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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Heilige Stuhl



Der Eldermann
07.06.04, 21:06
Stuhl Petri



http://www.klosterkirchberg.de/images/cathpe.jpg



http://www.rkc.lviv.ua/iV/pIn3.jpg

Seine Heiligkeit
Papst Innozenz III.
176ter Nachfolger Petri
auf dem Heiligen Stuhle

Der Eldermann
07.06.04, 21:07
Siehe, der Heilige Geist durchfährt das Haus Gottes


http://www.asahi-net.or.jp/~vq4s-szk/photo/vatican.jpg

Der Eldermann
07.06.04, 21:08
Chronik



Anno Domini 1187 - Erstes bis drittes Viertel

http://www.italycyberguide.com/History/popes/Urban_III.JPG

Gesalbter Papst ist Urban III., 172ter Nachfolger Petri auf dem Heiligen Stuhle, im übertragenen Sinne... denn aufgrund von Streitigkeiten mit dem vermaledeiten Römischen Senat befindet sich der Papa ante portas - genauer: In Verona.

Hier wurde Urban Anno Domini 1185 zum Nachfolger Lucius' III. gewählt und hat seitdem seine Tage in Opposition zu Kaiser Friedrich, dem alten Zauselbart, verbracht, dabei Stück für Stück seiner Macht verloren, unter anderem auch die Unterstützung der deutschen Bischöfe.

Da in Bälde eine Kreuzfahrerflotte von Venedig aus zum Heiligen Land aufbrechen will, macht sich der alte Mailänder auf den Weg, die Ritter Christi zu segnen. Unvermittelt verstirbt er jedoch in Ferrara, einem kleinen Städtchen im mittleren Nordosten der Appenin-Halbinsel.

...

Anno Domini 1187 - Drittes bis viertes Viertel

http://www.italycyberguide.com/History/popes/Gregory_VIII.JPG

Gesalbter Papst ist Gregor VIII., 173ter Nachfolger Petri auf dem Heiligen Stuhle, im übertragenen Sinne... denn aufgrund von Streitigkeiten mit dem vermaledeiten Römischen Senat befindet sich der Papa ante portas - genauer: In Ferrara.

Am 21. Oktober 1187 wird der Augustiner Albertus de Morra in Ferrara zum Nachfolger Urbans III. gewählt und vier Tage später geweiht. Er verbringt seine Amtszeit mit dem Versuch der Vermittlung zu Barbarossa und zwischen den Republiken Genua und Pisa, da er aufgrund der Vernichtung des christlichen Heeres bei Hittin am See Genezareth durch den Sultan Saladin von Ägypten am 4. und 5. Juli 1187 und dem Fall Jerusalems am 2. Oktober 1187 vom Gedanken an einen neuen Kreuzzug beseelt ist.

Am 29. Oktober 1187 ruft Papst Gregor VIII. daher in einer Enzyklika zum 3. Kreuzzug auf.

Bei einem Aufenthalt in Pisa, wahrscheinlich um Frieden zwischen den Republiken zu stiften, findet der Papst unvermittelt seinen Frieden.

...

Anno Domini 1187 - Jahresende

http://www.italycyberguide.com/History/popes/Clement_III.JPG

Gesalbter Papst ist Clemens III., 174ter Nachfolger Petri auf dem Heiligen Stuhle, im übertragenen Sinne... denn aufgrund von Streitigkeiten mit dem vermaledeiten Römischen Senat befindet sich der Papa ante portas - genauer: In Pisa.

Am 19. Dezember 1187 wird der Römer Paolo Scolari in der schiefen Stadt zum Papst gewählt. Man kann sagen, daß auch er Anhänger der Kreuzzugsidee ist, doch ist er ebenfalls zu mehr Zugeständnissen gegenüber Kreuzfahrtwilligen bereit.

Aufrufe Seiner Heiligkeit zur Kreuzfahrt gen Jerusalem gehen ins ganze HRRdN, auf daß den Ungläubigen die Stadt Jesu entrissen werden möge.

Anno Domini 1188 - 1191, erstes Drittel

Im Februar endlich zieht der Papst wieder in Rom ein, um mit dem Römischen Senat die Rückkehr des Papsttums auszuhandeln. Nach Jahren des Streites schließt Papst Clemens III. mit den Stadtvätern am 31.05.1188 Frieden - Rom ist erneut Mittelpunkt des Christentums.

April 1189 - das diplomatische Vermögen des Papstes zeigt sich erneut: Mit Friedrich II. Barbarossa führte Clemens eine Verständigung herbei, indem er ihm im Trierer Wahlstreit und durch die Zusage der Kaiserkrönung des jungen Heinrich VI. entgegengekommen war und erhält so den Kirchenstaat in seiner Ausdehnung wie unter Lucius III. zurück.

Im Mai des gleichen Jahres bricht der Kaiser gen Palästina auf - der Kreuzzug beginnt. Auch Philipp II. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England treten Ende 1189 die Fahrt ins Heiligen Land an.

Clemens III. erlebt den Abschluß des Kreuzzuges nicht mehr.

...

Anno Domini 1191

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Gesalbter Papst ist Coelestin III., 175ter Nachfolger Petri auf dem Heiligen Stuhle in Rom.

Giacinto Bobone aus dem Stammhaus der Orsini zu Rom wurde 1144 Kardinaldiakon und am 30.03. 1191 im Alter von 85 Jahren zum ersten Papst aus dem Hause der Orsini gewählt. Bereits im April krönt er König Heinrich VI. auf dessen Zug gen Süditalien zum Kaiser.

Eine seiner ersten Amtshandlungen ist auch die Bestätigung des Deutschritterordens.

Anno Domini 1195

Die Nachrichten über Ketzerei in Thüringen sowie in anderen Teilen Europas nehmen zu. Die Heilige Mutter Kirche sieht sich veranlaßt, die Inquisition in die entlegensten Winkel der Christenheit zu entsenden, um der Häresie Einhalt zu gebieten und die Menschen auf den wahren Weg Gottes zurückzugeleiten. Besonders hervorgetan hat sich seit einigen Jahren bereits Bischof Hugo von Auxerre. Doch auch in den deutschen Landen, so hofft die heilige Mutter Kirche, wird sich der König seiner Pflicht bewußt sein, die er gegenüber dem Christentum und der Kirche zu erfüllen hat.

Ungefähr zur gleichen Zeit: Visionen von brennenden Kreuzen über deutschen Fürstenhäusern besorgen den heiligen Vater. Ist es eine Seuche, die unter den Nobelsten des Landes grassiert, gar eine neue Häresie? Coelestin III. läßt durch die Kurie eine Untersuchung der Ereignisse vornehmen.

Der König der Deutschen wird exkommuniziert, da er mit dem Teufel im Bunde ist. Augrund neuer Erkenntnisse der Verwicklungen eines Hochstaplers, der sich erfolgreich jahrelang als Bischof zu Franken ausgegeben hatte und der wirkliche Teufel in dieser Angelegenheit ist, wird Friedrich von Franken ein Sühnejahr auferlegt, nach Ablauf dessen er wieder in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche aufgenommen werden kann, so er sich bewährt und den Glauben zurückerlangt. Ein neuer Bischof für Franken wird geweiht.

Im Jahre 1198 entschläft Coelestin III.

...

Anno Domini 1198

http://www.rkc.lviv.ua/iV/pIn3.jpg

Gesalbter Papst ist Innozenz III., 176ter Nachfolger Petri auf dem Heiligen Stuhle in Rom.

Lothar von Segni, Sohn des begüterten Grafen Trasimund von Segni und der römischen Patrizierin Claricia Scotti, ist ein willensstarker und wissender Mann, geschult in Jahren des theologischen und juristischen Studiums in Paris und Bologna, und ein konservativer Kardinaldiakon von SS. Sergius und Bacchus in Rom, als er zum Papst geweiht wird. Er hat eine klare Auffassung von der Stellung des Menschen und des Papstes, die er vehemnt umsetzt:

"Der Mensch ist ein elendes und ganz auf die Gnade Gottes angewiesenes Geschöpf, der Papst jedoch ist geringer als Gott, aber größer als der Mensch."

Als "Vater der Urkundenlehre" befaßt er sich sofort mit einer allgemein gültigen kirchlichen Gebühren- und Geschäftsordnung.

Er trägt als erster Papst den Titel "Vicarius Christi".

Sein Anspruch des Papstumes als Macht auch in der irdischen Welt untermauert er folgendermaßen:

Daß "die deutschen Fürsten das Recht und die Vollmacht hätten, einen König zu wählen, der dann Kaiser werde; dem Papst aber stehe die Prüfung dieser Person zu, da er allein ihn salbe, weihe und kröne."

... weitere Eintragungen folgen

Der Eldermann
07.06.04, 21:09
http://www.bistum-eichstaett.de/angebote/logos/vatikan.jpg


Der Klerus der Mutter Kirche möge sich hier versammeln und vorsprechen.

Erzbischof Augustinus von Besancon (Burgund)

Erzbischof Garrich von Meißen (Meißen)








* Erbischöfe sind reine RPG-Figuren, die keinerlei Einfluß auf Pietät nehmen können. Bischöfe einzusetzen (mithin Grafschaften an diese zu vergeben)steigert dagegen die Pietät.

von Holstein
07.06.04, 23:45
*Es wird eine Botschaft aus dem Herzogtum Meißen überbracht.*

Heiliger Vater

In Demuth und Ergebenheit sendet Euch der Herzog von Meißen und Graf von Lausitz seine Ehrerbietung.
Euch , dem Garant der Christenheit, dem Wort Christi, dem Geist der Uns den Willen des Herrn offenbart, soll Unser Herz geöffnet sein. Auf das aus allen Seelen deutscher Lande ein und das selbe Hosianna erklingt, das die Wälle der Heiden zum Einsturz bringt und die Banner der Christenheit trägt zu den Gestaden des Heiligen Landes !

Wisset Heiliger Vater, Eueren Herzog Friedbert bei diesem Banner !
So wahr wie das Heilige Land das Land des Herrn ist, so wahr finden Eure Heiligkeit einen treuen und wahren Diener in Uns.

Verfügt über Uns als einen wahrhaftigen Diener der Heiligen Stuhles.

der Eure

Friedbert Herzog zu Meißen, Graf zu Lausitz


http://www.stadtsanierung-meissen.de/Wappen2.jpg

Augustus Rex
08.06.04, 02:47
In der Kleidung eines Novizen des Benediktiner-Ordens erschien ein junger Mann, ja, ein Kind, um es treffend zu beschreiben, und warf sich vor dem Heiligen Stuhl zu Boden.

"Heiligkeit,
ich eilte aus aus Österreich zu Euch. Mein Name ist Adson von Melk und mein Herr, der Herzog zu Wien, hält ungeachtet meiner Jugend große Stücke auf mich. Zu große, wie ich fürchte, denn ich habe keinen Auftrag als seine Grüße und Ehrerbietung zu bestellen und mich Euch zur Verfügung zu stellen. Mehr weiß ich nicht, mehr ahne ich nicht, aber verfügt über mich, wenn Ihr Verwendung habt.
Ich neige mein Haupt in Demut!"

Der Jüngling verblieb in unterwürfiger Stellung und nur der geübte Beobachter bemerkte ein keckes Blitzen in seinen Augen, das seinen letzten Satz mit einem gehörigen Schuß Hoffart versah.

Elias
08.06.04, 11:00
Ein Reiter kam nach Pisa, sein Roß kurzbeinig, stämmig und von einer weiten Reise gezeichnet. Hatte dieser Mann gar die Alpen gequert?

So war es wohl, denn er trug auf seinem safrangelben Leinenhemd einen aufgestickten, roten Löwen. Ein Luxemburger? Ein Mann aus Brügge? Nein, ein Mönch aus dem Norden, der beim Papste Dienst tat, erkannte diese Farben; Der Reiter kam aus Holland!

