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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Books of fairy-tales des Herzogtums der Normandie



rolin
24.08.04, 14:14
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, in einem Königreich weit, weit weg, da lebte ein junger Herzog, der war ein Prinz...

Von Fröschen und von Grillen.

Die Geschichte begann am Stephanustag im Jahre des Herrn 1066

12 Jahre, war der Herzog der Normandie als er 1066 von seinem Vater das Lehen bekam. Ein Junge getrennt von Seinen Eltern, erzogen von Seiner Tante und Mönchen zur Ausbildung anvertraut. Der Herzog stotterte zudem sehr, wenn er aufgeregt war, und das war er eigentlich immer. Sein Lehen, das Herzogtum Normandie war jedoch das feinste Stück Land dass sich ein Junge zu regieren erträumte. Gelegen an der Kanalküste, umspült von den Brandungen des Ärmelkanals, mit saftigen Feldern und Wiesen, auf denen sich Schmetterlinge tummelten. Durchzogen von sanften Wasserstraßen und Tümpeln, in denen sich im Sommer Lachse, Forellen und Frösche tummelten und im Winter in einer funkelnden Welt zufroren.
Kleine Dörfer, welche bewohnt von einem Menschenschlag, der immerhin in der Lage war England zu erobern, nannte er in seinen Ländereien sein Eigen. In vier Provinzen war sein Herzogtum unterteilt, eine Provinz regierte er selber, die anderen regierten Vasallen, die allerdings dem Herzog wohl gesonnen waren. Denn lieber den Knaben als Herzog und freie Hand als dessen Vater, so dachten sie sich wohl.

Roberts Vater, war König William „der Eroberer“ von England. Robert war also der legitime Thronfolger von England. Eine Aussicht die den 12jährigen mehr Angst machte als aufbauend auf Ihn wirkte. Trotzdem war der Herzog ein intelligentes Bürschchen, die Mönche lehrten ihn wohl, und vielleicht würde sich erweisen, dass aus dem schüchternen, stotternden Fröschlein, ein wahrer König werden würde.

Robert hatte von seiner Tante gelernt, dass er an seine Höflinge Titel vergeben muss, damit diese die Arbeit machen, die er selber noch nicht machen durfte. So ernannte er eine Kanzlerin, eine Chefspionin, einen Marschall (der jedoch nichts taugte), einen Verwalter der außergewöhnlich fähig war und einen Diäzösanbischof.

Robert hatte einen Freund am Hofe, Etiénne de Blois, der Knabe konnte mit fünf Jahren bereits besser Raufen als viele der Krieger. Mit 7 hat er im Fechtkampf einen Knappen besiegt, der knapp vor dem Ritterschlage stand. Als nun Robert seine erste Entscheidung treffen musste, entschied er sich dass Etiénne vom Waffenmeister ausgebildet werden sollte. Etiénne würde sicherlich einmal einen guten Marschall abgeben.

Die nächsten drei Jahre, verbrachte der junge Herzog mit seinem Studium, die Mönche lobten ihn gar sehr, viel Zeit verbrachte er mit dem Studium der Landkarten, was die Mönche nicht wussten, er studierte die Landkarte um eine Braut zu finden, er suchte in allen Graftschaften, in allen Herzogtümern und sogar in allen Königreichen, nach einem Mädchen dass so alt war wie er, denn Robert mochte Mädchen, die waren nicht so wild, und wollen nicht immer nur Krieg spielen. Mädchen nicht, mit Mädchen kann man Spaß haben. Was Robert suchte war im trotz seiner wenigen Jahre schon klar: Hübsch sollte sie sein, und klug, aber was noch wichtiger war, keine Brüder sollte sie haben, und auch keine ältere Schwester. Denn Robert mochte keine älteren Brüder, und auch keine älteren Schwestern, ihm reichte seine alte Tante. Als Robert einen Sommer in Südfrankreich verbrachte, um Schmetterlinge zu fangen, Hasen und Füchse zu jagen, und sonst zu tun was ein junger Herzog halt so tut, stand sie plötzlich vor ihm, das Mädchen war in seinen Augen das schönste Mädchen der Welt, viel schöner als die ganzen Knubbelnasigen Prinzessinnen die er kannte, und sie war genau so alt wie er, und sie hatte keine Brüder, ja sie hatte nicht einmal eine Schwester, aber sie hatte einen Vater, der war ein Herzog, er war der Herzog der Provence.

Als Robert sechzehn wurde, kurz bevor er sein Gesicht bekam, sandte er seinen Werber zu Guillem-Bratran de Provence, so hieß jener Herzog, und hielt um die Hand der lieblichen Adalys an. Und so geschah es, am Tage an dem Robert sein Gesicht bekam wurde Hochzeit gefeiert, und alle waren da, Papa König und Mama Königin, Schwiegerpapa Herzog und Schwiegermama Herzogin, die ganzen Brüder und Schwestern die plötzlich stolz waren auf ihren stotternden Bruder, dessen Stottern nun gar nicht mehr so auffiel und die alte Tante lächelte zufrieden. So ist es geschrieben, es ist der Beginn der Dynastie von Robert de Nomandie.

rolin
24.08.04, 14:43
Von Störchen und von Kranichen

Die Hochzeitsfeier war noch im Gange, als der Verwalter dem jungen Herzog von der Mitgift berichtete, die ihm sein Schwiegervater mitgebracht hatte. Für 155 Goldstücke konnte solch ein junger Fürst ganz schön was anstellen. Nachdem alle genug geschmaust und getanzt hatten begab sich unser junges Brautpaar für eine gaaaaanze laaaaange Woche im Bett. Adalys beschloss in dieser einen Woche ihre Ausbildung zu beenden, und der junge Herzog beförderte sie zu seiner neuen Chefspionin. Noch in der ersten Woche ihrer Ehe flog ein Storch über den Bergfried, ihrem Liebesnest, und so kam es dass das junge Paar ihr erstes Kind erwartete.

Robert konnte es gar nicht erwarten, er war voller Unruhe. Selbst als die Mönche berichteten dass es nun möglich wäre die Hügelfestung in eine kleine Burg auszubauen, dachte er nur daran eine Wiege zu bauen, und er baute eine Wiege, und da ihm die Bastelei so gefiel, fast so gut wie das Zusammensein mit seiner Herzogin, baute er gleich noch sieben weitere Wiegen. Der ganze Burghof war zugemüllt mit Hobelspäne, und Holznäglein, und Daunenfedern. Es sah aus wie in so manchem Kinderzimmer. Groß war die Freude, als am Martinustag des Jahres 1070 sein erstes Kind geboren war. Es war ein Sohn! Voll Freude dass er nun einen Sohn hatte, vergaß er dem Kind einen Namen zu geben, und so suchte Adalys einen Namen für den Thronfolger aus, er hieß also Baudèli de Normandie. Aber Robert war so glücklich, ihm war es egal dass sein Sohn nun wie ein Franzose hieß.

Robert war dem Storch dankbar, und so ließ er in jedem Dorf seines Lehens, Störchenräder anbringen. Es war aber gar nicht notwendig auf den Storch zu warten, denn in den folgenden Jahren kam der Storch im Neunmonatetakt.

Und so hatte Baudèli nur vier Jahre später fünf Geschwister, das waren Sybilla, Alan, Margaret, der kleine Robert und das Baby Henry.

Und es waren glückliche Tage, aber es sollte nicht so bleiben, denn ein böser Onkel, der Philpp de Carpet hieß und König von Frankreich war, hatte ein Auge auf die friedliche Provinz Leon geworfen. Ausgerechnet jene Provinz in der die unbeugsamen Gallier lebten, die niemals von den Römern erobert worden war. Nun hat dieser Philippe von Frankreich sich einen Anspruch auf den Grafentitel von Leon erkauft. Das war im März 1078. Robert war dies gar nicht Recht, denn Robert hatte, obwohl er ein friedliebender und gerechter Regent war, ein Auge auf das Herzogtum Bretagne geworfen, das sein unmittelbarer Nachbar war. Aber Robert war fleißig gewesen, er hatte wie ein Sparefroh jeden Centime Prestige gespart und investierte nun sein ganzes Erspartes auf einmal in einen Titel, in den Titel Graf von Leon...

Oliver Guinnes
24.08.04, 14:51
Endlich, der lang ersehnte Rolin AAR! Ich befürchtete ja schon fast, als klein Robert durch südfranzösische Wiesen tollte, dass er dort eine Agnes treffen würde, aber irgendwie konnte ich nicht glauben , dass Ihr es Euch so einfach machen würdet. Recht hatte ich! Das liebliche Madel aus der Provence ist auch nicht schlecht, sie half mir einst das Haus de Bougonge zu hohem Ruhme zu führen.

Wann gibt's den nächsten Post?

:gluck:

rolin
24.08.04, 15:30
Von kleinen und großen Misthaufen.

