kalifen eine gehörige Menge an Land abzuluchsen!“ kommentierte Hof-Iman
Abdul-Wahab bei der Ratssitzung die derzeitige geostrategische Lage, denn wieder einmal gab es Krieg zwischen den beiden Kalifaten. Doch Großwesir Yahya hatte
Einwände: “Aber das macht uns wieder zu direkter Konkurrenz mit den Abassiden, denn jene haben starke Ansprüche auf das Emirat Basra“ - „Und was ist mit dem
Emirat von Tigris, oder gar dem Emirat von Bagdad?“ hackte der Hof-Iman nach.
Doch auch der weise Sultan sah den Vorschlag durchaus kritisch. Jegliche Landnahme im Zweistromland konnte den sunnitischen Kalifen nur erzürnen. Außerdem waren
die Schiiten immer noch recht stark und das hashimidische Heer noch nicht in voller Sollstärke, denn der Krieg gegen die äthiopischen Christen lag noch nicht lange zurück.
Die meisten Anwesenden waren überzeugt, dass zukünftige Expansionen erst einmal gegen die christlichen Abessinen gerichtet werden sollten.
Doch dann bekam Abdul-Wahab Schützenhilfe von Agentenführer Talib: “Äthiopien und Nubien sind zwar leichte Ziele, doch viel gibt es dort wahrlich nicht zu holen.
Das Land ist so schwach besiedelt, dass unsere Kampfkraft durch dortige Eroberungen kaum steigen würde. Das südliche Zweistromland wiederum ist nicht nur Reich an Menschen.
Auch die Steuereinnahmen würden nur noch so sprudeln!“
Als dann auch noch der Verwalter auf die Seite der Befürworter eines Krieges gegen den schiitischen Kalifen wechselte, wäre Sultan Khalil fast eingeknickt, doch dann
erläuterte Marschall Mahmud die militärische Lage des Sultanats: “Wir haben einige Männer im letzten Krieg verloren. Das alleine wäre zu verkraften, doch unsere Vasallen
sind derzeit so kriegsmüde, dass ich von einer Intervention nur abraten kann.“

(-20 Meinung durch ausgehobene Wehrpflichtige)

Dies war der entscheidende Einwand, den der Sultan gebraucht hatte. Das Wagnis eines Abenteuers im Zweistromland wurde fürs Erste auf Eis gelegt.

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Hussayn Ibn Abdul-Wahab erfreute sich gerade seines Lebens. Sichtlich genoss der dekadente Spross des Hof-Imans die Möglichkeiten, die der Sohn eines Emirs
so zu zur Verfügung hatte. Erst letzte Woche hatte er zu Ehren des Großartigen gleich eine ganze Schafsherde opfern lassen und heute hatte er das Bett den ganzen Tag
nicht verlassen, obwohl er kerngesund war. Sogar seine Notdurft verrichtete nur in der Bettpfanne.
Am Abend ließ er sich dann vier Mädchen bringen, die gerade so das Alter erreicht hatten, um das was folgte nicht Schändung, sondern einfach nur lasterhafte Sünde zu nennen.
Am nächsten Tage ließ sich Hussayn herab, seine Gemächer zu verlassen, denn er hatte Lust auf einen Ausritt. Ein Bekannter hatte ihm von den skurrilen Praktiken erzählt,
welche dieser in einem neu errichteten Etablissement in Sanaa kennengelernt hatte. “Ah, endlich etwas Neues, Schräges, Schockierendes!“ rief der dekadente Hussayn
voller Vorfreude aus und ritt von dannen. Doch er sollte Sanaa niemals erreichen...

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Schon seit langer Zeit ging es Sultan Khalil gar nicht gut. Es war weniger sein Körper, sondern vielmehr seine Nerven, die ihm im Stich gelassen hatten. Während des heiligen
Krieges gegen die äthiopischen Christen hatte es angefangen. Die latente Bedrohung durch die Abassiden und das Trauma eines drohenden Zweifrontenkrieges hatten Khalil
viel Stress beschert. Doch auch die andauernden Hofintrigen, das Gezerre und Geschachere bei den Ratssitzungen und insbesondere die Ermordung eines Mitglieds seiner eigenen
Dynastie machte ihm immer mehr zu schaffen. Überhaupt war alles irgendwie komisch geworden. Des Sultans Erstfrau Kamala bat ihren Ehemann immer wider, einen völlig
ungeeigneten Höfling als neuen Marschall einzusetzen, der alte Abdul-Wahab war zu einem religiösem Eiferer mutiert und das Volk mochte Mahmud, den prächtigen Löwen von Arabien
viel lieber, als ihren Sultan.
Eines Nachts hatte Khalil nicht schlafen können und einfach nur mit offenen Augen im Bett gelegen. Anfangs dachte er, einfach nur laut zu denken, doch dann bemerkte der Sultan
dass hier weder seine Stimme, noch seine Gedanken zu ihm sprachen. Irgendetwas war in seinen Kopf eingedrungen und diese fremde Stimme flüsterte ihm Folgendes zu:
“Du kannst nur mir vertrauen...“ - „Wer bist Du?“ Der sichtlich verängstigte Khalil bekam keine Antwort. “Bist Du ein Eindringling und willst mich meucheln?“ - „Nein,
ich bin hier, um Dich zu beschützen.“ - „Bist Du etwa der Erzengel Gabraʾil?“ - „Vielleicht., vielleicht aber auch nicht...“
Das Gespräch endete abrupt, als die Palastwachen auf einmal in die Gemächer des Sultans stürmten, denn sie hatten Stimmen gehört. Doch offensichtlich war niemand anderes,
außer Khalil selbst im Raum und so zogen die Leibwächter wieder ab. “Bist Du noch da?“ wisperte der Sultan ganz leise, doch er bekam keine Antwort mehr,
jedenfalls nicht in dieser Nacht.

