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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deutscher Landser



Solo1
20.03.04, 21:30
Mein Vater liegt im sterben.Sorry das ich die Spieltage nicht einhalten werden kann.
Mein Gott,dammit wird ein alter Landser sein leben verlieren.
Verdammte Scheisse.Wieso muss mir das passieren?

701
20.03.04, 21:41
Kann nachenpfinden, was Du jetzt fühlst...
habe schon früh meine Mam durch Krebs und meinen Vater durch Hherzversagen verloren.
Also nimm Dir alle Zeit der Welt für deinen Vater.

Grüsse
701

Vietminh
20.03.04, 22:21
Ich drücke hiermit mein herzlichtes Beileid aus, auch wenn er noch nicht tot ist. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, genau wie deinem Vater. Ich hoffe du wirst noch so viel wie möglich von ihm und er von dir haben. Ich kann und möchte nicht viel dazu sagen, da es dir sowieso nicht hilft und man sowas nie nachempfinden kann, weil jeder anders fühlt.

Wie gesagt, ich wünsche allen Beteiligten viel Kraft das alles durchzustehen.

PanWolodyjowski
20.03.04, 22:23
Ich schließe mich meinen Mitstreitern an...

Verbringe noch so lange wie möglich mit ihm oder du wirst es dein Leben lang bereuen... :(

GS_Guderian
20.03.04, 22:29
Ja, ich auch, aber nu join!!!

Peter der Große
20.03.04, 23:19
Alles Gute, werter Solo.

Solo1
21.03.04, 04:02
Erst mal Danke an alle.
Mein Vater liegt im Krankenhaus.Er lag sonst nach 4 Schlaganfällen in meinem alten Kinderzimmer.Leider gelämt und nicht ansprechbar.Glaube nicht das er noch mal aus dem Krankenhaus raus kommt.
Mein Vater ist über 80 und war vor Moskau 1941 und bei der Ardennenoffensive 1944 dabei.Habe mich oft darüber mit ihm unterhalten.Leider geht das schon seid dem ersten Schlaganfall nicht mehr.
Bald werd ich wohl bei der Beerdigung einer der letzten Deutschen Landser dabei sein.Man bin ich im Arsch!

Will jetzt hier nicht zu sentimental werden.Zurück zu Hoi:
Dienstag werd ich spielen.Kann sein das ich nicht sorecht dabei bin,aber spielen werde ich.Und das noch mit England.Welch ein Hohn!Mein Vater war 1945 in Gefangenschaft in London.

Sorry das ich diesen Thread aufgemacht habe.Ist normalerweise nicht meine Art.
Stört euch nicht dran.Aber da mein Vater damals dabei war,hat sich dieser Thread angeboten.Bitte entschuldigen!

Colonel Chris
21.03.04, 10:23
Werter Solo!

Es gibt nichts zu entschuldigen! Ich, wie auch die anderen, die es hier kundtaten, haben Verständnis. Ich bedanke mich jedenfalls bei Dir, daß Du uns Anteilnehmen lässt.

Und ich muß Dir sagen, ich beneide Dich. Ich beneide Dich dafür, daß Dein Vater Dir seine Erfahrungen noch mitteilen konnte. Mir blieb Vergleichbares vergönnt, da von der Deutschen Verwandschaft alle Soldaten im Krieg geblieben sind.

Mein Holländischer Großvater, welcher im 2.WK, in Indonesien und in Korea gekämpft hat, wäre genau heute erst 78 Jahre alt geworden, doch leider starb er schon 1989. Und einem (damals) 12 Jährigen teilt man seine Erlebnisse natürlich nicht mit. Und auch sonst fehlt er mir jeden Tag.

Also sei stark und gedenke der besseren Zeiten und dem, was er mit Dir geteilt hat.

Der Großvater eines Freundes von mir, der auch in Stalingrad gekämpft hat, will selbst heute im Alter von 90 Jahren bei voller geistiger Kraft nicht über das erlebte sprechen.

gallowglass
21.03.04, 11:39
Solo 1, ich wünsche dir viel Kraft diese schlimmen Tage durchzustehen.

YesNoCancel
21.03.04, 12:01
Ich schließe mich den geneigten Regenten an, es gibt nichts zu entschuldigen werter Solo. Meine näheren Verwandten in Form meiner Großväter und weiterentfernten Onkeln mütterlicherseits, darunter der werte Graf vom Waldersee, starben entweder an der Ostfront oder lange bevor ich alt genug war, mich mit Ihnen über das Thema "2. Weltkrieg" zu unterhalten.

Insofern gedenkt in dieser schwierigen Zeit auch den guten, den schönen Tagen mit eurem Vater. Ich wünsche euch alle Kraft, die Ihr dafür benötigen werdet!

Solo1
21.03.04, 12:45
Erst mal Herzlich Dank Chris.
Verstehe nicht,das keiner mit dir darüber sprechen will.
Ich war 8 Jahre alt,als ich die ersten Diskusionen mit meinem Vater hatte.
Die Frontberichte sind mit Diskusionen hier nicht zu vergleichen.Man merkt leider,das sich die Posts sich auf Geschichtsbücher beziehen,nicht auf wahre Berichte!
Trotzdem möchte ich an allen ein Dank aussprechen.
Werde im Forum dabei bleiben.Lebe halb nur leider in Trauer.

P.S.:
Mein Vater ist zurück aus dem Krankenhaus.Fragt sich nur wie lange.
Unser Spielbetrieb wird weitergehen.Hoffe das ich mit England noch was machen kann!

Edit:
Danke an allen anderen.

Colonel Chris
21.03.04, 14:52
@Solo

Es lebt keiner mehr, der mit mir darüber reden könnte. Mein Vater hat nur als knapp 3 jähriger Pimpf die Bomber nach Hamburg fliegen sehen.

"Im Krieg geblieben" heißt, sie sind im Krieg gestorben.

Solo1
21.03.04, 19:32
Meinte damit auch den Grossvater deines Freundes.Verstehe nicht das er darüber nicht sprechen will.Sowas muss doch weitergegeben werden.
Gerade wir Jungen müssen doch aus der Vergangenheit lernen.Wenn keine ältere Generation was weitergibt,kann es keinen Vortschritt geben.Und man wird die selben Fehler wieder machen.
Ich glaube das führt hier jetzt alles zu weit.Hat auch mit Hoi wohl wenig zu tun.

701
21.03.04, 22:29
Mein Opa war vor Stalingrad... und kam dann in Gefangenschaft.
Sein Glück, er kam 1947 wohl nicht nur einer der 2000, die überhaupt von der 6.Armee frei kamen, sondern so früh wieder nach Deutschland.

TheDino
24.03.04, 19:38
also endlich mal ne gute Nachricht...
Ich wünsche deinem Vater und natürlich euch noch viel viel Zeit miteinander...

Zador
25.03.04, 14:56
auch von mir alles Gute für euch beide und noch viel Zeit zusammen. Was das mitteilen von Geschehnissen der damaligen Kriegsteilnehmern betrifft, kann ich sehr gut verstehen, daß da selten darüber gesprochen wird. Mein Onkel war Kradmelder und hat mir nur 2 "Geschichten" erzählt, wobei er mit über 60 Jahren jedes mal in Tränen ausgebrochen ist. Ich glaube nicht, daß man sich diese ereignisse gerne ins Gedächtnis ruft.

MfG

Weltenbrand
25.03.04, 21:24
Schließe mich meinen Vorrednern an, alles erdenklich Gute.

Meine Großväter starben 86 und 91, da war ich zu jung um fragen zu stellen. Mir wurde aber immer eingetrichtert "Dein Opa war immer stolz sagen zu können, er hat niemanden umgebracht"

Beide waren im Ostfeldzug dabei, genauerers weiß ich schon nicht mehr, nur: Ist das überhaupt möglich? Überleben ohne selbst zu töten? Oder sollte da einfach der 8-Jährige mit gutgemeinten Sätzen still gehalten werden?

Desweiteren glaube ich, im Gegensatz zum werten Solo1, dass es noch viele Landser aus dem 2. WK gibt, dass uns einige dieser Kriegsteilnehmer auch noch durchaus 10 - max. 15 Jahre erhalten bleiben könnten.

Was mich aus diesem Kontext heraus interessiert: Ich frage mich andauernd, gibt es noch Überlebende, die beide Weltkriege erlebt haben? Eine solche Person müsste ja heutzutage ca.108 sein. Unrealistisch, aber vielleicht gibt es irgendwo in ländlichen Gegenden tatsächlich noch abgeschieden, 2-3 die in beiden Weltkriegen gekämpft haben.

Eine durchaus faszinierende Vorstellung, die zeigt, das eine objektive Historisierung dieser jüngeren deutschen Geschichte wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen wird und vorerst weiterhin die pauschale Dämonisierung und Verteufelung aller bis in alle Einzelheiten vorherrschen wird.

Chimaera
26.03.04, 01:48
Mein Großvater war in beiden Weltkriegen. Im ersten kämpfte er an der Dolomitenfront im zweiten im Osten. Mehr kann ich dazu nicht sagen habe nie mit ihm darüber gesprochen. Er starb Anfang der 90er.

Elvis
26.03.04, 02:07
Ich habe leider auch keine Gelegenheit gehabt viel zu erfahren.
Zuerst hies es mein einer Opa wäre an Krebs gestorben. Eine Großtante von mir hat aber erzählt, das er ein hohes Tier in der Partei in Hamburg war und ein überzeugter Nazi. Sie sagt, er ist gestorben als er Hamburg als einer der letzten noch fanatisch verteidigt hat. Ich weis nicht was daran stimmt. Ich glaube ausserdem das mein Vater lieber an die Version mit Krebs glaubt. Er war ja damals selber noch ein Baby.

Mein anderer Grosvater wurde als Geschäftsmann in China wegen spionageverdachts bis Kriegsende interniert. Er konnte dort aber nach dem Krieg wohl gute Geschäfte machen.

Tja nen echten Landser hat meine Familie zumindest im WKII nicht zu bieten. Ist aber auch nichts was ich vermisse.

Peter der Große
26.03.04, 10:15
Mein Opa mütterlicherseits war schon vor dem Krieg Polizist und ist während des Krieges einer geblieben. Was nicht unbedingt besser war, er wurde nämlich in Italien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Den Krieg hat er aber unbeschadet überstanden. Er starb Anfang der 80er, da war ich noch Kleinkind.
Mein Opa väterlicherseits ist irgendwann im März '45 an der "Ostfront" gefallen, man erzählte mir mal, er sei mit einem Panzer auf eine Miene gefahren. Bitter, so kurz vor dem Ende. Mein Vater hat seinen nie kennen gelernt.

Colonel Chris
26.03.04, 10:37
Von meiner Verwandschaft ist noch nach dem Krieg ein Onkel im Moor mit 'nem Pferdegspann über eine Miene gefahren.

Und wenn ich die Soldatengräber daheim besuche, dann fällt auf, daß die meisten 1945 gefallen sind.

Solo1
26.03.04, 13:04
Ist doch logisch Chris,das auf dem Soldatenfriedhof hier in Deutschland die meisten Gräber vom Ende des Krieges sind.
Die meisten Soldaten,die an der Front gefallen sind,sind an Ort und Stelle begraben worden.
Erst als der Krieg nach Deutschland kam,wurden natürlich alle hier beerdigt.
Bis auf ausnahmen,die von der Front nach Deutschland überführt worden sind.

Peter der Große
26.03.04, 13:36
Wobei man anmerken muss, dass die Hälfte aller deutschen Soldaten, die im Krieg gefallen sind, im letzten Kriegsjahr fielen (also von Anfang 44 bis Mai 45).

Colonel Chris
26.03.04, 14:19
Richtig! Seid der Landung in Frankreich sind noch mal etwa 2,7 Millionen Deutsche gestorben.

Wilhelm I
26.03.04, 14:34
Wieviele davon waren Volkssturmmänner?

Ein Opa von mir war auch im Krieg. Er war in Holland und Belgien dabei, in Frankreich wurde er dann gefangengenommen (peinlich, peinlich). Er erfreut sich zum Glück heute noch bester Gesundheit, bis auf dass er ziemlich schwerhörig ist - das hat er aus dem Krieg.

Aber natürlich gibt es auch in meiner Familie einen traurigen Fall: Der Vater meiner Oma ist '44 in Ostpreußen gefallen - sein Heimaturlaubsschein war schon da, er hatte schon freudig nach Hause geschrieben dass er in 2 Tagen da sein wird.....

Weltenbrand
26.03.04, 14:48
Wenige. Im Volkssturm waren ja auch generell nicht allzuviele. Das wird von den bundesrepublikanischen Medien total aufgebauscht. Mehr als 40-50.000 Menschen waren da doch kaum drin.

Wilhelm I
26.03.04, 14:54
Aber es sind ja sicher noch hastig ausgebildete Jugendliche und alte Männer in die Wehrmachtsuniform gesteckt worden, oder?

Die kann man ja eigentlich zum "Volkssturm" dazuzählen.

Pyrrhus
30.03.04, 21:44
[QUOTE]Wobei man anmerken muss, dass die Hälfte aller deutschen Soldaten, die im Krieg gefallen sind, im letzten Kriegsjahr fielen (also von Anfang 44 bis Mai 45).

Unserer Kenntnis nach, geht man sogar davon aus, dass 2/3 aller deutschen Opfer nach dem Umsturzversuch (?) durch Stauffenberg starben.

Meine Großeltern haben mit mir nicht über ihre Elebnisse während des 2. Weltkrieges gesprochen, zum Einen, weil mein Opa mütterlicherseits mit seinem U- Boot unterging, zum Anderen wurde ich von meinem anderen Opa väterlicherseits, der inzwischen aber schon tot ist, ferngehalten, da dieser ein unverbesserlicher Mensch war, und seine Zeit in einer heute verbotenen Organisation immer zu glorifizieren versuchte. Meine Omas halten sich sehr bedeckt, sie wollten nie darüber reden.

Gruß, Pyrrhus.

Weltenbrand
30.03.04, 22:24
[QUOTE]Wobei man anmerken muss, dass die Hälfte aller deutschen Soldaten, die im Krieg gefallen sind, im letzten Kriegsjahr fielen (also von Anfang 44 bis Mai 45).

Unserer Kenntnis nach, geht man sogar davon aus, dass 2/3 aller deutschen Opfer nach dem Umsturzversuch (?) durch Stauffenberg starben.

Meine Großeltern haben mit mir nicht über ihre Elebnisse während des 2. Weltkrieges gesprochen, zum Einen, weil mein Opa mütterlicherseits mit seinem U- Boot unterging, zum Anderen wurde ich von meinem anderen Opa väterlicherseits, der inzwischen aber schon tot ist, ferngehalten, da dieser ein unverbesserlicher Mensch war, und seine Zeit in einer heute verbotenen Organisation immer zu glorifizieren versuchte. Meine Omas halten sich sehr bedeckt, sie wollten nie darüber reden.

Gruß, Pyrrhus.


Darf ich fragen, welche verbotene Organisation gemeint ist?

Pyrrhus
30.03.04, 22:27
Ich meine den SD. Ich wollte halt nur den Namen nicht schreiben, weil es dann vielleicht irgendwie Probleme damit gegeben hätte.

Gruß, Pyrrhus.

Weltenbrand
30.03.04, 22:28
Aber es sind ja sicher noch hastig ausgebildete Jugendliche und alte Männer in die Wehrmachtsuniform gesteckt worden, oder?

Die kann man ja eigentlich zum "Volkssturm" dazuzählen.

Was heißt "dazuzählen"? Genau diese Klientel, sprich Jugendliche und alte Männer machten den Volkssturm ja aus.

Sie wurde am 25.09.1944 durch einen Erlass Hitler´s gegründet. Die Männer dort waren zwischen 16 und 60 Jahre alt.

Weltenbrand
30.03.04, 22:29
Ich meine SD, wollte halt nur den Namen nicht schreiben, weil es dann vielleicht irgendwie Probleme gegeben hätte.

Gruß, Pyrrhus.

OK danke, verstehe.

Bushi
10.04.04, 23:21
Mein Opa hat mir gestern über seinen Vater erzählt, also meinen Urgroßvater und erzählt das er in der Schlacht von Verdun gefallen ist. Mein Opa selbst war beim Frankreichfeldzug dabei. Dort war er Schütze in einem MG Trupp er hat mir seine "Wanderkarte durch Frankreich" gezeigt die sind am Tag 62 km mit voller Ausrüstung marschiert. Er hat mir erzählt dass einige ihren Infanteriespaten weggeworfen haben weil der immer gegen die Kniekehle geschlagen hat. Auf der KArte hat er alle Nazi Symbole mit einem Schwarzen Filzstift übermalt. Dann war er an der Ostfront und musste in einer Nacht und Nebel Aktion ein Geschütz zurück holen. Er war Spieß und hatte seinen Trupp. Als sie das Geschütz entdeckt hatten, ist er mit seinem Melder vorgekrochen um die Lage zu peilen. "Dann kam der Russe aus seinem Versteck", hat er gesagt. Ein Mashinengewhr hatte das Feuer eröffnet. Er sagte dass es keine Deckung gab. Vor ihm Schlug eine Granate ein und er kroch hinein. Als er seinen Fuß nachziehen vollte wurde dieser getroffen. Sein Melder wurde von dem MG durchsiebt. Er hat nicht geschrien, er war auf der stelle tot. Mein Opa war verletzt und durfte nach Hause. Er sagt immer dass man die Türme von Stalingrad schon gesehen hat. Erst 2002 hatte er nach 50 Jahren wieder beschwerden mit seinem Fuß. Diese sind erst ende 2003 verheilt. Jetzt ist er 89 und demenzkrank und er hat einen schwachen Kreislauf. Ich hoffe dass er mir noch erhalten bleibt.

Wilhelm I
11.04.04, 02:33
Was heißt "dazuzählen"? Genau diese Klientel, sprich Jugendliche und alte Männer machten den Volkssturm ja aus.

Sie wurde am 25.09.1944 durch einen Erlass Hitler´s gegründet. Die Männer dort waren zwischen 16 und 60 Jahre alt.

Nein, ich meine dass sicher auch viele Jugendliche und ältere Männer noch als reguläre Wehrmachtssoldaten geführt wurden, aber nur eine 3 Wochen Ausbildung hatten weil schon alles drunter und drüber ging. Diese, die offiziell eben nicht Volkssturm sind sondern halt normale Soldaten, könnte man vom Prinzip her ja schon zum Volkssturm zählen?!

Oder gibts davon nur wenige?

Übrigens SEHR zu empfehlen zum Thema persönliche Berichte von der Ostfront etc. ist das Buch "Verlorene Ehre, Verratene Treue" von Herbert Maeger!

barny
11.04.04, 03:25
Von meiner Verwandschaft ist noch nach dem Krieg ein Onkel im Moor mit 'nem Pferdegspann über eine Miene gefahren.

Und wenn ich die Soldatengräber daheim besuche, dann fällt auf, daß die meisten 1945 gefallen sind.

Das ist auch so, in den 4 Monaten 45 waren die Verluste besonders hoch, weil die Ausrüstung grottig, eine Ausbildung kaum noch vorhanden und die feindliche Übermacht total erdrückend war.

In nem Buchladen hab ich mal ein Buch mit einer Verlustanalyse gesehen, war schon interessant, aber leider zu teuer, um es zu kaufen.

PanWolodyjowski
11.04.04, 11:20
Er hat nicht geschrien, er war auf der stelle tot. Mein Opa war verletzt und durfte nach Hause.

Was ist denn nun mit deinem OPA passiert? tot und dann wieder lebendig oder was?
Hast dich wohl vertippt...

Aber echt ne harte Erfahrung...was für ein Geschütz war das denn? War wohl wichtig...

PanWolodyjowski
11.04.04, 11:25
Eine Frage:
Gibt es in Deutschland irgendwie Denkmäler, oder ein Denkmal, dass an die gestorbenen Soldaten erinnern soll, welche für immer verschwunden sind oder so getötet wurden, dass man sie nicht wiedererkannte? Das gibt es doch in fast jedem Land oder?

Wie hoch war denn die Zahl derer, die bis zum Ende des Krieges verschwunden waren oder eben nicht wiedererkennbar waren?

Blastwarrior
11.04.04, 11:36
Was ist denn nun mit deinem OPA passiert? tot und dann wieder lebendig oder was?
Hast dich wohl vertippt...

Aber echt ne harte Erfahrung...was für ein Geschütz war das denn? War wohl wichtig...


Den Melder hat das MG erwischt. Bitte genauer Lesen.

PanWolodyjowski
11.04.04, 12:44
Achso!!! Ich dachte der Melder wäre so ein elektronischer...so ne Art Walky-Talky...
Sorry, habe das nicht verstanden...

Ich kenne mich halt mit deutscher Armee wenig aus deshalb wusste ich nicht was ein Melder ist oder war...

Und nun zu meinem OPA, mütterlierseits...
Er war beim Warschauer Aufstand (ab 1. August 1944) mitbeteiligt, in Vorstädten und in Warschau...
Er verschanzte sich in einem Haus und erschoss von dort, mit seinem ersten Schuss auf einen Menschen, einen Major oder sowas, irgendeinen Befehlsleiter...
Danach ist er abgehauen...mehr hat er nicht gschossen und nicht umgebracht...nur nach dem Krieg Schweine, Kaninchen, Rehwild... :rolleyes:

Und Opa väterlicherseits, lebt auch noch, wie der andere, hat soweit ich weiß gar nichts gemacht...

Beide Omas leben noch und beide Opas, jeweils in Warschau und väterlicherseits in Neustettin (Szczecinek)...


Zum Warschauer Aufstand würde ich ein sehr gutes Buch empfehlen, auch mit einigen Bildern etc...aber 300 Seiten Text oder mehr...aber ich weiß nicht ob es das auf deutsch gibt, wurde aber von der deutschen Regierung unterstützt und von der polnischen natürlich auch; und von beiden rausgegeben...
Rot-Schwarzer Umschlag, mit einem schwarzen Fleck in der Mitte des Roten...soll das Wappen Warschaus darstellen...eine Meerjungfrau (mit Schild und Schwert...;) )

So, das war mal ein kleiner Bericht von der anderen Seite...

Bushi
11.04.04, 16:10
Hab meinen Opa mal gefragt was das für ein Geschütz war. Es war eine PAK also ne Panzerabwehrkanone. Ein Melder ist ein Mann der ein Funkgerät auf dem Rückenträgt und so ins HQ funken kann. Mein Opa meint, dass das Geschütz keinen Sinn hatte, aber es durfte ja nichts in feindliche Hand geraten. Er sagt das der Auftrag sinnlos war. Mein Opa väterlicherseits hat sich am letztem Kriegstag verletzt (Schuss in die Schulter). Das war in Wien, er ist Österreicher, bei der Heimatlandverteidigung.

Canaris
29.06.05, 16:55
Ich denke dieser Thread ist es wert, aufgeweckt zu werden. Sollte ich die alten Gefühle des werten Solos damit wieder hochbringen, entschuldige ich mich dafür.

Wie auch schon vorher erwähnt wurde, kenne ich auch das "Verdrängungssyndrom". Mein (Stief-, auch wenn er es auf dem Papier nicht ist)Vater hat quasi nie über den Krieg gesprochen. Zuerst war ich auch nicht sonderlich interessiert, aber als ich älter wurde, hätte ich ihn gerne gefragt. Mein Stiefvater jedoch gab darauf stets barsche antworten (und das lag wohl auch nicht nur daran, dass er mit mir im Gegensatz zu seinen "richtigen" Kindern am Tag höchstens einen Satz wechselte). Das einzige was ich erfuhr war, dass er von der in die Ukraine einrückenden Wehrmacht rekrutiert wurde (meine Familie lebte seit Katharina der Großen in der Ukraine, die damals preußische Siedler einlud, um die Ukraine zu kultivieren) und später in britische Kriegsgefangenschaft geriet, wo er auch (ein mehr oder weniger gutes, wie ich vermute) Englisch erlernte. Nach dem Krieg reiste er dann wie seine ganze Familie nach Südamerika, aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht einmal in einem anderen Thread erzähle...

Edit: Vielleicht könnte man das Ganze ja auch in ein anderes Forum verlegen...

Koenigsmoerder
29.06.05, 19:25
Kurioserweise haben meine beiden Großväter womöglich gegeneinander gekämpft.
Mein Großvater deutscherseits war Funker und war nach dem Frankreichfeldzug in Brüssel stationiert und hat sichs da relativ gut gehen lassen, bis dann 43 massenhaft Leute nach Tunesien geschickt wurden.
Er hat allerdings die Tropentauglichkeitsprüfung nicht bestanden, und ist in Italien geblieben. Er kam dann als Spezialist zur 1.Fallschirmjägerdivision (war aber natürlich kein echter Fallschirmer) und hat bei Monte Cassino gekämpft.
Genauso wie mein Großvater algerischerseits, der auf der anderen Seite bei den Freifranzosen gedient hat.
Glücklicherweise haben beide den Krieg relativ gut überstanden.

Peter der Große
29.06.05, 22:31
*Hüstel* Ganz schön staubig hier. :rolleyes:

Mein Opa väterlicherseits war von Anfang an dabei, meistens im Osten. Letzter Fronturlaub 1943, wenigstens hat er seinen Sohn noch kennen gelernt. Er fuhr im März oder April '45 mit seinem Panzer auf eine Miene.

Mütterlicherseits hat es mein Großvater etwas besser gehabt. Er war schon vor dem Krieg bei der Polizei und musste nur am Kriegsende nach Italien zur Partisanenbekämpfung. Nach dem Krieg musste er (weil er gelernter Landwirt war) für ein Jahr auf einem Hof in Bayern arbeiten. Der dortige Hofherr hatte es nicht geschafft. Danach konnte er endlich zu seiner Familie, die die Flucht aus Hermannsbad (schon damals Polen) komplett überlebt hat, fast ein Wunder.

P.S. Wenn der Thread im OT besser aufgehoben ist, bitte dahin schieben. :)

Daiq
29.06.05, 23:39
Mein "richtiger" Opa ist wohl im Januar 1945 gefallen. Eine Vermisst- oder Todesmeldung der Truppe liegt nicht vor. Auf dem letzten Heimaturlaub hat er noch meinen Vater gezeugt. Meine Oma hat ihn 1947 oder 1948 für tot erklären lassen, um wieder heiraten zu können. Mein "Stief-"Opa ( im Grunde genommen ist er mein Opa, ich kenne schließlich keinen anderen ) ist heute 85 und erfreut sich mehr oder weniger guter Gesundheit. Er war von 1939-1945 im Krieg, glücklicherwiese bei den Funkern, die immer ca. 10 bis 20 km hinter der Front her sind. Er hat Polen, Frankreich und Russland hin und wieder zurück mitgemacht. Einiges, was er mir erzählt hat, war sehr interessant. Allerdings wird da im Abstand von 40 bis 50 Jahren einiges durch "Landserromantik" verklärt sein.

Mein Großvater mütterlicherseits hat den Krieg auch überlebt, allerdings starb er kurz nach meiner Geburt, so daß er mir keine Erinnerungen mitteilen konnte.

Stauffenberg
30.06.05, 00:22
...*Hüstel* Ganz schön staubig hier. :rolleyes: ...
Ähem, das ist wohl meine Schuld, ich habe den Thread heute nachmittag beiläufig im Chat erwähnt, und da muss es den werten Admiral wohl irgendwie überkommen haben... :engel:

Wie auch immer, die Geschichte meiner Vorfahren ist von Helden oder "alten Landsern" im ursprünglich-kernigen Sinne dieses Threads weitgehend frei:

Mein Großvater mütterlicherseits war Jahrgang 1900 und damit für den Krieg des großen Kaisers zu jung und für das Remake des kleinen Gefreiten schon zu alt. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht gerade deshalb) war er zeitlebens ein stramm-nationalkonservativer Militarist. Die Familienfama will immerhin wissen, dass er im März 1945 in den Reihen des pfälzischen Volkssturms doch eine Art Fronterlebnis gehabt habe, als er nämlich auf nächtlichem Vorposten im Straßengraben vor seinem Heimatdorf von drei freundlichen Amerikanern geweckt wurde, welche seine Jagdflinte, Panzerfaust und Armbinde konfiszierten, ihn in recht gebrochenem Deutsch fragten, ob sie sich auf der Straße nach "Buckenham" (Bockenheim) befänden und ihn, als er, den Heldentod für Führer, Volk und Vaterland feige verschmähend, kollaborierend bejahte, auf seinem Drahtesel friedlich seines Weges schickten.

Großvater väterlicherseits war strammer Parteigenosse seit 1927 und diente von 1940 bis 1943 bei der Flugabwehrartillerie, zunächst in Eckernförde. Dortselbst erlebte er den einzigen Bombenangriff seiner Militärlaufbahn im Lazarett, wo er wegen Durchfalls behandelt wurde. Ende 1942 wurde er nach Nordafrika versetzt, im Frühjahr 43 auf einem Markt in der Gegend von Tunis beim Versuch, Orangen zu erwerben, durch Jabo-Feuer an beiden Beinen ernsthaft verletzt und in ein Feldlazarett verbracht, wo er im Mai mit dem Rest der Heeresgruppe Afrika von den Allierten kassiert wurde. Bis 1946 befand er sich in Kriegsgefangenschaft in Schottland, wo er, als Erntehelfer bei einem Pubbesitzer und Nebenerwerbslandwirt in der Nähe von Paisley eingesetzt, dessen Töchterlein freite und nach Überwindung einiger auch eher unheroischer Schwierigkeiten als Braut ins Teutonenland heimführte, woselbst sie zu meiner hochverehrten Großmutter Mary wurde...

Um zumindest auf ein Wenig Heldentum und Schlachtendonner in meiner Sippe zu stoßen, muss man, zu meiner Schande im Angesicht aller bekennenden Petrischalen-Bewohner sei es gesagt, auf ebendiese Oma Mary zurückgreifen, beziehungsweise auf ihren älteren Bruder Malcolm. Er war Berufssoldat im Dienste seiner Majestät, geriet im September 44 als Corporal bei den 7th Kings Own Scottish Borderers in Arnheim schwerverwundet in deutsche Kriegsgefangenschaft und starb 1956 als hochdekorierter Batallion-Sergeant-major am Suez-Kanal, entweder, weil sich sein Rover überschlug oder weil ihn ein Kamel biss und er sich darob eine Blutvergiftung zuzog. (Die Angaben meiner geschätzten britischen Vettern differieren in dieser Hinsicht je nach Menge des gemeinsam konsumierten Whiskeys).

Elvis
30.06.05, 00:54
Danke werter Stauffenberg. Ich schätze wir kennen nun den Grund, warum wir den Krieg verloren haben.
Kein Wunder, das ihr den Avatar eines Widerständlers gewählt habt. :D

Der Zarewitsch
30.06.05, 03:25
Mein Großvater mütterlicherseits,Jahrgang 05,kam in den 20ern zur Reichswehr und wurde Berufssoldat.
Angefangen als Kavallerist in Potsdam und weiteren Stationen in Ludwigsburg und Würzburg,wurde er Battalionszahlmeister bei der 1939 aufgestellten fränkisch-sudetendeutschen 98. Infanteriedivision (Battalion 282).

1940 - Frankreichfeldzug.Während der Besatzung in der Champagnerhauptstadt Reims in seiner Position als Nachschuboffizier in Saus und Braus gelebt.

1941 - Sammelraum Egerland.In Marienbad meine Oma kennengelernt und geheiratet.Deren Vater hat im WK I als kuk-Soldat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Sommer `41: Ostfeldzug - Heeresgruppe Süd,dann Mitte.Marsch auf Moskau.
Bis zum Winter waren die meisten seiner engeren Kameraden gefallen.Anfang Dezember bekam er den "Heimatschuß" - Granatsplitter im Nacken.Danach für den Rest des Krieges nicht mehr einsatzfähig.

Bis 1945: Ausbilder in Ostpreussen.Danach in Traunstein.Dort sollte er mit einer Handvoll Hitlerjungen die anrückenden Amerikaner abwehren.Nachdem der die Buben heimschickte,wurde er vors Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt.Das Urteil wurde nicht vollstreckt,weil die Amis rechtzeitig einrückten.

Nach kurzer Gefangenschaft in Traunstein,heimgekehrt nach Augsburg.Den Krieg im Rang eines Hauptmannes beendet.

Von meinem Opa väterlicherseits - USA - weiß ich nichts.Mein "Stief"-Opa wurde erst 1944 zur US Navy eingezogen und diente auf einer Marinebasis an der Ostküste.Feindkontakt blieb im erspart.


PS: Die 98.ID kämpfte nach Moskau 1942/43 im Mittelabschnitt und kam Mitte 43 in den Süden (Kubanbrückenkopf).1944 Rückzug auf die Krim.Dort samt 17.Armee von Hitler abgeschrieben am Schwarzmeerstrand verblutet.
Aus den kläglichen Resten Neuaufstellung zur 98. Volksgrenadierdivision.Bis Kriegsende Einsatz in Italien,Raum Rimini.

Literaturhinweis:
Kampf und Ende der Fränkisch-Sudetendeutschen 98. Infanterie-Division
von Martin Gareis, bei Amazon für 12,95€
http://images-eu.amazon.com/images/P/3895551848.03.LZZZZZZZ.jpg

the general
30.06.05, 09:24
Hm von meinen Großvätern weiß ich nicht viel. Der Großvater mütterlicherseits vor meiner Geburt und das einzige was ich weiß war das er in französischer Kriegsgefangenschaft war.

Mein Großvater väterlicherseits ist gestorben als ich 10 Jahre war, da interessierte mich das Thema noch nicht so brennend, wie man sich bestimmt denken kann.

Meine Familie väterlicherseits hat damals noch in Nord-Serbien gewohnt. Sie mussten 1944 dann vor den Russen fliehen. Mein Opa wurde im Laufe des Krieges zur Waffen-SS eingezogen und wurde 1945 von den Amerikanern in Österreich gefangengenommen.

Er war auch lange Zeit im Lazarett, weil er eine Kugel ins Bein und eine Kugel in die Schultern bekam. Mehr weiß ich nicht.

Der Opa väterlicherseits von meinem einen Cousin war bei irgendwelchen Sturmtruppen und war den ganzen Krieg über im Osten und wurde dort gegen Ende des Krieges gefangen genommen.

Dr. w.c. Gerland
30.06.05, 10:48
Wie der noble general wissen Wir auch nicht allzuviel über die Kriegserlebnisse Unserer Großväter. Unser Großvater mütterlicherseits, Jahrgang 1923 wurde nach Russland geschickt und überlebte nur durch Glück. Als er sich umdrehte durchdrang eine Kugel seinen rechten Gehörgang und kam auf der anderen Seite wieder hinaus. Hätte er sich nicht umgedreht, wäre es das gewesen. Auf seinem rechten Ohr blieb er sein Lebtag taub. Er kam dann in russische Kriegsgefangenschaft nahe Moskau und wurde dort als Mechaniker eingsetzt. Sein Weg zur Arbeit führte jeden Tag zu einer Werkstatt in der Nähe des roten Platzes. Nach seinen Erzählungen wurden er und seine Kameraden von den Russen recht gut behandelt. Anfang der 50er Jahre kam er dann wieder nach Hause zu seiner Familie. Alle hatten den Krieg ohne großen Schaden überlebt.

Der Großvater väterlicherseits war zum Glück noch zu jung für den Krieg. Der Urgroßvater väterlicherseits war allerdings irgendwo in Griechenland eingesetzt. Er war Unteroffizier bei der Luftwaffe und hatte wohl eher einen "Bürojob". Für die Front wäre er in seinem Alter (Jahrgang 1899) wohl kaum noch fähig gewesen. Da Wir Unseren Urgroßvater nicht kennenlernten und sich die Familie väterlicherseits damals auch nicht für die Kriegserlebnisse interessierte wissen Wir anhand von Fotos und einigen kleinen Erzählungen des Vaters nur soviel wie das das oben genannte.

EDIT: Wenn Wir schonmal dabei sind handeln Wir auch gleich noch einen Unserer Urgroßväter, den Vater Unserer Großmutter mütterlicherseits ab.
Er war im ersten Weltkrieg Leutnant zur See und wurde im zweiten Weltkrieg auf einem Minensucherschiff eingesetzt. Dort machte Ihm aber sein steifes Bein (die Folge eines Schusses ins Bein aus dem ersten Weltkrieg) sehr zu schaffen. So wurde er nach Hause geschickt und Leiter einen kleinen Munitionsfabrik Krümmel bei Hamburg. Aber auch diese Tätigkeit konnte er durch seinen Rheumatismus und die Verwundung nicht weiter ausführen. So ging er 1943 in Pension und widmete sich nunmehr der Familie. Er war Zeuge der Bombenangriffe auf Hamburg und verlor dadurch zwei Schwestern. Das alte Fachwerkhaus der Familie brannte komplett nieder und die Familie kam bei Nachbarn unter. Wie so viele verfolgte auch er die Aussage: Right or wrong my country. Er war nie in der Partei und auch nicht Sympathisant. Auch durch die Bombenangriffe war er nicht wie soviele nach dem Krieg verbittert gegen die Engländer und Amerikaner. Er sah es einfach als die logische Folge durch diesen von Deutschland ausgehenden Krieg. Desweiteren wurde seine Tante, die Ihr Lebtag geistig behindert war und im Rollstuhl saß "auf Kur geschickt" wie man es nannte. Wer ahnte da Böses? Fakt ist, sie kam nie wieder und mein Urgroßvater erhielt ein Schreiben, dass eine Grippe sie niedergestreckt hätte. In den Sarg ließ man ihn aber auch nicht gucken (er war vermutlich nur mit Steinen gefüllt).


Der Bruder Unserer Großmutter war irgendwo im Westen. Als die deutschen Truppen schon auf dem Rückzug waren wurde er, als er einen guten verwundeten Freund retten wollte von einer Kugel getroffen. Er war sofort tot.

Arminus
30.06.05, 10:54
Mein Großvater väterlicherseits ist '39 zur Wehrmacht gekommen, Fall Weiß, Fall Gelb, Barbarossa. Dort, ähnlich wie beim Großvater des Zaren, Granatensplitter abbekommen und Ausbilder in der Heimat geworden. Hat während des Kriegs meine Oma kennengelernt. Weiß gar nicht, wo er in Gefangenschaft war, aber bei den Russen wohl nicht.

Mein Großvater mütterlicherseits, Jahrgang 1914, ist '40 oder '41 zur Waffen-SS gekommen. (Angeblich, weil er Parteimitglied war, das wiederum, weil er Landwirt war...) War dort KRad-Melder, laut eigenen Aussagen in Nordafrika und Frankreich, wo er dann auch in Kriegsgefangenschaft geriet. Durfte ein paar Jährchen in einem Bergwerk in der Auvergne verbringen, bevor er nach Hause durfte...

Preussenhusar
30.06.05, 11:19
Mein Großvater mütterlicherseits war weißer Jahrgang, 1901.
er wurde 1945 noch zum Volkssturm gezogen, mußte aber nicht mehr antreten.

Vätersicherseits (1906) war er in Italien und im Osten, konnte sich aber als Mechaniker hinter den Linien immer gut aus der Gefahrenzone halten.

Glücklicherweise sind in meiner engeren Familie keine Onkel oder Tanten gefallen oder gefangengenommen worden.

Ein seltener Fall, aber es ist so.

Eine Anekdote aus dem Osten:
Auf dem Rückzug 1944 traf er mit seinem Opel Blitz am Straßenrand ein liegengebliebenes Krad.

Der Fahrer war wohl tot. Der (offenbar) Beifahrer winkte ihn heran und er hielt.
Der fremde Soldat öffnete die Türe und wollte einsteigen, rutschte aber mit seinen schlammverschmierten Stiefeln ab.

Da griff mein Großvater (Waschechter Berliner :D ) den Soldaten am Kragen und zug ihn mit den Worten in den Wagen:
"Mann, stell Dir doch nich so dämlich an"

"Als der Soldat dann saß und seinen Kragen aufschlug, war der Innenstoff rot -
Ein General !
"Au, tschuldigung, Ich wußte ja nicht.."

Der General (den Namen kenne ich nicht) erwiderte
"Hast ja recht, und nu fahr zu, schnell"


Mein großvater war halt ein Glückpilz :^^:



PH

Leprechaun
30.06.05, 12:05
Mein Großvater mütterlicherseits war Unteroffizier bei den Pionieren. War im Osten dabei, und ist irgendwann in russische Kriegsgefangenschaft geraten.

Der väterlicherseits war '45 im Volkssturm im Ruhrgebiet. Anschließend US-Kriegsgefangener in den "Rheinwiesen".

Beide waren vor und nach dem Krieg Bergleute, und sind auch beide lange vor meiner Geburt an Staublunge gestorben... Deshalb weiß ich nicht viel von den beiden....

Canaris
30.06.05, 12:20
Mein großvater war halt ein Glückpilz :^^:


:lach: Das war gut :D



Mein Großvater mütterlicherseits war Jahrgang 1900 und damit für den Krieg des großen Kaisers zu jung und für das Remake des kleinen Gefreiten schon zu alt. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht gerade deshalb) war er zeitlebens ein stramm-nationalkonservativer Militarist.

Auch erlebte Kriege schützen vor Dummheit nicht. Mein (Stief-)Vater vertraute mir z.B. am Sterbebett an, dass "die Juden wiederkommen".
:rolleyes:

Faultierasai
30.06.05, 16:10
Mein Grossvater war Nazi durch und durch. Er wurde 76 Jahre alt. Davon saß er rund 40 Jahre in diversen Gefängnissen. Unter den Nazis aufgewachsen und von der Propaganda beeinflusst hatte er unter den Nazis das beste und unter den Kommunisten das schlechteste erebt. Er war Panzerkommandant eines Tigers in einer Waffen SS Division. Weiß leider welche. In der Schlacht von Kursk haben ihn die Russen einkassiert. Hätte nicht viel gefehlt und er wäre erschossen worden. Er kam dann in ein Kriegsgefangenenlager nach Sibirien und war so ziemlich einer der letzten die heimdurften. Und er kam in die... DDR. Einen sozialistischen Staat. Er konnte nicht mal über die Straße gehen ohne einen Staatsbeamten (Polizisten) anzupöbeln. Und er war der einzige der zum Führergeburtstag die Fahne raushängte und schwupps saß er wieder wegen Volksverhetzung, Verherrlichung, Störung öffentlicher Ordnung oder sowas. Kaum kam er wieder raus sah er einen Polizisten dann irgendein dummer Spruch und schon flogen wieder die Fäuste und dann war wieder dort wo es ihm vermutlich am besten gefallen hatte. Irgendwann in den frühen 80er Jahren reichte es der SED und er sollte abgeschoben werden. Ihm wurde eine Arbeit bei BMW besorgt mit Wohnung, Pass und Einreiseerlaubnis und allem was dazugehörte für ihn meine Oma und meinen Vater. Aber er weigerte sich. So wurde er gewaltsam in die BRD abgeschoben in den Schwarzwald. Nun ist endlich Ruhe dachten die Behörden, aber denkste. Der kam zurück. Illegaler Grenzübertritt in die DDR und schwupps saß er wieder. So ging es jahrelang. So richtig gearbeitet hat er soweit ich mich erinnern konnte eigentlich nicht. Irgendwann später wurde er krank und als er wieder mal ins Gefängnis musste war ihm anzusehen das er das nicht überleben würde und so hat sich die Gefängnisleitung geweigert ihn aufzunehmen. So verbrachte er seinen letzten Knastaufenthalt zu Hause im Bett. Er hat die DDR gehasst wie kein zweiter.

Preussenhusar
30.06.05, 16:16
Auch wenn ich die politischen Ansichten eures verehrten Großvaters mir zu bewerten nicht anmaße, der Widerstandswille selbst nach so langer sowjetischer Gefangenschaft samt Indoktrination etc. ist an sich bewundernswert.

Und ein illegaler Übertritt nach OSTEN - na das hat was von Husarenstück.

Muß eine sehr starke Persönlichkeit gewesen sein, wenn auch offensichtlich nach den Erfahrungen im Kriege - offenbar , verzeiht das offene Wort - lebensuntüchtig geworden.

Aber das gab es öfter in jenen Jahren.

PH

Faultierasai
30.06.05, 17:05
Er starb als ich 5 Jahre alt war. Das meiste von ihm hörte ich von meinem Vater und meiner Oma. Ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern das er mir auch manches beigebracht hatte.
Noch heute kann ich nur durch einen Blick auf die Sterne meine exakte Position ausrechnen (weiß also wo ich bin, wie weit ich noch laufen muss, wo Norden ist und dergleichen mehr) Auch wie man das Wetter anhand der Sonnenstellung des nächsten Tages ersehen kann habe ich von ihm gelernt. Und ich muss sagen dieses Wissen nutzt mir heute noch recht oft.
Und lebensunfähig, hm ja doch das mag irgendwie stimmen. Aber ich denke das würde vielen passieren wenn sie noch als Kinder geformt werden und dann verheizt werden.

Boltar
30.06.05, 21:15
Also...
mein Urgroßvater war Oberheizer auf der SMS Goeben ("Yavuz Sultan Selim") (http://www.deutsche-schutzgebiete.de/sms_goeben.htm) im 1 Weltkrieg. Er bekam damals dafür den Halbmondorden (Bilder davon hat meine Oma noch... muß ich mal einscannen).

Mein Opa väterlicher seits war im 2 Weltkrieg Kommandeursfahrer und verlor ein Bein in Russland (glaube 1943 war das ...kann ihn leider nicht mehr fragen da er schon gestorben ist). Mein Opa mütterlicher seits war Spieß (Hauptfeldwebel) bei der Luftwaffe und verlor bei einem Luftangriff ebenfalls ein Bein. Wann das war weiß ich leider nicht genau ..werd mal meine Oma fragen.


MfG

Elvis
01.07.05, 14:44
Vor nicht alzu langer Zeit fragte ich meinen Vater mal nach seinem Stiefvater also quasi meinen Stiefopa was der so im Krieg getrieben hat.
Ich habe ihn nie kennen gelernt.

Mein Vater erzählte er wäre Kradmelder gewesen.
3 Mal habe man ihn vom Mottorrad runter geballert. Das letzte mal beim Monte Casino mit Kopfschuss. Hat er aber ohne große Folgeschäden überlebt.

Nach dem Krieg hatte mein Stiefopa aus irgend einem Grund keine Freude mehr am Mottorad fahren gehabt. :D

Duke of York
01.07.05, 15:12
Nach dem Krieg hatte mein Stiefopa aus irgend einem Grund keine Freude mehr am Mottorad fahren gehabt. :D
Vielleicht, weil dann MG-Lafetten am KRad verboten waren? :rolleyes: :D ;)

Mein Großvater mütterlicherseits war einfacher Landser im Westfeldzug. Er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft, ist aber gleich getürmt und hat sich bis nach Thüringen durchgeschlagen.

Mein Großvater väterlicherseits hatte als Jugendlicher einen Unfall (verlor Finger an der rechten Hand) und war demzufolge für den Wehrdienst untauglich.

Pain
01.07.05, 15:38
Tja, als neutraler Schweizer und Abkömmling von ebenfalls neutraler schweizer Mutter und neutralem (besetztem) Holländer habe ich kaum solche Geschichten auf Lager.

Von meinem Grossvater mütterlicherseits weiss ich, dass die italienische Armee um '42 oder '43 rum versucht haben ihn nach Italien zu holen, da seine Eltern beides Italiener waren. Er wehrte sich jedoch erfolgreich dagegen und schob Grenzdienst für die schweizer Armee; passiert ist dabei aber bekanntlich nicht viel.

Von meinem holländischen Grossvater weiss ich wenig. Ob er überhaupt je in der Armee war oder in einer Resistancebewegung weiss ich nicht, aber so wie ich meine (politisch sehr links orientierte) Familie kenne, wird er kaum mit den Nazis kollaboriert haben.

Canaris
10.07.05, 17:28
Ein weiteres glorreiches Kapitel der Lebensgeschichte meines (Stief-)Vaters :rolleyes:

http://mitglied.lycos.de/darkfun/johannvoth.JPG

Als ich dieses Wochende bei meiner Mutter anlässlich des Geburtstags ihres jetztigen Ehemannes war, hatte mich doch die Lust gepackt, etwas über die Kriegserlebnisse meines Stiefvaters zu erfahren. Leider war dieses Dokument das einzig nützliche, der Wehrpass etc könnte aber noch bei irgendjemanden meiner hiesigen Verwandschaft existieren.

Vielleicht hat er aber auch die ein oder anderen Sachen vernichtet, denn laut Aussage meiner Mutter hatte er "Schiss wegen dem Stempel unterm Arm". Die SS-Polizei-Division ist auch nicht gerade für ihre Wohltaten bekannt...

Sollte jemand Informationen zu der genannten Division (später: 4. SS Polizei Panzergrenadier Division) haben, wäre ich trotzdem dankbar :)

MADCAT
10.07.05, 18:08
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzergrenadierdivisonenSS/4SSPGD.htm

einer der links die ich gefunden habe (einfach mal bei google schauen scheint ne ganze menge über diese einheit zu geben)

Canaris
10.07.05, 18:16
Diese Seite hatte ich auch gefunden, zwar gibt es tausende Einträge, aber keine wirklich brauchbaren. Interessante Einträge waren bei "axishistory", welches es anscheinend nicht mehr gibt. Natürlich habe ich selbst erstmal im Inet gestörbert, bevor ich hier Fragen stelle :)

Stauffenberg
10.07.05, 20:12
Die SS-Polizei-division, soso, da habt Ihr ja eine regelrechte Leiche im Familienkeller... :eek: ;)

Viel weiss auch ich nicht aus der hohlen Hand über diese Division zu sagen, nur, dass er für einen Teil ihres Bestehens als "Bandenkampfverband" (ihr werdet Euch denken können, was dies im Klartext bedeutete) auf dem Balkan zum Einsatz kam, wo Teile von ihr unter anderem für die Ermordung von 218 Zivilisten in Distomo in Griechenland im Juni 1944 verantwortlich zeichneten...

Total uninteressantes Trivia: Wir hatten einen Nachbarn, der gleichfalls dieser Division angehörte (ab 1942 oder so), nach dem Krieg aber eine mäßig erfolgreiche Karriere in einer großen deutschen Volkspartei, deren Namen an dieser Stelle lieber ungenannt bleiben sollte, machte. Bei seinem Hinscheiden entblödete der Kreisverband derselben sich nicht, in seinem Nachruf unter seinen verschiedenen ausgeübten Berufen auch "Polizeibeamter" zu vermerken... :rolleyes: :D

Anbei, um dieses Post nicht gänzlich zum Spam degenerieren zu lassen, zwei Links zu einem Wikipedia-Eintrag zum Thema in *hüstel* italienischer(?) und einen auf feldgrau.com in englischer Sprache:

Wikipedia italiana (http://it.wikipedia.org/wiki/4._SS-Polizei-Panzergrenadier-Division)

feldgrau.com (http://www.feldgrau.com/4ss.html)

Canaris
10.07.05, 20:25
Vielen Dank werter Stauffenberg. Soviel wie euch über diese Einheit bekannt ist, ist auch mir bekannt :) . Alleine schon bei dem Namen konnte man sich schon denken, dass sich die "Polizisten" nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Allerdings bestand gerade zu Anfang tatsächlich aus Polizeibeamten.

Die Links sind mir leider ebenfalls bekannt.

Arminus
11.07.05, 13:52
Wüßte jemand, wo ich Informationen über Waffen-SS-Einheiten erhalte, die während oder nach Overlord und Anvil in Südfrankreich stationiert waren? Würde gern mal die Geschichte meines Großvaters mütterlicherseits überprüfen, SS-Divisionen habe ich aber keine gefunden...

the general
11.07.05, 14:16
Irgendwo gab es mal eine Seite wo eine Karte mit den Einheiten waren, kann mich aber leider nicht mehr dran erinnern wie die hieß.

Wenn ich heute Abend daheim bin, guck ich nochmal in meinen Büchern.

So mal sehen was ich aus dem Kopf noch weiß.

1944 waren in Frankreich stationiert:

12. SS-Panzerdivision "Hitlerjugend" - Normandie - 100% sicher
1. SS-Panzerdivision "LSAH" - ? - 100% sicher im Westen
2.SS-Panzerdivision "Das Reich" - Südfrankreich - 100% sicher
9.SS-Panzerdivision "Hohenstaufen" - ? - 100% sicher
10.SS-Panzerdivision "Frundsberg" - ? - 100% sicher
17.SS-Panzergrenadierdivision "Götz von Berlichingen" - ? - 100% sicher

Mehr Divisionen sind mir jetzt spontan nicht eingefallen, ich bin mir aber bei allen sicher das sie zur Invasionszeit im Westen waren, oder aufgrund der Invasion als Verstärkung in den Westen kamen.

Arminus
11.07.05, 15:50
Könnte dann wohl Das Reich sein. Er war auf jeden Fall im Süden stationiert und ist auch dort irgendwo gefangengenommen worden. Daher scheidet alles, was am Atlantikwall gekämpft hat, aus.

Wobei, die Waffen-SS wird doch auch in kleineren Verbänden gekämpft haben, die dann Wehrmachtsdivisionen zugeteilt waren, oder? Ich glaub, ich werd mir doch mal den Wehrmachtsbericht besorgen müssen...

the general
11.07.05, 16:24
Nicht unbedingt, wenn ich mich nicht irre dann wurden im Verlauf des Kampfes im Westen alle schlagkräftigen Einheiten, darunter logischerweise auch die SS-Divisionen von Südfrankreich nach Norden abgezogen um die Landung zurückzuschlagen.

Welche kleineren SS-Einheiten, also bsp. Regimenter und Bataillone oder sontiges wann genau wo gekämpft haben und unter welchen Kommando ist schwer zu sagen, weil es zuweilen oft wechselte, z.B. war mal die Panzerabteilung aufgrund der Situation mal der, mal der Division temporär unterstellt.

Den Namen der Einheit wäre schon ganz praktisch, weil so sucht man praktisch die Nadel im Heuhaufen.

Azmodan
12.07.05, 13:21
Arminus, falls Ihr zuviel Zeit habt, könnt Ihr auch das Lexikon (http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/inhaltsverzeichnisgliederungSS-R.htm) durchsehen.

Der Zarewitsch
12.07.05, 13:35
Hilfreich ist auch immer ein Soldbuch,fall noch vorhanden.Da steht die Truppenzugehörigkeit genau drin.
Oder sich gleich an das Bundesarchiv wenden.Die führen sämtliche Militärunterlagen,auch über Euren Opa.

Arminus
12.07.05, 16:10
Danke für die Infos. Hätte da aber noch Fragen:

Weiß jemand etwas über den Einsatz der Waffen-SS in Nordafrika? Von einer ganzen Division weiß ich nichts, die Einheit müßte also kleiner sein.

