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Sir H. Dowding
06.05.04, 22:04
Dies ist mein erster AAR, also werde ich wahrscheinlich ein paar kleine Schnitzer machen, aber ich versuche mich so gut zu bemühen, wie möglich.

Version: Hearts of Iron v1.06
CORE .081 auf normal gestellt

Land: USA

Unser Präsident heißt Franklin D. Roosevelt und nähert sich momentan dem Ende seiner ersten Amtszeit. Seit 1918 hat sich in der Ausrüstung der Streitkräfte wenig verändert, die winzige Luftwaffe fliegt Doppeldecker und wirft Bomben praktisch per Hand ab, die Armee ist auf Stellungskrieg eingestellt und wurde in den 20er Jahren nach Ende des Großen Krieges abgerüstet. Bleiben noch die Seestreitkräfte, die zwar zahlreich vorhanden sind, aber deren Training und Ausrüstung wiederrum der Ära der 1910er Jahre entspricht. Was für ein Glück, dass uns weder Mexico noch Kanada feindlich gesinnt sind (oder etwa doch?).

Das Modernste, was die Vereinigten Staaten momentan zur Verfügung haben sind ihre Kühlschränke, Autos und Musiker. Die Stimmung im Volk ist "ekelerregend" pazifistisch und sämtliche Amerikaner laufen scheinbar mit Scheuklappen und swingend durch die Gegend. Nicht so unser heroischer und prophetischer Präsident. Er ist es, der Sturmwolken am Himmel aufziehen sieht, von rechts bläst ein kräftiger faschistischer Wind aus Europa über den Atlantik und von links der japanische Wunsch auf ein großasiatisches Reich.

Japan traut sich ja sogar schon offen seinen Anspruch auf Guam zu postulieren! Deutschland wiederrum will Territorium unter dem Deckmantel der nationalen Selbstbestimmung erwerben, nicht zu vergessen der italienische Duce, der auch gegen den Willen des Völkerbundes das letzte unabhängige ostafrikanische Land überfällt.


Ob kurz oder lang wird die USA den bedrängten ehemaligen Verbündeten zur Seite stehen müssen und das wackelige Empire vorm Sturz in den Abgrund bewahren müssen. Nicht zu vergessen den kleinen, sagen wir einmal "protegierten" Verbündeten in Asien, die Philippinen.


Der Chef des Generalstabes Malin Craig arbeitet zu diesem Zweck folgenden Plan aus: auch bekannt unter Aktenzeichen AX/7/T5 "Der Craig'sche Verteidigungsplan"

Dieser Plan sah vor, dass ein amerikanisches Armycorps (sprich 3 Divisionen) Richtung Philippinen geschickt werden sollte, unter dem Kommando von Generalleutnant McLain oder Feldmarschall MacArthur.

Gleichzeitig sollte jeweils eine Division auf jeder amerikansichen Pazifikinsel stationiert werden, auf Guam,Wake, Midway und Hawai jeweils ein Armycorps, zusammen wären so also 21 Divisionen notwendig. Zusätzlich eine Milizdivision in Puerto Rico und eine Division um den Panamakanal zu verteidigen.

Bis diese Truppen ausgehoben sind, sollte ein Bunker- und Flugabwehrbatteriebauprogramm die Pazifikinseln und die karibischen Gebiete uneinnehmbar machen. Die Versorgung würde über ein Konvoisystem mit zentralem Verladehafen Honululu gesichert werden. Sprich von kalifornischen Häfen würden Versorgungsgüter (Munition, Verpflegung, Soldatenzeitungen, Kondome, Swingplatten, Zigaretten, Alkohol und natürlich Feldpost) nach Honululu geliefert um von dort dann über Extra-Konvois an ihr Endziel geliefert zu werden. Die Karibik würde ganz einfach über New Orleans oder Houston direkt versorgt werden. China, der zweite potenzielle Verbündete in Asien würde direkt von Los Angeles mit Öl, Gummi und Kohle versorgt.

Die Luftstreitkräfte werden in vier verschiedene Luftwaffengattungen unterteilt, entsenden dann jeweils ihren Oberbefehlshaber ins Zentralkommando der Luftstreitkräfte unter dem Oberbefehl von Oscar Westover oder seinem Nachfolger.

Die Teilorganisationen heißen:
-United States Army Air Force
unter dem Kommando von General Spaatz

-United States Strategic Air Force
unter dem Kommando von Marschall Arnold

-United States Navy Air Force
unter dem Kommando von General Kenney

-United States Fighter Force
unter dem Kommando von General Gardner

weiters ist im Zentralkommando der Luftstreitkräfte auch noch ein Vertreter der Flugzeugindustrie vertreten.

Bei Abstimmungen über den Einsatz von Geld in der Erforschung eines bestimmten Flugzeugtypes oder einem Auftrag an die Firma Boing über eine bestimte Anzahl von Flugzeugen berät sich dieses Gremium und entscheidet mit einfacher Mehrheit. Der Vorschlag wird sodann dem Präsidenten zugesandt, der zusammen mit Verteidigungsminister und dem Generalstabschef darüber berät und den Vorschlag annimmt oder zur Überarbeitung zurückschickt.

Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Flugzeugverbände einfach Luftflotte XY heißen, werden die amerikanischen Verbände z.b.: USSAF No.1 (United States Strategic Air Force No.1) heißen.

Im Kriegsfall sind die einzelnen Gattungen natürlich aufeinander angewiesen, gilt es doch die Eskorteinsätze der USFF mit den Bombeneinsätzen der USSAF zu koordinieren. Genauso mit den Einsätzen der USNAF oder USAAF.
Über den Chef des Generalstabes stimmen sich die USNAF mit der Marine und die USAAF mit der Armee aufeinander ein. Im Kriegsalltag erfolgt dies natürlich einfach und unkompliziert, da die gesamte Luftwaffe zentral koordiniert wird.


Die Marine soll so weit wie möglich und so schnell wie möglich modernisiert werden (sprich mit Flugabwehrradar, ASDIC, etc) ausgerüstet werden und auf ihre neue Aufgabe vorbereitet werden.

Auf Abwehrmaßnahmen innerhalb der USA wird verzichtet, da ein deutscher oder japanischer Bombenangriff auf Washington oder Los Angeles sehr unwahrscheinlich scheint und mit einer schlagkräftigen Marine und den neuen Abwehrstellungen im Pazif eine Invasion auszuschließen ist. Als Beobachtungsposten, zur Beruhigung der Bevölkerung und zur Bewachung von Kriegsgefangenenlagern wird mit Kriegeintritt die USHDF (United States Home Defence Force) gegründet, in der Stärke von rund 10 Divisionen oder 100.000 Mann, die als Nachfolgeorganisation der National Guard anzusehen ist.


Im großen und ganzen waren das die Ideen des Craig'schen Verteidigungsplans.

Außenpolitisch war Cordell Hull mit seiner Denkschrift Foreign Affairs - 1936 to 1946 aktiv, in der er sich für eine Stabilisierung der Beziehungen zur Sowjetunion aussprach, gleichzeitig aber eine Ausweitung des Kommunismus speziell Richtung Mexico oder Südamerika als großes Übel anprangert, dass es zu verhindern gilt.
Japans Aggression Richtung China oder Niederländisch Indien müsse unter allen Umständen unterbunden werden, vor allem mit Lieferung von Rohstoffen und Nachschub in diese Länder. Rotchina solle natürlich von diesen Lieferungen ausgeschlossen werden.

Hitler solle mit einsiger Distanz entgegengetreten werden und jedes Land, dass sich gegen eine faschistische Aggression stellt, müsse unterstützt werden (e.g.: Republikanisches Spanien, Abessinien).

Sobald die öffentliche Meinung diesen Schritt zulasse, müssten die USA auf Seiten der Demokratie den Kampf gegen die Unterdrückung aufnehmen.


Geheimdienstchef J. Edgar Hoover entwarf seine Denkschrift The enemy behind the line, in der er die Erfassung von sämtlichen Bürgern verschlug, die vor zwei Generationen noch in Ländern gelebt hatten, die zum jetzigen Zeitpunkt kommunistisch oder faschistisch regiert würde. Vor allem betroffen waren davon US- Bürger mit japanischen, russischen, deutschen, italienischen oder portugiesischen Wurzeln.
Alle Mitglieder der Kommunistischen Partei sowie verschiedener anarchistischer, sozialistischer, pro-russischer, faschistischer, nationalsozialistischer, pro-deutscher, rechtextremer, antisemitischer, anti-demokratischer oder pro-italienischer Vereinigungen sollten registriert werden und diese Organisationen verboten werden, soweit sie verfassungsfeindlich waren oder der Congress dem zustimmte.
Die deutsche, sowjetische, italienische, japanische sowie portugiesische Botschafte oder Konsulate dieser Länder wurden systematisch abgehört, gleichzeitig wurde bekannten Widerständlern dieser Länder Asyl gewährt und nach kurzer Zeit die Staatsbürgerschaft.

Über verschiedene Kanäle wurden Regimegegner ausgesucht, die als Spione (meist als Reporter getarnt oder auch als Mitglied der amerikanischen Nazipartei bzw. Kommunistischen Partei) in ihre Länder zurückkehrten (natürlich unter falshem Namen) und für den CIA spionierten.



Der Präsident war hocherfreut über diese Denkschriften und nahm alle vorschläge an, einzig allein die Bespitzelung der US-Bürger mit ausländischem Hintergrund musste entschärft werden, da es einfach zu viele waren und der Supreme Court einen Verfassungbruch sah. So wurden nur Mitglieder der oben genannten Organisationen bespitzelt und festgenommen.


Im Jänner 1936 läuft das lang erwartet Rüstungsprogramm der USA an:

-Boing und andere Flugzeugfirmen erforschen und konstruieren neue Flugzeugmodelle, von denen die ersten die serienreife erst Ende 1937 erreichen werden.
-Die Automobilindustrie konstuiert Prototypen für neue Panzer und truppentransporter.
-Die oben genannten Territorien im Pazifik und der Karibik werden befestigt.
-Mit Unterstützung der NRA (National Rifle Association) werden neue Waffen für das Heer ersonnen, von denen so manche dann für Sportschützen, Jäger und Waffennarren (zur Selbstverteidigung gegen Kommunisten, Nazis und die Briten, nicht zu vergessen die Schwarzen) erhältlich sein werden. Vielleicht mit Ausnahme des 120mm Haubitz, sonst aber alles.


Die Ziele lauten:

Bis 1939
-USAAF (1000 Flugzeuge, takt. Bomber und Schlachtflugzeuge)
-USSAF (400 Bomber)
-USNAF (400 Flugzeuge, Marinebomber und Torpedoflugzeuge)
-USFF (2000 Jäger, 1400 Escort, 300 Abfang, 300 Jabo)

-70 Infanteriedivisionen (15 Ari, 15 Pak, 10 Flak, 5 Pio)
-9 Marineinfanteristen (3 Ari, 2 Flak, 2 Pak, 2 Pio)
-12 Tankdivisionen
-6 Motor. Infanteriedivisionen

-Marine komplett modernisieren

-IC-Steigerung auf 1000 IC


Der Grundstein für eine friedliche, demokratische und sichere Welt ohne faschistische und kommunistische Unterdrücker, wurde in diesem Jänner 1936 gelegt!!!

Fortsetzung folgt...

Sir H. Dowding
06.05.04, 22:11
Wie kann ich denn Bilder aus meinem Spiel kopieren und ins Internet stellen?

Ich danke jedem, der mir das beantworten kann.

Vietminh
06.05.04, 22:15
Erstmal alles Gute für den AAR!

Also es gibt 2. Möglichkeiten:

1. Du suchst dir Webspace, ich nutze tripod.de. Screenshots machst du mit der Taste F11. Die Bilder findest du im hoI Ordner.
2. Du mailst mir deine Bilder und ich stelle sie für dich online.

Fritz d. Eisbär
06.05.04, 22:32
Version: Hearts of Iron v1.05

[/I]

Ist das ein Schreibfehler oder spielst du wirklich 1.05? Wenn ja dann unbedingt auf 1.06 patchen, macht viel mehr spass.

Ludendorff
06.05.04, 22:36
Bis 1939
-USAAF (1000 Flugzeuge, takt. Bomber und Schlachtflugzeuge)
-USSAF (400 Bomber)
-USNAF (400 Flugzeuge, Marinebomber und Torpedoflugzeuge)
-USFF (2000 Jäger, 1400 Escort, 300 Abfang, 300 Jabo)

Eine Bitte zu den Unf-Unfs: ;) Kannst Du das ganze in Divisionen angeben, da eh jeder hier ne andere Auffassung davon hat, wieviele Flieger nun in einer HoI-Divisionen repräsentiert werden (bitte jetzt nicht wieder damit anfangen http://www.versicherungsratgeber.at/gb/gif/kotz.gif ). Danke :)

Sir H. Dowding
06.05.04, 22:59
Ohne hier eine neue Diskussion anzuheizen, wieviele Flugzeuge in einer Staffel sind, bin ich davon ausgegangen, dass 1 staffel 100 Flugzeuge beeinhaltet. Aber ich werde es in Zukunft nur mehr in Staffelstärke angeben. :D

Gut das Fritz der eisbär das anspricht, denn ich hab schon versucht auf v1.06 umzustellen, aber ich fand nur eine englische bei der dabeistand, dass sie für alle Versionen funktioniert. Gut! Ich saug sie also runter, installiere sie und nichts funktioniert mehr. Wenn mir jemand von euch vielleicht verraten könnte, wo ich eine finde, die funktioniert, dann lade ich sie herunter und der AAR wird aufgepeppt, denn noch hat das Spiel nicht richtig begonnen, alles ist noch offen. Dann stell ich einfach auf 1.06 um.

Vietminh: Wenn's dir nichts ausmacht, dann schick ich dir also Bilder. Vielen, vielen Dank!

Vietminh
06.05.04, 23:03
Gar kein Problem, einfach an harchaoui@t-online.de . Ich werde sie dann möglcihst noch morgen uppen. Wenn mögich baer nicht mehr als 3 MB pro Mail, sonst könnte es sein, dass sie nicht ankommt!

Jack Beam
07.05.04, 01:16
Noch ein Tip zu den Screenshots, ändere sie von .bmp auf .jpg (einfach umschreiben) spart mächtig webspace.

ps. sehr gelungener Anfang und sehr fundiert, ist doch historisch koreckt bis jetzt oder?

Mitch
07.05.04, 09:23
.gif wär fast praktischer bei HoI-BIldern.

Sir H. Dowding
07.05.04, 12:08
Also bis jetzt ist die Geschichte noch, na sagen wir mal historical-fiction. Oder anders ausgedrückt, die Halbwahrheit.
Es wird wahrscheinlich solche Denkschriften gegeben haben, aber die USHDF hat es meines Wissens nach nie gegeben.

Die Außenpolitische Lage und die Stimmung in der Bevölkerung sind allerdings historisch, denn wie wir wissen, waren die meisten Amerikaner bis zum 7.12.1941 nicht erpicht wiedereinmal den Alten Kontinent gegen einen wohlbekannten Feind retten zu müssen.

Fortsetzung folgt...

Jack Pott
07.05.04, 14:12
Herzlich Willkommen, Sir H. Dowding.

Ein Österreicher, neu im Forum und dann gleich einen AAR über die USA - sehr interessant. Ich wünsche alles Gute.
:prost:

Sir H. Dowding
07.05.04, 14:43
Präsident Roosevelt ordnete nun also, nach dem die Depression der späten 20er und frühen 30er Jahre durch sein New Deal Programm überwunden schien, ein Aufbauprogramm für die Streitkräfte und gleichzeitig eine Charmoffensive, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich mit den Streitkräfte zu identifizieren.

Der 30. Januar 1936 wurde auf Anweisung Roosevelts zum Navy Day erkoren. Das Datum war natürlich bewusst gewählt, denn an diesem Tag vor genau drei Jahren wurde Hitler Reichskanzler und so sollte die neuerliche Machtdemonstration der USA als Einschüchterungsgeste gelten.

Warum der Tag Navy Day und nicht etwa Army Day oder Air Force Day hieß, war auch klar, denn weder Air Force noch die Army waren mangels Personal und Ausrüstung in der Lage Deutschland Angst und der Bevölkerung Vertrauen einzuflößen.