(Ich bin wirklich gespannt, was jetzt so alles kommt... „Burn them all! Burn them all!“ ;) )

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Admiral Yamamoto
31.05.14, 17:41
Ich meine mich ja zu erinnern, dass die Assasinen gnadenlos gejagt wurden. Ihr scheint da eine etwas andere Strategie zu verfolgen. :smoke:

marex23
31.05.14, 18:36
Werter Admiral Yamamoto,
das kann man doch nicht miteinander vergleichen! Die Hashimiden sind machiavellische Intrigenspinner, die sich immer Unterstützung von vielen Mitverschwörern
sichern. Die Hashashin sind zugekiffte Fanatiker, die sich bei Selbstmordaktionen für irgendwelche Ideale und so nen Quatsch opfern! :tongue:

Der Niedergang einer großen Dynastie:

Sultanina Samira war an den Qualen der Kerkerhaft gestorben, welche ihr Ehemann ihr auferlegt hatte. Eigentlich wollte sich der Sultan nicht mehr vermählen,
doch seine Geliebte Sajida hatte ihn dazu gedrängt.

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Erstfrau Kamala fühlte sich wohl durch die offizielle Verheiratung der Geliebten des Sultans bedroht. Sie fing an, sich fürsorglicher um ihren Gatten zu kümmern
und zwar in allen Belangen. Doch auch die neue Frau legte sich mächtig ins Zeug und so kam es, dass nur zehn Monate nach der Verheiratung mit Sajida
dem Sultan gleich zwei Kinder geboren wurden.

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Offensichtlich war das schiitische Kalifat auf Kompensation seiner verlorenen Gebiete bedacht, denn ein Jahr, nachdem sie den heiligen Krieg umd Isfahan verloren
hatten, brachte ein Diplomat dem Sultan eine Kriegserklärung. “Wir hätten die angreifen sollen, als sie noch schwach waren“ stänkerte Hof-Iman
Abdul-Wahab, doch Khalil wies seinen Onkel zurecht und ließ den unglücklichen schiitischen Boten im Anschluss köpfen.
Irritiert flüsterte Großwesir Yahya zu Marschall Mahmud: “Hat er gerade tatsächlich den Diplomaten eines anderen Reiches köpfen lassen?“ - Na und?“
erwiderte der Marschall, “Der hat es doch verdient.“ - „Mag schon sein, erstens ist das streng gegen die Regeln und zweitens hat der Sultan so etwas noch
nie zuvor gemacht.“ Großwesir Yahya ließ sich ein wenig Zeit, bevor er weitersprach: “Und warum hat er seinen neulich geborenen Sohn ausgerechnet
nach seinem Großvater Ali, dem Säufer benannt? Ich glaube Khalil hat sich irgendwie verändert...“

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Die in weiser Voraussicht erstellten Mobilmachungspläne liefen in vollen Touren ab. Truppen wurden in der Hauptstadt zusammengezogen und Söldner requiriert.
Marschall Mahmud entschied sich, den Feind erst einmal ins Land kommen zu lassen. Denn zwischen den beiden Heeren lag die trostlose Wüste Nefoud,
die viele schiitische Krieger das Leben kosten würde.
Währenddessen hätte Sultan Khalil fast den ganzen Palast in Aufruhr versetzt. Seine frisch vermählte Frau Sajida war an der Lungenpest verendet
und Khalil hatte seine Erstfrau Kamala verantwortlich gemacht und forderte nun öffentlich ihren Kopf.
Nur durch die beschwichtigenden Worte von Emir Akin und Großwesir Yahya, seine besten Freunde, konnte sich der Sultan überzeugen lassen, von dieser
ungerechtfertigten Hinrichtung seiner unschuldigen Erstfrau abzusehen. Völlig lethargisch zog sich Khalil der Weise fürs Erste aus dem öffentlichen Leben
zurück und trauerte fürs Erste um seine verstorbene Frau, die seine große Liebe gewesen war.

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Als die Berichte der Späher aus dem Norden zurückgekehrt waren, musste Marschall Mahmud seine Strategie überdenken. Das feindliche Invasionsheer war
viel kleiner ausgefallen, als befürchtet. Gerade einmal 10.000 ketzerische Schiiten hatten die Grenze überquert und diese Anzahl war auch für einen völlig inkompetenten
Heerführer in der Wüste leicht zu versorgen. Außerdem hatte der Feind überhaupt keine Anstalten gemacht, weiter vorzudringen, sondern sich fürs erste damit begnügt,
Grenzfestungen zu belagern.
Dem prächtigen Löwen von Arabien blieb somit keine andere Wahl, den Eindringlingen entgegen zu ziehen und die belagerten Oasen zu entsetzen. Nun hatte
Mahmud das Problem, seine 17.000 Männer ausreichend zu versorgen, denn auch für Einheimische war es unmöglich, mehr als 13.000 Krieger in der unwirtlichen
Wüste zu verpflegen. Um das Problem und auch die Wüste zu umgehen, entschied sich der Marschall, einen Umweg in Kauf zu nehem.

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Das hashimidische Heer traf gerade noch rechtzeitig ein, denn der Scheich von Rafah wollte schon aufgeben. Heerführer Mahmud hatte seine Truppen
folgendermaßen gruppiert: Im Zentrum standen übermäßig viele Fußtruppen, während die linke Flanke einen Überhang an leichter Reiterei hatte und die gefürchteten Kamelreiter
auf der rechten Seite konzentriert wurden. Langsam und geordnet marschierte Mahmuds Heer dem Feind entgegen. Als beide Schlachtlinien in Reichweite waren,
verdunkelten abertausende Pfeile den Himmel und hunderte Krieger starben auf beiden Seiten.

