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Elias
11.11.03, 12:56
http://www.europa-universalis.com/forum/images/avatars/shield_BAD.gif GROßHERZOGTUM + B A D E N ~ E L S A ß http://www.europa-universalis.com/forum/images/new_avatars/shield_str.gif

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Das schönste Land in deutschen Gaun, es ist mein Badner Land; Es ist so herrlich anzuschaun und ruht in Gottes Hand.
In Durlach ist die Residenz, in Mannheim die Fabrik; In Rastatt ist die Festung und das ist Badens Glück.
In Haslach gräbt man Silbererz, bei Freiburg wächst der Wein; Im Schwarzwald schöne Mädchen, ein Badner möcht ich sein.
Alt Heidelberg, du feine, Du Stadt an Ehren reich; Am Neckar und am Rheine, kein andre kommt dir gleich.
Der Bauer und der Edelmann, das liebe Militär; Sie sehn einander freundlich an und das ist Badens Ehr!
In Konstanz ist der Rhein noch blau, bei Mannheim wird er grau; Da fließt der Neckar in den Rhein, die alte Schwabensau.
Vom Odenwald zum Bodensee, entlang des Rheines Strand; Umgrenzt von dunklen Tannenhöhn, liegt unser schönes
Badnerland.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ BADNERLIED (http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/sounds/badnerlied.mid) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/geschichte/spaetma/kh/2/275.jpg
Der Großherzog von Baden~Elsaß mit seiner Familie in Anbetung der Heiligen Anna
(real: Markgraf Christoph I. von Baden mit Familie. Hans Baldung Grien, um 1509/10)

Es regiert das Land:
Großherzog Carl-Ludwig von Baden, geb. 1455
Großherzog von Baden & Elsaß
König des Sacrum Romanum Imperium

Seine Familie:
Elisabeth, geb. 1467 Großherzogin
Carl-Friedrich, geb. 1485 Kronprinz
Ludwig, geb. 1487 Markgraf von Bern
Luise, geb. 1504 Prinzessin (Tochter)
Friedrich, geb. 1508 Prinz (Enkel)
Sophia, geb. 1509 Prinzessin (Enkel)
Ludwig Wilhelm, geb. 1510 Prinz (Enkel)

Klythemestra von Württemberg, geb. 1486 Kronprinzessin
Elisabeth von Hessen, geb. 1490 Marktgräfin von Bern

Elias
11.11.03, 12:58
http://www.karlsruhe.de/Kultur/Pfinzgaumuseum/01.jpg Dies ist die Karlsburg, Sitz der Großherzöge von Baden & Elsaß. Im Vordergrund sieht man den ältesten Teil des Schlosses, den so genannten Prinzessinenturm.
Die Karlsburg steht im Herzen der kleinen Stadt Durlach, welche sich am Flüsschen Pfinz an die Flanke des Turmberges schmiegt. Bereits im 12. Jahrhundert erhielt Durlach das Stadtrecht und Großherzog Carl-Ludwig wählte diesen Ort zu seiner Residenz, nachdem er die Herrschaft des Hauses Baden am Oberrhein neu konstituiert hatte.

Gefolge bei Hofe:

Der Hofkämmerer – Sein Name lautet Sebastianus Grötzinger, doch sein Herr nennt ihn zumeist nur „Sepperl“. Man würde lügen, behauptete man, dies kränke den treuen Höfling nicht. Doch ist er umsichtig genug sich diese Pein nicht anmerken zu lassen und seiner Verbundenheit mit dem Hause Baden tut dieser Umstand keinen Abbruch.
Häufig führt er die Tagesgeschäfte in der Durlacher Residenz und nur wenig entgeht seinem stets prüfenden Blick und seinen noch wachsameren Ohren.

