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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ¡Viva España! (Noch ein) AAR zu Spanien



Jorrig
04.03.04, 18:21
Bienvenido, querido lector, al nuevo AAR sobre nuestra gloriosa patria, España!

Willkommen, Lieber Leser, zum neuen AAR über unser ruhmreiches Vaterland, Spanien!

[Ich spiele die Grand Campaign, normal/normal, Patch 1.03]

Kurzer Überblick über die Situation am 1. Januar 1836:

Spanien ist eine absolutistische Monarchie unter ihrem Regenten Ferdinand VII.


Rey Ferdinand VII.

http://jorrig.unordentlich.de/aFdoVII.gif

Der König hatte leider keinen männlichen Nachwuchs zeugen können, er hatte jedoch eine Tochter, die noch minderjährige Isabel

Reina Isabel II.

http://jorrig.unordentlich.de/IsaII.gif

Dies bewog ihn schließlich dazu, das im Jahre 1705 etablierte salische Gesetz, nach dem keine Frau auf den spanischen Thron steigen durfte, abzuschaffen - sehr zum Missfallen seines Bruders, Carlos María Isidro.

"Rey" Carlos V.

http://jorrig.unordentlich.de/carlosv.jpg

Erbost zog Carlos ins Exil nach Portugal.
1833 schließlich starb Fernando VII., und die Frage der Thronnachfolge wurde zum offenen Konflikt zwischen den beiden Aspiranten. Die Anhänger Carlos erhoben sich und wollten ihn als Carlos V. (spanischer Zählart) auf dem Thron sehen.
Es ging um mehr als nur Macht. Es ging um die politische Marschrichtung des gesamten Landes. Wollten wir einen noch reaktionäreren Herrscher als den alten Ferdinand mit Carlos V. oder waren wir für eine liberale Öffnung des Landes mit Isabella II.?
Mein Vater war damals der Hauslehrer der jungen Isabel und ein guter Freund der königlichen Familie. Als guter Freund ihrer Mutter María Cristina wurde er schon bald ihr wichtigster Berater.

Die sogenannten Karlistenkriege waren im vollen Gange, als mein Vater im Jahre 1836 von María Cristina gebeten wurde, ihr bei der Regierung des Landes und der Führung der Truppen zu helfen.

Schnell beschloss er einige nötige wirtschaftliche Reformen für Spanien, die noch während des Bürgerkriegs angegangen werden sollten. Spanien war damals ein armes Land, unterentwickelt im Vergleich zu anderen europäischen Staaten. Es würde einige Anstrengung kosten, das Land aufzubauen, das wusste er genau. Darum musste klein angefangen werden. Wegen der vielen Arbeitslosen entschloss er sich, fünf neue Fabriken in Auftrag zu geben, drei Stahlfabriken, eine Stofffabrik und ein Sägewerk. Die Erfindung der Eisenbahn hatte meinen Vater inspiriert, Spanien sollte eine Eisenbahn bauen können!
Daher gab er auch in Auftrag, neue Dampfturbinen zu entwickeln.
Die Steuern wurden wegen des Krieges dramatisch erhöht (60/50/50), ebenso maximale Zölle erhoben, die nötigen Rohstoffe für unsere Industrie auf dem Weltmarkt bestellt.

All diese Investitionen bewirkten natürlich eine hohe Verschuldung, die mein Vater jedoch in Kauf nahm. Der Krieg tat sein Übriges, doch vertraute er auf die Zukunft nach dem Krieg. Die Investitionen würden sich auszahlen!

Doch nun zum Militärischen:

Der Erste Karlistenkrieg

Auf unserer Seite die "Isabelinos", in prächtiger Uniform in den spanischen Nationalfarben (hier ein Artillerist):

http://jorrig.unordentlich.de/1834aesp.gif

Angeführt von den Generälen Narvárez, Espartero und Serrano standen uns die Guardia Real bestehend aus einer Kavallerie- und einer Infanteriedivision, die Pionierdivision "El Ramillete" sowie eine portugiesische, eine französische und eine englische Fremdenlegion zur Verfügung.
Die Rebellen kleideten sich schlichter:

http://jorrig.unordentlich.de/1835carl.gif




Das Jahr 1836

Aus dem Tagebuch von Ignacio de los Cortinos Vega

6. Januar: Schon sehr früh werde ich auf die Probe gestellt. Ein Bauernaufstand in der Hauptstadt Madrid! Glücklicherweise steht unsere gesamte Armee bereit und kann den Aufstand in zwei Wochen niederschlagen.

9./10. Januar: Krieg zwischen Belgien und Holland

30. Januar: Gute Nachricht aus Frankreich! In wohlwollenden Worten berichtet der französische Botschafter, dass wir das Vertrauen der französische Regierung genießen!

16. Februar: Revolte in Pamplona. Die Guardia Real und die Französ. Fremdenlegion unter General Narvárez sollen für Ordnung sorgen.

25. März: Die portugiesische Fremdenlegion unter General Serrano hat eingeschifft bei Vigo und wird nun nach Kuba verlegt, um dort die Ordnung aufrecht zu erhalten. Revolten befürchtet.

26. März: Schlechte Nachrichten aus Pamplona. Der Gouverneur berichtet, die Rebellen hätten die Kontrolle über Navarra übernommen! Wo bleibt Narvárez?

4. Mai: Serrano erreicht Kuba in Camagüey.

12. Mai: General Narvárez gelingt es, das navarrische Karlistenheer in Huesca am Fuß der Pyrenäen zu stellen. Viel Glück!

13. Mai: Bauernaufstand in La Habana. Als hätte ich es geahnt!

30. Mai: Nachricht vom Sieg Narvárez über die Karlisten. ¡Bien hecho, general!

11. Juni: Die Rebellen übernehmen Habana. Hoffentlich weiß Serrano, was er tut...

23. Juni: Narvárez zieht nach Pamplona und kann einen Monat später die Kontrolle wiederherstellen

27. Juni: Londoner Vertrag. Belgien nun unabhängig. Preußen und Österreich unterschreiben nicht.

5. Juli: Die Karlisten in Barcelona greifen zu den Waffen! Und Narvárez steht noch in Pamplona! Soll ich die Hauptstadt entblößen? Ich muss es tun, Barcelona ist zu wichtig! General Espartero soll ausrücken!

16. November: Espartero stellt die katalanischen Karlisten in Gerona. Ich wusste, er ist ein guter Mann!

17. Dezember: Rebellion in der Hauptstadt! Nicht einmal hier sind wir vor den Karlisten sicher! Und wir sind schutzlos! Wir fliehen nach Sevilla. Narvárez nach Madrid beordert.

24./25. Dezember: Der alte Serrano ist wirklich gerissen. Er lässt den Rebellen Habana, verschanzt sich in Camagüey und wartet, bis die Rebellen siegestrunken direkt in seine Verteidigungsstellungen hineinlaufen! Kuba ist wieder unter Kontrolle!
Gleichzeitig meldet Espartero den Sieg in Gerona und zieht nach Barcelona. ¡Feliz Navidad!




Das Jahr 1837

Aus dem Tagebuch von Ignacio de los Cortinos Vega

6. Januar: Die zentralamerikanische Union löst sich auf. Das vernehmen wir hier mit Interesse. Vielleicht kann Spanien dort nach dem Bürgerkrieg wieder Einfluss nehmen!

10. Januar: Die Rebellen regieren Madrid! Einbruch der Steuereinnahmen, allgemeines Chaos. Wo bleiben die Truppen?

1. Februar: Die Welt trauert um den Tod von Puschkin.

24. Februar: Barcelona ist wieder unser! Nur Lérida ist noch in Karlistenhand, aber sonst bleibt Katalonien ruhig. Immerhin!

6. März: Narvárez vertreibt die Karlisten aus Madrid. Mögen sie nie wiederkommen! Die Regierung kehrt nach Hause zurück.

im März: Inbetriebnahme der ersten Fabriken. Deutliches Anwachsen der Steuereinnahmen erwartet.

24. März: In Madrid eröffnete die "Ópera Real de Madrid". Die Königin Isabel hatte trotz des Krieges zur Eröffnung geladen. Die Demonstration unserer Sicherheitskräfte und die Schönheit der Oper beeindruckten die europäischen Adels- und Herrschaftskreise. Was für ein schöner Abend!

27. März: König Ernst August von Hannover erlässt eine Verfassung. Wo ist Hannover? Wir haben andere Sorgen!

1. April: Narvárez stellt eine Rebellenarmee in Alcaráz und besiegt sie.

27. April: Espartero vertreibt die Karlisten aus Lérida. Ganz Spanien ist wieder unser! Sind die Karlisten am Ende?

3. Mai: Revolte der Karlisten in Manila! Wie sind sie so schnell auf die Philippinen gekommen? Eiligst wird die Armada Real zurück nach Cádiz befohlen, die französische Fremdenlegion unter General Valdés soll dort für Ordnung sorgen. Anfang Juli bricht er auf. Ob er rechtzeitig ankommen wird?

16. Mai: Manila in Karlistenhand! Das kann ich nicht zulassen! ¡Alza las velas, Valdés!

20. Oktober: Die Karlisten in Habana versuchen, die Macht zu ergreifen, doch Serrano ist vorbereitet und schlägt den Putsch schnell nieder. ¡Buen chaval!

21. Oktober: Valdés erreicht Manila. Das Rebellenheer steht bereits in Leyte. Valdés, der brutale und verhasste General dort, stellt zunächst in Manila die Ordnung wieder her.

1. November: Korruptionsvorwürfe aus Puerto Rico. Anlass zur Sorge?

16. Dezember: Korrupte Beamte verkaufen unsere Betonvorräte! ¡Cabrones! Mit denen werde ich aufräumen, sobald der Krieg vorüber ist! Sicher Karlisten.

21. Dezember: Wir sind fast pleite. Es ist zwar kurz vor Weihnachten, doch steht mein Entschluss fest: Die Kirche wird enteignet, ihr Gut verstaatlicht. Wir werden das "Desamortisation" nennen, das versteht kein Mensch, klingt aber gut.

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Joaquín Baldomero Fernández Espartero Álvarez de Toro, Conde de Luchana, Duque de la Victoria y Príncipe de Vergara




Das Jahr 1838
Das Dritte Kriegsjahr

Aus dem Tagebuch von Ignacio de los Cortinos Vega

Januar: Charles Dickens veröffentlicht "Oliver Twist", Hendrik Conscience "De Vlaamse Leuw". Ich habe jetzt keine Zeit zum Lesen!

16. Januar: Honduras erklärt seine Unabhängigkeit. Es kommt zum Krieg. Das klingt gut! Sicher wird der Schiedspruch Spaniens dort gefragt sein!

15. Februar: Die sogenannte "2. Orientkrise". Ägypten erklärt sich unabhängig, die Osmanen erklären Ägypten den Krieg, Frankreich hilft den Ägyptern und stärkt ihnen den Rücken. Sollen sie doch.

5. März: Valdés stellt die Karlisten auf den Philippinen in Leyte und metzelt sie brutal nieder. ¡Qué bárbaro!

26. März: Erneute Aufstände der Karlisten in Barcelona! Espartero steht in Lérida.

30. März: ¡Cojones! Die Karlisten stehen auf Puerto Rico! Serrano muss aus Kuba eine Landung durchführen!

19. April: Barcelona in Karlistenhand. Espartero bleibt kühl in Lérida und sieht zu. Nun wenden sich die Karlisten gen Lérida und laufen direkt in Esparteros gut vorbereiteten Stellungen. am 13. Juni ist die Karlistenarmee vernichtet und Espartero zieht nach Barcelona, welches am 16. August wieder in unsere Hände fällt. Ein Stratege!

2. Juli: Serrano kann Puerto Rico nehmen, allerdings unter enormen Verlusten. 500 Rebellen standen gut 7000 Portugiesen gegenüber, von denen 2000 beim Ansturm fielen. ¡Qué descansen en paz!

2. August: Frankreich und die Schweiz verlangen die Auslieferung von Louis Napoléon. Wir haben ihn nicht. Ich hoffe, diese Sippe könnte endlich mal verschwinden!

8. Oktober: Entwicklung der Praktischen Dampfmaschine. Gut gemacht! Es geht voran!

10. Oktober: Guatemala erklärt seine Unabhängigkeit. Zentralamerika zersplittert weiter.

14. Oktober: Katastrophe! ¡Traídores! Verräter! "El Ramillete" unter dem Kommando von Espartero läuft zu den Karlisten über! Heftige Gefechte zwischen der treuen englischen Artilleriedivision und den Verrätern.

26. Oktober: Karlistenaufstand in Manila. Valdés ist mit gewohnter Brutalität zur Stelle.

18. November: Aufstand in Puerto Rico! Doch Serrano ist zur Stelle und kann die paar Hundert Karlisten aus gut ausgebauten Stellungen leicht besiegen.

26. Dezember: Karlisten in Madrid greifen zu den Waffen! Ob Carlos selber hier in Madrid ist? Wie auch immer, gut, dass ich Narvárez schon vorher zum Schutz der Hauptstadt bestellt hatte. Dies sollte ihm keine Probleme bereiten.

http://jorrig.unordentlich.de/convenio.jpg

General Espartero trifft General Moroto von den Karlisten im "Übereinkommen von Bergara"
- Moroto akzeptiert nach seiner Niederlage zunächst das Ende des Krieges, führt jedoch später den Krieg fort -

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Soweit die Lage in Spanien. Die ersten Jahre sind sicher etwas aufregender, ich bin sicher, die nächsten Jahre kürzer abhandeln zu können.
Wie steht Spanien wirtschaftlich da?
Die Einnahmen erhöhten sich, nachdem ich Anfang 1838 auch das Marinebudget auf ein Minimum reduzierte (ich erwartete keine Seeschlachten) und auch die Verteidigungskosten auf das Minimum reduzierte (vier Generäle und ein Admiral reichten mir, die Truppen waren auch genügend aufgefrischt). Trotzdem machte ich noch leichte Verluste zu Anfang, da ich die Rohstoffimporte noch nicht richtig eingestellt hatte. Nachdem dann die Fabrikproduktion ordentlich lief, konnte ich leichte Gewinne (20 Pfund pro Runde) verzeichnen. Ende 38 hatte Spanien gut 20000 Pfund Schulden, aber ich bin sicher, das hole ich nach dem Bürgerkrieg wieder rein!

Heinrich der Löwe
04.03.04, 23:05
Seht schön werter Jorrig. Um so mehr, da der werte Maximus im Augenblick Stillstand in seiner AAR-Fortsetzung hat.

Weiter so!!! Wir freuen Uns schon auf Euren nächsten Bericht.

Oliver Guinnes
05.03.04, 08:55
Ein ausgezeichneter Start, der Uns den Fortgang des Berichtes mit Freude erwarten lässt!

:gluck:

Jorrig
05.03.04, 16:39
Das Jahr 1839
Das Ende der "Karlistenkriege"

3. Januar: General Maroto, der Anführer der Anhänger Carlos, und General Espartero gaben sich bei Vergara den bald so genannten "Abrazo de Vergara", die "Umarmung von Vergara", mit der Maroto die Waffen niederlegte.
Der Kampf gegen die "Carlistas" war jedoch noch nicht beendet, da die Carlistas aus Katalonien sich betrogen fühlten und solange weiterkämpften, bis sie und ihr General Cabrera am 8. Januar von Espartero bei Barcelona besiegt wurden.
Auch die Unruhen in der Hauptstadt erstarben und das Land erwachte aus seinem Bürgerkriegstrauma.

http://jorrig.unordentlich.de/cabrera.jpg

El General Ramón Cabrera
Mehr Information (für den Spanischkundigen) findet man hier (http://www.xtec.es/~jrovira6/isabel21/cabrera1.htm).

Es ist nun Zeit für eine kleine Bilanz und den Blick über die spanischen Grenzen hinaus.
Unsere Schulden belaufen sich auf enorme 30000 Pfund, eine hohe Hypothek! Trotzdem denke ich, wir sollten die Schulden erst einmal hinnehmen. Später wird sich sicher eine Möglichkeit finden, sie zu reduzieren.
Spanien hat eine katastrophale Alphabetisierungsrate. Nur jeder sechste Spanier kann lesen und schreiben. Dies mag für die absolutistischen Könige wie Carlos oder Ferdinand durchaus wünschenswert gewesen sein, ich jedoch träume von einem freieren, liberaleren Spanien, in dem die Forschung blüht, und die Bürger mit Vernunft zu ihrem König aufsehen. Ich gebe alles dafür, dass Isabel ihnen mit gutem Beispiel vorangehen kann!
Doch Spanien muss auch außenpolitisch aktiv werden. Wir können uns nicht auf unserer Scholle ausruhen! Das Wichtigste sind gute Beziehungen zu Frankreich, dies sollte immer ein Primat unserer Außenpolitik sein. Selbst großartige Könige und Generäle wie Carlos Quinto (Karl V. nach habsburgischer Zählart) und der Duque de Alba konnten in Kriegen gegen Frankreich nur Geld verlieren, aber nichts gewinnen.
Spaniens Siglo de Oro ging auch deswegen zuende, so meinen unsere Historiker, weil Spanien es versäumte, die Rohstoffe aus den Kolonien in heimischen Industrien zu verarbeiten. So blieb das Land unterentwickelt, und als das Gold seinen Wert verlor und die Rohstoffquellen versiegten, blieb ein armes Land zurück. Daher müssen wir Rohstoffe importieren und unsere heimische Industrie massiv ausbauen!
Mein Blick ging auch auf die Straße von Gibraltar. Diesen Felsen besetzten die Engländer in den Napoleonischen Kriegen, doch sind die Engländer so stark, dass Spanien einen Krieg gegen sie verlieren würde. Der südliche Nachbar Marokko jedoch war uns feindlich gesinnt, jedoch schwach entwickelt. Wir würden mit dem zusätzlichen Geld auch einen Krieg gegen Marokko finanzieren können!

13. Januar: Honduras verbündet sich mit Guatemala. Ein Auseinanderbrechen der Zentralamerikanischen Föderation würden wir sehr begrüßen!

3. Mai: Das Osmanische Reich und Ägypten einigen sich auf einen "Weißen Frieden". Die Unabhängigkeit Ägyptens ist gesichert!

30. Mai: Bhutan ging bankrott. Das soll uns nicht passieren!

8. Juli: Großbritannien erklärt China den Krieg. Gleichzeitig kämpfen sie noch gegen Burma. Ein starkes Weltreich, das wir nicht herausfordern sollten!

17. September: Zentralamerika annektiert Guatemala. Schlechte Nachrichten.

10. Oktober: Russland annektiert Georgien.

2. November: Beginn der Wahlkampagne in Spanien. Eigentlich gibt es keine Frage, wer gewinnen sollte! Mit dem gewonnen Krieg im Rücken sollte das Volk uns das Vertrauen schenken.


Das Jahr 1840
Der Marokko-Krieg

17. Januar: Unser Heer "Ejército Cristino del Norte", das "Cristinische Heer aus dem Norden" (das bezieht sich auf die Mutter der Königin Isabel) unter dem Kommando Generals Esparteros erreicht den Hafen von Melilla. Er soll die Lage in Afrika sondieren.

10. Februar: Victoria heiratet und schenkt dem glücklichen ein riesiges Reich. ¡Vivan los novios!

24. Februar: Unser Volk diskutiert heftig über unser Wirtschaftssystem. Mit einer guten Rede konnte ich sie hoffentlich vom Sinn des Staatskapitalismus überzeugen. Wir müssen einen freien Markt schaffen, aber der Staat sollte regelnd eingreifen und bestimmen können.

8. April: Hawaii erklärt seine Unabhängigkeit. Salut dem Häuptling!

11. April: Hawaii geht bankrott. Das muss eine großartige Unabhängigkeitsfeier gewesen sein!

14. Mai: General Narváez erreicht mit der Guardia Real Melilla. Espartero hatte Verstärkungen angefordert, da die Marroquís mit acht Divisionen an unserer Grenze standen. Espartero äußerte sich abfällig über diese, aber zur Sicherheit haben wir die Mobilmachung unserer Reservedivisionen befohlen. Wir haben großartige Generäle, aber Spanien würde eine Niederlage oder einen andauernden Konflikt nicht vertragen.

2. August: Berichte über einen versuchten Staatsstreich in Frankreich erreichen Madrid. Gut, dass nichts passiert ist!

14. August: Zentralamerika annektiert Honduras. Damit sind Spaniens Interventionspläne dort erst einmal vertagt. Gut, dass wir uns auf Marokko verlegt hatten!

23. September: Unsere Reserve erreicht Melilla und wird den Generälen Espartero und Narváez zugeteilt. Beide befehligen nun jeder 40000 Soldaten.

28. September: Sardinien-Piemont annektiert Parma. Wieder mal Krieg in Italien, wird das ewig so weitergehen?

9. Oktober: Wir verschickten die Kriegserklärung an Marokko. Dies rief einigen Protest in europäischen Regierungskreisen hervor, wir hoffen, diese noch besänftigen zu können. ¡A la guerra, España!
Espartero, der große Stratege, entschied sich für eine Zangentaktik. Die "Guardia Real" würde nach Südsten vorstoßen, nach Oujda, wo zwei marroquinische Divisionen stationiert waren, während Espartero selber nach Westen Richtung Tetuan und Richtung Rabat, der Hauptstadt Marokko vorstieß.

30. Oktober: General Narváez besiegt die Marroquís in Oujda. Das marroquinische Heer ist überraschend schwach, die zwei Divisionen waren nur 2000 Mann stark.

13. November: General Espartero besiegt ebenso leicht die Marroquís in Tetuan. Er beschließt, beide Heere aufzuteilen. 20000 Mann bleiben unter General López in Tetuan, während er selber nach Kasr el-Kebir marschiert, auf Rabat zu.
General Narváez würde nach Taza marschieren, während er 20000 Mann unter dem Kommando des jungen O'Donnell in Oujda ließ.

Die Karte Marokkos zum Verfolgen des Feldzuges:
http://jorrig.unordentlich.de/Marokko.jpg

14. November: Wir entdeckten Verfahren der mechanischen Produktion. Bei dem Forschungsprozess fielen vor allem einige Maschinenteile ab, die sofort in die Errichtung neuer Fabriken (Wein, Beton und Schnittholz) investiert wurden. Spanien hat noch viele Arbeitslose!

28. November: O'Donnell hat seine Sache gut gemacht und Oujda unter spanische Kontrolle gesetzt. Er marschiert gleich weiter nach El Rarbi in den Süden. ¡Buen hombre!
19. Dezember: O'Donnell schlägt die Marroquís in El Rarbi, aus dem Mann wird noch etwas werden!
23. Dezember: López befreit Tetuan und marschiert nach Osten, nach Tangiers.
25. Dezember: Narváez fegt den schwachen Widerstand der Marroquís in Taza hinweg. Ein schönes Weihnachtsgeschenk und ein schöner Kriegsverlauf bisher. La reina está contenta, die Königin ist zufrieden.

Das Jahr 1841
Das Ende des Marokko-Kriegs

21. Januar: O'Donnell befreit El Rarbi und zieht weiter nach Tafilelt.

24. Januar: Narváez befreit Taza und rück weiter nach Osten vor, um sich mit Espartero in Rabat zu vereinigen. Sicher würde in der Hauptstadt der Widerstand stärker werden.

27. Januar: Die langsamere englische Artillerie unter General Espartero erreicht Kasr el-Kebir und macht kurzen Prozess mit den wenigen Feinden dort.
<Stand der Karte oben>

23. Februar: Narváez besiegt die Feinde in Fez. Nun steht er schon in der Nähe von Espartero!

28. Februar: Espartero besetzt Kasr el-Kebir und marschiert nun auf Rabat! ¡Al ataque, general!

5. März: López besetzt Tangiers und marschiert zur Unterstützung nach Rabat.

23. März: Espartero erreicht Rabat. Die Hauptstadt ist unverteidigt! ¡Qué raro!

24./25. März: O'Donnell und Narváez besetzen ihre Provinzen und ziehen nach Marrakesh, da Espartero offensichtlich keine Hilfe braucht.

2. April: ¡Una trampa! Eine Falle! 20000 marroquinische Soldaten tauchen in Rabat auf und greifen Espartero an. Sie sind ihm an Zahl überlegen!

4. April: Mit einer beeindruckenden Machtvorstellung der englischen Artillerie bricht Espartero den Widerstand der Marroquis schon bevor es zum richtigen Kampf kommt. ¡La victoria es nuestra! Der Sieg ist unser!

22. April: Espartero übernimmt die volle Kontrolle über Rabat und setzt eine spanische Verwaltung ein. In den nächsten Tagen werden auch die restlichen Provinzen Marokkos besetzt und Marokko annektiert.
In nur sechs Monaten besetzten wir ein riesiges Land, die spanische Armee war der marroquinischen haushoch überlegen. Dies machte auch Eindruck in den europäischen Höfen, unser Ansehen stieg beträchtlich und machte den Verlust durch die unehrenhafte Kriegserklärung mehr als wett!
Schon bald begann die Rohstoffproduktion in Marokko, immerhin gibt es dort Gold und Kohle, der Motor der Industrie!

Spanien 1842 (http://jorrig.unordentlich.de/Spanien1842.jpg)

Die Mobilisierung unserer Reserven hatte jedoch auch eine Menge Geld gekostet, Spanien war nun mit 35000 Pfund verschuldet und musste dafür horrende Zinsen zahlen. Wir würden die nächste Zeit nutzen, das Defizit abzubauen.

Doch zurück zur Weltgeschichte:

17. Mai: Sardinien-Piemont annektiert Lucca.

11. Juni: Russland annektiert Kokand. Wir sind also anscheinend in bester Gesellschaft!

19. Juni: Annexion Marokkos.

http://jorrig.unordentlich.de/fusil.jpg

Ein Veteran des Marokkokriegs


2. Juli: In Großbritannien kommt der Pauschaltourismus auf. Das ist eine gute Nachricht! Unsere Hotelbesitzer mit Meeresblick reiben sich schon die Hände!

1. August: Die Staatsschulden Spaniens sind unverändert hoch. Durch den Marokkokrieg sind sie sogar noch auf 35000 Pfund angewachsen, während sich das Einkommen nicht sonderlich erhöht hatte. Ich habe mich entschlossen, eine sehr drastische Maßnahme zu ergreifen: Ich werde die Verbrechensbekämpfung für eine zeitlang auf ein Minimum reduzieren. Sobald die Schulden zurückgezahlt sind, investieren wir auch wieder in eine Polizei, das musste ich Isabel versprechen. Hoffentlich versinkt unser Land nicht im Chaos!

November: Die Vollendung der neuen Fabriken steigert weiter unser Staatseinkommen. Die Schuldentilgung läuft gut! ¡Abajo las deudas! ¡Arriba España!

13. Dezember: Mit Bolivien entsteht ein neuer Staat in Südamerika. Jede Zersplitterung ist willkommen, noch habe ich meine Pläne nicht aufgegeben!

Das Jahr 1843
Ein ruhiges Jahr

8. Februar: Der letzte Abkömmling des Hauses der de los Corderos starb und vermachte seinem Staat 1000 Pfund. ¡Un patriota verdadero! Ein echter Patriot! Sicher wusste er um unsere finanzielle Lage. ¡Qué descanse en paz!

28. Februar: Die Industrieforschung kommt voran. Wir haben nun endlich das Geheimnis der Steinkohle entdeckt. Von unserer Kohleindustrie erwarte ich einen Produktivitätssprung!

2. Mai: Franz I. von Österreich stirbt. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsren lieben Kaiser Franz!

23. Juni: Eine Rebellion in Taza, Marokko. General Espartero wird mit seiner kleinen Artilleriedivision den Konflikt bereinigen. Ich mache mir keine Sorgen.

6. Juli: Großbritannien annektiert Burma. Wir waren schneller!

26. Juli: Espartero verschanzt sich in Fez in der Erwartung, die Rebellen zögen hierher, aber diese sind schlauer. Sie ziehen nach Norden auf Melilla. Eilig bricht Espartero seine Zelte ab und zieht gen Norden, zur Küste.

August: Spanien ist schuldenfrei! In nur zwei Jahren konnten wir mit diesen außerordentlichen Anstrengungen Spanien entschulden! Ich werde es dem Volk jedoch noch nicht mitteilen, um die Maßnahmen noch länger aufrechterhalten zu können. Zur Abrundung unserer Kolonien in Nordafrika wollen Espartero und ich noch die restlichen Provinzen Nordafrikas besiedeln und Spanien einverleiben.
Espartero übernimmt mehr und mehr die Herrschaft im Land, er ist ein Volksheld und genießt die Bewunderung von Su Majestad La Reina Isabel.
Spanien macht nun täglich 50 Pfund Gewinn, damit sollten die resltichen Provinzen bald besiedelt sein. Um das Volk gnädiger zu stimmen, erhöhe ich die Bildungsausgaben auf das Maximum.

28. September: Frankreich schließt ein Bündnis mit Sardinien-Piemont, welches sogleich den Papststaaten den Krieg erklärt. Sie werden den Papst doch wohl keine Waffe unter die Nase halten wollen, diese Piemontesen?

Die Jahr 1844 und 1845
Nationale Katastrophe! - Wahlen und wie man sie gewinnt

8. Januar: ¡Qué tragedia!¡Qué catástrofe! General Espartero wird von einem Querschläger im Kampf gegen die Rebellen in Tafersit bei Melilla getötet! Die Ärzte können nichts mehr für ihn tun! Das Land steht unter Schock. Staatstrauer ist angesagt, um den Helden von Rabat, den Bezwinger der Karlisten und den großen Staatsmann auf dem königlichen Friedhof in El Escorial zu begraben. ¡Qué el Señor le bendiga!
Die Schlacht konnte zwar gewonnen werden, doch unser Land wird nicht mehr dasselbe sein. Ich versuche, das Land handlungsfähig zu halten und übertrage General Narváez das Kommando über die Streitkräfte.

http://jorrig.unordentlich.de/estatuaespartero.jpg

Wir setzten unserem General Joaquín Baldomero Fernández - Espartero Álvarez de Toro y Molina ein Denkmal in Madrid.


4. März: Wir entwickeln die erste Dampflokomotive. Wir können wahrlich stolz auf Spanien sein, wir holen auf! Ich weise die Forscher sogleich an, schnellstens Fortschritte in der Kriegsmedizin zu machen, damit solche Tragödien wie die letzte in Zukunft verhindert werden!

2. August: Die Wahlkampagne beginnt. Wir müssen etwas tun, damit das Land aus der Lethargie erwacht und unserer Partido Progresista, der Fortschrittspartei, weiter vertraut.

17. September: Ein Generalstreik erschüttert das Land. Es gelingt mir, einen Kompromiss zwischen den Parteien auszuhandeln, der den Staat zwar kostet, aber die Arbeiter einigermaßen beruhigt.

18. Oktober: Mit großer Freude kann ich endlich die Inbetriebnahme des ersten Eisenbahnabschnittes in Cádiz verkünden. Die Arbeiten an der Strecke Madrid-Sevilla schreiten schnell fort. Wir werden den Menschen den Fortschritt bringen!
Viele Leute scheinen beim Anblick der Eisenmonster jedoch mehr zu erschrecken als zu frohlocken. Wir müssen sie umstimmen!

23. November: Ich persönlich unternehme die erste Fahrt von Madrid nach Sevilla, um meine Familie dort zu besuchen. Welch eine Freude! ¡Viva el progreso!

1. Februar 1845: Fertigstellung der Eisenbahn nach Barcelona. Wir werden den neuen Zug "Alta Velocidad para España", kurz "AVE", "der Vogel", nennen. Ein teures Wahlgeschenk an unsere begeisterten Bürger, der Spanien wieder in Schulden gestürzt hat. Allerdings ist unsere Bildungspolitik offenbar erfolgreich. Schon jeder Fünfte Spanier kann lesen und schreiben, besonders die jungen Leute machen Fortschritte. ¡El futuro pertenece a los jovenes!

2. Mai: Die Partido Progresista gewinnt wie erwartet die Wahl. Ausschlaggebend waren vielleicht auch vorgezogene Veröffentlichungen aus dem Bereich der Medizin, die am 15. Mai endgültig veröffentlicht wurden.

Im weiteren Verlauf des Jahres können wir unsere Schulden aus dem Eisenbahnbau zurückzahlen und sammeln sogar noch einige Reserven für das kommende Jahr.
Spanien war zeitweise im internationalen Staatenvergleich auf Rang 48 zurückgefallen, Länder wie Bayern oder die Schweiz hatten eine höherentwickelte Industrie als wir. Ende 1845 jedoch besitzt Spanien eine Industrie, die sich durchaus sehen lassen kann! Wir belegen Platz 6 in der Industrie, ebenso im Prestige. Unsere Industrie ist stärker als die Österreichs! Unser Militär ist schwach, aber uns drohen ja noch keine großen Kriege. Seit November 1842 zählen wir sogar zum erlauchten Kreis der Großmächte und belegen nun Platz 7 hinter Österreich und vor Piemont.

Olaf Rasmussen
05.03.04, 17:53
Sehr sehr gelungener AAR. Vielen Dank. Mir gefallen vor allem die bildlichen Untermalungen Eures AARs. Ich frage mich, woher man solch Bilder bekommt?

General Blücher
05.03.04, 17:57
Wahrlich, ein gelungener AAR! Nur weiter so!



Sehr sehr gelungener AAR. Vielen Dank. Mir gefallen vor allem die bildlichen Untermalungen Eures AARs. Ich frage mich, woher man solch Bilder bekommt?

Ich tippe mal auf die Google Bildersuche.

Jorrig
05.03.04, 18:06
Wohl wahr!
Ein guter Ort zum Suchen alter (spanischer) Dokumente ist www.todocoleccion.net
Einfach nach einem Namen suchen oder nach einem Ort... Solche Sammlerseiten gibt es sicher auch für andere Länder!

Jorrig
06.03.04, 01:01
Die Jahre 1845 - 1860
Kolonisierung und Industrialisierung

In den folgenden Jahren war mein Vater voll und ganz mit dem wirtschaftlichen Ausbau Spaniens beschäftigt, was für den Leser vielleicht nicht ganz so interessant sein mag.
Er sicherte Spanien auch die gewünschten Kolonien, was ich kurz kommentieren werde.

Am 3. Januar 1846 wurde die Guardia Civil, die die Volksmilizen als ordentliche Polizei ablöste, ins Leben gerufen. Es wurden neue Uniformen und der bald für sie typische Helm bestellt:

http://jorrig.unordentlich.de/GuardiaCivil.jpg

Sehr erfolgreich ging die junge Polizei ans Werk und befreite Spanien von fast aller Kriminalität! Prompt setzte mein Vater die Ausgaben für die Polizei etwas höher (ca. ein Drittel), um der neuen Polizei die Arbeit zu ermöglichen.

Am 18. Juli erklärte Frankreich der Schweiz den Krieg! Erst eine Intervention Großbritanniens konnte sie vom Kriegskurs abbringen! Am 24. August taten die Österreicher dasselbe und wieder brachte sie die Intervention der Briten davon ab. Ein starkes und einflussreiches Empire!

Russland annektiert Afghanistan, Piemont gewinnt den Krieg gegen den Papst.
1847 entrbannte ein großer Krieg um die Schleswig-Frage, in den nach Dänemark und Preußen auch Russland, Schweden und sogar Griechenland eintraten. Am Ende verlor Preußen dadurch vier Provinzen in Ostpreußen an Russland.

1847/1848 stellte Spanien seine Kolonien in Afrika fertig. Mein Vater entschloss sich jedoch, noch weiter zu kolonisieren und baute einen Kohlebunker in Nouakschott. Im folgenden weitere Kolonisierung Afrikas.
Dies hatte seine Gründe. Immer wieder überprüfte er die diplomatische Situation in Süd- und Mittelamerika, aber die Staaten dort hatten jeweils immer recht stabile Zweier-Bündnisse vereinbart. Es gelang nicht, einen Staat zu isolieren. Die Reconquista des Spanischen Weltreiches würde auf sich warten lassen müssen.

Unsere Forscher entwickelten hauptsächlich neue Industrietechniken und Wirtschaftstheorien, später jedoch auch einige neue Militärstrategien. Auf besonderes Anliegen der Königin Isabel II. wurde jedoch auch die Kultur ein wenig gefördert.
Die Bildungspolitik war ein voller Erfolg, Anfang 1849 betrug die Alphabetisierungsrate 30%, Ende 1852 erreichten wir die 40% und Anfang 1859 waren es bereits 50%!

Auch die Industrialisierung schritt gut voran. 1849 wurden weitere Eisenbahnlinien fertiggestellt.

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Ein Zug in Jerez de la Frontera, Andalusien

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Ein Zug im Bahnhof

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Gespannt warten diese Bewohner eines Dorfes in Katalonien auf die Ankunft des ersten Zuges in ihrer Stadt

http://jorrig.unordentlich.de/trencuba.jpg

Auch in Kuba wurden Eisenbahnen gebaut.

Schließlich besaßen alle Provinzen auf der iberischen Halbinsel einen Eisenbahnanschluss. ¡El progreso no se detiene!

Ab 1855 verkaufte Großbritannien auch Maschinenteile auf dem Weltmarkt, so dass Spanien schon bald weitere Fabriken bauen konnte. Mein Vater konzentrierte sich hierbei auf die lukrative Kleidungsindustrie und die nötige und schon teilweise vorhandene Rüstungsindustrie.
Für sämtliche Rüstungsprodukte bestand jedoch ständiger Rohstoffmangel. Konkret fehlte uns immer der nötige Schwefel. Doch dazu später mehr.

Anfang 1850 beschließt Zentralamerika, sich nicht in Einzelstaaten aufzulösen. Die Hoffnung Spaniens, dort leicht einen Fuß in die Tür zu bekommen, sind zerstoben.

Am 10. Juli 1849 gründeten private spanische Investoren eine Kolonie in Afrika, in der Nähe von Cabo Verde. Leider waren die umliegenden Ländereien schon von Russland und dem Osmanischen Reich besetzt. Eine Verbesserung der politischen Verhältnisse, einige Gastgeschenke bewogen das Osmanische Reich schließlich, uns ihre Kolonie abzutreten. Nur mit Russland konnten wir uns nicht einigen.
Da kamen uns die äußeren Umstände zu Hilfe. Am 20. Juni 1853 bekamen wir die Provinz vom Osmanischen Reich, und am 21. Juli brach der Krimkrieg zwischen Russland und dem Osmanischen Reich aus. Wir versuchten gleich, ein Bündnis mit dem Osmanischen Reich zu schließen, unsere guten Beziehungen nutzend, um dann den Russen die Kolonie im Krieg abzunehmen. Die Truppen standen bereit, doch alles Betteln fruchtete nichts, die Türken lehnten ab!
Da kam uns dann der rettende Engel Frankreich an und bot uns eben solch ein Bündnis an. Und das Gute war: Frankreich war im Krieg mit Russland!
Gern nahmen wir das Bündnis an und eroberten unsere Kolonie:

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Nuestra Colonia en África. ¡Arriba España!

Währenddessen überschlugen sich die Ereignisse in Europa. Österreich erklärte Russland den Krieg und eroberte riesige Gebiete Russlands.

Der Krim-Krieg (http://jorrig.unordentlich.de/krimkrieg.jpg)

Am Ende gewann Österreich neun Provinzen von Russland. Russland büßte außerdem eine Menge Provinzen in einem Krieg gegen Großbritannien ein, von Afghanistan bis Alaska.

Da wir einhellig erkannt hatten, dass Spanien noch zu schwach war, wurden in den letzten Jahren einige neue Infanteriedivisionen aufgestellt, außerdem die Reservedivisionen auf 15 verstärkt.
Wegen oben genannten Rohstoffproblemen suchten wir gemeinsam nach einer Möglichkeit, dieses Problem zu lösen. Und siehe da!, der größte Schwefelproduzent damals war - Peru!
Wir planten gleich mit General Narváez den neuen Feldzug. Peru war mit Bolivien verbündet, doch hatte Bolivien Militärstärke 0, was uns einige Zuversicht verlieh. Die peruanischen Schwefelregionen lagen zudem alle direkt nebeneinander, in der Nähe befand sich auch La Paz, die Hauptstadt Boliviens. Schnell war der Plan klar. Wir würden mit einem Heer unter General Narváez in Arica einen Brückenkopf errichten und von dort schnell nach La Paz vorstoßen, während eine zweite Armee die restlichen Schwefelgebiete besetzten.
Das Unternehmen lief perfekt ab, der Brückenkopf wurde erobert, La Paz nach heftigen, aber kurzen Kämpfen besetzt. Sogleich bot uns Bolivien Frieden mit vier Provinzen und gutem Prestigegewinn an, den wir sogleich annahmen.
Aber auch die ersten Reservetruppen konnten keine Entscheidung gegen Peru erzwingen, da deren Truppen sich tief in den Anden verschanzt hatten.
Schließlich entschlossen wir uns zu einem Kommandounternehmen und ließen 50000 Soldaten direkt in Lima landen. Die Hauptstadt Perus war unverteidigt, und so konnten wir sie schnell einnehmen. Sofort war Peru friedensbereit und trat uns die ertragreichen Provinzen ab. ¡Victoria!

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Nuestra Recupera en Suramérica
(die schwefelproduzierenden Regionen sind Arica und die drei, die sich nördlich davon anschließen)

Effektiv besetzten wir nur sechs Provinzen dort in Perun und Bolivien, erhielten aber am Ende deren zwölf! Tenemos buenos diplomaticos y los suramericanos nos tienen miedo. Todavía se acuerdan de Pizarro, supongo!

Nun endlich lief unsere Rüstungsindustrie inklusive Artilleriefabrik auf vollen Touren, und wir fühlten uns für die Zukunft gewappnet.
Unser Staat erwirtschaftet einen ordentlichen Gewinn, unsere Forschung kommt gut voran und auch das Militär wird stärker. Leider hat Spanien immer noch zu wenige Einwohner, weswegen wir wohl nie den Output der britischen oder französischen Fabriken erreichen werden, aber wir werden uns behaupten!
Natürlich werden die Nachbarn nun etwas argwöhnischer durch die besetzten Gebiete, aber zuerst einmal ist Spanien zufrieden.

Spaniens Budget 1861 (http://jorrig.unordentlich.de/SpanienBudget1861.jpg)

Spaniens globale Daten 1860 (http://jorrig.unordentlich.de/SpanienDaten1860.jpg)

schwarzrotgold
06.03.04, 14:52
super AAR, weiter so...

Oliver Guinnes
06.03.04, 16:03
Und vor allem herrausragende Erfolge! Nur weiter so!

:gluck:

Jorrig
09.03.04, 21:27
Die Jahre 1861-1865
Soziale Spannungen und Reformen

In den nun folgenden Jahren war Spanien ganz mit inneren Problemen beschäftigt. Mein Vater schreibt, dass die Bürger Spaniens mehr und mehr Freiheiten forderten. Er war überzeugter Monarchist und jeder Reform abgeneigt, wollte den Status quo um jeden Preis beibehalten. Doch der Lauf der Zeit zwang ihn zu anderem.

Zunächst brach zu Beginn des Jahre 1861 der Bürgerkrieg in den USA aus, der bis zum 18.Oktober 1864 tobte und mit der völligen Niederlage der Südstaaten endete.

Unsere kriegerischen Aktivitäten in Peru und Bolivien sollten aber nicht folgenlos bleiben. Prophylaktisch versuchte mein Vater, die Beziehungen zu den Nachbarn Frankreich und Großbritannien zu verbessern, um die ersteren im Bündnis zu halten und letztere von einem Krieg abzuhalten.
Am 18.5.1861 schloss Spanien dann auch ein Verteidigungsbündnis mit Frankreich, zur großen Erleichterung aller Regierungskreise. Mit Frankreich im Rücken würde sicher niemand wagen, uns anzugreifen!
Spanien trat auch gleich einige unnütze Andenprovinzen an Bolivien wieder ab, um unser Ansehen zu erhöhen und eine direkte Grenze zu Brasilien zu vermeiden, welches erstaunlich stark geworden war und auf dem Sprung zur Großmacht war.

Am 21. Oktober 1861 vollzog sich schließlich ein großartiger Plan meines Vaters, der in ganz Spanien für Hohngelächter sorgte, unsere Beziehungen zu Frankreich aber extrem störte.
Was war passiert?
Vor vier Jahren traten die Franzosen an uns heran und wollten eine unserer Kolonialansprüche in Mauretanien für ein wenig Geld und die Dampfertechnologie erwerben. Spanien schlug sofort ein - und baute am Tag darauf den Handelsposten in der Nachbarregion wieder auf, so dass Spanien am 21.10. Die Kolonie trotzdem für sich beanspruchen konnte. Son tontos, los franceses!
Verständlicherweise waren die Franzosen nicht amüsiert.

Die Kolonie in Afrika (http://jorrig.unordentlich.de/nordafrika.jpg)

Die Romantik erreichte Spanien, doch waren wir auch hier ein rückständiges Land, so dass dies nicht viel Aufsehen erregte. Andere Länder waren uns weit voraus, auch wenn die spanische Literatur in den Brüdern Valeriano und Gustavo Adolfo Becquer zwei würdige Vertreter dieser Stilrichtung besaß. Unvergleichlich ihre Literatur, Vorbild war beispielsweise Heinrich Heine (der allerdings auch Jahrzehnte vorher gewirkt hatte).
[Ich persönlich kann die "Leyendas" ("Legenden") von Becquer nur empfehlen, ein sehr schönes Buch!]

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Die Gebrüder Becquer

Am 11. April wurde in Cádiz der erste mit Dampf betriebene Transporter hergestellt - der Auftakt in eine neue Epoche!

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Die "Colón" in Puerto Rico

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Die Bedeutung dieses Fortschritts konnte gar nicht unterschätzt werden!

In der ganzen letzten Zeit gab es Bauernunruhen in den Kolonien, aber diesen wurde im allgemeinen nicht viel Bedeutung geschenkt. Wen interessieren schon ein paar Eingeborene in Nordafrika?
Am 10. September 1861 jedoch rebellierten die Bauern in Aragón, in Huesca. Schon bald schloss sich Lérida an, dann rebellierten die Bauern und Arbeiter in Galizien und Asturias [das ist Nordwestspanien]. Schon bald sah mein Vater zerknirscht den Ernst der Lage, die Rebellen nahmen sich in Namen einer liberaleren Verfassung die Schaffung der Republik vor. Umfassende Reformen und Abschaffung der Monarchie - das musste um jeden Preis verhindert werden!

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Die Rebellen "an der Macht"

Es verbreiteten sich viele liberale Zeitungen, die eine Abschaffung des "alten Systems" forderten und die gegenwärtigen Zustände anprangerten. Unter ihnen auch die Gebrüder Becquer, sie veröffentlichten kritische Artikel in liberalen Zeitungen.

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Eine schnelle Analyse ergab, dass vor allem die unteren Schichten, die Arbeiter und Bauern, rebellierten. Sie waren mit dem damaligen Wahlrecht unzufrieden, aber auch mit der Pressefreiheit, dem Gesundheitssystem usw. Bisher waren Reformen in diesen Gebieten von uns nicht einmal angedacht worden, doch nun war die Zeit zum Umdenken gekommen!
Umfragen ergaben recht schnell, dass sich die Arbeiter und Bauern besonders mit einer Gesundheitsreform recht gnädig stimmen würden. So wurde eine akzeptable Versicherung 1862 eingeführt. Dies reichte allerdings noch nicht aus, um die Militanz zu verringern, und so entschloss sich Isabel II. schließlich am 23.11.1862 das freie und allgemeine Wahlrecht auch für Frauen einzuführen.
Am Ende bestimmen natürlich trotzdem noch wir, aber die Bürger sind zumindest ruhig, schrieb mein Vater.
Und tatsächlich, die Effekte waren schon spürbar, die Bauern waren zufrieden, jedoch die Arbeiter machten noch Probleme. Wir hassen es, dem Pöbel nachzugeben, aber schließlich wurden 1863 auch noch alle Gewerkschaften zugelassen, sogar die sozialistischen!
Damit war nun endlich wieder Ruhe und das Beste war, die konstitutionelle Monarchie hatte weiter Bestand!
¡Viva nuestra Patria! ¡Viva nuestro Rey!

Mit dem Bau einer Maschinenteilefabrik in Aragón zusammen waren jedoch auch Spaniens Schulden gewachsen, auf stolze 50000 Pfund immerhin. Die nächste Zeit diente dann dem Schuldenabbau.

Spanien schloss ein Bündnis mit Beider Sizilien, welches im Prinzip schon seit Anbeginn der Zeit galt. So halten wir uns Interventionsmöglichkeiten in Italien offen.

Tortz all den Reformen schienen unsere Bauern und Arbeiter noch immer nicht zufrieden zu sein. Wir kamen schließlich schweren Herzens zu dem Schluss, dass die Zeit der "Partido Progresista" gekommen war. Kurzerhand setzte mein Vater Neuwahlen an, die am 21. Januar 1864 auch zu einem Machtwechsel führten. Nun regierte die Unión Liberal in Spanien, sehr zur Freude der Arbeiter und Bauern, aber zum Missfallen meines Vaters. Er wurde langsam alt und müde, und die letzten Grabenkämpfe mit dem innerspanischen Widerstand hatten ihn sehr gezeichnet. Es sollte bald die schwerste Phase für ihn anbrechen...

Denn nun kam die Zeit des Kriegs!
Kurz nachdem die Wahlen in Spanien abgehalten wurden, erklärte uns Großbritannien wie aus heiterem Himmel den Kolonialkrieg!
Am 25. Januar 1864 wurde uns die Kriegserklärung zugestellt. Frankreich ließ uns im Stich, und so zitterten wir alle vor Angst vor dem mächtigen Großbritannien, das schon so viele Gegner in die Knie gezwungen hatte. Unsere Marine versteckte sich vor den britischen Dampfschiffen in den Häfen, und unsere Heere warteten nur auf den ersten Schlag.
Schwere Zeiten für Spanien, ein Krieg direkt nach den schwierigen Reformen und inneren Unruhen... Würde Spanien dem widerstehen können?

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Ich persönlich habe hier sehr schön gemerkt, wie man die Zufriedenheit seiner POPs durch Sozialreformen steuern kann. Wenn die Militanz dann irgendwann nach unten geht, lassen die Revolten wirklich nach, und wenn man es geschickt macht, muss man nicht einmal eine Demokratie dabei in Kauf nehmen!
Ich sehe es immer so, dass ich mit jedem Regierungssystem klarkommen kann und lieber meine Bevölkerung zufriedenstelle, als überall Revolten niederzuschlagen. Wenn ich dabei demokratisch werde - macht doch nichts! Außer bei Kriegserklärungen hat man doch da keine Nachteile, nicht wahr?

Jorrig
09.03.04, 23:17
Die Jahre 1866-1871
Kulturelle Blüte - Ein aufgezwungener Krieg und ein verhinderter - Spaniens Impotenz


Krieg gegen die Queen
Krieg überall

Das Jahr 1866 begann ganz im Zeichen des Krieges. Preußen führte Krieg gegen Österreich, die deutschen Kleinstaaten hielten sich heraus oder kämpften auf einer der beiden Seiten mit. Zu Anfang gab es preußischen Erfolge, doch sollte sich das Blatt dort bald wenden.
Spanien lag immer noch geduckt wartend auf den Schlag des britischen Empires.
Doch das Unglaubliche geschah!
Der Schlag blieb aus!
Im gesamten Krieg, der sich noch einige Zeit hinziehen sollte, führte Großbritannien keine einzige offensive Aktion aus, wollte aber auch keinen Frieden eingehen mit uns!
So nutzten wir die Gunst der Stunde, mein Vater übertrug mir die Koordination des Krieges, der in Afrika ausgefochten wurde.
Ich ritt mit der spanischen Kavallerie durch Westafrika und eroberte britische Kolonieansprüche inmitten der französischen. Nichts hielt uns auf, und so führte uns der Weg schließlich bis nach Südafrika nach Südrhodesien und Angola. Dort baute Großbritannien an neuen Kolonien, die wir jedoch flugs für Spanien vereinnahmten. ¡Eviva España!
Nur aus ihrer Kolonie in Südafrika konnten wir die Briten nicht vertreiben. Unglaubliche Truppenkonzentrationen dort kosteten uns die Kavalleriedivision und eine ausgesandte Infanteriedivision, da man sich auf beanspruchte Kolonien anscheinend nicht zurückziehen kann. Ich selber konnte mit einigen Getreuen die neu eroberten Posten erreichen und reiste zurück nach Spanien.
Obwohl die Kampfhandlungen bereits Anfang 1867 endeten, wollte Großbritannien erst am 17. April 1869 mit uns Frieden schließen.
Nun bedankten wir uns bei den Franzosen, indem wir ihnen die eroberten britischen Kolonieansprüche abtraten - gegen französische Ansprüche in Nigeria. Wir gaben drei Provinzen ab und erhielten vier plus ein wenig Geld. Frankreich war trotzdem zufrieden, denn damit konnte es drei neue Provinzen beanspruchen.

Unsere neue Kolonie (http://jorrig.unordentlich.de/westafrika.jpg)

Unsere Kolonie in Südafrika (http://jorrig.unordentlich.de/suedafrika.jpg)

Zu keinem Zeitpunkt konnten wir dem britischen Empire ernsthaft gefährlich werden, ihre Länder waren viel zu gut verteidigt.

Mexiko verlor einen Krieg gegen die USA und musste einen Haufen Provinzen abtreten.

Preußen schließlich war anfangs erfolgreicher, konnte Sachsen-Anhalt annektieren und Baden einige Provinzen abgewinnen, musste sich aber am 26. August 1867 Österreich-Ungarn und seinen Verbündeten geschlagen geben und sechs Provinzen abtreten. Es wurde uns vom "Fall Preußens" berichtet.
Doch Preußen hatte die Talsohle noch nicht durchschritten.
[Eine Karte am Ende]

Gleichzeitig ging in Spanien die Ära der wirklich herausragenden Generäle zu Ende. O'Donnell starb am 7. November 1867, Narváez folgte ihm am 15. April 1868. Die Gewalt im Heer (und auch in weiten Teilen der Regierung) ging an Serrano über.

http://jorrig.unordentlich.de/F_Serrano.jpg

Francisco Serrano Domínguez, Duque de la Torre y Conde de San Antonio, von Königin Isabel II. auch "El bonito", "Der Schöne" genannt. Er regierte zusammen mit Juán Prim y Prats die "Unión Liberal"

http://jorrig.unordentlich.de/J_Prim.gif

Juán Prim y Prats



Kulturelle Blüte

Am 12. April 1866 proklamierte eine Gruppe junger Künstler einen neuen Stil, der auf der Welt bislang einmalig war. Sie nannten es "empirismo", und dieser sollte seine Auswirkungen auf Kunst, Musik und besonders die Philosophie haben. Spanische Denker waren hierbei führend in der Welt und brachten unserem Land endlich das verdiente Ansehen in der Welt!
Wir schlossen im nationalen Prestige zu den sechs dort führenden Nationen auf [ca. 800] mit weitem Vorsprung vor dem Rest [der hinter Spanien hatte ca. 300]. Dies verbesserte sich sogar noch durch das Beanspruchen der Kolonien in Südafrika, so dass Spanien schließlich eine hochangesehene Nation wurde!
Dies stellte die letzte Freude in dem Leben meines geliebten Vaters da, die er schließlich in den nun folgenden Wirren um das Abdanken der Königin und die Thronnachfolge und den daraus resultierenden Kämpfen folgen sollten.


Revolution und Thronfolge - Spaniens Ohnmacht

Im Jahre 1868 schließlich musste Isabel II. vor den immer stärker werdenden antidynastischen Kräften um General Serrano fliehen - sie verzichtete auf den Thron. [Dies wird leider durch kein Ereignis mitgeteilt] Zwei Jahre versank das Land im Chaos, führer- und herrscherlos.
In den Wirren verlor mein Vater die Lust am Leben und verschied, so dass nun ich, Fernando de los Cortinos Fraile, die Chroniken weiterführen werde.
Schon bald wurde mir kraft meiner in Afrika erworbenen Meriten ein zentraler Platz in der spanischen Machtzentrale angeboten, wo ich mich bis heute halten konnte.
Es waren schwere Zeiten. Prim und Serrano übernahmen für kurze Zeit die Macht im Staat, entschieden jedoch, dass Spanien eine Monarchie bleiben sollte.
Nun musste nur noch ein König her!
Wir entschieden uns schließlich, die Krone einem Hohenzollern aus Preußen anzubieten. Wir konnten den Konflikt nicht ahnen, den dies heraufbeschwören konnte! Schon 1869 waren Preußen und Frankreich in Konflikt geraten, als Frankreich Luxemburg kaufen wollte. Preußen protestierte und Frankreich zog zurück.
Nun akzeptierte Preußen unser Angebot, und ein neuer Konflikt mit Frankreich wurde befürchtet. Doch Frankreich war dies ziemlich egal, ein hoher Diplomat wurde zitiert mit den Worten "Wer kümmert sich um Spanien?".
Ein Krieg wurde vermieden, aber unser Nationalstolz war zutiefst gekränkt. War Spanien denn wirklich nichts wert, galt sein Wort nichts in Europa und auf der Welt?

Ich bin nun ein noch recht junger Mann auf meinem Posten, der König hat mir sogleich sein Vertrauen ausgesprochen, wohl deswegen, weil ich so gut deutsch spreche.
Gleichzeitig sind wir nun auf der Suche nach der besten Methode, Spanien endlich zu der Weltgeltung zu verhelfen, die es verdient hat. Ich möchte dabei Euch, meine werten Berater, nun darum bitten, uns einen guten Rat zu erteilen.
Zunächst einmal die wichtigsten Informationen über die Situation:

Europa 1871 (http://jorrig.unordentlich.de/europa1871.jpg)

Das Ranking 1871 (http://jorrig.unordentlich.de/Welt1871.jpg)

Detallierte Wertung (http://jorrig.unordentlich.de/spanienbev1871.jpg)

Unsere Wirtschaftskraft (http://jorrig.unordentlich.de/spanienexp1871.jpg)

Wie man sieht, ist unsere Wirtschaft solide, die Bildung gut, auch unser Militär akzeptabel, jedoch verbesserungsfähig. Die Lage in Europa ist jedoch schwierig. Wir sehen folgende Möglichkeiten der Fortführung unseres Ringens:

1. Wir lassen Europa in Ruhe und konzentrieren uns ganz auf die Wiedergewinnung des spanischen Kolonialreiches in Südamerika. Sicher werden wir die Staaten dort nicht annektieren können, aber uns genehme Regime dort sowie üppige Reparationszahlungen könnten uns schon zu einigem Prestige verhelfen.

2. Wir führen Krieg in Italien. Nicht unbedingt zum eigenen Profit, sondern um die Einigung Italiens durch Beider Sizilien zu fördern und so einen Bündnispartner gegen Österreich zu haben, denn ganz recht, Österreich ist ein Monster!

3. Wir führen Krieg gegen kleine, schwächere europäische Staaten wie Portugal oder die Niederlande. Dies könnte uns schnell einige Kolonien bringen, im Falle von Portugal auch Provinzen in Europa. Dafür sollten wir ein Bündnis mit Großbritannien anstreben.

4. Preußen ist schwach, aber noch vor uns. Wir könnten dies ausnutzen und Spanien und Preußen unter einer Krone vereinen, sprich, wir mischen uns in Deutschland ein und machen Preußen zu einem Satellitenstaat. Der Nachteil dabei ist, dass wir dann eine Grenze zu Österreich bekommen würden, die dem Treiben sicher nicht untätig zusehen würden. Dazu könnten wir ein Bündnis mit Frankreich instrumentalisieren und mit den Franzosen zusammen Österreich schlagen.

5. Lösen des Bündnisses mit Frankreich, gleichzeitige Annäherung an Österreich und Preußen, Krieg gegen Frankreich, vornehmlich zu unserem Nutzen. Ein großer Gegner! Und auch vor uns!

6. Ruhiger wirtschaftlicher Aufbau, Konzentration auf kulturelle Entwicklung und Aufstieg durch Prestige und Wirtschaftskraft.

Ich freue mich auf Euren werten und kompetenten Rat! [Bitte als PM oder hier im Forum]
Sicher kann man auch mehrere Strategien hier kombinieren, ich bin gespannt auf Eure Ideen!

Bis dahin verbleibe ich
Fernando de los Cortinos Fraile

-----------------------------------------

Anmerkung: Ich werde dies vermutlich erst in gut zwei Wochen fortsetzen können, werde aber die Antworten verfolgen können. Ich fahre in den Urlaub - nach Spanien ;-)

Oliver Guinnes
10.03.04, 08:48
Gute Erholung! Auf das Ihr Eure Kräfte regeneriert, um dieses inspirierte und inpirierende Werk fortzusetzen.

:gluck:

Heinrich der Löwe
10.03.04, 11:02
Wir sind für die Wiedergewinnung des spanischen Kolonialreiches.
Vielleicht fällt unterwegs noch ein bischen mehr ab :D .

Alles andere ergibt sich vielleicht. Geschickte Bündnispolitik wirkt oftmals
Wunder.

Soweit Unser unmaßgeblicher Beitrag zu Eurer Bitte, werter Jorrig.

Jorrig
10.04.04, 01:43
Ja, liebe Leser (falls es noch welche gibt), ich habe eine lange Pause eingelegt, ehrlich gesagt, weil ich nach der Lektüre anderer AARs nicht mehr recht wusste, wo es langgehen sollte.
Bisher habe ich den AAR ja recht historisch gehalten mit vielen Fakten und Personen, die wirklich so exisitierten. Mit der Annahme der Bourbonenkrone durch die Franzosen ist die Geschichte aber nun verändert, ich kann die Linie nicht weiter verfolgen.
Nebukadnezar hat einen wunderbaren technischen AAR geschrieben, Elvis macht den Warmonger schlechthin und Dr. Evil hat sogar meine Idee mit der Volksabstimmung besser umgesetzt als ich.
Was kann ich euch also noch erzählen?
Ich habe lange gegrübelt und werde euch schließlich Folgendes präsentieren, in der Hoffnung, es mag dem einen oder anderen von Interesse sein:

Der Alternativ-AAR

Bis zu diesem Datum (1871) habe ich nicht einmal besonders "gut" gespielt, mehr aus dem Bauch heraus als richtig aus Wissen. Ich werde nun diese Basis nutzen und von hier an in verschiedene Richtungen weiterspielen, mal sehen, wo Spanien dabei jeweils endet.

Jorrig
10.04.04, 03:54
Kapitel 1
Prestige, Kultur, Eisenbahnen

Wie man sieht, habe ich mir zunächst den leichtesten Teil vorgenommen. Meine Prioritäten sollen sein:

1. Prestige, soviel wie möglich, egal woher.
2. Dabei keinen aktiven Krieg führen, wir sind zivilisiert!
3. Industrialisieren, soweit es geht

Ich wusste zu Anfang selbst noch nicht, ob man mit Spanien so etwas erreichen kann, aber das Ergebnis überraschte mich ziemlich!
Aber der Reihe nach.
Wenn wir uns erinnern war dies der Stand

http://jorrig.unordentlich.de/Spanien1871.jpg

ca. 130 Pfund Gewinn pro Tag, wir hatten gerade im Prestige zu den Führenden aufgeschlossen. Dabei ist die Verbrechensbekämpfung nur auf 60%, Verteidigung auf 30%:

http://jorrig.unordentlich.de/budget1870.jpg

Unser Orientierungspunkt soll Frankreich sein, der nördliche Nachbar. Der Stand:
Frankreich - Spanien
Prestige: 1110 - 1023
Militär: 85 - 50
Industrie: 358 - 195
Bevölkerung: 40,7 Mio. - 29,9 Mio.
Außenhandelssaldo: 282 Pfd - 256 Pfd.

Am Ende wird verglichen, wollen wir doch mal sehen, ob wir den Franzosen nicht abhängen können!

Ich werde mich im folgenden nicht so sehr mit dem beschäftigen, was sonst so in der Welt vor sich ging, es ist im Grunde nicht viel passiert. Eine Einigung habe ich weder in Deutschland noch in Italien gesehen, Frankreich kämpfte dort auf wechselnden Seiten und besaß am Ende einen dicken Batzen von Italien, darunter Florenz, so dass jede Einigung verhindert wurde.
Österreich war nicht einmal von Russland und Preußen zusammen zu bezwingen, am Ende einigten die sich wieder auf Status Quo, es passierte also nichts.
GB und Russland haben ein wenig annektiert, erobert, aber was interessiert mich Asien.

Also, Prestige!
Zuerst mal braucht Spanien Geld. Dummerweise konnte ich mit der aktuellen Partei die Zölle nicht weiter erhöhen, aber wofür gibt es die konstitutionelle Monarchie? Das ist praktisch, die Bürger wählen, wen sie wollen, aber ich kann als Regierung einsetzen, wen ICH will! Da auch die Mehrheit der Spanier konservativ ist und ich nicht verstehe, warum sie dann eine liberale Partei wählen, kommt die Partido Moderado an die Macht, die den wesentlichen Vorteil des Protektionismus auf ihrer Seite hat. Endlich 100% Zölle, juhu!

Ich erfinde natürlich nur Kulturtechnologien, zumindest brauche ich bis 1880 den Impressionismus und die Analytische Philosophie, weil deren Erfindungen erst ab 1880 ausgelöst werden können.

Ich tausche Technologien, der Franzose besitzt nicht einmal die Frühe Eisenbahn! Mit 41600 Pfund gibt er Dampfturbinen und Eisendampfer heraus. Ich tausche auch mit Beider Sizilien.
Dabei habe ich Folgendes festgestellt: Spanien ist ja ein Wirtschaftsland, bekommt also Wirtschafts-, Kultur- und Industrietechnologien für 9 Forschungspunkte. Frankreich und Sizilien sind jedoch Militärländer, d.h. sie bekommen Heeres- und Marinetechnologien für 9 Forschungspunkte.
Wenn ich nun Technologien tausche, zahle ich aber nicht pauschal 10 Forschungspunkte pro Technologie, sondern das, was das ursprüngliche Land dafür bezahlt hat!
Folglich tausche ich also meine Technologien nur gegen Militärtechnologien Frankreichs und Siziliens, da ich so jeweils einen Forschungspunkt spare.
Tauschen kann man nur bei positiven Forschungspunkten, auch das wusste ich vorher nicht.

Die Zeit schreitet also voran, da es nichts kostet, setze ich mal die Sozialausgaben etwas hoch (kostet mich vielleicht 10 Pfd./Tag mehr) und freue mich gleich zweimal innerhalb von zwei Jahren über das hübsche Ereignis "Vertrauen in die Regierung" oder so, welches die Militanz sämtlicher Bürger meines Reiches um 2 senkt. Pro Ereignis! Ich muss sagen, das hat sich gelohnt!

Ich verbringe also die Zeit bis 1880 mit Eisenbahnbau, Erfindungen und Technologietausch, wandle POPs um und optimiere meine Industrie (sobald ich es mir leisten kann, reiße ich z.B. die Stoffindustrie in Katalonien ein und setze dafür Kleider- und Luxuskleiderfabriken hin). Spanien kann nicht viel wachsen, meine Leute sind alle schon beschäftigt, ich kann nur den Profit optimieren. Anfangs war das schwer, da ich im Prestige nur 5. war und daher nicht alle Waren auf dem Weltmarkt bekam. Das hinderte auch meinen Eisenbahnbau, da einfach nicht genug Schnittholz da war!

Aber das sollte sich ja bald ändern, als sich das mit Spannung erwartete Jahr 1880 näherte...

Aber das Jahr 1880 verging und nichts geschah...

Was war los?

Nur der Zufall! Im März 1881 begannen die Ereignisse schließlich zu feuern, am 6.3. und am 8.3. konnte Spanien jeweils 150 Prestige verbuchen, am 20.3. noch einmal. Am 15.6. bekamen wir noch einmal 100, womit unser Stand von 1023 auf 1995 stieg, das war Weltspitze! Dies brachte uns in der Nationenwertung schon von Platz 6 auf Platz 4 nach vorne!
Am 28.12. gab es nochmals 150 Prestige für die impressionistische Musik, das brachte uns auf 2235 Prestige und insgesamt Rang drei, vor Frankreich!
Am 24.1.1882 brachte uns die impressionistische Kunst jedoch nur einen Punkt, eine Enttäuschung. Für die letzte Erfindung am 24.4. gab es jedoch noch einmal 100 Prestige und damit steht Spanien schon einmal sehr gut da in der Welt:

http://jorrig.unordentlich.de/Spanien1881-82.jpg

Links 1881, Rechts 1882

Man sieht schön, wie sich das Land vor allem industriell weiterentwickelt hat: 5 Millionen neue Bürger (ohne Eroberungen!), +100 in der Industriewertung vor allem durch die Eisenbahnen und der Tagesgewinn ist auf 450-500 Pfund/Tag angeschwollen, durch ein, zwei neue Fabriken, aber vor allem durch die Eisenbahnen (denn sonst hab ich nichts gemacht).
Das alles in nur 10 Jahren, ich hatte sogar noch Zeit, meine Defensivabteilung etwas zu verstärken, die ja dank Frankreich und Sizilien immer auf dem neuesten Stand war ;-)

Da das Geld hereinkam, setzte ich die Verteidigungsausgaben auf Maximum. Das ist einmal angesagt, wenn man den Militärunterhalt auf Minimum setzt, um die Divisionen auffrischen zu können, aber vor allem bringt es Prestige! Mit etwas Glück bekomme ich den "Manifest Destiny"...

Meine Bürger beginnen zu rebellieren, einfach so, und weil ich das nicht angemessen finde, stelle ich sie mit ein paar sozialen Errungenschaften ruhig:

http://jorrig.unordentlich.de/Soziales1883.jpg

Der Spass kostete mich ca. 180000 Pfund, das war also recht günstig.

1885 konnte ich die Armenbesteuerung auf 50% runtersetzen und 1886 konnte ich den Holländern endlich ihren Claim auf Angra Pequeña abhandeln. Das war ein Kohlebunker, und ich vermute, deswegen war es so teuer. Trotz Bündnis und bester Beziehungen kostete mich das 56900 Pfund und 2 Technologien! Dafür brachte es wieder Prestige.

Ich machte im selben Stil weiter, erfand die Kulturtechnologien für die nächste Runde, Expressionismus und Hermeneutik & Phänomenologie. Damit ich auch ja diese rechtzeitig bekam, erfand ich einfach immer Kultur, bis sie endlich drankamen. Dabei kam dann bei den Sozialwissenschaftlern auch der Sozialdarwinismus dran mit überraschenden Auswirkungen: Er steigerte meine Forschungspunktrate von 1.02 auf 1.21 pro Runde! Willkommen! Der Mann darf wiederkommen!

Die Franzosen ließen sich Maschinengewehre und Marinestatistiken für die Eiserne Eisenbahn abschwatzen, das sind Freunde!

1891 erhandelte ich mir das integrerte Schienensystem von Sizilien, sofort wurden alle Provinzen ausgebaut:

Eisenbahnen 1893 (http://jorrig.unordentlich.de/Eisenbahn1893.jpg)

Wie man sieht, habe ich auch in den Kolonien Eisenbahnen gebaut, 1893 war Stufe 4 in jeder Provinz, sei es Peru, Phillipinen oder Mauretanien.

http://jorrig.unordentlich.de/Stand1882.jpg

Das war der Stand 1882. Nun beginnt die Jagd auf GB und USA!

http://jorrig.unordentlich.de/Stand1893.jpg

Spanien ist in Lauerstellung (1893)!

1895 kommt nämlich die nächste Prestigerunde und Spanien schlug auch hier wieder kräftig zu:
16.2.1895 Expressionistische Musik -> 150 Prestige -> 2925 insgesamt
23.8.1895 Expressionistische Literatur -> 150 Pr. -> 3191
5.9.1895 Phänomenologie ->150 Prestige -> 3419 Pr. und Platz 2 insgesamt vor GB!
6.9.1895 Expressionistische Kunst -> 100 Pr. -> 3624
19.10.1895 Existenzialismus -> 100 Pr. -> 3801

Ja, und dann geschah das Ärgerliche. Mir unerklärlicherweise gab es einen CTD beim Autosave. Beim Neuladen lud das Spiel zwar, jedoch feuerten sämtliche neuen Technologien keine untergeordneten Erfindungen mehr. Sehr ärgerlich, damit konnte ich nicht weiterspielen. Ich hab das Ganze nochmal von 1871 spielen müssen und bin an demselben Punkt zum Absturz gekommen. Ich habe keine Lust, das nochmal von vorne zu spielen, große Überraschungen werden ja auch nicht mehr kommen.

Hier noch der Stand von 1896:

http://jorrig.unordentlich.de/Bevölkerung1896.jpg

Und die Karte plus Übersicht (http://jorrig.unordentlich.de/spanien1896.jpg)

Also der Vergleich zu Frankreich:

Frankreich - Spanien
Prestige: 2157 - 3801
Militär : 102 - 83
Industrie : 459 - 580 (GB: 831, USA: 1570)
Bev. : 45,4 Mio. - 46,6 Mio.
Außenhandelssaldo: 361 Pfd. - 1046 Pfd. (GB: 1327, USA: 2340)

Es ist klar, dass das Spiel in dieser Art weitergehen könnte. Nach den letzten Prestigeboni war ich sogar Nr. 1 vor den USA, davon habe ich jedoch keinen Screenshot mehr.

Mir ist dabei Folgendes aufgefallen:
1. Die hohe Industriewertung bei einem so kleinen Staat wie Spanien (ich bin 3.) durch den enormen Eisenbahnbau.
2. Ich habe Frankreich ohne Eroberungen in der Bevölkerungszahl überholt! Und dabei hat Frankreich ein enormes Kolonialreich in Afrika aufgebaut und praktisch die Toskana, Savoyen plus ein paar Provinzen mehr erobert! Einwanderer hatte ich nicht, ich vermute, dass allein die Eisenbahn schon einen Unterschied macht. Oder liegt es an den Gesundheitssystemen? Ich habe "niedrig", Frankreich gar keine. Ich weiß, dass dies einen Einfluss auf das Bevölkerungswachstum hat, aber so viel? Frankreichs Basiswachstum ist negativ, das Spaniens normal. Reicht das aus als Erklärung?
3. Ich habe es fast geschafft, ein Außenhandelssaldo zu erwirtschaften wie GB! Man kann anscheinend mit der Konzentration auf erfolgreiche Wirtschaften und guten Infrastrukturausbau beeindruckende Effekte erzielen. Frankreichs Exportleistung ist dagegen ja geradezu verschwindend klein.
4. Ich erwirtschafte 700 Pfund/Tag Gewinn, und das bei nahezu maximalen Ausgaben (bis auf Heer/Marine) und "nur" 50% Steuern und einem Land wie Spanien. Sicher könnte ich diesen mit besseren Industrien sogar noch steigern.
5. Ich habe spaßeshalber dann mal versucht, ein wenig Krieg zu spielen. Da der Staat solch einen soliden Gewinn abwirft, kann ich Frankreich im Militär locker überholen, 30 Divisionen und 10 Panzerschiffe auf einen Schlag sind gar kein Problem!

Fazit: Eine starke Wirtschaft und eine gute Infrastruktur lassen sich über hohes Prestige sehr schnell erreichen und stellen den Staat (egal, welchen) auf so starke Beine, dass er danach auch großen Aufgaben durchaus gewachsen sein kann. Eventuell kann man so sogar das Spiel gewinnen, ohne einen einzigen Krieg geführt zu haben!
Man bekommt automatisch einen niedrigen BB-Wert und mit dem hohen Prestige wird jeder mit einem ein Bündnis eingehen -> man kann durch Bündnisse und Kriegserklärungen Gegner schwächen, die einem sonst zu gefährlich würden. (In meinem Fall hatte ich schon ein Bündnis mit Sizilien und Frankreich, noch ein Bündnis mit dem schwachen Russen, und der Österreicher könnte empfindlich getroffen werden. Auch könnte ich so GB auf die USA hetzen.)
Mir gefällt diese Spielweise sehr, außerdem geht es schnell ;-)

-- Ende von Kapitel 1 -- Fortsetzung folgt --

Jorrig
10.04.04, 16:32
So, dies war nun die "langweiligste" Alternative, ich wollte die aber gerne als Referenz haben, um zu sehen, ob man durch Frieden evtl. weiter kommt als durch Krieg.
Im nächsten Kapitel werde ich den Vorschlag Heinrichs des Löwen aufgreifen und versuchen, das spanische Kolonialreich wiederzuerobern.

Jorrig
10.04.04, 16:51
Kapitel 2
Das spanische Kolonialreich
- Auf den Spuren von Cortés, Pizarro & Co. -

Ich starte also wieder mit dem Spielstand von 1871. Wir wurden von der Welt mit Nichtbeachtung bestraft, Frankreich hält uns für wertlos. Wir werden nun das Gegenteil beweisen, indem wir die ehemals spanischen Besitzungen Stück für Stück zurückerobern.

Für die nächsten 50 Jahre setzen wir uns daher folgende Ziele:

Primärziel: Eroberung sämtlicher ehemals spanischer Kolonien in Südamerika, also von Mexiko bis Feuerland alles bis auf Brasilien und Guayana (Niederländisch- und Französisch-) inklusive Haiti und der Dominikanischen Republik. Ich muss wirklich erobern, Satelliten zählen nicht.

Sekundärziel: Wenn alles gutgeht und ich noch Zeit habe, Krieg gegen die USA. Schließlich war Florida ja auch mal spanisch!

Bei dem Unternehmen werde ich auf ein großes Problem stoßen: Den dunklen Herrn namens "Badboy". Wie man am Namen hört, ist er eindeutig Brite oder Amerikaner, weswegen man in Spanien sehr starke Abneigungen gegen alles britische und amerikanische hegt.
Ich muss bei dem Unternehmen ganze 196 Provinzen erobern. Da alle südamerikanischen Staaten zivilisiert sind, und ich sie ja nicht direkt annektieren kann, bedeutet das potentielle 392 Badboy-Punkte!
Ich werde mir daher erlauben, die unzivilisierten Staaten in Afrika zu annektieren und wieder freizulassen, um den Wert noch etwas kontrollieren zu können.

Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob das überhaupt machbar ist, aber ich werde mein Bestes tun und beginne mit dem Spiel!

barny
10.04.04, 17:49
Das ist auch mal eine interessante Idee, von einer gewissen Stelle aus einfach mal sehen, was so machbar ist und welche Verläufe das Spiel nehmen kann.

Nebukadnezar
10.04.04, 17:55
AAR/Motivation: Ich schreibe einen AAR in erster Linie für mich und freue mich dann, wenn ihn auch noch sonst jemand interessant findet, schließlich steckt ja auch ein Spiel dahinter und ich finde, daß das Schreiben eines AAR das Spielen etwas diszipliniert/motiviert, da man ja etwas an 'Ansehen' verliert, wenn man einen AAR startet und nicht beendet :D
Einen Vergleich mit entsprechenden Sorgen ob der eigene AAR wirklich einzigartig ist, kann ich zwar nachvollziehen, finde ich aber unsinnig. Ich zumindest meine, daß man die Hauptmotivation für einen AAR aus einem selbst heraus beziehen und nicht von irgendwelchen obskuren Lesern abhängig machen sollte :tongue:
Ich halte daher jeden AAR für 'einzigartig', da jeder Spieler anders spielt. Ich zumindest brauche nicht den 'MegaAAR' um ab und zu mal reinzuschauen. Ob ich dann auch was schreibe (obwohl sich wohl jeder AAR-Author über Rückmeldung freut), hängt nicht unbedingt davon ab, ob ich was toll/einzigartig finde, sondern davon ob mir irgendwas auffällt. Ich gehöre zur Sorte Leser, die eher Fragen/Anmerkungen äussern als "Weiter so! KLasse!".
Ok. Soviel zur Motivation für einen von vielen möglichen Lesern :)

Jetzt zu dem was mir auffiel:

Forschung I: schönes Beispiel. Eure Beobachtung mit dem Techtausch mit Nationen unterschiedlicher Werte alleine hat diesen AAR für mich schon 'gelohnt' :) War mir bisher nicht aufgefallen, da ich entweder nicht drauf geachtet habe oder meine Tauschpartner meist ebenfalls 'Ordnung' hatten. Kann ich bestätigen nach ein paar Tests :)


Innenpolitik: Gibt viele Erklärungen dafür abhängig vom Spiel.
- Pops mit Bewusstsein 0 tendieren dazu die regierende Partei an der Macht zu lassen egal wer grade regiert, da es ihnen gut geht: sie kümmern sich nicht um Politik (habe ich im Paradoxfroum gelesen ohne aber einen exliziten Beleg dafür zu finden).
-Welche Wahlrechte vergeben wurden: Wenn z.B. nur Kapitalisten wählen dürfen, dann ist es egal, wenn ganz Spanien von Konservativen bewohnt wird. Wählt die Mehrheit der Kapitalisten liberal kommt eine liberale Regierung.
- Ideologie vs Populismus: wählen die Pops nach Ideologie oder nach ihren Angelegenheiten? Wenn sie nach Angelegenheiten wählen, können konservative Pops ihre Stimme auch libralen Parteien geben, wenn die deren Angelegenheiten besser abdecken. Hängt sehr stark vom Parteiprogramm ab, bzw welche Parteien aktiv sind
- Die Anzeigen sind etwas irreführend bei der Bevölkerungsübersicht. Dort werden alle Pops angezeigt also incl Kolonien, die eigentlich nicht mitwählen dürfen.

Prestige: Ganz wichtig empfinde ich auch die 'Modfier'-Techs. Man kann zwischen 1.0 und 1.75 als Modifier für alle Prestigesachen bekommen. Dadurch kann es sich sogar lohnen frühes Prestige nicht zu realiseren, sondern etwas zu warten um mehr zu bekommen. Hat man Kolonien, die man beanspruchen will, so kann man durch diese Modifier (1.75) und zwei Erfindungen (ich meine was spätes aus dem bereich Staat+Gesellschaft) für Kolonien (2.0+0.1) nochmal mehr Prtestige erhalten: Prestige*1.75*2.1 für Kolonien besipielsweise :)

Industriewertung: dies ist nicht nur vom Spieler abhängig, sondern auch vom WM. Steigen die Preise an für die Sachen, die man herstellt, dann steigt auch die eigene Industriewertung und umgekehrt, allerdings nicht direkt proportional.

Diesen Satz wage ich zu bezweifeln: "Meine Bürger beginnen zu rebellieren, einfach so, " :D

"Er steigerte meine Forschungspunktrate von 1.02"
Dann hattet ihr bis dahin relativ viele Nicht-Mittelklasse-Pops. Ich frage mich auch, wie ihr auf einen überwiegenden Teil von konservativer Bevölkerung kamt, da ihr auch vorher geschrieben hattet, daß sich eure Indsutrieproduktion nicht weiter steigern liesse. Schaut nochmal nach, wo diese Überzahl von konservativen Pops eigentlich lebt (Staat/Kolonie)

CTD: sehr ärgerlich!

2.: Eisenbahn hat keinen Einfluß auf das Bevölkerugswachstum. Frankreich startet das Spiel als bevölkerungsreiches Land und baut dann kontinuierlich ab, wenn man die KI machen lässt. Die Modifier für das Bevölkerungswachstum sind die entscheidenden Faktoren. Rechnet mal aus, wie der Unterschied ist für eine Verdopplung der Bevölkerungszahl, das ist ausserordentlich, was man da erreichen kann, bzw verdeutlicht wie unterschiedlich diese Faktoren die verschiedenen Länder machen können :)
Rußland wäre ein übles Beispiel für exponentielles Wachstum in den Händen eines menschlichen Spielers ;)


Zum Teil 2:
Alles westlich des Mississippi war mal zwischendurch spanisch (wenn auch nur 'beansprucht'). Nördliche Grenze weiß ich grade nicht ausm Kopf :)

EDIT: etwas worauf ich immer schaue bei Paradox-AR: Patch-Nr zu Beginn des AAR.

Jorrig
10.04.04, 21:32
zur Innenpolitik (weil das so interessant ist): Ich habe mich für "Populismus" entschieden, also wählen die POPs nach ihren Angelegenheiten, und da stehen dummerweise 50% auf "Säkularisiert", obwohl ich immer brav ihnen den "Moralismus" predige, es gibt nur einen Gott! Und wählt bitte die "Partido Moderado"!
Das Bewusstsein ist bei den meisten meiner POPs auf 10, ich habe da nie ein Problem drin gesehen. Ich habe ja auch keins, solange ich immer die Partei einsetzen kann, die mir passt.
Ich richte mich aber meist nicht nach den Anzeigen, sondern eher nach den Umfragen, und da führt ebenfalls die "Unión Liberal" jedes Mal mit gut 40% - und die hat bei Religion "Säkularismus" stehen.
Trotz allem sind bei mir immer noch ca. 67% der Bevölkerung konservativ, da ich oft die großen POPs zum Teilen auf dem Land gelassen habe, zudem sind auch einige große Beamten-POPs konservativ.
Was ich aber noch auf der Liste gefunden habe, ist ein Sklaven-POP auf den Philippinen, 67000 Sunniten, sozialistisch gesinnt, stehen auf Volle Bürgerrechte (wer hätte das gedacht??), und vor allem sind sie atheistisch. Ich kann mir die Jungs richtig vorstellen, wie sie sich die Bärte rasieren, die Teppiche verbrennen, Karl Marx lesen und auf der Straße rufen: "Allah ist tot!" :-D

Zum Bevölkerungswachstum: Ich bin Mathematiker, mit Exponentialfunktionen kenne ich mich aus ;-)

Jorrig
10.04.04, 22:43
-- Fortsetzung von Kapitel 2 --

Ich gebe zu, ich habe einmal falsch angefangen und musste das Spiel danach aufgeben und "besser" neu beginnen.
Was hatte ich falsch gemacht?
Ich dachte, ich hätte keine Zeit und sollte am besten gleich losschlagen. Ich begann gleich mit dem Krieg gegen Al Djazair, dann Tunis, dann Tripolis. Al D und Tripo bekam ich für 1 Prestige geschenkt, aber Tunis kostete mich 100. Da ich ja noch nicht annektierte, ging also mein Prestige erstmal runter. Ich machte Verluste während des Krieges (und das bei nur 5 Divisionen auf Sollstärke), aber ich dachte mir, nach dem Krieg kommt das wieder rein. Falsch gedacht! Ich machte nicht recht Gewinn nachher, konnte aber auch meine Eisenbahn nicht ausbauen, da ich auf dem Weltmarkt keinen Stahl bekam. Ich hatte eine Dampferfabrik gebaut und so produzierte ich da keine Überschüsse mehr bei Stahl. Zudem musste ich zweimal den Bau des Suezkanals ablehnen, das kostete mich 100 Prestige, da ich mir die 50000 Pfund leider nicht leisten konnte!

Also: Lehre aus der Geschichte: Ich habe 50 Jahre Zeit, ich kann ein paar Jahre in die Wirtschaft investieren!

Daher der Neuansatz:

Da ich aus dem obigen gelernt hatte, gönnte ich Spanien erstmal eine kleine Aufbauphase von drei Jahren. Ich baute keine Dampfer, sondern mehr Stahl in Andalusien und Castilla La Nueva. Stahl verkauft sich immer gut, außerdem kann man Eisenbahnen draus machen.
In Valencia brach die Glasfabrik zusammen, ich ersetzte sie durch eine Schnapsfabrik, da ich mir davon höhere Profite versprach.
Ich baute Eisenbahnen 2 in ganz Spanien.

Am 29.8.1872 begann der Verkauf der afrikanischen Kolonien. Ich will schließlich Südamerika erobern, nicht Afrika. Für Yelimane, eine unbedeutende Provinz in Mauretanien gab Frankreich zwei Militärtechnologien und 16900 Pfund her. Muy bien!

Ich forschte weiter Wirtschaftstechnologien, um mehr Geld zu verdienen. Die Militärtechnologien würden mir die Franzosen liefern.

Am 15.3.1874 schließlich folgte die Kriegserklärung gegen Al Djazair. Der Angriff wurde von nur drei Divisionen ausgeführt, ein Dragoner, ein Pionier und eine Garde. Das war völlig ausreichend, am 8. Oktober war Al Djazair vollständig besetzt, und alles bis auf die Hauptstadt ging an Spanien. Tunis ließ ich aus, mit Tripolis folgte kurz darauf dasselbe.

Zwischendurch erfand ich die Eiserne Eisenbahn, so dass ich Spanien noch eine Runde Eisenbahn gönnte.

Nachdem Spanien auch wieder Forschungspunkte gesammelt hatte, wurde wieder mit Frankreich getauscht: Meshila (in Mauretanien) gegen Eisendampfer, Hinterlader, Punktverteidigungsdoktrin UND 10700 Pfund am 12.5.1875. Kurz darauf konnte ich auch endlich Panzerschiffe bauen, eine Voraussetzung im Krieg gegen Südamerika.

Es war also nun an der Zeit, die Invasion vorzubereiten. Ich wollte mich durch nichts überraschen lassen und lieber mit der Dicken Berta auf Spatzen schießen, auch um andere Mächte wie das recht starke Brasilien abzuschrecken.
Der Plan war der folgende: Landung in den spanischen Gebieten in Peru, dann Krieg wenn möglich gegen Bolivien und Peru in einem Krieg vom Land aus. Beide Hauptstädte waren leicht zu erreichen, der Widerstand minimal.
Aber wir wollen ein Zeichen setzen.
Also sollen 5 Panzerschiffe gebaut werden. Wichtiger ist die Militärplanung. Ich will nur reguläre Truppen haben, aber die Soldaten sollen die Kolonien stellen. Und das geht so:
Ich kann sehen, dass ich noch 8 Divisionen spanischer Kultur ausheben kann. Also baue ich 3 HQ-Infanterieeinheiten, dann 4 Gardeeinheiten. Nun lege ich ordentlich Waren zurück (das kostet vielleicht Geld!), um auf einen Schlag 24 reguläre Divisionen hinsetzen zu können. Solange man nämlich nur eine Division bauen kann, kann man auch 100 aufstellen.
Ich gedenke, dies auch bei meinen Nationalkulturen Baskisch und Katalonisch auszunutzen, bevor ich auf Kolonialtruppen zurückgreife(n muss).
Dann fiel mir ein, irgendwie müssen die ja auch da hin, also wurden noch 24 Dampffrachter gebaut.
Am 22. November 1878 war dies alles fertig und die Flotte fuhr mit den Garde- und HQ- Divisionen plus 17 regulärer Divisionen nach Peru. Am 27.9.1879 erkärten wir Peru den Krieg. Leider zog sich Bolivien zurück. Schade.

http://jorrig.unordentlich.de/AngriffPeru.jpg

Das Ganze verlief sehr glatt, auch dank der vorzüglichen spanischen Generäle. Spanien war zu der Zeit ein Militärstaat, und das sieht man sehr deutlich! Solche Generäle hat nicht einmal Preußen!
Wir besetzten ganz Peru und forderten alles bis auf drei Provinzen, da ich Peru mit drei Provinzen schon annektieren konnte, und die Provinzen beim Annektieren und 1 Badboypunkt bringen. So spare ich 2 Punkte. Nicht viel, aber ich schätze, das wird sich noch läppern!
Am 12. Juli 1880 war es getan, wir erklärten gleich Bolivien den Krieg und machten dasselbe nochmal. Bolivien war mit Peru und Chile verbündet, leider zogen aber wieder beide vor unserer Überlegenheit zurück. Illoyales Pack, die Südamerikaner! Ich sollte einen guten Teil von ihnen versklaven, damit sie Loyalität lernen!

http://jorrig.unordentlich.de/Südamerika1880.jpg

Auch Bolivien ließ ich drei Provinzen und positionierte meine Truppen dort an der Grenze zu Brasilien. Die waren mit Argentinien verbündet, früher oder später würde ich gegen die Krieg führen müssen.

Hiermit war mein Badboy-Wert schon auf stolze 48 angestiegen. Dazu habe ich eine permanente Grenze zu GB, da Gibraltar eine Kernprovinz ist. Ich habe ehrlich gesagt ziemliche Angst vor GB, daher wird es Zeit für die Aktion "Wir sind die Guten":

http://jorrig.unordentlich.de/MarokkoFrei.jpg

Damit steht der Wert wieder auf ca. 32, akzeptabel. Ich will den BB-Wert solange wie möglich niedrig halten, um mir die Handels- und Tauschmöglichkeit bis zum Ende offenzuhalten.

Prestige

Gleichzeitig habe ich auf das Prestige geachtet, ich wollte mir die gute Position auf dem WM sichern, solange es geht. Egal, wie hoch mein BB ist, die KI handelt mit mir, wenn ich da nur Erster bin! Das ist ja wie im richtigen Leben: Saddam war zwar politisch der Buhmann, aber seine Dollar wurden trotzdem gern genommen, trotz Embargo! (Ein Embargo ist das, was fehlt in Victoria!)
Gerade noch rechtzeitig erfand ich Impressionismus und Analytische Philosophie (oder so), dafür musste ich meine Akademiker ein paarmal austauschen, aber wenn dafür am Ende nur einmal 150 Prestige bei abfallen, habe ich gewonnen daran, und vor allem haben die anderen dieses Prestige nicht!
Für Impressionistische Musik
gabs 100, für Logischer Positivismus
150 und für Impressionistische Kunst
150 Punkte. Esto ha valido la pena!

Am 28.2.1882 landete ich dann den Gipfel des Tauschgeschäfts mit Frankreich: Cheneg Sani (Mauretanien) gegen Dampfturbine, Eiserne Hinterladeartillerie, Marinelogistik, Marinestatisiken und Tiefenverteidigungsdoktrin PLUS 5000 Pfund! Damit hatte ich -45 Forschungspunkte, aber das war es wert!

http://jorrig.unordentlich.de/BudgetJuli1880.jpg

Das Budget im Juli 1880

http://jorrig.unordentlich.de/Marine1882.jpg

Die Marinestatistik 1882. USA und GB sind mir weit voraus, aber Frankreich sollte ich überholen können!

http://jorrig.unordentlich.de/Stand1883.jpg

Der Stand 1883
Woher hat Marokko das Prestige und die Industrie?? Ich habe denen keine Eisenbahn gebaut!
Man sieht auch, außer Brasilien ist Süd- und Mittelamerika militärmäßig vernachlässigbar. Mein Problem werden die USA und GB!

-- Fortsetzung folgt --

Jorrig
12.04.04, 01:46
-- Fortsetzung Kapitel 2 --

Ich überlegte also, wohin mit meinen ganzen Divisionen. Ein neuer Krieg in Südamerika würde meinen BB-Wert in astronomische Höhen treiben, nachdem aber GB Äthiopien annektiert hatte, gab es in Afrika keinen BB-Bringer mehr, alle waren schon annektiert oder recht teuer (Tunis kostete 100 Prestige und brächte mir 4 Punkte ein).
Alle?
Nein!
Denn ich entdeckte Folgendes:

http://jorrig.unordentlich.de/Ägypten.jpg

Perfekt! Ägypten hatte zudem noch über 40 Provinzen, und die Kriegserklärung würde mich genau 1 Prestige kosten. Ein bisschen "Sorge" machte mir die Militärstärke, aber ich vertraute darauf, dass ein Großteil davon Reserven waren, die ich mit einem schnellen Vorstoß ausschalten könnte.

Und das ging so:

http://jorrig.unordentlich.de/AngriffÄgyptenMai1884.jpg

Wie man sieht, hatte Ägypten praktisch kein stehendes Heer, so dass die spanischen Truppen schnell nach Kairo vordrangen:

http://jorrig.unordentlich.de/ÄgyptenKairo.jpg

Die Angelegenheit war ziemlich deutlich, hier der Stand im Oktober 1884:

http://jorrig.unordentlich.de/ÄgyptenOkt1884.jpg

Im April 1885 neigte der Krieg sich schließlich dem Ende zu:

http://jorrig.unordentlich.de/ÄgyptenApril1885.jpg

Und dies konnte ich im Frieden herausschlagen:

http://jorrig.unordentlich.de/ÄgyptenFrieden.jpg

Ich war enttäuscht!
Ich wollte eigentlich Ägypten bis auf eine Provinz alles abnehmen, musste jedoch feststellen, dass deren Provinzen enorm viel wert waren (einige mit 20% pro Provinz), und Ägypten längst nicht jedes Friedensangebot akzeptierte. Nun gut, da würde ein zweiter Krieg nötig sein.
Aber das kostet Zeit!
Außerdem geschah noch etwas viel Schlimmeres gegen Ende meines Feldzuges:
GB erklärte Spanien den Krieg!
Unsere Expansion gefiel ihnen wohl nicht, soso. Ich beschloss also, den Kampf aufzunehmen, versteckte meine Flotte schön und dachte, dies ist wohl der Preis für die Expansion. Zur Not würde ich meine Kolonien in Südafrika abgeben und so Frieden für 5 Jahre erhandeln.
Aber nicht mit GB!
Dank der effektiven Verteidigung Spaniens (http://jorrig.unordentlich.de/VerteidigungSpaniens.jpg) gelang es GB nie, in Spanien zu landen. Einzelne Angriffe auf Tarragona wurden locker abgewehrt. Ich hatte überall Pionier- bzw. Artilleriedivisionen stationiert, die mit 100 eingegraben waren, das schreckte GB offensichtlich ab.
Auch in den Kolonien landete GB nicht bei mir, ich konnte sogar Gibraltar im Sturm nehmen und in der Karibik und im Atlantik die Inseln GBs erobern. Auf der anderen Seite konnte ich Südafrika nicht halten. Mein Warscore war positiv, aber GB schloss keinen Frieden.
Ich sah, dass in Äthiopien wenig stationiert war und griff hier an. Doch als ich ca. 2/3 Äthiopiens eingenommen hatte, kam die Dampfwalze GB ins Rollen. Mehr und mehr Divisionen landeten dort, gegen letztendlich 250000 Mann konnte ich nichts mehr machen und zog mich auf die angrenzenden Claims in Kenia zurück, wo GB mich in Ruhe ließ, warum auch immer. Anscheinend sieht die KI nur feindliche Armeen in eigenen Provinzen bzw. besetzen Provinzen.
Obwohl der Krieg offensichtlich zu keinem Ergebnis führte und nur die Kriegsmüdigkeit in beiden Ländern stieg, ließ GB sich zu keinem Frieden herab, nicht einmal als ich meine Kolonie in Südafrika trotz positivem Warscore anbot.
Nach 8 Jahren Krieg war es mir dann schließlich zu blöd. Ich hätte wohl nichts verloren in dem Krieg, aber so machte das einfach keinen Spaß. Ich konnte in der Zeit einfach nichts machen, meine Schulden stiegen an, ich konnte keine Eisenbahnen bauen, ich konnte ja auch niemand anders den Krieg erklären.

Kurz gesagt, ich startete neu, mit einem fiesen Trick im Hinterkopf, den ich mir bei Elvis abgeguckt hatte.
Ich blickte über die Karte und wurde fündig:

http://jorrig.unordentlich.de/TravancoreDaten.jpg

http://jorrig.unordentlich.de/TravancoreKarte.jpg

Bevor ich also in Ägypten startete, erklärte ich schnell Travancore den Krieg, GB stand zu seinem Vasallen, ich besetzte Travancore, gab ihnen einen weißen Frieden und fuhr mit einem fetten 5-jährigen Friedensvertrag mit GB wieder nach Hause, um in Ruhe Ägypten zu attackieren.
(Ich warte auf die "Buuh"-Rufe)
Das ist vielleicht ein Exploit, aber ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es ohne den nicht zu schaffen ist. Das fand ich auch gut so, immerhin funktioniert GB als Weltpolizei, gerade bei Spanien. Ärgerlich finde ich nur, dass GB so absolut unwillig ist, Frieden zu schließen.

Mit dieser Sicherheit im Rücken ging es also im Stil des Warmongers los:

http://jorrig.unordentlich.de/EcuadorOkt1884.jpg

Ecuador war kein Gegner. Nach dem Friedensschluss liefen die Friedensverträge mit Peru und Bolivien aus, welche schnell besetzt und annektiert wurden. Und so sah es 1886 so aus in Südamerika:

http://jorrig.unordentlich.de/SüdamerikaSep1886.jpg

Ich beschäftigte mich zwischendurch noch mit anderen Sachen, ein paar Eisenbahnen in Südamerika, ein paar Fabriken etc., da mein Profit doch schon sehr mager wurde. Ich konnte es mir nicht mehr leisten, Verteidigung und Armeeunterhalt auf 100% zu setzen, da würde ich enorme Verluste einfahren.
Was habe ich also gemacht?
In Friedenszeiten Unterhalt auf Min, Verteidigung auf Max (nach dem Krieg ist vor dem Krieg, Max, um viel Manpower zu bekommen). Wird Krieg geführt, erst Unterhalt auf Max, alle benötigten Divisionen auffrischen, Verteidigung auf Min, ein bisschen auf die Moral gewartet und Krieg erklärt.
Der Vorteil war, dass ich nicht gebrauchte Divisionen in Ägypten stehenlassen und dann innerhalb von kürzester Zeit gleich in Südamerika einen Krieg anfangen konnte, ohne alle Divisionen unterhalten zu müssen.
Das funktionierte im Spiel sehr gut, und gegen die südamerikanischen Staaten machte ich so anfangs auch im Krieg noch ca. 80 Pfund/Tag Gewinn.

http://jorrig.unordentlich.de/SpanienJuli1888.jpg

Spanien im Juli 1888

Nun ging es also weiter, im Januar 1888 erfolgte der Angriff auf Kolumbien:

http://jorrig.unordentlich.de/KolumbienJan1888.jpg

Wie erwartet, gab es kaum Gegenwehr, und so kam es schon im Juli zu folgendem Ergebnis:

http://jorrig.unordentlich.de/KolumbienJuli1888.jpg

Nun musste ich "springen", der Friedensvertrag mit Ägypten lief aus, und so frischte ich schnell meine Divisionen dort auf, besetzte das ganze Land und kam zu folgendem Frieden:

http://jorrig.unordentlich.de/ÄgyptenMai1889.jpg

Immer noch nicht konnte ich Ägypten vollständig besetzen!
Das war mir eine Lektion, so leicht kommt man an die BB-Senker nicht heran!
Mein BB war nach dem Kolumbienkrieg schon auf 83 gestiegen, die Hoffnung auf vernünftige Werte hier konnte ich also sowieso aufgeben, also stürzte ich mich weiter voran - nach Venezuela!
Zwischendurch (ich weiß nicht mehr, wann) musste ich auch meinen Friedensvertrag mit GB erneuern - auf meine Weise. ;-)
Ich schichtete also abermals um wie oben beschrieben und marschierte direkt in Venezuela ein. Im August 1889 sah der Plan folgendermaßen aus:

http://jorrig.unordentlich.de/VenezuelaAug1889.jpg

Dieser Krieg ging ähnlich schnell aus wie der gegen Kolumbien, und so sah es im Januar 1890 so aus:

http://jorrig.unordentlich.de/VenezuelaJan1890.jpg

Praktischerweise lief 1890 auch mein Friedensvertrag mit Ecuador aus. So konnten meine Divisionen, die ich geldschonend in diesen Kriegen nur auf halber Sollstärke (halber Unterhalt beim Regler im Budget) kämpfen ließ, direkt dort einmarschieren.
Womit ich nicht gerechnet hatte:
Die waren mit Kolumbien und Venezuela verbündet, welche prompt in den Krieg mit einstiegen! Wie praktisch!
Mich überraschte das, weil in Südamerika die meisten Bündnisse scheinbar geschlossen werden mit der Ausnahme Spanien. Ich weiß nicht, ob das an Spanien liegt oder einfach an der Tatsache, dass ich 3. im Militär war und Land in der Gegend hatte.

Ecuador war schnell besetzt, aber Kolumbien und Venezuela leisteten erbitterten Widerstand. Über den Panamakanal hinüber sind zwei Wald/Berg-Regionen, die waren nur sehr schwer zu knacken. Und Caracas ist die Hölle! Venezuela hatte dort überrraschenderweise fast 10 Divisionen stehen, die wohl nur wegen fehlender Manpower nicht auf volle Stärke gebracht wurden:

http://jorrig.unordentlich.de/VenezuelaSep1890.jpg

Ich brauchte mehrere Anläufe, dieser hier brachte schließlich Erfolg.

Inzwischen hatte aber, ohne dass ich das gemerkt hätte, eine ganze Reihe anderer Staaten anscheinend angefangen, fröhlich meine Provinzen im Süden zu besetzen:

http://jorrig.unordentlich.de/ArgBrasNov1890.jpg

Im November 1890

Da diese Nationen nur "in den Krieg eintraten", bekam ich keine Extra-Meldung dafür. Es kämpften nun Brasilien und Argentinien, dann auch Chile und schließlich sogar Haiti gegen mich. Ich war da so nicht drauf vorbereitet, ich kämpfte immer noch in den Bergen gegen Kolumbien und Venezuela. Ich schickte den Rest der Divisionen an die Front und holte eiligst meine Ägyptendivisionen plus einige aus der Heimat. Dies war der große Krieg! Ganz Südamerika gegen Spanien!
Nach einigen Scharmützeln mit Brasilien boten diese mir schließlich einen weißen Frieden an. Ich überlegte lange, stand dort doch "Führer der Allianz" und bei Argentinien beispielsweise nur "Separatfrieden". Ich wollte nicht gegen Brasilien, wohl aber gegen Argentinien und Chile kämpfen. Das Ganze war ja schon sehr seltsam, ich nahm also an (auch weil Brasilien gerade mit 250000 Mann an meiner Grenze auftauchte), und - oh Wunder! - ich hatte immer noch Krieg mit Chile und Argentinien. Keine Ahnung, wieso.
Ich konnte die Kriege gegen Kolumbien, Ecuador, Venezuela und, ja, auch Haiti beenden (dieses wurde folgendermaßen besetzt: Santo Domingo erobern, wieder auf die Schiffe, daraufhin setzen sich die 10000 vorher mit 60 eingegrabenen Haitianer in Bewegung, erneute Landung und Angriff auf die nunmehr ausgegrabenen Haitianer), alle wurden annektiert bis zum August 1891:

http://jorrig.unordentlich.de/SüdamerikaAug1891.jpg

So wurden Truppen frei, der Unterhalt auf Max. gesetzt, um das Vordringen der Argentinos und der Chilenen einzudämmen.
Es gab Siege auf der ganzen Linie. Die Front im Oktober:

http://jorrig.unordentlich.de/FrontOkt1891.jpg

Ich landete auch im Rücken der beiden im August schon:

http://jorrig.unordentlich.de/ChileAug1891.jpg

Ja, und dann passierte es wieder.
Nachdem ich einmal zur Sicherheit abspeichern wollte, kam es zum CTD, und beim Neuladen des Spielstandes waren wieder einmal sämtliche getriggerten Erfindungen deaktiviert, nicht mehr auffindbar. Ich kann mir das nicht erklären, habe mir das Save mal angeschaut und festgestellt, dass der letzte Abschnitt dabei fehlt, der Teil wo die History drinsteht (deswegen erzähle ich hier auch nicht mehr mit genauen Daten, sondern nur anhand der Screenshots und aus der Erinnerung). Ich habe versucht, da den Teil aus anderen Spielständen hinzukopieren, aber ohne Erfolg.
Wie auch immer, ich wollte zumindest den Krieg noch beenden. Es passierten noch ein paar seltsame Sachen, so erklärten Chile, Argentinien und Brasilien Uruguay den Krieg - während ich gerade kilometertief in die Ländereien Argentiniens und Chiles eingedrungen war! Ich besetzte beide Länder fast ohne Widerstand komplett im August 1892:

http://jorrig.unordentlich.de/SüdamerikaAug1892.jpg

Richtig, da oben in Venezuela hat GB mir eine Provinz erobert. Ich hatte meinen Travancore-Joker vergessen, weil ich wegen des CTDs etwas demotiviert war, und so kam einige Wochen später die Kriegserklärung GBs.
Ich schloss noch Frieden mit Chile und Argentinien und präsentiere noch die Abschlussfotos:

http://jorrig.unordentlich.de/SüdamerikaFriedenAug1892.jpg

http://jorrig.unordentlich.de/StandSep1892.jpg

http://jorrig.unordentlich.de/Bev1892.jpg

Ich hoffe, euch hat der Diavortrag gefallen! :-D

Meine Konsequenz aus dem Spiel:
Die Eroberung Südamerikas ist von den Staaten Südamerikas her überhaupt kein Problem. Militärisch können die Staaten mir nichts entgegensetzen. Nur das Gelände macht ab und an Probleme.
Das richtige Problem ist GB und die Badboy-Kriege. Ich behaupte, eine Wiedereroberung Südamerikas ohne Anwendung meines Tricks ist unmöglich. Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren. Außerdem wenden andere Staaten hierbei ja auch Tricks an, indem sie Grenzen zu GB vermeiden usw. Ich mache ja etwas Ähnliches hier.
Mich enttäuschte vielmehr, dass einem die ganze Eroberung eigentlich gar nichts bringt. Mein Einkommen stieg dadurch kein bisschen, im Gegenteil, ich musste noch viel knapper wirtschaften am Ende. Das ist schon etwas ärgerlich, in Südamerika erbt man nur arme Provinzen ohne Fabriken, die aber auch keine Kolonien sind, da ja dort alle Staaten unabhängig sind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber dadurch müsste ja dann das durchschnittliche POP-Einkommen sinken (da die meisten in der Landwirtschaft arbeiten und weniger verdienen/einbringen), gleichzeitig werden aber Kriminalitätsbekämpfung, Bildung etc. voll für jeden Bürger berechnet.
Vielleicht liegts aber auch nur daran, dass ich mich beim Militär ein wenig übernommen hatte, man sollte sich gut überlegen, ob man die ausgehobenen Divisionen auch unterhalten kann später.
Wenn man das jedoch mit der Wirtschaft in Kapitel 1 vergleicht, exportiere ich nur die Hälfte, mein Gewinn ist wesentlich kleiner und mein Militär nur unwesentlich stärker. Ich habe Spanien einen schlimmen Ruf in der Welt eingebracht, muss ständig Kriege gegen GB fürchten, und habe am Ende auch nicht mehr Punkte als in Kapitel 1.
Fazit: Krieg in Südamerika lohnt sich nicht!

Nachtrag zu Forschung und Divisionen:
Technologien aus der eigenen Stärke (bei Spanien also Wirtschaft/Kultur/Industrie) bekommt man nicht in einem Jahr, sondern in 11 Monaten. Man braucht also 9/11=0,818 Forschungspunkte pro Monat.
Man kann solange Divisionen ausheben wie die in Auftrag gegebenen noch nicht fertig sind. Man hebt also z.B. 30 baskische Divisionen aus, kauft fleißig Waren, und bevor die ersten 30 fertig sind, stellt man nochmal 30 auf und erhält 600000 baskische Soldaten, die freudig für Spanien sterben. Das würde der ETA nicht gefallen! ;-)

Ich hatte mir zur Hausregel gemacht, nicht direkt auf die Hauptstadt zu springen. Ich weiß, dass man so schneller gewinnen kann, aber ich wollte über die "normale" Front dahinkommen. Sonst hätte ich die Kriege gegen Chile oder Argentinien sicher anders geführt.

Mein BB-Wert lag am Ende übrigens bei 200.

Hiermit endet Kapitel 2, ich denke, weiterspielen macht hier nicht viel Sinn.

Jorrig
12.04.04, 01:59
Noch ein Nachtrag zu Parteien/Rebellionen:
Ich habe mich ja immer über die hohe Militanz und die vielen Rebellionen in Spanien gewundert, obwohl doch alle mit der Partei zufrieden waren und die Militanz eigentlich fast überall sank.
Die Erklärung war dann recht einfach:
Die Leute mögen es nicht, wenn man einfach eine andere Partei als die gewählte einsetzt. Da steigt dann die Militanz kräftig an (weitere Details habe ich noch nicht herausgefunden).
Also hat man die Wahl zwischen Rebellionen und hohen Zöllen oder Ruhe im Staat und geringeren Einnahmen.

Jorrig
12.04.04, 18:25
Kapitel 3
Dominanz in Europa - Triumph von Stahl und Diplomatie

Im dritten Kapitel werde ich den Ratschlag des Dr. Evil befolgen und Spaniens Ruhm in Europa selbst vergrößern. Wir lassen die ehemaligen Kolonien in Ruhe und konzentrieren uns auf Europa.
Für mich wird dies das spannendste Kapitel, da die europäischen Mächte und Bündnisse doch mehr Klang haben als Ecuador oder Ägypten.

Zuerst die Situation:
Die führende Macht in Europa ist ganz klar GB, das aber in Europa keine direkte Macht ausübt. Auf dem Kontinent hat Österreich-Ungarn den Krieg gegen Preußen 1866 gewonnen, zudem einen Krieg gegen Russland und ist damit die beherrschende Macht auf dem Kontinent, stärker noch als Russland.
Das osmanische Reich schlägt sich gut, ist aber auf dem Rückzug.
Preußen ist militärisch schwach und allenfalls vom Prestige und der Industrie her eine Großmacht.
Russland hat überall Erfolg, nur nicht in Europa.
Frankreich ist die zweitstärkste Macht in Europa, etwas schwächer als Ö-U.
In Italien hat Sizilien den Papst annektiert, die Toskana fast überrannt, Piemont konnte einige Gebiete des Papstes einnehmen.
Sizilien und Frankreich sind unsere Freunde, daher setze ich mir folgende Ziele:

Primärziel: Österreich-Ungarn muss gedemütigt werden, Gebiete abgeben, und darf keine führende Rolle mehr in Europa spielen. Österreich ist unser Feind.

Sekundärziel: Wenn Ersteres gelingt, kommt GB dran. Ist die spanische Hegemonie auf dem Kontinent gesichert, wird Spanien mit seinen Freunden zusammen nach der Insel greifen.

Um das Primärziel zu erreichen, gilt es folgende Unterpunkte anzustreben:
1. Einigung Italiens durch Sizilien, Einbindung Italiens in ein Bündnis mit Spanien.
2. Erhalt des Bündnisses mit Frankreich
3. Ein (erzwungenes) Bündnis mit Preußen, Preußen soll spanischer Satellitenstaat werden!

Jorrig
12.04.04, 21:10
-- Fortsetzung von Kapitel 3 --

Vorbereitungsphase

Die ersten Jahre musste ich dafür verwenden, die Industrie gut auszubauen. Aus den Kapiteln davor hatte ich gelernt, dass nur eine gute Wirtschaft einen guten Krieg liefern kann, ohne völlig bankrott zu gehen dabei.
Ich tauschte mit Frankreich Frühe Eisenbahn gegen Eiserne Vorderari und Punktverteidigung, immer gemäß dem vorher herausgefundenen Prinzip. Ich erfinde nur nicht-militärische Sachen und erhandle mir die militärischen. Ich habe es mir aber hier zur Hausregel gemacht im Kapitel 3, dass ich kein Land mehr hergeben darf für Technologien. Spanien ist zu stolz dafür, um Land herauszurücken!
Ich ließ jedoch Marokko frei, weil es mir nichts nützte und nur meinen BB hochhielt. Im Nachhinein betrachtet hätte ich das in zwei Stufen annektieren sollen, dann könnte ich mir jetzt leisten, es zu behalten.
Ich setzte die Verbrechensbekämpfung auf Max und auch die Sozialausgaben, weil es nicht viel kostete und evtl. viel brächte. Das ist etwas auf Glück und Zufall gehofft, aber wir werden sehen, ob es sich auszahlt. In jedem Fall gibt das ja auch ein Minus auf Bewusstsein, schon mal gut.

Das Budget 1871:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Budget1871.jpg


Da ich zwei Stufen Eisenbahn direkt hinterneinander erfand, beschäftigte ich mich die ersten Jahre ausschließlich mit dem Eisenbahnausbau.
Ich baute noch zwei Stahlfabriken, Stahl geht immer gut und ist enorm wichtig für die Eisenbahnen. Spanien ist der weltgrößte Stahlproduzent.
Später kam auch noch ein Sägewerk auf den Kanaren hinzu (ich hatte erst jetzt entdeckt, dass die mit der West-Sahara eine Provinz bilden, und somit Araber in meinen Fabriken arbeiten können!).
Dabei verschuldete ich mich ganz ordentlich und zahlte über die ersten fünf Jahre nur Kredite ab. Mein Gewinn erhöhte sich aber auch bald ansehnlich.
Dabei musste ich mal wieder über die Kredite nachdenken.

(dieser Teil wird sehr technisch)

Kredite - wann?

Ich hatte mich immer gefragt, ob Kredite aufnehmen nicht sogar ein gutes Geschäft ist. Schließlich zahlt man ja ab einer gewissen Wirtschaftstechnologie (ich weiß den Namen nicht mehr, ist eine getriggerte) den Kredit mit Gewinn ab, d.h. für 100 investierte Pfund sinkt der Kredit um 105 (später evtl. sogar um 110). Man macht also 5 Pfund Gewinn!
Natürlich muss man aber auch Zinsen Zahlen, und deswegen habe ich mal gerechnet, wann sich das Bauen von Eisenbahnen auf Kredit lohnt:
Angenommen, die Zinsen sind 15%, Darlehenrückzahlungsrate 105 Pfund.
Ich mache 50000 Pfund Schulden, es ergibt sich (50000*0,15)/365=20,55 Pfund Zinsen pro Tag.
Der Gewinn ist 5 Pfund pro 100, also 50000*(5/100)=2500 Pfund insgesamt.
Wie viele Tage darf ich also die Zinsen zahlen?
Genau, 2500/20,55=121 Tage. In 121 Tagen muss ich die Schuldensumme wieder verdient haben. Pro Tag muss ich also 50000/121=413 Pfund Gewinn machen, damit es ein Nullsummenspiel bleibt.
Die 121 Tage sind bei den Vorbedingungen immer gleich, egal, wie hoch die Schuldensumme ist. Man kann also andersherum ausrechnen orientiert am Tagesgewinn, wieviel Schulden man machen darf. Einfach Tagesgewinn*121 und man erhält das "kritische" Kreditvolumen.
Ändert sich dann durch Fortschritt der Zinssatz, wird das natürlich freundlicher.
Wenn man nur noch 12% Zinsen zahlen muss, so hat man 152 Tage Zeit, den Kredit wieder hereinzuholen. Bei 50000 Pfund Schulden muss man also nur noch 329 Pfund pro Tag verdienen.
Man könnte meinen, das sei sehr theoretisch, da man ja die Zinsen laufend zurückzahlt und sich so der Kredit tilgt, aber das trügt. Ich habe das mal ausgerechnet, es werden dann statt 165 Pfund/Tag eben 160 Pfund/Tag, die man verdienen muss, soo groß ist der Unterschied nicht. Das ist auch nicht verwunderlich, da jede zurückgezahlten 100 Pfund das Tageseinkommen am nächsten Tag ja nur ganz gering erhöhen (um 0,04315, um genau zu sein).

--Ende Kredite--

Im Juni 1874 tauschte ich nochmal Technologien mit Frankreich, im Mai 1876 schließlich mit Sizilien, ich gab ihnen die Militärtechnologien vom Franzosen, damit sie in den Kriegen dort besser aussähen.
Am 1.1.1876 wurde Marokko befreit, mein BB-Wert lag danach bei beruhigenden 5.



Die Einigung Italiens

Am 14. September 1876 erklärte Sizilien Sardinien-Piemont den Krieg. Spanien als treuer Bündnispartner Siziliens stieg in den Krieg ein. Wir baten Frankreich jedoch, sich da herauszuhalten, wir wollten nicht, dass Frankreich am Ende noch Provinzen gewinnt!
Also, ein optimaler Beginn, ich wollte den Krieg eigentlich alleine erklären, wenn mein Bündnis mit Frankreich gerade ausgelaufen war, aber so ist es ja auch gut.
Die beiden Kontrahenten waren exakt gleich stark, Piemont stand jedoch in gut befestigten Stellungen, die Sizilien erstmal knacken müsste.
Schnell wurde in Spanien gemustert und 5 Divisionen eingeschifft und nach Italien verfrachtet. Dies waren unsere Helden:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Italienkorps.jpg

Dabei fand ich heraus, dass man eigene Divisionen auf dem Gebiet Verbündeter sehr wohl auffrischen kann (wie auch auf See), nicht aber die Expeditionstruppen, auch wenn sie auf solchem Gebiet stehen.
Ich gab die Divisionen dennoch an Sizilien als Expeditionstruppen, um den Unterhalt nicht zahlen zu müssen (und weil ich das mal ausprobieren wollte).
Sie landeten in Livorno und liefen gleich Richtung Lucca, welches dank unserer Truppen einfach überrannt wurde. Weiter ging es nach Massa, und so sah es aus am 19. Januar 1877:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Italien19Jan1877.jpg

Wir besetzten Massa und Parma und drehten dann nach Osten (und nicht wie die KI es gerne wollte, nach Westen), um den Kessel um Bologna zu schließen, wo die Sizilianer schließlich vorgedrungen waren.
Die Situation am 14. Mai 1877:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Italien14Mai1877.jpg

Unter der Führung des Generals Belda konnte der Piemontesische Widerstand dort gebrochen werden, die Truppen wurden vernichtet. Daraufhin brach die Front völlig zusammen, nach der Einnahme Bolognas stürmte alles nach Westen und am 13. Dezember 1877 stand General Belda in Turin:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Italien13Dez1877.jpg

Weihnachten wurde in den Alpen gefeiert, am 1. Februar 1878 schloss Sizilien den folgenden Frieden:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Italien1Feb1878.jpg

Piemont war sehr geschwächt aus dem Krieg hervorgegangen, ich war mir sicher, dass die Einigung Italiens von nun an auch ohne mein Zutun erfolgen würde. Es fehlte ja nur noch Florenz und ein erneuter Krieg gegen Piemont mit der Einnahme Turins.
Wie erwartet erklärte Sizilien auch bald darauf der Toskana den Krieg, aber zu meinem Erstaunen musste ich ansehen, wie die zwei Divisionen dort die Berge um Florenz gegen eine Welle nach der anderen hielten!
Es wurde also Zeit für einen zweiten Einsatz des Generals Belda, der dann schließlich die Schlacht für Sizilien entschied.

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Italien11Aug1879.jpg

Am 15. September 1879 annektierte Sizilien wie erwartet die Toskana.

Während ich dann schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt war, erklärte Sizilien am 9. September 1883 Sardinien-Piemont erneut den Krieg, und ich durfte mich dann am 28. November 1883 von folgendem überraschen lassen:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_VivaItalia30Nov1883.jpg

Erster Schritt erfüllt.
Viva Italia!

-- Fortsetzung folgt --

Dr. Evil
13.04.04, 09:11
Edler Jorge Reyes de Locura alias Jorrig,

sehr schön, macht weiter so! :D

Oliver Guinnes
13.04.04, 10:23
Wirklich ein feiner Bericht! Ihr habt die Ostertage wohl genutzt!

schwarzrotgold
17.04.04, 23:33
Das starke Spanien hilft den armen Italien, find ich irgendwie sehr amüsant. Schreibt bitte weiter, mir gefällt vor allem eure Schreibweise sehr schön.

Jorrig
18.04.04, 14:58
--- Fortsetzung von Kapitel 3 ---

Die Einigung Italiens hatte keinen besonderen Spielsinn, sie bringt Spanien außer einem loyalen Verbündeten nicht viel, aber ich persönlich hatte noch nie in einem Victoria-Spiel die italienische Einigung beobachten können, weswegen ich da ein wenig nachhelfen wollte.

Spanien hatte nun einen geringen BB-Wert, zwei große Freunde mit Frankreich und Italien, eine starke Wirtschaft und eine gute Armee. Es ward Zeit für weitere Expansion!


Der Fall Preußens

Nun war es an der Zeit, das zweite gesteckte Ziel zu erreichen, und ich suchte nach einem Hebel, um ein Standbein in Norddeutschland zu bekommen, von dem aus ich die spanischen Truppen nach Zentraleuropa schicken konnte.
Schnell fiel mein Blick auf Oldenburg. Oldenburg ist ein seltsames Land, normalerweise mit einer enormen Bevölkerung, es wäre eine sinnvolle Erweiterung für das spanische Gebiet, obwohl es keine direkte Grenze zu Preußen hatte.
Schnell wurden 24 reguläre Divisionen ausgehoben, die Wirtschaft auf Krieg umgestellt (Verteidigung und Militär auf Max) und die Truppen Richtung Oldenburg verladen.
Ich dachte mir dabei, Oldenburg sei ja nicht mit Preußen verbündet, lediglich mit ein paar Kleinstaaten, so dass das Ganze eine schnelle Angelegenheit würde.
Da machte ich Bekanntschaft mit dem Faktum "Preußen garantiert Oldenburg die Unabhängigkeit". Sofort erklärte mir Preußen mit ner Menge anderer Kleinstaaten den Krieg, der auch dann nicht beendet war, als Oldenburg annektiert war.
Nachdem es dort eine Weile hin und her ging, wobei ich mich auf Verteidigung des Eroberten konzentrierte, schloss ich einen weißen Frieden mit Preußen und den ganzen anderen.

Die Schlacht um Oldenburg

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Oldenburg11Nov1880.jpg


Am 19. Dezember 1880 annektierten wir Oldenburg, am 22. Mai 1881 auch Bremen.
In der Tat hatte Oldenburg eine merkwürdige Bevölkerungskonstellation:

Willkommen in der sozialistischen Kommune Oldenburg, dem Ort Freien Denkens und religiöser Toleranz! (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_OldenburgBev1880.jpg)

In Oldenburg gibt es einen Haufen kleiner POPs aus den verschiedensten Staaten, demnach auch eine Menge Arbeitslose. Ich baute die bereits bestehende Kleider- und Luxuskleiderindustrie kräftig aus, stellte sogar noch eine Düngerfabrik dorthin, da meine Rüstungsindustrie hier einen Engpass hatte und sehr von Importen abhängig war.

Ich verbesserte in den folgenden Jahren meine Beziehungen zu Holland und konnte diese schließlich 1884 zu einem Verteidigungsbündnis bewegen, woraufhin ich ihnen sofort den Anspruch auf Angra Pequeña abhandelte, der mir noch zur Komplettierung der Kolonie in Südwestafrika fehlte. Noch wurde die Kolonie jedoch nicht beansprucht, ich wollte erst die nächsten Kulturentwicklungen dafür abwarten, um mehr Prestige zu erlangen.
Praktischerweise erlaubt das Bündnis ja auch den Durchmarsch, so dass ich bei einem Krieg mit Preußen hier kurze Wege von See aus hätte.

Ich bereitete also den Krieg mit Preußen vor, er sollte schnell und direkt ablaufen, weswegen ich mit großer Übermacht angreifen wollte und Berlin nehmen wollte möglichst bevor Preußen seine Reserven mobilisieren konnte. Preußen hatte nur 3 stehende Divisionen, der Rest der Militärstärke kam aus Reservedivisionen und einer veralteten Flotte.

Ich baute also 5 Panzerschiffe, 14 Dampftransporter, 8 Pioniere und 20 reguläre Divisionen, sammelte dann genug Manpower, um die Heere aufzufrischen (man kann sie auch im Reservepool lassen, den Heeresetat hochsetzen und dann die Divisionen aufstellen, dann haben sie volle Stärke und man spart sich die MP), und war schließlich bereit zum Angriff.

Doch was musste ich sehen?
Preußen war ein volles Militärbündnis mit Russland eingegangen!
Beim besten Willen, gegen beide zu kämpfen, das wollte ich nicht!
Also nutzte ich die Unabhängigkeitsgarantien Preußens zu meinen Gunsten aus. Spanien erklärte Mecklenburg am 18. April 1887 den Krieg, ein paar Kleinstaaten folgten, und Preußen stand zu seiner Garantie. Gegen Oldenburg hatte ich Frankreich noch nicht um Hilfe gebeten, aber hier tat ich es.
Mein Heer, 24 Divisionen, aufgeteilt in 4 Züge zu jeweils 5 Regulären und 1 Pionier (der soll dafür sorgen, dass sich die Truppen bei Bedarf schneller und besser einbuddeln) sollten direkt aussteigen, die spanische Armada wurde jedoch von der preußischen Hochseeflotte abgefangen

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Seeschlacht3Mai1887.jpg

Die Seeschlacht am 3. Mai endete mit der kompletten Vernichtung der preußischen Flotte.
Daraufhin gingen die spansichen Truppen in Schwerin an Land und zogen schon bald gen Süden fort.
Am 4. Juni fiel Schwerin, am 17. Juni Wittenberge, die spanischen Truppen zogen auf Berlin und noch immer waren keine Verteidiger in Sicht.

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Preußen18Jun1887.jpg

Doch da! Auferstanden aus Ruinen und dem Feinde zugewandt, erhoben sich plötzlich aus dem Nichts 160000 Berliner, um den Spaniern Widerstand zu leisten!
Die Spanier waren den Verteidigern nur knapp überlegen, welche auch noch das Terrain besser kannten. Doch die überlegenen spanischen Generäle Baldrich, Martín, Montojo und Fernández de Córdoba machten diesen Nachteil wieder wett. Trotzdem stand die Schlacht ausgeglichen, erbittert wurde gekämpft, und eine Entscheidung fiel erst, als spanische Ersatztruppen aus Oldenburg, 72000 Mann unter General Martínez Campos, das Schlachtfeld erreichten.

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_SchlachtBerlin23Jul1887.jpg

Am 4. September war die Schlacht um Berlin gewonnen.
Derweil kämpfte Frankreich mit nur mäßigem Erfolg gegen seine Gegner Preußen und Baden auf der anderen Seite:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_FraPru23Sep1887.jpg

Der Widerstand im Norden jedoch war gebrochen und unter einigen kleineren Gefechten wurde das Land schließlich nach und nach besetzt.

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Preußen12Dez1887.jpg

Am 9. Januar 1888 annektierten wir Lübeck.
Am 3. März erreichte das 12. Korps von Zwolle kommend Münster und begann mit der Besetzung des Rheinlandes.
Am 5. Mai einigte sich Frankreich mit Mecklenburg auf einen weißen Frieden. Damit schieden sie aus dem großen Krieg leider aus. Pech für Frankreich, ich hätte ihm ja eine kleine Belohnung gegönnt!
Am 1. August annektierten wir Lippe-Detmold.
Anfang September schließlich hatte Spanien den gesamten Ostteil Preußens besetzt, dazu die Hälfte der rheinländischen Besitzungen. Am 10. September 1888 schließlich ging Preußen auf unser Friedensangebot ein:

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_PreußenSat.jpg

¡Viva España!

Am 12. September annektierten wir schließlich auch noch Mecklenburg.
Am 17. September schließlich gaben wir Preußen ein erstes Geschenk unseres Vetrauens. Gegen 5 Technologien gaben wir ihnen 5 Provinzen: Neustrelitz, Schwerin, Lübeck, Lippe und Bremen. Zur Not wird Spanien eben auch noch Deutschland einigen!

Preußen am 17. September 1888 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Preußen17Sep1888.jpg)

Der Stand 1888 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Wertung1887.jpg)

Ich werde Preußen nun noch etwas Zeit zur Erholung geben, währenddessen der Schlag gegen Österreich vorbereitet wird.
Die stählerne Eisenbahn wurde erfunden, so dass sicher auch erstmal die Wirtschaft ein wenig gefördert werden muss. Gegen Österreich werden wir mehr aufbieten müssen!

--- Fortsetzung folgt ---

Jorrig
18.04.04, 18:41
--- Fortsetzung Kapitel 3 ---

Deutschland - "Einigung von oben" einmal anders

Im folgenden machte ich es mir zum Ziel, meinen Satelliten Preußen etwas zu päppeln und die deutsche Einigung von außen herbeizuführen, wenn auch der Name forthin Preußen sein würde. Dies ist wenig spannend, da ich einfach nur Kriege erklärte und Staaten annektierte. Daher nur im Protokoll die Daten und am Ende die Karten.

20. Februar 1889: Spanien erklärt Holstein den Krieg (die hatten keinen Bündnispartner)
21. März 1889: Spanien annektiert Holstein.
23. Juni 1889: Spanien erklärt Hessen-Kassel den Krieg
12. Oktober 1889: Spanien annektiert Hessen-Kassel
1. Februar 1891: Spanien erklärt Hessen-Darmstadt den Krieg und annektiert es am 7. Juni
14. Juli 1893: Spanien erklärt Frankfurt am Main den Krieg und annektiert es am 23. August.

Dies waren bisher alles Staaten ohne Verbündete. Ich annektierte selber, weil ich schon mal CTDs hatte, wenn Preußen annektiert. Das sollte sich aber ändern.
Ich gab Preußen Holstein und Hessen bis auf Darmstadt zurück gegen ein paar Techs und bereitete mich auf den nächsten größeren Krieg vor. Württemberg war nicht mit Österreich verbündet, dafür aber mit fast allen anderen Deutschen Kleinstaaten. Am 17. Oktober 1893 lief der Friedensvertrag mit Württemberg aus...

Deutschland im Anfang 1894 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Deutschland18Apr1894.jpg)

Ich brachte meine Truppen in Stellung, insgesamt 29 Divisionen, und wechselte mit Preußen von einem Verteidigungs- in ein volles Militärbündnis.
Am 18. April erklärte Spanien Württemberg den Krieg. Es kämpften nun:
Spanien, Preußen, Marokko
gegen
Württemberg, Baden, Bayern, Hamburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Weimar
12 Divisionen waren in Hessen stationiert und marschierten gleich in Sachsen ein, der Rest stand in Süddeutschland und besetzte gleich Baden und Württemberg.

Die Situation am 6. Juni 1894 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Deutschland6Jun1894.jpg)

Bayerische Truppen konnten kurzfristig das noch spanische Darmstadt besetzen, auch Fulda konnten sie kurzfristig erobern, bis spanische Truppen sie schließlich zurückwarfen und sie in einem Kessel bei Aschaffenburg vernichteten.
Allerdings mobilisierte Bayern seine Reserve in München, so dass der spanische Vormarsch dort gestoppt wurde, und die 50000 Spanier dort sich bald über 80000 Bajuwaren gegenübersahen. Schnell wurde jedoch Entsatz gebracht und auch diese letzte Schlacht zu unseren Gunsten entschieden.
9. Juli 1894: Preußen annektiert Baden.
20. August 1894: Preußen annektiert Hamburg (das haben die ganz allein geschafft!)
4. Oktober 1894: Preußen annektiert Sachsen-Coburg-Gotha.
5. November 1894: Preußen annektiert Sachsen-Weimar.
19. Dezember 1894: Preußen akzeptiert Frieden mit Bayern und erhält Regensburg, Kaiserslautern, Würzburg, Bayreuth und Nürnberg, Aschaffenburg geht an Spanien. Spanien befindet sich aber weiterhin im Krieg mit Bayern. Die nun wieder bayerischen Provinzen werden aber schnell wieder besetzt, nur in München kommt wieder die bayerische Reserve zum Zug, die jedoch von den dort stationierten Spaniern ohne einen Mann Verlust vernichtet werden. Seltsamerweise bekamen die Bayern einen Abzug für "amphibische Landungsoperationen" im Kampf. Ob die aus der Isar aufgetaucht waren?
5. Februar 1895: Preußen schloss Frieden mit Württemberg und erhielt Ulm, Heilbronn und Tübingen.
21. März 1895: Spanien annektiert Württemberg, mit dem sie sich immer noch im Krieg befanden.
25. März 1895: Spanien schließt Frieden mit Bayern und erhält Ingolstadt und Augsburg.

Schnell wurden die spanischen Provinzen in Deutschland an Preußen übergeben im Austausch für einige Technologien. Auch mit Frankreich hatte ich vorher noch getauscht, so dass Spanien auch in der Marinetechnologie vorankam.

Deutschland 1895 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Deutschland1Apr1895.jpg)

General Dufour
18.04.04, 19:41
ein wirklich gelungener aar, weiter so!

Jorrig
18.04.04, 21:29
Es kommt ab dem Jahr 1896 immer zu CTDs, sobald ich speichere.
Ich habe bis 1899 gespielt und einen Krieg gegen die USA überstanden, aber dann beim Speichern wars vorbei. Daher werde ich erstmal nicht fortsetzen, bis ich einen Tag gefunden habe, an dem ich das Spiel beenden kann und nachher auch die Zeit habe, davon zu erzählen!

Nebukadnezar
20.04.04, 01:36
Das mit den CTD ist ja wirklich übel bei euch.
Könnte das vielleicht daran liegen, daß der virtuelle Speicher zu gering eingestellt ist? Beim Speichern kommt nochmal ein deutlicher Extrabedarf dazu und wenn man eine fixe Zahl eingestellt hat verwaltet Windows das ja nicht mehr selber. Nur als Gedanke, da es ja immer beim Speichern aufzutreten scheint.

Marokko: In den Landhändlern hatte ich auch einige ominöse Fälle von selbst hergestellten Satelliten, die mit Minibevölkerung und ohne Fabriken unerhörte Industriewerte hatten (Zypern+Kreta). Prestige haben diese Satelliten meist ziemlich gut, da sie alle Techs erben, die man bei der Erstellung hatte. Kann nett sein, da die Satelliten militärisch dann Up-to-date sind, aber bei den Kulturtechs sind sie Konkurrenten.

Südamerika: Staaten (wie Südamerika, gilt aber für alle Staaten) sind erstmal nur teuer ohne Vorteile zu bringen. Haben die dann auch noch Kriminalitästicons (1 Kosten pro Tag und Icon bei voller Verbrechensbekämpfung) oder gar einen Haufen Fabriken bei geringer Bevölkerung, dann sind Staaten richtige Verlustbringer. Insbesondere vor den berüchtigten leeren russsichen Provinzen voller Fakriken sollte man sich hüten, wenn man noch etwas aufs Geld achten muß. Je höher der Schwierigkeitsgrad desto mehr baut die AI dann (wenn sie kann) Fabriken dort hinein, weil sie sich für die KI noch lohnen (starke Midifier). Erobert man sie dann kosten die Provinzen aber mit einem Male richtig viel Geld.

Europa: Das Spielziel finde ich für Spanien sehr gut (italienische Einigung), aber wie ist es mit der deutschen Einigung? Der BB bleibt doch bei euch hängen oder ist der noch zu gering bei euch um eine Auswirkung zu haben?

Jorrig
20.04.04, 15:13
Virtueller Speicher ist auf 768-1536 MB eingestellt, ich hatte letztens aber die Platte ein wenig voll, so dass dies durchaus ein Grund sein könnte. Ich werde es ausprobieren!

Bei den Satelliten sollte man also aufpassen, dass man die Kulturtechs für die nächste Runde noch nicht erforscht hat, denn alleine werden die die ja kaum erforschen können! Beim nächsten Mal denke ich daran.

Das mit Südamerika war mir vorher schon klar, ich wollte das ja mehr wegen des Stils durchziehen und einfach mal sehen, wie weit man damit kommt. Die Schwefelgebiete haben mir jedoch richtig was gebracht. Ich habe später dann mal zum Versuch eine Möbelfabrik da reinzubauen, und prompt brach mein Profit ein, da Schwefel profitabler war als Möbel. Die Fabrik wurde natürlich gleich wieder geschlossen.

In Europa habe ich natürlich zunächst mal den BB auf meine Kappe genommen. Ich war aber auch praktisch bei 0, so dass ich mir da einiges erlauben konnte. Da das jedoch Kleinstaaten waren, konnte ich immer gleich annektieren und zahlte also nie 2 pro Provinz. Im großen Krieg später habe ich nur 6 BB kassiert. Die Annexionen hat ja Preußen getätigt, ich bekam lediglich 1 für die Kriegserklärung, 1 für die Annexion Württembergs und 4 für die beiden bayerischen Provinzen. Insgesamt stehe ich damit bei 20 und werde mich jetzt wohl ein wenig zurückhalten müssen. Preußen und Frankreich haben jeweils ca. 6 BB (ich weiß nicht, wie Preußen DAS gemacht hat!), die USA haben jedoch 34.

Jorrig
20.04.04, 19:18
@Nebu: Am Virtuellen Speicher liegts wohl nicht. Ich habe den auf bis zu 3GB verdoppelt - mit demselben Ergebnis: ab 1896 kann nicht mehr gespeichert werden :-/

Jorrig
22.04.04, 23:35
--- Fortsetzung Kapitel 3 ---

Ich nehme schon einmal vorweg, dass ich das Kapitel (vielleicht auch den AAR) mit diesem Post beenden werde, das Spiel jedoch nicht bis zuende spielen konnte. Es geht bis zum Jahr 1913, dann war Ende.

Aber der Reihe nach!

Der Plan war zunächst, Preußen etwas erstarken zu lassen und in der Zwischenzeit Italien zu einem vollen Bündnis zu überreden, so dass sich dann beide auf Kosten Österreich-Ungarns in einem Krieg bereichern könnten, außerdem Österreich-Ungarn einen Zweifrontenkrieg auszufechten hätte.

Ich nutzte die Zeit, um ordentlich Schwere Kreuzer aufzulegen. Die USA hatten über 40, und wenn ich irgendwann einmal dagegen operieren wollte, sollte ich besser früh anfangen!

Bald darauf kam jedoch das Event "Nationalismus auf den Phillipinen", bzw. ein ähnliches, welches meine Beziehungen zu den USA um 150 verschlechterte. Prompt erklärten mir die USA den Krieg. Das war dumm, denn ich war nicht gut vorbereitet. Eiligst wurden 50000 Pioniere nach Kuba verlegt, wo ich die bereits gelandeten Amis unter ständigem Flottenausweichen schließlich tatsächlich in den Westen der Insel vertreiben konnte. Dies ist Wald/Berge, ich dachte also nicht im Traum daran, dort anzugreifen, sondern verschanzte mich meinerseits auf der Insel. Nach einigen Monaten boten die USA schließlich einen weißen Frieden an, der mich stolze 1 Prestige kostete.


Krieg gegen Österreich-Ungarn

Als ich den Krieg nun endlich los war, ging es los mit Österreich-Ungarn. Nach ein wenig Geldgeschenken, willigte Italien in ein volles Bündnis ein, und ich wartete nicht lange, brachte meine Armee in Position (ich musste noch etwas MP sammeln). 10 Divisionen auf preußisches Gelände, um den Angriff von dort zu unterstützen, den Rest (zunächst 22 Divisionen) nach Italien, um von dort schnell vorzustoßen. Für die nördliche Armee hatte ich keine besondere Planung, die südliche sollte schnell die Alpenberge besetzen, bevor Österreich richtig mobilisieren konnte, und dann wenn möglich nach Bayern vorstoßen. Der Kampf gegen Sachsen und Bayern war ausdrücklich gewollt.

Im Juli 1901 erklärte Spanien Österreich-Ungarn den Krieg.
Alles Bündnispartner auf beiden Seiten folgten willig in den Krieg. Es lief für Spanien zunächst alles nach Plan, die beiden Heeresgruppen im Süden stießen schnell vor und besetzten die Lande der überrumpelten Österreicher.

Vorstoß in Italien 1901 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_ÖU13Jul1901.jpg)

Zügig ging es voran im Süden zunächst, Provinz auf Provinz wurde erobert, schon bald standen die spanischen Armeen an der Grenze zu Bayern. Doch dann geriet die Offensive ins Stocken. Wir hatten weitere Divisionen gebracht, die Slowenien, Bosnien und Kroatien erobern sollten und dann möglichst nach Wien vorstoßen sollten. Eigentlich wollte ich von allen Seiten auf Wien zu, je nachdem, wer dann am besten durchkommt, der besetzt es.
Die Front verfestigte sich schließlich im Winter 1901/1902. Österreich-Ungarn brachte immer mehr Divisionen an die Front, während sich diese immer verlängerte und die spanischen Reihen dünner machte. Schließlich gingen die Österreicher sogar zur Gegenoffensive über, in der großen Schlacht um Zagreb, an der ca. 40 Divisionen beteiligt waren, mussten sie jedoch eine empfindliche Niederlage einstecken. Trotzdem riefen die Heere von teilweise mehr als 500000 Mann großen Respekt auf der spanischen Seite hervor. Schließlich mobilisierte Spanien doch, und frische Kräfte wurden schon bald an die Front gebracht und sollten die Entscheidung bringen.
Im Norden versuchte die spanische Armee wiederholt erfolglos, Karlsbad oder eine andere der Provinzen dort zu nehmen, immer wieder stellten sich ihr die Österreicher massiv entgegen, so dass sie nur eine Randrolle in dem Krieg spielte. Es gelang ihr jedoch zu Anfang, Görlitz zu erobern und von da aus nach Dresden zu marschieren und dies zu besetzen. Kurz darauf besetzte Preußen den Rest des Staates und bekam alle Provinzen bis auf Dresden. Ein Teilziel erfüllt!
Die Berge um Graz und Salzburg konnten nicht genommen werden, Zell am See viel schließlich sehr spät einer Offensive von 25 italienischen Divisionen zum Opfer, Graz konnte Spanien schließlich unter großen Verlusten stürmen, Salzburg blieb jedoch bis Kriegsende unerobert.

Ich konnte schließlich die spanischen Reserven anbringen, und die Frage war: Wohin mit ihnen?
Der Weg durch ganz Preußen schien mir zu lang, es sollte schon eine Landung im Mittelmeerraum sein.
Ich hätte sie an die Ostfront schicken können, allerdings hätte dies die Front wieder verlängert, es wäre zu vermehrten Aufständen im Hinterland gekommen, aber vor allem hätte es mich meinem Ziel nicht näher gebracht. Wien lag nämlich auf der anderen Seite von Graz, und dies konnten die Österreicher mit wenigen Truppen bequem halten.
Nein, ich schickte sie an Innsbruck vorbei und half den Preußen zunächst einmal dabei, Bayern endlich zu besetzen.
Mitte 1902 konnten wir München und Landshut nach größeren Gefechten besetzen (Österreich und Bayern waren außerdem nach Südwestdeutschland vorgedrungen), woraufhin Preußen brav annektierte. Ein Gegner weniger!
Daraufhin machte die Reserve einen Schwenk nach Osten und - nun auf der anderen Seite der Alpen - marschierte gen Wien. Die österreichischen Truppen in den Bergen drohten eingekesselt zu werden. Die Truppen waren bis nach St. Pölten marschiert, ich hatte schon den Sturm auf Wien befohlen, als Österreich das erste Friedensangebot sandte:

Friedensangebot am 1. Januar 1903 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_ÖU1Jan1903.jpg)

Natürlich lehnten wir dankbar ab. Zunächst würden wir sicher mit der Einnahme von Wien günstigere Bedingungen bekommen, zum anderen wollten wir lieber abwarten, dass Österreich Separatfrieden mit Preußen und Italien schloss, damit diese beiden noch gut Land bekämen.

Wien fiel dann kurz darauf im Frühjahr 1903 nach erbittertem Widerstand der Österreicher. Graz wurde in die Zange genommen, von Norden und Süden gestürmt, woraufhin die Alpenarmeen eingekreist waren.
Die Front in Kroatien und Slowenien wurde dünner auf der österreichischen Seite, es taten sich Lücken auf, in die die Reserven der Spanien entschlossen eindrangen. Der Widerstand Österreichs schien gebrochen, man sah dies schon an der Militärstärke (so bei 40 von vorher 150).
Da schloss Italien als Erster einen Separatfrieden:

Italien am 1. März 1904 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_ÖU1Mär1904.jpg)

Schnell besetzen wir natürlich die nun freigewordenen Regionen, und kurz darauf kam auch Preußen mit Österreich zu einem Friedensschluss:

Preußens Friede am 18. Juni 1904 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_ÖU18Jun1904.jpg)

Schließlich besetzte ich Wien wieder für Spanien, führte den Krieg noch ein wenig weiter, bis Österreich einen Frieden akzeptierte, in dem sie unser Satellitenstaat wurden. Großartig!


Intermezzo

Um Preußens Grenzen etwas abzurunden, erklärte ich 1905 Hannover den Krieg. Preußen als Satellit konnte den Krieg ja nicht erklären, fiel mir ein, da sie aber schon so gierig an den Grenzen Hannovers herumlungerten, tat ich ihnen den Gefallen. Hannover war auch nicht mehr mit Holland verbündet, das war früher immer der Hinderungsgrund.
Die Sache war kurz und schmerzlos, mit folgendem Ergebnis:

Preußen am 3. April 1905 (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Preussen3Apr1905.jpg)


Krieg gegen Russland

Mit den neuen Gebieten erstarkte Preußen ungemein und schob sich sogar an Spanien vorbei auf den vierten Platz im Militär. Auch Österreich hatte sich etwas erholt und war immerhin wieder über 100 Militärstärke angekommen. Russland war hier jedoch Dritter, und die Situation bot sich an, Russland den Krieg zu erklären. Spanien war damals auf dem Höhepunkt seiner Bündnispolitik. Ein Militärbündnis mit Preußen, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich unter Spaniens Leitung garantierte uns die Hegemonie auf dem Kontinent - es blieb nur Russland als Gegner dort übrig. Russland führte viele Kriege in Asien, hatte Nepal erobert, Korea annektiert, China viele Provinzen abgenommen, Russland war stark!
Aber nicht stark genug.
Direkt nach dem Intermezzo erklärte Spanien Russland den Krieg unter Anrufung seiner Verbündeten.
Schnell stießen die preußischen und österreichischen Armeen gemeinsam vor. Die Russen hatten ihnen nichts entgegenzusetzen. Spanien blockierte den Hafen von St. Petersburg (ich hätte dies auch erobern können, aber ich hatte mir zur Hausregel gemacht, dieses Absetzen auf der Hauptstadt nicht auszunutzen). Unhaltbar eroberten die Verbündeten Provinz um Provinz, bis schließlich die Preußen in St. Petersburg die preußische Fahne hissen konnten.
Russland bot uns einen Frieden an, in dem es 46 Provinzen hauptsächlich an Österreich und Preußen abgab. Da konnte ich nicht nein sagen!

Lebensraum im Osten (http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Russland3Aug1907.jpg)

Man sieht hier die zwei unnützen Provinzen für Spanien in Bessarabien, ebenso sieht man, dass ich vorher Österreich die restlichen italienischen Kernprovinzen abgekauft hatte und sie Italien geschenkt hatte (kostete mich ca. 300k und 6-7 Techs, aber Ö-U war ja nun mein Verbündeter, und Geld hat Spanien im Überfluss).


Krieg gegen GB

Ja, jetzt wurde ich richtig übermütig!
Mit ganz Europa zu Spaniens Füßen, wie sollte uns da das perfide Albion etwas entgegensetzen können? Zumal Spanien in den Jahren des Krieges gegen Russland und danach kräftig die neuen Dreadnoughts baute. Schließlich wurde der Juni 1911 für die Kriegserklärung an GB festgesetzt. Dort besaß Spanien dann 25 Dreadnoughts, das war Weltspitze! Die USA besaßen 22, GB "nur" 16.
Wir bauten die neuen Tanks und stellten 30 Tankdivisionen für den Sturm auf die Insel auf. Insgesamt standen uns 50 Frachter zur Verfügung.
Guten Mutes begann ich den Krieg, schon bald konnten wir viele britische Schiffe versenken, die stolze britische Flotte lag schon bald auf dem Grund des Ärmelkanals.
Die Landeoperation in die leeren Provinzen Südenglands begann.
Heile kamen sie dort an und begannen, die Provinzen zu besetzen. Doch was mussten sie mir aus den Nachbarprovinzen berichten? Dort stand eine Armee in Cardiff bestehend aus 1.898.000 Soldaten!!
Damit hatte ich nicht gerechnet, ich dachte, GB hätte seine Divisionen viel weiter verteilt!
Dummerweise sind mir in den Seeschlachten auch fast alle Frachter gesunken (ich kann nur jedem raten, diese in eine Extraflotte zu stecken und immer ganz schnell aus der Gefahrenzone zu bringen bzw. erst anzubringen, wenn die großen Schlachten schon geschlagen sind!), ich konnte also die Armee auch nicht mehr evakuieren (mir blieben noch 4). Natürlich wurden die 50 Divisionen dort komplett vernichtet, ein herber Verlust!
Ich probierte auch eine andere Strategie und landete danach mit vielen kleinen Heeren an der Küste GBs, aber auch diese Armeen wurden eine nach der anderen vernichtet.
Währenddessen hatte GB meine Kolonie in Südafrika bereits erobert. Demgegenüber stand nur Gibraltar, welches von Spanien besetzt war.
Kleine Anekdote am Rande waren die Ionischen Inseln. Ständig sandten sie unverschämte Friedensangebote, z.B. Abtretung aller Kolonien in Südafrika an GB, damit ich Frieden mit den Ionischen Inseln hätte. Ganz Spanien zitterte!
Marokko war aber dumm genug und gab den Inseln 6 eigene Provinzen ab, die dann prompt von mir besetzt wurden, ebenso wie die Ionischen Inseln. Dies trieb meinen Warscore wieder etwas in der Höhe, da war ja immerhin eine Hauptstadt dabei.
Ich änderte also meine Strategie von "Schön Spielen" auf "Gewinnen". Die Insel konnte ich nicht erobern, also vergriff ich mich an GBs Bündnispartnern. Jede Hauptsadt bringt eine Menge Extra-Warscore, und wo gibt es eine Menge Hauptstädte? Genau, in Indien.
Also wurden mit den neuen Frachtern Divisionen nach Indien verlegt und nach und nach die Hauptstädte der ganzen kleinen indischen Staaten dort besetzt. Das war etwas riskant, es wurden mir auch einige Truppen vernichtet, aber hey!, das waren die mobilisierten Reserven, die kommen ja immer wieder!
Schon bald kam ich auf 100% Warscore, doch GB ignorierte stur meine Angebote auf eine Satellitisierung GBs. Als ich dann zum hundertsten Mal Preußen und Österreich die unnützen Expeditionstruppen zurückgegeben hatte, den hundertzwanzigsten Weißen Frieden zwischen irgendeinem indischen Kleinstaat, von dem ich nicht einmal weiß, wo er liegt bzw. wann ich ihn erobert hatte, abgelehnt und GB mein x-tes Friedensangebot ausschlug (auch "Gibraltar an Spanien" mit 2% Kosten akzeptierte es nicht), machten sie mir schließlich ein Angebot, das ich einfach nicht ausschlagen konnte. In einem Riesenfenster bot GB mir sage und schreibe 56 Provinzen für Frieden an, darunter Gibraltar und einen Haufen Überseebesitzungen!
Ja, und hier endet mein Bericht, denn den Klick der Gier bestrafte das gnadenlose Victoriaprogramm mit einem trockenen CTD.

Schon vor dem Krieg war ich Nr. 2 in der Welt vor GB und hinter USA, mit der Annahme dieses Friedens wäre ich evtl. sogar auf Platz 1 gerückt. In jedem Fall konnten mir sowohl GB als auch USA danach nicht mehr gefährlich werden, da ich eindeutig die stärkste Flotte besaß. Militärisch hatte ich mit den USA fast gleichgezogen, nur GB war noch weit weg. Ich machte sogar bei voller Mobilisierung aller Reserven noch Gewinn, die spanische Wirtschaft erarbeitete die zweithöchsten Exporte der Welt - vor GB und hinter den USA. Spanien war Marktführer bei Stahl, Panzern, Autos und auch Luxuskleidern.

http://jorrig.unordentlich.de/Kap3_Budget9Jul1910.jpg

Nach diesem Frieden wäre es wohl auch etwas langweilig geworden, es gab ja eigentlich keinen Gegner mehr auf der Welt für Spanien und seine Vasallen.


Fazit

Mir hat dieses Kapitel sehr viel Spaß gemacht, ich habe wieder viel über Victoria gelernt, z.B. über das Kämpfen mit Verbündeten. Es ist ja eigentlich unmöglich, einen Angriff zu koordinieren, man kann nicht sagen: Italiener greif du hier und hier an, dann komm ich von dort. Allerdings ist die KI immer sehr fleißig dabei, wenn man selber vorgeht. Schickt man also Truppen in den Kampf und die KI hat welche danebenstehen, so schickt sie diese sogleich nach. Das fand ich praktisch, so habe ich vielleicht mehr Verluste, kann aber bestimmen, wann wo angegriffen wird.
Meine Satelliten zu stärken, um schließlich mit ihnen gegen meine Gegner vorzugehen, das hat mir auch gefallen.
Gegen Ende habe ich auch endlich den Sinn des Kämpfens mit Reserven gesehen: Wenn man nämlich eine Anti-militaristische Regierung hat (und ständig ersetzen erhöhrt eben die Militanz der Bevölkerung), ist der Verteidigungsetat beschränkt, man kann also die ganzen Divisionen auf Minimalstärke gar nicht alle auffrischen. Die Reserven bekommt man jedoch mit voller Mannstärke und bekommt obendrein noch etwas MP dazu. Gegen Ende konnte ich die "Federano Publico" oder so nicht mehr dauernd absetzen, woraufhin ich beschloss, eben mit dieser Regierung zu leben, so gut es ging.
Ich bin eigentlich sogar ganz froh darüber, dass GB mich so vernichtend auf seiner Insel geschlagen hat. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn das große Empire sich so einfach von Spanien hätte besetzen lassen.
Insgesamt kann ich nur wieder sagen, wie wichtig eine gute Wirtschaft ist. Besonders die Eisenbahnen steigern enorm den Profit, das ist sofort spürbar und lohnt sich immer! Sobald neue, bessere Fabriken zu bauen sind wie Autos, Elektroteile, Panzer, werden diese gebaut, alte, unnütze geschlossen (Beton, Glas etc.), und wieder schnellt der Profit in die Höhe.
Ich habe jedenfalls eine Menge gelernt, es hat Spaß gemacht, den AAR zu schreiben. Ich hoffe, es hat dem ein oder anderen Leser ebenfalls gefallen. Vielleicht schreibe ich noch ein 4. Kapitel, wenn ich die Lust finde. Das wird dann aber etwas ganz anderes!

Jorrig
05.05.04, 15:35
Kapitel 4
Kommunisten in Spanien

Ja, ich werde noch ein Bonuskapitel schreiben, ob ihr wollt oder nicht! ;-)
Ich habe in meinen Spielen ja schon öfters diese sozialistischen POPs gesehen, es gibt Events, die die Leute in den Sozialismus treiben wollen, bis auf einige rare Stilblüten (z.B. das kommunistische Osmanische Reich) habe ich aber nie gesehen, dass diese irgendeinen großen Effekt hätten. Meist werden die Sozialisten irgendwie beschwichtigt, klein gehalten und wenn möglich vertrieben oder umgepolt.
Ich werde jetzt also mal probieren, meine Nation zum Kommunismus zu erziehen. Oder zumindest zum Sozialismus. Mal sehen, wie das so wird, ich bin auch gespannt, ob es überhaupt möglich ist!
Ich muss dafür aber wieder von vorne anfangen, denn nach einer Konsultierung der Eventdatei habe ich gemerkt, dass die Ereignisse für Ideologielehre mir meine POPs in Richtung Sozialismus drehen können. Auf diesen Effekt will ich auf keinen Fall verzichten!
Es gibt bis 1870 aber auch keine kommunistischen oder sozialistischen Parteien in Spanien, so dass ich bis dahin unspektakulär vor mich hinspielen werden, wobei ich die Erfindung Ideologielehre hinauszögern werde, bis ich die Regierung in sozialistisch umändern kann.

Jorrig
05.05.04, 22:21
Ich fürchte, ich bin in meiner Mission gescheitert, das Konvertieren in ein kommunistisches Reich scheint einfach nicht vorgesehen und nicht möglich zu sein.
Folgendes habe ich beobachtet:

- Es gibt ja bei der Ideologielehre 4 Ereignisse, die jeweils 5% der Bevölkerung zu "sozialistisch" bekehren sollen. Beim ersten Ereignis hatte Spanien dann auch prompt 2,3% Sozialisten im Reich. Zwar keine 5%, aber vielleicht konvertieren ja nur POPs im Staatsgebiet, vielleicht waren es auch nur kleine POPs, was auch immer. Aber all die folgenden Erfindungen brachten keine Änderung in der Sache, die Rate blieb bei <3%.

- Bei Staat&Regierung gibt es die Erfindung Klerikalismus gegen Antiklerikalismus, was einem 25% der Bevölkerung auf Atheismus setzt. Da die Religion die einzige Sache ist, die die liberalen Parteien von den sozialistischen unterscheidet (und der Wirtschaftsform, aber auf die kann man kaum Einfluss nehmen, ich hab noch kein Ereignis gesehen, bei dem man "Planwirtschaft" anklicken könnte). Das passierte auch richtig, allerdings ohne, dass meine Leute nun kommunistisch wählten. Außerdem verschwanden die Atheisten nachher ganz schnell wieder und ca. 10 Jahre später waren aus den 28% Atheisten nur noch 8% geworden, der Rest interessierte sich wieder mehr für Hurrapatriotismus und ähnlichen Blödsinn. Davon rückten die auch nicht ab, Hurra und Säkularisiert waren deren Hauptanliegen, egal welche Regierung dran war und egal, welchen Einfluss ich nahm. Von Säku kriegt man die POPs nicht weg, das ist so dominant! Ich habe verschiedene Konvertierungsexperimente gemacht, konnte aber keinen POP in einen sozialistischen konvertieren. Handwerker und Beamte waren immer liberal, Bauern und Arbeiter konservativ.

- Interessanterweise kann man die Pluralität so schnell steigern. Die Ereignisse der Ideologielehre für Sozialismus und für liberale Regierungen erhöhen jeweils die Pluralität - und sie schließen sich nicht aus! Ich merkte das, als meine Regierung nach der nächsten Wahl wieder zu liberal wechselte und die Erfindungen zu feuern begannen. Später wechselte sie sogar wieder zu konservativ und sofort kam Traditionalismus etc. zum Zug.
Bei den liberalen Ereignissen geschah dann auch wieder was Kurioses: Eigentlich hatte ich das ja so verstanden, dass zufällige 5% der Bevölkerung zu liberal konvertieren, es wäre also zu erwarten, dass weit mehr Konservative konvertieren als Sozialisten. War aber nicht so, meine Sozialisten sind komplett verschwunden dabei.

- Ich weiß, es gibt da den "Third Party"-Status, der den Randparteien einen gehörigen Malus bei den Wahlen gibt. Aber auch die sozialistische Partei, die diesen Status nicht hat, kam auf nicht mehr als 5% aller Stimmen.

- Was ich aber noch viel kurioser fand: Die Regierungsform hat einen direkten Einfluss auf die Steuereinnahmen! Machte ich als Sozialist vielleicht 200 Pfund Gewinn, so schnellte der Gewinn nach einer Regierungsänderung, ohne dass die Regler sich dabei irgendwie verstellt hätten, auf 500 Pfund pro Tag!
Zahlen die POPs freudiger Steuern, wenn ihnen die Regierung gefällt? Sind die etwa steuereffizienter, bzw. Sozis bekommen einen Malus auf die Wirtschaft wegen der Planwirtschaft?

- Insgesamt kann man also den Kommunismus nicht mit Spielelementen erreichen, man müsste also eine Revolution provozieren, die eigene Hauptstadt besetzen lassen und hoffen, dass es auch zu einer sozialistischen Revolution kommt. Die Militanz kann man ja mit ein paar Regierungswechseln schnell hochtreiben.

- Was mich persönlich aber am meisten am letzten Spiel gefreut hat, war, dass ich folgendes Ereignis miterleben durfte, mit dem ich meinen AAR gerne abschließen möchte:

http://jorrig.unordentlich.de/3Hurras.jpg

Es ist also tatsächlich möglich! Hurra! Hurra! Hurra!

Nebukadnezar
07.05.04, 13:22
Erstmal Glückwunsch zum beendeten AAR und der 'Fremdeinigung' von Italien und Deutschland :)

Regierungsform steuern:
Je nach Land kann es in der Tat sehr schwierig sein die Pops auf eine bestimmte Partei hin zu 'trainieren'.
In 1.02 waren bei mir die Arbeiter die einzigen gewesen, die sozialistisch waren und das auch nur bei hohen Bewusstseinswerten.. Um mehr Sozialisten aus denen zu machen also z.B. die Geistlichen entfernen.
Da eure Pops aber nach Angelegenheiten wählen und nicht nach Ideologie, würden sich dadurch erst nach einiger Zeit eventuell Effekte einstellen wie z.B. geänderte Angelegenheiten und diese sind von land zu Land zu verschieden. Beobachten kann man das bei der Eroberung fremder Provinzen. Speichern. laden. Von den eroberten Sozialisten (z.B. aus Russland) haben nun viele Pops eine andere Ideologie obwohl sich Militanz- und Bewusstseinsfaktoren nicht geändert haben. Abhängig vom Land (und dessen Parameter wie z.B. dortige Parteien und Prgramme) werden die Pops nun neu ausgerichtet.
Kommunistisch habe ich bisher dauerhaft nur bei den militanten Sozialisten gesehen....etwas was man normalerweise ja vermeidet bzw nicht mal eben auf die Schnelle beeinflussen kann (außer durch von euch erwähnte erzwungene Regierungswechsel)

Bei der Beeinflussung der Popangelegenheiten wurde in 1.03 ein Tag neu eingeführt bzw häufiger verwendet, der das Ändern von Angelegenheiten nach Ereignissen erschweren soll. Inwieweit das korrekt funktioniert weiß ich nicht, immerhin werden die Angelegenheiten wirklich fixiert für einige Zeit.
Insgesamt scheinen mir die Angelegenheiten der Pops gegenüber 1.02 aber weniger steuerbar und mehr stromlinienförmig zu sein....etwas schade, falls diese Beobachtung zutreffend wäre.
Was z.B. passiert, wenn Popangelegenheiten durch ein Wahlereignis fixiert wurden und dann ein weiteres Ereignis (z.B. von Ideologielehre) einen Wechsel von bereits fixierten Angelegenheiten erzwingen soll....das weiß ich nicht, aber das riecht nach einem Widerspruch, der für einen Patch mit Sicherheit nicht ausgetestet wurde.

Gasparius
03.06.05, 01:39
Ein sehr schöner, abwechslungsreicher, interessanter und lehrreicher AAR, werter Jorrig.

Ich habe mir einiges kopiert, das ich in Ruhe zuhause nochmal bei einem Glas Wein durchlesen werde, ehe ich mich selbst an eine Victoria-Campaign wage.

*ziehe meinen Hut*

MfG

Jorrig
03.06.05, 09:17
Vielen Dank. Ich selbst fand den AAR etwas konfus, nach Nebus Welteroberungs-AARs wusste ich nicht mehr, was ich euch noch mitteilen konnte. Naja, es freut mich, wenn es dir trotzdem gefallen hat.

Der Zarewitsch
05.06.05, 08:15
Schließe mich an.Sehr schöner Report,werter Jorrig! :top: