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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Aldenburg zu Oldenburg



Agrippa
08.06.04, 17:05
Wilkommen auf der Aldenburg zu Oldenburg

http://dev.antsoft.de/phool/rpg/oldenburg.gif

Dies ist der Herrschaftssitz des Adelsgeschlechts von Oldenburg. Im vergangenen Jahre 1186 nach dem Sturz der Welfenherrschaft von seiner königlichen Hoheit Friedrich II. mit den Grundrechten versehene Grafschaft im Ammerland an der Hunte.

Derzeitiger Regent
Moritz I. von Oldenburg
(Vasall des Herzogs von Sachsen)

http://www.portsmouthbookshop.com/WebPictures/2004/feb2004/feb10/feb10aldenburg.JPG
Holzschnitt der Stadt und des Flusses, links die Wasserburg "Aldenburg"

http://www.fortunecity.com/victorian/statue/1287/laender/Nieders/Oldenb/Ammerl.jpg
Die Marken des Ammerlandes. Heimat der prächtigsten Rösser

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Lehen und Besitztümer Oldenburgs

Dem Geschlecht der Oldenburger wurde im Jahre 1187 durch Siegmund von Sachsen das Lehen von Osnabrück übertragen.

http://develop.homedns.org/osna_wappen.png

Osnabrück ist seit 1119 ein Hochstift und wird von einem weltlich bestimmten Fürstbischof regiert.
Der derzeitige Fürstbischof Osnabrücks ist Gerhard von Oldenburg (*1159)

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Agrippa
08.06.04, 17:07
Der Stammbaum des Hauses Oldenburg seit Christian I. genannt "der Streitbare"
(Farbenlegende: Derzeitiger Regent, 1. Thronfolger, 2. Thronfolger, Heiratsfähig, verschieden)

Christian I. "der Streitbare" (1110-1167) oo Kunigunde v. Versfleth (w/69)
|
|---o Moritz I. (*1145) oo Salome v. Wickrath (*1150)
|---|
|---|---o Hedwig (*1176)
|---|---o Christian (*1178)
|---|---o Kunigunde (*1182)
|---|---o Oda (*1184)
|---|---o Salome (*1186)


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Der Hofstaat der Grafschaft Oldenburg

Marschall der Mark: Kunibert von Schwitters (*1151)
Kanzler und oberster Diplomat: Hilronius I. (*1144)
Spionage und Geheimdienstchef: Adalbert von Oldenburg (*1130)
Verwalter und Schatzmeister:Constantin von Wickrath (*1168)

Berater:
... folgen ...


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Agrippa
08.06.04, 17:10
Das Stiftskloster Rastede
(Hauptsitz des Oldenburger Klerus, Zentrum der Oldenburger Diplomatie)

http://www.fortunecity.com/victorian/statue/1287/laender/Nieders/Oldenb/Rast3.jpg

Gegründet anno domini 1090 von Graf Huno von Ammerland und seinem Sohn Friedrich.
Huno wurde dem Verrat am Kaiser bezichtigt und so sollte sein Sohn Friedrich in einem "Gottesurteil" seine Unschuld beweisen.
Der Kaiser liess Friedrich gegen einen Löwen antreten den Friedrich durch eine List besiegte.
Als Dank an Gott stifteten Sie nach Ihrer Rückkehr dieses Kloster.
(Die Sage vom Löwenkampf Friedrichs (http://www.fortunecity.com/victorian/statue/1287/laender/Nieders/Oldenb/loewenkampf.html))
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~ Diplomatie und Verwaltung ~

Derzeitiger Abt: Hilronius I. (*1144)
Bestätigt von Papst Clemens im Jahr 1188.
Der Abt dieses Klosters ist oberster Diplomat und sendet Botschafter im Auftrag des Grafen aus.
Er ist quasi der "Aussenminister" Oldenburgs.

Oberster Vogt: Georg Freisenberg (*1162)
Wird vom Abt bestimmt.
Der Vogt stellt den Vertreter Oldenburgs vor der weltlichen und kirchlichen Gerichtsbarkeit dar.
Er ist quasi der "Anwalt" Oldenburgs

Chronist: Egbert von Oldenburg (*1151)
Schreiber der "Historia Monasterii Rastedensis"

Diplomaten auf Reise: keine

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~ Beziehungen Oldenburgs ~

Im Ausland verweilende Diplomaten:
Diedrich Wilms - in Oberlothringen
Hildebold von Wersfeld - in Geldern
Heinrich Wilms - in Sachsen
Johann von Wickendorf - in Burgund
Wilfired Wahren - in Kleve
Johann von Osnabrück - in Böhmen

Anwesende Diplomaten:
Wilfried von der Mosel - aus Oberlothringen


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~ Die Schule des Klosters ~
(Empfängt junge Adlige im Alter ab 5 Jahren zur Ausbildung. Mit erreichen des 10. Lebensjahres werden Schüler zu Novizen, mit beenden des 16 Lebensjahres verlassen Sie die Schule und werden in's Leben entlassen.)


Schulmeister: Hero Ommeken von Esens (*1156)
Schüler:

Novizenmeister: Otto von Woldenburg (*1139)
Novizen:
Kunigunde von Oldenburg (16 Jahre)
Oda von Oldenburg (14 Jahre)
Salome von Oldenburg (12 Jahre)

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Agrippa
08.06.04, 17:14
Historia Monasterii Rastedensis

1167:
- Moritz, Sohn von Christian "dem Streitbaren" erbt den Grafentitel und ist von nun an Moritz I. Graf von Oldenburg.

1175:
- Moritz I. Graf von Oldenburg ehelicht Salome v. Wickrath.

1176:
- Als erste Tochter Moritz' des I. von Oldenburg und Salome von Wickrath's wird Hedwig geboren.

1178:
- Als erster Sohn Moritz' des I. von Oldenburg und Salome von Wickrath's wird Christian geboren.

1182:
- Als zweite Tochter Moritz' des I. von Oldenburg und Salome von Wickrath's wird Kunigunde geboren.

1184:
- Als dritte Tochter Moritz' des I. von Oldenburg und Salome von Wickrath's wird Oda geboren.

1186:
- Als vierte Tochter Moritz' des I. von Oldenburg und Salome von Wickrath's wird Salome geboren.

1187:
- Siegmund, der Herzog von Sachsen und Lehensherr Oldenburgs vergibt dem Geschlecht der Oldenburger die Grafschaft Osnabrück als Lehen.

1188:
- Die Besitztümer des Klosters Rastede werden von Papst Clemens III. bestätigt.
- Abt Donatian I. verstirbt im Alter von 71 Jahren. Gott möge sich der Seele dieses grossartigen Mannes annehmen. Sein Nachfolger wird Hilronius I.

1189:
- Der Bau der Kathedrale des heiligen Franziskus wird im Romanesque-Stil begonnen.

1193:
- Im Ammerland südlich von Oldenburg wird eine Sägemühle errichtet

1198:
- In der neuen Lehenschaft Osnabrück wird ebenfalls eine Sägemühle errichtet.

Agrippa
09.06.04, 15:09
~ Zugbrücke der Wasserburg auf der Hunteinsel ~
(Wird auf höfliche Anfrage auch für Gäste heruntergelassen)
http://dev.antsoft.de/phool/rpg/oldenburg.gif

Der Zarewitsch
11.06.04, 08:58
http://www.ascaron.com/gb/gb_portroyale/pics/schriftrolle.jpg Ein Herold aus Burgund überbringt eine Schriftrolle:


Hoher Herr,

Herzog Otto von Hohenstaufen entbietet Euch seine Grüße.
Um unsere gegenseitigen Interessen und die des Reiches besser wahrnehmen zu können,biete ich Euch an einen Eurer Edelleute als ständigen Gesandten an unseren Hof zu entsenden.
Im Gegenzuge wären wir Euch zutiefst verbunden,wenn Ihr ebenfalls einen unserer Botschafter an Eurem Hofe aufnehmen wolltet.

Voller Ehrerbietung,

Otto von Hohenstaufen

Agrippa
11.06.04, 14:17
Der sichtlich verdutzten Gesandtschaft Burgunds trat ein vor Aufregung schwitzender blutjunger Geistlicher vor.
Er war unglücklicherweise gerade der einzige anwesende, der befugt Gesandtschaften zu bewirten, da die meisten mit der Gefolgschaft des Grafen nach der Burg Anholt in Sachsen geritten waren und sein Vater, dem die Verwaltung der Burg während Ihrer Abwesenheit übertragen wurde sich für den gesamten Nachmittag entschuldigen hatte lassen.

"Ho - Hoher Herr,

Mein Name ist A- Anselm von Schwitters.
Der Graf ist zur Zeit abwesend. Er macht seinem Lehensherren in Sachsen die Aufwartung.
A- aber für diplomatische Angelegenheiten während seiner Abwesenheit ist der Abt des Klosters Rastede zuständig.
Das Kloster liegt nicht weit nördlich von hier, ich lasse euch gerne eine Eskorte mitgeben, die euch den Weg weisen wird.

Ihr.. Ihr könnt natürlich auch hier in der Burg verweilen bis der Graf zurückkehrt, ganz wie es euch beliebt, hoher Herr."

Anselm empfing normalerweise keine Gesandten und stellte sich äusserst dumm an. Es blieb zu hoffen, dass es nicht dem mächtigen Herzog von Burgund berichtet wurde wie seine Gesandtschaft hier empfangen wurde.

Agrippa
12.06.04, 10:55
Moritz und seine Gesandtschaft kehrten frohen Mutes nach Oldenburg zurück.
Hatten Sie doch eine gute Position Oldenburgs beim Lehensherren erwirkt.
Ganz besonders Donatian, der Abt freute sich dermassen, dass sein Kloster Sachsen vor dem Stuhl Petri vertreten durfte, dass es seinem alten Herzen beinahe den letzen Schlag verpasst hätte.
Da er selbst zu alt für eine Reise über die Alpen war stellte er alsbald eine würdige Gesandtschaft zusammen und beriet sich mit dem Grafen über den Inhalt der Worte an den heiligen Vater.

Moritz gute Laune verging allerdings schnell als er vom Faux-Pas Anselms hörte:

"Dummer Kretin! Warum lasst Ihr euren minderbemittelten Sohn auch alleine! Ich sollte Ihn zum Herzog schicken, der würde Ihn schon zum Manne machen!
Noch nicht mal bewirtet hat er Sie, es ist eine Schande für Oldenburg, das ist..."
Er fuhr herum.
"Herrgott... " zischte Moritz "da erscheint er ja schon"

Moritz schob den nicht gerade ansehnlichen Kunibert schnell hinaus, als er den Gesandten Burgunds den Thronsal betreten sah, nachdem dieser von der Rückkehr des Grafen durch die Jubelrufe vor der Wasserburg erfahren hatte.

"Verehrter Herr,

Wir sind untröstlich euch nicht bei eurer Ankunft persönlich empfangen zu haben. Wir hoffen aber Ihr hattet keine allzu unangenehme Wartezeit hier auf der Aldenburg. Sobald wir die Formalitäten hinter uns haben wird es ein Fest geben, zu dem wir euch hiermit als unseren persönlichen Gast einladen.

Es ist uns eine Ehre einen Diplomaten aus Burgund empfangen zu dürfen.
Da die diplomatischen Beziehungen Oldenburgs vom Klerus und Ihrem Oberhaupt dem Abt Donatian gepflegt werden, würden wir euren Herren bitten uns einen Geistlichen zu schicken, der sich im Stiftskloster zu Rastede einquartieren darf um alle diplomatischen Fragen direkt vor Ort mit dem Kanzler zu klären.

Wir werden ebenfalls einen Kleriker nach Burgund entsenden, als Geschenk wird er eine Abschrift unserer alten Chroniken mitbringen auf das euer Herr alles wissenswerte über die Geschichte unseres bescheidenen Reiches erfahren möge."

Am Tag nach den Feierlichkeiten brach eine Gesandtschaft aus Oldenburg in Richtung Pisa auf, an Ihrer Spitze ritt der oberste Klostervogt Hildebold von Wunstorf als Vertreter für den alten Abt und mit Ihm ging auch Johann von Wickendorf, der dem Herzog von Burgund seine Aufwartung machen sollte.
Es würde eine lange beschwerliche Reise werden, doch was nahm man nicht alles auf sich um einmal vor dem Stuhl Petri sprechen zu dürfen.

Der Zarewitsch
12.06.04, 11:21
Der Herold Burgunds fühlte sich sehr geschmeichelt.Selten,nein noch nie,wurde er so gastfreundschaftlich behandelt.Er sammelt für einen Moment seine Gedanken und spricht sodann:



Hoher Herr,

wir danken von Herzen für die hohe Ehre,die Ihr uns zuteil werden lasst.
Solch Noblesse wird man schwerlich noch einmal im Reiche finden.

Nur,oh Herr,Eure Ritterlichkeit trifft den Falschen.
Wir sind nur ein nichtswürdiger Sendbote.Der eigentliche Gesandte Burgunds hätte es nicht gewagt an Euren Hofe zu reisen,nicht ohne vorher Eure Gutheißung erbeten zu haben.Diese zu erbitten,oblag unserer Wenigkeit.

Eurem so edelvollen Verhalten glauben wir allerdings entnehmen zu dürfen,daß der Botschafter Burgunds willkommen ist.

Mit Eurer Erlaubnis,würde ich sogleich aufbrechen und Bericht erstatten wollen.

the general
13.06.04, 21:51
Ein Reiter nähert sich dem Hauptsitz des Grafen von Oldenburg.

Auf seinem Schild sieht man das Wappen des Herzogs von Oberlothringen.

Der Reiter ist äußerst verschwitzt und verdreckt und ruft den Wachen des Grafen von Oldenburgs zu.

Ein Abgesandter des Herzogs von Oberlothringen verlangt eingelassen zu werden!

Die Wachen öffnen das Tor und nach ein paar Gesprächen mit Bediensteten und Beratern des Grafen wird er zum Grafen vorgelassen.

Hoher Herr meine Name ist Wilfried von der Mosel und ich bin Abgesandter des Herzogs von Oberlothringen.! Ab sofort stehe ich Ihnen in allen Fragen bezüglich Oberlothringens zur Verfügung. Mein hoher Herr lässt jedoch anfragen weswegen ein Graf aus einem anderen Herzogtum den kontakt mit dem Herzog wünscht!


Auf die Frage des Grafen jedoch warum der Bote so lange brauchte da die Strecke doch gar nicht so lange sei und es hervorragende Straßen gebe, antwortet der Bote verlegen, er habe sich verfranzt und sei zu früh abgebogen und sei in Holland gelandet.

Agrippa
14.06.04, 13:59
Nachdem Moritz an diesem Tage mit einem ordentlichen Kater erwachte war er zunächst äusserst gereizter Stimmung.
Er hatte auch den Burgunder Boten nicht gehen lassen, ehe dieser eine Flasche Burgunderweines hervorbrachte, die anscheinend für seine Rückreise gedacht war. Nachdem auch diese, neben dutzenden Krügen Rasteder Klosterbräu geleert war, zog es der Bote anscheindend doch vor, noch für die Nacht auf der Aldenburg Quartier zu beziehen. Jedoch war er am heutigen morgen weit vor Moritz' Zeit aufgebrochen, hatte durch den Wachhabenden Offizier noch einmal seine Dankbarkeit ausrichten lassen und befand sich schon seit Stunden auf dem Ritt zurück in die Heimat.

Als Moritz vom Gesandten aus Oberlothringen erfuhr, entfuhr im zunächst nur ein müder Rülpser. Doch sogleich besann er sich seiner diplomatischen Pflicht und schlüpfte in sein Gewand und machte sich auf den Weg diesen zu empfangen.

"Wir hätten Diedrich nicht unser schnellstes Pferd geben sollen" murmelte er noch bevor er den Empfangsaal betrat.

"Seid mir Willkommen mein Herr,

Habt Ihr unseren Gesandten nicht sprechen lassen? oder hatte er sich so unverständlich ausgedrückt?
Das kommt schon mal vor, dieser Diedrich nuschelt aufgrund seiner Hasenscharte manchmal ganz fürchterlich! Ha ha!"

Moritz lachte laut und herzhaft, fing allerdings an zu husten und hielt sich danach mit leichtem Ausdruck von Schmerzen im Gesicht, den Kopf.

"Nunja... er ist mit einem Anliegen nach Oberlothringen gereist, dass vielleicht etwas seltsam anmuten mag.

Unser Sohn Christian erreicht bald das Novizenalter und es wäre uns eine große Ehre Ihn für seine weiterführende Ausbildung in einen Erzstift eures Reiches zu entsenden.
Früher unterhielten wir gute Beziehungen zum Erzstift von Köln und seit sich dieser unter eurer Verwaltung befindet, sind wir verpflichtet zuerst eure Zustimmung einzuholen.

Es soll ein Zeichen unserer Wertschätzung sein und gleichzeitig unser Vertrauen äussern. Auch wären wir hocherfreut wenn Ihr einen Kleriker unseres Klosters als ständigen Diplomaten in einem eurer Gotteshäuser aufnehmen würdet."

Sprach Moritz, sich zwischendurch immer wieder die Schläfen reibend.
Dem Lothringer Diplomaten wurde die Wahl gelassen zwischen einem Quartier auf der Aldenburg oder einem eigenen Zimmer im Kloster zu Rastede falls er die Gottesfürchtigkeit in dessen Mauern respektiere.

Agrippa
18.06.04, 14:17
Ein düsterer Mann auf einem dunkelbraunen Pferd, erreichte sichtlich entkräftet die Zugbrücke der Aldenburg:

"Sagt dem Grafen, ich komme von seinem Vetter Adalbert mit Nachricht aus Sachsen. Vertraulich!"

rief er mit krächzender Stimme die Wacht herauf.
Einer der Wachsoldaten musterte Ihn mit sichtlichem Misstrauen, doch schliesslich wurde er nicht als Gefahr angesehen und zum Grafen vorgelassen, der gerade zum zweiten ausgiebigen Frühstück geladen hatte.
Muffelig und noch hungrig vom Morgenritt, empfing Moritz den Mann in einem Nebenraum, nachdem er gehört hatte, dass Adalbert, immerhin sein Vetter und das Oberhaupt des Oldenburger Spionagenetzwerkes Ihm einen Boten geschickt hatte...

"Herr, verzeiht mir den unpassenden Zeitpunkt doch es tragen sich Dinge zu, die eurer vollen Aufmerksamkeit bedürfen."

"Welche Dinge? und wo?" fragte Moritz barsch. Er kaute noch auf einem Stück Brot herum, das er von der Tafel mitgenommen hatte. Sein Hunger war wirklich mächtig.

Der düstere warf seine Kapuze zurück, beugte sich vor und begann zu flüstern.
"Aus sicheren Quellen ist bekannt geworden, dass sich seltsame Dinge in Anholt zutragen, Herr. Es scheint fast so als sei der Herzog ... nunja ... als sei er ausgewechselt worden ..."

"Wie bitte?!" Moritz fiel das Brot aus dem Mund.
Als er Ihn wieder zukriegte eilte er zur Tür und schlug Sie mit einem Krachen zu.
"Was geht da vor sich? Ihr müsst mir alles erzählen! Muss ich nun erneut nach Anholt reiten? Wer ist der neue Mann? kann man Ihm trauen?"

"Sollten sich die Gerüchte bestätigen Herr, so solltet Ihr Ihm schon eure Aufwartung machen, allerdings nicht zu früh um Ihn und auch euer Volk nicht misstrauisch zu machen. Es liegt bei euch."

Sie zogen sich zurück und Moritz kehrte nicht mehr zur reichlich gedeckten Tafel zurück, er liess sich einige der frischen Pasteten bringen und liess alle Termine absagen, sogar das Reittraining seines Sohnes, bei dem er eigentlich für heute angekündigt war vergass er völlig.

Erst abends kam er zurück und liess verkünden, in zwei Tagen wolle er, nur von einigen wenigen Vertrauten begleitet, zu einem längeren Jagdritt aufbrechen.

Agrippa
26.06.04, 20:37
Moritz war in Eile.
Als sein Marschall Kunibert von Schwitters Ihn wegen einiger Formalitäten behelligte fuhr er Ihn an:

"Wir haben doch keine Zeit!
Anstatt jetzt über die Landverteilung der Bauern nachzugrübeln solltest du lieber die Ställe aufsuchen.
Ich möchte 'Leopold' im Turnier reiten, das prächtigste der Ammerländer Rösser. Sie sollen vor Neid erblassen!
Geh und bereite alles vor. In spätestens drei Stunden müssen wir reiten.
Unser Tross wird in Kleve auf den Herzöglichen Tross stossen und ich will vor dem Herzog und schon garnicht in Anwesenheit Dietrichs von Kleve eine schlechte Figur machen.
Meine Rüstung, meine Tjostlanze mit dem Koboldkopf und meine Turnierrüstung sollen bereit sein.

Und rufe auch Bienhild die Kräuterkundige zu mir. Sie soll mir eine Ihrer Spezial Tinkturen brauen.
Eile dich!"

Etwas verspätet, Moritz hatte bereits zwei Knechte verdroschen, war der Tross vollständig und bereit aufzubrechen.
Einen wahrlichen prächtigen Anblick bot er in Turnierrüstung und auf dem wahrhaftig prächtigsten Ross des Ammerlandes.
Moritz trieb den Tross unerbittlich voran um zur rechten Zeit in Kleve einzutreffen. Er fragte sich ein um's andere mal was Ihn in Kleve erwartemn würde. Vor dem Herzog mussten alle Rivalitäten ruhen... umso mehr freute er sich auf das Turnier.
Er vergewisserte sich noch einmal ob das zerbrechliche Fläschchen mit Bienhilds Spezial Tinktur an einem sicheren Platz war, dann gab er 'Leopold' erneut die Sporen und ritt voran nach Süden...

Agrippa
22.07.04, 14:36
Kunibert hatte alles für die Rückkehr des Grafen vorbereitet. Prächtige Banner mit den Wappen Oldenburgs sowie dem Wappen des neuen Lehens Osnabrück säumten die Strassen der Stadt und steckten den Weg der Parade ab, die zu Ehren von Moritz Rückkehr gehalten wurde.

Viel gab es zu berichten, da einiges während Moritz Abwesenheit geschehen war in Oldenburg.
Als Moritz dem Paradeweg folgend an den jubelnden Menschen vorüberritt strahlte er und die Sonne warf herrliche Prismen auf seine Rüstung.

Viel habe ich gesehen auf der grünen Insel, doch nirgends ist es so schön wie zuhause.. dachte Moritz bei sich. Am Tor der Wasserburg, empfing Ihn Kunibert mit einem herzlichen Lachen.

"Willkommen zurück hoher Herr,

Sicher seid Ihr hungrig von der Reise, es ist bereits angerichtet. Folget mir in den Speisesaal, die Gräfin und eure Kinder erwarten euch bereits. Und lasset euch berichten von den Geschehnissen während eurer Abwesenheit."

'Leopold' das gräfliche Ross, wurde zum Tränken und striegeln in die Stallungen des Rittmeisters Hero geführt und Moritz war überglücklich seine Kinder wieder zu sehen.
Er hatte den Geburtstag seines Sohnes verpasst, der mittlerweile die Novinzenschule besuchte. Leider waren die Bemühungen beim Herzog von Oberlothringen erfolglos geblieben, so dass Christian nicht wie gewünscht im Kölner Domkapitel seine Ausbildung fortsetzen konnte, doch Moritz hatte volles Vertrauen in den Novizenmeister von Rastede.

"Mein Junge! Ich habe dir etwas mitgebracht." er focht einen kleinen spielerischen Kampf mit Ihm aus bevor Sie sich lachend an der Tafel niederliessen und Moritz holte ein edle Schnitzarbeit hervor. Eine Statuette eines heiligen mit Stab und Kleeblatt.

"Dies ist das Werk eines der besten Handwerker der Insel. Es zeigt den heiligen Patrick, der dort als erster den heidnischen Stämmen das Wort Gottes lehrte, und bis heute als der höchste Heilige und Schutzparton der Insel verehrt wird."

Er reichte Christian das Kunstwerk, welcher es strahelnd entgegennahm, sich brav verneigte und ehrliche Dankbarkeit bekundete.

Vieles wurde Ihm während dem Essen berichtet, das meiste war erfreulich, doch gab es auch eine traurige Nachricht, die ganz Oldenburg über 2 Wochen erschütterte.
Donatian I. war vorvergangene Woche im Later von 71 Jahren gestorben. Der Mann, der die Klosterschule von Rastede wieder zu dem gemacht hatte was Sie vor Jahrhunderten einmal war, ruhmreich. Der Mann der soviele alte Schriften nach Oldenburg brachte und dessen Ruf als Abt und Diplomat weit über die Grenzen Oldenburgs hinaus bekannt war.
Sein Nachfolger, war der mittlerweile aus Pisa zurückgekehrte vorige Vogt Hildebold von Wunstorff, der nun als Hilronius I. das Kloster leitete und Georg Freisenberg, der unermüdlich Reisende Diplomat im Dienste Oldenburgs war von Ihm als Vogt bestimmt worden.
Die Besitztümer des Klosters waren von Papst Clemens III. im letzten Jahre bestätigt worden, so dass das große Vorhaben, die große Kirche zu Ehren des Franziskus nun angegangen werden konnte.
Hildebold war stolz auf dies Werk und seine Audienz beim heiligen Vater, hoffte er doch das mit der fertigstellung der Kirche in Oldenburg ein Bistum errichtet werden möge womit seine eigene Machtfülle freilich wuchs.

Auch war es erfreulich zu hören, dass der Prozess zur Aussöhnung mit der Grafschaft Kleve große Fortschritte machte.
Georg Freisenberg war schon wieder unterwegs zu Graf Dietrich um die Ankunft eines Oldenburger Diplomaten anzukündigen und um die neu geknüpften, noch zarten Bande der Freundschaft zu verstärken.

Natürlich berichtete Moritz auch viel von der Insel Irland, dessen langer und legendenschwangerer Konvertierungsprozess vom heidnischen Glauben zum Christentum immernoch nicht ganz abgeschlossen war und so manche spannende Geschichte barg...

Alles in allem war Oldenburg froh den obersten Fürsten wieder im Lande zu haben. Alsbald sollte die Reise in das neue Lehen angetreten werden um auch dort die Menschen von der Großzügigkeit und Rechtschaffenheit von Moirtz' Regentschaft zu überzeugen...
Bis spät in die Nacht hinein gingen die Gespräche und Berichte, und der junge Christian und Moritz' älteste Tochter Hedwig, welche langsam zu einer ansehnlichen jungen Maid heranwuchs, durften lange aufbleiben und lauschten mit leuchtenden Augen den Geschichten des Vaters.

Agrippa
09.09.04, 00:35
Moritz sah müde aus...
Er hatte in der letzten Zeit, ja über ganze Jahre hinweg schlecht geschlafen, hatte sich oft mit den Diplomaten und Beratern bis tief in die Nacht beraten und war viel geritten, doch das Debakel der Königswahl saß ihm noch in den Knochen...

Soviel gewagt... und doch vergebens dachte er bei sich...

Er sah seine schlafende Frau an jund seufzte...
Die so wichtigen diplomatischen Beziehungen, die vielen Reisen und die schweren Entscheidungen hatten Ihn seine Kinder und auch seine Frau vernachlässigen lassen.

Am nächsten Morgen erreichte Ihn ein Reiter.

"Hoher Herr,
In Jülich wird zu einem Fest geladen. Die Töchter des Grafen werden heiraten und der Graf hat sämtliche Regenten des Reiches eingeladen"

Ein Fest! ... ein Hochzeitsfest.
Das würde eine angenehme Ablenkung von all dem vorgehenden Übel im Reich sein. Moritz machte sich auf seinen Sohn Christian, der im vorigen Jahr die Klosterschule verlassen hatte und sich nun bei Marschall Kunibert in der Militärausbildung befand, aufzusuchen.

"Mein Sohn. Wir werden zusammen nach Jülich reiten. Ein großes Fest steht an und es wird Zeit dich bei den Fürsten des Reiches vorzustellen. Du bist nun 18 Jahre alt und es wird Zeit auch für sich eine anständige Partie zu finden unter den schönen Töchtern des Reiches"

Christian grinste breit.

"Oh endlich Brautschau ja?"

Moritz lachte herzhaft als er in das schelmisch Grinsende Gesicht seines Sohnes schaute.

"Ja mein Sohn! Haha! Auf zur Brautschau!
Und deine Schwester Hedwig nehmen wir auch mit.
Sie ist nun beinahe 20 und soll neben den Pferden und dem Latein auch endlich die wahren Freuden des Lebens kennenlernen"

"Ach Hedwig hat seit Ihre Stute 'Amelia' ein Fohlen geworfen hat überhaupt kein interesse mehr am öffentlichen Leben.
Sie kümmert sich nur noch um die Tiere."

"Ach was!
Der Fortbestand unseres guten und tapferen Geschlechts soll von nun an mehr Gewicht haben. Ich werde noch alt und griesgrämig ob der ganzen Staatsgeschäfte.
Hedwig kommt mit! Lasst uns feiern!"

Agrippa
09.09.04, 01:09
Abt Hilronius I. traf sich an einem Abend nach dem Gebet mit dem Oberhaupt der Klosterschule Hero Ommeken von Esens, der Ihn beim Essen um ein vertrauliches Gespräch gebeten hatte.

"Bruder Hero, was habt Ihr auf dem Herzen?" fragte der Abt mit seiner ruhigen, tiefen Stimme.

"Es geht mir um die Klosterschule, verehrter Abt.
Ich fürchte um Ihre hohe Reputation im Reiche. Früher schickten uns die Fürsten aus allen Teilen der christlichen Welt Ihr Söhne und Töchter zur Ausbildung. Doch seit einigen Jahren hat dies extrem abgenommen.

Nur zwei Novizen besuchen zur Zeit unsere Altehrwürdige Schule. Und diese sind die Kinder des Grafen selbst.
Unsere Bilbliothek ist ohne große Übertreibung eine der besten, die im Reich überhaupt zu finden ist und doch scheinen selbst die nähergelegenen Regenten kein Interesse zu haben diesen immensen Wissenschatz Ihren Kindern zur verfügung zu stellen.

Nur weiss ich selbst nicht woran das liegen mag, die Schule hat sich keinem Affront schuldig gemacht noch gab es seit jeher irgendwelche Beschwerden.
Im Gegenteil.
Ich erinnere mich noch an die Erzählungen meines Vorgängers der dem Sohn des Königs von Dänemark, der heute auf dem Throne sitzt das Lesen und Schreiben beigebracht hat.
Und auch aus dem Erzstift in Köln kamen noch vor einigen Jahren Briefe voll des Lobes über die Vorbereitung des großen Maternus auf die Bischofswürde.

Doch leider scheint das alles Geschichte zu sein."

Der Abt blickte auf die hohen Regale voller Bücher, liess seinen Blick schweifen über die Karten und die technischen Zeichnungen an den Wänden und schwieg eine Weile.
Schliesslich blickte er Bruder Hero in die Augen und sagte:

"Es betrübt mich das zu hören Bruder Hero.
Doch seid euch gewiss, dass weder Ihr noch die Mönche der Schule sich dafür irgendeine Schuld geben müssen.

Es sind eher die Zeiten. Die Herrscher des Reiches scheinen immer weniger auf Wissen aus, als auf militärische Macht. Die Söhne werden heutzutage eher zur Militärakademie nach London oder Sachsen entsendet als auf den Weg Gottes oder der Wissenschaft.

Es ist wahrlich traurig. Doch lasset den Kopf nicht hängen. Entsendet weiter Mönche zur Mehrung des Wissens in fremde Reiche, lasset weiter Schriften verfassen, die zeigen, dass in Oldenburg die Wissenschaft weiterhin eine große Rolle spielt.
Wir können schlecht Werber aussenden um die Adelskinder in unsere Schiule zu holen, aber wir können weiterhin der Wissenschaft in Oldenburg zu Ruhm und Ehre verhelfen und die Fürsten des Reiches und Ihre Kinder in unsere Gebete einschliessen auf dass Sie bald wieder den Weg der Wissenschaft zu schätzen wissen."