Am 30. Januar übertrug NBC (National Broadcast) und CBC (Columbia Broadcast) eine Rede des Präsidenten zur Lage der Nation. Hier die wichtigsten Passagen:

Bürger der USA! Landsleute!

Schon im Jahr 1776 legten die damals dreizehn Gründerstaaten der USA den Grundstein für die bürgerliche Freiheit und den Wohlstand der heute 48 Bundesstaaten. Seit damals galt die Navy als der Garant der Sicherheit der Nation, da uns von unseren Nachbarn keine Gefahr drohte und droht.

Dank unserer Navy ist unsere Sicherheit auch heute noch gesichert, während Staaten, die schwächer als ihre Nachbarn sind, gnadenlos überfallen werden. So geschieht es derzeit mit Äthiopien, einem von zwei freien Staaten Afrikas. Entgegen den Rufen einiger Senatoren werden wir weiterhin schützend unsere Hand über bedrohte Staaten legen. Momentan über Liberia und die Philippinen, doch werden sich in Zukunft mehrere Staaten finden, die Hilfe brauchen werden, im Kampf gegen aggressive Nachbarn. Diesen sei versichert, dass wir sie immerzu mit offenen Armen empfangen werden.

Im Sinne des Weltfriedens und des Wohlstands richte ich mich mit einer Bitte von einer zivilisierten Nation zu anderen an Italien und fordere sie auf, sich aus Äthiopien zurückzuziehen und von weiteren Eroberungen abzusehen. Vor einer Stunde überbrachte unser Botschafter in Rom Signore Mussolini mein Angebot als Vermittler zwischen beiden Kriegsparteien zu fungieren. Ich bitte sie inständig dieses Angebot anzunehmen und das Ansehen ihrer großen Nation nicht zu beschädigen...

Der Rest der Rundfunkansprache befasste sich mit dem Ende seiner Amtzeit und seiner Neukandidatur, den allgemeinen Wirtschaftsdaten der USA und einer positiven Beurteilung seiner Leistungen im Kampf gegen Arbeitlosigkeit und Wirtschaftsflaute.

Doch diese Rede schlug dem Präsidenten hohe Wellen aus Europa entgegen. Der Duce hatte sein Angebot natürlich piktiert zurückgewiesen und von anarchistischen Buschmännern geredet, die lang genug Italiens Kolonien bedroht hatten. Frankreich, dass seit den hohen Verlusten des Großen Krieges seinen Pazifismus hegte wie eine seltene Pflanze, sprach von "Kriegstreiberei" und beanstandete, dass ein Land, das nicht einmal Mitglied des Völkerbund sei, sich nicht als Hüter des Friedens aufspielen solle. Großbritannien sah in jedem verbalen Angriff gegen europäische Staaten die Gefahr der Destabilisierung und war demnach bemüht sich Italien wohlwollend neutral zu zeigen und Hitler gleichzeitig Verständnis entgegenzubringen, denn war der Versailler Vertrag nicht vielleicht doch ein wenig zu hart gewesen. Doch es gab auch Außnahmen, so naturgemäß Liberia, die Philippinen und Äthiopien, aber auch Tschiang-Kai-Schek gratulierte über chinesische Zeitungen dem Präsidenten zu den klaren Worten und das chinesische und amerikanische Außenministerium vereinbarten für den 25. Mai 1936 einen Staatsbesuch Tschiang-Kai Scheks mit Gattin und dem chinesischen Außenminister Chang Tsun in Washington. Die chinesische Gesandschaft würde per Flugzeug der United Airways mit Zwischenstop bei Marschall MacArthur in Manila und in Hawai am 20. Mai in Los Angeles landen und dann per Bahn durch ganz Amerika Richtung Washington fahren. Mr. und Mrs. Roosevelt würden bereits in Denver am 22. Mai den Zug erwarten, um dann die restliche Strecke mit den beiden zurückzulegen. Anschließend an den Besuch in den USA würde ein Besuch Kanadas folgen um von Montreal aus bis Vancouver zu fahren und dort wiederrum die Heimreise anzutreten.

Der Besuch wurde ein voller Erfolg! Generalissimo Tschiang-Kai Schek besuchte mit seiner Frau die chinesischen Stadtviertel von Los Angeles, San Francisco und Washington, besuchte die Niagarafälle und besprach sich mehrere Stunden zusammen mit den Außenministern der beiden Staaten und Präsident Roosevelt.
Mrs. Tschiang-Kai Schek besuchte zwischenzeitlich zusammen mit Mrs. Roosevelt chinesische Austauschschülerinnen in Washington und wünschte ihnen viel Erfolg bei ihrer Ausbildung. Weiters besuchten beide Damen mehrere Waisenhäuser und Kinderheime, in denen Mrs. Tschiang-Kai Schek die Patenschaft über insgesamt zehn Kinder übernahm. Mit den Worten "China ist arm, aber jeder muß etwas geben um Kindern zu helfen!" wies sie die Danksagungen der Heimleiterin zurück. Krönender Abschluss des Besuches war die für die ausländischen Gäste abgehaltene Parade der amerikanischen Atlantikflotte und dem darauffolgenden Ball im Weißen Haus, zu dem sämtliche in Washington residierenden Botschafter eingeladen waren. Einzig der italienische Botschafter schickte seinen Stellvertreter und ließ sich wegen Krankheit entschuldigen, während der sowjetische Botschafter die Einladung mit den Worten "kapitalistisches Brimborium" zurückwies.

Noch bevor die chinesische Delegation Amerika erreicht hatte, ließ das amerikanische Unterrichtsministerium mit einer Kampagne aufhorchen, die entgegen der Präsidentenrede keinerlei Reaktion des Auslandes zur Folge hatte. In jeder Bibliothek des Landes hingen seit Montag, dem 15. April Plakate, mit dem Text Books can not be killed by fire! Books are weapons in the war of ideas!. Die Kampagne war eindeutig gegen die Bücherverbrennungen in Nazideutschland der Jahre 1933 und 1934 gerichtet und sollte gleichzeit den Bürgern vor Augen führen, in was für einer Freiheit sie leben dürfen, während andere Völker geknechtet wurden.

Der amerikanische Ausleger der NSDAP reagierte auf die Kampagne mit Demonstrationen im Süden der USA, aber auch in Washington. Von bolschewistischer Propaganda war die Rede, aber es gab auch Banner auf denen "Jüdische Schundliteratur muß vernichtet werden!" geschrieben stand. Die zwei Tage dauernden Demonstrationen gipfelten in der Erstürmung der Öffentlichen Bibliothek der Stadt Fellow Creek (eine Stadt in Georgia mit 25% deutschstämmigen Einwohnern) durch rund 50 Demonstranten, die die Plakate abrissen und Bücher bekannter jüdischer Schriftsteller zerrissen und rund zwanzig Bücher verbrannten. 2 Mitglieder der amerikanischen NSAP, die als Anführer der Aktion enttarnt wurden, bekamen Geldbußen in Höhe von zwanzig Dollar, der Rest der Demonstranten ging straflos aus.
Fünfzig Bibliotheken im Süden der USA mussten die Plakate aufgrund der zahlreichen Beschwerden abmachen, 200 weitere klebten sie an Stellen, wo sie praktisch unleserlich waren. In New Orleans, New York, Chicago, Los Angeles, Philadelphia und Washington organisierten die lokalen jüdischen Gemeinden Protestmärsche und Loyalitätsbekundungen mit der Kampagne der Regierung. Mit dem Besuch der chinesischen Gesandschaft, verstarb die Diskussion um die eigenwillige Kampagne und die Plakate blieben weiterhin im ganzen Land hängen.

Die erste ideologische Schlacht um die Stimmung der Bevölkerung war gewonnen, doch musste Roosevelt in Zukunft ein wenig diplomatischer auftreten, um die deutschstämmigen Bürger nicht gegen sich zu stellen, immerhin waren bald Wahlen.

Fortsetzung folgt...

Preussenhusar
07.05.04, 16:16
Edler Sir H. Dowding
Ihr habt Euren AAR sehr würdig begonnen.
Schön ausführlich und detailverliebt.

Aber wenn Ihr schon die deutsch-stämmigen und evtl die Italo-amerikaner einbezieht, ist das aus historischen oder spielstrategischen Günden ?
Bereitet Ihr da was vor ?;)

PH

Sir H. Dowding
07.05.04, 16:45
Naja, erwischt kann ich da nur sagen :D

Schauen wir mal, ob sie mir zuerst den Krieg erklären, oder mein Botschafter Hitler den Kriegeintritt beibringen muss, kein leichter Job für den Botschafter sag ich mal.

Sir H. Dowding
07.05.04, 21:50
Es folgt nun ein Auszug aus der Frauenzeitschrift Modern woman vom 24.5.1936 auf Seite 15:

http://mitglied.lycos.de/redvietminh/hpbimg/girls.jpg

Diesen Mädchen wurde die große Ehre zuteil der Frau des chinesischen Staatschefs die Hand zu schütteln und mit der sympathischen Lady ein paar Worte zu wechseln. Abschließend wünschte Mrs. Chiang-Kai Shek den Mädchen noch viel Glück in ihrem zukünftigen Leben als moderne, selbstbewusste, starke Frauen. Man sieht ihnen die Freude an. Ms. Huing Li Mai (ganz links) berichtet von ihrem Erlebnis: "Mrs. Tschiang-Kai Schek ist so eine nette Dame, sie steht für alles, was ich als modern und stark empfinde. Sie ist mein Vorbild. Wie meine Familie in Nanking erst staunen wird, wenn sie das erfahren"
Die Redaktion schließt sich den Wünschen von Mrs. Tschiang Kai Schek an, viel Glück diesen jungen, dynamischen Frauen, denen es heutzutage möglich ist den Lebenstraum ihrer Mütter und Großmütter zu leben.



http://mitglied.lycos.de/redvietminh/hpbimg/books%20don't%20die.JPG

Seit 15. April hängt in jeder Bibliothek des Landes dieses Plakat und mahnt jeden, sich nicht mit Bücherverbrennern und Kulturbanausen zu verbrüdern. Dieses Plakat schreit es in die Welt hinaus: Bücher kann man nicht töten!!!


Fortsetzung folgt...

Sir H. Dowding
11.05.04, 00:20
Jänner: Das Oberhaupt des britischen Empire King George V stirbt am 11. Jänner, Präsident roosevelt sendete ein Kondolenztelegramm und der amerikanische Botschafter überreichte einen Kranz.

Am 22. beenden Bolivien und Paraguy ihren sinnlosen Krieg mit einem Ausgleichsfrieden.

Februar: Am 1. schocktiert Deutschland die Welt mit der Reokkupation des Rheinlandes, doch entgegen Präsident Roosevelts Vermutung geschieht nichts. Frankreich und Belgien unternehmen nichts, einzig die Niederlande moblilisieren teilweise ihre Armee, scheinbar um ihre Protestnote zu unterstreichen.
Am 2. sendet Großbritannien einen Rückversicherungsbrief (Letter of reassurance) [Was ist mit reassurance gemeint? Laut Pons bedeutet es nämlich auch Bestätigung oder Beruhigung und das würde ja auch in die Appeasement Politik der Briten passen], um die Lage in Europa durch die niederländische Teilmobilmachung nicht eskalieren zu lassen.
Die Reaktion auf den britischen Schachzug folgt prompt: Belgien und die Niederlande sichern ihre Grenze und bauen die Grenzbefestigungen aus. Frankreich verhält sich immer noch ruhig.

Die Schweiz verbietet am 5. die dortige NSDAP, am nächsten Tag stirbt der ägyptische König Fu'ad. Unser Konsul teilt der ägyptischen Regierung unsere tiefste Trauer mit.

Am 17. werden die Wahlergebnisse zweier Länder mitgeteilt: in Spanien siegt entgegen unserer Erwartungen die Nationale Front, während in Griechenland Metaxas zum neuen Premier ausruft, nachdem es eine kleine Krise gab.

Der 26. bringt frohe Kunde aus Japan, denn dort wurde ein Putschversuch rechter Militärs durch loyale Truppenteile zerschlagen und Herr Hirot Koki wird Premier einer gemäßigten (=zentristischen) Regierung. Roosevelt glaubt daran, dass Japan doch noch auf unserer Seite stehen könnte.

März: Dieser Monat ist durch innen- und außenpolitische Erfolge gekennzeichnet, am 2. wird der Boulder Damm fertig gestellt, ein Lieblingsprojekt von Roosevelt, einen Tag später kehrt Cordell Hull mit einer Frohbotschaft aus Panama zurück: eine Art Freundschaftsvertrag zwischen Panama und den USA konnte ausgehandelt werden, die Spannungen wegen dem Panamakanal lassen nach. Der Status quo wird anerkannt.

Gegen Ende des Monats entschließen wir uns der chinesischen Wirtschaft zu helfen und geben ihnen das "Geheimnis" von Kautschuk, was ihre Wirtschaft um 1% wachsen lässt. Naja, Kleinvieh macht auch Mist.
Ach ja, am 24. unterzeichnen Österreich und Ungarn das II. römische abkommen.

April: Außenpolitisch passiert diesen Monat gar nichts, dafür wird der erste Schritt in Richtung Verteidigungspolitik getan. Drei neue Divisionen (ohne Brigaden) sind fertig und bilden die Hawai Territory Guard, Midway Territory Guard und Guam Territory Guard.

Mai: Am 20. Mai trifft der chinesische Staatschef Tschiang-Kai Schek mit Gattin ein, um von Präsident roosevelt persönlich am 21. die Pläne für den amerikanischen 50mm Mörser zu erhalten, das dürfte die chinesische Armee stärken.
Am 29. wird die Wake Territory Guard gegründet.

Juni: Präsident roosevelt zeigt sich sehr verärgert über das doppelte Spiel, dass die Chinesen mit uns spielen. Akzeptieren sie doch am 4. Juni eine deutsche Militärkommission! Was für eine Frechheit, mit viel Mühe kann Mr. Hull Präsident Roosevelt davon abhalten Tschiang-Kai Schek anzurufen um ihm "mal ordentlich die Leviten zulesen".
Am 11. kommt die nächste Hiobsbotschaft: Der Duce setzt in Äthiopien eine Marionettenregierung ein, Haile Selassie muss nach London ins Exil. Nun ist Liberia das letzte freie Land Afrikas.
Am 27. Juni mobilisiert Österreich grundlos seine Armee, vielleicht will Schuschnigg Hitler schrecken? :tongue: Wir gründen am 29. auf jeden Fall die Panama Territory Guard, um den strategisch wichtigen Kanal zu schützen.

Juli: Nun wird klar, warum Signore Mussolini Äthiopien nicht annektiert hat, denn am 9. Juli startet die neue äthiopische Regierung eine Charmoffensive mit der Aussage "na endlich ist jemand da, der das Land befriedet und zivilisiert, wirklich es geht jetzt allen viel besser als zuvor". Cordell Hull bringt den äthiopischen Botschafter mit eiskaltem Blick zur Tür, Präsident Roosevelt läuft knallrot an und zerschmeißt ein Glas Tja, langsam werden seine Wutausbrüche richtig schlimm!

http://www.nationalism.org/vvv/library/mussolini.gif
Signore Mussolini - Bei der Siegesparade in Addis Abeba

Am 13. Juli reagiert Hitler auf die österreichische Mobilmachung und unterzeichnet das deutsch-österreichische Abkommen, in Madrid wird ein Abgeordneter der Monarchisten erschossen, der Täter ist unklar. Hull glaubt an Kommunisten und wird vom CIA in dieser Vermutung gestärkt, während Rossevelt eher die spanischen Faschisten als Täter sieht, denen die Nationale Front einfach zu links ist.
Fünf Tage später bricht der Bürgerkrieg aus, Roosevelt lässt der rechtmäßigen spanischen Regierung (mittlerweile sind die reform-sozialistisch geworden) unser 12,7mm MG schicken. Deutschland und Italien unterstützen offen Franco, Stalin schickt widerwillig der Republik Hilfe.
Am 21. Juli geschieht in Schweden etwas unerwartetes: die seit jahrzehnten regierenden Sozialdemokraten verlieren die wahl und Schweden bekommt eine christlich-soziale (zentristische) Regierung.