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Es zeigte sich, dass der schiitische Feind dem mörderischen Beschuss nicht lange standhalten würde, doch Mahmud war nicht solch ein übervorsichtiger Feldherr
wie sein Halbbruder Faruk und so befahl er seinen beiden Flankenführern, den Feind anzugreifen und wenn möglich das Zentrum der Schiiten zu umfassen,
während der Marschall seine Truppen fürs Erste aus dem Nahkampf heraushielt.
Unerbittlich drängten die hashimidischen Kämpfer die Truppen des Kalifen an den Flanken zurück und es sah nicht gut für die ketzerischen Schiiten aus. Langsam,
aber sicher wurde das feindliche Heer umfasst und von allen Seiten bedrängt.
Ein Falke umkreiste das Schlachtengetümmel und was dieser Vogel sah, erinnerte an ein riesiges Maul, das eine kleine Olive verschlang
Seiner misslichen Lage bewusst, begann der gegnerische Heerführer eine Verzweiflungstat und blies zum Generalangriff auf Mahmuds Truppen im Zentrum,
während seine Männer am Rande der Schlachtordnung von hashimidischen Kämpfern abgeschlachtet wurden.

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Doch der Ausbruchsversuch blieb stecken und das Schicksal des schiitischen Heeres war besiegelt. Unerbittlich ließ Mahmud die Fliehenden verfolgen und
die feindlichen Truppen bis auf den letzten Mann niederzumetzeln.

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Während Mahmuds Mannen Tod und Verderben im wehrlosen Zweistromland verbreiteten, musste das Sultanat den Tod eines äußerst fähigen Mannes verkraften.
Offenbar hatte sich ausgerechnet der Hof-Iman bei einer seiner vielen Seitensprünge eine ziemlich unsittliche Krankheit zugezogen.
Abdul-Wahab hatte es lange verbergen können, doch schließlich forderte die Krankheit seinen Tribut und der überaus gebildete Onkel des Sultans trat
seinem Schöpfer gegenüber. Ein halbes Jahr später meldeten die Spione des Agentenführers, dass der in Gefangenschaft vegetierende Onkel Shujah an den Folgen
seiner Kerkerhaft verstorben war. Da vor einigen Jahren auch Faruk das Zeitliche gesegnet hatte, war nur noch ein Onkel des Sultans unter den Lebenden,
der Kriegsheld Mahmud.

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Nach über einem Jahr des Gemetzels musste der schiitische Kalif aufgeben und um Frieden beten. Wieder einmal hatte das Sultanat einen mächtigen Feind zurückgeschlagen
und vielerorts priesen die Menschen den siegreichen Feldherrn Mahmud, was dem Sultan sehr missfiel.

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Sultan Khalil und sein Cousin Husam hatten sich schon früher nicht leiden können. Doch als ebenjener Cousin das Erbe seines Vaters Abdul-Wahab
angetreten hatte und neuer Emir von Socotra wurde, hörten die Stimmen in des Sultans gar nicht mehr auf, den Tod des Cousins zu verlangen.
Schließlich brach Khalil ein und ließ eine Intrige initiieren, um dem Leben des verhassten Husam ein frühzeitiges Ende zu bereiten. Doch leider flog des Sultans
Mittäterschaft auf und von nun an war er im ganzen Reich als Sippenmörder bekannt.
Wenigstens etwas Gutes kam aber bei der Sache heraus, denn der Erbe des Emirats war Cousin Zeyd ibn Abdul-Wahab, ein meisterhafter Theologe
mit überragender Bildung, dem man aber nachsagte, er sei besessen. Es war klar, dass Zeyd einen überaus fähigen Hof-Iman abgeben würde und so erbte
er auch den Ratsposten seines Vaters.

(Und weit und breit gibts keinen muslimischen Papst, der mir meine Sünden vergeben könnte :( )

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Zur Feier des 16. Geburtstages von Khalils erstgeborenen kam alles, was Rang und Namen hatte. Immerhin handelte es sich bei Abdul-Quadir um den potentiellen
Nachfolger des Sultans. Allen hatte die Feier durchaus gefallen, fast allen. Denn während Khalils Rede war klar geworden, dass der Erstgeborene der neue Verwalter
des Sultanats werden sollte und somit würde Bürgermeister Sulayman unweigerlich seinen Platz im Hofrat verlieren.

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Bei der ersten Hofratssitzung, welche der junge Abdul-Quadir beiwohnen durfte, ging es hauptsächlich um die Ereignisse im Reich der Abbasiden. Dort war ein massiver
Aufstand ausgebrochen, der die Absetzung der herrschenden Dynastie zum Ziel hatte. Offensichtlich waren die Abbasiden bei ihren Untertanen so verhasst, dass sich abertausende
Freiwillige den Aufständischen angeschlossen hatten. Es sah nicht gut aus für die Abbasiden und ihr Untergang war nur noch eine Frage der Zeit.
“Warum profitieren wir nicht von dieser Situation und nehmen uns etwas, das sowieso rechtmäßig zum Sultanat gehört?“ fragte der Erstgeborene. Geduldig erklärte Marschall
Mahmud, die diplomatischen Feinheiten von Kriegen und dass ein Feldzug grundsätzlich ohne Eroberungen beendet wird, sobald der angegriffene Herrscher sein Reich verliert.
“und da die Abbasiden schon so gut wie verloren haben, werden wir es niemals rechtzeitig schaffen, dem Kalifen einen Frieden aufzuzwingen.“ beendete Marschall Muhamad
seine Ausführungen.
Und tatsächlich ergab sich das Oberhaupt der abbasidischen Dynastie ein Jahr später, das arabische Reich wurde nun von den Basriden regiert und Jamil der Eroberer war nun Kalif
der Sunniten.

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Trotzdem liefen in diesem ganzen Jahr die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren. Denn eines hatten die Ratsmitglieder dem neuen Verwalter vergessen, zu erklären: Wenn ein Reich
solche gigantischen Verluste an wehrfähigen Männern zu verkraften hatte, wie es derzeit beim Arabischen Reich der Fall war, würde der Wiederaufbau eines schlagkräftigen Heeres
Jahre dauern, vielleicht sogar ein Jahrzehnt.
Das einzige, was noch fehlte, war ein angemessener Kriegsgrund, um den Basriden das Emirat von Arabia, oder das Emirat von Damman zu entreißen. Willige Anspruchsteller fanden
sich zuhauf, doch solange im erstgenannten Emirat kein Regent herrschte, waren die schwachen Ansprüche nutzlos. Deswegen versuchte Agentenführer Talib, eine Verschwörung
gegen den derzeit herrschenden Emir in Gang zu setzen, um den minderjährigen Sohn zum Emir von Arabia zu machen.
Gleichzeitig versuchte Großwesir Yahya, einen Anspruch auf das Emirat von Damman am persischen Golf vorzutäuschen, denn dort hatte kein Anspruchsteller eine Einladung an den
Hof des Sultans angenommen.


http://picload.org/image/lcpawld/kampfkraft-basrid.png http://picload.org/image/lcpawlc/intrige-arabia.png

Würden die Hashimiden es rechtzeitig schaffen, einen gescheiten Kriegsgrund gegen die geschwächten Basriden zu kreieren, bevor das Arabische Reich zu stark werden sollte?

To be continued...

Hohenlohe
31.05.14, 19:25
Wir sind schon ganz gespannt, wie es weitergeht. Wann wird es ein Hashimide schaffen Kalif zu werden...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::D

Admiral Yamamoto
01.06.14, 07:55
Irgendwie drehen alle eure Herrscher irgendwann ab ... :D

marex23
01.06.14, 19:17
Werter Hohenlohe,
ob die Hashimiden jemals das Kalifat beherrschen werden, weiß nur der Allmächtige. Wer wäre denn schon verrückt genug, sich gegen den mächtigsten
muslimischen Herrscher zu stellen, den es derzeit gibt? Ach ja, ich vergaß... ;) :fecht:

Werter Admiral Yamamoto,
da habe ich zwei Theorien. Entweder liegts an der Spielmechanik, oder an mir... :fiesemoep:

Dem Tüchtigen hilft das Glück:

Während alle nun wartend verharrten, ob es gelingen würde, schnell genug einen Anspruch auf eines der Emirate des Kalifats zu fabrizieren,
war der Zweitgeborene des Sultans volljährig geworden. Fadl würde in Zukunft den Weg des Kriegers einschlagen und viele
siegreiche Schlachten bestreiten. Dies jedenfalls hoffte Khalil.

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Endlich war der Emir von Arabia ziemlich unsanft ins Jenseits geflogen und zwar mithilfe von Dünger als Treibmittel! Auch hatte sich ein törichter
Anspruchsteller aus dem Hause der Abbasiden gefunden, der Sultan Khalil half, ein schönes Stück Land aus dem Leib des basridischen Reiches
zu reißen. Der Abasside erhielt die Moschee von Sanaa und wurde somit offiziell ein Vasall des hashimidischen Sultanats.
Das Schlachten konnte beginnen.

http://picload.org/image/lcwrigo/intrige-arabia1.png http://picload.org/image/lcwrigw/anspruch-arabia.png

Die verkleinerte Domäne kompensierte Sultan Khalil mit dem Einzug des Scheichtums von Al Jawf. Der vorherige Besitzer hatte ein durch und durch
sündiges Leben geführt und somit war es kein Problem gewesen, Hof-Iman Abdul-Quadir davon zu überzeugen, eine Fatwa gegen diesen dekadenten
Vasallen auszustellen und ihm seine Ländereien abzuerkennen. Leider hatte sich herausgestellt, dass der neue Kalif sich gerade mit einem ungläubigen Georgier
balgte und so würde der kommende Krieg großen Unmut bei den Geistlichen hervorrufen. Doch es musste sein, jetzt oder nie!

http://picload.org/image/lcwrirg/interlude-arabia.png

Innerhalb von kürzester Zeit sammelte sich das Heer an der Grenze zum umkämpften Emirat und beinahe 20.000 Mann, davon ca. 5.000 Söldner, übertraten
die Grenze zum sunnitischen Kalifat. Man rechnete mit ungefähr 15.000-25.000 Soldaten, die der Feind würde aufbringen können und Spione hatten gemeldet,
dass derzeit alle verfügbaren Truppen des Gegners in Aserbaidschan gegen die Ungläubigen kämpften. Also sah es anfangs ganz gut für die Hashimiden aus.
Immer darauf bedacht, nicht zu viele Männer unnötig durch eine schlechte Versorgungslage zu verlieren, belagerten zwei Heere die umkämpften Burgen und Städte.

http://picload.org/image/lcwriog/einmarsch-arabia.png http://picload.org/image/lcwripc/belagerungen-arabia.png

Nachdem so ein Monat recht ereignislos verstrichen war, meldeten die Kundschafter endlich die Ankunft des feindlichen Heeres. Die kleinere Armee unter
dem Kommando von Akin, dem guten Freund des Sultans, musste sich zurückziehen, um nicht in eine ungünstige Lage gebracht werden,
während Mahmuds Truppen sich aufmachten, die Tuchfühlung mit dem kleineren Kontingent wieder herzustellen.
Der Plan sah vor, die gegnerische Streitmacht in die Wüste von Tobuk zu locken, um sie dann mit einem Zangenangriff vernichtend zu schlagen.

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Tatsächlich schien der Plan aufzugehen. Alles wurde genau so getaktet, dass Muhammads Heer die Schlacht eröffnen und einen Tag später
die Verstärkung eintreffen würde. Der Zweitgeborene des Sultans erhielt das Kommando der kavallerielastigen rechten Flanke, während ein Söldner
namens Muzaffaradin das Kommando über den linken Flügen, wo auch die meisten konzentriert waren.
Da Mahmud sich schon seit langem auf das Führen von schwerer Infanterie spezialisiert hatte, befanden sich die meisten Fußtruppen unter
dem Kommando des zentralen Oberbefehlshabers.
Bei Duba trafen die beiden Heere aufeinander und ohne groß auf weitere Verstärkungen zu warten, marschierten über 20.000 Soldaten aufeinander zu.
Die Truppen des Kalifen bekamen die zahlenmäßige Überlegenheit der hashimidischen Fernkämpfer schmerzhaft zu spüren und fürs Erste sah es gut
für Mahmuds Kämpen aus.
Doch noch hatte die schwere Reiterei der Mamelucken nicht ins Geschehen eingegriffen und der Marschall wusste nur zu genau, wozu diese furchtlosen
Krieger im Nahkampf fähig waren.

http://picload.org/image/lcwrwwo/vorspiel-arabia1.png http://picload.org/image/lcwdgca/duba.png

Währenddessen tauschte sich Agentenführer Talib mit Verwalter Abdul-Quadir über gewisse Informationen aus, die nicht minder Kriegsentscheidend
waren. Ein antiker Ungläubiger behauptete einmal: “Die Sehnen des Krieges sind unendlich viel Geld.“
Talib hatte neue Informationen bezüglich der finanziellen Mittel aus dem feindlichen Reich mitgebracht und der Erstgeborene des Sultans verglich diese mit den
Einnahmen des Sultanats. Wie es schien, konnten sich die Hashimiden auf eine überragende Wirtschaftskraft stützen, was man von den Basriden nicht sagen konnte.
Trotzdem hatten beide Seiten ungefähr das gleiche monatliche Minus zu verzeichnen.
Da die kontrahierenden Reiche auch noch in etwa die selben Goldreserven hatten (ca. 1000 Gold), würde sich der Krieg also wohl doch eher um gewonnene Schlachten
und tapfere Soldaten drehen. Jahrhunderte später würde ein anderer Ungläubiger dies sinngemäß auf den Punkt bringen:
"Gut ausgebildete Soldaten sind die Sehnen des Krieges und nicht Geld!"

(Leider ist mir der Name des Herrn entfallen und ich finde das wortgemäße Zitat einfach nicht im Internet. Wer war das nochmal? Machiavelli? :???: )

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Immer noch beharkten sich die Bogenschützen der beiden Schlachtenlinien mit tödliche Salven und versuchten die gleißende Wüstensonne zu verdunkeln,
als die Verstärkungen unter Emir Akin zu den kämpfenden Truppen stieß und somit das Kräfteverhältnis nun 2:1 betrug. Durch die erdrückende Überzahl ermutigt,
lies Akin - der nach seinem Eintreffen das Kommando über die linke Flanke übernommen hatte – zu einem Sturmangriff blasen, der aber wegen eines heroischen
Gegenangriffs unter horrenden Verlusten zum Erliegen kam.
Zeitgleich leitete der Heerführer des feindlichen Zentrums einen Sturmangriff ein und Marschall Mahmud befand sich auf einmal in der Defensive.
Auch wenn Sultan Khalil seinem Freund Akin später keine Vorwürfe machen würde, immerhin hatte er den Emir trotz seiner Verstümmelung eingezogen,
so war Akin doch irgendwie Schuld am Zusammenbruch des linken Flügels, der sich nun in wilder Flucht auflöste.
Obwohl es im Zentrum und auf der rechten Seite durchaus gut aussah, gefährdete dies einen fast sicher geglaubten Sieg.

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Nun kam auch Mahmud unter massive Bedrängnis, als der Feind begann, sein Zentrum zu umfassen. Verzweifelt schickte er die Nachricht an Fadl,
doch endlich mit dem Geplänkel aufzuhören und aktiv in die Schlacht einzugreifen.
Wider Erwarten gehorchte der Anführer der rechten Flanke dem Gesuch seines Großonkels unverzüglich und leitete an der Spitze seiner Truppen einen verheerenden Sturmangriff.
Gleichzeitig hatte sich auch die Lage in der Mitte entspannt, denn die Soldaten des feindlichen Zentrums verließ der Kampfesmut und Mahmuds Männer konnten sich voll
auf die von der Seite anstürmenden Gegner konzentrieren.
Nun gab es kein Halten mehr für die hashimidischen Truppen, denn das Heer des Kalifats begann auf voller Linie zu wanken und schließlich flohen die Kämpfer des Gegners
vom Schlachtfeld. Dies war ein großer Sieg, der aber unter schrecklichen Verlusten erkauft werden musste.
Der hashimidische Heerbann hatte fast die Hälfte seiner tapferen Recken eingebüßt.

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Doch das schlimmste war, dass Mahmud diesen teuer erkauften Sieg nicht ausnutzen konnte. Die Moral seiner Kämpfer lag am Boden und frischer Nachschub des Gegners
deckte den Rückzug des geschlagenen Heeres in die Berge von Aqaba. Ein Nachsetzten kam also nicht in Frage. Erst einmal würde der Marschall das Schlachtfeld behaupten
und die umliegenden Festungen belagern müssen und auf eine günstige Gelegenheit oder einen Fehler seiner Feindes hoffen.

(Diese #@§! Mamelucken! Ich wollte einen vernichtenden und nicht so einen Phyrrussieg :( )

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Als Sultan Khalil die Nachricht vom phyrrischen Sieg bei Duba in Händen hielt, fingen die Stimmen wieder an, sich in den Vordergrund zu drängen: “Nun bist Du geliefert...
Du weißt es ganz genau....“ - „Schweigt still! schrie Khalil aus voller Brust und die anwesenden Bediensteten schauten verwirrt zu ihren Herrn.
Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, zog sich der Sultan in seine privaten Schlafgemächer zurück. “Dein achso toller Onkel Mahmud hat Deine Armee absichtlich so stark
dezimiert, dass Du nun gegen den Kalifen keine Chance mehr hast...“ stichelte die Stimme ohne greifbaren Ursprung weiter. “Wer zum Iblis bist Du?“ wollte der verängstigte
Sultan wissen. Doch die Stimme ging nicht darauf ein: “und damit Du keinen Verdacht schöpfst, hat er diese schreckliche Niederlage als Sieg verkauft...“ -
„Geh raus aus meinem Kopf!“ befahl Khalil der jetzt anfing, mit seinen Fäusten auf sein Haupt zu trommeln.
Nach einer Weile hörte er auf und die Stimme schien verschwunden zu sein. Erschöpft legte sich Khalil der Weise auf sein Bett. Doch der unheimliche Begleiter meldete sich
wieder zurück: “Hast Du dich endlich beruhigt?“ Mit gebrochener Stimme flehte der Sultan: “Was willst Du von mir?“ doch keine Antwort drang an seine Ohren,
weder von außen, noch von innen.