Von daher die Frage, wie klein kann eine Einheit der Waffen-SS sein, die einer Wehrmachtseinheit unterstellt wurde? (Oder haben die sogar einzelne Züge direkt an eine Wehrmachtsdivision verliehen?)

Um die Suche weiter einzuengen, was gibt es über Kradmelder zu wissen? Auf welcher Stufe der Heeresordnung wurden sie unterstellt? (Geb es also für den einzelnen Zug Kradmelder, erst für eine Kompanie oder ein Batallion?) Bei welchen Waffengattungen waren sie vertreten? (Ob also bei Panzergrenadieren, Panzern oder Infanterie...) :???:


Da mein Opa schon vor Jahren verschied, meine Oma mit Jahrgang 1910 auch nicht mehr ansprechbar ist und meine Mutter scheinbar nicht sehr viel über die Kriegszeit ihres Vaters weiß, kann ich nur auf sehr wenige Informationen zurückgreifen...

Stauffenberg
12.07.05, 16:50
Danke für die Infos. Hätte da aber noch Fragen:

Weiß jemand etwas über den Einsatz der Waffen-SS in Nordafrika? Von einer ganzen Division weiß ich nichts, die Einheit müßte also kleiner sein.

Von daher die Frage, wie klein kann eine Einheit der Waffen-SS sein, die einer Wehrmachtseinheit unterstellt wurde? (Oder haben die sogar einzelne Züge direkt an eine Wehrmachtsdivision verliehen?) ...
Glaube mich dunkel zu erinnern, von einem SS-Kradschützenbatallion (vermutlich BMW R75 mit Beiwagen in LMG) gelesen zu haben, das zeitweilig der 15. Panzerdivision unterstellt war, Google wirft aber im Moment nix brauchbares dazu aus...


Zur Frage betreffend SS-Verbänden unterhalb der Divisoins-Ebene und "unabhängigen" Verbänden allgemein suehe z.B. hier:

axishistory.com (http://www.axishistory.com/index.php?id=49)

the general
12.07.05, 23:21
Von einer SS-Einheit beim Afrika Korps ist mir nichts bekannt, d.h. es müsste erst später nach Afrika verlegt worden sein, heißt das es etwa 1943 nach Tunesien verlegt wurden, als viele Verbände zusammengekratzt wurden als man versuchte Tunesien gegen die Allierten zu verteidigen.

Ich habe bevor ich den Post hier zu Ende geschrieben hab mal auf einer guten mir bekannten Seite über den Krieg in Nordafrika angeguckt, dort habe ich aber nichts über unterstellte SS-Einheiten gefunden.

Bist du sicher das er nicht in der Werhmacht war?

Nun Vorsicht Halbwissen! ;)

Also Kradmelder sind wie der Name schon sagt, Melder die mit einem Motorrad, auch Kraftfahrrad (Krad) genannt unterwegs. Also müssen sie logischerweise vor allem bei der Panzertruppe, bei den Panzergrenadieren und bei den motorisierten Infanterieverbänden und sonstigen motorisierten Verbänden gewesen sein.

Ich schätze aber das es Kradmelder bei jeder Division gab und bei jedem Korps und ähnlichen Großverbänden, denn schließlich war die Entfernung zu groß um zu Fuß zurückgelegt zu werden.

Ab wann die Melder aber genau zugeteilt waren weiß ich nicht, ich schätze mal das in der Kompanie improvisiert wurde und erst das Bataillon Kradmelder hatte.

Arminus
13.07.05, 14:28
Waffen-SS und Nordafrika, das waren seine Aussagen. Wobei ich Tunesien eher für unwahrscheinlich halte, schließlich hat er später noch in Frankreich gedient. Oder wieviele Einheiten konnten da noch evakuiert werden?


Laut Lexikon der Wehrmacht war ein Kradmelderbatallion bei der 15. Panzerdivision, ist aber nicht als SS~ gekennzeichnet...

Cerberus
13.07.05, 14:39
Wär's möglich, daß er erst in Nordafrika war und später bei der Waffen-SS?
Ab 1944 wurden immer wieder ganze Einheiten von Heer, Luftwaffe und Marine zur Auffüllung von Waffen-SS Verbänden verwandt, z.B. nach der Invasionsschlacht, weil der Personalstamm der Waffen-SS dafür nicht mehr ausreichte.

Stauffenberg
13.07.05, 15:02
Laut Lexikon der Wehrmacht war ein Kradmelderbatallion bei der 15. Panzerdivision, ist aber nicht als SS~ gekennzeichnet...
Ohne nachgesehen zu haben, behaupte ich dreist, dass dort wohl von einem Kradschützenbatallion die Rede ist. Ein Kradschütze war nicht dasselbe wie ein Kradmelder, ein Kradschütze war eine Art "Dragoner" im Ursprünglichen Sinn des Wortes, nämlich ein aufs "Pferd" (bzw. in unserem Fall Motorrad) gesetzter leichter Infanterist, während ein Kradmelder mehr ein glorifizierter, niemals zum eigenen Batallion organisierter, sondern irgendeinem Feldstab zugeteilter Briefträger war. ;)

Arminus
13.07.05, 15:32
@Cerberus: Glaub ich nicht, werd's aber mal prüfen. Meine Mutter erwähnte irgendwann mal sein Einzugsdatum, er war nicht von '39 an dabei.

@Stauffi: Jetzt, wo Ihr's sagt... Hm, so gesehen, könnte er beides gewesen sein...

the general
14.07.05, 20:38
Naja im Moment können wir dir ja nicht helfen, aber hier ist noch eine Seite wo du mehr herausfinden kannst:

Isch glicke (http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Suche.htm)

phob
15.07.05, 09:40
Ich erinner mich düster an eine Seite namens wss.org oder ähnliches dort wurden auch kleinere Verbände der Waffen SS aufgeführt

Azmodan
15.07.05, 10:17
Es gibt noch eine englischsprachige Seite die durchwegs eigentlich ganz brauchbar ist:
http://www.feldgrau.com/ss.html

Der schwarze Herzog
16.07.05, 04:09
Um noch einmal auf die Grossväter zurückzukommen:

Ein Grossvater von mir hat die wohl bis dato grösste Schiffsanlansammlung in der Geschichte der Menschheit miterlebt, nämlich die bei der Landung in der Normandie. Er diente bei der Kriegsmarine und seine sein Aufgabengebiet (und das seiner Kameraden) bestand darin den eben genannten Schiffskonvoi mit der Küstenartillerie zu versenken. Er selbst hat den Krieg selbst unversehrt überstanden nur wurde er dazu eingeteilt die eigenen Minen zu räumen. Dabei löste ein Kamerad neben ihm eine Mine aus was dem Mann das Leben kostete. Mein Opa selbst hatte Glück das ein Baum zwischen der Explosion stand und somit die grösste Wucht abwehrte. Leider wurden seine Beine/Füsse teilweise zerschmettert bzw. mit Splittern zersiebt so das die Ärzte im damaligen Frankreich ihm die Beine abnehmen wollten. Das war für ihn völlig inakzeptabel und er konnte sich schliesslich durchsetzen. Nach unzähligen Folge-Operationen und speziell angefertigten Stiefeln kann er sogar bis zum heutigen Tage gehen. Doch selbst nach so langer Zeit kann es vorkommen das er Nachts im Schlaf plötzlich anfängt zu schreien. Da wird einem erst bewusst wie grausam der Krieg ist und das man ihn nie vergisst.

Mein anderer Opa lebt ebenfalls noch aber er erzählt ebenso nichts über den Krieg. Muss mich daher wieder auf erzählungen meiner Grossmutter stützen.
Er war an der Ostfront (k.A. wo überall) und kam irgendwann in Russische Gefangenschaft. Er konnte jedoch bei einem Marsch flüchten und schlug sich dann zu Fuss bis nach Deutschland durch. Eine grosse Geste wurde ihm in Polen zuteil als ihm von gütigen Menschen Kleidung gegeben wurde die ihm auf der Fluch geraubt wurden. Nachdem was wir den Polen angetan hatten ist das wirklich unglaublich.

So spannend die Geschichten für mich sind, so ungern möchte ich sie erleben.