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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Und plötzlich waren alle Vasallen weg ...



Oliver Guinnes
28.04.04, 08:56
Alexandria, Mai 1157

Gebhard Billung, Herzog von ganz viel und Graf von auch viel, setzt sich in einer feierlichen Zeremonie eine funkelnde Krone auf’s Haupt und nennt sich von nun an, Gebhard Billung König von Ägypten, Sohn Rahs und weiterhin Herzog von ganz viel und Graf von auch viel.

Danach dachte er sich, dass erstens der Titel etwas komisch klingt und zweitens das Reich zu reorganisieren sei. Insbesondere die Formulierung mit dem viel stört Ihn. Also verteilt er ein paar Titel und schafft noch den ein oder anderen. Dabei fällt ihm, dass er vielleicht auch seinen Erben bedenken solle, damit dieser Ehre und Ruhm sammeln könne. Gesagt getan. Dem Knaben die Grafschaft Braunschweig als Eigengut und den Ursprungstitel der Billunger, Dux Saxonia, an den lieben Stefan gegeben. Und dann?

Schwupps, alle 40+ Vasallen wechseln mit dem Herzogtitel zu jung Stefan! Verdammt. Na gut nicht so schlimm, Scuttage hatte ich so oder so meist auf niedrig gestellt und mit den neuen ägyptischen Eigengütern kann ich jeder Zeit eine stattliche Zahl Truppen ausheben, das gleich gilt für MeckPom und die lettischen Gebiete. Sollte also gehen, zumal ich auch weiterhin auf die Truppen meiner Aftervasallen (ich nenn das mal so: Vasall meines Vasallen) zurückgreifen kann.

ABER, da habe ich eine Rechnung ohne den kleinen Stefan aufgemacht. Der bekommt von irgend so einem Suicid gefährdeten Emir den Krieg erklärt, bitte den lieben Pappi um Hilfe. Klar, Pappa ist mal nicht so und sammelt die Truppen. Das dauert ein bisschen, da auch welche aus dem Norden kommen sollen und will als diese eingetroffen sind auch die Aftervasallen fragen und was is? Pustekuchen bei der Hälfte oder so. Sie seien nicht loyal genug. O.k. Loyalitätsveränderungswerte gecheckt. Negativ! Wegen schlechter Reputation! Kaum positive Beiträge von Prestige und Diplowerten. Wie das? Reputation ist doch super (kein wunder bei einer wir haben mal eben Ägypten erobert hohen Pietät), Prestige bei 1xxx und Diplowert mit Kanzler 20+, wie kann da die Loyalität sinken? Und dann dämmerts mir, war da nicht klein Stefan? Verdammt, es geht um die Loyalität zu diesem. Der scheint das zu vermasseln. Was wenn das so weiter geht? Dann gibt’s bald Aufstände. 40+ Grafen am revoltieren, bloß weil die Frucht Gebards Lenden ein böser Bube und Idiot ist. Panik.

Wenige Tage und einen tragischen Unfall später erbt Gebhard den Herzogtitel zurück und die Loyalität steigt wieder in zügigen Schritten. Pfft. Noch einmal gut gegangen. Nur werden jetzt langsam die Erben knapp, und die Frau ist mittlerweile in den 30ern, da wird wohl nicht mehr viel kommen. Aber das gibt’s sicherlich eine Lösung ….

Was ist die Moral von der Geschichte werte Herren?: Wenn Ihr als Herzog von X angefangen habt, Euer Reich kräftig gewachsen ist und Ihr dann König von Y werdet, vergebt nie, ja?, niemals den Titel des Herzogs von X an nur irgendwen. Oder Ihr lauft Gefahr das der neu Herzog all Eure Aftervasallen vergrault.

Ich finde dies etwas schade, denn als RPG-Element fand ich es schön, den jeweiligen Nachfolger frühzeitig mit dem ersten Titel der Familie auszustatten und ihn so eben als Nachfolger zu markieren (so ein bisschen wie der Prince of Wales im UK). Na gut hier habe ich dann als Lösung gewählt, dass er die Grafschaft Braunschweig (Lange Zeit (im Spiel) Residenzsitz der Billunger) und das Herzogtum Holstein, das eigens dafür gegründet wurde, an ihn vergebe.