(ähm... ich werde nur dann die getriggerten Ereignisse „wortgetreu“ einflechten, wenn sie mir reinpassen. Auch wenn ich sagen muss, dass sich DAMIT auch echt was schönes hätte schreiben lassen^^)

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Marschall Mahmud war mit seinem Arabisch am Ende. Zum ersten Mal wusste der achso prächtige Löwe von Arabien nicht, was er tun sollte. Das fast gleichstarke Heer
der Basriden hielt eine überlegene Position im Gebirge und er saß in der Wüste fest. Während der Feind mit der Zeit eine erdrückende Übermacht aufbauen würde, konnte der Marschall
auf keinerlei Verstärkungen hoffen, auch weil der Söldnermarkt leergefegt war.
Unruhig stakste der gebrechliche[B] Feldherr in seinem Zelt auf und ab, als sich auf einmal ein Bote erfrechte, einfach so hereinzuplatzen: [B]„Herr! Das feindliche Heer ist abgezogen!“
Leicht verwirrt setzte sich der alte Mahmud und befahl dem Kundschafter, alles genau zu erzählen. Es stellte sich heraus, dass eine glückliche Fügung das Kriegsgeschehen
endgültig zugunsten der Hashimiden gewendet hatte.
Ein landloser Bruder des Emirs von Damman hatte im Exil ein beträchtliches Heer von Abenteurern und anderen Taugenichtsen aufgestellt, um den Basriden die Herrschaft über das Kalifat
streitig zu machen.

(Ich bin echt ein Dusler vor dem Herrn, denn die feindlichen Truppen hätten sich auf jeden Fall schneller erholt und von den 300 skav übriggebliebenen der Mamelucken waren zu diesem
Zeitpunkt schon fast wieder 600 einsatzbereit...)

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Die nächsten Wochen und Monate vermied der sichtlich gealterte brilliante Stratege jeglichen Feindkontakt mit der scheinbar planlos umherstreifenden Hauptstreitmacht des Kalifen
und eroberte jede Festung, die ohne größere Verluste oder Risiko zu nehmen war.
Nachdem ungefähr die Hälfte des umkämpften Emirates in den Händen der Hashimiden war, gab der Badshah von Arabien endlich auf. Offensichtlich hatte dieser gerade andere Probleme,
als sich um ein unbedeutendes Stück Wüstensand zu balgen.

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Sultan Khalil hatte einen seiner immer seltener werdenden klaren Momente, als er beschloss, seinem neuen abbasidischen Vasall das Emirat von Arabia zu entziehen.
Einerseits konnte er keinen vollkommenen dekadenten Untertan dulden, andererseits gab es da ja immer noch die alte Feindschaft zwischen dem Haus der ehemaligen sunnitischen
Kalifen und seiner Dynastie.
Natürlich gehorchte der elendige Sohn einer läufigen Hündin. Wahrscheinlich dachte er, so wenigstens seine verbliebenen Besitztümer erhalten zu können. Doch noch da hatte sich
der dekadente Abassid gehörig geschnitten. Sein Scheichtum wurde ihm entzogen, auch wenn dies die anderen Vasallen verärgerte (-20 Meinung).
Aber auch ein Anderer hatte nichts zu lachen. Einer der frisch unterworfener Vasallen hatte zwei Scheichtümer inne, was natürlich nicht hinnehmbar war. Und so annullierte Khalil
eines davon. Seinem Sohn Fadl übergab das Scheichtum Al Jawf für seine Verdienste im Kampf gegen die Basriden und sein anderer Sohn Abdul-Quadir erhielt
das vor kurzem annulierte Scheichtum, damit er sich nicht übervorteilt fühlte.

(Ich gebe nie wieder jemandem aus meiner Dynastie ein Emirat. Der Sohn eines Emirs bringt einfach zu viel Dekadenz, falls er denn vom rechten Wege abkommen sollte...)

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Admiral Yamamoto
01.06.14, 20:06
Da könnte der olle Phyrrus noch Einiges von euch lernen. :smoke:

Was ich mittlerweile ganz gerne mach ist eigtl genau das gleiche wie ihr: Anstatt dieser ewigen Belagerungsschlachten, lasse ich meine Truppen landauf, landab marschieren um möglichst viele Schlachten zu gewinnen. Geht imho schneller ...