Robert hatte sich lange Zeit darüber Gedanken macht, wie er dem bösen Onkel von Frankreich einen Streich spielen konnte. Denn der Onkel war ein König, und er war mit Papakönig verbündet. Wenn also nun Philipp den unbeugsamen Galliern den Krieg erklären würde, und als erster Leon erobern sollte, dann würde das ganze schöne ersparte Prestige für die Katze gewesen sein, denn der kleine Misthaufen hinter seiner Burg konnte gegen den großen Misthaufen der Burg Philipps nicht anstinken, auch wenn er sich noch so große Mühe geben würde. Aber Robert hatte einen Papa. Der war auch König, und der war der Lehensherr von Robert, also sein Chef. Robert selber war kein großer Krieger, er war ein gelehrter Theologe, seine Kriegskunst reichte um Füchse zu jagen, auch mal ein Kaninchen konnte er erlegen, aber Menschen, das wollte er nun nicht. Sein Papa aber, der konnte Krieg führen, und wie. Als Robert ein ganz kleiner Junge war, hat sein Papa gaaaanz allein mit seinen Kriegern England erobert. Also überlegte er sich wie er nun dem Franzosenkönig einen Schabernack spielen konnte. Und er erklärte daher, nachdem der Schnee und das Eis getaut waren, die Felder bestellt und das Sommergetreide gesät war den unbeugsamen Galliern den Krieg.

Es war im April 1078, Robert ritt also nach Leon, erklärte dort dem Grafen den Krieg. Er tat dies höflich, aber bestimmt, und es war kein Stottern in seiner Stimme zu hören.

Wie Robert es vorausgesehen hatte, erklärte daraufhin der Herzog der Bretagne Robert den Krieg, Papa König erklärte dem Herzog der Bretagne den Krieg, und auch dem Graf von Leon, der gierige Franzosenkönig, der ja mit Papakönig verbündet war erklärte auch der Bretagne den Krieg, vergaß aber Leon den Krieg zu erklären, und noch ein paar englische Herzöge, erklärten der Bretagne den Krieg. Robert mobilisierte also seine Armee, ging mit seinen Männern in das Lehen seines Onkels Odo, und kuckte wo Philipps Armee war. Da kam sie auch schon anmarschiert, schnurstracks und direkt in die Hauptstadt der Bretagne. Dann kamen Papa Königs Truppen, und die Truppen von seinen Onkeln und die der anderen Englischen Herzöge und landeten in der Bretagne. Fast genau so wie sie es damals in England gemacht hatten. Robert war zufrieden und schickte nach zehn Tagen, ohne ein einziges Mal gekämpft zu haben, seine Armee wieder nach Hause. Die waren aber froh darüber, das kann ich Euch sagen.

Am fünfzehnten April 1078 passierte etwas komisches. Jede Menge Könige, Herzöge und Grafen beanspruchten plötzlich den Titel des Grafen von Austisland. Robert wusste von seinem Kartenstudium noch wo dieses Austisland war, und kuckte nach was denn dort los war, im Land der Geysire und der Gletscher, der Ponys und der Mücken: Der dortige Bischof wollte wohl seinen Sitz nicht räumen, warum den auch wenn er schön warm war, und die Heizung wegen der heißen Quellen nichts kostet, und war vom Papst dafür exkommuniziert worden, und sein Titel kostete nur fünfzehn Prestigemünzen. Robert dachte, warum nicht, und investierte das bisschen Prestige.

In der Zwischenzeit tobte der Krieg in der Bretagne, und dauerte laaange. Robert wäre wohl schon längst pleite, wenn er da mitgemacht hätte. Hatte er aber nicht. Seine Krieger ernteten das Getreide, säten das Winterkorn, wärmten sich am Kamin. Robert wärmte sich bei seiner Adalys, und erwartete die Niederkunft seines siebenten Kindes. Die Krieger säten die Sommergerste, und die Grillen zirpten und die Vögel zwitscherten, als in den alten Schriften der Grafschaft de Bourges entdeckt wurde dass Robert einen legitimen Anspruch auf den Titel dieser Grafschaft hat. Unglücklicherweise liegt dieses Bourges im Reich von Philipp.

Der Herbst 1079 kam, die Menschen in der Normandie waren satt und zufrieden, vor allem die Krieger, die sich dachten, so sollte Krieg immer sein, als die kleine Isèut de Normandie zur Welt kam. Papa König hatte in der Zwischenzeit schon alle bretonischen Provinzen besetzt und dann kam der 2.September 1079, an dem Tag beschloss der Graf von Leon, Robert seinen Besitz zu überschreiben, und Papa König macht Frieden mit ihm und dem Herzog der Bretagne. Leider hatten die Truppen von Papa König die Provinz geplündert, aber das ist schon in Ordnung dachte Robert, denn jetzt komme ja ich, und mache alles wieder neu und heile. ;)

à damain, liebe Freunde, morgen gibt es mehr aus dem Märchenbuch; aus Geschichten und Sagen der Familie de Normandie

Ender
24.08.04, 16:15
Uiiiiiiii..

das ging aber schnell. Na dann viel Glück, kleiner Robert.

Hochachtungsvoll

Oliver Guinnes
24.08.04, 19:46
Ihr seid ja ein feiner, und vor allem gerissener, Märchenonkel. Das Warten wird eine Qual sein.

:gluck:

Arminus
24.08.04, 22:20
Vorzüglich, werter Rolin, Ihr schreibt so, dass ich noch nicht einmal Screenshots vermisse. Weiter so, der Preis für den ersten vollständigen CK-AAR in diesem Forum steht noch aus. :top:

Galadon
25.08.04, 02:16
*schiebt einen düsteren Dolch über den Tisch* husthustflandernhustthronanspruchhusthust

Ein schöner Anfang wir wünschen euch und Robert viel Glück :D

Ender
25.08.04, 09:44
husthustflandernhustthronanspruchhusthust


Doch seid vorsichtig. In Flandern geht wohl die Schwindsucht rum... :D

rolin
25.08.04, 13:57
Robert und das dürre Schaf

Robert de Normandie war glücklich, er hatte alles was er als kleiner Junge haben wollte. Eine Frau, eine große Kinderschar, die er bei sich am Hofe halten wollte. Denn er ist ja, als der Papakönig nach Hastings gebraust war um dort die Sachsen zu verkloppen, bei seiner Tante Adelaide gelassen worden, und da gab es außer Etiénne, der mittlerweile sein Marschall geworden war, keinen der annähernd so alt war wie er. Und er hatte jetzt zwei Grafschaften, die ihm direkt unterstellt waren. Aber Robert war viel intelligenter als ihn die Mitmenschen für allgemein ansahen, eigentlich genoss er es nicht ganz für voll genommen zu werden, denn eigentlich war es viel schöner in die dummen Gesichter der von ihm hereingelegten Fürsten zu kucken. Aber damit war es nicht getan. Die Herzogin gebar am Sankt Christpinstag 1082 einen weiteren Sohn, es war nun das achte Kind, sein Name war Richard.


Die Botschaften im nächsten Jahr waren nicht ganz so schön, denn seine heißgeliebte Tante Adelaide starb im Sommer des Jahres 1083. Und seine Schwiegermama, die Herzogin der Provence starb auch. Aber sein Schwiegerpapa, anstatt um seine Frau zu trauern, wisst Ihr was der Tat? Der heiratete ganz einfach noch einmal, und dann auch noch eine Frau die jünger als seine Adalys war. Herschoftszeiten, fluchte Robert, jetzt muss ich auch noch auf den Schwiegerpapa aufpassen, damit der nicht auf einmal noch Erben kriegt. Und Adalys verstand das, denn die war auch sauer auf ihren Papa, und auf die jüngere Stiefmutter. Doch später stellte sich heraus dass Sorgen gar nicht notwendig waren, denn wegen irgend einem Erbrecht bleib doch Baudèli immer der erste Thronfolger der Provence und Alan der zweite.

Die Jahre vergingen, und Baudèli beendete seine Ausbildung. Und er war so erfolgreich dabei, dass Papa Robert ganz stolz auf seinen kleinen trügerischen Schatten war. Aus dem kleinen Baudèli wurde nun der große Baudèli de Normandie, und Robert überlegte, nicht aber ohne seinen Sohn zu Fragen wen er nun zur Frau nehmen soll. Kandidatinnen gab es viele, große und kleine, dünne und dicke, junge und weniger junge, hübsche und weniger hübsche...
Die Wahl von Robert und Baudèli viel schließlich auf Péronelle. Sie war die Tochter des Grafen von Rennes, einer Grafschaft die zum Herzogtum der Bretagne gehörte. Peronelle, hatte wie es sich für eine Braut für einen Thronfolger gehört, keine älteren Brüder, nur eine kleine Schwester.

Péronelle wurde, wie es üblich ist, wenn im Hause Normandie Hochzeit gefeiert wird, in den Flitterwochen schwanger, und so wurde Robert mit 34 Jahren Opa, und der Papakönig mit 60 Urliopa. Robert und Baudèli waren glücklich, denn es war ein Enkelsohn und der wurde auf den Namen Mauger de Normandie getauft. In der Zwischenzeit gab es noch eine Traumhochzeit, denn Etiènne de Blois, der Freund von Robert, der mittlerweile der Marschall von Robert war, heiratet die niedliche Sybilla. Die älteste Tochter von Robert. Etiènne war 26 und Sybilla 16. Aber sie liebte Etiènne, und so war es nur der richtige Schluss, dass sie heirateten.

Wieder einmal wurde irgendwo ein Graf exkommuniziert, und Robert kaufte sich auch für 15 Prestige, so wie hunderte andere Grafen den Titel von Rügen. Das ist eine kleine Insel in der Ostsee, dort gibt es nichts außer Sümpfe und Bäume, und einen wirklich dicken Pfarrer der immer Kriminalfälle löst.

Im April 1088 kam es zu etwas mit dem keiner gerechnet hat, der Storch war wieder einmal vorbeigeflogen, aber anstatt ihm einen Enkel zu bringen, erwartete die Oma Adalys nun das neunte Kind. Ui, das wird aber kompliziert, denn dann gibt es Neffen die älter als der Onkel ist. Ist aber OK, denn das ist ja nur das Geschichtenbuch. Robert freute sich zumindest mächtig.

Am 15.Mai 1088 passierte noch etwas ganz komisches, Roberts Onkel Robert (Robert der Bruder von Wilhelm der Eroberer anm.) kam samt seiner Familie vorbei, aber nicht auf Besuch, nein, um hier zu wohnen, denn sein Bruder, der Papakönig hatte ihn aus der Grafschaft Cornwall delogiert. Robert freute sich zwar sehr, aber die neuen Mitbewohner, das waren Onkel Robert, Jomena de Lara, die zweite Frau von Onkel Robert, Geoffrey ein Cousin und Violante, Sybille und Blanca, seine Cousinen. Robert musste aber dafür Platz schaffen, und ein Schuppen kam weg, und eine neue Wohnung wurde gebaut. Robert dachte, ui, jetzt wohnen bei uns bald mehr Leute als in der Armee dienen. Den Onkel Robert ernannte der Herzog Robert dann gleich zum Marschall, denn der war ja noch ein größerer Krieger als der Etiènne, schließlich war der Onkel Robert ja auch bei den Männern vom Papa, die damals die Sachsen in Hastings verhaut haben. Und Außerdem, hat der Etiènne sicherlich als Jungverheirateter besseres zu tun als den Marschall zu spielen. Und tatsächlich, ein paar Monate darauf wurde der Robert wieder Opa. Auch wenn der Enkel den Namen de Blois trägt, und daher kein Erbe für Roberts Reich sein würde, so waren Enkel immerhin zukünftige Verwalter, Bischöfe, Kanzler oder Marschälle. Und das war gut so.

Nun kam auch das neunte Kind von Robert zur Welt, es wurde zu Ehren vom Papakönig, auf den Namen William de Normandie getauft. Und dann kam der Frühling, es war ein warmer, fröhlicher Mai, als die Kunde eintraf, dass der Schwiegerpapa vom Baudèli verstorben war, so wurde Baudèli der neue Herzog der Provence, und zog samt seiner Familie auf das Landgut in der Provence in der einst der Robert die Adelys getroffen hatte. Baudèli musste dem deutschen König den Treueid schwören, was für einen Normann ganz schön blöd ist, aber das machte auch nichts, denn wenn der Baudèli einmal König von England werden würde, dann wird er schon das ganze Herzogtum mitnehmen. Erbschaft Baudèlis (http://mitglied.lycos.de/emu74/hpbimg/Erbschaft%20von%20Etienne.jpg)

Alan de Normandie, der zweite Sohn von Herzog Robert, hatte in der Zwischenzeit seine Ausbildung versiebt, ziemlich sogar, er war ein weltfremder Priester geworden. Und so weltfremd wie er war, so verliebte er sich, denn Zölibat oder wie das storchenfeindliche Keuschheitsgelübde hieß, gab es damals nicht, er verliebte sich in eine 44 jährige Hofdame. In Aénor de Thouras. Aber Robert ließ seinem Sohn den Willen, und so durfte er seine Angebetet auch Heiraten. Robert zeigte ihm dass er gar nicht böse auf ihn war, und gab ihm das Land der unbeugsamen Gallier, er machte ihn zum Bischof von Leon.

Und dann kam der Sommer, und Robert leistete sich einen neuen Titel, den Titel Graf von Cornouaille. Die Grafschaft Cornouaille war ein putziges Stück Land, das war so Arm dass der Steuerbasiswert 0.60 GS war, (was das heißt, das fragt den Onkel Olliver), das war so Arm dass sich die Schafe dort nur ein ganz dünnes Felle leisten konnte. Das war auch der Grund, dass diese Grafschaft im Wappen einen ganz dürren Schafbock auf blauen Grund trägt. So einer würde sicherlich nicht schmecken so dürr sieht dieser Bock auf. Aber die Grafschaft war der Stammsitz der Familie Cornouaille, der Herzöge von der Bretagne. Der Herzog der Bretagne, der seinem Thronfolger diese Grafschaft anvertraut hatte, war gar nicht glücklich darüber, dass sich Robert nun den Titel gekauft hatte und der Philipp von den Franzosen auch nicht. Der Philipp war so unglücklich darüber, dass er auch gleich zur Titelbörse ging und sich den Titel des Grafen von Cornouaille kaufte. Wie dem auch sei, der Robert ging also zum Grafen von Cornouaille und erklärte ihm den Kriege. Der Herzog de Bretagne erklärte darauf Robert den Krieg, der Papa König und der Philipp, der Gierige, der immer das möchte was der Robert will, erklärte auch dem Bretagnenherzog den Krieg, und auch der Herzog von Warwick, der war ein Freund vom Robert, und sein Verbündeter. Wie dem auch sei, ein paar Monate später, nachdem wieder alle ausser Robert Krieger gekämpft hatten kriegte Robert die Grafschaft Cornouaille und der Philipp kriegte wieder nichts. So war das damals.

Aber Robert war froh, denn jetzt würde er doch mal versuchen aus dem dürren Schaf ein fettes zu machen, damit wenigstens etwas dran ist.

Aber nun war der Herzog der Bretagne sauer auf Robert, und wollte ihn Ärgern. Aber der Herzog hatte nichts womit er Robert ärgern konnte. Bis ihm auf einmal, sein Berater erklärte, dass die Enkel vom Robert, ja die Erben vom Grafen von Rennes waren, und dass wenn der Herzog nun dem Grafen einfach delogiert, und ihm Rennes weg nimmt, die Enkel vom Robert nichts mehr kriegen. Also delogierte der Herzog einfach den Grafen Geoffroi de Rennes, der dann samt seiner Familie zu seinem Schwiegersohn Baudèin zog. Und tatsächlich der Robert ärgerte sich ein kleines bischen. Aber als das alles geschah sind auch noch ein paar andere Sachen passiert. So hat

Margret den Waleron de Mauvaisin geheiratet, der Waleron der war der Verwalter von Roberts Reich, und der konnte gut verwalten, das kann ich Euch sagen, der hatte glatte 12 Verwaltungspunkte. Margaret die wurde auch gleich die Nachfolgerin von der Adelys als Chefspionin, denn die Margaret hatte immer gut aufgepasst was ihre Mama so als Chefspionin gemacht hat, und war sogar dann noch ein bisschen besser als die Mama geworden.

Robert war zum vierten Mal jetzt Opa geworden. Der Baudèin und die Péronelle hatten einen zweiten Sohn gekriegt.

Dann gab es da auch noch Robert junior, den dritten Robert, nach Onkel Robert und Herzog Robert. Robert junior heiratete die zweite Tochter von Conrad vom Luxembourg, die liebliche Yolande. Die Yolande bringt zwar keinen Erbanspruch mit in die Familie, aber dafür ausgezeichnete Werte. Nämlich 8/12/6/8. (was das heißt dass müsst ihr hinten im Buch nachschlagen, oder den Onkel Olliver fragen). Robert junior hatte mehr Glück als sein Bruder Alan, denn die Frau von Alan starb kurz nach der Hochzeitsfeier von Robert jr. Sie war nur 46 Jahre alt geworden...

Robert 'courthose' de Normandie (http://mitglied.lycos.de/emu74/hpbimg/Robert%20Couthose.jpg) und seine Sippe. Ganz schön große Familie, nicht wahr?