:gluck:

Elvis
28.04.04, 09:41
Danke werter Guiness für dieses Input und auch euer Arbeitgeber sei an dieser Stelle bedankt, das er euch so großzügig die Zeit hierfür einräumt. :D

Elias
28.04.04, 09:43
Sehr lehrreich und fast ein AAR. Ich werde mir Eure Schlußfolgerung hinter die Ohren schreiben.

Heinrich der Löwe
28.04.04, 09:54
Es bietet sich an, wenn man König geworden ist, nur Herzöge zu ernennen und keine Grafen. Denn man bekommt nur für Herzöge als Vasallen Prestige.

Also einen Mann zum Grafen von 3 Provinzen machen, dann den Herzogtitel geben. Nicht umgekehrt, da sonst der Herzogstitel ins Nirvana der Bugs verschwindet. Die 3 Provinzen gehören zu Domäne des neuen Herzogs und
man hat keine Aftervasallen.

In Unserem Spiel haben Wir als König von Litauen nur zwei Grafschaften als Lehen vergeben und zwar an Unsere Bastarde. Selbst bei diesen bekommt man nämlich Prestigeabzug, wenn sie kein Land haben.

Einer von denen untersteht Uns immer noch direkt als Vasall. Den anderen hat sich Unser Herzog von Mecklenburg als Vasall geschnappt.

Das Problem sind nur die Grafen-Vasallen die vor der Königswürde bestanden.

Deswegen niemals zuviele Grafen ernennen, wenn man noch Herzog ist.

Elvis
28.04.04, 09:57
Ich merke schon. Mit dem Begriff "Aftervasallen", hat der werte Guiness unser Fachvokabular wieder bereichert. :prost:

Oliver Guinnes
28.04.04, 12:40
O.k. ein Punkt zur Klärung: ich weiß nicht, ob das reproduzierbar ist oder ob es z.B. daran lag, dass ich das Spiel pausiert hatte um in ruhe den Titel zu schaffen und dann das Reich neu zu ordnen.

Werter Heinrich, ihr habt ja recht, wenn Ihr sagt, dass man nicht so viele Grafen ernennen soll. Aber als Herzog kann man meist nur 6(+/-1) Eigengüter sinnvoll führen (eventuell im Krieg gegen Heiden behalte ich die länger um sie dann am Ende neu zu verteilen und zu schauen, welche Titel sich schaffen lassen), so dass ich bei der Expansion auf die Hilfe von Grafen angewiesen war, denn merh als 40 Provinzen selbst zu verwalten ist einfach nicht möglich.

Ich fand das Phänomen eigentlich gar nicht schlecht. Soll sich doch der Sohn mit all den nervigen Grafen placken, nur das er sie eben illoyal werden ließ, das hat mir angst gemacht, so dass ich mich gar nicht erst auf revoke-Spielchen einließ sondern gleich die Meuchler schickte.

:gluck:

suo
28.04.04, 17:51
Ich finde dies etwas schade, denn als RPG-Element fand ich es schön, den jeweiligen Nachfolger frühzeitig mit dem ersten Titel der Familie auszustatten und ihn so eben als Nachfolger zu markieren (so ein bisschen wie der Prince of Wales im UK). Na gut hier habe ich dann als Lösung gewählt, dass er die Grafschaft Braunschweig (Lange Zeit (im Spiel) Residenzsitz der Billunger) und das Herzogtum Holstein, das eigens dafür gegründet wurde, an ihn vergebe.
:gluck:

Ohoh, für DEN vergleich wird Dir jeder Waliser den Kopf abreissen - Wenn er lieb ist und ihm nichts besseres einfällt.

Oliver Guinnes
28.04.04, 18:21
Ohoh, für DEN vergleich wird Dir jeder Waliser den Kopf abreissen - Wenn er lieb ist und ihm nichts besseres einfällt.

Man gut, dass ich nächste Woche nicht in Wales, sondern in Schottland bin. :D

:gluck: