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Der Zarewitsch
19.11.02, 08:56
Inhaltsangabe:

Seite 1:
Athen - zar
Sparta: Allgemein - zar
Sparta: Lykurg, Demographie - zar
Sparta: Administration, Erziehung, Religion - zar
Zeittafel: 3000 v. Chr. - 448 v. Chr. - zar
Zeittalel: 448-336 - zar
Zeittafel: 338 v. Chr. - 30 n. Chr. - zar
Die Griechische Götterwelt - jo
Biographie: Phillip II. von Makedonien - jo
Die vorgeschichtliche Zeit - zar
Geschichtliche Zeit 1+2 - zar
Kreta 1+2 - zar






Athen



Einleitung



Das antike Athen hat zur europäischen Kultur einen größeren und wertvolleren Beitrag geliefert, als jede andere Stadt.
Athen ist die Wiege des Dramas, hier wurden Tragödie und Komödie erfunden, hier lebten die berühmtesten Geschichtsschreiber und Philosophen des Altertums, hier wirkten Baumeister, deren Ruhm unvergänglich ist.
Athen war auch die Wiege der Demokratie. Hier praktizierte man zuerst das Verhältnis von Herrschaft, das der Mehrheit des Demos, des Volkes, die politische Entscheidung überließ. Vom kleinen mykenischen Herrschersitz des 13. Jahrhunderts bis zur mächtigen Stadt in Hellas war es ein langer Weg:


Attica (http://plato-dialogues.org/tools/attica.htm)



Anfänge von Athen



Athen war eines der Machtzentren der mykenischen Kultur (1600 bis 1150 v. Chr.) Äußere Kennzeichen der mykenischen Königstümer waren stark befestigte Burganlagen. Die Mauern der Burganlagen waren aus rohen Steinblöcken zu gewaltigen Befestigungen zusammengefügt. Die Akropolis, die auf den Hügeln von Athen gelegene Burg, diente auch als Zufluchtsstätte für die Bevölkerung.
Die politische Macht ruhte im Adel, an dessen Spitze der König stand, der auch priesterliche Funktionen ausübte.
Nach Zusammenbruch der mykenischen Kultur um 1200 setzte eine neue Wanderbewegung ein, in deren Verlauf sich griechischen Stämme der ionischen Dialektgruppe unter anderem auf Attika niederließen. Die griechischen Stammesverbände waren noch zu keinem festen politischen Gemeinwesen zusammengefügt. 711 wurden die ionischen Gemeinwesen in Attika vereint.
An der Spitze des Gemeinwesens standen erbliche Könige. Der Adel beriet den König, entschied als Einzelkämpfer im Streitwagen Kriegs- und Beutezüge und bildete den Mittelpunkt des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Gestützt auf die Gefolgschaft von Freien und Abhängigen und seinen Landbesitz riß der Adel ab dem 8. Jahrhundert die politische Macht an sich.
Der Adel bestimmte die gesellschaftlichen Strukturen.
Neben der älteren Staatsform, dem Stammesverband, bildete sich ab dem 8. Jahrhundert die Polis; das Gemeinwesen mit städtischem Mittelpunkt.
Alle Bürger nahmen nun am öffentlichen Leben teil.
Um 650 bis 600 stieg Athen zur führenden Handelsmacht auf.
In Attika verdrängten Olivenkulturen immer mehr den Getreideanbau. Athen begann zu kolonisieren. Diese Kolonien wurden "Kleruchie" genannt. Sie waren eine Niederlassung attischer Bürger außerhalb Athens. Die Bürger einer Kolonie behielten das attische Bürgerrecht.
Recht wurde als Ausdruck vorgegebener göttlicher Ordnung angesehen, deren Normen auf den Gewohnheiten des Adels ruhten. Die Gesetzte waren also bereits vorhandene Bräuche, die nun nicht mehr subjektive durch adlige Herren ausgelegt werden konnte. Jedem Mitglied der Gemeinschaft wurden die ihm zustehenden Rechte eingeräumt. Freiwillige Abgaben von Wohlhabenden wurden zur Deckung von zusätzlichen Ausgaben des Gemeinwesen genutzt (z.B. die Ausrüstung von Schiffen und die Ausgestaltung von Festspielen).






Umbruch im 7. Jahrhundert



Das soziale Gleichgewicht war in Frage gestellt. Es gab wenige, sehr reiche Adlige und viele arme Bürger. Das führte zu Auseinandersetzungen. Viele Bauern verloren ihre Unabhängigkeit und ihren Besitz und wurden Sklaven.
Später spielte das Münzgeld eine große Rolle und durch den Verleih auf Zinsen und die Anlage von Geld im Bergbau wurden die Reichen immer reicher.
Grundlage der gesellschaftlichen Ordnung waren die Geschlechterverbände (Phratrien). Phratrien waren Kultgemeinschaften, die ihre eigenen göttlichen Beschützer verehrten. Ihnen mußte der attische Bürger angehören, wenn er seinen gesellschaftlichen Status wahren wollte. Mehrere Phratrien waren zu Phylen zusammengefaßt è den eigentlichen militärischen Verwaltungseinheiten.
Mit den Reformen des Kleisthenes (um 500 v. Chr.) wurden die nach Geschlechtern geordneten Phylen durch territorial gegliederte ersetzt.
Der Adel übte seine politische Macht über das Archonat und den Areopag aus. Die Archonten bildeten praktisch die "Regierung". Nach Ablauf der Dienstzeit kamen die Archonten in den Areopag, der die oberste Behörde mit weitreichender Kontrollfunktion war. Alle Beamten wurden für je ein Jahr Dienstzeit gewählt.
594/93 wurde Solon (ein Archont) mit den Vollmachten eines Schiedsrichters ausgestattet. Er war der Überzeugung, daß der Mensch durch sein Handeln Fehler beseitigen kann. Daraus resultierte für ihn, daß der Mensch regulierend in gesellschaftliche Abläufe eingreifen kann. Er führte einige Reformen durch:


Verbot von Anleihen mit persönlicher Haftung
Aufhebung der Schuldknechtschaft der Bauern
Erlaß der Schulden - Befreiung vieler Bauern
jeder kinderlose Bürger durfte sein Vermögen frei vererben
Kinder, die von ihren Eltern keine handwerkliche Ausbildung bekamen, mußten diese im Alter nicht mehr pflegen
Einteilung der Bürger in 4 Zensusklassen (Phylen) - die höchsten Ämter blieben der höchsten Zensusklasse überlassen

Viele Kleinbauern waren nun frei aber besitzlos. Insgesamt dienten diese Reformen aber zur Wiederherstellung der attischen Bürgerschaft, die nun in größerer Rechtssicherheit lebte. Trotzdem behielt der Adel die Macht.





Tyrannis



Machtkämpfe unter den Adligen führte zur Auflösung der Gesellschaftsordnung. Einzelne Adlige wollten die Alleinherrschaft. Eine solche Alleinherrschaft (Tyrannis) gründete sich auf Macht, Geschlecht, verarmte bäuerliche Schichten und Söldner. Der Tyrann betrachtete das Gemeinwesen als privaten Besitz.
Die Tyrannis bildete sich im ausgehenden 7. Jahrhundert weil sich aus dem wirtschaftlichen Wandel Spannungen ergaben. Die Tyrannis des Peistratos und seiner Söhne (561-510) bildete einen tiefen Einschnitt in der Verfassungsgeschichte im Übergang zur Polis.
Peistratos konnte Tyrann werden, weil die wirtschaftlichen Spannungen trotz der Reformen des Solons noch immer nicht beseitigt waren.
Der Adel war in der Tyrannis politisch entmachtet.
Eine Rückkehr zu Herrschaft der Adligen war ausgeschlossen, weil die Bürger gleiche politische Rechte forderten.
Auch nach dem Sturz der Tyrannis, die letztendlich eine Übergangsphase zwischen Oligarchie und Demokratie darstellt, strebten noch einzelne Bürger nach Macht. Perikles war vom 443-429 ununterbrochener Stratege. Hier spricht man von der Herrschaft eines Mannes (Demagogen), der sein Volk führt.




Entwicklung zur Demokratie


Nachdem die Tyrannen 510 vertrieben wurden, gab es wieder politische Machtkämpfe zwischen den adligen Geschlechtern. Kleisthenes führte eine Reform durch, bei der die Phylen zerstört wurden, damit der Adel keinen so großen Einfluß mehr haben konnte. Die Bindung von Kult an die Mitgliedschaft bei Phratrien wurde aufgehoben. Attika wurde neu "eingeteilt".
So gab es nach der Reform 100 Bezirke (sogenannte Demen),[siehe Anhang] die eine lokale Selbstverwaltung hatten und gleichzeitig Kultgemeinschaften waren. Die Demen führten Bürgerlisten. Ein attischer Bürger wurde nun nach seiner Wohngemeinde benannt. Es gab jetzt 10 Phylen, denen jeweils zehn Demen zugeordnet waren. Damit sich nicht wieder von einem bestimmten Geschlecht beherrschte Phylen bilden konnten, wurden die Phylen aus Trittyen gebildet: jede Phyle bestand aus einer Trittye aus den städtischen Zentrum von Athen, dem Landesinneren und der Küstenregion.
Die 10 Phylen sandten jeweils 50 Mitglieder in den Rat der Fünfhundert. Sie stellten ebenfalls ein Hoplitenregiment mit einem Strategen an der Spitze sowie neun Archonten und den Ratsschreiber. Innerhalb des Rates übernahmen die Vertreter einer Phyle für ein zehntel Jahr die Geschäftsleitung. Der Vorsitz in einer geschäftsführenden Phyle wechselte täglich. Zunächst waren die Kompetenzen des Rates der Fünfhundert noch eingeschränkt durch den Areopag. Der Rat der Fünfhundert erfüllte Aufgaben im Bereich der Volksversammlung und der Festlegung ihrer Tagesordnung. Die Strategen unterstanden anfangs noch dem Heeresführer im Archonat.
Die Adligen hielten die wichtigsten politischen Ämter inne, sie verloren aber durch die Reform ihre feste Gefolgschaft. Sie mußten nun um die breite Unterstützung durch das Volk werben. So wuchs die Bedeutung der Volksversammlung.
Der Ostrakismos (das Scherbengericht) sollte dazu beitragen, innere Streitigkeiten zu entscheiden. Dieses Abstimmungsverfahren wurde 488/87 das erste Mal durchgeführt und erforderte die Teilnahme von mindestens 6000 Bürgern. Derjenige, auf den die meisten Stimmen entfielen wurde für 10 Jahre verbannt.




Die Perserkriege und ihre Auswirkungen



Die expansive Politik des Perserreiches führte zu direkten Konfrontation mit dem Griechentum. Im zweiten Perserkrieg war der Vormarsch der Perser nicht aufzuhalten, so daß Athen von den Persern besetzt werden konnte. Doch der Stratege Themistokles schlug die persischen Flotte (in der Seeschlacht bei Salamis 480), weil er mit den wendigen Trieren den engen Raum geschickt nutzte.
Während der Perserkriege wurde der politische Einfluß des Archonats durch Reformen geschwächt. Die Strategen gelangten zu steigendem politischen Ansehen. Dadurch daß Themistokles eine Flotte geschaffen hatte, die hauptsächlich mit besitzlosen Theten bemannt war, konnte man den Wehrdienstleistenden die bürgerlichen Rechte nicht länger verwehren. Die Ausrüstung der Schiffe übernahmen die wohlhabenden Bürger. Dies war neben der Gestaltung der Feste die wichtigste Leitourgie. Wer in der Öffentlichkeit als Schiffs- oder Chorführer auftrat, gewann an Ansehen.
Die Flottenpolitik führte zum Aufstieg Athens als Seemacht. Innerhalb des ersten attischen Seebundes, der während der während der Perserkriege gegründet wurde, baute Athen seine herausragende Stellung zur Herrschaft aus.



Politische Gleichheit der Bürger



Durch die Reformen des Ephialtes 462/461 wurde der Areopag entmachtet. Er behielt zwar die Blutgerichtsbarkeit, verlor aber seinen Einfluß auf die Beamten und über die Verfassung. Kurze Zeit später stand auch der dritten Zensusklasse der Aufstieg zum Archonat offen. Perikles vollendete die Demokratie durch seinen Reformen (458-450):

Festlegung von Kriterien für den bürgerlichen Status
Einführung des Los-Verfahrens bei den meisten Ämtern
Einführung von Diäten - auch ärmere Bürger konnten nun am politischen Geschehen teilnehmen
"Trotzdem war Athen im Zeitalter des Perikles keinesfalls ein Wohlfahrts- und Versorgungsstaat. Durch den bescheidenen Zuschuß (Misthos) für die Ausübung öffentlicher Funktionen wurden Richter und Beamte keine "politischen Rentner".[laut K. Welei "Die griechische Polis"]
Nun herrschte eine politische Gleichheit der Bürger, weil der Oberschicht die wichtigsten Kompetenzen entzogen wurden und durch Diäten und das Losverfahren eine politische Chancengleichheit ermöglicht wurde.
Diese politische Ordnung, die sich in der Mitte des 5. Jahrhunderts entwickelte, wurde demokratia, Herrschaft des Volkes genannt. Allerdings hatten Frauen keine Bürgerrechte und konnten so auch nicht politisch aktiv werden.
Das Recht auf Grundbesitz war weitgehend ein Privileg des Bürgers. Obwohl damals in Athen viele Fremde wohnten, der Handel blühte und es auch ein hochentwickeltes Gewerbe gab, besaßen im 4. Jahrhundert immer noch die Bürger zu 75% den Grundbesitz.
Ein weiteres Gesetz von Perikles (451/50) bestimmte, daß man nur Bürger sein konnte, wenn beide Eltern Athener waren. So konnten kaum Fremde in die Bürgerschaft eindringen. Ein Bürger hatte keine direkten Steuern zu zahlen. Die Fremden mußten allerdings verschiedene Abgaben (Gewerbesteuer, Kopfsteuer, Vermögensabgaben) entrichten. Außerdem wurde bis zum Flottenbau jährlich der Ertrag der Silberminen von Laureion an die Bürger verteilt. Gelegentliche Getreideschenkungen und Zuwendungen reicher Bürger kamen hinzu.

Athen auf dem Höhepunkt,450 v.Chr. (http://www.lib.utexas.edu/maps/historical/shepherd/athenian_empire_450.jpg)


Wirtschaftliche und gesellschaftliche Grundlagen



Die Grundlage des wirtschaftlichen Lebens bildete die Landwirtschaft. Auch Gewerbe und Kleinhandel waren wichtig.
Kolonialgründungen dienten dem Abbau der Übervölkerung und waren Schritte, um die Versorgung sicherzustellen.
Seit dem 7. Jahrhundert konnte Athen nicht mehr den Bedarf an Grundnahrungsmitteln aus eigener landwirtschaftlichen Produktion decken. Die Importabhängigkeit stieg an, jedoch reichte der Export von Oliven, Öl, Wein, Keramik, Kunstgewerbe- und Luxusartikeln nicht aus, um den Import auszugleichen.
Es wurde "Wirtschaftspolitik" betrieben, weil die lokalen Märkte kontrolliert wurden, Zölle und Abgaben auf alle möglichen Güter erhoben wurden, und Höchstpreise festgelegt wurden. Mit anderen Staaten schloß man Verträge über Lieferungen von Rohstoffen und Bauholz ab. Die Abwicklung dieser Geschäfte wurde jedoch den Privatleuten überlassen. Die wirtschaftliche Aktivitäten waren politisch motiviert und dienten der Versorgung der Bevölkerung.
Wirtschaftliches Handeln orientierte sich nicht an der Steigerung der Produktivität oder der Ausweitung der Produktion, sondern nur an der Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung. So war Die Nahrungsmittelversorgung war in Athen ein ständiger Tagesordnungspunkt der Volksversammlung.
Die Erzeugnisse des täglichen Bedarfs wurden meistens in Athen selbst hergestellt. Der binnenwirtschaftliche Warenaustausch wurde meisten ohne Zwischenhandel getätigt. Der Außenhandel, der die Versorgung mit Verbrauchs- und Bedarfsgütern ergänzte, wurde den Matoiken, den Fremden überlassen. Matoiken waren ansässig gewordene Fremde, die Sondersteuern zu entrichten hatten. Die Bürger waren nur in der Rolle des Kreditgebers gegen hohe Zinsen.
Darlehen, die zu Produktionszwecken dienten, waren fast nicht bekannt. Ein wichtiger Grund war, daß die Bürger keine Zinsen untereinander nehmen wollten. Der negative Aspekt, der Kreditgeschäften anhaftete, zeigte sich darin, daß hauptsächlich Fremde, Freigelassene, Sklaven die Bankiers waren.
Der Seehandel nahm eine Sonderstellung ein. Er wurde ebenfalls hauptsächlich von Fremden abgewickelt. Es waren keine technologischen Fortschritte zu verzeichnen, weil es kaum Investitionen zur Steigerung der Produktivität gab. Es wurde höchstens Kapital in Arbeitskräfte an, meistens in Sklaven. Alle Gewinne wurden auf der Bank hinterlegt.
Dieses wirtschaftliche Handeln setze in Handel und Gewerbe tätige Sklaven und Fremde voraus. Der bürgerliche Status wurde durch Diäten und die Entbindung der täglichen Daseinsvorsorge gesichert.
"Wirtschaft" zählte zur privaten Sphäre, weil das Haus und die damit verbundene Wirtschaft Voraussetzungen dafür waren, daß der Hausherr sich als Bürger politisch betätigen konnte. Die verschiedenen Tätigkeiten und Berufe wurden nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit, Redlichkeit und Verhalten gegenüber Mitmenschen beurteilt.
Mit Landwirtschaft verband man die Vorstellung eines zum Lebensunterhalt ausreichenden Grundbesitzes. Das Kriterium der wirtschaftlichen Unabhängigkeit führte zu negativer Bewertung abhängiger, regelmäßiger Lohnarbeiter. Der soziale Status des Händlers war gemindert, weil man ihm betrügerische Absichten unterstellte. Zöllner, Geldverleiher, Schankwirte und Marktfrauen waren unbeliebt, weil sie sich den Haß ihrer Mitmenschen zuzogen oder wegen ihres schlechten Benehmens auf Ablehnung stießen.
Diese und andere soziologische Gesichtspunkte waren häufig Gegenstand der Komödie. Aristophanes setzte sich anschaulich und auch kritisch mit gesellschaftlichen Fragen auseinander.



Die politische Ordnung



Seit dem 5. Jahrhundert herrschte in Athen eine direkte Demokratie. "Politisches Handeln vollzog sich in den Organen der Polis, in denen die Gesamtheit der Bürger möglichst umfassend gegenwärtig war."[Geschichte "Dauer und Wandel" S.25]
"Das öffentliche Leben spielte sich vor den Augen aller ab, obwohl jeder Bereich seinen Platz hatte: Die Akropolis diente der Ausübung der Religion, die Agora (das eigentliche Zentrum der Polis) war die Bühne des politischen und sozialen Treibens. Hier traf sich auch die Volksversammlung und hier verkündeten die Richter ihre Urteile."[laut G. Caselli "Griechenland" S.22]
In der Volksversammlung und in den Volksgerichten konnten alle Bürger als Gleiche politisch handeln. In diesen Organen wurden Gesetze gemacht, an welche die anderen Organe gebunden waren. Der Rat der 500 rief die Volksversammlung ein und setzte die Tagesordnung fest, konnte aber die Handlungsvollmachten der Versammlung nicht beeinflussen. Die Volksgerichte entschieden in öffentlichen und privaten Prozessen in letzter Instanz. "Zu ihren Aufgaben zählte zum Beispiel:

Entscheidung über Krieg und Frieden
Verträge mit anderen Gemeinwesen
Verleihung und Anerkennung von Bürgerrechten
Wahl bzw. Losung der Beamten
Verwendungvon Staatseinnahmen
Gesetzgebung nach Vorlage von Entwürfen
teilweise Rechenschaftsablegung der Beamten
Funktion der Rechtssprechung "Die Volksversammlung trat während jeder Prytanie (Amtszeit der jeweils geschäftsführenden Phyle des Rates) zu vier ordentlichen Sitzungen zusammen; also 40 mal im Jahr." [laut Geschichte "Dauer und Wandel" S.25]
Wichtige Themen waren Abstimmungen über die Amtsführung der Beamten und die Beratung über die Getreideversorgung. Jedoch waren in der Regel wohl nicht mehr als 25% aller Bürger anwesend, weil viele Bürger auf dem Land lebten und deshalb am politischen Leben nicht teilnehmen konnten. Außerdem waren während des ersten attischen Seebundes viele Bürger (Beamte, Soldaten, Mitglieder der Flotte) außer Landes.
Da kein Bürger mehr als zweimal im Leben Ratsherr werden durfte, mußten während einer Generation etwa ein Viertel aller Bürger (7500) Mitglied des jährlich bestellten Rats werden.
Von den Einnahmen der Polis wurden fast 20000 Bürger unterhalten. (6000 Richter, 1600 Bogenschützen, 1200 Reiter, 2500 Hopliten und im Kriegszustand verschiedene Beamte). Die Bürger wurden also für ihre politischen Pflichten bezahlt. Die Ämter waren kollegial; also mit mehreren Amtsträgern besetzt. Weil jährlich gewechselt wurde, und die meisten Ämter nach dem Losverfahren vergeben wurden, waren Eigenmächtigkeiten so gut wie ausgeschlossen.
"Die politische Herrschaft der attischen Bürger erstreckte sich auch auf den ersten attischen Seebundes [...]Die Höhe der Tribute wurden vom attischen Demos ohne Mitwirkungs- und Einspruchsmöglichkeiten der Bündner festgesetzt." [laut Geschichte Dauer und Wandel S.26]
Athen profitierte durch die Tribute und den größten Teil der Kriegsbeute ebenso wie von den Zoll- und Hafengebühren.
Mit der Verlegung der Bundeskasse 453 nach Athen übernahm Athen die Herrschaft über den Bund. "Zu den Herrschaftsmitteln Athens zählte vor allem die Flotte." [laut Geschichte Dauer und Wandel S.26]




Kulturelle Blüte



"Zwischen Polis und Kult bestanden enge Beziehungen. Das politischen Gemeinwesen ruhte mit seinen Organisationen und Institutionen auf religiöser Grundlage: Familie, Phratie, Phyle, Ethnos und Polis waren durch jeweils gemeinsame Kulte miteinander verbunden." [laut "Geschichte Dauer und Wandel" S.27]
Praktisch jede öffentliche Handlung wurde mit einem Gebet eingeleitet. Neben der Staatsreligion gab es auch eine Volksreligion mit Hausgottheiten, die von den Familien verehrt wurden. Die Kultur fand ihren Ausdruck in der bildenen Kunst, in Architektur, Literatur, Philosophie, Sport, Musik und Wissenschaft. In den Gedichten Solons ging es um Gerechtigkeit in der Gesellschaft (politische Dichtung).
Der Staatstempel Athens, der Parthenon steht auf einem 10m hohen Fundament. Er wurde 447-438 erbaut. Im 6. Jahrhundert entstand in Athen die Tragödie. Sie hatte meistens das Verhältnis zwischen Göttern und Mensch zum Thema.
Parthenon Tragödie und Komödie gehörten zum Festprogramm der in Athen jährlich gefeierten Dionysien. Die Aufführungen waren Formen des Wettkampfs.
Die Agora von Athen war Zentrum des öffentlichen Lebens. In ihr entstanden zwischen 460 und 400 die meisten Kult- und Verwaltungsgebäude. Hier führte Sokrates häufig seine Gespräche.




Krise der Polis und peloponnesischer Krieg



Ausgelöst wurde der peloponnesischer Krieg durch die Streitigkeiten Athens mit Sparta und Korinth. Ab 413 war Athen das Hinterland abgesperrt und damit die Nahrungsmittelversorgung erschwert. 404 kapitulierte Athen. Athen löste den Seebund und die Kolonien auf.
378/77 gründete Athen den zweiten attischen Seebund, der die Seeherrschaft Athens wieder herstellte. Die Zahl der Bürger war deutlich zurückgegangen wodurch Freigelassene und Fremde an Einfluß gewinnen konnten.
In Makadonien und Griechenland wurde vom Geschlecht des Antigonos eine neue Monarchie errichtet (277 v. Chr.). Athen konnte sich aber von Makadonien lösen und blieb bis zur Einverleibung Griechenlands in das römische Reich 148 politisch bedeutungslos.

Quelle (http://ffm.junetz.de/work/referate/sozialwissenschaften/001.htm)

Der Zarewitsch
19.11.02, 14:29
Die Quellen zur spartanischen Geschichte kommen von antiken Historikern, die ausserhalb von Sparta lebten. Die Stadt hat nur einen Historiker hervorgebracht, der sich damit befasste. Die archäologischen Funde in der Stadt wurden Anfang des 20.Jahrhunderts ausgegraben. Doch in späteren Jahren wurde nicht mehr so intensiv gegraben, so dass viele historische Stätten wohl unauffindbar bleiben werden.

Homer nannte die Landschaft um Sparta Lakedaimon, das Volk Lakedaimonier. Die Landschaft besteht aus weit auseinander liegenden Hügeln und Tälern.Im Osten begrenzt das Parmonmassiv das Land, im Westen das Tagetosmassiv. Die Hügel waren in dieser Zeit von Wäldern bedeckt. Die Stadt liegt am Fluss Eurotas. Die Landschaft bildete eine natürliche Grenze für Sparta und schützte das Land, so dass Sparta jahrhundertelang ohne Stadtmauern existierte.

Die Ursprünge der Besiedlung Spartas liegen im Dunkeln. Antike Autoren nennen Dorier als Einwanderer, die sich im südlichen Peloponnes ansiedelten. Hier gab es Wasser, günstige Verbindungswege in nördlicher und südlicher Richtung, Acker- und Weideland.
In der Vorzeit breitete sich Sparta nach Süden aus. Die besiegte Bevölkerung musste die aufgeteilten Ländereien für die Herren in Sparta bewirtschaften Diese Bauern, Heloten genannt, versorgten den Stadtstaat. Die Bewohner des Umlandes von Sparta dienten der Stadt als Grenzwächter und wurden Perioiken genannt (=Umwohnenden).

Im 6. Jahrhundert folgten weitere Eroberungskriege. Die Spartaner betrachteten sich in dieser Zeit als Nachfahren der Homer-Helden, um damit ihre Machtansprüche auf den Peloponnes zu dokumentieren.
Zahlreiche Städte der Insel wurden zu Bündnispartnern - die Anfänge des Peolponnessischen Bundes.
Die Militärpolitik Spartas führte dazu, dass die Stadt ein Gebiet beherrschte, das drei Mal größer als der Athener Machtbereich war.

Der einflussreichste König von Sparta um 500 v. Chr. war Kleomenes. Er betrieb eine aktive Aussenpolitik, indem er in zahlreichen Konflikten sein Heer und seine Flotte eingreifen ließ. Seine erworbene Stärke sollte sich in der Zeit der Perserkriege 20 Jahre später bewähren.

Der starke Peloponnesische Bund übernahm daher das Kommando im Kampf gegen die Perser. Das Bündnis mit den anderen griechischen Verbündeten war stets labil. Als der Krieg vorbei war, kümmerte sich deshalb Sparta wieder um ihre Halbinsel. Der militärische Ruhm des Staates wurde noch dadurch erhöht, dass der König Leonidas zu einer Legende stilisiert wurde, nachdem er kämpfend bei den Thermopylen mit allen seinen Soldaten gefallen war.

Unter dem König Pausanias weitete sich der Einfluss bis Byzantion (478) aus, das er von den Persern befreit hatte. In der Folge nahmen die Konflikte zwischen Athen und Sparta weiter zu. Athen suchte und fand schließlich Verbündete auf der Halbinsel.

Um 435 v. Chr. eskalierten die Spannungen zwischen den beiden Stadtstaaten. Athen unterstützte eine Kolonie bei ihrem Aufstand gegen Sparta. Als sich eine Kolonie von Athen lösen wollte, ergriff Sparta die Gelegenheit, gegen Athen vorzugehen.
Die Propaganda Spartas bezeichnete den ausbrechenden Krieg als Kampf gegen die Tyrannei Athens und suchte dabei um Hilfe in Italien und Sizilien. Auch die Perser wurden als Verbündete umworben.
Zu Beginn des Krieges war Sparta an Land überlegen, auf der See herrschte Athen. Ab 431 überfielen die Spartaner und ihre Verbündeten mehrfach Attika. Es kam aber zu keiner entscheidenden Schlacht. Die Stadt Athen blieb in dieser Zeit unbehelligt.
430 herrschte in Athen die Pest, und die Stadt bat vergebens um Frieden. Die Athener versuchten in den folgenden Jahren den Peloponnes von See her zu blockieren. 421 schlossen Sparta und Athen Frieden, der jedoch nicht hielt.
418 kam es zur Schlacht bei Mantineia, die die Spartaner für sich entscheiden konnten. Doch sie beendete nicht den Krieg. Wenig später wurde die spartanische Flotte von den Athenern geschlagen. Die Perser unterstützten die Spartaner finanziell. Als die spartanische Flotte in einer Seeschlacht erfolgreich war, endete der Krieg 404 siegreich für den Peloponnesischen Bund.
Sparta hatte immer wieder betont, die Freiheit der Städte zu garantieren. Doch es kam anders. Sie besetzten zahlreiche Städte und es kam zu weiteren Aufständen und Kriegen. Der Sieg über Athen hatte der Stadt grossen Reichtum gebracht, der aber zwischen den Adelsfamilien zu Zwietracht führte. 371 verloren die Spartaner in einer Schlacht ihre Machtstellung. Der Peloponnesiche Bund zerfiel, weil viele Städte zu Athen überwechselten. Der Niedergang begann.
Das spartanische Militär war bedeutungslos geworden. Viele Soldaten dienten in den folgenden Jahrhunderten als Söldner in den verschiedensten Armeen der damals bekannten Welt und erhielten den Ruhm spartanischen Kriegertums.

Der Zarewitsch
19.11.02, 14:30
Lykurg

Historiker sind sich darüber uneinig, ob es den spartanischen Gesetztesreformer Lykurg überhaupt gegeben hat. Die antiken Quellen geben dazu unterschiedliche Angaben. Auch sind mögliche Lebensdaten umstritten. Es gibt Vermutungen, dass er um 800 v. Chr. gelebt haben könnte.
Sein Ziel war, die spartanische Gesellschaft zu reformieren, sie von Laster und Prunksucht und Ungerechtigkeit zu befreien.
Plutarch und Herodot berichten, dass Lykurg Kreta bereist habe und gesellschaftliche Einrichtungen der Insel nach Sparta eingeführt hat, d.h. die Trennung der Gesellschaft in Bauern und Kriegern, das Ephorat, die Gerusie, die Volksversammlung und die gemeinsamen Mahlzeiten. Ausserdem legte er die Regeln der Erziehung fest.

Der Reformer Lykurg ließ sich auch vom Orakel in Delphi in seinen Bestrebungen unterstützen. So kamen einige der Reformen angeblich direkt vom Orakel, waren also göttliche Anweisungen.Ein Orakel zur Regierungsform durch das Volk wurde Rhetra genannt, einer der ersten Verfassungen der Menschheit.
Lykurg soll auch verantwortlich für die Aufteilung der Ländereien gewesen sein. Damit es keine Zwietracht zwischen Vermögenden und weniger Reichen gab, sollte diese “Landreform” für Gleichheit sorgen.
Er verteilte das Land unter 6000 Spartiaten, später scheint es 9000 Spartiaten gegeben zu haben. Plutarch berichtet, dass jeder den gleichen Anteil bekommen haben soll.

Lykurg brachte den Spartanern auch eine neue Währung, das eiserne Geld, das nur in Sparta verwendet wurde.Die Spartiaten hatten deshalb bald keine Möglichkeiten Waren und Luxusgüter aus anderen griechischen Städten zu importieren, weil diese das Eisengeld nicht akzeptierten.

Spartiaten

Die Bürger des Staates der Lakedaimonier wurden Spartiaten bzw. Spartaner genannt. Ein Spartiate war in der Apella stimmberchtigt und war wählbar. Um Spartiate zu werden, brauchte man ausreichend Land und musste die gemeinsame Ausbildung (Agoge) haben und in den Zeltgemeinschaften (Syskenien) gelebt haben.
Der Spartiate finanzierte seine militärische Ausrüstung. Spartiate wurde man, wenn ein Junge von einem Bürger (in der Regel der Vater) als sein Sohn anerkannt wurde. Nahm ihn danach die Gemeinschaft auf, erhielt der neue Spartiate Land.
Ein Spartiate konnte seine gesellschaftliche Stellung verlieren, wenn er z.B. die Beiträge zu den gemeinsamen Mahlzeiten nicht mehr zahlen konnte. Er verlor dann auch seine politischen Rechte. Er konnte diese auch verlieren, wenn er im Krieg durch Feigheit auffiel.

Die Spartiaten lebten von den Ernten ihrer Ländereien. Die Arbeiten erledigten die Heloten. Die Spartaner zahlten aber aus den Erträgen ihrer Länder keine Steuern. Nur in Kriegszeiten wurden auch von ihnen Steuern erhoben.

An der Spitze der Spartaner standen mehrere Adelsfamilien, die ihre Herkunft auf die homerischen Helden zurückführten. Die Vermögensverhältnisse dieser Adelsfamilien waren sehr unterschiedlich. Die Anzahl der Spartiaten war nicht sehr hoch. Im Laufe der Jahrhunderte verringerte sich die Zahl spartanischer Bürger, woran auch die zahllosen Kriege zum Teil schuld waren.
Antike Historiker berichten, dass es zur Zeit der Perserkriege 8000 Bürger gab. Um 350 gab es nur noch 700 Spartiaten. Ein weiterer Grund war auch die geringe Geburtenrate, weil die Männer oft sehr spät heirateten. Die Familien versuchten außerdem, den Besitz zusammen zu halten. Viele Kinder bedeuteten eben auch viele Erben.

Neben den Spartiaten gab es die Neodomaden. Sie waren Bauern, die für ihre militärischen Verdienste die Freiheit erhielten. Sie erhielten aber keine politischen Rechte.

Die Mothakes waren uneheliche Söhne von Spartiaten. Auch sie hatten keine Bürgerrechte, nahmen aber an der staatlichen Erziehung teil und dienten beim Heer.

Perioiken

Die Perioiken waren Bewohner des Umlandes von Sparta und lebten in den Grenzorten Lakoniens. Sie waren freie Einwohner, die auch an den Kriegszügen teilnahmen. Am Ende des 5. Jahrhunderts konnten sie auch höhere militärische Ränge einnehmen. Privatrechtliche Unterschiede zu den Spartiaten gab es für sie nicht. Sie hatten aber keine politischen Rechte.
Die Herkunft der Perioiken ist unklar. Man nimmt an, dass sie von dorischen Einwanderern abstammten. Im Laufe der Zeit übernahmen sie die Aufgabe als Grenzposten.
Sie lebten vom Handwerk und von der Landwirtschaft. Einige von ihnen waren auch erfolgreich im Seehandel. Sparta mischte sich wenig in die Lebensweise der Perioiken ein. Rebellionen gegen Sparta waren deshalb über Jahrhunderte unbekannt.
Die Archäologen fanden wenig Hinweise auf diese Gesellschaftsschicht, da die antiken Autoren vorzugsweise das mächtige Sparta beobachteten.

Heloten

Die Heloten stammten aus der vordorischen Zeit. Der Begriff bedeutet “Gefangene” und spiegelte damit die Unterwerfung der einheimischen Bevölkerung durch die Lakedaimonier wider. Die Heloten waren Bauern, die für die Spartiaten das Land bestellten und Abgaben an ihre Herren liefern mussten. Die Heloten gehörten dem Staat und ihrem jeweiligen Besitzer. Ein Helote konnte deshalb von seinem Besitzer nicht freigelassen werden. Freilassungen gab es erst, als Sparta mehr Soldaten brauchte. Produzierte ein Helote mehr als er Abgaben zu entrichten hatte, gehörte der Überschuss ihm.
Spartiaten und Heloten sorgten also für den Bestand des Landes, die Spartiaten als Politiker und Militärs und die Heloten als Versorger der Bevölkerung.

Heloten dienten in den Kriegen ihren Herren auch als Leichtbewaffnete und sorgten für die Verpflegung. Auch als Matrosen wurden Heloten eingesetzt.
Die Heloten waren keine homogene Gemeinschaft. Die Bauern Lakoniens dienten ihren Herren in relativer Sicherheit und Verbundenheit. Die Heloten Messeniens, dass von Sparta im 7.Jahrhundert unterworfen wurde, wurden von den Spartiaten nachdrücklich ausgebeutet. Entsprechend gab es hier auch zahlreiche Aufstände gegen die Unterdrücker.

Der Zarewitsch
19.11.02, 14:31
Könige

Sparta wurde von zwei Königen regiert. Der genaue Grund für diese Regierungsform ist unbekannt. Beide waren die obersten Priester des Staates und die unumstrittenen Feldherren im Krieg.
Der König beherbergte während der Kriege seinen Stab im Zelt. Dieser war verantwortlich für die Verpflegung und Bedienung. Das waren die Anfänge der spartanischen Zeltgemeinschaften. Unter Kleomenes I. wurde es durchgesetzt, dass aber nur ein König den Kriegszug befehligen sollte (505 v. Chr.). Die Volksversammlung rief den Krieg aus und das Volk wählte den König, der Oberbefehlshaber sein sollte.
Erfolgreiche Heerführer, die auch genug Beute gemacht hatten, wurden auch für weitere Kriege gewählt. diese Erfolge bestimmten auch den innenpolitischen Einfluss des Königs.

Die beiden Königshäuser waren immer bemüht, die Dynastie zu erhalten. Blieb die Ehe eines Königs kinderlos, konnte er eine oder mehrere Frauen heiraten. Dieses Doppelkönigtum war unabdingbar für die Existenz und das Selbstverständnis des Landes.

Trotzdem herrschte zwischen den beiden Königen und deren Familien nicht immer Einigkeit. Es kam bei politischen Auseinandersetzungen Verurteilungen und Verbannungen unterlegener Könige.

Gerusie

Die Gerusie war die Versammlung der Geronten, der Ältesten Spartas. In der Antike wurden alte Männer nicht ausgegrenzt. Der Mann blickte auf lange Lebenserfahrungen zurück, und sein Rat war in der Gemeinschaft erwünscht. Am Anfang war die Gerusie ein Ältestenrat, dessen Mitglieder aus den angesehenen Familien Lakoniens stammten. Die Verwandten der Könige waren in dieser Versammlung ebenfalls vertreten.

Später wurde das Mindestalter für die Geronten auf 60 Jahre betimmt. Die Spartiaten verließen in diesem Alter das Militär und hatten die Möglichkeit dem Gemeinwesen mit ihrem Rat beizustehen. Die Versammlung umfasste 30 Mitglieder, dazu gehörten auch die Könige. Die Mitglieder wurden auf Lebenszeit von der Volksversammlung gewählt. Die Gerusie war beratend tätig, die Volksversammlung folgte in der Regel den Vorschlägen der Alten.
Der Ältestenrat war auch für die Rechtsprechung im privaten wie staatlichen Bereich verantwortlich. So verhängten sie auch Urteile gegen Könige.

Apella

Die jungen Männer wurden in der jährlichen Volksversammlung in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen. Die Apella tagte in der Frühzeit ein Mal im Jahr, später schien es monatliche Sitzungen gegeben zu haben. Die stimmberechtigten Mitglieder mussten mindestens 20 Jahre alt, Bürger oder Krieger sein. Die Entscheidungen wurden nicht durch Handheben gezeigt, sondern die Mitglieder versammelten sich bei Abstimmungen an verschiedenen Plätzen.
Wie viele Mitglieder die Apella hatte, ist unbekannt.Die Versammlung folgten in ihren Entscheidungen in der Regel dem Rat der Geronten.

Ephorat

Die Funktion des Ephorat ist auch nicht genau bekannt. Die Könige überliessen den Ephoren Teile der zivilen Rechtsprechung.
Diese Beamten überwachten die Ernährung und die Gesundheit, wie auch das Aussehen der jungen Männer.
Die Könige und das Ephorat waren Garanten für den Bestand des Staates, diese Aufgabe wurde zwischen diesen beiden Institutionen durch einen monatlichen Eid stets aufs Neue bekräftigt. Es wurden jedes Jahr fünf Ephoren gewählt. Ihre Entscheidungen fällten sie mehrheitlich in ihrem Gremium.
Die Ephoren wurden im Laufe der zeit zu einflussrteichen Beamten. Zwei von ihnen begleiteten auch die Könige bei deren Kriegszügen. Ob das der Überwachung des Herrschers diente, ist ebenso unbekannt.
Die Ephoren traten auch als Ankläger in schweren Vergehen und staatlichen Prozessen in der Gerusie auf. Unter der Herrschaft der Makedonier und später und den Römern verschwand das Ephorat aus dem Leben Spartas.

Harmosten und Nauarchen

Die Spartaner eroberten in ihren Kriegen zahllose Siedlungen. Diese wurden durch Garnisonen gesichert. Der Standortkommandant wurde Harmost genannt. Sie konnten als ernannte Beamte auf Widerruf in ihren Gebieten die spartanische Politik eigenverantwortlich durchsetzen.
Die Harmosten fielen aber oft dadurch auf, dass sie sich bereicherten und die zivile Bevölkerung unterjochten.

Die Flottenkommandanten, Nauarchen genannt, erhielten nach dem Peloponnesischen Krieg größeren Einfluss, nachdem die Seemacht Spartas über Athens Flotte gesiegt hatte. Ein Nauarch amtierte aber nur ein Jahr, und er musste Spartiate sein. Die Flotte verlor ihre errungene Machtstellung 371, als die Athener ihre Seemachtstellung zurückgewannen.

Erziehung

Die spartanische Gemeinschaft regelte rigoros das Leben der Menschen. Neugeborene wurden einer Kommission vorgestellt, die dann entschied, ob das Kind am Leben bleiben durfte. Erschien das Kind als nicht “lebensfähig”, weil es z.B. behindert war, wurde es ausgesetzt und verhungerte dann fast immer elendig.
Bis zum 8. Lebensjahr lebten die Jungen in ihrer Familie. Danach wurden sie in eine Gruppe, eine so genannte “Herde” aufgenommen. Hier lebten sie in der Gemeinschaft, übten sich in kriegerischen Disziplinen und beugten sich bedingungslos den Eirenes, den Befehlshabern der Gruppe.

Die Jungen wurden auch in der Debattierkunst geschult. Die Reden sollten kurz und treffend sein, daher der Ausdruck “lakonische” Rede und Sprache.

Das Zusammenleben der Jungen, ihre Bindung an erwachsene Männer führte oft zu homosexuellen Verbindungen, die von der Gesellschaft und auch der Religion geduldet und gefördert wurde.

Von der jugendlichen Erziehung in der Agoge wechselte der junge Mann in eine so genannte Zeltgemeinschaft, die ebenfalls zu einer festen Gruppenbindung beitragen sollte. Bis zum 60. Lebensjahr blieb der Mann für das Militär dann tätig und war stimmberechtigt in der Volksversammlung.

Eine Kennzeichen der Zeltgemeinschaften (Syskenien) waren die gemeinsamen Mahlzeiten ihrer Mitglieder. Diese Zeltgemeinschaften bildeten auch die kleinste militärische Einheit. Die Gemeinschaft entschied auch darüber, wer aufgenommen wurde. Man konnte auch ausgeschlossen werden. Wer seine finanziellen Beiträge zur Gemeinschaft nicht mehr aufbringen konnte, wurde ausgeschlossen. Der Spartiate verlor dann auch seine Bürgerrechte. Auch Feigheit im Krieg führte zum Ausschluss.

Religion

Die Religion der Spartaner ähnelte in weiten Teilen der der übrigen Griechen. Im Gegensatz zu den anderen griechischen Ländern genossen die Priester in Sparta besondere Wertschätzung. Religiöse Kultstätten, wie das Orakel von Delphi, hatten überregionale Bedeutung. Die beiden Könige Spartas waren auch Priester des Zeus. Athene war die Schutzpatronin der Stadt und auch Sinnbild für die Krieger Lakoniens. Artemis wurde von weiten Teilen der Bevölkerung verehrt.
Apollon wurde während der Karneien-Festlichkeiten geehrt. In dieser Zeit ruhte in Sparta das öffentliche Leben, und es durften auch keine Kriege geführt werden.

Die Spartaner waren ein streng religiöses Volk. Bei ihren vielen Kriegszügen wurden auch stets die Götter um Gelingen gebeten. Waren die Omen ungünstig, brach man den Feldzug ab.
Kriegszüge wurden auch abgebrochen, wenn es Erdbeben gab. Die Lakedomaier sahen darin Warnungen des Gottes Poseidon.

Quelle (http://www.meinebibliothek.de/Texte/html/sparta.html)

Der Zarewitsch
19.11.02, 14:42
Aus von Norden einwandernden indogermanischen Stämmen, der kretischen Kultur und kulturellen Anteilen aus Kleinasien erwächst die griechische Kultur mit ihren Stadtstaaten (Polis).
Vom Orient werden übernommen: Getreideanbau, Metallbearbeitung (Kupfer, Bronze, Eisen), Steinbaukunst, Bau von rechteckigen Wohnhäusern mit Vorhalle (Megaron), Stadt als Siedlungsform, Waffentypen, und das Alphabet.

um 3000 vuZ Troja
Älteste Burgen von Troja enstehen. Troja I mit Megaronhäusern, Troja II, das in einer gewaltigen Feuersbrunst untergeht. (historisches Vorbild des trojanischen Krieges?).
1871 macht Schliemann erste Funde am Hügel Hissarlik am Hellespont (Dardanellen)

um 2500 vuZ Kreta
Anfänge höherer Kultur auf Kreta, nach dem König Minos benannt als kretisch-minoische Kultur. Farbenfrohe Keramik. Verwirrender Bau der Palastanlagen in Knossos und Phaistos (Sage vom Labyrinth des Stiergottes Minotaurus und vom Ariadnefaden).

Handel und religiöser Austausch mit Ägypten

Schrift Kretas bis heute nicht entziffert. (Linear A)

um 1700 vuZ Kreta
Zerstörung durch Erdbeben und Neubau der kretischen Paläste. Kunsthandwerk naturalistisch ohne Monumentalität.

Naturreligion, heilige Bezirke und Bäume, Prozessionen und Stierspiele, Überwiegend weibliche Gottheiten

Kretische Gesandte am Hofe des ägyptischen Neuen Reiches. Ausstrahlung der minoischen Kultur auf das griechische Festland.

um 1700 vuZ Griechenland
Einwanderung der indogermanischen Frühgriechen, Ausbreitung bis Kreta und Zypern.

um 1600 vuZ Griechenland
Schachtgräber von Mykenä mit Goldbeigaben im minoischen Stil.

Verschmelzung mit der Urbevölkerung, Übernahme vorgriechischer Gottheiten: Athene, Hera, Letho, Aphrodite, Artemis, Apollo, Hephaistos. (Schwab, Sagen des klassischen Altertums)

Übernahme der kretischen Schrift. (Linear B)

um 1400 vuZ Kreta
Zerstörung der Palaststädte Kretas, Ende der minoischen Kultur.

um 1400 vuZ Griechenland
Hochblüte der frühgriechischen (mykenischen) Kultur

um 1300 vuZ Griechenland
Kriegstechnik: Streitwagen wird eingeführt

Burganlagen (Mykenä, Löwentor und Tyrins), Monumentalbauten, Kuppelgräber (Schatzhaus des Atreus in Mykenä) als Totenkult für Herrscher.
Vorrangstellung des Königs von Mykenä
Reger Austausch mit dem Orient, Sizilien, und Nordeuropa (Bernsteinhandel)

Troja Burg VI / VIIa

Griechenland
Mykenische Fürstensitze: Akropolis in Athen, Pylos, Orchomenos (in Böotien und Thessalien)



Geburt und Ausbreitung des Hellenismus

um 1200 vuZ Troja / Griechenland
Illyrische "Seevölker" wandern im Mittelmeer. Untergang der mykenischen Kultur. Zerstörung von Troja VIIa, Die Eroberer verschmelzen mit der griechischen Bevölkerung und gründen neue Staaten: Argos, Sparta, Korinth ((Dorische Wanderung)

um 900 vuZ Griechenland Der streng geometrische griechische Vasenstil entsteht.
Vorrang des kriegerischen Adels.
Leichenspiele, Religion der olympischen Götter. Orakel von Dodona uund Delphi.
Heldenepen Homers. (erhalten sind Ilias und Odyssee
Besiedelung der Westküste Kleinasiens (Smyrna und Lesbos). Ionien mit Milet,Ephesus, Chios und Samos. Doris mit Halikarnassos, Knidos, Rhodos, Kos. Dorisierung Kretas. Entstehung der Stadtstaaten (Polis)
Um 800 vuZ Griechenland Niedergang des griechischen Mittelalters, Fehdewesen, Wilkürherrschaft des Adels, Ruf nach Gerechtigkeit und Ordnung.

Dichtung des Hesiod ( Götterlehre, Lob der Landarbeit)
Kriegsflotten aus Dreiruderern (Trieren, Triremen)
um 776 vuZ Griechenland Beginn der olympischen Spiele. Diese wurden alle 4 Jahre beim Heiligtum des Götterkönigs Zeus in Olympia (Landschaft Elis) abgehalten. Ausser ihnen gab es Isthmische Spiele (Korinth), Nemeische Spiele (Nemea bei Korinth), Pytische Spiele ( Delphi)

Gesetzgebung Lykurgs im dorischen Sparta, infolge Neuordnung des Heerwesens.
Die Vollbürger Spartas (Spartiaten) tragen das neugestaltete Kriegswesen. Geburt der Idee des Staates, der von gleichberechtigten Bürger.
Taktik der Phalanx (Walze), einer grossen und disziplinierten Masse schwerbeffneten Fussvolks. Die alten Einzelkämpfer unterliegen.

seit 754 vuZ Griechenland /Sparta
Neben das erblichen Königtum treten 5 jährlich gewählte "Ephoren" als Bürgervertreter.
28 Geronten (Rat der Alten) stehen dem König zu Seite. Spartiaten können nur begüterte Bürger werden (Oberschicht).

Die spartanische Jugend wird kaserniert und unterliegt hartem miltärischem Drill. Homoerotische Neigungen während der Kasernierung sind verbreitet und gelten als militärisch leistungsfördernd.
Heloten (politisch rechtlose Staatssklaven) bewirtschaften das Umland. Perioken (Umwohner Spartas, keine Vollbürger) treiben Handel und Gewerbe, zahlen Abgaben und müssen Wehrdienst leisten.
Eisengeld wird eingeführt

um 720 vuZ Griechenland /Sparta Spartiaten unterwerfen das dorische Messenien ( 1. Messenischer Krieg). Die Besiegten werden zu Heloten. Ein Aufstand scheitert an den überlegenen spartanischen Kriegsttechniken (2. Messenischer Krieg)
um 750 - 650 vuZ Griechenland Kolonisation durch Griechenland im Mittelmeer. (Sizilien, Unteritalien, die meisten Küstenstädte des Mittelmeers und des schwarzen Meeres. Wichtige griechische Gründungen: Syrakus, Tarent, Byzanz, Massilia (Marseille), Kyrene.
Blütezeit Ioniens, lockere Abhängigkeit von den Lydiern.
Der phönizische Handel wird verdrängt ( Ausnahme Karthago).
Geldwirtschaft durch Erfindung der Münze in Lydien. Verschuldung des Bauerntums.
Folge: Schuldknechtschaft, Sklavenhandel.
ab 740 vuZ Griechenland Orientalisierender Kunststil, steinerne Monumentalbauten (Tempelbau, Statuenplastik) im Isthmusgebiet und in Ionien.
Erste deutliche Hinwendung der Kunst zur Persönlichkeit.Dichtung: Archilochos, Sappho, Alkaios, Tyrtaios von Sparta, Solon von Athen, Ibykos, Anakreon u.a.
Sogenannte 7 Weise (Philosophen)
seit 650 vuZ Griechenland Ehrgeizige Adlige erheben sich an der Spitze der Unzufriedenen zu Tyrannen. Beziehungen zu orientalischen Fürsten (Beispiel Polykrates von Samos zum Pharao Amasis von Ägypten.
um 530 vuZ Griechenland Zur Vermeidung der Tyrannis erstreben Adlige Opponenten einen Rechtsstaat freier Bürger. Tyrannenmord wird sittliche Pflicht und belohnt wie ein olympischer Sieg.
Aufschwung des Weingottes Dyonisos (Bacchus). Griechische Mysterienreligion entsteht (Geheimkulte), z.B. zu Ehren der Erdgöttin Demeter (Ceres) in Eleusis, Dadurch soll ein Leben nach dem Tode im Elysium erreicht werden. Kult des Apollo von Delphi (Forderung nach Reinheit und Masshalten)ist mit der Orakelerteilung verbunden.
Neue Dichtungsgattungen Tragödie und Komödie entstehen
um 585 vuZ Griechenland Thales von Milet sagt zum ersten Mal eine Sonnenfinsternis voraus (28.Mai 585).
In Ionien treten erste Philosophen auf. Bedeutende Vertreter der frühen griechischen Philosophie: Pythagoras, Xenophanes, Heraklit, Parmenides, Empedokles.
Aufstieg Athens und Spartas
683 vuZ Griechenland /Athen In Athen hat der Adel das Königtum zum Jahramt gemacht (Archontat).
621vuZ Griechenland /Athen Eine Wirtschaftskrise muss bekämpft werden: Drakon tut dies durch Gesetze von "drakonischer" Strenge, die nichts fruchten.
594 vuZ Griechenland /Athen Solon gelingt während seines Archontats der Wandel durch Schuldenerlass mit Loskauf der versklavten Bauern. Aufgrund seiner Gesetze wird Solon den 7 Weisen zugezählt.
Einteilung der Bürgerschaft in 4 Vermögensklassen (Timokratie):Nur aus der ersten Klasse können die 9 Archonten gewählt werden. Die Volksversammlung (Ekklesia) bildet einen Ausschuss (Rat der 400), der die Staatsgeschäfte führt. Staatsaufsicht führt der Staatsgerichtshof (Aeropag) der sich aus gewesenen Archonten zusammensetzt.

560 vuZ Griechenland /Athen Peisisstratos will sich zum Tyrannen machen, scheitert jedoch
Griechenland /Athen Blütezeit der archaischen Vasenmalerei.
um 534 vuZ Griechenland /Athen Handelsverbindungen nach Etrurien und Südrussland.
Zurückdrängung des Adels, Förderung der Bauern
um 550 vuZ Griechenland /Sparta Sparta begründet den Peloponnesischen Bund und wird zur Vormacht in Griechenland. Zusammen mit Delphi bekämpft es die Tyrannis.
545 vuZ Griechenland /Sparta Unterwerfung Ioniens durch die Perser
514 vuZ Griechenland /Athen Vertreibung des Hippias, der das Volk zugunsten der Tyrannen entpolitisieren will. Kleisthenes stellt die Demokratie wieder her.
508/507 vuZ Griechenland /Athen Die Lohnarbeiter (Theten) erhalten Zutritt zur Volksversammlung (Ekklesia) und zum Geschworenengericht (Helasia). Rat der 500. Personen, die unter dem Verdacht stehen die Tyrannis anzustreben, können durch das Scherbengericht (Ostrakismos) 10 Jahre aus dem Lande verbannt werden. Der attische Volksstaat wird massgebende Macht in MIttelgriechenland.
Blütezeit Griechenlands
500 - 338 vuZ Griechenland /Athen In Zusammenstössen mit dem persischen Weltreich bleibt Griechenland siegreich. Athen wird bedeutende Seemacht, tritt geistig und politisch an die Spitze Griechenlands. (Höhepunkt des Einflusses unter Perikles). Infolge attischen Vormachtstrebens schwere Auseinadersetzungen mit Sparta und Korinth (Peloponnesischer Krieg). Die hellenischen Mächte erschöpfen sich im Kampf zwischen Gewalt und Freiheit. Gegen Ende dieser Periode gewinnt die makedonische Monarchie die Herrschaft in Hellas.
500-494 vuZ Perserkriege
Athen / Sparta 495 Ionischer Aufstand gegen die Perser scheitert. Seesieg der Perser bei Milet. Milet zerstört.
493 In Piräus (Hafen von Athen) wird eine moderne Flotte zur Abwehr der Perser gebaut.
490 See-Expedition der Perser gegen Athen. Sieg der Athener bei Marathon.
Nach dem Tode des Darius I. wird Xerxes perischer König. Er rüstet gegen Griechenland und verbündet sich mit Karthago.
Die Athener verstärken ihre Flotte und setzen Theten als Ruderer ein, die dadurch Vollbürgerrechte erwerben (Stärkung der Demokratie).

480 August: Heldentod des Spartanerkönigs Leonidas mit 300 Spartiaten am Themopylenpass. Xerxes lässt Athen verbrennen.
480 September: Entscheidender Seesieg der griechischen Flotte bei Salamis unter dem Athener Themistokles und dem Spartaner Eurybiades.
479 die Perser werden auch zu Lande geschlagen (Platäa) und müssen sich nach Asien zurückziehen.
477 Gründung des attisch -delischen Seebundes gegen die Perser. Themistokles wird verbannt und flieht zu den Persern.

464 vuZ Griechenland /Athen Blütezeit der Kunst: Chorlyriker Simonides und Pindar, Tragiker Aischylos, Maler Polygnot.
461vuZ Griechenland /Athen
Sparta Sparta: Erdbeben, Erhebung der Messenier, Athen sendet Kimon zur Unterstützung.
Athen: Perikles und Ephialtes setzen demokratische Reformen durch (u.a. Beseitigung der Staatsaufsicht durch den Aeropag). Kimon wird nach seiner Rückkehr verbannt, das Bündnis mit Sparta gelöst.
454 vuZ Griechenland / Athen Griechische Flotte in Ägypten durch die Perser vernichtet, Kimon auf Cypern gefallen.
Perikles verhandelt ein Abkommen das die Ionier faktisch der persischen Oberhoheit entzieht.
448 vuZ Griechenland Ende der Perserkriege (Kallias-Friede)

Der Zarewitsch
19.11.02, 14:43
448-431 vuZ Zeittalter des Perikles ("Goldenes Zeitalter")
Athen Athen ist politischer und geistig-kultureller Mittelpunkt der Welt geworden. Die Demokratie wird zur herrschenden Staatsform. Die Bevölkerungsteile die von der Arbeit leben, erhalten durch die Einführung von Tagegeldern (Diäten) die Möglichkeit, ohne Verdienstausfall ihre politischen Rechte (z.B. Geschworenengericht) auszuüben.
447 vuZ Athen Beginn der Erbauung des Parthenon auf der zum Heiligtum umgestalteten Akropolis. Das Goldelfenbeinbild der Stadtgöttin Athena von Phidias wird hier aufgestellt.
446 vuZ Athen / Sparta 30jähriger Friede zwischen Athen und Sparta. Sparta erhält die Hegemonie zu Lande, Athen die zur See. Das Attische Seereich entsteht, Südrussland wird zur Kornkammer Athens.
443 vuZ Athen Perikles triumphiert durch Scherbengericht endgültig über seine Gegner und wird 15 mal jährlich zum Feldherrn (Strategen) gewählt.
Thukidydes schreibt: "Seinem Namen nach ist Athen eine Demokratie (Volksherrschaft) in Wirklichkeit aber die Herrschaft seines ersten Mannes! Volk und Staatslenker sind jedoch in grosser Harmonie. Die Wohlhabenden tragen durch freiwillige Leistungen (Liturgien) den grössten Teil der Staatslasten. Die Sklaverei hat kaum noch Bedeutung. Kultur der Freiheit in allen Lebensbereichen.

Die Religion behauptet ihre führende Stellung im Geistesleben.
In dieser Zeit wirken: Sophokles und Euripides ( Tragiker)
und Herodot und Thukidydes, Anaxagoras, Protagoras und Sokrates (Philosophen), Hippokrates (Arzt)
444 vuZ Athen Perikles gründet die Pflanzstadt Thurii in Unteritalien und besegelt das Schwarze Meer.
441 - 439 vuZ Athen Ein Aufstand auf der Insel Samos wird niedergeworfen
Athen Das Attische Seereich wir zum einheitlichen Münz- Wirtschafts- und Rechtsgebiet.
Ansiedlung von "Kleruchen" auf bundesgenössischen Boden in der Ägäis sichert die Herrschaft Athens. Die Bündner sind Athen tributpflichtig.
Der künstlerische Ausbau der Akropolis (Propyläen, Parthenon) bedeutet auch Arbeitsbeschaffung für die Bevölkerung.
Ausgang der hellenischen Geschichte
431-409 vuZ Athen / Sparta Peloponnesischer Krieg zwischen Athen und Sparta. Auslöser ist der Verlust der Vormachtstellung Spartas und der Konkurrenz zu den übrigen hellenistischen Seehandelsstaaten (Korinth, Megara u.a.)
433 vuZ Athen / Sparta Athen greift in einen Konflikt Korinths mit seiner Kolonie Korfu (Korkyra) ein. Korinth seinerseits bezieht Partei in einem Konflikt zwischen Athen und seiner Pflanzstadt Potidäa.
432 vuZ Athen / Sparta Der Peloponnesische Bund beschliesst in Sparta gegen Warnung des Königs Archidamos den Krieg gegen Athen. Theben und Delphi auf Seiten Spartas. Perikles gewinnt Athener für defensive Kriegsführung: Ermattungsstrategie hinter der "Langen Mauer" zu Lande; Flottenangriffe auf die peloponnesischen Küsten, wenn Spartaner in Attika einfallen.
429 vuZ Athen Pest in Athen, Tod des PeriklesSein Nachfolger als Volksführer (Demagogen), besonders Kleon, handeln weniger massvoll.
427 vuZ Athen Grausame Strafe der Athener für den Abfall der Stadt Mytilene auf Lesbos.
Opposition der der attischen Kommödie ( Aristophanes) gegen Kleon.
Sophisten verkünden neue Moral, die an Stelle von Recht Gewalt setzt.
425 vuZ Athen / Sparta Athener besetzen Pylos und Sphakteria. Kleon weist spartanisches Friedensangebot zurück. Der Spartaner Brasidas besetzt Amphipolis, den wichtigsten Stützpunkt Athens in der nördlichen Ägäis.
422 vuZ Athen / Sparta Beim Versuch der Rüvckeroberung von Amphipolis fallen Kleon und Brasidas.
421 vuZ Athen / Sparta Friede des Nikias: Wiederherstellung des Vorkriegszustandes. Übergewicht Athens. Der sophistische Alkibiades will durch kriegerische Erfolge die Staatsführung gegen Nikias gewinnen.
418 vuZ Athen / Sparta Sieg der Spartaner bei Mantinea über Athener und die verbündeten Argiver.
417 vuZ Athen Alkibiades entzieht sich dem Scherbengericht (letzter Ostrakismos)
415-413 vuZ Athen Alkibiades treibt Athen zum Kriegszug nach Sizilien gegen Syrakus und wird gestürzt.
Nikias belagert Syrakus. Alkibiades flüchtet nach Sparta und veranlasst spartanische Hilfe für Syrakus.
413 vuZ Athen / Sparta Erneuter Kriegsausbruch Athen/ Sparta. Spartaner besetzen die Festung Dekeleia bei Athen.
Niederlage der attischen Flotte und des attischen Heeres in Sizilien. Hinrichtung des Nikias in Syrakus
412 vuZ Athen Alkibiades gewinnt die Hilfe Persiens für Sparta zum Krieg gegen Athen gegen Preisgabe Ioniens
411 vuZ Athen In Athen gewinnen oligarchische Demokratiegegner die Macht (Staatsstreich der 400). Zwist zwischen Alkibiades und den Spartanern. Wiederherstellung der Demokratie in Athen. Alkibiades kehrt nach Athen zurück.

410 vuZ Athen Alkibiades besiegt die Spartaner bei Kyzikos und kehrt im Triumph nach Athen zurück.
407 vuZ Athen / Sparta Nach einer Niederlage gegen den Spartaner Lysander wird Alkibiades erneut vertrieben.
406 vuZ Athen Seeschlacht bei den Arginusen: Letzter Seesieg Athens. Gegen die siegreichen Feldherren wird nach Rückkehr der Prozess eröffnet. Athen hat sich von der Demokratie zur Pöbelherrschaft (Ochlokratie) gewandelt.
Opposition des Philosophen Sokrates
405 vuZ Athen / Sparta Lysander vernichtet die attische Flotte bei Aigospotamoi am Hellespont. Einschliessing Athens zu Wasser und zu Lande.
404 vuZ Athen Kapitulation Athens. Niederreissung der "Langen Mauer". Ende des Attischen Seereiches. Abschaffung der Demokratie. Einsetzung der 30 Tyrannen.
403 vuZ Athen Tyrannis von Trasybul gestürzt. Demokratie wieder eingerichtet.
401/400 vuZ Persien Der Perserprinz Kyros d.J. versucht mit 13 000 griechischen Söldnern seinen Bruder von Thron zu stürzen. Kyros Tod bei Kunaxa nahe Babylon lässt den Aufstand scheitern. "Zug der 10.000" unter Xenophon nach Trapezunt. Schwäche Persiens.
405 - 367 vuZ Athen Dionys I., Tyrann von Syrakus, wehrt Angriffe der Karthager ab und beherrscht Unteraitalien und Korsika
399 vuZ Athen Sokrates wird in Athen ungerechterweise durch Gift (Schierlingsbecher) hingerichtet.
Sein Schüler Plato begründet die Philosophenschule "Akademie", zweifelt an einer Gesundung des politischen Lebens und entwirft den Idealstaat (Politeia) in dem Gerechtigkeit herrschen soll.
399 vuZ Sparta Ausbruch des Krieges zwischen Sparta und Persien wegen der Freiheit Ioniens.
396 - 395 vuZ Sparta König Agesilaos von Sparta operiert glücklich in Kleinasien.
395 vuZ Persien /
Athen / Sparta Die Perser erregen den korinthischen Krieg in Griechenland (Missstimmung gegen spartanische Gewalt nach dem Fall Athens). Lysander fällt bei Haliarthos gegen die Thebaner.
394 vuZ Persien /
Athen / Sparta Seesieg des Atheners Konon und des persichen Satrapen Pharnabazos bei Knidos über die Spartaner. Wiederherstellung der "Langen Mauer" Athens. Sieg des Spartanerkönigs Agesilaos bei Koronea.
389-388 vuZ Persien /
Athen / Sparta Thrasybul versucht das Attische Seereich wieder herzustellen. Daraufhin nähert sich der persische Grosskönig wieder Sparta an.
386 vuZ Persien /
Athen / Sparta Königsfriede: Ionien wird Persien preisgegeben, allen Hellenenstaaten die Freiheit zugesichert. Sparta beginnt wieder den Aufbau einer Vormachtstellung.
382 vuZ Sparta / Theben Überrumpelung der Burg von Theben (Kadmea) durch die Spartaner.
379 vuZ Sparta / Theben Der Thebaner Pelopidas befreit mit attischer Hilfe Theben.
378/7 vuZ Athen 2. Seebund Athens, Beseitigung der spartanischen Seemacht.
371 vuZ Sparta / Theben Sieg des Thebaners Epaminondas bei Leuktra mit Hilfe der "schiefen Schlachtordnung". Messenien wird befreit, die spartanische Vormachtstellung zerstört.
Thebanische Hegemonie in Hellas.
362 vuZ Sparta / Theben Tod des Epaminondas in der Schlacht bei Mantinea; Ende der thebanischen Hegemonie
359 - 336 vuZ Makedonien König Philipp II. von Makedonien führt sein Reich zur Vormachstellung in Europa empor.
357 - 348 vuZ Makedonien Philipp II. gewinnt Amphipolis (357) und Olynth (348)
Opposition des attischen Redners Demosthenes gegen die Makedonenfreunde (Isokrates, Aischines)
346 vuZ Makedonien Philipp zum Schutz Delphis nach Griechenland gerufen, beendet siegreich den "Heiligen Krieg" gegen die Phoker.
338 vuZ Makedonien / Athen Niederlage der Athener und Thebaner gegen Philipp bei Chäronea.
336 vuZ Makedonien Philipp wird in Korinth zum Oberfeldherrn für den gesamthellenischen Krieg gegen die Perser ernannt, nach seiner Rückkehr nach Makedonien ermordet.
Athen Fortdauer der Blüte von Kultur und Kunst: Plato, Aristoteles, Demokrit (Philosophen)
Athen Lysias, Isokrates, Demosthenes (Redner)
Athen Praxiteles und Skopas (Bildhauer)

Der Zarewitsch
19.11.02, 14:46
Hellenisierung des Orients durch Alexander des Grossen
Alexander der Grosse verschafft Griechenland ein neue wirtschaftliche Blüte durch die Ausmünzung der Perserschätze. Ein expandierender Welthandel, Weltverkehr, Kosmopolitismus und Individualismus geben der Epoche das Gepräge.In die griechische Weltsprache wird u.a. auch das neue Testament übersetzt. Nach Alexanders Tod zerfäält die politische Einheit (Diadochenkämpfe).Die Gegensätze zwischen arm und reich entladen sich in blutigen Bürgerkriegen. Die Massen wenden sich von der eben erst gewonnen sketpisch-irreligiösen Denkweise ab und orientalischen Religionen zu.Die Kämpfe der hellenistischen Mächte und die Zuziehung Roms als Schlichter, führt den Zusammenbruch der griechischen Einzelstaaten herbei.
336 vuZ Alexander der Grosse, Sohn des Philipp von Makedonien von Aristoteles erzogen, zerstört das aufrührerische Theben.
335 vuZ Alexander übernimmt den Auftrag der Hellenen an seinen Vater Philipp
334-330 vuZ Rachekrieg gegen Persien. Die von Persern beherrschten Küstenstädte werden erobert und dadurch die überlegene persische Flotte lahmgelegt.
334 vuZ Sieg am Granykos, Eroberung Ioniens
333 vuZ Lösung des gordischen Knotens. Sieg über Darius den III. bei Issus (Kilikien).
332 vuZ Eroberung der Inselfestung Tyros. Besetzung Ägyptens, Gründung von Alexandria
331 vuZ Sieg bei Gaugamela nahe Ninive. Einzug in die persichen Residenzen.
Verbrennung des Palastes des Xerxes als Rache für die Verbrennung Athens (480).
330 vuZ Entlassung der griechischen Bundestruppen in Ekbatana. Überschreitung des Hindukusch. Unterwerfung Baktriens Zug bis zum Jaxartes.
327/25 vuZ Zug nach Indien. Sieg am Hydaspes über König Poros.
Meuterei der Truppen, Umkehr am Hyphasiys.
324 vuZ Rückmarsch durch Belutschistan. Symbol für die verfolgte Verschmelzungspolitik: Massenhochzeit zwischen Griechen und Orientalinnen in Susa. Meuterei der Vetranen in Opis erstickt. Alexander lässt sich unter die griechischen Staatsgötter aufnehmen um den Geruch der Tyrannis loszuwerden.
323 vuZ Alexander stirbt am 13. Juni, noch nicht 33 Jahre alt, in Babylon.
Bildhauerei. Lysipp, Malerei Apelles.
Blüte des Hellenismus
322 vuZ Unterdrückung einer Erhebung Griechenlands (unter Führung Athens) gegen Makedoniens (Lamischer Krieg). Flucht und Selbstmord des Demosthenes.
Die Marschälle Alexanders führen die Hellenisierung des Morgenlandes fort. Sie wollen Nachfolger (Diadochen) des erbenlosen Weltherrschers werden.
Einströmen griechischer Siedler nach Asien. Grichische Kunst wird nach Indien getragen
(Buddhastatuen).
391vuZ Niederlage des Antigonos gegen Seleukos und Lysimachos und sein Tod in Phrygien. Auflösung des Alexanderreiches in einzelne Königsherrschaften. Die wichtigsten
Ptolemäer in Ägypten (Hauptstadt Alexandria)
Seleukiden in Vorderasien (Haupstädte: Antiochia in Syrien, Seleuka am Tigris)
Antigoniden in in Makedonien (Hauptstadt Pella)

Blüte der Wissenschaft im "Museion" von Alexandria: Astronom Aristarch von Samos, Geograph Eratosthenes, die Mathematoker Apollonius von Perge und Euklid.
Bau der Bibliothek von Alexandria und des Weltwunders Leuchtturm Pharos
Alexandria wird Mittelpunkt des Welthandels
Philosophenschulen in Athen: Akademiker, Peripatetiker, Epikureer, Stoiker.
Niedergang des Hellenismus
223-187vuZ Der Seleukide Antiochos III. der Grosse, kann seine Herrschaft wieder bis an die Grenze Indiens vorschieben. Er schliesst ein Bündnis mit Philipp V. von Makedonien zur Aufteilung der Besitzungen des schwachen Ptolomäerreiches. Hiergegen rufen die Athener, Pergamener u.a. Rom zur Hilfe
197 vuZ Niederlage des Philipp V. von Makedonien bei Kynoskephalä in Thessalien. Griechenland wird für frei erklärt.
190 vuZ NIederlage Antiochos des Grossen bei Magnesia; Abtretung ganz Kleinasiens an Pergamon.
168 vuZ Untergang Makedoniens durch die Niederlage bei Pydna. Rom zwingt den Seleukidenkönig
Antiochos VI. Epiphanes Ägypten zu räumen und unterstützt den Makkabäeraufstand in Palästina.
Verschleppung von 1000 achäischen Geiseln nach Rom ( u.a. der Geschichtsschreiber Polybios).
148 vuZ Makedonien wird römische Provinz.
146 vuZ NIederwerfung des Achäischen Bundes. Korinth zerstört. Griechenland wird als Achäa römische Provinz.
133 vuZ Attalos III. hinterlässt testamentarisch das Reich Pergamon den Römern. (Provinz Asia)
129 vuZ Sieg der Parther über den Seleukiden Antiochos VII.
Ende der griechischen Weltstellung im Osten. Vordringen des Orientalismus.
63 vuZ Nach dem Tode Mithridates VI. wird sein Königreich Pontos und das syrische Seleukidenreich römische Provinz (Pontus und Syria)
30 vuZ Selbstmord der letzten Ptolemäerin Kleopatra VII. in Alexandrien. Ägypten römische Provinz.


Quelle (http://www.pinselpark.de/geschichte/tabellen/a3000p30_griechen1.html)

Joseph I
19.11.02, 19:20
Griechische Götterwelt

Aiolos - Gott der Winde
Amphitrite - Beherrscherin des Meeres; Gattin des Poseidon
Aphrodite - Göttin der Liebe und der Schöheit, Gattin des Ares
Apollon - Gott des Lichtes, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Gemäßigkeit, der Musik, des Gesanges, der Dichtkunst und der Weissagung, Beschützer der Herden, Helfer im Krieg
Ares - Gott des Krieges, auch Gott des Feldes
Artemis - Göttin der Jagd, des Wachstums, der Geburt und der freien Natur; Zwillingsschwester des Apollon
Athene - Göttin der Weisheit, Schirmherrin von Kunst und Wissenschaft, Schützerin der kämpfenden Helden; Tochter des Zeus
Demeter - Göttin des Ackerbaus
Dionysos - Gott des Weines und der triebhaften Naturkraft
Eos - Göttin der Morgenröte; Schwester von Helios und Selene
Erinnyen - Rachegöttinen (Alektro, Megära, Tisiphone)
Ganymedes - Mundschenk der Götter
Hades - Gott der Unterwelt und des Erdsegens
Hebe - Göttin der ewigen Jugend, Mundschenkin im Olymp; Gattin des Herakles
Hekate - Göttin der Geister und Gespenster, Genossin der Erinnyen
Helios - Gott des Feuers und der Schmiedekunst
Hera - Göttin der Ehe und der Familie; Gattin und Schwester des Zeus
Herakles - unter die Götter aufgenommener Sagenheld, Gott der Athletik (des Sports) und der Reise
Hermes - Gott der Fruchtbarkeit, der Herden und der Weiden, der Gymnastik und der Rede, Beschützer der Diebe und Kaufleute, Förderer von Handel und Verkehr, Götterbote und Begleiter der Toten in die Unterwelt
Hestia - Göttin des Herdes und Herdfeuers
Kybele - Göttermutter, Natur- und Kulturgöttin
Moiren - Schicksalsgöttinnen (Klotho, Lachesis, Atropos)
Nereus - Meergott und Vater der 50 Nereiden (-Meernymphen)
Okeanos - die Erde umfließender Weltstrom
Olymp - höchster Berg Griechenlands (2911 m), galt als Sitz der Götter
Pan - Wald und Weidegott, Beschützer der Herden, der Hirten und der Jäger
Persephone - Gattin des Hades, Tochter der Demeter
Poseidon - Gott der Gewässer, vor allem des Meeres, Erreger der Erdbeben; Bruder des Zeus
Priapos - Gott der Fruchtbarkeit und der Geschlechtslust
Rhea - Kybele
Selene - Mondgöttin, Schwester des Helios und der Eos
Silenos - Quellgott, Erzieher und Begleiter des Dionysos
Zeus - oberster Gott, Gott des Himmels, des Lichtes und des Blitzes

Joseph I
19.11.02, 19:24
Phillip II. von Makedonien :


359
Die makedonische Heeresversammlung waehlt Phillip zum Koenig von Makedonien.

358
Phillip vereinigt die zerstritten makedonischen Fuerstentuemer.

357 - 355
Bundesgenossenkrieg zwischen Athen und dessen Verbuendeten. Aufloesung des zweiten Attischen Seebundes.

356 - 342
Heiliger Krieg gegen die Phoker. Trotz Rueckschlaegen geht Phillip als Sieger aus dem Krieg hervor (Sieg auf dem Krokussfeld, 352), nachdem Athen den Phokern dank seiner geschickten Diplomatie die anfaengliche Unterstuetzung versagt.

352
Eroberung Thessaliens.

343 / 342
Eroberung Thrakiens, Buendnis mit Epeiros. Athen greift aufgrund der Streitigkeiten zwischen Isokarates und Demosthenes nicht ein.

340
Nach Phillips Vorstoss gegen Byzanz kommt es zum Hellenenbund gegen Phillip.

338
Schlacht von Charoneia. In der einzigen offenen Feldschlacht gegen die Griechen besiegt Phillip die verbuendeten Truppen Thebens und Athens. Die siegreiche Reiterei wird von Alexander gefuehrt.

337
Korinthischer Bund aller Griechenstaedte ausser Sparta. Der makedonische Koenig wird als Hegemon und Bundesfeldherr anerkannt. Der Krieg gegen Persien (Rachefeldzug fuer die Verwuestung Athens 480) wird beschlossen.

336
Erstes makedonisches Kontingent landet unter Parmenion in Kleinasien. Ermordung Phillips durch Pausanias.


Alexander III. von Makedonien, der "Grosse" :


356
Geburt Alexanders als Sohn Phillips und der Olympias, einer Prinzessin aus Epeiros.

343
Alexander und seine Hetairen erhalten in Mieza Unterricht von Aristoteles.

340
Erste Statthalterschaft Alexanders.

336
Nach der Ermordung seines Vaters waehlt die Heeresversammlung den Prinzen als Alexander III. zum neuen Koenig. Er festigt seinen Thron, indem er Verwandte oder Fuersten mit Thronanspruch ermorden laesst.

336 / 335
Alexander zieht mit unerwarteter Schnelligkeit gegen die aufstaendigen Illyrer, Triballer, Geten, Kelten und Thraker und unterwirft sie. Er nimmt das revoltierende Theben ein und laesst es als Exempel schleifen. Die Einwohner werden als Sklaven verkauft. Die restlichen aufstaendigen Staedte (z.B. Athen) werden mit Milde behandelt.

334
Beginn des Rachefeldzuges gegen Persien. Ueberschreitung des Hellespont mit ca. 35000 Mann. Im Mai findet die Schlacht am Granikos statt. Alexander schlaegt die schlecht aufgestellten Truppen der kleinasiatischen Satrapen(=Gouvaneure/Provinzen) unter Mithradates. Er befreit die Kuestenstaedte, Karien und Kilikien. In Gordion Loesung des mystischen Knotens.

333
Im Sommer loest Alexander die jonische Flotte auf und muss Rueckschlaege hinnehmen (Rueckeroberung Chios und Mytilenes durch die persische Flotte). Im November besiegt er Dareios III., Grosskoenig von Persien, bei Issos.

332
Alexander nimmt nach siebenmonatiger Belagerung die Phoenizierstadt Tyros ein. Ein Friedensangebot Dareios lehnt er ab.

331
Unterwerfung Syriens und Aegyptens. Gruendung Alexandrias. Zug zur Siwa-Oase, wo er im Zeus-Ammon Heiligtum als Sohn Gottes begruesst wird. Antipatros besiegt die aufstaendigen Spartaner bei Megalopolis ("Maeusekrieg").

1.10.331
Alexander besiegt bei Gaugamela das Grossheer Dareios. Danach kann er problemlos Babylon und Susa einnehmen und wird als neuer Grosskoenig ausgerufen.

330
Pluenderung und Brand Persepolis als Rache fuer den Brand der Akropolis 480.

329
Unterwerfung des Ost-Irans. Jagd und Hinrichtung Bessos, welcher Dareios ermordet hatte. Alexander laesst Philotas hinrichten und dessen Vater Parmenion in Ekbatana ermorden.

328 / 327
Zaehe Kaempfe um die Sogdiane und Baktrien. Alexander siegt gegen die feindlichen Guerillas (skythische Nomadenstaemme) erst nach einer Heeresreform. Heirat mit der baktrischen Prinzessin Roxane, die erst dreizehn Jahre alt ist. Die Einfuehrung der "Proskynese" (persisches Hofzeremoniell mit Fussfall) scheitert am Widerstand des makedonisch- griechischen Gefolges (Kallisthenes). Nach der "Pagenverschwoerung" Hinrichtung des Kallisthenes. In Samarkand erschlaegt Alexander betrunken im Jaehzorn seinen Jugendfreund Kleitos.

327 - 325
Zug nach Indien.

326
Alexander besiegt am Hydaspes den indischen Fuersten Poros.

325
Meuterei der Truppen und Rueckkehr zum Indus. Rueckzug unter gewaltigen Verlusten durch die gedrosische Wueste.

324
Massenhochzeit zu Susa (Plan der Voelkerverschmelzung)

323
Hephaistion stirbt an Erschoepfung und Alkohol.

13. 6.323
Alexander stirbt nach zweiwoechiger Krankheit dreiunddreissigjaehrig in Babylon, bevor er zu seinem geplanten Feldzug gegen Arabien, Libyien (Afrika) und Karthargo aufbrechen kann.

Der Zarewitsch
20.11.02, 08:39
Die Steinzeit (600.000 - 2.800 / 2.700 v. Chr.)

Anthropologische Überreste und Werkzeuge, die seit den letzten Jahrzehnten laufend ans Tageslicht gebracht werden, bestätigen immer mehr das Vorhandensein von paläolithischen Menschen in Griechenland (ca. 600.000 bis 8.000 v. Chr.).

Das Vorherrschen des Homo Sapiens brachte - nach einer kurzen Zwischenphase der Mittelsteinzeit (8.000 bis 7.000 v. Chr.) - eine dynamische jungsteinzeitliche Kultur mit sich, die reiche Spuren im griechischen Raum und besonders in Thessalien hinterließ (7.000 bis 2.800 / 2.700 v. Chr.).

Ackerbau, Viehzucht und das Errichten von festen Unterkünften sind die Hauptbeschäftigung des frühen Jungsteinzeitmenschen. In dieser Zeit lernte der Mensch das Formen von Tongefäßen und das plastische Darstellen des menschlichen Körpers mit einzigartiger naturalistischer Kraft; wie wir jetzt wissen, entwickelten sich diese Elemente und fanden in der Mittelsteinzeit (5.000 bis 4000 v. Chr.) und in der Spätjungsteinzeit (4.000 bis 3.000 v.Chr.) ihre volle Ausdruckskraft.

So zeigen die Ausgrabungen von Sesklo (jungsteinzeitliche Burg 8 km westlich von Volos) in der Tat ganz erstaunliche Beispiele einer von großer Inspiration und handwerklichem Geschick zeugenden Keramik. In Sesklo haben wir den ersten Beweis einer organisierten, befestigten Siedlung mit engen Straßen, Höfen und lehmziegelgedeckten Häusern, die das zentrale und größere Wohnhaus des Häuptlings umgaben. In Dirnini (4 km westlich von Volos), wo die Notwendigkeit einer wirkungsvollen Verteidigung eine radikalere Lösung verlangte, wurde das Haus des Herrschers durch sechs konzentrische Befestigungsringe geschützt, in die verstreut vertikale Mauern gefügt waren, um den Zugang zu dem Haus zu versperren.

Diese höchst bemerkenswerte neolithische Kultur erschöpfte sich gegen Ende des vierten Jahrtausends. Ihre Entwicklung kann man im Museum von Volos verfolgen, wo Relikte des Lebens und der Kunst dieser Wegbereiter menschlichen Fortschritts ausgestellt sind.

Die Bronzezeit (2.800 / 2.700 - 1.100 v. Chr.)

Für die ägäische Welt brach Anfang des dritten Jahrtausends eine neue Ära an. Die Einführung von Metall aus dem Orient brachte die Entwicklung der Schiffahrt und des Handels mit sich sowie eine schrittweise Veränderung der sozialen Struktur, die in der eng begrenzten jungsteinzeitlichen Agrarwirtschaft entstanden war. Zu dieser Zeit etwa entstanden und entwickelten sich nahezu gleichzeitig die drei ersten größeren europäischen Kulturen: die Kykladenkultur, die kretische oder minoische Kultur und die helladische, deren letzte Phase besser bekannt ist unter der Bezeichnung mykenische Kultur.

Die Kykladenkultur

Die Ausbreitung des Gebrauchs von Metall gab den bereits mit der See vertrauten Kykladenbewohnern die Chance, den Handel systematisch aufzubauen und Verbindungen mit Kreta, dem griechischen Festland, Zypern und den Küsten von Kleinasien und Afrika herzustellen.

Die Frühe Kykladenkultur (3.200 bis 2.000 v. Chr.) hat einen ursprünglichen und starken Inselcharakter; ihre Spuren hat sie auf beinahe allen Inseln der Kykladengruppe hinterlassen (Paros, Syros, Naxos, Thera usw.). Gegenstände des täglichen Lebens (Waffen, Bronzewerkzeug, Steinvasen, Haushalts- und Ziergerät, Marmoridole) lassen auf hohen Lebensstandard schließen. Die Marmor-Idole drücken in der frühen Kykladenkultur eine ganz besondere Lebendigkeit und Strenge aus. Neben Stein- und Tonvasen und Gebrauchsgegenständen kann man im Nationalmuseum diese Marmoridole als das Werk von tüchtigen Handwerkern bewundern und eine Entwicklung von den gänzlich lebensnahen, naturalistischen Bildern zu den revolutionären Bildern des Flötenspielers und dem sitzenden Harfenspieler von Keros verfolgen. Gegen Ende des dritten Jahrtausends wurde die Aktivität der Bewohner der Kykladen auf dem Meere ganz empfindlich durch die Obermacht Kretas auf See beschnitten. Obwohl der Gipfel der Blütezeit überschritten war, hinterließ die mittlere Kykladenkultur (2.200 bis 1.550 v. Chr.) starke Spuren.

Auf den Inseln Milos (Filakopi 11), Paros (Parikia), Kea (Agia Irini) zeigen Ausgrabungen bedeutender Siedlungen viele Spuren des Einflusses von Griechenland und Kreta. In der letzten Periode der Bronzezeit (1.550 bis 1.100 v. Chr.) kamen die Kykladen unter den Einfluß der mykenischen Kultur.

Die kretische (minoische) Kultur

Eine neue, mächtige Gruppe, Bewohner des Mittelmeerraumes, die im frühen dritten Jahrtausend nach Kreta einwanderten, brachte außer ihren Kenntnissen von der Weiterverarbeitung von Metall neue Lebensgewohnheiten mit sich, die wesentlich anspruchsvoller waren als die der alten jungsteinzeitlichen Bewohner der Insel. Viele Elemente ihrer tradierten konservativen Kultur lebten im Anfangsstadium der frühminoischen Ära weiter (2.600 bis 1.900 v. Chr.), verschwanden jedoch angesichts der assimilierenden Kraft des neuen minoischen Einflusses vollständig um 2.400 v. Chr.

Die vielfarbigen, geäderten Steinvasen, die man in frühminoischen Gräbern (Gräberfelder in Mochlos, in der Nähe von Sitia und Kuppelgräber der Messara) fand, und der Stil der in Agios Onoufrios und Vasiliki gefundenen außerordentlich reich verzierten Keramik sowie die erstaunliche Vorstellungskraft und Geschicklichkeit, die sich in den Metallarbeiten, besonders der Goldschmiede, manifestierten, beweisen, daß die Minoer bereits sehr früh Luxus und Bequemlichkeit suchten und zweifellos von dem beeinflußt waren, was in den von ihnen besuchten östlichen Ländern «en vogue» war. Der geistige und materielle Wert des Lebens, den die Kreter suchten, fand seinen Ausdruck in der folgenden mittelminoischen Periode (1.900 bis 1.550 v. Chr.). In dieser Zeit erreichte die Kunst eine Feinheit, mit der sich nur wenige Kulturen messen können. Plötzlich, um das Jahr 1.900 v. Chr., tauchten die großen Palastkomplexe von Knossos, Phaistos und Malia auf, in denen sich die Notwendigkeit widerspiegelt, eine mächtige, zentrale Autorität einzusetzen, die in der Lage ist, Gefahren von außen wirkungsvoll zu begegnen. Die Könige der frühen Palast-Periode (1.900 bis 1.700 v. Chr.) hatten ihre Handelsbeziehungen zu den Völkern des Ostens intensiviert. Die Kamares-Keramik, von höchst erstaunlichem künstlerischem Wert und reizvoller, mehrfarbiger Dekoration, war auf ausländischen Märkten sehr begehrt (Beispiele wurden in Ägypten und Kleinasien ausgegraben), während das prächtige minoische Silbergeschirr sogar in Byblos, Phönizien und in Ägypten gefunden wurde.

Die beinahe vollständige Zerstörung der Paläste durch Erdbeben um 1.700 v. Chr. unterbrach nicht das Tempo der Entwicklung, vielmehr wurden die Paläste sehr schnell wiederaufgebaut und noch einmal zum Mittelpunkt des administrativen, kulturellen und religiösen Lebens im Lande. Verwinkelt und mehrstöckig, hatten sie unzählige Korridore und Vorratsräume für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Werkstätten, Unterkünfte für das Verwaltungspersonal, für die Arbeiter und Diener. Die luxuriösen königlichen Gemächer und die Empfangshallen sind großzügig mit minoischen Fresken geschmückt. Die Künstler ließen sich von der Schönheit der sie umgebenden Natur inspirieren und gaben ihrer Neigung und ihrem Sinn für alles Schöne prunkhaften Ausdruck. Die Sommerpaläste der Könige von Knossos (das Gebäude in Archanas, 15 km südlich von Knossos) und Phaistos (Die Villa in Agia Trias, 3 km nördlich von Phaistos, mit ihren prächtigen Fresken, Gerätschaften und einem Archiv (in Linear «A» Schrift), die fürstlichen Residenzen in der Nähe von Knossos (Kleiner Palast) und in Maiia (Haus «E»), die Bauernhäuser und Villen, verstreut über das ganze östliche und mittlere Kreta, der Sitz des örtlichen Distriktgouverneurs (Nirou Hani, Sklavokambi, Vathipetro, Praissos usw.) und die eindrucksvollen Kuppelgräber mit den reichen Ornamenten, alle diese Beispiele zeigen den hohen Lebensstandard, den die Aristokratie jener Zeit der kretischen mittleren Palast-Ära genießt sowie das Feudalsystem ihrer Gesellschaft. Reste einiger minoischer Siedlungen geben in unserer Zeit ein gutes Bild von dem Leben zu damaliger Zeit.

In Gournia, 39 km östlich von Agios Nikolaos, wurden einige gut erhaltene Ruinen einer typisch minoischen Stadt ausgegraben, die zweistöckige Häuser zeigen in Stadtbezirken, die durch gepflasterte Umgehungsstraßen unterteilt werden.

Das Museum von Heraklion stellt die kostbaren Überreste einer großen Kultur aus, die plötzlich, im Zenith ihres Gedeihens und Wohlergehens, von Zerstörung heimgesucht wurde. Der Vulkanausbruch auf der Insel Thera um 1.500 bis 1.450 v. Chr. zerstörte alle kretischen Paläste und markierte den Beginn des Endes der minoischen Kultur. Bei eben diesem Anlaß wurde auch die Hauptstadt auf der Insel Thera zerstört. Den stark spätminoischen Charakter dieser Stadt konnte man bei Ausgrabungen von Akrotiri im Jahre 1967 erkennen. Es wurden zwei- und dreistöckige Häuser freigelegt, riesige Lagerhäuser, gefüllt mit Geräten und Gefäßen, Straßen mit Steinpflaster und vor allem wunderbare Fresken, die die Wände der Räume schmückten (von denen einige im Nationalmuseum ausgestellt sind) und bei deren Anblick der Betrachter sich über die hochentwickelten Lebensbedingungen und die Kunst in der minoischen Kultur vor dem großen Unglück wundert.

Auf Kreta überdauerte lediglich der Palast von Knossos für eine kurze Weile (1.450 bis 1.400 v. Chr.) unter einer mykenischen Dynastie bis zu seiner endgültigen Zerstörung, diesmal durch Feuer, um das Jahr 1.400 v. Chr. Das Studium der spätmykenischen 111 Periode (1.400 bis 1.100 v. Chr.) bestätigt, daß Kreta jetzt nur noch eine Rolle am Rande spielte. Die mykenische Kultur hat auf dem Gipfel ihrer Entwicklung mit Sicherheit ihren Stab im Staffellauf an die helladische Kultur übergeben.

Die helladische Kultur

Die frühhelladische Kultur (2.800 / 2.700 bis 1.900 v. Chr.) war zumindest anfänglich (2.800 bis 2.500 v. Chr.) eine Mischung aus jungsteinzeitiicher örtlicher Tradition und östlichen Einflüssen. Im Laufe ihrer Entwicklung scheint sie sich jedoch zu einer ägäischen Kultur entfaltet zu haben, und zwar unterscheidbar von den Kulturen der frühen kykladischen und minoischen Perioden durch ihre Tendenz, das Festlandgriechische beizubehalten. Einige Siedlungen und Gräberfelder sind in Attika, auf Euböa auf der Insel Ägina und Böotien ausgegraben worden. Am intensivsten wurde diese Periode jedoch in Lerne erforscht, wo man die Ruinen einer im Jahre 2.100 v. Chr. zerstörten Stadt ausgrub. Einige andere Siedlungen wurden ebenfalls gegen Ende des dritten Jahrtausends zerstört. Zahlreiche Völkerwanderungen waren der Anlaß zur Schaffung der mittelhelladischen Kultur (1.900 bis 1.580 v. Chr.) in Griechenland. Zu Anfang dieser Periode ist ein Rückgang des in der frühhelladischen Periode erreichten Wohlstandes zu registrieren.Untersuchungen stimmen darin überein, daß diese Völkerwanderungen die Ankunft der ersten griechischsprechenden Indogermanen in Griechenland markieren.

Ihre Siedlungen, die sie gewöhnlich auf den Ruinen der frühhelladischen Siedlungen erbauten, waren meistens unbewehrt. Die Bewohner des griechischen Festlandes, die bereits den Glanz minoischen Lebens kennengelernt hatten, ließen sich bei der Schaffung ihrer eigenen mykenischen Kultur, die in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrtausends in der gesamten ägäischen Welt unangefochten blieb, von diesem Vorbild leiten.

Die mykenische (späthelladische) Kultur

Die Ausgrabungen, die Heinrich Schliemann 1876 auf einem steilen Hügel am südlichen Ende der Ebene von Argolis begann, brachten zum ersten Mal die prächtigen Überreste einer Kultur ans Licht, deren Erinnerung Jahrhunderte lang in den Legenden und Überlieferungen der Griechen wachgehalten worden war. Der tiefe Glaube Schliemanns, dieses Verehrers der Antike, an die Wahrheit von Homers Erzählungen bewies, daß die «goldene» Stadt Mykene und das heldenhafte Volk des Epos nicht bloße Erfindung eines blinden Dichters von lonien waren. Die Tatsache, daß die mykenische Kultur griechisch war, wurde bestätigt, als die Linear «B» Schrift 1952 entziffert wurde. Die Tontäfelchen, die die Rechnungsberichte der letzten Phase der Geschichte des Palastes von Knossos (1.450 bis 1.400 v. Chr.) und die des Palastes von Pylos kurz vor der Zerstörung um 1.200 enthalten, sind Beweise für die erste griechische Sprache, die in dem helladischen Bereich gesprochen wurde. Die Kunst der frühmykenischen Periode (späthelladisch 1, 1.580 bis 1.500 v. Chr.), die man in den prächtigen Grabbeigaben der königlichen Schachtgräber im Gräberkreis A und B fand, war absolut von der minoischen Kunst beeinflußt, nach kretischen Vorbildern.

Die Zerstörung der kretischen Paläste um 1.500 v. Chr. gab den Mykenern die Möglichkeit, ihre Handelsbeziehungen in der Ägäis weiter zu entwickeln und sie nach der endgültigen Zerstörung des Palastes von Knossos im Jahre 1.400 v. Chr. zum Monopol auszubauen.

Weder aus der frühmykenischen Periode, noch aus Späthelladisch II (1.500 bis 1.425 v. Chr.) sind Spuren von Palastbauten vorhanden. Dennoch gab es zweifellos eine geordnete Gesellschaft, die von Königen und der Aristokratie regiert wurde, was belegt wird durch die ausgezeichneten Funde in den königlichen Schachtgräbern und der prachtvollen Architektur der Kuppelgräber dieser Zeit, von denen nur drei nicht geplündert wurden (in Midea in Argolis, Vafio in Lakonia und Mirsinochori in der Nähe von Pylos).

Mit Beginn der Periode Späthelladisch III (1.425 - 1.100 v. Chr.) breitete sich die mykenische Kultur am stärksten aus. Zahlreiche neue Siedlungen in Griechenland selbst, Koloniengründungen und Handelsniederlassungen im Osten und vor allem die Entstehung der stattlichen mykenischen Paläste mit ihrer strengen, einfachen Form des Festland-Herrensitzes (Hof, Säulengang, Vorhalle und erhöhte Plattform mit der zentralen Feuerstelle) mit ihren riesigen kyklopischen Mauern, zeugen von dem steigenden Lebensstandard und der zunehmenden Macht der zentralen Autorität. Um 1.300 v. Chr. waren die Paläste von Mykene, Tiryns, Theben und Pylos bereits gebaut, die zwei ersten von starken kyklopischen Mauern umgeben.

Die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen der Mykener im gesamten östlichen Mittelmeer wurden im 13. Jh. v. Chr. immer umfangreicher; um etwa 1.250 v. Chr. hatte sich über das gesamte griechische Festland, die Kykladen, Kreta und die Küsten von Ägypten und Kleinasien eine homogene Kultur ausgebreitet. In dieser Zeit wurde die westliche Mauer der Burg von Mykene mit ihrem Nordtor und dem prachtvollen Löwentor errichtet. Zur selben Zeit baute man die Mauern um Athens Akropolis sowie die gewaltigen Mauern um die Burg Gla (Arne) in Böotien (Viotia).

Dies war aber auch die Zeit, als der Palast von Theben zerstört wurde, ein Unglück, das in der tragischen Geschichte der Legende von Labdacidae niedergelegt ist. In dieser rastlosen, turbulenten Zeit des 13. Jahrhunderts v. Chr. wurden Paläste zerstört, von denen einige nie wieder aufgebaut wurden (Krissa in Phokis, Gla in Böotien, Eglianos in Pylos und Nichoria in Messenia). Verschiedene Befestigungs- und Bewässerungsanlagen auf den Burgen beweisen, daß die mykenischen Herrscher von größeren Feinden von außen bedroht waren. Trotz größter Anstrengungen im ganzen 12. Jh. sahen sie sich gezwungen, alle ihre Burgen in der Mitte des 11. Jh. v. Chr. Zu verlassen.

Beinahe überall in Griechenland fanden sich Reste der mykenischen Kultur. In den meisten griechischen Museen, besonders aber in der mykenischen Halle des Nationalmuseums kann der Besucher Geburt, Aufstieg und Niedergang einer der größten Kulturen der antiken Welt verfolgen.

Der Zarewitsch
20.11.02, 08:43
Protogeometrische Zeit (1.025 - 900 v. Chr.) und geometrische Zeit
(900 - 700 v. Chr.)

Massenwanderungen der letzten griechischen Stämme, deren wichtigster die Dorer zu sein scheinen, dauerten volle drei Jahrhunderte (11., 10. und 9. Jh. v. Chr.). Die gemessen an den strahlenden mykenischen Jahrhunderten niedrige kulturelle Stufe dieser Zeit war Anlaß, sie zunächst das «griechische Mittelalter» zu nennen. Doch hatte diese Zeit trotz des Rückgangs der Sozialstruktur und der Kunst einen wichtigen Grundzug, und zwar wurden sich die griechischen Stämme ihrer Volkseinheit bewußt. Die Schaffung altgriechischer Kultstätten wie Delphi, Olympia, Dodona usw., die Gründung allgemeiner athletischer Wettspiele (erste Olympische Spiele 776 v. Chr.), die Verbreitung eines einheitlichen Alphabets phönizischen Ursprungs und schließlich die Annahme einer allgemeinen nationalen Bezeichnung, nämlich «Hellenen», formte das Gesicht der Nation, die letzten Endes ihre Identität fand und begann, Geschichte zu machen.

Die Archaische Zeit (700 - 480 v. Chr.)

Diese Zeit ist gekennzeichnet durch die Entwicklung und Konsolidierung der wesentlichen Züge griechischer Kultur. Steigende Bevölkerungszahlen, Landmangel und politische Zwistigkeiten brachten eine neue große Kolonisationsbewegung mit sich. Eine stattliche Anzahl griechischer Kolonien wurde in Unteritalien und Sizilien (Großgriechenland) und entlang der kleinasiatischen Küste gegründet. Das politische Konzept vom «Stadtstaat», daß das Hauptmerkmal der griechischen Welt blieb, und die kulturelle Tradition, die jeder Region eigen ist, sind die Wurzeln der Vielfältigkeit des geistigen und künstlerischen Ausdrucks, der diese Zeit charakterisiert. Die erstaunlichen Oberreste des geschriebenen Wortes und der Kunst dieser Periode beweisen die große Bedeutung der archaischen Jahrhunderte hinsichtlich der griechischen Klassik.

Die klassische Zeit (480 - 338 v. Chr.)

Die Siege über die Perser (5. Jh.) gaben dem Hellenismus großen Auftrieb, besonders Athen nahm die Gelegenheit wahr, seine Macht zu vergrößern, um so um 460 v. Chr. herum die Höhe seines Wohlstandes zu erreichen. Nie hatten Kunst und Geist zusammen solche Fortschritte gemacht und so plötzlich ein solches Stadium der Vollendung erlangt. Der zerstörerische Peloponnesische Krieg (431 - 404 v. Chr.), der Athen und Sparte gleichermaßen verwüstete, konnte Athens Weg nicht aufhalten oder verzögern. Das vierte Jahrhundert war ein klassisches Jahrhundert, das Künstler und Philosophen hervorbrachte.

Die Zeit des Hellenismus (338 - 146 v. Chr.)

In der Zwischenzeit tauchte innerhalb der griechischen Welt eine neue politische Macht auf: Den bis dato isoliert in ihrem eigenen Lande lebenden Mazedonen gelang es unter ihrem mannhaften König Philipp II, die meisten griechischen Städte und schließlich Athen zu unterwerfen.

Die historische Schlacht von Chaeronia (338 v. Chr.) bedeutete das Ende der unabhängigen Stadtstaaten, die - obwohl gezwungenermaßen -zum ersten Mal eine einzige Nation unter Mazedoniens Herrschaft wurden.Nach dem Tod Alexanders des Großen (323 v. Chr.) verfiel das von ihm mit Hilfe seiner berühmten Feldzüge gegründete große Reich und wurde unter seinen Generalen und Landverwesern aufgeteilt.

Die wirklichen Zentren griechischer Kultur und Zivilisation waren in Alexandria in Ägypten, Seleukia in Syrien und Pergamon in Kleinasien usw., während Griechenland selbst die Rolle einer unbeachteten Provinz zufiel, zerrissen von Streit und mystischen religiösen Kulten, die die Soldaten aus Alexanders Heer aus dem Osten mitgebracht hatten.

Die Römische Zeit (146 v. Chr. - 395 n. Chr.)

Ein griechischer Staat nach dem anderen fiel unter römische Herrschaft. Griechenland selbst wurde römische Provinz (146 v. Chr.). Dennoch haben sich die Worte des Dichters Horaz bewahrheitet, daß das besiegte Griechenland seine Eroberer besiegt habe: Die große griechische kulturelle Tradition übte entscheidenden Einfluß auf die römische Zivilisation aus, die sich durch letztere in der gesamten westlichen Weit ausbreitete.

Attika und Megaris

Athen: Die auf dem heiligen Berg der Akropolis in der Republik Athen zur Ehre der Götter errichteten Denkmäler werden immer als Symbol freier geistiger Schöpfung gelten. Die imponierenden Propyläen, die von Mnesicles (437 - 432 v. Chr.) gebaut wurden, der leicht schwebende Tempel der Athena Nike im ionischen Stil (421 v. Chr. eingeweiht), der eigentümliche Doppeltempel von Erechtheus und Athena (421 - 407 v. Chr.) mit seiner aufwendigen Plastik und schließlich der Parthenon, das Heiligtum der Pallas Athena (447 - 438 v. Chr.), das unsterbliche Werk des Genius Phidias, werden für immer Ausdruck klassischer Vollendung bleiben.

Am südlichen Sockel der Akropolis stehen die Ruinen der beiden Heiligtümer des Asklepios (5. und 4. Jh. v. Chr.), der Stoa des Eumenes (197 bis 159 v. Chr.) und des Theaters des Dionysos (nun in seiner römischen Gestalt), wo die Theaterstücke der unsterblichen Tragödiendichter aufgeführt wurden. Im weithin restaurierten Odeon des Herodes Attikus (benannt nach dem reichen Adligen, mit dessen Hilfe es ursprünglich in den Jahren 161 - 163 n. Chr. gebaut wurde) finden jetzt die Athener Festspiele statt.

Entlang der Nordseite des Hügels der Akrapolis erstreckt sich die einstige Agora (Marktplatz) von Athen. An ihrer Westseite, auf einem kleinen Hügel, Agoraios Kolonos, steht der dorische Tempel des Hephaistos (449 - 444), einer der am besten erhaltenen alten Tempel in Griechenland. Die Bibliothek des Hadrian
(117 - 138 n. Chr.), die Ruinen des Forum Romanum mit seinem Tor der Archagetis Athena (10 v. Chr. - 2 n. Chr.), der achteckige Uhrturm des Andronikos Kyrrhestes (1. Jh. v. Chr.) und schließlich das Choregische Monument des Lysikrates (334 v. Chr.) auf der Ostseite der Akropolis, sind die Haupt-Monumente, die um den Hügel herum stehenblieben. Weiter im Osten markierte der Hadriansbogen die Grenze zwischen der alten Stadt des Theseus und der neuen der römischen Eroberer. Wahrscheinlich auf Hadrians Initiative wurde der riesige, Zeus geweihte Tempel vollendet. Dieser Tempel im korinthischen Stil wurde acht Jahrhunderte früher unter dem Tyrannen Peisistratos begonnen.

Ruinen der alten Stadtmauern und des Haupt-Stadttores, des «Dipylon», können in der Gegend von Kerameikos, dem bedeutendsten Bestattungsfeld des antiken Athen, besichtigt werden. In dem Museum und auch in dem auf der Akropoiis und der alten Agora (Stoa des Attalos) sind die bedeutendsten Ausgrabungsfunde dieser Gegend ausgestellt.

Piräus: Themistokles, der Gründer der größten Seemacht von Athen, war der erste, dem die Bedeutung der Halbinsel Piräus aufging. und es zu dem führenden Hafen von Athen machte. Die guterhaltenen Befestigungsanlagen um die felsige Küste Freattis wurden im frühen 4. Jh. von Konon erbaut. Von den Tempeln und Bauwerken der alten Stadt, die auf den berühmten Städteplaner Hippodamos von Milet zurückgeht, ist nichts stehen geblieben. Als einziges von allen je existierenden öffentlichen Gebäuden kann man die Ruinen eines Freilichttheaters aus dem 2. Jh. v. Chr. in der Nähe des archäologischen Museums sehen.

Ägina: Die dorische Säule, die noch links vom Hafen steht, gehört zu einem Tempel, der dem Gott Apollo geweiht war (5. Jh.). Dieser Tempel wurde auf den Ruinen eines vorgeschichtlichen Bauwerkes und eines älteren Tempels aus dem
7. Jh. v. Chr. errichtet. Am Nordostende der Insel (10 km von der Hauptstadt) befindet sich der wichtige Tempel der Aphaia, einer lokalen Göttin aus vorgriechischer Zeit, die später mit Athena assoziiert wurde. Der im dorischen Stil erbaute Peripteral-Tempel wurde unmittelbar nach 480 v. Chr. erbaut, und zwar an der Stelle, wo früher ein alter Tempel aus der archaischen Zeit stand. Die schönen Skulpturen an den Giebeln, die Szenen aus dem Trojanischen Krieg schildern, kann man im Münchener Museum für Skulptur besichtigen. Funde aus verschiedenen Gegenden der Insel werden in dem kleinen, aber interessanten Museum der Insel-Hauptstadt gezeigt.

Poros: Sehr wenige Uberreste des Heilgtums des Poseidon (5 km östlich der Stadt) sind erhalten. Laut Strabo und Pausanias (1. und 2. Jh. v. Chr. betreffend) befand sich im Gelände des Heilgtums das Grab des Redners Demosthenes. Demosthenes beging Selbstmord, um seiner Hinrichtung durch die Mazedonen zu entgehen, gegen deren Herrschaft er mit hinreißendem Pathos in seinen Reden eingetreten war.

Eleusis: Dies war eine der zwölf Stadtgemeinden des alten Attika. Es war eine ehrwürdige Stadt, die der Mittelpunkt des Fruchtbarkeitskultes der Göttin Demeter (Ceres) wurde.

Die Gläubigen, die an den Weihehandlungen der Eleusinischen Mysterien teilnahmen, traten von Athen aus ihre Wallfahrt an, indem sie durch das «Dipylon»-Tor auf der Heiligen Straße wanderten, die zum Tor des Heiligtums von Eleusis führte. Es gibt einige Relikte der verschiedenen Stufen der mystischen Handlungen, die in dem Mysterienbau, dem Telesterion, einem beinahe quadratischen Bau auf Säulen, ausgeführt wurden. Es existieren weiterhin Reste des «Peribolos», der das Heiligtum umgab. Diese Überreste werden den verschiedenen Zeiten von Peisistratos bis zu den Römern zugerechnet. Auf den Ruinen des Eingangs, unter Peisistratos erbaut, wurden 54 v. Chr. die kleinen Propyläen und zwei Jahrhunderte später die großen Propyläen gebaut, und zwar nach dem Vorbild der von Mnesicles auf der Athener Akropolis erbauten.

Das interessante Museum in Eleusis birgt die wichtigeren Ausgrabungsfunde, die an dem Platz gemacht wurden.Darunter befindet sich auch Keramik aus den verschiedensten Perioden, Reliefs sowie die Kopie eines großen Reliefs (Original im National-Museum in Athen), das Gegenstand der Verehrung war und die Göttin Demeter, ihre Tochter Kore und Triptolemos, den Sohn des Königs Keleo von Eleusis, zeigt, der als erster von der Göttin gelernt hat, wie man Weizen anbaut.

Megara: Lediglich die schöne Bauart des ebenfalls von Pausenias erwähnten öffentlichen Brunnenhauses (5. Jh. v. Chr.) läßt heute die ruhmreiche Vergangenheit dieser einst reichen und dynamischen dorischen Stadt erahnen.

Eleftheres: Auf der Grenze zwischen Attika und Böotien, auf dem Bergvorsprung rechts des Kaza Passes, kann man die Mauern der Festung sehen, die ursprünglich von den Athenern im 5. Jh. v. Chr. erbaut wurde, um die Kontrolle über die Straße nach Böotien zu haben. Die Wehranlagen, die man jetzt sieht, sind ins 4. Jh. zurückzudatieren.

Aegosthena: Tief im Golf von Korinth, wo jetzt Porto Germeno liegt, steht eines der besterhaltenen klassischen Altertümer. Das ist die Burg und die befestigten Mauern der Stadt Aegothena, wo der Seher und Heilpriester Melambous verehrt wurde.

Fili: (Phyle) Am südwestlichen Vorgebirge des Parnes, in der Nähe der Ortschaft Chasia, stehen die Ruinen einer anderen Befestigungsanlage, die von den Athenern im 4. Jh. v. Chr. gegen die Mazedonen erbaut wurde. Dort war auch höchstwahrscheinlich ein früheres Fort aus dem 5. Jh. v. Chr. auf dem selben Platz, als der Athener Thrasybulos, der Fili als Operationsbasis benutzte, die Herrschaft der 30 Tyrannen (403 v. Chr.) in Athen stürzte.

Menidi: Etwas nach Süden von dem jetzigen Ort aus stand das «Demos» Acharnae, nach Athen die größte Stadtgemeinde in Attika. Rechts der Hauptstraße Athen-Menidi, 3,5 km vor der Stadtgrenze, belegt ein weites, im letzten Jahrhundert entdecktes Kuppelgrab die Bedeutung der Gegend in mykenischer Zeit.

Dionyssos : An dieser Stelle befand sich die alte Stadtgemeinde Ikaria. Hierher war von Theben in archaischer Zeit der Kult der Dionysos-Verehrung gebracht worden. Etwas östlich des heutigen Ortes stehen einige Ruinen des Heilgtums und die Fundamente eines dem Pytho'Apollo geweihten Tempels.

Kap Sounion : Auf dem kleinen, flachen Hügelkamm steht der Poseidontempel (444 - 440 v. Chr.), umgeben von einer Umfassungsmauer (perivolos). Nördlich des Tempels befinden sich die Propyläen, die den Zugang zu dem Heiligtum bildeten, während zwei Säulengänge längs der nördlichen und westlichen Seite verliefen. Auf niedrigerem Niveau, etwa 500 m nordöstlich des Tempels, stand der Tempel der Sounias Athena, der Anfang des Peloponnesischen Krieges erbaut worden war. Die Mauerreste am nördlichen und östlichen Abhang des Hügels gehören zur Befestigungsanlage des südlichen Kaps, erbaut von den Athenern 409 v. Chr.

Thoriko: Es war auf einem Hügel erbaut, der jetzt Velatouri heißt (82 km von Athen). Zwei Kuppelgräber deuten darauf hin, daß der Ort in mykenischer Zeit schon von Bedeutung war. Gräber der geometrischen und archaischen Periode wurden ebenfalls auf diesem Hügel gefunden, außerdem die Ruinen einer aus der klassischen Zeit stammenden Siedlung. Am Fuße des Hügels, auf seiner Westseite, stehen die Reste einer eigenartigen elipsenartigen Freilicht-
theateranlage, die zu der alten Stadtgemeinde gehörte.

Vravron (Brauron): Diese Gegend war seit prähistorischer Zeit bewohnt; hier wurde die Göttin Artemis verehrt. Die Fundamente der Kultstätte (5. Jh. v. Chr.), ein heiliges Haus, in dem das Grab der lphigenie identifiziert wurde (die Legende berichtet, daß die Heldin nach ihrer Rückkehr von Tauris hier starb) und vor allem die restaurierte Säulenhalle (Ende des 5. Jh. v. Chr.), wo die jungen Priesterinnen der Göttin lebten, sind die wesentlichen Oberreste, die man in dieser archäologisch wichtigen Gegend sehen kann. Das örtliche Museum beherbergt einige hervorragende Votiv-Reliefs und Statuen der jungen Priesterinnen, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.

Loutsa: 7 km nördlich von Vravron, nahe am Meer, befinden sich hier Tempelruinen, die mit der Artemis Tavropolos zusammengebracht wurden. Gemäß der Legende landeten hier Orest und lphigenie bei ihrer Rückkehr von Tauris mit dem Holzbild der Göttin.

Marathon: Der Bestattungsgrund der 192 athenischen Soldaten, die in der historischen Schlacht zwischen Griechen und Persern im Jahre 490 v. Chr. fielen, die vorgeschichtliche Siedlung von Plasi, das früh-helladische Gräberfeld in Tsepi und die mittelhelladischen Grabstätten in der Nähe des Museums mit dem großen mykenischen Kuppelgrab etwas nach Osten zu machen die Gegend von Marathon zu einer der archäologisch wichtigsten von ganz Griechenland. Das Museum enthält Ausgrabungsfunde der Umgebung.

Amphiareion: Die Reste eines Heiligtums aus dem 4. Jh. v. Chr., das dem Seher und Heilpriester Amphiaraos geweiht ist, liegen in einem grünen Tal in der Nähe des Ortes Kalamos. Der Platz weist alle die charakteristischen Gebäude auf, die ein Asklepieion der damaligen Zeit ausmachten.Der Tempel des Gottes liegt an einer Quelle und davor der Altar, und das «enkoimeterion», die Säulenhalle, wo die Heilungsuchenden auf Ziegenhäuten lagen und davon träumten, wie es nach ihrer Heilung sein werde. Nördlich der Arkaden, in die Bergseite gebaut, befindet sich ein kleines Theater, das wohl um 190 v. Chr. gebaut sein muß. .Ramnous: Liegt an der Nordostküste Attikas, auf einem alleinstehenden Hügel, auf dem Reste eines Forts aus dem 4. Jh. v. Chr. stehen, das hier von den Athenern zwecks Kontrolle der Meerenge zwischen Euböa und Attika von diesem Punkt aus gebaut wurde. Innerhalb seiner Wälle liegen die Fundamente verschiedener Gebäude (Theater, Tempel des Dionysios usw.) dieses ehemaligen attischen Marktfleckens. Ein kleinerer Bezirk auf dem Gipfel enthielt das aus dem 5. Jh. stammende Fort, in dem die athenische Garnison einquartiert war.

Südlich der Befestigungslagen stehen die Tempelruinen der Nemesis. Der im dorischen Stil erbaute, der Göttin geweihte Tempel wurde um 430 v. Chr. errichtet und die verehrte Statue war das Werk des Bildhauers Agorakritos. Der längsseits gelegene kleinere Tempel (500 v. Chr.) war der Themis geweiht. Ihre Statue fand man im Inneren des Tempels; sie war das Werk des Bildhauers Chaerestratos aus Ramnous (3. Jh. v. Chr.) und befindet sich im National-Museum.

Peloponnes

Isthmos: Von dieser wichtigen Gegend, wo die pan-hellenischen Spiele abgehalten wurden, ist nicht viel erhalten geblieben. Ausgrabungen in der Nähe von Kera Vrissi (5 km außerhalb von Korinth) gaben einen Poseidontempel aus dem 5. Jh. v. Chr. frei, der auf den Ruinen eines durch Feuer im Jahre 475 zerstörten Tempels errichtet worden war, das Palaimonion (1. Jh. v. Chr.), das Theater, das vom 4. bis 1. Jh. verändert wurde und das Stadion der hellenistischen und römischen Zeit.

Korinth: War in der archaischen Zeit eine der reichsten und mächtigsten Städte. Es war auf dem Landrücken gebaut, der den Korinthischen vom Saronischen Golf trennt und hatte an jedem einen Hafen: Kenchreä am Saronischen, Lechaion am Korinthischen Golf. Übriggeblieben sind Teile eines dorischen Apollo Tempels
(6. Jh.) und der der römischen Zeit zugerechneten Agora mit kleinen Tempeln, Säulenhallen, öffentlichen Gebäuden und den Brunnenhäusern Peirini und Glafki (auch Peirene und Glauke). Östlich der Agora befindet sich das römische Odeon und weiter nördlich das Theater. Der Berg von Akrokorinth, der die Stadt überragt, wurde nach und nach - angefangen in vorhistorischer Zeit bis zur Osmanenherrschaft - befestigt. Auf dem Hügel wurden Reste eines kleinen Aphrodite-Tempels ausgegraben.

Nernea: Hier fanden zu Ehren des Zeus die Nemeischen Spiele statt. Man sieht Reste des Zeustempels, des Altars, einer Palaistra und eines Gymnasiums. 500 m südöstlich des Tempels Ruinen des Stadions und Hippodroms.

Argos: Es war zumindest seit der mittelhelladischen Periode bewohnt (Hügel der Aspis) und wurde in geschichtlicher Zeit und besonders in der archaischen Periode eine der mächtigsten dorischen Städte auf dem Peloponnes sowie eines der berühmten Zentren für Skulpturen und Bronzearbeiten. Reste eines römischen Odeons, einer Säulenhalle (evtl. Versammlungsraum der Ältesten) aus dem 5. Jh. v. Chr. und einiger luxuriöser römischer Bäder sind die wichtigsten Funde der Agora, die am südlichen Ausgang der modernen Stadt, an der Straße nach Tripolis, lag. Das wichtigste Denkmal jedoch ist das Theater auf dem östlichen Hang der Burg Larisa. Seine halbkreisförmigen Sitzreihen oder «cavea» wurden aus dem steilen Felsen herausgehauen, während die Bühne in römischer Zeit einigen Änderungen unterworfen wurde. Die Göttin Hera wurde in Argos am meisten verehrt und der ihr geweihte Tempel war einer der berühmten Tempel des Altertums. Seine Uberreste sieht man 7 km nordöstlich der Stadt. Er wurde auf drei Ebenen erbaut. Die mittelere Terrasse trug das Gebäude als solches, das gegen Ende des 5. Jh. v. Chr. im dorischen Stil erbaut worden war. Im Tempel stand die Statue der Göttin aus Elfenbein und Gold, das Werk des berühmten Künstlers Polyklet aus Argos.

Epidaurus: Es war eines der Hauptzentren der Verehrung des Gottes Asklepios und ist bestens bekannt durch sein wunderschönes aus dem 4. Jh. v. Chr. stammenden Theater mit einmaliger Akustik, das Werk des Architekten Polyklet des Jüngeren. Hier finden Aufführungen antiker Dramen statt.

Das Heiligtum des Gottes enthielt verschiedene Gebäude, von denen der Tempel (380-375 v. Chr.), mit am bedeutendsten war. Der große heilige Bezirk entwickelte sich zu einem der größten «Kurorte» des Altertums mit Schlafhallen für die Patienten und dem berühmten «tholos» (Rundbau), das wahrscheinlich Polyklets Werk ist (360-33 v. Chr.). Teile seiner bemerkenswerten plastischen Dekoration sowie von Architektur-Elementen des Gebäudes finden sich in dem örtlichen Museum.

Sikyon: Diese Stadt war ein bemerkenswertes künstlerisches Zentrum und erlebte ihre höchste Blüte ganz besonders zu der Zeit des Kleisthenes im 6. Jh. v. Chr. Man kann jetzt nur wenige Ruinen der griechischen und der römischen Stadt sehen (Arkaden, Tempel der Artemis, Theater usw.). Das kleine Museum ist in einem ehemaligen römischen Bad untergebracht.

Olympia: Der heilige Altis (= elisch = Hain) des Zeus liegt am Fuß des pinienbedeckten Kronos, zwischen den Flüssen Alpheios und Klados. Hier versammelten sich alle vier Jahre die Griechen, um den größten Athleten ihrer Zeit zuzuschauen, die um einen Lorbeerkranz, als Zeichen des Sieges, kämpften. Das Zentrum des Heiligtums bestand aus zwei Tempeln, Zeus (5. Jh. v. Chr.) und Hera (7. Jh. v. Chr.) geweiht. Letztere war bereits wesentlich länger in dieser Gegend verehrt worden. Der Zeus-Tempel enthielt die goldelfenbeinerne Statue des Olympischen Zeus, das Meisterwerk des Bildhauers Phidias, eines der Sieben Weitwunder. Rings um die Ruinen der beiden Tempel befinden sich das Philippeion, ein Rundbau aus dem 4. Jh., die Echo-Säulenhelle (4. Jh. v. Chr.), der älteste heilige ummauerte Raum, dem Helden Pelops gewidmet (Pelopeion), der Tempel, der der Göttermutter geweiht war (Metroon) und das Prytaneion, wo die Sieger speisten (5. Jh. v. Chr.). Über dem Metroon standen auf einer Terrasse zwölf Schatzhäuser, die in der Form kleiner Tempel gebaut, dazu dienten, die wertvollen Weihgeschenke verschiedener griechischer Stadtstaaten unterzubringen. Außerhalb des Altis befanden sich Gymnasium und Palaestra (restauriert) sowie das Priesterhaus (Theokoleon), Phidias' Werkstatt, die später in christlicher Zeit eine Basilika wurde, das kleine Heroon (Haidentempel), das Leonidaion (Gästehaus), das Bouleuterion (oder Ratsversammlungshaus), die heißen Bäder, die Südhalle und schließlich das Stadion. Sie alle zusammen machten Olympia zu einem der archäologisch bedeutendsten Plätze. Die Museen beherbergen unnachahmliche Kunstwerke: Statuen der Nike von Paeonios, des Hermes von Praxiteles, mehrere bronzene Votivgaben und vor allem die Giebelreliefs des Zeus-Tempels, höchste Meisterwerke der frühklassischen Skulptur.

Bassae: Mitten in der wilden Landschaft des Hochlandes von Arkadien steht der Tempel des Apollo, 420 v. Chr. gebaut und von den Bewohnern der Stadt Phigalia diesem Gott geweiht. Er ist zusammen mit dem Thesseion-Tempel in Athen der am besten erhaltene griechische Tempel. Er ist nach Entwürfen des großen Architekten Iktinos, der auch den Parthenon entwarf, erbaut worden. Er ist das erste Beispiel für Stilmischung: außen dorisch, innen ionische Halbsäulen. Außerdem ist er das erste Monument mit korinthischem Kapitell auf einer alleinstehenden Säule nach dem Adyton (Allerheiligsten) zu. Sein berühmter Säulenfries mit Amazonen- und Kentaurenkämpfen ist jetzt im Britischen Museum in London.

Megalopolis: Epaminondas von Theben baute diese Stadt 371 - 368 v. Chr. Hier wurde der berühmte Geschichtsschreiber Polybios geboren. Sie verfiel jedoch schnell und als Pausanias im 2. Jh. v. Chr. diese Stadt besuchte, war sie bereits ein «Haufen Ruinen». Von der ehemaligen Agora ist eine ganze Anzahl der wichtigsten Gebäude übriggeblieben. Das Theater, das das größte in ganz Griechenland war, daneben die Ruinen eines riesigen Bauwerkes, des Thersilion (65x53 m), Versammlungshalle der Vertreter der arkadischen Städte, die eine Art Arkadischen Bundesstaat errichten wollten.

Lykosoura: Dieses ist die älteste Stadt in Arkadien, die nach der Legende von Lykaos gebaut wurde. Die Ruinen des berühmten Despina Heiligtums liegen 12 km außerhalb von Megalopolis. Despina war eine Göttin der Unterwelt und ist mit Persephone gleichzusetzen.

Tagés: Diese arkadische Stadt war seit 371 v. Chr. Mitglied des arkadischen Bundesstaates. Sie wurde berühmt wegen ihres Alea geweihten Tempels, einer lokalen Göttin, die mit Athena später gleichgesetzt wurde. Leider fanden sich nur wenige Ruinen dieses wunderschönen Tempels aus dem 4. Jh. v. Chr. Er war auf den Ruinen eines älteren archaischen Tempels erbaut worden und sollte die sehr alte Statue der Athena aufnehmen, ein Werk des Bildhauers Endoios. Die plastische Ausschmückung des neuen Tempels übernahm der große Künstler Skopas.

Mantinea: Hauptsächlich wurde die Stadt durch die berühmte gleichnamige Schlacht im Jahre 362 v. Chr. bekannt. In dieser Schlacht wurden die Spartaner zum zweiten Mal durch die Hand der Thebaner geschlagen (erste Niederlage 371 in Leuktra). Stadtmauer (370 v. Chr.), Theater und Agora können besichtigt werden.

Sparta: Nichts erinnert heutzutage an die karge Stadt der Dorer, die einst allein in der Lage war, die so mächtige Republik Athen im 5. Jh. v. Chr. niederzuwerfen. Die e@l tenen Befestigungen müssen aus einer späteren Zeit stammen, da Sparte in ihren Anfängen eine offene Stadt war. Am Fuß der Südseite der Burg findet man einige Ruinen des Theaters aus dem 2. Jh. v. Chr. und einer römischen Säulenhalle. Ober dem Theater wurden die Fundamente des berühmten Tempels der Athena Chalkioikos gefunden, deren Verehrung dort in der geometrischen Periode einsetzte. Ein kleiner Tempel der hellenistischen Periode am Nordostende der modernen Stadt, in dem sich nach der Oberlieferung das Grab des Leonidas befand und das Heldengrab des Menelaos auf dem Hügel des Propheten Elias, 5 km außerhalb der Stadt, vervollständigen die spärlichen Reste, die von der höchst mächtigen Stadt der dorischen Krieger zurückblieben. Das Museum von Sparte ist heute von größerem Interesse als seine archäologischen Stätten.

Messini (Dorf Mavromati): Am Fuß des Ithome, liegen die wohlerhaltenen Reste der von Epaminondas im Jahre 370 v. Chr. erbauten Stadt, die zu seinem Plan gehörte, Sparte durch die Errichtung mächtiger Städte zu isolieren. Die Stadtmauern mit ihren Toren gelten als sehr gute Beispiele für Verteidigungsanlagen im 4. Jh. v. Chr. Die bedeutendsten Bauten (östlich vom Dorf Mavromati) sind die Reste der Agora mit ihren Säulenhallen und Tempeln, das Theater und das Synedrion (Versammlungsraum des Rates der Messenischen Ältesten).

Mykenisches Messenien: Wie die Ausgrabungsfunde beweisen, war Messenien nach der Argolis das bedeutendste Zentrum der mykenischen Kultur.

Theben: Ruinen eines mykenischen Palastes und kyklopischer Mauern mit Toren wurden unter der modernen Stadt entdeckt. Nur einige wenige Spuren der historischen Zeit von Theben haben in den Resten des Apollo Tempels überlebt. Viel interessanter ist ein Besuch des Museums, in dem Funde des mykenischen Palastes, Sarkophage von der Nekropole Tanagra mit mykenischen Inschriften ausgestellt sind, die einmalig auf dem griechischen Festland sind, außerdem Stele aus der klassischen Periode von Kriegergräbern aus Tanagra und Tespiai und schließlich Kuren aus den Kultstätten von Ptoon.

Ptoon: Liegt 26 km nördlich von Theben. Am Fuß des Pelagia (in alten Zeiten unter dem Namen Ptoon bekannt) liegen die Ruinen des Heiligtums des Apollo Ptoon. Offensichtlich befand sich auf diesem Berg ein altes Orakel, das nach dem lokalen Gott benannt und später mit Apollo gleichgesetzt wurde. Das Heiligtum ist auf drei Ebenen gebaut. Die unterste hat eine Zisterne, die Wasser aus einer Quelle auf der obersten Ebene sammelte. Die mittlere Terrasse trug zwei ionische Säulenhallen, während sich auf der oberen Terrasse ein Tempel im dorischen Stil befand (3. Jh. v. Chr.). Er war auf den Resten eines der archaischen Periode zuzurechnenden Tempels errichtet worden. Hier wurden auch die bekannten Kuren entdeckt, die jetzt im Museum in Theben und im Nationalmuseum von Athen sind.

Gla-Orchornenos: Die Burg von Gla und das Kuppelgrab von Orchomenos, bekannt als «Schatz des Minias», legen Zeugnis ab von dem großenwohlstand dieser Region in spätheiladischer Zeit.

Livadia (Levadhia): Diese Stadt, spielte, verglichen mit anderen Städten Böotiens, in historischer Zeit keine große Rolle. Sie war bekannt durch das Orakel des Trophonios, das in den Resten eines unterrirdischen Gebäudes erkannt wurde.


Cheronia: Der bekannte Löwe erinnert an den großen Sieg Philipps im Jahre 338 v. Chr., durch den die südlicher liegenden griechischen Städte zum Anschluß an den mazedonischen Staat gezwungen wurden. In der Nähe des Denkmals befindet sich heute das Museum mit interessanten vorgeschichtlichen Funden der Gegend.

Phokis

Delphi: Das panhellenische Heiligtum des Apollo beeinflußte das antike Griechenland mit seinem religiösen und ethischen Glanz. Als sehr altem Ort der Verehrung der Erdmutter Gea und auch der Themis bemächtigte sich der Apollo-Kult dieser Stätte von der geometrischen Periode an. Innerhalb eines rechteckigen Mauerwalles, der sich an den schroffen Felswänden der Phädriaden hinaufzieht, umgeben zahllose bekannte und unbekannte Weihegaben und die Ruinen tempelähnlicher Schatzhäuser der griechischen Städte den dorischen Tempel des Gottes Apollo (4. Jh. v. Chr.), der sich majestätisch in der Mitte des heiligen Bezirks erhebt. Das bereits restaurierte Schatzhaus der Athener (490-485 v. Chr.) wurde zur Erinnerung an ihren Sieg bei Marathon gebaut und ist eines der interessantesten Bauwerke. Die Säulenhalle der Athener, das Schatzhaus der Knidier, von dem berühmten Maler Polygnotos ausgeschmückt, das Theater und schließlich, hoch über der Kultstätte, das Stadion, bilden zusammen mit dem Tempel und den verschiedenen Schatzhäusern die Hauptgebäude des Heiligtums, wo große Kostbarkeiten dem Gott geweiht wurden, nicht ohne ein gut Teil Eitelkeit auf Seiten der mächtigen Stadistaaten, der großen Könige, der ehrgeizigen Tyrannen und der wohlhabenden Privatleute.

Unterhalb der öffentlichen Straße, südöstlich des Apollo-Heiligtums, sind die Reste eines Gymnasiums, eines der Athena Pronaia geweihten Heiligtums und des Tho - los 4. Jh. (Rundbau) erhalten. Das Museum von Delphi ist eines der wichtigsten in Griechenland und enthält Ausgrabungen der Gebiete um das Heiligtum. Darunter befindet sich auch die berühmte Bronzestatue des Wagenlenkers aus dem 4. Jh. v. Chr. und ein außerordentlich kostbarer spätarchaischer Fries mit den Reliefs der Bilder einer Prozession der Götter von dem Schatzhaus der Sifnier (525 v. Chr.).

Ätolien - Akarnien

Kalydon: Von dieser alten ätolischen Stadt sind nur noch einige Fragmente ihrer Umfassung und des Tempels der Artemis Lafria, der außerhalb der Stadtmauern lag, erhalten.

Plevron: Auf dem Hügel Kyrarini stehen die Mauern von NeuPlevrona mit 30 Türmen und 7 Toren, die zu den eindrucksvollsten Monumenten in Ätolien gehören.

Therrnon: Hat sehr günstige Lage im Nordwesten des Sees Trichonis (33 km südöstlich von Agrinion). Sie war das größte religiöse Zentrum für die Ätolier, die von dem großen Geschichtsschreiber Polybios die «Akropolis der Ätolier» genannte wurde. Hier befand sich ein sehr altes Heiligtum des Apollo. In einem großen rechteckigen Bezirk mit Türmen aus dem 3. Jh. stand der aus dem 6. Jh. stammende Tempel, der teilweise auf den Ruinen eines älteren, elliptischen Tempels der geometrischen Periode erbaut worden war. Seine berühmten bemalten Ton-Metopen, auf denen Legenden-Gestalten (Perseus, Prokne und Philomeia) dargestellt sind, stehen im National-Museum.

Stratos: Am Westufer des Acheloos (10 km nördlich von Agrinion) stand die befestigte Hauptstadt von Akarnien. Die Stadtmauern, die vier Hügel umfassen, gehören zu den höchst interessanten Monumenten des 5. Jh. Um das Jahr 338 wurde der Tempel des Stratos Zeus gebaut, der Mittelpunkt des Akarnanischen Bundes wurde.

Epirus

Nikopolis: Die Stadt wurde an der Westküste des Golfes von Ambrakia durch Oktavius, den späteren ersten römischen Kaiser, gebaut. Er gab ihr diesen Namen zur Erinnerung an seinen Sieg in der berühmten Seeschlacht von Aktion (31 v. Chr.), als er den entscheidenden Sieg über die Flotte des Antonius und der Kleopatra erfocht. Ihre mit dreifachen, monumentalen Toren versehenen Mauern überdauerten, ebendalls Ruinen eines Theaters und eines Mars und Poseidon gewidmeten Tempels, eine Wasserleitung, römische Bäder usw.

Kassope: In dieser Stadt an den Ufern des Golfes von Ambrakia kann man Ruinen von viereckigen Stadtmauern, ein Theatertor, ein Odeon usw. sehen.

Nekromanteion: Auf dem Gipfel eines Hügels, zu dessen Füßen an seiner Westseite das von Homer erwähnte Ephyra lag (jetzt der Ort Mesopotamo), liegen die eindrucksvollen Ruinen des Nekromanteion, das im 3. Jh. v. Chr. erbaut und entweder 168 oder 167 v. Chr. von den Römern zerstört wurde. Dieses seltsame Bauwerk macht den Eindruck eines Irrgartens und erinnert an den im Hades umherirrenden Odysseus; es wurde von denen besucht, die mit den Seelen der Toten sprechen wollten.

Dodona: Im alten Eilopia, mitten in einem Tal am Fuß des Tomaro, steht das altehrwürdige Orakel des pelasgischen Zeus. Die Priester wurden Selloi oder Elloi genannt und die Priesterinnen Pelleia, die die Botschaft des Gottes dem Blätterrauschen der heiligen Eiche entnahmen. Auf der Südseite der befestigten Burganlage steht der imponierende Bau des berühmten Theaters aus dem frühen 3. Jh. v. Chr., das später in römischer Zeit eine Arena für den Kampf mit wilden Tieren wurde. Östlich davon liegen in einer großen Einfriedung die Ruinen des Heiligtums: kleine Tempel, Votiv-Monumente, eine Säulenhalle und schließlich das «heilige Haus», wo der Gott verehrt und seine Botschaften verkündet wurden. Das Orakel wurde von den Ätolern (221 v. Chr.), den Römern (168 v. Chr.) und den Thrakern (88 v. Chr.) nach und nach verwüstet und es schwieg dann ganz, als sich im 4. Jh.

Der Zarewitsch
20.11.02, 08:47
Die Ionischen Inseln

Die lonischen Inseln sind reich an mykenischen Überlieferungen und haben eine abwechslungsreiche Geschichte. Leider sind uns aus geschichtlicher Zeit nur sehr wenige Monumente erhalten. Von größerer Bedeutung ist ein Tempel des Asklepios (6. Jh. v. Chr.) in der Gegend des Palastes «Mon Repos» auf Korfu und ein anderer, Artemis geweihter Tempel (6. Jh. v. Chr.) in der Nähe des Klosters Agia Theodora. Von dort stammen die Skulpturen der Giebel mit den Gorgonen, die von besonderem Interesse für das Studium der archaischen Kunst sind (Museum von Korfu).

Thessalien

Thessalien ist seit der Altsteinzeit bewohnt und weist viele jungsteinzeitliche Siedlungen auf; außerdem ist es reich an mykenischen Legenden und Überlieferungen. Der fruchtbare Boden Thessaliens verschaffte dieser Region historische Bedeutung und Einfluß bis zum Ende der alten griechischen Welt.

Am Nordausgang der Stadt Volos, auf dem Hügel Palia, stehen die Ruinen des mykenischen Palastes lolkos. Hier herrschte nach der Legende Peleas. Vermutlich begab sich von dem Hafen Pagases aus der Held Jason mit den Argonauten auf die lange Reise nach Kolchis. Ruinen dieser Küstenstadt wurden 5 km südlich von Volos am Westufer des Pagasitischen Golfes gefunden.

Der Makedonen-König Demetrios II. Poliorketes baute 293 v. Chr. die Stadt Demetrias etwas weiter nördlich; hier fanden sich auch Überreste von Pagases. Bis zu ihrer Einnahme durch die Römer im Jahre 196 v. Chr. war die Stadt der Haupthafen von Makedonien. Die Überreste ihrer Mauern sowie ein Theater und eine römische Wasserleitung sind noch erhalten.

Das Museum von Volos ist wegen seiner vorgeschichtlichen Funde aus allen Teilen Thessaliens eines der interessantesten von Griechenland. Außerdem sind einige Grabstele ausgestellt, besonders gute Beispiele bemalter Stelen der hellenistischen Periode, die bei allzu hastigen Reparaturarbeiten der Stadtmauern im 1. Jh. v. Chr. als Baumaterial gedient haben.

Makedonien - Thrakien

Thessaloniki: König Kassandros von Makedonien schloß 315 v. Chr. verschiedene Siedlungen am Golf von Therme zu einer neuen Stadt zusammen, die er nach seiner Gemahlin Thessaloniki nannte. 168 v. Chr. wurde sie die Hauptstadt einer der vier Provinzen von Makedonien und auch bald die wichtigste Stadt der ganzen Gegend. In jüngster Zeit wurde in der Stadtmitte die alte Agora ausgegraben, die hauptsächlich Ruinen der hellenistischen und römischen Periode des 1. Jh. v. Chr. enthält. Im Museum von Thessaloniki findet man eine reiche Auswahl von Funden, angefangen von der Jungsteinzeit bis zu geschichtlichen Zeiten.

Pella: König Archelaos, ein Förderer der Künste (413 bis 393 v.Chr.), verließ seine alte Hauptstadt Aeges und baute einen neuen Palast in Pella, der von dem großen Maler Zeuxis ausgestaltet wurde. Hier verbrachte Euripides seine letzten Jahre, während der große Philosoph Aristoteles in der Mitte des 4. Jh. hier den jungen Alexander, den Erben des makedonischen Thrones, unterrichtete. Als man im Jahre 1956 systematisch zu graben begann, entdeckte man das Zentrum der alten Stadt, die nach dem System des Stadtplaners und Architekten Hippodamos erbaut worden war. Berühmt sind die Mosaikböden mit Szenen aus der Mythologie, die man in Privathäusern und öffentlichen Gebäuden fand. Man kann diese im örtlichen Museum bewundern.

Vergina: An diesem Ort (15 km südöstlich von Verria) fand man einen ausgedehnten Palastkomplex der hellenistischen Periode, der wahrscheinlich von dem Makedonenkönig Antigonos Gonatas (278-240 v. Chr.) als Sommerresidenz für die königliche Familie erbaut wurde. Um ein dorisches Peristyl sind verschiedene offene Wohnräume, teilweise mit Mosaikböden, angeordnet. Man fand eine große Nekropolis mit Gräbern, die aus der Zeit 1.000-600 v. Chr. stammen, das berühmte makedonische Grabmal aus der Mitte des 3. Jh. v. Chr. mit seiner Fassade im ionischen Stil und dem großen Marmorthron der Totenkammer. 1977 entdeckte Prof. Manolis Andronikos von der Universität Thessaloniki das Grab des Makedonenkönigs Philipps II., des Vaters von Alexander dem Großen. Dieser Fund bestätigte die Vermutung, daß Vergina die alte Hauptstadt Aeges des makedonischen Staates war.

Leukadia: Liegt 18 km nördlich von Verria. Hier wurde das bisher größte makedonische Grabmal gefunden. Es hat eine zweistöckige Fassade, deren unterer Teil dorisch, und deren oberer ionisch ist, mit einer gemalten Darstellung des toten Kriegers, der von Hermes Psychopompos zu den Richtern der Unterwelt geführt wird.

Amphipolis: Wurde seit prähistorischer Zeit von dem alten Volk der Edonen bewohnt. Der Ort hieß ursprünglich Ennea Odoi (neun Wege), bevor er im Jahre 437 v. Chr. griechische Kolonie wurde. Im Jahre 358 v. Chr. wurde sie von Philipp II. annektiert, und in römischer Zeit fungierte sie als Hauptstadt einer der vier makedonischen Provinzen. Die Ausgrabungsarbeiten haben in der Nähe des kleinen gleichnamigen Ortes die alten Stadtmauern und ein reiches Gräberfeld (Museum von Kavala) zu Tage gefördert.

Philippi: 356 v. Chr. wurde die alte Stadt Krenides nach Philipp II. von Makedonien umbenannt. Am bekanntesten ist die Stadt durch die Schlacht im Jahre 42 v. Chr., bei der Julius Caesars Mörder Cassius und Brutus von Oktavius geschlagen wurden. Die Ruinen des Forum Romanum mit seinen Toren, Tempeln und der Bibliothek sind höchst eindrucksvoll. Die Egnatische Straße lief hinter der Nordseite des Forum vorbei und verband Durazzo mit Byzanz über eine Entfernung von 1.500 km.

Das Theater in der befestigten Burg und die Palaestra vervollständigen die bedeutenderen Monumente der Stadt, obwohl die Palaestra fast vollständig zerstört wurde, um der Basilika «B» Platz zu machen. Philippi war die erste griechische Stadt, in der der Apostel Paulus das Evangelium verkündigte.

Abdera: In dieser Stadt an der Grenze zu Thrakien wurde der Philosoph Demokrit geboren. Ausgrabungen der Agora, des Theaters und einer großen Anzahl von Tonbildern sind im Museum von Kavala ausgestellt.

Die Nordost-Ägäischen Inseln - Dodekanes - Kykladen

Thassos: Die Parer besiedelten die Insel 700 v. Chr. und häuften hier sehr schnell Reichtum und Machtfülle an, weil sie mit ihrem Wein Handel trieben und eigene Kolonien an der gegenüberliegenden Festlandsküste, in der Nähe der Goldminen des Pagaion-Gebirges, gründeten.

Marmor-Stadtmauern mit Türmen und Toren, in die Reliefs von Göttern gemeißelt sind, die Agora (3. Jh. V.Chr. bis in römische Zeiten) mit ihren Propyläen, ihren Säulenhallen, Altären und Tempeln, den Kultstätten der Artemis, des Herkules, des Poseidon usw., das Theater nordöstlich der Stadt mit seiner Aussicht auf das Meer, und schließlich das bemerkenswerte Museum, in dem der riesige Kriophoros Kouros (3,5 m hoch) ausgestellt ist, machen Thassos zu einem der interessantesten archäologischen Orte in Griechenland.

Samothrake: Auf dieser Insel entwickelte sich einer der ältesten mystischen Kulte, den Kabiren, den Söhnen des Hephaistos geweiht, bekannt als die «Großen Götter». Das Heiligtum blühte besonders in der hellenistischen Zeit und war bei allen Griechen bekannt. Unmittelbar mit den kultischen Handlungen verbunden waren der eigenartig konzipierte «Neue Tempel», das «Anaktoron» und das Arsinoeion, eine im 3. Jh. V.Chr. durch die ägyptische Königin Arsinoe gebaute Rotunde, und zwar auf den Ruinen einer früheren Kultstätte. Hier wurde 1863 die berühmte Statue der Nike von Samothrake gefunden, die sich im Louvre befindet.

Samos: Die ionischen Siedler aus dem griechischen Mutterland kolonisierten die Insel gegen Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. und brachten den Hera-Kult mit, die nach der Legende auf der Insel an den Ufern des lnvrassos geboren wurde. Im Heraion (22 km von der Hauptstadt entfernt), mitten in den verstreut liegenden Ruinen des Heiligtums, steht der hervorragende große Dipteros -Tempel der Göttin, am Ende des 6. Jh. v. Chr. auf den Ruinen eines ausgebrannten älteren archaischen Tempels erbaut. Auch der kleine moderne Hafen Pythagorion (14 km südlich von Vathy) war einst in die lnselhauptstadt einbezogen, die Sitz des mächtigen Tyrannen Polykrates und Geburtsort des großen Philosophen Pythagoras war. Zu erkennen sind Reste der Befestigungsmauer und in der Nähe der Kapelle Panagia Spiliani Ruinen des alten Theaters. Hier befindet sich auch der Eingang zu dem berühmten Tunnel mit der städtischen Wasserleitung. Dieses technische Meisterwerk wurde während der Regierungszeit des Polykrates (6. Jh. v. Chr.) nach den Plänen von Eupalinos geschaffen, der auch den Bau beaufsichtigte.

Kos: Ist der Geburtsort des Hippokrates. Die Inselbewohner verehrten den Gott Asklepios, dem eines der wichtigsten Heiligtümer geweiht ist. Die Ruinen des Asklepieion (6 km westlich der Hauptstadt) auf vier Terrassen können besichtigt werden. Das Asklepieion war in dieser Form gebaut worden, damit es sich in das für diesen Bau ausgesuchte abfallende Gelände einfügte. Der dorische Peripteral-Tempel des Asklepios ist auf der verlängerten Mittellinie einer großen Treppe gebaut, die zu der unteren Terrasse führte, wo der monumentale Altar des Gottes stand. Auf der dritten Terrasse, wo hauptsächlich die Patienten behandelt wurden, befanden sich Säulenhallen mit Räumen (römische Zeit), die Schwefelquellen und die Votivgaben für den Gott. Darunter befanden sich Bäder und eine Zisterne. Die Hauptstadt der Insel Astypalaia befand sich 2 km von Kephalos entfernt am Südostufer der Insel; auch hier wurden einige Ruinen entdeckt.

Die jetzige Hauptstadt von Kos ist die letzte Hauptstadt der alten Zeit, von der der Marktplatz und zwei Tempel, Aphrodite und Herkules geweiht, übrigblieben. Die «casa Romana» (3. Jh. v. Chr.) mit schönen Mosaiken, die Relikte des Odeons, der Tempel des Dionysos und die Palaestra, sie alle zeichnen das Bild einer blühenden Insel in römischen Zeiten.

Rhodos: Etwa um 1.100 v. Chr. eroberten die Dorer Rhodos und gründeten die drei Städte Kameiros, Ialyssos und Lindos, die bis zum Ende des 5. Jahrhunderts die Hauptzentren der Insel waren. Auf Initiative dieser drei Städte wurde 408 v. Chr. die Stadt Rhodos am nordöstlichen Punkt der Insel gebaut, und zwar nach den Plänen des Stadtplaners Hippodamos. Handel und Wandel brachten der neuen Stadt Wohlhabenheit und Macht, boten Gelegenheit zur Förderung der Künste und Wissenschaften und ermöglichten es der Stadt, sich mit luxuriösen Bauwerken und Tempeln zu schmücken.

Der Koloß von Rhodos (304-292 v. Chr.), das Werk des Chares von Lindos, erlangte Weltruhm und wurde zu den sieben Weltwundern gezählt. Die alte Stadt erstreckte sich von dem Hügel, auf dem die alte Burg stand, bis zum äußersten Norden der Insel, und im Osten bis zu der Burg der Johanniter. Man fand auf der Burg einige Ruinen der Tempel von Athene und Zeus, während bei heutigen Ausgrabungen in der modernen Stadt ständig neue Relikte des alten Rhodos zu Tage gefördert werden. Am Fuße der Südseite der Burg sind Reste der Athene und Apollo geweihten Tempel erhalten, während das eigenartige Theater und das Stadion wiederaufgebaut wurden.

In Ialyssos sind Ruinen des Athene-Tempels (hellenistische Epoche) und der guterhaltene dorische Springbrunnen zu sehen. In Kameiros befinden sich Ruinen eines Teils der griechischen Stadt mit Häusern und Säulenhallen rund um die Agora und Überreste eines Athene-Tempels. Schließlich kann man in Lindos auf der Burg das Athene-Heiligtum sehen, das über eine monumentale Treppe (4. Jh. v. Chr.) zu erreichen ist, die vollkommen restauriert wurde. Im Museum der Stadt Rhodos (Hospital der Johanniter aus dem 15. Jh. n. Chr.) sind interessante Funde von Ausgrabungen auf der Insel, aber auch von anderen Inseln der Dodekanes- Gruppe zu besichtigen.

Naxos: Diese Insel ist eng mit der Legende von Ariadne und Theseus verbunden. Hier, in der Geburtsstätte des Dionysos, blühte die früh-kykladische Kultur. Schon ab dem ersten Jahrtausend v. Chr. übte diese ionische Insel großen politischen Einfluß in der archaischen Zeit aus. Sie gründete Kolonien in Süditalien und Sizilien. Daß es sich um eine blühende Kultur handelte, lassen die herrlichen Skulpturen aus Naxos erkennen.

An der Stelle der heutigen Stadt befand sich auch die alte. Die Reste eines alten Tempels mit einem intakten Eingang liegen auf der kleinen Insel in der Nähe des Hafens. Ein sehr interessantes Einzelstück ist der riesige, unvollendete (10 m hohe) Kouros, der in einem alten Steinbruch an der Nordküste der Insel zurückgelassen wurde.

Delos: Seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. bewohnt, war die heilige Insel des Apollo eines der drei bedeutendsten religiösen Zentren des alten Griechenland. Seine Ursprünge müssen in mykenischer Zeit gesucht werden. Unter Athens Herrschaft bis 314 v. Chr., entwickelte sich Delos vom Ausgang des 4. Jh. an zu einem wichtigen Handelsplatz, der mit Rhodos konkurrierte und in römischer Zeit 25.000 Einwohner hatte. Überreste antiker Bauten befinden sich in dem heiligen Schrein des Apollo: Das Haus der Naxer (6. Jh. v. Chr.), das Grab der Hyperboreischen Jungfrauen, der Artemis-Tempel (2. Jh. v. Chr.), das Heiligtum der Stiere, die Stoa des Antigonos und eine Anzahl anderer sakraler Gebäude umgeben die drei Apollo geweihten Tempel, die das Zentrum des Heiligtums bilden.

Nordwestlich vom Altar des Apollo, in der Gegend des Heiligen Sees, erstrecken sich Ruinen von Bauwerken und Tempeln in allen Richtungen. Herausragend die fünf berühmten archaischen Löwen von Delos, die das Werk von Künstlern aus Naxos (7. und 6. Jh.) sind.

Südöstlich des Heiligtums befinden sich Reste des griechischen Viertels (Theater) mit den schönen Mosaikböden seiner Häuser. Noch weiter östlich, auf der Straße, die auf den Berg Kynthos führt, liegen Ruinen von Kultstätten und Tempeln, von denen viele östlichen Gottheiten geweiht waren. Alle zusammen bedecken die Insel des Apollo in unseren Tagen wie ein Meer von Ruinen.

Euböa

Chalkis, Kymi und Eretria waren schon in sehr alter Zeit mit Handel und Schiffahrt verbunden. Sie waren die ersten, die Kolonien in Süditalien, Sizilien, an den thrakischen Küsten und auf den nördlichen Sporaden gründeten (8. Jh. v. Chr.). Trotzdem besitzen weder Chalkis noch Kymi Monumente, die ihrer Geschichte würdig wären. Im Gegensatz dazu hat Eretria, das gegenüber vom attischen Oropos liegt, eine ganze Menge Spuren auf dem Gebiet der gleichnamigen Stadt hinterlassen. Zwei davon sind das Theater auf der Burg (Höhe 125 m), und weiter südlich der Tempel des Daphniphoros Apollo (530-505 v. Chr.).

Das Westtor der Stadtmauern neben dem Theater ist bereits freigelegt, ebenso ein Dionysos-Tempel und zwei prachtvolle Bauwerke des 4. Jh. v. Chr., die Palast I und II genannt wurden und wahrscheinlich adligen Familien der Stadt gehörten.

Kreta

Die erstaunlichen Monumente, die auf kretischer Erde von der großen minoischen Kultur zurückgelassen wurden, haben die Ruinen aus der historischen Zeit, die mit der Einwanderung der Dorer im ersten Jahrtausend begann, bei weitem an Glanz übertroffen.

Dennoch erfreute sich Homers «Hekatompolis» Kreta, das in verschiedene Stadtstaaten unterteilt war, einer Renaissance in der archaischen Periode und widmete sich mit großem Erfolg der Kunst, insbesondere der Bildhauerei. Von der klassischen Zeit an jedoch lebten die kretischen Städte getrennt vom Rest der griechischen Welt und ihren Konflikten. Schließlich bildete im 1. Jh. v. Chr. Kreta mit Gortyn als Hauptstadt, zusammen mit Cyrenaica eine von vielen Provinzen des riesigen allmächtigen römischen Reiches.

In Gortyn (45 km südlich von Heraklion) haben viele Ruinen die Jahrtausende überdauert (Theater, Prätorium, Nymphaia, das Heiligtum ägyptischer Gottheiten u.s.w.), die hauptsächlich aus der letzten Bauphase der Stadt datieren (römisch).

Das Odeon ist von besonderem Interesse wegen des älteren wiederbenutzten Baumaterials; man fand die berühmten, im dorischen Dialekt geprägten Gesetze von Gortyn (6. Jh. v. Chr.). Über zwei Hügel erstrecken sich die Ruinen des alten Lato, das Häuser, Geschäfte, öffentliche Gebäude und Tempel zeigt. In Prinias (30 km südwestlich von Heraklion) wurde auf einem bewehrten Hügel ein früh-archaisches Heiligtum mit zwei Tempeln entdeckt.

Der Eingang zu dem einen ist mit den Tempel-Skulpturen, zwei sitzenden Gottheiten und einem Relief auf dem Fries mit Hirschen und Löwen, im Museum von Heraklion als Reproduktion zu sehen. Außerdem sind die archaischen Grabstelen, die während des 5. Jh. als Baumaterial für die Befestigungsanlagen auf dem Hügel gebraucht wurden, bemerkenswert.

Quelle (http://www.griechenlandinformation.de/gr_jahrh1.htm)

Der Zarewitsch
20.11.02, 09:01
Bis jetzt gibt es in Kreta noch keinen Nachweis für eine menschliche Anwesentheit während der palaeolitischen oder mesolitischen Periode. Fossilien von Elefanten, Rehen, wilden Ziegen und anderen Tieren sind gefunden worden, von denen aber angenommen wird, dass sie älter sind als irgendeine menschliche Existenz. Fruehe neolitische Funde sind bisjetzt auf die Niederlassung in Knossos begrenzt

Aceramic Neolithikum

Es gibt keine Töpferwaren doch sind zwei gebrannte Tonfiguren gefunden worden. Die Wände bestehen aus ungebrannten Lehmziegeln oder Steinen, Lehm and Lehmziegeln. Es sind keine vollständigen Hauspläne entdeckt worden. Die Wirtschaft ist eine voll entwickelte neolitische, einschliesslich domestizierter Weizen, Gerste, Linsen, Schafe/Ziegen, Schweine und etwas Vieh. Steinerne Axt-Koepfe sind selten.

Frühes Neolithikum I (ca. 5700-4000 v. Chr.)

Dieser Zeitraum zeigt das bei weitem längste Stadium homogener kultureller Aktivitäten an diesem Ort. Die Gebäude in I sind rechteckig und aus gebrannten Lehmziegeln auf Steinfundamenten gebaut. Die Wand-Oberflächen sind regelmäßig mit Lehm verputzt. Töpferwaren, die in einer vollentwickelten Form erscheinen und deren Menge mit der Zeit zunimmt, haben im Allgemeinen eine dunkle Oberfläche und sind poliert.

Frühes Neolithikum II (ca. 4000-3700 v. Chr.)

Es gibt keine auffällige Änderungen in der Architektur.
Gegen Ende dieser Periode erscheinen immer häufiger neue Formen von Töpferwaren und wellenförmige Reliefs werden beliebt.
Gegen Ende dieser Periode erscheinen die ersten Anhaltspunkte einer Web-Industrie.Keulen und Äxte aus Stein treten immer häufiger auf. Bergkristalle tauchen zum ersten Mal unter den Materialien auf, die für die kleineren Steinwerkzeuge benutzt wurden.

Mittleres Neolithikum (3700-3600 v. Chr.)

Das ist eine kurze Übergangsphase. Zum ersten Mal wurden größere Teile von Hausplänen entdeckt. Die Gebäude sind groß: hauptsächlich rechteckige Einheiten mit vielen kleinen Räumen.

Die Veränderungen in den Töpferwaren sind gering.Es gibt zunehmend Nachweise für Webwaren und die Anzahl der Steinäxte und -keulen nimmt weiterhin zu.

Spätes Neolithikum (3600-2800 v. Chr.)

Der erste Nachweis für die Benutzung von Metall-Werkzeugen ergab sich aus einer Kupfer-Axt, die von Sir Arthur Evans beim Ausgraben einer der Häuser gefunden wurde.

Es mehrt sich das Beweismaterial über Niederlassungen an einer Anzahl von anderen Orten in Kreta, in der Form von Tonwaren von Phaistos, Funde in zahlreichen Höhlen im Westen und Zentrum von Kreta (z.B. Plativola, Trapeza).

Bronzezeit - Die minoische Zivilisation (3000-1100 v. Chr.)

In diesen Jahren war die Entwicklung der Insel außerordentlich bedeutsam: sie wurde ein Zentrum für die Seefahrt, den Handel und die kreativen Künste. Die Menschen waren Bauern, Schafhirten und vorwiegend Seeleute, mit bemerkenswerten kaufmännischen Verbindungen nach Asien, Afrika und den Kykladen (Inselgruppe in der Ägäis). Die Zivilisation, die sich hier entwickelte, wurde von dem englischen Archäologen Sir Arthur Evans während seiner Ausgrabungen des Palastes von Knossos "minoisch' genannt, nach dem legendären König Minos. Es gibt keinen Nachweis dafür, dass die Minoer ein kriegerisches Volk waren; es scheint, dass sie stattdessen durch ihre bemerkenswerten kaufmännischen Fähigkeiten sehr erfolgreich waren. Dieser Mangel einer militärischen Kultur mag für ihren späteren Niedergang verantwortlich gewesen sein.
Diese Periode wird heute nach einem chronologischen System des griechischen Archäologen N. Platonas sortiert, basierend auf den Zeitspannen der großen minoischen Paläste, und umfasst die folgenden Zeiträume:

Der Zarewitsch
20.11.02, 09:06
Die Periode vor dem Palastbau (3000-1900 v. CHr.)

Das Charakteristische dieser Zeit ist die Ansammlung von Leuten in Dörfern und Städten am Meer, hauptsächlich im Osten, anstelle der verstreuten Wohnanlagen in Höhlen und Unterkünften der neolithischen Jahre. Die Häuser haben zahlreichere Räume und sind besser gebaut.

Die Entwicklung der Kunst ist für diese Ära bemerkenswert. Tonwaren und Keramiken sind handgefertigt, gebrannt, bemalt und mit verschiedenen geometrischen Formen oder animalischen Ikonen dekoriert.

Werkzeuge und Waffen sind im Anfang noch aus Stein, später aus Bronze hergestellt.

Die Toten werden in Höhlen begraben, wie im Neolithikum, aber später erscheinen die ersten gebauten Gräber, einige mit viereckigen Steinen, andere in einer runden kuppelförmigen Bauart.

Hunderte von Inschriften dieser Zeit, die während der Ausgrabungen gefunden wurden, können nicht übersetzt werden bis man eine bilinguale Aufschrift entdeckt, die den Schlüssel für die Deutung dieser Schrift enthält.

Die Periode des alten Palast (1900-1700 v. Chr.)

Große Städte wurden gegründet und die ersten großen Paläste wurden gebaut (Knossos, Festos, Malia). Die Paläste wurden um einen zentralen Innenhof herum mit vielstöckigen Gebäuden errichtet. Diese enthielten Säle für gesellschaftliche Ergeignisse, Privatgemächer der Machthaber, Häuser der Arbeiter, Werkstätten, Lagerräume, Theater, Bäder, Abwasser-Anlagen. Größere Zufluchtsorte befanden sich in Höhlen, auf Bergspitzen und in den Palästen.

Die Göttin "Mutter Erde", symbolisiert durch die Doppel-Axt, wurde angebetet.

Durch die Einführung der Töpferscheibe entwickelten sich die Ton- und Keramikwaren zu echten Meisterstücken, z.B. die dünnwändigen (Eierschale) vielfarbigen Vasen (Kamares Stil). Die Kunst der Goldschmiede wurde technisch perfektioniert mit Juwelen in verschiedenen Formen und mit reicher Dekoration.

Die Katastrophe folgte durch große Erdbeben.

Der neue Palast oder die Neopalast Periode (1700-1380 v.Chr.)
Der Wohlstand der Zivilisation und die politische Macht des minoischen Kreta nehmen schnell zu.
Die Insel vereinigt sich, mit ihrer Hauptstadt in Knossos und die Macht entfaltet sich durch die Handlesverbindungen mit Klein-Asien, Ägypten und Zypern, mit starkem Einfluß auf Griechenland, die Kykladischen Inseln, Rhodos und die Kos Inseln und Kolonien, auf den Inseln von Kea, Milos und Santorini (Akrotiri Stätte) und vielleicht auch Sizilien. Diese Kolonien wurden nicht durch Kriege geschaffen, sondern durch Handelsstationen. Der Schutz dieser Kolonien vor Piraten und anderen Feinden wird durch die minoische Marine sichergestellt, deren Macht von griechischen Historikern gerühmt wird. Thoukididis schrieb über König Minos von Kreta:

"Und die erste Person, die uns durch die Tradition bekannt wurde eine Seemacht geschaffen zu haben, ist Minos. Er machte sich zum Meister von was man heute das Ägäische Meer nennt und regierte über die Kykladen, zu den meisten von welchen er seine ersten Kolonien entsandte, vertrieb die Carianer und ernannte seine eigenen Söhne als Statthalter; und damit tat er sein Möglichstes die Piraterie in jenen Gewässern zu unterbinden, ein notwendiger Schritt um die Steuern für seinen eigenen Nutzen zu sichern."

Die Paläste wurden wieder aufgebaut, oder sie wurden luxuriöser: Dekorationen mit Skulpturen und Fresko-Malereien. Diese Gebäude wurden nicht nur wegen ihrer Architektur, reichen Dekorationen und Baukunst bewundert, sondern auch wegen ihrer Methoden der Hygiene und der Schicklichkeit in Bezug auf die hydraulischen und Abwasser Systeme. Die Haupt-Paläste sind die von Knossos, Festos, Malia und Zakros und kleinere tauchen auf (Arhanses, Agia Triada, Tylisos und andere). Die Überreste der Paläste, die man heute besuchen kann, stammen aus dieser Zeit.

Straßen und Brücken wurden gebaut. Der Wohlstand erscheint in jeglicher Kunstform: Töpferwaren; Skulpturen (Schlangen-Göttin), Plastiken, Vasen, Fresko-Malereien, modellierte Siegel-Stempel aus Stein, Dekorationen in metallenen Waffen und Werkzeugen; kleine Details zeigen den erreichten Perfektionismus.

Grabstätten werden monumental: richtige Gebäude mit unterirdischen Wohnungen, mit Straßen zum Eingang und Säulenhallen, in denen die Zeremonien vollzogen wurden. Die normalen Gräber sind kuppelartig gebaut oder es sind tiefe Höhlen. Die Toten werden zusammen mit den Dingen des täglichen Lebens begraben, die den Glauben der Minoer in ein Leben nach dem Tod und einer möglichen Auferstehung enthüllen.

Die politische Autorität lag bei König Minos, der Name des ersten Königs, der mythische Sohn von Zeus und Europa. Doch in den folgenden Jahren wurde der Name eines jeden Königs der Inseln zur Zeit der Minoer der Name des ersten Königs, genau wie der Name Cäsars zum Titel für die römischen Kaiser wurde.

In der Schriftsprache wurde vorwiegend Linear A benutzt, die bisher noch nicht entziffert wurde.

Es ist noch nicht ganz klar, warum die minoischen Paläste verlassen wurden: auf Grund eines Vulkanaustritts auf der Santorini Insel, die eine Flutwelle hervorbrachte, durch Erdbeben, durch Zerstörung von Feuer an den minoischen Stätten, oder durch eine menschliche Invasion aus Griechenland.

Die Periode nach den Palästen (1380-1100 v. Chr.)

Nach der Invasion aus Griechenland wurden viele Städte zerstört oder verlassen, besonders an der Ostküste von Kreta. Die alten Einwohner zogen nach Westen und die Eroberer ließen sich mehr und mehr im Lande nieder, bauten ihre eigenen Unterkünfte anstelle der alten, oder errichteten neue Siedlungen. Die Aktivitäten der Insel setzten sich fort mit Architektur, Töpferwaren, Metallwaren, Dekorativer Kunst, doch wiederholten sie sich ständig, im Gegensatz zu der großen Vielfalt der früheren Jahre. Die letzten Jahre dieser Periode werden durch eine allgemeine Dekadenz charakterisiert, auf Grund der zunehmenden Kolonialisation durch weitere Einwanderer aus Griechenland, die ihre eigene Kultur und Gewohnheiten mitbrachten.


Die frühe Eisenzeit 1100-650 v. Chr.

Nach der Invasion der Dorer aus dem Peleponnes wurden die meisten alten Städte zerstört und die Mehrheit der Bevölkerung zog sich in die unzugänglichen Zufluchtsorte der Gebirge zurück, welche die Verbindungen mit der Außenwelt unterbrachen.
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Die Archaische Periode 650-500 v. Chr.

Die Bevölkerung der Insel nahm mit der Infiltration der Dorer zu, besonders im Westen von Kreta. Neue Städte wurden errichtet, wie Axos, Falasarna, Polyrinnia, Yrtakina und die Bevölkerungen in anderen, wie Eleftherna und Kidonia (Chania) vermehrten sich.
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Die klassische und hellenistische Periode 500-69 v. Chr.

Griechenland entwickelt sich, aber in Kreta geschah nichts. Die Städte befanden sich in Feindschaft miteinander oder bekämpften sich. Die Bevölkerung der Insel nahm zu.
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Die römische Periode und die ersten byzantinischen Jahre 69 v. Chr.- 824 n. Chr.

Die Römer hatten den Krieg gegen Kreta in 71 v.Chr. verloren, doch zwei Jahre später kamen sie mit einer größeren Armee und Flotte zurück. Nach drei Jahren Widerstand wurde die Insel erobert, womit der Wunsch der Römer, den berühmten Geburtsplatz von Zeus zu erobern, verwirklicht wurde.

Während der Epoche der Pax Romana wurde die Insel wohlhabend und entwickelte den Handel. Die Hauptstadt war Gortys.

Um 63 - 66 n.Chr. kommt das Christentum nach Kreta und die erste christliche Kirche wurde in Kreta in Grotys von Bischof Titos etabliert.