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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Moral der Soldaten



Webber777
04.01.04, 21:39
[Zuerst möchte ich mich entschuldigen, wenn dieses Thema nicht zu TotalWar, ja nicht mal direkt zum Mittelalter passt. Ich habe trotzdem beschlossen meine Frage in dieses Forum zu stellen, da ich schon von andren Threads mitbekommen habe, dass es hier sehr geschichts interessierte User gibt, und diese mir vielleicht weiterhelfen könnten. Wenn dies ein fehler war und gegen Regeln verstößt, bitte Topic schließen und mich bannen, danke]

Hallo,
Ich schreibe in Geschichte eine Arbeit und mein Lehrer hat mir geraten alle Quellen zu nutzen die ich finden kann, somit auch das Internet und speziell Foren.
Das Thema meiner Arbeit lautet: „Möglichkeiten und Mittel zur Steigerung der Moral der Soldaten im Krieg, zwischen Napoleon und dem 2. Weltkrieg.“

Nun mein Bitte an euch mir euer Wissen in dieser Sache darzulegen. Es würde mir sehr helfen wenn ihr einfach ein bisschen aus eurem geschichtlichem Wissen erzählt. Am besten natürlich mit Angabe der Quellen.

Ich habe mir überlegt die Arbeit in 3 Punkte einzuteilen. Die wären Propaganda, der Glaube der Soldaten und Drogen. Was haltet ihr von der Aufteilung? Zu ungenau? Gibt es Punkte zu denen weit mehr geschrieben kann?

Danke schon mal im voraus für eure Bemühungen,
Webber777 :top:

[p.s.: wundert euch nicht wenn ihr den selben Text in mehreren Foren findet, ich möchte soviel Informationen wie möglich sammeln]

Carl the Great
04.01.04, 22:33
Bannen und Topic schließen, tststs - ein einfaches Verschieben tuts doch auch. ;)

Ich hoffe, auch hier werden euch viele mit Rat und Tat zur Seite stehen.

wonsoi
04.01.04, 22:43
uhh sehr seltsames thema Popaganda ist gut
quellen anbeiten uh sehr schwer
Angst war auch ein gutes mittel wie wir uns entsinnen um die Moral zu steigern oder das Eiserne Kreuz tireb die truppen auch vorann die sehnsucht ans zuhause an die Frau hielt die Moral auch oft oben

Der Glaube würde auf das Mittelalter vielecht zutreffen (an Gott)

tut mir leid das sind nur paar ideen aber keine Fakten vieleicht sind sie ja ein Anstoß

Erwin Rommel
04.01.04, 23:13
Dem Soldaten wurde das Feindbild noch stärker "verdeutlicht".
Vieles wurde übertrieben um den eigenen Soldaten zu zeigen das sie die und die von denen befreien müssen da jener so grausam ist.

Zum Thema Drogen im Krieg!
Dunkle Erinnerungen schwirren in Unserem Kopf das die Deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg teilweise unter Drogen gesetzt wurden. Gab mal einen Bericht darüber im Fernsehen. Aber mehr fällt Uns nicht ein.

Angst!
Siehe Stalin. Wer einen Schritt zurück macht wird erschossen. Kriegsgefangene gab es nicht in seinem Sprachschatz. Jeder sowjetische Soldat der in Kriegsgefangenschaft geriet, überlebte und zurück in die Heimat kam, wurde ermordet oder in die GuLags gesteckt. Und das wussten die Soldaten.

wonsoi
04.01.04, 23:36
Drogen das hat japan praktiziert aber nur um geld zu ferschaffen aber die haben ja gedact sie seinen übermenschen und wurden agestumpft so das sie locker paar millionen chinesen töten konnten

Siehe der Stürmer oder Dokus über Russischen untermenschen

Die Britten hatten Kondome in XXL da stand aber small drauf um die Deutschen zu demütiegen :D

von Holstein
04.01.04, 23:46
Willkommen Webber777

Ein wirklich interessantes Thema !

Nur ein paar Gedanken dazu:

An den Glauben habe ich auch zuerst gedacht.
Der Glaube war weit über das Mittelalter ein entscheidender Faktor.
„Für Gott und Vaterland“ stand ja noch auf den Koppelschloss der deutschen Soldaten im 1. Weltkrieg“

Propaganda spielte sicher auch eine gewichtige Rolle.
Die Propagandaplakate aus der Zeit des 1.Weltkrieges sind sicher jedem bekannt (vom 2. Weltkrieg gar nicht zu reden).