Der Bischof – Adam Horváth ist eine der schillernsten Figuren im Lande. Niemand weiß zu sagen, woher der Gottesmann kam. Manche sagen, er sei ein Bettelmönch aus Ungarn, andere meinen, er stamme sogar aus dem fernen Siebenbürgen. Er selbst redet wenig über seine Person. Doch wäre sein Werdegang, vom einfachen Prediger zum Beichtvater des Großherzogs schon beachtlich genug, hätte Papst Paul III. dies mit der Ernennung zum Bischof von Straßburg nicht noch gesteigert.

Der Baumeister – Aus dem fernen Italien stammt Alessandro Buffarini. Er ist Römer von Geburt, baute bereits für die Venezianer in Bergamo und in der Lagunenstadt selbst, war dann ein paar Jahre auf den britischen Inseln und steht nun in Diensten des Großherzogs. Als Erster Baurath und Dombaumeister zeichnet er für die großherzoglichen Bauvorhaben verantwortlich und der Ausbau des Domes in Straßburg war sein erstes großes Werk im Lande.

Der Cartographicus – Neben dem Elsäßer Martin Waldseemüller - eben dem, der als erster die Bezeichnung America auf einer Karte der neuen Länder des Westens gebrauchte - ist Elias Corvus wohl der berühmteste Cartograph seiner Zeit. Seine Karten des Deutschen Reiches werden an vielen Höfen zwischen Nordsee und Mittelmeer geschätzt. Diese Berühmtheit schützt ihn wohl auch vor den Nachstellungen der Inquisition, denn fragwürdig ist seine Behauptung schon, er stünde in Kontakt mit dem Allmächtigen und hätte Umgang mit einem Seraphim namens Carl.


http://www.karlsruhe.de/Historie/stadtrundgang.jpg

Elias
11.11.03, 13:00
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Jens von Schwarzburg
11.11.03, 13:59
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Elias
12.11.03, 14:21
Der Großherzog lässt das Pergament sinken.
“Cosimo…“, murmelt er.
”Was ist nun dies wieder für eine Thorheit aus Mailand? Darf da jeder aus der Sippe mal König spielen?
Sepperl…”

“Ja, Herr!“, meldet sich der Hofkämmerer Sebastianus Grötzinger. “Euer Gnaden wünschen?“

“Sepperl, laß er erkunden was dort jenseitig des Alpinums vor sich geht. Ist ja außerordentlich, was man da zu Ohren bekommt! Könige die ohne Sinn keine mehr sind. Andere, die es von einem auf den nächsten Tag zu sein glauben. Päpste, die Gottes Auftrag entsagen, ja gar dem weiblichen Fleische zugetan sind und Kriege gegen eigene Bundesgenossen, als sei dies Recht und G´setz.“

Grötzinger zuckt entschuldigend mit den Schultern. Wer verstand schon je italienische Politik?

Missmutig wedelt der Großherzog mit dem Pergament: “MAILAND!“, donnert er: “Als ob´s im Reiche nicht schon genug Unruh gäb!“

Elias
12.11.03, 14:32
Noch am selben Abend verlassen mehrere Reiter die badische Residenz durch das Basler Tor gen Süden.

Der Eldermann
14.11.03, 16:14
http://www.ligue.savoie.com/images/ligue.gif

Der Gesandte Savoyens überreicht dem Kanzler ein Schreiben des Duc de Savoie.

"Edler Carl-Ludwig von Baden,

seid gegrüßt und im Namen des Herrn als Freund bezeichnet. Savoyen hofft auf eine freudvolle Nachbarschaftlichkeit und Friede zwischen den beiden Herzogtümern, auf daß die Zukunft des Reiches gülden und prachtvoll sei.
Obschon Wir vernommen haben, daß Ihr eher dem Biere zuträglich seid, senden Wir Euch dennoch drei Fässer edlen roten Weines aus der Region Unserer Residenz als Geschenk.

gez.

Julius, Comte de Chambéry, Duc de Savoie."