marex23
03.06.14, 00:29
Des Seelenheils willen

Jahre zogen durch das Land und Sultan Khalil bemerkte, dass er nicht mehr der Jüngste war. Mit jedem Tag fiel ihm das Aufstehen schwerer und der Krückstock
wurde sein bester Begleiter.
Eines Tages bekam er Besuch von seinem Onkel Mahmud und die beiden ältesten Angehörigen der hashimidischen Dynastie machten sich auf, einen Spaziergang
durch den Palastgarten zu wagen. Doch schon nach wenigen Metern lockte die erste Parkbank und so wurde erst ein mal ein kleines Päuschen eingelegt. “Junge Junge,
Du bist ganz schön eingerostet.“ kommentierte der greise Marschall das Schnaufen des Sultans. “Du hast aber auch die besten Tage hinter Dir“
entgegnete Khalil. Beide mussten darauf hin lachen und kurz darauf garstig husten.
Nun saßen sie also in der Mittagssonne auf einer Bank, der weise Sultan und der prächtige Löwe von Arabien. Mehrere Dekaden hatten sie das Schicksal
des Sultanats maßgeblich mitbestimmt und nun waren sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Gebrechlich waren sie geworden, alt und ergraut.
Als Onkel Mahmud gegangen war, war es Zeit für Khalils Mittagsschläfchen. Auf einmal machte sich ein anderer alter Gefährte bemerkbar: “Es wäre doch peinlich,
wenn Du deinen alten Onkel nicht überleben würdest.“ Zwar hatte sich Khalil an seinen unsichtbaren Begleiter über die Jahre gewöhnt, doch trotzdem durchfuhr ihn immer
ein kalter Schauer, wenn diese Stimme zu ihm sprach. „Was willst Du denn schon wieder?“ fragte der Sultan in den Raum hinein. “Ich, ähm, ich helfe Euch
beim Entkleiden, oh Herr“ antwortete sein Kammerdiener sichtlich verwirrt und auch leicht verängstigt. “Dich meine ich nicht.“ herrschte Khalil seinen Bediensteten an
und schickte ihn fort.
“Also, was willst Du?“ - „Ich meinte nur, dass es recht peinlich wäre, wenn dein alter 70. Jähriger Onkel länger leben würde, als Du.“ antwortete die Stimme. “Und was soll
ich jetzt Deiner Meinung nach tun? Soll ich meinen eigenen Onkel umbringen?“ fragte Khalil mit einer sarkastischen Tonlage. “Nun ja, es ist ja nicht so, dass Du noch nie
einen Verwandten hast umbringen lassen.“ - „Seit Jahren nervst Du mich damit, Mahmud würde mir den Thron streitig machen, und was ist geschehen? Gar nichts! Jetzt lass mich mein
Mittagsschläfchen machen!“ zischte der gebrechlich gewordene Sultan und legte sich kurz darauf hin.
Wenige Wochen später überbrachte ein Bote die Nachricht, dass es um Mahmuds Gesundheitszustand so schlecht stand, dass er unfähig war, das Amt des Marschalls
länger zu bekleiden und Khalil war sich nicht ganz sicher, ob er oder vielleicht sogar sein unsichtbarer Begleiter irgendwie dafür verantwortlich war.

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Wahrlich schwere Zeiten hatte der weise und greise Sultan zu durchleben. Kaum drei Monate nach dem Tod seines Onkels überbrachte man ihm die Nachricht,
dass sein Freund Yahya das Zeitliche gesegnet hatte. Ausgerechnet Großwesir Yahya! Schon seit langen hatte Khalil erwartet, dass sein anderer Freund Akin sterben würde.
Immerhin war dieser seit dem vorletzten Kriege schrecklich verstümmelt. Wenn nun auch sein letzter Freund sterben würde, dann gäbe es nur noch ihn... und diese Stimme,
die ihm immer wieder furchtbare Anweisungen ins Ohr flüsterte... Wie lange konnte Khalil diesem unheimlichen Begleiter noch widerstehen, wenn niemand mehr da war,
der ihn zurückhalten konnte?

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Ganz Arabien trauerte um den wahrscheinlich größten Feldherrn, den das Sultanat seit den glorreichen Tagen der islamischen Expansion hervorgebracht hatte.
Der prächtige Löwe von Arabien war vor seinen Schöpfer getreten. Durch einen äußerst ungeschickten Zufall war des Nachts ein Kissen so unglücklich verrutscht,
dass Mahmud im Schlaf erstickte.

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Ausgerechnet Ali erbte das Scheichtum von Socotra. Der dekadente Sohn Mahmuds war vor vielen Jahren feige ins ferne Andalusien geflohen, weil ihm der Kerker
geblüht hatte. “Er muss sterben!“ befahl des Sultans unheimlicher Begleiter. “Aber er ist von meinem Blute...“ wimmerte Khalil.
Doch die Stimme in seinem Kopf ließ nicht locker: “Dieser Ali besudelt nicht nur den guten Ruf der Familie, er beging sogar Blutschande! Sicherlich strebt er auch nach dem Thron!“
Der Sultan versuchte sich zu wehren, doch letztendlich gab er nach und gab dementsprechende Befehle...

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Langsam verwunderte es keinen mehr, dass Sultan Khalil in den Mord von Scheich Ali involviert war. War es doch ein offenes Geheimnis,
dass der hashimidische Herrscher ein Sippenmörder war. Doch die Brutalität, mit der Khalil weiterhin gegen seine eigenen Verwandten vorging,
ließ doch langsam Zweifel über die geistige Gesundheit des Sultans aufkommen. Aber als er auch noch eine neue Stadtgründung im Scheichtum Aden
nach ihm selbst benannt hatte, war auch dem Letzten klar: der weise Khalil war nun völlig verrückt geworden...

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Nur mit äußerstem Widerwillen ging Khalil seinen Geschäften nach. Sein Lebenswille war vollends gebrochen worden, als auch noch sein letzter Freund Akin
diese Welt verlassen hatte. Gegen den Rat seiner Berater verlieh der Sultan das an ihn zurückgefallene Emirat von Oman an den Scheich von Hajar.
Bessere Kandidaten hätte es gab zuhauf gegeben.
Doch Khalil hatte entschieden und zwar indem er mit geschlossenen Augen seinen Zeigefinger einen Namen ausgewählt hatte, der auf der Schriftrolle
der möglichen Kandidaten stand. So wurde der Scheich von Hajar zum neuen Emir von Oman.

(Es wären zwar bessere potentielle Emire vorhanden gewesen, aber die sind Hashimiden und ich sagte ja bereits: kein Emirat mehr für die Verwandtschaft!
Außerdem liegt das Scheichtum von Hajar recht zentral und somit günstig, um die Forschung in dem rückständigen Emirat etwas anzukurbeln...)

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Vollkommen lethargisch lebte der Sultan nur noch vor sich hin und beschäftigte sich mit der Stimme in seinem Kopf. Es schien, dass der Blutdurst seines dunklen Begleiters
mehr oder weniger gestillt war, denn für lange Zeit verlangte die Stimme keinen Mord mehr und die Selbstgespräche drehten sich nur noch um die philosophische Frage,
ob es denn überhaupt einen Gott gebe. Khalil war sich schon seit längerem sicher, dass sich Iblis höchstpersönlich bei ihm eingenistet hatte. Doch sein Geist war schon
seit geraumer Zeit gebrochen und der Sultan] nur noch ein Schatten seiner selbst.
Eines Tages verschärfte sich die Tonart des dunklen Begleiters wieder: “Ihr seid Euch schon bewusst, dass Ihr für all die Morde in der Hölle schmoren werdet?“
In den nächsten Minuten drang dieser Satz immer und immer wieder an die Ohren des verrückten Sultans und letztendlich war es genug. In wilder Raserei rannte er
aus seinen Gemächern und riss sich die Kleider vom Leib.
Völlig nackt durch den Palast rasend, schrie Khalil wie wild: “Oh Herr, gebt mir einen Ausweg! Ich will nicht in der Hölle schmoren!“
Nachdem es Bediensteten und Palastwachen mit vereinter Kraft endlich gelungen war, den Sultan zu bändigen und auch wieder einzukleiden, schwor sich Khalil,
einen heiligen Krieg gegen den christlichen König von Abessinien zu führen, um Allah zu gefallen und sich einen Platz im Paradies zu erkämpfen.

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Tatsächlich schien die Stimme dem gebrechlichen Khalil eine Heidenangst eingejagt zu haben, denn noch am selben Tage erklärte der Sultan den (kleinen)
Dschihad um das Emirat von Harer.

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Entgegen der Gepflogenheiten führte der Sultan dieses mal die Truppen selbst, so wie es sein Großvater Ali der Säufer zu seiner Zeit getan hatte.
Natürlich würden ihn fähige Heerführer hierbei unterstützen, wie zum Beispiel sein zweitgeborener Sohn Fadl. Dem Hofrat war nicht ganz wohl bei der Sache,
doch Widerspruch wurde nicht toleriert.
In Rekordzeit hatten sich die Vasallen des Sultanats im Emirat von Afar gesammelt, ob aus Kriegseifer oder Angst vor dem verrückten Khalil sei erst einmal dahingestellt.

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Während also des Sultans Truppen wie vom Iblis besessen von Belagerung zu Belagerung eilten, erreichte den Großwesir eine Nachricht, dass ein gewisser Christ
namens Pio tatsächlich Abenteurer und anderes Gesocks um sich scharte und zwar mit der Absicht, den Hashimiden das Sultanat streitig zu machen.
Ohne dies mit seinem Herrn abzusprechen, der ja gerade im Felde war und Nubier schlachtete, schickte der Großwesir den Agentenführer los, um die Bedrohung im Keim zu ersticken.

(Also das ist jetzt mal echt unrealistisch! Ein Florentiner schart Truppen um sich, um in die arabische Wüste zu marschieren und ein Reich zu erobern,
weit weit weg und umzingelt von muslimischen Herrschern ist? Von mir aus Palästina, aber doch sicherlich nicht die arabische Halbinsel!
So etwas absurdes ist bisher noch nie passiert, oder ich habe es nicht mitbekommen...)

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Von der Volljährigkeit seines drittgeborenen Sohes Ali erfuhr der Sultan während der Eroberung des Gebietes um Busaso. Der Nachricht entnahm Khalil,
dass sein brillianter Sohn einen durch und durch würdigen Diplomaten abgeben würde, aber in anderen Dingen nicht sonderlich herausragte.
Doch der Sultan konzentrierte sich erst einmal voll auf den Feldzug, sein Seelenheil war ihm weitaus wichtiger, als irgendein pubertierender Sprössling,
der sich sicherlich bei seiner Feier zur Volljährigkeit mächtig daneben benehmen würde.

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Auch die letzte Festung im umkämpften Gebiet wurde unter großen Verlusten gestürmt. Das blitzartige Vorgehen hatte einen hohen Blutzoll von den hashimidischen
Truppen gefordert. Ohne auch nur eine Schlacht gefochten zu haben, waren schon über 2.000 tapfere Männer gestorben.
Langsam machte sich Fadl Gedanken darüber, wie er seinen Vater des Kommandos entheben könnte, denn die Moral des Heeres war wegen des
menschenverachtenden Vorgehens des Sultans auf einen neuen Tiefpunkt angelangt. Auch kamen Nachrichten aus dem Emirat von Afar, dass dort feindliche
Truppen marodierend durchs Land zogen. Doch dem Erbarmer sei Dank konnte Fadl seinen Vater dazu bewegen, seine Strategie grundlegend zu ändern
und sich mehr auf die gegnerischen Truppen zu konzentrieren.
Dies war auch dringend nötig gewesen, denn während Khalil mit Belagerungen beschäftigt gewesen war, hatte des abessinische König Zeit gehabt,
seine Truppen für die alles entscheidende Schlacht zusammen zu ziehen. Zwar waren die hashimiden in der Überzahl, doch Fortuna war bekanntlich eine Hu.... leichte Dame,
die es mit jedem trieb. Doch Fadls Befürchtungen waren unbegründet. Bevor die tapferen Muslime ihre Krummsäbel mit dem Blut der Christen benetzen zu können,
floh der Feind unter großen Verlusten vor dem vernichtenden Pfeilhagel der Bogenschützen. Nach dieser Niederlage gab der christliche König entnervt auf und die Diplomaten
übernahmen das Ruder.
Der drittgeborene Prinz Ali wusste um die labile Gemütslage seines Vaters und als die siegreichen Truppen mitsamt Heerfüher wieder heimgekehrt waren, fing er an,
den verrückten Khalil große Vorwürfe zu machen, sich nie um ihn wirklich gekümmert zu haben. Ali bearbeitete den Sultan so lange, bis dieser
seinem Drittgeborenen entnervt alle kürzlich eroberten Ländereien übereignete, nur um endlich Ruhe zu bekommen. Doch der Sultan ließ es sich nicht nehmen,
seinem gerade erst volljährig gewordenem Sohn vorzuschreiben, welche Frauen er zu ehelichen hatte.

(Das ging leider viel zu schnell und ich habe auch noch dumm die Schlachtstatistik weggeklickt :doh: )

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Natürlich geht es weiter, aber garantiert nicht heute...