Zum Heiligen Vater vorgelassen, überbrachte er dann die Botschaft, um derentwillen er den langen Weg gekommen war:

„Gelobet sei Gott in der Höh’, ich grüße in Demut den vornehmsten Diener des Allmächtigen auf Erden.
Mit mir trage ich die besten Wünsche des Herrn von Holland. Florens III. ist sein Name und er ist mit Gottes Gnade und des brabantiner Herzogs Huld, Graf der Holländ’schen Mark.
Mit Dankgebeten hat man in seiner Halle Eure Berufung auf den Stuhl Petri willkommen geheißen.
Mir ist erlaubt seiner Hoffnung Ausdruck zu verleihen, der liebe Herrgott möge Euch wohl geleiten und mehr Zeit als Euren Vorgängern geben, im Namen Christi zu wirken. Auch wünscht sich mein Herr nichts sehnlicher, als das Ihr in Bälde den Platz im Diesseits einnehmen könnt, der Euch zu steht.
Welch Frevel, Euch den Zugang zur heiligen Stadt Rom zu verwehren! Möge der Allmächtige diejenigen Strafen, die sich an Euch, mein erhabener Herr, so vergehen!
In Holland, wo gute Christen wohnen, betet man jeden Tag das diese Schandtat gesühnt werden mag und das Gerechtigkeit einkehrt.“

Mit diesen Worten schloss der Bote und verneigte sich tief.

Der Eldermann
09.06.04, 00:42
Die Schriften aus Meißen und Holland waren Anlaß erfreuter Kuriosität in der näheren Umgebung des Papstes. Sowohl Herzog Friedbert als auch Graf Florens wurden im Abendgebet gesondert mitbedacht. Dem holländischen Mönch ward zudem ein Raum in der Residenz Clemens III. zugewiesen, auf daß er dem Patriarchen des Abendlandes von seiner Heimat berichten möge.

Der Junge Adson von Melk aus dem fernen Wien dagegen wurde in die Abtei Montecassino entsandt, um dort ein wahrer Koinobit zu werden. Mögen seine verborgenen Talente, auf die sein früherer Herr, der Herzog von Wien, so viel Wert zu legen schien, sich dort manifestieren als wahrer Gottesglaube und Demut vor dem Herrn...

Der Zarewitsch
10.06.04, 20:57
Die bischöfliche Gesandschaft aus Burgund erreicht Rom.
Ihr Vorsteher überreicht dem Kardinal,der für die Audienzen des Papstes zuständig ist,eine Pergament-Rolle:


Eure Heiligkeit,

Eurer untertänigster Diener,Erzbischof Augustinus von Besancon,entsendet Euch demütigst seine Grüße.
Wir wollen Euch im Namen unseres Fürsten,Otto von Hohenstaufen,unsere unbedingte Treue zu Euch und zur heiligen Mutter Kirche ausdrücken.

Als Zeichen unserer Verehrung bitten wir Eure Heiligkeit diese Gabe Eurer Gemeinde in Burgund anzunehmen.
Es ist dies der Reliquenschrein der heiligen Dominique.

http://france.op.org/album/irak_paques2000/images/relique_saint_dominique_mossoul.jpg

the general
10.06.04, 21:26
Eine kleine Reitertruppe erreicht den Sitz des Papstes. Anführer der Reitertruppe ist der Ritter Ramnick, er wird begleitet von einem Mönch names Irimbert, sowie 24 bewaffneten Reitern. Einer dieser Reiter hat ein Banner an seiner Lanzenspitze befestigt. Es ist das Banner des Herzogs von Oberlothringen.

Der Ritter gab seine Lanze einem seiner Begleiter und übernahm die Lanze mit dem Banner sein Schild und sein Schwert legte er bevor er den Ordienzsaal des Papstes betrat ab.

Er betrat die große Halle und vor ihm auf einem Goldenen Stuhl saß der Papst.

Der Ritter bekreuzigte sich und ging mit gesenktem Haupt auf den Stuhl zu.

Einen Meter vor dem Stuhl kniete er sich nieder und wartete auf das Zeichen das er sprechen dürfe. Der Papst gab das Zeichen und der Ritter sagte:

Mein erwürdiger Gebieter, Abgesandter Gottes, des heiligen Geistes und unseres Jesu Christi auf Erden in Namen meines Herrschers Simon der II., Herzog von Oberlothringen übersende ich Ihnen die besten Glückwünsche und möget ihr ein langes gesundes Leben führen und Möge euch Gott vor allem Bösen beschützen. In Stellvertretung für das Herzogtum Oberlothringen und meinen Herzog übergebe ich euch das erste Banner . Das erste Banner ist ein Zeichen seiner Untergebenheit euch gegenüber. Der Herzog wünscht eine gute Beziehung zu euch und stellt euch zu eurem Schutze 20 Kämpfer seiner Leibgarde zur Verfügung, auf das sie euch vor jeglichem Feind beschützen mögen und seid euch der Untersützung unsere Herzogtums gewiss.

Ramnick legt die Lanze mit dem Banner dem Papst zu Füßen und entfernt sich rückwärts mit gesenktem Haupt die Halle mit dem heiligen Stuhl.

Der Eldermann
11.06.04, 12:50
Die Reliquie der Heiligen Dominique sollte alsbald in der Laterankirche aufgeboten werden, so dekretierte es der Papst, ein Dankesschreiben an die Diözese Burgund wurde entsandt. Der Erzbischof Augustinus von Besancon wurde als erster Kleriker im Amte bestätigt.

Das Banner Oberlothringens sollte schon bald im Audienzsaal seiner Heiligkeit neben den Bannern anderer gottefürchtiger Fürsten in Pisa angebracht werden, die Garde aus zwanzig Kämpen zum Schutze der vorläufigen Residenz des Papstes abgestellt. Die Bestimmung eines Erzbischofes aus den Reihen der Bischöfe Oberlothringens war eine der nächsten Anliegen seiner Heiligkeit.

Clemens III. aber sah es als vordringlich an, sobald wie möglich nach Rom zurückzukehren, um der Heiligen Mutter Kirche und ihren Schutzbefohlenen einen einzigen und zentralen Orte zu bieten. Dazu wurde ein päpstlicher Delegat zum Römischen Senat entsandt, der eine Übereinkunft aushandeln sollte.

Medicus
12.06.04, 17:09
Die Grafschaft Nassau entsendete einen kleinwüchsigen Mönch, dessen Gepäck ein Schreiben und ein Geschenk für den heiligen Vater enthielt.

So kniete er nieder vor Gottes Schoß und überreichte mit der einen Hand die Schnitzarbeit der heiligen Madonna.


http://www.schnitzerei-demetz.de/images/figuren/fi_072.jpg

Und mit der Anderen die Aufschrift der Grafen zu Nassau.


http://www.tempus-vivit.net/hma-info/images/efeu.gif



http://www.draconia.de/Historische_Feste/zettel.gif

Amtliches Schreiben der Grafschaft Nassau

" Mit Gott zum Gruße entsenden wir euch Grüße aus dem fränkischen Nassau.
Mit diesem kleinen Geschenk wollen wir euch die Hände reichen und unsere Unterstützung zusagen. Für Gott den alleinigen Herren und für euch, als seinen Vertreter. Mögen eure Tage lang und fruchtbar sein, mögen eure Taten in die Geschichte eingehen. Wir als Graf zu Nassau möchten euch unterstützen, wo es nur geht und ein guter Christ sein."



Gez. u. ges.
Ruprecht von Laurenburg
Graf zu Nassau

http://www.lederkram.de/lederkram/ambiente/alchemie/thumbs/tn_siegelbuchstabel_jpg.jpg





http://www.tempus-vivit.net/hma-info/images/efeu.gif

Dr. Evil
14.06.04, 12:30
In den frühen Morgenstunden konnte man schon von weitem die in der Morgensonne blitzenden Rüstungen einer großen Reiterschaar erkennen. Eine Stunde später erreicht sie dann die päpstliche Residenz und ein Ritter in prunkvoller Rüstung mit fränkischem Banner tritt aus seiner riesigen Eskorte hervor. Er bittet um Einlass zum heiligen Vater.

Wer hätte dies gedacht: Es ist Herzog Friedrich von Rothenburg, der persönlich dem Papst seine Aufwartung macht:

Eure Heiligkeit,

wir haben den weiten, langen und beschwerlichen Weg auf uns genommen, um persönlich vor Euch sprechen zu können. Wie Ihr wisst, erkrankte und starb unser Vater Friedrich IV. auf einem Feldzug gegen Eure Feinde. Die Malaria raffte ihn damals trotz seiner Frömmigkeit und seines Edelmutes dahin und so sind wir nun, als sein Sohn der legitime Nachfolger.

Trotz unserer enormen Ähnlichkeit zu ihm, unseren Vater, sind wir nicht er und er ist nicht wir. Zwar sind unsere Namen dieselben, nämlich Friedrich IV., jedoch sind wir der vierte Friedrich der mütterlichen Linie und nicht wie unser Vater der Vierte der väterlichen Blutslinie.

Heiliger Vater, so seid Euch gewiss: Wir sind aus Fleisch und Blut, nicht gottgleich und so sterblich wie Jedermann auf dieser Welt. Weder sind wir eine Reinkarnation noch sind wir Belzebubs Werk!

Darum erbitten wir, Friedrich IV. - Herzog von Franken, in ehrfürchtiger Demut Euer Wohlwollen und Euren Segen!

Doch egal wie Ihr Euch entscheidet, nehmt bitte unser Geschenk von 200 Fässern des edelsten fränkischen Weines an!

Der Eldermann
16.06.04, 13:24
An den fränkischen Ritter gewandt, spricht der Heilige Vater:


"Mein Sohn,

so weit bist Du gereist, um der Heiligen Mutter Kirche deine Aufwartung zu machen. Die weite Reise ward nicht umsonst, wie du siehst, denn du kniest vor dem Heiligen Stuhle, und auch solle dein Anliegen geprüft werden. Die Angaben, welche du zu deiner Person getan hast, werden bereits nachvollzogen, denn wisse, daß die Heilige Mutter Kirche über vielfältige Möglichkeiten verfügt, sich zur Wirklichkeit Zugang zu verschaffen.

Doch zu dir, mein Sohn: Mit Freuden habe ich erblickt, daß du in Ritterstracht erschienen bist; doch sicher, um deiner Verpflichtung und Hoffnung als Christ Ausdruck zu verleihen, einen Kreuzzug ins Gelobte Land zu unterstützen und zu begleiten?! Wer könne vor dem Willen Gottes und der Bitte der Heiligen Mutter Kirche als wahrer Christ sein Ohr und sein Herz verschließen und seinen Arm verweigern?

Schon bald soll ein Hoftag die vornehmsten Vertreter der Christenheit des Heiligen Römischen Reiches vereinen und für die Kreuzfahrt gewinnen.

So segne ich dich und die deinen heute, auf daß euer Zug unter dem Kreuz zum Ruhme Gottes und deines Hauses erfolgreich sein möge.

Und nun, mein Sohn, begebe dich zum Gebet."


Damit schloß der Papst seine Audienz.

Einige Tage später nur wurde Herzog Friedrich von einem Offizial die Urkunde des Apostolischen Protonotars überbracht, welche den Anspruch auf die legitime Nachfolge des Herzogs von Franken als vereinbar mit den theologischen Grundsätzen der Heiligen Mutter Kirche verbriefte, solange er sich auf dem baldigen Kreuzzuge als wahrer Christenmensch erweisen würde.

Des Segens der Kirche und des Heiligen Stuhles versichert, wurde bald darauf die Abreise des Herzogs veranlaßt.

von Holstein
28.06.04, 00:09
*Eine Botschaft des Herzogs von Meißen*

Eure Heiligkeit,

Ganz Meißen ist dankbar für Eure Worte und vernimmt sie mit Freude und Passion.

Wie es Eurer Heiligkeit mittlerweile schon berichtet ward, hat es unserem Gott gefallen den Herzog Friedbert zu sich zu rufen und ihn von aller irdischen Mühsal zu befreien.

Nun obliegt es Eurem Diener Otto von Meißen dieses Herzogtum zu führen, und dies mit der selben Gottesfürchtigkeit zu tun wie Friedbert selig.

Rufet Meißen das Kreuz zu tragen und Meißen folget ! Dies ist gewiss heut und gewiss die Tage die da kommen werden !

Zur selben Stund wie diese Neu erreicht Euch ein Epistel unseres Bischofs Garrich von Meißen, welcher einen weitern Beweis Unser Treu zu Seiner Heiligkeit zum Ausdruck bringen will.

In Demut
Der Eurige
Herzog Otto von Meißen

von Holstein
28.06.04, 00:16
*Ein Epistel des Erzbischofs zu Meißen*

Eure Heiligkeit, mein Vater zu Rom

Euer Diener Erzbischof Garrich von Meißen entbietet Euch seinen Gruß.

Neben meiner Versicherung, dass die treuen Seelen unser Diözese jederzeit Kreuz und Schwert ergreifen werden, die Botschaft des Löwen aus Nazareth in seine Heimat zu tragen, soll dieser Botschaft der weltliche Ausdruck unser Verbundenheit anbeigefügt sein.

Der volle Zehnt, der Euch zusteht seit alter Zeit.

Möget Ihr also Meißen nicht nur messen an seinen Worten, sondern auch an seinen Taten.

In Demuth
Bischof Garrich zu Meißen

Agrippa
28.06.04, 13:32
Sie hatten es tatsächlich geschafft.
Die Pilgerer aus Oldenburg, an Ihrer Spitze der Klostervogt Hildebold von Wunstorff, hatten die Alpen hinter sich gelassen und erreichten schliesslich den heiligen Stuhl in Pisa.

Hildebold betrat in Ehrfurcht erstarrend den Audienzsaal und kniete nieder vor dem Stellvertreter Gottes auf Erden:

"Eure Heiligkeit,

Gelobet sei der Herr und Ihr sein Abgesandter auf dem Stuhl Petri.
Weit von der Nordsee kommen wir um euch, Heiliger Vater, im Namen Sachsens und Oldenburgs die Ehrerbietung zu erweisen.
Möge eure Herrschaft lang und von Gott gesegnet und mögen all eure Taten seiner Herrlichkeit würdig sein.

Im Namen des Herzogtums Sachsen reisen wir als Vetreter des Herzogs um Gottesfürchtigkeit zu geloben und im Auftrag Oldenburgs kommen wir um die Besitztümer des Klosters zu Rastede und seinen Abt Donatian als Oberhaupt des Oldenburger Klerus bestätigen zu lassen.

Oldenburg ist eine kleine Grafschaft. Als Geschenk überbringen wir euch kein materielles Gut, doch werden wir als Geschenk an Gott und in tiefer Verehrung vor euch in Oldenburg eine große Kirche bauen lassen, die dem heiligen Franziskus gewidmet sein soll. Dies in der Hoffnung, dass seine Heiligkeit eines Tages die Güte besitzen wird Oldenburg als würdig genug zu anzusehen um einen Bischof ernennen, der euch und eure Herrlichkeit in Oldenburg vertreten kann."

Hildebold neigte die Stirn bis auf den Boden als Zeichen tiefster Demut.

Dr. Evil
28.06.04, 14:27
Ein Reiter aus Franken erreichte die Residenz des heiligen Vaters:

"Oh, heiliger Vater,

mein frommer Herr, Friedrich von Rothenburg, schickt mich, um von Euch seinen Segen beim Lanzenstechen zu erbitten! Nicht um den Sieg bittet er, sondern um die Unversehrtheit seines Leibes!"

Gonzalo
03.07.04, 23:55
Die Mönche aus Böhmen hatten es tatsächlich geschafft. Rom lag vor ihren Füssen, dort drüben erstreckte sich der Tiber, die Dächer der Heiligen Stadt strahlten in ihrem Glanz, und noch am selben Tage sollten sie den Heiligen Vater selbst sehen dürfen.

http://avatarpage.rapidforum.com/moma2/68.jpg

Bolko, der Mönch dankte dem Allmächtigen für die Gnade die Reise ohne größere Schwierigkeiten zu Ende gebracht haben zu dürfen, zog sorgsam aus seiner Reisetasche das Geschenk des Bischofs zu Böhmen und sprach:


"Ehrwürdiger Vater, der Herzog von Böhmen übermittelt Euch seinen Gruss und seine Freundschaft und möchte Euch, auch im Namen aller Böhmen und im Namen der Heiligen Kirche, dieses heilige Geschenk überreichen, welches Mönche des Klosters zu Prag, mit eigener Hand angefertigt haben..."

Bolko verneigte sich und streckte dem Heiligen Vater folgende Seiten entgegen:


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http://www.refk-mstein.ch/erwachsene/images_erwachsene/bibel.jpg

Die Genesis
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Der Eldermann
08.07.04, 16:09
http://www.theologie.uni-erlangen.de/lshtn/papst.jpg

Ein Tag beim Papst...

"Oh, so viele Boten zu Besuch," dachte sich der Heilige Vater, als er aus der Schatzkammer zurückkehrte. Dort hatte er ein Bad, wenn auch nur ein kleines und noch bescheidenes, genommen, denn nichts liebte er mehr, als ein Goldbad nach einem inbrünstigen Gebet und der einen oder anderen kleinen Sünde, die er sich hernach selbst vergeben konnte.

Während er die Boten empfing, murmelte der Unfehlbare leis' "mein Meißen lob ich mir" und dachte dabei auch an den lanzebrechenden Franken, der hier vor kurzem angeritten kam. Ob dieser wohl noch lebte?

Anschließend nahm Clemens das Pergament des Böhmers in die Hand. Nachdem er einige grobe Schnitzer ["...am achten Tage erhob der Herr den Böhmen zum Kaiser..."] entdeckt und das Dokument seinem Sekretär zur Exempelstatuierung für eine Klosterschule gegeben hatte - Klöster waren hervorragend geeignet, um zweckfreie Geschenke, junge, an den Papsthof entsandte Mönche und den einen oder anderen Familiezuwachs aus dem Blickfeld zu bekommen - wurde er erstaunt gewahr, daß sich der Böhmer Mönch in Rom wähnte. Jener Umstand jedoch erinnerte den Heiligen Vater daran, sich mit dem Römischen Senat einigen zu müssen, auf daß der Lateranpalast in Bälde erneut durch den Heiligen Geist erfüllt sein möge. In Rom war einfach mehr los als in dieser kleinen Hafenstadt...

Nach der Audienz beim Mittagsgebet schloß Clemens die Pilger aus Oldenburg und ihren Wunsch in seine Fürbitte ein: "Möge der Herzog Sachsens bald ein Bistum errichten."

Elias
29.07.04, 14:01
Fünf Fremde kamen nach Pisa.
Vor Wochen waren sie in Lüttich aufgebrochen und zuerst durch die wilden Ardennen nach Trier geritten. Bereits diese Etappe, über wahlweise steinige oder morastige, kaum erkennbare Pfade und durch von Menschen verlassene Wälder und einsame Täler, war gefahrvoll und mühsam gewesen. In Trier hatten sie drei Tage gerastet, bevor es weitaus leichter über Sankt Ingbert, durch den verträumten, aber friedlichen Pfälzer Wald und Hagenau nach Straßburg gegangen war. Dann folgten sie dem Lauf des Rheins nach Colmar und weiter nach Basel.
Biel, Bern und Friburg waren die nächsten Stationen gewesen, bevor das weitaus gefahrvollste und anspruchsvollste Stück der Reise kam; die Überschreitung der Alpen.
Sie wählten den Weg über den Pass des Heiligen Bernhard. Nur zu leicht, dass wussten sie, konnte man auf diesem Weg für immer verloren gehen. Doch Ihre Gebete wurden erhört, denn das Wetter blieb die ganze Zeit freundlich und zu ihrer eigenen Überraschung kamen sie vollkommen unbeschadet über den Albkamm. Nicht einmal ein Pferd hatten sie verloren als sie in das Aostatal hinab stiegen. In Chivasso blieben sie eine Woche und erholten sich von den Strapazen, bevor es über Allessandria und Carrara nach Lucca ging.

Dort, nur mehr wenige Meilen von ihrem Ziel getrennt, verweilten sie einen Tag, richteten ihre Kleidung und besuchten ein örtliches, öffentliches Bad um sich von den Badnerinnen den Schmutz der Straße ordentlich vom Pelz schrubben und auch sonst rundum versorgen zu lassen. Dann aßen sie sich in einem Gasthaus richtig satt und erfreuten sich am lieblichen italienischen Wein.

So gestärkt ging es weiter nach Pisa. Adalbert hatte nicht erst auf dieser Reise so manche Stadt gesehen und so beeindruckte ihn diese nicht mehr als viele andere vorher. Sicher, Pisa war wohlhabend, strahlte die Leichtigkeit und den erlesenen Geschmack italienischer Städte aus und zierte sich mit reichlich Marmor und beeindruckenden Fassaden. Hübsch, wie der Arno sich durch die Stadt schlängelte und reichlich bestückt, die Stände der Marktschreier. Ja, Pisa war ein glücklicher Ort.
Doch vor wenigen Wochen waren sie durch Trier gekommen. Adalbert wusste von Papst Eugen III., auch er ein Rom-Vertriebener, der dort vor fast vierzig Jahren eine Zeit lang residiert hatte. Eine bessere Wahl, wie er fand, denn dieses Pisa, lieblich wie es war, konnte es doch nicht mit Augusta Treverorum aufnehmen.

Sie ritten auf der Via Piave in die Stadt und erreichten schließlich den Camposanto. Vor ihnen ragte der Dom gen Himmel. Die fünf stiegen ab und führten ihre Pferde auf die Piazzetta del Leone. Das war wohl nicht ganz passend, denn die ausnahmslos zu Fuß laufenden Toskaner sahen die Fremdlinge, welche den marmornen Platz mit ihrer Pferde Hufe malträtierten, mit einer Mischung aus Herablassung und Ärger an.
Adalbert ließ sich davon jedoch nicht ins Bockshorn jagen. Er sprach einen vorbei eilenden Geistlichen an, dem man zutrauen konnte, dass er zum Gefolge des Papstes gehören könne:
"Verzeiht, ehrwürdiger Vater. Wir sind fünf Edelleute aus dem Norden und trachten nach einer Audienz beim Heiligen Vater.
Stimmt es, dass man Ihn hier in Pisa finden kann? Wohin wohl, müssten wir unsere Schritte lenken?"

Der Eldermann
30.07.04, 22:02
Der angesprochene Padre, im übrigen kein Geistlicher am Papsthofe, war erstaunt ob der Worte des Deutschen. Zuerst nahm er an, daß das hölzerne Italienisch des Reisenden zu einem Mißverständnis geführt hatte, doch nach einigem Nachfragen stellte es sich tatsächlich heraus, daß die Deutschen den Papst noch in Pisa vermuteten.

"Mein Herr Adalbertus, leider hat Euch der Weg noch nicht an das Ziel Eurer Reise geführt, denn schon vor mehreren Jahren, A.D. 1188, zog der Heilige Vater, der Herrgott habe ihn selig, endlich wieder in Rom ein, um von der Heiligen Stadt aus erneut die Geschicke der Christenheit zu lenken. Doch auch wenn Ihr nach Rom gelangen werdet, so muß ich Euch mit Bedauern mitteilen, daß der Heilige Vater Clemens III. bereits im Winter verstorben ist und Ihr ihn nicht mehr antreffen werdet. Im März erst wurde sein Nachfolger auf dem Stuhle Petri, Seine Heiligkeit Coelestin III., gewählt. An ihn werdet Ihr Euch wenden müssen, so Ihr Audienz beim Papste sucht."

Nachdem der Priester den Männern eine Unterkunft für die Nacht in einem nahe gelegenen Kloster angeraten hatte, segnete er ihre Reise und setzte seinen Weg fort.



--> Chronik des Stuhles Petri (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?p=117963#post117963)

Elias
02.08.04, 12:42
"Oh!", entfuhr es Adalbert ob dieser Auskunft.
"Habt vielen Dank für die Kunde.", rief er dem weiter eilenden Geistlichen hinterher.

Es brauchte einige Momente bis er den gemischten Gefühlen Herr wurde, die diese Mitteilung in ihm wach gerufen hatten. Zum einen war da ehrliche Freude darüber, dass die das Papsttum – wer immer nun gerade auf dem Stuhl Petri saß – seinen Weg nach Rom zurück gefunden hatte.
Andererseits war es sein Auftrag gewesen, in eben dieser Sache dem Heiligen Vater die Unterstützung Brabants versichern zu wollen. Doch das hatte sich bereits vor einer Zeit erledigt, wie er nun erfahren musste. Die Unkenntnis über die italienischen Zustände zeigte jedoch auch, wie weit Löwen von Rom entfernt lag und das es dringend geboten schien die Bande zwischen dem Heiligem Stuhl und dem Herzogtum seines Vaters zu stärken.

Also würden sie weiter ziehen und in der heiligen Stadt um eine Audienz beim neuen Papst ersuchen, um dem Oberhaupt der Kirche Brabants Ehrerbietung zu zeigen.

"Auf denn, meine Freunde.", sprach er zu seinen vier Begleitern: "Ihr habt gehört, wir sind noch nicht am Ziel. Es geht nach Rom!"

Elias
03.08.04, 11:43
Noch am selben Tag verließen sie Pisa und wandten sich nach Süden. Immer der Küste folgend kamen sie durch Livorno, Piombino, Grosseto, Orbetello und erreichten schließlich Ostia, den alten Hafen Roms. Von da folgten sie dem Lauf des Tiber und erreichten nur acht Tage nach ihrem Aufbruch in Pisa das Zentrum der christlichen Welt.

Sie gelangten durch die Porta Portese in das Innere der Stadt. Rom, dass einstige Zentrum des größten Imperiums, welches Gottes Erde jemals sah, war noch immer beeindruckend. Die vielen, uralten Bauwerke, die breiten, geraden Straßen und die schiere Ausdehnung der Stadt verfehlte seine Wirkung auf die fünf Reiter nicht. Und doch war Rom nur noch ein Schatten einstiger Größe. Wo einst weit mehr als eine Million Seelen gelebt hatten hausten nun nur noch einige Zehntausende. Das von der Stadtmauer umfriedete Stadtgebiet war viel zu groß geworden und so verwahrlosten weite Bereiche. Viele alte Tempel und Anlagen römischen Ursprungs waren zu Steinbrüchen für neue Bauvorhaben verkommen und zwischen den Resten einstiger Pracht weideten nun Schafe und Ziegen.
Dennoch war Rom noch immer etwas Besonderes und wie von einer speziellen Aura umgeben.

Adalbert und seine Begleiter kamen an einer Kirche vorbei, die, wie ihnen auf Anfrage gesagt wurde, Santa Maria in Trastevere hieß. Sie folgten einer langen, schnurgeraden Straße am westlichen Tiberufer und stießen schließlich auf die breite Via della Conciliazone. Links erhob sich die alte Kirche Sankt Peter und daneben und dahinter erhoben sich die päpstlichen Paläste.
Sie ritten an ein Tor, welches die Cita del Vaticano vom Rest der Stadt abtrennte. Adalbert trat vor die päpstlichen Wachposten und gab zu verstehen, dass er der Sohn des Herzogs aus dem fernen Brabant sei und um eine Audienz beim Pontifex Maximus ersuche.

Der Eldermann
05.08.04, 09:48
Dem Ersuchen des Brabanter Adeligen wurde entsprochen und der Sohn Löwens konnte nach einigen Tagen des Rastens, Ruhens und Betens eine Audienz beim Papste erlangen.

Man führte den jungen Mann am sechsten Tage durch scheinbar endlose Gänge, hohe Türen, prächtige Zimmer und schließlich in den Vorraum des Audienzsaales. Nachdem der päpstliche Secretarius des Weitgereisten gewahr wurde, geleitete er ihn in den anliegenden Saal, prächtiger als alles andere, was er zuvor an Räumlichkeiten erblickte.

Dort saß der greise Pontifex Maximus, Coelestin III., auf dem Throne. Er schien schwach, doch wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen, daß seine Augen einen noch immer wachen Geist verrieten, wie es für die Orsini legendär war.

"Mein Sohn, tritt vor." Die ausgestreckte Hand mit dem Ringe zitterte nicht.

Elias
05.08.04, 13:24
Die vier Begleiter Adalberts beugten die Knie und neigten die Häupter. Adalbert selbst trat vor, kniete nieder und küsste den Ring des Papstes.

"Ich danke Euch, Heiliger Vater, dass Ihr mich empfangt.
Mit tief empfundener Freude sehe ich Euch hier, an Eurem Angestammten Platz, an heiligem Ort. Gar zu lange mussten Eure Vorgänger fern von Rom Zuflucht suchen und seid ich erfuhr, dass Gottes Gnade Euch zur Wirkstätte Petri zurückgeführt hat, dankte ich Gott in so manchem Gebet.

Ich bringe Euch die besten Grüße meines Vaters, die er mir in inbrünstiger Liebe zu Gott und zur heiligen Mutter Kirche auftrug. Mein Vater Gottfried, der Herzog von Brabant ist, bat mich Euch auszurichten, dass er und sein Land in festem Glauben und in Treue zur heiligen, christlichen Wahrheit steht, die nur von Euch, dem Nachfolger Petri vertreten wird. Kein Katarer und Häretiker mag dies ändern und kein Irrglaube soll zwischen den Herren und den Untertanen von Brabant und der Erlösung durch Gottes Gnade fahren.
Weiter sprach er, ich möge Euch versichern, wann immer der Heilige Stuhl Hülf von weltlicher Seit suche, auf Brabant kann er zählen. Und wenn Ihr beliebt dereinst einen päpstlichen Vertreter nach Löwen zu entsenden, einen Nuntius, dann wäre er herzlich Willkommen."

Der Eldermann
21.08.04, 15:12
Der Heilige Vater schien dem Boten Brabants und seinen Ausführungen gesonnen.

"Mein Sohn, Deine Worte erfreuen mein Herz und die unabdingbare Treue des Brabanter Hauses zur Heiligen Mutter Kirche ist Grundlage von Gottes Vertrauen in Deine Linie. Sollten die Zeiten es dereinst verlangen, daß ein päpstlicher Gesandter nach Brabant reisen solle, so wird sich die Heilige Mutter Kirche Deiner Worte erinnern.

Und nun, mein Sohn, berichte mir von den Nachrichten aus dem teutschen Reiche. Ein neuer König sei gewählt, so hörten Wir, und gern würden Wir erfahren, welches die Meinung Brabants ist."

Der Eldermann
21.08.04, 15:15
Nur wenige Stunden darauf erhielt der Papst die Nachrichten des vermeintlich ketzerischen Verhaltens in Thüringen. Eine Gesandtschaft wurde beauftragt, sich der Dinge anzunehmen und, bei Bedarf, Sorge zu tragen, die Verhältnisse zu normalisieren.

Der Eldermann
23.08.04, 15:15
Ein Bote eilte über die langen Flure des Lateranpalastes, dem Secretarius des Papstes eine wichtige Nachricht zu überbringen.
So schnell der Herold seine Kunde auch über die Alpen gebracht hatte, desto schneller doch verbreitete sich seine Nachricht unter den Oberen der Heiligen Mutter Kirche.

"So, so." Der Papst beugte sich über das Pergament aus dem Norden. "Ein neuer deutscher König also wurde von seinen Fürsten erwählt. Wer hätte gedacht, daß sie sich je einigen würden..." Irgendwie kam ihm der Name des neuen Souveräns bekannt vor. "War es nicht der Franke, der seinen thüringischen Vasallen der Ketzerei zichtigte. Was hat die Inquisition erfahren können?" Der Secretarius des Heiligen Vaters beugte sich zu dessen Ohr und murmelte, daß der Entsandte noch keinen Bericht verfaßt habe. "Nun denn, die Deutschen haben ihn sich selbst genommen, also sollen sie ihn auch behalten. Erstaunlich, daß es überhaupt ein Herzog wurde..."

Noch am Abend sah er die Informationen über den Franken durch und mußte erkennen, daß es um die Gottesfurcht des Herzogs nicht gut bestellt war. "Es gibt wahrlich ehrenhaftere Fürsten im Reiche; man muß ihn im Auge behalten."

Der Eldermann
26.08.04, 11:50
http://www.bistum-eichstaett.de/angebote/logos/vatikan.jpg

Die Nachrichten über Ketzerei in Thüringen sowie in anderen Teilen Europas nehmen zu. Die Heilige Mutter Kirche sieht sich veranlaßt, die Inquisition in die entlegensten Winkel der Christenheit zu entsenden, um der Häresie Einhalt zu gebieten und die Menschen auf den wahren Weg Gottes zurückzugeleiten. Besonders hervorgetan hat sich seit einigen Jahren bereits Bischof Hugo von Auxerre. Doch auch in den deutschen Landen, so hofft die heilige Mutter Kirche, wird sich der König seiner Pflicht bewußt sein, die er gegenüber dem Christentum und der Kirche zu erfüllen hat.

Ungefähr zur gleichen Zeit: Visionen von brennenden Kreuzen über deutschen Fürstenhäusern besorgen den heiligen Vater. Ist es eine Seuche, die unter den Nobelsten des Landes grassiert, gar eine neue Häresie (was dem gleich käme)? Coelestin III. läßt durch die Kurie eine Untersuchung der Ereignisse vornehmen.

Dr. Evil
26.08.04, 13:11
Endlich erreichte der fränkische Bischof die Residenz des Papstes. Sofort bat er um Audienz, die ihm auch nach einiger Wartezeit gewährt wurde:

>> Seid gegrüßt, heiliger Vater,

mein Name ist Antonius, Bischof am Königssitz zu Franken. Was haltet ihr von jenem Zeichen, daß nächtens über Europa erschien? Einige meiner Glaubensbrüder sehen darin den Vorboten der Hölle, den Tag des jüngsten Gerichts oder die Niederlage des Christentums gegen die Ungläubigen.

Sicherlich, ein brennendes Kreuz heißt nichts gutes, aber soweit wir wissen stand bereits im antiken Rom ein brennendes Kreuz für die Unterdrückung der Christenheit durch eine teuflische Tyrannei – so eine, wie sie vor Jahrhunderten unter Kaiser Nero bestand hatte, der tausende Märtyrer an brennenden Kreuzen hinrichten ließ. So lasset uns gemeinsam überlegen, wo fromme Christen in der uns bekannten Welt unterdrückt werden!

In ganz Europa ist dies nicht der Fall – doch ist uns bekannt, dass der oströmische Kaiser den muslimischen Horden kaum noch gewachsen ist. Byzanz ist geschwächt und die Sarazenen und Türken haben das heilige Land besetzt und drängen nach Europa. Die Sarazenen in Spanien, die Türken am Bosporus. Wie gedenkt Ihr, heiliger Vater, dieser Bedrohung zu begegnen? Soll sich Europa unter dem Zeichen des Kreuzes vereinen? <<

Der Papst wirkte sehr nachdenklich. Er blickte mit ernster Mine auf Antonius, als wolle er seinen Ausführungen weiter zuhören.

>>So lasst uns Euch noch folgendes mitteilen. Friedrich von Rothenburg, König der Deutschen wird seinen Pflichten als Verteidiger des Glaubens in vollem Umfang nachkommen. Er wird alle Fürsten des Landes anhalten, sich dem Weg des Kreuzes anzuschließen, sofern es das ist, was Euch vorschwebt. Gelobt sei der Herr und sein Sohn Jesus Christus! <<

Antonius verbeugte sich und wartete nun auf die Antwort des Papstes...

Der Eldermann
26.08.04, 13:37
Nur wenige Stunden vor dem Eintreffen des fränkischen Bischofs erfuhr der Heilige Vater von einem Dominikanermönch der Inquisition in Thüringen folgendes:

"Eure Heiligkeit, der König hat das Einvernehmen mit der Kirche in der Frage Thüringens formuliert und daraufhin den Krieg gegen seinen Vasallen erklärt."

Der Mönch war erst vor einer Stunde nach einer eiligen Reise über Innsbruck in Rom angelangt, wohl wissend, daß seine Neuigkeiten das Oberhaupt der Kirche enragieren würden.

Coelestin III. schien mit seinen Gedanken meilenweit entfernt. Eine schnelle und deutliche Handlung ward vonnöten, um den neuen König an das Primat der Kirche zu gewöhnen. Solche Eigenmächtigkeit mag für die Fähigkeiten eines weltlichen Herrschers in profanen Angelegenheiten sprechen, doch die Heilige Mutter Kirche zu benutzen für seine Gelüste, war nicht akzeptabel.

Sein Gedankengang wurde durch das Hinzutreten des Secretarius unterbrochen, welcher die Ankunft und die Bitte um eine Audienz des fränkischen Bischofs zu verkünden kam. Coelestin ließ ihn vortreten, den Dominikanermönch im Hintergrund zum Bleiben angewiesen.

Nachdem der Kleriker geendet hatte, hob Coelestin III. an, seine Stimme fest, seine Stirn in Falten:

"Antonius sei gesegnet und hab Dank für deine Nachricht. Der Christenheit widerfahren in der Tat Gefahren an vielen Seiten. So beunruhigend dies sein mag, umso vielmals mehr doch beunruhigt Uns die Gefahr aus ihr selbst heraus, der Heiligen Mutter Kirche ungehorsam gegenüber zeigend, zur Spaltung der heiligen Einigkeit aller Christenmenschen auf Erden beitragend.
Antonius, der deutsche König begibt sich in Gefahr der Häresie und der Sünde. Er legt die Dogmen der Heiligen Mutter Kirche nach seinem Gutdünken aus und bringt somit nicht nur das seinige, sondern das Seelenheil aller Deutschen in Gefahr, die ihm Treue schwören. Er will König sein unter Gottes Gnade, so soll er sich Gottes Gnaden bewahren. Kehre denn zu ihm zurück, mein Sohn, und tue deine Pflicht als Beichtvater: Sprich ihm ins Gewissen und führe ihn auf den tugendhaften Pfad des Königs. In Thüringen hat die Heilige Inquisition keine Quellen von Häresie aufdecken können, daher wird die Kirche sein Unternehmen gegen eine wahrhaftigen Christen, den Grafen von Thüringen, nicht unterstützen. Sollte er diese Angelegenheit regeln wollen, so solle er dies im Einklang mit der Lehre der Kirche tun. Dann wollen Wir ihn unter den christlichen Herrschern der Welt anerkennen und ihm das Kreuz für einen Zug wider der heidnischen Gefahr auftragen."

Der Papst entließ den Bischof, nachdem dieser seine Ehrerbietung erbracht hatte und winkte den Dominikanermönch im Hintergrund.

"Mein Sohn, eile nach Thüringen und überbringe meinen Ratschluß an Deine Brüder. Die Inquisition soll den Frieden wahren und mir über des Königs Handeln berichten. Es sind die Tage der Bewährung eines neuen Herrschers, der noch nicht fest auf seinem Throne sitzt."

Dr. Evil
28.08.04, 17:02
In Rom erreichte der fränkische Bischof Antonius endlich den Secretarius, um ihn um eine neuerliche Audienz beim Heiligen Vater zu ersuchen. In seiner Begleitung war ein Mönche, dem die Kapuze der Kutte tief über das Gesicht hing.
>>Wer ist denn dieser Mönch da. Warum verhüllt er sein Antlitz hier in diesen heiligen Hallen?<< Der Mönch schwieg und Antonius beeilte sich schnell zu sagen: >>Herr, diese arme Seele hat viel durchgemacht. Wer kann es ihm da verübeln, wenn er nichts mehr von der Welt sehen will und sich selbst vor ihr verbirgt?<< Auch wenn der Secretarius immer noch skeptisch den Kuttenträger musterte, so ließ er dennoch von ihm ab. >>Seine Heiligkeit ist jetzt bereit euch beide zu empfangen.<< Er wandte sich um und geleitete die beiden zum Audienzsaal des Papstes.

>>Seid gegrüßt, werter Antonius! Ich hoffe Ihr habt frohe Kunde mitgebracht.<< Antonius schwieg und sah zu Boden, während der seltsame Mönch sich vor den Papst kniete und sein Haupt senkte. Dann griff er mit beiden Händen an die Kapuze der Kutte und zog sie langsam nach hinten. Coelestin kannte das Antlitz. Es war Friedrich von Rothenburg, König der Deutschen und Herzog zu Franken. Er hatte gänzlich unbewaffnet, ohne seine Leibwache und nur in Begleitung seines Bischofs den gefährlichen Weg nach Rom angetreten um ihm seine Ehrerbietung zu erweisen.

>>Heiliger Vater, wir bedauern zutiefst unseren formellen Fehler und entschuldigen uns dafür, aber den Krieg gegen den Grafen werden wir fortsetzten. Dieser Krieg ist gerecht und bestraft begangenes Unrecht. Es unsere Pflicht als König und Herzog, profane Verbrechen zu vergelten und nichts anderes gedenken wir zu tun. Ein verräterischer Fürst, der seinen vor Gott bezeugten Treueeid gebrochen hat, sollte nicht den Schutz Eurer Heiligkeit genießen. Was wäre dies für ein Signal an andere Fürsten? Wir bitten Euch hiermit um Vergebung und um Euren Segen für die Bestrafung des Grafen. Bedenkt, es geht um das Wohl des Reiches.<< Friedrich blieb weiterhin mit gesenktem Haupt vor dem Papst knien und erwartete seine Antort.

Der Eldermann
02.09.04, 12:10
"Mein Sohn, die Wege Gottes sind unergründlich, manchmal gefährlich, zuweilen überraschend. Eure Reise nach Rom ward vom HERRN selbst geschützt, denn ein reuiger und bekehrungswilliger Mensch, der seinen Weg in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche findet, ist ein Kind Gottes."

Der Heilige Vater segnete König und Bischof, nachdem diese den Ring des Papstes geküßt hatten.

"In Zeiten wie diesen soll ein kleines Unrecht, ein geringes Übel gegen ein größeres aufgerechnet werden. So du schwörst, daß der Bevölkerung Thüringens kein Leid widerfahre, als sie gute Christen sind und genügend Unheil erfahren mußten ob ihres Fürsten, so will ich Dir den Segen der Heiligen Mutter Kirche geben, einem einzigen Manne seiner Untreue dir, seinem Lehnsherrn, und somit dem Eid gegenüber Gott wegen zur Abkehr seiner verführten Wege zu helfen. Nimm die Grafschaft Thüringen unter deinen Schutz und tue Gutes, indem du das von der Verführung errette Land zu einem Bistum erklärst, denn niemand als die Heilige Mutter Kirche als Vertreterin des HERRN auf Erden und ihre Entsandten können die Sünde als gut bekämpfen, wenn es das Seelenheil der Menschen betrifft. So du christlich tust, werden wir in Bälde einen Hoftage Christi ausrufen und dir dort das Kreuz anvertrauen wider den Heiden. Gott und die Kirche segnen dein Handeln wider den Ungetreuen von Thüringen. Dein gutes Tun wird deinen Stand unter den Fürsten des Reiches stärken. Gehe hin mit Gott..."

Dr. Evil
02.09.04, 14:54
Friedrich erhob sich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, dabei überragte er den Papst leicht um mehr als eine Kopflänge.
>>Heiliger Vater, wiedereinmal habt Ihr Eure Weisheit bewiesen. Unser Heer ist bereits dabei den untreuen Thüringer zu bestrafen, doch seid unbesorgt, unsere Soldaten haben den strikten Befehl, die dortige Zivilbevölkerung und deren Hab und Gut zu schonen. Was allerdings nach unserem Sieg mit Thüringen geschieht, das werden wir erst dann entscheiden. Noch dauert dieser Krieg weiter an und der Allmächtige scheint unsere Geduld auf eine harte Probe zu stellen. Seid Euch aber gewiß, daß wir Thüringen nicht sofort zum Bistum machen werden. Zunächst müssen wir dort Aufbauarbeit leisten. Danach erst werden wir den Status Thüringens neu bestimmen.<<
Antonius nickte zustimmend, was ihm einen verärgerten Blick des Heiligen Vaters einbrachte. Sogleich blickte er beschämt zu Boden, hin und her gerissen zwischen seiner Loyalität. Er schwieg.
>>Ehrwürdiger Vater, Ihr habt vom Kreuz gesprochen, das ihr uns in Aussicht stellt. Aber wenn Ihr jenes Zeichen als Aufruf Gottes zum Kreuzzug deutet, dann ist dies sein Wille zur Tat und nicht zur Diskussion über den Status einer unbedeutenden Grafschaft.<< Jetzt erst atmete er tief durch und fühlte sich dabei an den Bericht des zurückgekehrten Kreuzritters Balthasar von Ansbach erinnert.
>>Eure Heiligkeit, Ihr wißt, die Zeit drängt. Es gibt nur wenige Städte im Heiligen Land, die noch dem Schutz der Kreuzfahrer unterstehen. Zögert Ihr zulange, so werden auch sie allesamt von Saladins Horden überrannt, aber gebt Ihr uns das Kreuz, so werden wir die herrlichkeit Christi von Konstantinopel bis Jerusalem und von Akkon bis zum Feldlager Saladins tragen. So bitten wir Euch um nichts weiter, als daß Ihr nicht zu lange wartet. Gott will es und Ihr seid sein Stellvertreter!<<
Friedrichs Augen blitzten mit dem letzten Satz - das brennende Kreuz vor Augen - vor Tatendrang auf. Würde sich der Papst als Gottes Stellvertreter wie einst Lucifer gegen seinen Herrn wenden, seinen Willen und seine Zeichen mißachten? Nicht das Ansehen Friedrichs oder das des Deutschen Reiches stand nun auf dem Spiel, sondern das der Heiligen Mutter Kirche...

Der Eldermann
02.09.04, 15:38
"Mein Sohn, deine Worte sind kühn und doch so ähnlich der Worte vieler Ketzer. Magst auch du verblendet sein durch den Gehörnten, der sich deiner Seele bemächtigt hat im Machtrausch eines einfachen Menschleins?! Magst du selbst deinen Eid gegenüber der heiligen Mutter Kirche vergessen haben und somit ein gottloser Mensch werden?"

Die Augen des Papstes blickten betrübt auf den vor ihm stehenden Mann. Trotz seiner geringen Größe und des gütigen Gebahrens nahm die Präsenz des Heiligen Vaters langsam den Saal für sich ein. Hatte man den alten Coelestin für einen schwächlichen Greis gehalten, der Laien die Interpretationen des HERRN überließ, jenen, die damit Schindluder treiben würden und gar vor Ketzerei nicht zurückschreckten? Coelestin wollte es nicht fassen noch durfte er dies zulassen.

"Die Zeichen am Himmel, von denen du sprachst, kannst du sie, einfacher Mensch der du bist, als die des HERRN deuten und dabei außer acht lassen, daß die Macht des Satanas weit zu reichen scheint im deutschen Reiche?! Fürwahr, der Teufel scheint Besitz von Dir ergreifen zu wollen und er scheint leichtes Spiel dabei zu haben, denn nur zu willig gibst du dich ihm hin. Ich sehe Ketzerei in deinen Augen und in deiner Art."

Auf Geheiß einiger anwesender Kardinäle treten Garden ein, doch der Papst winkt mürrisch ab.

"Nicht Garden brauchen wir, sondern einen Exorzisten, so scheint es. Was Wunder, daß der Thüringer Graf sich seinem Lehnsherrn entziehen wollte, mag mancher sich denken."

An den Bischof Frankens gewandt:

"Antonius, mein Bruder, hast du die Zeichen in dem dir anvertrauten Menschen nicht erkennen können? Bist du ebenso verblendet von der Macht? Gehe in Klausur. Für die nächsten sieben Nächte sollst du hier auf deinem Zimmer kontemplieren."

Nachdem Antonius gegangen ward, wandte sich der Papst an den Frankenfürst.

"Mein Sohn, so du noch an Gott, den HERRN glaubst und mich davon überzeugen magst, daß du Christ bist und Teil der christlichen Gemeinschaft, so will ich dir vergeben und für dich und dein Seelenheil beten. Zu oft schon hat der Gehörnte mächtige Männer verführt, zu oft haben sie ihm nachgegeben. Mögest Du so fest im Glauben sein, wie einige deiner Herzöge, soviel Gutes tun wie die Könige Frankreichs, Englands und Spaniens. Das Kreuz wider die Heiden kannst du erst dann tragen, wenn du Friede im eigenen Reich geschaffen hast, wenn du deinen Glauben an Gott und deine Treue seiner Stellvertreterin auf Erden wiedergefunden hast. Bedecke dich mit Buße, mein Sohn, mache dich frei von Ehrgeiz und Streben nach Land und Leuten, dann soll das Gute mannigfaltig über dich kommen."

Der Heilige Vater setzte sich auf seinen Stuhl und schaute dem Fürsten ins Gesicht.

"Nun gehe hin, mein Sohn, es ist an der Zeit, deine Pflicht zu erfüllen. Solltest du dich als nicht gläubig noch würdig des Vertrauens erweisen, so wisse, daß Gott, der HERR den Untergang der Frevler und Sünder in diesen Zeichen am Himmel aufgezeigt hat. Die Heilige Mutter Kirche hat sehr wohl erkannt, was des HERRN Botschaft war, doch du, mein Sohn, hast sie mißverstanden und zu Gunsten des Chaos ausgelegt. Dies nun ist deine Bewährungsprobe. Mögest du sie weise und gottesfürchtig nutzen."

Mit diesen Worten erhob sich der Papst und verließ den Saal durch eine Seitentür, die zu einer Kapelle führte. Er für seinen Teil wollte sein Versprechen einhalten.

Zurück blieb der verdutzt schauende Frankenfürst.

Elias
02.09.04, 23:47
Auch Adalbert, der diesem Treffen von Papst und König beiwohnte, war perplex. Hier zeichnete sich einmal mehr ein bedeutender Konflikt zwischen einem deutschen König und dem Oberhaupt der Kirche an. Wie so oft in den vergangen Jahrhunderten und unabsehbar waren die Folgen.
Der Sohn des Herzogs von Brabant winkte seine Begleiter zu sich. Aufgeregt tuschelten sie über das Geschehene. Dann gingen sie, denn das Schauspiel war allem Anschein nach vorrüber und der Heilige Vater würde dem Gesagten wohl nichts mehr hinzufügen wollen.

In dieser Nacht beschloss Adalbert, dass die Zeit für den Aufbruch gekommen war. Er wollte seinem Vater dringlich berichten, was sich an diesem Tage zugetragen hatte.
Am nächsten Morgen wies er seine Leute an alles für die Heimreise vorzubereiten.

Dr. Evil
03.09.04, 12:21
Nachdem der Papst den Raum verlassen hatte...

..war Friedrich anfangs noch etwas verwundert, dann aber stahl sich ein hämisches Grinsen auf sein Gesicht. Ihm kam da ein interessanter Gedanke. Doch wollte er ihn erst für sich behalten, wandte sich um und verließ den Saal - vorbei an den Wachen, denen er noch freundlich, aber bestimmt zulächelte. Die Worte des Papstes prallten an ihm ab, wußte er doch, daß er wohl den Wunden Punkt des Papstes empfindlich getroffen hatte, indem er ihn an sein Stellvertretertum erinnerte. Noch dazu hatte Friedrich erreicht, was er wollte - den Segen seiner Heiligkeit im Kampf gegen den untreuen Thüringer - mehr wollte er eigentlich nicht. Freilich, er hätte gerne das Kreuz genommen, aber nicht zu jedem Preis und schon garnicht um Thüringen in ein Bistum zu wandeln.

Als er am nächsten Morgen in den Hof trat, erkannte er zufällig eine Schar Männer, die ihre Abreise vorbereitete. Unter ihnen war ein Jüngling, den er bereits am Vortag während der Audienz bemerkt hatte. Dessen Gesicht kam ihm irgendwie vertratut vor. Als er sich näherte, erkannte er das Banner Brabants. Da erinnerte er sich wieder. Der Jüngling dort war Adalbert, Sohn des Brabanter Herzogs.

Friedrich stieg auf sein bereits gesatteltes Pferd. Dann gab er dem Ross die Sporen und ritt zu den Brabantern, wo er vor Adalbert einhielt. Antonius rannte zu Fuß hinter ihm her.

>>Seid gegrüßt! Ihr seid doch Adalbert von Brabant, Sohn Gottfrieds, nicht wahr? Es ist lange her, als wir Euch und Euren Vater das letzte mal begegnet sind. Ein Umstand, den wir dringend ändern sollten. So übermittelt seiner Herzöglichen Hoheit unsere besten Grüße und wenn Ihr wollt, so könnt Ihr uns ein Stück des Weges begleiten. Erzählt uns ein wenig von Euch und Eurer Heimat. Es wäre uns eine Freude!<<

Friedrich wandte sich kurz zu Antonius, der inzwischen etwas atmelos neben sein Ross hinzugetreten war. >>Antonius, schreibt. Wir haben noch eine Nachricht für den Heiligen Vater!<<
Während Antonius eifrig schrieb, diktierte Friedrich ohne das ihn die Anwesenheit Adalberts unangenehm war.
>>Ehrenwerter Heiliger Vater,
wenn das Kreuz als Symbol des Herrn Jesus Christus und der Heiligen Mutter Kirche von Ihrer Heiligkeit als Zeichen des Teufels gedeutet wird, so schämen wir uns nicht weiter unserer ketzerischer Gedanken. Selbst unser Bischof und viele fromme Kirchenmänner des Reiches deuteten jenes als ein Zeichen Gottes und nicht des Teufels. Dieser vorherrschenden Meinung haben wir uns lediglich angeschlossen. Doch sind wir davon überzeugt, daß Ihr nur aus Ärger so hart über uns urteiltet und unseren Glauben anzweifelt. Dem Ärger darüber, daß wir Thüringen nicht zum Bistum erklären. Aber seid Euch gewiß - wir stehen unserem Herrn Jesus Christus treu zur Seite und unser Glaube an Gott und die Heilige Mutter Kirche ist fest, auch wenn Euch dies nicht immer so erscheinen mag.

So werden auch wir mit Eurem Segen unser Versprechen einlösen und den Verräter in Thüringen richten. Dann werden wir die Grafschaft, wie schon immer bekundet, in unsere eigene Obhut nehmen und verwalten. Das war unser Versprechen, das war unser Schwur, an den wir uns halten werden. Ruft doch zu Eurem Kreuzzug auf, wann Euch danach ist! Wir werden in dieser Sache keine Initiative mehr ergreifen. Dennoch lassen wir Euch den werten Antonius als unseren Fürsprecher hier, sodass Ihr Euch an ihn wenden könnt, falls Ihr ein Anliegen habt. Gott segne Euch!

Hochachtungsvoll,
Friedrich von Rothenburg, König der Deutschen und Herzog zu Franken<<

Friedrich wartete bis das Gekritzel Antonius' verstummte. >>So Antonius, geht und bringt dem Secretarius den Brief und laßt Euch in einem Kloster eine Schlafstatt weisen. Lebt wohl!<< Er wandte sich dem jungen Brabanter zu und sprach: >>Nun, Herr, was ist - wollt Ihr uns begleiten oder nicht?<<

Der Eldermann
03.09.04, 13:50
Das Schreiben des Frankenfürsten ließ erahnen, in was für einem schrecklichen Zustand seine Seele sein mußte. So war es denn tatsächlich gekommen, wie es bereits die Inquisition in Thüringen angedeutet hatte: Der Franke war dem Teufel verfallen und riskierte nun alles, um seine neugewonnene Macht gegen den Heiligen Vater auszuspielen. Selbst seinen Beichtvater Antonius ließ er, unwürdig behandelt, zurück, um sich ganz seiner Häresie hingeben zu können.

Eine Ehre für seiner selbst wäre es gewesen, Thüringen nicht aus Machtgier und roher Gewalt zu unterwerfen, sondern seine Christlichkeit zu zeigen. Stattdessen tritt der das Angebot des Papstes, sein Seelenheil zu retten und schlägt übermütig aus, was er als wahrer Christ und König der Deutschen hätte mit Freunden annehmen müssen: Das Kreuz wider die Heiden.

Coelestin war erschüttert. Seine Worte fielen auf taube Ohren, Satanas hatte bereits Einzug gehalten. Auch die Häme Friedrichs sprach deutlich.

Ein solch Verblendeter durfte das Reich nicht zerstören, wenn dem Gefahr drohte. Zu viele beunruhigende Nachrichten hatte die Kurie in den letzten Wochen und Monaten zusammengetragen. Um den Fürsten und den Menschen des Reiches in der Mitte Europas Schutz zu bieten, mußte ein König von Gottes Gnaden herrschen, nicht einer, der mit dem Teufel im Bunde war und höllenfeuerbrennende umgekehrte Kreuze für seine Religion hielt.

Sicher würde die weitreichende Entscheidung, die dem Papst als nurmehr letzter Weg blieb, Unruhe erzeugen, doch kann dies nur eine reinigende und gottgewollte Konsequenz sein.


"Bei Gott, unserem HERRN, Friedrich von Franken, gehörnter Herzog und König des Teufels, soll hinfort exkommuniziert sein. Er sei all seiner irdischen und überirdischen Güter entledigt, niemand solle ihm Treue leisten, denn alle Schwüre sind gebrochen. Wenn man ihn sehe, so darf er mit Gottes Willen getötet werden. Dies ist der Ratschluß des HERRN."

Elias
03.09.04, 23:51
Adalbert verneigte sich angemessen und erwiederte:
"Gewiss, gerne wollen ich und meine Begleiter mit Euch die Alpen queren. In diesen unsicheren Zeiten sollte man nicht alleine eine derart gefahrvolle Reise unternehmen."
Das Gesicht des Herzogssohnes war ausdruckslos doch der Blick schien unsicher und suchend, als wolle er den Teufel in der Person des Königs erkennen.

Dr. Evil
06.09.04, 00:55
Antonius war über die außergewöhnliche Strenge des Heiligen Vaters erstaunt. Er hatte nicht erwartet, daß der alte Mann es wagen würde einen König - nein, seinen König zu bannen. Das paßte nicht zu seinen Plänen.

Mit hochrotem Kopf tobte Antonius in seinem Zimmer im Kloster und verfluchte den Namen des Papstes. Wie sollte er jetzt noch sein Ziel verwirklichen? Wie sollte er nun als Bischof von Jerusalem zu ungeahnter Macht kommen, um den Papst zu stürzen?

Gerade als er das Kruzifix brach, durchströmte ihn ein neuer teuflischer Gedanke. Verwegener und abscheulicher als jeder seiner Vorhergehenden. Er mußte den König nur davon überzeugen, daß dieser ihn zum Gegenpapst ernennt. Er würde dann dem König Gottes Segen für einen
Feldzug gegen den Papst geben. Bestimmt würden ihm einige Fürsten folgen. Sofort packte er seine Sachen und brach auf, um seinen neuen Plan umzusetzen. Ja, Friedrich vertraute ihm und das wußte er - gute Voraussetzungen, wie er meinte.

Während dessen ritt Friedrich neben dem Herzogssohn.
>>Wißt Ihr, Adalbert, wir verstehen den Papst einfach nicht. Wir haben doch alles getan, worum er uns gebeten hat, ebenso wie wir den Rat unseres Bischofs Antonius folgten und für den Kreuzzug warben.<< Friedrich stockte kurz. Er blickte zu dem furchtsamen Jüngling hinüber und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Adalbert fuhr dabei vor Schreck zusammen.
>>Macht Euch keine Sorgen, der Herrgott hält seine schützende Hand über uns beide. Es wird uns nichts geschehen. Wißt Ihr, unser Bischof, Antonius, hat uns von kleinauf gelehrt die Bibel zu deuten. Ihr fürchtet Euch vor uns - Ihr fürchtet Euch, weil Ihr den Streit mit dem Heiligen Vater mitangehört habt und Euch die Schärfe unserer Botschaft erschüttert hat. Nun, wir können Euch beruhigen, denn die Worte waren weniger scharf gemeint als sie gesagt waren. Bruder Antonius sagt immer...<<

Plötzlich stürzte eine Schar Reiter aus dem nahegelegenen Waldstück. Als sie die Standarte Frankens erkannten, machte sich schnell Erleichterung breit. Es war des Königs Leibgarde, die sofort von der Rothenburg aufbrach, nachdem der Kirchenbann bekannt wurde.
>>Mein Herr, schreckliches ist geschehen! Der Papst hat Euch gebannt, weil Ihr dem Kreuzzug entsagt habt!!<< Friedrich fiel vor Bestürzung fast vom Pferd und flüsterte mit leiser Stimme >>Was sollen wir getan haben? Wir wollten doch nur abwarten, bis er den Kreuzzug ausruft. Tatenlos, zugegeben, aber das ist doch kein Grund!<< Entrüstet gab er befehl zum Absitzen. Das Lager schlugen sie im Wald auf, um unentdeckt zu bleiben. Der Kapitän der Wache gab den Rittern befehl, besonders auf die Brabanter zu achten, damit keiner von ihnen den König meuchle.

Zur Überraschung aller erreichte ein einzelner Reiter das Lager. Es war Antonius, der fränkische Bischof.

Elias
06.09.04, 11:31
Was ging hier vor sich? Weshalb war Bischof Antonius ihnen nachgeritten und hatte mit dieser Tat die Weisung des Papstes missachtet? Warum wurden er und seine vier Begleiter seit seinem Eintreffen wie Gefangene bewacht?

Adalbert war tief in Grübeleien versunken als Einhard zu ihm trat.
"Mein Herr, Ihr solltet etwas essen. Vor dem Zelt haben wir ein Feuer entfacht und die Karnickel gebraten, welche wir heute am Wegesrand erlegten."
Der Herzogssohn blickte versonnen gen Himmel, der, vom hellen Mond erleuchtet, zwischen den dichten Baumwipfeln des Waldes hervorlugte, in dem sie heute lagerten. Noch ganz gedankenverloren nickte er. Dann stemmte er sich hoch und war im nächsten Augenblick wieder in dieser Welt.
"Ja, ich komme."
Sie setzten sich zu den anderen dreien ans Feuer und begannen zu essen. Irgendwann raunte Adalbert leise in die Runde:
"Leute, ich will, dass wir heute abwechselnd Wache halten. Mir ist die Lage nicht geheuer. Man misstraut uns hier und bewacht uns mit vielen Rittersleut’. Ich will nicht des nächtens unliebsam überrascht werden, darum sollte immer einer von uns wachen und die Gegend, sowie diese Wächter im Auge behalten."

Die anderen nickten still, dann teilten sie schweigend die Nachtwache auf.

Dr. Evil
06.09.04, 13:44
Kaum im Lager angekommen, forderte Antonius sogleich den König zu sprechen. Nur unter Androhung der schlimmsten Qualen im Fegefeuer ließ ihn der wachhabende Ritter passieren - offenbar fürchtete er um sein Seelenheil, wenn er einem Bischof bei seiner "kirchlichen" Mission behinderte.

>>Hört Erik, ist es wirklich notwendig, daß Ihr das ganze Lager derartig abriegelt? Wir kommen uns selbst schon wie ein Gefangener vor! Was meint Ihr wohl, wie sich erst unsere Begleiter aus Brabant fühlen mögen?<<
>>Mein König, es tut mir leid, aber es ist nur zu Eurer Sicherheit. Es darf Euch nichts zustoßen!<<
>>Dennoch war Euer Verhalten beschämend. Herzog Gottfried ist ein Ehrenmann, wie auch sein Sohn! Wir erwarten, daß Ihr Euch bei Ihm entschuldigt!<<

Das Gespräch verstummte plötzlich als Bischof Antonius das Feldlager betrat. Sofort ging er auf Friedirch zu, umarmte ihn und nahm in einem der Sessel platz. Dann deutet er Erik mit einer abfälligen Handbewegung zu verschwinden, was diesem die Zornesröte ins Gesicht trieb. >>Es ist gut, Erik!<< beschwichtigte ihn Friedrich. Dann richtete er das Wort an den Bischof. >>Antonius, was verschafft uns die Ehre Eurer Anwesenheit! Ihr wißt, daß Ihr damit gegen unseren Willen handelt, denn schließlich solltet Ihr unser Fürsprecher beim Heiligen Vater sein. Also erklärt Euch!<<
>>Friedrich, laß mich offen mit dir sprechen, als dein Lehrer, der ich einmal war und als dein Ratgeber, der ich jetzt bin. Deine Lage ist aussichtslos, denn Du wurdest gebannt. Dein Reich wird untergehen und Du den Tod finden, wenn... ja wenn Du nicht in diser schweren Stunde meinen Rat befolgst.<<
>>Nun gut, was schlagt Ihr vor?<<
>>Der Papst ist im Irrtum. Er ist alt und wirr im Kopf und vermag nicht mehr Gottes Willen zu verkünden. Stattdessen folgt er seinem Starrsind mit der Boshaftigkeit einer Ratte. Wer weiß, vielleicht ist er ja des Teufels<<
>>Antonius!<< Friedrichs Stimme wirkte bedrohlich. Nein, das konnt nicht wahr sein, dachte er sich - der Papst ist Gottes Stellvertreter auf Erden! Niemals zuvor hatte jemand es in seiner Gegenwart gewagt, den Namen des Heiligen Vaters derart zu beschmutzen. Doch Antonius schien siegessicher, schnappte sich einen Apfel und biß herzhaft hinein. Mit vollem Mund fuhr er schließlich mit seinen Ausführungen fort:
>>Ach was, es stimmt doch! Der Ketzer sitzt in Rom! Es war ein Fehler diesen Mann als Stellvertreter Gottes einzusetzen. Ich, ich allein war dazu berufen und wurde dabei in meiner Gutmütigkeit hintergangen. Ich bin es, dem der Stuhl des Heiligen Vaters gehört - nicht Coelestin!<< Antonius schlug die Faust auf den Tisch und schnitt Friedrich das Wort sogleich mit wütender Stimme ab.
>>Du kannst nur noch überleben, wenn Du mich zum Gegenpapst ernennst! Ich gebe Dir und all denen die mit Dir ziehen den göttlichen Segen, sowie den Erlaß aller Sünden! Zieh gegen Rom, besiege den Papst - das ist mein Vorschlag! Geh und nagle ihn an ein verdammtes Kreuz, zünde es an und bereite mir den Weg!<<
Friedrich wich entsetzt zurück. Er war bestürzt über seinen Bischof, der ihn im Fakelschein mit einer verzerrten Teufelsfratze anstarrte. Dann kniff er die Augen zusammen und preßte ein zorniges >>Niemals - eher werden wir brennend untergehen, Satan! << heraus!
>>Du Narr<< fauchte Antonius, griff in seinen Umhang und zückte blitzschnell eine kleine Armbrust hervor. In ihren Lauf funkelte die metallische Spitze eines kleinen Armbrustbolzen. Friedrich hatte bereits von diesen Waffen gehört, aber dachte er sie wären nur ein weiteres Gerücht, das sich um die heidnischen Sarazenen rankte.
>>Dann mußt Du eben sterben! So kann ich wenigstens noch etwas durch deinen Tod gewinnen!<<
Friedrich war starr vor Schreck. Erst jetzt erkannte er die Besessenheit in Antonius, erst jetzt verstand er langsam, warum Antonius ihn immer zur Macht drängte, erst jetzt vermochte er das Ausmaß dieser Intrige begreifen. Er sollte durch diesen Bischof da zu Satans Werkzeug auf Erden werden...

Inzwischen war Erik am Lager der Brabanter und entschuldigte sich bei Adalbert und Einhard für sein ruppiges Vorgehen. Er bat um Verständnis und bot an, ihr Lager mit dem des Königs zusammenzulegen und wie ein einziges zu bewachen. Trotzdem bestand er auf Adalberts Wort, daß weder er, noch einer seiner Begleiter dem König Schaden wolle. Zu seiner Erleichterung willigte der Herzogssohn ein.

Doch im darauf folgenden Durcheinander der Neueinteilung der Wachen, blieb der Lärm im königlichen Zelt bei den Franken unbemerkt...

Elias
06.09.04, 16:32
Nachdem man sich geeinigt und die gemeinsamen Wachen eingeteilt hatte, beschloss Adalbert nochmals nach den Pferden zu sehen, welche am anderen Ende des Lagers in ein provisorisches Gatter gesperrt waren. Er hatte nervöses Wiehern vernommen. Etwas beunruhigte die Tiere.
Einhard begleitete ihn. Ihr Weg führte sie mitten durch das Lager, vorbei am prächtigen Zelt des Königs.
Als sie sich näherten vernahmen sie laute, wütend gesprochene Worte in fränkischem Zungenschlag.

"Niemals – eher werden wir brennend untergehen, Satan!"

Die beiden Männer beschleunigten ihre Schritte. Was ging da vor sich?

"Dann mußt Du eben sterben!..."

Jetzt rannten sie. Dort, am königlichen Zelt sah man eine Gruppe Männer stehen. Sie erkannten König Friedrich und den unheimlichen Bischof, der so unerwartet im Lager aufgetaucht war.

"…So kann ich wenigstens noch etwas durch deinen Tod gewinnen!"

Jetzt sahen sie, dass Antonius eine Waffe auf den Ketzerkönig gerichtet hatte. Eine kleine Armbrust, kaum länger als ein Unterarm und doch mit einem tödlichen Geschoss versehen. Die metallene Spitze des Bolzens funkelte im Licht des prasselnden Lagerfeuers.
So ein Ding hatte Adalbert noch niemals zuvor gesehen.
Wie eine Ausgeburt der Hölle stand der Bischof da, sein Gesicht schimmerte im Rot der Flammen, seine Augen waren weit aufgerissen, sein Atem rasselnd und wie irre. In jenem Augenblick schien er bereit, den Tod von der Sehne schnellen zu lassen, auf das sich das Geschoss tief in den Leib des Franken bohren würde. Keiner wagte ihn zu hindern, denn bevor man bei ihm gewesen wäre, hätte seine Waffe bereits ihr verderbtes Werk vollbracht.

Doch wie gebannt auf den König und dessen Männer fixiert, hatte Antonius keine Sinne für das was hinter ihm geschah. Adalbert und Einhard huschten so lautlos es der dunkle, mit Zweigen und Blättern übersäte Waldboten zuließ, im Schatten des Zeltes von hinten heran.
Jetzt dachten sie nicht mehr an die Konsequenzen, an die Politik, dass beleidigende Verhalten der fränkischen Wachen, ja nicht einmal an den Bann des Papstes. In diesem Augenblick handelten sie instinktiv, nur ihrem Selbstverständnis als Ritter folgend.

"HOPPLA!", rief Adalbert so laut er konnte.

Erschrocken fuhr der Bischof herum, die Armbrust im Anschlag.
Aber der Brabantiner hatte sein Schwert bereits gezückt und schlug wild nach der Schusswaffe.
Antonius drückte ab, doch der Bolzen sauste an Adalberts Kopf vorbei und schlug mit einem dumpfen >TOCK< in den Stamm einer mächtigen Ulme.
Blut troff aus einer klaffenden Wunde an der rechten Hand des besessenen Schützen. Der Schwertstreich hatte Ring- und Mittelfinger abgetrennt. Der kleine Finger baumelte grotesk hin und her, nur noch durch einen dünnen Hautlappen mit dem Rest der Hand verbunden.
Schon war Einhard heran. Mit der flachen Seite seines Schwertes schlug er Bischof Antonius von hinten in die Kniekehlen, so dass dieser mit einem hysterischen Schrei zusammenbrach.
Sogleich stürzten sich die Männer des Königs auf ihn und überwältigten den wild um sich schlagenden endgültig.

Einhard bückte sich und hob etwas vom Waldboden auf. Es war ein abgeschlagenen Finger. An ihm steckte noch der Bischofsring. Einhard zog ihn ab.
"Hoppla?" Er grinste.
Von Adalbert fiel alle Spannung ab. Schallend fingen die beiden an zu lachen.

Dr. Evil
09.09.04, 17:04
Es waren Erik und ein fränkischer Hühne dies sich auf den Bischof stürzten. Sie hielten ihn mit eisernem Griff, als er alle mit hasserfüllten Flüchen überschüttete. >>Ich verfluche Euch elende Brabanter!! Verdammt seist Du Friedrich, König der Narren!!<< Plötzlich sprang Friedrich auf Antonius zu und packte ihn nicht gerade sanft an seiner Robe. Er zog ihn nach an sich heran, blickte ihm aber nur tief in die Augen. >>Du wirst sterben, verdammter Narr! Bald wirst Du bereuen, daß Du nicht auf mich gehört hast!<< Unvermittelt blickte Antonius flehend um sich: >>Hört - Ihr Herren - wir wollten nur dem Befehl des Heiligen Vaters folgeleisten! Friedrich ist der Ketzer, der Satans Sohn - Beschützt mich und tötet ihn, solange ihr noch könnt! Tötet ihn JETZT!<<

Unbeeindruckt blickte ihm Friedrich weiter mit finsterer Mine in die Augen. Dann durchbrach ein gellender Schrei die lähmende Ruhe. Mit einem kurzen Ruck hatte Friedrich seinem ehemaligen Bischof den zweiten Finger, der nur noch an dem Hautlappen baumelte, abgerissen. Er wartete, bis sich das Geschrei des Bischofs legte, dann riß er dessen Kopf an den Haaren hoch und sagte "Hoppla!" während er Antonius den abgerissenen Finger vor Augen hielt. Dann schlug er ihn so hart ins Gesicht, daß weder Erik noch der andere diesen zu halten vermochten. Die Wucht des Schlages riß Antonius von den Beinen und er rutschte nach seiner harten Landung noch ein Stückchen im Staub. Er regte sich nicht mehr - aber er lebte noch.

Das "Hoppla" sorgte eneut für Gelächter in der Runde. Fröhlich ging Friedrich auf Adalbert zu, reichte ihm die Hand und klopfte ihm wie einem Freund auf die Schulter. Auch Einhard wurde diese freundschaftliche Geste zuteil. >>Welch heldenhafter Mut!Wenn alle Männer Brabants so entschlossen und tapfer sind, so sind wir froh, daß wir sie nicht zum Feinde haben!<< Friedrich grinste und lud Adalbert und Einhard mit einer weisenden Geste an seine Tafel, die reichlicher gedeckt war, als die beiden es in dieser Wildnis erwartet hätten. >>So soll es euer Schaden nicht sein, daß Ihr uns gerettet habt. Kommt, trinkt mit uns!<<

Wähernddessen packte Erik den ohnmächtigen Antonius und schleppte ihn nach draußen, wo er ihn an eine alte Eiche fesselte. Doch gab er sich damit nicht zu frieden und machte sich daran, die Habe des ehemaligen Bischofs zu durchsuchen. Zuerst nahm er sich die Taschen der Robe vor, fand aber nichts außer einem Messer und zwei Reichstaler. Danach widmete er sich den Satteltaschen, wo er letztendlich das Tagebuch des Antonius fand. Kaum ein anderer in diesem Lager hätte wohl damit etwas anfangen können, aber Erik war einer der wenigen, der zu Lesen und Schreiben vermochte. Eben dieses Können und seine enorme Neugier, ließen ihn das Buch aufschlagen.

Es dauerte nicht lange und Erik hatte genug. Er war erschüttert, wie fein säuberlich und genau Antonius seine abartigen, ketzerischen Motive und Pläne darin beschrieb und wie er Friedrich, den er von Kind an erzogen hatte, dafür mißbrauchte, wie er sich mit Hilfe eines Kreuzzuges zum Herrn von Jerusalem aufschwingen und den Papst danach stürzen wollte. Sofort stand er auf und rannte zum Zelt des Königs, um ihm seine Entdeckung mitzuteilen.

>>Herr, verzeiht daß wir Eure Unterhaltung stören, aber wir haben dieses Tagebuch unter Antonius Sachen entdeckt. All seine garstigen Pläne hat dieser Teufel da reingeschrieben und mir ward schon schwarz vor Augen bei soviel Gotteslästerung!<<
Freidrich nahm das Buch an sich, blätterete willkürlich darin und legte es auf den Tisch. Dann wandte er sich an Adalbert:
>>Ihr habt heute großes geleistet und habt Euch für Euren König selbstlos in Gefahr gebracht. Nochmals, habt Dank! Euer Vater darf stolz auf Euch sein. Eines Tages werden wir unsere Schuld behleichen. Morgen früh werden sich hier unsere Wege trennen, denn wir werden umkehren zum Heiligen Stuhl und Abbitte leisten. Heute aber möchten wir mit Euch noch ein wenig trinken! Auf Euch, auf Brabant!<<

Und so geschah es, daß König Friedrich am nächsten Tag den Heiligen Vater aufsuchte. Es kostete ihn zwar etwas Überzeugungskraft, aber schließlich wurde er zum Heiligen Vater vorgelassen. Nachdem er seiner Heiligkeit die Vorkommnisse jener verhängnisvollen Nacht erklärte und Antonius' Tagebuch als Beweis für dessen Falschheit vorlegte, kniete er sich nieder:
>>Heiliger Vater, wir wurden von diesem Manne da, der sich Antonius nennt und von Kindesalter an unser Lehrer und bis vor kurzem sogar Bischof war, schändlich und hinterhältig in die Irre geführt. Alles was wir sagten, ward von dieser Kreatur da ausgeheckt! Wir bitten Euch und Gottvater um Vergebung für unsere Sünden. Wie der verlorene Sohn sind wir heute zurückgekehrt und hoffen jetzt auf Eure Gnade - führt uns wieder zurück in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche oder nehmt unser Schwert und richtet uns in Gottes Namen! <<Friedrich zog sein Schwert aus der Scheide und reichte es mit dem Papst. Dann sagte er noch:
>>Sofern es Euer Wunsch ist, daß wir leben, so sind wir jederzeit bereit das Kreuz nehmen. Euer und Gottes Wille geschehe!<<

Voller Verachtung sah Antonius auf die ihm dargebotene Szene. Er wußte nicht, wen er jetzt mehr hassen sollte - den Papst oder den König. Zu gerne hätte er jetzt das Wort ergriffen, zu gerne hätte er sie beide seinen Hass spüren lassen, aber ein dicker Knebel hinderte ihn daran...

Agrippa
11.09.04, 13:40
Nervös trottete der Oldenburger Gesandte in seinem Quartier auf und ab. Der Mönch aus Rastede weilte nun bereits seit 3 Tagen in Rom und betete das der heilige Vater zu Ihm sprechen möge.
Die Lage war äusserst Prikär. Er wagte es nicht um Audienz zu bitten oder einen der Kardinäle anzusprechen und kaute während er zum sicher vierzigsten mal den Herrn um Beistand bat nervös auf seinen Fingernägeln herum.

Die Order lautete schnellstmöglich. dachte er bei sich. Ich werde am kommenden Montag abreisen müssen. bei dem Gedanken unverrichteter Dinge aus Rom zurück zu kehren wurde Ihm heiss und kalt.

Der Eldermann
12.09.04, 12:21
Der Heilige Vater folgte der Szene vor seinen Augen mit Mißtrauen. Er rief die Garde und ließ den abgefallen Bischof in den Kerker werfen, mit ihm würde man sich zu gegebener Zeit befassen. Das dargebotene Schwert ergriff er nicht.

An den vor ihm knieenden Exkommunizierten gewandt, sprach Coelestin:

"Friedrich von Franken, Du hast ein Tagebuch als "Beweis" deiner Unschuld in diesen Dingen der höchsten Ketzerei vorgelegt und versicherst Uns deiner Treue, doch ein solches Machwerk allein, von einer unwürdigen Hand geschrieben, reicht nicht aus, um dich von deinen Sünden freizusprechen und erneut in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche aufzunehmen.

Wir beschließen folgendes:

Ein Jahr sollst Du einer Gottesprüfung unterzogen werden. Ein Jahr lang noch sollst Du ein Ausgestoßener sein, der den Verlockungen des Bösen widerstehen muß. Sollst beten, Gutes tun, Kranken und Waisen helfen, deinen Glauben, den du zwischenzeitlich verloren hattest, erneuern und bekräftigen. Erst wenn dieses Jahr der Reue und Sühne vergegangen ist und du hier wieder vor mir kniest, sollst du geläutert und frei von Ketzerei in die Gemeinschaft der Christen wiederaufgenommen werden, und dann auch sollst du das Kreuz tragen, als größtes Zeichen deiner Heilung vom Bösen, und die Menschen Jerusalems den Segen der Heiligen Mutter Kirche überbringen.

Ein Jahr ist nicht lang, ein Jahr kann doch auch eine Ewigkeit sein, wenn man ausgestoßen ist. Was in diesem Zeitraum geschieht, liegt nicht in der Hand der Kirche, sondern nur in der Hand Gottes.

Dies ist der Ratschluß durch die Offenbarung unseres HERRN.

Nun gehe hin und tue Gutes."

Dr. Evil
15.09.04, 10:40
>>Heiliger Vater, demütig nehmen wir Euren Entschluß an und werden die Zeit zur Buße nutzen. Unseren ehemaligen Bischof Antonius überstellen wir Eurer Gerichtbarkeit. Statt seiner bitten wir Euch um einen Mann Eures Vertrauens, der uns als neuer Bischof zu Franken auf den wahren Pfad Gottes zurückführen soll. So verzeiht, daß wir jetzt abreisen, denn dringende Geschäfte erfordern unsere Anwesenheit in der Heimat. Gott möge Euch schützen!<<
Nachdem Friedrich den Ring des Papstes geküßt und sich verabschiedet hatte, wartete er noch auf den neuen Bischof, bevor er die lange Heimreise machte...

Der Eldermann
17.09.04, 13:51
Papst Coelestin III. ließ Francesco Piazzi als neuen Bischof Frankens weihen. Sicher würde sich dieser erst noch an die Germanisierung seines Namens zu "Franz" gewöhnen müssen, doch die Aussicht auf eine Ausweitung seiner Diözese auf Thüringen ließ diesen Gedanken nichtig erscheinen. Solange wie das Sühnejahr des Frankenherzogs andauerte und er mithin nicht Teil der Kirche war, unterstand der Bischof Frankens jedoch nur dem Heiligen Vater in Rom und durfte auch gegen Friedrichs Anweisungen und Wünsche handeln.

Bischof Franz machte sich alsbald auf den Weg zu seinen Schäfchen, um der Herde wieder ein wenig Seelenfrieden zu schenken. Er war in seinen besten Jahren und festen Willens, ein hervorragender Entsandter der römischen Kurie und treuer Mann der Heiligen Mutter Kirche. Für das Deutsche Reich, seine Adligen und sein Volk, war er jedoch lediglich der Bischof Frankens, treusorgender Hirte seiner fränkischen Herde.

Der Eldermann
17.09.04, 14:12
Alsbald entschlief Coelestin III. dieser Welt.

Am 08.11.1198 im 2. Wahlgang wird Lothar von Segni zum Papst gewählt und bald darauf zu Innozenz III. geweiht.

Er scheint dazu bestimmt zu sein, ein mächtiger Papst zu werden (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?p=117963#post117963), der das Vermächtnis seines Vorgängers weitertragen wird.

Der Eldermann
30.09.04, 00:02
Nach dem Fall Thüringens und des großherzigen Verfahrens des Franken mit Volk und Graf sowie in Anbetracht seines Verhaltens im vergangenen Jahr wird die Exkommunikation des deutschen Königs zurückgezogen, sobald sich der König in Rom zur Buße einfindet.

Dr. Evil
07.10.04, 11:59
Nach fast zweijähriger Bußzeit kehrte König Friedrich zurück zum Heiligen Stuhl, um seiner Heiligkeit, dem neuen Papst Innozenz III., seine Aufwartung zu machen. Gleichzeitig wollte er ihn erneut um die Aufhebung des Kirchenbanns ersuchen.

>>Heiliger Vater, mit großem Bedauern haben wir das dahinscheiden Eures Vorgängers verfolgt und hoffen, das der Allmächtige Ihn gebührend empfangen habe. Möge der Herr unser Gott jetzt seine schützenden Hände über Euch halten! Nachdem jetzt endlich wieder Friede im Reiche herrscht, bitten wir Euch uns wieder in die Gemeinde der Christenheit wie den verlorenen Sohn aufzunehmen. <<

Der Eldermann
08.10.04, 13:41
Innozenz III., der sich lieber die Folgsamkeit eines deutschen Königs sichern wollte, als den nächsten Aspiranten bannen zu müssen, reichte Friedrich seine Hand zum Kuß des Ringes.

"Mein Sohn, Coelestin III. war ein tiefgläubiger und vehementer Verfechter der Sache Gottes, daher hat er Dich zu Deinem eigenen Nutzen sühnen lassen. Wie man sehen kann, hast Du seine Lehre beherzigt und den Weg zu Gott zurück gefunden. Daher steht Deiner Wiederaufnahme in die Reihen der Christenheit nichts entgegen. Bewahre jene Zeit gut in Deinem Herzen und achte darauf, daß Du, König der Deutschen, zugleich als Vorbild dienst und Deinem Volke Gottesglaube und Treue zur Heiligen Mutter Kirche erhalten mußt. Deine erste Prüfung nun ist der Kampf gegen die Heiden, welche das Heilige Land besetzt halten. Daher soll auf dem nächsten Hoftage das Kreuz an Dich gereicht werden, auf daß der Zug wider die Sarazenen stattfinden kann. Richte daher den Hoftag aus und Du sollst vor aller Welt das Kreuz tragen."