Die Hauptpersonen (http://mitglied.lycos.de/emu74/hpbimg/les%20normandies.jpg)

Auch ganz wichtige Leute
Papa König, Mama Königin, der böse Onkel Philipp und der Herzog der Bretagne (http://mitglied.lycos.de/emu74/hpbimg/Papa%20Wilhelm,%20Mama%20Konigin.jpg)

Oliver Guinnes
25.08.04, 14:15
Ich weiß, ich bin etwas kleinlich aber dies


Und so weltfremd wie er war, so verliebte er sich, denn Zölibat oder wie das storchenfeindliche Keuschheitsgelübde hieß, gab es damals nicht,

scheint mir leider nicht ganz korrekt. Wenn ich mich recht entsinne sind die Reformer von Cluny, die mit Guillaume den Bastard wie Heuschrecken über die angelsächsischen Kleriker herfielen, starke verfechter des Zölibats und hatten mit Hilfe des besagtem Bastards auch schon die normannische Kirche 'reformiert'. Papa Guillaume selbst war wohl ein starker Verfechter des Zölibats und der Monogamie, was vielleicht an seinem Geburtsmakel gelegen haben mag.

:gluck:

rolin
26.08.04, 15:03
Wie dem auch sei, aber wir wissen dass das Storchefeindliche Gelübte in der Grafschaft vom Robert noch nicht bekannt war, weil es wurde erst erfunden, nein eigentlich erfunden hat es keiner in Robert's Grafschaft, denn es hat sich einfach ausgebreitet, eines Tages war es einfach da, das böse Zölibat. Aber jetzt wieder zum Thema, zu unserer Geschichte. Der Geschichte von Robert de Normandie und seiner Sippe.

Stürmische Tage

Aus dem kleinen Robert war schon lange der große Robert geworden. Er war der Herzog der Normandie, der Graf von Arques und Counauaille, und der Kronprinz von England. Robert war kein großer Krieger, wie ihr bereits wisst, seine Armee hatte bisher nicht kämpfen müssen, dementsprechend groß war seine Armee, und dementsprechend zufrieden waren seine Männer. Aber dann kam das Jahr 1093, das Jahr begann mit kalten Winterstürmen in der Normandie, die Seen waren so zugefroren, dass die Händler mit den Schlitten über das Eis reisten, um von einem Ufer zum anderen zu gelangen.

Es war so kalt, dass einmal einen Ritter, der am Turm von Robert’s Burg Wache halten musste, der Popo an der Rüstung mit Eis festgeklebt war, so kalt war es. Aber das war nicht alles was geschah, denn der böse Onkel Philipp, der ja dem Robert böse war dass er in der Bretagne zwei Grafschaften beherrschte, und der Philipp keine, der Philipp schickte zu Robert einen Boten, und erklärte ihm den Krieg, einfach so, und das mitten im Winter, wo man besser vorm Kamin hocken, oder sich bei der Adalys wärmen sollte, aber nein, was machte der Philipp, der Philipp machte Krieg mit Robert. Und der Papakönig, den dass auch ärgerte machte Krieg mit Philipp, und aus war’s mit dem Bündnis zwischen England und Frankreich. Und der Herzog von Warwick, ein Freund vom Robert der machte auch Krieg mit Philipp. Aber jetzt hatte Robert ein Problem, denn jetzt musste er mal kucken wie gut er und seine Männer kämpfen können, und Robert hatte noch ein Problem, der Philipp war ja ein König, und als König hatte er viele Männer, und der Philipp kam daher mit 3.200 Mann angebraust.

Das sah der Robert, und der Robert mobilisiert daher seine Armee, und ging mitten im bitterkalten Winter von zu Hause fort, von seiner Frau und von seinen Kindern. Mann das gab aber Tränen, das kann ich Euch sagen. Aber Robert ging mit seinen Männern von zu Hause fort, denn mit den par Männern die er hatte, er hatte 1.200 in Arques, da konnte er gegen Philipp nichts machen. So ging er also zu seinen Vasallen, und dann machte er eine große Mobilmachung. Und eine große Mobilmachung, das heißt dass der Robert all die ganzen Männer von seinen Vasallen auch bekam, und nachdem die ganzen braven Vasallen gemacht hatten was der Robert wollte, hatte er auch 3.000 Mann. Und dann hat der Robert noch die ganzen Männer auf zwei Armeen aufgeteilt, eine in der Grafschaft Eu, das waren die Männer vom Robert und des Grafen von Eu. Ui, werdet ihr sagen, die EU gab es doch damals nicht, aber doch, die Grafschaft die östlich von Roberts Burg lag heißt Eu. Und die andere Armee, die kriegte der Etiènne, den Etiènne kennt ihr ja schon, der war der Marschall vom Robert. Und dann marschierte der Robert und der Etiènne nach Arques, um dort gegen den Philipp und seine Männer zu kämpfen. Also die Männer von Robert und Etiènne kamen aus zwei Richtungen, und dann haben die Normannen die Männer vom Philipp verhauen. Denn der Philpp der hatte zwar mehr Männer, aber der Robert der hatte mehr Bogenschützen. Ui, das hat ziemlich gepiekst, als die Pfeile dann auf die Männer vom Franzosenhäuptling eingeprasselt sind, und als es dann zum Nahkampf kam, da sind die Franzosen einfach davongelaufen. Naja, die Haue, die hat der Philipp dann trotzdem gekriegt, denn dann gab es noch eine Schlacht in Vexan, und eine in Ile de France, das ist da wo die Hauptstadt vom Philipp liegt. Wie dem auch sei, nachdem der Philipp also vom Robert und seinen Männern drei mal Haue gekriegt hat, dann hat der Robert Paris belagert. Und nachdem er Paris erobert hatte, hat der Robert Frieden mit dem Philipp gemacht, der Robert hat dem Philipp auch gar nicht sehr weh getan, er hat nur gefordert dass der Philipp seinen Anspruch auf den Titel von Cournouaille, dem Land der dürren Schafböcke aufgibt. Und der Philipp, der nicht noch mehr Haue wollte, der akzeptierte das was ihm der Robert vorgeschlagen hatte.

Während der Robert also auf dem Kriegspfad war, ist aber auch jede Menge bei Ihm zu Hause passiert. So ist sein Onkel Robert gestorben. Und es hat auch drei neue Enkel gegeben. Die Name der Enkel sind nicht wichtig, viel wichtiger ist aber dass der Henry, das ist auch einer der Söhne vom Robert, die Constance of Hastings geheiratet hat. Und dass die Adalys, die Frau vom Robert, so viel zu arbeiten hatte, mit den vielen Kindern und Enkel, dass sie ganz gestresst war. Das war gar nicht schön. Und die Jahre vergingen, und es gab jede Menge neuer Enkel, ein paar verstarben auch. Dann hat die Margaret die Tochter vom Robert den Waleran d’Harcourt geheiratet, und die Isèut hat den Gentil von Pisa gerheiratet. Die Isèut hat dann den Hof vom Robert verlassen und ist zum Gentil gezogen.

Und die Jahre vergingen und es gab weitere vier Enkel, ja die de Normandie, die waren schon ein fruchtbarer Menschenschlag, genau so fruchtbar wie das Land, dass die Bauern für sie bearbeiteten.

rolin
26.08.04, 16:52
Adalys und der König von England

Geschrieben war das Jahr 1098, es war der Beginn einer schweren Zeit für Adalys de Provence, der Gemahlin von Robert de Normandie.

Es war ein heller Maitag, als plötzlich wie aus dem Nichts, der Himmel über der Familie de Normandie zusammenbrach. Die Margaret, die guter Hoffnung war, erlebte eine Fehlgeburt, und verstarb dabei. Und dann kam es noch dicker für Adalys, denn Robert hatte dem Grafen von Penthievre, einem Vasallen des Hauses Bretagne mitgeteilt, dass er dessen Titel beanspruchte. Und Adalys kannte ihren Robert, der Robert hatte die Angewohnheit, zuerst jeden Centime Prestige zusammenzukratzen, und dann das ganze Prestige auf einmal zum Fenster hinauszuwerfen, um irgendwelche obskuren Titel, meistens von irgendeinem Bretagnegrafen zusammenzukaufen. Dann hatte Robert die Eigenschaft zum jeweiligen Grafen zu reiten, und ihm den Krieg zu erklären. Dabei tat der Robert immer so, als wäre es das normalste der Welt, aber das war nicht das normalste der Welt, denn der Robert der war eigentlich gar nicht so, wie man heute sagen würde, gar nicht so cool, denn eigentlich stotterte der Robert ein ganz klein wenig. Und seit der Robert den Philipp verhauen hatte, glaubte der Robert sowieso ein kleines bisschen dass er unbesiegbar war. Da musste ihn die Adalys dann immer wieder mal vom hohen Ross runterholen, und die Adalys besiegte dann immer den Robert. Der nach den Spiel dann immer als erster schlief.

So war es halt wieder mal so weit dass der Robert, und Warwick und England und Sommerset und Sussex Krieg gegen die Bretagne und gegen Penthieve führte. Die Adalys war also ohne Robert als wieder einmal eine Geburt im Hause de Normandie anstand, aber bei dieser Geburt ging alles schief, so dass die Constance von Hastings und das Kind verstarben. Für den Robert verlief der Feldzug, so nennen Regenten es wenn sie Krieg führen, zunächst ganz gut. Er eroberte Penthieve. Und die Truppen vom Papa vom Robert, dem Wilhelm, die waren gerade auf dem Meer, als was ganz doofes passierte. Der Papakönig hat die Seefahrt nicht überlebt. Und da seine ganzen Truppen aber auf dem Meer waren, so wurden sie einfach aufgelöst, sodass der neue König von England, nun gar keine Truppen mehr hatte. Und der neue König von England, ihr werdet es schon wissen, das war der Robert. Der Robert wurde also nun König von England, und Herzog von Cornwall, Glouchester, Hamshire, Oxford, Salisbury und Essex, er wurde auch Graf von Essex, Salisbury, Hampshire, Bedford, Bristol, Sussex, Oxford, Dorset und Cornwall und die Adalys die wurde die neue Königin. Aber eigentlich war es ihr gar nicht recht, dass sie nun nach Essex übersiedeln musste, aber sie tat was sie tun musste, und hat ihre ganzen Kinder und Enkel, und die ganzen Sachen gepackt und ist dann in die kalte Burg von London gezogen, die heute bekannt ist in der ganzen Welt als der Tower.

Kurz nachdem Robert König geworden war hat er dann Penthievre einkassiert und mit der Bretagne Frieden gemacht, bei dem er den Alain, den neuen Herzog von der Bretagne dessen Anspruch auf Penthievre und Cornouaille abgerungen hatte.

Es war in der Zwischenzeit ein neues Jahrhundert angebrochen, und Robert hatte erkannt dass er gar nicht die ganzen Grafschaften, die er da hinzubekommen hatte alleine regieren konnte und so hat der Robert dann Titel verteilt, ganz so wie der Nikolaus. Und alle Kinder vom Robert haben Geschenke bekommen. Der Robert junior der wurde der neue Herzog von Cornwall, der Henry wurde Herzog von Sussex, der Richard der wurde der Graf von Cornouaille. Der Robert junior der hat dann im nächsten Jahr zum zweiten mal geheiratet und der Richard hat geheiratete, und der Henry der hat auch geheiratet. Nun haben alle Söhne von der Adalys, die schon ein Gesicht haben geheiratet, und die Adalys wurde so oft Oma, dass sie mittlerweile gar nicht mehr ihre Enkel zählen kann...

Oliver Guinnes
26.08.04, 18:38
Sehr schön werter Rolin, ich hoffe Ihr könnt mir meine vorausgehende Klugscheißerei verzeihen, mir war nicht ganz klar, dass sich diese Aussage auf die Spieleigenschaften richtete.

:gluck:

rolin
27.08.04, 08:48
Pas de problem, messieur Guinnes. Sie konnten nicht wissen, dass sich alles was sich in diesen Geschichten abspielt sich nur auf das Spiel, andere AARs bei SI, und ein paar populäre Märchen und Sagen bezieht. Denn wir versuchen Uns, da wir für unsere AARs ja eher als Fachbuchautor, Strategieverfasser und Erbsenzähler bekannt sind, als ein Belletristikverfasser, eben gerade in diesem für uns artfremden Genre. Im Idealfall liest sich dieses Buch wie für Zehnjährige gemacht, und als Gute-Nacht-Geschichte geeignet. (Dank an Dr.Evil für seine inspirativen Reports in Erzählerform) Falls wir wieder einmal in das Stereotyp des reinen Faktenerzählens und -auflistens verfallen sollten, dann möge man uns darauf Aufmerksam machen.

Man bringe mir ein Guinnes.
:prost: :gluck:

Und nun weiter in unserer Geschichte

rolin
27.08.04, 08:50
Robert schreibt an Mr.Gott.

Es war nun 1101, und es war alles recht ordentlich in Roberts Reich. Die Familie wuchs und gedieh, und Robert konnte in aller Ruhe seine Provinzen wirtschaftlich ausbauen. Als der Papst plötzlich rief Deus Vult! Und all die dummen Könige, und Herzöge und Grafen in Europa riefen auch begeistert Deus Vult! Das war ein blöder Ruf, denn der Robert, der hat ja sowieso meistens das gemacht was dem lieben Gott gefällt. Das blöde an diesem Deus Vult war dass wenn man nicht laut genug Deus Vult schrie, man als weniger fromm galt als die ganzen anderen Mörder, Halsabschneider, Erbschleicher und was halt so noch auf den Thronen von Europa keuchte und fleuchte. Aber der Robert blieb vorerst noch standhaft, er nahm den mottenzerfressenen Umhang und das rostige Schwert nicht in die Hand, sondern Schrieb, da er ja ein gelehrter Theologe war an Mr.Gott:

My Lord!

Ich habe den Ruf von Eurem Stellvertreter auf Erden vernommen, dass es Euch gefällt wenn die Menschen die Sarazenen und Mauren ermorden, oder die Völker des Ostens unterjochen. Wir, Lord Robert I König von Euren Gnaden bitten Euch demütig, Uns ein besseres Angebot zu unterbreiten, denn nur um den Menschen zu gefallen, und deren niedrige Instinkte zu befriedigen möchten wir nicht zu Felde ziehen.

Und dann hat der Robert noch jede Menge Fragen an Mr.Gott gestellt, so unter anderem nach dem Sinn des Lebens, nach dem woher und wohin, und jede Menge andere Dinge. Das war also ein gaaanz laaanger Brief.

Und der Mr.Gott antwortete tatsächlich und schrieb.

Mein Lieber Robert, König von meinen Gnaden!

Wir haben nach umgehender Prüfung Eures Falles entschlossen, dass wir Euch nicht zwingen Wollen das Schwert zu nehmen und den mottenzerfressenen Mantel anzuziehen um an der Seite von Erbschleichern, Halsabschneidern und Mördern gegen Jerusalem zu ziehen, stattdessen bitte ich Euch darum das Grab meines ergebenen Dieners Jakobus für die Christenheit zurückzugewinnen, dass mein unwürdiger Diener Carl so leichtfertig verloren hat, Ihr sollt den Jakobsweg für die Pilger wieder sichern, so dass sie unbesorgt wieder zum Felde der Sterne ziehen können. Als Zeichen gebe ich Euch eine Muschel und das Blaue Schild, dass die Kreuzfahrer kennzeichnet und, falls Ihr mein Angebot annehmen wollt, so befreie ich Euch für immer von Eurer Stotterei.

Auf den Sinn des Lebens und dem woher und wohin, hatte der liebe Gott dem Robert allerdings keine Antwort gegeben, vielleicht hat der liebe Gott auch keine Antwort drauf.

Und da konnte der Robert dann doch nicht wiederstehen, und er nahm die Muschel und das blaue Schild, den Bettlaken mit dem roten Kreuz und das rostige Schwert, und der Herr befreite ihn für alle Zeit von der Stotterei, und der Robert der befreite Santiago und Compostela von den Mauren.

Oliver Guinnes
27.08.04, 09:09
Werter Rolin,

auch wenn Wir mehr als dreifache an Jahren Eurer Zielgruppe zählen, so lasst Euch gesagt sein, dass sich Euer Belletristikerstling recht vortrefflich lessen lässt.

:gluck:

Galadon
27.08.04, 12:16
Wenn ich recht verstehe hat euer Robert nun den Crusader-Trait?
Dann wird er gut nachholen können was ihm zu Beginn seines Lebens an kriegerischen Abenteuern so entging.

Auf jeden Fall freuen wir uns auf die Fortsetzung.

rolin
27.08.04, 13:24
Robert in der kurzen Hose

Wenn Du, lieber Leser nach dem Robert googlen willst, dann wirst du den unter Robert de Normandie, finden „Robert Courthose de Normandie“.

Wie kam Robert zu diesem seltsamen Namen. Nun wir wissen ja jetzt dass der Robert das Kreuz aufgenommen hat, und dass er gegen die Mauren in Spanien zog. Und als die Adalys hörte dass der Robert nach Spanien ging spielte sich der Legende nach dieser Dialog ab.

Robert: „Du Adalys, der Liebe Gott hat mir gesagt dass ich nach Spanien gehen soll, und dort das Grab des heiligen Jakobus befreien soll.“
Adalys: „Tu was du willst, aber du weißt schon dass es in Spanien, Mauren gibt die sicher dagegen was haben werden?“
Robert: „Ja weiß ich, habe auch schon meine Rüstung eingepackt, und auf das Schiff verladen lassen?“
Adalys: „Auf diese Nussschale?“ zeigte auf ein wirklich kleines Schiff auf der Themse das wirklich bereits bedenklichen Tiefgang hatte, „du weißt aber schon was mit dem Papakönig passiert ist, als der damals in die Bretagne fuhr?“
Robert: „Oh jeh, das ist wahr, ich lasse das Zeug wohl doch besser woanders aufladen.“
Adalys: „Du weißt aber auch dass es in Spanien noch heißer ist im Sommer, als bei mir zu Hause in der Provence?“
Robert dachte: „War ein super Sommer damals, aber da war es wirklich seeehr heiß, weiß zwar nicht mehr ob das am Sommer oder an der Adalys lag, aber wenn es so heiß war dann heißt das dann wohl dass ich in meiner Rüstung wohl gebraten werde.“ zu Adalys sagte er: „Ich will aber nicht gebraten werden, was mache ich dagegen.“
Adalys dachte, "jetzt ist er bald fünfzig und ich muss immer noch den Koffer packen," sagte aber: „Schneide halt einfach die Rüstung an den Ärmeln und den Beinen ab, und kämpfe mit freien Armen und Beinen.“

Und der Robert tat dies, er ließ die Beinschoner und die Armschoner zu Hause. (Das sollst du aber nicht tun wenn du Fahrrad fährst, oder Skaten gehst). Als seine Männer dann vor der Schlacht ihren König sahen, da lachten sie zuerst und sagten: „There comes Robert Courthose“ und die Feinde, die lachten nach ein paar Schlachten nicht mehr wenn sie den Robert in seiner kurzen Hose kommen sahen, oder auch nur sein Banner am Horizont auftauchen sahen.

Und der Robert, der eroberte also das Kalifat von Granada, das waren nicht nur Santiago und Compostela, sondern auch Braganza, Salamanca und Granada von den Ungläubigen, so wurden die Muslime damals von den Christen genannt, für das Abendland, so wurde das Land in dem wir Europäer wohnen damals genannt, zurückerobert.

Der Robert der hat dafür jede Menge Kreuze bekommen, und als er genug Kreuze hatte, da dachte er dass es an der Zeit war wieder nach Hause zu Fahren, und dann fuhr Robert ‚Courthose’ wieder zu seiner Adalys.

Ender
30.08.04, 10:30
Einfach wunderbar.
Wir werden, solltet Ihr diese Geschichte zu Ende bringen, sie ausdrucken und für unseren Sohn aufbewahren, auf das er genauso geschichtsinteressiert sein wird wie sein Papa...

P.s. Hattet Ihr in irgendeiner Form die Kontorlloe über die Ausbildung Eurer Enkel, vorrangig des 1. Sohnes Eures 1. Sohnes = Erbenkel?

rolin
30.08.04, 14:32
Werter Zuhörer, nein der gute König hatte keinerlei Einfluss auf den Werdegang und die Ausbildung seiner Erbenkel und seines Urenkels Mauger, dem dritten König der Dynastie Robert's, allerdings hat sein Vater bei der Erziehung und auch der Verehelichung seines Sohnes alles richtig gemacht... Aber von Mauger, da werden wir noch später hören...



König Robert’s Glück und Ende

Robert de Normandie, verbrachte, nachdem er von seinem Kreuzzug zurückgekommen war, noch zwei glückliche Jahre mit seiner Adalys, die immer schwächer und immer kränker wurde, als sie nach einem erfüllten und glücklichen Leben verstarb. Sie war 51 Jahre alt geworden. Der Robert war von Trauer erfüllt, aber er wusste auch dass sein Leben noch nicht beendet war, und so entschloss er sich, nachdem die Trauerzeit vorüber war sich noch einmal zu verheirateten. Die Wahl des Königs von England fiel auf die hübsche Katrien van Holland, die Tochter des Grafen Diedrich van Holland. Seine neue Gemahlin war gerade so alt wie Prinz Wilhelm, und jünger als Robert’s Enkel Mauger.

Robert, der die letzten Jahre immer länger in Essex blieb, und immer weniger in seiner geliebten Heimat, der Normandie verbringen konnte, beschloss die kleine Burg in Essex zu erweitern, damit alles Volk schon von weitem sehen kann, dass hier ein König wohnt. Katrien, seine neue Frau, schenkte dem Robert noch vier weitere Kinder, den Gerald, den Arthur, die Katherine. Robert durfte noch erleben, dass sein zweiter Sohn Alan zum Papst gewählt wurde, und so wurde Robert auf seine alten Tage noch Papstkontroller. Auch musste er noch Richard de Normandie, seinen geliebten Sohn zu Grabe tragen, der 29jährig an einer Lungenentzündung verstarb. Als die junge Königin Katrien ein viertes Mal guter Hoffnung war, da verschied Robert, nach einem langen, ereignisreichen und ruhmreichen Leben, er sollte seinen neunten Sohn Lionel, sein dreizehntes Kind nicht mehr kennen lernen.

Robert de Normandie, hatte 13 Kinder und 33 Enkelkinder, er hatte eine Dynastie gegründet, welche die Jahrhunderte überdauern sollte, er hat einen Sohn, eine Tochter und vier Enkel überlebt. Damit endet die Geschichte von Robert und Adalys, dem Traumpaar des 11.Jahrhunderts. Aber wo ein Ende, da ein Anfang, und deswegen wollen wir fortfahren, fortfahren mit anderen Geschichte aus dem Hause de Normandie ...

rolin
30.08.04, 15:01
Vorsicht! Dieses Kapitel ist nicht als Gute Nacht Geschichte geeignet.

Baudèli entkommt dem DAS

Baudèli war der Älteste Sohn von Robert de Normandie, und als ältester Sohn, war er nach altem Recht, der Thronfolger. Als nun sein Vater verstorben war, wurde er von seinem Bruder, dem Bischof von Oxford zum neuen König von England gekrönt. Der alte König war tot, es lebe der neue König. Baudèli war ein erfahrener Regent, seit Jahrzehnten leitete er bereits die Geschicke des Herzogstums Provence, einem Herzogtume im Deutschen Reich. Als Baudèli nun König von England wurde, nahm er einen Teil seines Herzogtumes, sein Stammland in das Englische Reich mit, die meisten Grafschaften der Provence verblieben allerdings im deutschen Reich. Aber auch so war sein Reich groß genug, denn das was Robert hinterlassen hatte, war groß, solide und wohlgestalt, auch an Dukaten fehlte es nicht. Nur eines hatte Baudèli nicht von dem Robert jede Menge hatte, und das war Frömmigkeit, im Gegenteil sein Konto das er beim lieben Gott hatte, das war im Minus. So musste also der Baudèli Kreuze sammeln, denn eines Fürchtete Baudèli sehr, und das war das DAS, ein Reich das zwischen dem Reich vom Lieben Gott und dem Reich von Dr.Evil lag. Fegefeuer wird DAS später genannt werden. Das DAS war in seinen Augen schlimmer als das Reich von Dr.Evil, denn im DAS da gab es nur Frauen mit grooooßen Brüsten, und grooooße Brüste erschreckten den Baudèli, seine Frau, die Peronelle war auch zierlich gebaut, der Baudèli mochte zierlich gebaute Mädchen, und keine die ewig viel Holz vor ihrer Hütte hatten,...

Aber das ist nicht DAS Thema dieser Geschichte, nein das soll nur die Beweggründe näher bringen warum nun auch der Baudèli den mottenzerfressenen Umhang mit dem Roten Kreuz, und das rostige Schwert nahm.

Also der Baudèli hat, nachdem die Feierlichkeiten seiner Krönung vorbei waren, das alte Schwert und den alten Umhang genommen und ist wie sein Vater nach Spanien gereist. Der Baudèli der hatte eine lustige Reisegesellschaft dabei, da waren Halsabschneider und Spießgesellen, Schlitzer und Spalter, fanatische Mönche die den wahren katholischen Glauben so verbreiteten, indem sie den Ungläubigen, so nannte man damals die Leute die nicht katholisch glaubten, mit einer Keule oder einer Axt den Schädel einschlugen. Und da waren Leichenfledderer und Alchemisten, die aus Leichenteilen so manches Gebräu brauten. Kurzum die Armee des Baudèli war schlimmer als eine Seuche, und sie war eine Seuche die sich in Andalusien ausbreitete. Und je mehr sich diese Seuche ausbreitete, umso mehr Kreuze bekam der Baudèli. Am Ende hat es wohl gereicht um dem DAS zu entgehen, dafür hat aber der Dr.Evil umso mehr Kriegerseelen von der Armee Baudèlis geholt. Als der liebe Gott den Baudèli dann nach sechzehn Jahren Regierungszeit zu sich gerufen hat, nicht ohne ihn vorher mit dem Tode seines Erbprinzen Paxène zu bestrafen, atmete Spanien hörbar auf.

(Der Dr.Evil möge mir verzeihen, DAS ich in seinen Geschichten herumwildere und seine Geschichte ge(mis)brauche ;) )

Dr. Evil
30.08.04, 15:21
(Der Dr.Evil möge mir verzeihen, DAS ich in seinen Geschichten herumwildere und seine Geschichte ge(mis)brauche ;) )
Muuuuuaaahahahahahar!! :teufel:

Wir geben Euch unseren Segen, solange Ihr immer schön brav weiterschreibt...

rolin
31.08.04, 14:52
Mauger der Glorreiche, oder aus dem Leben eines Taugenichts.

Mauger de Normandie war ein Mann der gerne lebte. Er liebte gutes Essen, und er liebte guten Wein, er liebte gute Musik und er liebte die Frauen. Er war der Herzog der Provence, und durch und durch ein Südfranzose, auch wenn er offiziell als katholischer Normanne galt. Das Leben das Mauger bisher geführt hatte war ein bequemes, in einer reichen warmen, weinreichen und fruchtbaren Provinz. Mauger hatte bereits fünf Kinder, und seine Gemahlin die Herzogin Berthe war seine zweite Frau. Mauger war eigentlich nicht zum König geeignet, denn seine Fähigkeiten waren ziemlich beschränkt. Nein Mauger war nicht dumm, er war auch nicht faul, aber die Vorstellung die unsereins von einem König hat, ist sicherlich nicht mit den Werte 4/4/6/7 beschrieben. Dennoch wurde nun der 40jährige Mauger nach dem Tode seines Vaters König von England, es war geschrieben der 14.Juli AD 1128.

Die Krönungsfeierlichkeiten waren schlicht, und entsprachen nur dem vorgeschriebenem Zeremoniell. Kein Schnickschnack und keine ausgiebigen Feste begleiteten seine Inthronistation. Mauger ordnete zunächst sein Reich, denn er konnte nicht so viele Provinzen selbst regieren, wie dies sein Vater konnte. So ernannte er zunächst einige Grafen und machte einige seiner Cousins zu Herzögen. Denn ernannte er noch seine Frau, die auch schon Verwalterin in der Provence gewesen war, zur Verwalterin des Reiches, seine Frau hatte einen Verwaltungswert von 14.

Als Mauger seine diplomatischen Optionen überprüfte, entdeckte er, dass das Königreich Frankreich noch immer von Philippe Carpet, den unvergessenen bösen Onkel Philipp regiert wurde. Philipp war mittlerweile schon 79 Jahre alt. Mauger, dem der Franzosenkönig leid tat, da mittlerweile fast alle Herzöge von ihm abgefallen waren, beendete die alte Fehde mit dem alten Philipp und schloss ein Bündnis mit dem kümmerlichen Rest von Frankreich.

Im November 1132 zog der ganze Hofstaat um, vom kalten Tower, in den warmen neuerrichteten Palast in der Innenstadt der Hauptstadt der Grafschaft Essex ein. Später einmal wird dieser Palast als der Buckinghampalast bekannt werden.

Mauger regierte in seinem Land weise und gerecht, er schaffte es, den riesigen Schlimmejungswert, denn sein Vater angehäuft hatte abzubauen und seine unloyalen Herzöge auf seine Seite zu bringen. Die Jahre vergingen, Mauger und Berthe bekamen zwei weitere Söhne, von denen einer, Richard mit Namen, aber nur kurz auf dieser Welt verweilte. Nach einer Pilgerfahrt zum Grabe des Heiligen Jakobus gelobte er, dass er, falls seine Frau, die sehr unter dem Verlust litt, und in tiefe Depression verfallen war, dass er, wenn sie noch einmal ein gesundes Kind zur Welt brächte, die Reconquista in Spanien fortsetzen würde, und das Kalifat von Valencia für den Ruhm des Herrn den Händen der Heiden entreißen würde. Der Große Vater, erhörte sein Gebet und erwieß ihm die Gunst, und ließ die Königin eine gesunde Tochter namens Alberanda gebären, und schickte daher den König in die weite Welt.

Das Kalifat von Valencia, hatte einen großen Teil der iberischen Halbinsel unter seiner Kontrolle, es war ein reicher und mächtiger Gegner. Mauger erklärte am 26. Dezember 1135, dem Tage des heiligen Stephanus den Heiden den Krieg. Die nächsten Jahre tobte ein Krieg in Spanien, der heftig und erbittert, aber im Gegensatz zum Kriege von Baudeli, nicht gegen die Bevölkerung sondern nur gegen die Soldaten geführt wurde. Ein Krieg wie ein Krieg sein sollte, ritterlich und tugendhaft, und in den Augen der Engländer stiegen die Mauren im Ansehen, denn die Truppen des Kalifen waren genauso tapfer wie die Truppen von Mauger. Die Engländer wiederum schlugen sich so gut, dass der Scheich von La Mancha beschloss sich der Krone Englands als Vasall zu unterstellen, und so kam es dass Mauger einen muslimischen Grafen als Vasall hatte. Während der Kampf in Spanien tobte, verstarb die Königin Berthe im Jahre 1138. Aber Mauger blieb nicht lange alleine, und heiratet die blutjunge Florie Loarn, eine irische Blume.

Das Kalifat Valencia war schließlich am 18. Julius 1138 besiegt, die Provinzen Granade, Barcelona, Emuries, Salamanca, Molina, Cuenca und Plasencia fielen dem englischen Reich zu. Da Mauger jedoch diese Provinzen nicht verwalten konnte und auch nicht verwalten wollte, schuf er die Herzogtümer von Toledo, von Katalonien und von Valencia, und übergab diese Reiche seinen treuesten Vasallen.

rolin
31.08.04, 15:22
Die Waliser

Das Königreich von Wales lag im Westen vom Reich der Engländer. Es war hügelig und grün. Es war über und über bedeckt von Eichenhainen und tiefen Wäldern. Es war eines von drei Königreichen auf der großen britischen Insel. Wales war berühmt für seine Bogenschützen. Furchtlose Männer die ein Stück Rotwild auf eine Entfernung von 500 Schritt ohne Mühe erlegen konnten. Aber Wales war arm, und konnte nicht all seine Söhne ernähren, und so zogen sie zu hunderten aus um ihr Brot bei fremden Herrn zu verdienen. So waren insgesamt 3.000 Mann in London gelandet, und der König der Engländer hatte sie eingestellt. Aber da der englische König nicht Geld hatte wie Krösus, und nicht wie Midas aus Dreck Gold machen konnte, musste er diese Männer auch verwenden. So kam es dass die Waliser eingeschifft wurden und nach Spanien gebracht wurden. Die Fahrt war lange und stürmisch und kostete so manchem guten Mann das Leben. Nach einigen Tagen im sonnigen Spanien, befanden sie sich mitten im einem Heiligen Krieg. Denn ihr Herr und Brötchengeber hatte einem Gelübde zu Folge, dem Kalifen von Valencia den Krieg erklärt. Und so zogen die nicht mehr ganz 3.000 Waliser zusammen mit 1.500 englischen Fußsoldaten, 500 Berittenen und 200 Rittern gegen die Armee des Kalifen, der 6.000 bewaffnete Männer auf das Felde führte. Die Mauren waren den Engländern in allen Belangen überlegen, sie kannten das Gelände, sie hatten die besseren Waffen und die bessere Technik. Als der Morgen des Tages der Schlacht graute, begannen die beide Heere sich gegenüberzustellen, und als das Horn für die Männer aus Wales erklang, da schossen sie ihre todbringenden Pfeile gegen die Wand aus Männern unter dem Halbmondbanner. Die Pfeile kamen in schwarzen Wolken über die Mauren, und noch bevor ein Mann den Nahkampf erreichte, war die Hälfte der Mauren tot, und auch ihr Kalif war verwundet vom Felde getragen worden. Die Ernte die danach die Armee Maugers einfuhr, war die blutigste und endgültigste die bis zu diesem Tage jemals im bekannten Erdkreis eingefahren wurde. Die Armee des Kalifen war zerschlagen noch bevor die Schlacht richtig begonnen hatte, am Ende starben 200 Engländer und 5.000 Mauren in dieser einen Schlacht. Nie zuvor wurde solch eine große Armee in so wenigen Stunden vernichtet. Die Mauren begaben sich auf die Flucht und der Krieg dauerte noch drei Jahre. Der verwundete Kalif jedoch, verlor in diesen nächsten Jahren sein gesamtes Land. Nur wegen der paar todbringenden Stunden und den mächtigen Eichenbögen aus Wales.

Ender
31.08.04, 15:23
:D "Schlimmejungs" :D

Davor sollte man seine Töchter hüten...

P.s. Fein gemacht, werter Rolin.

Oliver Guinnes
31.08.04, 21:39
Jaja, die Waliser. Raue Gesellen, aber an der richtigen Stelle eingesetzt ihr Gold wert.

:gluck:

rolin
06.09.04, 14:35
Geoffroy der Große

Als im Jahre 1143 König Mauger erkrankte, war für Geoffroy de Normandie der Tag gekommen sich auf sein Erbe vorzubereiten. Geoffroy bekam von seinem Großvater alle Herzogstitel die jener besaß. Mauger lebte noch fünf Jahre und verstarb am 21.November 1148.

Geoffroy de Normandie war einer jener Männer, die Ehrfurcht erweckten und die lautesten Gespräche zum Verstummen brachten, nur durch ihre bloße Anwesenheit. Der junge König war der Enkel von Mauger, sein Vater war als er zwölf Jahre war verstorben. Geerbt hatte er damals die Verantwortung für das Herzogtum Normandie. Diese frühe Verantwortung hatten Ihn geprägt und stark gemacht. Der junge König hatte bemerkenswerte Fähigkeiten. (9/15/10/8) und er hatte sich während seiner Regierungsjahre bereits einen fähigen Beraterstab aufgebaut. Als er nun den Thron Englands bestieg wurden die beiden Höfe zusammengelegt, und der König konnte aus dem vollen schöpfen. Geoffroy war mit Sibylla Sulayman verheiratet, einer italienischen Katholikin, die wohl etwas arabisches Blut in ihren Adern hatte. Sibylla und Geoffroy hatten früh zwei Söhne verloren, ein Sohn war ihnen verblieben, er war ihr ganzer Stolz. Dennoch ist solch eine Erbkonstellation eine Gefahr für das Reich, und das wusste natürlich auch der junge König.

Geoffroys Regierungszeit begann ruhig, dem König bereitete das regieren keine Mühe, und so prosperierten und gediehen seine Ländereien prächtig. Im Jahre 1157 gab er in Cordoba einen Palast in Auftrag, der bis in die heutige Zeit, Bestandteil und Pflichttermin einer jeden Spanienrundfahrt ist. Damals aber gab es noch kein TUI und so war die Reise von London nach Cordoba ein Unternehmen dass der König nicht zu oft machte. Nach der Einarbeitungszeit, die rund vier Jahre dauerte, und in deren Zwischenzeit in Essex Windmühlen und Holzkohle erforscht wurden, musste Geoffroy zum ersten Mal in den Krieg ziehen. Er war in der Bündnispflicht mit Venedig, und so musste er gegen die Heiden von Abchasien zu Felde ziehen. Es war aber ein weiter Weg in den Kaukasus und daher entschloss sich Geoffroy den Weg über das Emirat Badajoz zu nehmen. Er erklärte den spanischen Mauren also den Krieg.

Die Chronisten berichten vom AD 24. August 1158 folgende Begebenheit: Der König der Engländer ritt an der Spitze seines Heeres um den Fluss Ebro zu überqueren. Als in etwa ein Drittel seiner Männer übergesetzt hatte, da griff die Armee des Emirs von Badajoc aus dem Hinterhalt an. Der König der Engländer war sich der Gefahr bewusst die seiner Armee drohte. Aber anstatt sein Pferd zu wenden, und sich von seinen Champions schützen zu lassen und sich nach hinten zu begeben, nahm er seine Krieger und galoppierte wie ein wild gewordener Eber auf die Mauren zu, und er erschlug einen nach den anderen, wie ein Berserker fuhr er durch die Reihen der Mauren. Seine Männer folgten ihrem König, und es kümmerte sie nicht die Gefahr. Die Moral der Mauren brach nach einiger Zeit ein, und trotz Unterzahl fochten die Engländer einen glorreichen Sieg. Ab diesem Tage, nannte man Geoffroy auch den Großen. Seine Fähigkeit eine Armee zu führen stieg an jenem Tag um einen weiteren Punkt an. Ein Jahr später, am 7.August 1158 war das Emirat Badajoz vernichtet, Geoffroy wurde Herr über Caceres, Évora, Badajoz, Lisboa, Sevilla und Niébla.

Geoffroy war nach dem erfolgreichen Feldzug gar nicht nach Hause gereist- Als nächstes befreite er das Kalifat von Navarra, ein ehemals stolzes christliches Königreich, das dem Sturm der Heiden im 11.Jahrhundert nicht gewachsen gewesen war. So wie die Mauren einstmals Navarra überrannt hatten, so überrannte nun Geoffroy die Ungläubigen. Manch große Schlacht wurde geschlagen, bei der das Schwert Geoffroys des Großen und die Schwerter seiner Männer, durch das Fleisch der Ungläubigen schnitt, wie die Sicheln der Erntearbeiter das Korn im August zu schneiden pflegen. Die Erde Navarras und Nordostspaniens war blutgetränkt, als sich Geoffroy de Normandie, am 4.März 1162 zum König von Navarra krönen lies. Er nannte sich ab sofort Geoffroy I König von England und Navarra.


Mit der Schaffung des zweiten Königreiches war nun der Ehrgeiz des Königs geweckt, dieser Ehrgeiz sollte noch größer werden, als die Königin unerwartet verstarb. Er heiratete kurz nach dem Tode seiner Frau Sibylla im Jahre 1163, die junge Marguerite de Longwy.

Aus dieser Verbindung ging nur ein Sohn hervor, der Prinz wurde Richard getauft. Mit diesem zweiten Sohn war die Dynastie der de Normandie zunächst gesichert.

Nach der Geburt seines Sohnes, setzte sich Geoffroy wieder an die Spitze seines Heeres. Ziel seiner Anstrengung sollte die atlantische Küste der iberischen Halbinsel sein. Jener Landstrich den wir heute als Algarve bezeichnen. Der Feldzug dauerte zwei Jahre und Geoffroy lies sich am 1.Oktober 1166 zum König von Portugal krönen. Er zog an diesem Tage in der Anzahl an Königstitel mit dem Kaiser des deutschen Reiches gleich, nur der Kaiser von Byzanz führte noch einen Titel mehr, einen Makel den Geoffroy der Große mit dem Zweiwochenkrieg gegen das Königreich Wales behob. Geoffroy wurde am 28.April 1168 zum König von Wales gekrönt.

1168 war auch für die englischen Mönche ein besonderes Jahr. Zuerst konvertierten Massen von Muslimen in der Provinz Salamanca zum katholischen glauben, und am 17.Dezember auch die Masse der Menschen in der Provinz Almancan. Der Papst war glücklich, so viele neue Gläubige hatte sonst noch kein Land innerhalb eines Jahres in die heilige Kirche eingebracht.

Die nächsten beiden Jahre verbrachte der König in England und in der heimatlichen Normandie. Sein Leben hätte voll Idylle sein können, wenn da nicht die Königin bei der Geburt eines Kindes gestorben wäre. Das Kind hat auch nicht überlebt. Ein weiteres Jahr später starb sein ältester Sohn, Geoffroy der Zweite, noch bevor er hätte König werden können. Geoffroy hatte aber drei Söhne, die nun die ganze Beachtung des mittlerweile in die Tage gekommenen Grosvaters bekamen.

Im Jahre des Herrn 1171 heiratete Geoffroy dann die Tochter des Kaisers von Byzanz. Die Rose Eudobia Diasorenos. Eine Ehe die leider Kinderlos blieb.

Da fünf Jahre später sich Geoffroys Hoffnung zerschlagen hatte, dass eigene Kinder eines Tages in das Kaiserreich Byzanz hineinerben könnten, beschloss er sich selber zum König der Könige zu machen, und sich einen 5. Königstitel zu schaffen. Zu diesem Zecke bekriegte er ab 1177 das Emirat Almeria und die dort umliegenden Scheichtümer. Am Ende dieses Feldzuges wurde Geoffroy am 15.April 1181 zum König von Kastilien gekrönt.

Der König von Schottland, der Geoffroys unumschränkte Macht auf den Britischen Inseln fürchtete, erklärte 1183 überraschende England den Krieg. Geoffroy macht kurzen Prozess mit den Schotten, schlug sie das ein um andere Mal und jagte die schottischen Truppen bis nach Scarpa Flow, wo er mit dem schottischen König einen für diesen ehrenhaften Frieden schloss. Er nahm den Schotten nur die Grafschaft Glanmorgon in Wales und die Faeryar-Inseln ab. Das Schottische Stammland ließ Geoffroy unangetastet.

1184 schlug Geoffroy das letzte Mal einen glorreiche Schlacht, er bewies selbst im hohen Alter noch Schlachtengeschick und steigerte abermals seinen Militärwert.

Am 21.August 1187 starb Geoffroy de Normandie, der Große, König von England, Navarra, Portugal, Wales und Kastilien. Auch die Größten müssen sterben, auch die Besten müssen am Ende gegen den Mann mit der Sense die Segel streichen. Aber das Rad dreht sich weiter, und der Wagen der de Normandie wird auch weiterhin auf dem richtigen Wege bleiben. Oder? ...

Oliver Guinnes
07.09.04, 13:43
Sehr schön werter Rolin! Erlaubt mir eine Anmerkung, und es ist wirklich nur einen Anmerkung und soll nicht Kritik oder gar Mäkelei sein, mich deucht, Ihr seid Eurem Märchenonkel-Stil etwas untreu geworden. Ich weiß nicht mal, was mich auf den Gedanken gebracht hat. Es it so ein Gefühl beim lesen, dass die ersten Post kindgerechter waren...

Wie dem acuh sei: weiter so!

:gluck: