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Der Zarewitsch
20.11.04, 11:44
Ein weiterer thread,auf den man verzichten könnte oder ein Thema,das doch mehr hergibt,als man im ersten Moment vermuten möchte?

In der Tat sind so manche Brauerei-Geschichten interessant zu lesen.
Nicht wenige Biere,die wir Regenten arglos konsumieren,blicken auf eine lange Historie zurück.

Wen das Thema also interessiert,sei eingeladen hier zu lesen und zu posten.

Der Zarewitsch
20.11.04, 11:45
Ich eröffne den Reigen mit einem Bier aus meiner Region.Kaum ein Bier floß mehr meine Kehle herunter als dieses:

Schwarzbräu - Zusmarshausen

http://www.tvaugsburg.de/images/sponsor_schwarzbraeu.jpg

1648
Am 7. Mai 1648 wurden bei Zusmarshausen die kaiserlichen Truppen auf dem Rückzug in die Stadtmauern von den Schweden eingeholt und besiegt. Nach alten Überlieferungen fielen die ausgezehrten Schweden in die Brauerei zum Grünen Baum (heute Schwarzbräu) ein und "soffen dort die Fässer leer". Hans Mayer, von Beruf Glaser und Bräu, betreibt in diesen Jahren die Brauerei mit dem Wahrzeichen des grünen Baums.

1871
Seit 1871 ist die Brauerei im Besitz der Familie Schwarz. Der Schlossgutsver-
walter Matthias Schwarz aus Remtshart bei Günzburg kauft seinem Sohn Leopold die Brauerei und Landwirtschaft "Zum grünen Baum".

1884
1884 belieferte die Brauerei den Gasthof Demharter in Wörleschwang. Die Familie ist heute unser ältester Kunde.


1905
Technische Neuerungen erleichtern etwa ab 1905 die Arbeit in der Brauerei. Ein Benzinmotor mit cirka 4 PS ersetzt den Göpel im Hof. Zu dieser Zeit wird auch eine Karbidanlage installiert - die erste im weiten Umkreis.

1906
1906 wird die Brauerei "Zum Grünen Baum" in Zusmarshausen zum Gründungsmitglied der "Mittelbayerischen Brauereivereinigung".

1912
Das elektrische Licht ist eingeführt. Der Bierausstoss beträgt zu dieser Zeit 2.700 Hektoliter pro Jahr.

1927
Im Jahre 1927 nach dem Tod von Konrad Schwarz im übernimmt sein Sohn Konrad den Betrieb. Ein Jahr später stirbt Maria Schwarz, die geschätzte Gastwirtin. Daraufhin gibt Konrad Schwarz die Landwirtschaft auf. Der Brauereifachmann konzentriert sein ganzes Können auf die Kunst des Bierbrauens.

1934-1938
In der Zeit von 1934 bis 1938 gehen die Geschäfte so gut, dass angebaut werden muss. Ein neues Sudhaus mit Stahlgefäßen wird gebaut. Auch die Kapazität der Gär- und Lagerkeller wird knapp.


1945
Nach dem zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 besetzen die Amerikaner die Brauerei und erklären Sie zur Militärbrauerei.

1954
Die Wirtschaft erholt sich wieder vom Krieg und die Produktion steigt wieder auf 13.518 Hektoliter pro Jahr. Bei den internationalen Bierprämierungen in Brüssel erhält Schwarzbräu als erste deutsche Brauerei die Auszeichunung "Diplome d`Excellence".

1955
Das Schwedenpils von Schwarzbräu kommt auf den Markt. Die Markenidentifizierung gewinnt an Bedeutung. Das Firmenzeichen stellt einen Fahnenschwinger aus der Zeit des 30jährigen Krieges dar und ist seit den 40er Jahren das Markenzeichen der Firma Schwarzbräu.

1955
Eine Erweiterung des Betriebes wird geplant. Es entsteht ein neuer Flaschenkeller und das Sudhaus wird vergrößert, damit der neue Läuterbottich eingebaut werden kann. Ein neues Sudwerk aus Kupfer wird installiert. Die Ausschlagmenge beträgt nun 140 Hektoliter pro Sud.

1960
Der Ausstoß übersteigt erstmals 50.000 Hektoliter pro Jahr. 1963 wird abermals aufgrund der steigenden Nachfrage eine Erweiterung notwendig. Es werden neue Stapel-, Gär- und Lagerkeller, sowie eine moderne Füllerei gebaut.

1973
Bereits 1973 übersteigt der Bierausstoß erstmals 100.000 Hektoliter pro Jahr. Das neue Sudhaus mit Edelstahlhauben wird in Betrieb genommen. Pro Sud entstehen nun 300 Hektoliter.

1987
Schwarzbräu bekommt eine neue Waschmaschine, einen neuen Flaschenfüller und eine zeitgemäße Etikettiermaschine. Zusätzlich werden im neuen Gärkeller stehende Tanks installiert.

1994
1994 stirbt Konrad Schwarz senior. Seine Enkel Konrad und Leopold führen das Unternehmen weiter.

2000
2000 kommt das Schweden Weizen in der 0,33l Flasche mit Ringverschluss auf den Markt. Heute betreibt Schwarzbräu als eine der letzten Brauereien eine Mälzerei für den Eigenverbrauch an Gerstenmalz. Die Gerste stammt nur von Landwirten aus der Region und verspricht damit eine gleichbleibende Qualität.

Heute
Wir stellen alle Biere mit modernster Technik und nach klassischen Brauverfahren her. Vier Mal wurde Schwarzbräu bereits mit der DLG-Prämierung für langjährige Qualität ausgezeichnet. Zudem war Schwarzbräu auch mehrmals die meistprämierte Brauerei Deutschlands

Der Zarewitsch
20.11.04, 12:00
Weihenstephan - die älteste Brauerei der Welt


http://beerhouse.com/gifs/etiketten/weihen.gif

Auch wenn man es vielleicht kaum glauben mag: Es gab eine Zeit, da wurde in Weihenstephan kein Bier gebraut. Allerdings war damals Karl der Große nicht einmal geboren, die Kreuzzüge noch Zukunftsmusik und wo heute München liegt, lagen seinerzeit nur ein paar Kühe auf der Weide.

Das Jahr 725 markierte für Weihenstephan einen entscheidenden Wendepunkt: Der heilige Korbinian gründete in diesem Jahr mit zwölf Gefährten auf dem Nährberg ein Benediktinerkloster und begründete damit, bewusst oder unbewusst, die Braukunst in Weihenstephan.

Die erste geschichtliche Erwähnung von Hopfen in Weihenstephan geht auf das Jahr 768 zurück. Es gab zu dieser Zeit einen Hopfengarten in der Nähe des Klosters Weihenstephan, dessen Besitzer dem Kloster zehntpflichtig war. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Hopfen im Kloster verbraut wurde.

1040 ging es in Weihenstephan offiziell mit dem Bierbrauen los. In diesem Jahr gelang es Abt Arnold, der Stadt Freising das Brau- und Schankrecht abzuluchsen. Das war die Geburtsstunde der Klosterbrauerei Weihenstephan.

Ein Meilenstein für die Braukunst, und das direkt vor den Toren des Klosters Weihenstephan: Anno 1516 erließ Herzog Wilhelm IV. von Bayern das bayerische Reinheitsgebot. Nur noch Gerste, Hopfen und Wasser sollten den Weg in bayerische Biere finden. Damit begründete er den Weltruf des bayerischen und somit auch des Weihenstephaner Bieres.

Was all die Katastrophen in der gut tausendjährigen Geschichte des Klosters Weihenstephan nicht vermochten, wurde am 24. März 1803 durch einen Federstrich vollzogen: seine Auflösung. Im Zuge der Säkularisation gingen sämtliche Besitztümer und Rechte des Klosters an den bayerischen Staat über. Die Brauerei konnte das aber nicht erschüttern. Es wurde weiter kräftig Weihenstephaner getrunken - nur unter weltlicher Leitung vom Königlichen Staatsgut Schleißheim aus.

1852 zog die landwirtschaftliche Zentralschule von Schleißheim nach Weihenstephan und mit ihr die bayerischen Brauschüler. 1895 wurde die Schule zur Akademie und 1919 zur Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei erhoben, um 1930 in der Technischen Universität München aufzugehen. Weihenstephan entwickelte sich so zum Zentrum der Brautechnologie weltweit. Eine Tatsache, die einiges für den hervorragenden Ruf der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan getan hat. Schließlich werden hier aus den unbedarften Brauschülern aller Herren Länder die besten Brauer der Welt gemacht.

In diesem Jahr erhielt die Brauerei ihre Bezeichnung: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan. Und seit 1923 führt sie das große bayerische Staatswappen als Firmenzeichen.

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan ist als älteste Brauerei der Welt heute auch eine der modernsten. Die einzigartige Verbindung von Tradition und moderner Wissenschaft begründet die unvergleichbare Identität der Weihenstephaner Biere von höchster Qualität. Hunderte Braumeister, die ihr Handwerk in Weihenstephan gelernt haben, tragen als Botschafter dieses Wissen in die Welt hinaus und so zu dem einmaligen Ruf der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan bei.

Der Zarewitsch
20.11.04, 12:06
Augustiner Bräu München


http://www.alterwirtkrailling.de/images/augustiner_logo.gif

Die Geschichte von Augustiner-Bräu, mit über 670 Jahre Tradition die älteste Brauerei Münchens, beginnt wohl im Jahre 1294, als der Grundstein des Augustiner-Klosters auf dem Haberfeld an der "Neuhauser Gasse" gelegt wurde. Urkundlich anerkannt ist, dass bereits 1328 im Kloster-Gebäude ein Brauhaus bestand und dort auch vorzügliches Bier gebraut wurde. Dies änderte sich auch nicht durch einen Großbrand eben in diesem Jahre, bei dem das Bauwerk verschont blieb. 1328 gilt also als Gründungsjahr der Augustiner-Brauerei, die damit die älteste aller bestehenden Münchner Brauereien ist. Vom aller ersten Tag an bis zur Säkularisierung im Jahre 1803, als auch etliche weitere Klöster in Bayern durch Reformen verstaatlicht wurden, wurde im Brauhaus fortwährend das sehr bekannte Bier gebraut. Dieses wurde dann in der hauseigenen Schenke, sehr beliebt wegen der freundlichen Stimmung, verkauft, da das Kloster sowohl Brau- als auch Ausschankrechte besaß. Des weiteren war die Brauerei von sämtlichen Steuern befreit, sozusagen als Bonus vom Fürsten für die außerordentliche Qualität des produzierten Bieres. Nach der Übernahme des Klosters durch den Staat und den Auszug der Ordensbrüder wurde das Brauhaus privatisiert und 1817 in die Neuhauser Straße 275, mittlerweile Nr. 27 und in der Fußgängerzone gelegen, verlegt. Die Brauräume wurden bis 1885 im zweiten Stammhaus beherbergt und später fand dort die beliebte Gaststätte, die wohlgemerkt heute noch existiert, ihren Platz, obwohl zur Wende ins 19. Jahrhundert durch den bekannten Architekten Emanuel von Seidl komplett neu gestaltet. Die nächsten Räume der Brauerei wurden das Kellerareal an der Landsberger Straße, heutzutage Nr. 31-35 und auch Standort des "Bräustüberl", und sind es bis heute geblieben. Dieser letzter und inzwischen bewährter Umzug ist der Familie Wagner, namentlich Herr Anton und Frau Therese, zu verdanken, die 1829 den Betrieb kauften und daraufhin diesen als Privatbrauerei führten, so wie alle ihre Nachfolger bis in die heutige Zeit. Im Laufe seiner Geschichte hat Augustiner-Bräu einige Kriege, eine Privatisierung und viele Erweiterungen überstanden, ohne jemals seine Philosophie zu vergessen, geschweige denn die Qualität seines Bieres aufs Spiel zu setzen. Diese Tatsache hat Augustiner-Bräu zu einem Stück Münchner Kultur und die Stadtteilwirtschaften und Biergärten - hauptsächlich den "Augustiner-Keller und den "Hirschgarten" - zu Stätten Altmünchner Geselligkeit und Gemütlichkeit gemacht.

Der Zarewitsch
20.11.04, 12:17
Oettinger Brauerei

Nachdem sich unser wohlgeschätzte Heinrich der Löwe getraut hat beim letzten Konvent das schreckliche Oettinger mitzubringen,warf ich einen Blick auf deren Webseite.
Und siehe da!Liest man die Geschichte des Oettinger,könnte man glauben es handele sich um eine Spitzenbrauerei.

http://www.oettinger-international.com/nlogo2.gif

Die Tradition der Oettinger Braugruppe kann bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden. Das Brauhaus in Oettingen wurde nach der Gründung durch die Grafenfamilie, bereits im Jahre 1333 erstmals urkundlich genannt.

Die Brüder Ludwig XI. und Friedrich III. von Oettingen teilten die Stadt 1416 friedlich in zwei Herrschaftsbereiche. Noch heute ist dies an den Barockgiebeln und den Fachwerkbauten des Marktplatzes deutlich erkennbar.


Die Brauerei jedoch blieb auch von der späteren, konfessionellen Teilung unberührt.

Sogar Johann Wolfgang von Goethe kannte Oettinger Bier. Er trank es, als er auf seiner zweiten Italienreise in Oettingen weilte und fand es durchaus erwähnenswert.
Als Spitzweg um 1850 in Oettingen wohnte, genoß er während er im Hofgarten und im alten Schloß den Herkulesbrunnen zeichnete, das »köstliche Oettinger Bier«.

Das erst in unserem Jahrhundert zur Genossenschafts-Brauerei umfirmierte »Fürstliche Brauhaus zu Oettingen, Oettinger Bier« wurde 1956 von der Familie Kollmar übernommen.


Die Kollmars sind alteingesessene Brauer aus dem fränkischen Fürnheim am Hesselberg, wo 1731 die erste Familienbrauerei entstand. Diese um 1400 als Markgräflich-Ansbachische Brauerei gegründete Braustätte besteht auch heute noch.

Die traditionell naturtrüben Fürnheimer Biere werden dort nach dem über 600 Jahre alten Rezept der Familie in der idyllischen Dorfbrauerei eingebraut und ausgeschenkt.

»Oettinger Bier« wird in hochmodernen Brauanlagen nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Geprägt wurde die heutige Unternehmensgruppe in den 70er Jahren. Das neue Kundenbewußtsein führte zum preisbewußten und logistisch orientierten Kaufverhalten.

Die Ära der Supermärkte begann. Dieser Entwicklung folgend, richtete die Oettinger Braugruppe ihr Produktsortiment bis heute erfolgreich aus.

Der Zarewitsch
20.11.04, 13:29
Schneider Weisse


http://www.new-orleans-festival.de/assets/images/schneider-weisse.jpg

Die Geschichte des Weissbiers ist auch die Geschichte der Brauerfamilie Schneider und ihrer berühmten Schneider Weissen.

1872 erwarb Georg I. Schneider von König Ludwig II. das Recht, Weissbier zu sieden. Zu jener Zeit ging der Absatz von Weissbier in den Königlichen Brauhäusern stetig zurück und niemand hätte dem edlen Getränk eine nennenswerte Zukunft vorausgesagt.

Deshalb kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Georg I. Schneider das Weissbier vom "Aussterben" bewahrte. Als Weissbierpionier und Schöpfer des bis heute gültigen Ur-Rezeptes der Schneider Weissen wird er von allen Weissbier- liebhabern verehrt.

Zusammen mit seinem Sohn, Georg II. Schneider, führte der Gründer die Brauerei und erwarb 1872 den sogenannten Maderbräu im Tal 7, das heutige Weisse Bräuhaus, eine der ältesten Münchner Traditionsbrauereien. 1927 wurden die ehemals herzoglichen Weissen Brauhäuser in Straubing und Kelheim dazuerworben.

Letzteres ist bis heute die Braustätte der Schneider Weissen und die älteste Weissbierbrauerei Bayerns. Hier wird seit der Gründung im Jahre 1607 ununterbrochen Weissbier gebraut. 1944 erlitt die Brauerfamilie Georg Schneider allerdings einen Schicksalsschlag: Die Münchner Brauerei fiel den Bomben zum Opfer.

Daraufhin wurde die gesamte Produktion in die unversehrte Braustätte nach Kelheim verlagert. Dort trieb Georg V. Schneider die Modernisierung und den Aufbau der Brauerei stetig voran, natürlich immer getreu der jahrzehntelangen Tradition. Genauso wie der heutige Betreiber der Brauerei, Georg VI. Schneider. Übrigens: Auch die Frauen haben in der Familie stets eine große Rolle gespielt, wie Margareta Schneider, Gattin von Georg V. Schneider, die getreu dem Wahlspruch lebt:
"Altes bewahren und Neues schaffen."

Der Zarewitsch
21.11.04, 19:04
Jever

http://www.die-pinte.de/Angebot/Jever.gif

1884 – ein König macht den Anfang
Bier wurde schon immer gern getrunken. Zumindest in den letzten 6000 Jahren. Solange reicht die Geschichte des Bieres zurück. Die Geschichte des Friesischen Brauhauses zu Jever ist allerdings etwas jünger. Als im Jahre 1848 der Braumeister Diedrich König sein Brauhaus aufmachte, gab es allein in Jever und Umgebung über 20 kleine Braustätten und eine stattliche Anzahl von Bierhäusern und Schenken. Diedrich König ließ sich deswegen jedoch nicht erschüttern, sondern glaubte fest daran, dass an seinem Bier etwas Besonderes war - und er sollte recht behalten. Knapp zwanzig Jahre sorgte er für den Aufbau der kleinen Braustätte. Nach seinem Tode verkaufte sein Sohn die Brauerei 1867 an einen gewissen Theodor Fetköter.

Theo Fetköter – ein Leben für beste Bierqualität
Theo Fetköter war das Energiebündel in Person und seine Familie stand ihm in nichts nach. Ihm reichte es nicht aus, nur ein exzellentes Bier zu brauen - er wollte der Beste am Markt sein. So schaltete er die ersten Anzeigen für sein Bier in der ortsansässigen Zeitung, schaffte spezielle Flaschen für das Bier an und war auch in der Gemeinde Jever aktiv. Sein Hauptaugenmerk aber richtete er auf den technischen Ausbau seines Unternehmens: Zahlreiche Neuerungen führten er und später auch sein Sohn ein. Er ließ nach einer neuen und eigenen Quelle suchen und legte 1894 die erste Wasserleitung für die Brauerei und die Stadt Jever. Mit zahlreichen Modernisierungsmaßnahmen wuchs die Kleinbrauerei zu einer großen Braustätte heran.

Kriege und Krisen
Der Erste Weltkrieg brach aus und damit begann eine der härtesten Krisen im damaligen Brauhaus. Theodor Fetköter junior, der die Geschäfte seines Vaters übernommen hatte, fiel an der Front. Gerhard Arends führte die Geschäfte weiter. Die Not breitete sich aus. Die wichtigsten Grundzutaten, Hopfen und Gerste, waren knapp. Die Inflation galoppierte und die schwierige Lage machte einen erneuten Verkauf der Brauerei notwendig.

Schon damals war das Bier aus Jever über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Auch im damals fernen Hamburg interessierte man sich für das Friesische Brauhaus. Man wurde sich einig und ab 1922 gehörte das Friesische Brauhaus zu Jever mit zur Bavaria-St.Pauli-Brauerei. In Hamburg und Jever tat sich in den nächsten Jahrzehnten viel. Die Jever Brauerei wurde schwer modernisiert und vergrößert.

Gebraut und vertrieben wurde damals Bavaria-St.Pauli-Bier. Erst 1934 wurde zum ersten Mal "Jever Pilsener" unter seinem bis heute gültigen Namen verkauft.

Die Krisen der dreißiger und vierziger Jahre und der Zweite Weltkrieg schüttelten das ganze Land. Wegen Kraftstoffmangels bekamen nach der Kapitulation nur noch Selbstabholer Bier. Um es bei der Arbeit warm zu haben, mussten die Mitarbeiter selbst Torf stechen und heizen. Der damalige kaufmännische Leiter musste von Bauernhof zu Bauernhof fahren, um die benötigte Gerste einzukaufen oder einzutauschen.

Die 50er - es ging bergauf
In den Fünfzigern ging's bergauf. In Jever wurden verschiedene Biere hergestellt. Der damalige Verkaufsschlager war "Jever Export", das bis 1990 gebraut wurde. Das "Jever Pilsener", wie wir es heute kennen, musste sich erst noch durchsetzen. Auch die Modernisierung schritt voran. Durch den Anstieg des Flaschenverkaufes mussten neue Anlagen angeschafft werden. 1951 gab es eine Flaschenabfüllanlage mit einer stündlichen Leistung von 1000 bis 1200 Flaschen.

Die "Pils-Welle" in den 60er Jahren bescherte Jever Pilsener weitere Absatzerfolge. Ein neues Sudhaus musste her. Die erste Baustufe begann 1968. Es folgten neue Maischbottiche, ein Läuterbottich und eine zentrale Reinigungsstation. Auch auf Unternehmensebene tat sich einiges. 1971 ging die Bavaria-St.Pauli-Brauerei in den Besitz des Reemtsma-Konzerns über.

Von den 80er Jahren bis heute – eine Erfolgsgeschichte
Die Vorbereitungen für ein weiteres Sudhaus begannen Ende der Achtziger Jahre. Der Erfolg: Die jetzige Brauerei ist eine der modernsten Anlagen der ganzen Welt, die noch immer mit dem Wasser der von Theodor Fetköter erschlossenen Quelle gespeist wird. 1990 hat ein erneuter Unternehmenswechsel stattgefunden. Die Bavaria-St.Pauli-Brauerei und damit auch das Friesische Brauhaus zu Jever sind zur Gebr. März AG gewechselt, um von dort 1994 an die Brau und Brunnen AG verkauft zu werden, zu der es auch heute noch gehört.

Die Produktion entwickelt sich weiter. Ein vorbildliches Umweltmanagement-System sorgt für eine umweltgerechte Herstellung des Bieres und einen effizienten Umgang mit Rohstoffen. Im Jahre 1996 hat das Friesische Brauhaus zu Jever das international anerkannte ISO 9001 Zertifikat für Qualitätsmanagement auf hohem Niveau erhalten. Anlass zur Freude gab es auch 1998. Das 150jährige Bestehen des Friesischen Brauhauses zu Jever wurde das ganze Jahr über mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert.
Jever Pilsener erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit. So werden auch in Zukunft große Investitionen im technischen Bereich getätigt, um der starken Nachfrage gerecht zu werden.

Sir H. Dowding
22.11.04, 01:09
http://www.wu-wien.ac.at/usr/h98c/h9851542/Ottakringer-Dateien/image001.gif

Gründer- und Aufbaujahre:
Im Jahr 1837 erhielt der Müllermeister Heinrich Plank aus Rannersdorf von der damaligen Stiftsherrschaft Klosterneuburg die Braubewilligung und damit das Recht, auf der Riede Paniken in Ottakring ein Brauhaus zu errichten. Der Lokalhistoriker Franz Gaheis hatte die Gegend um 1800 als "des heiligen Römischen Reiches größtes Wirtshaus" bezeichnet. Von den damals 150 Häusern hatten 102 die sogenannte Schankgerechtigkeit. In den Vororten Wiens gab es damals noch 44 Brauerein.

1850 kauften die aus Lundenburg/Breclav (zwischen Pressburg und Brünn) stammenden Cousins Ignaz und Jacob Kuffner die Brauerei. Die Kuffners brachten nicht nur die Brauerei auf Vordermann, sondern waren in Ottakring auch bald als Wohltäter und politische Köpfe gefragt. So ließ Ignaz Kuffner etwa ein Spital errichten und sprang immer wieder ein, wenn es galt, der finanzschwachen Gemeinde aus der Patsche zu helfen. Nachdem Ignaz Kuffner 1869 zum Ottakringer Bürgermeister gewählt wurde, schuf er unter anderem eine Schulstiftung, die erste betriebseigene Speiseanstalt für Arbeiter, stockte die Schülerbibliothek auf, ließ an die Armen Holzdeputate verteilen und widmete nicht zuletzt beträchtliche Mittel seines Vermögens der Förderung seines jüdischen Glaubens. 1878 wurde der "Wohltäter der Armen" von Kaiser Franz Joseph I. in den Adelsstand erhoben.
Moriz Kuffner wurde nach dem Tod seines Vaters (1882) zum Universalerben. Moritz Kuffner galt als Philosoph, Kunstliebhaber und Hobbygastronom. Die von ihm gegründete Sternwarte am Gallitzinberg galt als eine der bedeutendsten Warten der Donaumonarchie. 1905 ließ Kuffner die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umwandeln. In seinem Palais gegenüber der Brauerei traf sich bei zahlreichen Empfängen und Soireen die politische und intellektuelle Oberschicht Wiens. Hier verkehrte der Kardinal-Erzbischof ebenso wie der Wiener Ober-Rabbiner.

Nazi-Diktatur und Zweite Republik:
Die feinsinnige Zeit der Menschlichkeit endete spätestens in den 30er-Jahren unter den Stiefeltritten der Nationalsozialisten. Als Jude war Moritz Kuffner immer stärker mit den Anfeindungen der Nazis konfrontiert. 1938, noch vor dem Einmarsch der deutschen Armee in Österreich, zog der damals 85jährige die Konsequenzen: Nach eiligen Verhandlungen verkaufte er die Brauerei an Gustav Harmer. Der Presshefe- und Spiritusfabrikant aus Spillern bei Stockerau war ursprünglich nur an Kuffners Hefefabrik interessiert. Für die ganze Brauerei könne er auch nicht ausreichend Geld aufbringen, argumentierte Harmer damals. Doch weil die Zeit drängte, einigten sich Kuffner und Harmer auf einen Verkauf in Bausch und Bogen um einen auch damals relativ geringen Betrag von 14 Millionen Schilling.

1945 besetzten die Russen die Brauerei und stellten sie unter treuhändische Verwaltung. 1946 gelang der Familie Harmer der Beweis, dass sie die Brauerei rechtmäßig erworben hatte. Von 1939 bis 1945 wurde aus Rohstoffmangel nur 2,5grädiges Dünnstbier gebraut. Am 27. April 1945 begann in Österreich mit der Proklamation der "provisorischen österreichischen Staatsregierung" die Zweite Republik. Zwei Monate später, am 21. Juni, vermeldete die Zeitung "Neues Österreich": "Es gibt wieder Bier". Aber erst 1949 wurde wieder das klassische 12grädige Lagerbier gebraut.


1949/1950 wurden die Erben des 1939 in Zürcher Exil verstorbenen Moritz Kuffner von der Familie Harmer mit rund elf Millionen Schilling abgefunden. Der Historiker Univ.-Doz. DDr. Oliver Rathkolb stellt in seinem Gutachten "Restitutionsvergleich - Die Dokumentation eines Falles", Wien, 2000, unter anderem folgendes fest: "In der Gesamtbeurteilung kann festgehalten werden, dass die Familie Harmer sowohl 1938 als auch nach 1945 bestrebt war, eine - unter den Rahmenbedingungen des NS-Regimes - korrekte Abwicklung des durch die Gestapo-Drohungen gegenüber der Familie Kuffner initiierten Verkaufs durchzuführen. Nach 1945 suchte die Familie aktiv Kontakt zum Familienoberhaupt Stephan Kuffner in den USA und strebte eine endgültige Regelung - noch vor Erlassung der Rückstellungsgesetze - an." Und weiter: "Es gibt wohl wenige Restitutionsfälle, aber auch Erwerbungen nach der Machtübernahme des NS-Regimes 1938, in denen die bestehenden politischen Rahmenbedingungen zugunsten der Opfer und ursprünglichen EigentümerInnen so extensiv ausgenützt wurden, wie im Falle der Ottakringer-Kuffner-Gruppe."

Jüngere Geschichte:
1962 trat Dr. Gustav Harmer und sein Schwager Dkfm. Engelbert Wenckheim in das Unternehmen ein. Schrittweise übernahmen sie gemeinsam die Führung des Unternehmens von Seniorchef Gustav Harmer.
1967 beginnt für die Ottakringer Brauerei mit der Markteinführung des Goldfassl eine neue Ära. Das Goldfassl Pils ist Österreichs erstes Pils. Eine der spektakulärsten Schritte unternahm das Führungsduo 1977: Die Ottakringer Brauerei trat aus dem Bierkartell aus und sprengte es damit. Seither besteht kein Gebietsschutz mehr und die Gastronomen haben die Freiheit, sich den für sie besten Bierlieferanten zu wählen.

1986 geht die Ottakringer Brauerei AG an die Börse. Seither notiert das Unternehmen im Standard Market Auction (ehemaliges C-Segment) der Wiener Börse. 1989 führt die Ottakringer Brauerei als erste und bisher einzige Brauerei Österreichs die elegante grüne Schulterflasche ein (alle anderen Brauerein haben braune NRW-Flaschen). 1992 erobert Ottakringer mit Null Komma Josef den alkoholfreien Biermarkt.

1989 übernimmt Mag. Siegfried Menz die Gesamtverantwortung für den kaufmännischen Bereich, seit 2000 ist Menz Vorstandsvorsitzender der Ottakringer Brauerei AG. Zweiter Vorstand ist seit 2000 Christiane Wenckheim, die zuvor Marketingmanagerin der Brauerei war.

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Bleibt noch die neueste Kreation der Brauerei zu erwähnen:

Ottakringer Unten ohne


http://www.ottakringer.at/images/unten-ohne.jpg

Laut Werbetext: "Noch nie brachte ein Bier so viel Sex in die City. Schon der Anblick von "Unten ohne" macht Lust: Elegante, taillierte Form, satinierte Farbgebung. Und der Geschmack: Erfrischend und leicht, spritzig mit schlankem Charakter und sanftem Abgang - und kein bisschen bitter." :D :lach:

Sir H. Dowding
22.11.04, 01:17
http://www.hausdernatur.at/graphics/stiegl%201_kl.jpg

Das Haus bey der Stiegen

Im Jahre 1492 - Columbus entdeckte gerade Amerika - wurde die Stieglbrauerei erstmals urkundlich erwähnt. Im Herzen der Stadt, im ‚Haus bey der Stiegen'- benannt nach der kleinen Stiege zum Almkanal - braute man fast 400 Jahre klein, aber fein bestes Salzburger Bier.

Auch Wolfgang Amadeus Mozart wusste bereits den besonderen Geschmack unseres Stiegl-Biers zu schätzen.Damals braute Stiegl sein Bier nur für die hauseigene Gastwirtschaft und bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die "Braustatt am Stiegl" eine von vielen kleinen Brauereien in der Stadt Salzburg.

Der unaufhaltsame Anstieg begann schließlich 1820 als ein neues Sudhaus gebaut und ein Haus mit Garten in der Festungsgasse - der Stiegl-Keller - gekauft wurde.


Der Standort Maxglan

1863 übersiedelte schließlich die ‚Braustatt am Stiegl' an den heutigen Standort nach Maxglan. Der mittlerweile gut bekannte Name "Stiegl" wurde vom damaligen Besitzer Josef Schreiner beibehalten.

1876 wurde die Brauerei nach einem drei Tage lang dauernden Brand fast vollständig zerstört und Franz Huemer übernahm 1887 mit seinem Neffen Heinrich Kiener den Betrieb. Gemeinsam bauten die beiden die Brauerei langsam wieder auf und auch die Wirren der beiden Weltkriege konnten den Aufstieg der Stieglbrauerei, die 1950 von Heinrich Kieners gleichnamigem Neffen übernommen wurde, nicht stoppen.

Nach dem Tod Heinrich Kieners im Jahre 1990 übernahm Dr. Heinrich Dieter Kiener von seinem Onkel die Führung der Stieglbrauerei zu Salzburg. Laufende Investitionen und die ständige Erweiterung der betrieblichen Anlagen machten Stiegl schließlich zur größten Privatbrauerei Österreichs.

General Guisan
22.11.04, 02:14
Brauerei Feldschlösschen

Meilensteine der Geschichte

http://www.feldschloesschen.com/deutsch/images/bilder/feldschloss-gesch.jpg

Das Stammhaus der Gruppe, die Brauerei Feldschlösschen in Rheinfelden, ist seit über 100 Jahren die führende Brauerei der Schweiz. Bekannt ist Feldschlösschen wegen seiner besonderen Architektur: Die grosse Produktionsstätte ist in Schlossform erbaut. Das historische Sudhaus wurde von August Bush, Chef von Anheuser-Bush, der weltweit grössten Brauerei mit Sitz in den USA, als «schönstes Sudhaus der Welt» bezeichnet.

1876


8. Februar: Gründung Brauerei zum Feldschlösschen durch Theophil Roniger und Mathias Wüthrich


1877


Erstes Braujahr mit einem Ausstoss von 4000 hl


1889


Direkter SBB-Anschluss


1890


Umwandlung der Gründungsfirma «Wüthrich & Roniger, Brauerei zum Feldschlösschen» in Aktiengesellschaft


1898


22 Jahre nach der Gründung: Brauerei Feldschlösschen wird grösste Bierproduzentin der Schweiz mit Ausstoss von 100'000 hl


1912


Erster Lastwagen im Einsatz
http://www.feldschloesschen.com/deutsch/images/bilder/lastwagen.jpg

1970


Übernahme Brauerei zum Gurten, Wabern


1972


Übernahme Brasserie Valaisanne, Sion


1974


98 Jahre nach der Gründung der Brauerei Feldschlösschen: Jahresausstoss erstmals über 1 Mio. hl

1985 Übernahme Source Arkina, Yverdon-les-Bains
(Mineralwasser-Abfüllbetrieb)


1989


Übernahme Brauerei Warteck, Basel


1991


Warteck-Produktionsverlagerung von Basel nach Rheinfelden
Übernahme Brasserie du Cardinal, Fribourg


1992


Feldschlösschen wird zur Holding gleichen Namens


1996


Fusion Feldschlösschen – Hürlimann


1997


Gurten-Produktionsverlagerung von Bern-Wabern nach Rheinfelden
Hürlimann-Produktionsverlagerung von Zürich nach Rheinfelden

1998 Übernahme der Passugger Heilquellen mit den Mineralwasser-Abfüllbetrieben Passugg und Rhäzüns

2000 Übernahme der Feldschlösschen-Getränkegruppe durch Carlsberg Breweries

Steiner
22.11.04, 08:23
Die Binding-Brauerei - Bierbrauer seit 1870

http://www.emailleschilder.com/fotos-a/binding.jpg

Anno 1870 fiel am Garküchenplatz der Startschuss für das Frankfurter Traditionsunternehmen. Bereits elf Jahre später hatte es Firmengründer Conrad Binding von der kleinsten zur größten Brauerei Frankfurts gebracht.

http://www.aufbau-ffm.de/doku/Archiv/Bilder/binding.jpg

1870
Conrad Binding, gelernter Küfer und Brauer, erwirbt die kleine Brauerei Ehrenfried Glock in der Frankfurter Altstadt mit einem Ausstoß von 1.500 Hektolitern.

1881
Conrad Binding baut auf dem Sachsenhäuser Berg eine neue, moderne Brauerei.

1884
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

1902
Am 28. Januar, dem Namenstag Karls des Großen, wird zum ersten Mal Binding Carolus Doppelbock ausgeschenkt.
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1921
Die Brauerei Binding, die Hofbierbrauerei Schöfferhof und die Frankfurter Bürgerbrauerei fusionieren zur "Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu AG.
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1939
Das erste Fass Binding Römer Pils wird angestochen.
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1939
Durch Luftangriffe wird die Frankfurter Brauerei zu 70 % zerstört.

1957
Bau eines neuen Sudhauses.

1962 - 1968
Erstellung eines Generalbebauungsplanes, Bau eines neuen Flaschenabfüll- sowie Verwaltungsgebäudes, Bau des Produktionsblocks.

1978
Einführung von Schöfferhofer Weizen.
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1979
Clausthaler wird eingeführt.
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1993
Binding Lager tritt in den Markt ein.
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1995
Einführung Clausthaler Extra Herb.
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2001
Binding-Brauerei übernimmt die in- und ausländischen Marken- und Vertriebsrechte der Henninger-Bräu AG. Clausthaler Radler geht in den Markt.
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2002
Clausthaler Hefeweizen tritt in den Markt ein. Binding Lager Flavoureds werden eingeführt.
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21. August 2002
Aus Gruppenholding Binding-Brauerei AG wird Radeberger Gruppe AG. Nur noch die Braustätte in Frankfurt am Main firmiert nunmehr als Binding-Brauerei AG.
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Der Zarewitsch
23.11.04, 08:50
Tucher

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Von Freiherren und Königshäusern

Im Jahr 1672 entstand das "Städtische Weizenbrauhaus" zu Nürnberg in dem das erste Weizenbier gebraut wurde. Als die freie Reichsstadt 1806 ans Königreich Bayern fällt, wird die Brauerei zum "Königlichen Weizenbrauhaus". Vielleicht hat das gute fränkische Bier ja doch eine größere Rolle bei der Übernahme gespielt? Fünfzig Jahre später erwirbt die Familie von Tucher die nunmehr "Freiherrlich von Tucher'sche Brauerei" und prägt das Markenzeichen fortan durch den Mohrenkopf, den sie als Zeichen guter Handelsbeziehungen zum "Mohrenland" in ihr Familienwappen aufgenommen hatte.

Im Rahmen umfangreicher Erweiterungsarbeiten werden mehrere Braustätten erbaut und eröffnet und markieren den Beginn einer unvergleichlichen Erfolgsgeschichte, die Tucher über die Grenzen von Nürnberg hinweg zu einer der größten Exportbrauereien macht.

Traditionen und Innovationen

Mit der Umstellung der Brauerei auf Dampfbetrieb im Jahr 1855 beginnt ein rascher Aufschwung, der sich bald auch durch den Export in außerbayerische Gebiete zeigt. Im Jahr 1875 gehen bereits rund zwei Drittel des Bierabsatzes in alle Welt.

Tucher ist seit jeher eine urfränkische Brauerei mit einer der längsten Traditionen in ganz Deutschland.

Mit der Einführung der "künstlichen Kellerkühlung" begann dann eine neue Epoche der stetigen Modernisierung in der erweiterten Braustätte in der Langen Gasse und steigerte die Bierproduktion ab 1898 auf ca. 265.000 Hektoliter jährlich.

Auch heute noch entwickeln unsere Braumeister mit Herz und Hand und nach dem strengen Reinheitsgebot neue Methoden, um Ihnen das frische "Tucher" immer in höchster Geschmacksqualität zu liefern. So entwickelten wir 1995 auch ein Patent, das unser Bier noch länger frisch und wohlschmeckend erhält. Nicht umsonst werden wir auf der alljährlichen DLG-Qualitätsprämierung in unserem Weg bestätigt.

Die sich über drei Monate erstreckende Prüfung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) wird in den beiden renommierten Brauerei-Instituten der Technischen Universität München in Weihenstephan und in Berlin durchgeführt.Tucher Weizen erhielt von Deutschlands strengster Qualitätsprüfung mit einer Goldmedaille die höchste Auszeichnung.

Der Aufstieg zur Weltmarke

Aufgrund des rasch steigenden Absatzes und den damit verbundenen Investitionen wird die Brauerei 1898 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Mit dem Zukauf der "Nürnberger Aktienbrauerei vormals Heinrich Henninger" kommt 1906 ein drittes Brauhaus in der Bayreuther Straße hinzu und die Tucher AG wird zur bedeutendsten Versandbrauerei. Auch die Zerstörungen während des Krieges können die Erfolgsgeschichte nicht aufhalten.

Nach einem stetigen Aufwärtstrend erfolgt 1966 ein Zusammenschluß zur "Brau AG Nürnberg".

Nach einigen Jahren unter Führung der März-Gruppe werden 1994 schließlich dem Unternehmer Dr. Hans Inselkammer die überwiegenden AG-Anteile übertragen und Tucher wird wieder zu einer Privatbrauerei.

Im Jahr 2003 wird die Tucher Brauerei in die "Brau & Brunnen", einen Unternehmensverbund aus eigenständig geführten Brauereien und Brunnen, eingegliedert. Dadurch verfügt Tucher jetzt über ein deutschlandweites Distributionsnetz. Die Standorte der Tucher Bräu sowie die Marke Tucher werden auf Dauer ausgebaut und gesichert. Die Regionalität soll weiter gepflegt, Tucher Weizen zugleich über den Brau und Brunnen-Vertrieb deutschlandweit distribuiert werden.

Auch nach der Übernahme der Brau und Brunnen durch die Oetker-Gruppe im Jahr 2004 bleibt die Eigenständigkeit der Traditionsbrauerei Tucher bestehen. Wir werden uns auch in Zukunft weiterhin der Fortführung unserer langen fränkischen Tradition widmen, gepaart mit innovativen Ideen und höchster technischer Ausstattung, um unser oberstes Ziel noch weiter zu fördern: Ihre Zufriedenheit.