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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : lohnt sich expansion?



de Pietro
29.07.02, 19:30
Hallo Forum,

als Neuling einmal die Frage, ob mich mein Gefühl etwa täuscht, wenn ich meine, dass sich bei EU Expansion in Europa nur bedingt lohnt. Jedenfalls im Vergleich zu Amerika. Grund: Indianer (egal ob Nord- oder Süd-) werden nach erfolgreicher Missionierung (ich spiele mit Schweden) gute protestantische Skandinavier (in Tenochtitlan satte 500.000 davon, wenn man sich die 3000Dukaten für den Versuch leisten kann...), aufmüpfige Katholen in Polen aber nicht.

Meine Frage ist folgendermassen. Stabilitätskosten errechnen sich aus der Summe der Kosten für die einzelnen Provinzen. Als Schwede kostet mich eine orthodoxe russische Provinz also überdurchschnittlich viel und verlangsamt den Stab-zuwachs (vielleicht sogar mehr als sie mir durch ihre Einnahmen bringt??)

Die Forschungskosten richten sich laut Anleitung nach der Anzahl der Provinzen (deshalb sind die Italiener (mit CoT) wahrscheinlich so stark). Bedeutet dies, dass jede Provinz, die nicht meine Religion und/oder Staatskultur hat, meine Forschung mehr aufhält als sie sie durch ihre Einnahmen vorantreibt?

Es würde mich interessieren, ob mal jemand ausprobiert hat, einen Kleinstaat ohne territoriale Ambitionen zu spielen und wie es da mit der Forschung vorangegangen ist.

Ich stehe mit Schweden jetzt im 18. Jhdt. nämlich vor der Entscheidung, ob ich mich weiter nach Polen und Russland hin ausdehnen soll oder ob ich doch lieber meine Kolonialbesitz erweitere.

hoffe auf Feedback!

Herzog v. Malborough
29.07.02, 23:09
Ich hab mir ehrlich gesagt noch nie darüber Gedanken gemacht ob sich Expansion aus Wirtschaftlichen Gründen üerhaupt lohnt.
Mein Hauptgrund für Expansion ist einfach nur der schöne Anblick auf der politischen Karte;)
Zu eurer Frage: BEIDES!!!

rolin
30.07.02, 07:24
Natürlich beides wenn es geht. Macht Euch über die Forschung kein Kopfzerbrechen, was habt Ihr davon schon 100 Jahre vor Spielende mit allen Forschungen fertig zu sein, das Geld würde ja dann komplett in die Staatskasse gehen und Ihr müsstet die daraus resultierende Inflation bekämpfen.

Also immer ran an den Feind

Oliver Guinnes
30.07.02, 09:08
Werter de Pietro,

seid gegrüßt. Eine gar knifflige Frage habt Ihr da augeworfen bei der es vielerlei zu bedenken gibt.

Ich halte anstelle der Annektion von Land die Vasallierung der betroffenen Reiche für eine gute Alternative. Denn haben die Provinzen nicht nur eine fremde Staatskultur sondern auch den falschen Glauben, dann führt das bei den monatlichen Einkünften zu einen Abzug von 2*30%, während Ihr von Eurem Vasall immerhin noch 50% bekommt, also 10% mehr. Und das ohne die negativen Auswirkungen die Ihr beschrieben habt. Allerding entgeht Euch die jährliche Zensussteuer.

Andererseits kontrolliert Ihr das Land nur wirklich wenn es Euch auch gehört. Vasallen haben oft einen sehr eigenen Willen, und so ziehen sie Euch in Kriege, die Ihr nie führen wolltet (wenn Ihr mit Ihnen verbündet seid) oder aber sie gehen allein in diesen Kriegen unter und Ihr seid um den Ertrag Eurer militärischen Leistungen gebracht.

Häufig steigern eigene Spielziele den Spielspass, und geben zugleich Aufschluss darüber ob man expandieren sollte oder nicht. Für Schweden wäre es doch erstrebenswert den Ostseeraum zu beherrschen: Annektion aller Küstenprovinzen und Vasallierung aller größeren Nachbarn! Das solch eine Strategie Kosten mit sich trägt ist offensichtlich aber: No risk, no fun.

:drink:

Cassius Chaerea
30.07.02, 09:13
Ave,

Die 60% Abzüge durch falsche Religion und Kultur sind schon sehr belstend und es macht eine Missionierung unumgänglich, soll eine solch geartete Provinz irgendwann mal ertragreich sein. Alternativ könnte man eine solches Land auch zum Vasall machen, denn das würde dann fast genauso viel bringen, mit dem Vorteil keinen Malus auf den Forschungskosten zu haben.

In eurem Spiel als Schwede würde ich die Kolonialisierung empfehlen, da die Gewinne dort sich höher sein werden, als in verlustreichen Kriegen in Russland oder Polen.

Good Luck:)

Oliver Guinnes
30.07.02, 09:20
Werter Pietro,

weiter solltet Ihr bei Annektionen daran denken, dass sie mit Bad Boy Punkten 'honoriert' werden, alos Euer Ansehen bei den anderen Mächten reduzieren, was Eure zukünftigen diplomatischen Schachzüge erschwert, oder im Extremfall auch zu einer Kriegserklärung durch andere Nationen führen kann.

:drink:

Cortes
30.07.02, 09:38
Wir stimmen Unseren Vorrednern zu und wollen noch hinzufügen, dass natürlich auch der Reichtum einer Provinz Ausschlag über deren Nutzen gibt.

Für Uns ist es im übrigen selbstverständlich, dass auf Dauer alle eroberten Gebiete missioniert werden.

Im Gegensatz zu Euch edler de Pietro haben Wir Kolonisation und Expansion in Europa nie als Gegensatz angesehen. Da Wir geruhen auf "Sehr schwer" zu spielen, kein Interesse haben die Hektik der Badboy-Kriege zu erleben und nicht nach 50 Jahren wegen zu hoher BB Werte handlungsunfähig sein wollen, ist Kolonisation für Uns ein muss. Setzt Ihr bezüglich Eurer Spielweise die selben Präferenzen, dann raten Wir Euch jedenfalls in Europa nur das zu nehmen, was Ihr wirklich wollt (Handelszentren, Goldminen, Provinzen mit Staatskultur) oder was Ihr mit wenig BB-Punkten bekommen könnt (CB-Provinzen, Diplo-annex, Verteidigungskriege).

Bismarck
30.07.02, 09:42
werter Cortes,
auch ich würde es bevorzugen, alle eroberten Provinzen zu missionieren, doch sobald man für die Technologie sozsagen, auf Tolerant geht, kann man dies vergessen? Bleibt ihr auf intolerant oder wie löst ihr dieses, doch recht große Problem(schließlich sind dann Tech-Kosten +15% oder mehr)

MfG
Bismarck

Cortes
30.07.02, 14:31
Toleranz können Wir Uns selten leisten, benötigen Wir für ein funktionierendes Kolonialreich doch sowohl Missionare als auch Kolonisten. Aber auch in Europa benötigen Wir oft die Missionare. Provinzen ohne Staatsreligion haben einfach zu starke Nachteile.

Wenn Unsere Stabilitätskosten es denn erlauben und keine langen Kriege drohen, dann leisten Wir Uns eventuell einen zentralisierten Staat (allerdings nicht in Version 1.05, da hier ein Bug die Produktionsboni /-mali vertauscht) oder erhöhen unser Einkommen durch freie Untertanen.

Die Technologie lässt sich im übrigen auch in intoleranten Staaten in den Griff bekommen. Bedenkt einfach folgende, in der Tat recht grobe Rechnung:

Hat die Hälfte Eurer Provinzen keine Staatsreligion (sagt nicht, die Hälfte sei zuviel, erobert Ihr etwa keine heidnischen Staaten?), dann entgehen Euch im Schnitt 15% der Einnahmen (ohne zu berücksichtigen, das bei Heiden auch die Kultur geändert wird). Ihr erhaltet nach kompletter Missionierung also 15% mehr Einkommen. Dies sollte die erhöhten Techkosten aufwiegen und bietet darüber hinaus noch viele andere Vorteile.

General Blücher
30.07.02, 14:45
Werter Cortes,

habt ihr dann nicht sehr hohe Missionierungskosten?
Immerhin braucht man ja für eine Provinz mehrere Missionare, zumindest ich. Die Erfolgschancen liegen ja meistens nur so bei 55%. Und kommt während der langen Misionierung mal die Provinz oder KOntrolle von Rebellen, dann verschwindet der MIssionar ja einfach.

Bismarck
30.07.02, 15:01
das mit dem Verschwinden der Missionare ist schon komisch!!!:(

PS: Habt ihr also doch zu eurer Signatur eingefügt, General? :D

General Blücher
30.07.02, 15:06
Also das Verschwinden ist nicht normal? Bei einer Belagerung oder wenn die Provinz kurzzeitig nicht mehr unter der Kontrolle des eigenen Landes steht, sollte der Missionar normalerweise bleiben???


P.S. Ja, das ist doch mal ein Amt der etwas anderen Art:D

Cortes
30.07.02, 15:07
Edler General Blücher,

die Missionare verschwinden in der Tat nicht, wenn Rebellen die Kontrolle übernehmen, sie werden fortan nur nicht mehr angezeigt.

In der Tat benötigen auch Wir oft mehrere Versuche. Deshalb ist es äußerst wichtig zu Beginn - wenn das Geld knapp ist - richtig zu expandieren. Unser erstes Ziel sind immer Provinzen mit CB oder Staatskultur. Hier sind die Missionierungskosten relativ niedrig und die Chancen recht hoch. Eure 55% sind in der Tat auch schon ein beachtlicher Wert. Provinzen mit Nicht-Staatskultur UND anderer Religion nehmen Wir erst, wenn Uns das Geld für die Missionierung nicht mehr schmerzt. (Auch heidnische Provinzen erobern Wir erst, nachdem Wir Uns in der Heimat eine gesunde wirtschaftliche und militärische Basis geschaffen haben)

General Blücher
30.07.02, 15:22
Die 55% habe ich auch leider nur in deutschen, europäischen Provinzen.

In Afrika, bei Islamisten habe ich teils nur 27%, diese Provinzen werde ich wohl nicht missionieren (können)

rolin
30.07.02, 15:37
Doch, nur es wird teuer und langwierig werden, 3 bis 5 Versuche wird es wohl pro Provinz brauchen (Ohne vorher Speichern)

de Pietro
02.08.02, 11:15
Werte Vorredner,

es freut uns zu hören, dass wir mit unserer bisherigen Politik auf einer Linie mit erfahreneren Staatsmännern und Souveränen liegen.
Als Schwede kamen wir natürlich nicht umhin, das Baltikum zu erobern und die Fürsten in Moskau und Novgorod in mehreren verlustreichen Winterkriegen schwer zu schädigen, bzw. im Falle Novgorods völlig zu entmachten. Als Resultat eingehender Überlegungen scheint es uns trotz unserer durchaus vorhandenen militärischen Erfolge, geraten, in Zukunft Kriege in Europa nur noch des Geldes wegen zu führen und nur in Ausnahmesituationen weitere Provinzen ins Reich aufzunehmen. Das Geld wird dann in Missionare und Manufakturen investiert werden (natürlich auch in Festungen für das Kurland und für Novgorod), sodass ein Fortschritt der Forschung trotz nicht-Erweiterung des Staatsgebietes gewährleistet bleibt.

Die verschwindenden Missionare tun nach Rebellionen übrigens weiter (vielleicht im Untergrund?) ihr Werk.

Zu den Vasallen. Auch wir haben in der Vergangenheit sehr gute Erfahrung mit Vasallen gemacht. Allerdings scheint es ein Problem mit der Übernahme der Forschungserfolge zu geben: Die politische Annektion führt nämlich nicht, wie von den relevanten Schriften (d.i.: die Anleitung) behauptet, zur Angleichung der Forschungserfolge der Beteiligten.

Eventuell ein weiterer Nachteil der Expansion: Die Kriegsmüdigkeit nimmt, wie uns scheint, mit zunehmender Reichsgrösse zu. Oder liegt das einfach am Fortlauf der Zeit? Es war uns als Pole einmal möglich einen 17(!) Jahre währenden Krieg gegen Russland bis zum Ende auszufechten. Nach dem Fall Russlands und über 87 gewonnenen Schlachten gab der Fürst in Moskau endlich klein bei und wurde unser Vasall. Nach dem Anschluss Litauens allerdings wollte uns ähnliches gegen Habsburg oder auch nur gegen Brandenburg nicht mehr gelingen, da bereits nach 5 Jahren des Krieges überdrüssig, die Untertanen im ganzen Lande offen gegen ihren König rebellierten. Die innenpolitischen Einstellungen waren dabei ziemlich gleich geblieben, das Reich allerdings deutlich grösser geworden.

Insgesamt kommen wir so zu dem Schluss, das territoriale Expansion in Europa am Anfang zwar schön aussieht, sich langfristig jedoch nicht lohnt.

gez. de Pietro, im Jahre des Herrn, 2002

Cortes
02.08.02, 11:23
Originally posted by de Pietro

Zu den Vasallen. Auch wir haben in der Vergangenheit sehr gute Erfahrung mit Vasallen gemacht. Allerdings scheint es ein Problem mit der Übernahme der Forschungserfolge zu geben: Die politische Annektion führt nämlich nicht, wie von den relevanten Schriften (d.i.: die Anleitung) behauptet, zur Angleichung der Forschungserfolge der Beteiligten.


Die Annektion führt in der Tat nicht zu einer Angleichung, aber zumindest zu einem Bonus. Wir konnten diesen einmal auch recht deutlich verspüren, andere Regenten berichten jedoch davon, diesen Effekt kaum verspürt zu haben.



Eventuell ein weiterer Nachteil der Expansion: Die Kriegsmüdigkeit nimmt, wie uns scheint, mit zunehmender Reichsgrösse zu. Oder liegt das einfach am Fortlauf der Zeit?

In der Tat nimmt die Kriegsmüdigkeit in langen Kriegen mit den Jahren zu. Natürlich haben die innenpolitischen Gegebenheiten hierauf Einfluss (DP-Slider). Ansonsten spielt, soweit Wir wissen, nur der Unterschied zwischen Kernprovinzen und Nichtkernprovinzen eine Rolle beim Faktor der Kriegsmüdigkeit. In Nichtkernprovinzen ist diese immer doppelt so hoch wie in Kernprovinzen.

de Pietro
02.08.02, 13:12
Originally posted by Cortes


In der Tat nimmt die Kriegsmüdigkeit in langen Kriegen mit den Jahren zu. Natürlich haben die innenpolitischen Gegebenheiten hierauf Einfluss (DP-Slider). Ansonsten spielt, soweit Wir wissen, nur der Unterschied zwischen Kernprovinzen und Nichtkernprovinzen eine Rolle beim Faktor der Kriegsmüdigkeit. In Nichtkernprovinzen ist diese immer doppelt so hoch wie in Kernprovinzen.

Das würde erklären, warum wir damals so sehr an Schlagkraft eingebüsst haben. Etliche der litauischen Provinzen waren uns suspekt, da russisch und ruthenisch infiltriert und auch nicht "Stammland" der Polen-Litauer.

Zum Slider: ist denn bekannt, was die "Aufstandsverzögerung" und das "Kriegsmüdigk.-Max." genau bedeuten??

gez. de Pietro

General Blücher
02.08.02, 14:12
Kriegsmüdigkeitsmaximum: Nun, ich denke dieser Wert gibt an, wie hoch die Kriegsmüdigkeit maximal sein kann. Setzt den Wert nach unten, und die Kriegsmüdigkeit kann keine Höchstwerte erreichen.

Aufstandsverzögerung: Dieser Wert sagt aus, wie lange es dauert bis Aufstände auftreten. Haltet den Wert hoch, und es wird länger dauern bis es zu Aufständen kommt.

darklord
02.08.02, 16:38
nur eien kleine anmerkung zu den 60% verlust der hier immer wieder gerne angeführt wird;) dieser verlust bezieht sich NUR und ausschliesslich auf das einkommen durch die steuern, das handels- und produtkionseinkommen werden dadurch NICHT geschmälert.

das realtiviert die ganze sache dann schon wieder.

ärgerlicher finde ich unterschiede in religon und kultur eher wegen forschungs- und stabilitäts kosten (v.a. die;)), soewi wegen dem revoltenrisikio.
daher versuche auch ich nie mehr als 2 religionen im reich zu haben damit ich -4 im religonsrevoltenbereich haben kann:)