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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Landhändler: Preussen (1.02



Nebukadnezar
22.02.04, 17:26
Stats: sehr schwer, aggresiv
Hausregeln: kein Techverkauf. Ansonsten ist jede Ausnützung von Schwächen erlaubt.
Ziele
- Weltdominanz
- immer die konservative Partei an der Regierung halten.
- Militanz und Bewusstsein sollten bei Spielende bei fast allen Pops auf 0 sein.
- im Geld schwimmen möglichst früh, aber das ist kein Primärziel.
- Badboy nahe bei 0 sein egal wie stark ich expandiere....(Nach der deutschen Vereinigung ist es mir erlaubt den badboy auf den alten Stand zurück zu setzen..CHEAT! :D, aber sonst nicht )

Gedanklicher Hintergrund des Spielziels: ich möchte ein glückliches, reiches zufriedenes Deutschland erschaffen, in dem alle damit zufrieden sind egal was man (also: Ich) ihnen sagt :cool:


Dies ist mein erster AAR.
Auf eine Charakter-gesteuerte Geschichte verzichte ich, da mich bei anderen AAR's meist interessiert WIE und WARUM jemand etwas macht. Dies werde ich in den Mittelpunkt zu stellen.
Ich habe zu einigen Besonderheiten was geschrieben in der FAQ, daher werde ich darauf Links setzen, wenn ich meine, daß Erklärungsbedarf besteht.

Wem das Ganze zu technisch ist/wird, wer über in seinen Augen überflüssige Erklärungen stöhnt: jup, so isses nu ma :)

Warum ich noch einen 1.02-AAR schreibe, wenn 1.03 raus kommt ?
So ein großes Reich wie jetzt werde ich nicht noch mal spielen...zuviel Arbeit, daher für mich nicht wiederholbar unter 1.03 und ich denke, daß die meisten Regeln/Vorgehensweisen auch unter 1.03 noch funktionieren werden.


Inhaltsverzeichnis
Dieser AAR ist nicht entlang eines Zeitstrangs, sondern anhand von Themen orientiert, die sich auch einzeln lesen lassen sollten.
Wer nicht den gesamten Thread lesen will: Alle Posts von mir, die einen großen roten Text am Anfang haben, sind eigenständige Posts zum AAR. Andere Posts dazwischen sind aber auch z.T. lesenswert. Eine wichtige Post des Regenten Elvis zu bestimmten Änderungen in 1.03 habe ich im Inhaltsverzeichnis aufgenommen.

Der Start Preussische Starteinstellung, Plan zur schnellen Geldbeschaffung
Der Start / Teil 2 Kolonien und Industrialisierungsüberlegungen
Erkenntnisse aus Algerien Einfache Manipulation der Angelegenheiten der Pops, Kämpfen ohne Verluste bei Pops, Steigerungen der Zolleinnahmen.
Anwendung der algerischen Erkenntnisse, Auswanderung und Rebellen Insbesondere Auswanderung stoppen und wie sich Kämpfe gegen Rebellen auf die Pops auswirken.
Änderungen in 1.03 Vom Regenten Elvis als Kommentar zum letzten Post.
Budget 1837+1838 Erläuterungen zu diesen m.E. wichtigsten Jahren bzw Auswirkungen der bisherigen Entscheidungen
Landverkauf/Handel Ratschläge zum Landverkauf, -tausch und -kauf sowie allgemein zu Verhandlungen mit der KI.
Plan zur Satellierung Deutschlands und was sonst noch in Preussen 1838-1840 passierte.
Demokratie vs Monarchie und besondere Aspekte (Ereignisse) für Preussen Der Fahrplan Preussens in die Demokratie und die Satellierung Deutschlands: Prestige #1, ein Platz, den Preussen nie mehr abgeben wird.
Die Innenpolitik Anhand eines Fallbeispiels werden Militanz, Bewusstsein und die großen Faktoren darauf behandelt. Plan zur Erreichung des 0,0-Zustandes für alle Pops in Deutschland wird entwickelt.
1847: Krieg gegen Rußland, Dänemark und Schweden Eigentlich nichts besonderes. Ich habs aufgenommen, weil ich darstelle, was ich mir überlege, bevor ich in einen Krieg eintrete. Insbesondere wie ich mir vorstelle ihn wieder zu beenden.
Innenpolitik / Fallbeispiel Fortsetzung Ergebnisse der ersten Wahlen und Unterschiede zwischen Startdeutschen/Neudeutschen. Verhalten nach der Einigung 1851
Technologien: Schwerpunkt Kultur, Prestige+Innenpolitik Wie man Prestige steigert. Außerdem die m.E. entscheidenden Techs/Erfindungen um die Angelegenheiten der Pops zu steuern
Das große Geld: Zölle und der Weg dahin Erweiterung der o.g. algerischen Erkenntnisse. Deutsche Wirtschaft 1851-1871. Übersicht über das Wahlverhalten in Deutschland.
Deutschland ist reichlich verärgert! Karte von Europa 1870: Baltikum gekauft. Ständige koloniale Kriegserklärungen gegen Deutschland aus Frankreich+Dänemark
Der große Krieg Krieg gegen Frankreich um o.g. zu stoppen. Ziemlich ausführlich.
Die Erweiterung des deutschen Wortschatzes Ende des Frankreich-Krieges. Karte Miteleuropas.
Die Bedrohung der Konservativen Partei Wahlen in Deutschland 1876-1880. Feinsteuerung des Wahlverhaltens der deutschen Pops.
Sieg im Inneren! Die 'Vernichtung' aller innenpolitischen Gegner 1881-1888. Beispielhafte Darstellung des Wandels der deutschen Bevölkerung.
Koloniale Entwicklung Afrika Plan zur Koloniarisierung in Afrika 1842 und das Resultat 1874
Die Mission Deutschlands! Nach dem Erreichen der innenpolitischen und wirtschaftlichen Ziele bekommt Deutschland für die Jahre 1880-1899 ein Aufgabe verpasst: BB auf 0 bringen und Land kaufen.
Gefahr für die Wirtschaft: 1880-1893 In diesen Jahren explodierten Einwohnerzahl, Steuereinnahmen und Zölle aber auch die Ausgaben (Bismarck'sche Reformen). 1893 sinken die Zölle aber! Karte von Europa 1893
Expeditionstruppen: Kriege ohne Kriegserklärung Erfahrungsbericht, Frieden in Europa, Isolierung der Kriegstreiber im Osten Europas. Zollsteigerung
AAR erreicht die Jetztzeit 1899. Bis hierher wurde der AAR immer rückblickend geschrieben. Tagesüberschuß=5500. Karte Europas.
Nachtrag zum Landkauf Ergänzungen zum Handel bzgl Einfluß von Popzahl, Kassenstand und nationaler Kultur bei den Provinzen/Handelspartnern
Rest der Welt 1899 Kartenübersicht 1899 über alle Bereiche der Welt.

Jetzt müssen neue Ziele gefunden werden :)

Deutschlands neue Ziele Nur Option B wird weiter verfolgt.
Vorbereitungen für die Zivilisierungsmission Betrachtung der zur Verfügung stehenden Ressourcen und wichtiger Nationen zur Erreichung der neuen Ziele. Erhöhung der Divisionszahl um ca. 60% auf 400 (fast alle haben deutsche Kultur)
Deutschland ist bevölkerungsreichstes Land Erwerbungen bis Jan. 1901: Korea, Jahore, Kolonial-Portugal, umfangreiche Gebiete von GB in Indien und Südafrika
Späte Erkenntnisse bei Zöllen und Innenpolitisches Einbruch der Zolleinahmen und vermutlicher Fehler in der Wahlvorhersage
1905, April: Kein GB mehr in Afrika und Asien und die vermutlich letzte Erkenntnis zum billigen Landhandel.
1915: Die Bevölkerungsmilliarde Ein dicker Patzer um die Restziele zu erreichen und einige diverse Beobachtungen.
GB wehrt sich Das Geschehen bis zum Start der Invasion in England. Dazu Besonderheiten zu Satelliten und Seeschlachten.
Die Unterwerfung von GB Ein stilvolles (wie ich finde) Ende der Existenz von GB als politischer Faktor.
Die Unterwerfung der Osmanen Eine Demonstration der Seehoheit und eine kurze Anmerkung zur Armeeorganisation.
Die Unterwerfung Russlands Die fast kampflose Eroberung Russlands: ein Wettrennen und das letzte militärische Beispiel

Endscreens und Fazit

Die Endscreens die komplette Welt in 2 Karten..muß man gesehen haben, wie viel Arbeit sich der Kerl gemacht hat beim Ausschneiden und zusammenkleben ;)
Fazit das Ende !

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Momentan ist das Spiel im Jahre 1897, insofern ist keine eigentliche Spannung mehr vorhanden für Leser, die mir etwas raten wollen in der frühen Phase des spiels. Andererseits kann ich so auch besser Fehler kommentieren, die mir erst im Nachhinein aufgefallen sind.

Rechtschreibfehler: sind mir erlaubt, da ich meist schnell tippe und einige Tasten etwas haken, weil die Tastatur schon mit Asche und Kaffee verklebt ist ;)

Erstes Update heute Nacht :)

the general
22.02.04, 17:36
Mein Interesse hast du auf jedenfall!!!

1.Ich lese gerne AAR's
2.Deine Erklärungen und Lösungswege in anderen Threads sind durchaus schlüssig und nachvollziehbar und daher denke ich dass das auch in diesem AAR so ist.

Auf einen guten AAR !! :prost:

Robert the Bruce
23.02.04, 09:57
Jupp ich freu mich auf nen Nebukadnezar AAR, nach den vielen erläuterungen die man schon von dir gehört hat, möcht ich doch mal sehen wie du spielst :D
Nun denn, auf die Einheit, auf Deutschland :gluck:

Oliver Guinnes
23.02.04, 11:48
Auf geht's! Lasst Uns nicht zu lange warten![FONT=Arial]

:gluck:

Wilhelm I
23.02.04, 15:21
Waaaah erst heute Nacht *heul*

Nebukadnezar
23.02.04, 15:48
Na, da haben sich ja schon einige eingefunden noch bevor es richtig losgeht und dies trotz meiner etwas zu vollmundigen Ankündigung letzte Nacht bereits richtig zu starten...ahem..:)

Der Start

*Spielstart*
*Pause*

Grundüberlegung: Prestige, Kolonien, Geld

Hat man diese drei kommen die Maschinenbauteile von ganz alleine und die Industrialiserung ist gegessen. Prestige ist schwerer zu bekommen. Kolonien sind zwar im Gegensatz zur Kulturforschung sicher, aber sauteuer und mir ist Techverkauf verboten, daher muß ich was anderes verkaufen: mir fällt da nur Land ein.

Preussen möchte aber kein preussisches Land verkaufen, also muß fremdes Land verkauft werden.
Billig im Angebot ist hier ganz besonders der Oman: kaum Truppen, dafür reichlich Provinzen.
Dahinter liegt gleich Nedj, also Oman II :)
Mit dem Geld für omanisches Land sollen mehr Kolonien gegründet werden, deren Provinzen dann Verhandlungsmasse sein können für alles mögliche.....z.B. für noch mehr Geld um mehr Kolonien zu gründen...etc.

Diesen Mechanismus habe ich mal als Perpetum Mobile bezeichnet im Paradox-forum (englisch):
http://www.europa-universalis.com/forum/showthread.php?t=129059

Damit ist der erste Fixstern meiner Politik gesetzt.


Der zweite ist:

Frieden in Europa!

Gegenüber dem Ausland: Es gibt nichts was Preussen von Rußland oder Österreich begehren könnte, jedenfalls nicht um den Preis einer teuren kriegerischen Auseinandersetzung. Im Gegenteil: beste Beziehungen zum Osten sind hier erwünscht!

Gegenüber dem Inland: die nächsten Jahre werden einige ärgerliche Ereignisse bringen. Besonders die Bergbauprovinzen und Provinzen mit polnischen Pops werden eine unerwünscht hohe Militanz bekommen. Die polnischen Pops bekommen ihr eigenes Ereignis und die Göttinger Professoren heben Militanz+Bewusstsein allgemein an. Ich meine beobachtet zu haben, daß Auswanderung auch von den Klassen abhängt und Arbeiter bei gleichen Werten früher abhauen wollen als z.B. Bauern oder Soldaten (später mehr)
Neben Steuern kann man hier am einfachsten mit Truppen für schnelles Absinken sorgen.
Also werden alle Divisonen aus der Reserve sofort eingesetzt auf die entsprechenden Provinzen.
Kein Pop soll das Land verlassen aus Unmut!

Gegenüber dem inneren Ausland, also Deutschland: Na, soviel Freiden ist dann doch nicht zuträglich ;) Ziel für die nahe Zukunft (>1840): möglichst alle deutschen Kleinstaaten zu Satellitenstaaten machen :)


Der WM

Ich setze meine Verkaufsorder erst wenn sich der Markt gelegt hat (Tag 3 oder so), kaufe aber 20 Beton (der wird knapp sein im ersten Jahr), sowie Eisen + Holz.
Die werden jetzt so billig wie lange nicht mehr sein, da die ganzen Weltvorräte auf einmal verkauft werden was den Preis nach unten treibt.
Interessant fand ich hier, daß die Preise am WM nicht bedeuten, daß man für diesen Preis kauft bzw verkauft, sondern dies sind die Preise des Vortages. Den tatsächlichen Preis zu dem man (ver)verkauft erfähert man also erst hinterher und der ist von Angebot+Nachfrage beinflusst :)

Nach dem Setzen des Weltmarktes setze ich noch Sulfat und Maschinenbauteile auf Kaufen, allerdings mit einer geringen Obergrenze, da sonst der Preis des nächsten Tages (also des Verkaufsabschlusses) weiter ansteigt durch gestiegene Nachfrage.

Bei den Verkäufen verfahre ich ebenso, allerdings mit dem Ziel die Preise hoch zu halten.
Würde ich alle Vorräte auf einen Schlag verkaufen, so würde der Preis am Verkaufstag stark fallen und ich demnach ca 50% des maximal möglichen verlieren.
Verkauft wird also nur 1 Einheit pro Tag von allem was über ist (Schnittholz, Beton, Maschinenteile und auch einige Sprengstoffe werden allerdings nicht verkauft! Kohle ebenfalls nicht!)

Das hört sich jetzt vielleicht pfiffig an, kommt aber zu einem nervtötenden Preis: pausieren, alle Verkäufe auf Lagerbestand-1, entpausieren, 1 Tag vorbeiziehen lassen, pause, etc.

Aber ich mag nun mal gerne bei sowas den letzten Groschen rauspressen, außerdem lässt dies Zeit die Auswirkungen im Einzelnen zu beobachten:


Das Budget

Bildungsausgaben = so, daß ich 0.75 Punkte pro Monat mache. Das reicht um ungefähr 9 Punkte pro Jahr zu bekommen und die Alphabetisierungsquote steigt. Bildungspunkte kommen noch per Ereignissen dazu und später wird Preussen eh nicht mehr wissen wohin mit der ganzen Forschung.

Verbrechensbekämpfung = einen Tick über Minimum. Vielleicht nur Aberglaube, aber ich hoffe so einige der unvermeidlichen Icons schneller wieder verschwinden lassen zu können.

Verteidigungsausgaben auf Minimum = 30%

Heeresunterhalt = ca. 50%. Da ich mich entschieden habe außerhalb Europas zu kämpfen, kann ich nicht sofort auf Minimum senken. MP könnte ich zwar bekommen durch Pop-Konvertierung, aber ich möchte dies aus verschiedenen NOCH nicht machen (später mehr).

Marineunterhalt = Minimum

Zölle = Sofort bei Verkaufsstart werden die Zölle auf 100% gesetzt, was auch bis Spielende so bleiben wird.

Steuern = Hier gibt es eine Sonderstellung zum Verkauf der ersten Vorräte: 100 % für alle Klassen. Ab Tag 3 werden also die Steuern auf 100% gesetzt, was mit gleichzeitigen 100% Zöllen zur Massenverarmung führen sollte.

Tut's aber nicht bzw. ist ein schleichender Prozeß.
Bei Spielbeginn starten alle Pops mit Bargeld. Dieses nimmt jetzt kontinuierlich ab, während sie laut Seite 6 im Ledger ihre Bedürfnisse ziemlich gut erfüllen können.
Mir ist schleierhaft von welchem Geld sie das eigentlich kaufen, da ICH, der Landeschef, angeordnet habe, daß alles Geld an an den Staat geht!
Vermutlich sind diese versteckten Reserven entweder vormals unbesteuerte Kinderarbeit, Auflösungen des Hausrats oder sonstwas oder aber Paradox hat hier (gute) Verzögerungsmechnismen eingebaut um eine sofort erkennbare Ursache-Wirkungs-Kette zu verhindern, so daß der Spieleer ein bißchen nachdenken muß.
Ich finde es jedenfalls gut, daß niemand mir diese 100% sofort übel nimmt und das Geld kommt dick rein:
Fast 1000+ jeden Tag im ersten Monat :)

Die 100%-Steuern enden, als droht, daß nicht mehr die ersten Minimalstbedingungen zu 100% bei Arm+Mittelschicht gedeckt werden können bzw als es nicht mehr lohnt, weil nur noch Wein und Stahl stückweise verkauft werden können.


Forschung

Ich erforsche.....Militärpläne (!)
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung mehr warum ich das gemacht habe :tongue:
Meine Überlegung von damals könnte die folgende gewesen sein:
Ich kämpfe bald, also schadet es nichts.......oder es gab nichts für mich ansprechendes....oder sonstwas.

Forschung werde ich nochmal getrennt behandeln, bin aber bei Spielbeginn anscheinend damals diesen Weg gegangen....kann man bestimmt schlauer machen ;)


Die Industrialisierung

Tja..und hier steht erstmals nichts, denn ich finde, daß dies die unwichtigste Frage ist :)
Zumindest für eine Nation, die vorhat in Kürze #1 im Prestige zu sein ;)....bei anderen Spielstilen (bzw Nationen denen das o.g. nicht möglich ist) würde ich anders entscheiden, aber bei Preussen gibt's keine besondere Notwendigkeit stark zu industrialisierieren, wenn zu Beginn lohnendere Ziele locken.
Industrialisierung wird bei mir hauptsächlich das Ziel verfolgen Basisstoffe zu liefern und vor allem Handwerker zu beschäftigen um sie am Abhauen zu hindern, also sowas wie eine ABM-Maßnahme sein :D
Hier ist also mein Ziel vor allem Geld EINZUSPAREN.
Es interessiert mich wenig, wieviele Maschinenbauteile eine Farbrik kostet, hauptsache sie ist billig an Geld-Baukosten :)


Jetzt mag eingewendet werden: was soll das mit den Kolonien? Bringt nichts und ist teuer.
Teuer: stimmt.
Bringt nichts: nein.

Ich habe wenig Lust später mal ein paar Kolonien zu bekommen indem ich claim-hopping mache.
Eigentlich soll fast ganz Afrika an Preussen gehen und koloniale Kriege sind (wie ich finde) leichter gestartet als beendet, doch dazu später mehr.
Dazu kann man sich nicht immer aussuchen, ob man koloniale Kriege anfängt. Garantiert GB die Unabhängigkeit von Portugal, dann steht man z.B. vor einer schweren Entscheidung.

Die Entscheidung ob eigene Kolonien gegründet werden, muß am Anfang erfolgen..dann wenn alles noch offen ist und man beinflussen kann, ob eine bestimmte Kolonie an GB geht..oder auch erstmal nicht :)

Trotzdem halte ich die Industrialiserung für wichtig genug um sie später mal zu behandeln :)


----- Zusammenfassung

Damit sind Wirtschaft, Aussen- und vorläufige Innenpolitik abgehandelt und 3 Pioniere gehen an Bord der 3 Transportschiffe.

Sie segeln nach....Algerien.
"Moment....Herr Author, hier ist Ihnen eine Verwechslung unterlaufen...?"

Im Gegensatz zur Forschung weiß ich aber noch, warum ich als erstes nach Algerien gehe:
- Algerien hat einen meiner Importrohstoffe: Eisen
- Algerien liegt auf dem Weg
- Warum nicht? :D

Das Entscheinde ist aber:
Eine Kriegserklärung gegen meine Ziele (Madagaskar, Oman, Nedj) kostet ca. 30 Prestige (?). Mit negativem Prestige kann ich aber keine Verhandlungen eröffnen und Land verkaufen, also kann ich erst nach Beanspruchung von Kolonien durch den Prestigegewinn das kommende Land in Oman auch wirklich verkaufen.
Schräge Regel, aber die Wartezeit von 2 Jahren für eine Mission verteiben sich meine Truppen also teilweise in Algerien, was zudem Frankreich daran hindert dasselbe zu tun und dann nach Afrika schneller hinein gelangen könnte als mir das lieb ist.

Da 3 Pioniere etwas langsam sind, werden nach dem Absetzen der Truppen die Schiffe erneut 3 Divisionen in Preussen aufnehmen und nach Süden bringen.


Doch dies ist bereits zeitlich etwas zu weit gegriffen, denn ein paar Betrachtungen in Preussen sind noch zu treffen bei Spielbeginn, darunter die Industrie, die aber etwas mehr Erläuterung braucht als nur die Nennung der gebauten Fabriken.



--------------
Disclaimer:
Ich habe selten wirklich Ahnung, ob das was ich mir so denke auch mit dem übereinstimmt, was im Spiel abgeht. Hinweise auf grobes Fehldenken sind daher hochwillkommen :)

Erneute Warnung: in dem Stil gehts weiter. Ich hatte bei Spielstart von vielen Sachen keine Ahnung, werde also auch meine Fehler erwähnen und jedesmal wenn mir damals eine Erkenntsnis kam stolz darauf eingehen und mich langatmig drüber verbreiten :tongue:

Elvis
23.02.04, 16:03
Ich finde diesen AAR ausgesprochen gut. Warum?
Bestimmt nicht weil er sich wie ein Mark-Twain Roman liest, sondern weil er sich explizit mit der gewählten Strategie auseinandersetzt, erläutert und an den Überlegungen teilhaben lässt.
Es scheint mir vergleichbarer Stil bisher zu fehlen, daher ist dieser AAR auf jeden Fall eine Bereicherung. Zumal er in dieser Art am besten als Newbie-Guide verwendet werden kann. Nur weiter so.

Karl Liebknecht
23.02.04, 16:09
Nur weiter so, werter Nebukadnezar. Eure Spielziele, das innerduetsche Ausland nur zu Satelitenstaaten zu machen und sonst für Frieden in Europa zu sorgen, gefällt uns und ist nicht alltäglich. :prost:

Nebukadnezar
23.02.04, 16:48
@ Elvis: So ungefähr soll es auch werden. Nicht weil ich meine, daß ich das Non-Plus-Ultra der Strategien gefunden habe, sondern weil damals, als ich selber frustriert vor den einfachsten Sachen in Victoria saß mir im Paradoxforum nur ein AAR von Macroeconomics (China) weiter geholfen hatte, während einige andere zwar sowas wie "2-Sizilies - how to run a 1.02 economy" als Titel trugen, aber keine einzige Newbiefrage behandelten, sondern mich mit sehr langer Hintergrundstory langweilten ohne die versprochene Belohnung in Form von Erklärungen fürs Lesen zu liefern.
Gute Stories finde ich auch klasse, aber das hier soll so ungefähr das werden, wonach ich damals gesucht hatte :)

@ Karl Liebknecht: Ganz so ist es nicht. Die Sache mit den Satellitenstaaten dient einigen ganz bestimmten Zwecken und es ist etwas was ich nicht gerne gemacht habe. Dieser AAR wird schon noch ein paar Kriege sehen, aber sie werden alle gut begründet sein.
Ich werde versuchen sowas ähnliches wie eine halbwegs vernünftige oder nachvollziehbare Politik zu machen ohne allen Staaten in meiner Nachbarschaft das Existenzrecht abzusprechen selbst wenn ich es könnte.
Frankreich z.B. wird später mal Satellitenstaat werden, aber nicht aus Freude an der Sache, sondern weil die einfach nervten (später mehr).

Dieser AAR wird hauptsächlich 'technisch sein', indem meine Theorien zum Spielmechenismus dargestellt werden. Die Wirtschaftsratio steht dabei im Vordergrund und weniger die Gestaltung der europäischen Landkarte nach historischem oder plausiblem Vorbild, wobei ich natürlich viele Vorlieben habe, die auch verfolgen werde, auch wenn sie unsinnig sind unter 'technischem' Gesichtspunkt.

"Frieden in Europa" ist daher nicht als Spielziel von mir genannt worden (die waren grob im ersten Post), sondern ist mein Fixstern in der Aussenpolitik, also Mittel zum Erreichen der Spielziele. Dies bedeutet z.B. daß ich eine Einladung zum 'Land-grabbing' in Rußland oder so nicht annehmen werde (Bedründung efolgt später).

Vielleicht sollte ichs nochmal verdeutlichen: Militanz+Bewusstsein = 0, immer die konservative Partei (auch wenn die Zentrumspartei kommt), Steuern verdammt niedrig, Austesten von Exploits, BB-Management...... das wird mit zunehmender Spieldauer in den Vordergrund rücken, während jetzt erst mal nur wichtig, wie das Dickschiff Preussen in Gang kommt und alle überholt :)

"Wie schaffe ich es mein Land so zu gestalten, daß innenpolitisch immer das passiert, was ich will"

Ich möchte später totale Kontrolle über MEINE Pops haben so daß Ereignisse ihre Bedeutung total verlieren. Die grösste Bedrohung die Preussen später droht ist bei mir nicht außenpolitisch, sondern innenpolitisch....zumindest in diesem AAR :)

the general
23.02.04, 17:41
Na das verspricht ja interssant zu werden :cool:

amicus-optimus
23.02.04, 19:03
Nachdem die Ränge im Bereich der "Belletristik-AARs" nun schon fast alle vergeben sind, freue ich mich das Ihr Euch auf das weite und sicher schwierige Feld der "Sach-AARs" begebt. Damit ist auch Eure Platzierung auf 1 bis auf weiteres unangefochten und Eure Leserzahlen werden gewaltig sein. Jedenfalls kann ich Euch dies nur wünschen!
Auf alle Fälle ein Bericht nach meinem unbedeutenden Geschmack!

Oliver Guinnes
23.02.04, 19:21
Wir sind schon auf Euer weiteres Vorgehen gespannt, zumal es sehr lehrreich ist, auch wenn Wir Eurem Vorgehen wohl nich folgen werden.

:gluck:

Vargr
23.02.04, 23:36
Ein AAR in dieser Art gefällt mir. Ich halte ihn gerade für Einsteiger klasse.

von Hindenburg
24.02.04, 14:51
Endlich wieder ein Preußen AAR!! :D

Allein schon wegen der gewählten Nation werde ich an Eurer Feder hägen....

Nebukadnezar
24.02.04, 15:29
Kommen wir jetzt zu den beiden noch fehlenden Aspekten des Spielbeginns: Kolonien und Industrie.

Der Start / Teil II

Kolonien

Missionen werden in Ifni, Yebuti, Minto und Kribi errichtet.
Die ersten 3 sind 1-Provinzer um das für die Verhandlungen zum späteren Landverkauf wichtige Prestige zu bekommen (s.o.)
Kribi ist eine typischer Ort, an dem Regenten was errichten um anderen Nationen auf derem Weg ins Innere Afrikas das Leben schwer zu machen :D
Dazu kommt eine *würg, ist das teuer* Kohlestation in Südwestafrika, die ich mir nicht sofort leisten kann.
GB soll da unten keine einzige Kolonie bekommen, während sie durchaus alles bebauen dürfen, solange Preussen halt nur alle Gebäude zusammen bekommt um die ganze Kolonie zu erhalten. Es macht nichts, daß die Kohlestation nicht sofort errichtet werden kann, da GB erstmal in Australien/Kanada Claims abstecken wird :)

Ich hoffe, daß Dr.Evil (der Eigentümer des folgenden Links) mir dies nicht übel nimmt, aber ich habe noch keinen Webspace bzw ich habe n.n. mal angefangen mich drum zu kümmern.
Bulawayo ist das Ziel von Südwestafrikas Küste startend um GB zu blocken.

http://www.dark-warrior.de/vic/taktics/kolplan41a.gif


Aspekte der Startindustrialisierung

Eisenbahn ist erstmal nicht drin, da ich mich für Kolonien entschieden habe.

Die 30 Maschinenbauteile investiere ich wie folgt:
2*Stoff, 2*Beton, 2*Stahl, 2*Sägemühle, 1*Glas, 1*Kleider (hoffentlich habe ich mich jetzt nicht verzählt, da ich teilweise mangels Save-file aus der Erinnerung schreiben muß).
Zusammen 28 Maschinenbauteile und 21 K Kosten. Ich kann also noch irgendwo 2mal eine 1er Fabrik errichten, was wohl Stahl sein wird, aber das Geld brauche ich erstmal für Kolonien.
Da man Kolonien nur mit Bargeld errichten kann kommt die Industrie also einen Tick später.

"Wo ist das Papier?" höre ich jetzt rufen :)
Eine Papierindustrie brauche ich bei meinem Ansatz erstmal nicht, da ich so bald keine weiteren Handwerker ernennen werde (Preussen hat auch mehr als genug davon). Ich finde zu Spielbeginn den Return of Investment für dertig hohe Investitionen sehr gering und bei mir geht fast alles Geld in Kolonien.
Preussen muß außerdem fast alle Rohstoffe importieren, so daß der Profit, der dem Staat bleibt, nicht vergleichbar ist mit dem, der bei Fabriken anderer Großmächte angezeigt wird, die auf Eigenproduktion zurück greifen können.

(Hier kommt vielleicht mal was zum Thema 'Profit' raus: http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=4685)

Dazu hege ich die (falsche) Hoffnung, daß ich durch eine Nicht-Produktion von Papier die Industrialisierung der anderen Nationen stoppen kann: Rußland hat in diesem Spiel nach kurzer Zeit Papier auf den Markt geworfen und damit neben Maschinenbauteilen den härtesten Mangel behoben, so daß jeder Hans und Franz industrialisieren kann.

Ein wichtiger Zweck meiner Industrien besteht darin die Handwerker an Ort und Stelle zu halten. Ich habe es noch nicht geprüft oder wieder vergessen, meine aber, daß Handwerker, die zu einer Provinz ziehen wo sie Arbeit finden dort (wenn möglich) mit einem bestehenden Handwerker-pop verschmelzen.
Da Preussen fast nur kleine norddeutsche Protestantenpops und diese in fast jeder Provinz sind, ist diese Gefahr m.E. sehr groß.

Glas ist m.E. eine der wichtigsten Startindustrien solange man nur eine davon baut :D.
Niemand wird Glas in den ersten Jahren verkaufen, so daß Preussens Wein- und Schnapsindustrie nicht betrieben werden könnte. Dies alleine wäre nicht tragisch, da es 'profitablere' Industrien gibt, aber Schnaps, Wein und Glas sind Industrien bei denen Preussen komplett ohne Importe auskommen kann.
'Profit' ist hier also echter 'Profit'.
Dazu ist Schnaps das Einzige was alle Pops als Grundbedarf haben und im Gegensatz zu Getreide etc. nicht bei Spielbeginn in rauhen Mengen auf dem WM verfügbar ist. Hängt natürlich stark von der KI ab, wie sich das nun wirklich auswirkt, aber um sicher zu gehen, daß Preussens Pops immer was zum Trinken haben wird diese eine Glasfabrik gebaut.
(Später mehr zu Pops und deren Bedürfnissen)

Die 2 Stofffabriken sollen im Wechsel die Kleider-, aber vor allem die Klipperfabrik beliefern. Klipper werde ich brauchen, um Güter zu transportieren, die aus Provinzen stammen, die nicht mit Berlin verbunden sind.

Die Fabriken werden, wenn möglich, erweitert, damit die Kosten der Kriminalitätsbekämpfung nicht zu stark ansteigen. "Eine Fabrik" zählt hier als "eine Fabrik egal welcher Größe".
Der Nachteil bei großen Fabriken ist die Gefahr des Ereignisses der Fabrikzerstörung, aber die Vorteile überwiegen m.E.

Industrien, die ohne Importe auskommen und bei denen der Ausstoß nicht so wahnsinnig wichtig ist (Beton+Glas), werden im Rheinland und in Sachsen errichtet, da dort fast nur unproduktive Süddeutsche rumlungern ;)
Die Norddeutschen dagegen dürfen sich mit teuren Importgütern befassen :)

Schwaben ist ein kleiner Staat und erhält als einziger (noch) keine Fabrik.

Die bestehenden Fabriken werden alle betrieben (wenn die Eingangsstoffe zu haben sind)....auch wenn Profit<0 angezeigt wird. Diese 'unrentablen' Fabriken haben den Zweck Handwerker zu beschäftigen und am Abhauen zu hindern. Im Fall von Munition/Handwaffen ist kommender Eigenbedarf der Grund.

Gedanken über eine Disposition der Fabriken im Falle eines Krieges und Landverlustes mache ich mir nicht, da dieser Fall per Gesetz verboten wird ;)



-------------------- Off-Topic

Damit sind alle Weichen gestellt und als nächstes folgen die frühen Kolonialkriege und eine Betrachtung der finanziellen Situation, wenn sich die Anfangsparty der Lagerverkäufe gelegt hat (die dauert bei mir ja mehrere Monate wie o.g. bringt aber auch sehr viel).

Das mag jetzt so aussehen als ob das bei mir alles furchtbar lange gedauert hat, alleine das nervtötende Einzelverkaufen des Lagerbestandes....und das stimmt auch :)

Allein bis hierher habe ich fast 8 volle Stunden Spielzeit gebraucht und wir haben noch nicht mal den März 1836 in diesem AAR erreicht.
Mir hat es trotzdem oder grade deshalb Spaß gemacht, da ich die Startphase hier so unglaublich wichtig finde und fast jede Entscheidung irgendwas anderes ausschliesst oder erschwert.
Über diesen doofen Kohlebunker in Südwestafrika habe ich lange gebrütet, weils eine harte Investition ist. Jemandem, der einfach nur etwas Prestige haben will würde ich das nicht empfehlen (oder ihn als beknackt bezeichnen) aber soviel Historiegefühl habe ich dann doch noch, daß ich finde, daß Deutsch-Südwestafrika auch wirklich deutsch werden soll statt britisch :)

Dr. Evil
24.02.04, 15:55
[...]
Ich hoffe, daß Dr.Evil (der Eigentümer des folgenden Links) mir dies nicht übel nimmt, aber ich habe noch keinen Webspace bzw ich habe n.n. mal angefangen mich drum zu kümmern.
Bulawayo ist das Ziel von Südwestafrikas Küste startend um GB zu blocken.

http://www.dark-warrior.de/vic/taktics/kolplan41a.gif

[...]

Werter Nebukadnezar,

wir nehmen Euch dies ganz und gar nicht übel! Ganz im Gegnteil, wir sind gespannt wie es weitergeht und ob wir die ein oder andere innepolitische Strategie von Euch lernen können! Da haben wir, ehrlich gesagt, immer noch Defizite bzw. Unsicherheiten...

Nebukadnezar
24.02.04, 16:21
@ Dr.Evil: Danke :)
Die Innenpolitik, zumindest das was ich so bis 1840 erkennen konnte, kommt in der nächsten Post von mir, vielleicht ist da dann was für euch dabei :)

@ Oliver Guinnes: Ist mein Vorgehen unethisch? ;) Kommentare wo ich was falsch gemacht habe sind erlaubt :)
Falls es der angekündigte Landverkauf ist: Mir ist klar, daß das Ganze etwas unhistorisch sein wird, aber nicht ganz: Louisiana, Mexiko, Florida, Alaska, einige Kolonien (darunter auch die brandenburgische Kolonie bzw Handelsposten an der Goldküste (?)) wurden verkauft gegen Geld.
In Europa gab es besonders in der nachnapoleonischen Ära eine Reihe von Neuordnungen auch auf der europäischen Landkarte, die mehr oder weniger in einer Art Viehhandel vor sich gingen.
Das Klauen von Claims ohne einen richtigen Krieg haben die Holländer (ok..früher) massiv bei den Portugiesen betrieben.
Falls es euch doch nicht gefällt (was ich voll verstehen könnte), dann hört lieber auf zu lesen: Um 1900 herum wird sich Preussen mit der Geschwindigkeit von 200.000 $ pro Monat bzw 1.5 Provinzen/Monat ausdehnen, bis......doch das wäre zuviel verraten und diese Jahreszahl wird relativ schnell erreicht werden, da die meisten wichtigsten Entscheidungen bereits jetzt getroffen sind :)

Heinrich der Löwe
25.02.04, 00:26
Wirklich sehr interessant Euer AAR werter Nebukadnezar.

Ihr quetscht wirklich den letzten Heller aus Eurem Staat.
Und Eure Überlegungen und Entscheidungen, und die Beleuchtung
der verschieden Aspekte des Spiels sind eine wirklich
empfehlenswerte Lektüre.

Wir freuen Uns schon auf die Fortsetzung.

Elvis
25.02.04, 00:44
Allein bis hierher habe ich fast 8 volle Stunden Spielzeit gebraucht und wir haben noch nicht mal den März 1836 in diesem AAR erreicht.



:tongue: HiHi. Und ich dachte schon, ich bin der einzige Drömel der an der Pausentaste festklebt :)

Nebukadnezar
25.02.04, 02:30
On-Topic Trailer: Es scheint um Algerien zu gehen, aber in Algerien wird die preussische Innenpolitik und Finanzmathematik erfunden! :)

Die Algerischen Erkenntnisse

Algerienkrieg

Entgegen meines eigenen Ratschlages (habe ein Savefile direkt vorm Algerienkrieg gefunden) habe ich nicht 3 Pioniere in der einzigen algerischen Küstenprovinz an Land gesetzt, sondern (als Stapel): 1 Kav, 1 Inf, 1 Art.

Das müssen direkt an der Küste stationierte Truppen gewesen sein, weil das so ziemlich die schlechteste Kombination die man sich denken kann :D

Die Artillerie macht diesen 3er Stapel unnötig langsam, die Kav fügt kaum Kampfkraft hinzu, hat dazu geringere Organisation und zu allem Überfluß bekam Preussen auch noch Jominan oder wie immer der hieß.
Dies bedeutet für den ersten Landungstrupp langsame Marschgeschwindigkeit und für alle preussischen Truppen durch relativ geringe Organisation auch eine etwas langsamere Übernahme von Provinzen.

Die 20 Offizierspunkte habe ich in einen Offizier investiert (20 ist eh das Limit bei Spielbeginn), der ganz 'normal' ist (nix besonderes), aber vor allem keinen Geschwindigkeitsnachteil hat wie der Standardführer :)

(Alter Hut für erfahrene Regenten: Der 3er-Stack wurde gewählt um eine Provinz schneller erobern zu können. Gegenüber 3 einzelnen Divisionen die alle in einer Provinz sind oder je eine in 3 Provinzen ist der Vorteil nicht-liniear. Also das Effizienteste zum Erobern ist das Packen von möglichst vielen Einheiten in einen Stapel bis das Maximum von 12% pro Tag erreicht wäre (ich habe noch nichts höheres gesehen).
Der Nachteil eines 3er-Stapels: Will man eine Einheit aus dem 3er-Stapel abtrennen so wird sofort eine Partisanen-Division erzeugt, wenn man sich ausserhalb des rechtlich eigenen Territoriums befindet.)

Das Uninteressanteste am Algerienkrieg ist der Krieg selber:
Algerien besteht zu gut 50% aus Bergen, wo einige irreguläre Divisionen (am Ende waren es 6 oder so) sitzen.
Diese stellen trotz des zur Verteidigung optimalen Geländes keine Gefahr dar und als der 2te 3er Stapel eintrifft (jetzt aber Pioniere) geht der langsame Vormarsch doch schnell voran.
Ein paar Partisanen erscheinen an der Küste in meinem Rücken, aber da sie die Provinzen nur sehr sehr langsam übernehmen (ich drehe ja im 3er-Stapel mit ca. 3% pro Tag, während die alle paar Tage mal 1% schaffen) und ich kurz vor der Hauptstadt stehe interessiert mich das nicht und in einer Kesselschlacht werden die algerischen Divisionen vernichtet.
"Alle Provinzen bis auf die Hauptstadt und Kriegsentschädigung" wird angenommen (um Badboy zu vermeiden) womit der Algerienkrieg schnell beendet ist.

Zur Erinnerung nochmal: Ich kämpfe nur mit ungefähr 50% Mannstärke um Geld zu sparen :)

Wesentlich interessanter sind die Erkenntnisse des Krieges :)

die Erste Algerische Erkenntnis: Zölle

Zuerst mal sind meine Zolleinnahmen gefallen, was ich mir nicht sofort erklären kann. Während des Krieges waren es noch 50 und jetzt sind es ca. 30.
Ich erinnere mich nach etwas Grübeln daran, daß jeder Pop einen 'Bedarf' hat und tatsächlich: Wolle ist Bedarf und das produziere ich jetzt.
Wenn ich nun keine Wolle mehr produziere steigen meine Zolleinnahmen wieder fast auf den alten Wert an!
Sofort wird ein Verbot zur Wollherstellung bei Todesstrafe erlassen und Schafe zu unreinen Tieren erklärt :)

Dieses Wissen dürfte fast allen anderen Nationen unbekannt sein, womit Preussen über einen unschätzbaren Vorteil verfügen wird im Kampf der Nationen.
Hier in der algerischen Sonne wird der Grundstein für die späteren preussischen Erolge gelegt auch wenn noch niemand so recht die vollen Auswirkungen dieser kostbaren Entdeckung zu würdigen weiß oder sie auch nur ansatzweise versteht. Experimente mit der Einstellung der Fischproduktion in Preussen bringen z.B. nicht den gewünschten Erfolg.
Ansonsten hätte schon jetzt der "Orden der schrägen Finanzmathematik" gestiftet werden müssen :)

Wir wagen einen kurzen Sprung in die Zukunft und sehen uns kommendes Lehrbuchwissen über Bedürfnisse, Zölle und den Weltmarkt an:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=4603

Wem dies zu lang ist, für den sei das Wissen verkürzt so ausgedrückt:

-> Willst du deinen Staat wirtschaftlich gesunden lassen, so verkaufe nichts, was deine Bevölkerung begehrt, wenn sie es auch auf dem Weltmarkt kaufen kann und erhebe die maximal möglichen Zölle darauf


Dies wird die "Erste Algerische Erkenntsnis" genannt und gehört zu den best-gehütetsten Staatsgeheimnissen Preussen :)

(der o.g. Link beinhaltet eine noch verbesserungswürdige Fassung, inzwischen weiß ich noch ein paar Sachen mehr oder glaube es zumindest)


die Zweite Algerische Erkenntnis: Angelegenheiten I

Zum anderen wurde duch die Kriegserklärung an Algerien die (gedachte) Landverbindung zwischen Berlin und Rheinland-Westfalen durchtrennt :D

Jetzt wären zusätzliche Klipper notwendig um Eisen, Getreide und Früchte aus Algerien zu transportieren (Wolle wird ja nicht mehr produziert)

Pausiert mit Verteidigung=Max werden die nicht besonders wirtschaftlichen algerischen Getreide- und Fruchtfarmer ebenfalls zu Soldaten konvertiert gemacht um die Quote der transportierten Restgüter zu erhöhen (alles was in Rheinland+Westfalen produziert wird + algerisches Eisen) und eine 2te Entdeckung von enormer Tragweite wird gemacht:

Pops, die konvertiert werden, ändern mitunter nicht nur ihre Ideologie, sondern auch ihre Haltungen zu politischen Fragen! (1 Tag entpausieren um Auswirkung zu beobachten...mitunter mehrere Tage wenn Victoria langsam ist)

Alle Soldatenpops in Algerien sind nun konservativer Ideologie und ihre politische Haltung ist fast ganz auf der Linie mit etwas was man später "Staatlich Erwünschte Stramme Haltung" nennen wird ;)

Dies bedeutet insbesondere, daß der Wert, mit dem die Militanz sich ändert, jetzt deutlich besser aussieht, da Pops, die die selben Werte wie die Regierung vertreten, einen deutlich sinkenden Militanzfaktor haben!

-> In jedem Pop steckt die Liebe zum Staat

Algerien ist zwar nur Kolonie und deren Pops damit nicht wahlberechtigt, aber in Preussen selber könnte man zusätzlich zur Militanzsenkung noch mehr erwirken.
Man könnte vor Wahlen einfach unwillige Pops zu Soldaten zu machen, aber es wird sogar noch eine weitere Entdeckung gemacht bzw. die eben gemachte Erkenntnis wird verfeinert:


die Dritte Algerische Erkenntnis: Angelegenheiten II

Werden Soldaten-Pops wieder in ihre Urform (Farmer bzw Arbeiter) konvertiert so ändern sich zwar wieder die politischen Haltungen und mitunter die Ideologie auch wieder (klassen- und bewusstseinsabhängig), aber diese Werte sind meist immer noch besser für ein Absinken der Militanz als sie es vor dem Soldatentum waren.

-> Jeder Pop sollte mindestens 1 Tag in der Armee gedient haben

Auch wenn jetzt langsam Unmut unter den Lesern sich ausbreitet...die Serie der Algerischen Erkenntnisse ist noch nicht zuende:

die Vierte Algerische Erkenntnis: Verschleiß und Verluste

Dies führt jetzt ins esoterische und ist gegenstand vieler Diskussionen, aber Bevölkerungsstudien haben ergeben, daß ein Kampf einer Division irgendwo in der weiten Welt in deren Heimatprovinz den Soldatenpop verkleinert.

Dies gilt aber nur für Kämpfe und nicht für Zermürbung.

Existiert kein solcher Soldatenpop, dann wird auch kein anderer Pop etwa ersatzweise verkleinert.

Pfiffige Leute in Berlin haben daraus den Schluß gezogen, daß kein deutscher Pop daher mehr Soldat sein soll und wenn dies doch notwendig sein sollte (etwa um neue Divisionen zu erstellen), dann nur für die Zeit, die es dauert diese Divisionen in Auftrag zu geben.

Sollte es darüber hinaus noch Notwendigkeit geben Soldatenpops zu haben, dann sollten diese auf keinen Fall in einer Heimatprovinz einer kämpfenden Division sein.

-> Divisionen mögen Verluste erleiden, aber niemals die Pops!

Hier fällt mir kein richtiger Lehrsatz ein, stattdessen der Link zum umfangreicheren Material (unten auf der Seite und nächste Seite):
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=3960&page=2


Und damit endet die Serie der 'Algerischen Erkenntnisse'......Unglaublich was man alles in Algerien heraus finden kann, wenn man nur lange vorm pausierten Spiel sitzt und sich eine Zugarette dreht :)

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Nach diesen ganzen Erkenntnissen gibt es noch einen Bonus für den preussischen Finanzminister:
Für den weiteren Eroberungszug werden nur diese 6 Divisionen genutzt (Zeitgründe). Alle 6 Divisionen haben Federn lassen müssen. Ich kann also ohne die Kampfkraft zu senken den Militärunterhalt noch weiter senken, da die Divsionen zu Hause in Preussen immer noch unnötige 5000- 6000 Mann pro Divsion haben, während die Algeriendivisionen auf 3000-4000 Mann runter sind :)
Zum Erobern von Provinzen ist es egal wie groß eine Division ist und richtige Kämpfe erwarte ich nicht. Algerien war schon das härteste und netterweise gleich am Anfang :)

Nebukadnezar
25.02.04, 02:42
@ Heinrich der Löwe: Danke und ich wünschte es wäre so. Richtig Ahnung aber ab wann denn nun z.B. Pops degradieren habe ich nicht, sondern lasse mich wie vermutlich alle hier von mehr oder weniger abergläubischen Richtlinien leiten....etwas das mir zutiefst widerstrebt :D
"der letzte Heller" ist also als Kompliment erkannt aber leider nicht wahr. Verbesserungsvorschläge zu meinem Vorgehen sind gern gesehen :)

@ Drömel ;) : Nein, und ich finde, daß wir Drömel oder Drömmel die eigentliche Elite sind und Schimpfnamen wie "Schildkröte" nur an uns abprallen können :)

Oliver Guinnes
25.02.04, 09:19
Edler Nebu,

Euer Bericht ist sehr schön, und vor allem sehr lehrreich!

:gluck:

Dr. Evil
25.02.04, 09:37
Sehr interessant! Wie schafft ihr es nur immer so lange im Pausenmodus zu verweilen?
Aber gut, Eure darus gewonnen Erkenntnisse sind umfangreich und lehrreich...

Robert the Bruce
25.02.04, 12:40
Da müssen wir Drömmel halt zusammenhalten, auch wenn ich glaube dass ihr mich übetrefft. Hmmm das liegt sicherlich nur an der guten Ausrede mit der Zigarette drehen :D.
Ne aber mal im Ernst ich habe schon das alte EU1 unter Ausnutziung des Pausen modus gespielt, wartum sollte man es in Vicky anders machen. Bin auf eure weiteren Lehrsätze gespannt. weiter so. :gluck:

Nebukadnezar
26.02.04, 00:10
Anwendung der Algerischen Erkenntnisse, Auswanderung und Rebellen

Die Anwendung der algerischen Erkenntnisse verlief in Preussen jedoch sehr schleppend.

Probleme bei der Konvertierung /Popmischung

Pops zu Soldaten zu konvertieren vermischt Pops gleicher Art und das ist aus verschiedenen Gründen erstmal nicht wünschenswert:

- weniger Pops die produzieren. Diese Minderproduktion wird durch weniger aber größere Pops nicht ausgeglichen.
- weniger Steuereinnahmen. Jeder Pop erhält unabhängig von seiner Tätigkeit (also auch wenn er nicht arbeitet) ein (besteuerbares) Einkommen.
- geringere Chancen der Spezialisierung: 3 polnische Arbeiter...daraus kann man je 1 Beamten, Geistlichen und Handwerker machen....zusammengemischt kann man dies nicht mehr.

Aus diesen Gründen verzichte ich momentan auf eine Konvertierung von Pops in Preussen, während dies ab sofort gängige Praxis in den Kolonien wird, da politische und gesellschaftliche Reformen dort nicht wirken (außer der Wechsel zur Demokratie bzw der Pluralitätsfaktor) und weniger Einflußmöglichkeiten auf die Militanz bestehen als im Staatsgebiet.
Dafür kosten Kolonien aber auch nichts wenn es um Bildung, Verbrechensbekämpfung und Reformen geht, während sie dennoch Steuern liefern. :)

Eine frühe Ausnahme gibt es allerdings:

Auswanderung stoppen

Ein polnischer Arbeiter-Pop in Schlesien wird als 'auswandernd' gemeldet. (Militanz >5.0....irgendein Ereignis war dran schuld)

Konvertiere ich ihn um zu einem Soldaten, so wird er weiterhin als auswandernder Arbeiter angezeigt...
Abspeichern, Spiel laden und es wird keine Auswanderung mehr angezeigt bis zum nächsten Monatsersten.
Erst wenn jetzt keine Auswanderung mehr angezeigt wird, kann man sich sicher sein, daß dieser Zustand auch erst mal so bleibt.
Der polnische Soldaten-pop bleibt, womit in mir die Vermutung wächst, daß jede eigene Klasse eine eigene Schwelle hat, ab der sie Auswanderungstendenzen zeigt.

Das mag jetzt vielen als irrelevant erscheinen, aber ich möchte zufriedene Untertanen haben. Abstimmung mit den Füssen empfinde ich als Beleidigung und verletzt eines meiner Spielziele alle Pops im Land zu halten :)

-> auswandernde Pops werden in Soldaten umgewandelt um sie im Land zu halten bis sie gefahrlos wieder produktiv werden können. Positive Nebeneffekte sind bessere Militanzfaktoren durch geschilderte Linientreue.

Ein unerwünschter Nebeneffkt ist, daß beim Speichern eines Spiels die 100er die kleinste Einheit sind. Jemand, der so langsam spielt wie ich (zumindest bei Spielstart) und dadurch wenig Spielzeit schafft pro Sitzung, der hat besonders bei kleinen Pops eine Stagnation der Bevölkerung.
Diese Information war übrigens die erste Info, die ich in diesem Forum als mir bisher unbekannt damals gefunden hatte...Danke an wer auch immer das gepostet hatte :)


Der Umgang mit Rebellen
bzw deren versteckte Vorteile

Leider können auch Soldaten-Pops rebellieren und dies geschieht schon nach kurzer Zeit in Algerien.
Es sind nur wenige hundert Rebellen, die gegen die noch verblieben 3 Divisionen vor Ort nicht den Hauch einer Chance haben und fast sofort tot sind......genau wie der zugehörige Pop, aus dem die Rebelleneinheit generiert wurde :(

Ich hatte bei Kampfbeginn gestoppt und wollte mal sehen was so passiert. Der Pop war ungefähr 2000 Mann groß und war die Quelle einer Rebellendivision mit 400 Mann.
Je 100 tote Rebellen in der Division resultierten jetzt in ca. 600 toten Pop-einheiten!

Bei Erreichen der Größe 0 des zugehörigen Pops hört die Rebellendivision auch nicht auf zu kämpfen.
Nach dem Kampf existiert bis zum nächsten Monatsersten der Pop noch mit Stärke 0 weiter und wird dann aufgelöst.

Diese Verluste.....das ist mehr als ich an Verlusten bei meinen eigenen Soldatenpops während der Kämpfe in Algerien gesehen hatte!

Um zu verdeutlichen, daß dies kein Einzelbeispiel ist: ich habe später mal 'aus Versehen' in Madagaskar einen 90K-Pop, der eine 10K-Rebellendivision unterstütze auf 40K runter geschreddert!...genauso wie mir aus Versehen in Süddeutschland später mehrere kleine Beamtenpops und Aristokraten unter die Räder gerieten und aufgelöst wurden..unwiderbringlich!

Solche Verluste holt man nicht wieder auf durch Bevölkerungswachstum selbst wenn der Pop überlebt und Pops<3000 zerstört man sehr sicher zu 100% durch Bekämpfen.

Was passiert denn nun eigentlich, wenn man die Rebellen nicht angreift?

- eine Rebellendivision zählt als militärische Einheit und erzeugt diesen Modifier für alle Pops in der Provinz. Anwesende Rebellen erniedrigen also die Militanz :)
- jeden Monat erleidet die Rebellendivision starke Verluste durch Zermürbung deutlich über dem was eine eigene Division im Feindesland erleiden würde.
- dieser Zermürbungsverlust hat aber keinen Einfluß auf den Pop, der die Quelle für diese Rebellendivision ist. Er wächst ganz normal weiter :)
- Rebellendivisionen lösen sich bei zu geringer Stärke von selbst auf (habe noch keine Rebellendivision <20 gesehen)

Mir fällt damit kein Grund mehr ein, warum man Rebellen bekämpfen sollte, außer man befürchtet, daß eine Rebellenprovinz nach Übernahme das Staatsgebiet verlässt. Mir ist dies nicht passiert im Spiel :)


-> Rebellendivisionen aus dem Weg gehen wenn möglich. Sie lösen sich auf irgendwann. Solange man sie nicht bekämpft passiert auch dem speisenden Pop nichts. Wenn ein Angriff unmöglich zu verhindern ist, dann so spät wie möglich, um die Verluste beim speisenden Pop gering zu halten. Von Rebellen übernommene Provinzen kann man wesentlich schneller wieder übernehmen, als die Rebellen die nächste Provinz schaffen können.


Tja.....und damit ist ein weiteres Spielziel geboren bzw begründet: die Liebe zum Frieden :)

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Ich halte mich für einen sehr guten Strategiespieler und zwar auch für einen eigentlich ziemlich zynischen, der Einheiten als Mittel zum Zweck betrachtet, aber diese Verknüpfung von mir langsam liebgewonnenen Pops (mit den Bedürfnissen und politischen Haltungen) mit den Divisionen finde ich perfide. Perfide genug jedenfalls um mich von Kriegen so weit es geht abzuhalten...in vernünftigem Rahmen jedenfalls ;)

Kein Witz: mir hat es den Atem verschlagen, als ich sah, wie die Pops dahin gemetzelt wurden.

Rebellen werden ab sofort jedenfalls mit äußerster Vorsicht und Respekt behandelt und diesen verwirrten Genossen wird freies Geleit gewährleistet wann immer möglich! :)

Natürlich gibt es auch 'technische' Gründe Rebellen nicht zu bekämpfen:
Provinzen in Victoria sind wertloser Ballast, der sich verteuernd bei zu verlegenden Eisenbahnen bemerkbar macht.
Allein die Pops und die Art des Produktionsvorkommens eine Provinz sind relevant....nur im Krieg erhält die Eigenschaft der Existenz einer Provinz eine Bedeutung.
Der Krieg in Victoria, wenn er denn wirtschaftliche Motive hat, sollte daher allein um Pops geführt werden.

Elvis
26.02.04, 01:46
Ich hatte das schon mal erwähnt. Die Verlustrate zwischen POPs und Divs sollte mit dem Schwierigkeitsgrad zusammenhängen. (welchen Level spielt ihr? Ich habs nicht gefunden.)

Wenn es euch nicht stört, werde ich vielleicht ab und zu eine Anmerkung schreiben, was bei 1.03 sich geändert hat bezüglich eurer Aussagen. Damit sie aktuell bleiben und für Newbies besser einzuordnen sind.

1. Unter 1.03 ist Göttingen von den Hannoveranern zu mir (Preussen) übergelaufen, nachdem es lange von Rebellen besetzt war.
Dies legt nahe das ein Risiko hierfür besteht, jedoch wahrscheinlich muss sich die betreffende Provinz in einer Grenzregion befinden und sie läuft wahrscheinlich auch schneller über, wenn sie die gleiche Kultur hat wie ihr alter Herr.
Vorsicht: Einige von Rebellen besetzte Provinzen können auch neue Unabhängige Staaten triggern.

2. Die Verluste ziviler POPs durch Kämpfe wurden in 1.03 gesenkt. In 1.02 wurde die Welt mit zunehmender Spieldauer vorher oftmals all zu sehr entvölkert.

3. In 1.03 beeinflusst der Organisationswert die Geschwindigkeit bei Besetzung von Provinzen nicht mehr so stark

4. In 1.03 hängt die Besetzungsgeschwindigkeit von der Anzahl der Soldaten und nicht mehr nur von der Anzahl der Divisionen ab

5.

"Der Nachteil eines 3er-Stapels: Will man eine Einheit aus dem 3er-Stapel abtrennen so wird sofort eine Partisanen-Division erzeugt, wenn man sich ausserhalb des rechtlich eigenen Territoriums befindet"
Es kommt beim Splitten von Korps im Feindesland zwar eine Nachricht, das Partisanen auftauchen, tun sie aber nicht, ist ein Bug. (seltsamer Weise immer noch in 1.03)

Nebukadnezar
26.02.04, 01:58
Erster Satz in diesem Thread "Stats: sehr schwer, aggressiv" :D

Gute Idee mit den Änderungen zu 1.03 :)

Ich hatte (ich greif mal vor) mehrere Aufstände in deutschen Kleinstaaten, die zumindest bei Spielbeginn nur 1 Provinz umfassten. Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, was die als Revolter haben, also ob sie als Staat wieder hätten auftauchen können, aber wenn eine Rebellendivision die Provinz übernommen hatte ist sie immer in eine angrenzende Provinz gezogen, aus der ich dann schnell abgehauen bin, was nicht immer immer gelang, so daß es zu den erwähnten Pop-Verlusten aus 'Versehen' kam.

Die rebelleische Provinz habe ich dann mit einem 2er-Stapel wieder zurück genommen und nix passiert.

Zumindest bei mir hat es immer sehr lange gedauert bis eine rebellische Provinz wirklich den Besitzer wechselte. Mehrere Provinzen sind später zu mir übergelaufen (portugiesische in Afrika) und die waren viele Monate rebellisch gefärbt gewesen.....obs mit Staatengründungen (revolters) auch so ist weiß ich nicht, da ich wie gesagt immer sofort reinging und zurück drehte.

EDIT: oh..die Punkte 3+4 sind sehr interessant als Unterschied, damit hatte ich viel eingespart an Kohle in 1.02 :)

Elvis
26.02.04, 02:06
Uups, ihr antwortet noch spät sehr schnell :)

Beachtet deswegen bitte das ich meine Post noch um ein paar Punkte ergänzt habe. Ich krieg selten eine Post beim ersten mal gleich hin :D

Es läuft auch nicht jede Provinz zu irgendwem über. Meine Inselprovinzen Island und Grönland sowie eine Karibische Provinz haben Jahrzehnte revoltiert und sind niemals zu irgendwem übergelaufen. Das hat was von "Taiwanesischem Verhalten", ich hätte ansonsten mich auch wie China gewehrt. ;)

Nebukadnezar
26.02.04, 02:45
Budget 1837+1838

Werte sind gerundet

1.März 1837
Algerienkrieg zuende.
Fabriken gebaut

Einnahmen:
Steuern: 150 (knapp unter 50% für alle, Betonpreis noch recht hoch)
Zölle: 59 (100%, was sonst :) )

Ausgaben:
Import: 35
Bildung: 54 (ca. 75-80%)
Verbrechen: 10 (kleinstmöglich >0)
Verteidigung: 12 (kleinstmöglich, 30%)
Armee: 21 (ca. Mittig, wird gleich gesenkt)
Marine: 0
----------------
Tagesplus: 75

Preussens Stand: 4.
Prestige: -4 (208.)
Industrie: 120 (3.)
Militär: 35 (4.)


2.Mai 1838
Madagaskar annektiert und westliche Provinz davon an Österreich verkauft. Startkolonien fertig.

Einnahmen:
Steuern: 132 (fühlte mich reich genug um die Steuern für arm+mitel etwas zu senken)
Zölle: 52 (100%)

Ausgaben:
Import: 28
Bildung: 56 (jetzt eher >80%)
Verbrechen: 11 (kleinstmöglich >0)
Verteidigung: 15 (kleinstmöglich, 30%, Zunahme durch algerische+burmesische Soldaten)
Armee: 12 (ca. 25%, das reicht gegen Oman :) )
Marine: 0
----------------
Tagesplus: 63

Preussens Stand: 3.
Prestige: 204 (2.)
Industrie: 128 (3.)
Militär: 35 (5.)


Schuldenfrei, aber (noch) keine neue Eisenbahn...das Geld ging in weitere Kolonien zwischendurch (Kamerun) und es wird gespart für ....Luxemburg :)



Sonst erwähnenswertes:

GB hat Panjab annektiert, Mexiko hat Texas als 1-Provinzer gelassen, Schweden+Rußland gegen Osmanen startet grade.
Belgien hat 2 Provinzen gegen Niederlande gewonnen, Preussen war auf der Seite der Niederlande (Beziehung verbessert)

Nebukadnezar
26.02.04, 03:50
Landverkauf/Handel

Die KI ist interessiert an Küstenprovinzen und ganz besonders an Provinzen, die an vorhandene Provinzen angrenzen. Für Core-Provinzen wird sie als Oberstes fast alles bezahlen. Sie wird dafür jedoch maximal das bezahlen, was sie auch grade in der Kasse hat.
Core-Provinzen wird die KI nicht verkaufen (jedenfalls n.n. geschafft..auch für 2 Millionen nicht), Provinzen, in denen die KI eine Landeskultur als absolute Mehrheit hat (bzw relative ?) sind teurer als Provinzen mit mehrheitlich Fremdkultur.
Dabei scheint es der KI egal zu sein, wieviele eigentlich in der Provinz sind sowhl beim Verkauf als auch beim Kauf. Ich habe auch schon eine leere Provinz erstanden, die aber nicht billiger war :D

Man kann feststellen, ob man vielleicht mit einem Verkauf noch etwas warten sollte, wenn die Erfolgschance sehr plötzlich von 100% auf irgendwas niedriges fällt.
Sicheres Indiz dafür, daß die KI grade nicht mehr Geld hat.

Welchen Einfluß beim Kaufen von der KI der Kassenbestand der KI hat weiß ich nicht. Früh im Spiel habe ich Provinzen sehr billig erstehen können, während gegen Spielende ca 150.000 der Normalfall war (allerdings hatte ich diese Art von Geschäften auch fast nur mit einer Nation).

Befindet sich die KI grade in einer Phase des Geldausgebens wie massenhaftes Eisenbahnbauen oder Rekrutierung oder ein teurer Krieg, dann bekommt man u.U. fast nichts angeboten und wartet lieber.

Sehr wichtig sind die Beziehungen.
Ich handle grundsätzlich nur noch bei +200. Schon 190 zeigt deutliche Unterschiede.

Badboy soll auch Auswirkungen haben, aber das habe ich nicht geprüft.


Das eigentlich Schwierige jetzt ist die Beziehungen hoch zu bekommen, da Diplomatenpunkte etwas rar sind selbst für eine Großmacht.
Hier bieten sich bestimmte Konstellationen je nach Spielnation an.

Verbündete versuchen die Beziehungen zu steigern und auch hoch zu halten, allerdings meine ich (Vermutung), daß man diese Beziehung selber steigern muß, wenn sie absolut im Keller sind...also etwas Anschubhilfe geben, wenn man grade alle Freunde angepisst hat ;)
Ob sie das auch bei sehr hohem Badboy machen weiß ich nicht....den will ich ja als Spielziel vermeiden.

Neben Verbündeten sind auch je nach Nation noch andere Nationen daran interessiert die Beziehungen zu steigern. Jede Nation hat eine bestimmte Menge an eingestellten Kumpels. Die Niederlande z.B. möchten gerne mit Preussen gut Freund sein, was auch der Hauptgrund war, weshalb ich mich in der belgisch/niederländischen Frage gegen Belgien entscheiden habe.

Wenn ich die nicht verärgere halten sie unsere Beziehungen im guten Rahmen, was sich positiv bemerkbar macht, wenn ich Marine-Techs brauchen werde und nicht mit GB tauschen möchte.

Wichtig bei den Beziehungen ist auf jeden Fall die Durchsicht der Eventfiles. Es bringt Preussen z.B. direkt vor der deutschen Vereinigung nichts die Beziehung zu irgendjemand zu steigern, da danach fast alles im Keller sein wird.

Um Beziehungen zu steigern, gibt es m.E. 2 Glaubensrichtungen
a) eine Verhandlung starten und 100$ anbieten ohne Gegenleistung, was sichere 15 Punkte bringt..habe ich nie gemacht.
b) einfach Beziehungen steigern. Kann 10, 20, 30 oder 60 bringen (gibts noch mehr?), wobei 10 überwiegt.

Ich mache b): 10*15= 150 und 9*10+1*60 = 150, wobei ich die 60 deutlich häufiger hatte bzw. viele 20/30er.


Ausblick Preussen/Motivation

Ein zentraler Baustein meiner frühen preussischen Industrie-Expansion ist der (kommende) Verkauf der arabischen Halbinsel an Österreich/Türkei.
..oder man könnte es auch so sagen: Türken und Österreicher werden Preussen mit Eisenbahnen pflastern :D
Mehr als 150 K werden in den nächsten beiden Jahren nach Preussen strömen.

Österreich hatte ich gewählt, weil die Kohle haben, die Beziehungen hoch sind und auch dort bleiben. Türkei, weil das Innere von Nedj an die Türkei angrenzt und Österreich ab und zu mal Luft holen musste vor lauter Bezahlen :)

Mit GB handel ich nicht außer es lässt sich nicht mehr vermeiden (claims später)


Das tägliche Plus ist jetzt schon ganz nett (noch ohne die kommende massive Eisenbahn.)
Damit ist deutlich, denke ich, daß Preussen die Großmacht #2 werden sollte bei Spielende, wenn man den Ball flach hält und Kriege mit Rußland vermeidet (kostet nur m.E.).
Investiert man geschickt in Kultur/Kolonien (Prestige) und klappt das Management der Innenpolitik halbwegs, dann sollte knapp #1 rausspringen.

Hier könnte also bereits Schluß sein, wenn es nur darum ginge diese Positionen zu erreichen, weshalb ich "Badboy nahe 0", "Weltdominanz" (worunter ich etwas mehr verstehe als nur die #1 zu sein) und die Innenpolitik als Spielziele genannt hatte....hoffe, das reicht um Leser bei Laune zu halten :)

Steiner
26.02.04, 09:31
Wirklich hochinteressant, ich warte mit Spannung auf die Fortsetzung.

Pro gloria et patria

Robert the Bruce
26.02.04, 10:04
Sehr schön, weiter so.
Zu den Rebellen: Bei mir dauert es immer eine weile bis rebellenbestezte Provinzen überlaufen(spiele noch 1.02 weil ich noch einige spiele zuende spielen will). Auch habe ich in meinen Piemont Spiel die 48er Revolution in Österreich ausgenutzt um mir Provinzen zu holen. Große Teile von Österreich inklusive Wien waren schon in Rebellenhand. Um einen Sturz der Regierung zu vermeiden bin ich schnell nach Wien geritten, es eingenommen und siehe da, ca. einen Monat später formt sich Ungarn (Hurraaa! - verzeihung Rolin).

Oliver Guinnes
26.02.04, 10:48
Sehr lehrreich!

:gluck:

Chimaera
26.02.04, 14:17
Toller, sehr erleuchtender AAR :prost:
Wir haben mal den Preußen 2 Provinzen verkauft die bereits zu 90% von Rebellen besetzt war. Nach einem halben Jahr hatten sich die schwarzen Rebellenflecken bereits wie eine Krankheit über deutsches Gebiet verteilt. 2 weitere Jahre später war das gesamte Ruhrgebiet schwarz.
Das schlechte Gewissen plagte Uns dann doch sehr, so schickten Wir dem Preußen ein Skandinavisches Schutzkorps und vernichteten dann mal den Mob, war aberr sehr lustig anzuschauen. Warum es die Preußen nicht unter Kontrolle brachten wissen Wir heute noch nicht :rauch:

Elvis
26.02.04, 14:21
Chimaera,
Das hört sich so an als hättet ihr Pest und Cholera als Exportschlager entdeckt. Sehr interressant. :tongue:

Nebukadnezar
27.02.04, 19:53
Plan zur Satellierung Deutschlands

Die Jahre 1838-1840 sind erfüllt von Eisenbahnbau und der Begrüssung neuer Landesbewohner: Luxemburg (von den Niederlanden) und Zator (von Österreich, gehört zu Schlesien) werden gekauft bzw getauscht
Zanzibar, Sokotra und diverse andere Provinzen, die ehemals Oman gehörten sind nun österreichisch.
Die Vorbereitungen Nedj und dann auch gleich Aden ebenso zu tranchieren laufen bereits.
Die Koloniarisierung in Afrika verläuft derartig, daß nur die Osmanen 2 Kolonien gründen werden können. Alles andere sollte von Preussen entweder blockiert oder beansprucht werden können.

Doch dann wird eine erschreckende Entdeckung gemacht, die mit einem Spielziel nicht in Übereinklang zu bringen ist:

In den USA befinden sich Norddeutsche!


Begründung zur Satellierung Deuschlands

Irgendjemand vergrault also seine Untertanen und Preussen ist es nicht!
Die Befürchtungen wachsen, daß andere weniger fähige deutsche Herrscher ihre Untertanen ziehen lassen und da dies als zukünftiges Preussen betrachtet wird, muß diesem Treiben Einhalt geboten werden.

Ursprünglich hatte ich geplant einfach 1851 abzuwarten und jeden Staat, der vorher zur Demokratie wird (und damit aus dem Bündnissystem ausschert), einfach zu satellieren bzw annektieren.....sind aber alles noch Monarchien.

Kurzum: Preussen wird (leider) gegen alle deutschen Kleinstaaten Krieg führen müssen, um den Schwund seiner zukünftigen Bevölkerung zu stoppen.

Kriegsüberlegungen und Kriegsziele

Ein Krieg gegen Restdeutschland könnte 3 Probleme haben:
1. Österreich darf nicht mitmachen.
2. Bayern muß so schnell es geht ausgeschaltet werden, möglichst ohne nennenswerten Kampf
3. Niemand darf sterben...bzw so wenig wie möglich. Schließlich wird der Krieg ja begonnen um später MEHR Einwohner zu haben :)

1. ist einfach...es gibt genug Staaten, deren Bündnis mit Österreich nicht gegen Preussen wirkt. Ich nehme Frankfurt.
2. Ein Knackpunkt, denn Bayern wird nach 3 Monaten seine Reserven einsetzen können. In 3 Monaten muß also Bayern keine Provinz mehr haben und aufhören, dann fällt der Rest Deutschlands von ganz alleine. Eine Nicht-Aufstellung der bayrischen Reserven bedeutet insbesondere, daß sie nicht als Divisionen gezählt werden.
3. Das ist die härteste Bedingung für mich. Dies bedeutet Geschwindigkeit und Konzentration und möglichst keine Kämpfe. Falls es doch Kämpfe gibt, dann muß für den Unterlegenen eine Rückzugsmöglichkeit bestehen....also für Bayern-> Österreich etc.

Zu bevorzugen ist bei den 1-Provinz-Staaten, wenn deren Division in eine meiner Provinzen geht und dort belagert. Preussen dreht dann die Heimatprovinz und satelliert ganz ohne Kampf.


Warum satellieren?
Die Staaten können nicht eigenmächtig ihre Regierungsform wechseln (meine ich jedenfalls..?) und treten alle Provinzen (bis auf Hauptstadt) an Preussen ab auf die Preussen einen Anspruch hat...also alle :)
Dazu gibt es massig Prestige pro Satellierung.

Von der Satellierung ausgenommen werden: Mainz und die beiden eisenproduzerenden Sachsen aus offensichtlichen wirtschaftlichen Gründen :)


Zur Verfügung stehende Kräfte

Zur Verfügung für die Satellierung Deutschlands stehen etwas weniger als die Startdivisionen (3 Divisionen sind noch in Arabien. Für Ordnung in Madagaskar+Algerien sorgen je 1 einheimische Division).

Die Option "mobilisieren" werde ich nie nutzen...das ist was für absolute Notfälle, schlecht für die Bevölkerung und um die zu schützen ziehe ich ja los.


Der Plan "schnelles Bayern"

Dies sind die Belagerungsforschritte, die ein Stapel von Divisonen schafft nach 10 Tagen mit der aktuellen preussischen Organisation:
5: 100%. Pro Division: 20%
4: 64%....16%
3: 36%....12%
2: 16%.....8%

Dicke Stapel bringen also deutlich mehr als viele kleine Verteilte, solange nicht gekämpft werden soll (Geländebonus). Bevor Bayern mobilisieren kann, werden mehrere 5er-Stapel je 2-3 Provinzen übernommen haben, während die Stapel für die Provinzen Bayern (5 Divisionen stehen dort) und Kaiserlautern (1 Division) nicht mehr weit laufen sollen, da sie ja kämpfen werden. Bayern hat dort auch Rückzugsmöglichkeiten (Verbündetes Territorium).

Bayern hat seine Divisionen auf minimaler Stärke (nur Württemberg, Baden und Hannover haben volle Stärke. Bayern hat dafür überall Eisenbahn :) )

Fies oder gründlich wie Preussen ist, wird der Bündnisbruch und der Krieg gegen Frankfurt natürlich erst erklärt, wenn sich alle preussischen Divisionen in den bayrischen Provinzen befinden, so daß der Anmarschweg entfällt :)
Dabei ist zu bachten, daß die Moral dann 0 ist!
Ich kann also nicht in Bayern/Kaiserslautern stehen und gleich anfangen zu kämpfen, denn die Moral erholt sich erst wieder, wenn die in preussich kontrollierten Provinzen sind, also nach exakt 10 Tagen :)

Man kann hier etwas optimieren, da eine Armee auf Wanderschaft ihr Ankunftsdatum aufgedruckt bekommt. Damit kann man es einrichten, daß alle Divisionen gleichzeitig an ihrem jeweiligen Zielort eintreffen und eventuelle Wartezeit und damit Verschleiß vermindern.

Ein Punkt, der mir mal viel Kopfzerbrechen bereitet hatte: Friedensangebote kosten keine Diplomaten, nur die Kriegserklärung :)


anderweitige Kriegsvorbereitungen bzw. die zukünftige Struktur Preussens

Bevor es aber ernst wird gibt es noch andere Vorbereitungen zu treffen:
Neben der Anwendung einer algerischen Erkenntnis (bei Kriegsbeginn wird kein deutscher Pop in Preussen mehr Soldat sein. Die MP kommt aus Madagaskar+Algerien+Tansania (ex-Oman)) müssen staatskritische Forschungsschwerpunkte im Bereich Kultur gewählt und die Entscheidung ob und wann die Demokratie kommt getroffen werden.
Reformen kosten umso mehr Geld je mehr Landeseinwohner man hat (Kolonien spielen keine Rolle)

..und das, liebe Leser und Regenten, gibt es in der nächsten Post mit einer Kriegsbeschreibung (wird sehr kurz werden :) )

Nebukadnezar
27.02.04, 20:07
@ Steiner: legt noch das lateinische "Frieden" dazu und ich unterschreibe das Motto :)


@ Robert the Bruce: was sind denn das für Geschichten? Hat Österreich sowas als Ereignis? Oder ist es die 'liberale' Revolution'? Habe Ö-U bisher immer stark und kompakt gesehen...das klingt interessant :)


@ Chimaera: war Preussen sooo beschäftigt woanders? Klingt schräge, und wenn man das irgendwie generieren könnte, dann stündem einem Tür und Tor offen solche Provinzen schnell wieder zu erlangen...ein Gedanke mit dem ich übrigens auch kurz gespielt habe in späteren Landabgaben und den ich fallen ließ, allerdings nicht zu 100% von meinem Edelmut überzeugt ;)

Chimaera
28.02.04, 03:58
Auf den Gedanken währen wir gar nicht gekommen werter Nebukadnezar (was habt ihr doch für einen schweren Namen, zumindest in unserem Zustand :D )
Wir versuchen keine Exploids gegen die ohnehin arme KI zu verwenden, aber das ist eine schwere Aufgabe wie es scheint

Nebukadnezar
29.02.04, 16:48
Demokratie vs Monarchie und besondere Aspekte (Ereignisse) für Preussen

Monarchie ist eine tolle Sache, da man....na, man ist halt ein Monarch und unterliegt kaum irgendwelchen Beschränkungen: Parteien ganz verbieten oder eine nicht-gewählte Partei als Regierungspartei einsetzen etc, falls man eine der möglichen Stufen des Wahlrechts einführt.
Allerdings wirkt sich die Pluralität störend aus auf Militanz+Bewusstsein der Pops.

Genaueres zur Pluralität in der FAQ:
http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=4326

Man kann also den Anstieg der Pluralität mindern, aber mehr auch nicht. Sie wächst immer und ist über den Modifikator auf das Bewusstsein ein selbstverstärkender Fakor.
Neben den direkten Auswirkungen wirkt sich die Pluralität auch indirekt aus, indem die Modifikatoren der aktuellen politischen und sozialen Reformen unterschiedlich stark wirken.
Bei Pluralität 0 wird sich eine Änderung des Wahlrechts weder großartig negativ noch positiv auswirken auf die Militanzfaktoren der Pops. Bei sehr hoher Pluralität ist dies anders: volles Wahlrecht z.B. wirkt dann stark senkend auf die Militanz für die Unterschichten und stark steigernd für die Oberschichten:
http://victoria.nsen.ch/reforms/

In der Demokratie hat man mit Pluralität keine besonderen Probleme: sie wirkt senkend auf die Militanz und nicht mehr aufs Bewusstsein. Allein mit zunehmender Einführung von Reformen sollte man ab und zu mal einen Blick auf die Ober- und Mittelschichten werfen, da die nicht alles so gerne mögen ;)

Insofern kann man Demokratie als 'Allheilmittel' betrachten.
Es gibt leider unter 1.02 kaum 'technische' Gründe eine Monarchie zu bleiben. Die Hauptschwierigkeit in der Demokratie ist es eine Partei an die Macht zu bekommen und dort auch zu halten, die dem Spieler alles Gewünschte erlaubt.

In diesem Idealfall hätte man alle Vorteile der Demokratie bei voller Machtfülle einer Monarchie, allerdings ist diese Steuerung der Bevölkerung nicht ganz einfach zu erreichen.

Ein besonderer früher innenpolitischer Schlüssel für alle Spieler unabhängig von der Regierungsform ist die Kulturtechnologie "Ideologielehre".
Abhängig von der regierenden Ideologierichtung werden 4 Ereignisse getriggert, die alle 1836 als Startdatum haben, also sehr wahrscheinlich kurz nach der Entdeckung der Ideologielehre direkt hintereinander feuern.
Bei einer konservativen oder reaktionären Regierung wird die Pluralität um je 5% gesenkt (Bewusstsein für Geistliche, Offiziere und Aristokraten um 1 erhöht).

Ist man an geringer Pluralität interessiert, so sollte Ideologielehre erst erforscht werden, wenn man nahe an 20% Pluralität ist.
Auch wenn man plant zu einer Demokratie zu werden: der Einfluß von Reformen bzw Nichtreformen und damit deren Modifikator auf die Militanz wird durch Pluralität verstärkt (s.o.)

Egal was man aber vorhat: will man die Bevölkerung unter Kontrolle halten und sie so willfährig wie möglich machen, so muß dieser Prozeß möglichst früh beginnen. Sind erstmal alle Pops liberal oder sozialistisch eingestellt (im späteren Spiel) so bedeutet ein Wechsel von der Monarchie zur Demokratie (um den unerwünschten Effekten der Pluralität zu entgehen) auch so etwas wie einen Erdrutsch in der Politik, da dann Liberale bzw sozialistische Parteien regieren mit m.E. hässlichen Einschränkungen auf alle Slider des Budgets.

Jetzt gibt es aber auch Ereignisse die rein abhängig von Reformen oder Regierungsformen triggern. Die m.E. relevanten Ereignisse für Preussen in Bezug auf das "Konservative Reich" will ich jetzt vorstellen:

Prussia.txt:
4612/4615: (ominöse Frankfurter Vorschläge..): ablehnen, sonst wird 4616 schlafen geschickt bzw triggert nicht mehr.
4616: 20.04.1851 (konservatives Reich): triggert, wenn alle existenten deuschten Kleinstaaten + Preussen (konstitutionelle) Monarchie sind. Annehmen ;)
4613/4614: Enddatum: 30.12. 1851 (Bismakrs Konterrevolution): kann triggern, wenn man vor dem Enddatum keine (konst.) Monarchie ist. Sollte man dadurch vermeiden :)

global_revolutions.txt:
25000: (liberale Revoltion). 1845. Kann und SOLLTE man vermeiden, indem man einen der Trigger 'verletzt' :)


Preussens innenpolitischer Fahrplan

für die nächste Dekade ist damit folgender:

- Bis 30.12.1851 Monarchie bleiben.
- Ideologielehre vor dem 30.12.1851 erforschen, alle 4 Ereignisse triggern lassen und
- danach Demokratie werden.
- "Allgemeines Wahlrecht" wird vor der geplanten Satellierung Deutschlands eingeführt um die Kosten der Einführung zu senken. Damit wird auch Ereignis 25000 verhindert.

Um die negativen Auswirkungen der Demokratie zu umgehen, also daß der Pöbel irgendwen Unerwünschtes wählt, kümmere ich mich wie o.g. früh, d.h.: jetzt gleich, nachdem die Satellierung Deutschlands abgeschlossen ist :)

Womit wir jetzt endlich wieder beim Krieg gegen die deutschen Kleinstaaten sind:


Satellierung Deutschlands

Bayern fällt nach wenigen Wochen (siehe Plan "Schnelles Bayern" in voriger Post), wobei Kaiserslautern den meisten Widerstand leistet. Dies lag daran, daß im Stapel, der dort hin sollte, eine Inf-Art war...schlechte Planung von mir, so daß die dortige bayrische Division volle Moral hatte und der Kampf dauerte bis alles sonst in Bayern schon wieder vorüber war.

Ich bekam 100% Kriegspunkte gegen Bayern zusammen bevor Kaiserslautern fiel (???!) und Bayern akzeptierte das Satellitenverhältnis :)
In der Zwischenzeit hatten die übrigen Kleinstaaten ihre mikrigen Divisionen immer schön einzeln verteilt auf mein Gebiet geschickt und versuchten meine Provinzen mit einer schlechteren Quote als in der Aufstellung genannt (vorige Post) zu bekommen.

Kleiner Treppenwitz: direkt nach der Satellierung von Bayern schickten sie mir Divisionen als Expeditionstruppen :D

Es war also eher ein Spaziergang sogar ohne nennneswerte (pop-reduzierende) Kämpfe.

Mainz, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Gotha wurden annektiert (Sulfat+Eisen) und zu allerletzt wurde Frieden mit Frankfurt geschlossen (Allianzführer).


http://www.hansnett.de/gampics/victoria/Aufstandc061841.jpg

Rot sind die neuen Provinzen.
Zator+Luxemburg (ebenfalls erst kürzlich erworben) sind nicht rot, da Provinzen, die per Handel erworben wurden kein Revoltenrisiko (außer durch militante Pops) haben.

Das Prestige bedeutet natürlich Platz 1 :)
Interessant ist hier, daß es pro Satellierung 120 Prestige gab: 100 +20% :)

Meine Spielziele erfordern es jetzt, daß ich mich eindringlich um meine Pops kümmere:
- viele militante sind vorhanden....und wandern aus. In Emden sind sogar Anarcho-Liberale! :eek:
- Rebellen werden in den nächsten Jahren durch Preussen ziehen und diesen darf kein Leid geschehen (siehe vorige Posts)
- in Vorbereitung auf die geplante Demokratie muß das Volk 'umerzogen' werden, damit die 'richtige' Partei gewählt wird :D

Momentan sind dazu fast alle Handwerker und Beamte arbeitslos, da die neuen Staaten keine Fabriken haben (sind daher in Auftrag).

Die Slidereinstellung in Preussen ist momentan nur testweise: Steuern für Mittel- und Unterklasse sind z.B. sehr niedrig.

Bis auf wenige Ausnahmen werde ich mich in den nächsten Jahren kaum noch drum kümmern, was so in der Welt passiert, sondern fast ausschließlich Innenpolitik betreiben.....was bestimmt todlangweilig für manche sein wird, aber ich find's sehr interessant :)


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Falls ich mehr als 2 Posts/PM's wegen zu großer Bilder bekomme werde ich Bilder nur noch als Link reinsetzen.

Wilhelm I
29.02.04, 19:31
Das mit dem Landhandeln klappt echt geil. Hab jetzt mal ein Spiel mit Preußen in 1.03 gestartet. Bin mit Österreich, Russland und Osmanisches Reich in einem Bündniss, und habe +200 Beziehungen zu allen. Ich habe mir fast ganz Polen erhandelt - wofür??? Für ein paar Billig-Provinzen auf der Arabischen Halbinsel und in Afrika (wohlgemerkt: Ich habe weniger Provinzen abgegeben als erhalten)... u.a. hab ich auch 2 Provinzen in Arabien gegen ganz Serbien mit dem Osmanischen Reich getauscht. Finde das schon recht krass :) Ich denke Serbien werd ich gegen andere Österreichische Provinzen oder Geld tauschen :)

Nebukadnezar
29.02.04, 19:44
@ Wilhelm I: Bei sehr guten Beziehungen (und geringem BB??) kommt es zu merkwürdigen Effekten: man kann Land mehrmals hin und hertauschen und dann durch diesen Effekt (wenn man beliebig viele Diplomaten hat) am Ende dann ALLES für fast NICHTS bekommen.
Eine Absurdität, die ich nicht ausnutzen werde.
Bei Polen bzw Baltikum kann es sinnvoll sein, schon sehr früh zu zuschlagen. Wenn die Polen/Esten/etc die Provinz verlassen haben und Uraler, Weissrussen, Russe oder (bei Österreich) Süddeutsche einziehen ist mit einem Male eine Situation erreicht, daß eine nationle Primärkultur die größte Gruppe stellt, womit die Provinz teurer wird.

Ich bin ehrlich gesagt etwas verwundert zu hören, daß der Landhandel auch in 1.03 noch genauso zu funktionieren scheint ;)

Wilhelm I
29.02.04, 20:00
Die Kontinentale Expansion ist mein Ziel in dem Spiel, die allerdings bis zur deutschen Einigung nicht militärisch gelöst werden kann, also per Kolonialkriege den Russen Polen und das Baltikum abnehmen, den Niederländern Luxemburg und den Osterreichern auch einige Provinzen... ein sehr schön großes Deutschland entsteht :)

Da kann ich gerne auf die Afrikanischen Provinzen verzichten :D

Nebukadnezar
01.03.04, 02:28
Die Innenpolitik

Fallbeispiel

Hier ein Beispiel für einen typischen auswandernden Farmerpop (Seite 17 im Ledger), der dazu noch "Freihandel" und "Laissez-Faire" als Angelegenheiten hat. Ich kann mir kaum etwas 'schlimmeres' vorstellen.
Rechts daneben ist zu sehen, was eine Konvertierung in einen Soldatenpop bewirkt :)

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/farmsold.jpg

Diese Konversion ist kostenfrei, sie erhöht nur leicht die Verteidigungsausgaben.
Zwischen beiden Bildern liegt eine Konversion, speichern und laden.

Militanz:
Interessant ist, daß sich die Militanzmodifier stark unterscheiden.
"Konservativ" zu sein bringt anscheinend nur 0.33, während die Übereinstimmung von erster und zweiter Angelegenheit weitere 0.30 bringen.
Dazu bekommen in 1.02 Soldaten alle ihre Bedürfnisse erfüllt und sparen Geld, was aber keine besonderen Modifier bringt: die Hauptfaktoren sind Ideologie sowie die Angelegenheiten.
Zu beachten ist auch, daß noch nicht mal eine militärische Einheit anwesend ist, was nochmal 0.2 bringt :)
Mit den Modifern des Soldaten ist ein Leichtes die Militanz schnell zu senken, beim Farmer würde dies deutlich länger dauern...wenn er denn überhaupt da bleiben würde: der Soldat bleibt im Land und will nicht mehr auswandern! :)
(Speichern+Laden nicht vergessen)

Bewusstsein:
Auch beim Bewusstsein unterscheiden sich beide Pops stark. Im Falle des Soldaten habe ich vergessen einen Tag laufen zu lassen, so daß die 0.25 durch einen Geistlichen n.n. angezeigt werden.
"Freihandel" wirkt stark Bewusstseins steigernd. Als 2.te Angelegenheit bei 100%Zöllen wirkt sie mit 1.00 und als 1.te Angelegenheit mit 2.00.
Der Soldat hat keinen "Freihandel" mehr :)

Zusammenfassung:
Durch die
- kostenfreie Konversion
- wandert der Pop nicht mehr aus (Speichern+Laden),
- würde streng konservativ wählen und
- die Modifier für Militanz+Bewusstsein sinken deutlich

Perfekt!

Was passiert jetzt, wenn man den Soldatenpop zurückwandelt?
Empfehle ich erst bei Militanz<5 (Nachkommastellen weiß ich nicht) um erneutes Auswandern zu vermeiden.

Die Angelegenheiten können sich bei jeder Konvertierung ändern. Im Falle eines Farmers mit geringer Militanz/Bewusstsein sind es typischerweise dann "Moralismus" und "Protektionismus" (beides sind Angelegenheiten der konservativen Partei), aber "Hurrapatriotismus" kann auch bleiben.
Militanz/Bewusstsein beeinflussen diese Angelegenheiten!


Anwendung in ganz Preussen....aber reicht das schon?

Die algerischen Erkenntnisse über Pops werden nun flächendeckend angewendet:
- Alle auswandernden Pops werden zu Soldaten konvertiert und bleiben auch so, bis ihre Militanzwerte befriedigend sind.
- Alle Farmer und Arbeiter werden mindestens 1 Tag zu Arbeitern gemacht. Dann wird täglich nachgeschaut, ob sich ihre Ideologie/Angelegenheiten wie gewünscht ändern. Bei einigen Pops muß ich mehrere Tage warten, bevor ich sie zurück konvertiere.


Danach steht Preussen ein Reservoir prinzipiell williger Wähler für die konservative Partei bereit, aber dies ist noch nicht ausreichend.
Man möchte ja auch irgendwann eine deutliche Steigerung seiner Industrieproduktion haben. Eine schnelle Umwandlung der Pops zu Beamten/Handwerkern bevor sie 0,0 erreichen würde aber bedeuten, daß diese liberal werden und sehr wahrscheinlich für den Rest ihrer Daseins mit Bewusstsein 9 oder 10 rumlaufen. Bei Handwerkern+Beamten kann man das Bewusstsein nur durch Überbezahlung sozialer Reformen bzw Unterbesteuerung erreichen. Beides ist deutlich teurer und weniger schnell als bei den Pops, die man mit Geistlichen beeinflussen kann.
Dies könnte man begrenzt ignorieren und trotzdem später Wahlen 'gewinnen', indem man einfach eine genügend große Anzahl Pops als Farmer/Arbeiter belässt um sie vor einer Wahl zu Soldaten zu machen und dann sichere konservative Wähler zu haben, aber dies empfinde ich als Beschränkung und widerspricht auch meinen Spielzielen: glückliche Pops, womit alle Pops gemeint sind :)


die große Lösung um 0,0 zu erreichen

Eine andere Lösung dauert zwar länger, ist aber auch deutlich durchschlagkräftiger.
Das Ziel: alle Pops auf Militanz = 0, Bewusstsein =0 zu bringen. (Ausnahmen sind Offiziere, Kapitalisten, Aristokraten, da man die nicht konvertieren kann)

1. Die Militanz aller Pops wird früher oder später 0 erreichen (bei Modifiern wie im Soldatenbild)
2. Das Bewusstsein aller Farmer/Arbeiter/Soldaten sinkt zwar, aber nicht schnell genug.
3. Um das Bewusstsein stärker zu senken, werden Geistliche ernannt werden: mindestens 2 (in kleinen Staaten) bzw 3 (in größeren). Als Geistliche werden Mini-pops genommen, da die Größe keine Rolle spielt. Nicht-Deustche mit Vorrang. Eine weitere Steigerung der Anzahl der Geistlichen ist 1851 zu erwarten, wenn die Hauptstädte aller Kleinstaaten zu Preussen kommen.
4. Sobald ein Farmer/Arbeiter/Soldat die Marke 0,0 erreicht, kann er als 0,0-Beamter/Handwerker eingesetzt werden.
5. Spätestens dann müssen die Steuern dauerhaft so weit gesenkt werden können, daß einmalige Bewusstseinserhöhungen (Ereignisse) auch bei 0,0-Handwerkern+Beamten nach einem kurzem Zeitraum wieder auf das Zielbewusstsein von 0 fallen. Dies ist wichtig, da bei Handwerkern+Beamten die Geistlichen nicht mehr wirken.
6. x,y-Handwerker und -Beamte verdienen in dieser Zeit das eigentliche Geld, haben aber hohes Bewusstsein und werden die Stammwähler der Liberalen sein. Sobald ein genügend großes Heer an 0,0-Pops bereit steht werden nach und nach alle x,y-Handwerker/Beamten zu Farmern/Soldaten/Arbeitern gemacht und die Umerziehung für diesen Teil der Bevölkerung Preussens beginnt.

Die Schritte 1.-6. werden die nächsten Jahre Preussens bestimmen.

Das Ziel ist die Erreichung des nirvana-ähnlichen Zustandes 0,0 für alle Pops :)


Edelmetalle gibt es schon zu kaufen, die anderen Notwendigkeiten für Geistliche ebenfalls. Preussen ist die #1 in Prestige, hat also höchstens Geldprobleme :)

Die Soldatenpops in den neuen Provinzen sind nicht gefährdet im Kampf einer Division kleiner zu werden, da es keine Division gibt, die diese Provinzen als Heimatprovinz hat.

Pops-checken, Massenkonvertierung, Rebellen ausweichen....das sind meine Aufgaben in den nächsten Jahren....etwas für clickfreudige Spieler, die Micromanagement mögen ;)


----------------

Kleiner Trick am Rande für Zollfans und Freunde des Micro-micromanagements:
Da jetzt einige Soldatenpops in Deutschland vorhanden sind, gibt es etwas zuviel MP in Preussen (alles über 0 ist Verschwendung in Form von höheren Verteidigungsausgaben und verminderter Produktion, da man jederzeit Pops in den Kolonien umwandeln kann, wenn man MP braucht).
Eine Rückkonvertierung von überflüssigen Soldaten in Madagaskar sorgt dafür, daß diese ihr als Soldaten gespartes Geld wieder ausgeben. Dies Geld geben sie für alles mögliche aus, was zu 100% besteuert wird -> mehr Geld für den Staat.
Durch 'Rotieren' der Soldatenpops kann man also noch mal einen Extragroschen verdienen.

Chimaera
01.03.04, 14:23
Macht nur weiter werter Herr!
Ihr habt uns schon jetzt zu einem "besseren" Victoria Spieler gemacht :D
:prost:

Nebukadnezar
02.03.04, 03:05
@ alle, da ich einiges Lob bekommen habe :) : auch wenn dieser AAR vielleicht so aussehen mag, als ob ich an alles mit viel Überlegung herangehe........das stimmt nur für Teilbereiche, die mich zeitweise interessierten.

Die Jahre 1842-1855 habe ich so ziemlich herumgedümpelt und versucht nachzuvollziehen wie meine Bevölkerung auf Ministeuern reagiert, was deren Ideologie macht, etc.
Auch im Jahre 1855 werden z.B. noch die meisten meiner Beamten arbeitslos sein. Da sie aber nicht abhauen war es mir egal damals.
Industrien....da habe ich mir zu Beginn des Spiels Gedanken gemacht, aber seitdem kaum noch......wozu das führen kann sieht man im folgenden:


1847: Krieg gegen Rußland, Dänemark und Schweden

Als die Schleswigfrage aufkam war ich lange am Überlegen, was ich nach einem Entpausieren machen sollte.
Rußland war zusammen mit Schweden gegen die Osmanen im Krieg, die auch einige Fortschritte feiern konnten. Rußland garantierte aber auch Dänemarks Unabhängigkeit.
Andererseits hatte Rußland aber auch einige Claims in Afrika (Äquatorialafrika, Rio D'oro, Sahara), Ozeanien, Sachalin, Brunei und Neu Seeland und preussiche Truppen (billige Kolonialtruppen) standen seit einiger Zeit entweder daneben oder auf Schiffen geladen kurz davor: eine verlockende Beute, schließlich weiß man als Preusse, daß man irgendwann mal Krieg gegen Rußland führen könnte :)

An der preusssich-russischen Grenze stand praktisch niemand. Auf beiden Seiten war jede Provinz durch exakt 1 Division gesichert.
Dazu hatte ich das Militär ziemlich vernachlässigt: nur noch Platz 7 und ein Teil meiner Armee war in Burma beschäftigt (Ereignis).

Die Hauptfrage war nun, was ich eigentlich erreichen wollte. Von Rußland konnte ich Claims erhoffen und ich wollte auch nicht mehr von ihnen. Schwieriger würde es werden den Krieg wieder zu beenden, da Dänemark auch Verstärkung aus Schweden bekommen könnte und mir der Weg nach Kopenhagen versperrt wäre, wenn dort Flotten rumkreuzten.
Eine Möglichkeit ist es Holstein zu besetzen und als Faustpfand zu benutzen um den Warscore hoch zu treiben. Es erschien mir sicher, dann Frieden zu bekommen. Riskanter wäre es Lauenburg von Holstein zu fordern und dann von Dänemark alleine die nötigen Punkte für den Frieden zu bekommen.
Ein letzter Ausweg würde ein Separatfrieden mit Rußland sein, die Beziehungen waren mit +130 ziemlich gut, trotzdem eine unsichere sache, da Rußland im Militär deutlich die #1 war.

Österreich würde auch vermutlich gegen Dänemark ziehen, aber in einem separaten Krieg.

Tja....etwas wackelig das Ganze, schließlich würde Preussen nicht sehr lange Stand halten, wenn Rußland richtig Druck macht, aber mit den Osmanen+Österreich hoffte ich, daß sie dies nicht machen würden.

Warum ich mir soviel Gedanken machte?
Habe einige Threads im Paradoxforum gelesen, was für eine Qual Kriege gegen Dänemark sind, wenn der Russe auf der falschen Seite steht :)

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/dankrieg.jpg

Hier das Bild nach einigen Monaten Krieg.
Die russischen Claims wurden alle ergattert, sogar Sachalin. Kämpfe in Ostpreussen+Schlesien gab es fast keine, nur einen halbherzigen Angriff der Russen in Schlesien, der abgewehrt werden konnte.
Ansonsten wurden dort keine weiteren Truppen gesichtet, die waren vermutlich alle gegen den Osmanen im Einsatz.

In Dänemark:
In einem Separatfrieden habe ich mir vor kurzem Lauenburg genommen als ich sah, daß keine Schweden nach Kopenhagen kamen, solange ließ ich Holstein als Faustpfand offen.
Die Truppen in Stralsund hatten sich früh zurück gezogen, woraufhin die Dänen aus Kopenhagen kamen und dann wesentlich einfacher dezimiert werden konnten.

Am ärgerlichsten war das eine sichtbare Schiff der Holsteiner im Meer: es versperrte mir den Weg nach Kopenhagen: Holstein war zwar von mir besiegt, aber weiterhin aktiv gegen Österreich....und blockte mich (?).
Direkt nachdem es mal weg war konnte ich nach Kopenhagen, wo die dänischen Verteidiger nach dem Stralsundausflug schlechte Moral hatten und verloren.
Kopenhagen besetzt, weißer Frieden mit Dänemark = Frieden mit allen und die Beziehungen zu Rußland nicht verschlechtert obwohl alle Claims genommen wurden :)


Nun hätte mir dies eine Lehre sein sollen, mich mal wieder um Industrie+Militär zu kümmern, aber ich habe dort weiterhin getorft bis weit in die 50er hinein.
Dieser Krieg hätte auch in die Hose gehen können, wenn ich nicht nach Kopenhagen gekommen wäre, denn vorher wollte Dänemark nicht Frieden schliessen.

Das aktuelle Einkommen setzt sich aus geringen Steuern (28% für Unter- und Mittelklasse) sowie 160/Tag durch Zölle zusammen. Verbrechensbekämpfung+Ausbildung auf je ca. 80%, Militärunterhalt auf max während des Krieges.

Wie gesagt: ziemliches Gedümpel, dies lag auch daran, daß ich ständig (wie in vorigen Posts beschrieben) damit zu tun hatte, Rebellen vornehmlich in Süddeutschland auszuweichen: 3 Rebelleneinheiten sieht man noch dort.

Nebukadnezar
02.03.04, 05:16
Innenpolitik / Fallbeispiel Fortsetzung

Es gab bis 1851 2 interessante Wahlen.
1847 gewann die konservative Partei, weil es die Libaralen noch nicht gab ;)
1851 kamen die Konservativen mit 54% vor den Liberalen mit 46% dran.

Das erschien mir doch sehr knapp, denn eigentlich waren knapp 68% aller Einwohner Preussens konservativer Ideologie und ich hatte mit einem höheren Vorsprung gerechnet..... :confused:

Dazu habe ich mir folgende Erklärung gebastelt:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/bauvergl.jpg

Links ist der Bauernpop, den ich weiter oben schon vorgestellt hatte.
Nachdem die Militanz gesunken war, hatte ich ihn vom Soldaten wieder zum Bauern gemacht.
Er hat "Laissez-faire"
So sehen sehr viele Bauern in den 1841/1842 gewonnenen Provinzen aus.

Rechts ist ein typischer Bauer aus den preussischen Startprovinzen. Sowohl erste als auch zweite Angelegenheit stimmen zu 100% mit der konservativen Partei überein.

Unterschiede zwischen beiden Pops: der linke Bauer hatte nur einen Geistlichen (Schwaben war mir zu klein für 2 bzw es war mir zu teuer) und dazu nur knapp 10 Jahre zum Bewusstseinsenken. Der rechte Bauer hatte seit 1836 einen und später 2 Geistliche. Der Militanzunterschied: links ist eine Militäreinheit anwesend.

Da Handwerker+Beamte+Kapitalisten sehr wahrscheinlich alle liberal wählen (Ideologie+Angelegenheiten passen), aber deren Stimmanteil relativ klein war bei mir (noch keine neuen Handwerker ernannt), musste der hohe Stimmenanteil der Liberalen durch sozialistische Arbeiter und zum Teil auch diese abtrünnigen 'linken' Bauern kommen, die sich nicht ganz bei der konservativen Partei wiederfanden.

Um das auszumerzen habe ich noch mehr Geistliche ernannt..meist 'überflüssige' arbeitslose Beamte. Yep: die 0,0 sind mir wirklich wichtig :)
Zusammen mit den 1851 gewonnenen Geistlichen aus den Hauptstädten (Konservatives Empire) und der seit Januar 1852 eingeführten Demokratie sollte es wesentlich schneller gehen alle Bauern und Arbeiter auf 0,0 zu bekommen.
Immerhin war ich beruhigt, daß fast alle Bauernpops im alten Preussen so aussahen wie der 'rechte' :)

Dadurch konnte ich auch endlich anfangen mit der Industrie etwas aufzuholen. Die bald in großen Mengen zu erwartenden 0,0-Pops würden gute konservative linientreue Handwerker abgeben :)


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Anmerkungen:
- Konservatives Reich: Die -200 Beziehungen zu meinen wichtigsten Nachbarn (Rußland+Österreich) habe ich abgefedert durch Aufsparen von Diplomaten. Je 3 Diplos brachten Preussen aus dieser Gefahrenzone raus. Dann fing auch Österreich, mt denen ich ein Verteidigungsbündnis seit Spielbeginn hatte, wieder an selbstständig die Beziehung zu mir zu steigern. 2 Diplos an GB und die anderen 2 nochmal auf Rußland.
- Parteien: welche Parteien wann kommen: http://victoria.nsen.ch/parties/
- CHEAT: bei AAR-Beginn angekündigt: Badboy auf den Wert vor dem konservativen Empire gesenkt :)

Oliver Guinnes
02.03.04, 13:37
Sher schön, werter Nebu, aber ist das vermeiden liberaler Regierungen, wirklich diesen Aufwand wert? So schlechte Erfahrungen haben Wir meist mit denen gar nicht gemacht.

:gluck:

Nebukadnezar
02.03.04, 13:59
Nachdem was ich über 1.03 gehört habe ist es dort den Aufwand 'technisch' gesehen nicht wert.

In 1.02 gab es für mich 4 Gründe mich derart abzuplagen mit den Pops:

1) Ich möchte verstehen und kontrollieren was meine Pops machen. Krieg führen, Wirtschaft auf Vordermann bringen, etc...das gelingt einem irgendwann, aber was die Pops so treiben war mir früher immer ein Rätsel. 0,0 ist für mich sowas wie der Nachweis, daß ich die Pops verstehe und lenken kann :)
2.) Rollenspiel: Ich könnte mir schwer vorstellen unter einer liberalen oder sozialistischen Regierung einen Krieg zu erklären. Das passt m.E. nicht zusammen :)
3.) Wirtschaft/Spielziel: momentan machen die Zölle fast 30% meiner Einnahmen aus. Das sieht jetzt nicht bedeutend aus, aber es erlaubt die niedrigen Steuern. Noch torfe ich ja ziemlich rum. In späteren Jahren werden die Steuern weiter gesenkt werden und die Zölle (für mich) unglaubliche Überschüsse bringen. Die Pops werden sogar cash haben !(etwas wonach sie im Paradoxforum seit einiger Zeit zu suchen scheinen) Und Preussen wird in großem Maßstab Land aufkaufen und dabei weiterhin mit angezogener Bremse, also nicht voll industrialisert agieren, hauptsächlich dann durch Zölle. Diese Kombination von Volkszufriedenheit/Monsterwirtschaft wäre m.E. in einer "Freihandel"-Regierung nicht möglich

Aber eigentlich ist 4.) der wichtigste Grund:
Ich bin Kontrollfetischist und mag es überhaupt nicht, wenn irgendwas in meiner jeweiligen Spielewelt nicht von mir kontrolliert wird.....den Gedanken, daß Pops irgendwas machen, was mir nicht gefällt...den finde ich unerhört ;)

Die kommenden Posts von mir werden etwas dichter sein. Auf Zölle (hatte ich 1847 noch nicht unter Kontrolle) und bestimmte Kulturtechnologien werde ich noch etwas genauer eingehen, ansonsten wirde es mehr Links zu Karten geben (Erfolge vorzeigen) und das Tempo wird angezogen.
So kann und will ich ja nicht bis 1900 weiter schreiben, da gehen mir die Leser aus :)

Oliver Guinnes
02.03.04, 21:03
2.) Rollenspiel: Ich könnte mir schwer vorstellen unter einer liberalen oder sozialistischen Regierung einen Krieg zu erklären. Das passt m.E. nicht zusammen

Damit haben Wir am wenigsten Schmerzen: Weltrevolution oder aber neue Märkte erschließen. Man kann natürlich fragen was eine liberale Regierung ist, aber die USA sind z.B. unter JFK in den Vietnamkrieg und das Schweinbuchtabenteuer gelangt, und ich denke es gibt einige, die die Kennedy-Administration als liberal erklären würden. Nun ja, über die Friedensliebe von Revultionären brauchen Wir Uns ja sicherlich nicht auszulassen. :D

:gluck:

Nebukadnezar
02.03.04, 21:19
Da habe ich doch einen 'technischen' Grund vergessen, der etwas mit der regierenden Partei zu tun hat:

Im Fallbeispiel hatte ich die Auswirkung von 1.+2. Angelegenheit auf die Militanz genannt. Das ist in Relation zu den Werten der regierenden Partei.
Schafft man es z.B. mit den genannten kostenfreien Konversionen die Angelegenheiten der regierenden Partei anzupassen, dann bekommt man damit auch bessere kostenfreie Militanzsenkungen :)

Rollenspiel:
Natürlich hinken Vergleiche zwischen Spiel-und Realwelt, aber konservative (oder rechte) Parteien haben ein größeres Spektrum an Kriegsgründen im Repertoire als linke. Die müssen sowas wie "Freiheit" oder "Revolution exportieren" o.ä. herzaubern, wenn sie nicht ihre Werte verraten wollen :)

Nebukadnezar
03.03.04, 02:23
Technologien: Schwerpunkt Kultur, Prestige+Innenpolitik

Geld (Industrie+Wirtschaft), Prestige+Innenpolitik (Kultur), Militär (Marine+Heer) sind die drei Bereiche in denen Macht in Victoria gemessen wird.

Hat man Geld, dann kann man sich militärische Macht leisten. Prestige dagegen ist etwas schwieriger zu bekommen.
Sobald absehbar ist, daß man an Geld keinen besonderen Mangel haben wird und daß man der KI im Militär das Wasser reichen kann, sollte Kultur das primäre Ziel sein. Das macht Preussen jedenfalls.
Zum einen gibt es die zahlreichen Erfindungen, die den Erfindern 1-3 150, 100 bzw 50 Prestige geben. Dies sind aber nur die schnell sichtbaren Erfolge.

Bei der Satellierung Deutschlands z.B. bekam Preussen pro Satellierung 120 Prestige, also 100+20%. Diese 4*5% kamen von 4 Kulturtechs aus den Bereichen: Ästhetik (3) und Psychologie (1). Phliosophie ist ebenfalls so ein Baum.
Hat man alle 3*5=15 Kulturtechs aus diesem Bereich, so erhält man einen Bonus von 75% auf ALLE prestigebringenden Situationen (soweit ich weiß)
- Kolonien beanspruchen
- Staaten satellieren
- Kulturerfindungen
- etc. darunter könnte auch das Prestige fallen, das man für Reformen, Verteidigungsausgaben usw erhält, aber diese Effekte habe ich nicht getestet.

Während Platzierungen in den Bereichen Industrie+Militär schnell variieren können und insbesondere der menschliche Spieler hier schnell Fortschritte machen kann sind Kolonien, Satellierungen und Kulturerfindungen einmalig.
Jede Prestigevergabe wird hier nur EINMAL gemacht!

Man kann also überall leicht aufholen, aber nicht so einfach im Prestige. Ist man im Prestige weit zurück gefallen und sind die meisten der einmaligen Prestigesituationen bereits vergeben, dann kann man m.E. nur noch dem jeweils führenden in Kriegen Prestige wegnehmen, also relativ gesehen aufholen.

Damit ordne ich die 3 Bäume Ästhetik, Psycholgie+Philosophie als sehr wichtig ein. Philiosophie weist die Besonderheit auf, pro Tech -1 auf das Revoiltenrisiko zu bekommen, dafür werden durch Philosophie keine Kulturerfindungen getriggert.

Besondere Ereignisse werden durch die anderen beiden Bereiche getriggert, insbesondere Spieler die sich um die Innenpolitik kümmern wollen (also ich :) ) ist das folgende ans Herz gelegt:

Staat&Regierung
Hier sind die 4 x vs y-Ereignisse:
-Populismus vs Establishment: Wer sich zutraut eine Bevölkerung so zu beeinflussen, daß nur die Ideologie zählt, sollte das tun. Das bietet sich m.E. an, wenn man nur eine konservative Partei hat, oder sich diese nicht in wichtigen Bereichen unterscheiden. Nationen, bei denen fast alle Pops schon einen bestimmten gewünschten Aspekt als Angelegenheit haben, sollten Populismus wählen, da die Ideologie der Partei dann kaum noch eine Rolle spielen soll. Ich habe mich für Populismus entschieden, weil ich gezielt die konservative Partei an der Macht halten will (auch gegen die Zentrumspartei) und mir zutraue die Angelegenheiten der Pops dementsprechend zu steuern.
- Klerikalismus vs Antiklerikalismus: stellt Moralismus bzw Atheismus für 25% der Bevölkerung als 1te Angelegenheit ein. Diese Einstellungen der Angelegenheiten per Ereignis konnte ich in 1.02 leicht revidieren, solange ich in der 0,0-Bauphase war. M.E. empfehlenswert dieses Ereignis erst zu bekommen, wenn man über eine große Menge von Beamten und Handwerkern verfügt, da diese nicht so einfach zu steuern (bzw teurer) sind wie Farmer/Arbeiter/Soldaten.
- Bürokratie vs Nepotismus: gibt kaum Gründe Nepotismus zu wählen, andereserseits ist diese Entscheidung m.E. auch kaum wichtig (siehe political_events.txt)
- Meritokratie vs Aristokratie
Meritokratie erhöht Pluralität um 5%, erniedrigt Gebäudeerrichtungskosten (Fabriken+Kolonialgebäude) und erniedrigt die # der Diplos um 20%, Aristokraten werden ineffektiver. Aristokratie macht das Gegenteil (Kapitalistenbonus wird erniedrigt). Klingt nach einer einfachen Wahl, aber wer Richtung WC gehen will, für den ist Aristokratie interessant wegen der höheren # der Diplos.

Imperialismus&Nationalismus (nur die m.E. wichtigen)
-Manifest Destiny:gibt doppeltes Prestige für den Verteidigungshaushalt, dazu etwas Moral und leicht teurere Truppen.
- Expansionismus: (Regierungspolitik muß Hurrapatriotismus sein) 40% (!) der Pops werden Hurrapatrioten! Da will Preussen hin :). 3 neue nationale Provinzen sind Mitnahmeeffekt.
- Zivilisierungsmission: wer dann Kolonien zum Beanspruchen hat bekommt jetzt doppeltes Prestige. Preussen wird alles dransetzen, einige Kolonien erst dann zu beanspruchen :)

Revolution&Konterrevolution (nur die m.E. wichtigen)
- Generalstreik: man bekommt Gewerkschaften= alle und öffentliche Versammlungen=ja, wenn bisher Gerwerkschaften<>alle war. Kostenlos :)
-#465: ist mir zu kompliziert zum Aufschreiben. Preussen bekommt es nicht (Konservative Partei)

Dazu muß ich sagen, daß ich die die Modifier für 'Ausbildung', 'Verbrechensbekämpfung' und was immer da noch war nicht ganz verstehe bzw als zu niedrig empfinde und nicht erwähnt habe.

Die Bringer aus dem Bereich Soziallehre
Biologismus: 33% werden säkularisiert (sehr wichtig für die Innenpolitiker)...und hier ist der Schalter für die Forschungseffizienz der Beamten/Geistlichen. Wer ein starkes Übergewicht von einer dieser beiden Pop-Klassen hat, sollte genau wissen, was er macht, bevor er Biologismus erforscht bzw schnellstmöglich hier hinkommen! :)
Sozialwissenschaften: könnten wichtig sein für jemanden, dem die laufenden Kosten der Reformen weglaufen...ist mir egal :)


Dies sind die Bereiche an denen sich mein Preussen eigentlich orientieren sollte. Durch meine Fixierung auf eine möglichst späte Ideologielehre habe ich aber Rückstand im Bereich Kultur (mir wurde fast nur Ideologielehre angeboten) und so habe ich Industrie+Wirtschaft breit erforscht, nachdem ich Pioniere hatte (Heer) und Dampfer tauschte (Dampferwerft!). Kultur holte dann mit Riesenschritten auf.

In der Innenpolitik versuchte ich die Masseneinstellung von Pops so zu steuern, daß unerwünschte Angelegenheiten (Säkularisierung) früh kommen, als ich noch sehr viele Soldaten/Farmer/Arbeiter hatte (um sie zu korrigieren) und die Erwünschten (Moralismus+Hurrapatriotismus) möglichst spät, da dann die meisten Beamten+Handwerkern ausgebildet waren.

Preussen wird mit der Beanspruchung von fast ganz Innerafrika bis zur Zivilisierungsmission warten: doppeltes Prestige und dazu fast 75% Bonus durch die 3*5%-Bäume :)

Man kann eine ganze Menge mit Kulturtechs machen, selbst wenn man bei den Erfindungen mal leer ausgehen sollte :)

Nebukadnezar
04.03.04, 04:34
Das große Geld: Zölle und der Weg dahin

1847 hatte Preussen nette Zolleinnahmen. Sie machten ca 30% des Einkommens aus und erlaubten Steuern von ca. 30% für Unter- und Mittelklasse.

In den nächsten Dekaden versuchte ich das Zolleinkommen auszubauen, indem ich andere Konsumgüter nicht mehr verkaufte: Kleider, Möbel etc.
Der Effekt war aber nur minimal bzw stark schwankend und das Steuereinkommen sank auch, schließlich sank beides.

(Das Vorwissen hatte ich in Post #20 in diesem Thread geschildert: erste algerische Erkenntnis)

Eine Zeitlang hatte ich es schon fast frustriert aufgegeben, bis ich dann endlich in fast allen Provinzen keine Kriminalität mehr hatte (senkt den Versorgungsgrad von Unter- und Mittelklasse) und mir die Versorgungszahlen etwas mehr sagten (in 1.02 wurde die Versorgung nur als %-Zahl angegeben).

Meine reichen Pops schienen durch die Bank weg keine Kleider/Möbel zu kaufen, einige (aber nicht alle) Arme+Mittelständler taten dies aber. Dafür kauften meine reichen Pops Güter der höherern Versorgungsstufe, obwohl dort auch teurere dabei waren.... :confused:

Meine Erklärung:

1. Offensichtlich gab es auf dem WM im frühen Spiel noch nicht genug Kleider/Möbel!
Es spielte also nur eine sehr begrenzte Rolle, ob ich meine Produktion einstellte und meine Importe besteuerte, denn man kann nur besteuern was auch importiert wird!
Eigentlich ganz logisch, aber ich kam nicht eher drauf :)

2. Wenn man die Produktion von irgendwas senkt ohne für gleich-profitablen Ersatz zu sorgen ('Profit' geht an die Pops), dann sinkt auch das zu besteuernde Einkommen, wodurch sich die Pops weniger Importgüter leisten können.
Ebenfalls logisch ;)

Dazu hatte ich folgendes übersehen:
3. Eigenverbrauch ist in einer zollbasierten Wirtschaft doppeltes Gift. Baut man z.B. eine Eisenbahn, so sinkt das besteuerbare Einkommen, weil weniger Stahl verkauft wird, wodurch sich die Pops weniger Importe leisten können.
Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je mehr Eigenentnahmen man macht. Entnimmt man aber kleine Mengen an Konsumgütern z.B. zum Ernennen von handwerkern, so sinkt zwar das Steuereinkommen, aber kurzfristig steigt das Zolleinkommen.
Etwas verwirrend hier auf Anhieb ein Muster zu erkennen :)


Da ich 1-3 nicht beachtet hatte, kamen keine dauerhaften Zollsteigerungen zustande bzw schwankten sehr stark.


Die Wunschkonstellation ist damit folgende:
- der WM muß genügend Importgüter für meine Pops herstellen
- Deutschland muß seinen Pops hochprofitable Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, damit sie sich viele teure Importe leisten können
- diese zum Verkauf bestimmten Güter dürfen alles mögliche sein, nur nicht Güter, die meine Pops sich auch auf dem WM besorgen und leisten können. Luxusmöbel und Luxuskleidung können sie sich nicht leisten. Artillerie und Dampfer wollen sie nicht konsumieren. Das sind Beispiele für profitable Verkaufsprodukte.
- der Anteil der Eigenentnahme sollte möglichst gering sein um dauernde Schwankungen zu unterbinden und Entwicklungen der Zolleinnahmen besser zu beobachten.


Dies sind Banalitäten, aber mir fielen sie erst im Laufe der Zeit ein. Es dauerte sehr lange, bis ich wieder mit dem Nicht-Verkauf von teuren Konsumgütern experimentierte, so daß meine Zolleinnahmen fast nur durch Bevölkerungswachstum zunahmen.


Dazu habe ich mich selbst gehandicapt durch meine Focussierung auf die Innenpolitik. 0,0-Pops waren mein Ziel, aber dies konnte ich nur erreichen, wenn ich Farmer/Arbeiter auch als diese behielt, bis sie 0,0 erreichten.
Danach sollten wie beschrieben meine bestehenden Handwerker+Beamten (üblichweise hatten diese dann 0, 6-8) zu Soldaten und dann Farmern/Arbeiter konvertiert werden um auch diese auf 0,0 zu bekommen, so daß meine Wirtschaft im Vergleich zu anderen Preussenspieler nicht so wahnsinnig schnell wuchs :)

Hier die Entwicklung der preussischen Wirtschaft 1851-1870:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/economy18511870.jpg


Zu sehen ist ein schöner Anstieg der Zolleinnahmen von 1860->1870.
Es darf gerne über das geringe Industrieranking gelacht werden :)
Reicht aber trotzdem für #1 und um zu verdeutlichen welches Potential bei den Steuern besteht: In Deuschland sind immer noch rund 70% aller Pops Farmer und Arbeiter. Da ist in den nächsten Jahren eine gewaltige Steigerung bei den Steuereinnahmen zu erwarten, wenn die alle in Fabriken arbeiten.

Hier 2 repräsentative Staaten: Württemberg und Sachsen (1870)

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/wurtsachs1870.jpg

Württemberg hat fast nur 'umerzogene' Pops und damit ein recht homogenes und erwünschtes Bild bei den ersten und zweiten Angelegenheiten. Liberale gibt es praktisch nicht mehr!
Sachsen dagegen hat wie die meisten preussichen Startstaaten noch sehr viele Pops, die noch nicht 'umerzogen' wurden und daher mehr (unerwünschte!) Vielfalt bei den Angelegenheiten und recht viele Liberale.

Dies wird Schritt für Schritt korrigiert, während Württemberg bereit ist zur vollständigen Industrialisierung.


Etwas anderes fällt bei den Zahlen von 1870 aber noch auf: Verteidigung+Militärausgaben und das hat folgenden Grund:........

Nebukadnezar
04.03.04, 05:06
Deutschland ist reichlich verärgert!

Seit 1866/67 flattern ständig separate Kriegserklärungen aus Frankreich und Dänemark (!) herein: Kolonialkriege......

Erklären kann ich es kaum. Annektiert wurden bis dahin nur Burma und Brunei. Den BB-Wert nach der Reichseinigung hatte ich wie beschrieben per Hand editiert.
Marokko, Tunesien und Burma wurden zwar angegriffen, aber nicht annektiert (Hauptstadt blieb stehen).
Deutschland hatte lange genug zugesehen, wie Frankreich+Spanien nichts gegen die nordafrikanischen Appetithappen unternahmen und schließlich selber zugegriffen.

Vielleicht war das ein Schitt zuviel gewesen, denn ansonsten gibt es kaum einen Grund ein in Europa friedliches Deutschland zu provozieren, zumal Deutschland im Militärranking nur sehr knapp hinter Rußland auf Platz 2 liegt.... :confused:

Eigentlich wollte ich zusehen, was die KI so anstellt und nicht als Kriegstreiber auftreten, aber irgendwann ist Schluß!
Sogar die Eroberung von Französich-Algerien mit dem Ziel koloniale Landgrenzen auszumerzen half nicht, die Franzosen zu beruhigen:
Kolonialkrieg - weißer Frieden - Kolonialkrieg - :rolleyes: ..so ging es Jahrelang


Hier die Situation in Europa 1870:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/map1870.jpg

1 Von Rußland eingetauscht (gegen Gebiete in Marokko) bzw. gekauft. Krakau von Österreich-Ungarn gekauft. Krakau hatte den Fehler gemacht sich mit Sardinien-Piemont zu verbünden und gegen Österreich-Ungarn zu verlieren.

2 Bestrafung der Dänen für freche und unprovozierte Störungen des Weltfriedens

Beziehungen zu Rußland: +200
Beziehungen zu Österreich: +190

Damit ist an der Ostgrenze nichts Böses zu erwarten, wo sich Österreich-Ungarn und Rußland in schöner Regelmässigkeit und mit wechselndem Kriegsglück bekämpfen. Schweden + Osmanen machen auch öfter mal mit gegen die Russen, aber nie verbündet mit Österreich-Ungarn. Krakau ist voll mit großen Kapitalisten-Pops. Baltikum+Polen sind entvölkert, aber teilweise mit russischer Bevölkerungsmehrheit und dann sehr teuer gewesen.

Der Truppenaufmarsch im Südwesten Deutschlands ist zuerst gegen Belgien gerichtet, das mit Frankreich verbündet ist, was Deutschland nach den dauernden französischen Provokationen als Kriegsgrund ausreicht!
In kurzen Zeit läuft deren Bündnis aber ab und dann sehen wir mal, ob die Franzosen auch Lust haben sich mit einem Belgien zu verbünden, das grade einen Nicht-Kolonialkrieg führt :)

Steiner
04.03.04, 09:34
Toll, das ist mein absoluter Lieblings AAR :)

Jetzt ist er nicht nur sehr informativ sondern wird auch noch hoch spannend... ;)


Eine private Frage sei mir gestattet:
Das oben ist doch die Uhrzeit wann du geschrieben hast - oder (gähn!)
Um die Zeit durchlebe ich eine REM-Schlafphase nach der anderen ...
Arbeitest du Schicht ?

Dr. Evil
04.03.04, 09:39
Uns würden die ständigen Kolonialkriege auch irgendwann so nerven, dass wir um der Ruhe willen, dem Agressor den Krieg erklären würden.

Frankreich müsstet ihr ebenso wie Belgein mit dem Deutschen Reich leicht niederringen können!

Viel Erfolg!

Nebukadnezar
04.03.04, 18:37
@ esteiner: Danke fürs Lob :)
Zeit: ich bin Programmierer und arbeite meist zuhause, kann mir meinen Tag- und Nachtrythmus also aussuchen :)

@ Dr.Evil: aussenpolitische Anerkennung des deutschen Vorgehens durch Portugal wird hiermit wohlwollend vermerkt. Das Deutsche Reich gelobt Portugal gegenüber stets sehr wohlwollend zu agieren :)

Der kommende Krieg: Mein Militärrating beruht zu einem Gutteil auf Reservedivisionen, die ich aber nicht vorhabe zu mobilisieren (Schutz der Bevölkerung gehört zu meinem Spielzielen bzw Hausregeln).
Divisionen im Feld sind März 1870: Frankreich : 88, Deutschland: 114, wobei die AI Inseln meist mit 1 Division schützt (Frankreich hat einige Kolonien im Pazifik). Dafür sind viele deutsche Divisionen (ca. 35) in Afrika, Brunei+Burma (traue nie dem Briten :) ). Militärtechs haben die Franzosen mehr, aber nur Deutschland hat das Maschinengewehr.
Alles zusammen ist die Situation im Südwesten ziemlich ausgeglichen: wer den anderen angreift bekommt dick eins auf die Mütze, wenn man grade drauflos zieht bei dem Terrain im Elsaß und der Verschanzung, aber mehr darf ich jetzt gar nicht erzählen, sonst habe ich heute Nacht ja nichts mehr zu erzählen...bin trotzdem auch sehr siegesgewiß, da es ja nur gegen die KI geht :)
Belgien?
Ja, die sollten harmlos sein, aber die Franzosen haben eine Überraschung für siegesgewisse Deutsche :)

Nebukadnezar
05.03.04, 05:51
Der große Krieg

Belgien und eine Verzögerung
Der Krieg gegen Belgien war kurz (März-Oktober 71) und endete mit Tournai, Charleroi, Liege, Namur und Arlon an Deutschland sowie Belgiens Satellierung.
Belgien sollte weiterhin als Staat existieren dürfen, aber seine bis dahin zu engen Bindungen an Frankreich lösen.
Die Friendensbedingungen insbesondere die Landverluste mögen hart erscheinen, aber Deutschland akzeptierte nur ganze Staaten und keine Teillösungen, damit Handwerker und Beamte in den neuen Provinzen sofort in ihren gewohnten Fabriken arbeiten konnten.
Wehmutstropfen aus deutscher Sicht: Prinz Friedrich war gefallen.

Nun war die Gelegenheit günstig sofort das eigentliche Ziel: Frankreich anzugreifen, da die französchen Stellungen entlang der neuen Grenze zu Deutschland noch nicht komplett bezogen waren, aber 15 belgische Divisionen waren noch in Lille und Dunkerque als Expeditionstruppen unter französischem Kommando.
Die Bindungen zwischen Belgien und Frankreich waren in der Tat eng gewesen!

Verärgert über den neuen Verbündeten Belgien aber diesem diplomatischen Glanzstück der Franzosen Respekt zollend wartete das Oberkommando der deutschen Wehrmacht ab.
So dauerte es bis zum Frühling 1872 bis sich die deutsch-belgische Krise endgültig gelegt hatte und damit waren auch die französchen Divisionen grösstenteils in den neuen Stellungen.

Aber auch sonst hatte sich einiges getan im Kräfteverhältnis:
Sowohl Frankreich als auch Deutschland hatten weiter aufgerüstet. Frankreich kompensierte den Ausfall der belgischen Expeditionstruppen, während Deutschland weitere 14 Pioniersdivisionen in Dienst stellte und jetzt mit 75 Divisionen gegen vermutete 70 französische Divisionen in Europa stand.
Durch von Österreich-Ungarn erworbene Militärtechnologien (2) war Deutschland technologisch leicht im Vorteil was die reine Anzahl betraf (1), aber diese eine Technologie hatte es in sich: das Maschinengewehr!

Kriegsziele
Frankreich auf irgendeine Art und Weise zu besiegen war also möglich, aber alleine zu siegen war dieses Mal nicht im Sinne des deutschen OK und der politischen Führung: An Frankreich sollte ein Exempel statuiert werden um diese sinnlosen Kriegserklärungen zu unterlassen.
Dazu war es aus der Sicht aller Verantwortlichen erforderlich die französche Armee so zu dezimieren, daß sie auch einen Kolonialkrieg nicht mehr wagen würden. Zumindest Dänemark unterließ dies seit nunmehr 4 Jahren.

Dazu sollten mindestens Straßburg, Mühlhausen und Metz gewonnen werden


Deutsche Planungen
Im Gegensatz zu allen Kriegen, die Deutschland bisher geführt hatte, stand also nicht Geländegewinn im Vordergrund, sondern die Vernichtung feindlicher Divisionen und um es noch weiter zu erschweren sollte der Krieg kurz sein um möglichen Komplikationen an anderen Fronten nicht unvorbereitet gegenüber zu stehen.

Und da begannen die Schwierigkeiten der deutschen Planung. Frankreich hätte bei einem Frontalangriff den Geländevorteil des Verteidigers und dabei nur 7 Grenzprovinzen zu verteidigen, während Deutschland 9 hatte.

2 große Pläne wurden diskutiert:
Elsaßfalle: Eine große Umfassung des französichen Frontausbuchtung über die Linie Mühlhausen/Verdun bzw Metz, aber das Gelände in Mühlhausen und Straßburg verbieten jeden Angriff bei adaquater Verteidigung.
Sichelschnitt: Charleville->Laon->Amiens mit dem Ziel der Einkesselung des französichen Nordsektors, aber auch dies erschien etwas zu riskant, da Charleville zusätzliche Truppen zum Halten benötigen würde und dann eventuell nicht genügend Truppen zur Auflösung des Kessels bereit stünden.

Diese Pläne hatten isoliert betrachtet den Nachteil, daß gegen stark befestigte französiche Stellungen gekämpft werden müsste und es ungewiß war, wie schnell die Franzosen Nachschub herbeischaffen könnten.

Schließlich entschied man sich für eine Etappenlösung der großen Angriffspläne mit einer Eröffnungsvariante aus den beiden deutsch-dänischen Kriegen, nur daß Stralsund diesmal Saarbrücken hieß.
- Saarbrücken wird geräumt Richtung Luxemburg
- kurz bevor die Franzosen aus Metz nach Saarbrücken gelangen zieht von Moltke als schnellste Armee mit seinen Pionieren nach Metz und besetzt die dann leere Provinz.
- Während Metz besetzt ist und gehalten wird, müssen die Franzosen in Saarbrücken angegriffen und als Kessel vernichtet werden, aber die Schlacht darf dort nicht gewonnen werden bevor von Moltke nicht Metz besetzt hat.
- Moltke muß Metz solange halten bis der Saarbrücken-Kessel geräumt ist.

Das Ziel dieser öffnenden Variante ist nicht primär die Zerstörung von vermutlich 5-8 französischen Divisionen in Saarbrücken, sondern vor allem die durch Metz erzwungene Neuorientierung und Disorganisation der französischen Frontlinie, so daß in Abhängigkeit der französichen Reaktion auf Metz entweder die deutsche Nord- oder Südfront die Elsaßfalle bzw den Sichelschnitt als die eigentliche Operation vollziehen kann.

Die taktische Doktrin Deutschlands bestand in der Ausnutzung des Geländevorteils erzwungen durch hohe Mobilität und sofortiger Befestigung der Stellungen unterstützt von schwerem Maschinengewehrfeuer, das zur damaligen Zeit einmalig in der Welt war.
Das gegen Frankreich eingesetzte Heer hatte fast vollständig Pionierbrigaden.

Die französische Doktrin war reichlich unbekannt, hatte man aber als 'levée en masse' bezeichnet gesehen und bedeutet frei übersetzt soviel wie 'massenhaft drauf und los' ;)
Sie hatten hauptsächlich normale Divisionen mit ca. 10% Artillerie bzw. Hauptquartier-Brigaden.

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/fra16.jpg

Die Realität
Organisiert in die Heeresgruppen Nord, Mitte und Süd mit jeweils 6-8 Divisionen pro Armeeführer begann der Krieg wie geplant im Mai:

- Von Tepper-> Luxemburg
- 6 französische Divisionen ziehen nach Saarbrücken in die Falle.
- Von Moltke zieht mit 7 Pionierdivisionen nach Metz, wo 2 frisch eingetroffene französische Divisionen zu spät dran sind. Auch mit Hilfe des Geländebonus werden diese schnell zurück geworfen.
- Bauknecht zieht jetzt nach Saarbrücken mit 6 von 7 Divisionen um die Franzosen dort zu stellen. Siegen darf er noch nicht, da sich die Franzosen sonst nach Metz zurückziehen können.

An dieser Stelle hätte intelligentere Aufklärung (sprich: Blick auf die restlichen franz. Armeen) schon Aufschluß geben können, was passieren würde, aber die deutsche Heeresleitung bekommt es nicht richtig mit.

- noch bevor Von Moltke Metz einnehmen kann erscheinen 30.000 weitere Franzosen
- auch diese können zurückgeschlagen werden.
- Metz wird eingenommen
- Endlich kann Gennert mit 4 Divisionen Richtung Saarbrücken aufbrechen um die Franzosen dort zusammen mit Bauknecht zu vernichten. Leider hat ein Versager im deutschen Oberkommando eine völlige Fehlplanung verursacht, so daß Gennert auch eine verdammte Artilleriebrigade dabei hat und furchtbar langsam ist und was noch ärgerlicher ist: dies wird erst bemerkt als er bereits eine zeitlang unterwegs ist!
- von Moltke frischt seine Divisionen auf (Moral sinkt) und buddelt sich ein. Er weiß jetzt, daß die Räumung des Saarbrücker Kessels etwas länger dauert als vorgesehen.
- 280.000 Franzosen walzen aus Nancy auf Metz zu und auch sonst scheint überall Bewegung in der französichen Front zu sein
- irgendjemand hat da ganz furchtbar gepennt!

Was ist passiert?

Unbemerkt von einem sehr lässigen deutschen Oberkommando haben die Franzosen entlang der gesamten Front taktische Reserven gebildet (auf deutsch: von jeder Position ziehen 1-2 Divisionen ab) und werfen diese nun Richtung Metz.
Woher die 280.000 Franzosen kommen weiß niemand so genau, außer daß sie nicht da sein dürften, denn dies sind jetzt schon fast annähernd 80 sichtbare französische Divisionen und angeblich haben die Franzosen auch in den Kolonien noch Divisionen, womit die durch Spionage (Ledger) ermittelten Zahlen hinfällig sind.
(Vielleicht hat Frankreich dasselbe gemacht wie Deutschland vor kurzem und neue Divisionen in der Pipeline gehabt? :D )

Frankreich hat nicht neu mobilisiert, das hatten sie schon vor langer Zeit: dies sind reguläre Einheiten, und genau das wird noch sehr wichtig, denn auch die Franzosen sind verdammt langsam durch schlecht eingesetzte Artilleriebrigaden *puuuh*

- Von Falckenstein bekommt den Auftrag Von Moltke zu helfen. Er wird vermutlich erst kurz nach den Franzosen eintreffen, aber Metz muß gehalten werden, bis Saarbrücken geräumt werden kann.
- von Manteuffel löst die Heeresgruppe Süd auf und zieht nach Kaiserslautern, wodurch die dortigen Divisionen ebenfalls nach Metz können. Burmeister muß jetzt Baden alleine absichern.
- Die Heeresgruppe Nord räumt Tournai und verlagert geschlossen nach Süden, so daß Burghalter über Luxemburg nach Metz kommen kann, aber das wird dauern.
- vergessene Reservedivisionen in Charleroi und Aachen ziehen nach Namur und Arlon. Da immer mehr Divsionen beider Seiten nach Metz ziehen könnte Sichelschnitt jetzt eher Erfolg haben und so vielleicht Metz entlasten.

Ziemlich dicke Staubwolken am Horizont zeigen nicht nur von Moltke an, daß da noch mehr als 280.000 Franzosen unterwegs sind.
Das ist betrüblich, denn Von Falckenstein und die Truppen aus Kaiserslautern hätten sonst für gleiche Verhältnisse gesorgt (alle Parameter eingerechnet)

- Von Tepper lässt 2 Divisionen zum Schutz in Luxemburg zurück, hofft, daß Burghalter rechtzeitig kommt, bevor Franzosen auf die Idee kommen nach Luxemburg zu ziehen und macht sich ebenfalls auf den Weg nach Metz, wo sonst eine Niederlage droht trotz hervorragender Anführer, Maschinengewehren und Geländeboni.

Für kurze Zeit wurde auch mit dem Gedanken gespielt in Auffangstellungen zurück zu fallen und Metz erstmal Metz sein zu lassen, dazu Saarbrücken dann halt nicht als Kessel zu räumen, aber jetzt sind die meisten deutschen Divisionen in Bewegung und haben damit ihre Verschanzung verlassen.
Nach alter preussischer Tradition sollte zwar bevorzugt auf eigenem Territorium gekämpft werden um General "Verschleiß" als Verbündeten zu haben, aber jetzt ist bereits zuviel investiert.
(Außerdem habe ich ziemliche Schwiergkeiten eine Schlacht abzubrechen. Dauert manchmal Tage, also weiß ich nicht ob Moltke überhaupt aus Metz lebend herauskommen würde, da er dann seine Verschanzung verliert)
Erstaunlich wie in kürzester Zeit aus einem vermeintlichen Stellungskrieg eine große Schlacht wird in der es vor allem darauf ankommt möglichst früh irgendwo an zu kommen :)

Immerhin ein Vorteil für die deutschen Armeeführer, die darin und in der Organisation (schnelles einbuddeln) excellent sind.

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Das ist der erste richtige Krieg und auf einige Zeit hin auch der einzig nennenswerte überhaupt, da kann man schon mal etwas ausschweifen.
Vor lauter Aufregung hatte ich übrigens mehrmals vergessen zu pausieren ;)

Oliver Guinnes
05.03.04, 09:41
Sie ja nach der Mutter aller Schlachten aus. Wir sind schon gespannt, wie das ausgehen wird!

:gluck:

Dr. Evil
05.03.04, 10:30
Leider hat ein Versager im deutschen Oberkommando eine völlige Fehlplanung verursacht, so daß Gennert auch eine verdammte Artilleriebrigade dabei hat und furchtbar langsam ist und was noch ärgerlicher ist: dies wird erst bemerkt als er bereits eine zeitlang unterwegs ist!

Teert und Federt diesen Versager!!! Doch sind wir zuversichtlich, dass Ihr es dennoch schafft den Feind zu entmilitarisieren :D

Wir würden Euch hiermit auch einen kleinen taktischen Vorschlag zu Eurem Krieg beisteuern:
- Realisiert die Elsaßfalle, indem ihr Pfrozheim aufgebt und die dort stationierten Einheiten nach Freiburg zieht. Stürmt sofort Lothringen mit allen Einheiten um einen schnellen Sieg zu garantieren(General von Manteufel ist perfekt für Offensivkriege), und schließt den Kessel mit Metz so schnell wie möglich
Risiko: Frankreich könnte tief ins Deutsche Reich vordringen, aber sobald die Einheiten eingekesselt sind, kehren sie meistens um...
- Toulon aufgeben -> die Einheiten nach Metz bringen...(Metz darf nicht fallen)
- Auch die Einheiten aus Aachen nach Metz oder Saarbrücken bringen
- Beim Vorrücken auf Metz mindestens drei Divs pro Provinz zurücklassen, um auf Ausbruchversuche reagieren zu können
- Notfalls Moltke in Metz unterstützen, danach den Elsasskessel auflösen...

p.s.: Wir lieben risikoreiche Taktiken und geben durchaus zu, dass dieser Plan ein gewisses Risiko birgt... :D

Aber wer weiss, vielleicht habt ihr die Schlacht um Frankreich schon längst geschlagen und unser Plan war mehr als überflüssig.... ;)

Nebukadnezar
06.03.04, 05:26
@ Oliver Guiness: nach meinen Schätzungen der bisherigen Armeestärken dürfte das das grösste Aufeinandertreffen von regulären Divisionen sein, also ziemlich groß :)

@ Dr. Evil:
Der Typ verschanzt sich hinter einem neuartigen Gerät namens 'Monitor' und ist mit 'Tastatur' sowie 'Maus' bewaffnet, kommt man nicht so leicht ran.

Das Spiel ist in der Tat schon weiter fortgeschritten: 1899. Ich habe seit dem Start dieses AAR nicht weiter gespielt. Um Kritik und Anregungen habe ich aber ausdrücklich gebeten :)

Die Schwächen des Elsaßplans:
Mühlhausen und Straßburg sind Gebirge mit Wald, also das übelste für den Angreifer. Die Franzosen haben auch nach dem Abzug von je 1 Division immer noch je 50 bzw 60K dort stehen, so daß auch Manteuffel m.E. nicht durchkommen würde mit den damals 15 Divisionen im Süden. Ich hatte gehofft, daß die Franzosen da mehr abziehen würden.

-Toulon? Tournai? Arlon? Tournai gebe ich auf und habe alle 4 Armeen im Norden eine Provinz Richtung Luxembrug verlagert, so daß Burghalter frei wird für Luxemburg bzw Metz
- Aachen steht leider nur 1 Division und die ist nach Arlon gezogen, so daß notfalls noch eine Armee weiter Richtung Metz ziehen kann.

Ihr habt aber Recht mit der Forderung nach einer risikoreicheren Strategie. Die Armeen waren so aufgestellt um die Saarbrückenfalle zu stellen und dann sowohl Sichelschnitt als auch Elsaßfalle unterstützen zu können. Durch die Unbeweglichkeit der Franzosen in Mühlhausen waren aber die Stellungen im Süden zur Verteidigung overpowert und zum Angriff zu schwach.
Diese Truppen fehlten woanders, wo neben Saarbrücken/Metz ein weiterer Durchstoß, also offensiver/risikoreicher agiert hätte werden müssen.
Die Nordarmeen müssen jetzt in Metz helfen statt offensiv werden zu können...ärgerlich wenn man die Initiative verliert.

Ich war bei der Aufstellung zu gierig bzw zu optimistisch gewesen.
Daß Frankreich weiterrüstet hätte mir klar sein müssen, schließlich habe ich es auch getan und Frankreich hatte den Wegfall der belgischen Expeditionstruppen schon in kurzer Zeit kompensiert gehabt, lief also unter Volldampf.
Ärgerlich bei Metz ist besonders, daß die Franzosen kürzere Wege haben, während meine Südarmeen nicht durchkommen, sondern aussen rum müssen.

Dazu ist Metz ein Musterbeispiel, was man vermeiden sollte als Schlachteröffnung: hoher Verschleiß durch massive Stapel auf Feindesgebiet, wenn der Gegner noch große Reserven hat und diese auch leicht umschichten kann

Sowas mache ich sonst gerne zu Beginn auf eigenem Gebiet mit umgekehrtem Vorzeichen ;)

Entweder einen zweiten Durchstoß (aber Elsaß im Gebrige schaffe ich damals nicht m.E.) oder eine größer angelegte Falle auf eigenem Gebiet wäre besser gewesen...also was größeres statt dem kleinen Pieselkram, den ich da veranstalte, wo jetzt Frankreich die Initiative hat.

Aber wer immer Metz gewinnen wird: was dann noch übrig bleibt beim Verlierer hat so geringe Moral, daß deren neue Stellungen auch fast gleich wieder genommen werden können.

Nebukadnezar
07.03.04, 07:04
Die Erweiterung des deutschen Wortschatzes

- Die Franzosen kommen angerollt.
- Zuerst mit 280.000 Mann
- am Monatsersten ist klar: Verstärkung muß schnell kommen, da der Verschleiß furchtbar ist.
- Stattdessen kommen weitere 20.000 Franzosen
- Von Moltke fällt und führerlose 40.000 Deutsche verbleiben in Metz

Nach Berlin telegrafierte Meldugen klingen so: "Wir sind noch 40.000, nein: 38, äh, 36 ...verdammt: zuwenig!!!", was sehr unmilitärisch klingt, aber den Nagel auf den Kopf trifft.

- Von Falckenstein kommt!

Und hier wird es merkwürdig bzw deutlich wie wichtig es ist der erste zu sein: Falckenstein erhält den Geländebonus gutgeschrieben, weil Deutschland als Verteidiger gilt!

- Die Verstärkung aus Kaiserslautern kommt!
- Teppert kommt!
- Franzosen kommen auch...
- zum Glück nicht viele...

Die Situation ist weiterhin sehr kritisch. Deutschland kann zwar jetzt von Tag 1 bis Tag 30 den Franzosen leicht mehr Verluste zufügen als umgekehrt, aber beim Monatswechsel verlangt der Verschleiß seinen hohen Zoll.

- Saarbrückenkessel geräumt!
- Ab nach Metz um die Schlacht dort zu beenden, damit der Verschleiß dort aufhört! Es ist völlig egal wieviele Verluste die Divisionen hinnehmen müssen, solange nur die Divisionen bestehen bleiben.

Falls es schon vergessen wurde: algerische Erkenntnisse :)
Verluste bei meinen Divisionen erzeugen keine Verluste bei Pops, da keine Verbindungen zu Pops besteht. Nur bei den Kolonialtruppen habe ich mir nicht die Mühe gemacht diese Verbindungen zu durchtrennen. Aber die ganze Division kann natürlich verloren gehen.

- Burghalter aus Luxemburg wird ebenfalls nach Metz beordert.

Das sieht jetzt nach Overkill aus, aber jede weitere Dvision in Metz erleidet furchtbare Verschleißverluste und die will ich beenden. Frankreich schickt genau wie Deutschland Divisionen nach Metz, nur eben inzwischen deutlich weniger.

- Von Moltkes Divisionen sehe ich nicht mehr angezeigt, sind wahrscheinlich komplett verloren.
- Als Burghalter und die Saarbrücker Divisionen eintreffen geht es sehr schnell runter mit der französichen Divisionszahl.
- Mittlerweile befindet sich die Hälfte der Deutschen und nicht ganz die Hälfte der französchen Divisionen (geschätzt) in Metz!

Es ist jetzt absehbar, daß Metz gewonnen wird, wenn Frankreich nicht nochmal was dickes sendet. Außerdem ziehen sich viele französische Divisionen aus Metz nach Verdun zurück, etwas weniger nach Nancy.
Das ist eine Chance die genutzt werden sollte:

- Charleroi wird aufgegeben, Nordfront verschoben und Charleville angegriffen, wo nur wenige Franzosen stehen und auch erst seit kurzem, also nicht tief eingegraben sind.
- Die letzten Tage der Metzer Schlacht sind ein reines Gemetzel.

Der relative Vorteil für den Stärkeren wird mit abnehmender Gesamtstärke immer größer, so daß die letzten französischen Divisionen fast hinweggefegt werden.
3000 gegen 2900 ist eine 1:1-Situation, aber 200-100 eine 2:1-Situation :)

- Charleville und Metz in deutscher Hand, viele Franzosen in Verdun, das sieht nach einer Einkesselung der Flachlandprovinz Verdun aus und so gehts nach Nancy und Chalons, während 2 der Armeen aus Metz nach voller Auffrischung sofort nach Verdun ziehen um ein weiteres Eingraben der dortigen Franzosen zu verhindern. Auch alle anderen Metzer Armeen erhalten Verstärkung und ziehen bis auf 5 divisionen sofort nach Nancy. Moral spielt keine Rolle, die wird während des Marsches aufgefrischt
- Mit Übermacht wird Nancy erobert und bis auf 5 Divisionen ziehen alle nach Verdun, wo bisher Unterzahl herrschte.
- Jetzt herrscht dort Übermacht, weil alles was nicht zum Sichern des Kessels benötigt wird nach Verdun eilt.

Seitdem spricht man in Deutschland von "Gemetzel" wenn man ein gegenseitiges Zerfleischen meint (Startphase Metz) und "Niedermetzeln" wenn man unsportliches Abschlachten eines angeschlagenen Gegners meint (Endphase Metz).
Wenn jemand sein "Verdun erlebt" ist genau das gemeint, was dort Frankreich widerfährt: Niederlage ohne Entkommen.

Frankreich ist nicht mehr in der Lage auch nur örtlich begrenzt offensiv zu werden und kann sich auch nicht mehr verteidigen. Die Mitte ist komplett gebrochen und in Auflösung begriffen. Nur noch an den Flanken hat Frankreich nennenswerte Kräfte. Mühlhausen/Strasburg bzw Nordfrankreich, wo die Franzosen Tournai und Charleroi besetzt haben.

Die nordfranzösichen Divisionen werden über Laon und Amiens, also Sichelschnitt, isoliert und in Dünkirchen vernichtet.
Durch Verlassen von Nancy und Chalons werden Verteidiger aus Mühlhausen/Strasburg herausgelockt, so daß auch diese vernichtet werden können.
Dadurch ist die Mitte vorübergehend etwas verwaist, Franzosen rücken hier nach und werden nach der Vernichtung beider französcher Flanken zermalmt.

Paris hat immer noch keine strategische Bedeutung :D

Daß Frankreich in dieser Situation 50.000 Mann in Kiel landet und kurz drauf nochmal 20.000 in Emden muß als Verzweiflungstat registriert werden, da die dortigen deutschen Truppen zusammen mit 5 neuen Gardedivisionen alle Franzosen vernichten.
Die anderen 5 neuen Gardedivisionen helfen beim Besetzen Frankreichs, denn anders kann man es nicht mehr nennen.
Es wird zwar noch gekämpft hin und wieder, aber nur noch im Verhältnis 5-1 und im Vormarsch werden diesen Franzosen auch gleich alle Rückzugswege abgeschnitten.

Mai 1873: Frankreich hat nur noch 1 reguläre Division in Euopa, die anderen 3 sind durch Partisanen entstanden, womit das Kriegsziel der Vernichtung der französichen Armee erreicht ist.

Frankreich akzeptiert das erste deutsche Friedensangebot: Elsaß-Lothringen komplett an Deutschland.


Nachbetrachtung

Fast genau 1 Jahr Krieg.
Mehrere Monate Metz, wo derartig viele Divisionen gekämpft haben und vernichtet wurden, daß ich deren Zahl nicht kenne. Verdun waren irgendwas um 25 französische Divisionen und Dünkirchen ebenfalls.
Nach Verdun war es eher ein Katz- und Maus-Spiel als ein Kampf, aber bis dahin war es sehr spannend :)

Was wäre passiert, wenn ich Metz verloren hätte?
*das folgende ist nur mein Erklärungsmodell für einige Beobachtungen, aber aufwendig sicher zu testen*
Zuerst mal hätte ich alle dort eingesetzten Divisionen bei einem späten Rückzug verloren, da keine meiner Divisionen in Europa Verbindung zu einem Soldatenpop hat (algerische Erkenntnis).
Das bedeutet, daß diese Divisionen bei Stärke 0 und einem Nachschubcheck aufgelöst werden. Manchmal sieht man ja, daß sich Divisionen mit Stärke 0 zurückziehen und wieder aufgefüllt werden können. Das geht bei mir nicht.
Auch ein Rückzug bei Stärke 1000 wäre so ausgegangen, da die Verschleißquote dann die Stärke auf 0 gesenkt hätte.
Falls das passiert wäre, hätte ich mich wahrscheinlich tiefer nach Deutschland zurück fallen lassen um auf eigenem Boden zu kämpfen und dort Fallen zu legen, aber es wäre dann ein deutlich längerer Krieg geworden, ganz zu schweigen davon, was anderswo hätte passieren können.

Z.B. traten die Osmanen nach ein paar Monaten einem Bündnis mit Frankreich bei. Ich habe keine Ahnung, ob die Osmanen mit Invasionsflotten zu mir unterwegs waren, aber ich glaube es nicht, da Deutschland in Afrika an das osmanische Reich angrenzte und dort nur Mini-Kämpfe bzw Stellungskriege ausgefochten wurden (Lybien hatte keine Landverbindung zu Konstantinopel)
Falls sich Frankreich aber mit jemand anderem verbündet hätte...dann wäre es übler gekommen.
So ging es in einem schnellen Krieg vorbei.
Den Franzosen wurden die letzten Claims in Afrika und dem Pazifik abgenommen und die Osmanen gaben auch nochmal 2 Claims in Somalia ab :)

Hier die Veränderungen der mitteleuropäischen Landkarte:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/siegfr.jpg

1 Gewinne im belgischen Krieg
2 Gewinne im französischen Krieg
3 weitestes Vordringen Deutschlands in Frankreich kurz nach Friedensschluß

In Italien hat Österreich keine Opposition, was z.T. auch darauf zurück zu führen sein müsste, daß Frankreich nicht helfen konnte. SP hatte wie die Türken ein Bündnis nach kurzer Zeit mit Frankreich, aber nach einem weißen Freiden habe ich ihnen keine weitere Beachtung mehr geschenkt oder um es so auszudrücken: Falls Österreich-Ungarn in Italien während des deutsch-französischen Krieges gekämpft hatte, dann war es ganz schön schnell und hatte sich einen sehr guten Zeitpunkt augewählt ;)


Und dann war da noch..........

Frankreichs Verrat

Die französiche Erklärung eines Kolonialkrieges nach wenigen Monaten

Die Schilderung der praktisch oppositionslosen Besetzung Frankreichs erspare ich allen: Frankreich wird Satellitenstaat und zahlt Reparationen. Land wollte ich nicht mehr haben :mad:

Was mich daran wurmt: Einmal die KI natürlich, denn Frankreich hatte nicht den Hauch einer Chance. Ärgerlicher ist aber, daß jetzt Mittel- und Westeuropa praktisch 'leer' und damit ereignislos sind. Dort passiert nichts mehr, da ein europäisches Schwergewicht praktisch draussen ist.
Dies hat auch Einfluß auf Osteuropa, da Österreich-Ungarn in Italien keinen Ärger mehr von Frankreich zu erwarten hat und ein italienisches Gewicht nicht mehr da ist.

Hier droht etwas Langeweile.

Was Deutschland gegen die Langeweile unternimmt gibt es das nächste Mal zu lesen. Außerdem einen Abriß der Kolonialentwicklung und was so in Amerika geschah :)

Oliver Guinnes
07.03.04, 15:42
Seitdem spricht man in Deutschland von "Gemetzel" wenn man ein gegenseitiges Zerfleischen meint (Startphase Metz) und "Niedermetzeln" wenn man unsportliches Abschlachten eines angeschlagenen Gegners meint (Endphase Metz).

Sowas hatten Wir Uns doch schon immer gedacht, Ihr Schelm.

Die unsinnigen Kriegserklärungen sind unter 1.03 etwas besser geworden.

:gluck:

Nebukadnezar
07.03.04, 16:20
@ Oliver Guinnes: ok, es ist ein alter Wortwitz :)
Aber er lag mir so auf der Tastatur, daß ich ihn nicht unterdrücken konnte, zumal Verdun und vor allem Metz ja wirklich die Schlüsselpunkte und großen Schlachten dieses Krieges waren.

Zu den Kriegserklärungen:
Ich war ehrlich gesagt verwundert und erzürnt, hatte ich doch gehofft durch geringen BB-Wert derartig merkwürdigen Kriegserklärungen aus dem Weg gehen zu können, von denen ich im Paradoxforum so viel vorher gelesen hatte. Auch jetzt ist Deutschlands BB-Wert noch unter dem russischen.
Bemerkenswert dabei: es waren nur Kolonialkriege, die Dänemark+Frankreich so gerne erklärten. Die anderen beiden benachbarten Nationen zu denen ich 1867 noch -200 hatte (Schweiz+Belgien) hatten keine Kolonien und waren dementsprechend ruhig.

Hören die in 1.03 wirklich ganz auf, oder ist es dort nur so, daß der 5-Jahres-Freiden eingehalten wird?

Elvis
08.03.04, 02:58
Hören die in 1.03 wirklich ganz auf, oder ist es dort nur so, daß der 5-Jahres-Freiden eingehalten wird?

Die Friedensverträge werden eingehalten und schwachsinnige Kriegserklärungen scheinen noch vorzukommen, allerdings seltener nach meinem bisherigen Eindruck.

barny
08.03.04, 02:59
Die Friedensverträge werden eingehalten und schwachsinnige Kriegserklärungen scheinen noch vorzukommen, allerdings seltener nach meinem bisherigen Eindruck.

Mir haben die Niederlande vor kurzem trotzdem den Kolonialkrieg erklärt. Nun gut, nun haben sie weder eine Flotte, noch Kolonien, damit dürfte das nicht mehr so bald vorkommen.

Dr. Evil
08.03.04, 09:42
Hervorragend! Es gefällt uns, wie ihr dem Franzmann doch noch eins auf die Mütze gegeben habt... :D

Nebukadnezar
08.03.04, 23:24
Hier kommt.....erst mal wieder Innenpolitik :D
Allerdings mit einem interesanten Verlauf, den ich als eine der grössten Bedrohungen meiner Spielziele angesehen habe: die konservative Partei immer an der Regierung zu halten.

Die Bedrohung der Konservativen Partei

Dies sind die Parteien, die in Deutschland relevant sind, also >3% der Stimmen bekommen. Alle anderen wie z.B. die Sozialistische Arbeiter Partei sind Splitterparteien.

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/Parteien.jpg

Deutschlands Einkommen basiert zu einem Großteil auf Zöllen, wodurch sehr niedrige Steuern möglich sind bei hohem Tagesüberschuß. Dies ist bei mir ein Merkmal der Popzufriedenheit, die ein wichtiges Spielziel darstellt.
Parteien mit "Freihandel" als Wirtschaftsangelegenheit sind damit sowas wie Staatsfeinde und müssen mit allen Mitteln von der Macht fern gehalten werden unabhängig was sie sonst noch so auf dem Programm stehen haben: Liberaldemokratische Partei (LDP) und die Nationalliebralen (NL).
Die Konservative Partei (Kon) ist eine erwünschte Partei.
(Die Zentrumspartei ist n.n. gegründet worden)


---- 1/76 9/77
LDP: 29,7 16,4
NL : 18,1 16,5
Kon: 49,3 63,3


Sieht klasse aus :)
Die Popkonvertierungen und sorgsame Pflege sowie dauerndes Beobachten lassen die Konservative Partei Traumwerte erreichen. Die einzige Frage die ich dabei habe, ist: wer wählt überhaupt die Liberalen??
Aber 63% sehen ja nett aus und der Wahlsieg 1881 scheint sicher.
Die Pops machen also ungefähr das was ich will.

Dann erscheint die Zentrumspartei....


---- 3/80 11/80
LDP: 15,9 15,3
Zen: 36,8 31,4
NL : 14,9 14,4
Kon: 28,3 34,7


Die Zentrumspartei liegt im März 1880 vorne!
Ich kann es mir nur so erklären: Pops mit Moralismus/Protektionismus wählen überwiegend Zentrum. Warum diese Pops sich nicht ganz gleichmässig verteilen weiß ich nicht. (Ich habe nicht damit experimentiert, was passiert, wenn man die Konservative Partei in den Dateien an den Beginn stellt, also ob sie dann mehr Stimmen erhält)
Bei diesem engen Abstand kann nun aber folgendes passieren, was jeweils die Zentrumspartei nach vorne bringen kann:
- es ist Wahlkampf. Jederzeit kann ein Ereignis auftreten, wo man sich z.B. zwischen Pazifismus und Anti-Militär entscheiden muß
- Pops ändern manchmal ihre Angelegenheiten. Ein 0,4-Arbeiter-Pop kann z.B. auf 0,3 fallen und dabei seine Angelegenheiten ändern. Seine Ideologie ändert er dann von Liberal auf konservativ. Hat er vorher z.B. sozialistisch oder liberal gewählt und entscheidet sich dann aufgrund geänderter Angelegenheiten neu, dann kann er für das Zentrum stimmen.

Ich hatte mich (wie früher mal gepostet) dafür entschieden meine Pops nach Angelegenheiten stimmen zu lassen statt nach Ideologie (ist mir zu unsicher wenns mehrere konservative gibt): Populismus vs. Establishment

Um mehr Pops für die Konservative Partei zu mobilisieren wird jetzt überall gesucht.
Einfache Konvertierungen von Liberal->Konservativ reichen nicht mehr aus, da ja ein Zentrumswähler dabei entstehen kann.
Da fällt mir auf, daß beim Pop-Vermischen die Angelegenheiten des neuen Pops nicht etwa eine Schnittmenge der vorher aktuellen Angelegenheiten sind.
Wird ein kleiner Bauern-Pop (Moralismus/Protektionismus) zu einem Handwerker umgewandelt, dann vermischt sich dieser neue Handwerker-Pop mit einem Bestehenden (wenn möglich) und nur noch die Angelegenheiten des Bestehenden Handwerker-Pops sind präsent!
Damit können gezielt Pops, die des Wählens der Zentrumspartei verdächtigt werden, in sichere Wähler der Konservativen Partei umgewandelt werden.

- Gesucht werden Pops, die sicher die richtige Partei wählen, also: Hurrapatriotismus, Residenz oder Interventionismus als 1te Angelegenheit haben.
- Dann werden Pops gesucht, die die falsche Partei wählen, bevorzugt zentrumsverdächtig.
- ist der Falschwähler klein und der gleichen Religion und Kultur wie der Richtigwähler, dann wird der Falschwähler in den Richtigwähler hinein konvertiert.
- Heraus kommt ein Pop, der mit Hurrapatriotismus, Residenz oder Interventionismus gar nicht mehr anders kann als RICHTIG zu wählen.

Leider gibt es von diesen Kombinationen nicht mehr so viele. Ein 50K-Farmerpop vermischt sich nicht mehr und davon habe ich so einige. Als letztes Hilfsmittel stehen mir die Konvertierungen von Farmern/Arbeitern->Soldaten zur Verfügung, da dann gerne "Hurrapatriotismus" heraus kommt, aber Soldatenpops will ich nicht in Deutschland haben (algerische Erkenntnis).

the general
09.03.04, 00:08
Seltsam, die Zentrumspartei gewinnt bei mir auch immer egal was ich dagegen mache oder wieviele Liberale usw. es gibt die gewinnen immer.

Vielleicht hängt es ja mit der Religion zusammen?

Nebukadnezar
09.03.04, 00:11
So, ich habs in 2 Teile geteilt und mach nachher weiter:)

@ the general
Religion oder andere Eigenschaften der Pops als verantwortlich zu bezeichnen erscheint mir zu unbasiert bzw es wäre zu einfach konstante Faktoren, die dere Spieler nicht ändern kann, dafür verantwortlich zu machen.
Dann hakt man das Thema schulterzuckend als "kann man nix machen" ab ;)

Was mir auffiel: Ein Pop hat ja nie das Programm einer ganzen Partei als Angelegenheit. Was also macht ein Pop, der z.B.Moralismus als 1te und 2te Angelegenheit hat?
Wählt er nur nach Angelegenheit (so ists bei mir), dann kann er jede Partei wählen, die das im Programm hat.....aber wen denn dann?

Das kann dann aufgeteilt werden...ok...aber wie?
Angenommen wir haben einen 99 K-Pop und woanders einen 2K-Pop. Beide mit denselben Angelegenheiten. Dazu 3 Parteien mit genau dieser Angelegenheit im Programm.
Egal wofür sich jetzt der 99K-Pop entscheidet: er kann sich nur für 1 Partei entscheiden und wird in jedem Fall das Ergebnis verzerren.

Meine erste (ungegeprüfte) Annahme ist, daß ganz einfach in solchen Fällen von oben nach unten in der Liste geschaut wird: Trifft ein pop auf eine Partei, die erfüllt was er will, dann wählt er sie.

Das klingt billig, ist aber schnell. Die Programmierer müssen dann keine Variablen berechnen mit dem Verhalten aller Wähler, die nach jeder Entscheidung eines Pops aktualisert werden muß, sondern es wird ganz platt bestimmt ohne Wissen über andere Variablen.
Dieses Vorwissen oder Wissen um Vorgänge was andere Nationen, Wirtschaften, Armeen machen ist aufwendig zu programmieren und Paradox hat nach den Sachen, die man in den Files sehen kann, die KI und die Vorgänge überhaupt möglichst isoliert programmiert. Jeder Vorgang kann dann also aufgrund von wenigen Paramtern programmiert werden.....und das ist schnell.

Müsste vor der Wahlentscheidung des Pops erst bestimmt werden, wie alle anderen Pops wählen, damit ein Wahlbild heraus komt, daß möglichst einer Repäsentation aller Pops entspricht..dann würde es zu lange dauern.

Jeder Pop wählt m.E. also isoliert und möglichst schnell, also sobald er eine Partei findet, die ihm past nimmt er sie, ganz egal obs noch andere Parteien gibt.

Dies könnte man testen, wenn man die Reihenfolge der Parteien verändert.

Ich werds nicht mehr testen, da ich nicht weiß in welcher Reihenfolge die Parteien intern abgespeichert werden, also ob man das überhaupt beeinflussen kann :)

Eine zweite Erklärung ist eine Variierung des o.g.:
Es kann auch sein, daß das Programm die interne Reihenfolge der Parteien (wenn es sowas gibt) ab und zu wechselt um ein zu determinisches Verhalten auszuschliessen und dann nur für einen Prozentsatz aller Pops wählt.
Beispielsweise: In ungeraden Monaten wird die Bestimmung des Wahlverhaltens aller Pops in Provinzen mit einer ungeraden ID gemacht. Ganz platt nach "first come first serve".
In geraden Monaten kommen die anderen Provinzen dran, allerdings wird jetzt die Reihenfolge der Parteien vertauscht.

Dadurch erhält man ein 'schwankendes' Wahlverhalten aber mit sehr geringem Programmieraufwand und es geht immer noch sehr schnell :)

Wie gesagt: sind mir zuviele Möglichkeiten, das werde ich nicht testen..oder falls doch mal, dann mit einer kleinen Nation wie z.B. Oldenburg :)

Nebukadnezar
09.03.04, 01:54
Sieg im Inneren!

Durch die o.g. Bemühungen konnte die Wahl 1881 sehr sehr knapp gewonnen werden:


---- 7/81
LDP: 15,6
Zen: 32,0
NL : 13,8
Kon: 34,5


Verschiedene Ereignisse machten mir im folgenden einen Strich durch die Rechnung. Mehrfacher "Politischer Mord" z.B. machte aus einigen 0,0-Pops mit einem Mal 2,2-Pops. Da Militanz bei Handwerkern/Beamten wesentlich schneller sinkt als das Bewusstsein, änderten einige Pops jetzt nach und nach ihre Ideologie/Angelegenheiten zu denen, die ihren Werten entsprachen.


---- 6/83
LDP: 15,8
Zen: 34,0
NL : 11,3
Kon: 31,2


Zentrum lag also wieder vorne. Die Popkonvertierung wurde massiv wieder aufgenommen und so konnte zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ein deutlicher Abstand der Konservativen Partei zu allen anderen erreicht werden und ein recht deutlicher Wahsieg sprang heraus:


---- 5/85
LDP: 13,4
Zen: 30,0
NL : 08,5
Kon: 39,8


Sieht nach einer Ausradierung der liberalen Parteien aus ;)
Die nächsten Jahre setzte ich diesen politischen Kampf fort und erzielte laufende Forschritte, aber richtig sicher war es nicht, bis...:


---- 2/86 6/88
LDP: 10,0 13,9
Zen: 33,7 18,0
NL : 04,7 08,5
Kon: 43,1 51,9


Erdrutsch!!! :D
Bis 2/86 war die Entwicklung kontinuierlich gewesen: Liberale verloren, Zentrum stagnierte und Konservative Partei gewann leicht dazu, aber nichts war entschieden. Dann diese starke Veränderung 6/88: Zentrum ist weit abgeschlagen!

Das war der letzte, der grösste Hammer in meinem Kampf um die innenpolitische Bestimmungshoheit: das Ereignis "Expansionismus" (siehe Post #51)

Ich hatte lange gewartet, bis ich eine genügend hohe Zahl von Handwerkern/Beamten zusammen hatte, damit ich mit "Expansionismus" dann nicht lauter Bauern und Farmer zu Hurrapatrioten machte, die ich später mit möglichem Angelegenheitenwechsel wieder konvertiere.
"Expansionismus" musste auf die Handwerker/Beamten wirken.
Allerdings mussten die Pops auch auf 0,0 sein, damit sie nicht kurz darauf wieder die Angelegenheiten wechselten...das war zumindest meine Annahme gewesen.
"Staat&Regierung" durfte also erst erforscht werden, wenn diese Bedingungen zutrafen.

Dieser Hammer schickte die Zentrumspartei ins politische Niemandsland...dort hin, wo schon alle anderen Parteien gewandert waren :)

Was war der 'Preis' dafür?

Hier eine Ansicht meines ehemaligen Musterlandes Würtemberg von 1886 bzw 1888:
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/wurtt8688.jpg

Zwischen beiden Bildern liegen nur 2 Jahre!
Zuerst habe ich alle Bauernpops konvertiert zu Handwerkern/Beamten.
Alle Pops bis auf die Kapitaisten waren dann konservativ bzw reaktionär. Die Angelegenheiten änderten sich fast nicht :)
Aristokraten waren zu Kapitalisten geworden (Wirtschaftsereignis)
Dann kam Expansionismus und der änderte die Angelegenheiten. Schön zu sehen dort.....aber mit einem Mal gab es verdammt viele Liberale! :eek:

Ok, solange sie die Konservative Partei wählen (Deutschlands Pops wählen nach Angelegenheit) ist ja alles in Ordnung, es sieht nur einfach unschön aus :D
Offensichtlich überprüft das Programm die Ideologie/Angelegenheiten nicht ständig..das wäre ja auch zu aufwendig, sondern nur auf bestimmte Anweisungen hin.
Einzelne Konvertierungen erzwingen dann nur eine Überprüfung einzelner Pops. Ereignisse wie Expansionismus dagegen zwingen das Programm fast alle Pops zu überprüfen und setzen die Parameter neu entsprechend den Werten.
Ich könnte jetzt anfangen alle Liberalen wieder zu Bauern zu machen und dann wieder zu Handwerkern/Beamten, aber das lasse ich. Die Pops wählen schon super und den Hurrapatriotismus würde ich dabei teilweise wieder verlieren. Entscheidend sind bei meiner Wahl ja eh nur die Angelegenheiten. Spieler die sich anders entschieden haben in "Populismus vs Establishment" hätten jetzt dagegen was zu tun (aber dann wäre vorher ja alles anders gelaufen).

...und damit...damit ist das Kapitel "Innenpolitik" geschlossen :)
Die Konservative Partei liegt vorne und wird es auch deutlich bis 1899 bleiben, wo dieses Spiel sich seit AAR-Beginn befindet und wo ich interessierte Leser darüber abstimmen lasse wie sich Deutschland weiter entwickeln soll (falls Interesse besteht)

Mir hat die Innenpolitik sehr viel Spaß gemacht auch wenn ich zwischendurch fast verzweifelt war. Im Gegensatz zur Wirtschaft oder zum Krieg oder zum allgemeinen Ranking war das hier eine echt harte Nuß, die mich nie ganz hat ruhen lassen. Ständig entwickelte sich wieder etwas so wie ich es nicht haben wollte.......bis zum Schluß war es verdammt knapp und spannend. Zähe Gegner, diese Pops :)

Es darf an dieser Stelle übrigens gerne applaudiert werden ;)
Ich vermute, daß sich kaum jemand für meine Ausführungen zur Innenpolitik interessiert hat, aber den wenigen, die sich dafür interessieren hoffe ich ein paar Einblicke in mein Verständnis der Arbeitsweise des Programms und der Möglichkeiten zur Manipulation der Pop-Angelegenheiten und -Ideologien gegeben zu haben :)

Jetzt zu den versprochenen Kolonien

Nebukadnezar
09.03.04, 04:17
Koloniale Entwicklung Afrika

1842:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/af542.jpg

Die roten Linien geben die Bauroute Preussens an. Das Ziel war es Innerafrika zu blocken bzw in Westafrika die 4 bzw. 3 Gebäude zu bauen, damit die Kolonie schnell beansprucht werden kann.
Da ich auch im Inneren von West-Afrika Festung, Mission+Handelsposten baue, kann ich mich entscheiden, ob ich die anderen claims dann bei Gelegenheit erobere oder einfach nur beanspruche.
Wenn ich sie erobere kann ich sie natürlich wieder eintauschen....und wieder erobern....und wieder eintauschen etc, da alle 3 bzw 4 Gebäude immer in preussischer Hand bleiben :)
Diesen schmutzigen Trick habe ich allerdings nur einmal angewendet, als ich claims brauchte um mit GB zu tauschen.
Rote Kreuze in Mittelafrika: von Rußland erworben um dort zu blocken. Dadurch konnte Preussen auch Richtung Osmane bauen und blocken.
Grüne Kreuze in Mittel/Südafrika: werden kurz danach in einem Kolonialkrieg von Portugal erworben (weißer Friede)
Rote Kreuze in Algerien: die kamen ganz zum Schluß :)

Zu sehen ist auch woher das Geld kam bzw kommt: Madagaskar, Zanzibar und Sokotra +Teile Omans (nicht drauf) gehören Österreich.



1874:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/af1872b.jpg

Hier das Ergebnis der Mühen :)
Der schönerern Ansicht wegen mit Fog of War = aus

1: An Österreich bzw Türkei verkauft in der Frühphase gegen Bargeld.
2: GB war sehr unwillig claims in Afrika abzugeben (so unwillig wie sonst niemand). Selbst wenn sie dafür die ehemals russischen Claims in Neuseeland bekamen. Also musste noch ein Stück von Südwestafrika drauf gelegt werden. Da wusste ich noch nicht wie reich man werden kann, sonst hätte ich gewartet.
3: Innerafrika ist leer....und bleibt es auch, bis ich Imperialismus&Nationalismus erforsche und Zivilisierungsmission triggert, so daß ich damit und mit den 3*5%-Techs das maximale Prestige bekomme :)
Außerdem sollte erst das Wirtschaftsereignis vorbeiziehen, das aus Aristokraten Kapitalisten macht. Was soll man in Afrika mit Kapitalisten?
Zusätzliche Bevölkerung brauchte ich nicht besonders dringend, also war Zeit zum Warten.
4: Osmanen-blocker
5: An Rußland gegeben um Polen+Baltikum zu ergattern. Soviel Bargeld hatte ich damals nicht um die Provinzen alle mit cash zu erwerben. Fies wäre es gewesen Rußland eine Inlandprovinz zu geben (dafür geben sie nichts) und dann angrenzende Provinzen ohne Seeverbindung zu tauschen, aber Rußland sollte eine Chance bekommen im Falle von Revolten dort auch Truppen hinzu verschiffen, also bekamen sie Marokko.
6: Lange hatte ich gewartet um Frankreich und den Osmanen Gelegenheit zu geben, bis ich die Schnauze voll hatte und Tunesien+Tripolis (bis auf Hauptstadt) holte.

Die Einladung mir die spanischen Claims zu holen kam von den Russen, die mich in den frühen 60er Jahren zu einem Krieg gegen Spanien einluden....da hatte sich der Tausch von Marokko also nochmal gelohnt :)

6) hatte folgenden Grund (außer, daß man die halt problemlos nehmen kann):

Nebukadnezar
09.03.04, 04:50
Die Mission Deutschlands!

Weiter oben hatte ich ja von Langeweile in Europa geschrieben nach dem Ausfall von Frankreich. Gleichzeitig hatte Österreich-Ungarn in Italien aufgeräumt und befand sich die nächsten Jahre im Krieg gegen Sardinien-Piemont und die Schweiz.
Kriege dieser Art kann ich nicht ab seit EU, wenn sowas mit vielen Toten endet..und einem weißen Freiden, weil Ö-U nicht nach Korsika kommt.

Ich brauchte jetzt ein Spielziel und etwas Sinn in der Geschichte neben der innenpolitischen Aufgabe (s.o. zeitlich etwas voraus geeilt)

Wo Westeuropa nun schon mal politisch tot war, in Italien endlose sinnlos-Kriege drohten und mir beides nicht gefiel, beschloß ich daraus meinen Auftrag zu machen: Frieden in Deutschlands Umfeld!

Irgendjemand musste nun die unerträgliche Kleinstaaterei südlich von Deutschland beenden, die Ö-U immer wieder zu Kriegen provozierte ;)

Deutschland opfert sich also und wird die Schweiz und Sardinien-Piemont annektieren. Dazu wird per Landkauf Ö-U von Frankreich und dem Papst getrennt, so daß endlich auch wieder ein Verwendungszweck für das ganze Geld entsteht, das momentan einfach nur auf Halde liegt.

(Ich hätte gerne darauf verzichtet die Schweiz anzugreifen, aber die Landverbindung nach Italien sollte hergestellt werden.)

Dies bedeutete aber auch viele Badboy-Punkte zusammen mit denen die Deutschland zuletzt in Dänemark, Belgien und Frankreich gesammelt hatte.

Um als Friendensschaffer bzw -bewahrer in Europa zu gelten mussten m.E. nach diese BB-Punkte verschwinden. Man könnte zwar als Friedensengel mit massig BB auftreten aber das finde ich unpassend...dem Ansehen abträglich.
Außerdem verteuert BB den Kaufpreis von Italien unnötig ;)

Mit dem Ruf
Für ein friedliches Europa!
Für den friedfertigen Ruf Deutschlands!
Für die Toskana!
Für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation!

wurden also Tunesien und Tripolis angegriffen und weitere Ziele markiert um sie in absehbarer Zeit ganz zu annektieren, als Vasallen zu entlassen und damit den BB-Wert zu senken.
Prestige zum Verpulvern für die Kriegserklärungen hat Deutschland genug :)

Fragen soweit?
Denn ab jetzt gibt es fast nur noch Landkarten/Wirtschaftsdaten zu zeigen bis 1899 (um dem Titel dieses AAR richtig gerecht zu werden) und relativ wenig Text...Kriegsteilnahme über Expeditionstruppen fällt mir noch als 'ausführenswert' ein.
Erst 1899 am Scheideweg Deutschlands kommt dann ein Text-update mit Alternativmöglichkeiten....da ist dann auch mein aktueller Spielstand erreicht.

Oliver Guinnes
09.03.04, 09:13
Werter Nebu, sehr schön, Euer kleiner morgnedlicher Schreibrausch. Ein schöne Morgenlektüre.

:gluck:

Steiner
09.03.04, 10:45
Also ich finde die Innenpolitik ganz und gar nicht langeweilig.
Sehr aufschlussreich. War klar, das du so bald wie möglich zu einer Demokratischen Staatsform wechseln willst, oder hast du es vorher als Monarchie probiert ?

Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich die Innenpolitik bis jetzt fast vollständig ignoriert habe. Gelobe aber Besserung. ;)

Dr. Evil
09.03.04, 12:04
Eure Taktik des Blockens kommt uns größtenteils sehr, sehr bekannt vor...
...zumindest wenn wir den roten Linien folgen... :D

Immer noch ein sehr schöner und interessanter AAR :top:

Nebukadnezar
09.03.04, 14:30
@ Oliver Guinnes: Danke :). Es fiel mir dieses Mal einfacher, da meine Erinnerung an Abfolgen umso besser ist, je näher ich 1899 komme. In den frühen Posts musste ich teilweise ziemlich lange nachforschen, was ich damals eigentlich gemacht hatte. Bei den Ladezeiten für ein Save-file dauert das dann. Jetzt geht es flüssiger von der Hand :)

@ esteiner: ein bekennender Innenpolitiker :)
Meine Überlegungen für Demokratie vs. Monarchie hatte ich früher ja schon mal dargelegt, wo ich mich hauptsächlich an den preussischen Events orientiert hatte für den Zeitpunkt.
Unter 1.03 würde ich vermutlich nicht so agieren wie geschildert, sondern mich für konst. Monarchie entscheiden und dann unliebsame Parteien bannen (mal sehen wie 1.03 wirklich ist, ich kenne es ja nicht).
Unangenehm an der Monarchie empfand ich nur den Effekt der Pluralität auf das Bewusstsein, der Militanzfaktor ist mir egal (den bekommt man am leichtetsten in den Griff).
Ausprobiert habe ich in diesem Spiel die Monarchie nicht....also ich habe nicht irgendwann einen alten Spielstand geladen, weils z.B. Probleme gab. Aber in 2 Spielen vorher hatte ich als Schweden (bis Ende) und als Preussen (bis 1880 mit 70er-Einigung) Erfahrungen gesammelt.

@ Dr.Evil: jep, die Route zur Osmanenblocker-provinz ist sowas wie 'klassisch'. Ohne das Geld von der arabischen Halbinsel hätte ich es nicht geschafft, da man vom Meer kommend sehr schnell sein muß...im Gegensatz zu eurem Portugal :)
Bei Spielstart damals hatte ich mich lange gefragt, ob ich es überhaupt schaffen würde oder ob es nicht sinnvoller wäre einfach nur an einigen Stellen eine Mission zu errichten und dann darauf zu hoffen, daß sich alle anderen Nationen im Inneren schon selber blocken, aber letztes Endes erschien mir das zu riskant.
In meinem ersten Spiel mit Schweden hatte ich es z.B. nicht geschafft die Türken zu blocken und wollte es dieses Mal besser machen.
Geholfen haben mir dabei auch einige Kriege. Die Orient-Krisen bewirkten z.B. einen Baustopp bei den Türken (vermutlich kein geld)
So unrealistisch wie die Koloniarisierung auch ist, so positiv finde ich sie aber doch: ich mag Spiele, wo man 40 Jahre im voraus denken muß, damit man später nicht sagen muß "...hätte ich doch mal..." :)

Ludendorff
09.03.04, 17:32
Verzeiht meine Ungeduldigkeit, aber ich hab mich jetzt auf höchst mühselige Weise durch die ersten 3 Seiten geackert und frage mich: Wann kommt denn nun die Erklärung für die 8000+ Einnahmen? ;) Ansonsten muss man sagen dass dieses Handbuch Euer Fachwissen mal wieder gut widerspiegelt und mich beeindruckt aber auch schockiert. ;)

Ludi - hätte keinen Spaß mit so viel Micromanagement

Nebukadnezar
09.03.04, 18:57
@ Ludendorff: Aha! Unmut und Kritik regt sich :D

Die kurze Antwort für den ungeduldigen Leser ;) : Die Erklärung wie man generell superreich wird unter bestimmten Gegebenheiten war schon gewesen (Post #52). Die Zahlen für 1880, 1885, 1890, 1895, 1899 kommen noch. Die letzten Wirtschaftszahlen stammen aus 1870.


Die lange Antwort:
In Post #52 "Das große Geld: Zölle und der Weg dahin" meinte ich schon alles geschrieben zu haben:
1870 hatte Preussen Ausgaben von 1209
Einnahmen: 849 (ca.22% Steuern für arm+mittel)+1076 (Zölle!) = 1925 Ein kleines Plus von 716 also, aber ziemlich hoch gemessen am Umsatz :)

1870 war eine Kriegswirtschaft mit vollen Ausgaben :)

Dann die Aufschlüsselung der Bevölkerung anhand von 2 typischen Staaten (Württemberg+Sachsen): Deutschland war 1870 hauptsächlich von Arbeitern und Bauern bewohnt.
Deutschland hätte also leicht ein Vielfaches an Steuereinkommen erwirtschaften können.

Davor waren aber die viel wichtigeren Rahmenbedingungen, wie die Weltwirtschaft und Deutschland sich entwickeln muß, damit das große Geld kommt durch Zölle, die ja schon 1870 mehr als 50% der Einnahmen ausmachten.
Um das weiter zu steigern musste
- die Welt das produzieren, was meine Pops konsumieren wollten
- Deutschland muß den Pops genügend Arbeit geben und niedrig besteuern, damit sie Geld haben um sich diese teuren Importwaren zu leisten.

Will niemand genügend Hemden verkaufen, dann steigen meine Zolleinnahmen auch nicht egal was ich mache. Ich könnte nur die Steuereinahmen erhöhen :)

Dazu muß ich sagen, daß mir 1870 die 700/Tag pro Tag bei vollen Kriegsausgaben und geringen Steuern vollkommen ausreichten. Deutschland war deutlich die #1 und ich wusste nicht wohin mit dem Geld bzw mir fehlte die Motivation damit Land zu kaufen.
Ich wollte nicht einfach nur expandieren um der Expansion willen.

Ok.
Eine der nächsten Posts wird nochmal etwas genauer auf die Wirtschaft eingehen statt nur Zahlen zu nennen wenn die Wirtschaft 1875-1999 bettrachtet wird, aber im wesentlichen war Post #52 schon die Erklärung für alles kommende gewesen :)
Bislang hatte sich Deutschland nach dem Spielbeginn und dem Einstellen bzw der Feinsteuerung der Zölle fast gar nicht mehr um die Wirtschaft gekümmert. Meine Interessen/Probleme waren meist innenpolitisch gewesen.
Geld spielte schon seit einiger Zeit keine Rolle mehr :)

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EDIT: Aber die Idee mit dem Handbuch ist gut. Werde in den nächsten Tagen ein kleines Inhaltsverzeichnis machen mit Kennzeichnungen für Wirtschaft, Innepolitik, etc so daß man sich nicht 'durchackern' muß ;)
Ich habe meinen AAR ja nicht zeitlich, sondern nach Themenabschnitten innerhalb von Zeitperioden strukturiert, da gehts schnell mit dem Verzeichnis.

Elvis
09.03.04, 19:07
Ich wollte nicht einfach nur expandieren um der Expansion willen.


Doch. Herrschafft über alles Leben und eine Landesgrenze die nur noch durch Weltraum-Satelliten erahnt werden kann. Das sind die Spielziele die es uns wert sind. :D :D

P.S. Wir finden aber eure kuriose Ansicht das die Welt aus mehreren Ländern bestehen darf interessant ;)

Nebukadnezar
09.03.04, 19:10
@ Ludendorff: ich habe noch was grade editiert.

@ Elvis: Expansion: entweder WC oder eine Geschichte/Motivation dazu. Sonst wäre dieser AAR eine einzige Erörterung gewesen wie man Diplomaten und deren Einsatz optimieren kann ;)
Mir ist ehrlich gesagt Deutschland jetzt schon etwas zu groß, wenn ich es meinem Anspruch einer vernünftigen Kontrolle über alle Aspekte des Regierens gerecht werden will :)

barny
09.03.04, 19:37
Ohje, ich fürchte, bei so einem Micromanagment, dass so ziemlich alle Mechanismen ausreizt, würde es mir dann doch zu langweilig werden.

Nichts desto trotz: RESPEKT! :eek: :gluck:

Ludendorff
09.03.04, 23:52
Doch. Herrschafft über alles Leben und eine Landesgrenze die nur noch durch Weltraum-Satelliten erahnt werden kann. Das sind die Spielziele die es uns wert sind. :D :D

P.S. Wir finden aber eure kuriose Ansicht das die Welt aus mehreren Ländern bestehen darf interessant ;)

Ich sag ja, endlich denken wir wie eine Person ;) Übrigens hab ich grade ne nette Partie mit Ösiland. Bayern, Ukraine, Krim, Balkan, Korea, Siam, halb Afrika, alles mein :rauch:

@Nebu: Ok, freue mich dann schon auf die nächsten Posts :)

Nebukadnezar
10.03.04, 05:43
@ barny: es sieht zwar so aus, als ob ich an jedem Aspekt feilen würde, aber das stimmt nur sehr bedingt. Ich habe mich meist mit dem beschäftigt, was ich nicht beherrschte, während ich andere Sachen abhakte:
- Die Wirtschaft z.B. hatte ich seit ca. 1851 nebenbei laufen gelassen: 1878 wird z.B. erst der letzte Beamte in den preussischen Startprovinzen nicht mehr arbeitslos sein...oder ums anders zu sagen: ich habe sehr sehr viel Geld NICHT verdient :D
- Militär baue ich seit einiger Zeit alle paar Jahre genug Einheiten um #1 zu sein. Würde GB weniger Militär haben würde ich auch weniger bauen. Hat also fast nur zeremoniellen Wert bei mir

Dagegen interessierten mich bis vor kurzem Koloniariserung, Prestige, die staatsbildenden Kulturtechs und ganz besonders die Innenpolitik, da diese Aspekte anders als Wirtschaft+Militär nicht so leicht zu kontrollieren sind (wie ich finde).
Besonders am Gewinnen der Wahlen lag mir sehr sehr viel, aber das Thema ist ja jetzt vorbei ;)

@ Ludendorff: Schaffe ich heute nicht mehr. Die Bilder sind endlich alle zusammengeschnippelt und fertig, aber den Text packe ich erst Morgen.
Um etwas vorab zu geben: 1880: 3600-1160, 1890: 5870-3350. Das ist zwar dann noch nicht das was ich für 1899 gemeldet habe, aber kommt langsam in die Nähe :)

Nebukadnezar
11.03.04, 03:32
Gefahr für die Wirtschaft: 1880-1893

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/d8093.jpg

Beim ersten Überfliegen könnte man anhand der Tagesbilanz meinen, daß 1893 ein gutes Jahr wäre....es ist mit Abstand das schlechteste:

Zuerst einmal das Generelle oder eine Wiederholung dessen wie das Zolleinkommen zustande kommt:
- Wolle, Tee, Tabak, Kaffee, Papier, Glas, Möbel und Kleidung werden in Deutschland nicht verkauft, sondern entweder als Eingangsprodukte für höherwertige Industrien verwendet (Möbel+Kleidung) oder auf Halde produziert (alle).
- Durch die niedrigen Steuern hat die Bevölkerung genug Geld um auf dem WM die Bedürfnisse zu decken.

Getreide, Fisch+Fleisch als Rohprodukte sowie Schnaps+Wein als Industrieprodukte werden von Deutschland als Konsumgüter verkauft (Niemand kann sich Luxusgüter leisten). Zumindest Schnaps wird von Deutschland verkauft, weil es hier vorkommt, daß das Ausland nicht genügend auf dem WM verkauft und Schnaps ist ein Nachfragegut der lebensnotwendigen Art für alle Klassen.

Dabei kann festgestellt werden, daß sich die Einwohnerzahl in den 13 Jahren fast verdoppelt hat. Dies ist auch Bevölkerungswachstum, aber zum Großteil eroberte bzw. gekaufte Gebiete.
Obwohl fast nur die süd- und norddeutschen Pops irgendwas nennenswertes zum Einkommen beitragen (das sind fast die einzigen bei mir die in Fabriken arbeiten) kann das deutliche Bevölkerungswachstum durch Produktionssteigerungen in Kern-Deutschland aufgefangen werden und das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen steigt sogar.

Bis 1890 bleibt auch das Verhältnis von Steuer- und Zolleinahmen konstant...beides steigt kräftig....aber was ist mit den Zöllen 1893 los?

Das ist das Problem der deutschen Wirtschaft im Jahre 1893.
Bevor ich darauf eingehe noch ein paar spezielle Sachen zu den Zahlen:
- Sozialausgaben nach 1880 steigen durch Bismarcks Sozialreformen
- Verbechensbekämpfung steigt stark von 1880-1885, da die Schweiz+Norditalien samt Fabriken eingemeindet wurden.
- Allgemein steigen die Kosten für Bildung, Soziales und Verbrechen durch höhere Bevölkerung
- Bildung nach 1890 halbiert, da es kaum noch was zu erforschen gibt. 50% hält Alphabetisierungsrate konstant (Produktivität für Beamte)
- Nach 1890 Renten ausgeschaltet und Arbeitslosenversicherung eingeschaltet um laufende Kosten zu sparen. Ok..ich könnte auch die Sozialausgaben ganz kürzen, da Militanz eh keine Rolle mehr spielt, aber ich finde ein bißchen Luxus muß sein, auch wenn es keine 'technischen' Gründe mehr gibt :)


Zurück zu den Zöllen.
Wie in den 'algerischen Erkenntnissen' geschildert ist es merkwürdig, wie man durch den Nichtverkauf von Glas (0.29 Überschuß) fast 1000 (tausend) Plus pro Tag machen kann.
Warum das so ist: habe ich immer noch keine Ahnung :)
Was ich aber weiß: die Zolleinnahmen sinken erst seit kurzem.
Was kann jetzt die Zolleinnahmen senken bei konstantem Nichtverkauf der deutschen Konsumgüter?
a) Pops haben weniger Geld zum Ausgeben. Ist bei mir nicht der Fall...sie haben mehr.
b) Es gibt nicht genug zum Kaufen. Ich kann sogar leicht die Steuern für arm+mittel erhöhen (im Bild zu sehen, wenn man ganz genau hinsieht) und die Zolleinnahmen sinken nicht.

Also vermute ich b).....

Warum eine Steuererhöhung die Zolleinnahmen nicht sinken lässt obwohl die Pops angeblich kein Cash haben....keine Ahnung.
Zumindest in 1.02 (und auch 1.03 nach allem was ich gelesen habe) ist bei Pops und deren Cash so einiges im Argen....ich weiß es einfach nicht und registriere nur diese Beobachtung.

Wie in Post #52 geschildert muß es auch jemanden geben, der das Zeug herstellt.

Zuerst mal die Top 5 in der Bevölkerung:
377 China
216 GB
207 Deutschland
116 Rußland
75 Niederlande

Danach kommt lange Zeit nichts!
Irgendwie sieht diese Welt nicht grade dicht bevölkert aus.

Jetzt die Top 5 im Industrieranking:
2442 Deutschland
885 GB
622 Rußland
587 Japan
354 Osmanisches Reich

Deutschland ist also so produktiv wie die nächsten 4 Nationen zusammen (was immer sich hinter dem Begriff Industrieranking verbirgt)

Auch in fast allen Industriegütern ist Deutschland die #1...ärgerlicherweise auch in den Kosumgütern :(

Es kann nun viele Gründe haben, weshalb nicht ausreichend Konsumgüter produziert werden:
- neue Industrien: Kleider, Möbel +Glas werden nun weiterverarbeitet statt verkauft
- Mangel an Rostoffen: Deutschland ist bei Sulfat+Kohle beispielsweise deutlich vorne.....braucht die Welt mehr deutsche Baumwolle um Kleidung zu produzieren?
- Rückgang an arbeitender Bevölkerung: tote und Soldaten produzieren nichts. Auch tote Rebellen sind schlecht fürs Geschäft.
- Eroberte/Erworbene Provinzen: Die Schweiz+Norditalien z.B. produzieren nichts mehr. Die gesamte Bevölkerung dort befindet sich in der Umerziehung. Auch wenn sie umerzogen ist, hat Deutschland dort immer noch einen Rückgang der Produktion um 50%, da nicht nationale Kultur. Egal was ich aber mache: Kleidung aus der Schweiz/Norditalien können meine Pops nicht importieren, denn die gehören jetzt zum Reich.

Vermutlich wird es ein Mischmasch von alledem sein.
Hierbei muß beachtet werden, daß Deutschland nicht irgendeine Nation ist: Deutschland ist für die Weltwirtschaft ungefähr das was die USA in unserer Welt in den 50er Jahren war: fast alles kommt von dort und genau wie die USA damals scheint jetzt auch Deutschland ein Problem mit dem 'Ausserhalb' zu haben. Die USA mussten der Welt u.a. beim Aufbau helfen, damit diese reich genug waren sich amerikanische Waren zu leisten.
Deutschland braucht ein 'Aussen', das genug Konsumgüter herstellt, damit die Zolleinnahmen nicht sinken, sondern steigen.

Hier ein Bild von 1893, das Anlaß zur Vermutung gibt, daß es etwas zuviele Kriege gibt:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/welt1893.jpg

Österreich, Schweden und Osmanen befinden sich wieder mal im Krieg mit Rußland. Alle haben inzwischen eine Kriegsmüdigkeit von 100% (oder knapp drunter) und der Krieg geht seit 5 Jahren ohne besondere Vorkommnisse.
Spanien kämpft gegen Portugal und hat wohl übersehen, daß GB Portugals Unabhängigkeit garantiert.
Ausserhalb Deutschlands gibt es nicht mehr viele konsumgüterherstellernationen, die NICHT im Krieg sind.
Das letzte was Deutschland braucht sind rebellierende und dann tote Pops in Rußland, eingekesselte und sterbende Österreicher, Soldatenpops aus GB die Spanier massakrieren.
Diese Nationen sollen mehr Konsumgüter für Deutschland herstellen!!!

Deutschland beschliesst also den Krieg im Osten zu beenden, der zudem die Möglichkeiten des Landhandels einschränkt:
- Ich mag die EU-Situationen nicht, wo es zu endlosen Pseudokriegen kommt. Ich kann also nicht einfach Rußland von Österreich abschneiden, wenn noch Krieg herrscht....k.A. was sonst passiert
- Österreich hat ordentlich Geld aus Deutschland bekommen...genauso wie Rußland, denen ich anfange Sibirien abzukaufen, um Rußland von China zu trennen. K.A., ob ich damit den Krieg verlängere, indem ich beide Seiten subventioniere.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht ob ein Ende der Kriege wirklich was bewirkt.....oder ob andere Faktoren auch noch mitspielen.
Es war einfach das für mich naheliegendste.

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Nachtrag zum Bild:
- Algerien ist deutsches Dominion um BB zu senken.
- Tripolis ist deutsches Dominion um BB zu senken.
- Ägypten wurde angegriffen, nächstes Mal bis auf HS runter
- Schweiz+SP in 2 Schritten auf je 3 Provinzen runter, dann annektiert.
- Um die Schweiz bevölkerungsschonend anzugreifen, wurden zuerst die angrenzenden Provinzen von Österreich gekauft, danach von allen Seiten angegriffen, so daß die Schweiz fiel, bevor die mobilisierten Schweizer aufgestellt werden konnten

Nebukadnezar
11.03.04, 04:27
Expeditionstruppen: Kriege ohne Kriegserklärung

Den Krieg im Osten zu beenden wäre an sich kein Problem: Rußland angreifen und einfach überrollen. Aber dies beschädigt die Beziehungen, so daß Landhandel teurer wird bzw. Diplomaten kostet um sie wieder anzuheben.
Außerdem will ich ja möglichst keine weiteren Toten mehr!
Deutschlands Mission ist friedlicher Natur!

Mal sehen was Österreich macht, wenn ich ihnen 8 Divisionen überstelle:

Erfahrunbgsbericht:

- die Divisionen haben jetzt Verschleiß auf deutschem Gebiet. Auf österreichischem nicht.
- ich kann nur 1 Gruppe pro Click senden :(
- der Vorgang kostet keinen Diplo :)
- Österreich setzt die 8 deutschen Divisionen ein um die Grenze zu Deutschland zu sichern....Deutschland könnte ja angreifen :rot:
- einige Zeit später setzen sich 'meine' Divisionen in Bewegung um Rebellen in Österreich zu vernichten :eek: :rot:

So wird das nichts.

Ich übernehme das Kommando.
Solange ich 'meinen' Truppen Befehle gebe befolgen sie das auch. Angekommen befolgen sie aber wieder irgendwelche obskuren AI-Befehle.
Außerdem sehe ich nur die Provinz, wo 'meine' Truppen drin sind, aber nicht die angrenzenden!
Also wird Nebel des Krieges mal ausgestellt.
Ich befreie einige Provinzen...was n.n. bewirkt...dann ein Angriff auf russische Stellungen...und Österreich macht mit eigenen Truppen mit. Diese kleinen Opportunisten ;)

Nachschub kann ich leider nicht senden und Österreich will nicht, also mache ich den umständlichen Weg, Einheiten, die gekämpft haben, wieder nach Deutschland zu senden, aufzufrischen und wieder zu überstellen.

40 deutsche Divisionen sind jetzt in Österreich bei einer Großoffenive erfolgreich tätig. Ich sende weitere 24 Divisionen....und Rußland mobilisiert! :eek:

Was zum Teufel haben die bisher gemacht?
Oder war das eine 'Nachmobilisierung' ?

Direkt nach der Meldung gibt es einen Frieden: Österreich und Kumpels erhalten ein paar Gebiete. Friede!

Resumée

Die deutschen Divisionen haben die ganze Zeit das Militärrating der Österreicher kräftig erhöht (werden auch von Österreich bezahlt).

Damit liesse sich allerhand Schabernack treiben (habe ich nicht ausprobiert)
- Truppen an einen Feind überstellen, der sich dann stark genug fühlt um z.B. GB anzugreifen. Dann Kommando zurück verlangen und dem Untergang des Feindes zuschauen ohne eine Kugel zu verschiessen.
- Truppen an Feind schicken um ihn pleite gehen zu lassen
- Truppen an beliebige Nation schicken, die grade gegen jemand kämpft, der als Feind berachtet wird. Z.B. China 200 reguläre Divisionen geben, wenn GB mal wieder angreift.

Allerdings sollte man das Kommando lieber selbst führen, wenn man was Effizientes sehen will.

Die wichtige Frage jetzt: Hatten die Expeditionstruppen den gewünschten Einfluß auf die Zolleinnahmen in Deutschland?

Ja :D

Zumindest ging es kurz darauf wieder berauf mit den Zöllen und die alte Steigerungsrate wurde wieder hergestellt.
Wodurch das nun genau verursacht wurde: egal. Ich konnte die Effekte jedenfalls beeenden :)

Oh Mann!
Was für eine schräge kriegerische Neutralität..fast so wie in der Realität ;)

Nebukadnezar
11.03.04, 06:20
AAR erreicht die Jetztzeit

Das hier sind die Zahlen vom Juni 1899 (damit Ludendorff Ruhe gibt ;) )

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/statd1899jun.jpg

Die Zahlen sind sogar noch ein bißchen höher als ich in Erinnerung hatte.
Marine: habe ich auf Max, weil es so lange dauert bis die volle Stärke erreichen.
Militär: Ausgaben sind geringer als kürzlich erst. Das kommt durch damals gebaute, aber n.n. aufgestellte Divisionen, die max Unterhalt verschlangen.
Technologie: 4 Heerestechs fehlen noch, aber die kann man erst ab 1900 erforschen.
Bevölkerung: 255.775.000*0.403 (Anteil von Süd- und Norddeutsch) = 103.077.325. Das sind die Typen die für fast das gesamte Einkommen sorgen.
Einkommen: Das Steuereinkommen kann man noch steigern, es sind noch nicht alle Deutschen in Fabriken. Das wirkliche Einkommen aber: die Zölle, das hängt leider nicht ganz von mir alleine ab. Da muß das Ausland mitspielen wie 1893 erst gesehen.


Hier die Karte für Europa

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/d1899jun.jpg

Ich muß zugeben, daß ich eine Schwäche für die Gestalt von Österreich-Ungarn habe. Die habe ich bei meinen Tauschereien also erhalten :)
Rußland und Österreich sind getrennt voneinander um zukünftige Kriege zu vermeiden. Das graue Ding unter Georgien ist auch Deutsch..soll mal Rußland von den Türken trennen.
Die türkischen Kernprovinzen, die früher mal Ägypten gehörten, habe ich gegen Lybien (vollgepumpt mit irgendwelchen Fabriken) und Bosnien-Herzegowina eingetauscht, das dann an Österreich ging als Kompensation für Italien..irgendwovon müssen die ja auch leben :)
Von diesen Tauschgeschäften waren die Türken so begeistert (KI gibt fast alles für Kernprovinzen), daß sie mir ein Verteigungsbündnis vorschlugen und eigenmächtig die Beziehungen verbesserten. Sollte die Russen erstmal abhalten.
Den Sinai habe ich behalten, weils keine Kernprovinz der Türken ist und Deutschland den Suezkanal gebaut hat.

Kreta+Zypern sind auch deutsche Vasallen.
Weiß nicht ob das so pfiffig war, denn die bekommen auch meine Techs bei Gründung und vor kurzem erst habe ich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit nur 1 Prestige für eine Kulturerfindung bekommen.
Aber ich wollte mal sehen was die so machen als hochtechnisierte Mini-Staaten :)

Besitzungen in Asien dann morgen schnell als Link....erstmal gute Nacht :)

ganz vergessen: BB = 0 (Siam ist auch Vasall)

Steiner
11.03.04, 09:29
Neu Süd-Schlesien geht bis zum Schwarzen Meer! Alle Achtung :top:

Da ich selber Österreicher (ich möchte jetzt keine dummen Kommentare wegen meiner Signatur hören :D ) bin, pflege ich auch immer gute Beziehungen zu ihnen.
Das den Expeditionstruppen ist schon wieder eine Idee, auf die ich im Traum nicht gekommen währe.
Ich habe es mal bei „Hearts of Iron“ probiert, aber die KI hat meine Truppen verheizt ....
Hier muss man wirklich auf jede Division acht geben. Warum das Auffrischen aber nur auf deutschem Boden klappt ist mir nicht so ganz klar, bzw. ist schade, das es nicht geht. Andererseits genau wie der Sichtradius wohl realistisch.

Nebukadnezar
11.03.04, 16:40
@ esteiner:
Schwarzes Meer: Mein Ziel ist nicht einfach Expansion ;)
Die Verbindung zum Schwarzen Meer wurde geschaffen, damit Österreich von Rußland getrennt ist, diese Kriege aufhören und die KI ihre Mittel in die Industrieproduktion steckt und dann auch genügend Konsumgüter für Deutschland herstellt, so daß meine Zolleinnahmen hoch bleiben bzw so weiter wachsen wie bisher :)
Wenn es mir nur um Provinzwachstum gehen würde, dann würde ich anders spielen: Deutschland ist militärisch momentan so stark wie Rußland und GB kombiniert (Militärrating), technlogisch deutlich voraus und hätte keine ernsthaften Gegner in einem Krieg.
Die letzten 20 Spieljahre hatte die Zollsteigerung Priorität und das ist der Grund für die Verbindung Schwarzes Meer-Schlesien :)

Expeditionstruppen: Jup, könnte man also sagen, daß ich gecheatet habe durch das Ausschalten des Kriegsnebels :). Hier wollte ich mal sehen, was die KI eigentlich macht und warum sie meine Truppen so merkwürdig einsetzt.

barny
11.03.04, 17:15
Und was soll das ganze Geld bringen, wenn es nicht genutzt wird?

Nebukadnezar
11.03.04, 18:07
Ich spiele dieses Spiel zum einen um zu lernen. Bei Spielbeginn waren mir viele Aspekte des Spiels nicht so klar wie jetzt.
Da versuche ich nach und nach einzelne Bereiche zu erforschen um zu sehen was man damit machen kann.
Seit 20 jahren ist Deutschland in der Rolle des Friedensstifters in Europa. Ich finde die Möglichkeiten von Victoria hier sehr interessant, da Victoria wesentlich mehr Instrumente zur Verfügung stellt als beispielsweise EU, wo irgendwann nur Armeeverteilen und WC zu tun war.
In Victoria kann man viel mehr machen :)



Und was soll das ganze Geld bringen, wenn es nicht genutzt wird?"

Kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen ;)
Zum einen ist Deutschland weit über den Punkt hinaus wo noch irgendjemand Gefahr gegen mich ausüben könnte.
Deutschland hätte keine großartigen Probleme GB und Rußland gleichzeitig anzugreifen und zu besiegen....also wo wäre der "Sinn" eines Krieges?
Was würde es "bringen" ?

Außerdem wird das Geld ja eingesetzt.
In der Kasse befindet sich im Moment eine popelige Mini-Million.
Das sind 6 Monate Einkommen.
Mein Jahresüberschuß sind 5500*365 = 2 Millionen.

Das Geld wurde also die ganze Zeit ausgegeben.....hatte ich ja geschrieben, daß ich Sibirien aufkaufe um Kriege von Rußland gegen China zu unterbinden, wenn ich meine aktuelle Rolle des Friendensbewahrers ernst nehme :)

Ums nochmal zu verdeutlichen: Deutschland ist absolut wahlfrei in jeder Richtung. Ich kann mit einem Diplomaten 5 beliebige Nicht-Kernprovinzen kaufen . Z.B. die britischen Provinzen in China (aber das kostet auch 1 Million...GB will am meisten haben).
Die tausche ich gegen chinesische Nicht-Kernprovinzen ein und bekomme dann noch ein paar Provinzen bei raus ;)...oder sonst irgendwas.

Oder Deutschland hebt einfach x-hundert Divisionen aus und überrrollt die Nachbarn. MP+Ressourcen sind mehr als genug da.

Es gibt momentan keine Grenzen mehr aber ich als Spieler habe die Möglichkeit auszusuchen ob, wann und mit welchen Mitteln ich sie einsetze. Ich bin nicht gezwungen nur militärisch vorzugehen, sondern habe die Wahl der Mittel.

Mir vom Spiel nicht vorschreiben zu lassen wie ich vorzugehen habe, sondern mein Land so zu gestalten, daß ich ein möglichst großes Instrumentarium habe: das sehe ich als "Macht" an :)
Beschränkung auf z.B. rein militärische Expansion (ohne eine Geschichte im Hintergrund) sehe als als Limitierung an, da ein menschlicher Spieler gegen die KI mit einer der 'besseren' Großmächte ab 1880 spätestens kaum noch irgendwas fürchten muß egal welche Schwierigkeitsstufe (ich bin auf 'sehr schwer'+'agressiv').
Dort hat sich in Victoria wenig gegenüber EU getan, außer daß die Diplomaten etwas knapp sind in Victoria um einen WC zu erreichen...da müsste man anders spielen als ich es getan habe.

Insofern kapiere ich die Frage nach dem "bringen" grade nicht ;)

barny
11.03.04, 18:26
Die Frage bezog sich nurdarum, warum ihr mit allen Mitteln die Kriege verhindern wollt?
Ist doch interessant, wenn sie die Länder gegenseitig etwas zerfleichen, so wäre es mir halt nur langweilig, wenn eigentlich nichts mehr passiert.

Elvis
11.03.04, 18:48
Also ich kann nur immer wieder betonen, wie lehrreich dieser AAR ist. Wer Gemetzel will, muss halt meinen AAR lesen :D

Ich Frage mich nur, ob ihr ob eures furiosen Sieges überhaupt noch Lust habt, weitere Partien Victoria zu spielen? Findet ihr es noch herrausfordernd?

Nebukadnezar
11.03.04, 18:58
@ barny:
ok :)
Warum ich Kriege (in Europa) verhindern will:
Dies hatte 2 Gründe:
- zum einen brauchte ich eine Art Rolle für Deutschland. Nach diesem Eigentor der Franzosen mit den dauernden Kriegserklärungen und der Satellierung war Europa im Süden und in der Mitte schon unbeweglich geworden. Ursprünglich wollte ich auch mal sehen, was im Osten passiert...da gabs aber nur Stillstand an der Front bei 100% WE für fast alle Beteiligten. Schien endlos und langweilig zu werden.
- Da mein Zolleinkommen aber deutlich fiel, hatte ich nach Gründen dafür gesucht. Ich brauche ja Konsumgüterproduzenten ausserhalb Deutschlands damit meine Wirtschaft so floriert. Damit war der Krieg im Osten mit einem male unerwünscht. Er war nicht mehr den deutschen Zielen dienlich.

Dieser 2te Grund war für mich der überraschendste.
In EU konnte man zu so einem Zeitpunkt nur noch rumsitzen und irgendwann gelangweilt angreifen. Einen richtigen Grund außer die Karte einzufärben gab es nicht.
Hier dagegen hatte Deutschland wirklich einen aus dem Spiel heraus motivierten Grund!
Klasse!
Zu einem Punkt wo das Spiel schon entschieden ist hatte Victoria doch noch mal eine Auswirkung auf Deutschland, die merklich war :)

Dies bezieht sich aber nur auf Europa mit dem Frieden.
Beispielsweise wäre es sehr ärgerlich, wenn China mit einem Male anfangen würde eine große Industrie aufzubauen.
China ist als Tee-,Seiden- und Tropenholzliefeant erwünscht....sonst nicht!
Fängt China an, diese Rohstoffe nicht mehr zu verkaufen (ich brauche je ca 30 Seide und Troopenholz am Tag). sondern diese Sachen selber zu nutzen, dann bedeutet das Krieg bis China aufhört damit.

Das finde ich interessant an Victoria.

Anders als in EU wo man irgendwann nur noch die Landkarte zupflasterte, habe ich meine letzte kriegerische Verwicklung (Expeditionstruppen) aus wirtschaftlichen Motiven gehabt.....ohne aber irgendwas annektieren zu müssen :)
Übrigens hat China schon etwas Industrie und Eisenbahn ud momentan kauft Deutschland alle Maschinenteile der Welt auf, damit die nichts mehr bekommen.

Es gibt in dem aktuellen Spielstand in Victoria keine 'überflüssigen' Länder, sondern Deutschland hat ein Interesse an einem bestimmten Zustand der Welt, der nicht durchbrochen werden sollte!

Und das ist genau das was GB bzw USA auf den Höhepunkten ihrer Macht mit der Welt machten statt sie einfach zu überfallen und zu teilweise zu annektieren.
Das finde ich klasse :)
Länder wuerden angegriffen um deren Märkte zu kontrollieren bzw Konflikte wurden durch einen freundlichen Wink mit dem Zaunpfahl beendet, weil sie der jeweiligen Wirtschaft abträglich waren
Und das passiert auch in Victoria!

Aktuell sieht es in Europa beispielsweise so aus:
- GB in Spanien ist ärgerlich, aber ich weiß nicht wie ich es verhindern kann ohne meine Bezeihungen zu GB zu verschlechtern und ich will noch GB von China trennen bzw die nicht-fabrik-Bevölkerungszahl von GB deutlich verringern dadurch.
- Kriege von Österreich oder Rußland gegen Osmanen würden sofort eine Kriegserklärung oder Expeditionstruppen aus Deutschland zur Folge haben.

Das sind wirtschaftlich motivierte Krisenherde in Europa :)

In Asien ist GB aggressiv gegen China und der Boxerkrieg kommt erst noch. Japan ist auch ziemlich stark.

Deutschland hat aber wie o.g. eine bestimmte Rolle für China vorgesehen und wird dadagegen vorgehen müssen, wenn ein bestimmter Rahmen überschritten wird, abewr ich müsset aufpassen: tote chinesische Tropenholzbauern haben einen direkten Einfluß auf die deutsche Industrie, da ich FAST ALLES kaufe :)

Das finde ich klasse: selbst jetzt macht Victoria noch einen Sinn!
Hochachtung für das Spielsystem! :)

Nebukadnezar
11.03.04, 19:12
@ Elvis: in meiner Antwort auf barny hatte ich eure Frage auch sogar schon mitbeantwortet ohne sie zu kennen :)

Es war in der Tat so, daß ich gegen 1885 etwas rumdümpelte und nicht mehr so recht wusste, was ich nach Norditalien noch machen sollte.
Derartige Phasen hatte ich aber schon mehrmals gehabt vorher.

Was mich immer wieder wunderte, ist das Vorhandensein von Grenzen.
An sich logisch, aber derartiges ist nicht in jedem Spiel vorhanden.
Meine Zolleinnahmen beispielsweise könnten nicht beliebig wachsen und ein gemeinsamer Angriff von Russen, Briten ud Japanern im Boxerkrieg gegen China wäre momentan das ärgerlichste was mir passieren könnte, weil es meine Wirtschaft bedrohen würde!

Fanatastisch :)

Ich stosse also ca alle 10 Jahre immer wieder auf irgendwas Neues was Deutschland beeinflusst je nach meiner Position.
Wäre meine Wirtschaft kleiner oder würde ich weniger in Zolleinnahmen verliebt sein, dann könnte mir China egal sein.
Wenn ich aber keinen Rückschritt erleben will, dann muß ich mir irgendwas für Asien einfallen lassen.

Ene Herausforderung ist es damit in der Tat noch, vor allem, da die Anforderungen ja wechseln...Innenpolitik z.B. hatte ich nach langem Kampf gemeistert, aber es warten immer wieder neue Aufgaben, die mich überraschen :)

EDIT: Glückwunsch zum neuen Avatar :D

Elvis
11.03.04, 19:15
EDIT: Glückwunsch zum neuen Avatar :D

Dankeschön *stolz*

Nebukadnezar
12.03.04, 02:00
Nachtrag zum Landkauf

In Post #30 hatte ich geschrieben, daß es der KI bei der Kaufsumme egal ist, wie groß die Bevölkerung dort ist. Das ist falsch. Dazu habe ich auch den Einfluß des Kassenbestandes getestet:

Habe den Russen 2 Provinzen testweise abgekauft (alle Zahlen beziehen sich auf 100% Wahrscheinlichkeit).

mit russsicher Majorität: 749 k (!)
ohne: 188 K

dann das russische Bargeld gelöscht (4.3 Millionen)
mit russsicher Majorität: 619 k
ohne: 58 K

Einfluß Bevölkerungsgröße (Handel mit GB)
Indische Provinz mit geringer Bevölkerung (4 Pops: 63 K): 166 K
Indische Provinz mit hoher bevölkerung (29 Pops: 1.9 Millionen): 325 K

(getestet mit jeweils konstanten Parametern, Beziehungen zu GB und Rußland allerdings nicht identisch)


Zum Kaufen ist daher ganz gut, wenn der Tauschpartner:
- Geldmangel hat (vielleicht sogar Schulden :) )
- in der Provinz keine Bevölkerungsmehrheit hat

Der Einfluß der Bevölkerungszahl dagegen ist gering. Das Beispiel in Indien ist ja auch schon sehr krass ;)


Damit ist der Kauf von Provinzen mit russischer Bevölkerungsmehrheit langsam zu teuer geworden. Kaukasaus+Aralseegegend dagegen noch machbar.
GB scheint wesentlich weniger Geld zu haben als Rußland...kein Wunder bei dem was ich den Russen alles abgekauft habe.
Bin im Nachhinein froh, daß ich den Großteil meiner Landkäufe mit Österreich/Rußland gemacht habe während die gekämpft hatten....Italien war gradezu spottbillig :)

Allerdings widersprechen sich jetzt meine Ziele etwas:
Ich will Frieden haben um Provinzen zu kaufen, so daß aggressive Länder getrennt werden....dadurch wird das Land aber teurer.
Einen Anstieg des kaufpreises von 58 auf 188 K kann ich locker verschmerzen (188K = Monatseinkommen) ...aber was wenn noch andere Faktoren drin sind?

barny
12.03.04, 02:35
Mal ne ganz blöde Frage: Gibts nen schnellen Weg, die Geldmenge beim Handeln zu erhöhen, 600k zu übertragen dauert ja ewig. :rolleyes:

Nebukadnezar
12.03.04, 03:01
(Jetzt muß ich auch nochmal editieren, hatte vergessen zuzufügen, wie man 1K-Schritte einstellt, was Elvis richtig stellte)
Shift : 1 K
Strg: 10 K
Shift+Strg : 100 K :)

Ja...um diese Uhrzeit :D

Elvis
12.03.04, 03:01
Steuerung oder Alt dabei drücken (oder war es shift?). Egal auf jeden Fall eine der Tasten erhöht die Übertragung um 1.000 die andere um jeweils 10.000. Geht also ratz fatz.

Edit: Perfektes Timing um diese Uhrzeit Nebu :D

Nebukadnezar
12.03.04, 03:15
Rest der Welt 1899

Nordamerika: http://www.hansnett.de/gampics/victoria/nam1899.jpg
Alles passiv dort. USA gewann bei Spielstart den Krieg gegen GB. Danach nichts: kein Bürgerkrieg!

Südamerika: http://www.hansnett.de/gampics/victoria/sam1899.jpg
Peru als Kriegstreiber.
Französisch Guyana zusammen mit 3 weiteren Provinzen + Techs für Nizza bekommen (Kern von Frankreich)

Afrika: http://www.hansnett.de/gampics/victoria/afr1899.jpg
Nicht viel passiert. 2 Rebellenprovinzen aus Portugal zu mir übergelaufen. Zanzibar+Rest-Madagaskar von Österreich bei den Tauschereien mit Bosnien zurück bekommen

Ozeanien: http://www.hansnett.de/gampics/victoria/oze1899.jpg
Sieht ganz großflächig aus. Einiges von GB teuer ertauschen müssen in den 60er Jahren gegen eingesammelte Claims der Russen :)

Südostasien: http://www.hansnett.de/gampics/victoria/soa1899.jpg
Siam ist Vasall. Burma+Brunei sowie die ex-Siam-Provinzen, die bei der Vasallenbildung Siam nicht zugesprochen wurden.

Sibirien: http://www.hansnett.de/gampics/victoria/sib1899.jpg
Ohne Kriegsnebel sieht man da mehr.
Der Versuch Rußland von China zu trennen. Die Claims gehören bis auf eine China-Mission auch mir. Die russische Grenzprovinz in der Mitte ist das teure Beispiel von oben....das wird noch teuer werden....fast 800K wollen die Russen dafür.
Chita war übrigens leer. Ein Pop der Größe 0 war noch anwesend: grade frisch gekillte Rebellen (Pop wird erst am Monatsende entfernt), von denen in Rußland immer noch viele rumlaufen. Billiger war die Provinz trotzdem nicht.

Nebukadnezar
12.03.04, 07:14
Splitting

Ok, es gab ja einige Stimmen, die fragten: "und was soll das Ganze?"

Daher denke ich, daß es mal Zeit ist für sowas wie 'Action' ;)

An dieser Stelle wird der AAR zweigeteilt:

Version A)
Das friedliche Deutschland
Deuschland macht weiter wie bisher. China wird von seinen Nachbarn GB+Rußland isoliert. Ansonsten wird industrialisiert und sonst nix. Einfach nur bis Zuende schaukeln..ab und zu ein paar Landkäufe. Außer Abu Dhabi wird keine unzivilisierte Nation angegriffen (einzige Nation, die nur 1 Prestige kostet).
Hier passiert nichts großartiges, außer mir fällt irgendwas auf...ansonsten gibts nur einen Schlußstand als Post.



Version B)
Deutschland als Zivilisator:

- Um der Welt das Licht zu bringen werden alle unzilisierten Länder>2 Provinzen, die nicht Satellitenstaat von jemand sind, der Reihe nach angegriffen. Sie dürfen aber erst annektiert werden, wenn sie nur noch 1 Provinz übrig haben. Annektieren ist aber nicht Pflicht!.......mal sehen wie lange man für China braucht, wenn man nicht sofort annektieren darf (die haben 460 Divisionen) und wie viele Diplomaten das verschlingt (20 Jahre*(3+1)=80 stehen zur Verfügung)

- Weiterhin ist es unumgänglich folgende Eisenbahnlinien einzurichten um das Reich dann auch zu verbinden:
Berlin-Kapstadt (muß noch erworben werden)
Berlin-Seoul (dito)
Berlin-Singapur (dito)

- die Eisenbahnlinien müssen selbstredend durchgängig sein. Im Wege stehen neben China und Korea auch das Osmanische Reich und Rußland mit einigen Kernprovinzen. Kapstadt oder Singapur darf ich auch käuflich erwerben.

- Falls Zeit und Diplomaten übrig sind werden alle verbliebenen Großmächte angegriffen mit dem Ziel sie zu vasallisieren und zu Kriegsreparationen zu verpflichten. GB und Rußland wären hier die ersten auf meiner Liste, da sie als einzige Deutschland nahe kommen. Japan als nächstes (USA ist erst dahinter).

Ich glaube jetzt nicht, daß Zeit und Diplomaten ausreichen, aber mal sehen :)

Angestiftet dazu hat mich natürlich die Idee der Zivilisierungsmission, die zur viktorianischen Zeit als Rechtfertigung vorherrschte ("Bürde des weissen Mannes") und die popelige Idee einer Eisenbahnlinie Kairo-Kapstadt bzw den indischen Ozean zu einem britischen Ozean zu machen.

Wie gesagt: ich bezweifle, daß ich alles schaffen werden, aber man sollte sich seine Ziele nicht zu gering setzen :)
Die 3 durchgehenden Eisenbahnlinien sind das Primärziel.


Nochwas:
- Ich kann mir kaum vorstellen, daß eine Massenmördernation dann noch den Ruf eines "Zivilisators" bekommen würde, also muß der BB bei Spielende = 0 sein....ok, das war ein Witz, sagen wir: äh..ziemlich niedrig. ich muß mir Mühe geben! Nigeria wird nicht entlassen! Ägypten darf ich nicht! Preussen natürlich auch nicht :)

Annektionen sind also echt nicht großartig drin, sonst wäre China vielleicht auch zu einfach (keine Ahnung).

Habe übrigens den Chinesen in ihrem letzten Krieg gegen GB einige Militärtechs geschenkt, darunter Maschinengewehr, was ihnen etwas ..äh...etwas Auftrieb geben sollte ;)


Zur Militärstärke: Ich habe weniger Divisionen als ich dachte: nur 249.
Mein hohes Militärrating im Vergleich zum zweiten (GB=379, 238 Divisionen) beruht darauf, daß bei mir fast alle Brigaden haben und die Reserve 300 Divisionen groß ist. Reserve werde ich natürlich nicht nutzen.
Zur See: 23 Schlachtschiffe, ein paar Dreadnoughts.
GB scheint alle 2 Wochen ein neues Schlachtschiff zu bauen (habe es mal laufen lassen), während ich in den nächsten Jahren nur 12 Dreadnoughts bekomme (ich hatte mal aufgehört zu bauen)
Japan+USA sind kurz dahinter bei Schlachtschiffen.

#1 in Prestige soll Deutschland am Ende auch noch sein.

Falls andere Ideen kommen: raus damit.
Muß nicht unbedingt machbar klingen, aber eine gute Idee dahinter stecken :)

Oliver Guinnes
12.03.04, 09:04
Werter Nebu,

noch eine Frage zur Variation des Kaufpreises: habt Ihr auch getest, ob eventuell die unterschiedlichen Ressourcen Einfluss auf den Wert bzw. geforderten Preis der Provinzen haben bzw. ob es einen Unterschied macht, ob es irgendeine Provinz aus dem jeweiligen Staat ist, oder die letzte, die dem verkaufenden Land Fabriken kosten und Euch bringen würde?

:gluck:

Nebukadnezar
12.03.04, 14:26
@ Oliver Guinnes: Die Provinzen kamen aus Staaten ohne Fabriksymbol. Ob und wie noch andere Faktoren eingehen als die Genannten weiß ich nicht. Mir ist beim Kauf von Italien u.a. aus der Erinnerung heraus nichts besonderes aufgefallen.
Der Einfluß von Ressourcen oder Anwesenheit von Fabriken ist da etwas schwierig zu bestimmen, da selbst die Bevölkerung, also der eigentlich Reichtum einer Provinz, sich kaum auf den Kaufpreis auswirkt. Die indische Provinz war ja schon ein monströses Beispiel. :)

Elvis
12.03.04, 15:06
Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, das wenn man die letzte Provinz einer Region, in der dann ja zwangsläufig die Fabriken stehen, erwirbt, das dies den Preis in die höhe treibt. Meiner Beobachtung nach ist die KI auch sehr unwillig einem ganze Regionen abzutreten. Es scheint, als wenn es sie den Verlust von Fabriken hierbei berücksichtigt. Dies schein in Friedensverhandlungen unabhängig vom Wert der Provinzen zu geschehen. Fordere ich andere Provinzen oder eine Mischung. kann ich oftmals viel mehr fordern (prozentual). Unterschiede zwischen Kern- und Nicht Kernprovinzen sind natürlich berücksichtigt.
Ich möchte es daher nicht ausschließen das diese Dinge auch Einfluss auf den Kaufpreis haben könnten.
Dies sind allerdings nur subjektive Beobachtungen die nicht explizit festgehalten wurden. Also pure Spekulation ;)

Nebukadnezar
12.03.04, 15:33
Hmm..das kann ich nicht bestätigen.
Um Diplomaten zu sparen kaufe ich Provinzen immer im 5er-Pack und dann bevorzugt ganze Staaten, damit die Pops gleich weiterarbeiten könnten (außer ich will sie umerziehen).
Einen besonders hohen Preis habe ich dort nicht beobachten können.

Elvis
15.03.04, 14:34
Wenn noch Meinungen gefragt sind.

Ich bin für Version B.
Das hört sich wirklich spannend an.

Obwohl ich ein sehr friedliebender Mensch bin

Dr. Evil
15.03.04, 14:52
Wir würden auch Version B bevorzugen, da wir uns davon ein furioses und spannendes Ende versprechen, dass diesem vorzüglichen AAR gerecht wird und ihn als Gesamtwerk abrundet!

Da dieser AAR des ehrenwerte Nebukadneza mit seinen zahlreichen Tipps und nützlichen Erkenntnissen viele Fragen und Probleme erfahrener und neuer Regenten behandelt, sollte er hier als Newbie-Walkthrough "sticky"-gemacht werden und zusätzlich als Link im FAQ-Bereich gepostet und ebenfalls "sticky"-gemacht werden. Wie auch immer, er sollte/muss gekennzeichnet werden!


:prost:

the general
15.03.04, 15:04
Um ehrlich zu sein fände ich diesen AAR zu spannend um ihn mit Version A abzuschließen.

Steiner
15.03.04, 15:40
Ich bin für A mit der Einschränkung, England (wie Frankreich auch) zu Schwächen und mit dem Ergeiz, die größte Flotte aufzubauen.

Oliver Guinnes
15.03.04, 16:16
Da der werte Nebu von Splitting und Zweiteilung sprach gehen Wir stark davon aus, dass er beide Wege beschreiten und begehen wird. Wenn nicht wären Wir arg enttäuscht und würden Euch auf ewiglich grollen. :D

:gluck:

Nebukadnezar
15.03.04, 22:15
Hat sich ja was getan:

- 2 Regenten haben diesen Thread bewertet. Die anderen Threads mit Sternchen haben auch je nur 2-3 Bewertungen. Sind dies immer dieselben Regenten? ;)
- Dieser AAR hat ein Inhaltsverzeichnis erhalten (wird heute komplettiert).
- Option B wurde von einer Mehrheit der abstimmenden Regenten gewählt.

Ich hatte zuerst vorgehabt beide Varianten (A+B) zu verfolgen, aber das schaffe ich nicht. Ich kann es nicht lassen mir Pops anzusehen und oft zu pausieren, so daß es lange dauert egal was ich eigentlich mache. Paralleles Spielen fällt damit (leider) flach: Option B wird weiter geführt.
Erleichtert wird mir diese Entscheidung auch, weil ich 2mal einen CTD hatte, der jedesmal eine Menge Einstellungen zunichte gemacht hatte :eek:

@ esteiner: Die Frage der Flottenstärke hängt nur von der Finanz- und Produktionskraft ab. In beidem ist Deutschland GB deutlich überlegen (Deutschland baut so viele Dampfer, daß der Preis bei 100 liegt: Angebot ist größer als Nachfrage). Aus verschiedenen Gründen (kommt in der nächsten post) habe ich das Spiel mal weiterlaufen lassen und GB stoppt die Schiffsproduktion, baut dafür massiv Truppen. Zur See hat GB momentan geringe bis ausgeglichene Chancen gegen Deutschland (Deutschland ist bei Schlachtschiffen mit GB die #1 und bei Dreadnoughts alleiniger Besitzer. Technologisch: 21/25/25/25/25, man kann gegen Deutschland also nur noch gleichwertig werden, aber nicht besser) und gar keine in einer Zukunft, in der Deutschland ordentlich Schiffe baut. GB als alleiniger Gegner ist keine besondere Herausforderung, so daß dies als alleinige Konfrontation eine Teilmenge von B) wäre.

@ Oliver Guinnes: Dann werdet ihr mir leider auf ewiglich grollen müssen :). A) ist aber nicht ganz 'tot', sondern ich werde den Landhandel fortführen. B) beinhaltet ja auch die Beschränkung, daß mein BB nicht stark hoch gehen darf. Insofern ist B) ein A) mit aggressiver Aussenpolitik und expliziten Zielen :)

@ Elvis: Gerüchte über euer friedliebendes Wesen sind auch mir zu Ohren gekommen. Hoffentlich wird die von euch vermutete "Spannung" nicht zuviel für euer friedliebendes und schwaches Herz ;)

@ the general: Danke auch an euch für die Vergabe des Attributes "spannend" :)

@ Dr.Evil: Danke für euer Lob der "Sticky"-Auszeichnung :). Werde ich aber nicht vorschlagen, da das dann zu sehr nach Eigenlob aussieht, aber ich gehe dann mal davon aus, daß ihr zu den beiden Regenten gehört, die diesen Thread bewertet haben ;)

Elvis
15.03.04, 22:24
Öhm.

*tritt verlegen von einem Bein aufs andere*

Ich wurde ja auch gerne den Thread bewerten, weis aber nicht wie das geht

Hört sofort auf zu lachen

Stauffenberg
15.03.04, 22:55
Öhm.

*tritt verlegen von einem Bein aufs andere*

Ich wurde ja auch gerne den Thread bewerten, weis aber nicht wie das geht

Hört sofort auf zu lachen*versucht krampfhaft, das Lachen zu unterdrücken ;) *

Wenn Ihr ein Reply setzt, müsste eigentlich gaaaanz unten in der "Post New Reply"-Maske, unter "Attach Files" auch eine Zeile "Rate this Thread:" sein, mit einem Scrollmenü, das von "5... Best" bis "1...Worst" reicht. Einfach da das Rating auswählen, das Euch angemessen erscheint, ein Paar nette (oder eventuell auch weniger nette ;) ) Worte ins Reply schreiben und abschicken, fertig.

Hoffe, geholfen gekonnt zu haben... :)

*Ratet diesen höchst informativen AAR selbst mit "5" und verlässt mit selbstzufriedenem Lächeln und einem Augenzwinkern hin zum immer noch auf der Stelle tretenden King behände den Thread* :D

Elvis
15.03.04, 22:58
HAAAHAAAAAAAAAA

Ich bin der König des Internets und habe soeben diesen Thread bewertet :D

barny
16.03.04, 01:06
In meinem Spiel rüstet GB wie blöde (könnte daran liegen, dass es ziemlich reich ist, weil ich einiges Land abgekauft habe), es hat inzwischen 600 (!!!!) Divisionen stehendes Heer und hat inzwischen über 300 Schiffe.

Dabei ist es wirtschaftlich inzwischen sogar hinter die USA und Österreich auf Platz 5. abgerutscht.

Nun denn, jeder Tritt ein Brit. :D

Nebukadnezar
16.03.04, 01:24
Inhaltsverzeichnis ist fertig :) (in Post #1 in diesem Thread)

@ Stauffenberg: Habt Dank für die Bewertung aber ganz besonders für die Instruktionen wie man einen Thread bewertet. Äh...ich hatte mich auch schon gefragt wie man das macht und immer versucht durch Clicken der Spalte "Rating" etwas zu bewirken :)

@ Elvis: aber natürlich seid ihr The King :D

@ barny: die wirtschaftliche Potenz (Idustrie) oder der Kassenstand eines Landes reicht meiner Beobachtung nach alleine nicht aus um es zum massiven Aufrüsten zu bewegen. Es gibt mehrere Parameter (ich kenne nicht alle), die die Art und Stärke der Friedensrüstung eines Landes steuern.
Befindet sich eine Nation aber im Krieg, so wird es rüsten und dies mindestens so lange fortsetzen wie der Krieg dauert bzw die Wirtschaft reicht. GB gehört zu den Ländern, die auch ohne die Beeinflussung des menschlichen Spielers einige Millionen in der Kasse haben sollten. Entscheidend ist dann die Anzahl der konvertierbaren Pops. Indien aufkaufen und GB sollte nicht mehr genügend Pops haben um mehr Divisionen zu haben. :)
Diese Massenrüstung kann man bei GB sehr gut beobachten, da GB einige Probleme hat seine Divsionen auch einzusetzen im Gegensatz zu anderen Nationen, die eine Landgrenze zu ihren Gegnern haben. GB hat zwar meist genügend Transportschiffe, aber mir scheint deren Logistik nicht ganz zu klappen, wenn die Einsatzziele weit weg sind. Dann produziert GB Überkapazitäten an Soldaten obwohl nicht die Soldaten der eigentlich Engpaß sind.

barny
16.03.04, 03:35
Ein Problem könnte sein, dass ich ganz am Anfang gegen GB Krieg geführt habe und es seit dem eigentlich nur noch rüstet.

Inzwischen muss es aber bei 30% Soldaten angekommen sein, würde ich schätzen. Weiß der Geier, wie die das bezahlen. Russland hat zwischenzeitlich mal 10000 Wehrpflichtige gehabt, es hat jetzt quasi 6 Jahre Krieg geführt. Zunächst hat Österreich den Krieg erklärt, also bin ich mit gezogen, dass hat Russland ca. 120 Divisionen komplett gekostet, ihm einige Langgewinne gegen Österreich gebracht und einigen Landverlust gegen mich. Dann gab es einen Koloniekrieg gegen Korea, in dem ich mich eingeschaltet hab, aber wo ich nicht viel ausrichten konnte (die Russischen Truppen waren einfach zu gigantisch und ich hatte nicht die Kapazität soviele Truppen um die ganze Welt zu schicken). Dann hab ich mit einem Trick versucht, mir zumindest eine Inselgruppe zu sichern, hat auch nicht funktioniert. Der letzte Krieg wurde nun wieder von Österreich vom Zaun gebrochen, ich hab wieder gigantische Landgewinne erzieht (in Minsk weht die Flagge des deutschen Reiches) und Österreich hat seine Gebietsverluste vom ersten Krieg (abgesehen von einer Provinz) wieder gutmachen können.

Russland hat in diesem Krieg wieder ca. 100 Divisionen Verloren und hat innerhalb von ca. einem halben Jahr wieder aufgerüstet.

Inzwischen bin ich militätisch klar Nummer 2, mit knapp über 300 Divisionen, vor mir ist halt GB mit 600 und Rus mit 270 ist auf Platz drei.

Wobei ich in der Wertung gar nicht weit hinter GB liege, weil meine Divisionen gut ausgerüstet sind (alle haben irgendeinen Zusatz, meist Artillerie).

Naja, dafür bin ich Wirtschaftlich soweit entrückt von den anderen, soviel Export wie die drei nächsten Länder in der Liste zusammen.

Aber ich muss schon sagen: Trotz diverser Macken ist Victoria ein klasse Spiel, civilization 2 kann ich endlich einmotten. *g*

Achja: GB ist inzwischen mein engster Verbündeter und hat (ohne mein Zutun) die Chance genutzt und Rus ebenfalls den Krieg erklärt, ich bin gespannt, ob es die Landverluste in Indien wieder gutmachen kann.

Nebukadnezar
16.03.04, 04:03
@ barny:

"Inzwischen muss es aber bei 30% Soldaten angekommen sein, würde ich schätzen. Weiß der Geier, wie die das bezahlen"

GB hat mit den Steuereinnahmen (und den Wirtschaftstechs) aus Indien keine Probleme 6000 Divisionen zu bezahlen, solange Heeresunterhalt auf Min ist. Schau dir mal Post #86 von mir an. Praktisch kein Heeresunterhalt bei 238 Divisionen. Solange man geügend prinzipielle MP hat, existiert kein Grund den heeresunterhelt jemals auf >Minimum zu setzen.
Deutschland hat 1899 genauso viele Einwohner wie GB in meinem Spiel.
Oder um es anders auszudrücken: Deutschland 1899 hätte kein Problem 23.800 (38.29*100=3829 Ausgaben pro Tag) Divisionen zu behalten....ich würde immer noch Plus machen :D
Teuer wirds nur, wenn man den Heeresunterhalt hoch setzt, aber das muß man ja nur im Kriegsfall. Da zehrt man von der Kasse, macht miese und muß eh nicht alle Divisionen auf volle Mannstärke bringen.
GB (in deinem Spiel) sollte also ohne Probleme die 1000-Divisionen-Grenze sprengen können und auch in Friedenszeiten bezahlen können.
Die KI hat den Heeresunterhalt auch auf Minimal, wenns eng wird und kein Krieg ist.
Für 600 Divisionen braucht man nicht viel MP....eigentlich müsste Dhakka dafür ausreichen (je nachdem was für ein Jahr das bei dir ist) evtl noch Chittagong dazu :)


"dafür bin ich Wirtschaftlich soweit entrückt von den anderen, soviel Export wie die drei nächsten Länder in der Liste zusammen."

Export ist kein Maßstab für Wirtschaftkraft. Von Exporten alleine erhält ein Land erstmal nichts.
Tagesüberschuß ist der Maßstab (wird leider nicht angezeigt im Ledger) was man sich leisten kann und der kann bei bevölkerungsreichen Ländern (wie GB, China, Rußland) auch bei 0 Export höher sein als bei jedem Rekordexporteur.
Besteuerbares Einkommen haben Pops ja auch wenn überhaupt nichts hergestellt wird :)


Civ 2 kann man nicht ganz mit Victoria vergleichen (wie alt ist CIV 2 eigentlich?), aber sonst stimme ich zu: Victoria ist sehr interessant :)

barny
16.03.04, 04:18
Mag sein, dass man das als Spieler kann, aber der Computer hält die Divisionen meist bei 10.000 Mann (ergo Instandhaltung auf Maximum).

Export sagt schon was aus, klar der überschuß ist am wichtigsten, aber der fällt bei mir kaum noch ins Gewicht (90 gegen 7000 :rolleyes: ).

Im Wirtschaftsranking sieht es Punktemäßig genauso aus und ich hab nach Russland die meisten Fabriken (da der Computer die aber selten füllt, im Gegensatz zu mir) und ich bin in allen teureren Gütern (Artillerie, Dampferkonvois etc.) Marktführer, teilweise mit mehr als der Hälter der Gesamtproduktion.

Also Wirtschaftlich bin ich schon weit überlegen.

Wobei ich übrigends der Meinung bin, dass der ANteil der Soldaten an der Bevölkerung auch Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Bevölkerung haben sollte.
Die Armeen in Victoria sind eindeutig viel zu groß.

Nebukadnezar
16.03.04, 04:36
@ barny:
Ich habe nicht dein Spiel kommentiert, da ich das nicht kann. Wirtschaftliche Überlegenheit will ich dir da nicht absprechen :)

GB in meinem Spiel hat die Truppenstärke immer bei 1000 Mann inzwischen (Minimum) genauso wie es einige andere Nationen machen, wenn sie Veranlassung dazu haben.

Export bzw Begrifflichkeit nochmal: ich kann wie gesagt nichts zu deinen Spiel sagen (da müsstest du einen AAR schreiben, wenn du die Zahlen deines Spiels bewertet/kommentiert haben möchtest). Ich hatte ein Beispiel angegeben wie wenig aussagekräftig der Begriff "Export" für Wirtschaftkraft ist.
Tagesüberschuß ist nicht Export-Import, sondern das was mit "Tagesbilanz" im Fenster Budget vermerkt ist. Das ist die Zahl, die man als Spieler bekommt und hat sehr wenig mit Export zu tun. Man bekommt einen gewissen Anteil des Exports indirekt über Steuereinnahmen....aber Steuern bekommt man auch, wenn man nichts exportiert.
Natürlich kann man auch eine hohe Tagesbilanz haben, wenn man viel exportiert...das schliesst sich ja nicht aus.
Ich hatte nur darauf hingewiesen, daß "Wirtschaftskraft" nicht besonders viel mit "Export" zu tun haben muß und daß "Export" ziemlich irrelevant dafür sein kann.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb in diesem AAR außer in der Übersicht 1899 nirgends der Wert für Export zu finden ist ;)

barny
16.03.04, 04:43
Och, ich würde schon sagen, dass Export viel mit Wirtschaftskraft zu tun hat. Auch wenn er natürlich stark schwanken kann.

In meinen Spielen waren die wirtschaftsstärksten Nationen gleichzeitig auch immer die, die am meisten exportiert haben. Und der Export hat nunmal eklatante Auswirkungen auf die Steuereinnahmen, eigentlich ist er sogar der Wert, der die größte Beeinflussung auf die Einnahmen ausübt. Je mehr Profit, je mehr Einnahmen. Die Bilanz der Computergegner seh ich ja nicht, also muss der Export genügen. ;)

Nebukadnezar
16.03.04, 04:54
@ barny

ich schlage vor, daß du diese Diskussion aus diesem AAR auslagerst und im normalen Forum als Thread startest, da es ziemlich wenig mit diesem AAR zu tun hat :)
Z.B. "Wie würdet ihr Wirtschaftskraft definieren ?"

Wie bisher in allen Wirtschaftsposts von mir in diesem AAR zu sehen war, sind meine Steuern sehr gering und Export hat zumindest in diesem AAR fast gar nichts direkt mit der deutschen Wirtschaftkraft zu tun, sondern findet erst über geringe Steuern, hohe Zolleinahmen und bestimmte Einstellungen einen Eingang.
Du hattest dich gefragt, wie GB seine Truppen bezahlen kann und ich hatte geantwortet, daß GB das (genau wie ich das auch könnte) ohne jeden Export machen kann wenn genügend Pops zum Besteuern da sind...selbst bei 'geringer' Besteuerung.

Nebukadnezar
16.03.04, 05:06
Vorbereitungen für die Zivilisierungsmission

Zur Verfügung stehende Ressourcen

Diplomaten
Deutschland erhält im Frieden 3 Diplomaten. Weitere 0.25 würden erst bei ca. 12500 Prestige kommen (schaffe ich wohl kaum). Im Krieg sind es 4 pro Jahr. Warum das Ereignis, das den Diplomatenmodifier ändert, bei mir noch nicht gefeuert hat...keine Ahnung. Kommt vielleicht noch (hoffentlich nicht, da ich mich damals dagegen entschieden hatte ;) )

Summe: 6 (aktuell)+1(bis Jahresende)+21*3 = 70 Diplos bzw 91 Diplos, wenn sich Deutschland fast immer im Krieg befinden sollte.

Also wird Deutschland versuchen einen Kriegsstatus so lange wie möglich beizubehalten um mehr Diplos zu bekommen.

Andere Ressourcen
fast unerschöpflich, solange die Finanzen (sprich: Zölle) stabil bleiben. Steuern werden nicht erhöht werden (ist jedenfalls mein fester Vorsatz. 18% für Arm bedeutet einen Modifier von 0.15 auf Handwerker. Ab und zu kommt mal ein Ereignis, das das Bewusstsein um 1 hebt und das 0,0-Ziel bleibt weiterhin bestehen):

Heer
Zuerst werden 150 norddeutsche Gardedivisionen gebaut:
1. Pause
2. Norddeutsche Farmer/Arbeiter-Pops zu Soldaten konvertieren.
3. Anzeige: 138/258. Ich kann jetzt 120 norddeutsche Divisionen bauen......oder beliebig viele, denn gegen das Limit zählen nur Einheiten, die fertig produziert wurden. Also werden Gewehre+Wein+Konserven gekauft. Schnaps und Luxusklamotten produziere ich schnell (Luxusklamotten habe ich wie alles andere, was man zur Konvertierung von Pops braucht oder zum Erstellen von Divisionen, in Mengen auf Halde) und erst wenn ich finde, daß es erstmal reicht wird 2. auch wirklich gemacht.
4. Norddeutsche Soldaten-Pops wieder zu Farmer/Arbeiter zurück konvertieren

Sobald die Divisionen fertig sind, werde ich keine norddeutschen Divisionen mehr bauen können (außer ich konvertiere auch Handwerker/Beamte zu Soldaten)

Warum 150?
Kein besonderer Grund. 150 klingt einfach ok. Hört sich nach 'viel' an.

258...das sieht so aus, als ob ich noch ziemlich viele Farmer/Arbeiter habe: absolut gesehen: stimmt :)
Aber prozentual gesehen ist es längst nicht mehr so stark wie in früheren Posts zu sehen war. Arbeiter (und Seidenbauern) habe ich aber vor bis Spielende zu behalten.
Falls ich das Ganze wiederholen will, kann mit Süddeutschen Pops genauso verfahren werden.

So haben also fast alle Divisionen Deutschlands auch deutsche Kultur, aber es gibt keine deutschen Soldatenpops. Soldatenpops sind in Afrika zu finden (algerische Erkenntnisse).

Marine
Transportschiffe werden auf 150 gebracht.

Finanzen
Der Bau der o.g. Divisionen und Schiffe war billig. Weniger als 2 Monate Finanzkraft waren dafür umgerechnet notwendig. Bei den geringen Steuern spielt es keine besondere Rolle, ob ich zum Eigenbedarf einen geringen Teil entnehme. Richtig spürbar sind nur Änderungen bei den Zolleinnahmen (da ändert sich auch was: später mehr).
Billig ist auch der Unterhalt in Friedenszeiten bei minimalem Heeresunterhalt. Deutschland könnte >25.000 Divisionen bei minimalen Herresunterhalt bezahlen und dann immer noch Plus machen.
Was aber teuer ist: maximaler Heeresunterhalt. Das würde sogar das reiche Deutschland bemerken bzw merkt es vor jeder 'richtigen' Kampfhandlung, selbst wenn nur ein Bruchteil wirklich eingesetzt wird.

Dies ist auch einer der Gründe, weshalb ich keine Inf-Artillerie baue oder z.B. 1000 Divisionen (oder sonst irgendwas Beliebiges). Besonders die letzten Armeetech-Erfindungen treiben die Preise stark in die Höhe. Gardeinfantrie hat m.E. hier das bessere Preis-Leistungsverhältnis im Unterhalt bei schneller Fortbewegung im Vergleich zur langsamen Artillerie. Die starke Steigerung der Angriffsfähigkeiten durch die letzten Techs/Erfindungen gibt der Gardeinfantrie dann den Vorzug vor Pionieren/Regulären Brigaden.

Einheiten, die nicht kämpfen, haben in Deutschland immer die Minimalstärke.....MP gibt es ja seit langem im Überfluß :)
Nur direkt vor einem Kampf wird der Heeresunterhalt auf max gestellt.

Nationen von Interesse und strategische Überlegungen

Im Folgenden wird Option B, die Zivilisierungsmission, sowohl durch Kampf als auch durch Kauf verfolgt werden.

Die beiden stärksten Beschränkungen in den Ressourcen sind Diplomaten und Zeit. Nur noch 21 Jahre.

- Rußland: immer ein interessanter Landverkäufer. Zum einen weil die geplanten 3 Eisenbahnverbindungen zwangsläufig durch russisches Gebiet führen müssen und zum anderen weil die Beziehungen auf 200 sind. Kaufe ich einmal im Jahr bei denen 5 Provinzen bleibt es bei +200. Andererseits muß natürlich irgendwann der Krieg kommen, da ich Kernprovinzen nicht kaufen kann.
- GB: Landverkäufer. Ich will Indien, Singapur und Kapstadt kaufen und auch sonst alles was geht. Die Beziehungen sind sehr gut. Kann also wie bei Rußland laufen. Aber irgendwann wird auch GB Gegner werden. Zeitpunkt weiß ich n.n.
- Portugal: GB hat einige portugiesische Kernprovinzen von Spanien erobert. Für Kernprovinzen macht sich die KI bei Beziehungen >0 fast in die Hose vor lauter Freude. Kolonial-Portugal kann hier für 2 Kernprovinzen billig erworben werden. Ok: diese Provinzen sind nicht unbedingt wichtig, aber sie runden Afrika angenehm ab :) Eine Option, wenn mal nichts wesentliches ansteht.
- Spanien: Gerne würde ich wie bei Portugal im Verhältnis 1:5 z.B. die Philipinen eintauschen, aber Spanien hasst Deutschland. Um die auf >0 zu bringen wären zu viele Diplos notwendig.
- Türkei: Die Route Berlin-Kapstadt wird durch die Türkei führen müssen. Da werde ich ärgerlicherweise Provinzen zurückholen müssen, die ich den Türken erst kürzlich gegeben habe (als die Ziele noch anders waren). 2 Provinzen kann ich eintauschen, der Rest sind Kernrpovinzen.

China, Persien, Korea und ein paar andere:
reingehen, annektieren...halt!
Annektieren darf ich wie gesagt nicht, da ein 'geringer' BB-Wert weiterhin Ziel sein soll. Hier wird vermutlich ein hoher Bedarf an Diplomaten erforderlich sein um voran zu kommen. Dazu viel Prestige, wenn ich Friedensabkommen mit unzivilisierten brechen sollte.

Zeit, Landkauf, BB und Kriege gegen Nationen von denen ich Land kaufen will.
Das muß unter einen Hut gebracht werden.

Jetzt könnte man fragen, warum ich nicht als erstes GB und Rußland angreife, diese satelliere und ihnen dann Land abkaufe.
Das wäre ein gute Frage, denn irgendwann soll es sowieso geschehen.
Dafür ist aber ein hoher logistischer Aufwand notwendig, da ich kein Interesse an einem langem Krieg habe. Noch stehen meine Divisionen alle mehr oder weniger irgendwo in der Landschaft herum.
Egal was ich vorhabe: zuerst sind einige Monate Transport notwendig und da werde ich mich erstmal kleineren Fischen zuwenden.

Ich fange mit Korea an um zu verhindern, daß das sonst jemand macht. Wie ich mich im kommenden Boxerkrieg (1900) verhalten werde, weiß ich n.n.
Ich würde es gerne sehen, wenn China schnell wieder Frieden hat, damit ich alleine angreifen kann. Ansonsten kann es passieren, daß China mit anderen Nationen 'unvorteilhafte' Friedensverträge schliesst.
Eine lange Kriegsverwicklung von Rußland und GB ist ebefalls ärgerlich, da diese beiden dann sehr wahrscheinlich Deutschland eine Allianz anbieten (BB=0, stärkste Macht, Nachbar von China) und ich bei einer Ablehnung die Beziehungen verschlechtere (was Diplomaten kostet).

Mal sehen was sich da entwickelt...zuerst mal müssen Truppen nach Asien verschifft werden. Der Großteil meiner Armee ist in Europa, aber die erfahrensten 60 Divisionen sind in Ägypten samt den Transportschiffen.

Oliver Guinnes
16.03.04, 09:13
Nun gut, wollen Wir mal im Sinne Oliveiras Milde walten lassen. :D

Viel Erfolg.

:gluck:

Nebukadnezar
18.03.04, 00:55
Deutschland ist bevölkerungsreichstes Land

Wir sind im Januar 1901 angelangt. Seit dem Juni 1899 (letzte Karten) ist nicht viel Zeit vergangen. Die Diplomaten wurden wie folgt eingesetzt:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/sa1901.jpg

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/as1901.jpg

Rot: von GB gekauft.
Grün: von Portugal eingetauscht. Bissao nicht auf Karte dargestellt (Westafrika)
Weiß: Jahore annektiert
Korea: bis auf Seoul.

Die Koreakriege verliefen ..... fast ohne Kampf :)
Kriegserklärung, Provinzen besetzen, Friedensangebot von Korea annahmen und von Vorne. Dies kostet zwar Prestige (im Überfluß vorhanden) und Diplomaten (3 bisher, was viel ist. Diplomaten sind die knappste Ressource jetzt), aber dadurch wird die Eroberung bis auf Seoul BB-frei.
Zusätzlich gab es (fast) keine Rebellen und keine Popverluste durch eingekesselte Divisionen.
Korea übergab mir mehrere Male Provinzen in denensich z.B. 50 koreanische Divisionen aufhielten. Da diese Divisionen nach dem 2ten Friendensschluß zum Großteil keine in koreanischem Besitz befindliche Heimatprovinz hatten waren es grösstenteils heimatlose Divisionen, die man vernichten kann ohne Pops zu gefährden (siehe algerische Erkenntnisse am Beginn des AAR).
Dazu hatten diese Divisionsstapel Org=0, da sie sich bei Kriegsbeginn auf meinem Territorium befanden.....Gegen derartige Stapel reichen dann 5 deutsche Divisionen aus um sie sofort zu vernichten (da keine Rückzugsmöglichkeit).
Fies, aber effizient.
Korea hatte fast 200 Divisionen, die meist derartig 'effektlos' beseitigt wurden. Nur in Seoul kam es im letzten der drei Koreakriege zu einer echten großen Vernichtungsschlacht.
Hier die Daten der 3 Kriege (Positionierungsbewegungen dazwischen bzw Warten auf neuen Diplomaten)
15.11-16.01
21.01-22.04
06.07-04.08

In Afrika
startete der Burenkrieg und nach kurzer Zeit lud GB zu einem vollen Militärbündnis ein. Das war eine der härtesten Entscheidungen, die zu treffen waren, da ein Auflösen des Bündnisses (falls ich GB angreifen will) einen Extra-diplo kostet. Ich habe angenommen, da ab jetzt GB die Beziehungen zu mir verbessern wird auch wenn ich mal keinen Landhandel mit ihnen abschliesse. Dazu der Beziehungsschub durch das Eingehen des Bündnisses :)

Das erste was ich machte war Frieden mit Transvaal um Korea angreifen zu können :D (nett, daß Friedensangebote in Victoria keine Diplos kosten).
Oranje und Transvaal konnten schnell britische Provinzen besetzen (mangels Gegenwehr), aber der zunehmenden Anlandung britischer Divisionen werden sie nicht alleine gewachsen sein.
Inzwischen war ich überrascht wie billig ich indische Provinzen erwerben konnte. Dies ist mir unerklärlich, da GB knapp 6 Millionen in der Kasse hat. Hier gibt es noch einiges zu testen, ob in den Kaufpreis auch eine Bündniszugehörigkeit eingeht oder ob zusätzlich zum Kassenbestand auch die Tagesbilanz in den Kaufpreis eingeht. Gb hatte vor dem Burenkrieg alle Divisionen auf Minimalstärke gehabt. Seitdem aber auf Max, was enorme Kosten verursacht.
Für den Fall, daß dies einen Einfluß hat, versuche ich jetzt den Burenkrieg zu verlängern.
Expeditionstruppen sind auf dem Weg, die dann eine Zeitlang auf der Seite von Transvaal kämpfen sollen. Mal sehen ob ich auch meine Dreadnoughts unter Burenkommando stelle, aber dies geht nicht unbegrenzt, da ich keine Diplos entbehren kann/will um denen auch das notwendige Geld für den Unterhalt zu senden.
So habe ich mich also zu einer ungewöhnlichen Methode entschieden um bis zum Eintreffen einiger deutscher Truppen die britischen Divisionen in Südafrika zu verringern: jede Provinz, die einen größeren Stapel britischer Divisionen enthielt...wurde gekauft :D
Dadurch werden diese Divisionen wieder in den Reservepool gepackt, von wo aus sie aufgestellt und erneut verschifft werden müssen - mit der Logistik dafür hat die KI Probleme.

Diese Einmischung mache ich aber nicht nur aus 'eventuellen' Gründen der Rabbatierung von indischen Provinzen. Dies sind die deutschen Landgestaltungsvorstellungen für Südafrika:
- Oranje soll erst Natal annektieren, bevor sie Frieden schliessen (dann muß ich das nicht machen)
- Oranje oder Transvaal sollen den Krieg verlieren, aber möglichst spät. Wenn ich 5 Jahre Krieg zwischen GB und den beiden schaffe, dann sollte GB unser Bündnis erneuern (spart beziehungs-diplos für den Landhandel)
- Entweder Oranje oder Transvaal müssen den Krieg überleben, damit GB nicht das Dominion Südafrika erzeugt (denen könnte ich in Afrika nichts mehr abkaufen).

Portugisischer Kolonialbesitz
Zur Abrundung der deutschen Besitzungen wurden 2 Kernprovinzen in Portugal von GB gekauft (ich kaufe Provinzen übrigens immer nur im maximal möglichen 5er-Pack) . Portugal war dann bereit pro Kernprovinz 5 Nicht-Kernprovinzen einzutauschen...und legte sogar noch alles Geld drauf, was sie hatten :)

Boxeraufstand
Unglaublich: Niemand reagierte mit Krieg auf das Ereignis! (dies war in meinen anderen Versuchen immer anders gewesen, allerdings hatte ich dort beide Male einen CTD)

Jahore
Annektiert. Ist ein 2-provinzer, also 2 BB. Hier einen Extradiplo zu verwenden um 1 BB zu sparen erschien mir ein schlechter Tausch.
Jahore ist zwingender Bestandteil der Ziellinie Berlin-Singapur


Top 5 in der Bevölkerung
(Vergleich siehe Post #84)
386 Deutschland
364 China
180 GB
120 Russland
82 Niederlande


Das sieht jetzt nach einem Runterspulen aus, aber das stimmt nicht ganz. Diplomaten und Geld sind knapp. Das Transportieren von Truppen per Schiff dauert länger als ich vermutet hatte.
Erkenntnisse in der Innenpolitik und bei der Wirtschaft gibt es auch...die Zölle brachen z.B. zusammen. Mehr dazu heute Nacht im nächsten Post ;)

Momentan hat Deutschland 0 Diplomaten und 2352 Goldstücke (nach dem letzten Kauf)....fast ein All-Time-Low :)

Nebukadnezar
18.03.04, 05:29
Späte Erkenntnisse bei Zöllen und Innenpolitisches

Zuerst mal die Darstellung der deutschen Kennziffern Jan.1901:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/sw1901.jpg

Seit der letzten Darstellung von Juni 1899 (Post 86) hat sich die deutsche Bevölkerung von 255 auf 386 Millionen erhöht. Ein enormer Anstieg, der einen Einzelvergleich lohnt:

- Steuern: (Armensteuern: 18%). Von 3200 auf 3900. Nett, die Pops in Korea und Indien zahlen viel Steuern, auch wenn sie nur unerheblich produzieren, aber das besteuerbare Basiseinkommen ist bei der Masse ausschlaggebend. Im industriellen Deutschland hat sich kaum was getan in der Zwischenzeit, da ich die Farmer/Arbeiter noch zur Erstellung von Divisionen brauchte.
- Bildungsausgaben. Gestiegen von 653 auf 740. Warum es überhaupt einen merkenswerten Anstieg gab, weiß ich grade nicht.
- Verbrechensbekämpfung: Praktisch keine Änderung :), Kolonien tragen nahezu nichts bei und seit 1899 wurde jeden Monat ein Korruptionsicon in den ehemals russischen Provinzen beseitigt, wodurch die Kosten weiter fallen.
- Sozialausgaben: Daß die gesunken sind, hat damit zu tun, daß ich sie 1899 leicht zu hoch hatte für 0 Effekt. Ansonsten wie Verbrechenbekämpfung: Kolonien zählen praktisch nicht :)
- Verteidigungsausgaben: Deutlich gestiegen (MP=4000), da praktisch ganz Korea und einige in Indien zu Soldaten konvertiert wurden. Dies hat in Korea die Aufgabe Arbeitslosigkeit (Sozialausgaben bei mir) zu verhindern und Auswanderung zu unterbinden, da die RGO's in Korea auf Stufe 1 sind. Dazu konvertiere ich alle Pops mit 'Freihandel' so lange bis sie das nicht mehr haben (wirkt sonst stark bewusstseinssteigernd in Abhängigkeit der Zollhöhe)
- Armeeunterhalt: Minimal, da grade nicht gekämpft wird. Auch die 150 neuen Gardedivisionen schlagen bei minimalem Heeresunterhalt nicht merklich zu Buche.
- Marineunterhalt: ebenfalls auf Minimum. Tue ich ungern, da es lange dauert bis Schiffe wieder volle Stärke erhalten.

Zusammen: Steuereinnahmen sind stärker gestiegen als die Ausgaben. Sobald die RGO's erweitert und die nächsten Eisenbahnstufen in Korea+Indien fertig sind, kommen weitere Steuereinahmen hinzu und die Verteidigungsausgaben sinken.

Alles in Butter, oder?

Leider nein: Die Zolleinnahmen sind gesunken von 5700 auf 4700.
Der Unterschied wird noch dramatischer, da kurz vor dem Burenkrieg die Zolleinnahmen 7000 (!) betrugen (das war auch meine Tagesbilanz). Damals waren die Zolleinnahmen größer als die Exporte!
Und dann sackten sie völlig in sich zusammen auf 3300, während die Heeresausgaben im Koreakrieg schnell 1200 betrugen.
Für 2 Monate hatte ich nur noch ein Tagesplus von popeligen 2000.
2000 hört sich immer noch nett an, aber zum massiven Landkauf reicht das nicht.
Ich sah schon alle Pläne wegschwimmen.
Was war passiert?

Schauen wir uns mal 2 typische Vertreter der Armenschicht in Deutschland an
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/pop1901.jpg

Handwerker, Bauern und Arbeiter (nicht abgebildet) kaufen keine Stühle, Hemden und Glas mehr! Ebenfalls kein Papier! Dafür haben sie Geld in der Kasse. Lässt man jetzt weiter laufen, dann steigt ihr Geldbestand jeden Tag an bis 100, woraufhin sie für einen Tag 100% Luxusgüter kaufen (aber kein zusätzliches Glas, Hemden, Möbel) und der Geldbestand reduziert sich dann auf 30, woraufhin der Zyklus von vorne beginnt.

Tja.....
Alleine am Geld kann es nicht liegen, da Papier etwas teurer als Möbel ist und ebenfalls von mir nicht verkauft wird und sie es sich zumindest für einen Tag leisten könnten.
Demnach sind Glas, Möbel und Kleider also nicht mehr in ausreichender Zahl auf dem WM erhältlich. Tatsächlich können auch einige Pops (auch Bauern und Handwerker) diese 3 Güter kaufen, aber eben nicht alle. Es reicht nur für einen Bruchteil der Pops.
Insofern kann man also verstehen, daß sich die Zolleinnahmen nicht im selben Verhältnis wie die Steuereinnahmen erhöht haben. Es gibt ein Limit und das wird vom WM gesetzt.
Nun, das hatte ich schon mal befürchtet, daß irgendwo Schluß ist, aber warum sind die Zolleinnahmen gefallen?

Dazu ist folgendes wichtig:
130 Millionen Pops der Unterklasse kamen in Deutschland hinzu. Sie bringen etwas Geld zum Ausgeben mit, wodurch sich die Gesamtmenge des Geldes zum Güterkauf für alle Pops erhöht.
Allerdings senken diese massenhaften koreanischen und indischen Pops das durchschnittliche Geld zum Güterkauf für alle Pops und ganz besonders stark für die Unterklasse!

Hier nochmal eine Kurzerläuterung des Popeinkommens:
Jeder Pop erhält ein Basiseinkommen abhängig von seiner Klasse unabhängig von seiner Art der Tätigkeit und unabhängig ob überhaupt irgendwas produziert wird. Dazu erhält jeder Pop einen Anteil am erzeugten Produktionseinkommen.
Der Schlüssel soll ca. 30:30:40 sein, also die Oberklasse erhält 40% der Produktionseinkünfte.
Nehmen wir mal die Oberklasse 1899.
Dann steigt deren Einkommen durch die koreanischen/indischen Pops an.
Die Menge an Produktionseinkommen ist ja jetzt etwas höher geworden und die reichen Pops streichen einen Teil ein (40% vom gesamten Produktionseinkommen). Ist allerdings ein Teil der neuen Pops der Oberklasse zugehörig (in Indien gabs einige Oberklassenpops), dann kann das durchschnittliche Popeinkommen der Oberklasse sinken.
Es gibt dann zwar mehr Oberklassenpops aber jeder von ihnen hat weniger geld zum Ausgeben.

Besonders deutlich wird dieser Effekt in der Unterklasse, da fast alle indischen/koreansichen Pops Bauern/Arbeiter sind. Machte bisher die Kerndeutsche industrielle Arbeiterschaft mit hoher Produktivität einen bedeutenden Anteil aus, so ist dieser Anteil jetzt geringer.

Oder ums ganz einfach zu sagen: Indische Bauern senken das Einkommen der deutschen Handwerker :D

Und dieses Einkommen reicht jetzt eben nicht mehr ganz um sich dasselbe Maß an teuren Importgütern zu leisten wie 1899. Ein höherer Anteil wird für Eigenproduktion ausgegeben: Fisch, Schnaps, Getreide etc.

Wie sich die Zölle entwickeln werden weiß ich nicht. Ich hoffe auf Besserung, da die RGO-Erweiterung in Korea/Indien einige Pops in Lohn und Brot setzen wird. Dazu kommt mit der elektrischen Beleuchtung hoffentlich in Kürze eine 20%ige Produktivitätssteigerung als Erfindung. Dazu sollen in Deutschland in Kürze keine Norddeutschen Pops mehr Bauern sein. Dementsprechend wurden fast alle Fabriken erweitert.

Natürlich könnte ich jetzt umdisponieren: z.B. könnte ich den Schnapsverkauf einstellen. Das war auch für die Rekordzölle von 7000 verantwortlich als ich die 150 Gardedivisionen gebaut habe, aber dann haben meine Pops keine 100% Grundversorgung mehr (der WM stellt nicht genügend her) und ich habe keine Lust auszutesten wie lange meine Pops eine geringere Versorgung aushalten bevor sie degenerieren.

Man könnte auch die Steuern hochsetzen. Dies würde sicherstellen, daß sich die Pops nicht mehr Geld in den Taschen haben und den Zollausfall in etwa kompensieren, aber die Geringbesteuerung ist meine beste Möglichkeit das Bewusstsein der Handwerker/Beamten zu senken und 0,0 bleibt weiterhin ein wichtiges Ziel dieses AAR.

Außerdem hoffe ich auf Besserung bei den Zolleinnahmen, sobald das durchschnittliche Einkommen der Pops wieder merklich steigt.
Allerdings wird das harte Arbeit, da Provinzen mit sehr hohen Bevölkerungszahlen von GB noch gekauft werden sollen.


Und dann waren da noch....
Britische Flugzeuge auf dem WM. An sich egal, aber ich hatte bis jetzt alle meine Maschinenteile vom WM gekauft und noch kein einziges selber produziert. Der Einbruch bei den erhältlichen Maschinenteilen schränkte meine Auto- und Panzerproduktion erheblich ein, zumal ich ja auch ordentlich Maschinenteile brauchte um meine Fabriken zu erweitern. Das sorgte nochmal für einen Fall des durchschnittlichen Pop-Einkommens.


Innenpolitik/Wahlen
Eine Wahl gab es auch zwischendurch und ich war überrascht worauf die Vorhersagen für z.B. die sozialistische Partei (6%) basieren sollten, da in Kern-Deutschland nur noch 2 Sozialistenpos existieren.
Ein Blick auf die Kerndeutschen Provinzen sagte mir, daß im Schnitt 65% aller Pops Hurrapatriotismus wählen sollten (die wählen bei mir ja nach Angelegenheiten)
Ein Blick nach Korea brachte Aufklärung und das ist eine schöne Erkenntnis, die mir sonst kaum aufgefallen wäre:
In der Vorhersage sind ALLE Pops im GESAMTEN Reich enthalten!
Auch die Pops aus Kolonien!
Bisher war mir dies nicht aufgefallen, da ich die Kolonien genauso wie die Staaten behandelt hatte: strenges Trimmen auf 0,0 und Angelegenheiten der konservativen Partei. Dazu fielen die Kolonien jeweils nur als relativ kleine Änderung der Gesamtbevölkerung (also kaum merklich) ins Gewicht.
Recht wahrscheinlich ein Bug mit der Vorhersage.
Schade eigentlich.

Verdeutlicht wurde dies auch, als ich versuchte durch Konvertierung bestimmter großer deutscher Pops das Wahlverhalten wie früher zu ändern. Obwohl sich die eigentlich wahlberechtigte Bevölkerung kaum verändert hatte, war die Änderung durch die Konvertierung kaum merklich. Das war mal anders gewesen und lässt darauf schliessen, daß jetzt eine deutlich größere Menge an Pops zur Ermittlung der Zahlen herangezogen wird.
Die konservative Partei gewann 2mal trotz leicht gegenteiliger Prognosen.

Anscheinend (mehr werde ich dazu nicht testen) erstreckt sich der Bug (ich nenne ihn mal so) also nur auf die Vorhersage, aber nicht auf das tatsächliche Wählen was mich dann allerdings wieder wundert, da man sowas doch eigentlich mit derselben Procedur berechnet..??)
Wie gesagt: werde ich nicht weiter testen, da können die o.g. Schlüsse also auch unkorrekt sein.

Positiv vermerkt habe ich aber, daß die während einer Wahlperiode auftauchenden Entscheidungen sich bevorzugt auf meine Farmer/Arbeiter auswirkten (wenn möglich). Da fast jede Provinz bei mir noch mindestens einen Farmer/Arbeiter hat, waren diese teilweise sehr unerwünschten Sachen (Entscheidung zwischen Anti-Militär und Pazifismus :D ) sehr leicht wieder rückgängig zu machen im Zuge der letzten Massenrekrutierung :)

barny
18.03.04, 06:13
Ich find eure analystischen Fähigkeiten genial, vieleicht solltet ihr anfangen den Jungs von Paradox das Spiel zu erklären, dann wird die 1.04er vieleicht endlich wirklich gut. *g*

Oliver Guinnes
18.03.04, 09:12
Uns hatte erstaunt, dass Ihr überracht wart, dass der Opiumkrieg nicht parallel zum Burenkrieg ausbrach. Meintet Ihr vielleicht den Boxeraufstand?

:gluck:

Nebukadnezar
18.03.04, 14:19
@ barny: Danke fürs Lob, aber mir (und einigen im Paradoxforum) wäre es lieber, wenn Paradox bestimmte Routinen offen legt, da dort auch teilweise ziemlicher Testaufwand in Sachen reingelegt wird um rauszufinden warum etwas nicht wie gewünscht.

@ Oliver Guinnes: Huch! Ist korrigiert :)

Nebukadnezar
20.03.04, 05:30
1905, April: Kein GB mehr in Afrika und Asien

In einem regelrechten Kaufrausch kauften die berüchtigten deutschen Landhändler den gesamten britischen Besitz in Asien und Afrika auf!
Die deutsche Mission zur Zivilisierung scheint in Großbritannien auf absolute Zustimmung zu stossen :)

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/asaf05.jpg

Persien und Afghanistan wurden mit 3 Diplos angegriffen. Nicht im Bild: Ägypten annektiert (1 Provinz) und 4 weitere ex-britische Inseln: Mauritius, Seychellen, Marianen, Karolinen. Alle anderen Diplomaten wurden zum Kauf verwendet.
(Nepal und eine indische Nation haben auch das deutsche Grau)
Seit dem letzten Post befindet sich Deutschland zwecks Erhöhung der Diplomatenzahl in einem permanenten Kolonialkrieg mit..... Dänemark :D

Eigentlich hatte ich vorgehabt Ägypten dafür zu verwenden (also nicht zu annektieren), aber so geht es auch :)

Durchschnttlich 600 K waren für je 5 britische Provinzen fällig. (Dhakka, Delhi, Chittagong etc waren teurer bis Jan.1901).

Die Tagesbilanz sieht jetzt so aus:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/w1905.jpg

Die im vorigen Post genannten Hoffnungen wurden also voll erfüllt. Dazu sind jetzt bis auf 20 Pops (das sind die letzten Ex-Geistliche, die noch 0,0 erreichen sollen) alle deutschen Pops in Fabriken tätig (außer einigen Arbeitern, die auch so bleiben sollen).

Im Zuge der Industrialisierung habe ich die letzte Gelgenheit zum Bau (süd-)deutscher Gardevisionen genutzt: +116. Zusammen hat Deutschland genau 500 Divisionen (leider hat grade eine revoltiert).

Die Tagesbilanz liesse sich über Zölle noch weiter steigern, da beim Bau der o.g. Gardedivisionen ein stabiler Zollzuwachs erzielt wurde durch Nichtverkauf von Schnaps (und Luxuskleidern!), aber das ist mir wie gesagt zu riskant bzw nicht nötig:

Das durchschnittliche Tageseinkommen der letzten 4 Jahre betrug 8500. Das sind pro Jahr 3.1 Millionen, von denen nur knapp 2/3 für Landkauf benötigt wurden. Bei 3 Kauf-Diplos 1.8 Millionen, sonst 2.4. Dementsprechend sind auch fast alle indischen, koreanischen und pakistanischen Provinzen mit Eisenbahn gepflastert so schnell es eben ging. Geld ist ja

Momentan haben fast alle deutschen Pops Bargeld. Ein deutlicher Anteil bei Bauern und Arbeitern kann sich sogar permanent 100% Luxusgüter leisten :)

Bevölkerungsranking:
580 Deutschland
366 China
134 Rußland
87 Niederlande
72 GB

Eine Milliarde Einwohner bei Spielende sieht sehr wahrscheinlich aus.
Damit ist Deutschland zum ersten Mal bevölkerungsreicher als China, Rußland und GB zusammen..und das ohne bisher gegen einen der drei gekämpft zu haben :)

Warum war Indien jetzt so billig bzw warum waren bitische Provinzen soviel billiger als z.B. russische?

Habs inzwischen rausgefunden: Das Bündnis!
Im Nachhinein betrachtet fällt mir auf, daß ich bei jedem großen Landkauf (Österreich, Rußland, Osmanen GB) mit der jeweiligen Nation ein Bündnis hatte. Das Bündnis mit GB ist grade abgelaufen und dementsprechend teuer sind deren Provinzen jetzt.
Vor kurzem haben mir die Osmanen ein Bündnis angeboten und die Preise für osmanische Provinzen fielen drastisch.
Dabei scheint es sich nicht um eine prozentuale Steigerung zu handeln , sondern um einen fixen Aufschlag von ca. 60k-80K (geschätzt) pro 100%-Summe.

Einen sehr geringen BB-Wert zu haben bietet also einige Vorteile. Neben leichten Verhandlungen gibt es auch noch Einladungen zu Bündnissen, durch die man nochmal einen Bonus bekommt (Vermutung: sollte sich auf alle Verhandlungen auswirken. Nicht nur auf Landkauf)

Zur Zeit sind die Osmanen mit Rußland im Krieg, was volle Bündnisse dort etwas unratsam erscheinen lässt.

Wie geht's weiter?
1. GB
2. Rußland
3. Türkei
4. China
5. zu zivilisierende Nationen

Dies sind weiterhin die Kanddaten.
1.) werde ichn mir aufsparen. Ich hoffe bei einem Angriff auf GB auch alle Satelliten in Indien zu erwischen, aber ddurch würde der BB zu stark steigen. Merwüdigkeit: die inischen Satelliten haben zusammen ca. 250 Divisionen, von denen aber viele Art, HQ, Pioniere und Garde sind. Keine Ahnung, wie die als unzivilisirte das bauen können?
2.) Jetzt wo ich weiß, daß ich Land billiger kaufen kann, wenn ich verbündet bin, wäre eine Satellierung von Rußland ganz praktisch. Da ich aber 5-6 russische Kerprovinzen haben will, kostet das auch zuviel BB.
3.) Bevor mein aktuelles Defensivbündnis mit den Türken abläuft werde ich denen noch einmal 5 Provinzen auf der arabischen Halbinsel abkaufen. Eilt aber sonst nicht.
5.) Bei Gelegenheit. Eher gegen Spielende, wenn BB nicht mehr wichtig ist.
4.) Jep! Das ist der Kandidat :)
Irgendweann muß ich ja mal anfangen und der Aufmarsch ist endlich fertig. Fast 400 Divisionen stehen in Hongkong, Korea, Afghanistan, Sibiren, Burma und vor der chinesischen Küste bereit. Mann...hat das lange gedauert, das alles zu sortieren.

Ich werde jedes vernünftig erscheinende Friedensangebot Chinas annehmen bevor die ganzen Rebellen kommen und ich dann gegen zukünftige deutsche Pops kämpfen müsste, also so verfahren wie mit Korea.
Annektieren will ich aus o.g. Gründen nicht.

Oliver Guinnes
20.03.04, 09:19
Viel Erfolg!

:gluck:

Steiner
22.03.04, 09:05
Hallo,

so im nachhinein betrachtet ist mir jetzt Variante B doch lieber ... :D

Nebukadnezar
23.03.04, 16:48
Die Bevölkerungsmilliarde

Juni 1915: 1.137 Milliarden Einwohner (>2 Millionen Wachstum pro Monat)

Die Chinakriege:
Zuerst lief alles prächtig: von allen Seiten gleichzeitig angegriffen (15 Landungen von der Seeseite) und nach ca. 4 Monaten war China soweit mir 16-18 Provinzen abzugeben. Bis die wirklichen Brocken kamen. Zuletzt hatte ich Mühe überhaupt 5 zu bekommen, da deren Warscore so hoch ist. Warten auf höhere Kriegsmüdigkeit und massenhaft Rebellen vernichten brachte nichts. Zumindest nichts worauf ich mehrere Monate warten wollte.
9 Kriege gegen China gab es bisher :eek:

Das Ergebnis in Asien ist hier zu sehen:
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/as1915.jpg
Nepal, Afghanistan, Persien, Bhutan, Korea und jemand, den ich vergessen habe, sind als 1-Provinzer annektiert worden.
Alles nördlich der Karte ist deutsch.
Holländern und Franzosen habe ich noch je 5 Kolonien in Indonesien+Pazifik abgekauft um das Bild abzurunden.
In den paar chinesischen Provinzen leben übrigens 125 Millionen Chinesen!

Dies ist Europa:
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/eu1915.jpg
Deutschland hatte im osmanisch-russischen Krieg die Seiten gewechselt und den Russen einige Expeditionstrupen gesendet (hatte sofort Frieden geschlossen, da ich kein BB sammeln wollte). Dadurch wurde die osmanische Front im Nahen Osten fast kampflos aufgerollt, während die Russen mit Mühe und in Unterzahl im Kaukasus die Stellung hielten. Zeitgleich kämpfte Rußland noch gegen Schweden wo die KI die meisten Divisionen hinsendete..und auf Rebellenjagd. Nachdem die Osmanen auf die Expeditionstruppen reagierten beruhigte sich der Kaukasus etwas. Die letzten russischen Provinzen konnten erst kurz vor Kriegsende befreit werden.

Die Landhändler folgten den mit deutscher Militärhilfe vorstossenden Russen dann von Osten her :)
(Marokko wurde auch zurück gekauft von Rußland)


Kriegswirtschaft:
(Fast alle Kolonien mit maximaler Eisenbahn. Da Deutschland auf Zivilisierungsmission ist, arbeiten nur die Pops in Mitteleuropa in Fabriken..also das was ich als 'Reich' bezeichnen würde. Kaukasus, Rußland, Sibirien, naher Osten etc. wurden alle Fabriken geschlossen. So gehört es sich für die viktorianische Zeit :) )
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/w1915.jpg

Ungefähr das kostet es das deutsche Militär voll zu unterstützen. Nochmal 1000 drauf für Divisionen in Unterzahl und n.n. in Vollstärke befindliche Dreadnoughts und es bliebe immer noch genügend Geld um das 4-fache zu unterstützen.

Sieht also nach einer einfachen Sache aus.

Dachte ich jedenfalls.

Irgendwie habe ich es vergessen 'auf die Uhr' zu schauen, so daß ich mich in China etwas verzettelt habe. Ich habe mal testweise Orissa (1 Provinz, britischer Vasall) in Indien (46 Divs) angegriffen:
Obwohl die mit fast keiner Militärstärke und als unzivilisierte Nation geführt werden sind die 46 Divs alle regulär und fegten meine 5 Divisionen (anders als die Chinesen) wie ein echte europäische Großmächte hinweg :confused:
So sieht ganz Indien aus, womit die britische Allianz wie folgt aussieht:
Indien: 230 Divs
GB: 272 Divs
Kanada: 96 Divs

Deutschland hat 490. Transportdampfer: 160.
Fast alles in China.

Schiffe:
Schlachtschiffe: GB 58, Deutschland 23
Dreadnoughts: GB 19, Deutschland 47

Bei den Schiffen habe ich ebenfalls geschlampt (vergessen zu produzieren). Etwas zuwenig um bedenkenlos überall gleichzeitig anzugreifen.

Um GB zu satellieren und alle indischen Nationen zu annektieren ist also etwas Vorbereitung notwendig. Für Indien werde ich fast die gesamte Armee benötigen (abzüglich Rebellenjäger in China) wenn es schnell gehen soll. Damit wird ein Angriff gegen GB logistisch ganz schön aufwendig werden, da Rußland und Türkei ja ebenfalls noch satelliert werden sollen incl Abtretung von Provinzen, die ich zur Verbindung der 3 Bereiche Deutschlands brauche.

Momentan votiere ich für die Reihenfolge
1. GB: Indien wird mit Divisionen angegriffen und ein Dreadnoughtwall um GB gezogen. Nach Indien werden alle Divs nach GB gebracht. 2.5 Jahre
2. Türkei. Von See aus leicht anzugreifen. 1 Jahr
3. Während des Türkeikrieges muß schon der Aufmarsch im Ural beginnen, damit Rußland rechtzeitig geschafft werden kann. 1 Jahr

Bleibt 0.5 Jahr als Puffer für den Aufmarsch.
Mist...das ist knapper geworden als ich dachte..zuviel Zeit in China verschlampt :tongue:

Immerhin ist der BB weiterhin gering: kurz über 5 :), womit Deutschland weiterhin als 'zivilisiert' gilt ;)

Diverses
- Übrigens kann man Kernprovinzen kaufen! (wenn auch zu astronomischen Preisen)
-wenn mann einen Freidensvertrag bricht direkt nach Friedensschluß (also 1 Woche später), dann ist bedeutend mehr als 100 Prestige+Modifier fällig. Ich musste kürzlich 600 Prestige berappen. Warte ich etwas länger sind nu die normalen Gebühren fällig.
- Bei 99999 Einheiten wird produziertes nicht mehr ins Lager geschafft :D

barny
23.03.04, 17:03
HoI AARs bitte in das entsprechende Forum posten. :)


:D ;)

Wilhelm I
23.03.04, 17:30
Ein Wort: GOIL :)

Robert the Bruce
23.03.04, 19:13
Wow! Ihr zeigt uns soeben was alles so möglich ist von dem wir dachten es wäre unmöglich. Einfach hervoragend.

the general
23.03.04, 21:47
Man o Man

Nebukadnezar du bist einfach nur ein Vicky-Gott, richtig unheimlich :D :prost:

Nebukadnezar
24.03.04, 04:15
Danke für die Blumen :)

Aber niemand von euch hat geschrieben, was denn eigentlich bemerkenswert ist :confused:

Ich bin auf Zivilisierungsmission, an gewisse selbauferlegte Regeln gebunden und nicht auf Welteroberungstour oder so :)
Unzivilisierte Länder wie China/Korea zu erobern ist ja keine so besondere Leistung, also nehme ich an, daß es sich entweder auf die finanziellen Möglichkeiten/Landhandel/BB bezieht oder auf die Stats.
Zu allem werde ich noch mal abschliessend was sagen (nach den Kriegen wie immer die auch ausgehen, also ob ichs in der Zeit noch schaffe).
Mein heimlicher Stolz ist aber die abgeschlossene Innenpolitik, die das eigentliches Ziel bis 1880 darstellte (und die Spielmotivation bei Spielstart). Seit einiger Zeit sind alle Pops bis auf Kapitalisten und Offiziere auf 0,0 und alle Provinzen kennen fast nur noch Angelegenheiten der konservativen Partei. Dazu haben außer den Kapitalisten alle Pops Geld in der Tasche :)

Steiner
24.03.04, 08:49
Flotte vernachlässigt - tztztz, wenn ich es nicht noch gesagt hätte .... :D

Wie währe es mit einer Extrasteuer 1 Mark auf jede Flasche Sekt zum Aufbau der Deutschen Flotte ... ;)

Möge euch die Zeit nicht davonlaufen, damit Euer Werk vollbracht werden kann !

Wilhelm I
24.03.04, 11:16
Bemerkenswert finde ich zum 1. deine Ausdauern in Sachen Mikromanagement - ich würde mir das wahrscheinlich nicht antun - 2. dein finanzmanagement und 3. das du überhaupt so lange gespielt hast und die dabei so extrem ausdehnen konntest.

Nebukadnezar
29.03.04, 03:28
GB wehrt sich

Nun..in Indien nicht.
Die 200 Divisionen der britischen Vasallen werden schnell vernichtet und alle indischen Satelliten annektiert. Der Knackpunkt war Orissa mit 400 K eingegraben im Gebirge. Freundlicherweise kamen sie selber heraus :)
(Zur Erinnerung: die britischen Satelliten in Indien kämpfen wie zivilisierte Nationen mit entsprechenden Techs obwohl unzivilisiert)

Kriegsbeginn: 27.12. 1915.
01.05.1916 Alle indischen Verbündeten von GB sind annektiert.

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/indien.jpg
Orissa Knackpunkt der Kampagne
Jaipur+Hyderabad britische Satelliten, die leider kein Verteidigungsbündnis haben und nicht mitmachten
irgend ein Land mit dem ich dauernd Kolonialkrieg habe um den 4ten Diplo/Jahr zu bekommen.

In der Zwischenzeit sollte eigentlich der Großteil meiner in der Schlußphase nicht mehr für Indien benötigten Divisionen längst auf Transporter verladen in England einmarschieren.
Aber das ging überhaupt nicht, denn GB wehrte sich:

6. Januar: hoffnungsfroh patroulliert meine Flotte gespickt mit Dreadnoughts auf der Suche nach englischen Schiffen zum Versenken die irische See und bekommt furchtbar eins auf die Mütze bzw es kommt nicht zum von mir erwarteten 100-0 Sieg.
Die Briten haben deutlich höhere Schlachteffizienzen (um 20% höher als ich egal wo bei gleicher Schiffszahl). Wenn die Briten einen dicken Stapel haben und ich auch einen dicken Stapel schicke, dann dümpelt meine Schlachteffizienz z.B. in der irischen See bei 6%. Bei 100 Schiffen entspricht das exakt 6 100%-Schiffen. Ich kann zwar dank technologischer und schiffsbaulicher Überlegenheit am 6.2. gewinnnen, verliere aber mehrere Dreadnoughts, was ich nicht akzeptieren mag für die Zukunft.

Genaueres hier: http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=5052

Um es kurz zu sagen: solange die Briten moderne Schiffstypen in einem großen Stapel haben, muß ich derartigen Schlachten aus dem Weg gehen und möglichst nur kleinere Ansammlungen angreifen.
Das dauert!
Zum Glück habe ich gute Sichtverhältnisse durch die vielen Provinzen um kleinere Schiffsbewegungen der Briten zu observieren. Zusätzlich habe ich mehrere 'Beobachtungsschiffe' verteilt in bestimmten Seezonen.

Bis die britische Flotte von modernen Schiffstypen gesäubert ist, vertreiben sich ein paar meiner Armeen die Zeit in Neuseeland und Australien.
Dabei gehen 5 meiner besten Armeen verloren als die Australier mit einer Flotte von vorgestern meine Schiffe angreifen und trotz Schlachtschiff- und Dreadnoughtschutz meine Transporter versenken :mad:
Einen Schutz stellen die Kriegsschiffe also nicht dar, wenn sie sich in derselben Seezone wie die Landungschiffe befinden.

Sowas will ich auf keinen Fall vor England sehen, da ich bisher außer in der Wüste vergessenen Eingeborenen noch keine Einheiten verloren habe!

29.6. : Neuseeland wird deutscher Satellit ! :)

Fantastische Sache, daß man anderen Staaten die Satelliten wegnehmen kann :)
Und was auch noch nett ist: bei jeder Satellierung sinkt meine Kriegsmüdigkeit um etwas mehr als 1% :)

23.9: Ionische Inseln werden Satellit
24.9: Kanada wird Satellit
11.10: Australien wird Satellit

GB hat jetzt keine Verbündeten oder sonstige Anhängsel mehr. Sehr schön: das unterstreicht die Bedeutungslosigkeit noch, in die ich GB zurück werfen will. In EU musste man ein Land annektieren um es von dessen Vasallen zu 'befreien'.

Endlich!

November und die britische Flotte ist größtenteils vernichtet. Ich habe besonders um Malta herum eine Menge Dreadnoughts verloren und bei jeder anderen Gelegenheit auch nochmal, aber jetzt ist GB endlich ohne Dreadnoughts und versteckt sich wehrlos mit seiner Flotte (immer noch 100 Schiffe) in Häfen....die Invasionsflotte ist komplett bereit zuzuschalgen :D

Am 25.12 lädt GB die Niederlande zu einem Militärbündnis ein :tongue:

Das ist an sich nicht schlimm, aber verärgert bin ich doch. Zum einen habe ich zwar entlang der ruschischen und türkischen Grenze gut die Hälfte meiner Divisionen falls da was anbrennen solte, aber mit Holland habe ich nicht als Gegner gerechnet. Irgendwie sah ich die immer als 'Freunde' an.
30 n.n. aufgestellte Divisionen sind alles was ich Holland entgegen stellen kann, was in keinem Fall ausreicht um die aufzuhalten......also muß ich die Invasion abblasen und erstmal Holland besetzen, was unnötig Zeit kostet.

GB hat wieder mal seinen Allerwerstesten gerettet nachdem die Flotte ausgeschaltet war.

Hier die Situation beim niederländischen 'Verrat':

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/eu1916.jpg

Invasionsflotte im Aufmarsch
Heftige Seegefechte bis dahin zwischen GB und Deutschland. Man beachte Malta.
Holland mit x-divisionen und Mobilisierung. Die kleinen Punkte sind meine 30 Stopperdivisionen (nicht eingegraben)

Gibralter und Malta (beides Kernprovinzen) habe ich in der Zwischenzeit auch besetzt. Diese beiden Provinzen sind alles was ich von GB haben möchte außer der völligen Unterwerfung :)

Die Invasion der Niederlande ist nicht aufregend. Ich muß nur den Ausbruch nach Deutschland hinein stoppen. Das ist die eigentliche Aufgabe. Einige Transporter schaffen in der Zwischenzeit weitere Divisonen aus Indien nach Indonesien um mehr Warscore zu bekommen. Provinzen will ich keine, aber die Niederlande werden Satellit werden und Kriegsreparationen leisten müssen.
Am 25.4 bieten sie z.B. 32 Provinzen an (fast alles!)

Nebukadnezar
29.03.04, 04:29
Die Unterwerfung von GB

Im April 1917 kann nun endlich die Invasion von GB starten.
Ich habe nicht einen Sieg gegen GB zum Ziel, sondern die komplette Besetzung der Inseln, alles andere erscheit mir würdelos. Von meinen ca. 550 Dvisionen sind nur 200 in GB dabei. Der Rest sichert meine langen Grenzen zu Osmanen und Russen bzw sichert in Indien/China und weicht dort Rebellen aus.
GB hat ca. 260 Divisionen auf den Heimatinseln. Ein reines Plattwalzen mache ich also nicht, sondern lege eine Falle: Perth
Als ob diese Provinz dafür geschaffen wäre :tongue:

28.4.1917:
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/gb1.jpg

In Perth (1) bin ich mit einigen Divisionen gelandet. Perth soll nur genommen werden, damit die Briten hinkommen. In Inverness (2) und Dundee (3) graben sich je 20 Divisionen ein. Alle anderen Truppen bleiben in Transportern in Reserve um schnell reagieren zu können.
Für dieses Vorgehen braucht man natürlich absolute Seehoheit (die ich ja habe).
Dies hat auch den Vorteil, daß meine Schlachtschiffe und Dreadnoughts an jeder belibiegn Küstenprovinz die Feuerkraft des gegners rapide nach unten treiben können.
Die 5 vor Australien verlorenen Divisionen sollen eine Ausnamhe bleiben. ich habe nicht vor nochmal irgendwas zu verlieren und so will ich die Briten in Küstenreichweite vernichten bevor ich Provinzen im 'breiteren' Süden nehme.

Dazu ist es auch, daß GB mir ja an Truppenzahl überlegen ist und bei einem langen Kampf in britischen Provinzen ist der Verschleiß mörderisch hoch wenn viele Truppen anwesend sind (ca 30%).

Zu Beginn ist also nur die Vernichtung der britischen Armee das Ziel statt der Einnahme von Provinzen.

Aus London kommen also 2.700.000 Briten nach Norden :)

15.5.1917
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/gb2.jpg

Hier kann man sehen, wie der Beginn der Auflösung der britischen Armeen vor sich geht. Nach der Einnahme von Perth rannten die Briten gegen Inverness (kommt gleich) und vor allem Dundee (sichtbar) mit je 600-800 K gegen meine 200.....die ich natürlich auf je 300 verstärken konnte durch schnellere Transporter als sichtbar war wohin die Briten ziehen.
Hier war es vorteilhaft mobiler zu sein.
Aus beiden Provinzen entkommen nur relativ wenige britische Divisionen, da ich leicht eingegraben bin, Verteidigungsvorteil habe und die KI nicht zu berücksichtigen scheint, daß Kriegsschiffe massiv Feuerschutz geben.

Wichtig aber (und das war der Hauptgrund der Landung) ist, daß die britischen Truppen einkesselbar gebunden sind: gut die Hälfte der britischen Armee und es ist Zeit für die südliche Landung um die andere Hälfte einzukesseln. Diese Hälfte bewegte sich leider etwas hin und her, aber nach einiger Zeit hatte ich sie, bevor sie nach Süden entwischen konnte.

6.8.1917:
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/gb3.jpg

Dies ist jetzt bis auf wenige Divisionen die gesamte britische Armee eingekesselt.

Der Rest ist Formsache.
6.11.1917: London vor dem Sturm
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/gb4.jpg


Am 16.12 akzeptiert Großbrittannien die Höchststrafe bei 100% Kriegsmüdigkeit (haben sie seit fast 1 Jahr. Meine ist 7.8%)
- Satellitenstaat
- Erniedrigung
- Reparationen
- Malta+Gibraltar an Deutschland

GB hat keine Flotte mehr und nur noch 10 Divisionen in den Kolonien/Spanien (da war ich zu faul zu).
Dazu hat GB auch keine Satellitenstaaten mehr. Alle sind entweder annektiert oder nun deutsche Satelliten bis auf Hyderabad/Jaipur, die kein Bündnis hatten und gleich dran sind.

Fazit

Alles in allem eine saubere Sache und GB war ein interessanter Gegner:
- die Flotte
- die Möglichkeit von Bündniseinladungen (ich hatte befürchtet, daß Russen/Osmanen kommen, aber auch die Niederlande bewirkten etwas Verzögerung)
- die große britische Armee, die massiert so einiges hinwegfegen könnte auf engem Raum, wenn man unvorsichtig ist.

Dies war mein erster 'langer' Krieg: 2 Jahre vor allem durch das Flottenproblem und die Ablenkung der Holländer verursacht.
Beenden können hätte ich ihn wesentlich früher schon. GB hatte natürlich mehrere Male (vor den Satellierungen von kanada, etc) umfangreiche Friendensangebote gemacht, die ich alle ablehnte (zuletzt haben sie mir fast die halbe Insel (!) angeboten und dazu Spanien. Viele Kolonien zum billigen Anbieten haben sie ja nicht mehr: nur noch die Karibik und 4 Inseln sonst).
Das Ziel war die Ausschaltung eines Rivalen nach Strich und Faden ohne unpassende Provinzen zu erhalten.

Meine Wermutstropfen sind die Verluste an Kriegsschiffen (15 Dreadnoughts+Schlachtschiffe), die ich so nicht erwartet hatte, da ich mich deutlich überlegen fühlte und die 5 Divisionen, die vor Australien in Transportern abhanden kamen.

Die Kriege gegen Osmanen und Russen sollen jetzt wieder wie gewohnt komplett ohne Verluste ablaufen.

-----------
PS1: Schweden+Finnland, die grau oben mal zu sehen waren, habe ich in die Unabhängigkeit entlassen. Deutschland möchte als Zivilisator neben dem 'Reich' nur die unzivilisierten Völker beherrschen :)
PS2: meine ganz persönlichen Zecken in diesem Spiel (Dänemark) erklären mal wieder Kolonialkrieg. Die fällige Bestrafung (Satellierung) muß ich aber aufschieben, da ich die Diplos für Restindien/Peking und Osmanen/Türken brauche

Nebukadnezar
29.03.04, 06:47
Die Unterwerfung der Osmanen

Ist eine kurze Sache, wobei die Hauptarbeit in der Positionierung der Armeen besteht.

Hier die Ausgangslage 19.3.1918:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/osm1.jpg

Vor der osmanischen Küste einige deutsche Dreadnoughtgruppen. Nach der Ausschaltung der osmanischen Marine besteigen die in Nordafrika (auch Tunesien/Lybien) wartenden Armeen ihre Transporter.
Alle meine Armeen sind übrigens seit den Kriegen gegen Dänemark/Belgien/Frankreich in 5er-Gruppen. Passend dazu gibt es 5er-Transportgruppen.
1 Pionier (von früher)/4 Gareinfantrie.

Das ist die schnellste mir bekannte Ausbuddelgruppe (5er-Stapel), der sich mit dem Pionier dazu schnell und maximal eingraben könnte.
Artillerie benutze ich nicht: zu langsam.
Kavallerie ist zu schwach an Kampfstärke falls mal ein Gegner getroffen wird. Bei harten Massenkämpfen kann man die auch mal verlieren, wenn man nicht aufpast und ich bin ein fürsorglicher Herrscher, will also nichts verlieren :)

Am 9.6.1918:

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/osm2.jpg

Kampflose Einnahme der gesamten Küstenlinie.
Ich finde es übrigens erschreckend von Paradox, daß sie die KI nicht auf ein Betreten von Provinzen reagieren lässt, sondern nur auf eine Besetzung !
Das Besetzen der Küste lockt die Osmane teilweise aus der harten Verschanzung (120) entlang der östlichen Grenze heraus (aber nicht vollständig), so daß im Südosten die ersten Kesselschlachten gestartet wurden.
Frieden will ich n.n., da ich erst noch Serbien (osmanischer Satellit) als Satellit abgreifen möchte für 175 Prestige auch wenn das langes Marschieren durch schlechte Infrastuktur bedeutet :)

13.9.1918
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/osm3.jpg

Das Ende: Osmanen werden Satellit (Serbien auch), zahlen Kriegsentschädigung und Deutschland bekommt die 4 notwendigen Provinzen für die Eisenbahnlinie Berlin-Kapstadt.
Dazu wurde die Flotte und fast die gesamte Armee vernichtet.
Ein Spaziergang durch die absolute Seehoheit. Divisionen war nur ca. 2-1 Verhältnis (ca. gleiche Technologie inziwschen)

Die Reorganisation der Armee für den Rußlandfeldzug beginnt.
Auch dort lautet das Ziel wie bei GB und Osmanen: Unterwerfung, Flotten- und Armeevernichtung, dazu die fehlenden Provinzen für die Eisenbahnlinien nach Singapur/Seoul/Kapstadt !

------------------
Finanzen: immer noch 13.000 Plus/Tag, obwohl alleine der Heeresunterhalt inzwischen 7000/Tag kostet vor dem Rußlandfeldzug (knapp 580 Divisionen auf voller Stärke, aber nicht alle gegen Rußland).
Alle Pops haben seit langem Geld in der Tasche, so daß man bei den Steuern noch etwas anheben könnte, aber ich werde keine Chance mehr haben das Geld auszugeben und so sehe ich es als Zeichen von Volkszufriedenheit :)
Ab und zu kaufe ich noch Provinzen mit den angesammelten Millionen, aber im wesentlichen benutze ich die Diplomaten für Kriegserklärungen gegen die zahlreichen 1-Provinzer in Asien.

Wilhelm I
29.03.04, 08:33
Hehe, jetzt wird es wirklich zu einem HoI Spiel, respekt ;)
Bist wirklich ein guter Spieler.

Dr. Evil
29.03.04, 09:45
Werter Nebukadnezar,

Eure Überlegengeit ist einfach unglaublich!! :D

Wir sind schon ganz gespannt, wie Ihr den russischen Bären zu Eurem Tanzbären degradiert...

:prost:

Steiner
29.03.04, 10:48
Sehr schön, England vernichtend geschlagen.

Deine Truppenaufmärsche müssen unglaublich koordiniert vonstatten gehen. Ich bekomme das immer nur mit merklich höherem Zeitaufwand hin. Liegt aber vermutlich an der zu 100% vorhandenen Transportkapazität (Schiffe), woran es bei mir meistens scheitert.

Heinrich der Löwe
29.03.04, 10:52
Wunderbar, wie Ihr Eure Feinde einen nach dem anderen zerlegt.

Viel Glück mit Russland, obwohl das Ergebnis ja schon feststeht :D

Nebukadnezar
30.03.04, 00:13
Ja, die Überlegenheit ist wirklich etwas zu deutlich insgesamt.
Mein Ehrgeiz ist es keine Einheiten zu verlieren und Kriege 'sauber', schnell und total zu gewinnen und mit etwas Rollenspiel. Also nicht eine Masse von Provinzen bekommen, sondern die zivilisierte feindliche Nation zur Anerkennung der Überlegenheit zu zwingen ohne deren Existenz zu eliminieren.

Russland: kommt gleich und es wird wirklich mehr einem 'Tanz' ähneln und weniger einem Kampf. Das liegt aber nicht an astronomischer Materialüberlegenheit (gegen GB habe ich weniger Divisionen eingesetzt als GB auf der Insel hatte, gegen die Osmanen nur ca. doppelt so viele), sondern an den Möglichkeiten der absoluten Seehoheit.

Koordination: Ja, es geht geordnet und koordiniert zu in Deutschland. Immer noch pausiere ich recht häufig für sowas :)

Nebukadnezar
30.03.04, 01:21
Die Unterwerfung Russlands

Hier die Situation bei Kriegsbeginn 08.01.1919:
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/rus1.jpg
Rußland verfügt über 139 Divisionen, die alle entlang der Grenze maximal eingegraben sind. Dazu würde noch deren Mobilisierung kommen, die ich ebenfalls vernichten will (Den Hauptstadttrick will ich nicht anwenden)

Deutschland hat genau 576 Divisionen, von denen 430 gegen Rußland zum Einsatz kommen. Das ist eine 3-1 Überlegenheit (ohne die russischen Reserven zu berücksichtigen), die aber nicht aureicht um frontal überall anzugreifen. Angriffseffizienzen von 9% und weniger würden das verbieten und meine Truppen an bestimmten Stellen binden, womit ich einen Gutteil meiner Handlungsfreiheit verlieren würde. Ich möchte etwas schnelleres und die Russen in Bewegung bringen.

Dazu werde ich bei (1) landen.
(3) macht dasselbe im Norden, sobald die dortigen russischen Kriegschiffe weg sind.
(2) ist die Reserve für (1), (4) meine einzige Landoffensive im Bogen von Kursk (künstlerische Freiheit ;) )

Die Verteilung meiner Armeen (1 Armee = 5 Divisionen)
Westgrenze: 23
Ostgrenze: 25
Nordlandung: 7
Südlandung: 22
Reserve: 9

Zu sehen ist auch eine Besetzung der deutsch-österreichischen Grenze. Nochmal sowas wie die Niederlande will ich nicht haben :)

Hier das Ergebnis am 20.2.1919
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/rus2.jpg
Im Südosten kann bereits die erste große Einkesselung stattfinden. Dazu greife ich zuerst in (1) an, damit ich diese Bergprovinz nicht zum Schluß als massiven Kessel habe.
(2) macht den Kessel zu und in (3) wird er halbiert werden.
In (4) habe ich zwar eine 10-1 Überlegenheit, muß aber nach einiger Zeit den Kampf abbrechen trotz Einkessellung kurz darauf, da fliehende Russen aus Nachbarprovinzen die Verteidiger verstärken. Verschleiß ist mein großer Feind im Kampf neben den Verschanzungen.
(5) soll eine Wiederholung von (4) verhindern. Um den Kessel zu schliessen fehlt eine Provinz und die Russen ziehen jetzt Truppen von den Grenzen ab um auf die deutschen Eroberungen in der Mitte zu reagieren, womit sie in der Provinz, die zum Kessel fehlt, landen würden. Eine Chance dort zu gewinnen hätte ich dann nicht mehr, so daß ich alle Provinzen angreife, aus denen Truppen nach Westen wollen, selbst wenn die Chancen schlecht sind.
(6) ist der ungehinderte Vormarsch in der Mitte. Als Stopper können die Russen nur schnelle Kavallerie einsetzen, die aber keine Chance im Kampf hat. Wie man sehen kann, sind immer viele deutsche Stapel (1 Icon = 5 divs an der Spitze. Besatzung ohne Grenze zu Russen = 1 Div) in den Vormarschprovinzen. Während eine Armee die Provinz dreht marschieren die anderen gleich weiter. Dieser Geschwindigkeit hat Russland nichts entgegen zu setzen und immer mehr Grenzdivisionen der Russen versuchen auf neue Grenzen zu reagieren und verlassen die Verschanzungen.

13.03.1919
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/rus3.jpg
Nach nur 2 Monaten Krieg ist Rußland praktisch erledigt. Die kommenden Kessel sind jetzt gut zu sehen.
Bisher haben nur wenige lokale Kämpfe statt gefunden. Es ist ein einziger Wettlauf, den Deutsche und Rumänen (500 Divs sind deutsch, Rest meist rumänisch) deutlich gewinnen.
Oder man könnte auch sagen, daß die Seehoheit schon den Sieg bedeutete bevor der Krieg überhaupt anfing.

20.4.1919
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/rus4.jpg
3 Monate sind vorbei und die russischen Reserven kommen....alle nach (1). Gebirge mit Festung. Keine Chance dort anzugreifen. Alles was nicht mit der Eliminierung von Kesseln zu tun hat eilt nach Norden, wo ich recht froh bin, daß die Russen ihre örtliche Übermacht nicht zum Angriff nutzen. Eine falsche Bewegung und die Russen walzen mit den neuen 100 Divisionen über meine Veteranen hinweg.
Man beachte die leere Hauptstadt (2), die ich bisher verschont habe.

26.8.1919
http://www.hansnett.de/gampics/victoria/rus5.jpg
Das Ende.
Rußland bleiben noch 23 Divisionen im letzten Kessel (1). Durch die Einnahme von St.Ptetersburg kann jetzt auch der Rest der russischen Flotte vernichtet werden (2). 1 Monat später existieren keine russischen Einheiten mehr bis auf 3 auf den beiden Ostseeinseln und Alaska (Rußland hat noch 3 Provinzen dort, die ich n.n. gekauft habe):
- Satellitenstaat
- Reparationen
- Abgabe der 6 notwendigen Provinzen für die Eisenbahnlinien

Berlin-Kapstadt
Berlin-Seoul
Berlin-Singapur

Meine Herren, es können jetzt ungehindert alle Winkel des deutschen Reiches bequem per Bahn erreicht werden :)

Bleibt sogar noch etwas Zeit (7 Diplos) um das Gebiet friedlich abzurunden bzw. restliche 1-Provinzer (Unzivilisierte) zu annektieren bzw. die 'Zecke' Dänemark zu satellieren.


Dieser AAR ist damit aber n.n. zuende.

Neben den Endscreens werde ich auch noch ein Fazit ziehen zu den verschiedenen Aspekten.

Robert the Bruce
30.03.04, 13:34
Gratulation zum vollendeten Ziel der Eisenbahnlinien. Sagenhafte Leistung mit euren Pops und der Innenpolitik.

Wilhelm I
30.03.04, 14:34
Hehe, weiß nicht was ich sagen soll ohne mich zu wiederholen :)

Deshalb frage ich einfach:
Wie lange dauern die 3 Fahrten? :)

Jorrig
30.03.04, 16:46
Nebukadnezar, du bist unglaublich!
Ich halte mich nicht für einen besonders guten Spieler, aber ich liebe die Innenpolitik bei Victoria. Ich habe den Anfang deines AARs wie ein Lehrbuch gelesen, dank dir habe ich das Spiel wesentlich besser verstanden.
Selbst in Kriegsführung und Diplomatie bist du mir um Welten voraus und hast mir noch viel Neues gezeigt!
Der AAR ist sicher viel Arbeit, mein Dank nur wenig Lohn, aber für mich war er eine Bereicherung!
Beste Bewertungen von mir, du wirst von mir in den Stand eines Victoria-Halbgottes erhoben! Ewige Bewunderung sei dir sicher!

Elvis
30.03.04, 17:39
Neben den Endscreens werde ich auch noch ein Fazit ziehen zu den verschiedenen Aspekten.

Hierrauf freuen wir uns besonders :top:

Nebukadnezar
30.03.04, 23:58
@Robert the Bruce: Danke :) Die Pops waren mir in der Tat ein Quell der Spannung bis in die hohen 90er Jahre und die Hauptantriebskraft für diesen AAR bei Schreibbeginn :)

@Wilhelm I: Da bei einem transkontinentalen Berlin-Kapstadt-Express der gesamte sonstige Verkehr ruht, ausreichend Eingeborene in der Sahara bereit stehen um notfalls Sand zu schaufeln, Deutschland mit einer unerhörten Kohleüberproduktion für den notwendigen Schub einer Dampflokomotive sorgen kann und die seit 20 Jahren unbeschäftigten deutschen Wissenschaftler genügend Zeit hatten um jeder Technolgie die Kinderkrankheiten auszutreiben ist die Geschwindigkeit das maximal Mögliche der damaligen Zeit...wie schnell genau weiß ich nicht, da die Jungfernfahrten vorerst der repräsentativen Spitze der Gesellschaft vorbehalten sind und ich als Graue Eminenz naturgemäß nicht dazu gehöre ;)

@Jorrig: Danke für das Lob. '..wie ein Lehrbuch gelesen..' sehe ich als höchsten Grad der Anerkennung für einen 'technischen' AAR wie diesen an.
Er hat in der Tat sehr viel Zeit 'gekostet', besonders die Auswahl der Themen/Aspekte die ich im ersten Teil des AAR (bis 1897) darstellte waren zeitaufwendig, aber sie haben nicht nur mich, sondern anscheinend auch einige andere dazu neben euch interessiert. Mir hat es Spaß gemacht und ich freue mich, daß jemand an dieser 'Arbeit' Freude hatte :)

@Elvis: Kommt heute Nacht :).....Sach mal.....weisst du eigentlich, wie Victoria aussah ? ;)

Nebukadnezar
31.03.04, 00:49
Die Endscreens

Zuerst die Karten.
Ich habe sie ausgeschnitten, verkleinert und zu 2 großen Karten zusammengeklebt. Sie sind trotzdem etwas groß, daher nur als Links. 'Nebel des Krieges' ist an, damit die Inseln nicht übersehen werden :)

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/westmini.jpg

In der westlichen Hemisphäre ist zu sehen, daß die USA eher passiv waren und in Südamerika nur Peru als Kriegstreiber aufgetreten ist. Deutsche Besitzungen sind hier Alaska, Guyana und 1 Karibikinsel, die sich außerhalb meines Sichtkreises (Ozeanien, Afrika, Asien, Europa) befinden.
Hier ist auch fast das gesamte nicht-gekaufte britische Kolonialreich sichtbar.

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/ostmini.jpg

Im Osten fallen vielleicht zuerst die 4 dunklen Provinzen in China und Indien auf. Das sind von Rebellen kontrollierte Provinzen, die man bei näherem Hinsehen als viele dunkle Punkte in China identifizieren kann. Rebellen bringe ich wie früher beschrieben nicht um, sondern weiche ihnen aus bis sie sich selbst auflösen.
Drei 1-Provinzer in Indien habe ich nicht mehr geschafft, dafür aber noch den Russen die letzten Nicht-Kern-Provinzen in Europa abgekauft sowie den Franzosen deren restliche 4 Kolonien im Pazifik+Karibik.
Das graue in Arabien ist Österreich-Ungarn.

In die Unabhängigkeit entlassene Satelliten Deutschlands:
- Schweden
- Finnland
- Kreta
- Zypern
- Algerien
- Tripolis
- Siam

Durch Kriege satellierte Nationen (bzw anderen Nationen abgenommene Satelliten). Jeweils mit nahezu voller Besetzung (also ohne Ausnützen des 'Dr.Evil'-Tricks)
- Niederlande
- Belgien
- Frankeich
- GB
- Russland
- Serbien
- Osmanisches Reich
- Ionische Inseln
- Kanada
- Australien
- Neuseeland

Insgesamt ergibt sich ein vielleicht etwas merkwürdiges Bild, da ich ja z.B. Marokko erst an die Russen weggetauscht habe um es später wieder zurück zu kaufen, aber so ist dieser AAR nun mal gelaufen. Es war bis vor kurzem nicht das Ziel möglichst viel Land zu erwerben. Dies kam erst sehr spät als Ziel hinzu.

Badboy:
1. Rußland 41.6
2. Deutschland 32.6
3. Ö-U 13.4
4. Peru 6.0

Den Großteil meines aktuellen BB habe ich durch die geringe Anzahl (2+4+6=12) an genommenen Provinzen in den letzten 3 Kriegen: 24 BB, die Annektionen in Indien und da auf höchstem Schwierigkeitsgrad dieser nur sehr langsam absinkt.

Dennoch ein 'geringer' BB für den Umfang von Deutschland, da dies ja auch kein kriegerischer AAR war, sondern die Landhändler :cool:


Hier das Sammelsurium von Statistiken bei Spielende.

http://www.hansnett.de/gampics/victoria/endstand.jpg

Interessant finde ich, daß Nord- und Süddeutsche auch bei Spielende noch eine Nennung in der Bevölkerungsstatistik finden.
1418.316 *12.4% = 175.871 Millionen Deutsche in meinen Grenzen.
Die Hege und Pflege meiner Pops hat sich dort gelohnt, insbesondere das Vermeiden von Kämpfen gegen Rebellen und das Nicht-Nutzen von deutschen Soldatenpops (trotzdem haben fast alle Divs deutscher Kultur)

Deutsche sind bei mir industriell tätig neben Schweizern, Norditalienern, Franzosen, Wallonen, Polen, Dänen und Balten sowie Ukrainern in der Provinz Galizien (merkwürdig, daß Paradox nun schon in 1.03 ist und immer noch dieser merkwürdige Kreisdiagrammfehgler drin ist). Das ist das was ich für mich immer als 'Reich' bezeichnet habe (die 3 Provs in Norwegen wurde ich leider nicht mehr los. Ich finde sie unpassend)

'Hurrapatriotismus' haben im 'Reich' ca. 75% aller Pops als erste Angelegenheit. Nicht nur im 'Reich', sondern allgemein in Deutschland haben fast alle Pops 0,0. Ausnahemne sind natürlich zuletzt erworbene Provinzen, sowie Offiziere/Kapitalisten.

Alle deutschen Pops, die sich ausserhalb des 'Reichs' befinden wurden aus Rollenspielgründen auf die Agrar- und Bergbaustufe zurück gesetzt und als 'Eingeborene' bezeichnet.

Insofern erscheint mir der Industriewert recht hoch. Andererseits hat z.B. Zypern ohne jede Fabrik einen Indstriewert von 1% meiner Größe bei kaum vorhandener Bevölkerung. Wie dieser Industrierankingwert zustande kommt weiß ich also nicht.
Die Heeresausgaben wurden nach dem Rußlandkrieg kurz gesenkt und dann wieder auf max gebracht. Divs in Indien/China erhielten maximale Verstärkung, da dort durch dauernde Rebellenmärsche Stapel von bis zu 12 Rebellendivisionen zusammen gefunden haben :D

Das Prestige ist noch leicht höher als bei letzten Bildschirmen, da die Kriege gegen GB/Rußland/Osmanen mehr Prestige einbrachten (Satellitenstaaten) als die Kriegserklärungen kosteten und damit einen Teil der meist prestige-teuren Kriegserklärungen gegen asiatische unverbündete Unzivilisierte 'finanzierten'.

Fehlt noch das Fazit nachher, aber falls jemand Fragen zu bestimmten Sachen hat: ich werde bald auf 1.03 umsatteln und kann dann eventuell bestimmte Sachen nicht mehr exakt wiederholen, also lieber jetzt fragen, wenn es was spezielles ist, was ich unvollständig oder unverständlich geschildert habe.


Achja, die Bevölkerungsübersicht natürlich:
1418 Deutschland
126 Rußland
100 Niederlande
89 GB
70 USA

In der gesamten Welt ausserhalb Deutschlands leben zusammen 787 Millionen.

Nebukadnezar
31.03.04, 04:30
Fazit

Zum einen hat mir dieser AAR Spaß gemacht zum anderen bin ich aber auch etwas enttäuscht.

Ich schaue erst mal auf den Motor einer Nation: Geld+Wirtschaft
Dies war selten eine Herausforderung. Sofort bei Spielstart ein nettes kleines Plus und kurz darauf massive Geldschübe durch Landverkauf. Mehr als genug um alle Startwünsche zu erfüllen, fast als Hauptkoloniarisierer aufzutreten und dazu noch Luxemburg+Zator zu kaufen.
Nach der Entwicklung meiner ersten Zollhypothese hatte ich das Kapitel 'Wirtschaft' innerlich fast abgehakt und leistete mir teure Sachen, wie z.B. das Konvertieren von Handwerkern+Beamten zwecks Gesinnungsänderung zu Bauern und Bauern zu Geistlichen, während Industrie kaum eine Rolle spielte.
Warum auch?
Geld kam auch so rein.
Erst mit dem Entdecken der Möglichkeit zum 'richtigen' Landkauf wurde mein Geldhunger geweckt, bzw durch kurzfristige Zolleinbrüche, die mich nach Erklärungen suchen liessen.

Dieser wirtschaftliche Aspekt ist m.E. zu einfach, so schwer es bei Spielbeginn auch aussieht überhaupt ein Bein an Land zu bekommen. Würde im MP natürlich anders bzw gar nicht laufen können, aber in SP scheint es mir so, als ob man nach einiger Zeit mit jeder halbwegs 'guten' Startnation fast nach Belieben im Geld schwimmen kann.

Einer der Schlüssel zum Geld sind m.E. neben einer zahlreichen Bevölkerung die Wirtschaftstechs mit Steuereffizienzsteigerung.
Die absoluten Megahammer bzw. totalen Problemlöser sind aber die bevölkerungsreichen Unzivilisierten. Nicht nur, daß man sie fast BB-frei bekommen kann und sie kaum Gegenwehr leisten können, sondern sie verursachen dazu auch kaum Kosten in Forschung/Kriminalität/Soziales im Gegensatz zu Provinzen, die bereits das Staatenrecht haben.
Diese kolonialen Provinzen sind reine Gelddruckmaschinen ganz egal ob die RGO's dort ausgebaut werden oder nicht durch das abschöpfbare Grundeinkommen der Pops.
Wenn ich die Wahl habe zwischen einem lettischen Staat, der von Rußland mit Industrien vollgepflastert ist oder einer einzelnen koreanischen Provinz, dann entscheide ich mich natürlich für die eine koreanische Provinz. Sie bringt netto mehr. Ansonsten eben 2 koreanische Provinzen.
(Sieht nur auf der Karte nicht so nett aus)

Zölle (und gezielte Nicht-Produktion bzw Produktion von etwas anderem) bzw hohe Steuern auf die Unterklasse (scheinen unter 1.03 möglich zu sein: siehe Elvis' AAR) über einen begrenzten Zeitraum und hohe Bevölkerung möglichst in kolonialen Provinzen garniert mit etwas heimischer Industrie.

Das wars auch schon.

Um einige Jahre nach Spielstart noch finanzielle Probleme zu haben muß man sich m.E. Selbstbeschränkungen auferlegen, wie z.B. "keine Unzivilisierten angreifen" oder andere Rollenspielaspekte, die ich hier nicht runtermachen will. Im Gegenteil: ich habe die ganze Zeit immer zwischen einem industrialisierten 'Reich' und dem Rest unterschieden, was finanziell unsinnig ist.
Das klingt jetzt vielleicht hyperarrogant, ist aber nicht so gemeint. In meinem ersten Spiel mit Schweden hatte ich Probleme überhaupt zu kapieren wie man irgendwas macht und war saufroh, daß sich niemand für mich interesierte. Ich spreche vom 2ten, 3ten oder 4ten Spiel.

Victoria für jede Nation, die früh im Spiel bevölkerungsreiche Unzivilisierte angreifen kann, in meinen Augen eine Art Selbstläufer.

Was mich zur Innenpolitik bringt
Mein finanzieller Weg in diesem Spiel waren die Zölle. Hohe Zolleinnahmen kann ich als Deutscher nur mit einer konservativen Partei haben (Zentrum, Konservative Partei).
Dies war neben dem Wunsch nach Kontrolle über meine Pops die vielleicht wichtigste Spielmotivation für mich.
Das besondere an einer zollbasierten Wirtschaft sind m.E. nicht die hohe Einnahmen. Schließlich könnte man das auch mit doppelt so hohen Steuern erreichen, sondern die Kombination aus hohem Einkommen und stark sinkender Militanz bzw Bewusstsein.
Normalerweise kommen die liberalen Parteien erst gegen 1860-1870 ins Spiel (Nationabhängig)....ungefähr dann, wenn man sehr viele Handwerker/Beamte hat, die vermutlich ein hohes Bewusstsein haben, liberal wählen und einen von Heute auf Morgen mit der 'falschen' Partei sitzen lassen.

Dies zu verhindern durch späte Voll-Industrialisierung, hohe Anzahl an leicht beeinflußbaren Bauern/Arbeiter und die leichte Steuerung der Angelegenheiten durch die Kurzkonvertierung in Soldatenpops gekoppelt mit einer hohen Anzahl an Geistlichen waren hier die Instrumente.

Das war mit das spannendste für mich, da ich nicht wusste, ob und wie ich es schaffen würde immer die Konservative Partei an der Regierung zu halten.

Leider gibt es für eine derartig intensive Beschäftigung mit den Pops nur wenig spielrelevanten Grund nach dem was ich über 1.03 gehört habe.
Konst. Mon+Verbotsrecht und man hat die Partei seiner Wahl egal wer auch immer das dann ist.

Bleibt in der Innenpolitik zumindest das 'Gefühl' es mit 'Leuten' zu tun zu haben. Mir ging es jedenfalls so und ich habe mich gefreut als alle meine Pops bis auf die Reichen anfingen Geld in den Taschen zu haben.
Das war für mich das schöne Gefühl nicht nur nach außen hin durch Prestige, Land und Militär Ansehen zu haben, sondern auch eine zufriedene 0,0-Bevölkerung die sorgenfrei glücklich ist :)

Auf jeden Fall ein spannender Aspekt, auch wenn er in 1.03 nahezu zur Irrelevanz degradiert wurde (ohne 1.03 jetzt zu kennen).

Einer der wichtigsten Aspekte in Victoria ist Prestige
Freut mich sehr, daß Paradox diese 'weichen' Faktoren aufgewertet hat, indem man über Prestige einkauft und auch wenn einen das nicht interessiert zumindest nie negatives Prestige haben sollte, da fast alles interessante aus den Erfindungen und weniger aus den Technologien kommt. Ausserdem muß man Techs tauschen um vor Spielende alle Techs zu bekommen.

Leider ist es viel zu einfach an sehr viel Prestige zu kommen. Alleine schon die Satellierung der deutschen Kleinstaaten, die JEDER machen kann mit 1 Diplo und ein paar Divisionen. Bringt genug Prestige um zumindest eine zeitlang auf Platz 1 zu überwintern, selbst wenn man sich nicht für Kolonien+Kulturtechs interessiert.

Dazu das Grabschen der Kolonien. Durch geschicktes Blocken und späteres Einsammeln in Kolonialkriegen sollte man fast jede Kolonie als menschlicher Spieler im SP bekommen können.

Das ist zu einfach und eine Art Selbstläufer.

Sehr interessante Idee mit dem Prestige, aber zu einfach die #1 dort zu werden.

Bleibt das Militär
Das ist der Aspekt, der mich am wenigsten interessierte bei Spielkauf.
Der Zeitraum von Victoria war durch starke Spannungen und ein Wettlauf in jedem Bereich gekennzeichnet...aber nicht durch große Eroberungszüge gegen zivilisierte Nationen.

Als ich im Paradoxforum über 1.0 (oder 1.1?) gelesen hatte, was dort für (m.E. alberne) Kriege geführt wurden, hatte sich Victoria schon fast erledigt gehabt für mich.

Nach dem Gejammer über 1.02 habe ich wieder Hoffnung geschöpft, aber 'leider' ist es durch mehr Wissen um Victoria auch wieder einfacher geworden ein reines Eroberungsspiel aus Victoria zu machen.

An sich habe ich nichts gegen Eroberungsspiele, aber wenn man hauptsächlich erobert heisst dies ja auch, daß die anderen fraglos vorhandenen Aspekte des Spiels nebensächlich geworden sind.

Nun ja. Victoria hat im militärischen Bereich immer noch mehr zu bieten als z.B. EU und man kann sich ja auch Hausregeln setzen, wenn man außer Warmongern keine Herausforderung mehr sieht :)

Merkwürdig finde ich nach wie vor das Prizip der Heimatprovinz und der Soldatenpops. Schöne Idee, wenn eine Datenbank dahinter steckt, aber total vermurkst weil eben keine da ist.
Im Militärthread in der FAQ habe ich beschrieben, wie man kämpft ohne jemals Verluste zu haben. Nun..das macht jeder wahrscheinlich, da selbst bei Nichtwissen es kaum möglich ist bzw mit einem enormen Aufwand verbunden ist, wirklich die Bevölkerung 'korrekt' zu dezimieren.
Ich habe in den 'algerischen Erkenntnissen' beschrieben, wie man das ganze System ad absurdum führt und dabei bleibt es auch für mich.
Ein System, das man mit etwas Disziplin einhalten kann ist ok, aber die Verbindung Pop-Division ist total vermurkst...sowohl beim Spieler als auch bei der KI.
Nicht machbar. Sieht nett aus zuerst, ist aber ein Designfehler, der m.E. einfach ignoriert wurde nachdem man erkannt hatte, daß die ständige Kontrolle der Verbindung zu aufwendig ist.

Diplomatie
Fantastisch möchte ich sagen ! :)
Und gleichzeitig der prinzipielle Tod eines herausfordernden Spiels, wenn man es 'ausnutzt' :(

Der Einsatz und die Abschätzung der vielen Möglichkeiten bzw. die mögliche Kompexität ist übel für jede KI. Sie kann damit nicht umgehen. Ein menschlicher Spieler kann sie leicht austricksen.

Nehmen wir nur mal die Expeditionstruppen.
Ich habe hauptsächlich von GB und Russland Land gekauft. Arabische Kernprovinzen von den Türken zu kaufen konnte ich mir abschminken. Viel zu teuer (viele Millionen für 1 Provinz), aber dieselben Provinzen in der Hand von Rußland sind spottbillig.
Bei einem Krieg kann man sich also, selbst wenn man friedfertig spielen will, mit Expeditionstruppen einmischen und BB-frei dann durch Kauf zu bestimmten Provinzen kommen.
Oder 2 kommende Gegner in einen endlosen Krieg verwickeln, indem man beiden Truppen sendet.
Das kostet kein Geld (es spart Geld, da der Empfänger die Truppen bezahlt) und keine Diplos und Erfahrung in Kämpfen gibt es kostenlos dazu.
Einen Gegner in einen Krieg treiben, den er sonst nicht wagen würde?
Schick ihm Expeditionstruppen und nimm sie ihm wieder weg nachdem er jemandem den Krieg erklärt hat.
Diese Expeditionstruppen zählen zu seiner Militärstärke dazu!
Sind die eigenen Truppen zu teuer im Unterhalt? Na, dann parkt man sie eben beim reichen Nachbarn, wenn man sie nicht zur militärischen Abschreckung benötigt.
Etc.

Dazu das Austricksen der KI durch Bündnissysteme (besonderns durch Satellitenstaaten), so daß man Bündnisse 'aufbrechen' kann trotz voller Militärbündnisse. Siehe z.B. Elvis' AAR. Steht bestimmt auch in anderen AAR's und ich habe es auch genutzt um diplomaten- und prestigeschonend an bestimmte Gegner zu kommen.

Das sind tolle Möglichkeiten um die KI auszutricksen, aber um ein Spiel interessant zu halten, halte ich den Einsatz davon nur mit Hausregeln für vereinbar. Die KI ist jedenfalls nicht in der Lage damit umzugehen.


Mal was Positives

Das hörte sich jetzt nach 'Nörgeln' an und zum Teil trifft das auch zu. Ich hatte bei Victoria mehr auf ein Macht- und Einflußspiel statt einem Warmongerspiel gehofft zu dem einen der Spielmechanismus auch zwingen sollte (meines Hoffens nach).
Andererseits bleibt es mir bzw. jedem Spieler überlassen was man 'ausnutzt' bzw welche Hausregeln man sich setzt. EU z.B. ist interessant grade weil man sich Hausregeln in einer animierenden Atmosphäre setzen kann und wie man in den AAR-Sektionen lesen kann auch eifrig gemacht wird.

Andererseits habe ich auch ein paar sehr positive Aspekte die ich bisher kaum genannt habe:

Zum einen ist natürlich der 'Freiheitsgrad' an machbaren Sachen in Victoria sehr groß. Zum anderen aber sind einige 'versteckte' Bumerangs bzw. Entscheidungen mit verzögerter Auswirkung eingebaut, die Victoria von eindimensionalen Spielen abheben.

Durch das Sammeln von Provinzen mit überflüsssigen Fabriken und geringer Bevölkerung kann man ärmer werden in Victoria. Insbesondere wenn man soziale Reformen hat oder aufgenötigt bekommt wie in Deutschland (Bismarck).
Hat man dann zu hohen BB um effektiv Tech tauschen zu können so kann man Gefahr laufen bei Bildung sparen zu müssen und gar nicht mehr voran kommen.

Die o.g. 'Falle' einer plötzlichen liberalen Regierung und des Wegfalls der Zolleinnahmen sind ein anderes Beispiel (leider in 1.03 wohl nicht mehr aktuell) für etwas wo man so einfach nicht mehr rauskommt.

Dazu gibt es GB als oberste Weltpolizei und gleichzeitigem Warmonger, so daß man zumindest bei Spielbeginn außer gegen unzivilisierte nicht sofort los legen kann mit Rundumschlägen.
Die Umstände ab wann man BB-Kriege erklärt bekommt sind Gott-sei-Dank nicht bekannt, so daß man nach Faustregeln spielen muß und der Reiz des Grenze-Übertretens ohne Wiederkehr vorhanden ist, wenn man aggressiv spielt.
"Ohne Wiederkehr" ist natürlich nicht korrekt, da man einfach einen Krieg eben mal verliert, wenn was daneben geht und sich per 2-Schritt-Annektion einen unzivislierten BB-Entlaster besorgt. Aber Victoria ist zeitlich sehr kurz bemessen, so daß ich diese ominöse Grenze der BB-Kriege als verzögerte Auswirkung bezeichnen möchte, wenn man nicht bereit ist dafür.
Die verlorene Zeit wird man nur schwer wieder aufholen können.

Auch die Wirtschaft ist nicht eindimensional. Nicht jede Fabrik 'bringt' etwas und nur die Großen Nationen haben genügend ausgebildete Pops/Startkapital und das notwendige hohe abschöpfbare Popeinkommen (durch hohe Bevölkerung), daß man einfach planlos loslegen kann.
Die 'falschen' Fabriken gebaut und man kann sich in einer endlos erscheinenden Stagnationsphase wieder finden.

Ausblick
Ok..das gilt jetzt nur für mich :)
Ich weiß nicht, warum Paradox 1.03 die Witschaft (angeblich) einfacher gemacht haben soll durch frühere Verfügbarkeit der industriellen Halbprodukte. Dadurch wird der spannungslose Punkt des "..und was erober ich jetzt als nächstes? .." nur früher erreicht.

Ich hoffe sehr, daß in einem kommenden Patch die Wirtschaft schwieriger wird. Dies sind nicht die Zölle (die waren in der Zeit anders als heute eine der wichtigsten Einnahmequellen des Staats) oder die Verfügbarkeit der Produkte, sondern das besteuerbare Pop-Grundeinkommen.
Das ist zu hoch und führt zu einem Eierschaukelspiel sobald man (grob geschätzt und ganz platt gesagt) 40 Millionen Einwohner hat.
Die stinknormalen Nicht-Industriearbeiter haben zuviel Geld in den Taschen. Womit man es ihnen aus der Tasche zieht: Steuern/Zölle..das ist egal: sie haben zuviel Geld.

Leider lässt sich das nicht trivial durch eine einfache Zahl lösen, da Wirtschaft/WM/Popeinkommen einen Regelkreis bilden, weshalb ich diesbezüglichen Mods auch erstmal nicht über den Weg traue.

Ich werde mir mal 1.03 ansehen und schauen ob es noch Spaß bringt ein Nicht-Warmonger-Spiel zu spielen (ich befürchte: Nein) oder ob ich mich an einem World-Conquest versuche mit einer kleinen Nation :)

Das war von meiner Seite alles Berichtenswerte über mein Preussen-/Deutschlandspiel. Auch wenn es vielleicht zu nörgelig oder meinetwegen auch zu arrogant zum Schluß in diesem Fazit klang: Mir hat sowohl das Spiel Victoria mit seinen Möglichkeiten in diesem (wie ich finde) sehr friedlichen AAR Spaß gemacht als auch das Schreiben meines ersten AAR :)

Jetzt noch was an Rückmeldung für euch Leser, die diese letzten Sätze lesen :)
Ich habe mehrere sehr positive Rückmeldungen in diesem AAR bekomme, dazu einiges an Reputationspunkten sowie viele positive Threadbewertungen. Hat mich wirklich gefreut zu sehen, daß dieser 'technische' AAR, der ja bis 1897/99 nicht zum Mitmachen/Mitdenken gemacht war, sondern meist nur aus einer Perspektive des bereits Geschehenen berichtete, soviel Interesse erzeugte :)

Danke Leute !

Ich hatte angekündigt, diesen AAR auch bei kompletter Nichtbeachtung zu schreiben, aber mit euch war es dann doch etwas einfacher :cool:

Dr. Evil
31.03.04, 09:43
Werter Nebukadneza,

wie wir bereits erwähnt haben, sollte Euer AAR endlich "Sticky" gemacht werden!

Wir haben von Euch einiges in den Bereichen Pop-Management, Wirtschaft und "Landhandel" gelernt, was wir auch zu besimmten Teilen in unseren Spielen umzusetzen versuchen.

Nun denn, wertes Forums-Volk, huldigt ihm, dem Lehrmeister und Wirtschaftsmogul, dem wahren Weltherrscher des victorianischen Zeitalters (auch wenn der edle Nebukadneza diesen Titel wohl weniger gerne hören mag)!!!!!

:prost:

Steiner
31.03.04, 10:06
Von mir ein dreifaches Hurra! auf diesen AAR.

Hätte ich nur die Anleitung nicht gelesen, sondern gleich diesen wunderbaren AAR, ich hätte mir viel Lehrgeld erspaaren können...

Mit Spannung habe ich die letzten Wochen jeden Morgen ins Forum geschaut, on es denn etwas Neues zu lesen gibt.

Zum Patch muß ich noch sagen, das Vikoria von der Stabilität her auch schon mit 1.01 lief, was eine aufspielen von 1.02 oder 1.03 nicht zwingend nötig macht. Bei mir ist die Entscheidung noch nicht entgültig gefallen, mit welcher Version ich in Zukunft spielen werde.
Z.Zt. bin ich im Spiele Streß ;) (FarCry, Viktoria, Sacred, UT2004, HOI, Battlefield Vietnam - und die alle auf einmal - seuftz)

Es hat mir sehr viel Freude bereitet diesen AAR zu lesen, sollte es wieder einen von dir geben - ich freue mich darauf. (Es gibt nur ein Land mit dem du keine Probleme mit der "Zecke" Dänemark haben wirst ... :D )

Gruß

esteiner

Oliver Guinnes
31.03.04, 10:10
Wirklich gute Arbeit, edler und weiser Nebu! Ob Eures Wissens sind Wir erstaunt, dass Ihr die Antwort auf diese Eure Frage nicht selbst wisst:


Ich weiß nicht, warum Paradox 1.03 die Witschaft (angeblich) einfacher gemacht haben soll durch frühere Verfügbarkeit der industriellen Halbprodukte. Dadurch wird der spannungslose Punkt des "..und was erober ich jetzt als nächstes? .." nur früher erreicht.


Weil die Community es so wollte! Erinnert Ihr Euch nicht wie die Rufe 'Unspielbar!', 'zu schwer', 'die Wirtschaft versteht ja keiner' oder 'Es kann doch nicht sein, dass es keien Maschinteile gibt!' durch das Paradoxforum und diese Räumlichkeiten hallten? Weniger akribische und analytische Geister als Ihr es seid, wollten so ein einfaches Spiel auf das sie Ihre Welteroberungszüge antreten konnten. Daher haben Wir Vicky auch den Rücken gekehrt.

:gluck:

Heinrich der Löwe
31.03.04, 11:21
Wunderbar und äußerst lehrreich. Es wird immer nur dieselben Worte für
Euren AAR geben, da man nicht in Worte kleiden kann, was Ihr für das
Vorankommen im Spiel für den Einzelnen vollbracht habt.

Nehmt Unseren aufrichtigen und herzlichsten Dank dafür entgegen

Elvis
31.03.04, 15:12
Lasst mich meine Lobpreisung damit beginnen, das ich Dr. Evil zustimme.
Es wäre eine Schande wenn dieser AAR nicht Sticky gemacht wird.
Und es gibt wirklich gute Gründe das zu tun. Egal wie man spielt, ob als Warmonger, Pazifist oder irgendwas dazwischen. Es ist für jeden in diesem AAR etwas dabei. Dieser AAR erklärt anschaulich alle wichtigen Spielprinzipien und die Mechanismen die dahinter stecken. Er hilft einem Anfänger überhaupt erstmal zu erahnen das hinter Victoria meht als nur ein aufgepeptes Risiko Spiel steckt. Mit wachsender Erfahrung dient dieser AAR als Nachschlagewerk, wozu auch nicht zuletzt das nachträgliche Inhaltsverzeichnis einen guten Beitrag leistet.
Auch wenn dieser AAR unter 1.02 gespielt wurde. Die grundlegene Struktur wird sich auch bis 1.08 nicht verändert haben. Dieser AAR behält also einen zeitlosen Wert.

Mit euren Kritiken habt ihr sicherlich fast immer den Finger in die Wunde gelegt. Steuereinkommen durch unziv. müssen geringer werden oder sie müssen auch Kosten verursachen. Das Zollsystem verdient Nachbesserung (zumindest die Auswirkungen von Zöllen) ebenso das Prestige welches tatsächlich etwas einfach zu erhalten ist. Dies sind alles Dinge die vermutlich nie durch ein Mod geregelt werden können aber nichtsdesttrotz: Victoria ist das komplexeste und in meinen Augen beste Spiel seiner Art und eigentlich auch nicht mit EU2 so einfach zu vergleichen.

Ich bedaure es zutiefst das Victoria kein Verkaufserfolg war. Es steht also zu bezweifeln das dieser Grad an Anspruch sich weiterentwickeln und verbessern wird.

Euch sei unser aller Dank versichert und ich empfehle jedem in seinen Antwort-Posts auf Anfängerfragen einen Hinweis auf Nebus AAR zu hinterlassen.

Danke

Elvis
31.03.04, 16:04
*flüstert* Psst. Für alle Nebu Fans. Ich sehe gerade das er auffällig lange im CK Forum rumstöbert. :ja: Das wird also vielleicht nicht sein letzter AAR gewesen sein.
:prost:

General Blücher
31.03.04, 17:11
Wahrlich ein sehr gelungener AAR!

Zur Ehrung eures Machwerks und damit er vielen Regenten hilfreich sein möge, gebührt eurem AAR die Ehre, als erster AAR in der neuen Bibliothek der lehrreichen und/oder literarisch wertvollen AARs an erster Stelle zu stehen!

Nebukadnezar
01.04.04, 02:36
@Dr. Evil: mit Freudentränen in den Augen habe ich eure Lobpreisungen gelesen und erwarte jetzt keine weiteren Gegenleistungen mehr für meine kürzlich erfolgte Bewertung eures Portugal-AAR. Auf die prostenden Smilies muß ich dann wohl antworten : :gluck: :)

@esteiner: Als Schweden Skandinavien werden ? :)
Ich bezweifle, daß ich noch mal einen AAR schreibe werde, außer ich habe was zu erzählen, was selten berichtet wurde, da mir zum Geschichtenschreiben mit packender Handlung und durchgängiger Story das Talent etwas fehlt.

@Oliver Guinnes: trotzdem (ich muß aufpassen was ich sage, da ich 1.03 n.n. installiert habe und kaum weiß, was ich da rede) könnte ich dann noch nicht verstehen, warum Paradox darauf auch hört, da es mir so schien, als ob unterschiedliche Stimmen im Paradoxforum (damals kannte ich dieses Forum kaum) an praktisch allem etwas auszusetzen hatten...und mir erschienen damals diese Stimmen meist etwas zu lautstark und zu 'behauptend'.

@Heinrich der Löwe: Teufel auch! Das ist ein reichlich hoher Sockel, auf den ihr uns da hebt...vielleicht etwas zu hoch, da ich mich ja bald kaum noch trauen darf, selber mal Fragen zu stellen, um diesem Bild gerecht zu werden ;)

@Elvis: Klingt ja wie ein Review des AAR :)
Ich bezweifle, daß Victoria das letzte 'komplexe' Spiel seiner Art von Paradox gewesen sein wird. Es gibt nicht so wahnsinnig viel, was Paradox m.E. beim nächsten Mal besser machen müsste. Eine Art Tutorial gehört auf jeden Fall dazu. Von meinen Freunden, die ab und zu mal ein Computerspiel spielen, hat niemand Ausdauer/Zeit/Interesse oder sonstwas um lange in Foren nach einzelnen Informationen zu suchen.
Paradox ist m.E. aus der alten Informationspolitik nicht rausgekommen ("Das Forum informiert sich schon selber und ersetzt ein Handbuch"), hat aber durch die alten Verkaufserfolge einige neue Kunden bekommen die m.E. etwas anderes erwarten als nur das Forum. Patches sind sehr schön, aber wenn in den ersten Spielstunden erstmal Frust und Arbeit ansteht (so war es bei mir jedenfalls), dann würden auch einige Leute, die ich persönlich kenne, das Spiel gleich wieder wegstellen bzw als 'schlecht' weiterempfehlen oder gar nicht erst kaufen, wenn sie davon hören/lesen.
Es wäre nicht sooo viel zu ändern und ich meine, daß Paradox dieses Spiel aber Spaß gemacht hat.
Sie werden es nochmal versuchen. Schließlich haben Programmierer und Spieledesigner auch Ehrgeiz :)
CK: ich warte erstmal ab, ob nicht einfach nur EU III sein wird bzw werde andere Nicht-Beta-AAR's lesen um zu sehen wieviel 'Saft' drin steckt :)

@General Blücher: Vielen Dank für die Ehre, womit auch die Forderung einer kleinen aber laustarken Fangemeinde, die mit dem Kampfruf "Sticky" durch diesen AAR zog, erfüllt sein sollte :)

Nebukadnezar
01.04.04, 20:41
Umstellung auf 1.03

Wesentliche Elemente dieses AAR funktionieren unter 1.03......nicht :D

Zuminderst nicht im selben Umfang.
Popbeeinflussung, Zölle bzw Verteilung des Reichtums laufen etwas anders ab und beeinflussen das Ergebnis deutlich. Zumindest beim Laden meiner Spielstände unter 1.03 war es mir nicht möglich ähnlich hohe Zolleinnahmen zu erreichen....dafür konnte ich problemlos fast beliebig hohe Steuereinnahmen bei der Unterklasse kombiniert mit niedrigeren Zolleinnahmen erreichen was finanziell aufs selbe heraus kommt....wenn das nicht das Bewusstsein und damit das Wahlverhalten deutlich ändern würde.
Dazu haben sich auch die Angelegenheiten der Pops mit Laden des Spielstandes sofort stark geändert, wobei ich aber nicht weiß, ob das Bewusstsein von 0 für fast alle Pops nicht eine große Rolle gespielt hat (eine derart 'bewusstseinslose' willfährige Bevölkerung wie in diesem AR ist wohl etwas sehr atypisch).

Dieser AAR war ein AAR, in dem ich in meinen Augen absolute Dominianz erzielte: Pops, Innenpolitik, Geld, etc...alles tanzte zum Schluß nach meiner Pfeife und ich hatte ehrlich gesagt kaum Lust dasselbe nochmal in 1.03 zu versuchen.
Aber dort sind einige deutliche und andere sehr subtile Änderungen implementiert, so daß Victoria weiterhin verspricht Spaß zu machen statt nur eine Wiederholung unter leicht geänderten Vorzeichen anzubieten :)

Ich nehme also meine im Voraus geäusserte Kritik an 1.03 wieder zurück....zum Glück hatte ich mein Maul auch nicht so weit aufgerissen, sondern meist "m.E." davor gesetzt :)

Jorrig
05.04.04, 15:53
In der Tat. Ich wollte die schlauen Ratschläge hier gleich befolgen und habe auf enorm hohe Zollgewinne spekuliert, daraus wurde aber nichts.
Meine USA haben Fisch, Getreide, Früchte und Vieh nicht mehr exportiert, die Zolleinnahmen waren 149 Pfund. Exportiere ich den ganzen Kram, fallen die Einnahmen zwar auf nur ca. 45 Pfund/Tag, aber der Tagesgewinn bleibt nahezu gleich.
Trotzdem lohnt sich das Vorenthalten also noch, allerdings aber nur durch die Verkaufseffekte, wenn man erstmal diese Waren genug angehäuft hat.

Nebukadnezar
05.04.04, 16:22
Die Effekte sind in der Tat niedriger, wobe ich bei 1.03 Vanilla aber nicht weiß, inwieweit das mit den falschen Bedürfnissen für Miitel- und Oberklasse zu tun hat.
Die von euch angegebenen Waren sind dazu extrem niedrig im Preis. Wolle, Tabak, Tee kosten von den RGO-Produkten etwas mehr und wiegen im Falle von Tabak (ganz grob aus dem Kopf) alle 4 von euch angegeben Produkte auf. Man kann also schon noch etwas mehr machen :)

Bei 2 Effekten kann man aber noch etwas 'drehen' je nach Nation:
1. Nicht-farmer bzw Nicht-Arbeiter bevorzugt in den Gebieten ernennen, die das produzieren, was man mit Zöllen belegen will.
Erobert/koliniarisiert man z.B. eine Wollprovinz, dann kann es sich lohnen die Pops zu Soldaten zu machen und andere Soldatenpops wieder produzieren zu lassen
2. Ein sehr guter Effekt in diesem AAR war die Subvention von sehr niedrigen Steuern durch die Zolleinnahmen, was es mir erlaubte die Pops auf 0,0 zu bringen, wodurch Wahlen auch als volles Industrieland (später) immer mit dem gewünschten Ergebnuis ausgingen. bei höherem Bewusstsein wäre sonst eine liberale Partei an die Macht gekommen.

In 1.03 habe ich ein Spiel mit Schweden angefangen und dort mit 52/33/33 Steuern und 100% Zöllen Steuereinnahmen von 50 und Zolleinnahmen von 60.
Tagesüberschuß von 30-40 bei vollem Militärhaushalt und Verteigungsausgaben (Offizierspunkte zum Koloniarisieren).

Ohne Zölle wäre es es mir so früh im Spiel kaum möglich gewesen expansiv zu agieren.

Die märchenhaften Zollgewinne kamen in diesem AAR ja erst später, nichtsdestotrotz waren auch die absolut gesehenen geringerern Zollgewinne entscheidend im frühen Spiel für ein nettes Tagesplus ohne die Bevölkerung zu übersteuern.

Nebukadnezar
01.08.04, 00:23
Fast alle Bilder sind jetzt wieder sichtbar...und sollten es auch bleiben :)