Angst und Belohnung
Erschießungen und andere Bestrafungen gegenüber Deserteuren sind zu allen Zeiten vorgekommen. Eine „negative“ Methode der Moralsteigerung.
Positive soldatische Leistungen werden durch Orden und sonstige Vergünstigungen (Heimaturlaub...) belohnt.

Drogen
Ich weiß nicht.. sind mit zum ersten Mal aus der Zeit des Vietnam Krieges bekannt.
Zählt auch Alkohol ?
Regelmäßiger Alkoholausschank war in den Armeen der Vergangenheit die Regel.

Gruß
Von Holstein

wonsoi
05.01.04, 00:13
Angst siehe auch 1. Weltkrieg wer dessatiert odder sich nicht am kriegsgeschen beteiligt landet fors kriegsgericht
siehe dort deutscher stellungskrieg

gutte Offiziere halten die Moral oben

erziehung siehe SS alle gleichgeschaltet nicht denken sondern für den führer sterben die hatten jedoch keine Moral sondern waren kampfmaschienen

wieder paar anmerkungen rescherchiert mal darüber

Augustus Rex
05.01.04, 00:30
Natürlich zählt Alkohol zu den Drogen, zu den angsthemmenden zumal.
Insofern haben Drogen schon immer eine Rolle in Kriegen gespielt.

Ein weiteres Motiv für bessere soldatische Leistungen dürfte Beutegier gewesen sein, auch wenn dieser Faktor im 19./20. Jahrhundert nicht mehr so ausgeprägt gewesen sein sollte wie noch im Dreißigjährigen Krieg und früher.

Der "Glaube", egal ob streng religiös oder nur ein persönliches Weltbild, ist in meinen Augen für alle menschlichen Aktivitäten grundlegend, da ist Krieg nur eine Extremform.

Und die Dreierkombination Angst-Disziplin-Belohnung ist ebenfalls für zivilen Alltag ähnlich relevant wie für den Krieg, auch wenn im zivilen Bereich weniger drakonisch durchgegriffen wird und die Belohnungen schon grösser sein müssen als nur ein Heimat- oder Puffbesuch, wenn man jemanden zu Höchstleistungen kitzeln will.

Peter der Große
05.01.04, 14:22
Es gibt noch weitere wichtige Punkte für die Moral der Soldaten wichtig: Ausbildung, Ausrüstung, Versorgung, Führung...

Die Aufteilung ist so vielleicht nicht glücklich gewählt. Drogen gibt es erst in jüngerer Zeit, vor dem zweiten Weltkrieg haben sie keine Rolle gespielt. Wenn es Hauptsächlich um das 19. Jahrhundert geht, würde ich Drogen nur am Rand behandeln.
Ein anderer Ansatz wäre, die größeren Kriege des 19. Jhd. unter dem Gesichtspunkt der Soldatenmoral zu untersuchen. Sicherlich ist eine Entwicklung vom Soldaten, der durch den Glauben motiviert ist, zum Soldaten, der durch Propaganda motiviert ist, festzustellen.

von Holstein
05.01.04, 14:43
Natürlich !

Die Logistik innerhalb der Truppe ist ein ebenso wichtiges Faktum zur Steigerung der Moral:

* Eine geregelte Verpflegung mit Versorgungsdepots unter Abschaffung der Marketender, wie sie Napoleon erstmals eingeführt hat.

* Nicht zu vergessen das Lazarettwesen (!) das mit Florence Nightingale und den bitteren Erfahrungen des Krim-Krieges seinen bescheidenen Anfang nahm.

Ein Soldat der gewiss sein kann, dass seine Ernährung, seine Ausrüstung und seine Versorgung im Falle einer Verwundung gesichert ist wird mit gestärkter Moral in den Krieg gehen.

EDIT: regelmäßiger Sold natürlich auch... :D

Werter Webber, bitte stellt doch Eure Gliederung und später den gesamten Aufsatz in dieses Forum.
Ich bin sehr interessiert ! :top:

von Holstein

Steinwallen
05.01.04, 15:10
Stichwort Soldatenbordelle nicht vergessen... :D

:prost:

Joseph I
05.01.04, 15:39
Das mit dem Glauben solltet ihr von zwei Seiten her sehen.
Wen ihr damit die Religion meint spielte dies wohl nicht mehr so sehr eine große Rolle im 19 Jh.
Jedoch spielte der Glaube,besonders im 2.WK auf der Seite der Allierten,Europa von einem Unmenschen zubefreien eine wichtige Rolle.

Ansonsten gebe ich den Abgegebenen Meinungen recht,wichtig war die Verpflegung,die Bezahlung,die medizinische Versorgung sowie die Führung der Soldaten.
Vielleicht auch die Belohnung durch Orden und Ehrenzeichen.

MfG

wonsoi
05.01.04, 17:43
Man sollte die Musik nicht vergessen die kleinen Trommlerjungen hielten die Moral oben

Musik mein stichwort

Iaktsaka
05.01.04, 23:39
Die Dreiteilung "Propaganda, Glaube und Drogen" klingt etwas zu modern-populistisch. (Könnte die meisten Lehrer erfreuen. :D )

Glaube würde ich auch als sehr wichtig ansehen. Es ist immer besser zu glauben das richtige zu tun.. oder auch nur zu gewinnen / überlegen zu sein.

Propaganda, i.e.S. ? Überbewertet. Und auch mit falschen Assoziationen versehen. PR ? Mitarbeiter-Motivation ? * Gerade in früheren Zeiten spielte der Anführer eine wichtige Rolle *

Drogen ? Legende von heute. :rolleyes:

Wirtschaft ! Soldat als Beruf. Karrieremöglichkeiten in der Armee für Nicht-Adelige ( -> Napoleon). Sicheres Einkommen, Beute. Die Engländer hatten zu Beginn des Großen Krieges noch eine reine Beruftarmee...

Gettysburg
06.01.04, 16:53
@Webber777

Drei Fragen:
1. In welcher Jahrgangsstufe seid ihr?
2. Um welche Schulform handelt es sich? (ich schätze mal Gymnasium, aber sicherheitshalber...)
3. In welchem Bundesland werden bitte solche Themen im Geschichtsunterricht angeboten?


Zum Thema Propaganda:
Ich habe ein Buch mit dem Titel "Die Waffe, die auf die Seele zielt - Propaganda im 2. Weltkrieg", welches sich sehr genau mit den verschiedenen Formen der Propaganda befasst und sowohl einen guten Überblick bietet, als auch konkrete Beispiele für Erfolg und Misserfolg nennt.
Schaut doch mal in einer Universitätsbibliothek in eurer Nähe nach und fragt nach dem Buch. Ansonsten in der Stadtbücherei...

Steinwallen
06.01.04, 17:10
Ich vermute mal, das ist keine Frage des Bundeslandes, sondern des Lehrers.

Vielleicht sagt er euch ja auch dessen Namen? :D

:prost:

Herzog v. Malborough
06.01.04, 18:53
Natürlich spieleten Drogen in der Kriegsführung immer eine Rolle. Es war keine Seltenheit sowohl Alkohol vor der Schlacht auszuschenken als auch ein rießen Besäufnis nach der Schlacht zu veranstalten. Bestes Beispiel hierfür sind wohl die Russen die bis zum Ende der Zarenzeit jawohl nur volltrunken in die Schlacht zogen.

Auch in der Antike war es gerade bei den Germanischen Stämmen normal sich vorher mit Pilzen und ähnlichem zu stimulieren(wer schon mal auf Speed war/mal jemand gesehen hat. weis wie ein Nahkämpfer dann abgehen würde).

Luitpold
06.01.04, 19:40
Werter Webber,

Vielleicht könntet Ihr uns mitteilen, auf welche Zeit (eher Anfang oder Ende des Untersuchungszeitraums) bzw. auf welche Kriege Ihr Euch konzentrieren wollt.
Es gibt gerade im Bereich der Propaganda gewaltige Unterschiede zwischen den "frühen" und den "späten" Kriegen.

Das Thema Eurer Arbeit klingt "aktivistisch", nach einer "von oben" geplanten Kampfkraftsteigerung. Unter Umständen könnten auch moralsteigernde Faktoren "von unten" wie das Zusammengehörigkeitsgefühl der einfachen Soldaten für Euch von Interesse sein. Wenn Euch diese Richtung überlegenswert erscheint, dann meldets Euch.

Ob Ihr mit den Drogen glücklich werdet, wissen Wir wirklich nicht. Hier könnte es Euch passieren, daß Ihr eher auf Randbemerkungen, Verallgemeinerungen und Seitenhiebe (Tenor "Und wieder mal war der dekadente, brutale usw. Feind besoffen") trefft und weniger auf sachliche Aussagen.

Gettysburg
06.01.04, 21:49
Ich vermute mal, das ist keine Frage des Bundeslandes, sondern des Lehrers.
Da aber Lehrer üblicherweise Richtlinien zu befolgen und deren Zielsetzungen einzuhalten haben hat der jeweilige Bildungsminister schon bei der groben Vorauswahl der Themen ein Wörtchen mitzureden. Meine Erfahrungen im Geschichte-LK der Oberstufe haben mir dabei gezeigt, dass es bei der Darstellung von Geschichte -insbesondere wenn es auch um Militär geht- in der Schule mehr um die großen politischen Zusammenhänge und deren wichtigster Details geht und nicht um Details, die die Frage beantworten könnten, wie man den nächsten Krieg erfolgreicher führt.

Um es anders zu formulieren:
Wir hatten sechs Stunden Geschichte in der Woche. Circa ein halbes Jahr beschäftigten wir uns mit den Jahren 1923-1945. Von der Gesamtanzahl der Stunden wurden gerade zwei mit der Aufarbeitung des Verlaufs des zweiten Weltkriegs verbracht, d.h. die wichtigsten Daten und Zusammenhänge (Anfang, Ende, Wendepunkte, etc.) erwähnt. Dagegen wurden fast zwei Wochen dem Weg zur Machtergreifung Hitlers gewidmet. Sinn macht das durchaus, schließlich wird ein differenzierendes, akademischen Ansprüchen gerecht werdendes Geschichtsverständnis nicht dadurch herausgebildet, dass man sich mit in diesem Zusammenhang sinnlosen militärischen Einzelfragen beschäftigt.

Das heisst allerdings nicht, dass ich mich über eine derartige Aufgabenstellung nicht gefreut hätte. Es wundert mich lediglich, dass ein Lehrer seinen Unterricht auch in diese Richtung ausweitet. Militärische Fragen wurden in unseren Stunden nicht behandelt.

Vielleicht noch ein Zitat:
"Die landläufige Methode kriegsgeschichtlicher Betrachtung hatte im Grunde zum Zweck, die kriegerischen Taten der Vergangenheit zwecks patriotischer Erhebung zu verklären, oder, falls sie wissenschaftlich betrieben wurden, bei jedem Krieg aufzuhellen, welche Fehler begangen worden waren und wie man es künftig besser zu machen habe. Diese Methode kann uns schon aus dem Grunde nicht interessieren, weil wir noch immer die Überzeugung hegen, dass der Krieg in der zivilisierten Welt einmal gänzlich als Mittel der Politik außer Gebrauch kommen wird, so lang dieser Weg auch sein mag."
- Walter Görlitz, "Die Geschichte des deutschen Generalstabes 1650-1945"

Ich habe im Nachhinein den Eindruck, dass der Kerngehalt dieses Zitats die Grundlage für die Richtlinien des Geschichtsunterrichts darstellen. Die Begriffe "Sichelschnitt", "Kesselschlachten", usw. sind bei uns im Unterricht (zu meinem damaligen persönlichen Bedauern) nie gefallen...

Steinwallen
06.01.04, 22:43
Nun ja, auch ich halte es ehrlich gesagt für vernünftig soetwas nicht im Unterricht zu machen, da die Zeit begrenzt ist und Prioritäten zu setzen sind. Und da sehe ich für den Unterricht in der Schule andere als Militärgeschichte.

Ansonsten ist es aber so, dass es für jedes Fach Rahmenpläne gibt, die vom Lehrer ausgestaltet werden. D.h. das der Gestaltungsspielraum der Lehrer in der Praxis doch recht hoch ist (auch das finde ich gut). Dieser Spielraum erhöht sich noch in den Bundesländern, in denen es kein Zentralabitur gibt. Insofern würde ich weiterhin sagen, es ist eher eine Frage des Lehrers als des Bundeslandes. Dennoch würde mich es nun auch interessieren, wo der gute Mann zur Schule geht, nur um mal im dortigen Rahmenplan nachzuschauen und zu finden, dass Militärgeschichte eigentlich nicht im Rahmenplan steht.


:prost:

von Holstein
06.01.04, 23:24
2 Bücher zum Anlesen:

Alex Buchner: Die Trommel schlug zum Streite - Streifzug durch 300 Jahre deutsche Militärgeschichte 1618-1918

und

John Keegan: Die Kultur des Krieges

Perikles
07.01.04, 18:16
Carl von Clausewitz, Vom Kriege (1832f, neu 1980). Frankfurt: Ullstein


"Jede Theorie, die aus Prinzip die moralischen Kräfte vernachlässigte, den menschlichen Aspekt des Krieges, würde für das Leben unbrauchbar werden."

"... die Fechtenden hören nie auf, Menschen und Individuen zu sein, können nie zur willenlosen Maschine gemacht werden."


Googelt einfach mal mit den Begriffen "Clausewitz" und "Moral"

Iaktsaka
07.01.04, 19:04
Natürlich spieleten Drogen in der Kriegsführung immer eine Rolle.

Mein werter Herzog, dieses waren nicht "Drogen" im engeren Sinne sondern dienten nur allgemein der Motivation. Die berauschende Wirkung war nur Nebeneffekt. Volltrunkene lassen sich nämlich nicht mehr kontrollieren.. :teufel:

Gettysburg: Kann das im großen und ganzen bestätigen. Noch schlimmer: der 30-jährige wurde trotz Aufforderung und Aufbaukurs NIE behandelt.

Wir hatten im LK kurz vor Ende einen Lehrerwechsel und damit eine komplette Wandlung der Auslegung und Bedeutung des WWII.

Die Frage ist: Was will der Lehrer hören. Vielleicht will der Drogen... :smoke:

Der Zarewitsch
07.01.04, 19:53
Auch nicht unbedeutend war/ist eine gut funktionierende Feldpost.
Briefe aus der Heimat heben die Moral enorm.

Gettysburg
08.01.04, 11:48
@Webber777
Könntet ihr vielleicht irgendeine Art von Rückmeldung geben, damit man feststellen kann, ob sich ein weiteres Posten überhaupt lohnt?
Irgendwie habe ich nämlich den Eindruck, ihr hättet an anderer Stelle eine nützlichere Quelle gefunden und schaut deshalb hier nicht mehr rein.

Olaf Rasmussen
08.01.04, 13:16
Interessantes Thema. Wahrlich. Hier einige Aufsätze, die Euch in Bezug auf den I. Weltkrieg helfen können:

Ziemann, Benjamin: Fahnenflucht im deutschen Heer 1914-1918, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen, Band 55, Heft 1, 1996, S. 93-130.

Förster, Stig: Der deutsche Generalstab und die Illusion des kurzen Krieges, 1871-1914. Metakritik eines Mythos., in: Militärgeschichtliche Mitteilungen, Band 54, 1995, S. 61-95.

Pickhardt, Thomas: Sozialdarwinismus. Ein Panoramabild deutscher bevölkerungskundlicher Fachzeitschriften vor dem Ersten Weltkrieg, in: Historische Mitteilungen, Heft 2, 1997, S. 14-55.

Müller, Christian: Anmerkungen zur Entwicklung von Kriegsbild und operativstrategischem Szenario im preussisch-deutschen Heer vor dem Ersten Weltkrieg, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen, Band 57, Heft 2, 1998, S. 385-442.

Anhand dieser Aufsätze kannst Du dann in den Fussnoten weitere Literatur finden, die Du lesen solltest.

Nowi
08.01.04, 16:25
ich hab jetz teure posts nicht alle gelesen aber so wie ich das sah hat webber nicht zurückgeschrieben...ich frage mich ob es überhaupt noch nötig ist was zu posten oder ob er eine andere quelle gefunden hat!

Olaf Rasmussen
08.01.04, 18:05
Jepp, da scheint Ihr mir Recht zu haben. Aber solch ein Thread kann am Ende auch jemand anderem helfen oder auf etwas Interessantes stossen. Und deshalb kann, muss man aber nicht hier einige Informationen hineinschreiben. Aber melden sollte sich der Lausbub schon, damit wir alle wissen, wie weit er denn nun mit seinem Wissen ist.

Nowi
08.01.04, 22:14
er scheint wohl verschwunden zu sein! keine manieren! diese jugend von heute tststs...;)

wonsoi
08.01.04, 23:55
vieleicht hat er nur sein passwort verschlamt und macht sich nicht die mühe eine email zu schreiben
schon irgendwie schade nunja wir sollten nicht sehr böse auf ihn sein er hat ja wenigstens einmal gepostet
siehe 250Member die 0 haben (grobe schätzung)
entschuldigung weter Joseph aber wir glauben nicht das sich der user wieder blicken lässt

Joseph I
10.01.04, 01:25
Bitte beim Thema bleiben und nicht über Personen aus dem Forum diskutieren.

Danke

Caesar
10.01.04, 01:48
Ist in diesem besonderen Fall nicht auch eine Personendeiskussion erlaubt?

Joseph I
11.01.04, 01:44
Ich sehe hier keinen besonderen Fall.

Nur ein Thema über das man seine Meinung schreiben kann,auch wen der Fragesteller es nicht mehr wissen will ;)

wonsoi
11.01.04, 02:43
ihr habt recht ist auch interessantes themen gebiet kann man auch so drüber diskutieren jedoch haben wir keine idee mehr die masse der soldaten steigert die moral oder irgendwelche art von vorteil

wenn man die soldaten überzeugen kann das sie für etwsas sterben für was es sich lohnt - einzug nach walhalla :D (sertz jeder weis was ich meine )

Webber777
19.01.04, 02:50
hallo an alle interessierten,
zuerst möchte ich mich entschuldigen das ich mich solange nicht gemeldet habe. ich habe wirklich nicht geahnt, dass mein thema so ein interesse hervorruft. jetzt schaue ich wieder in dieses forum in der hoffnung eine antwort erhalten zu haben und muss feststellen das ich sogar vermisst werde. ;)

also ich gehe in die 13. jahrgangsstufe eines gymnasiums in bayern. diese arbeit ist meine facharbeit (geschichts-lk). das thema wird jedoch noch zeitlich begrenzt. aber das klär ich morgen mit meinem lehrer. ich hoffe das ich nur über 1. und 2. weltkrieg schreiben muss, aber das wird ihm wohl zu wenig sein. dann eben von bismarck bis 2. weltkrieg.

mittlerweile geh ich davon aus, das ich meine arbeit in 2 großpunkte gliedern werde.

zum einem propaganda, und zwar in dem sinne dass ich meinen soldaten erkläre dass sie die guten und die anderen die bösen sind. beispiele dafür werden dann zum beispiel die greuelkarikaturen aus dem ersten weltkrieg, die propaganda hitlers (seine stetige betonung auf den verteidigungskrieg deutschlands) usw...

der andere punkt wird dann das, was mit der armee an sich zu tun hat, wie immer gutes essen, musik an der front, bordelle für soldaten,funktionierender kontakt zu den geliebten daheim, aber auch die abgabe von drogen an die soldaten und die erschiesungskommandos, die zum beispiel in stalingrad im einsatz waren, um flüchtende soldaten zu erschiessen. stichwort angst.
nur hab ich noch keinen geeigneten überbegriff dafür. jemand ne idee???

in meiner arbeit werde ich immer versuchen zu betonen, das der großteil der soldaten, vorallem im 1. und 2. weltkrieg, keine hirnlosen kampfmaschinen, sondern menschen wie du und ich, ja sogar wie die meißten hier im forum :^^: , waren.
das sie kaum ihr leben riskieren würden, nur um die pläne eines größenwahnsinnigen zu erfüllen oder machtansprüche eines reiches zu erfüllen. sie sollen nicht glauben böses zu tun, sondern man muss ihnen immer versichern fürs gute und gerechte zu kämpfen.
daneben geht es einem soldaten, wie auch jedem anderen menschen, immer am besten wenn seine grundbedürfnisse wie essen, geistige nahrung, frauen, :prost: und :smoke: erfüllt sind.

dazu bräucht ich jedoch noch quellen, in denen solche sachen wie soldatenbordelle näher beschrieben werden. quellen bräucht ich auch noch zum stichwort pflichterfüllung. das leben geben für gott, kaiser und vaterland. wie kam es zu diesem pflichtverständnis???
also wenn jemand was gerade zur hand hat einfach posten. ich bin für alles dankbar.

so, in den nächsten tagen werd ich regelmäßig ins forum schaun. fragen werde ich so gut wie möglich beantworten.

und wirklich nochmal danke für eure zahlreichen antworten,
webber777

Olaf Rasmussen
19.01.04, 10:41
Aha, der verlorene Sohn ist wieder da. Freut mich zu hören, dass dies Deine Abschlussarbeit ist. Und doch muss ich Dir den Ratschlag geben, Deine Arbeit viel feinfühliger zu gliedern. Du sprichst ja selber die Gliederung schon an, daher schlage ich mal vor, Du sprichst jeden von Dir geplanten Punkt eigenständig an. Denn eine nur grobe Untergliederung in den Ersten und dann den Zweiten Weltkrieg wird nicht genügen. Du solltest einzeln ansprechen die Bordelle, die Moral der Soldaten, das Feindesbild, die Heimat, die Propaganda, die Sehnsüchte der Soldaten, die Vorgesetzten der Armee und ihre Rolle zum Erhalt der Moral, und noch vieles mehr. Aber nur jenes ansprechen, was auch die Literatur hergibt. Und frage ruhig Deinen Lehrer, in wie fern er Dir mit Literatur-Tips helfen kann. Wenn er dies nicht kann, mach Dir mal einen Kopf darum, ob er denn fähig ist, mit Dir zusammen dieses Thema zu behandeln.