August: Das unsägliche Portugal schlägt sich auf Francos Seite und schickt Freiwillige, Grand Admiral Stark erreicht mit unserer Atlantic Fleet den Golf von Lyon, offiziell zur Beobachtung des Konfliktes. Inoffiziell übergibt er die Pläne für einen gepanzerten Spähwagen (Interwar armoured car). Freude bereitet Roosevelt das Eingreifen der internationalen Brigaden, unter ihnen doch auch viele Amerikaner. Doch nicht genug der Hilfeleistung. Wir erstellen einen Konvoi von Philadelphia nach Barcelona und liefern Kohle, Öl und Stahl.

September: Deutschland führt die Wehrpflicht ein, niemand reagiert, nicht einmal Frankreich, das doch sonst immer so auf den Vertrag von Versailles pocht. Innenpolitisch gerät Roosevelts prorepublikanische Linie unter Beschuss und auf Druck von einflussreichen Industriellen (die von prodeutschen und faschistischen Vereinen beeinflusst wurden), lässt er zu, dass US-amerikanische Firmen Franco Öl liefern, ja mehr noch, der Konvoi nach Barcelona wird eingestellt! Zwei Tage lang spricht roosevelt daraufhin fast kein Wort und bleibt bis Mittags im Bett liegen, so traurig sah ich ihn selten.
Nicht einmal der Sieg von Jesse Owens bei den Olympischen Spielen in Berlin kann ihn aufheitern, da unsere Mannschaft ja gleichzeitig den deutschen Gruß leistete. Aber schmunzeln musste er schon, dass ein Schwarzer in Berlin gewinnt.

Oktober: Der spanische Bürgerkrieg verschärft sich: die Basken proklamieren ihre Unabhängigkeit, die von der Republik anerkannt wird, von Franco allerdings nicht.
Die Alliierten werden derweil durch die Neutralitätsbekundung und dem Austritt Belgiens geschwächt.

November: Am 4. November ist es sicher: Roosevelt wurde im Amt bestätigt und sieht dies nun als Votum gegen den Faschismus, doch das ist dann wohl doch sehr weit hergeholt. Einen Tag später gibt es den nächsten außenpolitischen Affront Deutschlands. Hitler schließt mit Japan den Antikomintern Pakt (welche Regierung nun in Tokio sitzt, wissen wir nicht, da alle paar Wochen ein neuer Premier ins Amt kam, höchstwahrscheinlich aber eine faschistische), der sich primär gegen die Sowjetunion richtet (wie der Name bereits sagt). Italien, Österreich und Ungarn verbessern ihre Zusammenarbeit auf der wiener Konfernz, Roosevelt glaubt an einen Widerstand klerikal-authoritärer Regierungen gegen den Nationalsozialismus, Cordell Hull hingegen spricht von nationalen Differenzen.
Am 17. besucht unser Außenminister Hull Mexiko und es gelingt ihm das Land näher Richtung Demokratie zu ziehen, nachdem es in letzter Zeit etwas zu stark Richtung Kommunismus driftete.

Dezember: Das unabhängige Baskenland existiert nicht mehr. Am 4 Dezember wurde es nach Francos Einmarsch annektiert und die Unabhängigkeit für null und nichtig erklärt. Eugene Glodstone O'Neill erhält am 15. den Nobelpreis, was für eine gute Nachricht.

Zu Jahresende ist die bedrängte Republik ziemlich unter Druck, hält sie doch nur noch Giebiete um Madrid und (ohne Landverbindung) Katalonien. Hoffentlich halten sie durch!

Fortsetzung folgt...

Preussenhusar
11.05.04, 09:56
Sir H Dowding,

Ihr könnt den Republikanern durch Konvoys mit Nachschub und Öl helfen.
Auch eine kleine Gabe in Form von Technologien, insbesondere Landkriegswaffen sind hilfreich. Ich habe als Brasilien so immer Franco unterstützt :D
Später könnt Ihr versuchen, das Land, wenn's überlebt, ins Bündnis zu holen.

Sehr ansprechender AAR soweit.


PH

Sir H. Dowding
11.05.04, 20:13
Jänner: Am 2. schließt Großbritannien im Sinne seiner Deeskalationspolitik den Anglo-italienischen Pakt, genauer Inhalt bleibt unbekannt, aber dem britischen Botschafter zufolge ist dies einfach nur ein Freundschaftsvertrag. Gegen Monatsende erhält der Bürgerkrieg die nächste Verschärfung: Katalonien erklärt seine Unabhängigkeit und mach dadurch unsere letzte Chance zunichte der Republik Hilfe zu schicken, da nun keine Verbindung mehr zu den republikanischen Gebieten um Madrid herum existiert.

Februar: Außenpolitisch ein fruchtloser Monat, Malin Craig (Generalstabschef) darf sich allerdings über Palmyra Territory Guard, Johnston Territory Guard und die Baker Territory Guard freuen.

März: Die stolzen Katalonen fallen Francos Truppen am 10. zum Opfer und werden nach nicht einmal zwei Monaten Unabhängigkeit wieder zwangseingegliedert. Berichten republikanischer Zeitungen zufolge kapitulierte Katalonien selbst nach schweren Bombardements Barcelonas nicht. Rund dreihundert Flüchtlinge versuchten mit Booten, Yachten, Kähnen und Fähren die amerikanische Atlantikflotte zu erreichen, doch unsere Schiffe mussten sie schweren Herzens wieder zurückschicken. Nur als heftiger Sehgang die seeuntüchtigen Schiffe und Boote kentern ließ, griff Grand Admiral Stark ein und leitete rettungsmanöver ein, mit dem Ergebnis, dass nach und nach 250 Personen ins Wasser sprangen, ums sich "retten" zu lassen. Schätzungen zufolge überlebten 25 Nichtschwimmer diese waghalsige Tat nicht und mussten als ertrunken angesehen werden. Die 221 Personen, die von unserer Navy an Bord geholt wurden, beantragten Asyl und wurden in die USA verbracht, wo ihre Situation geprüft wurde. 219 von ihnen wurde Asyl gewährt, zwei jedoch als Mitglieder der sowjetischen Militärkommission enttarnt und zurückgeschickt.
Am 14. März folgte wieder ein innenpolitischer Triumph der Roosevelt-Administration: Der Präsident ordnet einen 2. New Deal in vollem Umfang an, um die nationale Industrie zu stärken.

April: Durch Zeitungsberichte schlägt die Stimmung in der Bevölkerung um. Demonstrationen antifaschistischer Gruppierungen vor dem Kapitol führen zur Sendung humanitärer Hilfe an die spanische Republik, hoffentlich ist dies nicht zu spät.

Mai: Der Bonneville Damm wird fertiggestellt und sorgt für einen leichten wirtschaftlichen Aufschwung, innenpolitisch steht Roosevelt damit gefestigt wie noch nie da.
Am 20. Mai überbringt der sowjetische Militärattachée in Washington gemeinsam mit seinem Botschafter ein Wirtschaftsabkommen seiner Regierung. Dieses Papier besagt, dass zwei amerikanische Schiffswerften beim Aufbau der sowjetischen Marine helfen sollen und als Gegenzug Güter und Geld geliefert wird. Präsident roosevelt nimmt das Angebot auf Anraten von Henry Morgenthau an.
Ein neues Statussymbol der amerikanischen Überlegenheit wurde am 29. Mai vom kalifornischen Gouverneur und dem Bürgermeister der Stadt San Francisco eingeweiht: die Golden Gate Bridge

Juni: Der Trauermonat: am 22. Juni endet die seit einer Woche tobende Schlacht um Madrid, mit der Niederlage der spanischen Republik. seit Wochen schon war das Gebiet immer kleiner geworden, in dem die spanische Republik noch das Sagen hatte, bis man sich entschloss mit den letzten verfügbaren Truppen (6 Infnterie Divisionen, 1 Tank Division und 2 Milizen) die Hauptstadt zu verteidigen. Pausenlos heulten in Madrid die Luftschutzsirenen, um der Bevölkerung einen drohenden Luftangriff der nationalspanischen Bomber zu signalisieren. Erst als am 17. Juni das letzte Kraftwerk der Stadt von Bomben getroffen wurde, schwiegen auch die Sirenen. Zu der Zeit verbrachte die Zivilbevölkerung Madrids sowieso den Großteil des Tages in Kellern und Unterständen. Am 19. Juni erfolgte ein 10 stündiger Waffenstillstand, um den eingeschlossenen ausländischen Diplomaten und der Zivilbevölkerung die Chance zu geben, die Stadt zu verlassen. Bis zum 22. Juni um 13.43 leisteten die letzten regierungstreuen Verbände noch Widerstand, doch um 14.00 unterzeichnete der Verteidiger der Stadt die Kapitulationserklärung und abends um 18.00 rückten nationalspanische Verbände widerstandslos ein. Um 20.00 verkündete Franco via Rundfunk aus seinem Hauptquartier in Burgos, in einer Ansprache an die Nation, das Ende des Bürgerkrieges und das Ende der "bolschewikischen Morderbrenner und raffgierigen Kapitalisten, die einst das spanische Volk geknechtet hatten".
Am nächsten Morgen erklärte Cordell Hull Präsident Roosevelt die neue Lage auf der Iberischen Halbinsel. Mit ernstem und betretenem Gesicht lauschte Roosevelt den Erklärungen seines Außenministers. "Heißt das, das die Faschisten gewonnen haben?" "Ja Sir, das bedeutet es." "Danke, geh nun bitte Cordell, ich muß allein sein." "Aber Franklin, bist du sicher?" "Ja Cordell, ich bin nicht mehr zu sprechen! Für niemanden!!!"

Juli: Hatte der Präsident bis zum 3. Juli nicht mehr gelacht, weil er immer noch nicht über das Ende der rechtmäßigen spanischen Regierung hinweggekommen war, so folgte am 5. Juli der nächste Tiefschlag. Bei der Kabinettssitzung drängte Morgenthau darauf die neue spanische "Regierung" formal anzuerkennen, da einflussreiche Wirtschaftskreise sonst mit Absiedlung ihrer Industriebetriebe drohten. Unterstützt wurde er in seinem Ansinnen darin durch Cordell Hull und so stieß Roosevelt nur einen kurzen Satz aus: "Nun gut, so sei es!". Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er das Zimmer! Am selben Tag noch übergab der noch immer in Spanien befindliche amerikanische Botschafter eine von Präsident Roosevelt unterzeichnete Note, die die "Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern" vorschlug. Franco hatte sicher ein diabolisches Grinsen in seinem Gesicht, als er dies las, darin war Roosevelt sich sicher.

August: Einer Vorahnung folgend wurden die Lieferungen nach China um 60% und nach den Philippinen um 30% aufgestockt, hauptsächlich bestanden die Lieferungen aus Kohle, Stahl und Öl, Gummi konnte wegen unzureichender Vorkommen nicht geliefert werden.
Fünf Tage später, am 13. August, erklärte Japan Nationalchina den Krieg, nachdem zuvor Rotchina der Krieg erklärt wurde. Unsere Lieferungen bleiben bestehen und wir entsenden Admiral Mitscher mit fünf Kreuzern zur Beobachtung vor die chinesische Küste. In sämtlichen amerikanischen Großstädten kommt es zu antijapanischen Demonstrationen und Solidaritätskundgebungen mit dem bedrängten China.
Am 19. August passiert der Pitman-Act den Kongress.

September: Sinkiang entscheidet sich aus dem sino-japanischen Krieg herauszuhalten und erklärt seine strikte Neutralität.

November: Italien schließt sich am 7. November dem Anti-Komintern Pakt an, was bei Präsident Roosevelt keinerlei Überraschung hervorruft.
Der 21. November wurde dieses Jahr wiederrum zum Liberty Day ausgerufen und mit einer Truppenparade durch Washington und einer Parade der Kriegsmarine zelebriert. Erstmals waren bei der Truppenparde unsere neuen .50 mm Tanketten anwesend, die den Kern unserer mobilen Truppenteile darstellen.

Dezember: Aus Solidarität und unter dem Jubel der chinesischen Bevölkerung der USA unterband Präsident Roosevelt Waffenverkäufe an Japan, mit der Begründung, dass an den Aggressor, der den Frieden Asiens gefährde keine waffen geliefert würden.
Einen Tag später schocken die großen Zeitungen des Landes ihre Leser mit Meldungen über ein Massaker an der Zivilbevölkerung der eben erst von Japan eingenommenen chinesischen Hauptstadt Nanking. Von 150.000 bis 200.000 Toten unter der Bevölkerung ist die Rede. Waren bei Luftangriffen gegen die Stadt doch schon mehrere hundert bis tausend Tote befürchtet worden. Chinesische Bürgerechtsbewegungen rufen unterstützt von den Gewerkschaften und Teilen der Demokratischen Partei zur Solidarity with China auf, bei der mehrere zehntausend Dollar gesammelt werden und es zu zwei Tagen dauernden Protestkundmärschen kommt.
Die scheinbare Ruhe über die weihnachtsfeiertage wird am 26. Dezember jäh von einer schockierenden Meldung unterbrochen: Bei der Evakuierung unseres diplomatischen Korps aus Naking wurde der Zerstörer Panay irrtümlich von japanischen Flugzeugen attackiert und versenkt. Mehrere Amerikaner kamen ums Leben. Trotz der sofortigen Reaktion seitens der japanischen Regierung, die alle Beteiligten anklagt und vors Kriegsgericht stellt, ist die entrüstung innerhalb der Bevölkerung hoch. Bei vielen stellt sich nun die Meinung ein, dass moderne Kriege keine Neutralität mehr kennen und respektieren und wir daher lieber heute als morgen den Chinesen zur Hilfe eilen sollten. Eine Mehrheit gibt sich jeddoch weiterhin isolationistisch.


Wird China dem japanischen Druck erliegen und am 2. Juni 1938 kapitulieren oder nicht? Und was hat Hitler vor, der dieses Jahr recht ruhig war?

Fortsetzung folgt...

Preussenhusar
12.05.04, 11:21
Also, Ihr habt da einen wirklich überaus ansprechenden Schriebstiel, werter Sir H Dowding !
Die detaillierte Rettungsaktion der katalonischen Flüchtlinge und die Beschreibung der japanischen Massaker haben mich schwer beeindruckt.
Weiter so ! :top:

PH

Sir H. Dowding
12.05.04, 14:34
Jänner: In China tobte zu Beginn des Jahres der Krieg, den Japan dem Land aufgezwungen hatte mit voller Wucht weiter. Landungen der Japaner an der südchinesischen Küste zwangen die Chinesen zur Zersplitterung ihrer Truppen, doch teilweise gelingt es den Chinesen die Japaner zurück ins Meer zu werfen, doch jedesmal landen die Japaner erneut und können die Chinesen ins Landesinnere zurücktreiben.
Aus Europa kommt diesen Monat nur eine einzige Medlung und zwar die, der ungarischen Mobilmachung. Scheinbar erfolgt diese nur als reine Vorsichtsmaßnahme, denn sie wird von keinem Land als Bedrohung aufgefasst und mit keiner eigenen Mobilmachung beantwortet. So weit bleibt es also friedlich.

Februar: Außenpolitisch geschieht nichts und so ordnet Präsident roosevelt die Modernisierung der Luftstreitkräfte an und so werden unsere 4 Jäger , 1 Langstreckenbomber- und 1 Schlachtflieger(Stuka)geschwader mit neuen Maschinen ausgerüstet.

März: Haben wir es uns doch gedacht! Jänner und Februar waren nur die Ruhe vor dem Sturm. Am 10. März schickt die Sowjetunion China Hilfeleistungen, Schuschnigg ordnet in Österreich für den 14. März eine Volksabstimmung über den weiteren Bestand Österreichs oder den Anschluss an Deutschland an. Da Hitler eine Niederlage fürchtet, droht er Schuschnigg mit militärischen Aktionen, wenn dieser nicht zurücktreten und Arthur Seyss-Inquart als neuer österreichischer Bundeskanzler eingesetzt würde. Schuschnigg will klein bei geben, da er keinen Bruderkrieg auslösen will, doch Bundespräsident Miklas weigert sich den neuen Bundeskanzler anzugeloben und sorgt somit für gehörigen Wirbel. Am 13. März schließlich ist auch sein Widerstand gebrochen und der neue Bundeskanzler Seyss-Inquart untersagt jeglichen Widerstand gegenüber den eindringenen deutschen Truppen. Österreich schließt sich ohne Widerstand dem Deutschen Reich an! Als Reaktion macht die Tschechoslowakei mobil und verweigert am 16. März die Übergabe des Sudetenlandes an Deutschland. Am 20. März protestiert Mexiko offiziell gegen den Anschluss Österreichs, Italien, dass noch vor ein paar Monaten mit Österreich und Unagrn eine strategische Partnerschaft eingegangen war, unterstützt Deutschland. Äthiopien bekommt ebenso die Direktive den Anschluss in höchsten Tönen zu bejubeln, was aber international komplett unbeachtet bleibt.

April: Nichts geschieht!

Mai: Am 12. Mai verbrennt das deutsche Luftschiff "LZ 129 Hindenburg" über Lakehurst bei der Landung. Eine menschliche und ökonmische Katastrophe, bedeutet es doch gleichzeitig das Ende der Luftschiffe, die noch vor 6 Jahren als die große Hoffnung der zivilen Luftfahrt galten.

Juni und Juli: Nichts geschieht!

August: In Prag, Brünn und Pilsen kommt es zu antideutschen Demonstrationen und Ausschreitungen, die in der deutschen Presse als "Massaker an der deutschen Bevölkerung des Unrechtstaates" beschrieben werden. "Jüdische Aggitatoren wiegelten das tschechische Volk auf und verletzten mehrere unserer bedrängten Volksgenossen in der Tschechoslowakei schwer" Die antisemitische Hetzzeitschrift "Der Stürmer" erging sich in detailgetreuen Beschreibungen einer angeblichen Massenvergewaltigung einer deutschstämmigen Pragerin.
Bei einem Treffen der Außenminister Kanadas und der Vereinigten Staaten versicherte Cordell Hull seinem kanadischen Kollegen die amerikanische Unterstützung im Falle eines Krieges.
Am 26. August mobilisiert Großbritannien sicherheitshalber seine Royal Navy.

September: Von den seit Monaten beschriebene angeblichen Massakern an der deutschen Bevölkerung der Tschechoslowakei durch offizielle Seiten aufgewiegelt, erfährt das deutsche Volk am 30. September die "Frohbotschaft": Die Konferenz von München war ein voller Erfolg für Deutschland und den Frieden in Europa. Über die Köpfe der Tschechen hinweg entschieden Großbritannien, Frankreich, deutschland und Italien, dass die deutschsprachigen Grenzgebiete der Tschechoslowakei nun Teil des Deutschen Reichs wurden. Mussolini und Hitler ließen sich in München bejubeln, Chamberlain flog zurück nach London und wurde dort mit "Hurray" Schreien empfangen, während Daladier am Pariser Flughafen von einer jubelnden Menge begrüßt wurde. Der Friede in Europa war gesichert, so sprach Chamberlain zu seinem Volk. Aber für wie lange. Scheinabr wussten einige in Großbritannien dies auch und so veranlasste Chamberlain die Aufrüstung der britischen Streitkräfte.

Oktober: Frankreich folgt dem britischen Beispiel und beschließt ebenfalss Aufzurüsten und die veralteten See-, Luft- und Landstreitkräfte zu modernisieren. Einzig allein die Maginot-Linie ist in gutem Zustand.

November: Bei der Wahl zum Kongress gewinnen die Demokraten Sitze dazu.

Dezember: Ein spanisch-deutscher Freundschaftsvertrag wird beschlossen, und Frankreich verweigert im Zuge der Tunesienkrise am 6. Dezember die Übergabe der Kolonie Tunesien an Italien. Mussolini hatte scheinbar versucht, im Fahrwasser Hitlers zu Landgewinnen zu kommen. Dürfte innenpolitisch ganz schön unter Bedrängnis kommen.

So geht ein Jahr zu Ende, in dem Österreich zu existieren aufhörte. Da Österreich trotz seiner Völkerbundsmitgliedschaft komplett isoliert dagestanden hatte, bestätigt die politische Unfähigkeit des Völkerbundes.

Fortsetzung folgt...

PanWolodyjowski
13.05.04, 22:15
Euer Schreibstil gefällt mir sehr und ich sehne mich endlich danach, dass es weitergeht ;)

PS: Ich "gugge" mir mal ein bisschen ab :D

Sir H. Dowding
13.05.04, 22:27
Jänner: In den beiden Völkerbundsmandaten Syrien und Libanon kommt es zu wachsendem Nationalismus. Als Konsequenz brechen in Beirut und Damaskus Unruhe aus. Frankreich sieht seine Interessen gefährdet, immerhin wurde ihnen die Verwaltung vom Völkerbund aufgetragen und so beschließt Daladier die direkte Kontrolle wieder zu übernehmen und die Souveränität der beiden Schutzgebiete zu beschneiden. Am 5. Jänner willigen Syrien und der Libanon ein und akzeptieren aus Angst vor einem Einmarsch der Franzosen und Briten die französischen Forderungen, beide Länder werden zur französischen Marionetten. Ein paar Tage später werden die ultranationalistischen Parteien in beiden Ländern verboten und die Gefahr scheint gebannt.
Der Kongress beschließt die Öl-Exporte nach Japan zu drosseln, um ökonomisch Druck auf das Inselreich auszuüben und so einen Rückzug aus China zu erzwingen. Doch Japan scheint große Reserven zu haben. Nichts geschieht.
Aus reinem Selbstschutz mobiliseren Siam, die Philippinen, Litauen, Lettland und Estland. Nur Siams Mobilmachung dürfte eine Drohgeste gegenüber Großbritannien und Frankreich darstellen.
Unsere Ölsuche in Afghanistan wird fortgesetzt, da Präsident Roosevelt keinerlei Gefahr sieht.
Am 18. Jänner müssen wir zähneknirschend unsere Hilfstransporte nach China einstellen, da Kanton zum zweiten Mal von japanischen Truppen erobert wird. Schon vor zwei Monaten hatte eine chinesische Gegenoffensive die Stadt wieder befreit, doch diesmal sollten die Japaner die Überhand behalten.
Am 30. Jänner platzt dann eine außenpolitische Bombe: Hitler fordert 6 Jahre nach seiner Machtergreifung die ehemaligen Deutschen Kolonien zurück. Kein anderer Staat geht auf diese Forderungen ein, doch in London, Paris und Washington verstärkt sich der Eindruck, dass Hitler durch Zugeständnisse nicht zu besänftigen sei.

Februar: Nichts geschieht!

März: Hitler nötigt Tiso zu einem nationalen slowakischen Aufstand, lädt daraufhin Emil Hacha zu sich ein und zwingt ihn zur Unterschrift unter ein Papier, dass das "Schicksal der Tschecho-Slowakei (seit 1938 mit Bindestrich) vertrauensvoll" in die Hand Deutschlands legt. Eine Farce! Roosevelt ist entsetzt! Hitler annektiert ein nichtdeutsches Volk! Cordell Hull reagiert unverzüglich und zieht nach Übergabe einer Protestnote unseren Botschafter aus Berlin ab.

http://www.bibl.u-szeged.hu/bibl/mil/ww2/who/pics/tiso.jpg
Der neue "vodca" (=Führer) der Slowaken Josef Tiso

Vier Tage später, am 24. erzwingt Hitler die Übergabe des Memelgebietes an Deutschland, doch dies geht Angesichts der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren unter. Cordell Hull rät die Slowakei nicht anzuerkennen und die Beziehungen zur tschechoslowakischen Exilregierung aufrecht zu halten.
Am 29. März erschüttert eine Meldung die Welt: KRIEG IN EUROPA! Mussolini überfallt Albanien. Grand Admiral Stark wird wieder zur Beobachtung entsandt.
Einen Tag später kommt es in Downing Street 10. zu hitzigen Debatten. Neville Chamberlain gelang es die Kabinettsmitglieder davon zu überzeugen, dass eine britische Garantieerklärung an Polen zum Krieg führen würde. Im Parlament kommt es zu Wortgefechten zwischen Abgeordneten aller Parteien, auch innerhalb der einzelnen Parteien. Pazifistische Labourabgeordnete beglückwünschen den Premier, während Churchill und andere den Premier heftig kritisieren. Seine Politik des Appeasement sei gescheitert! Hitler breche Verträge, Vereinbarungen, Päkte, verletze Völkerrecht und beschneide nationale Selbstbestimmungsrechte! Chamberlain setzt diese Debatte schwer zu. In seinem Gesicht spiegelt sich der Wille einen Weltkrieg zu verhindern und der Gram über all jene, die seine Versuche nicht zu schätzen wüssten. Während einer heftigen Attacke gegen seine Person und Politik durch einen Abgeordneten der Konservativen, lief er rot an und begann nach Luft zu schnappen. Auf dies aufmerksam geworden kamen Parlamentsmitglieder herangelaufen und ein Tumult entstand. Rufe nach einem Arzt erfüllten den Saal und einige Angestellte des Hauses trugen den Premierminister aus dem Saal heraus. Nach fünf Minuten wurde die Sitzung für beendet erklärt.
Drei Tage lang wurde dem alten und kranken Premier Bettruhe verordnet, bis er wieder an die Öffentlichkeit trat und fünf Tage nach seinem Schwächeanfall über die Zeitungen seine Entscheidung erklärte.

Aufgrund der britischen Weigerung Polens Unabhängigkeit zu garantieren, kam es in London zu Demonstrationen antifaschistischer Gruppierungen, die ein offensive Signal gegen Hitler forderten. In Sichtweite demonstrierten diverse andere Gruppen für den Premier. Am herausragensten war wohl die Demonstration der British Union of Fascists (BUF), die Hitlers friedenswillen proklamierte und dem Premier zu seiner weisen Entscheidung gratulierte. Sir Oswald Mosley verkündete in einer ansprache vor seinen Anhängern den Satz "Sterben für polnischen Imperialismus? Niemals!"

Fortsetzung folgt...

Sir H. Dowding
14.05.04, 14:57
April: Innenpolitisch ging es in Großbritannien also drunter und drüber und so wunderte uns, dass Portugal unter der Führung von Salazar es wagte die Mitgliedschaft im Anti-Komintern Pakt abzulehnen. Portugal hatte damit bewiesen, dass es zu impulsiveren Schritten fähig war als Großbritannien.
Am 7. April beschließt Henry Morgenthau dem Ansuchen der Schweiz zu entsprechen und Hilfsgüter, Munition und Know-how zu entsenden.
Die Beobachtungsfunktion von Grand Admiral Stark und unserer Atlantic Fleet hat sich erübrigt, denn als er die südliche Adria erreichte, erklärte Italien bereits die Annexion Albaniens.
Chamberlain tat einen Schritt, um innenpolitisch die immer höher schlagenden Wellen zu glätten und führte die Wehrpflicht ein. Ob ihm das nützen würde blieb offen.

Mai: Griechenland reagiert auf die Annexion Albaniens mit der Mobilmachung seiner Armee und der Befestigung der Nordgrenze.
Am 17. Mai landet Ribbentrop als deutscher Außenminister einen Coup, der die Unterstützer eines harten Vorgehens gegen sein Land in Großbritannien schwächt und Chamberlains Kurs zu bestätigen scheint: Deutschland schließt einen Nicht-Aggressionspakt mit Lettland, Finnland, Norwegen und Dänemark.
Am 26. Mai schafft Antony Eden einen ähnlichen Überraschungserfolg: zwischen Portugal und Goßbritannien wird ein Freundschaftsvertrag geschlossen, der die Beziehungen verbessert und die Neutralität der iberischen Halbinsel festigen soll.

Juni: Das britische Königspaar bereist Kanada und im Anschluss die USA, um für Chamberlains Friedenskurs zu werben. Präsident Roosevelt und Cordell Hull versichern zwar, dass ein Gelingen des Friedensprojekts auch in ihrem Sinne wäre, aber intern glaubt man nicht daran, dass der Frieden in Europa das nächste Jahr überleben würde.
Marlene Dietrich bekommt die amerikanische Staatsbürgerschaft! Ein schwerer propagandistischer Schlag gegen Hitlerdeutschland, die berühmteste deutsche Schauspielerin ist nun offiziell Amerikanerin.

http://mitglied.lycos.de/dowding/hpbimg/dietrich%20truppenbetreuung.bmp
Marlene Dietrich wird begeistert als neue US-Staatsbürgerin empfangen.

Juli: Nichts geschieht! Das berühmte Sommerloch hat Besitz von der Welt ergriffen. Die Organisation "Kraft durch Freude" fährt mit der "Wilhelm Gustloff" nach Madeira, die Ostseebäder sind überlaufen, an Englands Südküste tummeln sich Urlauber und die Cotê d'Azur ist wie jedes Jahr von den Schönen und Reichen überlaufen.

August: Am 22. August beschließt Henry Morgenthau amerikanisches Öl und Kohle gegen Gummi einzutauschen, mit unbeabsichtigtem Ausgang: binnen eines Tages gibt es am gesammten Weltmarkt keinen Gummi mehr zu kaufen. Wir haben die Gummikrise von August 1939 ausgelöst! Kein anderes Land hätte das geschafft! Tja, wieder einmal ein kleiner Beweis unserer Überlegenheit! USA rulez!

Der 30. August erschüttert Europa und die Welt! Hitler stellt Forderungen an Polen, die trotz der nicht erfolgten britisch-französischen Garantieerklärung von der Regierung in Warschau zurückgewiesen werden. Die deutsche Wehrmacht rückt in Polen ein, in Paris und London entschließt man sich trotz dieses Affronts abzuwarten. Nur die Botschafter der beiden Länder überreichen eine förmliche Protestnote. Der sowjetische Botschafter zeigt keine Reaktion und man munkelt über eine deutsch-sowjetische Abmachung. Da wir keinen Botschafter in Berlin mehr haben, überbringt unser Konsul die Protestnote.

September: Am 2. erklärt Admiral Horthy im Namen Ungarns den Krieg gegen Polen und tritt den Achsenmächten Deutschland und Slowakei bei.
Als Reaktion auf den Krieg und den ungarische Kriegseintritt machen Rumänien und Jugoslawien mobil.
Am 29. (!!!) fällt Danzig in deutsche Hand.

Oktober: Die polnische Hauptstadt wird nach heftigen Bombardements und einwöchigen Straßenkämpfen am 9. Oktober von deutschen Truppen besetzt.
Der Luftkrieg gegen Polen ist seit dem ersten Tag des Krieges in vollem Gange und so ruft Roosevelt am 10. Oktober zur Mäßigung und Einstellung des Zivilbombardements auf. Frankreich und England schließen sich an.

Bericht unseres Korrespondeten in Paris:
"Heute Morgen acht Uhr früh, als ich gerade im Café de la Victoire meinen Café au lait und zwei Croissants zu mir nahm, saß ich versunken in ein Buch da, beobachtete die Menschen, die an diesem wunderbaren Herbsttag über die Boulevards von Paris flanierten. Fast hätte ich vergessen, dass etliche Kilometer entfernt ein Krieg in Europa tobte, doch ein paar Minuten nach acht kam das Erwachen. In Paris heulten die Luftschutzsirenen einen durch Mark und Bein gehenden auf- und abschwellenden Ton. Die Menschen erschraken und sahen unsicher, was nun zu tun sei, umher. Ich stand auf und fragte den Kellner, was das zu bedeuten habe, doch auh er wusste keinen Rat, ließ aber sicherheitshalber die Tische ins Lokal holen. Ein Radio wurde angedreht und die Stimme des Nachrichtensprechers verkündete, dass es sich um eine unangemeldete Luftschutzübung handle. Jeder solle sofort die Straße verlassen und den nächsten Luftschutzraum aufsuchen, dabei seine Gasmaske tragen und nicht panisch zu werden. Nachdem wir dies erfahren hatten, liefen auch schon einige Aufseher der Defense civile herbei und zeigten uns den Weg zum nächsten Lfutschutzraum. Gleichzeitig begann die Pariser Flugabwehr mit Schießübungen und erst da entstand wirklich Panik unter den Fußgängern und Flaneuren. In einem nahe gelegenen Park fand ich einen Splitterschutzgraben, in dem bereits sechs Passanten Platz gefunden hatten, schnell gesellte ich mich zu ihnen und beobachtete das weitere geschehen. Endlich hatte auch die Sirene ihr Dauergeheule eingestellt und wir konnten wieder klar denken. Die Flakschießübung ging weiter und nun hörten wir Motorengeräusch. Leicht ängstlich, was das nun wieder sei, sahen wir Bomberflugzeuge der französischen Luftwaffe über unseren Köpfen kreisen und Papierbomben mit Farbe abzuwerfen. Jetzt verstanden wir auch den Sinn: Papierbomben mit roter Farbe symbolisierten Brandbomben, mit schwarzer Farbe Sprengbomben und grüne Farbe bedeutete Gasbomben. In nähere Umgebung zu unserem Unterstand fielen fünf Gasbomben und eine Sprengbombe, weshalb wir und die Passanten, die noch keinen Platz in einem Schutzraum gefunden hatten, von den Aufsehern der Defense civile die Anweisung bekamen unsere Gasmasken anzulegen. Dazu ein kleines Foto:

http://mitglied.lycos.de/dowding/hpbimg/mask06.jpg

Da ich keine Maske hatte, erklärte mir der Aufseher, dass ich nun ein Opfer war, alle anderen hatten Gasmasken. Sofort rief er nach Ambulence und ich musste als Bombenopfer mit schweren Verätzungen der Lunge verzeichnet werden. Angesichts dessen, dass ich ein Amerikaner war, sah der Aufseher davon ab, mir eine Predigt über meinen leichtsinnigen Umgang mit der Gefahr zu halten und machte mir nur klar, dass ich jetzt tot wäre, wenn dies echte Bomben gefwesen wären. Nach offiziellen Berichten "starben" bei dieser Übung 78 Menschen, 122 wurden schwer verletzt. Ganze Gebiete um die Innenstadt herum waren schwer beschädigt und der Pariser Flak gelang der Abschuss von 5 der 100 Angreifern. Der Angriff dauerte insgesamt zwei Stunden und 34 Minuten und zeigte laut offiziellen Meldungen die Gefahr eines Bombenagriffes recht gut. Glücklicherweise hatte es sich nur um eine Übung gehandelt, denn sonst hätten zwei Sprengbomben und vier Brandbomben den Louvre mitsamt seinen Kunstschätzen schwer getroffen.
Frankreich bereitet sich für den Ernstfall vor und Premier Daladier kündigte weitere Übungen in allen französischen Großstädten an.

Frank O'Meilligh"

November: Am 2. November erreicht uns die Nachricht, dass polnische Truppen die Stadt Warschau wieder zurückerobert haben, scheinbar war es den deutschen Truppen nicht gelungen die Offensive zu stoppen. Sechs Tage später führt Zar Boris III von Bulgarien sein Land in den Krieg und schließt sich den Achsenmächten an. Als Reaktion mobilisiert die Türkei ihre Armee und befestigt die Grenze. Am 24. November fällt Krakau in deutsche Hand.

Dezember: Kleine Gebietsgewinne in Polen für Deutschland, über Weihnachten eine Art Weihnachtsfriede. Sonst alles ruhig.

Fortsetzung folgt...

Preussenhusar
14.05.04, 15:12
Ja was ist denn da los ?
Kein Molotow-Ribbentrop-Pakt ? Oder wird der als geheim betrachtet ?
die Wehrmacht stolpert zu Fuß über polnische Äcker - anstelle eines Blitzkrieges ?

Die Westmächte halten noch still ?
Sehr seltsam das Ganze !

Die Korrespondentenschilderung kommt gut :)

PH

Sir H. Dowding
14.05.04, 15:27
Ja was ist denn da los ?
Kein Molotow-Ribbentrop-Pakt ? Oder wird der als geheim betrachtet ?
die Wehrmacht stolpert zu Fuß über polnische Äcker - anstelle eines Blitzkrieges ?

Die Westmächte halten noch still ?
Sehr seltsam das Ganze !

Die Korrespondentenschilderung kommt gut :)

PH

Den Molotov-Ribbentrop Pakt gab es schon, aber davon kann ich ja nichts wissen :rolleyes:
Was die Wehrmacht da aufführt versteh ich auch nicht ganz und GB und F verhalten sich komplett ruhig.

Preussenhusar
14.05.04, 15:36
Den Molotov-Ribbentrop Pakt gab es schon, aber davon kann ich ja nichts wissen :rolleyes:


Eigentlich schon !
In seiner Kriegsansprache vom 1. September 1939 hat Hitler offiziell bekanntgegeben:


Deutschland und Rußland haben im Weltkrieg gegeneinander gekämpft und beide sind letztenendes die Leidtragenden gewesen. Ein zweites mal soll und wird sich das nicht mehr wiederholen.....Wir sind daher übereingekommen, einen Pakt abzuschließen, der in Zukunft jede Gewaltanwendung ausschließt. ..... der uns das wirtschaftliche Zusammenarbeiten ermöglicht...

Seit dem 1. 9. also war der Welt der Interessenausgleich bekannt.
Das geheime Zusatzprotokoll natürlich nicht .

PH

Sir H. Dowding
14.05.04, 15:43
Eigentlich schon !
In seiner Kriegsansprache vom 1. September 1939 hat Hitler offiziell bekanntgegeben:



Seit dem 1. 9. also war der Welt der Interessenausgleich bekannt.
Das geheime Zusatzprotokoll natürlich nicht .

PH

Dann fliegt das Ganze halt auf, wenn die SU Ostpolen kriegt, doch bei der Wehrmacht dauert das ja noch ewig :D

Preussenhusar
14.05.04, 15:44
Gut, SOBALD oder WENN :D:D:D


PH

PanWolodyjowski
14.05.04, 15:55
Am 29. (!!!) fällt Danzig in deutsche Hand.


Lol...^^
Das dauert aber lange bei denen!


Am 2. November erreicht uns die Nachricht, dass polnische Truppen die Stadt Warschau wieder zurückerobert haben, scheinbar war es den deutschen Truppen nicht gelungen die Offensive zu stoppen. Sechs Tage später führt Zar Boris III von Bulgarien sein Land in den Krieg und schließt sich den Achsenmächten an. Als Reaktion mobilisiert die Türkei ihre Armee und befestigt die Grenze. Am 24. November fällt Krakau in deutsche Hand.

Also, wenn sie die STadt weiter gehalten hätten durch zusätzlich ankommende Truppen, ok, könnte ich verstehen. Aber wieder zurückerobern??? Da mussten wohl entweder sehr wenige Deutsche gewesen sein, oder sie hatten Dissent (Ablehnen des Ribbentrop-Molotow-Paktes) oder... :rolleyes: Die Polen waren einfach zu gut! :D

Preussenhusar
14.05.04, 16:04
Oder der Deutschen zu schlecht.

Polen - der Erfinder der German's friends
"Sind sie zu stark - bist Du zu schwach" :D

PH

Sir H. Dowding
14.05.04, 16:17
Jänner: Deutsche Truppen umgehen Warschau und nehmen Lublin ein, als Folge davon ist Warschau nun komplett eingekesselt und die polnische Armee kopflos.

Februar: Henry Morgenthau spricht sich für die Aufhebung der Waffenlieferungsbeschränken aus, Cordell Hull ist hingegen in Sorge um unser Ansehen und die internationalen Beziehungen. Präsident Roosevelt entscheidet sich aber für Morgenthau's Plan ( :D kleines Bonmots für Preussenhusar) und hebt alle Beschränkungen des Waffenhandels auf.

März: Alles ruhig, in Polen kämpft die Wehrmacht weiter gegen einen verbissenen polnischen Widerstand.

April: Bis zum 18. April fallen alle polnischen Provinzen in deutsche Hände, nur die Festung Warschau hält weiter durch, in dem Glauben, dass England und Frankreich zur Hilfe eilen. Am 18. jedoch ist nur noch ein Bezirk der Stadt in polnischer Hand und so verkündet man über Radio Warschau die Kapitulation Polens. Nach der Erklärung, die von einem deutschen Soldaten der Propagandakompanie verlesen und dann in polnische Sprache übersetzt wird, erklingt das Lied "Deutschland über alles".
Zwei Tage später ist es offiziell: Deutschland und die Sowjetunion hatten ein Geheimabkommen, dass Ostpolen den Sowjets zusprach. Am selben Tag noch marschieren sowjetische Panzerverbände in diesem Gebiet ein und nehmen am Bug Stellung. Frankreich, Großbritannien und die USA übergeben jeweils eine Protestnote.
Gegen Monatsende droht Moskau Estland mit Einmarsch und Besetzung, daraufhin erklärt Estland Durchmarscherlaubnisse. Kaum sind sowjetische Truppen in Tallin angekommen, erzwingt man die Einsetzung einer kommunistischn Regierung, die die Sowjetrepublik Estland gründet und das unabhängige Estland geht in der SU auf. Hitler verhält sich ruhig, die Briten gewähren uns Einblick in ihre Angriffspläne gegen die SU.

Mai: Mit Lettland wird genauso verfahren, wie mit Estland, Demonstrationen in London, Paris und Washington. Kommunistische Gegendemonstrationen mit der Parole: "Ein Brudervolk kehrt in den russischen Schoß zurück" finden statt.
Am 11. erklärt Mussolini zusammen mit der äthiopischen Marinonettenregierung den Beitritt der beiden Länder in die Achse.
Am 26. Mai überfällt Hitler Norwegen, Großbritannien und Frankreich erklären daraufhin den Kriegszustand. Europa führt wieder Krieg. Chamberlain verstirbt im Amt an einem Herzinfarkt und wird durch Winston Churchill ersetzt. Der alte Premierminister Großbritanniens sah sein Friedenswerk der letzten Jahre, seine Appeasement-Policy als letzendlich sinnlose Maßnahme offenbart an. Nicht den Frieden hatte er gesichert, nein er hatte den Krieg ermöglicht. Er musste sein Versagen eingestehen und zog daraus die Konsequenz - seinen Rücktritt. Mit den Worten, er wolle nicht einen Krieg führen, den zu verhindern sein oberstes Ziel war, verkündete er seinen Rücktritt und Austritt aus der Konservativen Partei. Ihm folgte Winston Churchill, dessen erste Amtshandlung die Kriegserklärung an Deutschland war. Am 29. Mai verstarb Neville Chamberlain an einer Herzattacke. Präsident Roosevelt schickte ein Beileidstelegramm und einen Kranz.
Am 28. Mai erklärt Irland seine Neutralität, die Sowjetunion überfällt im Windschatten des europäischen Krieges Finnland und annektiert Litauen, wie zuvor Lettland und Estland.

Fortsetzung folgt...

PanWolodyjowski
14.05.04, 18:40
Polen - der Erfinder der German's friends
"Sind sie zu stark - bist Du zu schwach"
:lach:

@AAR:

Tja, haben sich die Polen doch noch gehalten, aber schließlich haben es die Deutschen doch noch geschafft...
Wären die Allierten mit der Achse dort schon im Krieg, hätte sich Polen vielleicht bis Anfang 41 halten können, aber einige Monate länder sicher!

PS: Schöner deutscher Vorgang ^^

Sir H. Dowding
04.06.04, 17:35
Juni: Am 1. Juni überfällt Hitler Dänemark und Norwegen. Aufgrund der Schwäche der deutschen Kriegsmarine gelingt aber nur die Besetzung Dänemarks innerhalb von Stunden, während Norwegen "nur" Erfahrungen mit der Luftwaffe macht.

Um 8.00 überreichte der deutsche Botschafter in Kopenhagen dem dänischen Premierminister und König Christian ein Ultimatum seiner Regierung. Deutschland fordert darin die sofortige Übergabe von Jütland (Koldingen und Aarhus) und weitreichende Zugeständnisse zur Zusammenarbeit zwischen der dänischen Regierung und der deutschen. Sollte dies nicht erfolgen, so würden deutsche Heinkelbomber innerhalb einer Stunde Kopenhagen bombardieren.

Die dänische Regierung erklärte sich einverstanden und widerstandslos akzeptierte der dänische Premierminister die dringende Empfehlung der deutschen Regierung sich der "gewünschten nationalen Regierung" nicht in den Weg zu stellen und räumte seinen Sessel für den Führer der dänischen Nationalsozialisten.
Ohne der Zustimmung des Königs und damit illegal Premierminister des Landes unterschrieb er den Beitritt zur Achse und erklärte Großbritannien den Krieg. Seine Macht erstreckte sich sowieso nur noch über Grönland, Island, Kopenhagen, Ronne und Odense. Aarhus und Koldingen waren direkt unter deutscher Verwaltung.

http://www.kb.dk/kultur/diamant/arrangementer/arrangementer/billeder/Fritz_Clausen_small.jpg
Der selbsternannte dänische Ministerpräsident Fritz Clausen bei einer Ansprache zu seinem Amtsantritt in Kopenhagen.

Sowohl der dänische König, die dänische Presse und Teile der legalen dänischen Regierung riefen zu Massenprotesten gegen die nationalsozialistische Regierung auf. Ab 15.00 des 1. Juni bis um 12.00 des 3. Juni protestierte das ganze Land. Massen an Demonstranten skandierte antideutsche Sprüche, beschimpften die nationalsozialistische Regierung und warfen Steine gegen Büros der nationalsozialistischen Partei. Die dänische Marine verweigerte das Auslaufen, die dänische Luftwaffe weigerte sich in Verteidigungszustand zu gehen und da auch das dänische Heer sowie die dänische Polizei nicht bereit waren gegen die Demonstranten vorzugehen, tat die illegale Regierung das einzig Mögliche und trat zurück. Dies geschah kurz nachdem der dänische König mit seinem Pferd zu den Demonstranten geritten war und mit ihnen mitgerufen hatte. Von der deutschen Presse wurden diese Ereignisse in Kopenhagen totgeschwiegen.
Die dänischen Sozialdemokraten stellten den nächsten Premierminister, bildeten aber eine Konzentrationsregierung mit Christlich-Sozialen, Liberalen und Kommunisten. An die britische Regierung erging ein Telegramm vom Premierminister und dem König unterzeichnet, in dem die Kriegserklärung für Null und nichtig erklärt wurde. Großbritannien akzeptierte dies sofort mit der Anmerkung, dass die Kriegserklärung niemals von einer rechtmäßigen Regierung unterzeichnnet worden war. An Berlin ging die Mitteilung, dass der Beitritt zum Bündnis von keiner vom König angelobten Regierung vollzogen wurde und deshalb ungültig sei. Man versichere jedoch die Anerkennung der deutschen Besetzung von Jütland bis Kriegende und erkläre sich bereit der deutschen Regierung Durchmarschrechte und Überflugsrechte zu gewähren. Jedoch sei Dänemark nichtkriegsführend und man fordere von Deutschland die Anerkennung der dänischen Souveränität. Hitler und Ribbentrop überreichten dem dänischen Botschafter in Berlin eine Erklärung, in der man den dänischen Vorschlag akzeptiere. Doch müsste eine Amnestie für die dänischen Nationalsozialisten gewährt werden und dänischen Männern die Möglichkeit gegeben werden als Freiwillige in der deutschen Wehrmacht zu dienen. Als offizielle Unterstützung der dänischen Regierung werde man ein Batallion in Kopenhagen und weitere Soldaten an strategisch wichtigen Punkten des unbesetzten Dänemarks stationieren. Die Besatzungskosten werden von Dänemark getragen.

Die neue dänische Regierung akzeptierte diesen Kompromiss und ermöglichte so eine Insel der Rechtsicherheit im besetzten Europa. Nichts desto trotz befahl Churchill die Besetzung Grönlands und Islands. Die dänische Regierung protestierte zwar, verstädnigte sich mit London aber darauf, dass die Besatzungskosten von Großbritannien getragen würden und die Insel weiterhin von den dänischen Gouverneuren verwaltet würden.

http://www.geocities.com/dspichtinger/Uni/ss-norsk2.jpg
Aufruf der deutschen Besatzungsmacht an dänische Männer, sich den Freiwilligendivisionen für Ausländer der Wehrmacht anzuschließen.

Norwegen blieb ruhig und hielt seine Beziehung mit Dänemark aufrecht.

Als Reaktion auf die neue Situation in Nordeuropa und ihren Kriegseintritt mobilisierten Frankreich, Irak, Großbritannien und Ägypten weiters mobilisierten die neutralen Länder Schweiz, Irland und Saudi Arabien.

Am 25. überfällt Deutschland die Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg ohne Kriegserklärung. Zwei Tage später verweigert die demokratische königlich rumänische Regierung die Übergabe Bessarabiens an die Sowjetunion, als Reaktion darauf erklärt Stalin den Krieg, marschiert aber nicht ein, da man die Priorität bei Finnland sieht und glaubt Rumänien alleine durch den Kriegszustand zur Übergabe zu bewegen.
Präsident Roosevelt schickt Stalin eine Protestnote.