Elias
14.11.03, 16:39
Der Großherzog läßt in allen drei Ländern des Großherzogtums Armenspeisungen durchführen. Vornehmlich wird Getreide aus den Lagern des Steuerzehnts verteilt.
Auch bedürftige Landarbeiterfamilien erhalten das so genannte "Carlsbrot". Denn bei nicht wenigen fehlt die eine oder andere helfende Hand, weil viele Junge Männer zu den Landsknechten gerufen wurden.

A. Lincoln
17.11.03, 11:55
An den Fürsten von Baden-Elsaß.

Werter Fürst,

wir danken euch für eure Worte. Gar schlimm stand es um die Rathenaus, alle sind gegangen. Erst der Vater glorreich auf dem Schlachtfelde, dann ein Sohn dahingerafft von der Pest. Und nun die beiden letzten gemeuchelt von unwürdigen gottlosen Gestalten. Doch mit dem letzten der Rathenau, unseren Mann, endet auch der Fluch. Den das Blut der männlichen Linie ist erloschen. Und so wird es eine neue stärkere Dynastie geben: Rathenau-Württemberg. All ihre Feinde werden nun dahingemordet und ihre Freunde werden reich belohnt!

Doch wollen wir euch nicht mit unseren Rachegedanken belästigen, wir werden uns nun für immer den Armeen und Bedürftigen widmen und ins Kloster gehen.

die eure

Josephine,
zweifache Witwe

Elias
17.11.03, 17:06
Am Oberrhein werden vieldeutige Geschichten und dunkle Vorahnungen von einem zum anderen getragen. Es ist die Zeit der Auguren.
In windeseile verbreitet sich die Nachricht vom Kirchenbann gegen den Großherzog und eine Reihe weiterer hoher Fürsten des Reiches. Auch soll der Papst den Orden verdammt haben.
Noch schneller jedoch, verbreitet sich nur kurz darauf die Meldung, der Papst sei gestorben.
“Das ging ja schnell!“, sagt da so mancher Spötter und meint wohl, auch dieser Papst sei von Gott verlassen gewesen. Das es sein Vorgänger war, scheint ohnehin ausgemachte Sache.
Andere sind sich da weniger sicher und fürchten nun durchaus den Zorn des Allmächtigen.
Viele suchen um Rat und Sicherheit in den Kirchen des Landes, doch auch die Geistlichen wissen nicht immer, wo sie nun stehen sollen.
Den meisten allerdings, ist Rom zu fern und der exkommunizierende Papst zu tot, als das sie sich deshalb gegen den Landesherrn wenden würden.
So bleibt es vorerst, nachdem der erste Aufschrei durchs Land gegangen ist, relativ ruhig.

Gonzalo
18.11.03, 17:13
Aus Florenz erschien ein Abgesandter um dem Herren von Baden seine Aufwartung zu machen:

"Edler Herr, wir grüssen Euch im Namen seiner Hoheit Lorenzo II. de Medici.

Das Hause der Medici hat - so dürfte auch Euch bekannt sein - seine Herrschaft über Florenz und die ihm vom Kaiser gegebenen Lehen immer mit ruhiger und wohltätiger Hand ausgeübt, niemals fremde Lande angegriffen, das RECHT des Kaisers und der Heiligen Kirche immer hochgehalten und verteidigt, selbst als die Zeichen noch so ungeschickt standen, und als der Pole das Reich bedrohte, mobilisierten wir alle finanziellen Mittel um den König von Italien zu befähigen den gemeinsamen Feind aus dem Osten niederzuringen.

Florenz stand von jeher für Vertragstreue, Loyalität sowohl gegenüber dem Kaiser, der Kirche, als auch seinen Vertragspartnern.

Wir möchten unterstreichen, dass wir allezeit friedliche Beziehungen zu allen Landesfürsten des Reiches unterhielten und jedermann großzügig in Handelsgeschäften und sonstigen Problemen und Nöten zur Seite standen, auch Euch.

Wir erinnern an die Phase, als eine kaiserliche Kommission einem üblen Gerüchte nachging, welches sich Gott sei gedankt als erlogen herausstellte.

Des weiteren und es sei mehr als betont, ja geradezu herausgestellt, Florenz und Baden schlossen einen Vertrage ab, der ewige Freundschaft und Treue garantieren sollte,

und so bitten wir in der Stunde, wo unsere Souveränität und unsere Nation - welche aus Kaiserlichem Rechte gegeben waren und sind - bedroht sind, Eure ganze Anstrengung und Euer Gewicht einzusetzen, um ein Vorgehen Eurer Verbündeter, gleich welcher Coleur auf unsere Lande zu verhindern.

Florenz hat nichts getan, was einen Angriff auf Italien erlaube, und was den König zu Italien betrifft, auch seine Recht sind von GOTT und Kaiser gegeben, sein Lehen basieret auf dem RECHTE des REICHES, wie EURE HERRSCHAFT SELBST.

Als Großmeister EURES ORDENS - welcher sich dem RECHTE doch verschrieben hat und der Erhaltung des WILLENS unseres Kaisers - und als Kandidat auf den Thron des Teutschen Königs, bitten wir Euch, die Höllenhunde zurückzupfeifen, welche über die Alpen gen Süden gerückt sind.

So sie auf Euer Wort nicht hören werden, wird es wohl um Eure Königliche Macht auch in Zukunft nicht gut gestellet sein, werden sie Euch gehorchen, so werden wir erkennen, dass Ihr es - was RECHT und HERRSCHAFT anbelangt - nur aufrichtig meinet.

Solltet Ihr jedoch EUER Wort nicht als binden betrachten, so versichern wir, dass Florenz auch weiterhin zu seinem Worte stehen wird, und gedenk dieser Worte - welche dem Kaiser und dem König zu Italien gegeben wurden, als deren Vasall treu und ergeben, das Schwert zur Verteidigung ergreifen wird, um die Truppen des Württembergers zu vertreiben, welcher in gottesfrevlerischer Tat nicht einmal die Blutsbande für heilig hält und seinen eigenen Schwager in der Nacht überfiel, und mit seinen Soldaten das friedliche Bistum Mailand an sich krallte.

Soll dies ein Symbol für das Reich sein, dass jener, welcher Gedenk der Opfer im Kampf gegen den Polen einen Friedensdome errichtete, nun mit seinen Truppen Verträge, Blutsbande und die Opfer eines Landes verhöhnt, dass mit ihm SEITE an SEITE gegen den Polen stritt?

Wollt Ihr auf diesen Eckstein Euren Orden, EURE KÖNIGSHERRSCHAFT gründen?

Der Allmächtige müsste Euch verstossen und Euch und Eure Schergen mit allen ewigen Höllenfeuern plagen.

Wir indess glauben, an Eure Treue und Euer Wort, wie wir es immer taten und bitten um Eure Vermittlung.

Württemberg möge Mailand und Italien verlassen, und es sei, als wäre nie etwas geschehen."

Elias
19.11.03, 09:48
http://www.europa-universalis.com/forum/images/avatars/shield_BAD.gif http://www.europa-universalis.com/forum/images/new_avatars/shield_str.gif

Der Großherzog mustert den Mann nachdenklich, den erlesenen Stoff seiner Kleidung, die fröhlichen Farben, wie nur Italiener sie zu tragen verstehen. Schließlich bleibt sein Blick auf dem Antlitz des Gesandten ruhen.

“Wie war noch gleich Euer Name, mein Herr? Nanntet Ihr ihn?“

Gonzalo
19.11.03, 10:10
Unser Name tut nichts zur Sache. Wir sind unbedeutend, ein Signore nur, Mitglied des Stadtadels von Florenz und Abgesandter seiner Hoheit Lorenzo II. de Medici, in dessen Auftrag wir hier stehen und das Wort an Euch entrichten.

Elias
19.11.03, 10:39
http://www.europa-universalis.com/forum/images/avatars/shield_BAD.gif http://www.europa-universalis.com/forum/images/new_avatars/shield_str.gif

“Nun gut, namenloser Edelmann.“, Carl-Ludwig wirft die Stirn in Falten.
“Es freut Uns, daß man in Eurem Lande zu meinen scheint, Wir hätten die Macht über Krieg und Frieden im Reiche zu bestimmen.
Doch gewahrt, auch Wir sind nur ein Diener. Diener des Herrn und als Großmeister erster Diener des Ordens. Württemberg ist nicht Unser Vasall und nicht Unser Bluthund, dem Wir Befehle erteilen.
Und sagt selbst, geschehen nicht absonderliche Dinge bei Euren Freunden, den Schwarzburg´schen Sforza?
Mal ist dieser König, mal jener.
Mal fällt man bei Verbündeten ein, dann wieder nicht.
Überall regt sich das gemeine Volk und rüttelt an den Festen der feudalen Ordnung.
Und dann gewährt man einem Manne Unterschlupf, den Wir als schlimmsten Ketzer wider dem Herrn ansehen.

Nichtsdestotrotz. Ihr sprecht wahr. Euer Land ist keines das Kriege führt. Florenz war immer auf Handel und Diplomatie bedacht. Ihr solltet prüfen, ob dem nicht besser so bleibt.
Wir führen keinen Krieg gegen Euch und Wir kennen den Vertrag zwischen unser beider Länder.
Doch bedenket; nicht nur Euch bindet ein Eid an den König der Italiener, auch Uns bindet ein Eid an den Württemberger.“

Der Großherzog macht eine kleine Pause und fährt dann mit gesenkter Stimme fort:
“Wir bitten Euch, handelt klug. Sehet wie es im Reiche steht. Wir hegen keinen Groll gegen Euch, bindet Euch nicht an jene, die vom Tode gezeichnet sind. Wollt Ihr denn für jene einstehen, dieselbst die Treue ihrer Bundesgenossen mit Feuer und Schwert vergelten?
Sehet nach Savoyen. Oder verschließt Ihr Eure Augen vor dem was dort geschah?
Und, erlaubt mir diesen letzten Rat…“
Die Stimme Carl-Ludwigs nimmt einen zischenden, giftigen Unterton an:
“…hütet Euch vor der Geißel des Hochverrats! Wer paktiert, mit feindlichen Mächten, der wird auf immer verdammt sein und den wird die Strafe des Königs ereilen, wer auch immer dies künftig sein mag.“

Gonzalo
19.11.03, 11:03
Der Florentiner zog seinen Hut, verneigte sich und verließ den Saal, nicht ohne etwas der Art vor sich hinzudenken, was ungefähr so lautete:

Was will ein Gebannter uns verdammen, der selbst der Verdammnis schon anheim gegeben ist? Mag er zischen wo er will, für einen wahren König und Christenmenschen ziemt es sich nicht zu zischen als sei man die Schlange Satanas selbst.

Jedenfalls erreichte er den Hof, bestieg seinen Wagen und fuhr in Richtung Florenz davon, um seinem Herren auszurichten, was der Großmeister des christlichesten aller christlichen Orden ihm auzurichten aufgetragen hatte.

Als er schon den Hof verlassen hatte und zurückblickte, dachte er nochmals über die vergangen Tage und auch Jahre nach, wurde sich bewußt, dass das Reich sich seinem Ende näherte und seine Hoheit Lorenzo II. von Florenz vor der schwersten Entscheidung seit dem Herrschaftsantritt stand. Sollte man den Eid gegenüber dem König zu Italien brechen? Oder sollte man Florenz retten und sich dem Willen eines Gebannten und antikirchlichen Ordens beugen?

Wenn der Heilige Vater noch gewesen wäre, sein Wort hätte wohl Rat bedeutet, doch so verloren sich alle Gedanken in einem sich selbst verschlingenden Nichts.

Elias
19.11.03, 16:02
In einigen Landesteilen soll es angeblich zu Unmutsbekundungen gegen den Großherzog gekommen sein. Gerüchteweise wollen einige wissen, in Solothurn (Markgrafschaft Bern) sei es zu Umzügen einiger Bürger gekommen. Man hätte dort gelb-rote Fahnen verbrannt und ein Ruhmeslied auf den verstorbenen Papst angestimmt.
In Sankt Margen, einem kleinen Schwarzwaldflecken nahe Freiburg, sollen ein paar Bauern einen badischen Steuereintreiber zu Tode geprügelt haben. Er hatte wohl auf den Zehnt bestanden und den Worten:„Em Ketzer zohle mir nix!“, nur wenig Beachtung geschenkt haben.
Im Dorfe Ammerschwihr bei Colmar soll es einen Knecht mit Namen Franz Wiel geben, der offen von Aufstand spricht und Unzufriedene und durchreisende Tagelöhner für seine Sache zu gewinnen sucht. Es soll zu Überfällen auf der Straße von Colmar nach Kaysersberg gekommen sein und in der Gegend sagt man, dies seien die Wiel´schen Banditen gewesen.
Schließlich soll es noch einen Pfarrer in Haslach – das liegt im Kinzigtal – geben, der fast täglich von der Kanzel gegen den Großherzog wettert und ihn einen Deifel, oft auch Gotteslästerer und manchmal Kirchenschänder nennt.

Der Großherzog erfährt dies alles von seinem treuen Hofkämmerer, dessen Spione und Lauscher überall im Lande mithören. Carl-Ludwig ist besorgt. Der Fluch des verstorbenen Papstes scheint noch seine Wirkung zu tun und der anhaltende Krieg im Reiche lässt das Volk zudem leiden.

So gibt er Befehl, im ganzen Lande sollen die Torwachen der befestigten Städte verstärkt werden und es sollen verschärfte Kontrollen durchgeführt werden, wer ein und wer aus geht.
Die Garnisonen in allen – nun vier – Landesteilen werden aufgefüllt und es werden verstärkt Patrouillen auf den wichtigsten Straßen des Landes geritten.
Die Aufstände in Austria und halb Italien sind dem Großherzog Warnung genug.

Elias
22.11.03, 00:51
Nach der Wahl Carl-Ludwigs zum deutschen König läuten im ganzen Land die Glocken.
Der neue König hat entschieden, seine Reichspfalz im Heidelberger Schloß zu nehmen. Die Karlsburg, seine Residenz in Durlach, erschien im zu beengt und Durlach - doch das hat er nie laut gesagt - ein wenig zu provinziell.
Für die Zeiten, in denen sich der König im rund 33 bad. Landmeilen (ca. 60 Kilometer) entfernten Heidelberg aufhält, tätigen sein Thronfolger Carl-Friedrich und sein Hofkämmerer Sebastianus Grötzinger die Amtsgeschäfte des Landes Baden~Elsaß in der Durlacher Residenz.

Hesse
01.12.03, 18:23
Ein hessischer Bote überbringt folgende Depesche:

" Wir gratulieren zur Geburt unseres Enkelkindes.
Möge die kleine Prinzessin die Anmut ihrer Mutter haben und die Tatkraft ihres Vaters. Ihr langes Leben soll ein Zeichen für die Verbundenheit zwischen unseren beiden Häusern sein!
Wir können es kaum erwarten, den jüngsten Sproß der Ahnenreihe in unserem Haus begrüßen zu dürfen.

gez. Jochen von Fulda, Herzog von Hessen, Herzog von Münster, Verteidiger zwischen Rhein und Weser"