Hier ä bissle Literatur:

Titel: "Zieh dich warm an!" : Soldatenpost und Heimatbriefe aus zwei Weltkriegen ; Chronik einer Familie / hrsg. von Frank Schumann. - Berlin : Verl. Neues Leben, 1989 ISBN: 3-355-00938-5

Titel: Heimatbriefe an die Soldaten der Gemeinden Süderbrarup, Brebel, Nottfeld, Dollrottfeld : März 1941 - März 1945 / verf. von Adolf Petersen. Hrsg. 1941 - 1945 von d. NSDAP-Ortsgruppe Süderbrarup. Gesammelt von Detlef Bendixen. Vervollständigt u. mit einem Vorw. versehen von Kuno Schmädecker. - [Süderbrarup], 1980

Titel: Aufgehoben: Soldatenbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg : eine Studie zur subjektiven Wirklichkeit des Krieges / Klara Löffler. - 1. Aufl. - Bamberg : WVB, 1992
Schriftenreihe: Regensburger Schriften zur Volkskunde ; 9
ISBN: 3-927392-31-6

Titel: "Gott mehr gehorchen ..." : der Soldateneid zwischen Religion, Pädagogik und Politik ; [ein Referat, Evangelische Akademie Tutzing, 2.7.1994, Tagung "Ungehorsam als Tugend - nur am 20. Juli 1944?"] / von Horst Scheffler. - Frankfurt am Main : Evang. Pressedienst, 1995
Schriftenreihe: epd-Dokumentation ; 1995,8a

Titel: Unsterblicher Soldatenhumor aus zweihundert Jahren : heitere Begebenheiten vom "Alten Fritz" bis zum "Bürger in Uniform" ; mit 36 Zeichn. / Erich Berger .... - Stuttgart : Riegler, 1961

Titel: Generalmajor a.D. Alois Windisch : ein Soldatenleben (1892 - 1958) Mt. Meletta/Narvik / Walter A. Schwarz. Österreichische Gesellschaft für Ordenskunde. - Wien : Österr. Ges. für Ordenskunde, 1996

Titel: Feldgrau bis Bunt : Dokumente und Erinnerungen aus dem Soldatenleben / Valentin Vincenz. Hrsg.: Paul Hugger. - Buchs : Buchs-Dr. und Verl., 1991
Schriftenreihe: Werdenberger Schicksale ; 3
Falsche ISBN: *3-905222-60-9 - ISBN *390522260

Titel: Das deutsche Soldatenlied im 1. Weltkrieg und seine publizistische Bedeutung : unter besonderer Berücksichtigung des neuen Soldatenliedes / Winfried Elbers. - 1963

Titel: Heimat bist du grosser Söhne : eine Dokumentation über Heldenmythos und Soldatenschicksal / Robert Gratzer. - Klagenfurt : Heyn, 1979
Falsche ISBN: *3-85366-306-0

Sammelwerk: Der lange Weg 1939-1945 : Chronik eines deutschen Soldatenschicksals / Gerhard Siegle. - 2. Aufl. - Obertshausen : Context-Verl., 1992
Enthält: Die Vorlage enth. insgesamt 2 Werke ISBN: 3-924072-05-1

Titel: "Ein Kriegesmann und guter Christ ..." : historische Skizzen aus der Soldatenseelsorge / Blaschke, Peter u.a. [Mitarb.]. Evangelisches Kirchenamt für die Bundeswehr, Bonn. - Hannover, 1990
ISBN: 3-7859-0616-1

Titel: Die deutsche Soldatensprache in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts : eine Untersuchung zur Forschungsgeschichte / vorgelegt von Michael Schörner. - 1991

Titel: Bildung und Soldatentum : die Militärpädagogik Erich Wenigers und die Tradition der Erziehung zum Kriege ; [Beiträge gehen auf zwei Symposien zum Thema "Erich Weniger und die Militärpädagogik" zurück, die 1988 und 1989 ... im Schloß Gifhorn durchgeführt wurden] / hrsg. von Dietrich Hoffmann u. Karl Neumann. Mit Beitr. von Hans Paul Bahrdt .... - Weinheim : Dt. Studien-Verl., 1992 ISBN: 3-89271-339-1

Titel: Mörder oder Helden? : deutsche Soldaten ; die Wahrheit über das deutsche Soldatentum / Wilhelm Hillek (Hg.). - München : FZ-Verl., 1997
ISBN: 3-924309-35-3

Titel: Verfassungstreue der Soldaten : zur politischen Treuepflicht im Soldatenverhältnis aus historischer, dogmatischer und rechtsvergleichender Sicht / von Eckart Cuntz. - Berlin : Duncker & Humblot, 1985
Schriftenreihe: Schriften zum öffentlichen Recht ; 486 ISBN: 3-428-05830-5

Titel: Erster Weltkrieg - Zweiter Weltkrieg : ein Vergleich ; Krieg, Kriegserlebnis, Kriegserfahrung in Deutschland / im Auftr. des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. von Bruno Thoß und Hans-Erich Volkmann. - Paderborn [u.a.] : Schöningh, 2002 ISBN: 3-506-79161-3

Titel: Nationale Stereotype und Erster Weltkrieg : Vorstellungen über Volkskultur in Osteuropa in der 'Leipziger Illustrierten Zeitung' (LIZ) / vorgelegt von Sybille Wrobel. - 2000

Titel: Krieg der Geister : Erster Weltkrieg und literarische Moderne / hrsg. von Uwe Schneider und Andreas Schumann. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2000 ISBN: 3-8260-1762-5

Titel: Jugend im Krieg : bürgerliche Jugendbewegung, Erster Weltkrieg und sozialer Wandel ; 1914 - 1923 / Gudrun Fiedler. - Köln : Verl. Wiss. u. Politik, 1989
Schriftenreihe: Edition Archiv der Deutschen Jugendbewegung ; 6
ISBN: 3-8046-8730-X

Luitpold
22.01.04, 20:03
Ein wenig kann vielleicht auch Unsere Wenigkeit helfen:

- Bartov, Omer, Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges, Hamburg 1995.
Die Zentralthese Bartovs lautet, die Kampfmoral bzw. deren Steigerung in unreflektierte Brutalität sei auf die primitiven Lebensumstände an der Ostfront und die NS-Propaganda zurückzuführen und nicht auf kameradschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühle.

-Browning, Christopher, Ganz normale Männer: das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen, Hamburg 1996.
Achtung Fallstudie. Im Detail für Eure Arbeit weniger interessant. Der Autor vertritt die These, die Brutalität sei in hohem Maße Ergebnis eines Konformitätsdruckes, der durch die NS-Propaganda verstärkt wurde (aber nicht nur aus dieser gespeist wurde).


Eine umfangreiche Aufsatzsammlung präsentieren
Müller, Rolf-Dieter, Volkmann, Hans-Erich, Die Wehrmacht. Mythos und Realität, München 1999.

Hier könnten beachtlich sein:

- Kühne, Thomas, Gruppenkohäsion und Kameradschaftsmythos in der Wehrmacht.
- Latzel, Klaus, Wehrmachtsoldaten zwischen "Normalität" und Ideologie, oder: Was sucht die Forschung in der Feldpost?
- Schilling, Rene: Die "Helden der Wehrmacht" - Konstruktion und Rezeption.

Webber777
27.01.04, 01:23
ich grüße euch alle,

also die facharbeit ist nicht meine abschlussarbeit. sie is nur eine arbeit, die 10 bis 20 seiten umfassen muss und zählt so ungefähr 5% zu meinem abitur. eigentlich kann ich gar net erklären, warum in den abiturjahrgängen in bayern immer so ein wirbel um diese facharbeit gemacht wird. man darf halt keine 0 punkte haben, sonst wird man nicht zum abitur zugelassen. aber wahrscheinlich machen sich alle (und ich auch) so nen stress, damit sie sich am selben abend des abgabetermins bei der facharbeitsabgabefeier mit ruhigem gewissen ins delirium feiern können. :gluck: :prost: :smoke:

meine gliederung wird natürlich noch feinfühliger.
der erste teil der arbeit besteht aus dem großpunkt propaganda. zuerst analysiere ich dokumente zum kriegseintritt in den 1. oder 2. weltkrieg. eins vom wilhelm, eins vom wilson und eins vom hitler. da zeige ich, wie die staatsmänner den krieg vor der öffentlichkeit rechtfertigen. dann noch bildpropaganda im ersten und zweiten weltkrieg. hier die greuelkarikaturen der alliierten im 1., die flugblattpropaganda der alliierten im 1. und noch eine möglichkeit der propaganda im 2., welche enscheid ich heut nacht. :cool:
der zweite teil mit den mittel, die die armeeführung einsetzte schreib ich in den nächsten tagen.
am montag is abgabe, bis dahin muss das stehn.

eine frage hab ich noch: kann mir jemand die genauen zahlen der an der westfront gefangen genommenen deutschen soldaten nennen. nicht nur insgesamt, sondern so genau wie möglich. wenigstens pro kriegsjahr, oder zumindest im jahr 1918. ich brauche die zahlen um die wirkung der flugblattpropaganda zu verdeutlichen.

dankend verneigend,
webber777

Gettysburg
28.01.04, 21:25
eine frage hab ich noch: kann mir jemand die genauen zahlen der an der westfront gefangen genommenen deutschen soldaten nennen. nicht nur insgesamt, sondern so genau wie möglich. wenigstens pro kriegsjahr, oder zumindest im jahr 1918. ich brauche die zahlen um die wirkung der flugblattpropaganda zu verdeutlichen.
Vorsicht, Scheinkausalität... :)