Juli: Am 13. Juli wird der belgische König mitsamt der Regierung nach Leopoldville in Belgisch-Kongo evakuiert. Am 25. Juli erklärt Hitler über Rundfunk die Rückkehr Luxemburgs zum Großdeutschen Reich.

August: In Mexiko-City wird Leo Trotzki ermordet, einen Tag später, am 3. August wird die königliche Familie zusammen mit der niederländischen Familie nach Batavia in Niederländisch Indien evakuiert. Am 11. August fällt Helsinki kampflos in die Hand der sowjetischen Truppen, Finnland tritt daraufhin im Frieden von Moskau Vyborg und Sortavala an die Sowjetunion ab. Die für die Dauer des Krieges aufgestellte kommunistische Volksregierung unter Kuusinen verschwindet wieder in der Versenkung.

http://www2.helsinginsanomat.fi/kuvat/uutiset/2001/12/12/20011212ko32i.jpg
Genosse Kuusinen, der Leiter der finnischen kommunistischen Partei und kurzzeitig Leiter der finnischen Volksregierung im Exil in Leningrad. Mit Beendigung des finnisch-sowjetischen Winterkrieges ist auch seine politische Zukunft als Staatschef von Finnland beendet. Er wird als Vorsitzender des Obersten Sowjet der Karelo-Finnischen Sowjetrepublik eingesetzt. (Auch in Realität blieb er dies von 1940 bis 1956, um hier unbekanntes Wissen zu verbreiten :D )

September: Aus unerfindlichen Gründen zwingt Hitler Rumänien am 5. September zur Abtretung Siebenbürgens an Ungarn und signalisiert Stalin damit, dass er an einem Fortbestand Rumäniens kein Interesse hat und es ohne weiteres opfert. Die abtretung des rohstoff- und industriereichen Siebenbürgens schwächt die rumänische Kriegsführung enorm.
Komplett alleingelassen und ohne ausländische Unterstützung verlangt das rumänische Volk den Rücktritt der demokratischen Regierung. Feldmarschall Antonescu nützt die Chance und erzwingt zeitgleich den Rücktritt König Carols und lässt sich von seinem Sohn Kronprinz Michael zum Premierminister ernennen. König Carol flieht nach Belgrad. Rumänien bekommt eine faschistische Regierung.
Am 15. September findet in New York die Premiere des Films "Der große Diktator" statt. Präsident Roosevelt sieht den Film drei Mal. In Großbritannien wird er zu einem großen Erfolg, während Irland und Argentinien den Film verbieten um Hitler nicht zu pikieren.

November: Roosevelt wird zum dritten Mal zum Präsidenten gewählt.

Dezember: Nichts geschieht.

Fortsetzung folgt ...

monk
04.06.04, 18:29
Ein sehr guter AAR, weiter so, werter Sir H. Dowding ;)

PanWolodyjowski
04.06.04, 21:06
Da fällt mir nur eins ein:

U S A U S A :D

Sir H. Dowding
04.06.04, 21:39
Jänner: Der Krieg dauert an.

Februar: Präsident Roosevelt beschließt ein Handelsembargo gegen das Reich der aufgehenden Sonne, um den japanischen Fortschritt in China zu stoppen. Der japanische Botschafter legt Protest ein.

März: Der März stellt die Zivilbevölkerung Europas auf eine schwere Probe. Der deutsche Vormarsch Richtung Paris wurde durch taktische Bombardements der deutschen Luftwaffe begleitet, aber dann und wann wurden auch Industriebetriebe bombardiert, oder ganze Städte. Straßburg lag wegen seiner Kriegsindustrie des öfteren unter deutschen Bomben während Amsterdam und Antwerpen wegen der sie verteidigenden Truppen angegriffen wurden.

Am 4. März landen die Briten in Sizilien, obwohl Libyen noch unter italienischer Kontrolle war. Einen Tag später fordert Churchill Irland auf in den Krieg beizutreten und sich solidarisch zu zeigen, als Anreiz bietet er sogar Nordirland an, also die Vereinigung Irlands, aber Dublin verweigert.

In Nordafrika geraten die Italiener in einen Zweifrontenkrieg, die Franzosen erobern am 10. Tripolis, die briten stehen vor Tobruk und landen in Sizilien. In italienisch Ostafrika und dem Protektorat Äthiopien läuft der Krieg noch schlechter. Denn Eritrea, dass ja direkt Italien untersteht wird überrannt und so wird Äthiopien relativ früh von seiner Schutzmacht getrennt. Die Briten haben es aber dennoch nicht leicht, denn die äthiopische Armee kämpft nun den vaterländischen Krieg mit Partisanenangriffen und Hinterhalten.

Wir schicken am 12. März die erste Lend and Lease Lieferung an Großbritannien, die unseren britischen Freunden bei ihrem Kampf gegen den Faschismus helfen sollte. Da Frankreich bereits als verloren angesehen wurde, bekam es keine eigene Lieferung, wir gestatteten den Briten aber etwas von ihrer Lieferung an die Franzosen zu geben.

Ein kleiner Überblick über die Bomberwaffen der kriegsführenden Staaten:

Deutschland: 3 Divisionen strategische Bomber (Typ Ju 89)
11 Divisionen taktische Bomber (Typ Heinkel 111 und Dornier 17)

Großbritannien: 6 Divisionen strategische Bomber (Typ Wellesley und Wellington)
3 Divisionen taktische Bomber (Typ Blenheim)

Frankreich: 4 Divisionen taktische Bomber (Typ unbekannt)

Italien: 2 Divisionen taktische bomber (Typ unbekannt)


http://www.flug-revue.rotor.com/FRTypen/Frfothis/Ju89.jpg
Der deutsche Bomber Junkers 89.

Als der deutsche Vormarsch ins Stocken geriet und kurz vor Paris endete, glaubte die deutsche Führung die französische Kriegsindustrie komplett lahmlegen zu können und die Moral der Franzosen durch Bombardierungen unterminieren zu können. Deutsche Bomber griffen daher vor allem die Städte Orléans, Straßburg, Le Mans, Rouen, Sedan an, doch bereits am 20. März fielen die ersten Bomben auf das Pariser Stadtgebiet. Mehrere Verluste unter der Zivilbevölkerung sorgten für Unmut, Deutschland verlautbarte, dass die Rénault-Werke in Bilancourt das Ziel waren.
Frankreich erbat von Großbritannien Revangeangriffe gegen deutsche Städte und verwies auf die Schwäche der französischen Bomberwaffe und die Unfähigkeit Revangeangriffe mit diesen selbst durchzuführen. Da die Royal Air Force keine Eskortjäger hat, verlegt man die Angriffe in die Nacht, wenn die deutschen Jäger schlechter operieren können. Durch die schlechte Navigation finden die bomber aber nur sehr schlecht die richtige Stadt und bombardieren teilweise Felder, Wälder und Dörfer.

Am 24. März beschließen wir die amerikanische Wirtschaft offen für die Alliierten arbeiten zu lassen und Präsident Roosevelt nennt Amerika in einer Rundfunkansprache "Arsenal der Demokratie".

Am 26. März versuchen die Briten eine Landung in Neapel, die allerdings scheitert, die italienische und alliierte Propagandamaschine jubelt.

Die britischen Nachtangriffe scheitern meist kläglich an der deutschen Flak, die viele Bomber zur Umkehr zwingt, doch der Revangeangriff für Paris wird zum durchschlagenden Erfolg für das Bomber Command. 11 Industriebetriebe in Rostock werden zerstört, Brände brechen aus und der deutsche Rundfunk spricht von "größeren Angriffen der Engländer im Raum Rostock", die jedoch "durch deutsche Jäger und Flak stark dezimiert wurden". Unseren Informationen zufolge war das Produktionsniveau nach drei Wochen wieder erreicht.

Präsident Roosevelt richtet einen Appell zusammen mit der Schweizer und schwedischen Regierung an alle kriegsführenden Regierung, die Bombardierungen nicht gegen Zivilisten einzusetzen. Sowohl London, als auch Berlin antworten positiv.

Fortsetzung folgt ...

Preussenhusar
05.06.04, 00:01
Schön detaillierte Darstellungen, werter Sir H Dowding!

Wann wollt Ihr denn offen in die Kampfhandlungen eingreifen ?

PH

Sir H. Dowding
05.06.04, 00:06
Das passiert noch früh genug, wirst schon sehen :D

Sir H. Dowding
05.06.04, 01:00
April: Die Briten versuche nochmals eine Landung bei Neapel, die diesmal gelingt. von 19. bis 25. findet die britische Offensive "Spartacus" statt, die ganz Süd- und Mittelitalien in ihre Hand bringt, einschließlich Rom, das nach kurzen Kämpfen in den Aussenbezirken fällt. Einzig Cosenza und Nordsizilien werden noch gehalten, in Libyen ist die Situation unverändert.

20. April 1941
Gerald Rutherford berichtet für Columbia Broadcast aus dem verdunkelten Paris:

Beginn der Sendung 20.00:

Sprecher: Paris nach Einbruch der Nacht. Heute abend bringt Columbia Broadcast Ihnen einen exklusiven Eindruck des Lebens während der Verdunkelung in der Seinemetropole Paris. Unsere Reporter werden von verschiedenen Punkten aus Paris berichten, einer Stadt, die heute bereits dreimal Fliegeralarm hatte. In der folgenden halben Stunde werden Sie einen Eindruck bekommen, wie die Pariser Bevölkerung mit der Bedrohung umgeht. Wir schalten nun um zu unserer Zentrale in Paris und nehmen Sie mit auf eine Reise nach Paris ...


Werbung: Die Weltstadt Paris in Kriegszeiten, betrachtet durch französische, durch englische, durch kanadische und durch amerikanische Augen. Kommen Sie mit uns! Sehen Sie Paris nach Sonnenuntergang in Kriegszeiten. ...


2. Sprecher: Kommen Sie nun mit uns, wir schalten nun zu Gerald Rutherford am Boulevard Madeleine in Zentrum von Paris. Sie kennen Mr. Rutherford als Direktor von Columbia Broadcast in Europa. Übernehmen Sie Mr. Rutherford. ...

Rutherford: (Schweigen, im Hintergrund ist eine Luftschutzsirene hörbar) ... Das ist der Boulevard Madeleine und das Geräusch, das Sie momentan im Hintergrund hören, sind die Pariser Luftschutzsirenen. Ich stehe hier geradewegs am Gehsteig am Boulevard Medeleine! ... Um mich herum ist alles verdunkelt, einzig ein Suchscheinwerfer kreist über meinem Kopf. Über Pariser ist der Himmel sternenklar. Leute gehen herum, sie verhalten sich volbildlich ruhig ... es ist ja auch nicht ihr erster Fliegeralarm. Da ich gerade vor dem Eingang eines "abri", also eines Luftschutzraumes, stehe, muss ich mich nun ein wenig auf die Seite begeben, sodass die Leute an mir vorbei können. Ich werde Sie nun ein wenig den Verkehrslärm und das Geräusch der Sirene hören lassen ...

Langsam kommt hier Bewegung nach Paris, an mir fahren mehrere Autos vorbei, einzig ein kleiner Schlitz lässt das Licht des Scheinwerfers hinausblitzen, ein Mann bleibt neben mir stehen und zündet sich eine Zigarette an, geht dann aber am abri vorbei. ... Da kommen nun mehrere Suchscheinwerfer, die über den Himmel flitzen, auf der Suche nach Bombern. Die Ampel, die wegen der Verdunkelung bis auf ein kleines Kreuz überklebt ist, schaltet gerade auf rot und die Autos bleiben stehen. Keiner der Fahrer steigt aus, es scheint als wären ihnen die Sirenen egal. .. Ich versuche nun, ob ich nicht vielleicht das Geräusch der Schuhe auffangen kann. Das ist wohl das seltsamste Geräusch im Paris dieser Tage. Man sieht niemanden, aber überall hört man das Geräusch von Schuhen, die durch die Dunkelheit gehen. Wie Geister mit Step-Schuhen.

Die Sirene hat nun aufgehört und mehrer Suchscheinwerfer ziehen ihre Kreise über Paris. Bis jetzt sah ich keine Explosionen der Flak und der Alarm alleine bedeutet ja nicht, dass Bomber über Paris sind. Wir hatten diese Alarme heute schon dreimal. Es könnten Überflieger sein oder ein falscher Alarm.

Ein Schutzmann der französischen Zivilverteidigung verlässt den Schutzraum um seine Patrouillengänge zu beginnen. der Schutzraum liegt übrigens unterhalb des Boulevard Madeleine und ist über ein paar Stufen zu erreichen. ...

http://news.bbc.co.uk/olmedia/430000/images/_430152_tube_shelter150.jpg
Blick in den Schutzraum unterhalb des Boulevard Madeleine. Man sieht, die Pariser Bevölkerung nimmt's gelassen.


2. Sprecher: Wir begeben uns nun, nach diesem unerwarteten Fliegeralarm, in Paris schönstes Hotel. Das Ritz, wo Damen und Herren hinter den Verdunklungsrollos tanzen und feiern. Ich gebe über zu Winston Statfield im Ritz. ...

Statfield: (Musik im Hintergrund hörbar, Gelächter, ausgelassenes Feiern; plötzlich schweigt die Kapelle und ein Mann ist zu hören) "Ladies and jentleman, si air raid siren is go'ing outside. Ev'rybady 'hu wants to go to si abri, cou'd go. T'ose 'hu want to keep si pa'ty go'ing cou'd stay hiér."

Wie sie gehört haben, verlautbarte der Direktor des Hotels soeben, dass für Paris Fliegeralarm gegeben wurde oder auch Gefahrenstufe Rot, wie die Behörden dies bezeichen. Da die Musik soeben weitergeht, geht aber nur ein Bruchteil der Gäste zum Schutzraum, die meisten tanzen munter weiter, wie dieses Paar hier.

http://www.hfmgv.org/research/photo/jit/still/catalog/O/O.4638.jpg
Paare tanzen, während draußen Gefahrenstufe Rot gegeben wurde.


Fortsetzung folgt ...

Ich bin jetzt einfach zu müde, morgen geht die Radioberichterstattung weiter.

Sir H. Dowding
05.06.04, 12:31
2. Sprecher: Während die Bevölkerung vor heranfliegenden Bombern gewarnt wird, stört das die Leute im Ritz nicht. Die Sirene tut der Stimmung keinen Abbruch.
Der Ballsaal des berühmten Ritz befindet sich im ersten Stock, während Küchen und Schutzräume im Keller und Erdgeschoß liegen. Ich gebe nun weiter zu Bob Trenchard, der sich nun in der Küche des Ritz befindet. Sehen wir mal was für einen Effekt der Fliegeralarm dort unten hat.

...

Trenchard: (Musik hörbar, Stimmengewirr) Wir gehen nun vom Ballsaal hinunter zu den Küchen und was Sie im Hintergrund hören können ist keine Panik wegen des Fliegeralarms, sondern ein paar aufgeregte Bestellungen um die Leute auch während des Alarms mit Essen und Trinken zu versorgen. Und ich wette Ihnen würde das Wasser im Munde zusammenlaufen, wenn Sie sehen könnten, was hier alles bestellt wird. Das Ritz ist bekanntermaßen das Hotel mit der besten Küche von ganz Frankreich und das verdankt es seinem Küchenchef Monsieur Francois Lattre. Oben im Ballsaal eilen die Kellner mit schwarzem Frack herum und nehmen Bestellungen entgegen, Leute lachen und Paare tanzen zur ausgelassenen Musik.

http://www.loc.gov/exhibits/wcf/images/wcf024.jpg
Gäste und Mitarbeiter des hotels sitzen im Schutzraum neben der Küche.

Es ist zwar Krieg, aber ich glaube nicht, dass Sie davon etwas merken würden. Das Menü des heutigen abends umfasst acht hors-d'œuvre inklusive Kaviar. Acht verschiedene Sorten Schinken und Fleisch. Aber ich will nicht, dass Sie den Eindruck bekommen, dass wir hier in Luxus leben wie die Made im Speck. Im Einklang mit dem Ministerium für Ernährung wird pro Gast nur ein Gang mit Fleisch, Fisch oder Schinken serviert. Rot markierte Speisen müssen mit Geld und Rationierungsbons bezahlt werden, grün markierte kosten nur Geld. Sicherlich klingt das nicht sehr übertrieben streng ... aber auch in dieser Situation kreiert Monsieur Lattre seine unübertroffenen Kreationen. Nun gut, hier ist er, Francois Lattre ...

Monsieur Lattre: I'm wery 'appy to sais 'allo to my friends a'cross l'Atlantique. And to tell 'hem we are winning la guerre! 'he guerre has not affected me cookin' ...

Trenchard: Hat der Krieg ihren Speiseplan nicht etwaqs durcheinander gebracht und beeinflusst?

Lattre: (wird immer leiser gestellt) Non t'e don't ...


2. Sprecher: Nun gehen wir weg von den Vergnügungen von Paris und sehen uns weiter um. Es sind gefährliche Zeiten in Paris. Sehen wir mal, was John Bancroft zu berichten hat. Übernimm John!

Bancroft: (aufgeregte Menschen im Hintergrund, Befehle werden gerufen) Ich befinde mich hier nun bei einer der vielen Pariser Flugabwehrkanonen in einem Pariser Vorort. Soldaten bedienen gerade die Geschütze und vor ein paar Minuten hatten der Flughorchdienst Motorengeräusche aus Richtung Nordost gemeldet. Wieviele Bomber sich nähern, wissen wir nicht, der Funkhorchdienst kann nur die Richtung angeben, aber nicht die Zahl der Angreifer. ... DA! Einer der Scheinwerfer hat soeben ein Flugzeug mit seinem Strahl erfasst ... mehrere Suchscheinwerfer folgen nun in diese Richtung ... Sie hören im Hintergrund nun Befehle des Batterie Kommandanten, der Anweisungen gibt und die Soldaten laufen den Befehlen zufolge auf ihre Posten um die Abwehr der Bomber zu beginnen.

http://www.ww2guide.com/flak_3.jpg
Pariser Flugabwehrgeschütz

(Knall hörbar, Sprecher schreit) Was Sie eben hörten waren die ersten Salven der Geschütze und wie ich sehe explodieren die granaten schon in der Nähe der Flugzeuge. Insgesamt haben die Suchscheinwerfer bereits fünf Bomber erfasst und überall in Paris schießen die Flugabwehrgeschütze auf die Bomber. ... (lautes Zischen hörbar) BOMBEN! BOMBEN! Die ersten Bomben werden ausgeklingt! Der Kommandant befahl mir soeben eine Gasmaske anzulegen, ich gebe nun ab, da Sie mich durch die Gasmaske nicht verstehen werden ...

2.Sprecher: Der Angriff gilt also Paris! Ich rufe nun unseren Reporter Thomas Butch, der sich in einem großen Pariser Tanzsaal aufhält ...

Butch: Dieb Band spielte soeben das Lied "Over there", ein Hilferuf aus Europa Richtung Amerika! Im Hintergrund hörbar sind Flakgeschütze und ihre Granaten, Bomben fallen momentan noch nicht. ... Soweit ich das von hier aus beurteilen kann. (Schreie, Knall, Zischen von fallenden Bomben) BOMBEN! Hinter mir bricht soeben Panik aus! In der Nähe fielen Bomben ... uns hat keine getroffen! Die Leute drängen panisch zu den Ausgängen .. O mein Gott, die ersten Leute fallen hin (lauter Knall) ...

...

2.Sprecher: Meine Damen wir haben momentan technische Probleme, ich rufe daher Mr. Trenchard im Ritz ...

...

2.Sprecher: Wegen technischer Probleme müssen wir die Übertragung leider abbrechen, ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und es folgt nun eine Aufzeichnung von Cab Calloway aus der Royal Albert Hall vom 3. August 1939. Gute Unterhaltung!

http://www.fredstein.com/pariseve.jpg
Zwei verzweifelte Passanten angesichts des brennenden Paris, das an dem Lichtschein hinter ihnen zu sehen ist.

Fortsetzung folgt ...

PanWolodyjowski
05.06.04, 12:39
Sehr schöner Stilwechsel! Applaus! :)

monk
05.06.04, 12:44
Echt klasse, aber du kannst im spannensten Moment doch nicht aufhören ;)

Sir H. Dowding
05.06.04, 13:09
Der Großdeutsche Rundfunk meldete:

Das Oberkommando der Luftwaffe meldete starke Kampfaktivitäten im Raum Paris. Gestern Nacht bombardierten Teile der Luftflotte I und Luftflotte II die französische Hauptstadt. Reichsmarschall Göring ordnete diesen Angriff an, um den sinnlosen Widerstand der Franzosen zu brechen und weiteres Blutvergießen zu beenden. Die Pariser Luftabwehr konnte zehn Bomber abschießen, insgesamt griffen 650 Junkers 89 und Heinkel 111 in rollenden Angriffen an. Der Angriff dauerte von 20.08 bis 3.15. Schwere Brände brachen in Paris aus, da die plutokratisch, dekadente Stadtverwaltung die Feuerwehr bereits aus der Stadt entfernt hatte. Die Verluste der Zivilbevölkerung sind deshalob höher als nötig, was einzig und allein auf die Unfähigkeit der Stadtverwaltung zurückzuführen ist.

Wir melden uns wieder zu den Abendnachrichten um 20.00, es folgt nun "Musik zur Werkpause" mit Stücken von Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven.

http://www.umkc.edu/lib/spec-col/ww2/PearlHarbor/images/radio.jpg
Die Meldungen über den Angriff werden überall gespannt gehört.

BBC meldete:

The German Luftwaffe raided the city of Paris yesterday evening. The bombers targeted the centre of Paris, especially the Eiffel tower and the famous Notre Dame cathedral. This was an example of Nazi warfare. The French government officially proclaims about 3.400 deaths and 14.000 wounded. No industrial target was even damaged, no military important building was hit by any bomb. Dr. Goebbels said that this air raid showed the superiority of the German Luftwaffe and was a great success. This ladies and gentleman is Nazi's art of war. The anti aircraft batteries around Paris were able to shut down 65 bombers and damage another 83 bombers.

We go on now with our reports from british manufactures, today Robert Sinclair ist visiting the Bristol Beaufighter factories in Bristol.


Objektiv betrachtet wurden bei diesem Angriff 21 IC vernichtet, es war der schwerste, der jemals geflogen wurde.

Fortsetzung folgt ...

Sir H. Dowding
05.06.04, 18:32
Mai: Finnland kommt den sowjetischen Forderungen nach und tritt Petsamo an die Sowjetunion ab. Am 15. befreit eine italienische Gegenoffensive die Stadt Florenz und die Toskana, die ein paar Wochen zuvor von Briten besetzt wurde. Nach lange Kämpfen besetzen deutsche Truppen die schwer beschädigte Stadt Paris.
Folgende Gebäude sind beschädigt:
-Louvre (ein Drittel des Gebäudes brandte aus)
-Eiffelturm (am Fundament beschädigt)
-Notre Dame (die Fenster durch Druckwellen der Bomben)
-24% der historischen Altstadt, vor allem in der gegend um den Boulevard Haussmann
-47% der Vorstädte sind schwer beshädigt oder zerstört
-Opera de Bastille (direkter Bombentreffer)
-Sacre Coeur (durch schwere Brände vernichtet)
-Elektrizitätswerke (alle bis auf eines von Bomben zerstört)
-Wasserwerke
-Gaswerke (durch Bombentreffer zerstört)
-Bahnhöfe von Paris (ausgebrannt, zerbombt, nur einer noch funktionstüchtig)
-190.000 Pariser stehen ohne Wohnung da, nur noch die Hälfte der Bevölkerung befindet sich in der Stadt, der Rest wurde evakuiert oder ist geflohen

http://www.foxvalleyhistory.org/WWII/images/P06_(2_1.jpg
Französische Passanten weinen angesichts der ungeheurlichen Schäden, die Paris durch die Kampfhandlungen erfuhr.

Das alliierte Hauptquartier in La Rochelle spricht davon die Truppen in den Süden zu verlegen und gegen Italien einzusetzen, um den deutschen Bündnispartner aus dem Rennen zu werfen, während ein Teil der Truppen nach England evakuiert werden sollte. Tausende Franzosen blockieren die Straßen nach Westen und Süden und erschweren so die Verlegung der Truppen nach Süden.

http://plaza1.snu.ac.kr/~whistory/cyberhistory/20c/images/Hitler_Paris_1940.jpg
Der deutsche Reichskanzler und Führer Adolf Hitler besucht das besetzte Paris. Die Schäden am Eiffelturm sind auf diesem Bild nicht sichtbar.


Juni: Am 2. Juni erklärt das stark bedrängte Italien Griechenland den Krieg, in Washington kann man das nicht ganz glauben. Welches Land erklärt denn Krieg, wenn die Truppen des Feindes bereits die Hauptstadt eingenommen haben. Aber es ist halt Mussolini.

http://www.netcomuk.co.uk/~dpohara/grk40-04.JPG
Die griechische königliche Garde bei der Wachablöse.

Am 24.Juni lanciert die britische Regierung Gerüchte bezüglich einer bevorstehenden deutschen Invasion und ruft jeden männlichen Bürger, der noch nicht in der Armee dient dazu auf, sich der Heimatverteidigung anzuschließen. In Washington weiß man genau ob der Undurchführbarkeit einer deutschen Invasion der britischen Inseln. Lächerlich alleine schon die Vorstellung.

http://history.acusd.edu/cdr2/WW2Pics/81714.jpg
He's holding the line.


Am 25. Juni bricht der französische Widerstand komplett zusammen. Einflussreiche Kreise der französischen militärischen Führung sehen in den anhaltenden Kämpfen gegen Deutschland keinen Sinn und so kapituliert Frankreich. Der Süden Frankreichs bleibt ein souveräner Staat unter der Führung von Feldmarschall Pétain, dem Verteidiger von Verdun aus dem großen Krieg. Nordfrankreich hingegen wird von Deutschland besetzt. Besatzungskosten trägt die vichy-französische Regierung. Die Schutzgebiete im Nahen Osten verhalten sich zwiespältig. Der Libanon schlägt sich auf die freifranzösische Seite, während Syrien seine Loyalität gegenüber der neuen Regierung in Vichy bezeugt.

http://history.acusd.edu/cdr2/WW2Pics/81706.jpg
Marschall Pétain bei einer Rundfunkansprache zu seinem Amtsantritt als französischer Staatschef.

Am 27. Juni verlangt die kaiserlich japanische Regierung umgehend Basen in Indochina, um ihren Krieg gegen China ausweiten zu können. Der neue französische Ministerpräsident Pierre Laval gewährt den Japanern ohne Zögern die Nutzung der Basen in Nordindochina.

http://www.exordio.com/1939-1945/photos/pierre-laval.jpg
Der neue französische Ministerpräsident Pierre Laval.

Cordell Hull plädierte für die Anerkennung des neuen französischen Staates, was schließlich am 28. Juni geschieht. Die amerikanische und britische Presse hetzen daraufhin gegen den amerikanischen Außenminister und verhöhnen die Vichy-französische regierung.

http://www.spartacus.schoolnet.co.uk/2WWlaval2.JPG
Die Karikatur aus der New York Times vom 29.Juni 1941. Sie zeigt Pierre Laval.

Die stark militaristisch und ultranationalistisch angehauchte siamesische Regierung in Bangkok fordert von Frankreich die Übergabe Indochinas, was aber abgelehnt wird. Daraufhin erklärt Siam Vichy-Frankreich den Krieg und am selben Tag noch fallen siamesische Truppen in Kambodscha ein, dass von wenigen, schlecht organisierten Truppen verteidigt wird.

Fortsetzung folgt ...

Sir H. Dowding
05.06.04, 18:53
Juli: Am 8.Juli erklärt die rasch aufgestellte rumänische, kommunistische Regierung die Einladung an "das sowjetische Brudervolk, Rumänien zu besetzen, solange bis die faschistische und kapitalistische Gefahr von Rumänien genommen wurde". Faktisch ist dies die Einladung zur dauerhaften Besetzung Rumäniens durch die Rote Armee.

http://gori.iatp.org.ge/maineng/culture/museums/stalin.jpg
Genosse Stalin bei der Siegesparade in Moskau, anlässlich der "Befreiung" Rumäniens vom Faschismus.

Der rumänische Ministerpräsident Marschall Antonescu bildet in Wien eine rumänische Exilregierung, Kronprinz Michael wird ans Asow'sche Meer verfrachtet und dort interniert.

Am 14. Juli übergibt die amerikanische Marine den Briten 50 Zerstörer im Austausch gegen Marinestützpunkte in der Karibik. Deutschlands Botschafter legt uns eine Protestnote vor.

Am 19.Juli interveniert die kaiserlich japanische Regierung und beendet den Krieg zwischen Siam und Frankreich. Zwei Drittel Kambodschas werden an Siam abgetreten, der Rest bleibt weiterhin unter französischer Kontrolle.

Am 29. Juli übergibt Anthony Eden bei seinem Besuch in Washington eine offizielle Einladung doch dem Bündnis beizutreten, nach reiflicher Überlegung wird diese aber abgelehnt, da Präsident Roosevelt um den schlechten Ausrüstungsstand der amerikanischen Streitkräfte besorgt ist.
Proteste in Washington gegen die Entscheidung des Präsidenten folgen.

monk
05.06.04, 19:12
Sehr schön :)

PanWolodyjowski
05.06.04, 19:19
Wonderful Mr. Dowding! :) :D

Sir H. Dowding
05.06.04, 19:30
August: Am 8. August gelingt es den Briten unter der Führung von General Montgomery die italienische Festung Tobruk einzukesseln und die Stadt Benghasi einzunehmen. Mussolini ruft zur Verteidigung bis zur letzten Patrone für das italienische Vaterland auf.
Am 9. August kommt es im Irak zu Zwischenfällen zwischen irakischen Soldaten und britischen Militärpolizisten. Der ganze Vorfall wird aufgebauscht und Bagdad erklärt unter Jubelrufen der Bevölkerung den Briten den Krieg. Als Reaktion darauf machen Persien und Jemen mobil.

http://utenti.lycos.it/SecGuerraMondiale/images/iraq/mediooriente_02.jpg
Der durch einen Putsch an die Macht gekommene Raschid Ali stemmt sich vehement gegen die britischen Truppen im Irak und erklärt den Krieg.

Das britische Oberkommando im Mittleren Osten muss nun Truppen aus Indien und aus Nordafrika abziehen, um den irakischen Aufstand schnellstmöglich zu beenden. Das wiederum verlangsamt die britischen Offensiven.

http://utenti.lycos.it/SecGuerraMondiale/images/iraq/mediooriente_05.jpg
Irakische Soldaten erwarten die Briten.

Preussenhusar
05.06.04, 20:02
Eine spannende Wendung der Geschichte, Sir H Dowding.

Gratulation zu diesem fesselnden AAR!

Die Kriegserklärung Italiens an Griechenland ist allerdings wirklich gegen jede Logik überhaupt. Naja, der Duce ist halt --- der Duce :D !

PH

Sir H. Dowding
05.06.04, 20:48
Verschiedene Zeitungen veröffentlichten Karikaturen, die unterschweliig den Kriegseintritt der USA forderten. Präsident Roosevelt konnte sich darüber nur freuen.

http://orpheus.ucsd.edu/speccoll/dspolitic/pm/10515cs.jpg
Karikatur der Los Angeles Post vom 2.August 1941.

http://orpheus.ucsd.edu/speccoll/dspolitic/pm/10513cs.jpg
Karikatur vom 5. August 1941, die unsere Hilfslieferungen an Großbritannien zum Ziel haben.


September: Am 11.August erklärt Präsident Roosevelt die Einführung der Wehrpflicht. Nun haben wir endlich etwas mehr Wehrpflichtige zur Verfügung, um die US-Army aufzubauen.

In Frankreich kämpfen Teile der ehemaligen französischen Armee weiter und dringen teilweise tief nach Vichy-Frankreich ein. Die deutsche Wehrmacht versucht durchzugreifen, es gelingt aber nicht.

Jugoslawien unterschreibt am 11. September den Beitritt zum "Stahlpakt". Zur Unterzeichnung waren der jugoslawische Ministerpräsident und sein Außenminister nach Berlin gereist. Bis zu ihrer Ankunft in Belgrad kam es jedoch zu Ausschreitungen und am 13. September schließlich zum Sturz der Regierung. Prinz Pavle Karađorđević, der die Regierungsgeschäfte für den minderjährigen Petar Karađorđević führte, wird abgesetzt. Nach dem Putsch wird Petar als König Peter II. eingesetzt und der Stahlpakt für nichtig erklärt. Die deutsche Reichsregierung erklärt daraufhin den Krieg.

Am 22. September fällt Neapel wieder in italienische Hand, an der Griechenlandfront ist alles ruhig, keinerlei Offensivmanöver finden statt.
Die Luftwaffe bombardiert norwegische und jugoslawische Städte. Die Royal Air Force antwortet mit Bombenangriffen gegen deutsche Städte, die von Südnorwegen aus geflogen werden. Schwerpunkt der Angriffe ist Sachsen, Schlesien und das Generalgouvernement. Industriebetriebe in der Nähe der Stadt Sandomierz werden vom Bomber Command angegriffen. Ziel ist auch der Sowjetunion entgegenzutreten und zu drohen.

http://www.ctie.monash.edu.au/hargrave/images/fa350_wellington_500.jpg
Der britische Standardbomber "Wellington" im Flug über das Reichsgebiet.

http://www.warbirdalley.com/images/he111-3.jpg
Der deutsche Bomber Heinkel He111 im Feindflug über Jugoslawien.

Sir H. Dowding
06.06.04, 12:43
Oktober: Am 3. Oktober überreicht der japanische Botschafter in Washington Aussenminister Cordell Hull komplett unvermutet eine förmliche Kriegserklärung. Um 12.00 Mittags verkündet Präsident Roosevelt über den Rundfunk den Kriegszustand mit Japan und verkündet, dass das Leben aller Amerikaner sich nun verändern würde. Die Verteidigungstruppen der Pazifikinseln werden alarmiert und Lebensmittel werden durch die Festlegung von Höchstpreisen für alle erschwinglich gehalten.

http://www.smithsonianeducation.org/educators/lesson_plans/elections/fdr.jpg
Präsident Roosevelt bei der Verkündung des Kriegszustandes mit Japan.

Im Nahen Osten erzwingt Syrien, dass der Libanon sich wieder unter die Kontrolle Vichy-Frankreichs begibt. Einen Tag später reagiert London mit der Androhung eines britischen Einmarsches nach Syrien und Libanon, wenn die beiden Länder sich nicht sofort wieder frei-französischer Kontrolle unterstellen. Beide Länder befolgen dies.
Am 6. Oktober treten die USA den Alliierten bei und erklären Deutschland den Krieg, sofort strömen Freiwillige die Rekrutierungsstellen der US Army.
Da es schon im September zu frei-französischen Aufständen in Algerien und Marrokko kam und im Oktober nun britische und australische Truppen zur Unterstützung anlanden, reagiert Berlin mit der Besetzung strategischer Stellungen in Südfrankreich. Italien bekommt die Kontrolle über die Cotê d'Azur und Savoyen (Grenoble), wir bezweifeln allerdings, ob die Italiener gut darauf aufpassen können.

Am 9.Oktober gelingt unseren Streitkräften der erste große Schlag gegen die Japaner, wir versenken das japanische Schlachtschiff "Nagato". Als kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings der schwer beschädigte Kreuzer "San Francisco", der nun dringend repariert werden muss und nicht mehr einsatzfähig ist.

http://www103.sakura.ne.jp/~key/navy/bb/nagato.jpg
Das japanische Schlachtschiff "Nagato"

Am 11. Oktober melden sich amerikanische Bomber über europa erstmals zu Wort. Bei schönem Wetter fliegen unsere Fliegenden Festungen einen Angriff gegen den U-Bootstützpunkt L'Orient. Schwere Schäden an den U-Bootbunkern und im Hafengebiet, bei 6 abgeschossenen Bombern.

Einen Tag später konnte die Wehrmacht sämtliche frei-französischen Widerstandsnester in Frankreich beseitigen, damit ist Frankreich komplett unter der Kontrolle der Achsenmächte. Den ganzen Monat hindurch bleibt die USAF über Westeuropa aktiv und bombardiert die Städte Reims, Paris, Brüssel und Amsterdam.
Am 25. Oktober werden Verdunklungsvorschriften für die Pazifikinseln, Karibikinseln und Küstengebiete herausgegeben, um japanische und deutsche Luftangriffe zu verhindern und den U-Booten des Feindes keine Anhaltspunkte zu geben.

http://libweb.hawaii.edu/hwrd/HWRD_html/hwrd_gifs/112f.gif
Schutzmänner der Civile Defense in Honolulu.

Am 26. Oktober werden landesweit war bonds ausgegeben, die von patriotisch denkenden Amerikanern zur Unterstützung des Krieges gegen Hitler und die Japaner gekauft werden können und sollen.

http://libweb.hawaii.edu/hwrd/HWRD_html/hwrd_gifs/821f.gif
Eine junge Frau in Washington mit ihrer black out patrol-Armbinde.

Amerika ist in den Krieg eingetreten und bereit die Waagschale zu Gunsten der Alliierten zu kippen.

Fortsetzung folgt ...

von Manteuffel
06.06.04, 12:47
Wundervoll erwarte sehnsüchtig die Fortsetzung


EDIT: Hast du Fog of War aus ?

Sir H. Dowding
06.06.04, 12:55
Wundervoll erwarte sehnsüchtig die Fortsetzung


EDIT: Hast du Fog of War aus ?

Nein, spiele mit Fog of war. Sonst isses ja unfair und halb so lustig.

von Manteuffel
06.06.04, 12:57
Wie kannst du dann manche Kampfhandlungen z.b der Fall von Tobruk wissen ? :???:

PS: Echt guter AAR :) :) :)

Sir H. Dowding
06.06.04, 13:02
Wie kannst du dann manche Kampfhandlungen z.b der Fall von Tobruk wissen ? :???:

PS: Echt guter AAR :) :) :)

Als ich Frieden hatte, habe ich ja nicht wirklich was zu tun gehabt und so die Frontverläufe beobachtet. Dann ab und zu Screenshots mit F11 gemacht und ausgewertet. Wenn ich jetzt mal nicht genau aufgepasst habe, wann die Briten Tobruk erobert haben, dann kann ich in der History nachschauen oder die Screenshots vergleichen. Wo ich's nicht mehr weiß, schreib ich entweder nur den Monat oder das ungefähre Datum.

Gracias für's PS :D

Sir H. Dowding
06.06.04, 13:29
November: Das niederländische Industriegebiet Eindhoven ist am 2. November Ziel unserer Luftoffensive, kleine Verluste durch Flak.

Die Briten melden aus Ostafrika erfolge. Sämtliche Einheiten der italienischen und äthiopischen Armee kapitulierten, Äthiopien wurde unter britische Verwaltung gestellt, bis der Krieg zu Ende ist.

Am 9.November ist der "schwarze Tag der USAF", beim Versuch die Industriegebiete in der Gegend von Amiens zu bombardieren tauchen plötzlich deutsche Jäher in Massen auf, die die gesamte USAF zerstören! Ein ganzes Bombergeschwader wird abgeschossen und amerikanische Luftangriffe in Europa für lange Zeit unmöglich. Die NS-Presse jubelt ob dieses Sieges.

Dezember: Die deutsche wehrmacht zerschlägt Jugoslawien und entlässt Kroatien und Serbien in die "Unabhängigkeit". Am 17. Dezember tritt der Irak den Achsenmächten bei und beginnt eine Landoffensive gegen Syrien.


1942


Jänner: Gleich am 1. landet das 3rd Armycorps als Teil der 1st Army unter dem Kommando von General Eisenhower in Italien, um unsere bedrängten britischen Freunde zu unterstützen. Die Italiener unternahmen schon Ende 1941 Offensiven, die Teile Mittel und Süditaliens wieder befreiten, doch Rom bleibt in britischer Hand.

Am 6. Jänner mobilisieren Costa Rica, Kuba, Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Haiti, Honduras, Mexiko, Dominikanische Republik und Panama.

Die US Bodenstreitkräfte werden nun endlich aufgerüstet und gliedern sich wie folgt:

1st Army (Eisenhower/Italien)
-3rd Armycorps
-4th Armycorps
-5th Armycorps

2nd Army (Mac Arthur/Pazifik)
-Philippine Division
-1st Armycorps
-2nd Armycorps
-8th Armycorps
-4th Marinecorps

3rd Army (Marshall/Pazifik)
-6th Armycorps
-7th Armycorps
-1st Tankcorps

4th Army (Bradley/Pazifik)
-9th Armycorps
-10th Armycorps
-12th Armycorps

5th Army (Patton/Europa)
-11th Armycorps
-13th Armycorps
-14th Armycorps

Ein Armycorps besteht im Regelfall aus drei Divisionen, wenn der Rang des Kommandanten es zu lässt auch aus mehreren Einheiten.

Der 22. Jänner ist ein Jubeltag für die amerikanische Marine. Es gelingt einen japanischen Flugzeugträger (Name unbekannt) bei den Marshallinseln zu versenken. Die besatzung des Schiffes, der die Versenkung gelang wird in washington mit einer Siegesparade bedacht.

Weitere verluste für die kaiserlich japanische Marine: die Kreuzer "Abukuma", "Myoko" und "Sakawa", sowie die Schlachtschiffe "Hyugo" und "Fuso" werden versenkt. Amerikanische Schiffe werden zwar beschädigt, aber keines versenkt.

Am 28. Jänner beginnt die Operation "Patriot", die die Befreiung der Marshallinseln zum Ziel hat. Durchgeführt wird sie von drei Infanteriedivisionen, mit Unterstützung der Flotte, aber ohne Luftunterstützung (der Weg dorthin zu lange). Die Japaner wehren sich verbissen und so muss die Offensive am 2. februar wieder abgebrochen werden, nachdem die Hälfte der Soldaten gefallen, verletzt oder gefangen wurde. (Blöder Distance Mallus :rot: )

http://www.tcwfb.ch/TRUK/sv66o671.jpg
Operation "Patriot" läuft an.

Fortsetzung folgt ...

pharao
06.06.04, 14:16
Ich hoffe Sir Dowding setzt auch schön seine Flugzeugträger und Marinebomber ein
um die Japanische Schlachtflotte zu versenken

Sir H. Dowding
06.06.04, 21:36
Februar: Der japanische Kreuzer Nachi wird am 9. Februar durch Torpedobomber versenkt. Am 10. Februar landen unsere Soldaten auf den Marinnanen und besetzen die Insel ohne Widerstand. Keine japanischen Soldaten waren dort stationiert. Es scheint, dass Japan sich mit der Kriegserklärung etwas verkalkuliert hat.

In Europa führen die kanadischen und britischen Luftwaffen eine Bomberoffensive gegen Mitteldeutschland. Ziel der Angriffe sind die Städte Dresden, Halle, Würzburg, Erfurt und Münster. Die Reichshauptstadt Berin wird zwar mehrmals überflogen, wird jedoch nie Ziel der Angreifer.

Folgende Verluste musste die kaiserlich japanische Marine bereits hinnehmen:

http://hush.gooside.com/name/a/Abukuma/Abukuma_cl1941.jpg
Kreuzer "Abukuma"

http://www.ibiblio.org/hyperwar/Japan/IJN/ships/img/CA-Myoko-1.gif
Kreuzer "Myoko"

http://www.ibiblio.org/hyperwar/Japan/IJN/ships/img/CA-Sakawa.gif
Kreuzer "Sakawa"

http://wmilitary.neurok.ru/ijn/fuso-f.jpg
Schlachtschiff "Fuso"

http://http://www.combinedfleet.com/nachi_jm.jpg
Kreuzer "Nachi" fotografiert von unseren Marinebombern während des verhängnisvollen Angriffes

http://www.voodoo.cz/battleships/pics/fuso.jpg
Schlachtschiff "Hyugo"

http://www.voodoo.cz/ww2car/pics/new1/akagi.jpg
japanischer Flugzeugträger (höchstwahrscheinlich die "Akagi")

Admiral Yamamoto, der Oberbefehlshaber der kaiserlich japanischen Marine war, nach Agentenberichten, am Verzweifeln. 4 Kreuzer, 2 Schlachtschiffe und ein Flugzeugträger in den ersten fünf Monaten des Krieges von uns versenkt! Präsident Roosevelt wiederum machte sich Sorgen um die unauffindbare "Yamoto", das größte Schlachtschiff der japanischen Flotte. Die versenkung dieses Schiffes würde die Japaner gewiss einen Schritt in die Nähe der Kapitulation bringen oder sie zu mindest komplett demotivieren.

http://211.155.23.140/biku/general/pics/jap-yamamoto.jpg
Der japanische Admiral Yamamoto, Oberbefehlshaber der kaiserlich-japanischen Marine.

http://www.modelwarships.com/reviews/ships/ca/ca-27/ca-27-01.gif
Der Kreuzer "San Francisco", dass einzige amerikanische Schiff, dass so schwer beschädigt wurde, dass es für den Dienst für einige Monate ausfiel.

Fortsetzung folgt ...

Preussenhusar
06.06.04, 22:21
Herzlichen Dank für diesen so schön illustrierten AAR, werter Sir H Dowding !

Ich gehe davon aus, daß Ihr Admiral Yamamoto schon bald ins Jenseits befördern werdet :D
Und seid bloß froh, daß Ihr nicht in Fantasia seid !!


PH

Sir H. Dowding
06.06.04, 22:25
Sind's eigentlich zu viele Bilder? Also schon so, dass der AAR überladen wirkt? Oder gerade recht?

Yamamoto wird leider bald einen kleinen Unfall haben :D

Preussenhusar
06.06.04, 22:31
Sind's eigentlich zu viele Bilder? Also schon so, dass der AAR überladen wirkt? Oder gerade recht?

Yamamoto wird leider bald einen kleinen Unfall haben :D

Also, da ich DSL habe, erfreue ich mich gerne an den Bildern.
die Unterhalten, verdeutlichen und lockern den AAR. :top:

Für 56k-User kann es problematisch werden, aber wer ist das schon :D

Ich baue ja auch viele Screens ein, aber nur jpeg's.

Die Bilder geben mir auch gute Quellen für die eigene Illustration.

Weiter so, Sir H Dowding !

PH

Strähle
06.06.04, 22:47
Ganz im Gegenteil, Sir Dowding!
Bitte mehr Bilder! :)

Blastwarrior
06.06.04, 22:49
vor allem mehr karten, ansonsten guter AAR mit Karten wirds nen sehr guter

Sir H. Dowding
06.06.04, 22:55
Ich würde ja gerne Karten hineingeben. Hab auch schon webspace bei tripod erstellt, aber immer wenn ich die reinstellen will ist der Computer entsetzlich langsam und macht es einfach nicht.

Weiß jemand einen besseren Webspace?

Preussenhusar
06.06.04, 23:13
www.Arcor.de

Da habe ich die Bilder geparkt !
Aber erst in jpeg's umwandeln !

PH

Sir H. Dowding
07.06.04, 11:28
Weiß jemand noch einen Webspace, denn bei Arcor kann man sich nur mit Wohnsitz in Deutschland anmelden. Tja, das kann ich leider nicht aufbieten :D

Preussenhusar
07.06.04, 12:01
Weiß jemand noch einen Webspace, denn bei Arcor kann man sich nur mit Wohnsitz in Deutschland anmelden. Tja, das kann ich leider nicht aufbieten :D

Oder schickt mir die gezippten Bilder, ich setze sie dann online für Euch !

PH

Strähle
08.07.04, 21:17
Habt ihr den Kampf gegen die Faschisten etwa aufgegeben? :)

Sir H. Dowding
08.07.04, 22:26
Habt ihr den Kampf gegen die Faschisten etwa aufgegeben? :)
Nun ja, momentan kämpfe ich ja als Faschist für das italienische Imperium ;) und damit ich da nicht durcheinanderkomme muss halt eines pausieren. Schade, aber was soll's.
Ich werde diesen Thread schon wieder weiterführen, keine Bange

Jens von Schwarzburg
11.07.04, 22:32
Ach schön,
Gott sei Dank beherrsche ich das ''Scanreading''.
Ihr habt euch viel arbeit gamacht und das merkt
man,sehr sehr schöner AAR.
Obwohl ich die Amis nicht so sehr gerne spiele,
weder in HOI noch Vicky.

:prost: