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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschichte einer deutschen Familie



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Fallschirmjäger
09.02.06, 20:53
Bin höchstwahrscheinlich eher unbekannt in diesem Forum.
Daher möchte ich mich erstmal vorstellen.

Ich habe zuvor immer äußerst gerne die Geschichten in den AAR's oder allgemein die AAR's gelesen. So überfiel mich die Lust auch einmal einen eigenen zu schreiben.

Ich hoffe er wird euch gefallen und macht euch Spass.
Wie gesagt es ist mein erster AAR, also habt Gnade ;)

Die Geschichte handelt um eine Familie die in Breslau lebt, alles weitere sollte im AAR geklärt werden.

Bin offen für Kritik, natürlich nur für konstruktive :rolleyes:

Also auf gehts.....

Fallschirmjäger
09.02.06, 20:59
Am 7. Januar war ich auf einer mehrtägigen Geschäftsreise in Rostock. Nur durch Zufall erfuhr ich das am selbigen Tag das Schlachtschiff mit dem Namen „Graf Spee“ vom Stapel gelassen werden soll mit einer großen Feier. Obwohl ich dem Wasser eher abgeneigt bin haben Schiffe, besonders in dieser Größe, eine faszinierende Wirkung auf mich. Ich besuchte die Graf Spee, ich war beeindruckt und war neidisch auf jene Matrosen.

http://i1.tinypic.com/nfmz41.jpg


Am 9. Januar kehrte ich nach Haus zurück zu meiner Familie nach Breslau zurück.
Ich habe meine Frau wohl schon lang genug mit meinen drei Söhnen allein gelassen.
Ich freue mich meine Familie wiederzusehen, ich kann sie einfach nicht lange allein lassen.

Das in diesem Land, meiner Heimat die ich fast so sehr liebe wie meine Familie, so einiges passiert ist kann ich nicht bestreiten. Ich bin aber politisch nicht aktiv und habe auch sonst kein großes Interesse an der Politik. Was so vor sich geht kann ich schwer beurteilen.

Jetzt da das Frühjahr wieder beginnt habe ich mit meiner Frau einen Spaziergang unternommen. Mir ist aufgefallen....an einigen Stellen werden Bunker gebaut. Große...kleine....wie tief sich die Menschen doch in die Erde graben können.

Am 18. Juli bricht wieder ein Krieg in Europa aus. Die Spanier geraten in einen Bürgerkrieg. Traurig so etwas wenn sich das eigene Volk zerfleischt.
Unser Militär schickt einige Luft Geschwader um den Nationalisten zu helfen.
Die Legion Condor...na ja mal sehen ob sie was bringen. Woher ich das so genau weiß?
Ich glaube ich habe ihnen bisher was grundlegendes verschwiegen....
Ich bin ein Ranghoher Offizier in der Wehrmacht und bekomm daher eben so ein oder zwei Informationen mit. Zum Glück muss ich nicht dort runter und den Spaniern helfen ihren Krieg zu gewinnen.

http://i1.tinypic.com/nfmzrs.jpg


Mein ältester Sohn wurde am 1. Oktober eingezogen. Er kommt zum Heer....in eine Kaserne ganz in meiner Nähe....
Zum Glück, so kann ich wenigstens etwas das Ganze beobachten und auch dafür sorgen, dass er eine gute Ausbildung erhält. Hoffentlich ziehen sie meine anderen Söhne nicht auch noch ein...werde sehen was sich machen lässt dass meine Jungs verschont werden.

Fallschirmjäger
09.02.06, 21:11
Der Spanische Bürgerkrieg ging schneller zuende als wir gedacht hätten. Die Nationalisten vereinigten das Land unter ihrer Flagge, dies geschah am 11. Juni 1937. Die Legion Condor ist bereits auf den Rückweg in die Heimat, ich befürchte das war auch nicht ihr letzter Einsatz.
Vielleicht sollte ich doch beginnen mehr Interesse an der Politik zu zeigen. Zwar geht der eine Krieg in Europa zuende...doch 2 Tage später am 13. Juni, am anderen Ende der Welt bricht der nächste aus. Eine Dimension größer. Japan hetzt seine Kriegsmaschinerie auf die zahlreichen chinesischen Staaten.
Ich hoffe in Europa bleibt es erst mal ruhig.....

Die Ausbildung meines ältesten Sohnes verläuft gut, bekomme nur gute Rückmeldungen seiner Ausbilder. Er selbst fühlt sich wohl in der Armee und ist voller Begeisterung dabei. Bei seinen Besuchen Zuhause schwärmt er von seinen Aktivitäten und Erlebnissen.
Meine zwei anderen Söhne hören ihm aufmerksam zu und verschlingen jedes Wort von ihm, sie sind auch sehr stolz auf ihn.


Bei seiner Vereidigung waren wir alle mit dabei. Er sieht wirklich sehr gut aus in Uniform....könnte ja glatt seinem Vater Konkurenz machen

http://i1.tinypic.com/nfnnuc.jpg

Meine Frau ist eher besorgt um ihn und auch besonders um unsere anderen Söhne die bereits jetzt vom Militär begeistert sind. Sind bald vom Alter her auch soweit dass die den Dienst antreten können. Die Zeit wird es zeigen......

Als das Jahr 1938 sich zu Ende neigt hat sich einiges getan, was ich für so bald nicht für möglich hielt.
Abgesehen von der massiven Aufrüstung der deutschen Wehrmacht, Luftwaffe und der Marine......wurde Österreich, im Frühjahr, an unser Reich angegliedert.
Gegen Ende des Jahres wurde von unserer Regierung das Sudetenland gefordert....und erstaunlicher Weise gehört ab sofort dieses Gebiet zum Deutschen Reich. Ich hätte nicht gedacht das dies auf friedliche Art lösbar wäre.....es hätte auch anders laufen können....wenn unsere Verhandlungspartner nicht nachgegeben hätten. Dann säße ich womöglich im nächsten LKW in Richtung Front...wo auch immer diese ist....

Mein ältester Sohn wurde versetzt. Er wurde in eine Kaserne in Ostpreußen gesteckt, in der Nähe von Königsberg. Ich hoffe ich schaffe es bald ihn zu besuchen, um mal wieder nach ihm zu schauen. Er ist jetzt so verdammt weit weg....ein ganzes Land liegt nun zwischen uns....
Ich möchte gar nicht an das Land denken das mich und meinen Sohn voneinander trennt...habe ein ungutes Gefühl dabei.....

Der Japanisch – Chinesische Krieg ist vorerst beendet worden. Beide Staaten haben einen Waffenstillstand unterzeichnet. Japan hat große Gebiete besetzt....die Chinesen sind aber noch einmal mit dem Leben davon gekommen....

http://i1.tinypic.com/nfnos7.jpg

Ich bin gespannt und blicke mit großer Sorge auf das kommende Jahr...

Fallschirmjäger
09.02.06, 21:29
Das neue Jahr ist kaum einen Monat alt schon brechen die Japaner den Waffenstillstand mit den Chinesen. Da hinten wird wohl auch nicht bald Frieden einkehren...

Ich nahm mir ein Wochenende frei um es mit meiner Familie zu verbringen, leider ohne meinen ältesten der in Ostpreußen Dienst schiebt. Sieht auch nicht danach aus als ob er in naher Zukunft ein paar Tage Urlaub bekommt. Läuft wohl doch darauf hinaus, dass ich ihn dort besuche.

Ich lies mich diesmal nicht von einen meiner Soldaten nachhause fahren sondern nahm den Zug.
Während der Zugfahrt konnte ich nach langer Zeit mal abschalten und die Landschaft an mir vorbei ziehen lassen.
Als ich am Bahnhof ankam lief ich zu unserem Haus, es war nicht weit weg vom Marktplatz in der Innenstadt und war gut zu erreichen.
Meine Familie erwartete mich bereits und als ich in unsere Straße einbog sah ich meinen mittleren Sohn mitten auf der Straße stehen und meine Frau vor der Haustür....
Ich sah ihr unglückliches Gesicht an...jedoch strahlte mein Sohn umso mehr....
Ich konnte bereits ahnen was vorgefallen ist...mein Sohn bekam seinen Einberufungsbescheid.

Er rannte mir entgegen und umarmte mich und sagte voller Freude dass er zu den Panzertruppen ginge....er konnte gar nicht aufhören voller Begeisterung davon zu schwärmen.
Ich versuchte ihn zu beruhigen und erst mal ins Haus zu gehen.
Ich konnte im Haus mit meiner Frau alleine sein und sie beruhigen, sie war sehr aufgewühlt.
Wir drei setzten uns an den Esstisch und redeten darüber.
Ich bereitete ihn auf seine Ausbildung vor, indem ich ihm alles erzählte was er wissen sollte.

Er ist hin und weg und kann es noch nicht glauben dass er einen Panzer fahren wird oder zumindest in einen sitzen wird.
Er wird Anfang Mai eingezogen und beginnt seine Ausbildung.
In einem kurzen Moment als meine Frau nicht im Zimmer war, sagte ich meinem Sohn wir sollten lieber nicht mehr über dieses Thema reden seiner Mutter zu liebe.

Mein jüngster war ebenfalls nicht begeistert davon dass sein Bruder nun auch zur Armee geht. Er ist bald der letzte der übrig geblieben ist.

-------------------
Nach meinem Besuch kehrte ich in meine Kaserne zurück. Kaum in meinem Büro angekommen kommt einer meiner Offiziere rein und überbringt mir die Neuigkeit.

„Die Tschechei ist deutsch“
meine Antwort
„Bitte was? Könnten sie etwas genauer werden?“

Die Tschechei ist dem Deutschen Reich angegliedert worden, wieder ist eine Gebietserweiterung friedlich abgelaufen.
Diesmal war nicht nur Deutschland der Gewinner, Ungarn besetze die Slowakei und annektierte sie.
Wir pflegen sehr gute Beziehungen zu den Ungarn und das Verhältnis Deutschland zu Ungarn hat sich dadurch noch zusätzlich verbessert.

In der folgenden Woche überwachte ich die Vorgänge in meiner Kaserne.
Ich bin sehr dahinter her dass alles wie geschmiert läuft. Ich will meinen Soldaten, vom Offizier bis hin zum Rekruten zeigen, dass ich auch bloß ein Soldat wie sie bin und zeige mich daher sehr häufig.
An einem Samstag Abend in der Kantine ereilte mich und die anderen Soldaten die dort ihr Abendessen aßen, dass das Memelgebiet nördlich von Königsberg von Litauen an das Deutsche Reich übergeben wurde. Ob friedlich oder mit Waffengewalt....dass erfuhr ich erst später.

Der Soldat der uns die Nachricht überbrachte wollte schon gehen als ihm einfiel dass noch etwas zu berichten sei. Mit ernster Stimme las er vor....

„Das Faschistische Italien hat dem Land Albanien den Krieg erklärt.....“
zunächst herrschte Stille....dann ein Ruf aus der Masse.....
„Na wenn sie sich da nicht zuviel vorgenommen haben“

Ein Gelächter ging durch die Reihen....
ich konnte mir selbst ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Michl
09.02.06, 22:03
Einen guten Anfang habt Ihr hingelegt. Wie hat Japan Manschuko annektiert?

Golwar
10.02.06, 11:40
Wirklich nicht schlecht für eine Premiere, würde keinen "Anfänger" dahinter vermuten. Vor allem der Stil die Ereignisse im persönlichen Rahmen zu reflektieren gefällt mir gut. Bin gespannt wie Ihr das auf die Schlachtberichte übertragen werdet

thrawn
10.02.06, 13:21
Ein wirklich gelungener Anfang. :top:
Wir harren schon gespannt der Fortsetzung.

Fallschirmjäger
10.02.06, 13:53
Freut mich dass der AAR so gut ankommt =)
werde mich bemühen das Niveau zu halten, wenn nicht noch zu erhöhen

Die Fortsetzung gibt es heute Nachmittag wenn ich wieder zuhause bin.

Beduries
10.02.06, 16:25
Mir gefällt dieser AAR auch:), da er nicht ganz so nah (bis jetzt) an einen "Diktator" des 20. Jahrhunderts geknüpft ist.
:top:
Bitte weiter so!

von Manteuffel
10.02.06, 17:34
Herrlich, welch schöne Kriegsromantik :D

Weiter So! :prost:

Fallschirmjäger
10.02.06, 18:07
Es ist Sommer geworden....der 1. August 1939
Ich sitze spät Abends noch in meinem Büro in der Kaserne, die Sonne ist bereits untergegangen und nur meine Schreibtischlampe erhellt den Raum.
Vor Kurzem habe ich mir eine neue Landkarte an der Wand gegenüber von mir aufgehängt.

http://i1.tinypic.com/nlqsfb.jpg

Das Oberkommando lässt ganze Armeen in den Osten des Reiches verlegen. Das Land was mich und meinen Sohn trennt wird, so schätze ich, das nächste Ziel sein.
Vielleicht sind die Aufmärsche der Wehrmacht hier nur um unsere Stärke zu zeigen und die Polen zum einlenken zu bewegen. Dieser Korridor der Ostpreußen vom Kernland trennt ist einfach störend, dass müssen doch auch die Polen einsehen.....doch wenn sie es nicht einsehen....dann wird es Krieg geben....erst kürzlich trat Polen der Allianz der Engländer bei
.......wir würden alleine da stehen wenn es gegen die Engländer und ihre Verbündeten geht....
Trotz meiner vielen Gedanken und Sorgen die in meinem Kopf umher schwirrten schlief ich an diesem Abend in meinem Sessel am Schreibtisch ein und wachte erst wieder auf als die Unteroffiziere durch die Gänge schreiten.....

Mitte August bekamen Ich und andere Offiziere mögliche Angriffspläne für Polen.
Demnach sollte die Hauptlast die Heeresgruppe Mitte tragen und schnell in Richtung Warschau vorstoßen.
Heeresgruppe Nord soll den Zugang nach Ostpreußen erkämpfen und mit den dortigen Truppen Warschau von Norden her erreichen.
Die Heeresgruppe Süd wird die Stadt Krakau angreifen bei der vermutet wird dass sich dort große Feindverbände befinden.
Falls diese zu stark sein sollten und es nicht gelingt die Stadt und die Gebiete einzunehmen, soll zumindest dafür gesorgt werden das dort genügend polnische Truppen gebunden werden.

Mich und meine Truppen betrifft der südliche Abschnitt der Front.
Mein Sohn muss in Ostpreußen ausharren....dann darf er noch nach Warschau marschieren....
Ich bin so verdammt hilflos...ich kann ihm nicht helfen...er wird, falls es losgehen sollte, immer noch soweit weg sein.
Mein anderer Sohn ist zum Glück noch nicht mit seiner Ausbildung fertig und wird, soweit ich weiß nicht in diesem Feldzug eingesetzt.
Dafür danke ich Gott, da ich weiß dass, die Panzer die Speerspitzen in dieser Offensive sein werden.

Werde meine Soldaten langsam darauf vorbereiten...obwohl ich selber noch nicht daran glauben kann, dass es zu einem Krieg kommt.

Fallschirmjäger
10.02.06, 18:11
Es ist soweit.......in der Nacht vom 31. August zum 1. September bekamen ich und mein Stab den Befehl....den Befehl zur Grenze auszurücken und währenddessen auf weitere Befehle zu warten.
Innerhalb weniger Minuten war die Kaserne hellwach.
Nachdem ich meine Ausrüstung mir angelegt habe, schloss ich meine Stube und mein Büro ab...und steckte das kleine Bild meiner Frau in meine Brusttasche.
Ich begab mich unverzüglich zum Haupttor.
Dort erwarteten mich bereits einige Offiziere, die auch gute Freunde von mir sind.

Ich beobachtete wie die Soldaten aus den Häusern mit kompletter Ausrüstung rannten. Sie rannten zu den LKWs bei denen die Motoren schon liefen.
Ein LKW nach dem anderen passierte das Haupttor der Kaserne und fuhr Richtung Front. Einige Züge machten sich zu Fuß auf den Weg zur Front.
Jeder hatte genaue Anweisungen und bis jetzt lief alles strickt nach Plan.

Als ich dieses rege Treiben sah....das Geräusch wenn die Soldaten aus ihren Stuben rennen, das Geschrei der Offiziere, die laufenden Motoren und der unverwechselbare Klang wenn ein Trupp an einem vorbei marschiert.....bekam ich eine Gänsehaut wie nie zuvor....

Es war eine sternenklare Nacht....ich blickte nach oben....schob meinen Helm etwas nach oben und sah den Wunderschönen Sternenhimmel.
Er kam mir noch nie so klar und nah vor wie in dieser Nacht.....Als ich das Grollen aus der Ferne hörte und mein guter Freund Max seine Hand auf meine Schulter legte, kam ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Ich zog meinen Helm mir ins Gesicht....schulterte meine MP und stieg auf den LKW der vor uns angehalten hat. Dieser brachte uns zur Front.
Der Krieg hat begonnen.

PanWolodyjowski
10.02.06, 20:17
Schöner Schreibstil! :)

DaPunk
11.02.06, 01:59
sorry aber auf dem bild oben kann ich eindeutig ne flagge mit nem verbotenen zeichen sehen, also entweder entfernen oder mit anderen flaggen spielen

Kadur
11.02.06, 11:32
sorry aber auf dem bild oben kann ich eindeutig ne flagge mit nem verbotenen zeichen sehen, also entweder entfernen oder mit anderen flaggen spielen

Also eindeutig erkennen kann man auf dem Bild nichts.
Sicher wissen wir alle welche Flagge das ist, trotzdem kann Ich beim besten willen (sogar mit Lupe) nirgends ein HK sehen.


p.s: Ich kann mich den anderen werten Herren nur anschließen.. Schönes AAR..

Gandalf der Ro
11.02.06, 11:49
Hallo Leute,
werter Fallschirmträger :),

ich kann mich leider den Ausführungen des werten Kadur nicht anschließen:
Sicher wissen wir alle welche Flagge das ist, trotzdem kann Ich beim besten willen (sogar mit Lupe) nirgends ein HK sehen.

Ich müsste schon die Augen zumachen wenn man da nix sehen sollte.....

Bitte darum die Bilder zu überarbeiten da ich den AAR ansonsten sehr gut finde!

DANKE im Vorraus!

Freu mich schon auf eine Fortführung des AAR (halt dann mit den Bildern und Falken die Verwendet werdendürfen! ;-) )

Fallschirmjäger
11.02.06, 14:20
Habe das Bild jetzt bearbeitet. Ich geh davon aus, dass ihr alle den zweiten Screenshot meintet.
Falls ich etwas übersehen habe bitte ich mich nochmals drauf hinzuweisen.

Danke.

Fallschirmjäger
12.02.06, 22:28
Wir fuhren in unseren LKWs und Halbketten Fahrzeugen Richtung Grenze. Niemand sagte ein Wort. Man hörte schon Gefechtslärm aus der Ferne. Wir hörten auch mehrere Flieger über uns hinweg donnern.


http://i1.tinypic.com/nnv409.jpg


Als wir endlich an unserem Ausstiegspunkt ankamen ließ ich sofort meinen Stab zusammen trommeln.
Wir bekamen reichlich Informationen durch unsere Funker, der Weg nach Krakau sei schon freigekämpft worden, die dortigen Truppen warten auf uns um den Angriff auf die Stadt selbst zu beginnen.
Ich schickte einige Aufklärer los um zu sehen ob ich den Informationen vertrauen konnte. Kurze Zeit später setze ich die Hauptkampftruppe in Gang.
Schickte kleine Einheiten auf Stellungen der Polen los um unsere Flanken zu decken.
Sie sollten dort keine großen Probleme haben.
Als wir uns Krakau näherten brannte bereits die Stadt und es kreisten einige Stukas über der Stadt. Die Vorhut, die uns den Weg frei kämpfte, hatte sich in den Vororten verschanzt in denen wir nun einrückten.

Ich Informierte mich über die Sachlage beim Kommandeur. Die Polen haben sich tief in die Stadt zurückgezogen und machen keine Anstalten einen Gegenangriff zu starten. Allem Anschein nach stopfen die Polen nur noch mehr Truppen in die Stadt.
Um einen Ruckzug der Polen zu verhindern, lies ich weitere Vororte der Stadt rasch einnehmen.
Somit war es uns möglich die Nachschubslinien zu beschießen.


Es kam in den ersten Stunden lediglich zu kleinen Feuergefechten in denen wir ihre Schwachstellen rausfinden wollten.
Ich stellte bald Truppen zusammen die in Krakau einmarschieren sollten.
Am Ende des Tages gab ich den Befehl zum Angriff.
Nach einigen Stunden kontrollierten wir bereits 1/3 der Stadt, ich lies meine Truppen langsam vorrücken und setzte die polnische Nachschub Linie unter heftiges Feuer.
Die Polen schickten weitere Truppen und versuchten nun nicht nur ausschließlich die Stadt wieder einzunehmen sondern starteten auch einige verzweifelte Versuche den ein oder anderen Vorort wieder zurückzugewinnen.


http://i1.tinypic.com/nnv6kj.jpg


Am Ende des zweiten Tages kontrollierten wir die gesamte Stadt und die Gegenangriffe der Polen wurden eingestellt.
Gerade als ich Truppen aussenden wollte um die Polnischen Truppen einzuholen die auf dem Rückzug waren, teilte mir mein Funker mit, dass eine größere Truppen Ansammlung zum Gegenangriff mobilisiert wurde. Die Heeresgruppe Süd versucht schnellst möglich diesen Verband abzufangen.

Fallschirmjäger
12.02.06, 22:31
Die anderen Heeresgruppen stehen bereits vor Warschau und haben so gut wie keinen Widerstand, warum muss ausgerechnet hier der polnische Gegenangriff stattfinden.

Ich machte alles für die Verteidigung klar und war bereit solang auszuhalten bis die Entlastung uns erreicht.
Als ein weiterer Tag verstrich fragte ich beim Hauptquartier nach ob noch Gefahr bestünde.
Hier teilte man mir zu meiner Erleichterung mit, dass der Verband zerschlagen wurde aber es könnten sich noch versprengte Truppen auf den Weg zu uns sein.
Mein Befehl lautete abzuwarten.
Es kamen tatsächlich einige polnische Truppen zu uns, die wenigstens ergaben sich aber und der Kampfeswille schien bei den kämpfenden Truppen nicht mehr all zu hoch gewesen zu sein

Unsere Verluste waren während diesen 4 – 5 Tagen überraschend gering.
Es schien der Krieg sei vorbei....wir hatten nach diesen kleinen Scharmützeln keinerlei Feindkontakt mehr.
Ich verlies mit einigen Kameraden, auch mit meinem Freund Max, unsere Stellungen und begab mich zu der Nachschublinie der Polen um den Schaden zu betrachten. Wir sahen viele ausgebrannte Wracks.....und sehr viele tote polnische Soldaten die überall „verstreut“ in der Landschaft herumlagen.

Nach etwa 2 Stunden in denen wir das Schlachtfeld erkundeten kehrte ich zu meiner Stellung zurück.
Zugegeben....ich war beeindruckt von der Feuerkraft unserer Geschütze die ich so unter realen Bedingungen nie gesehen habe.
In der nächsten Zeit ging ich durch die verschiedensten Stellungen und unterhielt mich mit dem ein oder anderen Soldaten und machte mir ein Bild von der Moral.
Die Moral und Stimmung ist sehr gut unter meinen Soldaten. Sie machen Scherze und spielen Karten.
Ich lies mich zu einer Partie überreden und vergaß für kurze Zeit das Krieg ist.

Fallschirmjäger
15.02.06, 18:10
Als wir keine neuen Befehle bekamen außer „Stellung halten“ bekamen wir am 9. Tag die Meldung, dass Polen Kapituliert hat.
Die polnische Armee schaffte es nicht rechtzeitig genügend Truppen Warschau als Unterstützung zu schicken.
Als die Hauptstreitmacht der Polen von etwa 30.000 Mann Warschau erreichte befand sich die Wehrmacht bereits in der Stadt und die Verteidiger waren auf der Flucht.
Es kam zu keinen Gegenangriffen der Polen mehr und die Armee streckte die Waffen am 10. September

Wir bekamen sofort den Befehl uns zu sammeln und uns zur Westfront aufzumachen.
Ich bekam leider keine Informationen über meinen Sohn in Ostpreußen, ich weiß nur dass er als Besatzungstruppe zurückgelassen wurde und nicht an die Westfront kommt.
Ich bin Gott froh dass er noch lebt.

Auf halben Weg zur Westfront erfuhren wir, dass das Deutsche Reich Dänemark und Norwegen den Krieg erklärt hat.
Dänemark sei nach 2 Tagen überwältigt worden und man rüste sich zur Invasion Norwegens.

Wir machen keine Rast, die Lage an der Westfront scheint ernst zu sein.
Die Holländer und danach die Belgier haben sich den Alliierten angeschlossen. Somit haben wir eine Front von der Schweiz bis hoch zur Nordsee....nicht besonders vorteilhaft.
Die Franzosen stationieren schon zusammen mit den Briten ihre Truppen in Holland und Belgien. Bis jetzt kam es nur zu kleinen Schusswechseln von Artillerie.

Wir werden wohl am 20. September an der Westfront ankommen. Wo genau das sein wird, hat bisher von uns noch niemand eine Ahnung.

CJ McWirah
15.02.06, 18:30
Respekt! Schön geschrieben. Habt ihr schon in anderen Foren AAR's geschrieben? Das liest sich hier echt nicht wie ein Erstlings-Report.

MfG
McWirah

Fallschirmjäger
15.02.06, 18:57
Danke schön =)

Ne habe bisher noch keinen AAR geschrieben. Ist wirklich mein aller erster AAR.

Fallschirmjäger
15.02.06, 19:23
Mit etwas Verspätung kamen wir in der Nacht an unserem Bestimmungsort an.
Wir bereiteten uns für die kommende Offensive, im Aufmarschgebiet in der Nähe von Aachen, vor und erfuhren schon sehr bald wann es losgehen sollte.
Am 22. September beginnt unsere Offensive.

Was genau unsere Befehle sind und wie die Offensive im Genauen aussieht, weiß ich selbst noch nicht.

Obwohl es gegen die Briten und Franzosen geht, ist die Stimmung bei meinen Soldaten sehr gut.
Wir wissen aber alle, dass dies ein anderer Kampf wird als bei den Polen.
Was uns genau erwartet, was uns die Franzosen entgegenwerfen, ob es wieder ein Grabenkampf wird wie im letzten Krieg...
...niemand kann auch nur Vermutungen äußern.
Es plagt uns große Ungewissheit.

Nur noch wenige Stunden bis wir uns zum Abmarsch auf machen.
Habe meiner gesamten Einheit angewiesen sich schon mal Vorräte zu beschaffen.
Ich hatte bereits meinen kompletten Kampfanzug angezogen und alles bei mir was ich brauchen könnte im Einsatz.
Nur meinen Rucksack, mit Not – Rationen, extra Munition für meine MP und Sonstige nützliche Sachen, hatte ich noch in meinem Quartier liegen.
Kurz bevor ich mich zu meinen Männern begab, zog ich das Bild meiner Frau aus der Brusttasche.
Ich hatte es seitdem ich aus meinem Büro raus bin nicht mehr angeschaut.

Es war alles viel zu hektisch, es ist zwar erst seit einem knappen Monat Krieg, doch es ist bereits so vieles passiert.
Auf unserem Weg zur Westfront fuhren wir in der Nähe von Breslau vorbei, ich hatte leider keine Zeit sie zu besuchen...
...ich vermisse sie so sehr, ich will wissen ob es ihr gut geht....und wie es meinen geliebten Söhnen geht.
Mein ältester schiebt Wachdienst im annektierten Polen, soweit ist er erst mal sicher.
Aber von meinem mittleren Sohn weiß ich nichts, wo er genau ist, wie weit seine Ausbildung ist oder wie es ihm geht.
Ich bekomme keinerlei Informationen.
Zum Glück muss ich mir noch keine all zu großen Sorgen um meinen jüngsten machen

Ich sprach meinen Männern Mut zu als ich durch die Reihen gegangen bin um zu schauen ob auch alles klappt .
Ich habe großes Vertrauen zu meinen Männern und bin mir gewiss, dass sie auch diesen Kampf bewältigen und überstehen werden.


http://i1.tinypic.com/nvs65t.jpg


Ich machte mich auf den Weg zu meinem Quartier, dort warteten schon meine anderen Offiziere und mit ihnen wollte ich die nächste Stunde damit verbringen unser Vorgehen zu besprechen.
Wir hatten nämlich den groben Schlachtplan von der Obersten Heeresleitung bekommen.

Der Plan sieht wie folgt aus. Es soll ein Durchbruch erzielt werden bei der Umgebung der belgischen Städte Bastogne und Namur.
Die offene Front soll ausgenützt werden um die Alliierten Streitkräfte zu teilen, indem man Richtung Küste weiter vorstößt.
Danach sollen die Truppen, die noch im Reich stehen, sich aufmachen den eingeschlossenen Teil in Belgien und Holland zu vernichten bzw. nach Amsterdam zu treiben.
Während dieser Kessel zusammen geschossen wird, werden Truppen an der Front zu Frankreich gesammelt und so schnell wie möglich wird dort angegriffen.
Unsere Streitkräfte sollen ins Landesinnere vorrücken und damit auf der einen Seite, die Maginot – Linie einschließen und auf der anderen Seite bis nach Paris vorstoßen.
Außerdem soll die wichtige Hafenstadt Le Havre eingenommen werden, dass britische und französische Truppen sich nicht zurückziehen können und feststecken. Calais und Dünkirchen wären somit eingeschlossen.
In der letzten Etappe des Feldzuges wird die Küste gesäubert und der Kampf um Paris eingeleitet.

Was mich und meine Männer angeht, werden wir am Anfang mit der Hauptstreitmacht durch die Front brechen.
Danach sollen wir vorerst auf neue Befehle warten.

Fallschirmjäger
16.02.06, 20:02
Wenig später als es Nacht ist. Wir sitzen in unseren Stellungen und warten auf das Zeichen, dass wir angreifen können.
Es ist still, niemand von uns sagt nur ein Wort.
Man hört nur das schwere Atmen der Soldaten, das klappern der Ausrüstung. In der Ferne hört man vereinzelt Kanonen donnern aber vorwiegend hört man einen Fluss rauschen.


http://i1.tinypic.com/nx2u4m.jpg


Als das Trommelfeuer begann war dies für uns das Zeichen, dass der Angriff beginnt.
Wir rückten zur nächst gelegenen Brücke vor um diese zu sichern und dann weiter vorzurücken.
Im Schutze der Dunkelheit näherten wir uns der Brücke.
Doch als wir nah genug dran waren bemerkte ich, dass diese Brücke gar nicht verteidigt wird.
Es gab zwar einige Unterstände und ein paar Stellungen für Geschütze doch mehr nicht.
Wir überquerten die Brücke und machten uns zu unserem nächsten Ziel, eine kleinere Ortschaft, auf.
Wir näherten uns auch hier mit größter Vorsicht.
Es standen einige Zugfahrzeuge mit angehängten Geschützen neben den Gebäuden und man sah den ein oder anderen Französischen Soldaten patrouillieren.
Wir brachten uns in eine günstige Schussposition und machten uns zum Sturm der Ortschaft bereit.
In der nächsten Minute gab ich den Feuer Befehl und sofort feuerten unsere MG’s los.
Die gegnerischen Wachposten waren schnell dahin, dann setzen wir zum richtigen Angriff an.
Wir stürmten frontal in die Ortschaft rein unter dem Schutz des MG Feuers.


http://i1.tinypic.com/nx2udf.gif


Ich und einige meiner Männer gingen an einer Hauswand in Deckung.
Schräg gegenüber war ein etwas größeres Haus, die Fenster waren mit Sandsäcken geschützt.
Ich lies sofort ein Trupp das Haus einnehmen, sie brachen die Tür auf und säuberten Stockwerk für Stockwerk.
Nachdem wir die ersten Häuser Besetzt hatten gab ich meinen MG – Schützen, die noch außerhalb den Ort unter Feuer nahmen, den Befehl nachzurücken.
Als ich selber ein Haus einnahm merkte ich dass wir die Franzosen total überraschten, sie waren überhaupt nicht auf uns gefasst.
Die Treppen zum zweiten Stockwerk rannte ich hoch um mir einen besseren Blick zu beschaffen,
Ein vorsichtiger Blick aus einem Fenster sah ich das aus einem Haus noch gefeuert wurde. Das Haus stand zwei Häuser weiter gegenüber.
Ich stürzte die Treppen wieder hinunter zur Hintertür.

Ich sah viele meiner Soldaten die in Deckung verharrten und auf der Lauer lagen und vereinzelt mutmaßliche Stellungen der Franzosen beschossen.
Einen der Soldaten zog ich heraus, der eine Panzerfaust auf dem Rücken geschnallt hatte und nahm ihn mit.
Ich zeigte ihm das besagte Haus und sagte ihm er solle auf das zweite Stockwerk in die Mitte schießen mit seiner Panzerfaust.
Zum Zeichen, dass er nun loslegen konnte, schlug ich ihn zweimal auf seinen Stahlhelm.

Sofort machte er sich daran seine Panzerfaust abzufeuern. Es war ein Volltreffer, die Hauswand brach auseinander und die Franzosen, die an den Fenster rausfeuerten, stürzten herab.
Aus dem Haus wurde vereinzelt noch gefeuert, aber schon bald machten sich 5 meiner Soldaten von der Seite sich dazu auf das Haus zu stürmen.
Es gab kaum noch besetze Häuser die meisten hatten wir besetzt.
Gerade als ich mich langsam an einer Hauswand an der Hauptstraße entlang drückte um mit meinen Männern vorwärts zu kommen, brach eine Haustür auf und 5 Franzosen stürzten heraus und rannten quer über die Straße.
Ich feuerte mit meiner MP auf sie und andere Soldaten schossen auch auf sie. Sie hatten keine Chance und lagen verstreut tot auf der Straße.
Wir waren sichtlich verwirrt und ich konnte es mir nicht erklären was das sollte....
...erst als ich den Schweren Panzer hinter dem nächsten Haus entdeckte, war mir klar das eben jene Panzerbesatzungen waren die zu übereilt zu ihrem Panzer wollten.


http://i1.tinypic.com/nx2umc.jpg


Die Franzosen waren nicht mehr in der Lage sich zu verteidigen, anstatt sich zu ergeben zogen sie sich in totaler Unordnung zurück.
Sie rannten einfach auf der Straße nach Westen von uns davon....wir beschossen sie dennoch und konnten jeden an der Flucht hindern.

Als der Kampf vorbei war wurden mir unsere eigenen Verluste bekannt. Im Häuserkampf kamen 4 meiner Männer ums Leben und 10 wurden verwundet. Ich lies die toten begraben.
Danach befahl ich meinem Funker die Verluste und unsere Beute, den schweren Panzer und die Geschütze, durchzugeben.
Nachrückende Truppen sollen sich darum kümmern.
Anhand der Ausrüstung der hier stationierten Franzosen erkannte ich.....dass sie für die Verteidigung der Brücke zuständig waren und nur nicht auf ihren Posten waren, Gott weiß wieso.

Wir bekamen den Befehl per Funk in dieser Ortschaft zunächst zu bleiben um auf die Ablösung zu warten, wenn diese angekommen ist sollen wir weiter vorrücken.
Wir sollten zu einem Dorf vorrücken, dass zur Zeit noch in der Hand von Franzosen ist. Der Weg dorthin ist recht lang und wir sollen jeglichen Wiederstand auf dem Weg dorthin ausschalten.

von Stollberg
17.02.06, 12:53
Sehr schöne Fortsetzung eines tollen AAR :ja:
Wann geht es denn weiter?

thrawn
17.02.06, 13:35
Sehr gut geschrieben.
Hier fühlt man sich wirklich mittendrin. :top:

Golwar
17.02.06, 14:21
Wirklich sehr stimmungsvoll beschrieben. Vor allem die Ich-Perspektive funktioniert überraschend gut :)
Ich würde mir nur zu jeder größeren Operation zumindest einen Screenshot inkl. erklärtem Schlachtplan wünschen, ansonsten gibt es wirklich nichts auszusetzen. Respekt !

Fallschirmjäger
17.02.06, 14:51
Die Fortsetzung wird vielleicht heute Abend kommen oder im Laufe des Wochenendes.
Und nochmals danke, hätte nicht gedacht dass der AAR so gut ankommt :)

@Golwar

Dem Wunsch werde ich versuchen nachzukommen.

Fallschirmjäger
19.02.06, 20:24
Als wir auf unsere Ablösung warteten, lies ich zur Vorsicht einige Wachposten aufstellen aber ich rechnete nicht ernsthaft mit einem Gegenangriff.
Es wurde Nacht und unsere Ablösung war immer noch nicht angekommen. Unser Funker versuchte etwas nützliches aus dem Funkverkehr rauszubekommen.
Wir erfuhren, dass an vielen Stellen gekämpft wurde.
Die Kämpfe waren meist kurz und von Erfolgen geprägt.
Der Durchbruch ist gelungen und die Wehrmacht marschiert weiter zur Küste.
Aber viel nützliches bekamen wir wirklich nicht mit.
Es war mittlerweile der 24. September....so gegen Mittag....da kam dann unsere Ablösung.
Ich wechselte mit dem Offizier einige Worte und machte mich danach sofort auf, meine Männer zu sammeln und uns auf dem Marsch zu begeben.

Wir marschierten in breiter Formation durch die Landschaft, außerdem lies ich einige meiner Soldaten als Späher in einigem Abstand vor uns laufen.
Nach etwa 2 Stunden erblickten wir einen Bauernhof.
Ich gab sofort den Befehl, dass sich alle zu Boden werfen sollen und auf weitere Befehle warten sollen.
Zusammen mit einen meiner Späher kundschaftete ich den Bauernhof aus.


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Wir hatten keine Zweifel dass es Franzosen seien die dort den Bauernhof verteidigen, wir wussten nur nicht wie viele genau dort waren.
Bei Zählungen kamen wir entweder auf 20 oder 30 Mann.
Auf jeden Fall waren sie uns zahlenmäßig unterlegen, sie hatten aber zwei Holzunterstände und einen befestigten Bunker.
Das machte mir große Sorgen, die Holzunterstände wären für uns kein Problem aber der Beton Bunker.
Wir haben keinerlei Waffen was wir ihnen entgegensetzen könnten.
Einfach den Bauernhof zu umgehen kommt für mich nicht in Frage, ich will aber auch nicht unnötig das Leben meiner Männer sinnlos opfern nur um diesen Bauernhof einzunehmen.
Ich entschied mich vorerst abzuwarten und die Franzosen erst noch zu beobachten.
Ich verteilte meine Männer im Gelände. Ich lies den Bauernhof nicht aus den Augen und wartete ab bis es Nacht wurde.
Soweit wie ich es beobachten konnte hatten sie keine MGs aber sie waren sehr wohl kampfbereit.
Als meine Aufklärer das Gelände, um den Bauernhof, ausführlich auskundschafteten und mir mitteilten, dass dies die einzige Stellung in der Nähe sei,
entschloss ich mich den Bauernhof einzukreisen und dann von hinten im toten Winkel des Bunkers anzugreifen.
Nach nur einer Stunde waren wir in Stellung gegangen.
Ich werde mit in erster Reihe voran stürmen.
Wir stürmten lautlos zum Bauernhaus vor, als die Franzosen uns bemerkten waren wir nur noch 10 Meter vom Gebäude entfernt.
Erst wurde irgendetwas auf französisch gebrüllt und dann fielen die ersten Schüsse.
Neben mir fielen zwei Kameraden sofort zu Boden, ich stürmte mit den anderen sofort in das Haus und überwältigte die Franzosen.
Das Haus war sehr groß und es dauerte sicherlich an die 10 Minuten bis das Haus vollständig unter unserer Kontrolle war.
In jedem Zimmer war mindestens ein Franzose, es fielen massenweise Schüsse.
Bis wir jedes Zimmer durch hatten erschien es mir wie eine Ewigkeit.
Zum Glück hatten wir bei dem Kampf im Bauernhaus nur einige Verwundete und keine Toten.

Auf der Rückseite des Hauses warteten noch der Großteil meiner Männer.
Ich rannte aus dem Haus und griff mit meinen Männern die Holzunterstände an. Dort waren lediglich jeweils zwei Franzosen drin, die schnell ausgeschaltet werden konnten.
Sie saßen wie in der Falle, sie konnten nicht flüchten und gegen unser Sperrfeuer kamen sie auch nicht an.
In einem Unterstand gerieten die Franzosen in Panik und wollten nur noch aus ihrer Stellung raus.
Sie kamen nicht mal dazu nur einen Schritt aus dem Unterstand zu setzen.

Den befestigten Bunker war nun auch kein Problem mehr und wir warfen zahlreiche Stielhandgranaten hinein, bis dort drinnen niemand mehr am Leben war.
Nachdem jeglicher Wiederstand ausgeschaltet worden war, nahmen wir diese Stellung in Besitz und verweilten dort in etwa einen guten Tag.
Ich musste meinen Männern Ruhe gönnen und ich mir selbst auch, wir haben seit dem Beginn der Offensive kaum geschlafen und waren ständig im Einsatz.

Der 26. September ging allmählich zuende.
Ich fand etwas Zeit und setze mich zu meinem Funker um wiedereinmal Informationen und mögliche Befehle zu bekommen.
Alle feindlichen Gegenangriffe auf deutsche Stellungen blieben erfolglos und brachten hohe Verluste für die Alliierten.


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Sämtliche feindliche Verbände zogen sich aus Belgien nach Holland zurück, Brüssel wird in diesen Stunden angegriffen.
Währenddessen läuft auch der Angriff auf Holland an.

Mehr bekamen wir nicht zu hören. Wir erhielten um etwa 3 Uhr Morgens am 27. September den ausdrücklichen Befehl weiter vorzurücken.
Nun sollen wir nach Holland einmarschieren und versuchen die feindlichen Verbände daran zu hindern sich nach Holland zurückzuziehen.
Daher müssen wir schnell aufbrechen und eine günstige Position finden.

Fallschirmjäger
19.02.06, 20:33
Wir haben den Bauernhof um etwa halb vier Uhr Morgens verlassen.
Noch bevor die Sonne aufgeht wollte ich auf dem Marsch sein.
Ich führte uns quer Feld ein.
Gegen frühen Nachmittag sah man ab und zu Anzeichen von Kämpfen die erst kürzlich stattgefunden haben.
Wir kamen an ehemaligen Stellungen vorbei die überrannt worden sind und total zerstört waren.
Wir kamen an Ortschaften und Dörfern vorbei die zum Teil noch brannten und die Umgebung um die Ortschaften und Stellungen war übersäht mit toten Soldaten und ausgebrannten Wracks.
Immerhin trafen wir auch keinerlei Wiederstand.
Wir machten kaum Halt, ich wollte keine Zeit verlieren.

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Der Marsch war sehr Kräfte aufwendig...da es seit letzter Nacht angefangen hat zu regnen und der Schlamm uns verlangsamte....
Am Himmel konnten wir immer wieder unsere Sturzkampfbomber vorbei fliegen sehen und hörten dann in der Ferne wie sie ihre Ziele bombardierten.
In der Dämmerung beschloss ich, trotz unserer Eile, uns für eine kurze Zeit auszuruhen um wieder zu Kräften zu kommen.
So richtig schlafen konnte in dieser Pause niemand.
Wir ruhten unsere müden Knochen aus. Es kam zu kleinen Gesprächen in der Truppe, es wurde über alles mögliche geredet. Die Heimat, über den Krieg, über die Erlebnisse in Polen bzw. hier in Belgien oder Holland und es wurden Vermutungen über den weiteren Verlauf des Krieges aufgestellt.
In der Nacht wurden unsere Gespräche unterbrochen.
Am Horizont zuckten schnell hintereinander Blitze auf, sie kamen von der Artillerie und den Einschlägen.
Dort hinten muss ein heftiges Gefecht toben.
Wir schauten alle ganz gebannt auf die aufzuckenden Blitze und lauschten.
Es regnete noch immer und man hörte neben dem Schlachtenlärm in der Ferne, das prasseln des Regens auf unseren Stahlhelmen.
Es war ein furchtbar schönes Schauspiel von dem ich mich nur schwer losreißen konnte.
Wir mussten aber weiter, ich setzte meinen Trupp wieder in Gang und so marschierten wir weiter.
Das Gefecht ließen wir weit hinter uns und im Morgengrauen gelangten wir an ein Dorf, dass an einem Fluss lag.
Wir bemerkten das Dorf schon von weitem, da uns die Rauchsäulen aufmerksam machten.
Mit äußerster Vorsicht näherten wir uns dem Dorf und bemerkten dabei das am auf der Hauptstraße die ins Dorf führt einige zerschossene französische LKW Wracks lagen.

Plötzlich kam ein einzelner Soldat aus dem Dorf heraus gelaufen.
Er schien recht gelassen zu sein und hatte keine Angst vor uns.
Als er uns näher kam stellte ich fest, dass es ein deutscher Fallschirmjäger war und uns wohl schon länger bemerkt hatte.
Ich begrüßte ihn und darauf hin führte er uns ins Dorf hinein zu seinem Offizier.

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Die Fallschirmjäger sind in der Nacht hier in der Nähe abgesprungen und haben das Dorf in ihre Gewalt gebracht.
Nun haben sie den Befehl das Dorf unter allen Umständen zu halten.
Da das Dorf an einem Fluss liegt und über eine große intakte Brücke verfügt ist es von großer strategischer Bedeutung.
Hier können wir den Truppen die auf dem Rückzug sind den Weg versperren.

Zusammen mit den Fallschirmjägern bezogen wir im Dorf Stellung.
Unsere Verteidigung war so aufgebaut, dass wir feindliche Truppen nicht schon außerhalb des Dorfes bekämpfen sondern sie ins Dorf hineinlassen und werden erst dann zuschlagen. Der Kern unserer Verteidigung war um die Brücke herum verteilt.

sheep-dodger
19.02.06, 22:14
Euer AAR liest sich wirklich sehr schön! Respekt!

thrawn
20.02.06, 07:42
Euer AAR liest sich wirklich sehr schön! Respekt!

Dem gibt es nichts hinzuzufügen :top:

Hohenlohe
20.02.06, 20:12
Der AAR ist einfach hervoragend geschrieben.Glückwunsch und weiter so. :D

Fallschirmjäger
22.02.06, 18:34
Es gab immer noch reichlich Zivilisten in der Stadt, so ziemlich keiner von ihnen war uns wirklich freundlich gesinnt.
Die kleinen Kinder waren natürlich neugierig und wir merkten schnell dass einige Junge Mädchen uns verschüchtert anschauten.
Das hob unsere Stimmung ungemein....
Es geschah 2 Tage lang nichts, also keinen Feindkontakt.
Um 23Uhr am 28. September bekamen wir den Funkspruch rein, dass Brüssel beinahe Kampflos erobert wurde.
Aus diesem Kampfgebiet werden sämtliche Verbände nach Holland abgezogen um dort die Verteidigung wieder aufzunehmen.
Wir liegen zwar nicht auf der direkten Rückzugslinie aber doch sehr Nahe dran, dass heißt also wir werden womöglich bald Besuch bekommen.
Falls wir Glück haben, wissen die Alliierten noch nicht einmal dass dieses Dorf unter Deutscher Kontrolle ist,.......sie würden direkt in die Falle laufen.

Tagsüber gibt es wenig zu berichten, wir werden teilweise von der Bevölkerung mit Essen versorgt.
Meine Männer tauschen mit den Fallschirmjägern Erfahrungen aus und erzählen sich Geschichten.
Ich gesellte mich natürlich dazu.
Wir sind in ständiger Kampfbereitschaft und erwarten mit jeder neuen Stunde das Ankommen der Truppen.
In den Nächten sind die aufhellenden Blitze am Horizont schon Gewohnheit geworden, wir hören den Schlachtenlärm in der Ferne, der Stunde um Stunde näher kommt.
Trotzdem ist es sehr ruhig Nachts, die Zivilisten sind alle in ihren Häusern.
Ich habe eine Ausgangssperre verhängt, die auch strickt eingehalten wird. Außerdem darf keiner mehr das Dorf verlassen oder betreten.
Die Ausgangssperre wird nur von den jungen Mädchen ignoriert.
Sie gehen immer zu unseren Leuten die noch wach sind.
Solange sie meine Wachposten nicht von ihrer Pflicht ablenken soll’s mir Recht sein.

In der dritten Nacht, am 2. Oktober rief mich der Wachposten im Kirchenturm zu sich.
Auf der Hauptstraße kamen einige Soldaten auf das Dorf zu.
Es waren genau 15.
Sie liefen recht schlaff daher und gaben keinen Wert darauf sich irgendwie vorsichtig zu bewegen.
Soviel erkannte ich zumindest.
Ich gab den Befehl die feindlichen Soldaten bis zur Brücke vorrücken zu lassen und dann erst zu beschießen.
Ob es Franzosen, Belgier, Holländer oder Briten waren konnte ich bisher nicht erkennen, war an sich ja auch egal.
Absolute Stille war jetzt oberstes Gebot.
Ich begab mich zu den Stellungen an der Brücke und wartete zusammen mit meinen Soldaten.

Es dauerte etwas, doch dann sahen wir sie.
Sie kamen langsam daher, wir sahen nur Schatten die langsam die Straße entlang kamen.
Einer nach dem anderen tauchte aus der Dunkelheit auf und blieb selbst nur ein Schatten.

Mit äußerster Stille zielten wir auf den feindlichen Trupp.
Die MG Stellungen sollten dafür sorgen, dass keiner von ihnen in eines der Häuser gelangt.
Als sie nur noch 50 Meter von uns entfernt waren gab ich den ersten Schuss aus meiner MP ab.
Ein lauter Knall ertönte und zerstörte die herrschende Stille.
Der vorderste Soldat fiel auf seine Knie und dann nach hinten weg.
Ich weiß nicht mehr wie lange es genau war, nachdem er auf den Boden sackte war es wieder so Still, eine eisige Stille.
Es mögen nur einige Sekunden gewesen sein aber wahrscheinlich weitaus weniger.
Nach meinem Schuss feuerten nun alle los.
Der gegnerische Trupp hatte keine Chance, er wusste nicht genau woher die Schüsse kamen und er stand auf offener Straße ohne auf eine Chance zu hoffen in Deckung zugehen.
Das Gefecht war schnell vor rüber, man hörte noch einige Patronen Hülsen auf den Boden klimpern und das Nachladen meiner Männer.
Wir warteten kurz, dann verlies ich mit 3 Soldaten unsere Stellungen und begab mich auf die Straße.
Es waren Briten, keine Frage bei diesen Helmen.
Die Leichen schafften wir von der Hauptstraße weg, in einen Hinterhof.
Es war unser erster Kontakt mit Briten in diesem Krieg.

Anitbus
22.02.06, 20:49
Eine Stille ist nich eisig :D Aber ansonsten sehr fein ^^

Fallschirmjäger
22.02.06, 21:23
Aber es kann eine so beunruhigende Stille sein, dass es einem EISKALT (mit anderen Worten eisig) den Rücken runterläuft!

;)

Fallschirmjäger
26.02.06, 19:48
Im laufe der nächsten 2 Tage wiederholte sich das Schauspiel. Es kamen Alliierte aus Süden und Westen anmarschiert.
Meistens waren es Briten nur einmal waren Holländer dabei.
Sie bemerkten uns nur frühzeitig wenn es Tag war und so lieferten wir uns mit ihnen kleinere Feuergefechte.
Ihr Kampfeswille war stark geschwächt und so hatten wir jedes Mal Glück und leichtes Spiel mit ihnen.
Ihre Leichen räumten wir jedes Mal so gut wie es geht aus dem Weg.
Die Ausrüstung wurde in verschiedene Häuser in der Nähe der Brücke gebracht.
Wir hatten Waffen und Munition in Überschuss und konnten sie somit jedes Mal unter heftigstes Feuer legen.

In der Nacht vom 5. Oktober leistete ich dem Wachposten im Kirchenturm etwas Gesellschaft.
Ist verdammt windig und einsam dort oben.
Er war glücklich als ich die Treppe hochstieg, begrüßte mich herzlich und bot mir etwas von seiner Suppe an.
Es hatte bereist wieder angefangen zu regnen und die Sicht war schlecht.
Wir fingen an uns zu unterhalten, er erzählte mir von seinem zu Hause und wer alles auf ihn wartet.
Natürlich erzählte ich auch etwas von mir, von meinen Söhnen und meiner Frau und wie sehr ich sie alle vermisse. Wir blickten beide raus in den Regen, wir schauten ins Leere.

Ich saß auf einem Hocker, lehnte mich an die Mauer und legte meinen Arm auf die Kante der Mauer.
Es donnerte einige Male schnell hintereinander, ich dachte es wäre der Schlachtenlärm der uns jede Nacht begleitet.
Doch dieses Mal krachten kurz darauf die Häuser, die am Rand des Dorfes standen, zusammen.
Ich suchte panisch irgendwelche feindlichen Truppen aber ich konnte nicht das geringste finden.
Es donnerte wieder und wieder fielen einige Häuser in sich zusammen. Ich schrie die Treppe herunter zum Wachposten unten in der Kirche, er soll allen sagen, dass sie sich gefechtsbereit machen sollen.
Die Erde bebte, es wurde in das Dorf reingefeuert.
Der Beschuss kam aus der Richtung von der Hauptstraße, von der auch jedes Mal die kleineren Truppenteile kamen.
Doch diesmal scheint etwas größeres im Anmarsch zu sein und sie wissen, dass wir da sind.

Der Rand vom Dorf wurde weiter beschossen und schon bald war kein Haus mehr komplett.
Ich und mein Kamerad konnten immer noch nichts erkennen, was dort genau auf uns schoss.
Nach weiterem Beschuss konnten wir sehen, dass ein paar Dutzend Soldaten in breiter Formation auf uns zu marschiert.
Ich zögerte noch ein paar Sekunden bis ich zur Brücke rannte....ich sah nun was uns dort so heftig beschossen hatte.
Hinter den Soldaten kamen noch einige mehr Soldaten dazu und zusätzlich noch wurden 5 PAKs hinterhergeschoben. Es wurde teilweise aber immer noch gefeuert, also müssen noch mehr Kanonen hier sein.
Mein Kamerad blieb im Kirchturm und sollte mich über die Bewegungen des Feindes auf dem laufenden halten, ich beeilte mich um an die Brücke zu kommen.

Dort angekommen war schon alles auf das Eintreffen des Feindes vorbereitet worden.
Wir wussten, dass es sich diesmal nicht um ein kleines Feuergefecht handeln würde, sondern dieses Mal kommt mehr auf uns zu.
Sie beschossen immer noch einige Häuser.
Uns störte das nicht großartig, da in diesen Häusern sowieso keiner von uns drin war.
Am Ende der Straße sahen wir schon bald immer wieder ein paar Schatten hin und her huschen.
Leider waren sie noch außer Reichweite um sie sofort auszuschalten, so hätten wir nur unsere Position verraten.
Es kamen immer mehr Soldaten auf die Hauptstraße, wenn sie wüssten, dass sie schon mitten in unsere Stellung reingelaufen sind, würden bestimmt nicht immer noch mehr von ihnen kommen.
Aus den Seitenstraßen schoben sie nun auch noch ihre PAKs auf die Hauptstraße.
Es waren zunächst erst 2 Geschütze, bald kam aber ein drittes dazu.
Sie schoben sie relativ weit nach vorne, ungefähr 200meter von der Brücke entfernt.
Als die PAKs ihre Position erreicht haben feuerten sie auch schon los. Die Häuserwände zerbarsten unter der Wucht, nun gab ich den Befehl zum feuern.

Fallschirmjäger
01.03.06, 18:40
Nun brach die Hölle über ihnen aus.
Überall um sie herum wurde nun gefeuert und explodierte es.
Mein Mörser Trupp hinter der Brücke, feuerten ihre Granaten auf die PAKs.
Die zwei MG Stellungen an der Brücke nahmen die Hauptstraße unter heftiges Dauerfeuer.
Und wir, die hinter den Sandsäcken in Deckung gingen, versuchten die Besatzung der PAKs und die übrigen Soldaten auszuschalten.
Ich konnte schon bald erkennen, dass es Franzosen und Briten waren die versuchten dieses Dorf einzunehmen.
Der Kirchturm Wachposten meldete mir per Funk, dass weitere Truppen auf der Straße im Anmarsch sind.
Die Gefahr besteht ohne Zweifel, dass unsere Stellung an der Brücke droht eingedrückt zu werden.
Wir müssen sie bereits auf den Weg zu Brücke hin dezimieren um die Stellung dort zu entlasten.
Ich verlies die Stellung an der Brücke, mit einigen Männern, und flankierten die Hauptangriffs Linie der Briten und Franzosen.
Wir brachen eine Hintertür von einem Haus auf, dass an der Hauptstraße lag. Unbemerkt rannten wir ins oberste Stockwerk.
Ich riskierte einen kurzen Blick aus dem Fenster und sah, dass direkt unter uns das dritte PAK stand. Bevor uns überhaupt jemand bemerkte feuerten wir auf die Mannschaft.
Zusätzlich warfen wir noch zwei Handgranaten an das Geschütz um es untauglich zu machen.
Dann wurden wir auch schon beschossen, ich warf mich zu Boden wie alle anderen auch. Um uns herum zerfetzte es die Einrichtung und überall splitterte das Holz.
Gott sei dank kamen wir schnell genug von den Fenstern weg, so dass niemand verletzt wurde. Wir verschwanden wieder durch die Hintertür.

Wir rannten über eine Seitenstraße zum nächsten Häuserblock.
Meine Kameraden vor raus in den Hinterhof rein.
Ich rannte als letztes und bemerkte zu spät, dass am Ende der Straße ein weiteres PAK in Stellung gegangen war.
Ich erblickte das Geschütz und in der Sekunde feuerte es auf mich.
Der laute Knall des Aufschlages war unerträglich.
Zum Glück schlug die Granate kurz vor mir in die Straße ein.
Die Wucht schleuderte mich in die Luft und ich prallte gegen eine Hauswand. Das Bewusstsein habe ich nicht verloren jedoch habe ich meine Orientierung völlig verloren. Alles drehte sich und mein Gehör kam erst langsam wieder zurück.
Ich rappelte mich auf und ein Kamerad half mir in den Hinterhof zukommen.
Die anderen drei Kameraden schalteten die PAK Mannschaft schnell aus.
Im Hinterhof wurde mir erst mal Wasser ins Gesicht geschüttet, ich erholte mich schnell und reiste mich zusammen.
Zwar schwankte ich die ersten Minuten noch etwas....aber kein Grund zur Besorgnis.
Wir näherten uns dem Marktplatz und der Kirche.
Wollten hier irgendwo eine gute Position finden, in der wir die Alliierten unter Feuer nehmen können.
Ich beschloss ein Haus zu besetzen, dass an einer Gabelung der Straße lag. Bisher waren die Alliierten noch etwas entfernt.
Mit diesem Haus würden wir Mitten von den Alliierten ein Wiederstandsnest aufbauen. Wir machten uns gerade dazu auf zum Haus zu rennen, als der Kirchturm explodierte.
Wir sahen den Kirchturm...er war direkt vor uns, er wurde von einer Granate getroffen, direkt dorthin wo die Glocke hängt....und auch der Kamerad mit dem ich vorhin noch geredet habe. Als die Granate einschlug hörte man noch die Glocke erklingen.

Ich wandte meinen Blick von dem Kirchturm ab und rannte zu dem Haus.
Hier konnten wir die gegnerischen Truppen sehr gut bekämpfen.
Wir verteilten uns auf die Stockwerke so, dass wir in alle Richtungen schießen konnten.

Den Eingang zum Haus haben wir verbarrikadiert.
Mit nur 5 Mann konnten wir zahlreiche Briten und Franzosen töten und so verhindern, dass sie die Brücke erreichen.
Natürlich versuchten sie unser Haus ab und an zu stürmen, sie sprengten zwei Löcher in die Hauswand. Doch schafften sie es nicht uns zu überwältigen.
Ein Kamerad bekam einen Schuss in die Schulter, er wurde in einer Ruhepause verwundet und konnte weiterkämpfen.
Als unsere Munition allmählich zuende ging nutzen wir es aus, dass gerade keine Feinde in der Nähe von unserem Haus waren, und machten uns rasch auf wieder zur Brücke zu gelangen.

Fallschirmjäger
01.03.06, 18:45
Wir rannten so schnell wie möglich zur Brücke zurück.
Auf dem Weg zur Brücke kamen wir an den verlassenen britischen PAKs vorbei und wir müssten uns einige Male zu Boden werfen, um in Deckung zu gehen vor den Granaten die überall runterkamen.
Ich dachte es würde sonst keine Probleme geben, auf dem Weg zu Brücke, doch als wir weiter zur Brücke rannten brachte ein Schuss einen meiner Kameraden zu Fall.
Es war ein glatter Durchschuss durch die Brust, er war sofort tot. Ich zog ihn mit zur Brücke, ihn den Feinden so zu überlassen kam für mich nicht in Frage.

Kaum an der Brücke angekommen trafen schon die ersten Briten wieder vor Ort ein und beschossen uns.
Wir lieferten uns ein langes Feuergefecht mit den Briten.
Mit unserer Stellung hatten wir eine gute Deckung.
Die Briten sind sehr Vorsichtig geworden, jedoch haben sie es sehr eilig.
Sie wollen unbedingt rüber über den Fluss.
Für sie bietet sich nirgends auf der Straße eine Deckungsmöglichkeit.


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Es liegen schon zahlreiche Briten und Franzosen auf der Straße vor uns zerstreut, die meisten sind tot aber einige sind noch am Leben und sterben langsam.
Da es keine Hoffnung auf Rettung derjenigen gibt, würde es die Ehre erwarten, dass sie den Gnaden Schuss bekommen.
Jedoch macht es keiner der beiden Seiten.
Die eine Seite macht es nicht, weil es ihre Kameraden sind und unsere Seite....nun...so grausam es klingen mag....es wirkt demoralisierend auf die gegnerischen Truppen.

Die Briten ziehen sich immer wieder einige Häuser zurück und kommen wenig später zu uns zurück mit Verstärkung.
Ich habe mir meine MP auf den Rücken geschnallt und mir ein Karabiner geschnappt.
Ich habe nur abgedrückt wenn ich mir sicher war, dass es auch ein Treffer wird.
Allein in diesem Gefecht an der Brücke hatte ich mit meinem Karabiner 10 Treffer.
Die Fallschirmjäger und die übrigen von meinen Soldaten die nicht an der Brücke kämpften waren über das ganze Dorf verteilt.
Es wurde überall geschossen und überall gingen Granaten hoch.
Ein Fallschirmjäger kam zu mir geeilt und sagte es kämen keine neuen Alliierten mehr nach und sie werden die Briten und Franzosen in den Rücken fallen, um dafür zu sorgen, dass keiner entkommt.
Nun blieb die Brücke von weiteren Angriffen verschont und die übrig gebliebenen Briten lieferten sich noch einige kleine Schusswechsel mit den Fallschirmjägern.
Die Alliierten erlitten schreckliche Verluste wohin gegen unsere Verluste sich in Grenzen hielten.
Wir machten nur 8 Gefangene, 5 Briten und 3 Franzosen.

Der Teil vom Dorf in dem gekämpft wurde, war ziemlich beschädigt worden und an einigen Stellen brannte es noch.
Die Kämpfe endeten kurz bevor es dämmerte und es regnete noch immer.
Wir rechneten aber immer noch damit, dass in Kürze weitere Truppen hier eintreffen könnten und versuchen unsere nun geschwächte Stellung einzunehmen.

Am 7 Oktober also einen guten Tag nach den Kämpfen bekamen wir folgenden Funkspruch rein.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Nach heftigen Häuserkämpfen wurde die holländische Hauptstadt Amsterdam eingenommen.
Die Deutsche Reichsflagge weht nun über den Holländern. Die Königliche Familie Hollands wurde unter Arrest gestellt.
Der Alliierten Marine war es nicht möglich ihre Truppen aus Amsterdam zu evakuieren und so wurden 25 gegnerische Divisionen zerschlagen, die bis zuletzt kämpften.
Die Kampfhandlungen in Holland und Belgien sind damit beendet.

Wir hatten trotz Ende der Kämpfe immer noch den Befehl in dem Dorf zu verweilen.
Vor Übergriffen von versprengten Truppen nahmen wir uns weiterhin in Acht. Glücklicherweise kam es zu keinem solcher Vorfälle.
Wir geniesten unsere Zeit in dem Dorf solang und so gut wie es uns möglich war.
Am 8 Oktober bekamen wir die Meldung, dass die norwegische Hauptstadt Oslo vollständig von uns eingenommen wurde und man sich nun aufmacht den Rest des Landes zu erobern.

Fallschirmjäger
07.03.06, 22:58
In dem Dorf, dass wir zur Zeit noch besetzt halten ist nur ein Teil von meinen Soldaten, die mir zur Verfügung stehen, versammelt.
Es gibt noch zwei weitere Verbände die meinem Oberbefehl unterstellt sind. Sie wurden in diesem Feldzug jedoch von meinen zwei besten und fähigsten Offizieren geführt um unsere Effektivität zu steigern.
Das Operationsgebiet war ebenfalls Belgien und Holland, aber andere Frontabschnitte.
Die Verluste waren ebenfalls mit unseren zu vergleichen.
Zur Zeit werden in unserer Heimatkaserne weitere Soldaten ausgebildet zur Reserve.

Wir hier im Dorf mussten nun nur noch warten bis der komplette Rest, also die zwei anderen Verbände zu uns stoßen, um dann gemeinsam nach Frankreich zu marschieren.
Meine Offiziere sollen genug LKWs und Halbkettenfahrzeuge mitbringen und uns abholen.
Ich weiß nicht wie lang sie dafür brauchen werden, mehr als ein Tag ganz gewiss.
So machten wir es uns recht gemütlich in dem Dorf was wir so hartnäckig verteidigt hatten.
Größtenteils nutzen wir unsere Freizeit mit Essen, Ausruhen und Schlafen.

Am dritten Tag wurden wir immer noch nicht abgeholt und wir mussten immerhin noch einen zusätzlichen Tag für die Rast der restlichen Truppen einplanen.
So langsam machte sich Langeweile breit.
Wir waren ausgeschlafen....erholt und satt....es gab wenig Abwechslung hier im Dorf.
Manche Soldaten machten Zielübungen mit den verschiedensten Dingen, so halten sie sich wenigstens fitt. Natürlich wurden wir wieder, wie vor den Kämpfen, von den jungen Damen umgarnt.
Im Großen und Ganzen ließ sich hier der Krieg gut absitzen.
Am vierten Tag gegen 18Uhr kamen jedoch etwa zeitgleich unsere Mitfahrgelegenheit in Richtung Frankreich.
Ich wollte nicht noch einen weiteren Tag hier verschwenden und so rückten wir bereits nach 8 Stunden vollständig aus dem Dorf ab.

Unser gesamter Verband benötigte zwei Tage um an die ehemalige Grenze von Frankreich zu kommen.
Die Offensive gegen Frankreich begann am 12. Oktober, also ungefähr dann als wir aus dem Dorf abrückten.
Ich ließ den Verband zu seinem Bestimmungsort weiterfahren, während ich und meine Offiziere zum Hauptquartier unterwegs waren, dass nur einige Kilometer davon entfernt war.
Hier wollte ich mich über den Schlachtenplan informieren und was sonst noch Wissenswert sein könnte.

Fallschirmjäger
07.03.06, 23:11
Ich und meine Offiziere bekamen den Befehl vorerst zu unseren Truppen zurückzukehren und abzuwarten.
Wir werden zur Zeit nicht benötigt und sollen das Hinterland schützen und zurückgelassenes Material bergen.
Das waren ganz gewiss keine Aufgaben die meinen Männern würdig sind, jedoch besteht dabei keine große Lebensgefahr.
Bei unseren Truppen angekommen gab ich unsere neusten Befehle durch.
Die Begeisterung hielt sich in Grenzen...wir richteten uns ein Lager ein und schickten umgehend einige 5er Trupps raus, die das Gebiet durchkämmen sollen.
Unser Lager stand sehr schnell und kurz darauf beschloss ich mich selbst einem 5er Trupp anzuschließen.

Wir gingen eine Landstraße entlang, die durch mehrere Felder ging. Es gab nicht viel zu sehen, keine Anzeichen von Kämpfen.
Gegen später sah man jedoch einige Kettenspuren auf den Feldern. Diese Spuren tauchten immer wieder auf und nach einer Stunde sahen wir einen Britischen LKW der durchlöchert war und rings herum lagen die Tommys.
Ihre Waffen waren noch alle intakt und ihre gesamte Ausrüstung wurde eingesammelt.
Hierfür haben wir extra unsere Rucksäcke mitgenommen und konnten die Ausrüstung komplett mitnehmen.
Mehrere Repetiergewehre, Handgranaten, Pistolen, Verbandszeug, Gasmasken, Maschinengewehre, Maschinenpistolen und massig Munition brachten wir zurück ins Lager.

Das erbeutete Material sollte umgehend zu einem Sammelpunkt in der Nähe des Hauptquartiers geschickt werden und so verließen täglich bis zu 2 LKW’s unser Lager.
Das Material wird wohl von dort aus ins Reich geschickt und dort weiterverarbeitet.
Hauptsächlich fanden wir Handfeuerwaffen und die Standard Ausrüstung von Infanterie.
Davon aber reichlich und unsere Transporter wurden jedes Mal voll.
An einem Tag brachten einige von unseren Trupps Geschütze samt Munition mit ins Lager.

Am 17. Oktober verlies ich das Lager gegen Mittag um wieder einmal auf „Material Jagd“ zu gehen.
Es wurde bereits Routine, da wir mindestens dreimal am Tag dafür ausrückten.
Dieses Mal begaben wir uns auf eine Allee die zu einem Dorf führt.
Zu unserer Überraschung war dieses Dorf total leer, keine Menschen und kein Material das man hätte gebrauchen können.
Wir kontrollierten jenes Dorf sehr sorgfältig, ohne Zweifel gab es hier heftige Kämpfe aber nichts mehr zu holen.
Ein Kamerad kam aus einem Haus wieder raus und aß....er hatte anscheinend irgendwas zu Essen gefunden.
Auf der anderen Seite des Dorfes führte ebenfalls eine Allee raus.
Nachdem wir das Dorf vollständig kontrolliert hatten liefen wir die Straße ab.
Wir ließen das Dorf etwa 300 Meter hinter uns, als wir plötzlich das unverwechselbare Geräusch von Panzerketten hörten.
Wir hechteten sofort in den Straßengraben und duckten uns.
Nach dem Geräusch zu urteilen war nur ein Panzer in unsere Richtung unterwegs.
Uns war jedoch nicht klar ob es einer von uns war oder nicht.
Es wäre unwahrscheinlich hier noch einen feindlichen Panzer, der dazu noch intakt ist, anzutreffen.
Doch wenn es so wäre hätten wir verdammt schlechte Karten.....wir haben keinerlei Panzerabwehrwaffen dabei, nur unsere Granaten....

Wir blickten gespannt in die Richtung von der das Geräusch kam.
Nach ein paar Minuten sahen wir den Panzer wie er in die Allee einbog. Es war ein französischer Panzer der direkt auf uns zu kam.
Sollen wir uns ihm stellen oder darauf hoffen, dass er uns nicht bemerkt und einfach an uns vorbeifährt.....ich hatte noch einige Sekunden um mir etwas einfallen zulassen.
Falls er uns nicht bemerken sollte werden wir dafür sorgen, dass er uns bemerkt.
Mit meinem Kamerad der mit mir im Graben hockte schnürte ich all unsere Handgranaten zusammen.
Als der Panzer kurz vor uns war und uns immer noch nicht bemerkt hat sprang ich mit meinem Kamerad aus dem Graben und rannte zum Panzer.
Während ich zum Panzer hinrannte machte ich die Granaten scharf und brachte sie an der Kette des Panzers an.
Wir rollten zurück in den Graben und im gleichen Moment gingen unsere Granaten hoch.
Es zerreiste Teile der Kette und brachte den Panzer zum Stillstand.
Die anderen 3 Soldaten auf der anderen Seite der Straße waren hektisch dabei ihre Granaten zusammen zu binden, um sie gleich auf den Panzer zu werfen.
Ich beobachtete den Panzer und als sich der Rauch verzogen hat, öffneten sich die Luken.
Ich schrie meinen Männern zu, dass sie ihre Granaten wegpacken sollen.
Aus dem Panzer kamen 5 Franzosen rausgekrochen mit erhobenen Händen.

http://img117.imageshack.us/img117/4025/franzpanzer39hj.th.jpg (http://img117.imageshack.us/my.php?image=franzpanzer39hj.jpg)


Die Franzosen wurden durchsucht und dieses Mal brachten wir sie als „Material“ ins Lager.
Der Panzer wurde von anderen abgeholt, die sich damit mehr auskennen.
Ich meldete den Vorfall beim Hauptquartier um sie in Kenntnis zu setzen, dass immer noch die Möglichkeit besteht das Panzer in der Gegend präsent sind.

Fallschirmjäger
13.03.06, 01:05
Mein Trupp und ich gingen danach nicht mehr auf solche Rundgänge und blieben vorerst im Lager.
Wir hatten immerhin den meisten Feindkontakt von allen hier gehabt und die anderen sollen auch noch etwas abbekommen, wenn überhaupt.
In der Nacht vom 20 auf den 21 Oktober sollte ich zum Hauptquartier um mir endlich die neuen Befehle abzuholen.
Dank des schlechten Wetters verspätete ich mich und kam erst kurz vor Mitternacht am 21. Oktober dort an.
Beim Hauptquartier angekommen rannte ich zum Besprechungsraum und entschuldigte meine Verspätung.
Man unterrichtete mich über die Fortschritte die man in den letzten Tagen erreicht hat und wie es weitergehen soll.
Die Wehrmacht hat am 12. Oktober die Alliierten Truppen an der Grenze zerschlagen und zum Rückzug gezwungen.
Sie rückte weiter ins Landesinnere vor und traf auf harten Wiederstand.
Besonders bei der Stadt Calais, Dünnkirchen und Umgebung war kein Durchkommen möglich.

So wurde dieses Gebiet umgangen und wenig später eingeschlossen.
In Calais konnte man 45 gegnerische Divisionen einkesseln.
Nach wenigen Tagen am 20. Oktober wurden die dortigen Truppen aufgerieben.
Sie lieferten sich einen Abwehrkampf mit unserer 3. Armee und versuchten zeitgleich ihre Truppen nach England zu evakuieren.
Die Kampfkraft war beachtlich doch sie nahm um jede Stunde ab.
Die Evakuierung scheiterte dank unserer Luftwaffe und U – Boote die vor der Küste auf die Transportschiffe lauerten.
Kein Transporter schaffte es durch die Blockade.


http://img89.imageshack.us/img89/2418/screenshot73tt.th.jpg (http://img89.imageshack.us/my.php?image=screenshot73tt.jpg)


Die Vororte von Paris sind bereits eingenommen und das Artillerie – Feuer auf den Stadtkern hat begonnen.
Derweil sind 10 Divisionen in Paris versammelten, doch es werden, laut unserer Aufklärung, noch mehr Streitkräfte zusammen gezogen.
In Paris will die Wehrmacht die Entscheidung.
Hier wird auch eine Einkesselung der Französischen Hauptstadt angestrebt und die ersten Operationen um dieses Ziel zu erreichen sind bereits erfüllt.

An der Maginot – Linie ist immer noch alles ruhig.
Falls die Alliierten es schaffen sollten Paris zu halten und eine Einkesselung zu verhindern, könnten sie es schaffen die Niederlage abzuwenden.....wobei ich glaube sie würden damit nur Zeit gewinnen....und Rettung ist nicht in Sichtweite.....

Darth
15.03.06, 15:46
Sehr sehr gut gemacht Euer "Erlebnisbericht".

Weiter so! Und fette Beute.

Fallschirmjäger
19.03.06, 18:11
Ich bekam den Befehl in die Nähe von Reims vorzurücken, dort Stellung beziehen und die Flanke der Hauptstoßrichtung zu sichern.
Mir wurde eine Landkarte in die Hand gedrückt auf der das Gebiet markiert war, dass ich auf jeden Fall halten muss. Es wird damit gerechnet, wenn Paris in Bedrängnis gerät, dass Verbände von der Maginot – Linie abgezogen werden um Paris zu entlasten.
Genau das sollen wir verhindern bzw. abschwächen.

Ich verlies den Besprechungsraum und begab mich in den Hof des Gebäudes. Hier warteten einige meiner Männer in einem Kübelwagen.
Die Fahrt zu meinen Truppen war wieder recht beschwerlich und wir kamen erst im Morgengrauen des 24. Oktober dort an.
Wir beeilten uns um von unserem Sammelpunkt endlich wegzukommen und marschierten in der Dämmerung los.
Wir waren unter großen Zeitdruck.
Umso eher wir das Gebiet erreichen, desto besser können wir uns für die Verteidigung vorbereiten.
Während unserer Fahrt besserte sich das Wetter ein wenig und kamen so besser voran.
Gegen 22 Uhr des 25. Oktober kamen wir in jenem Gebiet an.
Das Areal lässt sich am besten so beschreiben.....eine weite Ebene auf der hin und wieder einige große Bäume standen....recht zentral lag noch ein größeres Waldstück.

In der Nacht machten wir uns an die Arbeit unsere Verteidigung aufzubauen.
Hinter dem Waldstück lies ich unsere Fahrzeuge alle abstellen und brachte hier meine Mörser Mannschaften in Stellung.
Vor dem Wald wurden drei Schützengräben ausgehoben, die alle miteinander verbunden waren aber einen Abstand von 100 Meter voneinander besaßen.
Die Schützengräben verliefen den ganzen Wald entlag um unser Material best möglichst zu schützen, sie waren zwar nur provisorisch ausgebaut aber sollten uns genügend Schutz bieten..
An den Flanken wurden einige größere Unterstände errichtet und zusätzlich getarnt
Unsere MGs wurden hauptsächlich im hintersten Schützengraben stationiert und nur 2 im mittleren.
Am Waldrand wurden einige unserer PAKs in Stellung gebracht, aus weiter Entfernung sind sie nicht auszumachen und werden gute Dienste leisten.


http://i1.tinypic.com/rsbtqf.jpg


Aber auch hier konnte ich nicht mein gesamtes Truppenpotenzial ausnutzen und musste viel Material und Soldaten beim einstigen Sammelpunkt zurücklassen.
Es war einfach ein zu kleines Einsatzgebiet und wäre viel zu vollgepackt gewesen, wenn ich alles mobilisiert hätte.

Zwei Tage lang konnten wir unsere Verteidigung aufbauen und sogar noch verbessern. Wir verlegen Stacheldraht um und zwischen den Schützengräben. Jene wurden noch weiter ausgebaut und boten uns nun bessere Deckung vor direktem Beschuss.
Unsere Flanken wurden noch stärker befestigt, indem wir auch hier kleinere Schützengräben zwischen den Unterständen anlegten.
Einige Unterstände wurden am Waldesrand ausgehoben um sie als vorletzte Verteidigungsstellung zu benutzen.
Die Letzte wäre der Wald.
Vielmehr konnten wir nicht verbessern oder erweitern, nun hieß es auf den Feind warten.
Ich nahm den Platz, zwischen meinen Kameraden im mittleren Schützengraben, ein.

Fallschirmjäger
19.03.06, 18:13
Schlachtenlärm, aufzuckende Blitze, MG Feuer in der Ferne.....all das habe ich hier erwartet....doch nichts von alle dem hörten wir......es war so ruhig....
Nicht einmal konnten wir Luftgefechte beobachten.....

Der Morgen vom 28. Oktober war nebelig, feucht, Wolken verhangen und kalt.
Man konnte vom Gefühl her nicht sagen ob es Morgens...Mittags oder Abends war.
Ich saß mit meinen Männern hier im Dreck....noch keiner von uns war zuvor in Frankreich....doch so hatte es sich keiner von uns vorgestellt.
Hin und wieder machte ich meine Kontrollgänge durch die Gräben, um zu schauen wie die Verfassung meiner Kameraden ist.
Das Einzige was sie sich von mir wünschten war eine warme Mahlzeit, ich versprach ihnen ein großes französisches Essen sobald wir das hier hinter uns haben.

Während wir die Gräben aushoben und auf den Feind warteten, konnte die Wehrmacht die gesamte Kanalküste einnehmen bis nach Brest.
Nur sporadischer Wiederstand stellte sich unseren Truppen in den Weg, der sofort hinweggefegt wurde.
Mit dem Verlust der Kanalküste wird eine Evakuierung von den Alliierten Truppen schwerer wenn nicht gar unmöglich.
Paris steht kurz vor der kompletten Einkesselung.
Nur wenige Orte sind noch unter britischer oder französischer Kontrolle.

Das Wetter besserte sich auch am 29. Oktober nicht.
Jedoch war das Wetter an diesem Tag meine geringste Sorge.
Etwa um die Mittagszeit, als ich mit meinem Feldstecher den Horizont absuchte, sah ich sie.
Französische Panzer und Infanterie.
Sie marschierten auf unsere Position zu, in klarer Kampf – Formation.
Teile der Infanterie blieb hinter den Panzern in Deckung.
Insgesamt waren es drei mittlere Panzer, die Infanterie konnte ich nicht zählen.
Ich gab sofort Alarm und jeder machte sich zum Kampf bereit.
Sie waren noch in etwas weiter weg, da feuerten die Panzer schon auf unsere Stellung.
Getroffen haben sie nichts.
Ich lief zu meinem Platz und lies zugleich einen Funker zu mir kommen, der meine Befehle an die PAKs und die Mörser weitergeben soll.
An meinem Platz angekommen drückte ich mich gegen die Erde und brachte mich in Schussposition.
Ich hatte wieder meine MP umgeschnallt und mein Karabiner in die Hand genommen.
Wir sahen wie sie immer näher kamen und hin und wieder schossen die Panzer ins Leere.
Ich nahm den Hörer von dem Funkgerät und lies mich zu den PAK Mannschaften durchstellen...ich befahl ihnen auf mein Zeichen zu warten und dann die Panzer, ein nach dem anderen unter Feuer zu nehmen.
Als die Soldaten hinter den Panzern ausscherten gab ich sofort den Befehl an die PAKs zu feuern.

DBM
20.03.06, 09:24
GEIL! - Der Rest ist für die 10 Zeichen :D

ReLax
20.03.06, 12:24
Ich schließe mich dem Dachbodenmensch mal an und sage selbst GEIL

gulaschkoenig
20.03.06, 14:10
Tjoa, ich schließe mich auch an :D *Lemming*

Beduries
20.03.06, 14:23
Schön geschrieben, da tritt HOI in den Hintergrund, und die Geschichte in den Vordergrund!

Fallschirmjäger
31.03.06, 14:21
Nur ein Geschütz traf den Panzer, dafür genau zwischen Turm und Wanne, so dass der Turm nach hinten gesprengt wurde.
Die anderen zwei Granaten schlugen neben dem Panzer ein und brachte die Soldaten, die eben ausgeschert waren zu Fall.

Ich war zunächst überrascht es war weitaus mehr Infanterie als ich gedacht habe.
Sie nahmen uns gezielt unter Feuer und konzentrierten sich auf unsere MG Nester.
Unsere MGs konnten zum Glück nicht ausgeschaltet werden aber das Sperrfeuer, dies auf sie angesetzt wird verhindert weiteres Feuern.
Die zwei übrig gebliebenen Panzer schossen in den Wald, sie vermuteten dort unsere Geschütze....und damit lagen sie nicht ganz falsch....es war aber eher wildes feuern, sie hatten kein klares Ziel.
Aus dem brennenden Panzer versuchte verzweifelt sich die Besatzung zu befreien.
Ob sie es schafften um nur später von uns erschossen zu werden bekam ich nicht mehr mit....ich war ständig am feuern und versuchte den Überblick zu behalten.
Als ich zum Nachladen in Deckung ging, wurde mein Kamerad neben mir plötzlich mit einem Kopfschuss niedergeworfen und landete auf dem Boden des Grabens.
Der klang wie die Kugel ein Loch in den Stahlhelm riss und wie er zu b Boden sackte....ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden....ich bekam richtige Angst meinen Kopf aus dem Schützengraben zu heben und weiter zu schießen.
Ich nahm all meinen Mut zusammen, drückte meine Munition ins Gewehr und feuerte weiter auf den anstürmenden Feind.
Ich visierte gleich einen Soldaten an, der gerade dabei war einige Meter vorzustürmen.
Ich drückte ab und traf seine Brust....er fiel nach hinten weg auf seinen Rücken.
Die Franzosen kamen gefährlich nahe an den vordersten Schützengraben heran. Die Panzer rollten unaufhörlich darauf zu.
Ich schoss meine Munition leer und versuchte so viele wie möglich zu treffen und rannte kurz darauf mit einigen Männern zum vorderen Schützengraben.


http://i2.tinypic.com/snou2u.jpg


Ich blieb mit einem Soldaten, im Verbindungsgraben vom ersten und zweiten Schützengraben stehen und gingen in die Hocke.
Der Rest der Männer verstärkte die vorderen Einheiten und brachte die Verwundeten da wieder raus.
Wir beide warteten auf den Panzer der direkt auf uns zu kam......zwei Panzerfäuste hatten wir noch mitgenommen und sollten ausreichen um diesen Koloss auszuschalten....wenn wir den richtigen Moment abwarten.
Direkt vor dem Schützengraben hatten wir eine Böschung angelegt.
Wir mussten nicht lange warten und wir sahen den Panzer...er fuhr die Böschung hoch und entblößte somit einen Teil seiner Unterseite.
Das war der Moment.....die Panzerfäuste wurden kurz nacheinander abgefeuert und zerfetzen ihm die Front.
Er wurde Kampfunfähig gemacht und die anrückenden Soldaten hinter ihm gerieten unter heftiges Feuer und rückten nicht weiter vor.

Der Letzte Panzer der Franzosen, der ebenfalls auf den Schützengraben zurollte, trat den Rückzug ein und mit ihm der Rest des zusammengeschossenen französischen Infanterie Trupps
Auf deren Flucht beschossen wir sie weiterhin und die PAKs versuchten den Panzer zumindest bewegungsunfähig zu machen, er entkam uns aber leider.
Zumindest konnten wir einige Franzosen an der Flucht hindern.

Nachdem der Angriff vor rüber war schafften wir unsere Toten weg zum Nachschublager hinter dem Wald.
Es waren insgesamt 5 Männer gefallen, außer der Kamerad neben mir alle im vordersten Graben. Wir hatten zusätzlich einige Verwundete, jene waren aber bereit weiterzukämpfen.
Jeder wurde anschließend mit reichlich Munition versorgt und die Deckung der MG Nester wurde weiter verbessert.

sheep-dodger
31.03.06, 19:49
Liest sich wie ein Buch, sehr schön.

Fallschirmjäger
16.04.06, 01:12
Am 30. Oktober waren wir immer noch dabei uns von dem gestrigen Tage zu erholen.
Gegen späten Nachmittag war ich in unserem Nachschublager hinter dem Wald um mich zu vergewissern, dass noch alles reichlich vorhanden war.
Die Munition hatten wir in zahlreichen Unterständen verteilt.
Ich meldete dem Hauptquartier den Angriff und lies ihnen jedes Detail zukommen und fragte nach der Situation um mich herum nach.
Ich wurde aber mit einem energischen „Stellung halten“ abgewürgt.
Genervt lag ich den Hörer von dem Funkgerät weg und nahm wieder meinen Karabiner, den ich auf eine Kiste abgelegt hab, wieder in die Hand.
Ich machte mich wieder auf den Weg, durch den Wald, zu den Schützengräben.
Als ich durch den Wald recht zügig lief, vernahm ich ein grollen.
Ich blieb stehen um herauszufinden was es genau war, doch schon in diesem Augenblick zerberste die obere Spitze eines Baumes vor mir.
Instinktiv warf ich mich zu Boden.
Aus dem Lager schreiten die Soldaten „Artillerie!“.
Um mich herum im Wald kamen noch 4 weitere Einschläge von der Artillerie. Ich wollte nicht unbedingt warten bis ein Baum auf mich drauf fällt, so rannte ich weiter vor zu den Schützengräben.
Dort angekommen sprang ich in den Graben und ging in Deckung.
Es war ein sehr sporadischer Beschuss.
Außerdem nicht sehr gut koordiniert, sie trafen nämlich höchstens nur ein paar Bäume.
In einer Minute gingen durchschnittlich vielleicht zwei Granaten auf uns runter.

Dieser Beschuss dauerte den gesamten Abend, die ganze Nacht und am Morgen des 31. Oktober beschossen sie uns immer noch.
Dieses Schauspiel endete gegen frühen Mittag und wurde gegen späten Abend wieder fortgesetzt.
Genau so verlief auch der 1. und 2. November.
Die Landschaft um uns herum war durch den dauernden Artillerie Beschuss mit Granattrichtern übersäht.
Am 2. November gegen Abend setzte zwar auch das erwartete Artillerie Feuer ein, jedoch kamen dazu auch ein Ansturm von Franzosen, Belgiern und Holländern.

An den beiden ersten November Tagen wurde Paris vollständig eingekesselt und es begannen auch gleichzeitig die Angriffe der Wehrmacht auf Paris selbst.
Die Franzosen lehnten die Kapitulation der Stadt ab und waren bereit Paris mit allen Kräften zu verteidigen.

Es waren dieses Mal weitaus mehr als wie vor ein paar Tagen.
Sie kamen jetzt auch bei den Flanken auf uns zu, ich war mir nun nicht mehr sicher ob die Stellung halten würde.
Ich gab bereits jetzt den Befehl zum Feuern, jeder soll nach eigenem ermessen schießen.
Die Mörser beschossen die Seiten der Franzosen und entlasteten damit unsere Flanken, trotzdem hatten die Soldaten in den Unterständen an den Flanken schwer daran zu tun die Franzosen auf Abstand zu halten.
Sofort knatterten die Mg Nester los und zwangen die anstürmende Masse in Deckung zu gehen.
Deckung hatten sie ja jetzt auch zur genüge.
Die vielen Granattrichter boten den meisten von ihnen ausgezeichnete Deckung. Da keine feindlichen Panzer in Sicht waren, versuchten unsere PAKs in die Granattrichter zu schießen.
Was ihnen nur selten gelang.

Fallschirmjäger
16.04.06, 02:24
Wir lieferten uns ein heftiges Feuergefecht mit den Holländern, Belgiern und Franzosen.
Sie saßen in den Trichtern und schossen auf uns und wir saßen in unserem Schützengraben und schossen auf sie.
Unsere MGs verhinderten mit ihrem Dauerfeuer so gut wie möglich, dass sie weiter vorrücken können oder von Trichter zu Trichter zu rennen.
Nach einigen Stunden kam der vorderste Schützengraben in arge Bedrängnis. Viele wurden dort verwundet oder getötet und die Alliierten rückten gefährlich nahe heran.
Als es dunkel wurde zog ich die restlichen Truppen aus dem vordersten Graben ab um weitere unnötige Verluste zu vermeiden.
Die Verwundeten wurden sofort ins Lazarett hinter den Wald gebracht.
Der Graben, der den vordersten mit dem Rest verbindet lies ich scharf bewachen.
Stellte dort einige Posten mit MPs auf.
Ich ging davon aus, dass sich da vorne bald die Franzosen reinsetzen und dann versuchen sich weiter vorzukämpfen.

In der Nacht kam es zu kleineren Schusswechseln und leichten Mörserbeschuss unserer Seite.

http://i2.tinypic.com/vmr7o0.jpg

Kaum als es heller wurde versuchten die Franzosen wieder weiter vor zustürmen und schon feuerten unsere MGs ihnen entgegen.
Sie waren aber leider bei weitem zu zahlreich als das die MGs alle erwischen konnten und so konnten sie den Graben besetzen den wir zuvor geräumt hatten.
Sie übten jetzt richtig heftigen Druck auf unsere Stellung aus.
Während man versuchte den Gang zum vorderen Graben unter Kontrolle zu halten, beschoss ich und zahlreiche andere Soldaten die nachrückenden Truppen.

Die Verluste der Franzosen waren sehr hoch aber es tat ihrem Vormarsch keinen Abbruch.
Ich rannte zuerst zu dem einem MG Nest und dann zu dem anderen die im mittleren Schützengraben waren.
Noch während sie ununterbrochen auf die Feinde schossen schrie ich sie an, dass sie sich in den Wald zurückziehen sollen und von dort uns Deckung geben sollen.
Sie machten sich sofort daran ihre Ausrüstung abzubauen und in den Wald zu schaffen.

Schon bald war es und nicht mehr möglich die nachrückenden Truppen aufzuhalten und so kamen viele ungehindert in unsere Stellung hinein.
Ich habe gerade mein Gewehr neugeladen und war dabei wieder aus dem Graben zu schauen, als ein Franzose auf mich sprang und mich auf den Boden drückte. Mir konnte keiner meiner Kameraden wirklich helfen da überall in den Schützengraben Franzosen eindrangen.
Mein Gewehr hielt ich quer zwischen uns und versuchte ihn hoch zu drücken, mit aller Kraft stemmte ich mich gegen ihn. Ich schaffte es ihn seitlich gegen die Wand zu drücken, ich presste mein Gewehr gegen ihn und hatte für einen kurzen Moment eine Hand frei.
Mein Messer zog ich ohne zu zögern und rammte es ihm in die Brust. Er sackte sofort in sich zusammen.

Ich schaute zu wie er langsam an der Wand auf den Boden runtersackte, da kam direkt der nächste Franzose mit einem Bajonett auf mich zugerannt.
Ein gezielter Kolbenschlag mit meinem Karabiner setze ihn außer Gefecht.
Als ich kurz Luft holen konnte schrie ich mit ganzer Kraft, dass alle sich zum hintersten Schützengraben zurückziehen sollen.
Kaum als ich den Befehl gab schlug mir von hinten jemand mit dem Kolben seiner Waffe ins Kreuz. Ich fiel zu Boden und krümmte mich vor Schmerzen. Der Soldat der mich niederstreckte holte mit seiner Waffe aus, auf der ein Bajonett gesteckt war, um mich entgültig zu erledigen.

Ich suchte mit einer Hand irgendwas brauchbares um mich noch zu verteidigen.
Eine MP die in meiner Nähe lag konnte ich ergreifen und richtete sie auf ihn und drückte ab....ich schoss das gesamte Magazin auf ihn ab.
Die MP lies ich wieder fallen und stütze mich an der Wand ab um wieder auf die Beine zu kommen.
Nur 5 Meter neben mir kämpfte ein Kamerad mit einem Franzosen
....ich richtete mein Karabiner auf den Franzosen....lies mir kurz Zeit zum zielen
...und konnte ihn von meinem Kameraden runterschießen.

Ich schoss meine Munition auf die Franzosen, die auf uns zu kamen und machte mich danach dazu auf in den hintersten Graben zu kommen.
Erst hier konnten wir wieder eine effektive Verteidigung aufbauen.
Der Angriff schien zu stocken und ich hoffte sie hätten ihre letzten Reserven verbraucht.
Diese Hoffnungen wurden durch das Geräusch von Panzerketten entgültig zu Nichte gemacht.
Ich hatte sie im Kampf nicht bemerkt und so waren sie schon relativ nahe an uns heran gefahren.
Es waren insgesamt 4 mittlere französische Panzer.
Die PAKs schossen ununterbrochen konnten aber kaum Schaden anrichten.
Sie schalteten nur einen Panzer aus.

Die feindlichen Truppen die sich bis jetzt in den Granattrichtern in Deckung verharrten, formierten sich nun hinter den Panzern und machten sich zum Angriff bereit.
Wir schossen nur noch vereinzelt auf sie, da wir sofort unter heftiges Feuer genommen wurden wenn wir nur herausspähten aus dem Schützengraben.

Das einzig wirksame war, Handgranaten ihnen entgegen zu werfen um so vielleicht ihre Zahl ,wenn auch nur etwas, zu dezimieren.
Es gibt nun kein Entkommen mehr
...in den Wald flüchten würde den sicheren Tod bedeuten.
Wir können nur die letzten Sekunden warten bis sie in Reichweite für den Nahkampf sind und wir die Panzer mit Sprengladungen zerstören können.
Ob wir das jedoch überleben
....da halte ich unsere Chancen für äußerst gering.

Golwar
17.04.06, 00:01
Also einerseits bin ich wirklich sehr vom Erzählstil des AARs angetan - es saugt einen so ziemlich ein mit seiner detailversessenheit. Ein "Aber" folgt aber auf dem Fuße, denn ich vermag kaum noch zu erkennen dass HoI2 die Basis für diese Geschichte ist.

Ich hoffe ihr nehmt mir die kleine Kritik nicht übel, denn es ist allemal beindruckend und lesenswert. Allerdings könnte es eben noch besser sein wenn vielleicht abwechselnd eine globalere - spielbezogene - Ansicht der Dinge und dann im Kontrast dazu die bisherigen Episoden vereint würden.

So weiss ich aktuell zwar wie es dem Protagonisten ergeht, aber weder wie der Krieg steht, noch sonstige Details. Ich müsste sogar spekulieren in welchem Spielejahr die aktuelle Handlung gerade abläuft ;)

Fallschirmjäger
17.04.06, 15:43
Ich kann euch verstehen, in dem nächsten Post werden zahlreiche Screenshots vom Spiel drin sein.

Es würde bei diesem AAR immer eben so aussehen, dass eine längere Zeit in der Ich Perspektive erzählt wird und danach zwar auch in der Ich Perspektive aber eben mit dem Schwerpunkt auf globale Ereignisse....

Jetzt zum Beispiel ist man live in den Kämpfen in Frankreich dabei, danach kommt eine längere Ruhepause für die Hauptperson von den Kämpfen.

Achja, wir befinden uns gerade Ende 1939 ;)

Ich nehm euch die Kritik auf keinen Fall übel bin sogar sehr dankbar und versuch auch mich hier zu verbessern.

Also habt Dank =)

Fallschirmjäger
22.04.06, 19:01
Noch bevor der erste Panzer oder erste Soldat in Reichweite war hörten und spürten wir vor allem mehrere Einschläge direkt vor uns.
Ich riskierte es und hob meinen Kopf über die Grabenkante hinweg.
Ein Panzer ist in Flammen aufgegangen und die zwei anderen versuchten sich um 180 ° zu drehen.
Bei diesem Wendemanöver wurden beide Panzer innerhalb kürzester Abstände ebenfalls von mehreren Granaten getroffen und explodierten.
Die Alliierte Infanterie rannte in jede Richtung oder versuchte in den Gräben oder Trichtern Deckung zu finden, sie wurde aber größtenteils gnadenlos niedergemäht.

Wir konnten fassungslos nur zu schauen wie sich die feindliche Streitmacht förmlich auflöste.
Unser Verschulden, so gern wir es getan hätten, war es nicht.
Als sich der Rauch von den Wracks und Einschlägen lichtete, sahen wir einen Panzer III der direkt vor uns anhielt.
Hinter ihm waren noch weitaus mehr Panzer im Anrollen und waren für unsere Rettung verantwortlich.


http://i3.tinypic.com/w70cw5.jpg


Wir, die im Schützengraben standen, bestaunten die Panzer mit offenen Mündern als ein Geschenk des Himmels.
Die Luke, des Panzers der vor uns angehalten hat, öffnete sich und ein junger Mann zeigte sich.
Ich sah in gerade mal eine Sekunde und wusste es war mein mittlerer Sohn. Meine Waffe lies ich fallen, kletterte aus dem Graben hinaus und bestieg den Panzer um zu meinem Sohn zu kommen.

Ich umarmte ihn und küsste ihn, er hatte mir und das Leben meiner Männer gerettet.
Er war ebenfalls sehr froh mich zusehen und drückte auch eine Träne ab.
Vielmehr als ihm Danken konnte ich nicht.

An diesem Tag bin ich knapp mit dem Leben davon gekommen. Mein Sohn und der gesamte Panzertrupp musste leider schon kurz darauf weiter fahren, um weitere Alliierte zu jagen.
Wir versuchten in den folgenden Stunden noch das Beste aus unserer Stellung heraus zu hohlen was im möglichen Rahmen war.
Wir hatten dieses Gebiet gehalten, so wie es uns befohlen wurde. Ich hoffe bei Gott, dass es das Wert war.
Und wie es sich herausstellte war es das auch.

Am 4. November wurde Paris vollkommen besetzt. 25 Divisionen, die allerdings arg dezimiert waren, versuchten die Stadt verzweifelt zu halten. Der Wiederstand brach schon nach zwei Tagen zusammen. Das erfuhren wir aus dem OKW.


Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt.

Am 4. November 1939 wurde die Hauptstadt der Franzosen durch die Wehrmacht, nach harten Straßenkämpfen, eingenommen.
Der Feind hat bis zur letzten Patrone gekämpft und seine Verluste waren enorm.
Mit der Einnahme der Hauptstadt kapituliert Frankreich und die restlichen Alliierten Einheiten in Frankreich.
Da jeder weiterer Wiederstand sinnlos geworden ist.
Nach diesem glorreichen Sieg schließt sich Ungarn unserer Sache an und kämpft ab sofort mit uns.

Nach nur 23 Tagen wurde Frankreich bezwungen.
Ich konnte es nicht glauben.....der Krieg im Westen ist vorbei, jedenfalls zu Land.
Die Briten kämpfen weiter.
Was ich auch nicht für möglich gehalten habe.....in Süd – Frankreich wird ein Pro Deutsches Frankreich entstehen.
Was Vichy – Frankreich heißen soll, benannt nach dem Regierungssitz in der Stadt Vichy.
Ich hätte nie gedacht, dass Franzosen gemeinsame Sache mit uns machen und gegen unsere Feinde kämpfen.
Große Teile der Marine, die Überbleibsel der Luftwaffe und des Heeres werden unter das Kommando des Neuen Frankreichs gestellt.
Außerdem wird es ihnen gewährt ihre Armee wieder aufzubauen und auszubauen mit unserer Hilfe.
Ehrlich gesagt bin ich schwer verwirrt und habe kein besonderes Verlangen mit Franzosen Schulter an Schulter zu kämpfen.
Ich hätte zu ihnen kein Vertrauen.

Fallschirmjäger
22.04.06, 19:03
Die Kämpfe in Frankreich waren beendet, nur in wenigen Ecken des Landes gab es noch kleinere Kämpfe.
Meist waren es britische Einheiten die nicht rechtzeitig die Küste erreichten und nun feststeckten.
Wir konnten unsere Stellung verlassen und wurden an einen Truppensammelpunkt beordert.
Auf dem Weg dorthin mussten wir durch einige Ortschaften fahren.
Hier sahen wir zum ersten Mal die französischen Soldaten die fortan für uns kämpfen.
...oder sollte besser sagen mit uns kämpfen.
Wir haben uns mit großen Misstrauen angesehen, als wir an ihnen vorbeifuhren.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mir bei der erst besten Gelegenheit ein Bajonett in den Rücken rammen.
In einem etwas größeren Dorf machten wir Halt.
Hier wollte ich mein Versprechen, dass ich meinen Männern im Schützengraben gemacht habe, einlösen.
Wir holten das Beste aus unserer Feldküche heraus und versorgten uns zusätzlich mit Lebensmitteln aus dem Dorf.
Für uns war es ein Festessen.
Wir hatten auch so einiges zu feiern, nicht nur dass wir überlebt haben, sondern auch dass wir Frankreich besiegt hatten.
Als Sieger ließen wir die Franzosen es spüren, dass sie besiegt wurden.
Auf dem Marktplatz und auf der Hauptstraße aßen wir unser Mahl.
An uns liefen Zivilisten vorbei und auch Truppen des neuen Frankreichs.
Sie beobachteten uns sehr genau und mussten uns tolerieren.
...gern taten sie es aber nicht.
Es war uns aber egal, wir genossen jeden Moment und tranken und gedachten unseren gefallenen Kameraden.

Wir hatten in Frankreich nichts mehr zu tun, wir gehörten nicht zu den Truppen die hier als Besatzungsmacht bleiben mussten.
So konnte meine gesamte Einheit sich auf den Heimweg nach Breslau machen.
Es würde einige Zeit brauchen bis wir an die ehemalige deutsche Grenze kommen.
Die Infrastruktur ist hier ziemlich miserabel.
...in Deutschland sollte es dann umso zügiger voran gehen.

Die Wehrmacht musste zahlreiche Truppen zurücklassen.
Die gesamte Küste wird stark bewacht um Landeunternehmen der Briten zu verhindern, hier werden auch massivst Verteidigungsanlagen gebaut.
Das Inland, besonders die größeren Städte, bleibt unter ständiger Besatzung.
Die „Vichy – Franzosen“ entlasten uns bei der Besatzung und stellen Truppen zur Verfügung.
Vichy Frankreich gab den Oberbefehl vom Militär an die Wehrmacht ab.
So hatten wir sie wenigstens etwas unter Kontrolle.

Fallschirmjäger
22.04.06, 19:07
In Breslau und in unserer Kaserne angekommen, es war der 7. November, gönnte ich uns allen erst mal eine Woche Urlaub.
In dieser Woche hatte mein ältester Sohn ebenfalls Heimaturlaub bekommen und war nun bei uns zu Hause.
Mein mittlerer Sohn verweilte noch in Frankreich.
Ich war dennoch froh wieder bei meiner Familie zu sein, auch wenn eine Person fehlte.
Die Woche daheim genoss ich richtig und der Abschied am 14. November fiel mir umso schwerer.
Ich war zwar nicht ständig in der Kaserne und konnte immer wieder meine Liebsten besuchen, doch es wäre mir lieber meine gesamte Zeit bei ihnen zu verbringen.
Mein ältester Sohn musste dann auch wieder zurück nach Königsberg.

In der Kaserne ging alles wieder seinen gewohnten Gang.
Wir bildeten neue Rekruten aus und analysierten unsere Strategien in den Gefechten.
Die Sowjets annektierten das Baltikum und hatten das selbe mit Finnland vor.
Sie weigerten sich aber und die Sowjets erklärten ihnen den Krieg am 14. November.
Das deutsche Oberkommando schickte den Finnen Nachschub, man hoffte das sie lang genug aushalten können.
Wir pflegten engen Kontakt mit den Finnen, konnten aber ihnen nicht öffentlich helfen.


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Zuvor, am 8. November, verbündete sich Italien mit dem Deutschen Reich und die Italiener griffen sofort die Briten im Mittelmeer, in der Luft, in Nordafrika und in Ostafrika an.
Vielleicht sind sie dieses Mal nützlicher als im letzten Krieg und können den Briten die Stirn bieten.
In Nordafrika sollten sie jedenfalls keine Probleme bekommen, die Briten haben bloß 2 Divisionen an der Grenze stationiert.
Ich schöpfte aber keine große Hoffnung aus ihnen.


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Wenige Tage später wurde dem Balkanstaat Jugoslawien der Krieg erklärt und gleichzeitig schloss sich Bulgarien unserem Bündnis an.
Es ist ja schön, dass wir so plötzlich viele Verbündete finden aber erst nachdem der Krieg schon fast gewonnen ist und jeder noch etwas ab haben will, kommen sie zu uns.
Gott sei dank wurde, bei den Verhandlungen am 18. November, Spanien nicht zur Achse aufgenommen.
Sie stellten unmögliche Forderungen, die in keinem Verhältnis zur ihren vermuteten Leistungen stehen.
Es wäre höchstens von Nutzen gewesen, dass sie Gibraltar einnehmen.

Jugoslawien hat nicht den Hauch einer Chance gehabt.
Aus dem Westen kamen italienische Truppen, aus Norden kamen deutsche und ungarische und aus dem Süd – Osten marschierten die Bulgaren in das Land ein.
Nach nur wenigen Tagen, wenn nicht Stunden brach die Gegenwehr der Jugoslawen an den Grenzen zusammen.
Italien erhob Anspruch auf Griechenland und erklärte kurz vor Beendigung des Feldzuges in Jugoslawien, Griechenland den Krieg.
Anscheinend war es ohne Absprache mit dem Deutschen Reich geschehen. Ich ahnte ja das uns die Italiener nichts als Ärger bringen.

Das gesamte Heer marschierte schnell weiter um Griechenland schnell zu bezwingen.
Die Briten brachten 15 Divisionen nach Griechenland und stoppten unseren Vormarsch erst als wir vor Athen standen.
Es waren relativ wenig deutsche Einheiten bei diesen Kämpfen verwickelt sie wurden nach den Gefechten in Jugoslawien wieder ins Reich abgezogen. Italien sollte nicht der Ruhm genommen werden, Griechenland möglichst allein niederzustrecken.

Das Land Jugoslawien, das früher zu Teilen Österreich-Ungarn gehörte wurde nun regelrecht zerfetzt und unter den Kriegsführenden Parteien aufgeteilt.
Italien bekam die gesamte Adriaküste bis runter nach Albanien, was sie schon vor dem Krieg in Besitz nahmen.
Ganz Griechenland wurde ihnen zu gesprochen, außer das Gebiet von Makedonien und Thrakien was an Bulgarien fiel.
Das Gebiet südlich von Athen muss erst noch erkämpft werden.
Ungarn annektierte kleine Gebiete im Norden Jugoslawiens.
Deutschland verschob seine Grenze einige Kilometer ins Landesinnere.
Aus dem Rest des Landes entstanden zwei neue Staaten, Kroatien und Serbien wurden gebildet.
Sie standen unter der Kontrolle des Deutschen Reiches als Marionetten.


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Fallschirmjäger
28.04.06, 18:10
Im Frühjahr des Jahres 1940 passierte nicht sonderlich viel.
Ich besuchte häufig meine Frau und Familie und informierte mich über meine zwei Söhne.
Der älteste war mit seiner Einheit immer noch in der Nähe von der Deutsch – Sowjetischen Grenze stationiert und schiebt eine ruhige Kugel.
Der andere Sohn, der bei den Panzern ist, jagte kurz nachdem ich ihm begegnet bin noch weitere feindliche Truppen.
Er blieb bis Ende März in Frankreich und wurde dann nach Süddeutschland verlegt.
Dort sollte er neue Ausrüstung erhalten, ein ganz neuer Typ von Panzer der jetzt eingeführt worden ist.
Er ist sehr stolz, dass er diesen neuen Panzer fahren darf.
Dieser Panzer trägt die Bezeichnung Panzer IV und scheint ein wahres Meisterstück zu sein.

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Deutschland hatte, nachdem es Norwegen Mitte März vollständig besetzt hatte, keine wirkliche Front mehr.
Nur der Luftraum über Nordfrankreich, Belgien, Holland und der Nordsee waren umkämpft.
Dieser Kampf um die Luftherrschaft war anfangs recht ausgeglichen, doch die Luftwaffe konnte es immer mehr zu ihrem Gunsten drehen.
Die Deutsche Marine lieferte sich ab und zu einige Gefechte mit der Royal Navy in der Nordsee.
Sie ging ihr aber größtenteils aus dem Weg und sicherte die Küsten von Holland, Norddeutschland und Norwegen.
Es war nicht nötig die Nordsee komplett zu beherrschen.

Was durchaus bemerkenswert ist, dass die Franzosen sehr entschlossen und heftig gegen ihre einstigen Verbündeten die Engländer kämpfen.
Ihre Marine kämpft im Mittelmeer und in der Nordsee gegen sie.
Die französischen Flieger haben die Lufthoheit über das westliche Mittelmeer erlangt und versenken zusätzlich noch mit ihren Marine Bombern Schiffe der Engländer.

Wenn sich die Italiener doch nur auch so gut anstellen würden wie die Franzosen.
In ganz Afrika sind sie auf dem Rückzug.
Es sah zunächst sehr gut aus und ein Sieg in Nordafrika war in greifbarer Nähe.
Italienische Verbände konnten bis nach El Alamein vorrücken und es drohten mehrere Divisionen der Briten eingekesselt zu werden.
Ihr Angriff erlahmte und sie waren bald so schnell wieder auf dem Rückzug, dass der einstige Fortschritt sofort zunichte gemacht wurde.


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Als die Hafen und Festungsstadt Tobruk von den Briten eingekesselt wurde, schickte die Wehrmacht das AfrikaKorp nach Nordafrika.
Es sollte das Ruder noch einmal rumreißen und versuchen den so wichtigen Kriegsschauplatz zu dominieren.
Falls wir nur in die Nähe des Suez Kanals kommen würden, würde es die britischen Kräfte im Mittelmeer und sogar im Indischen, Pazifischen Ozean schwächen.
Am 1. April konnte das AfrikaKorp den Kessel um Tobruk aufsprengen.
Die Italiener weigerten sich Tobruk zu verlassen und erkannten nicht, dass diese Stellung gegen die Zahlreichen Britischen Einheiten nicht mehr zu halten war.


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Wenige Tage später war Tobruk wieder eingekesselt und das Afrikakorp zog sich nach Tripoli zurück.
Am 15. April kapitulierte Tobruk.
Ungefähr zeitgleich gelang es Athen und den Rest Griechenlands, aber nur mit deutscher Hilfe, einzunehmen.


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Nach dem Verlust von Tobruk und zahlreichen italienischen Truppen war an eine Offensive nicht mehr zu denken.
Es zeichnet sich die erste Niederlage auf Seiten der Achsenmächte ab.
In Nordafrika kam es zu Rückzugsgefechten in denen es dem Deutschen Afrikakorp mehrmals gelang einige Einheiten der Briten einzukesseln und aufzureiben.
Bei Tripoli kam es dann Mitte des Jahres zu einem Stellungskrieg.
Keiner der beiden Seiten war es möglich einen Durchbruch zu erzielen.
Es war eine Patt Situation, niemand wollte etwas riskieren.


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Golwar
28.04.06, 19:26
Mit den vielen Bildern und den Berichten über den Kriegsablauf muss man sich hier ja völlig umgewöhnen ;)
Damit will ich nur andeuten dass man den bisherigen Stil nicht komplett aufgeben sollte - aber ich denke das ist eh klar :)

Wieviele Divisionen umfasste denn das Afrikakorps und warum wurden nicht einfach ausreichend Truppen geschickt um Tobruk zu halten ?
Alternativ hätte man auch im Rücken der Engländer anlanden können um die englischen Verbände abzulenken oder gar einzukreisen. Aber egal, so ist immerhin noch Spannung garantiert - hat ja auch seine Vorteile, so eine Niederlage.

Fallschirmjäger
28.04.06, 19:56
Mit den vielen Bildern und den Berichten über den Kriegsablauf muss man sich hier ja völlig umgewöhnen ;)
Damit will ich nur andeuten dass man den bisherigen Stil nicht komplett aufgeben sollte - aber ich denke das ist eh klar :)

Wieviele Divisionen umfasste denn das Afrikakorps und warum wurden nicht einfach ausreichend Truppen geschickt um Tobruk zu halten ?
Alternativ hätte man auch im Rücken der Engländer anlanden können um die englischen Verbände abzulenken oder gar einzukreisen. Aber egal, so ist immerhin noch Spannung garantiert - hat ja auch seine Vorteile, so eine Niederlage.

Als der gewisse Kritikpunkt vorgelegt wurde war dieser Teil des AAR's bereits geschrieben. So musste man sich nur etwas gedulden bis "wir" an diese Stelle angelangt sind.

Keine Angst der bisherige Stil wird auf keinem Fall aufgegeben.
Ist sozusagen jetzt nur eine "Durststrecke" Mitte 1941.

Das Afrikakorps umfasste 10 Divisionen. Motorisierte und normale Infanterie. Plus Panzerdivisionen.
Um eine Landung hinter den Linien vorzunehmen fehlten die Mittel.
Aber ist auch richtig, wäre ja auch langweilig wenn alles wie geschmiert läuft.
Ich denke es wäre auch nicht sonderlich interessant wenn unserem Hauptcharakter sich keine Schwierigkeiten entgegenstellen...und keine Tragödien ereilen.... ;)

ReLax
03.05.06, 20:09
Also auch nochmal an dich, großes Lob. Dieser AAR ist sehr schön gelesen. Mir fehlen die HoI 2 Skins kaum, zwar könntest du ein oder zwei mehr rein bringen. Aber der Schreibstil ist einfach grandios.

Fallschirmjäger
14.05.06, 17:01
Auch wenn Nordafrika hart umkämpft war, der grossteil Europas war fest in deutscher Hand.
Die Briten saßen auf ihrer Insel und erholten sich von ihrer Niederlage in Frankreich.
Sie schickten nur ab und zu einige Geschwader rüber aufs Festland, diese wurden sofort von uns abgefangen und es wurde versucht niemanden entkommen zulassen.
Es gab auch hin und wieder Aufklärungsflüge der Briten, besonders an der Küste Frankreichs.
Jene Aufklärer wurden in den häufigsten Fällen von Flak – Geschützen runtergeholt.

Unsere Luftwaffe begnügte sich damit den Luftraum über dem Festland und Teile der Nordsee zu sichern.
Die Briten wurden auf ihrer Insel vorerst in Ruhe gelassen.
Sie konzentrierten sich ohnehin auf den Kriegsschauplatz Afrika.

Ich hier in Breslau, weitab von allen Kämpfen, frage mich wann unsere Einheit wieder zum Kampfeinsatz gerufen wird.
Ich denke zwar nicht, dass der Krieg noch lange dauern wird aber wir sollten für jeden Fall bereit sein.
Gegen Ende des Jahres bekommen wir neue Ausrüstung.
Verbesserte Handfeuerwaffen, Halbkettenfahrzeuge, Sturmgeschütze, nun endlich auch Flammenwerfer, sonstige Ausrüstung, Geschütze aller Art und darunter auch den neu entwickelten Nebelwerfer.
Man versprach mir eine verheerende Wirkung dieser Waffe und ich wollte mit meinen Offizieren bei den ersten Tests auf unserem Truppenübungsplatz dabei sein.

Nach den Lieferungen der Ausrüstung wurde das Kasernenleben wieder etwas interessanter.
Wir waren alle sehr dahinter her, dass sich jeder mindestens so gut auskennt mit dem neuen Gerät wie mit dem alten.
Ich selbst verbrachte viel Zeit damit und wollte meinen Männern somit ein Beispiel sein.
Nach einigen Wochen wurden die Nebelwerfer getestet.
Als die Nebelwerfer abgefeuert wurden stand ich neben den Geschützmannschaften und bekam dadurch den besten Eindruck dieser Waffen.
Einen noch besseren Eindruck hätte ich nur bekommen wenn ich dort gestanden hätte, wo die Einschläge waren.
Diese Waffe ist wirklich beeindruckend.
Nicht nur, dass die Wirkung zerstörerisch ist sondern auch das Geräusch was verursacht wird beim Abfeuern.....es geht einem durch Mark und Bein.


http://i1.tinypic.com/zn5wrk.gif


Als der Wirbel in der Kaserne allmählich vor rüber ging wurde es schon winterlich und die Weihnachtszeit begann.
Ich freute mich auf diese Zeit, da ich wusste dass jedes Familienmitglied zu Hause sein wird.
Bevor ich jedoch zu meiner Familie gehen konnte gab es in der Kaserne ein weihnachtliches Festmahl mit all meinen Kameraden.
Es war wundervoll mit all diesen Männern in dieser Zeit gemeinsam zu essen.
Wir haben uns den gesamten Abend Zeit gelassen und auch als wir schon lang mit dem Essen fertig waren, saßen wir weiterhin zusammen.

Zu später Stunde habe ich den Großteil meiner Soldaten in die Feiertage entlassen.
Wir versammelten uns auf dem Exerzierplatz.
Standen in Reih und Glied mit unseren Wintermänteln an und unseren Stahlhelmen auf.
Zusammen sangen wir Stille Nacht, Heilige Nacht und währenddessen schneite es leicht.

Meine Familie und Ich verbrachten mehrere Tage miteinander und konnten uns endlich mal wieder aussprechen.
Meine zwei ältesten Söhne erzählten mir von ihrer Zeit beim Militär und was sie alles erlebten aber auch ihre Sorgen teilten sie mir mit.
Ich beschäftigte mich auch mit meinem Jüngsten verstärkt und versuchte ihm seine Ängste zu nehmen.
Er hat sich zusammen mit meiner Frau große Sorgen um uns gemacht, während wir an der Front waren.
Meine Frau würde uns alle am liebsten nicht mehr aus dem Haus lassen, sie vermisst die gemeinsame Zeit jetzt schon wieder auch wenn wir noch alle beisammen sind.

Ich und mein mittlerer Sohn erzählten dem Rest von unserer Begegnung in Frankreich.
Wir verschwiegen allerdings, wie ernst es tatsächlich war und das ich es fast nicht überlebt hätte.
Als der Tag gekommen war an dem meine zwei Söhne wieder zurück mussten und ich in meine Kaserne musste, war meine Frau schrecklich traurig und weinte den ganzen Tag.
Ich wusste, dass sie die ganze Sache sehr mitnahm aber erst an diesem Tag merkte ich wie sehr sie doch litt.
Ich konnte es nicht ertragen, dass sie so verzweifelt war und wünschte mir wie noch nie zuvor dass der Krieg endlich endet und wir wieder eine glückliche Familie sein können.
Der Abschied am Bahnhof war besonders schwer, jeder musste in eine andere Richtung und nach und nach war einer von uns weg.
Zum Glück konnte ich so ziemlich jeden Tag bei meiner Frau sein und ihr Halt geben.
Den Jahreswechsel zum Jahr 1941 verbrachte ich bei meiner Frau und meinem jüngsten Sohn, wir hatten ein großes Mahl und konnten mit unseren zwei anderen Söhnen für kurze Zeit telefonieren.
Mit ihrer guten Laune nahmen sie uns etwas die Besorgnis an diesen Tagen.

thrawn
14.05.06, 20:59
Wieder einmal ein sehr guter Abschnitt. :top:



Keine Angst der bisherige Stil wird auf keinem Fall aufgegeben.
Ist sozusagen jetzt nur eine "Durststrecke" Mitte 1941.


Warte gespannt darauf wie es ab mitte 41 weitergeht.
Und passt auf euren Duce auf :ditsch:

Fallschirmjäger
14.05.06, 21:35
Wieder einmal ein sehr guter Abschnitt. :top:



Warte gespannt darauf wie es ab mitte 41 weitergeht.
Und passt auf euren Duce auf :ditsch:

Danke schön =)

Jap ist ja nicht mehr lang bis Mitte 1941 und dann mal sehen ob ich den Stil halten kann.

Jaja der Duce....

ReLax
15.05.06, 08:57
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Einfach Klasse diese AAR. Auf einen erfolgsamen Ostfeldzug und die Landung bei den Fish & Chips.

Fallschirmjäger
16.05.06, 21:45
Anfang Februar, als ich mal wieder in der Kaserne und in meinem Büro angekommen bin, bekam ich die üblichen Meldungen von Luft - und Seekämpfen zwischen Deutschen und Briten.
In Nordafrika tat sich immer noch nichts außer von kleineren Scharmützeln die eher unbedeutend waren.
Allerdings wurde mir am 13. Februar 1941 als ich gerade mit einigen Soldaten über den Exerzierplatz lief mitgeteilt, dass die Japaner den Alliierten den Krieg erklärt haben.
Ich kannte mich in diesem Teil der Welt nicht sonderlich gut aus und daher machte ich mich, mit einigen Kameraden, dazu auf in den Besprechungsraum zu kommen um eine Karte von Asien rauszukramen.

Die Alliierten hatten dort reichlich was sie zu verteidigen hatten.
Süd – Ostasien, die Philippinen, Australien, Neuseeland, Ozeanien und die zahllosen Inseln im Pazifik.
Leider machen die Japaner anscheinend einen Rundumschlag und erklärten ebenfalls den USA den Krieg, welche sofort in das Bündnis eintraten.
Somit haben wir auch einen neuen Feind.

Die Zeit wird es zeigen, ob wir davon einen Nutzen haben oder eher es von Nachteil sein wird.
Ich hoffe die Alliierten werden gezwungen sein reichlich Truppen dorthin zu schicken, wodurch sie in Europa und Afrika geschwächt werden.
Schätzungsweise werden sie jetzt bereit sein mit uns zu verhandeln und den Krieg zumindest in Europa zu beenden.
Sie können unmöglich an so vielen Fronten gleichzeitig kämpfen.
Wäre wohl auch nicht falsch ihnen mehr Druck zu machen.


http://img349.imageshack.us/img349/4180/screenshot155qf.jpg (http://imageshack.us)



Ich verlies den Kartenraum, die Auswirkungen werden wir erst in ein paar Wochen zu spüren bekommen.
In den nächsten Tagen schloss sich ein Land nach dem anderen den Engländern an.
Erst Mexiko, dann Panama und Kolumbien.
Es waren immer nur Mittel oder Südamerikanische Staaten, vor ihnen hatten wir wenig zu befürchten.
Zwischendurch bekamen wir eine erfreuliche Nachricht herein.
Die Rumänen haben sich am 16. Februar 1941 der Achse angeschlossen, so ist eines der letzten großen Länder in Europa zu uns gekommen.


http://img264.imageshack.us/img264/8940/screenshot164xl.jpg (http://imageshack.us)


Rumänien hat eine ansehnliche Armee in Sachen Größe und Technologie.
Die Wehrmacht wird sie wohl in Taktiken schulen und mit neuer Ausrüstung versorgen um ihre Schlagkraft zu erhöhen.
Allerdings wird dadurch von unserer Seite auch verlangt den Oberbefehl über die rumänische Armee zu erlangen.
Dieser Forderung wurde nachgeben und ranghohe deutsche Offiziere wurden nach Rumänien geschickt.
Das OKW kontrolliert nun neben der rumänischen Armee auch die Armee der Vichy – Franzosen, Bulgaren, Kroaten, Serben und Ungarn.
Alles tanzt nach unserer Pfeife und wir nehmen das was wir wollen.

Die deutsche Außenpolitik zielt jetzt darauf, die Finnen mit ins Bündnis zu bekommen.
Sie sind tapfere Kämpfer und würden von großen Nutzen sein.
Außerdem würde es sich sicher lohnen sie auf unserer Seite zu haben, falls es zu einem Krieg mit dem letzten Land in Europa kommen sollte, dass uns die Stirn bieten könnte. Die Sowjetunion.

Beduries
16.05.06, 22:58
Danke schön =)

Jap ist ja nicht mehr lang bis Mitte 1941 und dann mal sehen ob ich den Stil halten kann.

Jaja der Duce....

Der Stil ist zweitrangig, viel wichtiger, ist mir, daß der AAR beendet wird, da es eigentlich alle wert sind beendet zu werden.

Wohl an FJ

Fallschirmjäger
21.05.06, 22:03
Am 22. März 1941 wurde an der Atlantikküste Invasionsalarm gegeben.
Britische Kreuzer beschossen den Hafen von La Rochelle und es wurden zahlreiche Truppen angelandet.
In der Stadt und besonders im Hafengebiet wurden heftige Kämpfe gemeldet.
Nachdem die Kreuzer vor der Küste von mehreren Stukas versenkt werden konnten, ließ die Schlagkraft der Briten auf Land nach.
Ohne Rückzugsmöglichkeit und ohne Verstärkung war es ohne Frage ein Himmelfahrtskommando.
Das Spektakel war nach einigen Stunden vor rüber und die Briten hatten nichts erreicht.
Ihre Verluste in diesem Gefecht übertrafen unsere um ein Vielfaches.


http://i4.tinypic.com/10cnod3.jpg


Am 5. April wurden zum Ersten mal Amerikanische Kampflugzeuge, darunter auch einige Bomber, über Frankreich gesichtet.
Sie drangen in den Luftraum ein und lieferten sich mit der Deutschen Luftwaffe ein Gefecht ungefähr 80 Kilometer von Orleans entfernt.
Die Amerikaner bombardierten einige kleinere Dörfer.
Unsere Abfangjäger konnten ein Bomber nach dem anderen runterholen und die gegnerischen Begleitjäger konnten es nicht verhindern.
Als sie zahlreiche Verluste hatten zogen sie sich zurück.
Auf dem Weg nach England verloren sie weitere Maschinen, da unsere Flak ihnen stark zusetzte.
Denn je näher sie an die Kanalküste kamen, desto stärker wurde das Flak Feuer.
Es entkamen nur wenige zurück in die Englische Heimat.

Das Deutsche Reich verlegte Großteile seiner Armee, ende April, in den Osten.
Die durchschlagskräftigsten Divisionen waren darunter und sogar fast alle Panzerdivisionen.
Alles deutet darauf hin, dass es bald zu einem Krieg mit der Sowjetunion kommen wird.
Bald wurden wir auch darin unterrichtet uns darauf vorzubereiten, falls es dazu kommen sollte.
Ich schätze und damit bin ich nicht alleine, meine Offiziere denken da genau so, dass es in den nächsten Monaten zum Krieg kommen wird.
Ich möchte keine Vermutungen über den kommenden Feldzug anstellen, es hat sich gezeigt dass es sich sowieso nicht bewahrheitet, wie man bei den letzten Kämpfen gesehen hat verläuft alles anders als man denkt.
Ich hoffe nur wir sind dieser Aufgabe gewachsen.

Alle Truppen im Osten wurden in drei Heeresgruppen unterteilt. Sie sind aus den verschiedenen Einheiten Typen zusammengesetzt und haben schon ihre Aufgaben zugeteilt bekommen.

Die Heeresgruppe Nord, die im Raum Königsberg stand. Sie besteht hauptsächlich aus Infanterie, Motorisierten Verbänden und ein paar wenigen Panzerverbänden.
Jedoch sind diese Verbände sehr schlagkräftig, da sie über sehr schweres Geschütz verfügen.
Die Aufgabe der Heeresgruppe Nord ist das Baltikum einzunehmen und zu halten.
Falls es möglich sein sollte, wird ein Angriff auf Leningrad befohlen und der Vorstoß soll soweit vollzogen werden, dass die Verbindung zwischen Leningrad bzw. den nördlichen Gebieten und der Hauptstadt Moskau unterbrochen wird oder wenigstens in Bedrängnis gerät.


http://i4.tinypic.com/10conl1.jpg


Die Heeres Gruppe Mitte, war im Gebiet um Warschau stationiert. Da diese Heeresgruppe im ersten Abschnitt des Feldzuges reine defensiv Aufgaben zu bewältigen hat und vielleicht nur einige Städte im Grenzgebiet einzunehmen hat, besteht sie nur aus Infanterie Divisionen.


http://i4.tinypic.com/10copok.jpg


Die Heeresgruppe stand an der Grenze zu Ungarn bereit.
Sie verfügte über den Großteil der Panzerverbände, reichlich Motorisierter Infanterie und ebenfalls standen die Armeen der Ungarn und Rumänen zur Verfügung.
Somit hatten sie eine gewaltige Streitmacht zusammengezogen.
Ihre Aufgaben waren auch dementsprechend.
Sie sollten die Industrieanlagen in der Ukraine erobern, die Ukraine ist zudem auch noch die Kornkammer des Landes.
Es würde das gesamte Land lähmen, falls uns die Ukraine in die Hände fällt und es würde uns die Tore nach Osten öffnen.
Wenn bis dahin die Sowjetunion nicht schon zusammengebrochen ist.


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gulaschkoenig
21.05.06, 22:19
Na dann wünsche ich viel Glück :top:

thrawn
21.05.06, 23:07
Na dann wünsche ich viel Glück :top:
Kann mich nur anschliessen. :ja:

Fallschirmjäger
30.05.06, 21:05
Unser Achsen Bündnis hat Formen angenommen und natürlich hat jedes einzelne Land Aufgaben von unserer Heeresleitung für den kommenden Feldzug bekommen, der den Namen Barbarossa trägt.

Ungarn und Rumänien werden offensiv gegen die Sowjetunion vorgehen.
Ihre Armeen sind „Unterstützungseinheiten“ für die Heeresgruppe Süd.
Die Luftwaffe und die rumänische Marine werden ohne Ausnahme gegen die Sowjetunion eingesetzt.
Hier soll besonders Druck auf das Schwarze Meer gesetzt werden, nirgends darf der Russe zu Ruhe kommen.

Die Bulgaren stellen einige Truppen zur Verfügung die hauptsächlich dann im Hinterland eingesetzt wird, um dort für Ordnung zu sorgen und eigene Truppen frei zu kriegen.
Die bulgarische Marine und Luftwaffe ist nicht die Rede Wert und wird nur dazu eingesetzt den eigenen Luftraum und die eigenen Häfen zu beschützen.
Serbische und kroatische Truppen werden ebenfalls für das Hinterland eingesetzt und deren Luftwaffe, falls vorhanden, soll dann auch zur besseren Kontrolle des Hinterlandes eingesetzt werden.

Italien liefert keinerlei Einheiten für den kommenden Feldzug.
Sie haben genug zu tun ihre eigenen Grenzen zu schützen und in Afrika um ihr Überleben zu kämpfen.
Daher wollen wir sie mit unseren Angelegenheiten nicht noch total überfordern.

Vichy Frankreich wird es zunächst untersagt Truppen zur Verfügung zu stellen.
Es bleiben alle Divisionen in Frankreich stationiert.
Luftwaffe und Marine werden verstärkt gegen die Briten eingesetzt.
Falls es die aktuelle Lage erlaubt werden einige Truppen zur Unterstützung herbeigezogen.

Ob Finnland noch ins Bündnis aufgenommen wird bzw. eintreten wird ist zur Zeit noch unklar.
Die Verhandlungen um einen Beitritt laufen schon.
Ich hoffe wir müssen nicht noch lang auf diesen Verbündeten verzichten.

Fallschirmjäger
06.06.06, 18:09
Die Aufmärsche an der Grenze zur Sowjetunion sind beinahe abgeschlossen und es wird anscheinend nur noch auf das günstigste Wetter gewartet.
Laut dem Nachrichtendienst sind die Russen sich nicht im klaren, was sich nur einige Kilometer vor ihnen zusammenbraut.

Mein mittlerer Sohn wurde mit seiner Panzereinheit zur Heeresgruppe Süd eingeteilt.
Es werden nun so große Herausforderungen auf ihn zukommen, ich hoffe er wird sie wie bereits meistern.
Auch hoffe ich, dass ich nicht wieder in solch eine missliche Lage gerate wie in Frankreich, als mich mein Sohn rettete.
Diesmal wird er mich nicht retten können, es werden unglaubliche Entfernungen zwischen uns liegen.

Denn auch ich werde an diesem Feldzug mit meiner gesamten Einheit teilnehmen.
Diese Botschaft erhielten ich und meine Offiziere Ende April.
Es war ein stark regnerischer Tag und ich und mein Offiziersstab beobachteten das Treiben auf dem Exerzierplatz.
Wir unterhielten uns, dick eingepackt in unsere Regenmäntel, über dies und jenes und scherzten herum.
Ich lies meinen Blick kurz zum Haupttor der Kaserne schweifen und sah in jenem Moment, dass mehrere Kübelwagen das Tor passierten.
Ehe ich mich versah stand ich in unserem Besprechungsraum mit meinen Offizieren und jenen Herren aus den Kübelwagen.

Wir alle werden der Heeresgruppe Nord zugeteilt.
Wir sollen bis Anfang Juni zum Abmarsch in Richtung Königsberg bereit sein und uns dort einfinden.
Erst jetzt werden so ziemlich alle Truppen von uns in den Einsatz geschickt, außer diejenigen wenigen die bei der Kaserne bleiben werden.
Was genau auf uns zu kommen wird in den nächsten Monaten kann ich nicht sagen.

Nachdem die Männer gegangen waren, die uns diese Nachricht überbrachten, standen ich und meine Offiziere immer noch im Besprechungsraum.
Unsere Blicke waren ernüchternd, wir starten alle auf den großen Tisch auf den die Papiere für den Befehl lagen und darunter war die Karte von unserem Einsatzgebiet.
Wir alle hatten noch bis zuletzt die Hoffnung der Krieg würde bald beendet sein oder wenigstens so weitergehen.
Natürlich deutete alles daraufhin, dass es bald zu einem Krieg gegen die Sowjetunion kommen wird, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Lange Zeit sagte niemand etwas, es war wohl jeder mit seinen Gedanken beschäftigt.
Wir standen in unseren nassen Regenmänteln regungslos im Raum und das Wasser tropfte herunter.
Ich atmete schwer durch, nahm meinen Stahlhelm vom Tisch den ich zuvor absetzte und verlies mit den Worten „Ihr wisst was zutun ist“ den Raum.

Ich verlies das Gebäude und lief hinaus in den strömenden Regen.
Nach einer Weile blieb ich stehen und betrachtete meine Soldaten, die ich schon bald in die Weiten Russlands schicken muss.
Wie lang ich dort stand, weiß ich nicht mehr.
Erst als mich einer meiner Männer daran erinnerte, dass noch einige Dinge zu erledigen sind, kam ich wieder zu mir.
In den nächsten Tagen kümmerte ich mich um die Logistik.

Unsere gesamte Ausrüstung muss ins Einsatzgebiet geschafft werden und dabei müsste ich noch entscheiden ob alles mit der Reichsbahn hingeschafft wird oder eher alles auf LKW’s verladen wird.
Irgendwie erscheint es mir paradox wieder an die Front zufahren um gegen einen neuen Feind zu marschieren.
Es ist ja nicht das erstemal, dass wir das tun aber diesmal habe ich ein komisches Gefühl dabei.
Dieses Mal verlassen fast alle Soldaten die Kaserne um ans Ende des Reichs zukommen, unser Ziel ist soweit entfernt und ich befürchte für viele wird es keine Rückkehr in die Heimat geben.

Ich fürchte diese Sache ist mir zu groß, ich habe Angst dass mich all das überfordert und gravierende Fehler machen werde.
Die Angst zu versagen ist nun größer denn je, alle zu enttäuschen, gerade meine Söhne.
Werde ich meine Pflicht erfüllen können? Werde ich überleben und weiterhin für meine Familie sorgen können auch wenn ich soweit wegbin....wie nie zuvor?
Meine Zukunft liegt im Dunkeln.

Golwar
06.06.06, 18:14
Wehleidiges Bürschchen !? Wir wollen hier standhafte Männer sehen bzw. von ihnen lesen, die fest anpacken um ihre Ziele zu erreichen und keine Zauderer & Zögerer :D ;)

PS Nach wie vor noch immer sehr stimmungsvoll, wenn auch ( naturgemäß ) zwischendurch kleine Durchhänger vorkommen.

thrawn
06.06.06, 19:51
Werde ich meine Pflicht erfüllen können? Werde ich überleben und weiterhin für meine Familie sorgen können auch wenn ich soweit wegbin....wie nie zuvor?
Meine Zukunft liegt im Dunkeln.

Frage und Frage die Ihr hier aufwerft. Beantworten könnt Ihr diese aber nur selber. Allerdings will ich die Antwort auch Wissen, wo bleibt diese? :D

Sehr gut erzählt, bei euch fühle ich mich immer wie mittendrin statt nicht dabei.

Generalfeldmars
07.06.06, 21:26
Naja, wenn er nicht überleben sollte, gibt es auch keine Nachricht mehr. Das wäre mal ne gute Möglichkeit, AARs einfach zu beenden, weil sich dann niemand beschweren kann.

Fallschirmjäger
08.06.06, 03:02
Keine Sorge, es wird noch viel zu berichten geben.

Und falls er sterben sollte gibt es da ja noch seine Söhne ;)

gulaschkoenig
08.06.06, 07:24
Naja, Hauptcharakter sterben lassen, wäre mal was neues :D

Achja, neue Screens von der Front sind erwünscht

Beduries
08.06.06, 11:39
Exzellente Geschichte! :top:

Minalcar
20.06.06, 20:01
Ich will ja nun wirklich nicht hetzen, aber ich bin mir sicher dass ich nicht der einzige bin der sehnsüchtig auf die Enthüllung der "dunklen Zukunft" hofft!

Fallschirmjäger
21.06.06, 17:28
In der Kaserne arbeitet man jetzt nur noch für den Abzug nach Ost – Preußen.
Ob es ein Vorzeichen des Schicksals ist oder einfach Normalität aber fast den gesamten April hat es ununterbrochen geregnet oder war mit Wolken bedeckt.
Man sollte ja meinen es wird so langsam Frühling, aber man merkt immer noch die Winterkälte.
Alles ist grau....selbst wir Soldaten sind in grau gehalten.

Als ich an einem Wochenende wieder zuhause bei meiner Frau war, versuchte ich all meine Probleme und Sorgen für wenigstens einige Stunden zu vergessen.
Obwohl es streng geheim ist, was bald kommen wird versuchte ich meiner Frau mitzuteilen, dass es bald wieder Krieg geben wird worin wir alle mitrein gezogen werden.
Sie soll nicht geschockt werden wenn es passiert sondern sich schon darauf vorbereiten, wenn das überhaupt geht.

Mein jüngster soll wenigstens die paar Monate noch die uns bleiben sorgenfrei durchs Leben gehen oder sich nicht noch mehr Sorgen machen.
Jetzt da ich weiß, dass es bald wieder ernst wird....sind meine einzigen Hoffnungen, dass wir alle es überleben werden...und vor allem...dass der Krieg endet, bevor mein jüngster Sohn alt genug wird.
Er soll um Himmels Willen verschont bleiben.

Als mich die Nachricht erreichte, dass die Chinesen vor den Japanern kapitulierten, regte sich bei mir keine Freude oder sonst was.
Mir war es gleichgültig.
Gut ein Feind weniger auf der Welt, der nächste steht schon bereit.
Wobei die Chinesen ja nicht wirklich unsere Feinde waren, aber jetzt bekommen die Briten zumindest mehr eingeheizt.
Die Chinesen streckten am 21. April 1941 die Waffen.
Es gab nach der Kapitulation Chinas noch zwei Gruppen von Chinesen die bereit waren, weiterhin gegen die Japaner zu kämpfen.
Eine dritte Partei im Süden des Landes hatte sich schon vor einiger Zeit mit den Japanern verbündet und hofft wahrscheinlich, nach einem Sieg, auf Gebietszusprüche.
Welch Narren, dabei ist es doch offensichtlich dass die Japaner sie nur als Kanonenfutter benutzen.


http://i5.tinypic.com/1555507.jpg

gulaschkoenig
22.06.06, 13:38
Hat das China-Annektier Event nicht getriggert ?

Fallschirmjäger
22.06.06, 15:31
Dass Nat. China die ganzen Kleinstaaten annektiert?
Hatte mich auch etwas gewundert, aber anscheinend nicht.

Japan und Nat. China schlossen ja auch für eine kurze Zeit mal Frieden.
Ziemliches Gewirr dort hinten.

Fallschirmjäger
25.06.06, 22:16
In dem Monat Mai war ich sehr häufig auf unseren Schießständen, um selbst meine Fähigkeiten mit den Waffen zu verbessern aber auch um meine Soldaten dazu zu „zwingen“ noch besser zu werden.
Besonders bei den Rekruten war ich dahinterher.
Sofern es möglich war ordnete ich an, dass jeder meiner Soldaten perfekt mit den verschiedenen Waffen, die uns zur Verfügung stehen, agieren kann.
Ich trainierte sehr oft mit dem Karabiner auf sehr hohe Entfernungen und wurde jeden Tag zielsicherer.


http://i3.tinypic.com/15nr8yd.jpg


Man darf dieses Gewehr auf keinen Fall unterschätzen.
Ebenfalls machte ich zahlreiche Übungen mit der MP40 und der Pistole.


http://i5.tinypic.com/15nr9qa.jpg


Meine Offiziere und ich verbrachten ganze Tage auf dem Schießstand.
Es schien, dass ich sie mit meinem Ehrgeiz ansteckte.
Nicht nur im Umgang mit den Waffen trainierte ich hart, auch meine Ausdauer versuchte ich so gut wie möglich zu verbessern und auch dabei zogen alle mit.
Ich wusste bereits jetzt, dass der kommende Feldzug uns alles abverlangen wird.

Als der Monat sich dem Ende zuneigte, konnte ich zum vor erst letzten Mal meine Frau besuchen.
Ich blieb mehrere Tage bei ihr und schon nach einem Tag hatte ich das Gefühl wieder in einer richtigen friedlichen Familie zu sein.
Wir machten all die alltäglichen Dinge, die wir sonst vor dem Krieg auch gemacht haben.
Mir kam die Zeit auch so vor als wir uns damals erst kennen lernten und alles noch so „frisch“ war.
Ich genoss die paar Tage, die ich bei ihr sein konnte und nur für sie da sein konnte.
Tatsächlich habe ich in der Zeit mit ihr vergessen das Krieg war und sie wohl auch, sonst wären wir nicht so unbeschwert gewesen.
Abends spazierten wir meistens am Fluss entlang und betrachteten den Sonnenuntergang.
Manchmal saßen wir auch stundenlang auf einer Bank am Ufer.

Als mein persönlicher Abholdienst vor meiner Tür stand wurde ich wieder in die Realität gerissen.
Ich nahm mir mehr als zwei Stunden Zeit mich von meiner Frau zu verabschieden.
Es war mir egal ob die zwei Fahrer des Kübelwagens warten mussten, ich schätze sie hatten Verständnis.
Schweren Herzens setzte ich mich auf den Beifahrersitz und wir fuhren los in Richtung Kaserne.


http://i3.tinypic.com/15nrgc0.jpg


Dort angekommen ging ich umgehend zu meinem Quartier und zog mir erst einmal die Zivilklamotten aus und zog mir meine Uniform an.

Anfang Juni sollten wir uns bereit halten abzumarschieren nach Ost – Preußen.
Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen und alles war bereit dafür unsere Reise anzutreten.
Ich beschloss, dass wir am 11 Juni losfahren.

Fallschirmjäger
09.07.06, 17:11
Kurz bevor wir nach Ost – Preußen abrückten bekamen wir noch eine Überraschung mitgeteilt.
Die Finnen schlossen sich nach langen Verhandlungen unserem Bündnis an.
Am 7. Juni traten sie der Achse bei und kurz darauf wurde schon eine Flotte aus Transport Schiffen losgeschickt.
Es wurden 10 Divisionen aus Danzig abgezogen und nach Finnland geschickt.
Zusätzlich marschierten 2 Divisionen in Nord – Norwegen über die Deutsch – Finnische Grenze um Position zu beziehen.
Diese Entsendung soll das finnische Territorium schützen und die finnischen Truppen verstärken.
Das komplette Militär der Finnen steht unter dem Oberbefehl der Deutschen Wehrmacht.


http://i6.tinypic.com/1zexs06.jpg


Mein ältester Sohn, der in Ost - Preußen bisher stationiert war, wird nun auch nach Finnland entsandt und wird an die Grenze zur Sowjetunion stehen.
Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist.
Hat er bessere Chancen wenn er bei uns kämpft oder hoch oben im Norden?
So bitter es klingen mag, die Zeit wird es zeigen.

Einen Tag vor unserem Abzug saß ich in meinem Büro und war noch mit einigen Sachen beschäftigt, die ich noch erledigen möchte.
Als so langsam die Nacht hereinbrach und nur meine Schreibtischlampe das Zimmer erhellte, klopfte es an meine Tür.
Ein fähiger Offizier und zugleich guter Freund betrat den Raum und übergab mir eine Akte.
In der Akte standen die ungefähren Truppenstärken des Reichs und der Verbündeten die am Feldzug Barbarossa teilnehmen werden.
Nachdem mir die Akte übergeben wurde, verlies mein Freund den Raum und ich war wieder allein.

Die Heeresgruppe Nord hatte insgesamt 70 Divisionen.
Zusätzlich dazu die 20 Divisionen, die in Finnland bereit standen.

Die Heeresgruppe Mitte bestand aus ungefähr 25 Divisionen.

Die Heeresgruppe Süd konnte insgesamt 85 Divisionen in den baldigen Kampf schicken.
Zusammen mit den 15 ungarischen und 30 rumänischen Divisionen, traf man hier auf die größte Truppenkonzentration.

In der Akte waren außerdem die Truppenstärken der Russen an den jeweiligen Grenzen angegeben und ihre Gesamtstärke.


http://i6.tinypic.com/1zexpjl.jpg


An der finnischen – sowjetischen Grenze standen eher wenige feindliche Truppen, da sie hier anscheinend keinen großen Angriff erwarten oder noch nicht reagieren konnten, als sich Finnland zu uns gesellte.
Bei den Rumänen sah es ähnlich aus, diese Flanke wurde bisher sehr vernachlässigt.
Und an unserer Grenze hatten sie durchgehend versucht die gleiche Truppenstärke zu erreichen und daher ist diese baldige Front nicht sehr stabil und kann leicht durchbrochen werden.

gulaschkoenig
09.07.06, 17:27
Heeresgruppe Mitte etwas schwach auf der Brust will ich meinen :D

Trotzdem --> Auf auf zum Sieg ! :D

König Andre
09.07.06, 18:10
Da bin ich mal gespannt. :prost:

thrawn
10.07.06, 00:01
Heeresgruppe Mitte etwas schwach auf der Brust will ich meinen :D

Trotzdem --> Auf auf zum Sieg ! :D

Kann mich nur anschliessen.
Und schön dass es weitergeht :top:

Fallschirmjäger
25.07.06, 16:08
Nachdem ich die gesamte Akte sorgfältig studiert hatte, klappte ich sie wieder zu und schob sie auf meinem Schreibtisch etwas von mir weg.
Ich lehnte mich etwas nach hinten und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf.
Mein Blick war ins Leere gerichtet und mir kamen allerlei Gedanken durch den Schädel.
Als ich wieder einen klaren Kopf bekam richtete sich mein Blick auf die Karte des Deutschen Reiches und ich blickte zu der Ostgrenze.
In meiner Vorstellung hörte ich bereits die Marschmusik und das Stampfen der Stiefel.

Ich legte mich noch ein paar Stunden schlafen.
Am nächsten Morgen ging alles sehr schnell.
Da der Abtransport schon vorher Stück weise vorbereitet wurde, hatten wir an Abreise Datum kaum etwas zutun.
Alle Truppen begaben sich zu den LKW’s und nachdem auch noch unsere Ausrüstung komplett verladen war, haben wir unsere Kaserne verlassen, wir haben Breslau verlassen und fuhren auf der Reichsautobahn in Richtung Osten.


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Die Autobahn war von keinem anderen befahren bis auf uns.
Unser Konvoi zog sich scheinbar endlos hin.
Von oben muss dies mit Sicherheit ein beeindruckender Anblick gewesen sein.
Wir hatten keine Eile und fuhren relativ langsam.
Die Fahrt war wenig aufregend und es gibt auch nichts zu berichten, außer dass ich fast die gesamte Zeit aus dem Fenster schaute und mir die Landschaft anschaute.
Dabei kann man so herrlich abschalten und einfach alles an sich vorbeirauschen lassen.

Als wir endlich ankamen in der Nacht zum 12. Juni, machten wir an einem Sammelpunkt ein paar Stunden halt.
Dort konnten wir auftanken und bekamen noch unseren genauen Aufenthaltsort mitgeteilt
Es war eine provisorisch errichtete Kaserne, in der man sich wohl nur kurzfristig einrichten sollte.
Wir hielten es nicht für nötig alles was wir mitgebracht haben auszuladen nur um wenig später es wieder zum Transport fertig zu machen.
Nur das Nötigste wurde von den LKW’s genommen.

Ich bereu es schon nach wenigen Stunden, dass wir bereits so früh losgefahren sind von zu Haus.
Die Langeweile hat uns fest in der Hand.
Hier draußen gibt es sehr wenig womit man sich ablenken könnte.
Lediglich die Fahrten zum naheliegenden Hauptquartier, um dort einige Feinheiten abzustimmen zusammen mit meinem Offiziers Stab, verkürzen etwas die lange Wartezeit.

Am 16. Juni wurde ich gebeten an eine Verladestation nahe der Grenze zu fahren um die dortigen Wachposten für einige Stunden zu entlasten.
Ich nahm mir 20 meiner Männer mit und fuhren in einem LKW zu der Verladestation.
Hier kamen die Güterzüge der Sowjetunion an und die Ware wurde auf Güterzüge der Reichsbahn verladen.
Das dauerte natürlich seine Zeit und wir mussten diese Prozedur überwachen und die Russen im Auge behalten.
Wir schlenderten langsam um die Züge herum, die Waffen geschultert, und wir hatten nur misstrauische Blicke gegenüber den russischen Soldaten die zur Bewachung der Züge mitgeschickt wurden.
Nach einigen Stunden konnten wir unseren Dienst dort an der Station beenden und konnten wieder zurück in die Kaserne fahren.
Auch wenn wir nur eine Aushilfe waren fand ich diesen Auftrag äußerst interessant.
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Russen gesehen.
Ihre Uniform und Ausrüstung allgemein, sie sehen irgendwie...ich weiß nicht wie ich es genau sagen soll...abgenützt aus...sehr alt.
Wenn man einen deutschen Soldaten neben einen russischen stellt sieht man die krassen Unterschiede.
Bei deren Anblick flößte es mir nicht gerade Respekt oder sonstiges ein.

So langsam kann ich es kaum erwarten loszuschlagen.
Trotz aller Ängste will ich endlich dass es losgeht.
Es ist der 18. Juni, wir sind kaum 6 Tage hier und schon sind alle ganz wild darauf gegen die Russen zu marschieren.
Mit Musik und Liedern, die auf den kommenden Feldzug einstimmen sollen und Parolen wird die Stimmung noch weiter angeheitzt.

Dies wird wieder ein ganz anderer Kampf als gegen die Polen oder Franzosen, da sind wir uns alle einig.
Das Land ist so wahnsinnig groß, ich bekam den Befehl, dass wir uns aus dem Land „ernähren“ sollen.
Das heißt wohl soviel, alles zu nehmen was wir wollen.
Ob es soviel dort zu holen für uns gibt lass ich mal so stehen.

König Andre
25.07.06, 17:15
Sehr schön balt gehts los. :prost:

Z-Zerstörer
25.07.06, 17:57
Diese "Autobahn" ist schon eine geniale Erfindung.

Fallschirmjäger
05.08.06, 03:53
Wir sind alle ganz zuversichtlich, dass wir die Russen an allen Fronten schlagen werden und schnelle Siege erreichen werden.
Die Moral der Russen wird nicht besonders hoch eingeschätzt.
Es gibt Gerüchte dass sich das Baltikum gegen die Sowjetunion stellen will und sich uns anschließen wird, nachdem wir einmarschiert sind.
Ähnliche Gerüchte gibt es aus dem Gebiet der Ukrainer.
Es muss ja was wahres dran sein an den Gerüchten, es wäre auf jeden Fall äußerst hilfreich die Bevölkerung gleich in den Grenzgebieten auf unserer Seite zu haben und somit die Verteidigung zu schwächen.

Am 20. Juni lagen wir, also einige Kameraden und ich auf einer nahegelegenen Feldwiese und ließen uns die Sonne aufs Hirn scheinen.
Es verlief auch eine Straße direkt an der Wiese.
Als wir so im Gras vor uns her dösten, hörten wir wie ein Zug von Soldaten auf der Straße an uns vorbeilief.
Wir richteten uns auf, blieben aber liegen und beobachteten die Soldaten die an uns vorbeimarschierten und uns teilweise mit freudigen Blicken anschauten.
Es waren Ungarische Truppen, die wohl auf den Weg nach Süden an die Grenze waren.
Der Kommandierende Offizier kam zu mir auf die Wiese und fragte mich nach dem Weg und nach den nächstliegenden Dörfern.
Er sprach in einem sehr guten Deutsch zu mir, allerdings mit einem leichten Dialekt.
Beim Verabschieden wünschte er mir viel Glück für das Kommende und schloss sich seinem Trupp wieder an.

Nach einiger Zeit richtete ich mich auf, klopfte meine Uniform von Gras und Blättern sauber, und zusammen mit meinen Kameraden liefen wir langsam zurück zu unserer Kaserne.
Auf dem Weg zurück knallte die Sonne noch immer auf uns herab und unsere Verträumtheit wurde durch ein Geschwader von Stukas zerbrochen.
Sie flogen über uns hinweg und wir verrenkten unsere Hälse als wir nach ihnen schauten und sie verfolgten mit unseren Blicken.
In der Kaserne angekommen kamen wir gerade rechtzeitig zum Essen, es gab überdurchschnittlich viel von allem.
Wir wurden alle satt und es blieb sogar noch was übrig.
Ich blieb mit meinen Offizieren noch eine Weile am Tisch sitzen, um einerseits dass herrliche Essen zu verdauen und andererseits um ein wenig zu reden.

Als wir uns aus der Kantine begaben und den Hof vor dem Gebäude betraten, fuhren mindestens 20 Opel Blitz LKW’s an uns vorbei auf dem Weg zu unserem Nachschub Depot.
Sie hatten hauptsächlich Ausrüstung und Munition geladen.
Bis diese Lieferung vollständig in unser Depot verladen wurde, war es schon dunkel geworden.
Wie heißt es doch so schön, bekommt man reichlich Essen und Munition, kann es nicht mehr lange dauern.
In dieser Nacht übernahm ich den Wachdienst, der Dienst war so wie immer nur es überflogen uns mehrere Flugzeuge.
Es waren wohl Aufklärer auf dem Weg zur Grenze.

Meine Schicht endete um 8Uhr Morgens, ich war sehr müde und ging umgehend auf meine Stube ins Bett.
Gegen späten Nachmittag stand ich bereits wieder in voller Montur im Besprechungsraum mit einigen Offizieren.
Aber anstatt hier etwas zu besprechen spielten wir lieber Karten und vertrieben uns die Langeweile.

Die Zeit ließ sich einfach nicht besser nutzen, sie verging auch sehr langsam und es wollte einfach alles nicht vor ran kommen.
Es war mittlerweile wieder Nacht geworden, die Nacht vom 21. Juni 1941.
Im Kasernen Gelände sah man nur einige Patrouillen, sonst keinerlei Soldaten.
In den Gebäuden wurden nur wenige Fenster von den Innenlampen beleuchtet und alles war äußerst ruhig.

Ich war die gesamte Nacht mit meinen Offizieren in den Verwaltungsräumen, wir wollten alle nicht so recht schlafen und wir blieben in dieser großen Runde der Offiziere.
Einer von uns war Klassik Liebhaber und wir hörten alle aus unserem Volksempfänger, der im Raum stand, ein Klassik Programm von irgendeinen Sinfonie Orchester aus Berlin, welches irgendein Stück von Mozart spielte, aber was genau wusste ich nicht.
Es hörte sich jedoch sehr schön an und beruhigte auch auf eine gewisse Weise.
Es war etwa 1 Uhr Morgens da wurde das Programm plötzlich unterbrochen und eine Sondermeldung wurde übertragen....

Fallschirmjäger
07.08.06, 03:50
Wir unterbrechen das laufende Programm für eine wichtige Sondermeldung

Der Krieg gegen die Sowjetunion ist entbrannt, unsere tapferen Soldaten zusammen mit unseren Verbündeten marschieren nun gegen Moskau.
Das Deutsche Reich marschiert von dem Polarkreis, von Helsinki, von der Ostsee und aus den Karpaten gegen die Sowjetunion.

Unsere stolze Luftwaffe fliegt in die Nacht hinaus und kämpft für Deutschland.
Sie wird immer noch kämpfen wenn die östliche Morgensonne erscheint und bringt das Verderben in das Feindesland.

Die deutsche Marine stellt den Feind auf dem Meer wo immer sie ihn antrifft.
Die Marine legt die feindlichen Küsten unter Feuer und der Feind kann sich vor ihr nicht verstecken.

Die Wehrmacht bricht jeglichen Widerstand an der Grenze und stößt von Stunde um Stunde weiter ins Landesinnere vor.
Die Rote Armee ist in Panik und hat unserer glorreichen Armee nichts entgegenzustellen

Deutsche Soldaten an der Ostfront, die Gedanken der deutschen Bevölkerung sind bei euch und auf euren Schultern ruht die Zukunft des Deutschen Reiches.
Greift zu den Waffen und kämpft für das Volk und Vaterland.


Nach dieser Meldung im öffentlichen Radio riss ich die Tür auf und rannte zu unserem Funkraum.
Dieser war voll besetzt und wir bekamen eine Menge von Funksprüchen rein.
Meldungen gingen ein von den zahlreichen Truppenbewegungen an unserem Frontabschnitt und weitere Berichte von der Aufklärung.
So gut wie alle Dörfer und Städte in Grenznähe wurden überrannt.
Befestigungen wurden geknackt und Flüsse überquert, die Rote Armee ist fast an jedem Abschnitt auf dem Rückzug und dieser geht anscheinend ziemlich unorganisiert vonstatten.
Außerdem berichtet die Aufklärung, dass die Verteidigung im Landesinnerem noch schwächer sein soll als die an der Grenze.
Es gibt nur einzelne Stellungen an denen Truppen aufgestellt sind oder Städte, die von Rotarmisten verteidigt werden.
Die wichtigste Meldung für mich war allerdings zu erfahren, dass wir uns nun auch aufmachen sollen zur Front.
Darauf habe ich gewartet.
Kurze Zeit später war alles hell beleuchtet und meine Offiziere scheuchten die Soldaten zu den LKW’s.

Die Soldaten rannten aus ihren Stuben auf die Gänge, zu den Waffenkammern und dann in die Treppenhäuser.
Sie drückten sich regelrecht die Treppen hinunter zum Ausgang und es war ein Höllen Lärm.
Auf den Kasernen Höfen versammelten sich alle Soldaten.
Nach einer kurzen und sachlichen Kundgebung der jeweiligen Offiziere zu ihren Soldaten, wurden noch Worte gesprochen die meinen Soldaten Mut machen sollten.
Währendessen fuhren die Lastwagen vor und nach und nach stiegen die Soldaten auf.


http://i1.tinypic.com/23u93xe.jpg


Wir fuhren rasch zu einer Brücke an der Memel, dort mussten wir kurz halt machen.
Meine Männer blieben auf den LKW’s, ich stieg ab und rannte zu einem Major hin.
Er wies mich an, den angreifenden Truppen hinterherzufahren.
Wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen und nicht nach hinten fallen oder in Verzug kommen.
Wir sind sozusagen die Nachhut und sollen an einem Dorf halt machen, das auf meiner Karte gekennzeichnet wurde.
Das ganze wurde mir von dem Major ins Ohr gebrüllt, sonst hätte ich nichts verstanden, da auf der Straße 50 Meter weit weg die Halbkettenfahrzeuge und Lastwagen vorbeifuhren und im Tiefflug über mich mehrere Flugzeuge hinwegflogen.

Man kommt sich so verdammt klein vor wenn eine so ungeheure große Sache um einem herum Passiert.
Selbst ist man ein ganz winzig kleiner Teil dieser großen Sache.
Es passiert so verdammt viel, Dutzende von Flugzeugen fliegen über einem hinweg, ganze Kolonnen von Lastwagen und marschierenden Soldaten, die auf einmal auftauchen und dann wieder ins dunkle verschwinden.
Ein Schauspiel was mir schon zu gut bekannt ist aber jedes Mal wieder Gänsehaut auslöst ist das Artillerie Feuer in der Nacht.
Ich habe es oft in Frankreich gesehen, aber nun ist es an Häufigkeit und an Heftigkeit wohl kaum noch zu überbieten.
Sie erhellen damit die Nacht immer für Sekunden.
So viele Eindrücke fallen auf einen nieder, dass man sie kaum richtig verarbeiten kann.

Ich sprang auf einen meiner LKW’s wieder auf und wir fuhren weiter in die Nacht hinein die lauter nicht hätte sein können.
Man verstand sein eigenes Wort schier kaum.
Als wir ins Feindesland fuhren und die ersten Spuren von den Kämpfen sahen war ich überrascht.
Der Krieg ist noch sehr jung hier aber es sieht bereits so aus als ob er Tage dauert.
Überall liegen tote Rotarmisten herum und zerstörtes Material, das einzige was man entweder gar nicht oder sehr selten sieht sind tote Wehrmacht Soldaten.


http://i5.tinypic.com/23u9309.jpg


Ehemalige Stellungen der Rotarmisten und Dörfer die wir noch großzügig umfahren brennen noch und sind total zerstört worden.
Stellenweise stand kein Stein auf dem anderen.
Bis wir an unserem Dorf sind an dem wir Stellung beziehen zeigt uns immer dasselbe Bild der Zerstörung.
Kurz bevor wir ankamen sahen wir selbst das besagte Dorf am Horizont brennen.
Wir bekamen einen Funkspruch rein, dass die Front schon viel weiter vorgeschoben wurde und hier keinerlei Feindberührung mehr bevorsteht.
Also fuhren wir einfach weiter und versuchten weiterhin mit den angreifenden Truppen aufzuschließen.

Generalfeldmars
07.08.06, 12:36
Tolles Update!

Fallschirmjäger
12.08.06, 01:47
Im Morgengraun bekamen wir einen zweiten Funkspruch rein.
Wir wurden aufgefordert unsere ungefähre Position an das Hauptquartier durchzugeben.
Wir waren in der Nähe von Wilna und gegen diese Stadt dauerten die Kämpfe noch an.
In unserem Gebiet soll noch eine intakte Feindliche Stellung existieren, die von allen Versorgungswegen und Rückzugsmöglichkeiten abgeschnitten ist aber immer noch eine Gefahr darstellt für die Offensive.
Die ungefähre Position sollte uns noch übermittelt werden, währenddessen machten wir uns für den Kampf bereit.
Die Lastwagen ließ ich mit einigen Wachtruppen an einem Waldrand an dem auch eine Straße verlief stehen und teilte den Angrifftrupp in zwei gleich große Teile.
Einen werde ich anführen und den anderen ein Offizier, der mich den gesamten Krieg niemals im Stich ließ.

Die feindliche Stellung sollte von zwei Seiten angegriffen werden, wir näherten uns den beiden Flanken, da ich hier die Schwachpunkte vermutete.
Soweit ich es mit dem Feldstecher richtig erkannte war die Stellung nicht besonders hart zu knacken jedoch war sie relativ groß.
Ein paar Unterstände, die meisten davon waren einfach nur Löcher mit Sandsäcken drum herum und ohne Dach.
Einige Gräben waren auch noch angelegt und es hatte den Anschein, dass unterirdische Behausungen ebenfalls in dieser Stellung angebracht wurden.
Sah auf jeden Fall alles etwas unfertig aus, jedoch machte mir die hohe Anzahl der Besatzung dieser Stellung mehr Sorgen.
Die Stellung selbst wurde offenbar schon vor kurzem beschossen, da einige Granattrichter um die Stellung herum verteilt waren.

Mit der aufgehenden Sonne griffen wir die Stellung an.
Die Konzentration des Angriffs lag auf einem kleinen Abschnitt von der Verteidigung.
Mit Feuerschutz rannte mein Trupp auf die Stellung zu und wir nahmen Deckung in den Granattrichtern.
Schon hier versuchten wir die Russen zu beschießen, ich verließ immer wieder, genau wie meine Kameraden, die Deckung und eröffneten das Feuer.
Es wurden auch die ein oder andere Stielhandgranate geworfen die genau in die Gräben fielen und dort beträchtlichen Schaden anrichteten.
Jedes Mal wenn eine von unseren Granaten explodierte hörte man die Russen schreien, die Gegenwehr wurde immer weniger und so konnten wir uns immer weiter der Befestigung nähern.

Nun war es Zeit die feindliche Stellung zu stürmen.
Der angreifende Trupp sammelte Munition, als sie mir das Zeichen gaben, dass sie bereit waren, gaben wir ihnen Feuerschutz und sie stürmten voran.


http://i7.tinypic.com/24dfuhg.jpg


Als sie einige Meter vorrangestürmt waren, zeigten sich die Russen wieder und ich bekam in diesem Moment ein flaues Gefühl und Angst, dass meine Soldaten sofort über den Haufen geschossen werden.
Die Russen, die ihren Kopf aus den Gräben steckten, konnten sehr schnell ausgeschaltet werden, so dass sie kaum ihre Gewehre abfeuern konnten.
Ab dann ging alles sehr schnell, der Trupp drang in die Gräben ein und schaltete jeden Wiederstand dort aus.
Wir rückten schnell nach um weiter Druck auszuüben, in die unterirdischen Behausungen wurden mehrere Granaten reingeworfen.....unmöglich, dass dort drin etwas überlebt haben hätte können.
Als wir uns der anderen Flanke näherten, die vom anderen Angriffstrupp beschossen wurde, brach dort der Wiederstand sehr rasch zusammen.
Unser Feind weigerte sich aber sich zu ergeben und so kämpften wir bis keiner mehr von ihnen am Leben war.
Stellenweise ging den Rotarmisten sogar die Munition aus und sie suchten entweder auf dem Boden nach Waffen mit Munition von ihren gefallenen Kameraden oder rannten davon, was ihnen aber auch zum Verhängnis wurde.

Als der Kampf vorbei war suchten wir noch nach Informationen konnten aber keinerlei wichtiges Material finden.
So meldeten wir den Fall dieser Stellung und rückten ab.

Fallschirmjäger
17.08.06, 05:15
Es war mittlerweile der 24. Juni 1941...

Unsere Feuertaufe in diesem Krieg haben wir hinter uns.
Wir liegen jetzt vor Wilna.
In einem Dorf, das total zerbombt ist und in einem naheliegendem Wald haben wir uns verschanzt.
Hier verweilen wir und warten auf den erneuten Befehl zum Angriff.
Am Horizont sehen wir Rauch und Feuersäulen die bis zum Himmel hoch reichen.

Mein Funker übergab mir die Nachricht, dass wir die derzeitige Position halten sollen und auf versprengte russische Truppen achten sollen.
Aber auf welche russische Truppen sollen wir antreffen? Welche sollen uns begegnen?
Sie kämpfen bis zum Tod...diejenigen die sich ihren Kommandeuren wiedersetzen sterben kurz darauf, entweder von uns oder von den eigenen Kameraden, die Flucht als Verrat ansehen.
Während wir hier warten beginnt ein Trommelfeuer auf Wilna und als dieses endet, ist die russische Garnison schon praktisch geschlagen.
Der Sturmangriff beginnt gleich darauf und wischt jeglichen Widerstand fort.
Die Stadt so heißt es, soll in Grund und Boden geschossen worden sein....ein großer Trümmerhaufen.

In der Nacht vom 25. Juni marschieren wir endlich weiter.
Wir marschieren nach Norden, unser Ziel ist die Stadt an der Ostsee....Riga
Die Stadt ist bis jetzt vom Krieg verschont geblieben und die Russen haben dort so einiges zusammengezogen.
Auf dem Weg zur Stadt versuchen die Russen unseren Vormarsch zu behindern oder gar aufzuhalten....vielleicht versuchen sie auch nur Zeit zu gewinnen.

Aber jeglicher Wiederstand auf dem Weg nach Riga ist vergebens.
Die Feinde werden eingekesselt und wenig später komplett vernichtet, es gibt kaum Gefangene.
Die Verluste der Russen sind enorm.
Bald ist der Weg nach Norden frei und Riga liegt vor uns, nur wenige Sowjet Truppen haben einen Rückzug in die Stadt geschafft.


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Nun hat auch der Krieg Riga erreicht.
Die Marine beschießt die Stadt von der Seeseite, die Luftwaffe wirft ihre Bomben auf Stellungen des Feindes.
Nachdem die Artillerie in Stellung ging wird die Stadt sporadisch unter Feuer gelegt.
Die Wehrmacht will die Stadt nicht allzu groß beschädigen und sich so wohlwollend und entgegenkommend der lettischen Bevölkerung zeigen.

Als meine Kameraden und ich auf der Straße nach Riga fahren, hören wir immer wieder die gewaltigen Geschütze der Schiffe draußen auf dem Meer.
Sehen können wir nichts, da wir auf der Ladefläche hinten sitzen und die Plane jegliche Sicht nach außen verhindert.
Ungewöhnlich nah werden wir an die Stadt heran gefahren, wohl sind die ersten Einheiten der Wehrmacht schon in Riga.
Mein Trupp soll die Seeseite der Stadt befreien und sich dort auch festbeißen.
Mir wurde gesagt, dass die Schiffe nicht aufhören werden zu schießen, das heißt wir müssen sogar vor den eigenen Geschützen in Deckung gehen.
Und ich möchte wirklich nicht in der Nähe stehen wenn solche Schiffsgranaten runtergehen.

Vor der Küste Rigas sind mehrere Schwere Kreuzer und feuern immer wieder Salven auf die Stadt oder über die Stadt hinweg auf russische Stellungen.


http://i7.tinypic.com/24qtxlz.jpg


Wenn das Oberkommando den Willen hätte...könnte sie die Stadt dem Erdboden gleichmachen.
Zu Fuß tasten wir uns langsam an die Küste heran und laufen dann auf die ersten Häuser zu.
Wir brauchen keine Angst haben, dass wir beschossen werden, wir hören ab und zu die Kämpfe aus der Stadt heraus aber es scheinen wohl eher kleine Scharmützel zu sein.

Bei den ersten Häusern, welche schon beschädigt sind stehen bereits die ersten deutschen Landser und geben uns Informationen über die derzeitige Lage.
Die Russen verteidigen den Stadtkern und die Strandpromenade sowie die Hafenanlagen.
Sie verteidigen diese Stellungen, da sie auf die Baltische Flotte hoffen, die ihnen Verstärkung bringt oder sie evakuiert.
Wenn sie nur wüssten, ihre Flotte hat noch nicht einmal den Hafen verlassen hat.

gulaschkoenig
17.08.06, 10:30
Das Volk wünscht sich eine Karte, besser gesagt einen Screenshot :D

Generalfeldmars
17.08.06, 13:11
In welchem Rang steht der Protagonist eigentlich?

Fallschirmjäger
17.08.06, 16:18
Das Volk wünscht sich eine Karte, besser gesagt einen Screenshot :D

Screenshots und Karten kommen im nächsten oder übernächsten Post, ich weiß es grad nicht genau.
Keine Sorge ich vergesse Screenshots nicht =)



In welchem Rang steht der Protagonist eigentlich?

Mhh gute Frage eigentlich, habe ich mir bisher nicht die größten Gedanken rum gemacht.
Ich kenn mich jetzt auch nich perfekt mit militärischen Rängen aus
Ich würde sagen er besitzt einen Rang, bei dem er genug zu sagen hat und doch auch an der Front selber kämpfen muss ;)

Silece
17.08.06, 22:38
Also was du bis jetzt an Stärke genannt hast würde ich auf Oberleutnant oder Hauptmann schließen. Dann währe er Zugführer (Mannstärke etwa 60 mann aufgeteilt auf etwa 8 Gruppen) bzw Kompaniechef dann hätte er 250 Soldaten unter sich, aufgeteilt auf etwa 6 Züge

Fallschirmjäger
31.08.06, 03:23
27. Juni 1941.........

Wir gehen in die Stadt rein, nach etwa einem Häuserblock treffen wir auf die ersten Rotarmisten.
Die Stadt ist in den Straßen übersäht mit Trümmern und immer wieder sieht man Häuser die total zerschossen sind, in einigen brennt es.


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An einer Kreuzung hatten die Sowjets eine provisorische Sandsackbarriere aufgebaut, sie leisteten vergeblich Wiederstand.
Sie schossen auf alles was sich bewegte und waren total panisch, wir behielten die Ruhe und näherten uns langsam.

Einige von uns erwiderten das Feuer um sie bei der Stange zu halten, währenddessen lies ich einen meiner Männer mit einer Panzerfaust gegen die Sandsäcke schießen um sie noch entgültig in Panik zu versetzen.
Es schleuderte die Sandsäcke hinweg und einige Russen flogen nach hinten weg.
Kaum drohte, dass die Russen die Kreuzung aufgeben müssen, schickten sie Verstärkung.
Etwa um die 50 Rotarmisten und 2 Leichte Panzer kamen auf der Kreuzung zusammen um die Stellung zu halten.
Die Panzer stellten sich mitten auf die Straße und schossen meist ins Leere, sie konnten uns nicht entdecken.

5 von meinen Männern schickte ich in ein zerbombtes Haus in der Nähe von der Kreuzung, so können sie die Russen besser in Schach halten.
Da wir keinerlei Geschütze da hatten, musste ich meine Panzerfaustschützen auf die beiden Panzer ansetzen.
Zuerst dezimierten wir die Anzahl der Rotarmisten.
Wir legten sie unter Dauerfeuer, unsere MG42 feuerten auf sie und konnten ihre Deckung zerlegen.
Das MG Feuer löste die Gegnerischen Reihen förmlich auf, wir anderen mit Karabinern und MP’s bewaffnet pickten uns einzelne Rotarmisten raus.
Um uns herum schlugen die Kugeln vereinzelt ein, aber niemand wurde getroffen.
Vielleicht nur ein Streifschuss aber sonst gab es keine Vorfälle auf unserer Seite.

Immer mehr Leichen lagen auf der Kreuzung verstreut, als die Zeit gekommen war gab ich den Befehl die Panzer endlich auszuschalten.
Wir hatten insgesamt 3 Panzerfaustschützen, sie nahmen sich zuerst einen vor und dann den anderen.
Sie schossen nacheinander, die erste Panzerfaust schlug in dem Haus dahinter ein und brachte die Frontseite zum Einsturz.
Das zweite Geschoss war ein Volltreffer und riss ein Loch in den Panzer der daraufhin ausbrannte.
Das dritte Geschoss wurde auch noch abgefeuert, es flog am brennenden Panzer vorbei in ein Fenster vom dahinterstehendem Haus und detonierte irgendwo in den hinteren Räumen.
Der zweite Panzer legte sofort den Rückwärtsgang ein und fuhr über die Stellung und versuchte zu fliehen, jedoch traf hier schon das erste Geschoss und der Panzer blieb brennend stehen.


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Nachdem wir die Stellung dann überrannten versuchten wir weiter die Straße entlang zu kommen.
Gerade mal zwei Häuser weiter vernahm ich ein grollendes Geräusch.
Die Schiffe haben mit dem Beschuss wieder angefangen, sofort rief ich meinen Kameraden zu „Verteilt euch!“
Bei diesen Worten wurde meine Stimme immer mehr in den Hintergrund gedrängt von den ankommenden Granaten und dann verstand man nicht mal mehr sein eigenes Wort,
Meine Kameraden warfen sich zu Boden, sprangen in die Häuser hinein, pressten sich an die Sandsackbarriere oder lagen mitten auf der Straße auf dem Boden und hielten sich die Ohren zu.
Ich selber versteckte mich in einem Türrahmen einer Eingangstür und konnte beobachten wie direkt 100meter vor mir eine Schiffsgranate einschlug, die Erschütterung ging durch den ganzen Körper und mir kamen Trümmerteile entgegen.

Wir hatten noch Glück, die restlichen Granaten schlugen weiter neben uns ein und kamen nicht so nahe wie jene vor mir.
Als ich bereits merkte, dass wir nicht im Zentrum des Beschusses lagen gab ich den Befehl weiter vorzustoßen.
An der Übernächsten Kreuzung konnte ich bereits die nächsten feindlichen Stellungen ausmachen.
Ein Mg Nest in einem zerbombten Haus und Rotarmisten die in zwei Granattrichtern lauerten.
Das Haus wird wohl voller Rotarmisten sein.
Keiner von ihnen hatte uns bemerkt, sie hielten sich die Ohren zu und kauerten in ihren Stellungen.
Dies wollte ich ausnutzen und nicht wertvolle Zeit verlieren indem ich mich mit ihnen ein langes Feuergefecht liefere.
Ich steckte mein Bajonett auf mein Karabiner, meine Kameraden taten es mir gleich und dann rannten wir auf unsere Feinde zu.
Im Schutze des Donnerns von den Schiffsgranaten waren wir lautlos und rannten unbemerkt.
Ich rechnete jeden Augenblick damit, dass ein Schuss fällt und mich zu Boden reißt, doch nichts geschah...ich rannte weiter und hatte mein Gewehr fest im Griff.
Angekommen bei der Stellung sprang ich fast über einen der Granattrichter drüber, mein Ziel war das Mg Nest in dem Haus.
Die Russen in dem Trichter bemerkten mich, griffen zu ihren Waffen und richteten sich auf.
Doch sie waren zu überrascht um schnell genug zu reagieren, etwa 3 weitere Kameraden von mir sprangen ebenfalls über den Granattrichter und folgten mir, der Rest sprang in die Trichter hinein und erledigte die Russen.
Ich rannte weiter auf das Mg Nest zu, jene hatten uns schon bemerkt und machten sich bereit zum Schießen, aber bevor sie den Finger an den Abzug legen konnten stieß ich einem bereits das Bajonett in die Brust.
Ich flog schier über den Russen drüber und landete hinter ihm auf dem Boden, meine Waffe verlor ich dabei aus der Hand.
Jedoch war dies nicht weiterschlimm, der Rest wurde von meinen Kameraden überwältigt.
Die restlichen Rotarmisten im Haus waren nicht darauf gefasst, dass wir im Haus waren und richteten ihre Blicke auf die Straße.
Stockwerk für Stockwerk, Zimmer für Zimmer wurde erkämpft und jedes Mal fanden wir total überraschte Russen vor.
Wir waren sehr schnell und präzise, unsere Zusammenarbeit funktionierte gut.
Als ich im 2. Stock aus dem Fenster nach unten sah, blickten meine Soldaten von unten aus dem Granattrichtern herauf, winkten mit ihren Waffen und lächelten mich an.
Ohne das viele Schüsse fielen haben wir diese Stellung überrannt und haben keinen Mann verloren.

Admiral Yamamoto
31.08.06, 09:30
Dieser AAR liest sich wie ein Buch!
Sehr schön!

Sagt, woher nehmt Ihr die historischen Bilder zu Eurem AAR?

Fallschirmjäger
31.08.06, 17:14
Schön, dass euch der AAR so gut gefällt.
Ermutigt :prost:

Die Bilder sind alles Privatfotos :D nein spass

Die Bilder bezieh ich zum Teil von der ww2incolor Seite und sonst findet man einfach per Zufall einige Bilder.

Mit bestimmten Suchbegriffen bei Google landet man hin und wieder einige Glückstreffer, aber leicht ist es nicht :)

Fallschirmjäger
31.08.06, 18:12
Dank unseres Vorstoßes rückten weitere Truppen in die Stadt ein und konnten die feindlichen Stellungen umgehen.
Wir konnten uns erst einmal in dem besetzen Haus wo einst das Mg Nest war ausruhen.
Ich wusste....wir alle wussten, dass die Russen unter Munition Mangel litten, so sammelten wir alle Waffen ein, die auf der Straße verstreut rumlagen.

Stets sind wir wachsam falls die Russen einen Gegenangriff starten sollten.
Sie schickten auch ab und zu einige Wellen von etwa 40 – 50 Mann aber nichts womit unsere Mg Schützen auf offener Straße nicht fertig würden.
Es waren reine Verzweiflungstaten und die russischen Reserven wurden einfach so verheizt.
Die Schiffe beschossen jetzt auch nur noch Stellungen außerhalb der Stadt, der Großteil der Stadt war bereits in deutscher Hand.
Jedoch schickten die russischen Offiziere noch mehr ihrer Soldaten in die von ihnen gehaltenen Gebiete Rigas.
In der Umgebung des Hafens war es besonders schlimm, das merkten auch wir.
Die Häuser um uns waren auch von Deutschen besetzt und wir bekämpften die russischen Angriffe stets gemeinsam.
Die Rotarmisten griffen jedes Mal auf die gleiche Art an, sie rückten die Straße entlang und nahmen ab und zu Deckung an den Häuser Fassaden oder an herumliegenden Trümmern und wenn dann unser Beschuss beginnt dauert es nicht lange und der Angriff ist beendet mit dem totalen Verlust einer Einheit von den Russen.

Im Hafen waren noch einige kleine Stellungen der Russen die nach und nach verstummten.
Aber im Stadtkern dauerten die Kämpfe bis zum 30. Juni an.
Als das letzte Haus befreit wurde waren die Deutschen schon weiter vorgerückt in Richtung Norden.


http://i5.tinypic.com/263fnu9.jpg


Die Sowjetunion hatte unter allen Umständen versucht Riga zu halten und schickte immer mehr Soldaten in den sicheren Tod.
Sie schafften es nicht einen vernünftigen Gegenangriff zu starten weder die Verteidigung in Riga selbst aufrecht zu halten.
Nach dem Fall Rigas hatte die Sowjetunion praktisch kaum noch etwas was sie im Norden uns entgegenstellen hätte können.
Es waren zwar einige kleinere Verbände auf dem Rückzug aber diese wurden ständig von der Luftwaffe attackiert.
Erst in Tallinn, der ehemaligen Hauptstadt Estland, standen Truppen der Sowjetunion bereit.
Der Weg nach Leningrad und nach Moskau schien frei.
Im Kurland Bogen hatten sie noch einige Truppen die aber kurz vor der Vernichtung standen.

In diesem Kessel waren hauptsächlich Verbände, die sich nach Riga zurückziehen wollten, jedoch kamen sie zu spät und waren nun bewegungsunfähig.
Es waren an die 25 – 30 Divisionen, praktisch nicht mehr kampffähig.
Sie hatten den Großteil ihres Materials zurückgelassen bei ihrem Rückzug und verschanzten sich nun in Dörfern oder auf Feldern und versuchen noch was ähnliches wie eine Verteidigung hinzukriegen.
Eine Kapitulation und Gefangenschaft kommt für die Offiziere nicht in Frage, jedoch denke ich der gemeine Soldat der im Dreck sitzt wünsch sich nichts mehr als das, aber er wird zum Kämpfen gezwungen und das ist sein sicherer Tod.

Wir verweilten noch einige Zeit in Riga, bekamen aber schon schnell mitgeteilt, dass wir gebraucht werden um entweder nach Leningrad oder nach Moskau zu marschieren.
Wir konnten eine gesamte Woche in Riga bleiben und bei den Aufräumarbeiten der Zivilbevölkerung helfen, was eher eine lästige Arbeit war.
Wir hatten in den Kämpfen in Riga Blut geleckt, jetzt wollen wir mehr!

Die Wehrmacht marschierte auf Tallinn zu, die Stadt drohte eingekesselt zu werden aber die Rote Armee machte keinerlei Anstalten die Flanken zu schützen noch ihre Armee vor der sicheren Vernichtung zu bewahren.
Sie hatten auch nicht die Möglichkeit irgendwoher Truppen zu nehmen um eine effektive Linie aufzubauen.
Für jeden war klar, dass Tallinn fallen wird und es sich nur um Stunden handeln wird.
Die russische Garnison wird uns zum Fraß vorgeworfen.


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Und die Teile der Wehrmacht welche weiter nach Osten marschierten hatten auch kaum Gegenwehr.
Doch dort wo man die Rote Armee antrifft versucht sie vergeblich die Wehrmacht aufzuhalten was meistens die Folge der vollständigen Vernichtung nach sich zieht.

In Finnland lief es ähnlich gut wie bei uns.
Die Finnische Armee verstand es schnell Schlüsselpositionen einzunehmen
Am 26. Juni hatten sie bereits Murmansk eingenommen und Teile der Polarflotte erbeuten können.
Die Eroberung dieses Hafen wird die Russen entscheidend schwächen in diesem Kampfgebiet und die Alliierten können keinen Nachschub schicken.
Auch hier hatten die Russen enorme Verluste und die Finnen kämpften, mit unserer Hilfe, mit großer Tapferkeit und der Rache für den Winterkrieg im Hinterkopf.
Die Halbinsel Kola konnte daraufhin auch von Finnland besetz werden.


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Etwa zeitgleich begann der Angriff auf Viipuri und die Verteidigungslinie der Russen die Leningrad, von Norden her, schützt.
Den Russen war es nicht möglich den Angriff standzuhalten und so standen am 30. Juni die Finnen und die Deutschen Hilfstruppen vor den nördlichen Toren Leningrads


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Fallschirmjäger
04.09.06, 00:25
Die Wehrmacht rückte im Norden ungehemmt weiter vorwärts und die Russen waren verzweifelt, da sie nichts in Reichweite hatten um Paroli zu bieten.
Ihre zwei größten Städte, Leningrad und Moskau waren in Gefahr.
Wenn sie fallen würden, würde sich das erheblich auf die Moral der Rotarmisten ausüben.

Die Heeresgruppe Süd ist bereits tief in das Sowjetreich eingedrungen und konnte jede Armee, die sich ihr in den Weg stellte, zerschlagen.
Die feindlichen Divisionen, die sich halbwegs retten konnten, flohen entweder nach Norden in die Nähe von Brest Litowsk oder versuchten schneller zu sein als die Deutschen und flohen nach Osten.
Für die Truppen, die nach Osten flohen, war es eine Hetzjagd.
Sie kamen nicht zur Ruhe, erst als sie Kiew erreichten oder über den Fluss Dnjepr übersetzten.
Kiew selbst wurde vorerst noch umgangen und in Ruhe gelassen, das westliche Flussufer des Dnjepr wurde vollständig besetzt und somit wurden zahlreichen sowjetischen Truppen der Rückzug verwehrt.


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Sie saßen in der Falle und konnten es auch nicht schaffen aus dem Kessel auszubrechen.
Die Deutschen hielten bloß den Kessel aufrecht, die „Drecksarbeit“ durften die Rumänen und Ungarn erledigen.
Unsere Verbündeten machten sich gut daran den Kessel zu reinigen, am 8 Juli hatten sie ihre Aufgabe erfüllt und rückten dann weiter vor um mit den deutschen Verbänden aufzuschließen.
Währenddessen konnte sich die Heeresgruppe Süd weiter vorbereiten Kiew einzunehmen, bei dem Fluss überzusetzen und sie bereiteten sich vor die Halbinsel Krim zu erstürmen.

Die Heeresgruppe Mitte war immer noch passiv und wartete bis sie angreifen kann oder bis die Sowjets angreifen.
Es zeichnete sich aber ab, dass schon bald die Stunde gekommen ist.
Der schnelle und weite Vormarsch der Heeresgruppen Nord und Süd bieten es an, ganz Weißrussland in einen gigantischen Kessel zu verwandeln.
Die Russen ignorieren diese Gefahr, sie verteidigen zwar die Flanken jedoch wäre ein großangelegter Rückzug das klügere.
Das deutsche Oberkommando ergreift die Chance und zieht Truppen aus Nord und Süd ab,
diese werden dringend gebraucht um den Kessel zu bilden.
Ohne zu zögern begann der Angriff auf die Flanken und er nahm an Heftigkeit stetig zu.


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Verbände aus Nord und Süd trafen sich nach einigen Tagen in Mozyr, das sumpfige Gelände machte schnelle Vorstöße zu einem schweren Unterfangen.
Jedoch waren nun die Russen im Kessel gefangen und es fehlte ihnen an Entschlossenheit dort wieder herauszubrechen.
Die Kämpfe waren meist lang, zäh und kräftezehrend, da das sowjetische Oberkommando wohl erst jetzt bemerkte wie ernst die Lage doch für die Armeen in diesem Gebiet war.
Sie schickten massig an Truppen und, so heißt es, wäre die Wehrmacht fast von der Masse erdrückt worden.
Die Truppen, die noch an der Reichsgrenze standen rückten langsam gegen die Stellungen des Feindes vor um so Divisionen des Feindes zu binden und den Kessel kleiner zu machen.

Der Nachschub der Rotarmisten war alles andere als zufriedenstellend, an allen Fronten.
Jedoch wurde es im Kessel natürlich noch viel schlimmer und sie waren schon ohne große Feindberührung abgekämpft.
Im Kessel waren um die 70 russische Divisionen gefangen, der Raum für sie wurde immer enger und sie wurden von allen Seiten zusammengeschossen.


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König Andre
04.09.06, 01:28
Sehr schön Balt kommt Moskau. :prost:

Fallschirmjäger
07.09.06, 02:51
Am 20. Juli war jegliche Gefahr für den Aufbruch des Kessels gebannt.
Den sowjetischen Truppen gelang es nicht unsere Verteidigungsstellungen zu überwinden und nach zahlreichen gescheiterten Angriffen, war es dem russischen Oberkommando nicht mehr möglich einen Angriff zu organisieren.

Die Truppen im Kessel selbst versuchten ständig eine Schwachstelle in den deutschen Linien zu finden, jedoch reichte die Kraft nicht um diese auszunützen.
Nach und nach wollte man den Kessel eindrücken und zusammenschießen.
Die Wehrmacht startete gleichzeitig zwei Angriffe, einen auf die befestigte Stadt Bialystok und den anderen auf die Hauptstadt Weißrusslands Minsk.

Hier erwartete man den stärksten Wiederstand und falls man diesen brechen würde, könnten die Russen im Kessel keine effiziente Verteidigung mehr aufbauen.
Schon bald hatte man genügend Truppen zusammen gezogen um die Angriffe mit voller Härte durchzuführen.
Wie zuvor wichen auch hier die Russen nicht zurück und versuchten, auch wenn die Lage aussichtslos war, jeden Meter zuhalten.
Verstärkungen aus dem Kessel wurden immer wieder in die Schlachten hineingezogen, was am Verlauf nur wenig änderte.

Bialystok konnte nach etwa anderthalb Tagen genommen werden, die Reste der russischen Truppen zog sich ins Kesselinnere zurück.
In Minsk zogen sich die Kämpfe etwas länger hin aber auch hier errang die Wehrmacht einen Sieg.


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Die Verluste auf Seiten der Russen war sehr hoch und es verschlimmerte sich die Lage für sie im Kessel nun mehr noch.
An weiten Stellen brach die Front für die Russen zusammen und so setzten sich zahlreiche Wehrmachtseinheiten, an benachbarten Stellen in Bewegung.
Durch den schnellen Vormarsch dieser Einheiten wurden diejenigen Russen, die auf dem Rückzug waren, oft eingeholt und komplett aufgerieben.

Etwa zeitgleich wurde der finale Angriff zur vollständigen Befreiung des Baltikums gestartet.
Tallinn leistete zum Teil noch Wiederstand, jedoch war es eher sinnloser und verzweifelter Wiederstand.
Nach wenigen Stunden war die Garnison überwältigt und die Stadt wurde an die Wehrmacht übergeben.
Das Baltikum wird nun als Sprungbrett für Leningrad und Moskau benutzt, beide Städte liegen greifbar Nahe und es scheinen sich keine ernsthaft große Verbände der Sowjets auf den Weg dorthin aufzuhalten.


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General Steiner
07.09.06, 09:02
Wunderbarere AAR!

Ich hoffe der Rußlandfeldzug nimm nicht noch eine unschöne wendung, aber momentan sieht ja alles gut aus.

Eine Frage verwendet ihr ein Grafik paket?

Fallschirmjäger
07.09.06, 14:58
Ich habe mehrere Grafikpacks verwendet, glaube ich.

Aus einigen Packs hat sich ziemlich alles vermischt.
Also das Panzermodell, wie ihr seht, wurde verändert...die Landschaftsbilder und sämtliche Einheitsbilder wenn man sie in Auftrag gibt und auch wenn man die Einheiten auswählt wurden verändert.

General Steiner
07.09.06, 17:54
Die Frage ist jetzt woher ist das Panzer Modell.

Fallschirmjäger
07.09.06, 18:16
Mh das ist eine gute und berechtigte Frage...
ich schau mal ein paar rar.dateien durch aber ehrlich gesagt ich weiss es nicht mehr.

Fallschirmjäger
12.09.06, 04:00
Das Baltikum war von den sowjetischen Besatzern befreit worden und es dauerte nicht einmal lang, da meldeten sich die ersten Freiwilligen aus Litauen, Lettland und Estland und wollten in die Wehrmacht aufgenommen werden um mit uns gemeinsam Schulter an Schulter gegen die Sowjets zu kämpfen.
Es kämpften natürlich auch zahlreiche Männer aus diesen Ländern in der roten Armee, jedoch ergaben sich diese schnell wenn sie Wehrmacht Soldaten erblickten und wechselten die Seiten



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So eine Situation erlebten meine Männer und ich selbst als wir aus Riga heraus marschierten.
Es war der 6. August, wir hatten den Auftrag eine Brücke einzunehmen, dank der Aufklärung war bekannt, dass Rotarmisten die Brücke noch immer kontrollieren.
Schon von weitem haben wir die Stellung an der Brücke beschossen und näherten uns rasch.
Insgeheim freuten wir uns auf diesen Kampf und machten ein großes Feuerwerk.

Ich beobachtete für kurze Zeit die Brücke und dann geschah etwas was ich bisher in Russland noch nie erlebt habe.
Ein Rotarmist kroch aus der Stellung heraus, beide Hände hatte er oben und in der einen Hand hielt er einen Stock um den ein weißes Tuch gebunden war, es flatterte leicht im Wind.
Er hatte keine Waffe bei sich und sein Stahlhelm hatte er ebenfalls nicht mehr auf.
Sofort wurde das Feuer eingestellt, jedoch gab es noch zwei, drei Einschüsse um ihn herum im Boden, er zuckte dabei verständlicher Weise zusammen.

Wir kamen ebenfalls aus unserer Deckung heraus, hatten aber die Waffen noch auf ihn gerichtet
Plötzlich kamen alle Rotarmisten aus den Stellungen heraus mit erhobenen Händen.
Ich lief mit ein paar Kameraden zu demjenigen mit der Fahne hin, in einem gebrochenem Deutsch erklärte er mir, dass sie alles Esten seien und nicht gegen uns Kämpfen wollen sondern mit uns.

Ich teilte die Situation meinem Vorgesetzten mit der mir einige Lastwagen zum Abtransport schickte.
Bis zur Ankunft jener Lastwagen verweilten wir mit den Esten an der Brücke.
Sie alle waren sehr freundlich zu uns und waren heilfroh.
Dem Offizier der Truppe wünschte ich alles Gute als er in einen der Lastwagen einstieg.

Es war wohl der passendste Moment meinen Männern etwas für die Zukunft zu sagen, ich vertraute und wusste, dass meine Männer so etwas niemals tun werden aber es sollte ihnen nur noch einmal ins Gedächtnis gerufen werden.
Sie sollten es selbst niemals wagen zu desertieren und zum Feind überlaufen, die Strafe ist bekannt.

Die vielen Siegesmeldungen von der Ostfront und der allgemeine Siegestriumph der Wehrmacht brachte viele Menschen in den verbündeten Ländern, aber auch in den besetzen Ländern dazu sich freiwillig für die Wehrmacht zu melden.
Das Oberkommando stellte extra neue Divisionen auf, die nur aus diesen Freiwilligen bestanden
Die ersten Freiwilligen kamen aus Rumänien.
Bald folgten auch Freiwillige aus dem besiegten Belgien und Holland.



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General Steiner
12.09.06, 11:18
Wow da geht ja eine Rekrutierungs welle durch Europa!

Sehr schön erzählt die Sache mit der Brücke...

Preussenhusar
12.09.06, 11:31
Die Freiwilligenevents sind eine ausgezeichnete Sache !
Solange man es nicht übertreibt - wieviele werden denn rekrutiert ? In Bezug auch auf die momentane Manpower ?

PH

G'Kar
12.09.06, 11:37
Die Events kommen mir bekannt vor, sind die aus dem NFM?

Ansonsten - schöner AAR aus der Ich-Perspektive. :)

Admiral Yamamoto
12.09.06, 11:39
Die Events kommen mir bekannt vor, sind die aus dem NFM?

Ja, das habe ich mich auch schon gefragt!

Aber dieser AAR liest sich wirklich klasse!!

Fallschirmjäger
12.09.06, 12:30
Ich habe, denke ich vergessen zu sagen, dass ich mit dem NFM Mod spiele, verzeiht.
Ich spiele schon sehr lange mit diesem Mod und eigentlich nur noch, daher habe ich es wohl vergessen zu erwähnen.

Die extra Divisionen fallen nicht zu stark und zu zahlreich aus, sind Infanterie und Kavelerie Divisionen.
Meist "nur" drei davon....im nächsten Update oder auch im übernächsten erst, werde ich genauer von den freiwilligen Divisionen berichten

und nochmals Danke an die Leser, den dieser AAR gefällt, ihn gerne lesen und mit Spannung verfolgen. :prost:

Fallschirmjäger
14.09.06, 17:51
Es war eine Enttäuschung als wir hörten, dass wir an dieser Brücke bleiben mussten.
Erst hatten wir die Brücke kampflos einnehmen können und jetzt können wir nicht einmal weiter vorwärts gegen den Feind marschieren.
Man rechnete ja auch nicht mit Gegenangriffen, die Front rückte Tag für Tag weiter weg und die Russen bekamen an den meisten Abschnitten keine ordentliche Verteidigung zustande.

Also versuchten wir das beste aus der gewonnen Freizeit zu machen.
Unsere Extrarationen an Essen gingen ziemlich schnell zur Neige, was soll man auch schon groß tun.
Nach etwa 2 Tagen gegen Nachmittag bekamen wir per Funk die Meldung, dass ein Verband demnächst an uns vorbeikommen wird, der auf dem Weg zur Front ist.
Wir sollten lediglich informiert sein und sollten auch noch am selben Tag, wohl erst gegen Abend, Besuch von unserer Nachschubabteilung bekommen.

Gegen späten Nachmittag kam der Verband an unsere Brücke und fuhr mit eiligem Tempo an uns vorbei.
Es waren an die 20 Halbkettenfahrzeuge und noch 2 Lastwagen fuhren hinterher, diese zogen jeweils eine Kanone hinter sich her.


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Die Soldaten in den Fahrzeugen hatten gänzlich andere Uniformen an als wir, es waren natürlich deutsche Soldaten aber sie hatten andere Uniformen an.
Die Kolonne fuhr an uns vorbei und als ich die anderen Uniformen bemerkte, neigte ich mich zu meinem Kameraden hin, der mir zur Seite stand und sagte „Die Elite“.
Er zog die Augenbraun hoch und grinste leicht während er mir antwortete „Ja die Elite, die darf kämpfen“

Ich guckte ihnen noch eine Weile skeptisch hinterher, irgendwie hatten sie in mir ein komisches Gefühl hinterlassen, vielleicht deswegen was sie auf ihre Fahrzeuge geschrieben haben.
Aber was machte ich mir denn Gedanken, dies diente sicherlich der Moral.
Das selbe haben wir auch zur Genüge gemacht und machen es immer noch.

Einige Stunden Später kam dann auch unser angekündigter Nachschub.
Sie hatten alles dabei was wir brauchen.
Lebensmittel mit Extraportionen, Munition und sonstiges Zeug.
Aber worüber ich mich am meisten freute, nicht nur ich sondern alle meine Kameraden, war die Feldpost.
Ich hatte zuvor schon einen Brief von meiner geliebten Frau und meinem jüngsten Sohn bekommen und heute bekam ich einen Brief von meinem Ältesten aus Finnland.
Als der Nachschub komplett verladen war und sie wieder wegfuhren, setzte ich mich an den Rand der Straße und öffnete den Brief.

Ich grüße dich Vater...

Ich hoffe dir geht es gut und alles bei dir ist in bester Ordnung.

Vorab sollst du wissen es geht mir gut...den Umständen entsprechend gut.
Wie du ja weißt bin ich hier im Süden von Finnland stationiert und ich war am Angriff auf die Festungslinien, auf dem Weg nach Leningrad, beteiligt.
Ich möchte nicht, dass du dir zu große Sorgen um mich machst aber die Kämpfe hier sind sehr hart.
Überall Wälder in denen auch noch die Schützengräben und Bunker der Russen stehen.
Ist man erst mal im Kampf verliert man schnell den Überblick und rings herum um einen kracht es, explodiert es, schlagen die Kugeln ein, Bäume zerbersten und Menschen schreien.

Mein Zug war bei der zweiten Welle dabei...sie schickten uns in einen großes Waldgebiet...ich hätte nicht gedacht dort wieder lebend rauszukommen.
Ich habe die ganze Zeit die Nerven behalten, du kannst stolz auf mich sein Vater...

Ich habe einen russischen Bunker zusammen mit zwei Kameraden sprengen können...
Erst so hatten wir eine Schneise die uns zum Sieg führte.
Aber die Verteidigungslinien...es kommt eine nach der anderen...erobert man die eine Stellung beschießt einem die nächstgelegene Stellung schon.

Trotz dieser erschwerten Zustände haben wir es geschafft alles auszuschalten was uns der Russe entgegenwirft...und das war nicht gerade wenig.

Ich bekommen ab und zu mit, dass es bei eurer Front sehr gut laufen soll, es wäre doch wunderbar wenn wir uns bald wiedersehen werden...soweit voneinander entfernt sind wir auch nicht, vielleicht treffen wir uns bald in Leningrad.
Ich habe die Stadt schon gesehen...durch unsere Feldstecher können wir sie erblicken.
Es ist eine wirklich schöne Stadt, muss man den Russen lassen, jedoch feuert unsere Artillerie schon....besonders die finnische....

Hast du eigentlich was mit unsere Verbündeten zutun?
Also ich meine gibt es bei dir welche, die mit zusammen kämpfen? Ungarn? Rumänen?
Ich bin froh, dass wir hier oben zusammen mit den Finnen kämpfen.
Es sind einfach prima Kameraden und hier kämpfen wir wirklich Schulter an Schulter.

Ich würde dir gern mehr über meine Kämpfe berichten aber ich hab meist kaum eine Erinnerung an diese.
Ich erinnere mich noch an einen Kampf in einem Bunker, dieser ging bis tief unter die Erde und wir mussten mehrere Stockwerke hinunter um auch den letzten Winkel von den Russen zu befreien.
Wie viele Russen im Bunker waren....ich vermag es nicht zu sagen...sie kämpften sehr verzweifelt.
Meine Gruppe sprengte eine Seitentür weg und erstürmten dann den Bunker.
Die Kämpfe um die Bunkerräume waren meist zäh und langwierig...wenn wir nicht unseren Flammenwerfer oder Granaten einsetzen konnten.
Jedoch wenn wir sie einsetzen konnten wirkten sie wahre Wunder...
Ich bekam dabei auch irgendwann einige Splitter einer russischen Granate in den Oberam...ich bemerkte es erst nicht bis mich mein Offizier darauf aufmerksam machte und aus dem Kampfgeschehen herausschickte

Keine Sorge Vater die Wunde verheilt schon wieder und bin wieder einsatzfähig.
Bitte erzähl nichts Mutter davon, sie macht sich auch schon so Sorgen genug.
Bisher kam ich auch nur Mutter und dir einen Brief zu schreiben, falls du an unseren Panzerfahrer schreibst, sag ihm einen Gruß von mir, ich hoffe es geht ihm gut.
Ich habe dir noch ein Foto mit reingetan, auf dem siehst du wie wir den Feind unter Feuer nehmen. (zugegeben wir wirken etwas gelassen. Ich sitze am Mg mit dem Helm auf)

Mein Offizier ruft uns gerade wieder, wir rücken wieder aus.
Mal sehen was auf uns wartet..
Ich wünsche dir alles gute Vater und auf ein baldiges Wiedersehen....

In Liebe dein Sohn....


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Als ich den Brief fertig gelesen habe war ich teilweise erleichtert, es war mir klar, dass es dort oben Hart sein wird.
Ich packte den Brief wieder zusammen und stecke ihn in meine Tasche.
Es war mittlerweile Nacht geworden, ich bestimmte einen Wachposten und legte mich frühzeitig schlafen.

Fallschirmjäger
21.09.06, 22:10
Die geringe feindliche Truppenstärke hier im Norden erfordert es anscheinend nicht, dass wir von dieser Brücke abrücken.
Es vergingen die Tage vom 9. bis zum 20 August und in dieser guten Woche geschah nicht wirklich viel, jedenfalls bei uns
In all der Zeit hatte ich die Gelegenheit mir das Gebiet um die Brücke genauer anzuschauen.
Die Straße, die von der Brücke hin und weg führt ist befestigt und eine Landstraße von einem naheliegenden Waldstück führte zur Brücke.
Die Brücke selbst führte über einen kleineren Fluss und eine kleine Baracke stand direkt am Flussufer.
Weit und breit war kein Dorf in Reichweite geschweige denn eine Stadt, die nächst größere Stadt müsste so eine halbe Stunde entfernt sein.

Da die Infrastruktur in Russland teilweise ziemlich miserabel ist werden Pioniere ausgesandt um jene zu verbessern.
Auch bei uns kamen zweimal Pioniertrupps vorbei und verstärkten die Brücke und besserten die Mängel an der Straße aus.
Es kamen auch wie schon zuvor einige Kolonnen vorbei, auch sie hatten es extrem eilig und am 17. August kam wieder unser Nachschub.
Um der Langeweile zum Teil zu entgehen machte ich jeden Tag längere Rundgänge in diesem Gebiet, außer den schönen Anblick der Landschaft gaben diese Rundgänge auch nicht viel mehr her.
In der Baracke hatte sich unser Funker eingerichtet, wir verfolgten den Frontverlauf an der Ostfront und ganz besonders hier im Norden.
Wir bekamen täglich Meldungen rein über Ereignisse an der Front.

Die ersten Tage und die ersten Wochen des Augusts hatten es sprichwörtlich in sich.
So bekamen wir die Meldung, dass Anfang August der Angriff auf die Halbinsel Krim gestartet wurde und wenige Tage später war die Hafen und Festungsstadt Sevastopol
eingeschlossen.
Zeitgleich wurden die russischen Stellungen am Ost Ufer des Dnjepr durchbrochen und die Heeresgruppe Süd konnte ihren Vormarsch fortsetzen.
Die Erstürmung von Kiew sollten ungarische und rumänische Truppen übernehmen, die Stadt leistete heftigen Wiederstand aber dieser verging mit jedem Tag mehr.


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Aber auch der Norden der Front hatte eine Erfolgsmeldung.
Leningrad wurde eingeschlossen mitsamt einiger Städte und Dörfer die um Leningrad herum verteilt liegen.
Das Oberkommando rechnet damit, dass ungefähr 15 Divisionen in Leningrad eingegraben sind.
Man wird sie wohl etwas aushungern lassen und dann gegen die geschwächten Truppen vorgehen.


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Der bisher größte Sieg an der Ostfront war die Vernichtung des Weißrusslands Kessel mit seinen 70. Divisionen.
Nach tagelangen Abnutzungsgefechten waren die russischen Verbände geschwächt und abgekämpft.
Ihre Munition ging bei jedem Gefecht rasch zur Neige und mussten dann den Rückzug antreten.
Als dann der Kessel immer kleiner und kleiner wurde verschanzten sich die Reste der Sowjettruppen in und um die Stadt Bobraisk, hier erlebten sie dann die totale Niederlage.
Laut dem Funkverkehr gingen nur sehr wenige Russen in deutsche Gefangenschaft.


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Der August brachte aber auch den ersten Gegenangriff von den Russen.
Die russische Polarflotte schaffte es an die 15. Divisionen bei Murmansk landen zu lassen und schafften es die Stadt, den Hafen einzunehmen und weiter nach Süden vorzustoßen.
Die finnischen Truppen waren zu wenige um ernsthaften Wiederstand zu leisten, so ziemlich alle Truppen wurden bereits in den Süden verlegt.
In Ostpreußen wurden bereits Truppen zusammengezogen um den Norden Finnlands zu verstärken und um die Russen schließlich zurück ins Meer zu treiben.
Diese Gefahr bei Murmansk könnte die gesamte nördliche Front ins wanken bringen.


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Die Verstärkungen für Finnland sollten die Freiwilligen Verbände aus Holland und aus Belgien sein, in Finnland würden sie ihre Feuertaufe bekommen.


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Komischer Kunde
22.09.06, 15:38
Wie kann denn die Oberste Heeres Leitung auf einen solch fähigen Kommandanten verzichten und ihn stattdessen ein Brücke im mittlerweiligen Nirgendwo bewachen lassen!?

Vorwärts Soldat!

Fallschirmjäger
22.09.06, 16:34
Wie kann denn die Oberste Heeres Leitung auf einen solch fähigen Kommandanten verzichten und ihn stattdessen ein Brücke im mittlerweiligen Nirgendwo bewachen lassen!?

Vorwärts Soldat!

Er soll ja kein Rambo Mensch sein *gg*
und es gäbe dann sicher nur ein morz Gedränge an der Front ;) wenn alles hingeschickt wird.

In den nächsten Abschnitten wird unsere Hauptperson wohl etwas zurückstecken müssen, bei seinen Berichten.

An einem anderen Abschnitt der Front passierte so einiges, was nicht mit wenigen Zeilen beschrieben werden kann :eek:

Aber keine Sorge es wird noch sehr sehr viele Erlebnisberichte geben!

Fallschirmjäger
01.10.06, 04:35
Es muss der 28. August gewesen sein.
An einem späten Nachmittag saß ich wieder in der Baracke mit ein paar Kameraden und meinem Funker.
Ich saß in einer Ecke und stützte meinen Kopf mit meinem Arm ab, ich bin wohl eingenickt.
Erst als mein Kopf abrutschte bin ich vor Schreck aufgewacht
Mein Funker hatte mir einen Funkspruch aufgeschrieben, er hielt es nicht für nötig mich zu wecken, da die Meldung nicht von höchster Wichtigkeit war.

Persien ist Ende des Monats dem Achsenbündnis beigetreten, umgeben von Feinden schickte es sofort die Truppen aus den Kasernen um sich dem Kampf zu stellen.
Die Briten hatten schon die Gefahr gewittert und marschierten sehr rasch in Persien ein.
Sie besetzen jeden größeren Hafen und zerschmetterten jede noch so kleine Gegenwehr.
Die Perser hatten nur eine Chance und zwar sich in den sowjetischen Norden zu retten, hier standen keinerlei Truppen.


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Die Perser schafften es nach einigen Tagen die russische Grenze zu überwinden.
Sie erkämpften sich weite Teile von Kasachstan und waren wohl bereit ihr eigenes Land aufzugeben und den Kampf dort weiterzuführen.
Ein persischer Verband schaffte es doch tatsächlich die Ölfelder von Baku einzunehmen.
Sie wussten, dass sie ihre Stellungen wohl nicht lange halten würden und so machten sie verbrannte Erde, sie brachten die Ölproduktion für mehrere Wochen wenn nicht Monate zum erliegen.


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Jedoch brach nach diesen Ereignissen jeder Kontakt zu den Persern ab.
Zum Teil kamen noch rauschende und schier unverständliche Funksprüche aus den Hauptquartieren aber nach und nach verstummten auch diese.
Es kamen keine Antworten oder Berichte mehr, man hatte die Befürchtung das Persien bedingungslos kapituliert hat.
Das wurde durch die Briten wenige Tage später bestätigt.
Die Briten besetzen gesamt Persien.

Als ich den aufgeschriebenen Funkspruch durchlas, fielen mir ab und zu fast die Augen zu.
Ich muss unbedingt an die frische Luft.
Ganz unten auf dem Blatt Papier stand noch folgendes: ...

„Invasionsalarm an der Atlantik Küste
Britische Marine Einheiten landeten an kleineren Häfen südlich von Bordeaux.
Invasion wurde zurück ins Meer geworfen, zahlreiche Gefangene“

Ich legte das Blatt auf das Funkgerät und ging zur Tür raus, vor der Tür streckte ich mich erst mal durch und musste meine Augen noch zusammen kneifen.
In der Baracke ist es um einiges dunkler als hier draußen, wo die Sonne auf einen herabscheint.

Fallschirmjäger
01.10.06, 04:44
Ich vertrat mir meine Beine und lief etwas umher, wenig später sah ich einen Kübelwagen zu uns fahren, ich kam ihm entgegen.
Im Kübelwagen waren Gesandte vom Hauptquartier, sie überbrachten uns die Befehle die Brücke zu verlassen, alles mitzunehmen und zum nächstliegendem Dorf zu marschieren.
Dort warten Teile unserer restlichen Truppen mit denen wir dann per Lastwagen nach Opochka fahren.
In Opochka sollen wir ein paar Tage, werden wohl so 3 Tage sein, Rast machen und dann wird unserer Zug und unsere gesamte Einheit in die Nähe von Toropets verlegt.

Ich wusste das Opochka ein großer Knotenpunkt war, dort verliefen wichtige Nachschublinien, es gab große Nachschubdepots, größere Verbände sammelten sich immer wieder dort und es gab mehrere Flugfelder.
Was ich allerdings nicht wusste war wo dieses Toropets liegt.
Sonderlich große Gedanken machte ich mir auch nicht, ich wollte keine weitere Sekunde an dieser Brücke verweilen und machte uns in kürzerster Zeit Marsch bereit.
Gegen frühen Nachmittag marschierten wir los, auf der Straße zum nächsten Dorf.
Auf dem Weg dorthin gab es nicht sehr viel zu sehen, es kamen ab und zu Fahrzeuge der Wehrmacht vorbei und wir sahen Zivilisten die ebenfalls die Straße benützten.

In der Dämmerung kamen wir in dem Dorf an, dort trafen wir zusätzliche Truppen unserer Einheit und die Lastwagen die auf uns warteten.
Wir stiegen sofort auf die LKW’s auf und fuhren in Richtung Opochka los.


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Erst auf der Fahrt hatte ich Gelegenheit einen ausführlichen Blick auf die Karte zu werfen.
Mittlerweile war es dunkel geworden und ich musste die Taschenlampe benutzen, um etwas auf der Karte zu erkennen.

Die Stadt konnte ich zunächst nicht finden, ich vermutete sie hier irgendwo in der Nähe, vielleicht etwas weiter nördlich.
Ich studierte die Karte ganz genau, nach und nach richtete sich mein Blick immer weiter nach Osten...irgendwann las ich „Toropets“....diese Stadt lag um einiges im Osten von unserer Position.
Das war ein langer Weg...wir werden sicher eine Weile unterwegs sein.

Dort war die Front, wir werden wieder an die Front verlegt...endlich!
Ich hatte meinen Zeigefinger auf der Position wohin wir verlegt werden...ich bewegte ihn etwas weiter nach Osten....es waren nicht viele Kilometer....doch dann entdeckte ich etwas was mich doch sehr überraschte....
Moskau.

Fallschirmjäger
04.10.06, 03:30
Unser Marsch an die Front war nicht wirklich spektakulär, es war größtenteils Routine.
Wenn alles nach Plan läuft werden wir Ende September bei Toropets ankommen und dort Stellung beziehen.

Ein Verwandter arbeitete im Deutschen Nachrichtendienst und hatte so Zugang zu Informationen die wir hier erst um einiges später erfahren würden oder gar nicht.
Ich bat ihm schon zu Beginn des Krieges mich immer auf dem laufendem zu halten, nicht nur um zu wissen wie es um meine Familie bestellt ist, sondern auch um die Lage an anderen Frontabschnitten zu erfahren....das hängt genaugenommen zusammen.

Was allerdings in Nordafrika geschieht zog fast mein gesamtes Interesse auf sich.
Ende des Monats August waren die gesamten Truppen in Nordafrika bedroht.
Die Briten verlegten immer mehr Truppen an diesen Kriegsschauplatz und diesen Druck konnten die Achsenmächte nicht mehr länger standhalten.
Die Deutschen erkannten das und waren unter keinen Umständen bereit das Afrikakorps zu opfern.
Jedoch fehlte es der deutschen Marine an genügend Transportschiffen im Mittelmeer und somit war eine Evakuierung der Truppen ohne jede große Hoffnung.
Deswegen wandte man sich an die Italiener und schlug vor Afrika komplett zu räumen und deren Marine dafür zu benützen.
Die Italiener weigerten sich vehement ihre Truppen aus Afrika nach Europa zu schiffen und waren bereit bis zum letzten Mann zu kämpfen.
Sie hatten den Großteil ihrer Armee in Afrika und dennoch wurden sie dem britischen Löwen zum Fraß vorgeworfen.

Das italienische Oberkommando kam nicht zur Einsicht, aber nur wegen dieser Sturköpfigkeit sollten nicht so viele erfahrene Soldaten geopfert werden.
So entschied man sich für einen gewagten Schritt.
Die Wehrmacht schickte unter strengster Geheimhaltung eine Kommandoeinheit nach Rom.
Dieses Kommando umfasste um die 100 höchsterfahrenen Soldaten.
Sie sollten das Gebäude des Oberkommandos stürmen, während dort gerade eine Besprechung stattfindet, bei der alle führenden Kräfte anwesend sein werden.
Einige Offiziere werden ausgeschaltet und durch diesen Akt soll der Oberbefehl über alle italienischen Truppen an sich gerissen werden.


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In dem Viertel vom Oberkommando kam es zu Kämpfen zwischen den deutschen Soldaten und den italienischen Wachsoldaten, jedoch war der Überraschungsmoment ganz klar auf Seiten der Deutschen.
Es wurde ziemlich viel verwüstet, besonders das Hauptgebäude vom Oberkommando.
Die Operationen glückte, die einzigen Opfer waren italienische Wachsoldaten und die unangenehmen Offiziere, die in ihren Büros und in anderen Räumen vom Hauptgebäude ausgeschaltet wurden.
Nun hatten die Italiener keine direkte Kontrolle mehr über ihr Militär und die Wehrmacht zog die Zügel sehr streng an.
Alle Entscheidungen über das italienische Militär wurden nun in Berlin getroffen, Italien war praktisch eine Marionette geworden die dem Willen der Obersten Heeresleitung ausgeliefert ist....auf Gedeih und Verderb

Sofort wurden Maßnahmen ergriffen für die Operation „Meeressturm“, die zur Rettung der Afrika Truppen eingeleitet wurde.

Es waren insgesamt an die 40 Divisionen in Afrika, mit all den Menschen, dem Material und der Ausrüstung die es zu retten galt, würde das ein Kraftakt unglaublichen Ausmaßes werden.
Aus Italienern, Franzosen und Deutschen bestanden diese 40 Divisionen.
Falls es nicht gelingen sollte, wäre das eine Niederlage für die Achse deren Ausmaße noch weitaus schlimmere Züge nach sich ziehen könnte.

Fallschirmjäger
09.10.06, 17:59
Meeressturm (Wir verlassen Afrika)

Der Plan für die Operation Meeressturm sah wie folgt aus.
Es sollten im westlichen Mittelmeer Schiffsrouten aufgestellt werden auf denen die Transporter zwischen Europa und Afrika hin und her fahren.
Begleitschiffe sollten diese Transporter sichern und die Luftwaffe sollte den Luftraum freihalten und eventuell in den Seekampf eingreifen.
Die Häfen für die Evakuierung waren in Europa an der gesamten westlichen Mittelmeerküste verteilt.
Der sizilianische Hafen Palermo, er liegt am nächsten von Tunis und so wären die Schiffe am kürzesten der Gefahr auf See ausgesetzt.
Genua und Marseille waren zwar etwas weiter entfernt aber um einiges sicherer als Palermo.
In Afrika sollte es jeder Hafen der nur noch etwas in Betrieb war benutzt werden.
Die Häfen von Algier und Tunis haben die größte Bedeutung.

Die Maßnahmen waren sehr drastisch.
Für die Sicherheit der Schiffe zu sorgen wurden die Reste der zusammengeschossenen italienischen Marine in einen Flottenverband zusammengesetzt.
Sie bestand aus mehreren Zerstörern, einigen Kreuzern und zwei Schlachtschiffen.
Die wenigen französischen Schiffe dienten als Aufklärer oder übernahmen den Geleitschutz für kleinere Transporte.
Die Luftwaffe der Franzosen und der Italiener wurde komplett in den Mittelmeerraum beordert und wird fortan Tag und Nacht Einsätze fliegen und die britischen Schiffe attackieren.
Schlussendlich werden alle Truppen aufgerufen zu den Häfen von Algier oder Tunis aufzubrechen, es soll allerdings ein kämpfender Rückzug sein um Zeit zu gewinnen.

Durch all das erhofft man sich, die Rettung der vielen vielen Leben, doch die Briten bekamen schnell Wind davon was wir vorhatten.

Die Briten waren fest entschlossen so schnell wie möglich Afrika komplett zu erobern und die Truppen der Achse zu vernichten.
Sie starteten eine Offensive und konnten Tripoli einkesseln und rückten zeitgleich weiter ins Innere von Tunesien vor.
Es drohte bereits jetzt, dass die Operation Meeressturm scheitert.

Alle verbliebenden Truppen in Tripoli wurden angewiesen aus dem Kessel auszubrechen und nach Tunesien vorzurücken.
Der Ausbruchversuch begann am 27. August.
In Tunesien wurden Truppen zusammengezogen die den Kessel von der anderen Seite her sprengen sollten.
Die Zeit arbeitete gegen uns.


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Am 1. September konnte der Kessel aufgesprengt werden.
In den ersten Stunden des Angriffes zeichneten sich schon die ersten Durchbrüche an.
Die einstige Festung und der Nachschub Hafen der Italiener musste aufgegeben werden.
In den Folgenden Tagen zerschmetterte man die britischen Verbände, die zwischen Sfax und Tripoli standen.


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Man hatte dadurch ein sehr kleines Zeitfenster zur Flucht.
Mit rasantem Tempo floh man vor den nachrückenden Verbänden der Engländer.

Weiter nördlich an der Grenze von Algerien und Tunesien konnte man die Briten stoppen und ein paar Kilometer wieder zurückdrängen.
Zum Glück wussten die Briten nicht um unsere tatsächliche Stärke bescheid und so warteten sie zunächst ab, obwohl sie mit ihrer Armee mit vollem Einsatz kaum Probleme gehabt hätten.

In Tunis legten schon die ersten Schiffe an und begannen Truppen nach Europa zu bringen.
Jedoch brachte das sehr schnell die Briten auf den Plan, die ihre Flotte vor Tunis platzierten und somit konnten keine Schiffe mehr anlegen.
Nun ist der rettende Hafen dahin und der nächste ist etliche Kilometer weit weg.


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In ganz Tunesien gibt es heftige Abwehrkämpfe, die Briten setzen alles daran uns in Tunesien festzunageln und wir versuchen alles um aus Tunesien abzuhauen.
Am 7. September wird das verlassene Tripoli eingenommen.

Generalfeldmars
10.10.06, 02:42
Schönes Update bei meinem Lieblings-AAR.

Fallschirmjäger
11.10.06, 19:39
Der Großteil des Deutschen Afrikakorps sitzt im Süden von Tunesien fest, wo es zuvor die Briten zum Teil verjagte.
Oberbefehlshaber Rommel hielt am 11. September gegen mehrere Angriffe die Stellungen und blockierte somit den Weg für die Briten.
Die Italiener verteidigten sich währenddessen tapfer und erfolgreich gegen Angriffe Seitens der Briten, dies verschaffte Zeit von unschätzbarem Wert.
Da Rommel alles abwehrte was die Briten ihm entgegenwarfen, mussten sie einen langen Umweg machen um ihre Truppen in Westtunesien zu versorgen und zu verstärken.
Doch bevor eine größere Niederlage passiert, ordnete er den Rückzug nach Richtung Norden an und wieder mussten sich Rommels Truppen ihren Weg freikämpfen.


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Der britische Angriff einen Tag später lief ins Leere.
Rommel gelang es noch eine Umschließung von Tunis zu verhindern, die Verluste der Alliierten stiegen und mussten ihr Vorhaben, zum einkesseln von Tunis, einstellen.
Zusammen mit einigen Verbänden aus Italien gelang es einzelne britische Einheiten von der Hauptstreitmacht zu trennen und dann zu vernichten.
So stiegen die Verluste der Briten immer mehr und es entwickelte sich die Lage zu Gunsten der Achse.
Es schafften immer noch Schiffe nach Tunis, zwar vereinzelt aber sie schafften es durch die Blockade der Briten und brachten mehrere italienische Verbände nach Marseille

Am 15. September geriet Tunis aber mehr und mehr in Bedrängnis und die Artillerie der Feinde erreichte schon den Hafen, eine sichere Evakuierung war nicht mehr länger gewährleistet.
Die letzten Schiffe legten vom Hafen in Tunis ab während dieser in Flammen stand und immer mehr Granaten einschlugen.
Jene Truppen, die hofften in Tunis gerettet zu werden mussten nun in die komplett andere Richtung, der neue Hafen wo sie alle evakuiert werden sollten war nun Algier.

Rommel sprengte regelrecht einen Korridor in die britische Verteidigungslinie, durch diesen Korridor ermöglichte er es den restlichen Truppen hindurchzuschlüpfen und nach Algerien zu flüchten.
Die Briten konnten diese Lücke zwar schnell wieder schließen, doch schafften es genügend Italiener und dem gesamten Deutschen Afrika Korps die Flucht.
Die Truppen, die in Tunis verweilten konnten den Feind binden, die Briten feuerten von der See und von Land auf die Stadt.
Die Stadt wurde, nachdem man einen großen Angriff abgewehrt hatte, geräumt da sie keinen strategischen Wert mehr hatte.
Jene Soldaten flohen nach Norden und dann an der Küste entlang nach Westen.
Diese Pforte war zum Zeitpunkt noch sicher und man konnte sehr rasch vorwärts kommen.
Eine kleine französische Garnison verschanzte sich weiterhin in Tunis und leistete erbitterten Wiederstand.

Tunesien war zum größten Teil verloren, bis auf der Hauptstadt Tunis, kleinere Städte an der Küste und der Norden des Landes, sonst war alles unter Alliierter Kontrolle.
Es gab auch keine Hoffnung Tunesien wieder zurückzuerobern, was hätte es für einen Sinn gehabt.
Die Kämpfe in Tunesien gingen zu Ende, nun begannen die Kämpfe in Algerien

Fallschirmjäger
13.10.06, 15:39
Bisher konnten nicht viele Truppen aus Nordafrika gerettet werden, nur italienische Einheiten konnten in Tunis verschifft werden.
Die Royal Navy blockierte jeden größeren Hafen in Tunesien und selbst Sizilien wurde unter eine Blockade gestellt.
Kein Schiff der Achse würde sich mehr in die Nähe wagen, man zog sich in die derweil noch sicheren Gewässer des westlichen Mittelmeers zurück.
Man hatte aber bereits jetzt Erfolge erringen können, indem man dem eisernen Griff der Briten lockern konnte.

Im westlichen Mittelmeer hatte man die absolute Lufthoheit und jedes feindliche Flugzeug oder Schiff setzte sich hier enormen Gefahren aus.


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Unsere Flotte fuhr jetzt nur noch zwischen Marseille und Algier hin und her und nahm jedes Mal so viele Truppen wie möglich mit.
Bereits jetzt strömten jeden Tag hunderte von Soldaten nach Algier rein mit der Hoffnung sie würden sofort ein Schiff bekommen, dass sie in Richtung Heimat bringt.
Doch man musste warten bis man an der Reihe war und bevor sich die Soldaten in der Stadt auf den Füßen rumtreten schickte man einige wieder aus der Stadt zum Kämpfen um die anderen kämpfenden Verbände zu unterstützen.

Um den Strom der Soldaten zu den Häfen mit all ihrer Ausrüstung etwas abzuschwächen und die Schifftransporter etwas zu entlasten, errichtete man kleine Flugfelder mitten in der Wüste.
So konnte man die Verwundeten und Material bereits wegschaffen, es gelang manchmal auch komplette Einheiten auszufliegen.


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Zu See wurden die Schiffsrouten von den Flugzeugstaffeln geschützt.
Die Flugzeuge operierten größtenteils von französischen Flughäfen aus, einige starteten auch von Sardinien.
Natürlich versuchten die Briten auch hier die Evakuierung zu verhindern und schickten ihre Flotte ins westliche Mittelmeer um auch bei Algier eine Blockade zu errichten.
Sie waren fest entschlossen und siegesgewiss, doch genau dieses Denken brachte ihnen eine so gewaltige Niederlage.
Zu Land wollten sie mit aller Gewalt vorrücken was ihnen nur unnötige Verluste brachte und zu See wollten sie ebenfalls mit aller Gewalt den Sieg.

Am 19. September 1941 bekam ihre Euphorie einen heftigen Dämpfer.
Der erste Flottenverband drang in das westliche Mittelmeer ein, südlich von Sardinien
Sofort stürzten sich unsere Flugzeuge auf die Schiffe und verwickelte den Verband in ein mehrstündiges Gefecht.
Die Schiffe wurden getrennt in kleinere Gruppen und wurden Stück für Stück auseinander genommen, man merkte dass die Briten überrascht waren von der Heftigkeit des Angriffs.
Sie hatten sich höchstens auf kleinere Flotten eingestellt sowie bei Tunesien.
Der einzige Flugzeugträger in dem britischen Verband versuchte schon bald all seine Flugzeuge in den Himmel zu bringen.
Jedoch gestaltete sich das Starten schwierig, da das Flugdeck ständig mit Mg Salven eingedeckt wurde und entweder stürzten die britischen Flugzeuge kurz nach ihrem Start ins Meer oder sie wurden noch auf dem Deck zerstört.
Während verhindert wurde, dass nur ein einziges Flugzeug erfolgreich starten konnte, fielen immer mehr Bomben auf den Träger.
Die Matrosen versuchten noch den Fliegern zu entfliehen doch der Beschuss war zu schwer.
In den Abendstunden wurde der britischer Flugzeugträger mehrfach von Bomben und Torpedos getroffen, dieser brannte schließlich aus und sank.

Der Träger sank nur äußerst langsam, in der Zeit des langsamen Untergangs flogen vereinzelt noch Stukas über das Gebiet und feuerten einige Salven ins Wasser, in dem die Matrosen die bis dahin überlebt haben umhertrieben.



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Die Royal Navy zog sich daraufhin rasch zurück, kam allerdings mit umso mehr Schiffen wieder.
In den nächsten Tagen kamen immer mehr Schiffe und die Kämpfe, in denen sich die Flugzeuge Todesmutig auf die Schiffe stürzten wurden immer heftiger.
Die Kämpfe gestalteten sich meistens so, dass britische Schiffverbände durch die See zogen und dabei von mehreren Staffeln beschossen wurden.
Etliche britische Schiffe wurden versenkt während nur wenige Flugzeuge abgeschossen wurden.


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Am 30. September 1941 fällt Tunis entgültig.
Damit ist Tunesien im Ganzen gefallen und die Briten werden wohl jetzt eine letzte Offensive starten.

gulaschkoenig
13.10.06, 15:44
Träger hui, Tunis pfui ^^

Fallschirmjäger
15.10.06, 22:46
Der Abtransport von Soldaten aus Algier schritt unaufhörlich weiter.
Man beeilte sich, da man nicht wusste wie lang es noch so sicher war wie jetzt auf hoher See.
An der Front lieferte man sich jetzt ausschließlich nur noch Hinhaltegefechte.
Man rückte nach und nach zurück und die meisten Einheiten flohen bereits nach Algier.


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Man versenkte zwar jeden Tag mehrere Schiff der Engländer aber es schien als wurde dies keine Wirkung zeigen.
Immer mehr Schiffe kamen und bald kam man nicht mehr hinterher mit dem Versenken.
Die Massen an Alliierten Schiffen verzögerte auch den Transport von unseren Soldaten, weil man die Transporter nicht mitten durch die Gefechte schicken wollte.
Vorsicht schön und gut man hatte aber nicht die Zeit und so riskierte man es und schickte stellenweise die Transporter mitsamt ihrer Begleitschiffe direkt durch die Gefechte wenn es nicht anders möglich war.

Erstaunlicher Weise ging kein Transportschiff von uns verloren, die Royal Navy hatte genug mit den vielen Fliegern zu tun.
Bei einem besonders heftigen Gefecht verloren die Engländer fast ihren gesamten Flottenverband.
Gerade als unsere Flotte auf dem Rückweg von Algier war, hängte sich die feindliche Flotte dahinter und veranstaltete eine Hetzjagd.
Sofort eilten Staffeln aus allen Richtungen herbei, es war fast als hätte man in ein Wespennest gestochen.
Unsere Piloten wurden zunehmend waghalsiger und flogen nur einige Meter über den Meeresspiegel um dem Flak Feuer zu entgehen, so flogen sie auch immer wieder zwischen den Schiffen hindurch.
Die Royal Navy war mit 3 Flugzeugträgern, 5 Schlachtschiffen, circa 15 Kreuzern und zahlreichen kleineren Zerstörern unterwegs.


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Die Flugzeugträger konnten ihre Flieger nicht starten, da die Flugzeuge und die Landebahnen oberste Priorität bei den Stukas und Marinebombern hatten und so brannten die Flugzeugträger zuerst.
Diese Schlacht schien ewig zu dauern, da die Briten nicht aufgaben und sich nicht abschütteln lassen wollten.
Sie feuerten aus allen Rohren, es schien als würden sie wahllos um sich schlagen in der Hoffnung überhaupt etwas zu treffen, tatsächlich konnten sie drei italienische Kreuzer versenken.
Allerdings gelang es unserer Flotte dann die Flucht doch noch und die Engländer wurden restlos von der Luftwaffe zerrissen.
Sie wurden solang beschossen und verfolgt bis kein Schiff mehr heil war und bis das letzte Schiff gesunken war.
Das letzte Schiff sank nördlich von Sizilien.
Es war ein Schlachtschiff, nachdem mehrere Bomben auf Deck einschlugen und zwei Torpedos die Schiffsschrauben zerstörten, war es zunächst bloß bewegungsunfähig.
Die Besatzung versuchte sich noch verzweifelt mit ihren Flugabwehrkanonen gegen die Flugzeuge zu verteidigen.
Zum Finalen Schlag holten zwei deutsche Flieger aus.
Sie flogen nur knapp über dem Meeresspiegel direkt auf das britische Schlachtschiff zu.
Einzelne Salven vom Schiff kamen den Piloten entgegen aber sie hielten ihr Ziel im Fadenkreuz.
Als sie nahe genug herangeflogen waren klinkten sie ihre Torpedos aus und drehten ab, wenig später explodierte die Mitte des Schlachtschiff, welches kurz darauf sank.


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Trotz dieser Verluste gaben die Briten nicht auf und schickten weiterhin Schiffe.
Dem Oberkommando war klar, das man solch einem Druck auf die Dauer nicht aushalten konnte, besonders wenn bald Algerien verloren geht.
Auf dem Festland nämlich gab es jetzt nur noch Rückzug und die Transporter kamen nicht mehr nach genügend Soldaten und Material wegzuschaffen.

Die Luftwaffe half den Truppen die auf dem Rückzug waren und griff immer wieder britische Panzerkolonnen an, da man auch über Nord – Algerien die absoluten Lufthoheit hatte konnten unsere Flugzeuge ungestört handeln.


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Fallschirmjäger
17.10.06, 15:37
Am 12. Oktober 1941 rücken Alliierte Streitkräfte in die Vororte von Algier ein, schon zuvor haben sie mit Langstreckenartillerie das Feuer auf den Hafen eröffnet.
Doch diesmal konnte man nicht einfach einen anderen Hafen bestimmen zu dem man nun flüchten sollte wie bei Tunis, es gab schlichtweg keinen anderen Hafen der in Frage käme.

Das Deutsche Afrikakorps startete noch einige Gegenangriffe, welche auch recht erfolgreich verliefen, zog sich dann aber doch nach Algier zurück.


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Sie waren jetzt an der Reihe endlich evakuiert zu werden, mit all ihrem Material, mit all den Panzern und was sie noch mit sich führten wurden sie auf die Schiffe verladen und nach Marseille gebracht.

Die englischen Angriffspitzen umgangen Algier in einem großen Bogen und wollten anscheinend verhindern, dass jemand noch aus der Stadt fliehen kann.
Die Gegenwehr war für die Briten unerwartet stark und so gelang ihnen eine komplette Umkreisung, erst als immer weniger unserer Truppen in Afrika waren.

Bis zum 14. Oktober gelang es fast allen Soldaten der Achse der Rückzug über das Mittelmeer nach Frankreich.
Die einzigen die es nicht schafften war die französische Garnison, die in Tunis sich verschanzte bis zum Schluss, französische Einheiten, die in Marokko blieben und ein italienischer Verband der bis zum Ende im algerischen Gebirge kämpfte.
Die Italiener im Gebirge führten einige Wochen eine Art Guerilla Kampf gegen die Briten, zum Teil bekamen sie Nachschub aus der Luft, sofern dies noch möglich war.
Ihre Absichten waren sich bis zur marokkanischen Küste durchzuschlagen um dort eventuell doch noch nach Europa zu kommen, jedoch wurden sie in einem Gefecht in der Nähe von Oran überrannt.

Das letzte Schiff verlässt in der Abenddämmerung, des 14. Oktobers, den Hafen von Algier.


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Algier war komplett leergeräumt und zwei Tage später marschierten die Briten ein.
Sie eroberten eine Geisterstadt die in Trümmern lag, überall lag Geröll herum und zerstörte Ausrüstung bzw. die zurückgelassen wurde.
Im Hafen sind einige Transportschiffe auf Grund gelaufen und zieren nun das Hafenbild von Algier.

Die Operation Meeressturm war ein voller Erfolg.
Viele Briten verloren ihr Leben bei der Jagd quer durch die Wüste, einige Divisionen von ihnen mussten aufgelöst werden, da ihre Verluste zu hoch waren.

Sie waren mit ihren Kräften unseren zwar immer noch teilweise überlegen, doch nicht mehr so stark wie zwei Monate zuvor.
Die Angriffe der Alliierten trafen entweder eine harte Gegenwehr oder sie verliefen ins Leere....versandeten sprichwörtlich.
Ihre Marine hatte genau so hohe Verluste, Dutzende von Schiffen liegen auf dem Meeresboden und das alles nur, dass sie jetzt gesamt Nordafrika kontrollieren....was für ein Preis.
Die britischen Seestreitkräfte haben ihre größte Niederlage in diesem Krieg erlebt und wurden deutlich geschwächt im Mittelmeer.
Sie bekamen enormen Respekt vor der Luftwaffe und wagten es nun nicht sich nur in die Nähe der Küsten zu wagen, sie fürchteten sie könnten damit die Piloten wieder aufschrecken.

Wir hingegen konnten das gesamte Deutsche Afrikakorps retten, einige französische Divisionen und massig an italienischen Infanterie und Panzerdivisionen.
Man fürchtet nun allerdings, dass die Briten mit ihren massig frei gewordenen Truppen bald eine Landung in Europa versuchen werden.
Man erwartet sie am ehesten in Südfrankreich oder in Süditalien bzw. auf Sizilien.
Daher werden die geretteten italienischen Soldaten allesamt ins Heimatland geschickt um sich dort erstens von den Strapazen zu erholen und zweitens die Küsten zu sichern.
Die französischen Divisionen verstärken die ohnehin schon starken Küstenverteidigungen in ihrem Land.
Das Deutsche Afrikakorps wird zuerst in die Alpen beordert um dort aufgefrischt zu werden und eine kleine Erholpause zu bekommen, wohin es sie danach verschlägt ist noch ungewiss....vielleicht werden sie nach Frankreich geschickt oder auf den Balkan....was natürlich auch sein kann ist, dass sie mit ihrer Erfahrung nach Russland geschickt werden, aber was wollen Soldaten die, die ganze Zeit in der Wüste gekämpft haben jetzt in Russland?

Die Luftwaffe, welche zuvor so heldenhaft die Transporte sicherte, konzentriert sich jetzt nur noch ausschließlich auf die Sicherung und Verteidigung der Mittelmeerküsten von Frankreich und Italien.

Fallschirmjäger
26.10.06, 00:38
Zurück nach Russland

Als die letzten Schiffe Afrika verließen, kamen wir in einem Dorf vor Toropets an.
Am 13. Oktober 1941 machten wir in diesem Dorf noch einmal Rast.
Man spürte bereits, dass der Herbst da ist und hier in Russland verwandelt sich der Boden sehr schnell vom festen Untergrund zu Schlamm.
Es ist jeden Tag wolkenverhangen und so gut wie jeden Tag regnet es.

Das Dorf wurde vollständig von der Armee in Besitz genommen, anscheinend kampflos, keine Zeichen von Kämpfen...aber auch kein Anzeichen von Zivilisten.
Dafür wimmelte es von Wehrmachtssoldaten, die alle irgendwelche Befehle und Anweisungen hatten.
Der örtliche Kommandant hatte seinen Stab und seine Verwaltung in dem Wirtshaus des Dorfes.
Ich begab mich sofort ins Wirtshaus um mit dem Kommandanten alles abzuklären, dass ich und meine Kameraden bald möglichst weiter können.
Als ich zu ihm kam hatte er gerade noch eine Besprechung er bot es mir an mich an den Tisch zu setzen, ich zog es aber vor stehen zu bleiben.
Ich konnte das Gespräch des Kommandanten mit seinen Offizieren nicht genau verfolgen, da die lange Reise und die darausfolgende Müdigkeit meine Konzentration nicht wirklich förderte.
Allerdings konnte ich in den Gesichtern der Runde ein großes Maß an Besorgnis entnehmen.
Nach etwa 5 Minuten verließen die Offiziere den Raum und der Kommandant hatte nun endlich Zeit für mich.
Er unterrichtete mich über mein Einsatzgebiet, es liegt einige Kilometer vor Toropets auf einer weiten Ebene zwischen Wäldern.
Wir sollen uns dort eingraben und eine Art Stützpunkt errichten um das Gebiet zu sichern und besser zu kontrollieren.

Nach diesem Gespräch fragte ich ihn noch nach weiteren Informationen die unter Umständen nützlich seien könnten, er wies mich jedoch ab und drängte mich aufzubrechen.

Ich verlies das Wirtshaus, es hatte wieder angefangen zu regnen.
Draußen warteten einige meiner Männer auf mich, ich erzählte ihnen dasselbe wie zuvor der Kommandant mir erzählte.
Wir konnten nach kurzer Zeit uns auf den Weg machen
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unseren Bestimmungsort, die Ausrüstung wurde von den Lastwagen genommen und ich schickte kleine Patrouillen los um mir genauere Informationen über das Gebiet zu beschaffen.

Die Lastwagen fuhren noch einmal zum Stützpunkt zurück und brachten uns zusätzlichen Nachschub, dann verließen sie uns wieder.
Wir machten uns sofort daran Schützengräben und mehrere Unterstände auszuheben, hierbei waren wir sehr gründlich.
Nach zwei vollen Arbeitstagen in denen wir ununterbrochen daran schafften unsere Stellung zu festigen, nahm sie langsam Gestalt an.
Ein verzweigtes Grabensystem mit mehreren tiefen Unterständen...wir richteten uns darauf ein eine längere Zeit hier zubleiben, da die Wehrmacht an der Nordfront speziell in diesem Gebiet keine Offensiven mehr durchführen wird und in die Defensive geht.


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Unsere Stellung war bald fertig und voll ausgebaut, jeden Tag wurde eine Gruppe ausgewählt die weiter an der Stellung arbeitet und sie in Stand hält.
Am 16. Oktober 1941 kamen zwei Lastwagen, die uns zwei Panzerabwehrkanonen brachten.
Der Fahrer erzählte mir, dass vor ein paar Stunden der Angriff auf Leningrad begonnen hat, die Vorstädte Leningrads sind allem Anschein schon in deutsche Hand gefallen.
Die Russen bereiten sich jetzt auf einen Stadtkampf vor und die Finnen marschieren von Norden her gegen die russischen Stellungen.

Die Kanonen wurden jeweils an die äußersten Punkte der Stellung gebracht, hier sorgte man noch dafür, dass die Besatzungen ausreichend Schutz hatten.
Es muss kurz vor Mitternacht gewesen sein als ich durch die Gräben lief und mich mein Funker in seinen Unterstand rief.
Er stellte die Lautstärke des Funkgeräts lauter und was wir dann hörten machte uns allen sehr große Sorgen.
Der Funkspruch kam von einer Einheit die ungefähr 20 Kilometer weiter südlich von uns stationiert war.
Der Funker am anderen Ende schrie in seinen Hörer um den Lärm von den einschlagenden Granaten und dem Gewehr/Maschinengewehr Feuer zu übertönen

„Ich melde mehrere russische Angriffe auf die gesamte Front....die ersten Wellen konnten zurückgeschlagen werden....jetzt zahlreiche Durchbrüche auf ganzer Linie....“

dann hörte man eine Weile nur noch den Lärm und ein Rauschen.....nachdem man einige Schüsse aus einer MP hörte kam der Soldat zurück ans Funkgerät.

„...die Russen überrennen uns *rausch* wir können sie nicht länger aufhalten die Russen sind keine 50 Meter von hier entfernt..........sie kommen *knarz*

Wir hörten dann nur noch einzelne meist unverständliche Worte bevor die Verbindung total abriss.
Ähnliche Funksprüche meldeten in etwa die selbe Situation 40 Kilometer nördlich von uns und an der Grenze zu Finnland wurde ebenfalls ein russischer Durchbruch gemeldet.
Wir standen hier nicht weit weg von der Front und die Russen haben anscheinend eine Offensive gestartet, die bisher an drei Stellen Erfolg hat...wir bereiteten uns vor, dass auch bald hier die ersten Russen vorbeikommen.
Ich schickte sofort einen Soldaten nach draußen, er soll den übrigen Kameraden sagen, sie sollen in Kampfbereitschaft sein.
Es wäre sogar möglich, dass wir eingeschlossen werden falls die Angriffe nördlich und südlich weiter voranschreiten.


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Die Angriffe seitens der Russen sollen wohl eine Entlastung für die Truppen in Leningrad sein.
In Leningrad wird ein Haus nach dem anderen eingenommen, man weiß nicht wie lang die Kämpfe noch dauern werden und man weiß nicht ob die Verteidigung an den drei bedrohten Abschnitten der Nordfront halten werden, denn falls die Russen weit genug vordringen bricht dann womöglich der Angriff auf Leningrad zusammen und das hätte gravierende Folgen für die Nordfront.

Managarm
26.10.06, 01:30
Ein weiterhin sehr spannender und außergewöhnlich realitätsnaher (soweit Wir das beurteilen können) geschriebener Bericht.
Wir freuen Uns jetzt schon auf die Fortführung dessen, werter Fallschirmjäger.
:prost:

Komischer Kunde
26.10.06, 11:45
Irgendwie bewerte ich immer die gleichen Leute :/ Freiwillige vor für eine Bewertung, damit ich dem Falli dieses Topics eine positive Rep geben kann

:rolleyes:

Jedenfalls wieder ein gelungener Beitrag des Fallschirmjägers!

:prost:

General Steiner
26.10.06, 13:52
Hier KK! Ich machs - ich opfer mich fürs Forum! :D

@Topic

Wieder ein Wunder schöne Post werter Falschirmjäger!

Fallschirmjäger
26.10.06, 15:08
Danke vielen vielen Dank =)

*verneig*

freue mich immer auf Beiträge und Rückmeldungen von eurer Seite

Fallschirmjäger
01.11.06, 18:40
Am Morgen des 19. Oktobers endete mein Wachdienst.
Die Nacht war so kalt gewesen, dass ich mich am liebsten nicht von meinem Wachposten hätte wegbewegen wollen.
Ich war ziemlich übermüdet und durchgefroren, meine Augen brannten.
Es war neblig an diesem Morgen, ich wartete noch an meinem Posten bis meine Ablösung endlich kam und machte mich dann auf den Weg zu meinem Unterstand um endlich etwas Schlaf zu bekommen und um mich aufzuwärmen.

Als ich den Grabengang durchlief im Halbschlaf, hörte ich eines unserer Mg42 rattern.
Ich dreht mich sofort um aber konnte nur den leeren Gang sehen und rannte vorwärts bis zum Mg Nest.
Ein Blick über die Schulter des Soldaten am Maschinengewehr zeigte es mir....
Die Russen kommen durch den Nebel in großer Zahl auf uns zu.
Das Mg Feuer hatte bereits all meine Soldaten wachgerüttelt und sie waren entweder schon auf ihren Posten oder rannten dorthin um den Kampf aufzunehmen.
Bald feuerten auch unsere anderen Mg Nester auf die Russen.
Sie kamen ohne Artillerie Feuer, dass sie unterstützt hätte sondern rannten Welle um Welle gegen unsere Stellung.
Wir hielten sie auf Distanz was ziemlich schwierig war, da wir sie erst sehen konnten wenn sie aus dem Nebel herausliefen.
Nach der dritten Welle merkte ich, dass die Russen sich hier übernommen hatten, sie haben wohl gedacht sie könnten diese Stellung ohne große Mühe überrennen, wie sie es vor 3 Tagen bei unseren Kameraden gemacht haben.

Die fünfte Welle war auch zugleich die letzte.
Als die russischen Soldaten der fünften Welle merkten, dass es zwecklos war weiter zu kämpfen ergriffen sie die Flucht und rannten zurück in den Schutz des Nebels, wir beschossen sie natürlich auf ihrem Rückzug doch dann geschah etwas was mich verwirrte.
Die Rotarmisten verschwanden nach und nach im Schleier des Nebels und plötzlich hörte man Mg Feuer aus mehreren Richtungen, wir hatten aber bereits jegliches Feuer eingestellt.

Nachdem das Mg Feuer aus dem Nebel verstummte war es still.
Der Angriff war scheinbar vorbei und wir haben keinen Soldaten verloren, nur ein Kamerad wurde von den Splittern einer Granate an der Schulter verletzt und musste ins Lazarett gebracht werden.
Meine Müdigkeit war während und nach dem Angriff verschwunden, ich wartete bis sich die Sicht besserte und ich mir sicher war, dass die Russen komplett abgezogen waren.
Erst dann gab ich den Befehl die gefallenen Soldaten vor uns wegzuschaffen, solang man dazu noch die Möglichkeit hat und da wir hier länger verweilen sollte man sie besser wegschaffen und nicht liegen lassen.

Die spärliche Ausrüstung sammelten wir auf einem Haufen hinter unserer Stellung, sie war veraltet und wir hatten nicht wirklich eine Verwendung damit.
Wenn die Lastwagen mit Nachschub wieder kommen sollen sie die Ausrüstung mitnehmen.
Drei Stunden nach dem Angriff legte ich mich auf mein Feldbett und schlief sofort ein.

Als am 21. Oktober 1941 unser Nachschub und Essen ankam brachte er uns auch die Feldpost.
Ich erhoffte mir so sehr einen Brief von meinem Sohn der vor Leningrad in Stellung lag und jetzt da der Angriff auf Leningrad schon einige Tage im Gange ist mach ich mir umso mehr Sorgen um ihn.
Leider wurde ich enttäuscht...kein Brief von ihm...jedoch bekam ich einen Brief von meinem mittleren Sohn der in der Ukraine kämpft.
Der Brief wurde von ihm Anfang September geschrieben, erreicht mich aber erst jetzt.

Er schreibt....

„Ich grüße dich Vater...

Ist es bei euch im Norden auch so Heiß wie bei uns?
Vielleicht kommt es mir nur so vor in unseren Stahlkolossen...

Es läuft alles Wunderbar hier und bei euch auch, wir zerfetzen jede russische Stellung und rücken in Tagen soweit ins Landesinnere rein, dass die Infanterie gar nicht nach kommt.
Wir alle sind kaum zu halten und wollen immer weiter!
Die Russen können unseren Panzern nichts anhaben, wenn sie uns schon sehen beginnen sie zu flüchten und das macht es uns nur leichter sie aufs Korn zu neben.
Es ist selten ein richtiger Kampf mit ihnen als eine Hasenjagd.

Doch...ich muss sagen ihre T34 Panzer...vor ihnen habe ich Respekt...
Man muss bei ihnen ständig auf der Hut sein, wenn man Glück hat sind die Besatzungen wenig erfahren und dann ist es ein leichtes.

Vor einer Woche starteten die Russen bei unseren Angriff einen Gegenangriff mit etwa 50 Panzern.
Am Anfang dachte ich noch wir wären in Schwierigkeiten als diese vielen Panzer aus dem Wald herauspreschten.
Als wir uns dann aber gegen sie wandten brachten wir die Situation schnell wieder unter Kontrolle.
Unser Panzer konnte allein bei diesem Gegenangriff 8 Panzer völlig zerstören!
Das musst du dir mal vorstellen wie dein Sohn durch Massen von zerschossenen russischen Panzern hindurch fährt.

Bereits am Anfang unseres Feldzugs fuhren wir mit unserem Panzer einen Sieg nach dem anderen ein.
Es ist nicht viel Zeit vergangen seit dem Beginn unseres Angriffs im Juni...und wir sind schon soweit gekommen.
Als wir damals die Grenze überschritten, machten wir kurz danach halt und wollten den großen Moment für uns festhalten.


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Um dich zu informieren, unsere Panzereinheit steht momentan südlich von Kiew.
Es heißt wir sollen erst einmal hier bleiben und nicht den Fluss der vor uns lieg überqueren.
Ich hoffe sie überdenken ihre Entscheidung noch einmal und lassen uns bald weiterkämpfen....es muss weiter gehen!

Allerdings habe ich gehört wir sollen bald einen neuen Panzertyp ausgeliefert bekommen.
Da unsere Einheit besonders erfolgreich bisher war sollen wir eines der ersten Exemplare bekommen.
Es soll ein schwerer Kampfpanzer sein der jedem feindlichen Panzer überlegen ist.

Das sehe ich mit einem fröhlichen und einem weinenden Auge, denn es ist natürlich eine besondere Ehre die neuste Errungenschaft im Kampfeinsatz sozusagen zu testen...aber mir ist mein Panzer schon irgendwo ans Herz gewachsen.

Seit dem Beginn des Kriegs gegen Russland fahren wir denselben Panzer, er steckte schon ab und zu einen Treffer ein aber wir konnten ihn immer wieder instand setzen...ich habe das Gefühl er ist besonders zäh.
Und der Gedanke ihn bald abgeben zu müssen erfreut einen natürlich nicht wenn man mit ihm soviel durchgemacht hat.

Naja neuer Panzer neue Siege!

Ich wünsche dir alles gute für die kommenden Gefechte und Kämpfe.
Und ich hoffe wir werden uns bald wiedersehen und dieses mal soll es nicht so eine Begegnung werden wie in Frankreich sondern eine Begegnung vereint mit der gesamten Familie sein.

Dein Sohn.“

Man merkt wie sich meine Söhne unterscheiden, er ist viel mehr begeistert vom Krieg und von allem als mein anderer in Finnland.
Trotz der Erfolge verschließt mein Sohn in Finnland nicht die Augen vor den Schrecken des Krieges.
Ich weiß nicht welche Einstellung die Bessere ist aber ich hoffe nur es wird keinem von beidem zum Verhängnis.

Heinrici
01.11.06, 20:51
super und wie geht es weiter?

ReLax
01.11.06, 22:09
Fein Fein, weiter so !!!

Fallschirmjäger
05.11.06, 03:20
Der Winter kommt


Am 24. Oktober 1941 saßen Ich und ein paar meiner Männer im hinteren Teil des Schützengrabens und aßen unser warmes Mittagessen.
Wir waren noch nicht einmal fertig mit unserem Essen, da bekamen wir aus dem Hauptquartier per Funk den Befehl eine Erkundung vom Gebiet, das vor uns liegt vorzunehmen.
Der Sinn dieser Erkundung soll der sein, dass wir so in etwa rausfinden sollen wo die Russen Stellung bezogen haben und wie viele es ungefähr sind.

Ich selbst übernahm die Führung des Trupps, mit mir kamen 7 weitere Soldaten.
Wir rückten zunächst nach Norden vor, bis zum nächst gelegenem Waldstück.
Am Wald angekommen laufen wir am Rand des Waldstückes entlang um nicht den unwegsamen Weg mitten durch den Wald zulaufen.
Nach einer Weile ließen wir den Wald hinter uns und marschierten dann weiter in Nordöstliche Richtung.

Hier fing es dann an leicht zu schneien...
In der Natur um uns herum herrschte totale Stille man hörte nur ganz weit in der Ferne das leise, dumpfe Grollen der Artillerie.
Von weitem konnten wir Stimmen vernehmen und so näherten wir uns diesen Stimmen äußerst vorsichtig.
Bei einem leichten Gefälle konnten wir auf eine Straßenkreuzung schauen, an dieser Kreuzung machte ein Trupp von Rotarmisten halt.
Die Offiziere davon schauten auf einer Karte nach wohin sie wohl weiter marschieren müssen.

Obwohl sie deutlich in der Überzahl waren eröffneten wir schon kurz nachdem wir sie entdeckt haben das Feuer.
Die zwei Offiziere nahm ich sofort ins Visier, der ranghöhere war zuerst dran.
Er steckte mehrere Treffer meiner MP ein aber dachte nicht einmal daran umzufallen, als er sich in den Straßengraben werfen wollte traf ich ihn mit drei oder vier Kugeln in den Rücken.
....er blieb mitten auf der Straße liegen.
Während der Grossteil der Rotarmisten sich in den Straßengraben versuchte zu retten, schoss der andere Offizier gerade zu heroisch mit seiner Pistole uns entgegen.

Er konnte gerade mal drei Schüsse abfeuern als er selbst Treffer in Brust und Bauch einstecken musste....er verzerrte sein Gesicht und fiel auf seine Knie....feuerte aber noch zwei weitere Schüsse aus seiner Pistole ab.
Als er abermals getroffen wurde klappte er in sich zusammen.

Die Russen beschossen uns nun aus dem Graben heraus, alle von ihnen haben es nicht geschafft, es lagen schon einige von ihnen tot auf der Straße.
Sie feuerten aus allen Rohren und warfen ihre Granaten, sie warfen sie allerdings nicht weit genug und so rollten die Granaten das Gefälle wieder herunter und explodierten erst dort.
Jedoch landete eine Granate direkt neben mir
...ich griff sie mir sofort und warf sie mit ganzer Kraft zurück ohne genau hinzuschauen, wohin ich sie genau warf.
Die Granate landete direkt in dem Straßengraben und ging auch sofort in die Luft.
Mehrere Russen müssen dadurch ihr Ende gefunden haben.

Wir konnten mehr und mehr Russen ausschalten und wir dachten sie würden gleich die Flucht ergreifen oder alle von ihnen wären tot.
Doch dann erwischte es erst einen meiner Männer, er fiel nach hinten weg, lebte aber noch und krümmte sich vor Schmerz.
Unser Sanitäter kümmerte sich sofort um ihn und schrie mir, während ich noch auf den Feind feuerte, zu, dass er sofort von hier weggeschafft werden müsse.
Gerade als ich ein neues Magazin in meine MP steckte und wieder schießen wollte sah ich die Verstärkung der Russen auf uns zukommen.
Ungefähr das dreifache an Rotarmisten, als ursprünglich vorhanden, stürmten aus der Ferne auf uns zu.
Jedem wurde klar wir sollten hier nicht länger bleiben.
Der Verwundete Kamerad soll von zwei Männern zurück getragen werden so schnell wie es geht.

Sie zögern nicht lange und rennen los, wir bleiben noch solange wie es eben möglich ist um ihnen einen Vorsprung zu geben, aber schon nach etwa einer Minute wird der Druck seitens der Russen zu groß und beginnen ebenfalls den Rückzug.
Wir rennen so schnell wie wir können, wir rennen auf direktem Weg zurück zu unserer Stellung.
Ich schaue immer wieder über meine Schulter nach hinten um zu sehen, ob die Russen schon den Hang hinaufgestürmt sind....bis jetzt noch Nichts zu sehen.
Der Schneefall hat etwas mehr zugenommen seit dem wir vor den Russen auf der Flucht sind oder besser gesagt unsere Erkundungsmission abrupt abgebrochen haben.
Als wir die anderen drei fast schon eingeholt haben schaue ich wieder nach hinten und sehe wie die ersten Russen auftauchen.
Es sind nicht nur vereinzelt Russen, sondern ungefähr zwanzig....und es kommen noch mehr hinterher...
Kurz nachdem wir die Rotarmisten gesichtet haben, drehen sich die zwei Soldaten von uns mit ihrem Karabiner um, knien sich hin und feuern ein paar gezielte Schüsse.
Die anstürmende Masse geht nicht einmal in Deckung, es fallen jedoch vier von ihnen....an die Stelle der vier Gefallenen Rotarmisten kommen zehn neue Rotarmisten.....sie schießen jetzt auf uns aber eher ungenau....man sieht nicht wo die Kugeln einschlagen man hört es nur dass hinter uns geschossen wird.

Ich rechne damit, dass jeden Augenblick ein Kamerad von mir zu Boden gerissen wird oder ich selbst getroffen werde.
Immer wieder drehen wir uns um und versuchen ein paar unserer Verfolger auszuschalten.
Als wir uns langsam unserer Stellung nähern und die Russen allmählich abschütteln konnten hoffte ich nur, dass unsere Kameraden in der Stellung auch merken das wir auf sie zugerannt kommen und nicht irgendwelche Russen.
In Sichtweite der Stellung feuerten zwei unserer Maschinengewehre in unsere Richtung...wenn wir in Deckung gegangen wären, würde es nur so aussehen als ob wir Russen wären....rennen wir weiter....sind wir ein leichtes Ziel.

.......

Nach den ersten Salven der Maschinengewehre merkte ich, sie feuern nicht auf uns sondern geben uns Feuerschutz und versuchen die Russen hinter uns davon abzuhalten näher zukommen.
Endlich an den Schützengräben angekommen springen wir hinein, der Verwundete wird umgehend in einen Unterstand gebracht damit er behandelt werden kann.
Ich liege vor Erschöpfung auf dem Boden und versuche Luft zu bekommen....meine Lungen brennen.

Die Russen machten bereits kehrt und hatten es nicht vor sich dem MG Feuer entgegen zu stellen.
Ich war so froh heil aus der Sache rauszukommen, dass ich zwischen dem Luftholen lachen musste...die anderen Kameraden konnten sich ein Lachen ebenfalls nicht verkneifen....unseren Verwundeten hatte ich in diesem Moment kurz vergessen doch wie ich wenig später erfuhr hatte er es geschafft und musste nicht ins Lazarett geschickt werden.
Als ich noch auf dem Boden lag half mir ein Soldat auf und ich lief zum Funker um dem Hauptquartier einen Bericht über die Mission mitzuteilen.

Einen Tag später am 25. Oktober 1941 schickte man ein Aufklärungsflugzeug an die Stelle, an der wir zuvor waren und konnte einen russischen Vorposten entdecken.
Dieser wurde wenig später von unserer Artillerie, die einige Kilometer hinter uns in Stellung gegangen ist, beschossen.

Die Offensive der Roten Armee in den drei Gebieten, in denen es die Einbrüche vor paar Tagen gab kam zum erliegen.
Sie konnten nur wenige Kilometer vorrücken, bis sie auf heftigste Gegenwehr stießen und sich wieder zurückziehen mussten als der Gegenangriff von der Wehrmacht anlief.
Im nördlichsten Gebiet, in dem die Offensive der Russen stattfand brachen sie diese nach dem mangelnden Erfolg ab und zogen sich zurück.
So konnte die Wehrmacht die Territorien wieder einnehmen und so hat der Angriff der Russen nichts an der Frontlage am Schluss verändert.

Die russischen Truppen in Leningrad streckten ohne Aussicht auf baldige Rettung in den Morgenstunden des 25. Oktobers die Waffen.
Viele von ihnen sind ohnehin nicht mehr übrig geblieben nach den harten Straßenkämpfen.
Leningrad ist in deutscher Hand und finnische Soldaten und deutsche Soldaten reichen sich, in der Stadt, die Hände und umarmen sich.

Viel passiert an unseren Abschnitt der Front nicht mehr...ende Oktober hält der Winter Einzug und somit werden keine größeren Offensiv Operationen mehr vorgenommen.
Die Front gefriert und wir stellen uns auf einen sehr kalten und strengen Winter ein.


http://i12.tinypic.com/2j5mhja.jpg

ReLax
05.11.06, 11:32
Einfach klasse!
Weiter so. Vielleicht mal mit paar mehr Bilder, zum auflockern des Textes aber klasse geschrieben.

Fallschirmjäger
18.11.06, 16:26
Der Gegenangriff

Obwohl der erste Angriff der Russen südlich von uns Ende Oktober zurückgeschlagen wurde, konnten sowjetische Verbände erneut in das Gebiet vorrücken..
Am 5. November konnten die Russen jenes Gebiet besetzen und die Wehrmacht vollständig von dort vertreiben.
Der Rückzug der Wehrmacht verlief geordnet.
Unser Gegenangriff auf das Gebiet südlich von Toropets war zum 10. November geplant.
Weiter südlich und in unserem Abschnitt wurden Truppen gesammelt um einen zweiseitigen Angriff zu führen, es wurden sogar zwei Panzereinheiten zusammengezogen die den Angriff unterstützen sollen.
Das Hauptquartier kontaktierte auch mich mit dem Befehl einige Soldaten für den Angriff bereitzustellen.
Ich stellte so viele meiner Soldaten zur Verfügung wie ich konnte, sie marschierten am Morgen des 9. November ab.
24 Stunden später startete der Angriff zunächst von Norden und 3 Stunden später von Süden gegen die russischen Stellungen.

Der Angriff kam nur sehr langsam ins Laufen und die Russen wichen nicht zurück, es konnten nur sehr wenige und kleine Erfolge am ersten Tag verbucht werden.
Jeder Schützengraben jedes Mg Nest wurde hart erkämpft.
Neue deutsche Truppen wurden in der Nacht gegen die Stellungen geworfen um den Angriff endlich etwas Schwung zu geben.
Dies hatte aber auch nicht den gewünschten Erfolg und die Truppen steckten in den eroberten Stellungen fest, ihnen war es nicht möglich weiter vorzurücken.
Als die Rote Armee, einen Tag später, frische Truppen ins Gebiet schickte und sie der Wehrmacht 1:3 überlegen waren brach man den Kampf ab und zog sich wieder zurück.

Man hatte die Russen allem Anschein unterschätzt und sie kämpften verbissen um dieses Fleckchen Land.
Aber genau so war unsere Führung darauf besessen die Stellungen zu erobern.
Meine 20 Männer die ich der Führung anvertraute waren von Anfang an bei den Kämpfen dabei.
Von ihnen kamen am 14. November 8 nicht zurück...ich war entsetzt über den Verlust von 8 meiner Soldaten.
Kaum waren sie wieder bei uns bekam ich den Befehl wieder einmal Truppen bereitzustellen für einen erneuten Angriff.
Sie wollten die Stellungen noch einmal angreifen und mit einer anderen Taktik die russischen Stellungen sprengen.
Da ich mich schlecht einem solchen Befehl verweigern kann, da ich denke es wird wieder so ausgehen wir vor ein paar tagen, wählte ich wieder 20 meiner Soldaten aus.
Es waren die 12 Soldaten vom letzten mal, die sich freiwillig meldeten um ihre Kameraden zu rächen, 7 neue Soldaten und der letzte Mann war ich selbst.
Ich konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren wieder Kameraden einfach fort zu schicken, ich muss mit und selbst einen kleinen Teil dazu beitragen zu versuchen, dass sie überleben.

Einen Tag vor dem geplanten Angriff, am 16. November, marschierten wir zum vereinbarten Sammelpunkt.
Der Weg dorthin dauerte seine Zeit und wurde erschwert durch Frost und Schnee...auf der weiten Ebene ist es weitaus kälter.
Am Sammelpunkt angekommen werden wir dem kommandierendem Offizier unterstellt der uns sofort unserem Abschnitt zuteilt.
Wir hatten kaum eine Ruhepause und machten uns umgehend auf den Weg dorthin....wir sollten zu einer Ansammlung von 5 Bäumen gehen und dort auf das Zeichen zum Angriff warten.

Zwischen den Bäumen hatten wir eine gute Deckung und in der Ferne konnten wir bereits die ersten Behausungen und Vorposten der Russen erspähen...ob sie noch besetzt waren oder schon verlassen waren konnte man von hier aus nicht sagen.
Wir lagen im Schnee und warteten, hinter uns hörte man wie unser Artillerie Feuer begonnen hat....es donnert über uns hinweg und kracht weit vor ins mitten in die russischen Truppen hinein.


http://i15.tinypic.com/44j9ai0.jpg


Wir wagten es nicht größere Bewegungen zu machen und beobachteten weiter die Front, dann hörten wir wieder hinter uns dieses Mal waren es Motorengeräusche hoch in der Luft.
Heinkel Bomber flogen über uns und ließen ihre Bomber über den vermeintlichen Stellungen vor uns herab fallen.
Die Explosionen waren gut zu erkennen und dann bekamen wir den lang erwarteten Funkspruch herein.

„Angriff! Vorrücken! Alle Männer vorrücken!“

Wir standen sofort auf, verteilten uns und rannten mit geduckter Haltung voran.
Erst als wir an den ersten Unterständen ankamen wurde auf uns das Feuer eröffnet.
Die Russen hatten sich tief nach hinten von ihrer Stellung zurückgezogen, es waren nur noch wenige übrig.
Diese Stellung, die für Hunderte ausgehoben wurde, wurde gerade mal von vielleicht 50 Rotarmisten bewacht.
Wir konnten schnell durch die Stellung vorrücken und am Ende, die Rotarmisten überwältigen.
Die meisten Russen schienen schon geflohen oder die Anderen sind einfach gefallen und das waren die Reste.
Um vielleicht Informationen zu bekommen durchsuchten wir die Unterstände und jeden feindlichen Soldaten, wir fanden aber nichts Wichtiges
Über Funk meldeten wir unseren Vormarsch, als Antwort bekamen wir eine Planänderung.

Die Russen ziehen sich an den Flanken zurück, verlassen ihre Stellungen und sammeln sich um sich der deutschen Hauptlast entgegen zustellen, die frontal mit den Panzereinheiten angreift.
Das Oberkommando befürchtet jetzt, dass sich die Verteidigung im Zentrum verhärtet und es wieder zum Stillstand kommen wird, es muss schnell gehandelt werden.
In unserem Abschnitt ziehen die Russen viele leichte Panzer ab, sie müssen ein kleines Dorf mit einer befestigten Straße durchqueren.
Dieses Dorf ist nicht weit von unserer Position entfernt, es war zuvor wohl als Nachschubsdepot genutzt worden für diese Verteidigungslinie.
Wir sollen versuchen das Dorf einzunehmen, die örtlichen Bewacher ausschalten und versuchen so viele Panzer auszuschalten wie es geht oder zumindest sie aufzuhalten.

Auf einen Panzerkampf waren wir nicht wirklich vorbereitet, hatten nur drei Panzerfäuste dabei und sonst nichts effektives womit man Panzer bekämpfen könnte....ich hoffe es sind wirklich leichte Panzer.
Im Dorf packten die paar Russen schon alles zusammen und warteten an der Hauptstraße auf die Panzer um aufzusteigen, wenigstens sie machten uns keine Schwierigkeiten, es war uns ein leichtes.
Unser Mg Schütze mähte sie an einem Stück nieder und umgehend rückten wir ins Dorf ein.
Die Panzer würden in den nächsten 15 bis 20 Minuten hier ankommen und dann wird sich es zeigen ob wir es schaffen unseren Befehl auszuführen....erfolgreich.

Ich hatte die Hoffnung, dass die Russen zumindest hier etwas Brauchbares gegen Panzer hätten, aber ich wurde enttäuscht...keine Panzerbüchsen....keine Panzerabwehrkanonen....wir fanden nur einige halbvolle Benzinkanister...und leere Wodkaflaschen.
Das Benzin wurde in die Flaschen gefühlt und wir bastelten die sogenannten Molotov Cocktails, die unsere Waffenbrüder in Finnland bereits gegen die Sowjets einsetzten.
Wir besetzen die Häuser und verteilten die Flaschen unter uns und wir brachten die 3 Panzerfäuste in günstige Lagen.

Als sich meine Männer verteilten schaute ich aus dem Fenster heraus und sah bereits wie die Panzer auf der Straße in unsere Richtung fuhren....

Fallschirmjäger
19.11.06, 18:10
Sie Kommen

Ich wandte meinen Blick nicht von den Panzern ab, ich wusste das es Wahnsinn ist sich gegen die anrollenden Feinde entgegenzustellen aber ich hatte keine Wahl.
Das Fenster lag auf der Straßenseite und gegenüber von uns war ebenfalls ein Haus mit einem Fenster zur Straße raus.
Auch hier warteten ein paar Soldaten, dass die Panzer vorbeikommen.
Die Panzerfäuste lagen etwas weiter hinten an der Straße um die Kolonne etwas in das Dorf reinfahren zulassen.
Ich zählte 10 BT Panzer.


http://i15.tinypic.com/43rwjt4.jpg


Die Panzer fuhren auf der Straße ins Dorf rein und als der vorderste Panzer in Reichweite von der Panzerfaust war, zischte schon ein Geschoss und brachte den Panzer zum Stehen.
Überrascht von dem plötzlichen Stop, krachte der hintere Panzer in den nun brennenden Panzer, der daraufhin bewegungsunfähig war.
Der Dritte Panzer scherte zur rechten Seite aus und fuhr direkt und ungebremst in das untere Stockwerk des Hauses rein.
Das Gesamte Haus brach in sich zusammen und begrub den Panzer unter sich, zum Glück war in diesem Haus keiner meiner Männer.
Der Vierte Panzer Umfuhr seine Vordermänner und machte Platz für die Nachfolger, auch sie umfuhren die brennenden Wracks.
Der vorderste Panzer streifte mit seiner Seite ein Haus und brachte die vordere Wand zum Einsturz, meine Soldaten waren ohne Deckung in diesem Haus und machten sich schleunigst aus dem Staub.

Jener Panzer wurde von der zweiten Panzerfaust aus einem anderen Haus getroffen und blieb ebenfalls stehen.
Nun war die Hauptstraße komplett blockiert für die Übrigen Panzer, es gab kein Durchkommen mehr.
Die Russen mussten nun auf die Seitenstraßen ausweichen oder das Dorf gesamt umfahren.
Jedoch stauten sich an unserer Stelle erst mal die Panzer, jetzt zerbrachen wir unsere Fenster und schmissen die Molotov Cocktails auf die Panzer herab.
Unter unserem Fenster stand direkt ein Panzer...auf ihn wurden zwei Flaschen geschmissen, sofort ging der ganze Panzer in Flammen auf und die Panzerbesatzung öffnete die Luken und schmissen sich in den Schnee....
Drei Weitere Panzer gingen ebenfalls in Flammen auf...aus zwei dieser Panzer kamen auch die Besatzungen brennend heraus und wälzten sich im Schnee bis sie entweder von den Flammen getötet wurden oder erschossen wurden.
Der eine Panzer fuhr trotz der Flammen weiter....blieb aber nach etwa hundert Meter stehen und bewegte sich kein Stück mehr.

Es waren noch zwei Panzer übrig, der eine fuhr durch die Seitenstraßen um irgendwie aus dem Dorf hinauszukommen und der andere schob sich quälend durch die Wracks von Panzern und Schrottteilen.
Da alle Molotov Cocktails aufgebraucht waren, bestiegen 4 von meinen Männern den Panzer, der sich mit großer Mühe versucht durch den Schrott zu bohren, und setzen ihn mit Handgranaten und Sprengladungen außer Gefecht.
Ich stieg die Treppen hinunter und stand auf der Straße mit all den brennenden Panzern und den toten Rotarmisten...ich sah einen meiner Kameraden, der in seiner rechten Hand die letzte Panzerfaust hielt.
Ich griff mir die Panzerfaust und rannte in die Richtung, in der, der letzte Panzer umherirrte.
Zwei Soldaten folgten mir.

Wir rannten in eine Straße rein und sahen wie der Panzer gerade in selbige einbog, sofort knatterte sein Mg und seine Kanone feuerte....das Geschoss muss irgendwo in einem Haus eingeschlagen sein, indem es einen Brand auslöste.
In einem Haus gingen wir in Deckung.
Ich befahl den zwei Soldaten sie sollen hier bleiben und sich vor dem Panzer verstecken...ich selber näherten mich zwischen den Häusern dem Panzer, der stehen geblieben ist.
Ich näherte mich seiner Seite, als er begann vorwärts zufahren.....jetzt oder nie ich rannte auf die Straße...kniete mich hin und schoss auf gut Glück auf den Panzer.


http://i15.tinypic.com/2iiwz8l.jpg


Der Motor des Panzers explodierte und er rollte langsam aus, Die Soldaten kamen aus dem Haus heraus und warteten, dass die Besatzungen herausgekrochen kommen.
Die Luke öffnete sich und die Besatzungen wurden sofort niedergemacht, danach rannten wir schnellst möglich zum Rest des Trupps.
Zu meinem Erschrecken musste ich feststellen, dass in dem Gebäude das durch den Panzer einstürzte doch zwei meiner Soldaten ums Leben kamen.
Wir versuchten sie zu bergen aber die ausbreitenden Brände machten dies unmöglich
Bald brannte das ganze Dorf und wir rückten ab.

Dem Hauptquartier meldeten wir, dass wir auf dem Rückzug sind zum einstigen Sammelpunkt, wir hatten 2 Gefallene und 5 Verwundete und so konnten wir an weiteren Kämpfen nicht mehr teilnehmen.
Es wird immer früher dunkel und während wir zurück laufen ist es schon fast stockdunkel geworden.
Im Lager angekommen werden zunächst die Verwundeten versorgt und der Rest von uns versucht sich in einem Unterstand aufzuwärmen...

Wie die Kämpfe und die Schlacht verläuft wissen wir nicht, ich hoffe wir konnten unseren Beitrag zum Erfolg leisten.
Falls wir erneut benötigt werden habe ich dem Lagerkommandanten mitgeteilt, dass wir nur noch mit 10 Mann kampfbereit sind.
Am nächsten Morgen dem 18. November machen wir mit den Übrigen Soldaten im Lager ein Feuer an dem wir uns endlich mal wieder aufwärmen können.


http://i10.tinypic.com/2whfdbr.jpg


In den Mittagsstunden, als wir immer noch am Feuer standen, bekamen wir die Nachricht, dass die russischen Verteidiger nicht genügend Truppen im Hauptkampfgebiet zusammen ziehen konnten und dadurch zerschlagen wurden.
Im Hauptkampfgebiet zogen sich die Russen in den Morgenstunden zurück, sie wurden auf ihrem Rückzug von der Luftwaffe weiter gejagt.
Die Sowjet Einheiten, die von den Flanken abgezogen wurden um die Verteidigung zu unterstützen wurden entweder am Abzug gehindert oder zum größten Teil erreichten sich ausgebombte Stellungen oder Stellungen die von den Deutschen bereits erobert wurden.
Ohne Vorbereitung und ohne wirklichen Schutz war das ihr Ende.
Die geschlagenen und zermürbten russischen Verbände zogen sich weit zurück.

Bevor es dunkel wird wollten wir in unserer Stellung ankommen also machten wir uns schon früh auf den Weg.
Die Verwundeten werden ins Lazarett etwas weiter hinter der Front gebracht um dort ihre Verletzungen besser zu behandeln.
Wenn sie wieder soweit geheilt wurden, dass sie wieder kampfbereit sind werden sie zu uns geschickt.
Es ist komisch, als wir in unserer Stellung zurückkehrte fühlte ich mich als würde ich nach Hause kommen.

Managarm
19.11.06, 18:22
Wieder eine sehr spannende Fortsetzung werter Fallschirmjäger. :)

Könntet Ihr, um einen noch besseren Überblick zu bekommen, bei Gelegenheit ein Bild des Frontverlaufs hereinstellen?

Fallschirmjäger
19.11.06, 18:27
Euer Wunsch ist mein Befehl =)
im nächsten Bericht ist eine Karte der gesamten Ostfront bereits eingeplant.

Fallschirmjäger
21.11.06, 19:34
Novemberruhe

Trotz der harten Kämpfe in den letzten Wochen hier oben an der Front, ist die gesamte Frontlage äußerst günstig für die Wehrmacht.
Die Heeresgruppe Süd konnte tief in die Ukraine eindringen und der Roten Armee große Verluste zufügen.
Es wurden an diesem Abschnitt der Front keine Gegenangriffe mehr gemeldet seit dem der Winter anbrach.
Die größten Industriezentren in diesem Gebiet sind in deutscher Hand und der wichtige Hafen in Sevastopol dient bereits jetzt für rumänische Schiffe als Ankerplatz.

Bei der Heeresgruppe Mitte gibt es keine Informationen die von Interesse sind, hier erwartet man keine Offensiven der Russen und von unserer Seite sind auch keine größeren Operationen geplant.

Und hier bei der Nordgruppe hoffen wir, das endlich etwas Ruhe einkehrt und der einzige Feind der Winter bleibt.
Es wird mit jedem Tag kälter.
Ich bin aber optimistisch, dass die Russen im nächsten Jahr vollständig geschlagen werden.
Sie können nicht mehr lange durchhalten, wir haben so große und wichtige Siege errungen.

Die Russen haben ihren Hafen Murmansk verloren und sämtliche Gebiete im Norden.
Von hier haben sie Nachschub von den westlichen Alliierten erhalten, dieser Nachschub kommt jetzt nur noch tröpfelnd im Hafen von Archangelsk an und zwar wenn ein Konvoi der Engländer es schafft durch unsere U – Boot Blockade zu brechen.
Leningrad ist gefallen und wir stehen nicht mehr weit von Moskau entfernt, wir können sie bereits bombardieren, Moskau liegt greifbar Nahe.
Der Großteil ihrer Industrie ist in unserem Besitz und wird bald schon für uns produzieren, ohne diese Grundlagen sollte die Rote Armee doch bald überall zusammen brechen.


http://i10.tinypic.com/2uyio1j.jpg


Über den Winter sollen unsere Truppen verstärkt werden mit mehr und neuem Material.
Es werden neue Divisionen an die Ostfront geschickt um den Druck aufrecht zu erhalten.
Das neue Material wird zum großen Teil für die Infanterie bestimmt sein.


http://i7.tinypic.com/2qtanag.jpg


Als ich in unserem Nachschubdepot war, um mich aufzuwärmen und um verschiedenes Material für unsere Stellung zu beantragen sah ich ein Foto der neuen Waffe.
Das Sturmgewehr 44 soll unsere Feuerkraft und Präzision drastisch erhöhen.
Dieses Gewehr ist allen Handfeuerwaffen unserer Feinde überlegen, unsere Abschüsse werden sicherlich steigen.....ich hoffe meine Soldaten und ich bekommen genügend Kisten davon.


http://i7.tinypic.com/34h9ok0.jpg


Im Monat November passiert in Europa nicht sonderlich viel, die Front ist ruhig.
Jedoch sollen wir gewarnt sein, die Russen zeigen eine erhöhte Truppenpräsenz an der gesamten Front, die unsere Truppenstärke um ein weites übersteigt.

Blastwarrior
01.12.06, 10:46
könntet ihr bitte mal die ganze Welt als Screenshots darstellen

also in Länderfarben und in den farben wos nur rot und grün gibt?

Ansonsten wunderbar geschriebener AAR.

gulaschkoenig
01.12.06, 16:04
AH, ein Frontbogen !!!

Der Führer befiehlt : "Äch will doss dieser Frrrrontbogen soooofort zum grrrößten Kössel der teutschen Gäschichte wird !!!"

Fallschirmjäger
01.12.06, 17:46
@blastwarrior

werde sehen, dass ich eurem Wunsch nachkommen werde an diesem Wochenende.

@gulaschkönig

einen noch größeren als am Anfang des Feldzuges? *g*
mal sehen dafür reichen denke ich die Kräfte nicht mehr und würde fatal enden ein solcher Versuch...mmh wäre ja auch interessant.

Möchte mich entschuldigen, dass es solang kein Update gab.
komme in letzter Zeit kaum dazu weiterzuschreiben aber ich werde sehen, dass es schon bald weitergeht.
Der AAR ist erst beendet wenn entweder die ganze Familie tot ist oder...ja weiss auch nicht :D

Vielleicht geht es an diesem Wochenende weiter...Haltet aus, Update kommt

Fallschirmjäger
03.12.06, 03:39
Viel Feind viel Ehr

Hier am Ende des Reiches, kurz vor Moskau, harren wir aus und warten jeden Tag auf den Feind.
Währenddessen gibt es am anderen Ende des Reiches, Frankreich, neues Aufsehen.
Die Oberste Heeresleitung schlägt sich mit der Vichy Frage herum.
Es ist nicht mehr sicher ob die Franzosen so vertrauenswürdig sind, es gibt Berichte, dass einzelne Flugzeuge nicht von ihrem Einsatz zurückkehrten weil sie zum Feind übergelaufen sind.
Auch gibt es Meldungen, dass französische Soldaten sich auf kleinen Ruderbooten auf eine britisch besetzte Mittelmeer Insel absetzen.
Daher überlegt man ob man die Reste der französischen Armee mit einem harten Angriff zerschlägt und diesem Aderlass zu stoppen.

Jedoch wird die Vichy Frage Ende November 1941 so entschieden, dass Vichy Frankreich weiterhin bestehen wird.
Der Großteil der Armee ist weiterhin treu dem Achsenbündnis untergeben und kämpft weiterhin mit großer Tapferkeiten gegen die Alliierten.
Und jeder Franzose der zu ihnen überläuft wird öffentlich angeprangert.

Doch könnte es wahr sein?
Ist es wahr, dass unser Bündnis unter deutscher Führung langsam anfängt zu bröckeln und unsere Verbündeten mit den Gedanken spielen auszusteigen?
In Anbetracht des weiteren Verlaufs des Krieges, der im ungewissen liegt und einem nicht absehbarem Ende und besonders der Zahl unserer Feinde....könnte man wirklich auf diese Gedanken kommen.

Unser Bündnis besteht lediglich aus 9 Ländern:

- Deutsches Reich
- Italien
- Vichy – Frankreich
- Finnland
- Ungarn
- Rumänien
- Bulgarien
- Serbien
- Kroatien


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Können sich diese neun Länder, ein paar davon sind ganz ehrlich gesagt nicht besonders hilfreich....wir könnten fast auf die Hälfte verzichten, unseren Feinden wirklich auf Dauer wiedersetzen?
Ich spreche von 21 Staaten die im Alliierten Bündnis gegen uns Kämpfen.

Alliierte:

- Großbritannien
- Vereinigte Staaten
- Frankreich
- Belgien
- Holland
- Kanada
- Australien
- Neuseeland
- Griechenland
- Irak
- Jemen
- Oman
- Mexiko
- Kolumbien
- Honduras
- Liberia
- Nepal
- Panama
- Peru
- Philippinen
- Südafrika


http://i16.tinypic.com/2ild9xz.jpg


http://i14.tinypic.com/40nk5yx.jpg


http://i17.tinypic.com/2iic2eh.jpg


Und dazu kommt noch die Sowjetunion, die, die stärksten und meisten Einheiten der Wehrmacht beansprucht.
Eine Welt voller Feinde.


http://i14.tinypic.com/3yeuct5.jpg


Aber ich für meinen Teil habe die Hoffnung, dass diese Tatsache uns nicht von den Füßen hauen wird.
Ich denke eher unsere Feinde machen sich mehr Sorgen als wir und sind verzweifelt daran uns irgendwo aufzuhalten.
Weit weg von hier am kalten Ozean, am Pazifik, kämpfen die Japaner gegen die Alliierten und haben bis Heute großartige Siege feiern können.
Sie zwingen die Briten und Amerikaner ihre Flotten und einen erheblichen Teil ihrer Land und Luftstreitkräfte in den Fernen Osten zu verlegen.
Dort sterben massig ihrer Soldaten, die für ihren Sieg in Europa, den sie so unbedingt wollen, doch dringend gebraucht werden.
Allerdings glaub ich die Japaner haben ihren Höhepunkt schon längst überschritten, ihre einst so stolze Marine ist praktisch nicht mehr existent und ohne eine schlagkräftige Marine ist in diesem Gebiet nichts zu reißen.


http://i16.tinypic.com/2zokjme.jpg


Wobei ich kann mich natürlich auch bei den Japanern täuschen....sie könnten das Ruder rumreißen und das Kriegsglück wieder auf ihre Seite ziehen, wenn ich mitbekomme, dass die Japaner es schafften die Bermuda Insel im Atlantik vor der Amerikanischen Küste einzunehmen.


http://i14.tinypic.com/3yhja86.jpg

Heinrici
10.12.06, 14:20
Planen die Russen eine neue Großoffensive im Frühjahr oder fällt Moskau?

Fallschirmjäger
10.12.06, 22:09
Die Kirche


Am Morgen eines Sonntages dem 10. Dezember, es war der zweite Advent, hatte ich Wache und kauerte auf meinem Posten.
Es war noch stockdunkel und der Wind war stark und eisig, ich versuchte die Front zu beobachten aber das war nur schwer möglich, da meine Augen sofort begannen zu schmerzen.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich im Moment bewegen könnte...man könnte glauben ich sei fest gefroren.
Nach und nach geht die Sonne auf, sie ist so schwach und kommt gegen die Kälte und gegen die Wolkendecke nicht an.
Es wird nur ein wenig heller, mehr merkt man nicht.

Um 9 Uhr werde ich abgelöst und beweg mich äußerst langsam in meinen Unterstand.
In dem Unterstand greife ich mir ein paar Decken und die warme Suppe die gerade aufgetischt wird.
Es dauert bis ich richtig wieder aufgewärmt bin, im Raum sind noch mehr Soldaten die sich aufwärmen wollen.
Es wird kaum was geredet, unser Funker versucht vergebens irgendeinen Radiosender reinzukriegen der Musik spielt.
Man hört aber nur irgendwelche Propaganda...Funksprüche von anderen Wehrmacht Einheiten...bei beiden wird schnell abgeschaltet, da wir so etwas im Moment nicht hören möchten.

In meiner Geistesabwesenheit und als ich in Gedanken versunken war, erinnerte ich mich....damals als wir hier herkamen sah ich eine alte Kirche.
Sie war einsam und verlassen mitten in der Landschaft...es standen nur zwei Bäume um sie herum aber sonst Nichts....keine Häuser.
Ich bin kein großartig frommer Mensch, doch heute verspürte ich den Drang diese Kirche aufzusuchen.

Gegen später Mittagszeit brach ich mit drei weiteren Soldaten auf.
Wir begaben uns zur Straße die etwa einen knappen Kilometer von unserer Stellung entfernt war, diese Straße sollte uns zu dieser Kirche führen....ich weiß nicht mehr genau wie weit sie weg war...aber ich bzw. wir hatten es ja nicht eilig.
Wir kamen auf der Straße besser voran als auf offenem Gelände, doch es war immer noch eine Qual.
Der Wind drückte uns fast von der Straße weg und die Schneeverwehungen verlangsamte unseren Marsch und war sehr Kräfte zehrend.

Die Sonne hatte schon lange ihren Höhepunkt an diesem Tag erreicht, erst dann kamen wir an der Kirche an.
Die Kirche war aus Stein gebaut und der Krieg hatte selbst sie nicht verschont.
Die massive Holztür war zum Teil zerborsten und aus den Angeln gehoben.
Ich war mir sicher, dass in der Kirche niemand war und auch in der Umgebung weit und breit sich niemand aufhält, so stellte ich mein Sturmgewehr am Eingang der Kirche ab und betrat jene Kirche.
Über dem Altar war das Dach eingestürzt und das schwache Sonnenlicht fiel ein...und leise rieselt der Schnee in die Kirche rein.
Obwohl ich vorhatte hier zu beten tat ich dies nicht, ich stand eine Weile im Mittelgang und versank in meinen Gedanken...dann verlies ich das Gotteshaus wieder.
Ich griff mir mein Sturmgewehr wieder und wir machten uns wieder auf den Rückweg.

Der Rückweg war weit aus schwieriger als der Hinweg zuvor, der Wind und der Schneefall nahmen stark zu und die Sicht sank beträchtlich.
Wir hatten große Mühe uns voran zukämpfen....stampften durch den Schnee für mindestens 2 Stunden wenn nicht länger.
Es kündigte sich bereits die Nacht an als einer meiner Kameraden plötzlich stolperte und auf den Boden fiel.
Ich drehte um und half ihm wieder auf die Beine...ich tat dabei einen Schritt zurück und stieß mit meinem Stiefel gegen einen harten Gegenstand.
Verwundert wollte ich wissen was das für ein Gegenstand war und strich die oberste Schicht des Schnees weg....
Meine Hand schreckte zurück und ich sah, dass es ein zu Eis gefrorener deutscher Landser war.
Als ich mich umschaute bemerkte ich noch 6 weitere gefrorene Leichen um uns herum.
Bei genauerer Betrachtung erkannte ich, dass sie alle erschossen wurden und im Schnee liegen gelassen wurden.
Ich war grad dabei die Erkennungsmarken abzumachen, da gerieten wir unter Beschuss.

Wir schmissen uns sofort auf den Boden...aber konnten nicht erahnen woher der Beschuss denn kommen mag.
Trotz der schlechten Sicht konnte ich nach und nach die Umrisse einer Hütte entdecken woher anscheinend die Schüsse kamen.
Wir hatten uns im Schneegestöber verirrt und sind an oder hinter der Front gelandet wie die anderen deutschen Soldaten vor uns.
Ein Beschuss von unserer Seite hätte nur bei großem Glück Erfolg gebracht, wir haben schlichtweg nichts gesehen worauf wir gezielt feuern hätten sollen.
Dann entdeckte ich bei einem der gefrorenen Landser einen noch intakten, mit Schnee bedecktem nur leicht beschädigten, Flammenwerfer.
Ich griff mir den Werfer und kroch durch den Schnee zur Hütte...schleifte dabei den Flammenwerfer hinter mir her.
Ich konnte unbemerkt bis zu 15 Meter an die Hütte heran kriechen...dann zog ich die Tanks neben mich.
Die Russen schossen weiter und ich machte den Flammenwerfer feuerbereit, einen Moment später feuerte ich den Feuerstrahl auf die Hütte ab.


http://i16.tinypic.com/2mn0nx1.jpg


Sofort hörte man die Russen schreien und der Beschuss hörte auf, ich hielt auf die Hütte weiter drauf bis die ganze Hütte brannte....erst dann lies ich den Abzug des Flammenwerfers los.
Ich schaute ganz gebannt auf das Feuer...die Schreie verstummten und dann brach die Tür ganz plötzlich auf und 4 Rotarmisten stürzten aus der Hütte heraus um sich im Schnee zu löschen.
Sie waren ja jetzt gut sichtbar und meine Männer erschossen sie sofort und beendeten das Leiden.

Wir verließen sehr schnell diesen Ort und schafften es erst in tiefster Nacht an unserer Stellung anzukommen.
Es stellte sich heraus, dass wir etwa einen bis zwei Kilometer hinter die feindlichen Linien geraten sind.
In der Nacht gab es Artillerie Feuer von Seiten der Russen auf unsere Stellung, das geschieht in den folgenden Nächten immer wieder.
Das Feuer ist recht massiv und zwingt uns immer wieder in die Unterstände zu flüchten.
Bis zum 22. Dezember wiederholt sich dieses allnächtliche Schauspiel und es zehrt bereits stark an unseren Nerven.
Das Artillerie Feuer der Russen kommt von drei verschiedenen Stellungen, die sich jeden Tag abwechseln.
Wir hören aber auch jeden Tag, zu unserer Freude, das deutsche Artillerie Gegenfeuer was auf die russischen Stellungen vor uns niederprasselt.

Am 22. Dezember um 10 Uhr Mittags feuern alle drei russischen Artillerie Stellungen....


http://i14.tinypic.com/2wd7xjr.jpg

Blastwarrior
12.12.06, 01:36
mmmh wir würden empfehlen Franco mit ins boot zu holen wenn er nicht freiwillig will halt als marionette. Dabei aber nur die einheiten vertreiben...
bei mir haben sonst die amis einen durchmarschvertrag bekommen und sind von dort ins Reich marschiert.

Aber sehr schöner bericht!

Fallschirmjäger
12.12.06, 14:37
Die Hilfe, die uns Spanien geben könnte, steht in keinerlei Verhältnis zu dem nötigen Aufwand sie als Bündnispartner zu bekommen bzw. sie zu behalten.

Dem Deutschen Reich würde es nicht viel nützen....

Gibraltar ist nicht mehr von nöten, da Afrika ohnehin schon verloren gegangen ist.
Und die spanische Armee wird den Ansprüchen sicher nicht gerecht und würde mit deutscher Hilfe wohl nur ihr eigenes Land halten können.

Wäre nur noch ein weiterer großer Klotz am Bein.
Falls die Briten oder Amerikaner von Spanien kommen sollten...sollen sie, in Frankreich erleben sie dann was Krieg bedeutet.

Aber dennoch danke für den Vorschlag/Tipp :prost:

Blastwarrior
15.12.06, 17:43
mmmh bei mir war es so das die Spaniener nachdem sie meine Marionette waren und ich ihnen alle techs gegeben habe Afrika allein aufgemischt haben nachdem ich in Ägypten vorbeigeschaut habe. Ich finde den Itaker nutzloser.
Aber Spanien würde sich auch als Teil des Reiches gut machen^^

Fallschirmjäger
17.12.06, 21:05
Ein erneutes angreifen Afrikas ist derzeit nicht möglich.
Zuviele Schiffe der Briten und zuviele erfahrene Divisionen selbiger.

Die Reste der Marine der Achsenmächte wäre hoffnungslos gegenüber dieser Übermacht.
Und eine erneute Landung gänzlich ausgeschlossen.

Wir schicken unsere Männer nicht sinnlos in den Tod.
Und der Italiener hat seinen großen Auftritt noch vor sich wenn die Amerikaner auf Sizillien landen.

Spanien würde früher oder später als Verbündeter fallen und als annektierter Teil?...nääää so dolle isses da auch net und es würde sowieso etwas unschön aussehen auf der Landkarte...dieser klotz links unten :D

Blastwarrior
18.12.06, 17:50
naja wir schauen eigentlich immer in der Türkei vorbei und rennen dann in ägypten entlang. Der Spanier besaß meist das ganze Gebiet Afrikas ausser halt die Ägyptischen Provinzen. Den Itaker hab ich eigentlich immer anext, ich mag kein grün.

Edit mmmh wann startet denn die Operation Seelöwe?

Bei mir verliert der Brite immer seine Schiffe im Ärmelkanal. Ne Flotte da rein und die wird dauernd angegriffen. Ein paar Mabos, Jäger und takbos und die Flotte schmilzt dahin.

Wir sind dann immer im Norden gelandet und haben dann die Insel von norden her befreit.

Auch der Japaner nachdem er im Bündnis war wurde mit allen Techs versorgt was Infantrie anbelangt. Der Japse braucht keine Panzer.

Wenn der Japse es nach Indien schafft. Ist der Brite nur noch Fischfutter :D

Morenga
18.12.06, 19:22
@Blastwarrior:

Spielt der Fallschirmjäger nicht mit dem NFM-Mod? In diesem Falle würde ich von riskanten "Abstechern" abraten, da Russland alleine schon genug an Herausforderung ist.

Fallschirmjäger
19.12.06, 23:17
@Blastwarrior:

Spielt der Fallschirmjäger nicht mit dem NFM-Mod? In diesem Falle würde ich von riskanten "Abstechern" abraten, da Russland alleine schon genug an Herausforderung ist.

Jap stimmt, ich spiele mit dem NFM Mod
und um den Endkampf zu überstehen braucht man jeden Mann.

Update kommt in wenigen Sekunden

Fallschirmjäger
19.12.06, 23:21
Kriegsweihnacht

Der Beschuss war zwar sehr heftig aber er ging nicht sehr zielgenau vonstatten.
Unsere Stellung lag nur ab und zu unter direktem Feuer, was viel mehr angsteinflößender war, war das Geräusch der Stalinorgeln.
Die Russen feuerten ganze 8 Stunden aus allen Rohren, soweit ich es richtig mitbekommen habe sind auch andere Abschnitte unserer Verteidigung betroffen.
Als es schließlich kälter und Nacht wurde, hörte das Artilleriefeuer plötzlich auf.
Wir wagten uns kaum aus unseren Unterständen heraus, da wir immer noch fürchteten es könnte jeden Moment wieder losgehen.
Einige von uns trauten sich jedoch doch heraus und sahen wie Dutzende von Leuchtraketen in die Luft geschossen wurden.
Fasziniert von dem Leuchten am Nachthimmel richteten sich die Blicke meiner Kameraden schnell wieder auf den Boden der Tatsachen.
Vor uns kam eine breite, dicke Wand von Rotarmisten auf uns zu gerannt.

Sofort wurde Alarm gegeben und all die Soldaten rannten aus ihren Unterständen zu den Stellungen.
Unser Funker alarmierte umgehend das Hauptquartier.
Ich rannte in den mittleren Graben und ging an einer Schützenposition in Deckung und machte mich zum feuern bereit.
Im vorbeirennen gab ich meinen Mg Schützen den Befehl nach eigenem Ermessen zu schießen und kaum bin ich ein paar Schritte weiter gerannt feuerten sie los.


http://i17.tinypic.com/451jrr8.jpg


Die drei vorderen Mg Posten feuerten auf die Russen und lichteten ihre Reihen.
Ich danke Gott, dass wir diese Mg’s haben...sie halten einfach in die Russen rein und es werden immer weniger.
Wir anderen picken uns einzelne Soldaten raus, gerade die, die sich auf den Boden geworfen haben.
Es sind jedoch mehr als ich dachte und während unsere Mg’s den Lauf wechseln und neue Munition herbeischaffen müssen rücken die Russen näher heran.
Es sind so viele und ohne die Unterstützung der Mg’s könnten wir sie nicht lange auf Distanz halten.
Doch wir müssen den Maschinengewehren Zeit verschaffen und so feuern wir mit unseren Karabinern und Sturmgewehren auf die herankommenden Feinde.
Wir alle schießen sehr hektisch und einige fluchen, man sieht wie immer wieder mehrere Russen auf den Boden krachen.

Die ganze Zeit schau ich über Kimme und Korn, selbst wenn ich nachlade visier ich bereits den nächsten an, dem meine nächste Kugel gelten soll.
Als die Mg’s wieder feuerbereit waren, schwächte der Angriff bereits, doch an Rückzug dachten sie nicht, die Reste wurden kurz und bündig niedergemäht.
Erleichterung machte sich breit....doch wenn ich gewusst hätte was noch kommt....hätte ich keine Zeit dafür gehabt.
Schon 20 Minuten nachdem der letzte Schuss abgefeuert wurde kam eine neue Welle, diesmal zwar nicht so stark aber dennoch ernst zu nehmen.
Diese Angriffwelle kam schon gefährlich nahe heran und wir hatten die ersten Ausfälle zu beklagen.
Drei Soldaten von uns sind bei dieser Welle gefallen...diesmal waren sie äußerst zäh und es dauerte etwa 3 Stunden bis wir sie vollständig bekämpfen konnten.
Sie wurden allerdings währenddessen auch mit neuen Truppen verstärkt, konnten aber auch mit neuen Soldaten nicht nah genug an uns heran.
Ich hatte nicht mit einem solch starken Angriff seitens der Russen gerechnet und war etwas irritiert, auf Nachfrage beim Hauptquartier erfuhr ich, dass es anscheinend noch nicht das Ende war sondern sich die Russen bereits sammeln um einen erneuten Angriff zu starten.
Der Angriff erfolgte an mehreren Stellen an der Front konnte aber bisher erfolgreich abgewehrt werden.
Ich forderte weitere Munition an, nur für den Fall der Fälle.

Gegen Mitternacht schickten uns die Russen eine weitere Salve von der Stalinorgel rüber, ich frage mich warum unsere Artillerie nicht zurückschießt.
In den Morgenstunden dachte ich der Dauerbeschuss fängt wieder an, aber es waren nur einige Salven wie zuvor um Mitternacht.
Aber danach schickten sie wieder ihre Soldaten...es waren ungefähr wieder gleich viele wie am gestrigen Tag....sie bissen sich wieder fest und ließen sich nur sehr schwer bekämpfen.
Außerdem wurden sie ständig mit neuen Truppen verstärkt und so konnten sie immer näher an uns heranrücken.
Das Gefecht dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht....in der Nacht wurde meist nur auf gut Glück geschossen und ab und zu versucht eine Handgranate weit genug zu schmeißen.
Wenn unsere Mörser einsatzbereit gewesen wären, wäre es ein leichtes gewesen die Russen zu vertreiben doch hier machte sich der Munitionsmangel zuerst bemerkbar.
Ich starrte, wie die anderen auch, ganz gebannt in die Nacht hinein und wartete bis sich nur etwas bewegte um es gleich niederzumachen.
Immer wieder bemerkten wir wie sich etwas nur kurz beweckte und dann wurde derjenige sofort unter Feuer genommen....es kam auch vor, dass die Russen auf einmal aufstanden um ein paar Meter zu rennen und dort wieder in Deckung zu gehen....hierbei konnten wir die meisten erwischen und kurz nachdem sie aufgestanden sind, wurden sie schon von mehreren Seiten beschossen.

In den Morgenstunden entwickelte sich die relative Ruhe wieder zu einem lauten Feuergefecht.
Es dauerte nur noch eine knappe Stunde bis die Reste des russischen Trupps erledigt waren.
Das wurde auch Zeit, denn nicht nur unsere Mörser hatten keine Munition mehr....unter anderem 2 von den Mg’s hatten keinen Schuss mehr übrig.
Beim letzten Angriff haben wir 10 von unseren Kameraden verloren auch hier brauchen wir dringend Ersatz.

Es war mittlerweile der 24. Dezember, Heilig Abend und ich hoffe bei Gott, dass es eine ruhige Nacht wird.
Um etwa 16Uhr kamen zwei Lastwagen und brachten die erwünschte Munition....neue Soldaten kamen jedoch nicht.
Es wurde aber gemeldet, dass die Russen ihre Artillerie zurückgezogen haben und offenbar in nächster Zeit mit keinen Angriff gerechnet werden musste.

In den Abendstunden versammelten sich viele in den Unterständen um sich aufzuwärmen...etwas zu essen und den Weihnachtsgrüßen aus der fernen Heimat am Funkgerät zu lauschen.
Es war sehr ruhig, jeder war nachdenklich und mit seinen Gedanken bei seinen Liebsten.
Ich dachte an meine Frau die alleine mit meinem Jüngsten den Baum schmückt und die Tage voller Sorge verbringen muss...und ich denke an meine anderen zwei Söhne...und wie sie wohl Weihnachten verbringen werden....wohl ähnlich wie ich.
Zum Schluss wurde eine Schaltung an alle Fronten gemacht....man fühlte sich dabei sehr verbunden mit all den anderen Soldaten.
Sie alle meldeten sich mit froher und munterer Stimmung am Funkgerät

„Hier ist die Atlantikküste - - - Keine Meldung zu machen...“

„An der Kanalküste....die 5. Division meldet der Engländer ist ruhig.“

„Berlin....ich rufe Berlin...hier ist Hammerfest...stürmische See am Nordmeer...die 3. Gebirgsjägerdivision wünscht der Heimat frohe Weihnachten.“

„Rostov am Don bedankt sich für die herzlichen Weihnachtsgrüße aus der Heimat!“

„Die Soldaten vor Moskau grüßen die Heimat, stille Nacht, heilige Nacht dem deutschen Volke“

Als wir den letzten Soldaten reden hörten...waren wir einen Moment lang etwas angespannt als wir hörten „Die Soldaten aus Moskau“.
Schließlich waren wir damit gemeint.
Nach der letzten Durchsage erklang das schönste Weihnachtslied....Stille Nacht, heilige Nacht und wir sangen alle mit, wir waren uns sicher überall im Deutschen Reich würden es uns die Menschen gleich tun und ganz besonders unsere Kameraden.

Generalfeldmars
20.12.06, 01:45
Schöne Episode.

Fallschirmjäger
05.01.07, 04:42
Neujahr

An den Weihnachtsfeiertagen war die gesamte Nordfront ruhig, so wurde Weihnachten wahrhaftig zu einem friedlichen Fest.
Am letzten Weihnachtsfeiertag überflog unsere Stellung ein Heinkel Flugzeug, es kreiste mehrmals über uns und warf dann zwei Kisten an Fallschirmen raus.



http://i1.tinypic.com/455rjn6.jpg


Einige Soldaten rannten zu den gelandeten Kisten und öffneten sie an Ort und Stelle.
In den Kisten befanden sich für uns alle Weihnachtsgeschenke....es gab Schokolade, Zeitungen aus dem Reich, Fleisch welches weitaus schmackhafter war als das Übliche, Sonderrationen an allem und zwei Kästen Bier.
Die Kisten wurden sofort in die Unterstände geschliffen und an diesem Abend ließen wir es uns richtig gut gehen.
So eine kleine Feier mit unseren Kameraden haben wir alle gebraucht, so ausgelassen und freudig habe ich unseren Haufen schon lang nicht mehr gesehen.
Die gute Laune in unserer Stellung hielt noch bis zum 28. Dezember an, dann erfasste uns der Krieg wieder den wir nur allzu gern verdrängt hatten.
Am 28. Dezember spielte sich unweit von uns ein Luftkampf zwischen mehreren Jagdmaschinen ab.
Wie auf dem Land, so auch in der Luft hat es ein ähnliches Schema.
Die Russen versuchen hier mit Masse zu glänzen und schicken mehrere Flugzeuge in den Kampf die nach und nach rauchend zu Boden gehen.
So wie ich erkennen konnte ging nur eine unserer Flugzeuge zu Boden, der Pilot sprang aber zuvor mit dem Fallschirm ab.
Zwei Männer wurden entsandt um ihn zu finden und sicher zum nächsten Basislager zu begleiten.

So ein ähnlicher Luftkampf ereignete sich am 31. Dezember...kurz nachdem die feindlichen Abfangjäger abgeschossen wurden, donnerten schwere Bomber am Himmel.
Aus mehreren Richtungen flogen Bomber das selbe Ziel an.
Moskau.
Die sowjetische Hauptstadt erlebte ihr schwerstes Luftbombardement und als es dunkel wurde flogen sie zurück und dann begann ein Artillerie Trommelfeuer auf Moskau und auf jede größere Verteidigungsstellung des Feindes.
Die Sowjets haben in diesem Gebiet einiges an Material und Soldaten zusammengezogen, welche erst frisch angekommen waren und noch keine Zeit gehabt haben sich irgendwo einzuquartieren bzw. das Material in Sicherheit zu bringen.
So wurde das Bombardement, dass zwei Tage dauerte, äußerst schmerzhaft für die Rote Armee.

Das neue Jahr 1942 wurde damit eingeläutet.

Das Jahr war noch wenige Stunden alt, da ereilte ein Befehl aus der deutschen Heeresleitung die anderen Verbündeten Länder.
Der Befehl lautete, dass sie einen Teil ihrer Truppen an die Ostfront schicken sollen und das bald möglichst.
Rumänien und Ungarn hatten schon den Großteil ihres Heeres an der Ostfront stehen, in der Nähe von Kiew.
Doch der Wehrmacht war das noch zu wenig und verlangte nach mehr Soldaten, welche beide Länder dann auch schickten.
Am 5. Januar 1942 schickte Ungarn zwei weitere Divisionen und Rumänien fünf Divisionen gen Osten.
Bulgarien hatte bisher keinerlei Truppen an der Ostfront und schickte großzügig 10 Divisionen, deren Einsatzgebiet wird wohl an vorderster Front bei Rostov sein.
Serbien und Kroatien brachten es gerade einmal fertig zwei Divisionen zu entsenden und helfen damit nur geringfügig.
Es wird sogar überlegt ob man Französische Truppen abziehen will, jedoch ist der Wert dieser Truppen an den Küsten in Westeuropa größer als würde man sie von da abziehen um sie irgendwo an der Ostfront zu verheizen.

Worüber man sich aber schon geeinigt hat oder besser gesagt es bereits vehement gefordert hat, dass die Italiener Truppen zur Verfügung stellen.
Ihre Ländereien sind nun, da ihre Afrika Armee gerettet wurde, ausreichend geschützt gegen jeden Angriff und sie können eine erhebliche Menge entbehren.
Es wird damit gerechnet, dass man in den nächsten Tagen rund 20 italienische Divisionen nach Osten schickt, vielleicht auch mehr.
Sie sollen an vorderster Front mitkämpfen und die Deutschen bei ihren Angriffen unterstützen, wahrscheinlich in der Ost Ukraine.
Die Finnen hingegen schicken gänzlich freiwillig ihre Einheiten weiter an die Front und sind sehr ehrgeizig wenn es darum geht die Russen zu bekämpfen.

Nachdem das Trommelfeuer aufhörte und mich nichts mehr richtig von der eisigen Kälte ablenken konnte, erreichte mich ein Brief von meiner Frau aus der Heimat.

„Mein geliebter Mann.....

Wenn du meinen Brief hier bekommst, sind denke ich schon einige Tage vergangen und das neue Jahr bereits angebrochen...

Daher wünsche ich und natürlich dein vermissender Sohn dir eine frohe und friedliche Weihnacht und, dass das neue Jahr für uns alle ein Jahr wird an dem wir wieder vereint hier in Breslau sein werden.
Wir zwei werden Weihnachten vorerst in der Kirche verbringen...wir werden jeden der drei Tage dort sein und für euch drei beten.
Essen werden wir denke ich nicht zuhause sondern bei unseren Freunden, um Leute um uns rum zu haben, wir werden aber ganz fest an euch denken.
Zum neuen Jahr haben wir uns vorgenommen es ruhig zu verbringen.

Ich vermisse dich und unsere Söhne so arg, bitte schreib mir...bitte schreib mir dass dieser Krieg bald vorbei sein wird und ich euch wieder wohlbehalten zurück habe.
Ich habe solche Angst...unsere Nachbarn...vorgestern kam ein Fahrzeug mit Wehrmachtkennzeichen und brachte eine kleine Kiste und ein Schreiben.
Ich weiß was das bedeutet, ihr einziger Sohn ist gefallen, soviel ich weiß war er auch an der Ostfront....bitte kommt mir heil nachhause zurück.

Ich möchte dich aber nicht nur mit traurigen Worten noch trauriger machen, ich kann es mir zwar nicht vorstellen wie es soweit der Heimat ist, aber kann mir sicher denken du wärst auch lieber hier.
Dein Breslau ist wunderschön verschneit und wir haben einen kleinen Weihnachtsbaum geholt.
Dir und unseren Söhnen habe ich allen ein Geschenk gekauft...ich konnte es nicht übers Herz bringen es nicht zu kaufen...

Ich weiß nicht ob du es bereits gehört hast, dass ab und zu Fliegerangriffe über Deutschland stattfinden.
Die Engländer schicken zusammen mit den Amerikanern ihre Bomber, aber bisweilen kommen sie nicht nach Deutschland...nur nach Frankreich so sagt man....ich hoffe es bleibt so.

Weißt du bereits wann du wieder Fronturlaub bekommst?
Es ist jetzt schon wieder eine Ewigkeit her.

Eins macht mir noch Sorgen, ich möchte dich nicht zu sehr belasten aber es quält mich viel zu arg...
Du weißt, dass unser jüngster nächstes Jahr16 Jahre alt wird....ich will nicht das man ihn mir auch noch wegnimmt...
Ich werde ihn nicht hergeben....

....

....

Dein Sohn lässt dich herzlich und mit ganzer Liebe grüßen...er vermisst dich, bitte komm bald wieder zurück und pass auf dich auf...ich liebe dich von ganzen Herzen

Ich wünsche dir alles gute und viel viel Kraft.“

„Ich liebe dich auch“

Kommt über meine spröden Lippen die durch einen dicken Schal verdeckt sind.
Wenn ich ihr schreiben würde was hier alles geschieht würde sie wahnsinnig werden, ich schreibe ihr nur tröstende Worte...sie hat genügend Probleme, da muss ich nicht auch noch ihr meine aufbürden.
Ich bezweifle, dass sie sie nachvollziehen oder sich vorstellen könnte.
Es ist der 10. Januar 1942 und erst heute habe ich den Brief bekommen der vor Weihnachten losgeschickt wurde....
Was meinen jüngsten Sohn anbelangt, um den mach ich mir grad am wenigstens Sorgen, er wird 16...hat also ja noch 2 Jahre Schonfrist....bis dahin ist vielleicht der Krieg bereits zuende und er muss höchstens zur Grundausbildung.
Ich falte den Brief ganz klein zusammen und stecke ihn in meine Tasche, wo auch die anderen Briefe sind.
Ich lege mich für ein paar Stunden hin und versuche zu schlafen und von der fernen Heimat zu träumen.

Fallschirmjäger
07.01.07, 16:10
Ruhe vor dem Sturm

Im gesamten Januar herrschte größtenteils Ruhe an der Ostfront.
Bis auf einigen mehr oder weniger heftigen Artilleriegefechten ereignete sich Nichts.
Diese lange Ruhepause nutzte die Oberste Heeresleitung dafür, um im Frühjahr wenn sich das Wetter wieder bessert, eine neue entscheidende Offensive zu starten.
Die Sowjetunion arbeitet wahrscheinlich auch daran einen Gegenangriff zu organisieren oder vielleicht auch nur ihre Defensive Position auszubauen.

Die deutsche Frontlage ist für eine Offensive sehr günstig, entscheidende Städte und Positionen liegen in greifbarer Nähe.
Im Norden möchte man mit Hilfe der finnischen Armee, die Hafenstadt Archangelsk einnehmen.
Der Verlust von Archangelsk würde den Russen bald an Nachschubproblemen leiden lassen in der Region.
Die Briten schicken immer noch Dutzende von Transportschiffen dorthin mit Nachschub um die Region stabil zu halten.
Etwas weiter südlich wird natürlich versucht Moskau zu erstürmen, da man sich aber sicher ist, dass die Russen uns alles entgegen werfen werden was sie besitzen, wird dies vielleicht nicht klappen.
Was aber auf jeden Fall erreicht werden will, sind die Vororte oder sogar der äußerste Stadtrand von Moskau.
Laut Berichten ist die Bevölkerung in der Stadt kurz davor panisch die Stadt zu verlassen und wenn diese Millionen Menschen plötzlich fliehen werden, wird sich das auch auf die russische Verteidigung auswirken.

Im Süden sind die Ziele weit aus höher angesteckt.
Die Ukraine soll im Ganzen erobert werden, dazu fehlt nicht mehr viel, es werden nur noch die Gebiete westlich des Flusses Dons benötigt.
Danach strebt man die Eroberung des Kaukasus an, zumindest möchte man den Kaukasus vom Rest des Landes abschneiden.
Im Kaukasus gibt es zum einem den Letzten Hafen, neben Archangelsk, der Russen in Europa und die Ölfelder von Baku.
Ohne den Ölnachschub von Baku dürfte die rote Armee spätestens nach einem Jahr auf dem trockenen liegen, auch mit dem Nachschub der westlichen Alliierten dürfte sich daran nichts ändern.

Für die Erstürmung des Kaukasus werden wohl nicht alle Kräfte benötigt und so wird ein Teil der Heeresgruppe Süd zusammen mit Truppen der Heeresgruppe Mitte versuchen, die Sowjets aus Zentral Russland zurückzutreiben bzw. zu vernichten und irgendwann zur Wolga vorzurücken.
Es heißt, fällt die Stadt Stalingrad an der Wolga, so fällt der ganze Fluss an das Deutsche Reich.


http://i13.tinypic.com/2uxvhfn.jpg


Der Fluss Wolga stellt so was wie eine Schlagader für die russische Armee dar und die zu durchschlagen würde die Rote Armee zum ausbluten bringen.

Als ich gestern Nacht mir die Beine vertreten wollte und zugleich die Natur ihr Recht verlangte, ersehnte ich den Frühling umso mehr.
Zunächst friert es einen so dermaßen, dass man sich kaum bewegen kann...und da es bei uns üblich war in einen Topf seine Blase zu entleeren und dann weit außerhalb des Schützengrabens zu entleeren...wurde das Entleeren zu einem schwierigen Unterfangen.
Der Inhalt war schlichtweg gefroren und die Töpfe wurden meist einfach weit genug weggeworfen, mitsamt dem Inhalt.

Am 16. Januar schafften es die Japaner endlich die Philippinen einzunehmen.
Die Amerikaner lieferten sich sehr schwere Gefechte mit den japanischen Invasoren, welche aber schlussendlich doch siegten.
Vielleicht bringt der japanische Sieg wieder Schwung in die Sache dort drüben, man kann es ihnen nur wünschen.

http://i3.tinypic.com/2di2c5l.jpg


Obwohl die Amerikaner sich heftig mit den Japanern rumschlagen ist das Oberkommando besorgt, dass die Alliierten eine Invasion irgendwo in Europa planen.
Der wahrscheinlichste Invasionspunkt wird wohl die französische Küste sein, wo auch immer.
Deswegen werden an wichtigen strategischen Punkten an und in der Umgebung von den Küsten schwere Befestigungen errichtet.
Die gesamte französische Kanalküste wurde am meisten befestigt.
Es wurden Bunkersysteme, Grabensysteme, Hindernisse, Minenfelder und vieles mehr an dieser Küste errichtet, um einen möglichen Angriff aus England abzuwehren.


http://i12.tinypic.com/33jlsol.jpg


Die Bewilligung für dieses Projekt, was den Namen Atlantikwall trägt, wurde am 20. Januar 1942 erlassen.
Material war reichlich vorhanden um dieses Projekt auch in die Tat umzusetzen und auch alles bald möglichst fertig zustellen, jedoch fehlte es an Soldaten, die diese Befestigungen auch bemannen und anschließen im Ernstfall auch verteidigen.
Ohne ausreichend Soldaten ist der Atlantikwall an vielen Stellen nutzlos.


http://i18.tinypic.com/2iay6aw.jpg

Managarm
07.01.07, 16:34
Wieder eine hervorragende Fortsetzung, werter Fallschirmjäger. :)

Warum habt Ihr den Atlantikwall nicht mit verbündeten Truppen besetzt und stattdessen die kampfstarken deutschen Einheiten von dort an die Ostfront abgezogen?

Viel Erfolg beim Sturm auf Moskau und auch bei allen anderen geplanten Operationen. :prost:

Fallschirmjäger
07.01.07, 17:25
In Frankreich stehen zusätzlich zu den deutschen Truppen, die Truppen von den Vichy Franzosen.
Und die Bewachung Frankreichs möchte ich nicht Italienern, Kroaten oder sonstwem überlassen ^^

Wir wissen ja, dass früher oder später eine größere Invasion in Frankreich erfolgt...und ohne die (zwar wenigen) schlagkräftigen deutschen Truppen, könnten die Alliierten rasch bis zum Rhein vorrücken....da wäre mir Frankreich als großes Schlachtfeld lieber.

Hoffen wir, dass sich die Russen nicht all zu schnell einknicken und uns noch schöne Abwehrschlachten beschweren....

Fallschirmjäger
11.01.07, 01:19
Frühlingserwachen

Im Februar hatte ich die Hoffnung, dass es zumindest etwas wärmer wird, doch es blieb so kalt.
Der Schneefall nahm sogar noch zu, es schneite jeden Tag und bald waren wir tagsüber nur noch damit beschäftigt den Schnee aus den Gräben zu schippen.
Durch den massiven Schneefall kamen zwei Wochen kein Nachschub mehr zu uns durch.
Wir wurden auf diesen Notstand erst informiert als die Lastwagen bereits überfällig waren.

Während des gesamten Februars und März wurden die Truppen der Heeresgruppe Süd massivst verstärkt.
Etwa 15 motorisierte Divisionen mit Artillerie, Jagdpanzer und schweren Kampfpanzer Brigaden wurden an die Front geschickt und sollen der Frühjahrsoffensive noch extra mehr Schwung geben.
Zeitgleich mit den 15 frischen deutschen Divisionen kamen auch die 20 italienischen und 10 bulgarischen Divisionen am Südabschnitt der Front an.
Vor allem wurden an der gesamten Ostfront die Verluste aus den vorherigen Schlachten wieder ausgeglichen, so trafen bei uns wieder neue Soldaten ein, die, die Lücken wieder schließen.
Mit den ersten Lastwagen nach zwei Wochen, die Nachschub brachten, kamen auch 15 neue Soldaten zu uns.
Sie wurden sofort eingewiesen und kameradschaftlich in unsere Reihen eingegliedert, sie waren alle so um die 19 – 22 Jahre alt und kamen alle irgendwo aus Hessen her.

Zuvor haben sie ihre Grundausbildung absolviert und wurden danach zunächst als Besatzungstruppen nach Dänemark versetzt.
Dort haben sie nicht sehr viel zutun gehabt und jetzt sind sie mitten im Winter an die Ostfront gekommen.
Sie haben keinerlei Kampferfahrung und deswegen müssen wir erfahrenen Soldaten sie am Anfang stets gründlich anweisen und sie etwas beschützen.
Sonst sterben sie uns weg wie die Fliegen.
Was ihnen zuerst und vor allem Probleme und Schwierigkeiten machte, war die enorme Kälte, aber gegen die Kälte hatten wir alle zu kämpfen und daran kann man sich nicht gewöhnen.

Es ist der 26. März 1942 und in der Heimat beginnt so langsam der Frühling, die ersten warmen Sonnenstrahlen...der Schnee schmilzt....ich vermisse die Heimat an diesem dunklen und kalten Ort.
Heute ist es wieder besonders kalt, es schneit sehr stark und die Sicht ist miserabel, der Blick in der Ferne verliert sich im tiefen grau.
Der Wind ist so stark, dass es einem bei direktem Kontakt mit der Haut fast jene vom Knochen reißt.
Und genau das nutzten sie aus.......


Am frühen Nachmittag stürmten zehn T 34 Panzer auf unsere Stellung zu und hinter ihnen kamen unzählige Rotarmisten anmarschiert.



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Ich vernahm das Kettengeräusch der Panzer schon eine Minute bevor sie aus dem grauen Schleier hervorkamen und so hatten wir zumindest ein wenig Vorbereitungszeit.
Der Anblick bei deren Erscheinen war sehr furchteinflößend und zum ersten Mal sahen wir die neuen russischen Panzer.
Wir schossen alle sofort um den Ansturm zum Stoppen zu bringen, doch es war sehr schwer die Rotarmisten hinter den Panzern zu treffen.
Die meisten unserer Kugeln prallte an den Panzern ab und nur vereinzelt fielen die Russen getroffen in den Schnee.
Unsere beiden Panzerabwehrkanonen versagten bei dem Versuch die Panzer schnell auszuschalten, sie schafften es nur die Ketten von zwei der feindlichen Panzer zu zerstören, so dass sie gut 100 Meter vor unserer Stellung fest steckten.
Jedoch wurden unsere Kanonen von den Panzern zu erst ins Fadenkreuz genommen, den Beschuss konnten beide nicht lange standhalten, die Bedienmannschaften an den Kanonen flüchteten umgehend in die Gräben und kurz darauf zerriss es die Kanonen.

Als die Panzer unsere Stellung schließlich erreichten kamen nun auch die Rotarmisten hinter den Panzern zum Vorschein und griffen sofort an.
Ich wartete nur darauf, dass sie aus ihrer Deckung heraus springen und ich sie abschießen kann, es waren weitaus mehr als ich gedacht habe und nach kurzer Zeit war mein erstes Magazin bereits leer geschossen.
Nun begann das totale Chaos in der Stellung.
Die feindlichen Panzer verschafften den Soldaten einen sicheren direkten Zugang zu unseren Gräben und die Panzer selbst fuhren über unsere Stellung drüber.
Ich war gerade dabei ein neues Magazin in mein Sturmgewehr zu drücken als nur wenige Meter vor ein Panzer über den Graben fuhr und schon standen die russischen Soldaten am Rand vom Graben.

Einige von ihnen sprangen runter zu mir in den Graben, der Rest von ihnen blieb am Rand stehen und zielte auf mich und meine Kameraden.
Zum Glück standen die Rotarmisten nicht lang genug über mir um nur einen Schuss abzufeuern, sie wurden von den hinteren Maschinengewehren niedergemäht...jeder feindliche Soldat der sich nicht hinter einem Panzer versteckte und nicht irgendwo im Graben war wurde sofort niedergemacht, leider kamen dennoch genügend Russen in den Graben.
Ich lies mich rückwärts auf den Rücken fallen und feuerte in den Graben vor mir auf jeden Russen den ich erblickte....ich hielt einfach drauf ohne richtig zu zielen....bei so vielen Gegnern hat man kaum Zeit zum zielen.
Vier Russen fielen zu Boden und der Rest verschwand hinter den Ecken des Schützengrabens, ich kroch erst mal in Deckung zu den anderen Kameraden.

Kaum hatte ich mich wieder aufgerichtet rollte ein weiterer Panzer über uns hinweg, vor Schreck duckte ich mich und wollte so den Ketten ausweichen.
Der Panzer blieb aber direkt über uns stecken und versuchte mit vor und rückwärts Bewegungen sich wieder zu befreien.
Einer meiner Soldaten drückte mir sofort eine Sprengladung in die Hand, wir brachten sie umgehend an der Unterseite des Panzers an und rannten so schnell wie möglich weg.
Wenige Sekunden später explodierte die Ladung mitsamt dem Panzer.



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.....noch neun übrig.

Ich versuchte mir einen Überblick über das herrschende Chaos zu verschaffen und riskierte einen kurzen Blick aus dem Schützengraben.
Drei Panzer waren komplett durch unsere Stellung hindurch gebrettert und wendeten nun hinter unserer Stellung.
Doch gerade als sie das Manöver durchführten, schnellten Panzerfäuste aus den Unterständen auf sie zu.
Zwei von den T 34ern wurden zerstört, der andere fuhr ungehindert erneut auf uns zu und feuerte aus allen Rohren.
Jener Panzer wurde aber ebenfalls durch zwei Geschosse vernichtet.

Die Russen haben sich in einigen Unterständen verkrochen, welche uns als Schlafplätze dienen, wir können nicht zulassen, dass sie sich hier festbeißen.
Wir rannten zu dem Grabengang mit einem der besetzten Unterstände, ich schaute zunächst nur flüchtig um die Ecke um mir ein Bild von der Lage zu machen.
Vor dem Eingang waren fünf Rotarmisten, die jenen bewachten.
Unser Angriff begann sofort, einer von uns stürmte in den benachbarten Graben auf die Russen zu und feuerte währenddessen.
Er traf eine Russen direkt in den Kopf und einen anderen mehrmals in die Schulter, beide sackten zu Boden und die anderen erwiderten das Feuer, sie trafen ihn in die Schulter, er verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
Jedoch kamen direkt hinter ihm die anderen und ich selbst vorrangestürmt.
Die anderen drei Russen wurden schnell ausgeschaltet und damit war der Eingang für uns frei, wir rannten alle am Eingang vorbei und jeder von uns warf eine Granate im vorbeirennen hinein.
Zwei Kameraden blieben zurück und als sich der Staub im Unterstand gelegt hatte vergewisserten sie sich, dass dort drin keiner mehr am Leben war.

Wir konnten so langsam wieder eine effektive Verteidigung aufbauen, auch wenn die Russen immer noch einen Teil unserer Stellung besetzt haben.
Die Panzer kurvten immer noch unkontrolliert hin und her und die zwei Panzer denen die Ketten zerrissen sind stehen noch an Ort und Stelle.
Durch das ständige hin und her fahren der Panzer auf unserer Stellung machte den Untergrund nicht mehr wirklich stabil.
Ein Panzer fuhr mehrmals über einen Unterstand, irgendwann gab der Unterstand nach und die Erde sackte ab.
Es sah fast so aus als ob der Panzer von der Erde verschluckt wurde, nur noch der obere Teil schaute aus dem Schlamm heraus.



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Unsere Mg Nester hatten eine Weile nicht mehr feuern können, einerseits durch die Gefahr der Panzer und dann wurden sie noch in die Grabenkämpfe mitreingezogen, doch jetzt da man die Lage etwas entspannen konnte, wurden die Mg Nester wieder besetzt.
Gerade richtig als ein neuer Ansturm von den Rotarmisten auf uns zu kam, sie wollten uns damit wohl den Rest geben, was auch wahrscheinlich geklappt hätte wenn das Mg Feuer sie nicht hinweggefegt hätte.

Als immer mehr Russen ihr Leben in unseren Gräben verloren und immer enger zusammenrücken mussten, waren die russischen Panzer immer mehr ungeschützt.
In diesem Moment fiel mir ein, dass ich den Flammenwerfer, den ich damals vor der Hütte bei den toten Landsern gefunden habe, in einem Unterstand verstaut hatte...ich eilte sofort hin um den Flammenwerfer zu holen.
Ich konnte mich einem Panzer durch die Gräben sicher nähern, als ich schließlich nah genug war schickte ich einen Feuerstrahl gegen seine Seite.
Der Strahl umhüllte rasch den gesamten Panzer, er bewegte sich ein paar Meter nach vorne blieb dann aber wieder stehen, ich hielt weiter auf ihn drauf bis die Tanks von mir leere waren.
Dann lies ich den Flammenwerfer auf den Boden fallen und beobachtete den Panzer weiter in geduckter Haltung.
Der T 34 gab kein Lebenszeichen mehr von sich also rannte ich den Graben weiter entlang, als ich an einer Gabelung ankam stieß ich plötzlich mit jemand anderen zusammen.
Wir beide waren so schnell gerannt, dass ich und er auf der jeweils anderen Seite an der Wand gegen prallten.
Ich verlor dabei mein Sturmgewehr aus der Hand und merkte, dass mein Gegenüber ein Rotarmist war der sein Gewehr noch fest in der Hand hielt.
Mit meinem Stiefel schlug ich ihm das Gewehr ohne zu zögern zur Seite weg und stürzte mich umgehend auf ihn.
Von der Statur her war er mir auf jeden Fall überlegen doch irgendwie schaffte ich es ihn auf den Boden zudrücken, ich schlug ihm zweimal mit all meiner Kraft in sein Gesicht, dabei flog sein Helm nach hinten weg.
Ich griff nach meinem Klappspaten der an meiner Koppel hängte, meine Hand umschloss den Griff des Spatens, löste ihn von der Koppel, holte weit aus um mit einem gezielten Schlag meinen Feind zu töten......

...jemand hielt mein Handgelenk fest, ich schaute zur Seite und bekam in diesem Augenblick schon einen Gewehrkolben in die Eingeweide reingehauen.
Dabei flog ich zurück und landete auf meinen Rücken.
Ein weiterer Rotarmist kam zum Geschehen hinzu und rettete seinem Kameraden das Leben, der neue begann langsam auf mich zu zielen.
Ich verlor keine Zeit als ich hilflos auf dem Boden lag, zog meine Luger und schoss beide über den Haufen.

Das Aufstehen fiel mir im ersten Moment schwer, doch ich griff mir schnell meinen Klappspaten und mein Sturmgewehr und kehrte zu meinen Kameraden zurück.
Sie hatten mittlerweile so fast jeden feindlichen Soldat getötet und die zwei intakten Panzer mit Panzerfäusten, die in deren Hecks gefeuert wurden vernichtet.
Noch während um die letzten Ecken in den Gräben gekämpft wurde, näherte man sich von den Seiten den zwei liegengebliebenen T 34 Panzern und knackte sie mit Handgranaten und Sprengladungen, so hatten auch sie ihr Ende gefunden.
Danach dauerte es nicht mehr lang bis auch der letzte Rotarmist im kalten Schnee lag.
Als wir dann durch die Gräben liefen um nach Verwundeten, unseren Toten, Munition und anderem Zeug suchten wateten wir durch Schlamm, Wasser und Blut.
Unsere hessischen Neuankömmlinge hatten zu unser aller Überraschung alle überlebt, jedoch sind zahlreiche andere Kameraden gefallen.
Es tröstete uns etwas, dass wir alle Russen erwischt haben und keiner entkommen konnte, danach sieht es hier auch aus......

....10 ausgebrannte Panzer...die zum Teil in unserer Stellung versunken sind und über das ganze Gebiet sind Leichen verstreut, ein grauenvoller Anblick.
Wir waren lang damit beschäftigt unsere Stellung wieder so gut wie es geht wiederherzustellen und einen grossteil der Leichen wegzuschaffen.

Die Russen unternahmen in den nächsten Tagen keine weiteren Angriffe mehr, obwohl wir einem zweiten wohl nicht oder nur mit äußerster Anstrengung standgehalten hätten.

Generalfeldmars
11.01.07, 15:47
Sehr schön. Allerdings hätten die Panzer in der Realität wahrscheinlich nicht kehrt gemacht, sondern wären durchgebrochen um im Hinterland für Chaos zu sorgen. Die Infanterie hätte sich, nachdem die Paks verloren waren, ruhig verhalten, gewartet, bis die Panzer weg sind, und dann den Kampf gegen die nachrückende feindliche Infanterie aufgenommen. Das soll jetzt aber keine Kritik sein, sondern nur ein Einschub eines Besserwissers, der nicht beachtet werden braucht. Ich finde deinen AAR nämlich wirklich großartig!

Fallschirmjäger
19.01.07, 00:44
Vorbereitung

Einige Tage nach unserer Schlacht haben wir die gröbsten Schäden, an unserer Stellung, behoben, wir nutzten jetzt die eingesunkenen und ausgebrannten Panzer als Verteidigung.
Da die meisten unserer Unterstände eingebrochen waren, hoben wir schlichtweg neue aus unsere zwei abgeschossenen Panzerabwehrkanonen waren allerdings nicht mehr instand zu setzen.
Aber mit unseren begrenzten Mitteln konnten wir uns nur notdürftigen Schutz verschaffen, daher forderten wir am 2. April vom Hauptquartier dringende Pionier Hilfe an.
Die Pioniere trafen einen Tag später bei uns ein und machten sich sofort an die Arbeit, am Anfang waren sie etwas verwundert über das Abbild unserer Stellung und machten von Anfang an klar, dass sie die Panzer auf keinen Fall wegschaffen könnten.

Während die Pioniere eifrig arbeiteten unterhielt ich mich mit deren Kommandeur.
Im Gespräch erfuhr ich, dass Nordfrankreich, Belgien und Holland unter teilweise starken amerikanischen und britischen Bombardement steht.
Die Angriffe gelten Industriegebieten, Häfen, Flugfelder und der Infrastruktur wie Eisenbahnlinien
Man hat zu Hause im Reich die Befürchtung, die Bomberangriffe würden bald das Ruhrgebiet erreichen.
Hier schlägt das Herz der deutschen Industrie und man errichtet jetzt schon einen weiträumigen Flak Gürtel um das Ruhrgebiet, dass kein feindliches Flugzeug am Himmel bleibt.



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Mit heftigem Beschuss vom Boden und genügend Jagdmaschinen am Himmel erhofft man sich das Reich effektiv zu schützen.
Anscheinend sind die derzeitigen Bomberangriffe im Westen Europas von größeren Verlusten der Alliierten gezeichnet.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs erzählte ich ihm, was hier vor kurzem abgelaufen sei und er konnte nur erstaunt zuhören.
Obwohl er von Anfang an in Russland mit dabei war hatte er bisher nur Kämpfe und Schlachten von weitem gesehen und selbst nie an einer teilgenommen.
Ich fragte ihn ob er denn noch Informationen für mich hätte...und die hatte er.

Gut für mich eher uninteressant war, dass Brasilien sich den Briten angeschlossen hat aber im Hauptquartier bereitet man sich nun mit größter Anstrengung der kommenden Frühjahrs Offensive vor.
Einen genauen Tag an dem wir angreifen sollen gibt es allerdings noch nicht.
Im Norden, also bei uns, soll Feldmarschall Hauser das Kommando über die Offensive tragen, er bekam dafür zwei neue Tigerpanzer Brigaden zu seinem Kampfverband hinzugefügt.
Über diesen neuen Tigerpanzer zerreisen sich so viele Leute das Maul, ich möchte zu gern wissen was dieser Panzer an sich hat.
Ich habe ihn noch nie zu Gesicht bekommen geschweige denn in Aktion erlebt, vielleicht rollt mir der Tiger in den nächsten Wochen über den Weg.
Selbst mein mittlerer Sohn fährt ja neuerdings diesen Typ Panzer....



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Der Tiger soll jedem feindlichen Panzer überlegen sein und das gesamte Schlachtfeld beherrschen.....na ich hätte auch gern sowas...

Gegen Mitternacht haben die Pioniere ihre Arbeit getan und rücken noch bei Nacht ab, wir dagegen beziehen unsere fertigen Unterstände.
Man fühlt sich nun wieder ein wenig sicherer und die Nacht war nicht ganz so kalt wie die letzten.

Gott sei dank griff der Russe unseren Abschnitt während dem gesamten April nicht an sondern konzentrierte sich größtenteils auf die Heeresgruppe Süd und Mitte.
Im Norden versuchte die Rote Armee lediglich in finnische Territorien einzudringen was allerdings auch scheiterte.



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Die Angriffe der Roten Armee auf die Südfront ohne Panzerunterstützung sind reine Himmelfahrtkommandos.

Managarm
19.01.07, 01:44
Viel Erfolg bei der demnächst anstehenden Offensive an der Ostfront, werter Fallschirmjäger.
Sind die stationären Flakgeschütze beim NFM-Mod wieder etwas aufgewertet wurden oder haben diese dieselbe geringe Effektivität wie in der Standard-Version?

Fallschirmjäger
19.01.07, 12:35
Mal schauen ob die zweite Offensive die Entscheidung bringt =)
Ich glaube die Flakstärke wurde ein wenig erhöht, man bekommt ja z.B. in Aachen noch eine Radarstation erbaut, später auch in Wilhelmshaven.

Aber fragt lieber beim großen Erschaffer des Mods nach, vielleicht schaut er mal vorbei und beantwortet diese Frage.

Wenn ich schon mal dabei bin...

Mantikor ich muss euch ein ganz großes Lob aussprechen für diesen umfangreichen Mod, diese große Mühe und die Liebe zum Detail verlangen einfach nur Respekt...ohne diesen Mod wäre ich glaube auch nicht auf die Idee des AAR's gekommen

....Update kommt vielleicht sogar heute Nachmittag noch....

Fallschirmjäger
19.01.07, 16:52
Kesselschlacht


Während dem gesamten April hatten wir außer Wachtdienst keine große Abwechslung an unseren Abschnitt.
Die Russen drüben verhalten sich ruhig, man hört nur manchmal am Tage ein paar Schüsse aus der Artillerie...diese sind aber sehr weit weg so dass man nur ein dumpfes Grollen wahr nimmt.
Das Wetter hier im Norden bessert sich mit jedem Tag, Schneefall gibt es keinen mehr und die Sonne lässt sich immer öfters blicken.
Man kann es wieder richtig genießen im Freien zu sein.
Jedoch muss sich vom Wetter her noch einiges verbessern, dass wir hier oben eine großangelegte Offensive durchführen können.
Anders als bei unseren Kameraden bei der Heeresgruppe Süd, dort ist das Wetter bereits Ende April so gut, dass am 30. April 1942 die lang erwartete Frühlingsoffensive beginnt.



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Die Streitkräfte, die sich um Kharkov versammelten haben, werden allesamt nach Norden durchbrechen.
Das Kommando für dieses Unternehmen hat Feldmarschall Model.
Die italienische Armee bekommt nach Geländegewinnen ihren eigenen Frontabschnitt zugeteilt und ist damit beauftragt diesen solang zu halten bis die Operation durchgeführt ist.
Ungarische und rumänische Truppen sollen der deutschen Hauptstreitkraft helfen, indem es schein Angriffe auf russische Stellungen ausführt.

Der Schlachtplan für die Heeresgruppe Süd gestaltete sich so, dass zuerst sich nach Norden gekämpft wird um dann einige Tage später, wenn das Wetter auch bei der Heeresgruppe Mitte es erlaubt, zusammen die russischen Truppen am Dnjepr einzuschließen.

Die ersten Tage der Offensive sind wenig hoffnungsvoll...

Am 30. April versuchen ungarische, rumänische und deutsche Verbände durch die Linien zu brechen, was aber an der tiefen Verteidigung der Russen scheitert, außerdem werden immer mehr Armeen zur Verteidigung herangezogen.
Feldmarschall Model erkennt am 2. Mai 1942, dass ein Durchbruch hier unmöglich ist und entscheidet sich darum zu einer Planänderung.
Er lässt den ungarischen und rumänischen Befehlshabern mitteilen, dass sie noch einmal angreifen sollen, da er nun genügend Einheiten zusammengezogen habe...
Das war nur eine Notlüge um die Russen weiterhin zu binden.

Zuerst schien es auch so, dass Model mit angreift, doch er machte kehrt und marschierte auf direktem Weg nach Kursk.
Hier standen nur wenige Einheiten der Roten Armee und dass dieses Vorhaben auch unter allen Umständen erfolgreich ist, setzte er die Streitkräfte, die in Belgorod noch auf Befehle warteten, ebenfalls in Gang.
Hier rückten die Italiener nach und schlossen kurz darauf die entstandene Lücke.

Bereits am 3. Mai in den Abendstunden war das Gebiet von Kursk vollständig erobert und Model setzte seinen Durchbruch nach Norden weiter fort.
Feldmarschall Model durchbrach die Linien der Russen so schnell, dass die Rote Armee nie mit Gewissheit sagen konnte wo er genau im Moment steckt.
Er tauchte immer wieder irgendwo auf und vernichtete auf einen Schlag ganze Einheiten der Sowjets.
Die Ungarn und Rumänen leisteten sich bis dahin immer noch ein hinhalte Gefecht, welches aber am 4. Mai abgebrochen werden musste.
Die Armeen von beiden Ländern waren bereits nach wenigen Tagen des Kampfes total abgekämpft und nicht mehr in der Lage einen eigenständigen Angriff zu führen.

Nun war das Wetter auch für eine Offensive bei Smolensk bereit und so stürmten auch hier unsere Kameraden auf die Russen zu um sich bald möglichst mit Feldmarschall Model zu vereinen.

Die Kämpfe sind äußerst zäh, da die Russen erkannt haben welche Gefahr ihnen droht.
Sie wehren sich verzweifelt und versuchen bei Kaluga und Bryansk einen Kessel zu verhindern.
Nach tagelangen Kämpfen bricht der Versuch der Russen eine Pforte nach Osten offen zuhalten zusammen.
Der Kessel ist am 8. Mai dicht und im Kessel sind an die 60 Divisionen gefangen.
Bereits bei dieser Schlacht konnte man einen großen Sieg erringen und die Kampfkraft innerhalb und außerhalb des Kessels, der Russen, schwächen.



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Gerade als sich ein Sieg und eine Schließung des Kessels abzeichnet, brechen die Russen an dem Frontabschnitt der Italiener ein.
Schon nach einigen Stunden nachdem der Angriff der Russen erfolgt ist, erbitten die Italiener den Befehl zum Rückzug...dieser blieb jedoch aus.
Man wollte dadurch Zeit gewinnen und schnellstmöglich Truppen hinschicken.
Der italienische Wiederstand brach am 10. Mai zusammen und sie zogen sich wieder nach Kharkov zurück.
Jetzt klaffte eine große Lücke in der deutschen Front und es trennten nur noch mehrere Kilometer den Kessel und den Rest des Landes.
Wenn dieses Unternehmen scheitert dann tragen allein die italienischen Streitkräfte Schuld daran.
Die Rote Armee schickte sofort massig an Truppen in die aufgerissene Front und marschierte weiter voran, während die Italiener ihre Wunden lecken und zu keinem Angriff mehr imstande sind.
Zum Glück machten die Russen damit einen Fehler und ihre Flanken wurden zunehmend schwächer was es erlaubte einen deutschen Angriff auf jene Flanken zu starten.
Hierfür brauchte man nicht einmal viele Soldaten und am 12. Mai waren die einstigen angreifenden Russen in einem Kessel gefangen und wurden kurz darauf niedergemacht.



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Es blieb aber nicht bei dem Versuch, der Russen, den Kessel aufzusprengen bei Belgorod , sie versuchten es auch am nördlichsten Punkt bei Kaluga.
Hier stämmte sich Model und sein Kampfverband gegen die 40 russischen Divisionen.
Der Angriff lief sich jedoch nach 3 Tagen tot und so verblieb es dabei, dass der Kessel immer noch dicht war.
Am 15. Mai ging nun die gesamte Heeresgruppe Mitte zum Angriff über, sie sollten den Kessel jetzt schnellstmöglich feindfrei schießen.
Bei der Stadt Gomel und Umgebung kam es zu den heftigsten Kämpfen innerhalb des Kessels, hier hatten die Sowjets ihr Hauptquartier und nach Gomel strömten die ganzen geschlagenen Truppen von den Rändern des Kessels.
Als die Stadt schließlich fiel und jegliche Organisation der Russen zusammenbrach war es nur noch eine Frage der Zeit.

Der Wiederstand der Russen im Kessel hielt bloß bis zum 20. Mai 1942
Dann wurden auch die letzten Dörfer, in denen sich die Rotarmisten verschanzt hatten, erobert.



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Die erste Phase der Offensive war abgeschlossen, nun galt es schnell die Truppen dort hinzuverlegen wo sie dringend gebraucht werden.
Dieser heftige Schlag gegen die Rote Armee bringt uns vielleicht dieses Jahr den erhofften Sieg, sie haben allein in diesen Tagen 50 Divisionen verloren.
Der Großteil der Streitkräfte wird wieder der Heeresgruppe Süd zugefügt, um bald die gesamte Ukraine und den Kaukasus einzunehmen.
Die Heeresgruppe Nord, also wir, bekommen nur einige wenige Divisionen zugesprochen....wir sollen ja auch nur Moskau einnehmen wahrscheinlich....

Wir bekamen sehr bald per Funk die Anweisung uns bereit zu machen unsere Stellung zu verlassen und zum Angriff über zu gehen.
Wir werden bald mit anderen Verbänden weiter Richtung Osten marschieren.
Ungewiss ist jedoch, ob wir direkt nach Moskau gehen oder uns doch ein anderer Weg vorherbestimmt ist.
Es wäre schon etwas besonderes bei dem Sturm auf Moskau dabei zu sehen, auch wenn wir alle wissen das viele von uns dann es nicht überleben werden.

Heinrici
22.01.07, 16:22
Ehrenwerter Fallschirmjäger,
es schön zu hören, das die Offensive erfolgreich verläuft. Ich hoffe, dass die Sowjetunion bald besiegt ist und unsere Jungs nach Haus kommen können.

Fallschirmjäger
28.01.07, 22:42
Aufmarsch

Ein bedeckter Mai Tag, etwas frischer Wind, ab und zu etwas Nieselregen und Temperaturen von ungefähr 15° C.
Es war der 23. Mai 1942, ich spielte gerade mit einem meiner Kameraden Würfeln im Graben, als ich Motorengeräusche hörte.
Ich stellte den Würfelbecher beiseite und streckte meinen Kopf aus dem Graben.
Einige Halbkettenfahrzeuge, Lastwagen und voran vier Panzer III fuhren an unserer Stellung vorbei.
Die letzten Lastwagen hielten an unserer Stellung an, ein Rang höherer Offizier stieg schnell aus und schrie uns an, dass wir sofort aufsitzen sollten auf die Lastwägen.
Wir nahmen unsere Ausrüstung, die wir bei uns tragen konnten, mit und beeilten uns auf die Ladefläche der Fahrzeuge zu kommen.
Bis wir soweit waren brauchten wir einige Minuten, da wir total überrascht waren und deren Ankunft nicht erwartet hatten.
Als wir endlich alle beisammen waren und eingestiegen waren, donnerten einige Sturzkampfbomber über uns hinweg in Richtung Front
Dann fuhren wir auch schon im rasanten Tempo, in die selbe Richtung, weiter.

Man kann nicht bestreiten, dass hinten auf der Ladefläche der Lkw’s eine gewisse Vorfreude bestand.
Endlich konnten wir unsere Gräben verlassen und wieder aktiv werden, mussten nicht mehr darauf warten bis der Feind zu uns kommt.....jetzt kommen wir zu ihm....
Während der Fahrt bereiteten wir uns den Kampf vor, überprüften unsere Waffen und Ausrüstung, füllten unsere Magazine, legten unsere Handgranaten zurecht und vergewisserten uns, dass wir von allem genug hatten.
Dann ging die Schiebeklappe zum Führerhaus des Lkw’s auf und der Beifahrer sprach zu uns oder besser gesagt schrie zu uns nach hinten.

„Ihr werdet an einem Dorf rausgelassen, kämpft alles nieder was euch in die Quere kommt und rückt dann mit dem Rest des Verbandes weiter vor!“

Waren zumindest klare Befehle.....mehr oder weniger.

Als wir am Dorf ankamen ließen sie uns direkt am Rand des Dorfes aussteigen, wir rannten sofort zum ersten Gebäude um Deckung zu bekommen.
Auf der Hauptstraße stand ein Panzer III und feuerte ans Ende der Straße, hinter dem Panzer saßen einige Soldaten in Deckung.
Meine gesamte Einheit habe ich wie zuvor unter meinen Offizieren aufgeteilt, jeder bekam die ungefähr gleiche Anzahl von Soldaten, alle meine Männer versammelten sich am Haus.


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Nach einer kurzen Orientierungsphase und Einsatzbesprechung mit meinen Kameraden, gingen wir zum Angriff über und mit der Hälfte meines Trupps rannte ich zwischen den Häusern hindurch, über Gartenzäune und kleinen Mauern hinweg.
Als ich zur Seite schaute konnte ich immer wieder zwischen die Häuser schauen und sehen, dass der Panzer nun voran fährt.
Die andere Hälfte meiner Männer sollte mir auf Kommando folgen, als wir an einem etwas größerem Haus ankamen, ließ ich sie nachrücken während wir das Haus besetzen.

Wir brachen eine Hintertür auf und stürmten das Haus.
Ich rannte zur Treppe die zu den oberen Stockwerken des Hauses führt, gerade als ich meinen Fuß auf die erste Stufe setzte kamen zwei Rotarmisten aus einer Tür heraus.
Überrascht von unserer Anwesenheit wollten sie wieder flüchten, machten die Tür wieder zu aber ein Kamerad und ich feuerten durch die Holztür hindurch.
Danach warteten wir einen Moment, es war alles still im Raum, dann hörten wir wie etwas an der Wand zu Boden schleift und einen dumpfen Knall verursacht.
Eine Blutlache kam durch den Türschlitz hindurch.
Ich wies zwei meiner Kameraden an den Raum hinter der Tür zu sichern, während ich die Stufen herauf geh.

Im ersten Stock lief ich auf leisen Sohlen durch den Flur, anscheinend nicht leise genug.
Plötzlich hörte ich Geschrei von Russen woraufhin Schüsse folgten.
Sie schossen mehrere Salven aus einem Raum rechts von mir heraus, sie schossen blind durch die Wand und durch die geschlossene Tür.
Ich warf mich zu Boden und drückte mich gegen die Wand und hoffte nur sie würden mich nicht per Zufall treffen.
Als sie die Wand regelrecht durchsiebt hatten wurde es wieder still, dann hörte ich aus dem Raum wie durch die Schritte die Dielen knarrten.
Die Schritte kamen näher und ich richtete mein Sturmgewehr auf die Tür.
Dann verstummten die Schritte und die Türklinke wurde runtergedrückt, mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen....ein Rotarmist kam sehr schnell heraus aber ich schoss ihm bei seinem Erscheinen umgehend ins Gesicht.
Er knallte gegen den Türrahmen und in diesem Moment schnellte eine Hand, mit einer Maschinenpistole, aus der Tür heraus und feuerte auf die Wand über mich.
Der ganze Putz regnete durch die Einschüsse auf mich herab, da ich ungefähr wusste an welcher Stelle der Soldat steht, schoss ich durch die Wand.
Schon nach meinem dritten Schuss fiel die Maschinenpistole zu Boden.

Während ich noch auf dem Boden lag kamen zwei meiner Kameraden die Treppe hoch und sahen mich, wie ich voller Putz und kleinen Brocken aus Wand auf dem Boden lag.
Sie halfen mir auf aber ein paar flapsige Bemerkungen konnten sich beide nicht verkneifen, wir kontrollierten dann zusammen die weiteren Räume in diesem Stockwerk, konnten aber keinerlei Rotarmisten finden, nur eine verlassene Schlafstelle.
Die meisten Russen hatten sich im Erdgeschoss verschanzt und als wir im Begriff waren das Haus wieder zu verlassen setzte ein schweres Artillerie Feuer ein.
Das ganze Haus bebte und ich dachte gleich würde hier alles einstürzen

Die Vorderseite des Hauses zeigte direkt auf den weiteren Verlauf der Hauptstraße, auch hier schlugen die Granaten der Artillerie ein.
Ich konnte beobachten wie aus den ganzen Häusern an der Straße Russen herausstürmten und wegrannten.
Sofort schrie ich nach meinen Kameraden, wir feuerten ohne zu zögern auf die fliehenden Soldaten aus den Fenstern heraus, auch ein Mg42 wurde an einem Fenster schnellstmöglich aufgebaut und hielt auf die Straße rein.
Die meisten Russen kamen nicht weit und wenige retteten sich in den Häusergassen vor unserem Beschuss.
Wir stellten unseren Beschuss dann ein und in diesem Moment kam ein Soldat in unserem Raum hinein und teilte uns mit, dass sich die Russen zurückziehen aus dem Dorf.
Sie verlassen alle ihre Stellungen und begeben sich zur Straße die nach Norden führt.

Jetzt geben wir ihnen den Rest.

Das Artillerie Feuer hielt noch einige Minuten lang an und brachte so manches Haus zum Einstürzen.
Wir sammelten uns vor dem Haus und sahen wie zwei weitere Panzer III an uns vorbei fuhren in die Richtung wohin auch die Russen flüchten.
Auch wir eilten umgehend in den Bereich des Dorfes um die Russen bei ihrer Flucht aufzuhalten, aber wir waren zu langsam.
Man hörte den Kampfeslärm aber jener wurde immer weniger und weniger, der Wiederstand dürfte sowieso seitens der Russen nicht all zu stark mehr gewesen sein.
Als wir ankamen konnte ich nur noch zwei brennende Panzer der Russen sehen und viele erschossene Russen.

Der Kampf um dieses Dorf ist vorbei und die sowjetische Verteidiger wurden komplett vernichtet.
Ich setze mich auf einen Sandsackhaufen, was zuvor ein russisches Mg Nest war und schaute nach wie viel Schuss ich im Gewehr noch hatte.
Unsere Kampfgruppe soll sofort weiter vorstoßen, in Richtung Nord, Nord Ost....wir gehen zu unserem Sammelpunkt an dem unsere Lastwagen auf uns warten.


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Auf dem Weg dahin sehen wir, was wir für eine Verwüstung an manchem Gebäude angerichtet haben.
Aber die Russen wollen es ja nicht anders.
Am Sammelpunkt angekommen steigen wir auf den Lastwagen auf, in den anderen warten bereits unsere Übrigen Kameraden.
Und dann beginnt die Fahrt mit unserem nächsten....unbekannten Ziel.

Mig
29.01.07, 01:01
Werter Fallschirmjäger,

meinen allerhöchsten Respekt für diesen vorzüglichen AAR!

Fallschirmjäger
31.01.07, 02:06
Feuer Frei

Während der Fahrt haben wir die Plane hochgezogen, so dass wir zumindest frische Luft bekommen.
So konnte ich auch hinten beim Lastwagen rausschauen und die Landschaft an mir vorbeiziehen lassen.
Eigentlich schaute ich eine Zeit lang nur ins Leere und schaltete gänzlich ab und dachte an gar nichts mehr.
Aus dieser Phase wurde ich je herausgerissen als das Donnern von Artillerie immer näher kam.
Schon bald fuhren wir an dieser Artillerie Stellung vorbei und ich konnte sehen wie jedes Geschütz, Granate für Granate in den Himmel beförderte.
Wir fuhren sicher an die 10 Minuten und erst dann endete die Stellung und wir ließen sie hinter uns.


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Das Donnern hörte man aber noch lange danach, als ich bereits das letzte Geschütz aus den Augen verloren habe.

Mitten in der Fahrt hielt unsere Kolonne plötzlich an, wir streckten unsere Köpfe aus dem Lastwagen heraus und schauten nach vorne was da los ist.
Der Panzerkommandant und der kommandierende Offizier unterhalten sich gestresst auf dem Panzer III.
Ich stieg vom Lastwagen herab und lief zu dem Panzer hin um mal zu erfahren was hier los ist, gerade als ich mich dem Gefährt näherte sprang der Offizier vom Panzer herunter....kam mir entgegen und wies mich an umgehend wieder in meinen Lkw zu steigen.

Ich nahm wieder Platz zwischen meinen Kameraden ein und schlug zweimal gegen die Führerkabine.
Sofort ging der Schlitz auf, ich fragte was denn los sei....hier konnte mir auch keine Auskunft gegeben werden.
Also wartete ich ab und wir fuhren weiter.

Wir kamen schon bald zu einer Stadt mit dem Namen Kalinin, es dämmerte bereits und wir wurden auf der Straße, die in die Stadt hinein führt rausgelassen.
Die Lastwagen wendeten und fuhren wieder mit eiligem Tempo zurück.
Wir alle standen erst einmal hilflos am Straßenrand und schauten den Lkw’s hinterher, dann drehten wir uns in Richtung Stadt um.
Die gesamte Stadt war vollkommen zerschossen, Trümmer lagen herum, Häuser brannten und schwarzer Rauch stieg auf, aus der Stadt waren immer wieder Explosionen und heftige Schusswechsel zu hören.

Aus der Stadt kamen Kolonnen von Verwundeten, die in einer Reihe am Straßengraben marschierten.
Ich rannte zu den Verwundeten hin und fragte was hier geschieht und wo ich einen leitenden Offizier finden kann um neue Befehle zu bekommen.
Die meisten von ihnen waren nicht ansprechbar und liefen einfach weiter, irgendwann gab mir ein verwundeter Soldat Auskunft, der hatte einen dicken Verband quer über seinen Kopf durch den bereits das Blut durchkam.
Er sagte mir, dass die Russen auf einmal überall waren und immer mehr Männer in die Stadt schickten und sie gleichzeitig bombardierten....sie würden unsere Einheiten weiter zurückdrängen und es würden stets mehr Russen kommen.
Sein Auge, welches nicht durch den Verband verdeckt war, schaute sich nervös und ängstlich um...wo ich einen Offizier finden könnte, konnte er mir nicht sagen....ich ließ ihn ziehen....

Ich hatte keine Befehle, wir wurden einfach hier rausgelassen...ich lief zu meinen Kameraden und wir begaben uns zusammen, auf der Straße, in die Stadt.
Wir kamen an zwei Häuserblocks vorbei, bis wir an einer Kreuzung halt machten.
Hier rief ich meinen guten Freund und den anderen Offizier zu mir und wir besprachen die Situation.
Eine Aufteilung erschien uns am sinnvollsten, blieben jedoch mit unseren drei Gruppen in Sicht und Hörweite...solange es der Schlachtenlärm erlaubt.
Ich und meine Männer übernahmen eine Stellung in der direkten Nähe von der Frontlinie, die Stellung bestand aus mehreren Granattrichtern mit Sandsäcken , die zwischen den Ruinen der Gebäude sich befanden.
Die anderen zwei Trupps besetzen zwei Häuser ganz in unserer Nähe.

Gerade als wir uns dort eingenistet haben, kroch ein Offizier zu meinem Trichter und fragte mich, ob wir ihre Ablösung sei und ob Hausser schon im Anmarsch sei.
Ich musste ihn leider bei beiden Fragen enttäuschen aber bat ihn noch darum, dem Kommandostand mitzuteilen, dass diese Stellung wieder besetzt ist.
Seitdem wir in der Stadt angekommen sind habe ich die Schlacht, die um diese Stadt geführt wird nur aus der Ferne gehört, dies sollte sich in der Nacht ändern.

Die Nacht war durch die ganzen Brände und aufzuckenden Blitze der Explosionen und feuernden Geschütze alles andere als dunkel.
Der Lärm kam immer näher und die Einschläge der Granaten kamen nun direkt bei uns runter, wir machten uns alle mit einem Angriff gefasst.
Früher als es mir lieb war sah ich wie durch die Flammen und den Rauch vor mir die Russen auf uns stürmen.
Sofort schrieen bei uns in den Trichtern einige Soldaten....

„Die Russen! die Russen!“

Ich legte mein Gewehr an und schoss, wir alle feuerten aber es schien als hätte es keinerlei Wirkung, es fielen zwar Dutzende von Rotarmisten tot um, dennoch schwächte es ihren Angriff nicht ab.
Wir konnten sie bloß auf Distanz halten und hoffen, dass ein Artillerie Beschuss von uns genau hier einsetzt, der den Feind hinfort fegt....dieser Beschuss blieb aus.
Mehrere Schüsse vom Feind gingen in der Erde vor mir ein und ich ging in Deckung und machte mich ganz klein....dabei sah ich wie im Nachbartrichter, in dem unser Mg42 stand unter heftigen Feuer stand und kurz darauf mein Kamerad am Mg42 zusammensackte.
Ohne unsere Mg’s können wir die Russen niemals aufhalten...und in diesem Trichter war niemand mehr am Leben um das Mg42 weiterhin zu bedienen.

Ich zögerte keine Sekunde und kletterte aus meinem Trichter heraus, rannte die kurze Strecke zum anderen während um mich herum die Erde durch die Gewehrschüsse hoch spritzte.
Ein Ungutes Gefühl wenn um einem herum die Erde durch die Luft fliegt und man die Kugeln förmlich am Ohr vorbeizischen hört und spürt.
Ich rutschte in den Trichter hinein und griff mir sofort das Mg und brachte es in Stellung.
Spannte einen neuen Munitionsgurt und hielt in den russischen Angriff rein und brachte sie so wieder auf etwas mehr Distanz.


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Die Russen gingen hinter Trümmern in Deckung, aber zum Teil konnte ich mit dem Mg ihre Deckung so gut durchschießen, dass diese nutzlos war.
So langsam bekamen wir die Situation in den Griff, zwar schickten die Russen weiterhin viele Soldaten, doch konnten wir sie jedes Mal zurückwerfen.
Allerdings bemerkte ich, als ich gerade dabei waren einen erneuten Angriff mit meinen Salven zu beschießen, dass mindestens fünfzig Sowjetsoldaten an unserer linken Flanke durchgebrochen sind und nun in den Häusergassen verschwindet, ihr Ziel ist das von uns besetzte Haus, indem mein guter Freund sitzt.
Ich richtete mein Maschinengewehr neu aus und feuerte auf die fünfzig Russen, konnte aber nur die Hintersten erwischen.

In diesem Moment rutschte ein Kamerad in meinen Trichter, ich gab ihm sofort den Befehl das Mg zu übernehmen.
Meine Absicht war es, meinen Freund und die übrigen Soldaten in dem Haus, vor den Russen zu warnen.
Sie kämpften bereits gegen andere anstürmende Russen und konnten sich gerade so verteidigen, eine solche Überraschung würde ihr Ende bedeuten.
Ich griff mir mein Sturmgewehr und rannte aus dem Trichter und um das nächste Haus.
Die Seitenstraße hier führte direkt zum besetzen Haus, also rannte ich und als ich dort ankam nahm ich hinter einem Mauerwerk Trümmer Deckung.
Die Luft war weites gehend rein, also legte ich einen kurzen Sprint zur Tür hin, öffnete die Tür und schloss sie zugleich wieder, als ich im Raum war.
Die Soldaten drehten sich überrascht zur Tür hin, ich war etwas außer Atem und holte gerade Luft um ihnen zu sagen das da etwas auf sie zukommt.
Da schlug eine Granate hinter der Tür ein und schleuderte mich quer durch den Raum, die Hauswand war total weggerissen und durch das entstandene Loch kamen die Russen hinein.

Die Russen stiegen über die Trümmer hinweg und feuerten blind in den Raum rein.
Ich wollte nur noch weg und raus aus diesem Raum, ich machte alle meine drei Handgranaten scharf, warf sie in die Mitte des Raums und kroch durch ein Spalt in das Nachbarzimmer.
Trotz der Handgranaten waren immer noch zu viele Russen am Leben, mit ihren Maschinenpistolen zersiebten sie die Wand, die mich und die Russen voneinander trennten.
Zum Glück haben die anderen deutschen Soldaten, im Haus, die Gefahr erkannt und waren dabei das Haus zu evakuieren.

Ich tat es ihnen gleich, dieses Haus sollte nicht mein Grab werden.
Wir rannten alle zur abgewandten Seite des Hauses von der Front und kletterten aus den Fenstern oder rannten durch die Türen.
Als ich gerade die Türschwelle übertrat und im freien stand sah ich direkt vor mir einen Kampfpanzer stehen der direkt auf mich zielte.
Es war Gott sei dank einer von unseren Panzer IV, der Kommandant guckte oben aus der Luke raus und schrie wir alle sollen aus dem Weg gehen.
Kurz nachdem ich zur Seite weggerannt bin, stand der erste Rotarmist in der Tür und ab dann begann der Panzer zu feuern.
Seine Kanone riss tiefe Löcher in das Gebäude und das Mg nahm die Russen, die noch im Gebäude umher irrten, einzeln aufs Korn.

Nachdem der Panzer fertig mit dem Gebäude war rollte er vorwärts und bog um den nächsten Häuserblock, ich hingegen beeilte mich zu meiner Stellung zu kommen.
Die Russen haben an unserem Abschnitt ihren Angriff eingestellt, aber an anderen Abschnitten haben sie ihre Angriffe verstärkt.
Die Kämpfe dauern bis zu den Mittagsstunden an, dann wird nur wieder mit Mörsern und Artillerie sich gegenseitig beschossen.
An diesem Tag dem 26. Mai 1942 hoffte ich, dass es nicht Nacht werden würde.


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Ich hatte spärliche Informationen, dass die Wehrmacht im Norden, also bei uns, und im Süden, im Raum Rostov, zum Angriff übergegangen ist.
Somit wurden auch an diesen Abschnitten der Front die Frühjahrsoffensive eingeleitet.
Es konnten schon einige Geländegewinne erzielt werden.
Jedoch läuft es um einiges schwerer und zäher wie man an dieser Stadt sehr gut sehen kann.

Fallschirmjäger
12.02.07, 22:10
Die feindlichen Linien

In den folgenden zwei Nächten gab es nur sporadischen Mörser Beschuss.
Die Wehrmacht zog sich aber aus ein paar Gebieten, in der Stadt von der vordersten Linie zurück um die hinteren Linien zu verstärken.
Gleichzeitig gab es von unserer Seite auch Angriffe auf die russischen Stellungen um ihre Stärke zu testen und um nach Schwachstellen zu suchen.

Es stellte sich heraus, dass bei unseren Angriffen die Russen hohe Verluste zugefügt bekommen, sich nach einer Weile zurückziehen....falls noch jemand da sein sollte....aber daraufhin sie an anderer Stelle vorrücken, weil dort unsere Truppen für den Angriff abgezogen wurden.
Diese Tatsache brachte mich und meine Männer auf den Plan.
Unsere lange Kampferfahrung, unsere geringen Verluste und das wir eigentlich immer an vorderster Linie gekämpft haben, brachte unsere Vorgesetzten auf die scheinbar geniale Idee.....“schickt doch mal die nach vorne....vielleicht schaffen sie’s ja!“
Ich konnte mich durchsetzen, dass wir in der Nacht angreifen werden....einen genauen Plan oder Einsatzbesprechung gab es nicht, es hieß nur wir sollen versuchen soweit wie möglich vorrücken und so viele gegnerische Stellungen ausschalten und soviel Schaden wie irgend möglich anrichten.

Zwei Stunden bevor wir unseren Angriff starten am 29. Mai 1942, wurde uns noch mal Munition und Waffen geliefert.
Es fuhren sogar zwei Sturmgeschütze auf um uns den anfänglichen Weg freizuschießen und uns am Anfang etwas zu begleiten.
Die Zeit verging schneller als mir lieb war und marschierten schon bald los, wir sammelten uns hinter den zwei Sturmgeschützen, welche nebeneinander auf der Straße standen.
In sicherer Deckung hinter den Sturmgeschützen besprachen wir noch einmal das grobe Vorgehen.
Dann kletterte ich von hinten auf eines der Sturmgeschütze und schaute durch die Luke ins Innere.
Ich sagte dem Kommandant, dass er nun losfahren könne.
Sofort rollten die Sturmgeschütze los und ich sprang hinten wieder ab, wir blieben hinter ihnen weiter in Deckung.

In dieser Phase, als wir hinter den Sturmgeschützen herliefen, war ich äußerst angespannt und wusste nicht wirklich was mich erwartet.
Nach etwa 200 – 300 Metern beschossen uns ein paar Rotarmisten aus Fenstern mit Maschinenpistolen, ein Sturmgeschütz hielt an während das andere weiter fuhr, jenes welches stehen blieb, feuerte zweimal auf die Fenster.
Zur Sicherheit befahl ich fünf meiner Soldaten das Gebäude zu kontrollieren, scheinbar hatte es die Russen alle dort drin erwischt und die fünf Soldaten kamen vollendeter Dinge wieder heraus und schlossen sich der Gruppe wieder an.
So setzten wir unseren Marsch fort, etwas weiter vorne hatten die Russen eine Panzersperre errichtet und zusätzlich noch um die 20 Mann als Wache dort gelassen.
Unsere Sturmgeschütze hatten keine große Mühe diese Panzersperre Schuss für Schuss auseinander zu nehmen, sie rissen Löcher in die Sandsackbarrieren der Rotarmisten und zerfetzten die Sperre.
Wir hingegen feuerten links und rechts an den Sturmgeschützen vorbei und ein paar Kameraden hatten keinen Platz mehr zum Feuern also kletterten sie oben auf die Geschütze drauf und versuchten dort auf den Feind zu feuern.


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Trotz unserer überlegenen Feuerkraft, dauerte es bestimmt eine viertel Stunde, die Russen bissen sich regelrecht fest und ließen sich nur schwer ausschalten.
Bevor aber Verstärkung für sie anrollt, fuhren wir einfach durch die Stellung hindurch und bezwangen die restlichen Sowjet Soldaten im direkten Nahkampf.
Wir sind jetzt schon durch die feindlichen Linien gebrochen, ich hatte wirklich mit mehr Wiederstand gerechnet, in geduckter Haltung liefen wir weiter mit den Sturmgeschützen.
Ich gab meine Position per Funk an die Kommandostelle weiter und selbst sie waren überrascht über den geringen Wiederstand und gaben mir den Rat nicht noch weiter ins feindliche Gebiet vorzudringen, sondern sich jetzt eine günstige Verteidigungsstellung zu suchen.

Die hatten gut reden, überall könnten Russen lauern und hier sollte ich eine „günstige Verteidigungsposition“ finden.
Diese Positionen haben sicher schon die Russen alle in Beschlag genommen.
An einer Kreuzung kamen wir dann an ein dreistöckiges Wohnhaus, alle Nachbarhäuser und die Häuser die an der Kreuzung standen waren bis auf die Grundmauern niedergebombt worden.
So hatte man in diesem Wohnhaus einen guten Überblick auf die Straßen und konnte auf alles herab schießen, was sich einem näherte.
Ich zögerte nicht lange und schickte umgehend alle meine Männer in das Haus hinein.
Es war natürlich ein gewisses Risiko, blind links in das Gebäude zu rennen....aber falls es bereits besetzt war, hätten sie ohnehin schon auf uns geschossen.
Die Sturmgeschütze wendeten derweil und fuhren im Eiltempo zurück zu den eigenen Linien, sie kamen beide wieder wohlbehalten zurück.

Wir näherten uns dem Haus mit Vorsicht und als die ersten Soldaten durch die Fenster gestiegen waren und Entwarnung gaben, beeilten wir uns ins Innere des Hauses zu kommen.
Im Erdgeschoss ließ ich so gut wie es nun mal ging die Fenster und Türen verbarrikadieren, niemand sollte sich außerdem im Erdgeschoss aufhalten.
Ich empfand die Gefahr zu groß, dass meine Kameraden dort einfach überrannt werden, so besetzten wir das erste und zweite Obergeschoss....dass dritte Obergeschoss war nicht mehr zu gebrauchen.
Wir verwandelten das Haus in kürzester Zeit zu einer kleinen Festung, an der Treppe die runter zum Erdgeschoss führt haben wir ein Mg Posten aufgestellt.
Einige Fenster wurden auch verbarrikadiert, zum größten Teil aber von uns besetzt.
Noch während unserer Arbeiten an der Verteidigung kam ein Panzerwagen und 5 Rotarmisten die Straße herunter.
Sie wussten noch nicht, dass wir da waren und als sie dann in Reichweite waren, zerteilte ein Panzerfaustgeschoss den Panzerwagen in der Mitte und die restlichen Rotarmisten konnten nicht einmal zu ihren Waffen greifen, da lagen sie schon am Boden

Mit ihnen hatten wir noch leichtes Spiel, sie waren auch nur eine unwissende Patrouille, aber ab jetzt wissen die Sowjets, dass wir da sind und es werden bald weitaus mehr kommen.

....


Die Heeresgruppe Nord musste ihre Großoffensive, die am 22. Mai 1942 startete, abbrechen.
Der Grund hierfür war die gigantische Gegenoffensive der Russen an allen Abschnitten der Front, die russische Offensive startete am 25. Mai und stoppte die nördlichen Truppen bei ihrem Vormarsch auf Moskau und auf Archangelsk.
In der Mitte konnten die Russen die große Ausdehnung der Front nutzen und bei Klinsy und Orel durchbrechen, somit schafften sie es eine große Lücke aufzureißen.
Dieser Durchbruch könnte sich zu einer echten Gefahr entwickeln.



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Im Süden konnte unsere Offensive erst gar nicht anlaufen, die Russen griffen mit einer erdrückenden Übermacht die dortigen Truppen an.
Feldmarschall von Manstein, der mit seiner Armee in der Stadt Rostov stationiert war, musste nach dreitägigen Kampf den Rückzug antreten und die Stadt aufgeben.
Es war ein großer Schock, dass die Russen es schafften eine Großstadt zurückzuerobern, in der sogar noch eine der größten Armeen von uns stand.
Jedoch brach anscheinend der Nachschub für die Rotarmisten zusammen und sie blieben in den Vororten von Rostov stecken, sie erreichten nicht die Stadt selbst.
Von Manstein sammelte seine Truppen wieder außerhalb der Stadt und marschierte am 29. Mai 1942 erneut in Rostov ein, die russischen Truppen in den östlichen Vororten wurden kurze Zeit später hinweggefegt.
Dennoch gab dieses Ereignis Grund zur Sorge.

Das Deutsche Oberkommando bemühte sich nun die russische Offensive niederzuschlagen um zu einem späteren Zeitpunkt selbst wieder eine großangelegte Offensive zu starten.

Fallschirmjäger
22.02.07, 02:57
Fels in der Brandung
(29. Mai 1942)

Der Panzerwagen brannte noch, da hörten wir die ersten russischen Schreie von den Offizieren, die ihre Soldaten zum Angriff anheizten.
Es war immer noch etwas dunkel früh morgens und das Feuer vom Panzerwagen spendete so ziemlich das einzige Licht.
Die Russen kamen zuerst recht zurückhaltend in die Nähe von uns und spähten erst mal alles aus, ich muss gestehen ich bin überrascht über diese vorhandene Taktik.
Vereinzelt fielen jetzt schon Schüsse und der Großteil der russischen Späher konnten nicht ihrem Vorgesetzten mehr Bericht erstatten.
Nach etwa 2 Stunden begann der eigentliche Angriff.

Sie strömten auf die Straße, strömten durch die Trümmerlandschaft auf unser Haus zu, zwischen den Trümmern nahmen sie immer wieder Deckung vor unserem Beschuss.
Das Gebrüll der Russen, als sie uns angriffen...es war so als ob eine Horde Wilder auf uns zu stürmten.
Wir warteten alle ganz gebannt bis der Angriff denn beginnt und als es endlich soweit war schossen wir aus allen Fenstern, Schießscharten und aus allen Löchern auf den anstürmenden Feind.
Unser Haus wurde blitzartig, flackernd von den vielen Mündungsfeuern erhellt.

Salve um Salve hämmerte auf die Russen ein aber sie stürmten über ihre erst gefallenen Kameraden hinweg und setzten ihren Angriff auf uns weiter fort.
Die Russen, die sich in den Trümmern in Deckung brachten waren nicht ganz so leicht zu töten, wie die, die auf der Straße rumrannten.
Mein Fenster zeigte zu solch einem Trümmerfeld, ich brauchte einiges an Geduld wenn ich einen Rotarmisten erschießen wollte.
Erst wenn sie aus ihrer Deckung herauskommen, um zu schießen oder wenn sie ihre Stellung wechseln konnte man sie ausschalten.

Bereits bei ihrem ersten Angriff erreichten sie unser Haus und sammelten sich an der Häuserwand.
Man könnte die Russen, die jetzt dort unten an der Wand warteten nicht mehr wirklich beschießen, also ließen wir direkt einige Handgranaten aus den Fenstern herunterfallen, das erfüllte auch seinen Zweck.
In den Mittagsstunden ebbte der erste Angriff ab und die Russen zogen sich sogar teilweise aus den Trümmern zurück, aber schon jetzt lagen auf der Straße und zwischen den Ruinen unzählige Rotarmisten verstreut.
So mancher sowjetischer Soldat kauerte noch in den Trümmern, sie hatten es verpasst sich zurückzuziehen und waren ein leichtes Opfer für unsere Schützen.
Nach und nach wurden es immer weniger von ihnen in den Trümmern.
Wir hatten einige Verwundete durch Querschläger oder ähnlichem aber nichts ernstes, was mir aber Sorgen machte war, dass wir hier nicht lange standhalten könnten wenn die weiteren Angriffe ähnlich aussehen werden....
...nicht dass wir sie nicht zurückschlagen könnten aber irgendwann wird uns sicher die Munition ausgehen.

In dieser Feuerpause warteten wir lediglich auf das wovor wir uns alle fürchteten, auf den Angriff seitens der Russen.
Sie ließen uns aber in Ruhe, ausgenommen auf die Handvoll Rotarmisten die zwischen den Trümmern umher schlichen und versuchten die Munition ihrer Gefallenen Kameraden einzusammeln.
Erst in den Mittagsstunden des 30. Mai 1942 traf uns wieder die Wucht der Russen.
Sie gingen genau so vor wie am Tag zuvor, nur scheint es mit weitaus mehr Soldaten.

Wieder wehrten wir uns mit allem was wir hatten, was die Russen aber nicht hinderte bereits nach wenigen Minuten an der Häuserwand zu stehen.
Unbeeindruckt von unseren Handgranaten, die auf sie herabregneten schafften sie es die Barrikaden an Fenster und Türen zu durchbrechen.
Schon bald tummelten sich im Erdgeschoss mehr und mehr Rotarmisten, welche die ganzen Räume durchsuchten.
Irgendwann war es soweit und sie fanden die Treppe die nach oben führte, sie rannten gleich mehrfach die Treppe geschlossen hinaus, das Mg42 am anderen Ende warf sie jedoch allesamt hinunter.
Selbst danach versuchten es weiterhin immer und immer wieder einige Russen hinaufzustürmen, das Mg hielt aber stand.

Unsere Kameraden, die an der Treppe ihren Posten haben, sind sehr angespannt da sie wissen, wenn sie scheitern sollten wird das gesamte Haus in wenigen Stunden überrannt.
Ich ließ mich mit dem Hauptquartier verbinden und verlangte Artillerie Unterstützung, auch wenn sie damit vielleicht uns treffen könnten.
Außerdem brauchten wir dringend Munition, wir hatten zwar noch einige Munitionskisten aber die reichen jetzt nur noch um vielleicht zweimal meine Männer voll aufzumunitionieren.
Der Offizier am anderen Ende der Leitung versprach mir baldigen Nachschub und das Bombardement würde auf meine Verantwortung schon in Kürze beginnen.

Sie haben die ganz großen Geschütze aufgefahren, ich wollte doch nur die Rotarmisten damit hinwegfegen aber wenn ich mich jetzt beschwere werde ich nicht mehr für voll genommen.
Es kam aber nur immer mal wieder eine Granate runter aber dann umso heftiger, dass alles bebte.


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Ich war auf dem Weg zu unseren Munitionskisten, als gerade eine Granate im Anflug war und ich dass Pfeifen hörte.
Beim Einschlag musste ich mich an der Flurwand stützen, dann konnte ich meinen Weg fortsetzen, ich hatte keinerlei Munition für mein Sturmgewehr mehr übrig und verschaffte mir ein paar neue Magazine.

Ich rannte zurück zu meinem Fenster und kam an der Treppe vorbei, die zum Erdgeschoss führte.
Neben all dem Lärm von explodierenden Handgranaten, Beschuss von Maschinenpistolen und Sturmgewehren....und dem Geschrei von Menschen und verwundeten Menschen hörte ich klar das Geräusch von Panzerketten heraus.
Das Geräusch kam mit großer Geschwindigkeit näher und ich war mir sicher dass der russische Panzer unser baldiges Ende verschulden wird.

Zum Glück irrte ich mich, das Kettengeräusch gehörte nicht zu einem russischen Panzer.
Man hörte außerdem wie zahlreiche Kugeln gegen die Panzerung gefeuert wurden und abprallten, dass kann ja nur heißen es ist einer von unseren.
Es war ein Halbkettenfahrzeug, mit seinem Heck brach es durch die Häuserwand im Erdgeschoss und blieb kurz vor der Treppe, die nach oben führte, stehen.
Die hintere Luke öffnete sich und ein deutscher Soldat schrie uns entgegen, dass er für uns Munition hat.
Einige von uns rannten die Treppe hinunter und schleppten die Kisten schnellstmöglich nach oben, es war nicht viel aber immerhin etwas.
Als die letzte Kiste nach oben geschafft wurde blieben die beiden Fahrer bei uns und kämpften mit uns.

Ich schätze den Mut der beiden Männer hoch, nicht jeder hätte ein Fahrzeug voll mit explosiven Material geladen und wäre dann durch die feindlichen Linien geprescht.
Mit diesem Nachschub schafften wir es auch den letzten russischen Angriff zurückzuschlagen, wir haben uns behauptet.
Kurz nachdem sich die Russen letztendlich zurückgezogen haben von unserem Haus, brechen deutsche Einheiten durch die feindlichen Linien und schließen mit uns auf.
Anders meiner Erwartungen werden wir nicht von der Front abgezogen sondern verweilen zunächst im selben Haus, ich bin wirklich gespannt wohin uns das Hauptquartier als nächstes schickt, jetzt da wir so erfolgreich waren.


....


Die Tage vergehen wieder ohne das sich etwas an der Front hier tut.
Deutsche und Russen halten Abstand voneinander, es liegt ein Häuserblock zwischen uns und ihnen, direkter Beschuss ist so eher unwahrscheinlich.

Der russische erfolgreiche Durchbruch bei der Heeresgruppe Mitte vor einigen Tagen entwickelte sich zu einem Debakel für die Sowjets.
Die Rote Armee muss einige verlustreiche Kesselschlachten einstecken und verliert zwei ihrer Armeen.
Insgesamt werden bei Orel am 10. Juni, um die 30 Divisionen zerschlagen und der Rest zieht sich wieder dorthin zurück woher sie einst so überraschend kamen.

Etwa zur selben Zeit versuchen die Russen auf die Halbinsel Krim überzusetzen, sehr schnell können sie wichtige Positionen einnehmen und unsere Verteidigung zerschlagen.
Große Gefahr besteht jetzt, dass sie die Landenge erobern und so den Nachschub abschneiden.
In Sevastopol haben die ersten Kämpfe begonnen und die deutschen Truppen verschanzen sich in der Stadt.
Es gibt nicht viele Deutsche Einheiten auf der Krim, der Großteil der Besatzungstruppen besteht aus rumänischen und bulgarischen Truppen.
Sie stehen zwar unter deutscher Führung aber sie haben nicht die selbe Kampfkraft und ob sie gegen den anstürmenden Feind überhaupt was entgegenzusetzen haben hat sich bisher nicht gezeigt.

Verstärkungen gibt es nur wenn dann von Rumänien oder Bulgarien, die deutsche Wehrmacht sammelt in diesen Tagen alles in Rostov zu einer erneuten Offensive.
Von Manstein will es nochmals versuchen die Russen in der östlichen Ukraine vernichtend zu schlagen und so die Entscheidung im Süden erzwingen.



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Truppen stehen daher zur Verteidigung der Krim aus deutscher Seite nicht zur Verfügung.

thrawn
22.02.07, 13:30
Vorzüglich geschrieben dieser AAR werter Fallschirmjäger.
Meinen Respekt für diese Meisterleistung.

Managarm
22.02.07, 22:53
Vorzüglich geschrieben dieser AAR werter Fallschirmjäger.
Meinen Respekt für diese Meisterleistung.
Diesmal können Wir dem werten thrawn nur zustimmen. ;)

Wir freuen Uns auf die weitere Berichterstattung werter Fallschirmjäger. :)

Generalfeldmars
25.02.07, 14:57
Wow. Wenn du den AAR fertigstellst, hast du dir echt einen Orden verdient. Ich schreibe meinen AAR ja in einem ähnlich persönlichen Stil und weiß daher gut genug, wie schwierig es ist, sich immer neue Geschichten und Kampfsituationen auszudenken und dann noch dafür Sorge zu tragen, dass diese in sich stimmig und halbwegs realistisch sind. Respekt!

Fallschirmjäger
25.02.07, 23:30
Stillstand

In den folgenden Tagen standen wir unter regelrechten Hausarrest.
Wir haben uns in den Zimmern des Hauses eingerichtet, in denen wir zuvor so hartnäckig gekämpft hatten.
Es war schön ein richtiges Dach über dem Kopf zuhaben, auch wenn dieses Dach viele Löcher hatte.
Zusammen mit sieben weiteren Männern bezog ich ein Zimmer was früher wohl als ein Wohnzimmer diente.
Unser Hauptquartier ordnete keine Angriffe auf die Stellungen des Feindes in nächster Zeit, in unserem Bezirk, an.
Wir hatten also außer Wache halten, auf Patrouille gehen und solchen Dingen nichts zu tun und verweilten die größte Zeit im Haus.
Ab und zu gingen Granaten der Russen in unserer Umgebung nieder, aber wir schenkten ihnen keine große Beachtung.
An einem Nachmittag, wir spielten gerade eine Partie Karten, feuerten die Russen mit mehreren Mörsern zu uns rüber.
Unbeeindruckt vom Beschuss spielten wir weiter und setzten lediglich unsere Stahlhelme auf, es rieselte etwas von der Decke und unsere neuen Soldaten mit noch nicht soviel Kampferfahrung wurden etwas nervös...man hörte wie sie sich im Gang auf den Boden in Deckung warfen.

Im Grunde ging es uns die Tage sehr gut, solange die Russen oder wir keine Dummheiten versuchen und zum anderen rüberkommen wollen...was aber früher oder später irgendwann passieren wird.
Wir bekamen sogar fast jeden Tag warmes Essen, die Feldküche fuhr sogar bis vor unser Haus und belieferte uns.

Am 25. Juni wurde ich damit beauftrag die Frontlinie auszukundschaften.
Ich sollte zusammen mit einem weiteren Soldaten versuchen die gegnerischen Stellungen, in der Nähe von uns, ausfindig zu machen.
Im Lager haben wir uns ein Funkgerät und eine genaue Landkarte der Stadt beschafft.
Um elf Uhr Abends machten wir uns zu unserem Auftrag auf und liefen die Straße hinunter, am Ende der Straße bogen wir in eine Seitenstraße ein und nahmen in den Trümmern Deckung.

Irgendwo, wo vor uns, vermutete ich die russischen Soldaten, daher krochen wir so nah wie möglich am Boden durch die Trümmer hindurch, mein Sturmgewehr hatte ich auf den Rücken geschnallt.
So blieben wir nahezu unerkannt.
Wir blickten bald auf eine halb zerbombte Häuserfront und lagen zwischen zerstörten Möbeln, Häusertrümmern und gefallenen Soldaten.
Ohne die geringste Regung lagen wir dort etwa eine halbe Stunde, unser Blick ständig nach vorne gerichtet um auch nur die kleinste Bewegung wahr zu nehmen.


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Zwei Rotarmisten huschten an einem Fenster vorbei, waren sie nur auf den Durchweg oder befand sich dort wirklich ein feindlicher Posten.
Nach und Nach entdeckte ich mehr Russen, die ich durch die Fenster entdecken konnte und zeichnete die Häuser in die Karte ein.
Gerade als ich meinen Stift zum Markieren ansetzte hörte ich von links russische Stimme die Näher kamen.
Eine überstürzte Flucht wäre in dieser Lage sehr unklug gewesen, ich konnte mir nicht besser helfen und deswegen blieb ich liegen und stellte mich tot, mein Kamerad neben mir tat es mir gleich.
Es waren vier Russen die auf uns zu kamen, sie durchsuchten die Leichen, die hier überall verstreut neben uns rumlagen.

Sie kamen immer näher an uns ran und durchsuchten wirklich jeden auf irgendwelche Ausrüstung.
Nach quälenden fünf Minuten spürte ich den Druck eines Stiefels auf meinem Kreuz, der Soldat blieb auf mir stehen aber unternahm weiter nichts.
Zum Glück durchsuchten sie weder meinen Kameraden noch mich und wurden von einem Offizier zurückgerufen.
Der Soldat nahm seinen Stiefel von meinem Rücken runter und sie liefen zu den Häuser, worin sie dann auch verschwanden.
Ich wagte meinen Kopf wieder langsam etwas zu heben und mich vorsichtig umzusehen, ich griff mir das Funkgerät und gab die Koordinaten der Stellung durch, in der vermutlich mehrere Russen sich aufhalten.
Mit anderen Aufklärungsmissionen konnte man eine größere zusammenhängende Stellung erkennen.
Am anderen Ende der Leitung fragte man mich ob es günstig wäre einen Artillerieschlag zu starten.
Ich zögerte noch, ich spürte noch deutlich den Stiefelabdruck auf meinem Rücken.....ich antwortete:

„Jawohl, äußerst günstig“

„Verstanden!“

War die Antwort aus dem Hörer, ich packte das Funkgerät langsam wieder weg und wartete.
Mein Kamerad und ich krochen langsam wieder durch die Trümmer zurück und da begann das Bombardement.
Als die Erde anfing zu beben standen wir auf und rannten zurück auf dem selben Weg auf dem wir gekommen sind.
Um etwa ein Uhr Morgens war ich wieder zurück in unserer Stellung, gab meinen Bericht beim kommandierenden Offizier ab und begab mich wieder in mein Zimmer, in dem meine anderen Kameraden alle schliefen.

...

Etwa zur selben Zeit als ich zwischen gefallenen Kameraden lag, schaffte man es die Russen wieder von der Krim zu jagen und sogar schaffte man es nach Novorossisk überzusetzen und sich festzubeißen.

Feldmarschall von Manstein war am 5. Juli mit seinem Aufmarsch fertig und gab den Befehl zum großangelegten Angriff auf die Ost – Ukraine.


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Admiral Yamamoto
26.02.07, 01:27
Werter FJ, Euer AAR ist einfach zum Reinsetzen!

Ich erwarte die Grosoffensive! :)

Fallschirmjäger
05.03.07, 19:00
Vorwärts!

Den Auftakt zur Sommeroffensive sollte von Manstein geben, ihm werden alle anderen Einheiten folgen.
Sobald Manstein angreift soll auch hier im Norden eine Offensive beginnen.
Das Ziel der Offensive im Norden ist ganz klar die Einnahme von Archangelsk und die Schlinge um Moskau enger ziehen.

Feldmarschall von Manstein verzichtete auf ein Artillerie Bombardement oder einen großangelegten Beschuss aus der Luft, um die Linien der Russen aufzureißen.
In den Abendstunden des 5. Juli überrollten seine Panzer die ersten russischen Stellungen und der Schwung seines Angriffes nahm stetig zu.
Dörfer und Ortschaften wurden durch die Wucht des Angriffes dem Erdboden gleichgemacht, Einheiten der Russen wurden eingeschlossen und wurden kurz darauf vernichtet oder gerieten in Gefangenschaft.
Die Verluste seitens der Sowjets stieg in den ersten Stunden immer mehr an.
Von Manstein gab im Laufe der Nacht immer mehr von seinen Truppen den Angriffsbefehl und gönnte den Russen an der gesamten südlichen Front keine Ruhe.

Um Mitternacht, als der Vollmond von Schleierwolken teilweise verdeckt war, begann ein Gewitter aus Artillerierohren.
Nun kamen auch die Geschütze zum Einsatz und erhöhten den ungeheuerlichen Druck auf die Rote Armee, welche zwar tapfer kämpfte aber den Ansturm nicht im geringsten aufhalten konnte.
An der Küstenregion von Krasnodar konnten sich 25.000 Rotarmisten nicht mehr rechtzeitig zurückziehen und wurden eingeschlossen.
Aus Berichten geht hervor, dass jene solang sich verteidigten bis sie den Sand der Küste unter sich hatten und es kein zurück mehr gab.
Nur um die 1.000 Soldaten der Russen gingen dort in Gefangenschaft.

Bis zu den Mittagsstunden des 6. Juli zerschmetterte man die Rote Armee an jeder Stelle, doch dann verdichtete sich deren Verteidigung und der Vormarsch von Manstein kam nahezu zum stehen.
Für die Heeresgruppe wurde es immer schwieriger sich gegen die Massen von Russen durchzukämpfen, jedoch schickte die Wehrmacht weitere Divisionen in den Kampf.
Man fürchtete es könnte sich nach den Anfangserfolgen bald eine Patt – Situation ergeben und die Front gefriert wieder.
Es schien, als ob die Russen ihre gesamten Reserven in die Schlacht werfen und alles daran setzen die Deutschen aufzuhalten.

Die gesamte Front stockte und wogte für vier Tage hin und her, es konnte anscheinend keine der beiden Seiten einen Vorteil nutzen um die Linien des Feindes zu durchbrechen.
Am 11. Juli wiesen die russischen Linien erste Risse auf, was von Manstein sofort nutzte und seine Panzer durchschickte.
Kurz darauf zerbrach die gesamte Front der Russen und der Vormarsch ging weiter, zwar mit nicht so geführter Härte wie zuvor aber er ging voran.
Die Russen konnten einige kleinere Städte einige Tage lang halten, gingen aber bald schon im Geschützfeuer unter.


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Es war geschafft, die Rote Armee an vielen Abschnitten zu schlagen.
Oberbefehlshaber der Front von Manstein schickte nun Truppen aus um den Kaukasus zu erstürmen.
Hier gab es nur wenige russische Kräfte, allerdings war dafür auch das Gelände von Gebirgen geprägt was einen Vormarsch erschweren würde.
Feldmarschall Guderian und Model wurden beauftragt das restliche Don Ufer einzunehmen um eine günstigere Verteidigungsstellung einzunehmen.
Manstein selbst hetzte die Rote Armee nach Stalingrad.

Auf dem Weg dorthin ereigneten sich viele blutige Schlachten aus denen aber stets die Wehrmacht als Sieger hervorging.



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...

Etwa zeitgleich, am 6. Juli als die Truppen im Süden zum ersten mal aufgehalten wurden, verließ auch die Wehrmacht im Norden ihre Stellungen und ging zum Angriff über.
Zusammen mit der finnischen Armee marschierte man vorwärts nach Archangelsk und konnte erfolgreich die vordersten Linien der Roten Armee zerschlagen.
Jedoch schienen die Russen nur darauf gewartet zu haben und starteten einen Gegenangriff auf Demyansk.
Die Wehrmacht hatte hier nur wenige Soldaten stationiert und einem Angriff von über 40.000 Rotarmisten nichts entgegenzusetzen und schon bald wurde ein feindlicher Durchbruch, am 12. Juli, gemeldet.
Man fürchtete nun auch, dass die hier umkämpfte Stadt Kalinin bald überrannt werden konnte und wir uns zurückziehen müssten.
Erstaunlicher Weise blieb in Kalinin alles ruhig, es wurde aber gemeldet das die Wehrmacht an anderen Stellen durchbrechen konnte und den ersten Schritt gemacht hat um den feindlichen Durchbruch bei Demyansk abzuriegeln.

Die Armee, welche eigentlich nach Archangelsk marschieren sollte, spaltete sich auf und der eine Teil machte einen Schwenker nach Süden, um Demyansk vollständig vom Nachschub abzuschneiden und um einen Rückzug unmöglich zu machen.


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Die russische Armee im Kessel schlug in Panik wild um sich und versuchte irgendwohin auszubrechen, was ihr zum Glück nicht gelang.
Die Luftwaffe zermürbte nach und nach die eingekesselte Armee und wenig später am 20. Juli war jene Armee zerstört und hinterließen eine Region voller toter Rotarmisten, zerstörten Geschützen, ausgebrannten Panzern und unzähligen zerstörten Material.

Das war eine heftige Niederlage für die Sowjetunion im Norden.
Archangelsk war in greifbarer Nähe, in den Vororten ereigneten sich die ersten Scharmützel mit der russischen Garnison.
Der erste Angriff auf die Hafenstadt scheiterte dennoch und man kam aus den Vororten nicht heraus und biss sich fest.
Den Russen war wohl bewusst, wie wichtig dieser Hafen für sie war und gruben sich immer tiefer in der Stadt ein.
Die Hafenanlagen konnte nun immerhin effektiv beschossen werden und die britischen Transportschiffe hatten es jetzt ungemein schwerer sicher anzulegen.
Ein Teilerfolg.


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Die Russen merkten schnell, dass es ernst wird und da nun auch ihre Gegenoffensive im Norden kläglich scheiterte suchten sie nach einer neuen Lösung.
Sie versuchten nicht erneut einen Gegenangriff im Norden oder gar einen im Süden.
Im Süden war daran gar nicht zu denken, da mussten sie erst mal schauen wohin sie ihre vielen Soldaten zurückziehen.
Was dem russischen Oberkommando am sinnvollsten erschien war ein Angriff auf die lange und ausgedünnte Front der Heeresgruppe Mitte.
Schon nach wenigen Tagen hatten sie eine knappe Million Mann zusammengezogen im Raum von Kaluga, Orel und Tula.
Die 30.000 Wehrmachtssoldaten konnten nur hinhaltenden Wiederstand an diesen Punkten leisten und zogen sich, nachdem sie die ersten Angriffe abgewehrt hatten, zurück,

Die Rote Armee rückt dort in den letzten Juli Tagen vor ran und die Angriffe nehmen an Stärke und Umfang immer weiter zu.
Ob sie aber das Potenzial hat wirklich gefährlich zu werden wird die Zeit zeigen, im Norden werden bereits Divisionen zusammengezogen um die Heeresgruppe Mitte zu verstärken und den Russen zu zeigen, dass noch immer wir die Initiative im Krieg haben!


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Die Wehrmacht schaffte es am 30. Juli die gesamte Ukraine zu erobern und sofort wurden im dortigen Gebiet Stimmen laut nach der Unabhängigkeit der Ukraine.
Die Ukraine würde natürlich an unserer Seite kämpfen.
Der Nutzen bleibt aber eine offene Frage, so entschloss man sich das Gebiet weiterhin zu besetzen.
Mir wäre auch nicht wohl bei dem Gedanken den Ukrainern Waffen auszugeben, nachdem wir sie mit größten Mühen besiegt haben.

Obwohl unweit von uns heftig gekämpft wird, bleibt Kalinin von den neusten Kämpfen verschont.
Ich denke aber nicht, dass diese Stadt weiterhin zwei geteilt sein wird.
Die Wehrmacht arbeitet sicher schon daran die Russen hier rauszuwerfen und somit den Druck auf Moskau weiter zu erhöhen.
Kalinin ist wie ein Bollwerk und schützt Moskaus nördliche Flanke, deswegen werden die Kämpfe hier auch weiter zunehmen, da bin ich mir ganz sicher.

FDR91
14.03.07, 18:34
Euer AAR ist wirklich sehr schön! ;)

FDR

Fallschirmjäger
14.03.07, 23:36
Unsere Stadt

Der russisch besetzte Teil Kalinins war dem deutschen Oberkommando weiterhin ein Dorn im Auge.
Aus dieser Position könnte die Rote Armee jederzeit versuchen auszubrechen und unsere Linien, die wir bis an Moskau vorgeschoben haben, dabei umgehen.
Man konnte keine zusätzlichen Truppen nach Kalinin schicken um jene Stadt im Handstreich zu nehmen.
So beschloss der Kommandierende Offizier in Kalinin einen Angriff auf den Feind zu wagen, entgegen aller Warnungen.
Die Truppen, die zur Verfügung standen, haben die letzten Wochen damit zu gebracht ihre Stellungen zu halten und vielleicht das ein oder andere Mal einen Gegenangriff zu führen.
Jetzt aber sollten sie...wir alle sollten nun die gesamte Stadt erobern.
Den Russen waren wir zahlenmäßig stark unterlegen, jedoch haben wir schon seit den letzten Tag das Gefühl, dass die Russen stark abgekämpft sind.

Am 2. August 1942 sammelten wir uns vor dem Haus, heute sollten wir zum Angriff übergehen.
Gleichzeitig werden alle Deutschen Soldaten an der vordersten Linie ihre Stellungen verlassen und gegen den Feind stürmen.
Hintere Truppen rücken nach.
Der Gesamte Angriff bekommt nicht wirklich viel Unterstützung von Außerhalb, wir müssen zum Beispiel mit den gepanzerten Fahrzeugen auskommen, die ohnehin in der Stadt stationiert sind.
Darunter fallen einige Kampfpanzer des Typs III und IV und Halbkettenfahrzeuge, alle werden mobilisiert um den Hauptangriff auf das Zentrum zu unterstützen.
Die meisten Artillerie Einheiten sind damit beschäftigt Moskau auseinander zu nehmen und so kann für unseren Schauplatz keine Granate entbehrt werden.
Durch das Fehlen von dieser Feuerunterstützung sind wir gezwungen massivst unsere Mörser zum Einsatz zu bringen, wenn wir weiter vorrücken müssen sie ständig ihre Stellung wechseln und hinter uns her rennen, jedoch werden sie auch zielgenauer sein.
Die Luftwaffe wird uns aber zwei Staffeln von ihren Sturzkampfbombergeschwadern zur Verfügung stellen.



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Ich krempelte meinen Ärmel etwas hoch und schaute auf meine Armbanduhr, es war Zeit den Angriff zu beginnen, der Sekundenzeiger bewegte sich auf die 12 zu...ich streifte meinen Ärmel wieder über mein Handgelenk und über die Uhr.
Wir liefen dieselbe Straße entlang, die ich vor einiger Zeit mit einem Kameraden entlang gelaufen bin als ich auf jener Erkundungsmission war und wir bezogen auch unsere Deckung in den Trümmern, die mir noch gut in Erinnerung waren.
Die Häuser vor uns waren bis auf die Grundmauern zusammengeschossen worden damals, jedoch verlief hier immer noch die Frontlinie.
Wir konnten keinerlei Rotarmisten vor uns ausmachen und so rückten wir weiter vor und rannten über die Straße auf die Häuser zu.
Man musste sich richtig durch die Trümmer durchkämpfen, aber die Russen haben diese Stellung schon freiwillig geräumt.
Auf der anderen Seite angekommen erwartete ich nun, dass der Beschuss losgehen würde, es verwunderte mich...alles blieb ruhig.
Ich wurde misstrauisch und wir warteten erst mal in unserer geschützten Deckung, ich schaute mich um und versuchte irgendwo etwas auszumachen.

Vor uns lag wohl so etwas wie ein Marktplatz, viele Straßen führten zu ihm und jener Platz war übersäht mit Trümmern und Wracks.
Wenig begeistert davon über den Marktplatz zu hetzen, ordnete ich dennoch an den Platz zu stürmen, allerdings sollten wir uns stark verteilen und ständig in Deckung gehen sofern möglich.
Mir blieb so ziemlich keine andere Wahl, also gab ich den Befehl.
Wir rannten alle über den Marktplatz, ich war kaum 10 Meter gerannt, da wurde schon das Feuer aus dem direkt mir gegenüberliegendem großen Gebäude eröffnet.
Wir schmissen uns alle in die nächstbeste Deckung, auch wenn sie nur wenig Schutz bot, ich selbst warf mich hinter einen ausgebrannten Lastwagen.
Zu mir, hinter den LKW, kamen noch vier weitere Kameraden, andere von uns nahmen hinter Trümmerstücken, in Granattrichtern oder ebenfalls hinter anderen Lastwagen Deckung.
Wir begannen auch sogleich zurückzuschießen auch wenn es äußerst schwer war den Feind in den Fenstern des Gebäudes auszumachen, mir schien es aber, es würde aus so ziemlich jedem Fenster geschossen.

Ich spähte durch das Seitenfenster des Lastwagens und entdeckte ein Maschinengewehr in einem Fenster, das unentwegt auf meine Kameraden einhämmerte.
Um besser schießen zu können stütze ich mein Sturmgewehr auf die Motorhaube und feuerte auf das Fenster.
Ob ich den Soldaten getroffen habe weiß ich nicht, zumindest hörte der Beschuss für eine knappe Minute auf.
Das konnten einige von uns ausnutzen und weiter vorrücken.
Ein kleinerer Trupp von uns wartete immer noch hinten in den Ruinen auf ihren Einsatz, ich ließ der ihren Gruppenführer schnellsten zu mir kommen und gab ihm den Befehl mit seinen Männern einen Weg zu finden das Haus zu flankieren, falls er auf Wiederstand stoßen sollte, soll er sich wieder hier her zurückziehen.

Ich verließ immer wieder meine Deckung und schoss einige Schüsse auf das Haus ab, mir war aber klar das wenn wir hier bleiben würden, früher oder später drauf gehen werden.
Ein Soldat mit einem Mg kam zu unserem Lastwagen, wir bauten es schnell auf und stellten es auf dem Fahrersitz auf.
Es gab dadurch zwar ein nur sehr kleines Schussfeld aber dafür war der Schütze auch bestens geschützt.
Kurz darauf konnte man die Fassade des Hauses an einigen Stellen zersieben, ich selbst bediente das Maschinengewehr, mein Sturmgewehr war auf meinem Rücken umgeschnallt.
Ich feuerte eine Magazin Kiste auf das Haus ab und es zeigte auch Wirkung, die Fenster wurden nicht wieder besetzt.

Die leere Munitionskiste warf ich nach hinten weg und ließ mir eine neue geben.
Jetzt stellte ich das Dreibein des Mg’s auf die Motorhaube ab, um ein größeres Schussfeld zu haben und gab meinen Kameraden Feuerschutz, dass sie weiter vorrücken konnten.
Die Motorhaube gab nicht wirklich guten Halt und sorgte auch nicht dafür, dass ich zielgenau schießen konnte, doch darauf kam es nicht an....die Russen sollten nur in Deckung gehen vor meinem Beschuss.
Ich spürte wie der Kolben des Maschinengewehrs immer wieder gegen meine Schulter schlug, das Mg rutschte immer wieder hin und her auf der Motorhaube.
Als die zweite Munitionskiste ebenfalls leer war haben es bereits genügend Soldaten von uns geschafft weiter vorzurücken und ermöglichten den weiteren Vormarsch auf das Gebäude.
Ich legte das Mg ab und nahm wieder das Sturmgewehr in die Hand, blickte aus meiner Deckung heraus und zu meiner Freude erblickte ich den kleinen Trupp, den ich zuvor losgeschickt habe, wie er an der rechten Seite des Gebäudes ankam und durch die Fenster in das Innere stieg.



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Es dauerte nicht lange und man merkte wie der Beschuss der Russen an einigen Stellen nachließ, wir gewannen nach und nach die Oberhand.
Jetzt rückte ich auch weiter vor und ging zwischen meinen Soldaten in Deckung, wir konnten uns langsam vorbereiten das Gebäude zu stürmen und unseren Kameraden im Inneren schnell zur Hilfe zukommen.
Meine Offiziere gaben den Befehl, dass die Maschinengewehre weiter hinten von uns Feuerschutz geben sollten.
Sobald die Mg’s loskrachten, rannten wir über unsere Deckung hinweg direkt auf das Gebäude zu.
Der Anblick von dem Mündungsfeuer aus den Fenstern des Feindes...die Einschläge unserer Maschinengewehre in die Häuserwand veranlassten mich nur noch schneller zu rennen.

Vor mir rannte ein Kamerad, welcher von einer Kugel getroffen wurde...er rannte noch ein paar Schritte und knallte dann auf den harten Steinboden, hinter mir erwischte es auch jemanden.
Doch es schafften immer noch genügend von uns und wir erreichten das Haus.
Sofort begaben sich alle in das Gebäude, sie kletterten durch die Fenster oder durch Löcher in der Häuserwand.
Ich rannte auf eines der unteren Fenster zu und sprang in jenes hinein...

...dann wurde es dunkel...

Fallschirmjäger
17.03.07, 16:30
Tod aus der Luft

Ich hörte Stimmen um mich herum, sie waren dumpf und ich konnte nur einzelne Wortfetzen verstehen.
Nach und nach wurden die Stimmen klarer und ich konnte meine Augen öffnen, ein Sanitäter war über mich gebeugt und schaute mich an.
Als ich durch das Fenster gesprungen bin, so erzählten meine Kameraden mir, schlug mir ein Rotarmist ein Holzbrett gegen meinen Kopf.
Trotz meines Stahlhelmes wurde ich durch diesen Schlag bewusstlos und sackte zu Boden, jener Rotarmist wurde sofort erschossen.

Es war mittlerweile der 4. August 1942, ich war zwei Tage außer Gefecht.
Ich ließ mich auf den neusten Stand bringen und erfuhr, dass wir immer noch in dem Gebäude sind.
Das Gebäude ist von Deutschen und Russen besetzt, uns ist es bisher nicht gelungen die Russen aus allen Räumen und Gängen zu vertreiben, sie haben sich hier stark festgebissen und bekommen immer wieder Verstärkung.
Während wir keinerlei Verstärkung bekommen und mit unserer Truppenstärke auskommen müssen.
Nun nahm ich auch den ganzen Lärm und Krach in dem Gebäude und auch draußen wirklich wahr, im Haus wurde geschossen mit allem was zur Verfügung stand und aus voller Kehle geschrieen.
Außerhalb des Gebäudes war das Chaos noch um einiges größer, dort beschossen sich kleine Gruppen von Soldaten gegenseitig und überall kamen Mörsergeschosse nieder.

Ich richtete mich auf und bekam ein schlechtes Gewissen, dass ich zwei volle Tage nur indirekt bei meinen Männern sein konnte.
Voller Tatendrang begab ich mich zu den Orten im Gebäude in denen derzeit gekämpft wird und erkannte schnell, dass so ein Kampf, Raum um Raum, ewig dauern könnte.
Die Russen verloren hin und wieder ein paar Räume oder sogar ein gesamtes Stockwerk, jedoch schafften sie schnell wieder zahlreiche neue Soldaten heran und wir mussten uns daraufhin wieder auf unsere alten Positionen zurückziehen.
So ging es ständig hin und her.

Nach einem Tag konnte immer noch keine Entscheidung herbeigeführt werden, wir versuchten so ziemlich alles die Feinde schneller und effizienter aus den verschiedenen Räumen zu bekämpfen.
Einer unserer Kameraden hatte den Einfall unter einem, von vielen Russen besetzen Raum, Handgranaten anzubringen um so vielleicht ihnen den Boden sprichwörtlich unter den Füßen wegzureißen.
Bei der Zündung stürzte aber nur ein Teil des Bodens herab, immerhin wurden dadurch auch so mancher Rotarmist getötet.
Wir spielten auch mit dem Gedanken unsere Panzerfäuste einzusetzen, aber auf so engem Raum war uns das Risiko zu groß und wir sahen die Möglichkeit als letzte Alternative an den Gegner zu bekämpfen.

Der Schlüssel zum Sieg war aber ihre Nachschubwege zu unterbrechen und sie somit ausbluten zu lassen.
Dies war aber äußerst schwer, die neuen Soldaten der Russen kamen in einem Teil des Erdgeschosses an, welches wir aber aufgrund des starken Wiederstandes nicht einnehmen konnten.
Wir überlegten ob es möglich wäre die Nachschublinie schon außerhalb zu unterbrechen.
Ungefähr wussten wir die Richtung woher sie alle kommen.
Viele Soldaten konnten wir nicht entbehren, so gingen nur zwei Kameraden und ich selbst los um die Russen davon abzuhalten in das Gebäude zu gelangen.
Das Haus verließen wir auf der Seite des Marktplatze und machten einen großen Bogen um das Haus, um nicht unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen.

Nach Minutenlangem suchen entdeckten wir eine Gruppe von etwa 20 Rotarmisten die geradezu auf das Gebäude zurennen.
Sie marschierten von einer kleinen geschützten Gasse hindurch um hier herzugelangen, das müsste die Route von ihnen sein.
Wir positionierten uns etwas oberhalb um ein besseres Sichtfeld auf die Gasse zu haben, unser mitgebrachtes Mg machten wir Schussbereit.
Als der nächste Trupp von Rotarmisten nichts ahnend anmarschierte, traf sie eine Wand aus Blei, es war ein leichtes sie alle nieder zumachen.
In dieser Gasse gab es keinerlei Deckung für sie.
Etwa fünf bis sechs mal kamen solche Gruppen durch die Gasse, danach suchten sie scheinbar nach einer neuen.



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Als wir auf dem Rückweg waren näherten wir uns der Seite des Gebäudes, welches noch vom Feind gehalten wird.
Wir sahen wie ein zerstreuter Haufen vom anderen Ende in das Haus rannte, sie haben ihre Nachschublinie wieder aufgebaut.
Nun bauten wir hier unser Mg wieder auf und konnten weitere Verstärkungen erfolgreich unterbinden.
Zu meiner Verwunderung, es wurde nicht versucht uns auszuschalten oder zu vertreiben, vielleicht fanden sie nicht heraus woher unser Beschuss kam.

Unsere Kameraden im Haus versorgten uns über einen Tag lang mit Munition und Trinkwasser, um auch unsere Stellung aufrecht zuhalten.
Am 6. August schafften wir es das Gebäude komplett einzunehmen.

An anderer Stelle ist die Wehrmacht schon weiter vorgerückt, im Zentrum von Kalinin entwickeln sich heftige Kämpfe.
Der starke Wiederstand der Russen hält in einigen Gebieten noch an, wir rückten einige Straßen weiter vor und schlossen mit anderen Truppen von uns auf.
Zusammen rückten wir gegen kleinere Stellungen des Feindes vor, es war jedes Mal nichts besonderes.
Die Russen verteidigten sich bis zur letzten Patrone und stahlen uns damit nur wertvolle Zeit.

Am letzten Tag in der Schlacht um Kalinin, am 10. August 1942 lag ich in einem Granattrichter, vor mir eine der letzten Stellungen der Roten Armee in Kalinin.
Sie haben sich auf einem großen offenem Areal, zwischen Trümmen mit Sandsäcken eingegraben.
Unsere Mörser beharkten das Areal und von allen Seiten näherten sich die Wehrmacht und beschoss die Stellungen des Feindes.
Die Rote Armee hat sich aber sehr gut dort eingegraben und so zeigte unser Beschuss nur selten Wirkung.
Meine Kameraden und ich waren in ein paar Granattrichtern verteilt, leider zu weit weg um gut zu zielen und etwas auszurichten.
Wir schossen nur immer wieder auf den Feind wo wir ihn vermuteten und hofften einen Glückstreffer zulanden.
Dieser Kampf zieht sich jetzt schon einige Stunden hin und ich fragte mich wie lang wir um diese verdammte Stadt noch kämpfen sollten.
Wegen des Lärms um mich herum hörte ich nicht wie die Sturzkampfbomber näher kamen, sie kamen von allen Seiten aus der Luft herbei.
Ich war überrascht und überglücklich zugleich, sie flogen relativ niedrig über uns hinweg.
Alles vibrierte und man verstand seine eigenen Gedanken nicht mehr.
Sie warfen ihre Bomben, einer nach dem anderen über der Stellung ab, die Explosionen waren gewaltig und nun schützten die sie die Sandsäcke auch nicht mehr.
Eine Stuka flog direkt auf die Stellung, im leichten Sinkflug, zu....klinkte kurz vorher seine eine Bombe aus und drehte nach rechts wieder ab.
Die Bombe schlug auf dem Steinboden auf, explodierte aber nicht.
Sie prallte vom Boden wieder ab und schlug einige Meter weiter wieder auf, so flog sie noch in die Stellung hinein und rammte noch den ein oder anderen Rotarmisten.
Ich dachte es wäre ein Blindgänger gewesen, allerdings detonierte sie mitten in der Stellung.



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Nach diesem verheerenden Luftangriff war nicht mehr viel übrig von jenen die einst hier die Stadt verteidigten.
Am 10. August fiel Kalinin komplett in Deutsche Hand.
Hunderte von Russen wurden gefangen genommen, Tausende sind gefallen.
Auch wir hatten Verluste, in meiner Einheit haben es 10 Soldaten nicht geschafft und liegen nun irgendwo in der Stadt herum.

Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass in der näheren Umgebung kein einziger Rotarmist noch eine Waffe in der Hand hielt und noch am Leben war.
Die nächsten Soldaten der Roten Armee würde man erst wieder kurz vor Moskau antreffen, hier waren wir zumindest fertig mit unserer Arbeit.

Fallschirmjäger
19.03.07, 19:18
Das Blatt wendet sich

In Kalinin blieben wir noch bis zum Ende des Monats August des Jahres 1942.
Wir hatten die Aufgaben das noch intakte Material zu bergen, die Toten zu bestatten und die Stadt gegen mögliche Angriffe der Roten Armee zu befestigen.
Nachdem wir diese Arbeiten vollendet haben sollen wir aus Kalinin abgezogen werden und an anderer Stelle eingesetzt werden, viele Stimmen deuten darauf hin das es wohl diesmal endlich Moskau sein wird.

Der August brachte viel neues, nicht nur hier bei uns sondern an der gesamten Ostfront.
Weiter oben im Norden wurde ein erneuter Angriff auf Archangelsk gestartet.
Am 2. August näherte man sich dem Stadtzentrum und den Hafenanlagen, drei Tage später am 5. August konnte die Stadt vollständig eingenommen werden.
Jetzt versiegte der Nachschub von den Engländern und Amerikanern an die Sowjetunion, zumindest im Norden.
Die Hoffnungen waren groß, dass die Front im Norden nun für die Rote Armee zusammenbrechen würde und man Truppen in die Ukraine abziehen konnte oder den Sturm auf Moskau noch eine gewaltigere Dimension verschaffen könnte.
Die Erfolgsnachricht gab uns Zuversicht, dass es doch noch voran geht hier im Norden vor den Toren Moskaus.

Bei der Heeresgruppe Mitte dagegen verschärfte sich die Situation.
Zuvor waren die Russen mit eine unfassbaren Menge von Mensch und Material gegen unsere Linien gestürmt und haben ein großes Loch in die Front gerissen.
Mehr als eine Million Mann ließ die Rote Armee aufmarschieren.
Die Verteidiger ließen sich weit zurückfallen und nun hatte man zwei Möglichkeiten, wie man dieser Bedrohung entgegentreten konnte.

1. Man wird die Rote Armee weit hinter die Front eindringen lassen bis sie ihre Flanken ausgedünnt und vernachlässigt haben
und dann hoffentlich die eine Million Mann einkesseln und vernichten.
Dies würde einen gewaltigen Sieg bedeuten und würde vielleicht sogar endlich dauerhafte Ruhe vor russischen Angriffen führen.


Oder


2. Man startet umgehend einen Gegenangriff um den Feind zu stoppen und die einstige Front wiederherzustellen.
So würde man zwar nur wenige feindliche Soldaten ausschalten können, jedoch wäre es um einiges sicherer.

Das Oberkommando der Heeresgruppe Mitte entschied sich für die zweite Option.
Es standen nicht genügend Truppen zur Verfügung um einen Kessel zu bilden, geschweige denn ihn auch lang genug halten zu können.
Außerdem fürchtete man das dann alles außer Kontrolle geraten würde.

Mitte August war die Gefahr in diesem Bereich der Front gebannt, es wurden immerhin kleinere Kessel gebildet in denen nach Schätzungen ca. 70.000 Russen den Tod fanden.

Am 5. August wurde die im Kaukasus gelegene Stadt Grosny eingenommen, somit wurde der Rest des Kaukasus vom übrigen Land abgeschnitten.
Kein Öl würde mehr über den Landweg an die Rote Armee geliefert werden, außer man würde den großen Umweg durch Persien in Kauf nehmen oder das Öl über das Kaspische Meer transportieren.
Im zweiten Fall müsste man dann das Öl die Wolga hinauf transportieren, was allerdings sich schwierig gestalten könnte.
Feldmarschall von Manstein konnte bis in die Vororte von Stalingrad vorrücken und an anderen Stellen, nördlich und südlich von Stalingrad, bereist bis an die Wolga.
Stalingrad war eines der letzten Bollwerke der Roten Armee.



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Im Kaukasus rückte man langsam aber stetig vor ran und es gelang schon bald wichtige Städte wie Nalchik oder Tblisi einzunehmen.
Am 20. August 1942 erblickten Spähtrupps des 76. Gebirgsjägerregiments die riesigen Ölfelder von Baku.
Es war nun nicht mehr weit und die Ölfelder würden bald nur noch ihr Öl für die Wehrmacht preisgeben.
Zeitgleich wurde an der anderen Seite des Kaukasus der letzte Schwarzmeer Hafen der Sowjetunion, Batum, eingeschlossen.
In Batum und Umgebung waren so an die 100.000 Russen gefangen, eine Evakuierung kam nicht mehr in Frage, auch nicht über den Seeweg.

Alle Zeichen standen auf Sieg für die Wehrmacht, doch dann übte die Rote Armee in der Ost Ukraine so einen gewaltigen Druck auf die Truppen aus.
Unzählige Panzer gingen mit weitaus mehr Infanteristen zum Angriff über.
Von Manstein konnte diesem Druck nicht lange standhalten und ordnete an einigen Abschnitten den Rückzug an.
Die Abwehrgefechte waren äußerst heftig und trotzdem musste sich die Wehrmacht am Ende noch weiter zurückziehen.
Die Rote Armee hatten anscheinend vor unsere Truppen im Kaukasus vom Rest der Armee abzuschneiden und dann zu vernichten und wenn der Vormarsch so weiter gehen würde, würde es ihnen auch gelingen.
Feldmarschall Guderian und Manstein wollten kein unnötiges Risiko eingehen, sie ließen die Ölfelder von Baku großflächig aus der Luft und mit Artillerie Bombardieren, sofern möglich.
Bei Batum ordneten sie den Angriff auf den Kessel an bevor dies nicht mehr möglich war.
Danach zog man sich nach Nalchik und dann noch weiter zurück.



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Am 23. August rückten die ersten deutschen Verbände in Batum ein, die russische Armee wurde dort vollständig vernichtet....es wurde auf Gefangennahme, bis auf wenige Ausnahmen bei Offizieren, verzichtet.
Aber auch aus Batum zog man sich zurück.
Zuvor zerstörte man aber in der Stadt die komplette Hafenanlage und alles übrige was den Russen vielleicht noch annähernd nützlich sein könnte wenn sie wieder in die Stadt einrücken.
Man hinterließ praktisch verbrannte Erde im gesamten Kaukasus.
Die Truppen aus dem Kaukasus werden sich zunächst nach Novorosisk zurückziehen, dieses Gebiet hat die Bulgarische Armee bereits mit ungefähr 100.000 Soldaten stark befestigt und wartet auf die Deutschen.
Aus Novorosisk wird die Wehrmacht ihre Truppen auf die Halbinsel Krim zurücknehmen und sie dann von dort aus wieder nach Rostov schicken.

Auch vor Stalingrad zog man sich großflächig zurück und Feldmarschall von Manstein hielt einzig und allein seine Stellung, um den Truppen im Kaukasus und im Vorderkaukasus den Rückzug zu ermöglichen.
Die Rote Armee versuchte vereinzelt über den Fluss Don überzusetzen und weit ins Landesinnere vorzudringen, was ihnen örtlich auch gelang, jedoch schaffte es Guderian mit seiner Kampfgruppe jeden einzelnen Vorstoß des Feindes zum Stehen zu bringen, einzukesseln und zu vernichten.
Diese Tatsache bescherte den Russen enorme Verluste.
Sobald der Rückzug der Kaukasus Front abgeschlossen sein wird, wird man sich an der gesamten Süd Front auf die Linie von Rostov und Rossosh zurückziehen.
Hier erhofft man sich den russischen Angriff aufzufangen und gegebenenfalls sogar wieder zurück zu werfen, es wir auch gehofft das dies nur ein vorrübergehender Rückschlag ist.

Auch aus Archangelsk muss man sich wieder zurückziehen.
Die Russen sind dabei bis zum Meer vorzustoßen und die Truppen in der Hafenstadt einzuschließen.
Der Hafen wird, wie auch schon in Batum, gesprengt und ebenso wie alles andere was es ermöglichen sollte Nachschub anzuliefern.

Der August endet nicht wirklich so gut wie er begonnen hatte und umso mehr ist der September ein sehr ungewisser Monat.

Am anderen Ende der Welt sieht es auch nicht besonders gut aus, meine Hoffnungen haben sich nicht bestätigt und der Japaner hat den Höhepunkt seiner Macht bereits lange hinter sich.



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Generalfeldmars
19.03.07, 20:14
Wie immer großartig!

Fallschirmjäger
19.03.07, 21:34
Vielen dank!

ich hoffe, ich kann das Niveau weiterhin halten und für Spannung und Dramatik sorgen ;)

Morenga
19.03.07, 22:25
Dessen bin ich mir sicher! Respekt! :top:

Managarm
20.03.07, 00:11
Dessen bin ich mir sicher! Respekt! :top:
Wir schließen Uns dem werten Morenga vorbehaltlos an. :)

Wiederum eine klasse Fortsetzung, werter Fallschirmjäger. :top:

Fallschirmjäger
22.03.07, 22:59
Das rote Herz

Aufgrund der Tatsache, dass die Wehrmacht in der Ost – Ukraine sich zurückzieht, will man der Sowjetunion einen heftigen Schlag versetzen.
Zwar nicht einen großangelegte Gegenangriff um die kürzlich geräumten Gebiete wieder zurückzuerobern, sondern einen Angriff auf Moskau.
Obwohl das russische Oberkommando aus Moskau bereits evakuiert wurde und nun irgendwo weiter im Osten operiert, ist es Ziel die Hauptstadt der Sowjetunion einzunehmen.
Bisherige Angriffe waren nur teilweise erfolgreich, so schaffte man es im Süden bis in die Vororte vorzudringen und sich dort einzugraben.
Im Westen hingegen konnte man den Stadtrand von Moskau erreichen und war dort in ständige Kämpfe verwickelt.
Die Rote Armee versuchte Tag für Tag die Wehrmacht aus dem Großraum Moskau zu vertreiben, ihr gelang es aber nur an wenigen Stellen und die Deutschen konnten sich jedes Mal wieder an ihrer ursprünglichen Position festbeißen.

Eine Einnahme war zur Zeit schon zu Gunsten der Deutschen ausgelegt, man stand mit einem Bein bereits in der Stadt und unter Mobilisierung weiterer Truppen sollte es gelingen.
Am 30. August 1942, in den Abendstunden, konnten wir endlich aus Kalinin abziehen, wir haben unsere restliche Arbeit dort abgeschlossen und wurden in Halbkettenfahrzeugen aus der Stadt gebracht.
Ich habe es wirklich genossen in diesen Halbkettenfahrzeugen zu sitzen, man fühlt sich ungemein wohler und sicherer, diese Wände würden einiges abhalten.
Unsere Kolonne brauchte etwas, bis sie endlich das Stadtgebiet verlassen hat und in eine Landstraße einbog.



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Wir fuhren die ganze Nacht durch, der Zustand der Straße wechselte immer wieder, von glatt und fest zu holperig.
Die Nacht war sternenklar und dazu noch eine Vollmondnacht.
Das Licht des Mondes schien durch die vorderen Sichtfenster nach hinten zu uns.
Die Fahrt dauerte bis zur nächsten Nacht und in den Morgenstunden des 1. Septembers 1942 kamen wir in einem sehr kleinen Dorf an.
In jenem Dorf war nur ein deutscher Spähtrupp stationiert, sie erwarteten uns bereits, die Zivilisten trauten sich bei unserer Ankunft nicht mehr aus ihren Häusern.
Ich war überrascht, das kleine Dorf war weites gehend unbeschädigt.

Im Dorf bekamen wir eine kleine Besprechung über unseren kommenden Einsatz.
Es gab noch Gebiete außerhalb Moskaus die von der Roten Armee gehalten werden und bislang ein näheres heranrücken an die Stadt, an diesen Abschnitten, verhindert hatten.
Die russischen Befestigungen außerhalb Moskaus sind einige kleine Holzunterstände, Schützenlöcher, Schützengräben und vereinzelte Häuser.
Unsere kleine Eingreifgruppe soll so viele dieser Stellungen ausschalten und eine Schneise schaffen damit die gepanzerten Truppen bis zu einem Vorort von Moskau vorpreschen können.
Wir teilten uns auch dieses Mal in kleine, unabhängig voneinander operierenden Gruppen auf, falls allerdings eine der Gruppen Hilfe benötigt, kann natürlich dementsprechende Hilfe angefordert werden.
Den Großteil unserer Ausrüstung ließen wir bei dem Spähtrupp und den Halbkettenfahrzeugen, im Dorf, zurück.

Nach der Besprechung machten wir uns auch schon rasch zu unserem Einsatz auf, dank der weiten offenen Ebene vor uns war das Gelände gut einzusehen.
Wegen diesem Umstand mussten die Russen ihre Stellungen gut getarnt haben und wir hielten besonders Ausschau nach ihnen um nicht überrascht zu werden.
In weit gestreuter Formation liefen wir äußerst vorsichtig voran, die Waffe immer im Anschlag und sofort zum Schießen bereit.
Nach einer Weile entdeckten wir den ersten Unterstand der Russen, er bot kaum Platz für fünf Soldaten, jedoch konnte auch so ein kleiner Unterstand, sofern er über genügend Feuerkraft verfügte, eine ernstzunehmende Bedrohung auf freiem Feld darstellen.
Wir legten uns alle langsam zu Boden in Deckung, ich schickte einige meiner Soldaten an die Flanken des Unterstandes.
Seit meiner Zeit in Frankreich hasste ich es solche Stellungen zu erobern, es war einfach verdammt schwer und risikoreich.
Wenn der gegnerische Soldat geübt war und noch ein, zwei Kameraden dabei hatte, konnte er einen angreifend Trupp ohne Probleme ausschalten.
Ohne große Waffen wie zum Beispiel einer Kanone oder gar einem Panzer müssen wir sehr nah an diesen Unterstand ran.

Nachdem meine Männer in Position waren, ließ ich einen Teil ein Sperrfeuer errichten und den anderen Teil zum Sturmangriff los.
Ich selbst beschoss den Unterstand mit meinem Sturmgewehr und konnte beobachten wie meine Soldaten auf die Russen zustürmten, sie warfen sich immer wieder vor dem Beschuss hin, als sie in Reichweite waren, warfen sie ihre Handgranaten.
Durch gekonntes Werfen explodierte der Unterstand schon bald.
Zum Glück verloren wir keinen Mann und es wurde auch niemand von uns verwundet, es wäre auch sehr schmerzvoll gewesen wenn einer von uns gefallen wäre, wir sind schon solang zusammen im Krieg und kämpfen Schulter an Schulter.
Diese Erfahrung kann man mit keiner Ausbildung erlangen.

Wir Übrigen rannten über die Wiese, welche im Wind förmlich Wellen schlug, zum zerstörten Unterstand.
Nicht lange wollten wir uns dort aufhalten und machten uns weiter auf den Weg.
Unser Marsch dauerte wieder fast solang, wie einst vom Dorf zum Unterstand, es sind einfach ungeheure Entfernungen in diesem Land.
Die ganze Zeit sieht man Nichts, außer Natur.
Ohne die Angst entdeckt zu werden, unterhielten wir uns den gesamten Marsch über, wir redeten nicht über Zuhause....nicht über Familie oder über Sachen die wir machten bevor der Krieg begann....wir unterhielten uns über unser jetziges Leben.
Wir erzählten uns Geschichten was jeder so in der Zeit miterlebte im Kriegsalltag.

Mit der Zeit kamen wir an eine Baumgruppe, als wir unter jenen Bäumen standen sahen wir in etwa 200 – 300 Meter Entfernung ein altes Bauernhaus.
Das Bauernhaus hat offenbar schon einmal gebrannt, man sieht deutlich die schwarzen Ruß Spuren an den Fenstern und der einstige Dachstuhl aus Holz ist auch abgebrannt, der Rest war aus Stein gebaut und hat keinerlei Schäden.
Um Das Bauernhaus waren ein Maschinengewehrnest und eine Pak Stellung aufgebaut, zusätzlich befestigt mit Sandsäcken.
Durch meinen Feldstecher beobachte ich das Haus ganz genau, konnte aber keine Rotarmisten in den zwei Stellungen erkennen, lediglich das Mg war aufgebaut, sowie die Kanone stand bereit.
Die Russen würden niemals Material zurücklassen, besonders nicht hier vor Moskau und es sieht auch nicht nach einem Grund aus warum sie ihre Stellungen hätten verlassen sollen.
Also vermutete ich, dass die Rotarmisten eventuell im Haus sind.

Bevor jedoch die Rotarmisten aus dem Haus, zu ihren Stellungen rennen, rannten wir auf das Haus zu um es entschlossen anzugreifen....auch wenn noch kein feindlicher Soldat zu sehen war.
Mit großem Abstand zu unseren Kameraden rannten wir voran, nach etwa hundert Metern erschien ein Rotarmist an einem Fenster, geschockt von unserer Anwesenheit schrie er irgendwas zu seinen übrigen Kameraden.
Kurz danach begannen sie auf uns zu feuern, aus manchen Fenstern schossen sie mit Gewehren auf uns herab und der Rest von ihnen machte sich auf zu dem Mg Nest und zur Panzerabwehrkanone.
Wir warfen uns alle zu Boden, krochen noch Stück für Stück durch das Gras näher an das Bauernhaus heran.
Zwei von uns knieten sich hin und nahmen die Russen in den Fenstern unter Feuer, mit ihren Sturmgewehren waren sie den russischen Schützen mit ihren normalen Gewehren um einiges überlegen.
Sofern ich es richtig gesehen habe, haben sie mindestens ein Dutzend Rotarmisten an den Fenstern ausgeschaltet, immer wenn einer von ihnen abgeschossen wurde trat ein neuer Russe an seine Stelle.
Etwa so um die 20 Rotarmisten stürmten dann aus der vorderen Tür, ihr Ziel war die Maschinengewehr Stellung.
Uns würde es ziemlich schlecht ergehen, falls sie die Stellung besetzen könnten und uns unter heftiges Feuer setzen.
Sie rannten alle ziemlich eng zusammen, wir feuerten sofort auf sie und versuchten sie so an ihrem Handeln zu hindern, von ihnen schafften es nur drei an das Maschinengewehr zu kommen.
Bevor sie es feuerbereit machen konnten, waren zwei Kameraden nah genug herangerobbt um drei Granaten in das Nest hineinzuschmeißen.
Eine von den Granaten wurde zurückgeschmissen, zum Glück aber detonierte sie weiter weg und keiner von uns wurde verletzt.
Die anderen zwei Granaten zerstörten das Mg Nest und tötete die drei Russen.

Während wir beschäftigt damit waren die Russen abzuhalten und das Mg Nest zu zerstören, machte sich eine zweite Gruppe von feindlichen Soldaten dazu auf, die Kanone zu besetzen, sie rannten von der Hinterseite um das Haus herum.
Leider konnten wir sie nicht daran hindern die Kanone zu erreichen und dann auch noch feuerbereit zu machen.
Wir hatten einfach kein richtiges Schussfeld zu den Russen.
Ich lag weiterhin im Gras und konnte sehen, wie die Kanone langsam ausgerichtet wurde.
Sehr langsam bewegte sich das Kanonenrohr nach unten, ein paar von meinen Soldaten sprangen in die Sandsackstellung des ehemaligen Mg Nestes und konnten so die Besatzungen der Panzerabwehrkanone beschießen.
Bevor die Kanone auf mich oder in meine Nähe feuerte, stand ich auf und rannte ebenfalls zu dem Mg Nest und sprang dann über die Sandsäcke.
Aus dieser Position konnten wir um einiges besser die Kanone beschießen, direkt von der Seite konnten wir sie beharken.
Die Russen waren schnell dabei das Geschütz in unsere Richtung zu drehen, um so wieder vor dem Beschuss geschützt zu sein.
Die Kugeln prallten von der Panzerung des Geschützes ab, ich gab meinen Männern den Befehl schnellstens ins Haus zu rennen.
Gerade als wir aus dem Nest hinausrannten, schoss die Kanone in selbiges hinein und zerstörte sie vollkommen, Teile des russischen Mg’s und zerfetzte Sandsäcke flogen umher.
Wir rannten alle schnellst möglich in das obere Stockwerk des Bauernhauses, oben angekommen stellten sich uns noch zwei verbliebende Russen entgegen.
Sie waren beide nur mit einem Gewehr bewaffnet und hatten ihre Schwierigkeiten in den engen Räumen zu kämpfen.
Es dauerte nicht lang und beide waren überwältigt, der eine wollte sich noch ergeben als wir das Zimmer stürmten, jedoch streckte er seine Arme zu spät in die Luft.

Im oberen Geschoss konnten wir die Besatzung des Geschützes, aus einem Fenster, sehr leicht ausschalten.
Damit waren auch die Reste der russischen Truppen hier beseitigt und bevor wir das Geschütz mit russischen Granaten sprengten, funkten wir an die Panzertruppe im Hinterland, dass sie nun anrollen kann.
Per Funk informierten wir uns, wie es anderer Orts, mit dem Beseitigen von kleinen russischen Stellungen, verlief.
Auch an übrigen Schauplätzen konnten die Russen aus ihren Unterständen vertrieben werden und machten Platz für den kommenden Angriff gegen Moskau.
Wir warteten ungefähr eine halbe Stunde, dann kam eine Kolonne mit Kampfpanzern des Typs IV zu uns, wir setzten uns auf die Panzer auf und fuhren weiter in Richtung Moskau.
Unser nächstes Ziel soll ein Vorort sein, indem noch einige feindliche Truppen sich aufhalten und mit ihrer kleinkalibrigen Artillerie die umliegenden deutschen Einheiten stören.



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Fallschirmjäger
26.03.07, 01:35
Das rote Herz (Teil 2)

Um 17 Uhr am 4. September 1942 kamen wir am Dorf an.
Die Panzer rollten bis zum Rand des Dorfes hin, aus den Bord Mg’s wurde immer wieder eine Salve abgefeuert.
Aus dem Dorf hörte man in regelmäßigen Abständen die Artillerie feuern, jedoch konnte man sie noch nicht sehen.
Am Rand des Dorfes angekommen sprangen wir von den Panzer herunter und gingen sofort in Deckung, wir dachten wir würden umgehend beschossen.
Doch der Feind zeigte sich nicht.

Die Luke eines Panzers öffnete sich und der Kommandant der Panzertruppe schrie mir zu, dass wir im Verband vorrücken sollen, wir sollen unter allen Umständen versuchen bei den Panzern zu bleiben.
So machten wir es auch, wir rückten zusammen mit den Panzern in das Dorf ein.
Die Artillerie schoss noch immer, jedoch in eine komplett andere Richtung, weil die Einschläge waren irgendwo weit weg zu hören.
Als wir der Artillerie immer näher kamen wurde auf uns nun endlich das Feuer eröffnet, aus einem Haus direkt vor uns wurde geschossen.
Normalerweise würden ich und meine Kameraden uns dem Haus nähern und versuchen die Insassen auszuschalten, es würde wohl ein kleines Feuergefecht geben.
Jedoch war die Vorgehensweise dieses mal etwas anders.
Ich hörte wie sich der Turm des Panzers neben mir ausrichtete, seine Kanone richtete sich schließlich auch aus, dabei klackte es.
Dann schaute ich zu dem Haus vor mir aus dem das Mündungsfeuer kam, der Panzer schoss...
Wenige Sekunden später schoss noch ein zweiter Panzer zu dem Haus.
Die gesamte vordere Häuserwand verschwand und von dem Haus war nicht mehr viel übrig, der einstige Wiederstand im Haus meldete sich auch nicht mehr.
So einfach kann es also gehen, dachte ich mir und rückten mit den Panzern weiter die Straße voran.



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In manchen Häusern weit ab der Hauptstraße haben sich ebenfalls einige Rotarmisten verschanzt, zu ihnen schickte ich kleinere Trupps um sie auszuschalten.
Um die Lage zu erkunden, entfernte ich mich von den Panzern und wagte mich etwa 100 bis 200 Meter weiter vor.
An einer Häuserwand ging ich in Deckung und bewegte mich langsam zum Eck des Hauses hin, um einen Blick um die Ecke zu werfen.
Kaum hatte ich meinen Kopf rausgestreckt wurde ich beschossen, ich zog meinen Kopf so schnell wie möglich wieder ein und fiel dabei auf den Rücken nach hinten um.
Alles was ich sehen konnte war ein Haufen Infanterie und ein T 34 Panzer, sie alle kamen im eiligen Tempo die Straße herab.

Ich rannte zurück zu meinen Kameraden und stieg auf den Panzer auf, der Kommandant streckte seinen Kopf durch die Luke und ich erzählte ihm die neuesten Informationen.
Die Panzer IV blieben abrupt stehen und warteten, ob der T34 um die Ecke kommen würde, im Schlepptau die ganze Infanterie.
Wir, die Soldaten, verteilten uns auf der Straße, im Straßengraben und an den Häusern zu einer Verteidigungslinie.
Zwei von unseren Panzern standen nebeneinander, die anderen zwei fuhren die Straße zurück und nahmen einen anderen Weg.
Ich lag im Straßengraben neben einem Panzer, wenn ich meinen Arm ausstrecke, dann kann ich die Kette berühren.
Wir mussten gar nicht lange warten, da kamen schon die ersten Rotarmisten um die Ecke...sie kamen allerdings nicht nur aus jener Ecke, von der ich kurz zuvor zurückrannte, sondern auch von der gegenüberliegenden.
Sie strömten auf die Hauptstraße, zuerst schossen nur unsere Sturmgewehre und Maschinenpistolen, die Maschinengewehre der Infanterie und in den Panzern schweigen vorerst noch, man wollte warten bis genügend Russen auf der Straße sind.

Vom gegnerischen T34 Panzer noch nichts zu sehen, man hörte nur das Motorengeräusch und die Ketten.
Ich schoss einen Russen nach dem anderen mit meinem Sturmgewehr nieder, mir wurde die Situation aber langsam zu brenzlig und so gab ich den Befehl, dass die Mg’s das Feuer eröffnen sollen.
Den Respekt den unsere Mg’s genießen ist wirklich gerechtfertig, kaum beginnen sie zu schießen und man das charakteristische Geräusch hört, gehen sämtliche Russen in Deckung und zahlreiche von ihnen stehen danach nicht mehr auf.
Die Kugeln prallten an dem Panzer neben mir ab und ich drückte mich immer tiefer in den Graben, ich versuchte es zumindest.
Die Russen zogen sich wieder etwas weiter zurück, sie machten aber nur Platz für den einen Panzer der jeden Moment um die Ecke rollen würde.
Es dauerte gerade einmal eine Minute, da kam das Kanonenrohr langsam zum Vorschein und bald konnte man den T34 Panzer komplett sehen.
Sein Turm dreht sich zu uns, während unsere beiden Panzer auf ihn zielten.

In diesem Moment, als alle drei Panzer auf sich gegenseitig zielten, hielt ich die Luft an und konnte nur wie gebannt zu sehen und abwarten.
Der Panzer neben mir schoss zuerst und traf genau in die Seite des russischen Panzers, dieser Treffer erzeugte scheinbar nur mäßigen Schaden.
Der T34 erwiderte das Feuer auf jenen Panzer und seine Granate schlug in der Wanne, des Panzer IV, ein
Der gewaltige Druck des Aufschlags der russischen Granate drückte mich richtig in den Straßengraben hinein und der ungeheure Knall nötigte mich, dass ich meine Ohren fest zuhielt, was allerdings wenig nutzte.
Die Luke des Panzers neben mir ging auf und die Panzerbesatzung stieg schnellstens aus, anscheinend hatte der Beschuss mehr Schaden angerichtet als es von außen den Anschein hatte, sie sprangen alle zu mir in den Straßengraben.
Mit ihren schwarzen Uniformen, wie sie bei den Panzertruppen getragen werden, heben sie sich nur all zu deutlich von unserem Feldgrau ab.
Zum Glück haben sie überlebt, ein Panzer ist schnell repariert oder hergestellt im Vergleich zu einem Soldaten der Achtzehn Jahre benötigt.

Unser anderer Panzer hat in der zwischen Zeit einen Volltreffer beim russischen Panzer gelandet, jener ist in Flammen aufgegangen und die Besatzung schaffte es nicht mehr den Panzer zu verlassen.



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Nachdem der Panzer lichterloh brannte gingen wir alle zum Angriff über, der Panzer beschoss weiter die flüchtenden Rotarmisten mit seinem Mg und seiner Hauptkanone und fuhr nun die Straße entlang.
Wir Übrigen verließen unsere Stellungen und trieben die Russen zurück, sie flüchteten jetzt zu der Stellung, in der auch die Artillerie Stationiert ist.

Die Artillerie richtete nun ihren Beschuss auf uns, wobei auch Granaten ihre eigenen Soldaten trafen, die sich zurückzogen.
Wir müssen sie daran hindern sich erfolgreich zurückzuziehen, wenn sie es schaffen sollten sich in der Stellung weiter hinten einzugraben, kriegen wie sie da so schnell nicht wieder raus und es würde uns einiges an Menschenleben kosten.
So rannten wir den Rotarmisten hinterher, knieten uns immer wieder zum zielen hin und konnten einige von ihnen zu Fall bringen.
Bis wir an der Artillerie Stellung ankamen haben wir sie so dermaßen dezimiert, dass es keinen Unterschied mehr machte ob sie es nun in die Stellung geschafft haben oder nicht.

Die Russen hatten bei der Artillerie kaum eine effektive Infanterie oder Panzerabwehr, es standen nur einige Rotarmisten mit Gewehren zur Verfügung die wir schnell ausschalten konnten.
Daher schoss die Artillerie auch wie wild und sie merkten aber auch anscheinend nicht, dass ihre Feinde immer näher kamen.
Als die Panzer endlich am Schauplatz ankamen, flüchteten einige der Kanoniere von ihren Geschützen, während andere noch weiter schossen.
Ein schreckliches Bild bot sich mir in diesem Gefecht, die Offiziere der Russen versuchten die flüchtenden Rotarmisten aufzuhalten und sie wieder in den Kampf zu schicken, als sie aber dennoch davon rannten wurden sie einfach von ihren eigenen Kameraden niedergeschossen.
Der russische Wiederstand brach sehr schnell zusammen und unsere Panzer zerstörten ein Artillerie Geschütz nach dem anderen.

Wir blieben noch bis zum 10. September in dieser Ortschaft.
Am Rande des Dorfes konnte man bis zum Horizont blicken, mit der Sicht auf Moskau.
Das Oberkommando behielt uns deswegen in der Stadt, da sie mit Gegenangriffen auf diese Schwache Stelle in der Front rechneten.
Jedoch kamen die Russen nur mit relativ kleinen Infanterie Trupps zu uns und versuchten sich irgendwie zu behaupten.
Diese Angriffe fanden, zum Teil, bis zu dreimal statt, sie waren aber jedes Mal schlecht organisiert und schlecht geführt.

Um Mitternacht am 10. September wurden wir wieder von ein paar Lastwagen abgeholt und werden uns nun entgültig nach Moskau bringen.
Unsere letzte Etappe auf dem Weg nach Moskau liegt hinter uns.

Admiral Yamamoto
04.04.07, 11:09
Schon eine Ahnung wann es weitergehen wird, werter Fallschirmjäger?
Moskau ist nicht mehr fern!

Fallschirmjäger
04.04.07, 19:51
Dürfte nicht mehr all zulang dauern
Lassen wir Moskau nicht all zulang warten

Fallschirmjäger
20.04.07, 02:07
Ich möchte mich entschuldigen, für die lange wartezeit auf das neuste update.
aber mein Rechner ist vor gut einer Woche total ausgefallen und war lange Zeit damit beschäftigt meinen jetzigen neuen Rechner zum laufen zu bringen.
(was jetzt geschafft ist)

Jetzt brauch ich nur noch Office Pack.
Keine Angst alle Speicherstände von Hoi und mein Word Document ist alles noch vorhanden und sicher gespeichert.

Kann aber wie gesagt noch etwas dauern, da auf mich jetzt meine Abschlussprüfungen zukommen.
Ich hoffe ihr habt Verständnis, ich möchte auch keine halbherzigen Berichte hier reinstellen, die mir dann selber nicht gut gefallen.

Und außerdem hoffe ich, ich vergraule durch die lange Wartezeit nicht euch Leser.

Gruß Fallschirmjäger

Fallschirmjäger
06.05.07, 02:50
Das rote Herz (Teil 3)

Die Fahrt nach Moskau war holperig und sehr rasant.
Der Fahrer machte keine Pause, wir fuhren nicht auf einer richtigen Straße sondern auf einer äußerst breiten plattgewalzten Straße.
Ich konnte hinten aus dem Lastwagen rausschauen und blickte mit Ehrfurcht auf die Straße,
die an mir vorbeizog.
Zahlose Lastwagen beladen mit Soldaten bahnten sich ihren weg, Kübelwagen schlängelten sich durch die endlosen Kolonnen nach vorne und ich sah auch einige Panzer Konvois, die jedes andere Fahrzeug übertönten.
Soviele Soldaten waren auf dem Weg zu dieser einen Stadt.

Mein Blick schweifte von den vielen Truppen und Fahrzeugen ab und ich blickte zum Horizont.
Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und verschwand nach und nach hinter den Bäumen.
Irgendwo dort, wo die Sonne die Erde küsst, liegt meine Heimat, die Heimat von uns allen.
Aber im Moment sind wir hier um für uns und unsere Nachkommen eine neue Heimat zu schaffen.
Ich versank völlig in meinen Gedanken und nahm meine Umwelt kaum mehr wahr.
Die Sonne hat bereits all ihre Kraft für diesen Tag verloren und war komplett untergegangen als, wir endlich ankamen.

Unsere Kolonne fuhr schon tief in die Stadt hinein, während wir durch die Vororte und durch den Stadtrand fuhren rechnete ich eigentlich damit, dass die Stadt schon bald wieder aufhören müsste,
jedoch tat sie das nicht...Moskau ist so ungeheuer groß.
Der Lastwagen hielt nach einiger Zeit neben einem Gebäude an, welches schon so die ein oder andere Granate abgekriegt haben muss.



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Wir stiegen allesamt schnell ab und quartierten uns in dem Keller jenem Gebäude ein.
Kurz darauf kam ein Offizier die Kellertreppe herunter stolziert.
Er erkündigte sich über unsere Einheit, woher wir kommen, wieviele wir sind und wie kampfstark ich uns selber einschätze.

"Alle Mann vollzählig und bereit zum Kampf!"

War meine Antwort auf seine eindeutige Frage.
Er gab uns noch die Nacht lang Ruhe, am folgenden Morgen sollen wir zur Feldküche gehen und uns erstmal von der Reise so richtig satt essen.
Dies taten wir auch, es gab zwar nicht das schmackhafteste Essen, jedoch hatten wir etwas zum Kauen.
Nach unserem Mahl begaben wir uns zunächst wieder in unser Kellerquartier und warteten bis zum nächsten
Mittag am 12. September.
Die gesamte Zeit, in der wir warteten hörten wir wie sich die Artillerie bereits eine Schlacht lieferte.
Das Donnern der Granaten wenn sie aus der Höhe auf den Boden herabstürzen und wenn dann irgendwo
in der Nähe ein Gebäude in sich zusammen stürzt, vermittelt einem nicht ein besonderes sicheres
Gefühl in einem Keller zu sitzen.
Ich blickte mehrmals voller Anspannung nach oben zur Decke, als mehrere Granaten im Gebäude über uns
einschlugen und für kurze Zeit das Gesamte Fundament zum Beben brachte.
Zum Glück wurden nur die oberen Stockwerke zerschossen, in denen nach meinem Wissen sich kein Soldat aufhielt.

Ich erwartete jeder Zeit den Befehl zu bekommen schnell zu unseren Posten zu rennen um die Linie hier zu verteidigen oder zum Angriff überzugehen, aber die gesamte Nacht lang brachen nur die Mauern um uns herum und einzelne, Mark erschütternde Schreie durchhallten die Nacht.
Als dann die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster kamen, steckte jener Offizier vom Vortag seinen Kopf durch eines der Kellerfenster und schrie zu uns herein.

"Auf auf Männer, zum Angriff! Zeigt es dem Iwan!"

Sofort griffen wir uns unsere Waffen und Ausrüstung und rannten auf die Straße vor dem Gebäude.
Um uns herum brannte es überall und ständig ging irgendwo eine Granate hoch, Schutt und Geröll flog
in die Luft und schlug wieder auf der Erde auf.
Ich konnte unzählige von Deutschen Soldaten sehen die sich ihren Weg durch die Trümmer bahnten in
Richtung Front.
Graue Gestalten wühlten sich durch die grau schwarze Landschaft.
Auf unserer Straße kam ein Zug von Kampfpanzern des Typs IV angefahren, wiedereinmal konnten oder eher gesagt mussten wir auf die Panzer aufsetzen welche uns an die vorderste Linie brachten.

Wir fuhren im Eiltempo an Ruinen und an den voran marschierenden Kameraden vorbei, bis wir nach etwa zwei Häuserblocks die Russen erspähen konnten, dann setzen wir von den Panzern ab und rannten schnell
zu den Häuserwänden oder zumindest was davon übrig geblieben war.
Der Beschuss von vorne war nur spärlich und man hörte nur wie die Kugeln an den Panzern abprallten.
Ein paar hundert Meter vor uns erscheint eine T - Kreuzung, das Haus direkt an dieser Kreuzung spuckte Feuer auf uns.
Aus mehreren Fenstern wurde geschossen und da die Panzer in einer Reihe hintereinander fuhren und standen konnte lediglich einer von ihnen auf das Gebäude schießen.
Zweimal wurde aus dem Panzerrohr geschossen und riss somit große und tiefe Löcher in die Häuserfassade.
Wir nutzen die Gelegenheit und sprinteten voran und ignorierten das gegnerische Feuer.
Einige von uns blieben immer wieder stehen, legten sich hin oder knieten sich hin um auf die Russen in den Fenstern zu schießen.
Meine Soldaten unter meinem Kommando sind alle äußerst treffsicher und daher überlebten nur wenige Russen, die sich an den Fenstern zeigten.
Ich kann ohne zu übertreiben behaupten, dass meine Männer so sicher und erfahreren im Kampf sind, dass es selten geworden das ein Kamerad aus unseren Reihen fällt.
Dies ist zugleich Segen als auch Fluch, Segen weil wir enorm effektiv sind und unsere Sterblichkeitsrate geringer ist als bei anderen Einheiten, Fluch aber deßhalb weil unsere Befehlshaber unser Potenzial erkannt haben und uns nur zu gern als Speerspitze einsetzen.
Somit gleicht sich ab und zu doch die Sterblichkeit wieder aus.

Die Panzer taten es uns gleich und fuhren bis vor zu der Kreuzung, auf der sie endlich ausscheren konnten
und ihre volle überlegene Feuerkraft demonstrieren konnten und jedes noch so kleine Wiederstandsnest ausradierten.
Nun kamen auch die rückwärtigen Einheiten zum Schauplatz und überranten die ersten Stellungen der Russen.
Wir hingegen rannten weiter vorran in die Wohnhäuser vor uns, es war nicht sonderlich schwer hinein kommen.

Große Löcher klaffte an den Häuserwänden und Fenster und Türen ließen sich wenn sie überhaupt versperrt waren, leicht aufbrechen.
Die Russen trauten sich bei unserem Ansturm nicht mehr an die Fenster des Wohnhauses und so zogen sie in das Innere des Gebäudes zurück.
Obwohl die Gebäude hier alle regelrecht durchsiebt von den Treffern waren, hörte sich der Schlachtenlärm draußen auf der Straße sehr gedämpft an.
Überall im Haus wurde geschossen und geschrien, mit vier meiner Kameraden begab ich mich in das zweite Stockwerk und wir gingen einen sehr langen Flur entlang.

Die Sturmgewehre im Anschlag und so leise wie möglich gingen wir Schritt für Schritt voran.
Am Ende von dem langen Flur loderte ein kleines Feuer.
Ich ging mit einem Kameraden zusammen vorran, als wir bereits an drei Türen vorbeigekommen sind kamen am Ende des Ganges uns fünf Russen entgegen.
Sofort eröffneten wir das Feuer.
Sie erwiederten das Feuer, konnten aber nur ein paar wenige Schüsse abgeben, vier von ihnen fielen tot zu boden und einer rannte davon.

Die wenigen Kugeln, die sie abfeuerten, trafen meinen Kameraden rechts von mir.
Er fiel nach vorne um und lag mit dem Bauch und dem Gesicht am Boden, ich legte umgehend meine Waffe neben ihn und drehte ihn um.
Mein Kamerad lebte noch, war aber schwer verletzt, er wurde dreimal in die Brust und einmal in den Bauch getroffen.
Die zwei anderen Kameraden von mir rannten an uns vorbei und verfolgten den flüchtenden Rotarmisten durch das Gebäude.
Normalerweise hätte ich es ihnen verboten alleine loszugehen aber irgendwie war ich mit meinen Gedanken bei dem verblutenden Mann dem ich die Hand drückte.

Ich schrie nach einem Sanitäter in den Gang, aber keine Antwort kam und ich wollte auch nicht losgehen und ihn hier alleine lassen.
Sowieso hatte es den Anschein, dass niemand hier in der Nähe ist, alles ist so ruhig.
Mit dem Verbandszeug, welches ich und mein verletzter Kamerad bei uns trugen versuchte ich notdürftig seine Wunden zu verbinden.
Er blutete aber viel zu stark, als das ich etwas ausrichten hätte können und so hielt ich einfach weiter
seine Hand und war schlichtweg in seinen letzten Minuten bei ihm.
Sein Todeskampf dauerte an die 20 Minuten und über die gesamte Zeit hin versuchte ich ihn zu beruhigen und versprach ihm er brauche keine Angst haben und das alles gut werden würde.
Nach und nach wurde der Druck seiner Hand schwächer und ich merkte wie er langsam verstarb.

Als er es schließlich hinter sich hatte, hielt ich für einen Moment inne...
Dann zog ich seine Erkennungsmarke heraus und brach das Teilstück ab, steckte es in meine Brusttasche
und rannte in die selbe Richtung in die auch meine anderen zwei Kameraden verschwanden.

Generalfeldmars
06.05.07, 13:17
Für so ein Update wartet man doch gerne etwas länger.

Fallschirmjäger
20.05.07, 00:58
Das rote Herz (Teil 4)

Ich rannte durch den gesamten Flur und bog in den nächsten Gang ein, dort sah ich meine beiden Kameraden und den eben geflüchteten Russen.
Der Russe kniete mitten auf dem Gang und seine beiden Hände hatte er auf seinen Hinterkopf gelegt.
Er war noch sehr jung, nicht älter als 18 Jahre, allerdings konnte ich kein Mitleid empfinden genauso wenig wie meine Kameraden.
Ich schaute mir den jungen Russen ganz genau an, während ein Kamerad die Waffe weiterhin auf ihn richtete und der andere mich fragte ob mit Müller, dem Soldaten der kürzlich verstarb, alles in Ordnung war.
Mein Blick wendete ich von unserem Gefangenen ab und schüttelte langsam den Kopf.
Für beide war es somit klar, dass wir einen Verlust hatten.

Wir mussten unbedingt weiter und konnten uns nicht mit Gefangenen aufhalten, welchen wir erst im Lager hätten abliefern müssen.
Ich ging zügig den Gang weiter entlang und betrat einen neuen Raum, nachdem hinter mir ein Schuss fiel, folgten mir meine Kameraden.
Wir verließen das Gebäude durch eine Hinterhoftür.
Die Front ist während unserem Aufenthalt in jenem Gebäude schon weiter vor ran geschritten und hat uns längst überholt.
Wir rannten durch den Hof und über die Straße, um wieder die vorderste Linie zu erreichen.
Unsere komplette Einheit hatte sich in einem Gebäude, direkt an der Kampflinie, verschanzt und beschoss den anstürmenden Feind der bereits zum groß angelegten Gegenangriff übergegangen ist.
Die Straßen an der Front waren verstopft von ausgebrannten Halbkettenfahrzeugen und Panzern, sowie gefallenen Soldaten.
Wir drei nahmen den Platz zwischen unseren Kameraden ein und versuchten der Lage wieder Herr zu werden.

Als es Nacht wurde flachte der Angriff fürs erste ab, ich hatte bis dahin eine Munitionskiste für mich allein verbraucht.
Der Nachschub kam mit seinen Lieferungen nur schwer nach.
Wir konnten hören, wie sich der Russe drüben an der Front für seinen nächsten Angriff sammelte.
Überall fuhren Lastwagen, man hörte marschierende und schreiende Soldaten…allerlei Lärm und leider nichts zum Sehen, so dass wir auf etwas schießen hätten können.
Nur manchmal erblickten wir für einen kurzen Moment ein lohnendes Ziel, woraufhin ein kleines und kurzes Feuergefecht losbrach.
Ich stieg auf den Dachboden des Gebäudes zusammen mit einigen Soldaten, es war noch ein wenig hell, aber mit Minute zu Minute wurde es dunkler.
Das Dach bestand nur noch aus einigen Balken und die die meisten Ziegel sind bereits herabgestürzt.
Wir blickten über die Stadt…über das gesamte Trümmermeer was wir alle in diesem Ausmaß noch niemals gesehen haben.
Zeitgleich entdeckten wir alle weit vor uns die hohen roten Mauern des Moskauer Kremls…wir konnten es nicht glauben, dass wir so nah am Machtzentrum standen…so nah und doch so fern.


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Ebenfalls konnten wir die goldenen Kuppeln sehen, bei deren Anblick bekam ich eine Idee und holte ein Mg 42 aufs Dach hoch.
Ich baute es, unter den skeptischen Blicken meiner Kameraden, auf.
Mit den Worten,

„jeder darf mal“

, eröffnete ich den Beschuss auf die Türme des Kremls.
Jeder von uns feuerte ein paar Salven auf die Kreml Gebäude, bevorzugt auf die Türme…
Dies machte ungeheuer Laune und hob natürlich unsere Stimmung.
Nachdem wir anderthalb Kisten verschossen hatten, bauten wir das Mg wieder ab und begaben uns wieder in die unteren Stockwerke.

Etwa gegen 2 Uhr Morgens am 14. September wurde mir eine Nachricht vom Hauptquartier geschickt.
Ein Soldat überbrachte mir diese Nachricht, ihn empfing ich am Haupteingang des Gebäudes.
Auch das Hauptquartier erwarte einen großen Angriff am Morgen, er soll noch größer sein als der Gegenangriff zuvor.
Es wird damit gerechnet, dass sich die vordersten Truppen beginnen werden sich zurück zu ziehen, wohin genau ist noch unbekannt.
Das war schon alles, ich hatte erhofft einiges mehr zu erfahren.
Oben in meinem Zimmer angekommen konnten wir per Funk weitaus mehr an Informationen bekommen.
Es wurde viel über den bevorstehenden Angriff mitgeteilt und dass die Lage scheinbar doch ernster ist.

Kalinin…die Stadt, die wir einst so hartnäckig eroberten und verteidigten ist gefallen….
Die Rote Armee ist durch die deutschen Linien durchbrochen und hat die Stadt innerhalb von zwei Tagen erobert.
Die Wehrmacht musste sich aus dem Gebiet zurückziehen und entblößt jetzt die Flanke für den Angriff auf Moskau.
Wenn die Angriffsspitzen der Russen jetzt nach Moskau drehen, wird dies eine Katastrophe für uns.
Mit dem Feind auch noch im Rücken in dieser Stadt…ist der Wahnsinn weiter zu kämpfen, es wäre klüger wenn das Oberkommando uns aus der Stadt abziehen lässt, jedoch glaub ich daran nicht.

Wenn man die ankommende Gefahr förmlich spüren kann, schlägt einem das gewaltig in den Magen.
Ich gebe all meinen Soldaten den guten Rat sich auf einen Rückzug gefasst zu machen, auch wenn ich diesen Befehl selbst geben muss.
Später als erwartet, zum Nachmittag, griffen die Russen erneut an.
Der Angriff war wie erwartet mit äußerster Härte geführt.
Artillerie schlug überall ein, Panzer durchbrachen die verstopften Straßen und bahnten sich ihren Weg, Infanterie kam aus jedem noch so kleinen Loch gekrochen und marschierte strickt auf uns zu.
Ganze zwei Stunden schafften wir es sie auf Distanz zu halten, jeder Panzer der vor uns explodierte war ein Freudenfeuerwerk.
Doch dann bekamen wir einen Funkspruch rein, der uns zum Rückzug befahl.
So schnell wie möglich verschwanden wir von unserer Stellung und zogen uns die hinter liegenden Gebäude zurück.
Wir zogen uns an eine bestimmte Position zurück, hier wurden Stellungen ausgehoben mit Schützenlöchern und kleineren Schützengräben in den Straßen und zwischen den Häusern.
Dort sollten wir den feindlichen Angriff zunächst zum Stillstand bringen.

Ich rannte zusammen mit meinem Funker und vier anderen Soldaten über die Straßen von Gebäude zu Gebäude.
Um den feindlichen Artillerie Beschuss zu entgehen, rannten wir stets durch die Häuser, wir wussten das diese feindfrei waren, wir haben sie schließlich erst einen Tag davor erkämpft.
Als wir in einen Raum rannten und die Tür mit einem lauten Knall öffneten musste ich plötzlich stehen bleiben.
Der Grund war eine Mutter, die zusammen mit ihren zwei kleinen Töchtern in einer Ecke des Raumes kauerte.
Die beiden Kinder weinten und schrieen, während die Mutter versuchte sie zu beruhigen und uns mit großen ängstlichen Augen anschaute.
Nach einen kurzem Moment gingen wir rasch weiter, es war nicht mehr weit bis wir an der Position ankamen.
Jedoch bot sie uns nicht den erhofften Schutz vor dem anrollenden Angriff, hier warteten nur ein paar Halbkettenfahrzeuge und Lastwagen die Verwundete aus der Stadt schaffen.

Ein sichtlich abgekämpfter Offizier trat zu uns heran und erklärte uns die Lage.
Die Rote Armee ist aus Kalinin ausgebrochen und übt starken Druck auf uns aus, daher wird Moskau aufgegeben um eine Einkesselung zu verhindern.

Für uns war es ein kurzer Besuch in Moskau, jedoch bin ich auch froh hier wieder raus zukommen.

Admiral Yamamoto
20.05.07, 01:10
Das ist sehr schade :(

Nach so harten Kämpfen Moskau wieder aufgeben zu müssen ist sehr bedauerlich.
Nunja.
Ich erwarte voller Spannung die Zweite Schlacht um Moskau.

Bis dahin: Viel Glück! :)
(Wenn man mal einen Screen bekommen könnte der die Lage zeigt wäre das nett)

Generalfeldmars
20.05.07, 18:19
Das macht es immerhin spannend. Also Kräfte sammeln und auf ein Neues!

PS: Wieder ein klasse Update!

Fallschirmjäger
01.06.07, 16:15
Rückzug

Wir fuhren den gesamten Tag immer weiter weg von Moskau und den Vorstädten.
Es wurde immer nur angehalten falls neu getankt werden musste oder man sich neu orientieren musste.
Alles in Allem saßen wir die meiste Zeit hinten auf der geschützten Ladefläche und waren schon etwas deprimiert.
Deprimiert darüber, dass wir es nicht schafften Moskau zu erobern…deprimiert darüber versagt zu haben….und das Gefühl zu haben, dass der gesamte Weg und die Anstrengungen davor scheinbar umsonst waren.
Nun ziehen wir uns auch zurück, genau wie die Soldaten der Heeresgruppe Süd.

Erst am 20. September hatten wir wieder etwas zutun und zwar wurden wir fünf Kilometer entfernt von einer Brücke entfernt raus gelassen.
Die Russen hetzen zu dieser Brücke um unseren Truppen auf der anderen Seite ihre nächste Rückzugslinie abzuschneiden.
Wenn die Brücke zerstört wird müssen sie einen größeren Umweg einschlagen was dazu führen wird, dass noch mehr von unseren Soldaten fällt.
Also sollen wir diese Stahlbrücke über einen Fluss beschützen und jeden Russen abwehren, der es wagen sollte sich blicken zu lassen.
Die Truppenteile, die sich zurückziehen, nehmen uns dann weiter mit wenn sie in ein zwei Tagen eintreffen werden.
Nachdem alle es über die Brücke geschafft haben sollen wir sie sprengen, somit gewinnen wir etwas Zeit.

Unser Marsch zu der Brücke war wenig beschwerlich, nur das Schleppen der Ausrüstung war uns ein wenig lästig geworden.
Man sagte uns die Brücke sei noch unbesetzt, jedoch war das eine Fehlinformation.
Wir waren uns so sicher und vertrauten auf die Informationen, dass wir total überrascht waren, als auf uns geschossen wurde.
Die Russen haben die Brücke bereits eingenommen aber sie hatten sie noch nicht gesprengt, auf beiden Seiten der Brücke haben sie sich verschanzt…zusätzlich hatten sie zwei Panzerwagen mit Maschinengewehr bewaffnet dabei.
Diese Panzerwagen standen auf der anderen Seite der Brücke und als sie unsere Ankunft bemerkten machten sie sich auf, auf die andere Seite, unsere Seite zu kommen.

Trotz dieser unerwarteten Lage setzten wir die Russen sofort unter gewaltigen Druck.
Mit unseren Mörsern beschossen wir das gegenüberliegende Ufer und ein Mg42 beharkte die Stellung auf unserer Seite.



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Dem Mg42 fielen viele Russen zum Opfer und so schafften wir es weiter vorzurücken, wir wollten ihnen keine Chance geben und ließen unseren gesamten Frust an ihnen aus.
Die Russen hatten auf einem aufgeschütteten Haufen Erde einen Kreis mit Sandsacken gebaut, in dem etwa ein Dutzend Russen auf uns schoss.
In diesem Kreis waren sie nur schwer auszuschalten und so näherten wir uns soweit wie möglich um schließlich Handgranaten zu nutzen.
Zwei Kameraden haben ungefähr sechs oder acht Stielhandgranaten zusammengebunden und warfen dieses Bündel genau in den Kreis hinein.
Als die Russen bemerkten was da in ihrer Mitte gelandet ist, versuchten sich noch aus dem Kreis so schnell wie möglich raus zu kommen, die zwei Rotarmisten die es überhaupt über die Sandsäcke schafften wurden sofort erschossen.
Der Rest von ihnen ging samt der Stellung und den Handgranaten in die Luft.
Nach der Explosion war von der einstigen Stellung nichts mehr übrig.

Nachdem dieses Hindernis ausgeschaltet war konnten wir die restlichen Russen, auf der einen Seite, leicht ausschalten.
Die Panzerwagen blieben auf der Brücke stehen, legten aber dann ihren Rückwärtsgang ein um wieder von der Brücke zu kommen.
Wir warteten solang bis sie auch wirklich die Brücke nicht mehr blockieren würden wenn wir sie ausschalten, sonst müssten wir die Teile noch aus dem Weg räumen.
Während sie rückwärts fuhren, schossen sie noch in unsere Richtung aber trafen rein gar nichts und als sie komplett von der Brücke unten waren, zischten zwei Panzerfaust Geschosse auf die Wagen zu.
Es dauerte fast noch drei Stunden bis die beiden Panzerwagen endlich ausgebrannt waren, ebenfalls dauerte es noch eine gewisse Zeit, bis wir die Russen auf der anderen Seite alle getötet hatten.
Wir lieferten uns ein langes Feuergefecht mit ihnen, ich wollte kein großes Risiko mehr eingehen bei einem frontalen Sturmangriff…wir waren schließlich im Vorteil mit unseren Mörsern und Mg’s.

In der folgenden Nacht gruben wir uns, genau wie die Russen vor uns, an der Brücke ein.
Die Waffen und die Ausrüstung der Russen sammelten wir ein und sofern die Waffen noch in einem guten Zustand waren…würden sie beim kommenden Gefecht hier auch verwenden.

Am 21. September etwa um die Mittagszeit war zunächst alles ruhig, bis wir Motorengeräusche vor uns hörten, es schien als kommen sie direkt auf uns zu.
Wir machten uns alle bereit, besetzten unsere Stellungen, gingen in Deckung und machten unsere Gewehre und anderen Waffen feuerbereit.
Ich ging nicht davon aus, dass es die flüchtenden Deutschen Soldaten sind, das wäre zu früh gewesen also können es nur die Russen sein.
Und ich sollte recht behalten…es waren die Russen
Sie kamen in einer kleinen Lkw Kolonne angefahren, es waren vier Lastwagen die hintereinander auf die Brücke zu fuhren.
Noch bevor die ganzen russischen Soldaten von der Ladefläche springen wollte ich sie schon ausschalten während sie noch im Lkw sitzen.
Wir durchsiebten den ersten Lastwagen, dieser kam von der Straße ab und kippte in den Straßengraben.
Nun erwartete ich, dass von den übrigen Lkw’s die Rotarmisten abspringen, dies geschah jedoch nicht sondern die Lastwagen drehten um und wollten flüchten.
Das kam mir alles äußerst komisch vor und entkommen lassen wollte ich sie ebenfalls nicht, also rannte ich mit 10 meiner Kameraden zu den Lastwagen hin.
Wir schossen durch die Windschutzscheibe oder die Seitenfenster um die Fahrer und Beifahrer auszuschalten und nachdem wir alle zum Stehen gebracht haben schauten wir unter die Abdeckplane der Ladefläche.

Diese Lastwagen transportierten nur den Nachschub für die einstigen russischen Soldaten an dieser Brücke.
Essens Rationen, Munition und Ausrüstung.
Nachdem wir alles durchsucht hatten und feststellen mussten, dass uns die russische Küche nicht besonders schmeckt, schafften wir die Lkw’s auf die andere Seite, vielleicht würden wir sie bei unserem Abtransport noch brauchen.

Der Rückzug der Wehrmacht an der Nordfront ist beinahe abgeschlossen und das Oberkommando hofft, diese neue Stellung halten zu können.



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An der Südfront will es von Manstein anscheinend noch mal wissen, er will eine Winteroffensive anführen und so versuchen die Entscheidung im Süden herbeizuführen, ob das eine so gute Idee ist im Winter eine groß angelegte Offensive zu starten bezweifle ich…
…nach meiner Erfahrung mit dem russischen Winter…

Oberst Klink
02.06.07, 16:57
Klasse Update. Gefällt mir :top:

Generalfeldmars
03.06.07, 02:06
Wie immer super. Wenn ich mir die Kräfteverhältnisse so anschaue, wird es vor 1944 wohl nix mehr mit dem Endsieg, oder irre ich mich da?

Fallschirmjäger
04.06.07, 15:32
Ich möchte nicht zuviel vorwegnehmen aber zu Gunsten der Spannung und dem Verlauf der Geschichte wird ein Happy End unwahrscheinlich.

In der Ukraine stehen noch mehr sowjetische Einheiten.

Oberst Klink
04.06.07, 15:46
Ich möchte nicht zuviel vorwegnehmen aber zu Gunsten der Spannung und dem Verlauf der Geschichte wird ein Happy End unwahrscheinlich.

In der Ukraine stehen noch mehr sowjetische Einheiten.


Wie sieht es denn mit der Atombombe aus?

Damit könntest den Russen durchaus noch schlagen

Fallschirmjäger
04.06.07, 15:57
@Oberst

Weiss nicht ob es bekannt ist aber ich spiele mit dem NFM Mod.

Also Atombomben ist nichts in der Richtung geforscht, ich verlasse mich da auch eher auf die konventionellen Waffen.
Außerdem werden die Russen bald schon nicht mehr die einzige Gefahr sein.
Man denke an Sizillien, Süd Italien, die Normandie....

Und die Geschichte wird nicht enden, dass der Protagonist auf einem Fels steht und seinen Blick über den Pazifik schweifen lässt. ;)

Oberst Klink
04.06.07, 16:10
@Oberst

Weiss nicht ob es bekannt ist aber ich spiele mit dem NFM Mod.

Also Atombomben ist nichts in der Richtung geforscht, ich verlasse mich da auch eher auf die konventionellen Waffen.
Außerdem werden die Russen bald schon nicht mehr die einzige Gefahr sein.
Man denke an Sizillien, Süd Italien, die Normandie....

Und die Geschichte wird nicht enden, dass der Protagonist auf einem Fels steht und seinen Blick über den Pazifik schweifen lässt. ;)

Das mit dem NFM Mod wusste ich nicht.

Wenn du ohne die Atombombe spielen willst, wird es schwierig.Ich glaube ohne Atombomben wäre Mantikor bei seinem NFM Spiel untergegangen. Wünsche dir trotzdem viel Glück.

Fallschirmjäger
05.06.07, 03:52
Die NFM Version ist nicht die aktuellste aber dennoch fordernd.
Es gab und es wird Niederlagen in diesem Spiel geben, was nach meiner Meinung nach sehr die Spannung der Geschichte fördert.

Was jedoch am Ende steht, wer weiß das schon...über das Ende bin ich mir selbst noch nicht sicher.
Habe im Kopf einige zur Auswahl

Fallschirmjäger
17.06.07, 18:59
Es beginnt

Wir machten uns bis zum 23. September gewaltige Sorgen, ob unsere Einheiten überhaupt noch kommen und wir hier nicht nutzlos die Brücke bewachen.
Die Nächte wurden schon deutlich kälter und am Abend des 23. Septembers kamen endlich die Kolonnen an.
Es waren unzählige Motorräder und kleinere Fahrzeuge…hinterher kamen ganze Konvois von Lastwagen die überfüllt waren mit Soldaten und Material, fast jeder von diesen Lkw’ zog hinter sich noch ein Geschütz oder einen Anhänger mit.
Einige Halbkettenfahrzeuge mischten sich unter die Lastwagen und alle zwängten sich über diese eine Brücke und wir schauten nur zu.
Nach etwa einer Stunde überquerten die letzten Fahrzeuge die Brücke und ein Kübelwagen hielt neben uns an.
Der Beifahrer übergab uns eine Munitionskiste mit einer großen Menge Sprengstoff darin und gab uns die Anweisung, schnellst möglich die Brücke zu sprengen.
Danach sollen wir von hier verschwinden, dafür ließen sie und zwei Lastwagen zurück mit denen wir einfach nach Westen fahren sollen.

Der Kübelwagen fuhr unverzüglich weiter und wir packten den Sprengstoff aus.
Den Sprengstoff brachten wir an den Brückenpfeilern an und zündeten mit einem Fernzünder die Ladungen, die Brücke zerfetzte es.
Wir hatten noch einen kleinen Rest vom Sprengstoff, den wir nicht mehr benötigten und diesen Rest steckten wir in die russischen Lkw’s.
Eigentlich unnötig aber es war eine nette Spielerei.

Danach beeilten wir uns und stiegen in unsere Lastwagen und machten uns aus dem Staub.
Wir fuhren zurück zu unserem Hauptquartier, welches sich in einem Dorf eingerichtet hatte, als wir dort ankamen ist das Hauptquartier jedoch schon weiter nach Westen gezogen und wir mussten ihnen folgen.
Unser Führungsstab hat sich bis nach Opochka zurückgezogen, was wir von ein paar Landsern in dem Dorf erfahren haben.
Opochka liegt einige Hundertkilometer östlich von Riga.
Wir machten uns unverzüglich auf den Weg nach Opochka, die Fahrt war sehr lange aber wir konnten die meiste Zeit auf der Straße bleiben und konnten durchfahren.
Ab und zu mussten wir Halt machen und die Lastwagen neu betanken, wir hatten genügend Treibstoff in Kanistern auf der Ladefläche.
Allerdings setzte schon der Herbstregen ein und die Nächte wurden immer Kälter…der zweite Winter in Russland steht uns bevor.
Die aufgeweichte Erde durch den Regen und der daraus entstehende Schlamm erschwert jedoch das vor rankommen, selbst auf einer breiten und gut ausgebauten Straße.


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Nach drei Tagen, am 26. September, kamen wir endlich in Opochka an.
Die Stadt wurde vom Krieg nur geschliffen und somit war sie noch einigermaßen in gutem Zustand…relativen guten Zustand.
Es haben sich viele Truppenteile in die Stadt zurückgezogen und es wimmelte von Soldaten in der Stadt.
Dennoch gab es auch hier zahlreiche Zivilisten, welche sich natürlich auch auf der Straße zeigten und ihrem normalen Leben, sofern dies möglich war, nachgingen.
Nachdem ich mich im neuen Hauptquartier meldete erfuhr ich, dass man meine Einheit schon für vermisst melden wollte.

Unser Quartier bekamen wir zugeteilt, ein kleines Wohnhaus an einer Hauptstraße.
Ich freute mich über diese Nachricht, als ich dann das Haus sehen konnte.
Das Haus war mitten in der Stadt und nicht irgendwo am Stadtrand, falls die Russen es bis hier hin schaffen sollten wären wir somit nicht gleich in vorderster Kampflinie.
Außerdem war das Dach des Hauses noch unbeschädigt und daher hatten wir ein Dach über den Kopf in dieser Jahreszeit….einen Ofen gab es in jedem Stockwerk und sogar richtige Betten.
Ich hoffte…wir alle hofften, dass wir eine längere Zeit hier bleiben dürfen, es schien als lasse sich hier der Krieg aushalten.

Fallschirmjäger
19.06.07, 14:25
Feldpost

Tropfen für Tropfen füllte sich der Stahlhelm mit Wasser, welcher mir zu Füßen lag.
Aus der Decke kam langsam das Regenwasser aus mehreren Stellen getropft.
Nichts desto trotz saß ich auf meinem Stuhl und spielte mit meinen Kameraden Karten, ich hatte ein wirklich schlechtes Blatt,… in diesem Spiel habe ich wirklich kein Glück.
Bevor ich mich diesem Spiel anschloss hatte ich seit langem wieder eine heiße Dusche.
Auf einem Platz gleich hier um die Ecke wurden ein paar Zelte aufgebaut inklusive Duschen und richtigen sanitären Anlagen.

Während dem Kartenspiel kamen noch andere Kameraden vom Duschen und brachten auch die Feldpost für uns mit.
Ich erwartete schon seit Wochen Briefe von meinen Söhnen und machte mir schon große Sorgen ob es ihnen gut ginge oder ob sie überhaupt noch leben.
Zu meiner Erleichterung landeten zwei Briefe auf meinem Bett und sofort schmiss ich meine nutzlosen Karten auf den Haufen und legte mich auf das Bett.
Ich schaute zuerst die Umschläge an, es waren Briefe von meinen beiden ältesten Söhnen…die Briefe waren natürlich nicht mehr aktuell…ich öffnete zuerst den Brief meines ältesten Sohnes….


„Ich schreibe dir aus einem Gefechtsstand vor Archangelsk, vor zwei Tagen mussten wir die Stadt wieder verlassen weil die Russen zu zahlreich waren.
Die Stadt war wirklich keine Sehenswürdigkeit, ich habe die Hafenanlagen gesehen…und ich habe gesehen wie die Hafenanlagen in mehreren Explosionen zusammen stürzte.
Nun haben wir die letzten Stunden damit zugebracht die Sowjets auf Distanz zu halten, dass unsere Kameraden ebenfalls aus der Stadt fliehen.
Meine Kameraden und ich wissen nicht wie es sonst so an der Front aussieht, ob man sich dort auch vor der Masse zurückziehen muss oder ob ihr schon in Moskau seit.
Hier auf unserem Hügel beschießen wir den Feind und wollen eigentlich nur noch weg, jede Stunde bringt uns näher an den finalen russischen Angriff.
Während ich dir diese Zeilen schreibe kommen die Einschläge immer näher, wenn mich mein Gehör nicht täuscht dann sind es einfache Mörser Granaten, aber zahlreich.
Nachdem was ich weiß, werden wir uns bald in die Wälder von Finnland wieder zurückziehen und zusammen mit den Finnen den Russen schwere Verluste zufügen…in den Wäldern wird es sicher ein sehr harter und erbitterter Kampf…
Zu den Mörser Granaten kommt jetzt unser Mg Feuer…ich glaube es geht wieder los…wir sind alle so abgekämpft.

Gerade sprang ein finnischer Soldat zu uns ins Schützenloch und sagte uns wir würden uns gleich in den nächsten Stunden vollkommen zurückziehen und die Stadt vor uns aufgeben, diese verdammte Stadt kann mir gestohlen bleiben…ich hoffe ich sehe sie nie wieder und komme nur weit genug weg von hier…“

Seitdem Archangelsk gefallen ist, sind bereits einige Wochen vergangen wenn mich nicht alles täuscht, hoffentlich ist er heil aus der Sache raus gekommen und hat sich sicher in den finnischen Wäldern verschanzt.

Mein zweiter Sohn geht mit dem Krieg wesentlich begeisterter um als mein Ältester…

„Erst jetzt habe ich die Zeit dir mal wieder einen Brief zu schreiben, die letzten Tage waren sehr lang und auch sehr anstrengend.
Jedoch waren sie voller wichtiger Ereignisse…auch wenn wir uns jetzt wieder geordnet zurückziehen ist dies sicherlich nur vorläufig!
Die Großoffensive in der Ost Ukraine war ein einzigartiges Schauspiel…wir…ich war ganz vorne dabei mit unserem Tiger Panzer.
Wir steckten jeden Tag mehrere Treffer ein, die uns aber nicht aufhalten konnten und jede Macke und jeder noch so kleiner Kratzer wurde gerächt.
Kein gegnerischer Panzer ist uns wirklich gewachsen, außer einige T34 Modelle fordern uns wirklich heraus.
Einen ganzen Tag lang kämpften wir uns auf der endlosen Ebene der Ukraine vor ran und zerstörten an die 24 gegnerische Panzer.
Wir mussten einige Male neu aufmunitioniert werden bevor es weitergehen konnte.

Es war so ein stolzer Moment, auf dem Turm des Tigers zu sitzen und die Landschaft an sich vorbei ziehen zu lassen.
Die Landschaft war voller brennender Panzerwracks des Feindes und die Rauchsäulen reichten bis hoch hinauf in den Himmel.
Und zwischen diesen schwarzen Säulen fuhren unser Tigerkampfverband hindurch…

Ich hoffe so sehr das Manstein uns wieder los rollen lässt, es war schon ein Dämpfer die ganzen eroberten Gebiete dem Feind zu überlassen, aber wir holen sie uns gewiss wieder zurück.

Es gibt nichts was mich, meine Kameraden oder unseren Kampfverband aufhalten kann, wir wissen was wir tun und ich hasse es seit Tagen in dem Lager zu warten…ich will endlich wieder kämpfen.



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Unser Tiger, das Bild wurde von einem anderen Tiger Panzer geschossen.
Das Rohr ist auf den Feind gerichtet, das war kurz nach dem Schuss und der letzte T34 ging in Flammen auf.

Liebe Grüße aus der Ukraine, September 1942“

Das er so ein Ungetüm beherrscht ist wirklich bemerkenswert, jedoch vertraut er wohl zu sehr auf sein Können.

Es waren zwar nur kurze Briefe aber es freut mich etwas von ihnen zu hören, die Freude wäre komplett wenn ich noch einen Brief aus Breslau bekommen hätte.
Der neue Monat Oktober begann und der Winter kam mit großen Schritten auf uns zu, weit ab von der vordersten Kampflinie haben wir uns in den Alltag in Opochka eingelebt.
Nach Schätzungen des Oberkommandos wird die Front, wie im Vorjahr, einfrieren…jedoch bereitet Manstein immer noch seine Winteroffensive vor.
Bei eisigen Temperaturen will er den Russen schlagen.

Wir genießen unsere Abwesenheit von der Front und heizen die Öfen, außer Wachdienste und Fahrdienste gibt es für uns nicht viel zu tun.
Ab und zu fahren wir aufs Land raus und machen, die eine oder andere Patrouille durch die Dörfer.
In einigen Ortschaften, die nur aus ein paar Häusern bestehen haben wir natürlich keine Soldaten dauerhaft stationiert.
In diese Ortschaften fahren wir am meisten um nach dem Rechten zu sehen.
Hausdurchsuchungen und Durchsuchungen von den Bewohnern, wird für uns langsam zum Alltag.



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Die Bewohner haben großen Respekt, aber auch große Angst vor uns und stehen immer sehr verstört dabei, wenn wir unserer Arbeit nachgehen.
Gibt aber auch Ausnahmen, wenn uns die Leute sogar noch Geschenke überreichen oder bei unserer Ankunft aus den Häusern kommen um uns zu begrüßen.
Normalerweise verharren die Menschen in ihren Häusern und bis man die erste Tür aufmacht, könnte man meinen die Ortschaft wäre verlassen.

Trauriger Höhepunkt einer solchen Hausdurchsuchung war, als wir gerade dabei waren ein Haus auf den Kopf zu stellen, der Herr des Hauses sich gegen unsere Anwesenheit wehren wollte.
Er ging mit einem Messer auf uns los und verletzte einen von meinen Männern am linken Oberarm.
Wir waren über diesen Angriff total überrascht und bevor der Mann noch größeren Schaden anrichten konnte, blieb uns keine Wahl als ihn zu erschießen.

Komischer Kunde
19.06.07, 15:42
Erneut ein wertvolles Kapitel dieses AARs! Wir freuen uns auf eine baldige Fortsetzung!

Fallschirmjäger
24.06.07, 01:24
Winterluft

Den gesamten Oktober passierte bei uns nicht sonderlich viel, unsere Patrouillen raus aufs Land wurden zur Routine und es gab nur selten Zwischenfälle.
Am 22. Oktober fuhren wir mit zwei Halbkettenfahrzeugen zu einem etwas weiter entfernten Dorf.
Man kann es auch nicht wirklich Dorf nennen, es waren drei Häuser und ein größeres Bauernhaus, die alle an der einzigen Straße gebaut waren.
Wir konnten die Häuser schon von weitem sehen, jedoch keinerlei Menschen.
Dies war nicht ungewöhnlich und hatten wir schon oft erlebt, dass sich die Bewohner vor uns in ihren Häusern verstecken.

Wir fuhren bis vor die Häuser und hielten mitten auf der Straße, kurz darauf öffneten wir die hintere Luke und gingen langsam aus den Fahrzeugen hinaus.
Ich war einer der ersten, die aus den Halbkettenfahrzeugen ausstieg und kaum war ich dabei auf das Bauernhaus zuzulaufen, öffnete sich das obere Fenster aus dem gleich eine brennende Flasche herauskam.
Ich konnte gerade noch…

„In Deckung!“

…rufen, da zerschellte die Flasche schon auf der Motorhaube des vorderen Fahrzeugs und steckte den vorderen Teil in Brand.
Ein paar Spritzer von der brennenden Flüssigkeit trafen einen Kameraden der nicht weit weg vom Fahrzeug stand.
Sein ganzer Rücken brannte, er warf sich auf den Boden und ein anderer Soldat versuchte ihm dabei zu helfen, die Flammen zu ersticken.
Meine restlichen Männer rannten an die Häuserwände oder warfen sich zu Boden um in Deckung zu gehen.
Der Mg – Schütze auf unserem Halbkettenfahrzeug, richtete sein Geschütz auf das Fenster aus und feuerte.
Das ganze Holz zersplitterte und es brachen ganze Stücke aus der Häuserwand, währenddessen gingen auf der anderen Seite der Straße zwei weitere Fenster auf, aus denen sofort das Feuer auf uns eröffnet wurde.

Der Trupp aus dem vorderen Halbkettenfahrzeug stürmte das Haus, aus dem der Brandsatz geworfen wurde.
Sie machten jeden nieder, der sich in dem Haus aufhielt.
Jener Mann, der den Brandsatz auf uns warf, starb bereits durch das heftige Mg Feuer an dem Fenster.
Ich war währenddessen noch auf der Straße und nahm hinter einem Fahrzeug von uns Deckung, ich spähte für einen kurzen Moment seitlich am Fahrzeug vorbei und schoss in eines der Fenster.
Der Schütze im Fenster war getroffen, er fiel nach hinten weg und bei seinem Ableben drückte er noch den Abzug seiner Maschinenpistole, bis das Magazin leer war.
Durch das Mündungsfeuer erhellte sich der gesamte Raum und so konnte ich noch zwei weitere Gestalten im inneren des Hauses wahrnehmen.

Ein Kamerad warf seine Handgranate in das Haus hinein und nach der Explosion der Granate, stürmten wir das Haus.
Beim Sturm auf das Haus erlitt einer von uns einen Treffer und fiel zu Boden, ein Sanitäter eilte schnell zu ihm.
Da der getroffene Kamerad nicht weit weg von mir zu Boden ging, rannte ich ebenfalls zu ihm und war früher da als der Sanitäter.
Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass der Verwundete mein guter Freund war.
Er wurde direkt in den Hals geschossen und das Blut schoss aus ihm heraus…ich ließ meine Waffen neben ihn fallen, ging auf die Knie und drückte die Wunde zu.
Das ganze Blut kam mir zwischen den Fingern durch und es kam auch aus seinem Mund heraus, aber ich konnte die Blutung einfach nicht stillen.
Als endlich der Sanitäter da war, versuchte ich ihm so gut wie möglich zu helfen…

Mein guter Freund verblutete unter großen Schmerzen und am Ende konnte ich nur noch seine aufgerissenen Augen mit meinen Blutverschmierten Händen schließen.
Zusammen mit dem Sanitäter brachten wir ihn in den Innenraum eines unserer Fahrzeuge und machten ihn für den baldigen Abtransport bereit.
In der Zwischenzeit wurden die Häuser von übrigen Feinden gesäubert, während dem Kampf haben sich in den Häusern Brände entfacht, bei unserem Abzug ließen wir die Häuser einfach abbrennen.
Es handelte sich um Partisanen, die dort eines ihrer Kommandozentralen hatten, sie haben uns wohl auch nicht erwartet, denn sonst wären sie besser vorbereitet gewesen oder hätten sich erst nicht auf einen Kampf eingelassen.
Jedenfalls konnten wir einiges an ihrer Ausrüstung vernichten, Pläne und Nachrichten sichern, die uns sicher im Kampf gegen sie weiterhelfen werden und viele von den Partisanen selbst töten.

Ob das aber eine angemessene Entschädigung für den Tod eines guten Freundes ist…

Der Soldat, welcher etwas von dem Brandsatz abgekommen hat wurde nicht großartig verletzt.
Er hatte ein paar Verbrennungen an den Händen und am Rücken, jedoch wurden die Flammen schnell genug erstickt und er hatte auch ein paar Lagen Kleidung an.


Zurück in Opochka ging alles wieder seinen gewohnten Gang, in den nächsten Tagen mussten wir noch einige Partisanen Lager auslöschen, soweit wir wissen waren das die einzigen Widerständler in der weiteren Umgebung.

Als die ersten Schneeflocken vor zwei Wochen fielen hoffte ich…oder glaubte daran, dass jetzt wieder etwas Ruhe einkehrt an der gesamten Front.
Doch da täuschte ich mich.


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Im Norden haben die Russen große Gebiete wieder zurückerobert und sind drauf und dran bald durch unsere Linien zu brechen.
Sie betreiben massive Aufklärung und ziehen mehrere Armeen zusammen.

Im Süden ist alles praktisch auf dem Stand geblieben, wie er auch vor unserer großen Offensive war.
Rostov ist wieder das Bollwerk und die Frontstadt von Feldmarschall von Manstein.
Am 10. November 1942 zeichnen sich deutliche Vorbereitungen auf einen Angriff seitens der Russen ab.
Im Süden und im Osten von Rostov sammeln sich gewaltige Truppenmassen der Russen und nur 5 Tage später starten sie einen Frontalangriff auf die Stadt am Don.

Dieser Angriff wurde mit knapp einer Million Mann durchgeführt und richtete sich gegen relativ klein erscheinende Zahl von 250.000 Wehrmacht Soldaten.
Man zog sich schnell von den vordersten Linien zurück, diese lagen außerhalb der Stadt und waren nicht zuhalten.
Von Manstein ließ die Sowjets in die Stadt einmarschieren um sie dort in einem harten Häuserkampf zu schwächen um gegebenenfalls zu einem günstigen Zeitpunkt mit frischen Truppen den Feind vernichtend zu schlagen.


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In den ersten beiden Tagen funktionierte dies auch sehr gut, die Verluste der Russen waren enorm und konnten aber kaum eine Straße halten.
Die Wehrmacht hatte soweit alles unter Kontrolle und die Russen rannten Welle für Welle gegen die Stadtverteidigung an.
Was bereits jetzt nach einer großen Schlacht aussah steigerte sich am 18. November in den Abendstunden.
Der sowjetische General schickte seine Hauptstreitmacht in die Stadt und warf den deutschen Soldaten so ziemlich alles entgegen was er zur Verfügung hatte.

Viele Verteidigungsstellungen wurden einfach überrannt oder wurden umgangen und eingeschlossen während die Hauptstreitmacht einfach weiter vorrückt.
Einen Tag später, am 19. November wurden die ersten sowjetischen Panzer im Stadtzentrum gesehen.
Der Kampf um das Zentrum würde noch bis zum 21. November andauern und damit enden, dass sich die Wehrmacht in die äußeren Bezirke von Rostov zurückzieht.
Im Zentrum wurde nicht mehr so heftig gekämpft wie zuvor, doch waren die Kämpfe immer noch von hohen Verlusten geprägt.
Von Manstein erkannte, dass die Stadt nicht mehr zu halten war und ordnete nach und nach den geordneten Rückzug an.
Dem Hauptangriff der Russen konnte die Wehrmacht nur wenig und nur an manchen Stellen ernsthaft Gegenwehr leisten.
An anderen Stellen, an denen die Angriffe nicht derart heftig verliefen, konnten die Deutschen Erfolge erzielen.
Dort schaffte man es die Angriffe zurück zuschlagen und den Russen ausbluten zu lassen, allerdings war der Erfolg von kurzer Dauer und auch dort musste man sich zurückziehen.


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Am 22. November war Rostov vollständig geräumt und von den Russen besetzt, von Manstein zog sich mit seinen Truppen nach Stalino zurück und bereitete dort eine bessere Verteidigung vor.
Seine geplante Winteroffensive geht wohl in die falsche Richtung.



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Managarm
24.06.07, 15:50
Wiederum eine sehr spannungsgeladene Fortsetzung werter Fallschirmjäger. :top:

Wir drücken die Daumen, daß Eure geplante Winteroffensive doch noch Erfolg haben wird.
:prost:

Fallschirmjäger
02.07.07, 04:28
Nordgewitter

Es war ein verlustreicher und schmerzvoller Rückzug von Moskau und im Süden geht es seit dem Herbst wieder rückwärts.
Jeder weiß, dass an der Nordfront früher oder später eine Offensive gestartet wird von den Russen.
Wir sind geschwächt und haben nicht unsere volle Soll Stärke, während auf der anderen Seite der Front stetig mehr und mehr Soldaten aufmarschieren.
Allerdings erwarteten wir das Unausweichliche nicht derart früh…

Die Russen zerschmetterten die Front beim Frontabschnitt Luga am 1. Dezember 1942 und begannen damit ihre Winteroffensive im Norden.
Schon am 4. Dezember eröffneten sie das Artillerie Feuer auf Leningrad, in der Stadt war das Heereskommando der Gruppe Nord stationiert, einige finnische Divisionen und Steiners Elite Panzerdivisionen.
Zeitgleich durchbrachen mehrere Armeen die Front etwas weiter südlich und zwangen unsere Soldaten in ihren Verteidigungsstellungen zum Rückzug.
Wir hier in Opochka konnten alles nur mit einer ohnmächtigen Machtlosigkeit hinnehmen, wir schauten zu, wie die Front immer näher zu uns kam.
Es schien als könne Nichts und Niemand die Rote Armee bei ihrer Offensive stoppen.



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Wir spürten die Niederlagen an der Front schon bald, als hunderte von Wehrmacht Soldaten durch unsere Straßen marschierten.
Sie kamen alle direkt von der Front, geschlagen im Kampf oder bereits vor einem Gefecht zurückgerufen um unnötige Verluste zu vermeiden.
Viele von ihnen werden hier in Opochka bleiben, da mit einem starken Angriff auf die Stadt gerechnet wird.
Opochka hat immerhin einige Flugplätze und eine intakte Infrastruktur zu bieten und ist ein Knotenpunkt in der Region.
Es scheint mir als wurden wir wieder einmal genau in die Richtige Stadt geschickt, die Front war einst soweit weg aber sie holt uns immer wieder ein.

Am 9. Dezember bekommen wir die Nachricht, dass der Kampf um die Vororte von Leningrad begonnen hat, diese Stadt darf einfach nicht fallen…wenn sie fällt haben wir jegliche Landverbindung zu den Finnen verloren.
In der Nacht des selbigen Tages wurde ich angewiesen mit einer Gruppe von Offizieren wichtige strategische Punkte in der Stadt abzugehen.
Wir sollen die Verteidigung vorbereiten und die Stadt in eine Festung verwandeln, auch hier darf der Russe nicht durchbrechen, falls doch würde das höchstwahrscheinlich zu einem Zusammenbruch der gesamten Nordfront nach sich ziehen.
Unsere Verteidigung wurde so aufgebaut, dass sobald der Russe in der Stadt ist von allen Seiten beschossen werden kann.
In vielen Gassen wurden Mg Stellungen und Pak Stellungen errichtet, Häuser wurden besetzt und mit zusätzlich Sandsäcken bestückt um mehr Sicherheit zu gewährleisten, größere Plätze wurden ebenfalls mit Mg Nestern und Panzerabwehrkanonen versehen, überall wo es ging wurden Gräben ausgehoben, Stacheldraht wurde verlegt und vieles mehr.
Als ich an den äußeren Rand der Stadt kam, sah ich wie am Horizont vereinzelt Lichtblitze aufzuckten.
Der Kampf um Opochka wird nicht mehr lange auf sich warten lassen….

Aufgrund der ernsten Lage schickt die Oberste Heeresleitung Verstärkung in unseren Frontabschnitt.
Das Afrikakorps, welches derzeit in Frankreich und Italien stationiert ist, wird sich zunächst auf den Weg nach Riga machen…von da aus ist es nicht mehr weit bis zu uns.
Außerdem werden einige Truppenteile von der Süd Front zu uns abgezogen, ich hoffe nur sie werden rechtzeitig kommen.
Wie viel Soldaten das nun genau sind kann ich nicht sagen, jedoch bin ich froh, dass überhaupt Verstärkung geschickt wird.
In den nächsten Tagen verschlechtert sich die Lage an der Front weiter…



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Die Rote Armee ist zeitgleich weiter nach Westen vormarschiert und nach Süden.
Bei Leningrad versuchen einige Einheiten den Vormarsch der Rotarmisten zu stören, haben allerdings nur unzureichenden Erfolg aufgrund des schweren Schneefalls.
Die nördliche Flanke von Opochka wird seit dem 12. Dezember heftig angegriffen, bis jetzt konnten sich unsere Kameraden halten.
Der Hauptangriff galt allerdings einzig und allein uns…

Am 15. Dezember meldeten unsere vordersten Verteidigungsposten Feindkontakt.
Nur wenige Stunden konnten die Stellungen außerhalb der Stadt den Russen standhalten und zogen sich dann schnellstmöglich in die Stadt zurück.
Die Rote Armee setzte ihren Angriff in der kommenden Nacht nicht fort und besetzte zunächst unsere äußeren Stellungen.



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Unsere Verteidigung war klar unterbesetzt und würde einem solch gewaltigen Angriff, der seit 15 Tagen nicht an Schwung verloren hat mitten im Winter, nicht lange standhalten.
So wurden an den Flanken Entlastungsangriffe gestartet, vielleicht würde das den Angriff auf Opochka abschwächen oder sogar stoppen.

Die Entlastungsangriffe verliefen schleppend und das Wetter wurde immer schlechter, so dass kein geordneter Angriff stattfinden konnte, man versuchte trotzdem die Russen an den Flanken in Kämpfe zu verwickeln.
Am 17. Dezember starteten die Russen die Motoren ihrer Panzer und sie begannen mit einem sporadischen Artilleriefeuer.
Die Infanterie verließ unsere einstigen Verteidigungsstellungen und begann den Sturmangriff…

Der Kampf um die Stadt Opochka hatte begonnen…

Komischer Kunde
02.07.07, 16:09
Dieser AAR ist durchwoben mit Dramatik!

Hat jemand einen neuen Satz Fingernägel für mich?! :D

Weiter so!!!

Fallschirmjäger
03.07.07, 04:48
Kampf um Opochka

Die russische Infanterie rannte in die Stadt hinein und schon auf den ersten Metern wurden sie Stück für Stück niedergemacht.
Der Russe griff an vielen Stellen gleichzeitig an und strapazierte somit unsere Verteidigungsanlagen bis zum Äußersten.
In den ersten Stunden war der Angriff der Russen sehr heftig und konnte nur mit großen Mühen aufgehalten werden, es entwickelte sich an vorderster Front ein Abnutzungskampf, den die Russen früher oder später gewinnen werden.
Die unzähligen Panzer der Sowjets preschten durch die Ruinen und machten so manche Stellung mit wenigen Schüssen zunichte.
Doch auch unsere Panzerabwehr setzte den Panzerfahrern schwer zu, so manche Straße war nach den ersten Stunden mit brennenden Panzerwracks versperrt.
Diese Straßensperren halfen unserer Verteidigung gewaltig, sie verschafften uns wertvolle Zeit und sie ermöglichten es uns in diesen Abschnitten Truppen abzuziehen und an anderen, kritischeren Stellen einzusetzen.
Unsere wenigen Panzer hielten wir noch zurück und würden sie auch nur im Notfall oder als letztes Aufgebot einsetzen.



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Jeder deutsche Soldat hatte den ausdrücklichen Befehl, bei zu starken Angriffen seitens der Russen, sich zurück fallen zulassen.
So wanderte die Frontlinie stündlich immer weiter westwärts und weiter in die Stadt hinein.
Selbst als die Nacht hereinbrach machten die Rotarmisten nicht Halt und versuchten weiter in die Stadt zu marschieren.
In der Nacht ist dieser Kampf noch um einiges grausamer als am Tage, es gibt mehr Nahkämpfe und sowieso wird viel mehr Munition verballert und auch eher auf gut Glück geschossen.
Für jeden Soldaten der nun in den hinteren Gefechtsständen auf den Kampf wartet sind die Kämpfe ein beängstigendes Schauspiel, das aufflackernde Licht der Mündungsfeuer kommt in der Nacht durch die Häuserschluchten immer näher heran.

Meine Männer und ich hatten ein ausgebombtes Fabrikhaus mit Blick auf einen großen Marktplatz, der umrundet von Häusern war, als Gefechtsstand.
Wir waren so ziemlich die Einzigen in der Gegend, die sich den Russen in den Weg stellen würden…es standen einfach nicht genügend Soldaten zur Verfügung um die Linien lückenlos zu füllen.
Am 20. Dezember waren die Russen endlich an dem Marktplatz angekommen, welchen wir zu verteidigen versuchen.
Aus den gegenüberliegenden Häusern strömten die Rotarmisten heraus, im Sturmangriff über den Platz von ihren Offizieren gehetzt.
Ich konnte noch beobachten, wie ein paar T34 Panzer durch die Mauern brachen und weiterfuhren, sie nahmen nicht Kurs auf unser Gebäude.

Wenig später krachten unsere Maschinengewehre los und schlugen tiefe Schneisen in den russischen Angriff.
Mit dieser Feuerkraft konnten wir die Russen in den ersten Stunden und in der folgenden Nacht sehr gut in Schach halten und sie mussten hohe Verluste hinnehmen.
Ein paar meiner Soldaten waren zusätzlich, neben ihren Sturmgewehren, noch mit Karabinern bewaffnet und pickten sich die einzelnen Sowjet Soldaten heraus, welche in der Deckung verharrten.
Der folgende Tag, der 21. Dezember, war Nebelverhangen und wir konnten nur wenig vom Markplatz einsehen.
Das Einzige was wir gut hören konnten waren die Ketten von Panzern, die den Schnee zerdrückten und allerhand Geschrei von den russischen Offizieren.

Durch diesen Nebel konnten die Russen sehr nah, äußerst nah an das Fabrikgebäude heran kommen, ohne dass wir sie auch nur sehen konnten.
Als wir sie dann aber sehen konnte rannten sie gegen eine Mauer von Kugeln an.
Jedoch hatten sie, denselben Nachteil wie wir und konnten erst im letzten Moment das Feuer auf uns eröffnen.
Sie versuchten unsere Kameraden durch die Kellerfenster auszuschalten, jedoch war dies nicht so einfach für die Rotarmisten und sie bissen sich bereits dort schon fast die Zähne aus.
Allerdings mussten sich meine Kameraden dann doch in die oberen Stockwerke zurückziehen, was ihnen größtenteils auch gelang.
Es war uns kaum möglich die Russen komplett daran zu hindern in das Gebäude einzudringen und so stationierten wir unsere Maschinengewehre zu den Treppen um.
Das war sehr effektiv und machte einige Treppen für die Russen unbegehbar.

Ich schoss weiterhin mit meinem Sturmgewehr auf die Feinde, die außerhalb des Gebäudes noch waren.
Doch ich merkte bald, dass es wohl besser sei in die Kämpfe im Inneren des Gebäudes einzugreifen und so verlies ich meinen Posten an dem Fenster und wollte mich in das untere Stockwerk begeben.
Niemand konnte genau sagen, wo die Russen überall waren und wo nicht, also lief ich mit der Waffe im Anschlag die Treppe hinunter.
Als ich ungefähr die Hälfte der Treppe hinunter gestiegen bin kamen plötzlich drei Rotarmisten zur Treppe und wollten hoch rennen.
Sie waren so schnell, dass der vordere mir direkt am Lauf der Waffe hing als ich abdrückte.
Die ersten zwei Russen konnte ich erschießen, es war ja auch nicht sonderlich schwer sie zu treffen aber der erste Rotarmist hielt sich an meiner Waffe fest und riss mich mit ihm die Treppe hinunter.

Ich entriss das Sturmgewehr wieder den toten Händen und war gerade dabei aufzustehen, da stürzte sich bereits der dritte auf mich.
Er schlug mir mehrmals in den Magen, dabei lies ich auch meine Waffe fallen.
Ich versuchte mich irgendwie gegen ihn zu wehren und als ich sah, dass er sein Bajonett aus dem Gürtel zog, sammelte ich meine gesamte Kraft.
Mit meinen Händen drückte ich ihn ein wenig von mir weg und als ich ihn auf Distanz hatte neigte ich meinen Kopf etwas nach unten und mit dem Stahlhelm auf dem Kopf stieß ich ihn gegen den Russen.
Der erste Stoß traf ihn in die Brust, dabei berührte er mit seinem Rücken die Wand hinter ihm und zog mich mit, die weiteren Stöße von mir trafen genau sein Gesicht…
Ich machte damit solang weiter bis er mich endlich los lies und blutüberströmt zu Boden ging.

Vom Boden hob ich mein Gewehr auf und schon konnte ich hören wie die nächsten Russen anmarschiert kamen.
Als ich den vordersten von ihnen sah wollte ich auf sie schießen, jedoch hörte ich nur ein klackendes Geräusch von meiner Waffe, mein Magazin war leer.
Ich drehte mich um und rannte fast auf allen Vieren die Treppe wieder rauf, fast oben angekommen schossen die Russen auf mich.
Eine Kugel traf mich ins linke Bein und ich ging vollständig zu Boden, doch ich zog mich die letzten Stufen schnell hoch und wollte nur durch die Tür.
Kaum an der Tür angekommen packte mich eine Hand eines Kameraden am Unterarm und zog mich in den Raum hinein, ein anderer Soldat schoss mit seinem Gewehr die Treppe hinunter und streckte die Russen dort nieder.
Mein Bein erlitt einen glatten Durchschuss und wurde noch an Ort und Stelle verbunden.

Es tat zwar höllisch weh beim Laufen, jedoch verdrängte ich während des weiteren Kampfes die Schmerzen im linken Bein.
Die T34 Panzer waren zwischenzeitlich an das Gebäude herangekommen.
Mit Panzerfäusten und Brandsätzen, die wir aus den Fenstern warfen, vertrieben wir sie wieder oder setzten sie außer Gefecht.
Die Russen schickten keine weiteren Soldaten mehr in unser Fabrikgebäude und als die restlichen Soldaten im Gebäude ausgeschaltet waren, kehrte eine trügerische Ruhe ein.



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Ich musste umgehend Meldung machen, dass diese Stellung beim nächsten Angriff nicht zu halten sein wird und ich um einen Rückzug bitten kann.

Im Keller des Kommandostabes angekommen musste ich zunächst ein paar Minuten warten, bis man sich um mich kümmert.
Währenddessen blickte ich auf eine Karte von Opochka, darauf erkannte ich dass die Russen versuchen bei den Flanken durchzubrechen und uns so einzukesseln.
Die Stadt selbst hält sich noch einigermaßen gut, nur außerhalb der Stadt an den Flanken sieht es düster aus.
Resigniert schaue ich auf die Karte und als man mich anspricht werde ich aus meinen Gedanken herausgerissen.
Meine Bitte um eine Rückverlegung meiner Kräfte wurde abgelehnt, ich soll dort bleiben und solang Widerstand leisten wie es nur irgend möglich ist.

In den nächsten Tagen verhielten sich die russischen Kräfte in der Stadt ungewöhnlich ruhig, sie konzentrierten sich nun stärker auf unsere Flanken.
In der Stadt unternahmen sie nur Angriffe mit kleinen Stoßtrupps, nichts wirklich gefährliches oder ernstzunehmendes.
Am Heiligen Abend hockte ich den ganzen Tag in einem Granattrichter und beobachtete die Frontlinie, ob sich irgendetwas tut.
Es tat sich wirklich etwas, ein paar Russen versuchten immer wieder durch eine kleine Grünanlage zu kommen.
Dabei entblößten sie jegliche Deckung und waren ein leichtes Ziel.



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Ich konnte an diesem Tag genau 10 Rotarmisten daran hindern durch die Grünanlage zu kommen, der Schnee dort war gefleckt von Blut.
Im Schutze der Dunkelheit machte ich mich aus dem Staub und begab mich zurück zum Fabrikgebäude.
Über die Feiertage störten uns die Russen nur einem massiven Artilleriefeuer…dieses Jahr gab es keine Radioansprache aus der Heimat…geschweige den Weihnachtsgrüße oder Briefe aus der Heimat.

Nach den Feiertagen verwickelten die Russen unsere Truppen in mehrere Abnutzungsgefechte, sie versuchten nicht mehr weiter vorzurücken, sie wollten uns nur schwächen und dafür sorgen, dass wir nicht aus der Stadt können.
Die Lage in der Stadt Opochka wird immer ernster und bedrohlicher für uns alle, wenn unsere Flanken nicht halten sitzen wir hier unweigerlich fest.

An Neujahr zerbricht unsere nördliche Flanke und damit haben wir unsere Flugplätze verloren, die ganzen Fliegerstaffeln verschwanden kurz vor Eintreffen der Sowjets.
Die Rote Armee kann uns nun jetzt von Norden aus in die Zange nehmen, es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis die andere Flanke ebenfalls überrannt wird und wir alle hier eingeschlossen werden…

…es gibt keine Reserve….es gibt keine Verstärkung….es gibt kein Entkommen….

Fallschirmjäger
03.07.07, 20:03
Dieser AAR ist durchwoben mit Dramatik!

Hat jemand einen neuen Satz Fingernägel für mich?! :D

Weiter so!!!

Danke Danke, sowas motiviert total und treibt mich zur Zeit an.
Schön dass euch der AAR sogut gefällt, gebe mir für jeden Abschnitt sehr viel Mühe.

Natürlich entsteht so auch ein Druck die Qualität zu halten =)

Pilo
03.07.07, 21:54
Großer AAR, schön geschrieben und bebilder, was will man mehr.

Dürfte ich Fragen wie es dem Spiel an sich geht? Mit der NFM Mod siehts nie gut aus, aber wie dämmrig ist die Götterdämmerung schon?
Habt ihr vor, die Notfallmethode, mit der sich Mantikor noch zum Sieg verholfen hat, sprich Nukes, zu verwenden, oder gehts ohne?

Fallschirmjäger
03.07.07, 23:17
Danke sehr für euer Lob!

Dem Spiel geht es ansich ganz gut, nur an der Ostfront sieht es wie beschrieben finster aus.
Nur die Heeresgruppe Mitte ist bislang stabil.
Mal schauen was das Jahr 43 bringt, weiss es selber noch nicht.

Sonst ist Europa ruhig.
Ziel des Spiels ist es ja nicht unbedingt zu siegen oder eine Welteroberung zu machen sondern eine möglichst schöne und gute Geschichte zu erzählen.

Fallschirmjäger
09.07.07, 16:43
1943

Hinter der westlichen Stadtgrenze von Opochka sind einige Artillerie Einheiten in Stellung gegangen und hat seit dem 2. Januar damit begonnen die Stadt unter, ein dauerhaftes, Artillerie Feuer zu legen.
Mit dieser Maßnahme soll es den Russen in der Stadt erschwert werden vorzurücken oder zu Ruhe zukommen, dabei verwandelt sich die Stadt nur noch mehr zu einer Ruinen Landschaft und auch wir kommen durch die ständigen Einschläge kaum noch zur Ruhe.
Die Artillerie hilft zusätzlich noch ein Eindringen der Russen in den Norden der Stadt zu verhindern oder besser gesagt zu verlangsamen.
Die Russen haben vor einem Tag unsere nördliche Flanke zerstört und machen sich jetzt daran von dort aus in die Stadt einzudringen, dort sind unsere Verteidigungsstellungen schwach und wir müssen aus anderen Positionen Soldaten abziehen, um eben jene schwachen Stellungen zu verstärken.
Der Artillerie Beschuss sorgt dafür, dass bislang nicht viele Rotarmisten uns dort angreifen konnten, jedenfalls nicht auf einen Schlag.



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Doch schon in den Morgenstunden des 3. Januars meldeten unsere Truppen im Norden der Stadt Feindkontakt.
Die Rote Armee umgeht unsere großen Verteidigungen und zwingt uns Soldaten hin und her zu schicken…von einem Brennpunkt zum anderen.
Wir verlieren immer mehr an Boden, das Fabrikgebäude mussten ich und meine Männer fluchtartig räumen, um den nächsten Großangriff der russischen Infanterie zu entkommen.
Wir zogen uns zu einem ausgebombten Haus zurück, in der Ruine gab es für uns alle genügend Deckung nur ein Dach über den Kopf fehlte uns bei diesen Temperaturen doch sehr.

Am 5. Januar um die Mittagszeit musste ich mich beim Kommandostab melden, dieser hatte sich in den Kellerräumen eines Lagerhauses einquartiert.
In diesen Räumen wackelten bei jedem Granateneinschlag die Deckenlampen.
Man verlangte wieder das übliche von mir, Meldung von vorderster Front was die Truppenstärke angeht, Angriffstärke, persönliche Einschätzung und so weiter.
Zunächst musst ich warten und einen anderen Offizier reden lassen, ich wartete hinter ihm und merkte dabei das mein angeschossenes Bein immer noch nicht so recht verheilen wollte, es fing wieder an zubluten als ich dort stand.
Nach der Besprechung ließ ich mich gleich nebenan auf der Krankenstation noch mal richtig verarzten.

Dabei konnte ich mithören, dass die Entlastungsangriffe von der Wehrmacht immer noch andauern aber leider nicht den erhofften Erfolg bringen.
Unsere südliche Flanke steht seit ein paar Stunden unter heftigem Feuer von der Roten Armee und man zieht in Erwägung, die gesamte Flanke zum Rückzug in die Stadt zu beordern.
Das hätte zumindest den Vorteil, dass Opochka noch eine Chance zum Durchhalten bekommt, jedoch ist damit auch eine Einkesselung von Opochka mehr als Wahrscheinlich.
Die versprochene Verstärkung von Rommel und der Heeresgruppe Mitte ist immer noch zu weit weg, als das man große Hoffnungen schöpfen könnte, dass sie noch rechtzeitig ankommen würden.
Ich verdränge diese Tatsachen und würde auch nichts von alledem meinen Kameraden erzählen, ich weiß einfach nicht wie sie darauf reagieren würden.

Am Abend des selbigen Tages haben wir ein mehrstündiges Feuergefecht bei unserer Ruine, die Russen versuchten es immer wieder bei uns durchzubrechen.
Wir konnten sie mit Mühe und Not daran hindern, allerdings mussten einige von uns ins Lazarett geschickt werden, sie werden uns beim nächsten Mal fehlen.
Wir wechselten nach dem Gefecht abermals die Stellung, wir ließen uns, einen Häuserblock, nach hinten fallen und quartierten uns in einige Kellerräume und Granattrichtern ein.
Gerade als wir unsere Stellung etwas mit Sandsäcken und Stacheldraht ausbauten und unsere Maschinengewehre in Stellung brachten, bemerkten wir wie einige Meter hinter uns mehrere Dutzend Wehrmacht Soldaten vorbeimarschieren.
Die Stadt wurde von neuen Soldaten verstärkt und sie brachten auch neues Material und Nachschub mit, das konnte nur eines heißen…

…die südliche Flanke wurde dem Russen überlassen



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Ich wendete meinen Blick von den neuen Soldaten wieder ab und richtete meinen Blick nach vorne zur Front.

In dieser Nacht schaffte ich es in meinem Granattrichter einzuschlafen, ich teilte den Trichter mit zwei anderen Kameraden und wir hatten über den Trichter eine Decke gezogen um es wenigstens ein wenig warm zu haben,
Am nächsten Morgen des 6. Januars kroch mein Funker zu uns und er teilte mir mit, dass die Russen auch die andere Flanke nun erobert haben und Opochka kurz vor einer Einkesselung steht.
Die Rote Armee stößt von Norden und von Süden auf unsere Linien hinter Stadt zu, bereits jetzt haben sie die größten Verbindungswege gekappt.
Es gibt nur noch einige wenige Möglichkeiten aus der Stadt hinauszukommen, doch ich glaube auch diese werden bald unpassierbar sein.

Nun ist es also passiert….wir sind eingeschlossen.
Um uns herum sind nichts als Russen und sie kommen bald schon aus allen Richtungen auf uns zu und der Russe steht schon mit einem Fuß im Stadtzentrum.
Truppen, die uns hier raus hauen könnten, sind einfach nicht verfügbar und die Kraft für einen eigenen Ausbruch, aus dem Kessel, haben wir nicht mehr.

Managarm
09.07.07, 22:36
Eine sehr spannende Fortsetzung voller Dramatik, wie auch schon zuvor, werter Fallschirmjäger.

Wir freuen Uns schon auf die Fortsetzung und wünschen viel Erfolg und noch mehr Glück beim Kampf um Opochka. :)

Generalfeldmars
10.07.07, 11:13
Ganz großes Kino!

KaBu
10.07.07, 12:40
uiuiui, jetzt wird's aber eng... nicht nur im Granattrichter.

xkreek
10.07.07, 12:54
extrem spannender AAR! bitte weiter so!

mfg

Admiral Yamamoto
10.07.07, 15:20
Wie immer ein äußerst gelungenes Update, werter Fallschirmjäger.

Weiter so!! :top:

König Andre
10.07.07, 23:01
Sehr schön sehr schön wie immer na da hoff ich nur mal Ihr Sterbt nicht in Opochka das wäre dann kein sehr schönes Ende. ;)

Generalfeldmars
11.07.07, 01:35
Da die Geschichte rückblickend erzählt wird, ist das zum Glück wahrscheinlich ausgeschlossen.

Fallschirmjäger
11.07.07, 01:42
Vielleicht erzählt auch nur einer der Söhne die Geschichte mit Hilfe des Tagebuchs des Vaters oder seine Frau erzählt die Geschichte. =)

Danke Danke für die vielen Komplimente! hört man gerne

Fallschirmjäger
17.07.07, 18:05
Auf Messers Schneide

Den gesamten Morgen des 8. Januars hörten wir Kettengeräusche von russischen Panzern, deutsche Panzer können es nicht sein…wir haben nämlich keinen intakten Panzer mehr in der Stadt.
An mehreren Stellen versuchten die Russen durchzubrechen, konnten aber unter größten Anstrengungen, an einem Durchbruch gehindert werden.
Unsere Verteidigung im Zentrum der Stadt ist immer noch am stärksten und hier klopfen die Russen auch am stärksten an.
Mit schwerer Artillerie und der Stalinorgel,…ich hasse diese Dinger…jedes Mal wenn sie los heulen versucht man wie ein Irrer irgendwas am Himmel auszumachen und hofft einfach, dass die Geschosse nicht bei einem runter gehen…
Jedenfalls legen sie das Zentrum unter Dauerfeuer und schicken auch ihre Infanterie rein.
Nach 2 Tagen ununterbrochener Angriffe, auf das Zentrum, lassen die Russen endlich die Waffen in diesem Abschnitt ruhen.
Sie konnten nur einige wenige Straßen weiter vorrücken, bezahlten dies aber teuer.

Was ich so gehört habe würde unsere Verteidigung dort keinem Angriff mehr standhalten, wenn der Russe wieder angreift, was er demnächst sicher wieder tun wird, wird das Zentrum fallen.
Es sind viele Kameraden gefallen und noch mehr sind nicht mehr voll Kampffähig…außerdem geht die Munition äußerst schnell zur Neige…wie soll man die Rotarmisten bekämpfen wenn man nur noch sein Bajonett oder seinen Klappspaten zum kämpfen hat?
Zum Glück wissen das die Russen nicht, noch nicht…aber sie werden es früh genug raus finden und dann geben sie uns den Rest.

Meine Männer und ich haben uns nicht im Zentrum niedergelassen, sondern haben uns nicht weit ab davon eingegraben…wir sind sozusagen die Flankenverteidigung.
Wir haben noch genügend Munition und sind den Umständen entsprechend kampfstark.
Am 11. Januar starten die Russen wieder einige Angriffe auf verschiedene Stellungen, diesmal auch auf unsere.
Zuerst schickten sie uns Infanterie entgegen, sie bot uns alles was sie zur Verfügung hatten.
Sie beschossen uns die ganze Zeit über mit Mörser Granaten, und wir konnten nicht einmal mit selbigen antworten.
Unsere Mörser waren schon vor längerer Zeit kaputt gegangen und total unbrauchbar.
Mit hartem Beschuss mit ihren Maschinengewehren setzten sie uns unter Sperrfeuer und konnten so immer näher herankommen.
In meinem Granattrichter hatten wir ziemlich viele Handgranaten, wir warfen sie nach und nach in die Richtung der Rotarmisten um sie auf Distanz zu halten.
Ständig detonierte vor uns etwas und wir konnten sehen, wie die verschiedenen kleinen Stellungen von uns, verzweifelt darum kämpften nicht überrannt zu werden.

Aber auch an uns kamen sie gefährlich nahe heran, immer wieder flogen ihre Handgranaten in unseren Trichter herein.
So schnell wie möglich versuchten wir sie wieder zurück zu werfen, sie explodierten dann meistens irgendwo vor uns aber manchmal explodierte sie auch in der Luft…es war jedes Mal sehr knapp.
Wäre nur eine Granate in unserem Trichter hochgegangen, wären wir alle drauf gegangen.
Raus aus dem Trichter wäre blanker Selbstmord gewesen, denn genau das wollten die Russen.
Ab und zu gingen die Granaten am Rande unseres Trichters hoch, dies war ebenso gefährlich, dabei hätte es uns ohne Probleme das Gesicht weggefetzt.
Eigentlich rechnete ich wirklich damit, dass es mich erwischt…ich würde sicherlich bald eine Granate übersehen oder es würden bald ein paar Rotarmisten über uns stehen und mit ihren Maschinenpistolen uns niedermähen.

Auch bei uns ging langsam die Munition aus und wir waren bei unseren letzten Magazinen angelangt.
Ich machte mich zum Schießen bereit, schaute aus dem Trichter und richtete zur gleichen Zeit mein Sturmgewehr, in Richtung Feind, aus.
Als ich aus dem Granattrichter schaute, konnte ich die vielen russischen Soldaten erblicken…die vielen russischen Soldaten die bereits tot oder schwer verwundet auf dem zerbombten Boden lagen…und die vielen russischen Soldaten, welche auf uns und meine Kameraden zu marschierten.
Wir drei schossen zur gleichen Zeit aus unserem Loch auf den anstürmenden Feind, konnten so noch einige von ihnen mit in den Tod reißen….



….


….


….



Plötzlich schlugen mehrere Granaten vor uns ein und Maschinengewehr Salven hämmerten auf die Rotarmisten ein…
Ihre Reihen lichteten sich und von einem Moment auf den anderen machten sie kehrt und rannten zurück zu ihren Stellungen.
Auf ihren Rückzug wurden sie immer noch heftig beschossen und ich glaube nicht, dass es mehr als eine Handvoll von ihnen heil zurück schaffte.
Ich konnte nur wie gebannt zuschauen, wie die Rotarmisten niedergemacht wurden und hörte selbst auf zu feuern, es hätte ohnehin keinen Sinn gemacht…zielte ich auf einen Soldaten, fiel dieser in der nächsten Sekunde tot um, bevor ich abdrücken konnte.

Ich schaute über meine Linke Schulter nach hinten und bemerkte schnell die Ursache für unsere Rettung…



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Zwei Tiger Panzer, welche ohne Unterlass mit ihren Bordmaschinengewehre feuerten und ihre mächtige Kanone immer wieder zum heftigen Schlag ausholte.
Hinter den Tiger Panzern fuhren einige Halbkettenfahrzeuge, voll mit Infanterie und oben drauf feuerte ebenfalls ein Maschinengewehr auf die Russen.
Sie fuhren alle an unserem Granattrichter vorbei und dann konnte ich beim vordersten Tiger Panzer eine aufgemalte Palme erkennen.

Rommel und das Afrikakorps sind endlich angekommen!
Das Korps drängte den Russen, an unseren Abschnitt, weit hinter seine Linien zurück.
Als die Kolonne durch unsere Stellung fuhr und wir merkten, wie sie den Russen einheizte, verließen einige von uns unsere Stellung und jubelten dem Afrikakorps zu.
Die Gefahr war gebannt…und wenn das Afrikakorps nun hier ist, heißt das auch, dass der Kessel aufgebrochen wurde.

Wenig später im Kommandobunker erfuhr ich so ziemlich alles, was sich in und außerhalb von Opochka alles zugetragen hat.
Die russischen Truppen, welche Opochka eingeschlossen haben wurden einige Tage später selber eingeschlossen.
Die Entlastungsangriffe, welche seit Beginn der Schlacht um Opochka andauerten, gewannen endlich an Schwung als die Verstärkung von der Heeresgruppe Mitte und dem Afrikakorps eintraf.
Es gelang ihnen durch die russischen Linien zu brechen und ungefähr einen Tag später kappten sie die russischen Nachschubslinien für die Rote Armee in Opochka.



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Rommel gelang es die gesamte Armee der Russen bei Opochka einzuschließen und wenig später brach er mit einer Kampftruppe durch die russische Kesselverteidigung.
Die Russen unternahmen währenddessen größte Anstrengungen weiter in die Stadt zu kommen, was wir schmerzlich zu spüren bekamen.
Nach und nach drängten sämtliche Rote Armee Einheiten in die Stadt um vor Rommels Afrikakorps sicher zu sein…
Die Kesselverteidigung seitens der Russen brach überall auf und es war der Wehrmacht danach ein leichtes sie vollkommen zu zerstören.
Zum Glück leisteten wir so zähen Widerstand, sonst hätten sich die Russen hier erfolgreich eingraben können…und wir wären alle tot.

Die Rote Armee war aber mit diesen Zwei Fronten Krieg in und um Opochka total überfordert und wusste nicht, wohin sie ihre Soldaten schicken sollte.
Die frischen und zahlreichen Wehrmachtstruppen gaben dem sowjetischen General schlussendlich den Todesstoß.
Ein Ausbruch war nicht möglich, ihnen fehlte der Überblick und sie waren zu sehr verstreut, Hilfe von Truppen außerhalb des Kessels wurde zwar befürchtet, erfolgte allerdings nicht.
Die Rote Armee wurde vollständig zerschlagen und der Rest von ihnen ging in deutsche Gefangenschaft.

Nach dem Sieg in Opochka und dem sowjetischen Verlust von nahezu 300.000 Soldaten versuchte man die Frontlinie wieder etwas zu Gunsten der Wehrmacht zu verschieben.
Dies gelang nicht wirklich, die Front verschob sich einige Kilometer in Richtung Westen und in einigen Abschnitten musste sich die Wehrmacht zurückziehen.
In Opochka blieben starke Verbände der Wehrmacht, um einen möglichen Gegenangriff der Roten Armee auch effektiv abzuwehren.
Die Front war nicht weit weg von Opochka entfernt, stieg man auf einen noch intakten Kirchturm der Stadt, so konnte man die Kampflinie schwach am Horizont entdecken.
Die Stadt war noch längst nicht außer Gefahr und die Nordfront war alles andere als stabil nach diesem Sieg, zumindest stabiler als vor unserem Sieg.
Diese Ereignisse vollzogen sich alle bis hin zum 21. Januar 1943
Die Russen ließen wieder zahllose Soldaten an der Front aufmarschieren, die unsere Truppenstärke um das vielfache übersteigt…aber vielleicht wird ihnen Opochka eine Lehre sein.



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Admiral Yamamoto
17.07.07, 18:14
Hui!

Das ging ja gerade nochmal gut :)

Topp wie immer :top: :ja:

Komischer Kunde
18.07.07, 09:14
Poah, haarscharfe Sache in Opochka, ohne Zweifel! Gelungene Fortsetzung, mit einer echten "Puh, so gerade noch geschafft"-Phase! Ich bin erleichtert!

Freu mich schon auf das nächste Update !

*Zeitraffermodusaktivier*

Fallschirmjäger
20.08.07, 03:29
Nach der Schlacht ist vor der Schlacht

Es gab nicht viel was wir hätten bergen können in den Trümmern von Opochka.
Die ganzen gefallenen Soldaten von beiden Seiten waren teilweise verschüttet, teilweise lagen sie einfach so verstreut herum.
Unsere größte Aufgabe, nach den Tagen des Kampfes, war es die Leichen wegzuschaffen…egal wie ob wir sie verbrennen oder versuchen Gräber in der gefrorenen Erde auszuheben.
Irgendwie müssen sie weg, sonst besteht die Gefahr, dass eine Seuche ausbricht und das können wir wirklich nicht gebrauchen.
Zwischen Trümmer und Leichen mischt sich auch sehr häufig noch Material beider Seiten, welches wir sofort auf Lastwagen laden.

Die Stadt ist furchtbar zerstört, ehemalige Stellungen sind kaum noch zu erkennen und ein erneuter Kampf um die Stadt wäre noch teuflischer als der vorherige.
Die Front ist noch nicht wirklich von Opochka weg gewichen und wirkt immer noch wie ein bedrohlicher Schatten des Todes auf den Trümmern.

Am 1. Februar waren so ziemlich alle größeren Aufräumarbeiten in der Stadt abgeschlossen.
Zusätzlich wurden mancherorts noch kleinere Unterstände aufgebaut…aber im Großen und Ganzen blieb die Stadt ein zerstörter Trümmerhaufen.
Als wir hier ankamen war sie noch recht ansehnlich…nun…glich sie vielen Städten die wir weiter ostwärts zurückgelassen haben.
Wie viele Städte werden wir noch zurücklassen müssen?

Ich saß mit meinen Kameraden in einem Vorratskeller, wir hatten endlich ein wenig Zeit gefunden uns auszuruhen und eine Pause zu machen.
Wir schafften es sogar unseren Ofen wieder auf vollen Touren laufen zulassen, es war der 5. Februar 1943 als wir aus der Ferne ein leichtes Grollen hörten.
Mit einem flauen Magengefühl gingen ein paar von uns die Kellertreppe hinauf und liefen auf die Straße, um die Geräusche besser wahrzunehmen.
Es waren tatsächlich Donnerschläge von Kanonen…weit in der Ferne im Osten.
Doch man konnte sie durch die klare, kalte Luft hören.
Vorsichtshalber machten wir uns kampfbereit, wer weiß wie schnell es hier losgehen kann.
Später erfuhren wir, dass die Rote Armee wieder einen Angriff gestartet hat.

Nicht einmal einen Monat später verfügten sie im gleichen Abschnitt der Front über genügend Soldaten und Material, um einen starken Angriff durchzuführen.
Sie griffen die Region um die Stadt Nevel an.
Auch Nevel selbst wurde heftig umkämpft, dort waren mehrere Infanterie und unter anderem Panzergrenadier Divisionen versammelt, sprich sehr schlagkräftige Einheiten.
Leider schmissen die Russen die vierfache Anzahl von Soldaten in den Kampf und so wurden die deutschen Stellungen einfach überrannt.



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Außerdem waren jene Wehrmacht Einheiten, diejenigen die zuvor noch an den heftigen Kämpfen um Opochka teilnahmen und waren dadurch etwas abgekämpft und nicht auf voller Sollstärke.


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Bereits am 7. Februar wurden alle Truppenabteilungen aus dem Raum Nevel nach Polotsk zurückgezogen, da man der sowjetischen Übermacht nicht standhalten konnte.
Opochka ist somit wieder direkte Frontstadt.

Die einzigen Hoffnungen, die wir momentan haben sind diese, dass die Russen möglicherweise noch genügend Respekt haben vor der Stadt und seinen Verteidigern.
Der Vormarsch der Sowjets bei Nevel verlief überraschend langsam, so dass sich sämtliche Wehrmacht Soldaten problemlos zurückziehen konnten.
Sie brauchten keine Verfolger zu fürchten.
Offenbar machte der harte Winter auch den Russen enorme Probleme…

Bei einer Lagebesprechung wurde auch etwas Zeit investiert um auf unseren weit entfernten Bündnispartner einzugehen.
Japan wurde am 12. Februar 1943 vollständig vom Festland vertrieben und beherrscht jetzt lediglich seine einstigen Inseln, plus den Philippinen und ein paar Landflecken von Indonesien.



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Einst legte ich so große Hoffnungen in die Japaner…nun erwarte ich nicht mehr das Geringste von ihnen.

Komischer Kunde
21.08.07, 11:34
Werter Fallschirmjäger,

danke für diesen kleinen Fitzel AAR, aber lasst euch doch bitte nicht wieder einen Monat Zeit, ein Update für uns zu veröffentlichen - Ansonsten trete ich meinen Zeitraffer in die Tonne!

:-)

Fallschirmjäger
21.08.07, 15:39
Tschuldigt tschuldigt...war einfach eine kleinere Blockade...schieben wirs aufs Sommerloch, einverstanden? ;)

Wird nicht lange dauern zum nächsten Update, vllt schaff ich heute ein neuen Abschnitt.
Ich gelobe Besserung =)

ReLax
21.08.07, 16:37
Aber Zack Zack, wir wollen die Ostfront stabil sehen. Setzt zur not die Fallschirmjäger ein. :D

Fallschirmjäger
21.08.07, 16:51
Habt ihr etwa in die geheimen Akten reingeschaut? O_o
^^

Fallschirmjäger
21.08.07, 17:22
Pläne

Die Lage wurde von Tag zu Tag schlimmer.
Vor kurzem musste Nevel aufgegeben werden und man begnügte sich damit die Stadt und die Gebiete um Polotsk zu halten.
Was auch gut geklappt hat sich dort einzugraben.
Etwa eine Woche später, am 20. Februar 1943, griffen die Russen Stellungen nördlich von Opochka an.
Die Stadt Pskov wurde nicht ausreichend befestigt und wurde am 22. Februar aufgegeben, man kämpfte stattdessen im freien Gelände und in Dörfern, gegen die anstürmenden Russen, weiter.

Am 25. Februar war es nicht mehr möglich ernsthaften Widerstand, im Gebiet um Pskov zu leisten und so beschloss man, sich wieder einmal, zurückzuziehen.
In den fünf Tagen des Kampfes war es aber immerhin möglich der Roten Armee einigen Schaden zuzufügen.
Unter hohen Verlusten schafften es die Russen erst, das Gebiet einzunehmen.
Jedoch erkennt man nirgends, dass die Angriffe der Sowjets an Schwung verlieren.

Es war bereits jetzt abzusehen wie sich die Schlinge erneut um Opochka zu ziehen wird und beide Flanken nur sehr schwachen Schutz bieten.



http://i17.tinypic.com/4tfnwwh.jpg


Als die Situation ernst wurde, wurde selbst ich zu einer Besprechung ins Hauptquartier gerufen.
Dort waren zahlreiche Karten aufgehängt, bei einer war die komplette Nordfront abgebildet.
Ich wurde an jenen Tisch mit der Landkarte gebeten.
Eines war uns allen klar, es musste irgendwas getan werden um unsere Lage zu verbessern, allerdings war man sich nicht einig was genau.

Es gab verschiedene Vorschläge und Pläne über die diskutiert wurden.
Einer sah vor die Verbände zurückzunehmen um die Front zu verkürzen und den Fluss als natürliches Hindernis zu nutzen.
Die Grüne Linie verdeutlicht auf der Karte die mögliche Frontlage.
Dabei würde Riga als Frontstadt dienen und zum Beispiel Opochka und Smolensk kampflos aufgegeben werden.
Aber auch Estland würde man den Sowjets überlassen, das einfach so hinzunehmen ist schwer weil die Esten sehr gute Verbündete sind.
Außerdem wäre diese Verteidigungslinie sehr lang und man könnte keine Truppen frei kriegen dadurch was man aber unbedingt erreichen will.

Die Schwarze Linie zeigt eine andere mögliche Aufstellung unserer Truppen.
Hier soll Estland weiterhin verteidigt werden aber es wird zugleich in Kauf genommen, dass die dortigen Truppen vom Rest abgeschnitten werden und nur noch mit Schiffen versorgt werden könnten bzw. von Leningrad aus.
Man würde einiges an Truppen freikriegen und zugleich eine Menge Soldaten von der Roten Armee binden.
Man würde die Russen bis nach Wilno vordringen lassen und sie in diesem großen Gebiet mit sehr beweglichen Einheiten versuchen zu zerschlagen, man hätte mehr Spielraum.
Die Gefahr wäre aber vielleicht zu groß wenn die Russen sich nicht zerschlagen lassen und womöglich noch die Heeresgruppe Mitte zum wanken bringt.
Vor allem besteht die Gefahr, dass auch die Truppen in Estland in arge Bedrängnis geraten und nur noch ums Überleben kämpfen, ein Verlust dieser Truppen würde zum Kollaps für die Nordfront führen.

Ich hörte der Diskussion aufmerksam zu und war gespannt und interessiert daran zu hören was die anderen Offiziere für Meinungen und Ratschläge hatten…aber was würde ich tun wenn ich die Befehlsgewalt hätte?
Am liebsten soweit wie es geht zurückziehen und dann dem vorrückenden Russen einen so heftigen Schlag verpassen, von dem er sich nicht mehr erholen wird….solange wir noch die Kraft haben für so eine Operation sollte man sie auch durchführen…
Aber was zählt schon meine Meinung…die Meinung eines Soldaten der ein paar Männer rumkommandiert.

Derzeit sind 8 neue Divisionen aus dem Reich zu uns unterwegs, bis sie endgültig angekommen sind wird wohl entschieden worden sein, was getan wird.
Die Verstärkung besteht aus vier Gebirgsjäger Divisionen, zwei motorisierten Divisionen und zwei Fallschirmjäger Divisionen sind hier her unterwegs.
Fallschirmjäger…? Ist etwa geplant sie hinter den Linien abzuwerfen?
Aber zumindest sind es gute Soldaten und werden bestimmt für etwas gut sein...ich kann mich noch gut an die Begegnung mit einer Fallschirmjägertruppe in Holland erinnern.

Es wird auch überlegt ob man die deutschen Truppen aus Finnland abziehen soll und sie hier bei uns einsetzen soll.
Es sind immerhin 20 Divisionen, die sehr Kampf erfahren und noch nicht all zu abgekämpft sind.



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Ein Abzug würde aber leider auch bedeuten, dass wir die Finnen den Russen zum Fraß vorwerfen…keiner von uns glaubt, dass die finnische Armee der Roten Armee lang genug standhalten könnte.

Ich verließ den Besprechungsraum und machte mich wieder auf den Weg zu meinem Unterstand und zu meinen Männern.
Man hörte die Artillerie nun deutlicher und die Granaten krachten wie zuvor in den Boden und ließen ihn erzittern.
Würde man Opochka wirklich kampflos hergeben?

ReLax
21.08.07, 19:12
Sie müssen wissen, ich bin im HQ der Nordfront.
Und meine Idee wäre es ja, die Front so zu belassen, und die Front in Finnland zu verstärken. Von dort könnte mann dann den RUssen eindrängen, und seien Truppen in bewegung halten.
Zurückziehen nur, wenn die Luftwaffe die russischen Divisionen aufs Korn nimmt, und ihn wegbombt. :D

sheep-dodger
21.08.07, 20:14
Wie siehts es denn mit der Luftwaffe der Russen aus? Wenn die möglichkeit besteht würde ich einen Rückzug vorschlagen bei dem die vorwärtsmarschierenden Russen kontinuierlich von Allem beharkt werden was fliegen kann, bis ihr irgendwann eine feste Stellung bei z.B. Wilno errreicht und dort dann die abgekämpften Russen vernichtet, denn ihr müsst im Osten eine Entscheidung erzwingen oder doch zumindest eine stabile Frontlinie erreichen denn irgendwann kommen doch auch die Amis, das steht und fällt halt alles mit der Luftüberlegenheit.

Auf jeden Fall weiter so, auch wenn ihr nicht gewinnt könnt ihr dóch zumindest mit wehenden Fahnen untergehen. :prost:

Pilo
21.08.07, 20:49
Um eine Stabilisierung an der Ostfront zu erreichen und den zahlenmäßig deutlich überlegenen Russen zurückzuschlagen, ist es von enormer Wichtigkeit, die Front zu verkürzen und so Truppen für offensivvorgehen freiwerden zu lassen. Das Halten von Raum, um im Notfall noch Spielraum für Rückzüge zu haben, wird als schädlich erachtet, da der Notfall zum Dauerzustand geworden und der Russe so stark ist, dass ein lokaler Einbruch der Front unabhängig vom vorhandenen Raum zum Zusammenbruch der Verteidigung des gesamten Reiches führt. Es ist daher essenziell, den Raum zu nutzen, solange unsere Kräfte noch dazu in der Lage sind.

Es wird empfohlen, den kürzesten und am besten zu verteidigenden Frontverlauf von der Ostsee zum Schwarzen Meer zu ermitteln und einen kämpfenden Rückzug unter massiven Luftwaffeneinsatz durchzuführen. Dabei ist nicht vor dem Rückzug auf deutschen Boden zurückzuschrecken.


Dieses Grundsatzpapier stammt aus einer strategischen Abhandlung aus dem Jahre 1941, wie im Falle eines Misserfolgs der Anfangsoffensive vorzugehen sei, und ist deshalb nur bedingt anwendbar. Um die Möglichkeiten genau zu evaluieren, sind folgende Angaben von Nöten:

detailliertes Kartenmaterial der gesamten Front
Abschätzung der ungefähren Armeeverhältnisse entlang der gesamten Front
Motorisierungsgrad (Feind und eigene Truppen)
Anzahl, Zustand und Ausrüstung der Luftwaffe
Stärke der feindlichen Luftstreitkräfte
allgemeine Einschätzung der Situation an anderen Fronten und Kriegsschauplätzen

Fallschirmjäger
22.08.07, 18:47
Schneegestöber

Man würde Opochka tatsächlich kampflos den Russen überlassen, aber man kann es auch so sehen…wozu diese Ruinen ein zweites Mal verteidigen?
Die Russen kamen vor einem Monat mit einer imposanten Streitmacht und diese wurde fast komplett vernichtet…
Nun stehen sie wieder da mit einer noch größeren Armee…
Wenn sie die Ruinen so gerne haben wollen, geben wir ihnen was sie so sehr begehren.

Das Hauptquartier hat sich nun endlich geeinigt was an der Nordfront geschehen wird.
Die Initiative lag in den letzten Wochen ganz klar bei der Roten Armee und sie machte auch nicht wirklich den Eindruck als wolle, sie sie wieder abgeben und solange der Winter andauert ist es äußerst schwer sie selber wieder zurück zu gewinnen.
Es ist Ende Februar und der Winter wird hier noch bis Ende April andauern, sehr viel Zeit in der viel passieren kann.
Die Nordfront wird zurückgenommen um einerseits Truppen freizukriegen und andererseits um Zeit zu gewinnen.



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Das Gebiet vor Leningrad, Kingisepp, wird geräumt und die dortigen Truppen verstärken die Stadtverteidigung vom ehemaligen St. Petersburg.
Die Verbände aus der estischen Hauptstadt, Talinn, werden nach Riga abgezogen.
Ebenfalls werden die Fliegerstaffeln umstationiert.
Ansonsten ziehen sich die gesamten Truppen an der Front schrittweise zurück und lassen sich am Fluss nieder.
Smolensk wird weiterhin gehalten, auch wenn man befürchtet, dass dort die Rote Armee noch während des Winters heftig zuschlagen könnte.
Wir aus Opochka werden östlich von Riga in Stellung gehen, wo genau wissen wir allerdings noch nicht wirklich.

Schon früh am Morgen des 26. Februars werden alle Wehrmacht Soldaten in Opochka dazu aufgerufen sich zum Abzug bereit zu machen.
Nichts soll den Russen in die Hände fallen was sie verwenden könnten, so bemühen wir uns die gesamte Munition und das ganze Material an Waffen und sonstigem Zeug einzupacken und auf Lastwagen aufzuladen.
Kanonen werden an Halbkettenfahrzeuge rangehängt und Soldaten setzen sich auf die Panzer um aus der Stadt zu kommen.
Der Abzug geht sehr organisiert vor sich und auch sehr schnell, in den Mittagsstunden ist soweit alles abgeschlossen und auch wir können endlich die Stadt verlassen.
Wir lassen in der Tat eine Geisterstadt zurück.

Wieder befinde ich mich mit meinen Kameraden in der engen aber sicheren Kabine eines Halbkettenfahrzeuges und wir fahren Richtung Süd West.

„War sowieso eine hässliche Stadt“
Sagt einer von uns.

Das Fahrzeug quält sich durch den Schnee und man hört wie dieser von den Ketten zerdrückt wird.
Um uns herum sind noch einige weitere Fahrzeuge, die mit uns im Verband fahren.
Ich genieße den Komfort, den wir mit diesem Fahrzeug haben, ich würde nur ungern draußen im Schnee zu Fuß laufen.
Wir waren kurz vor unserem Bestimmungsort, am nächsten Morgen, angekommen als wir das Fahrzeug verlassen mussten.
Der Fahrer musste noch mehr Soldaten Transportieren und auch Munition, den Rest müssten wir laufen.
Also machten wir uns zu Fuß auf…


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Niemanden redete ein Wort, wieso auch…jeder kämpfte damit ein Fuß vor den anderen zu setzen.
Irgendwann erreichten wir unsere neue Position, diesmal keine Stadt oder ein Dorf.
Es war eine sanfte Anhöhe auf der bereits Sandsäcke aufgebaut wurden und Stacheldraht verlegt wurde von anderen Soldaten.
Schützenlöcher und Unterstände wurden gebaut…Stellungen für die Mörser wurden ausgehoben…Mg Nester aufgestellt…und was mich ein wenig zufrieden stimmte…
Zwei Acht Achter wurden kampfbereit gemacht.
Wir meldeten uns beim Kommandierenden der Kompanie und gliederten uns in die Truppe ein um wohl bald wieder gegen den Russen zu kämpfen.
Es war mittlerweile, der 29. Februar 1943.

Diese Truppenverlegung hatte ein ganz bestimmtes Ziel.
Nicht nur, dass wir uns vor dem Russen erstmal zurückziehen und so Reserven freikriegen für eine effektivere Verteidigung.
Sondern die Rote Armee wird langsam und vorsichtig in Estland einmarschieren, sie erwarten natürlich harte Gegenwehr, welche sie bisher überall von uns erfahren haben.
Also kommen sie mit großen Verbänden nach Estland und werden erst merken wenn sie die Ostsee erreichen, dass hier überhaupt keine Deutschen mehr sind.
Wenn alles nach Plan läuft wird es dann wieder Frühling sein und die Zeit für eine Offensive wäre sehr günstig.
Wir hätten eine ausreichende Angriffsstreitmacht und wenn wir sogar Glück haben, schafft man es in Leningrad ebenfalls eine schlagkräftige Armee zu sammeln, um dann von beiden Seiten anzugreifen und die Rote Armee in Estland einzukesseln.


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Die Luftwaffe wird die ganze Zeit, während die Russen zur Ostsee marschieren, jene angreifen und den Glauben bei ihnen Verstärken, sie würden bald auf Wehrmacht Einheiten stoßen.
Wenn die Rote Armee die Ostsee erreicht bzw. kurz davor steht hat unsere Marine auch endlich mal wieder was zutun.
Die Deutsche Marine wird vor den Küsten Estlands in Position gehen und mal beweisen wozu sie fähig ist.

Hoffentlich klappt diese Falle, geht nur eine Kleinigkeit schief, scheitert das ganze Unternehmen.

Garfield
22.08.07, 19:31
Immer diese Cliffhanger, das ist wirklich ärgerlich ... aber das Update ist gut wie immer

Generalfeldmars
22.08.07, 19:48
Das erhält die Spannung.

Fallschirmjäger
23.08.07, 19:59
Wartezeit

Auf der Anhöhe hatte man einen guten Blick über die Umgebung und ein Angreifer würde sich schwer tun, wenn er sich uns nähern will.
Zum Glück haben wir die Acht Achter und das ganze andere Material.
Der Rückzug aller Wehrmachtstruppen verlief ohne Probleme, laut Aufklärungsberichten bemerkten die Russen erst nach 3 Tagen, dass wir alle verschwunden sind.
In der ersten März Woche marschierten sie vorwärts und nahmen eine Stadt und ein Dorf nach dem anderen, kampflos, ein.
Wie erwartet gingen sie äußerst vorsichtig vor, sie vermuteten in jeder Stadt auf Deutsche zu treffen.
Als sie etwa 30 Kilometer vorgerückt waren erhob sich die Luftwaffe, aus Riga, in die Luft.
Sturzkampfbomber, Taktische Bomber Staffeln und Abfangjäger brachten hohe Verluste unter der Roten Armee.
Auf manchen Straßen wurden die Kolonnen der Russen so stark angegriffen, dass ganze Einheiten vernichtet wurden.



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Sobald die Rote Armee in Reichweite der Geschütze von den Schiffen kam, eröffneten auch sie das Feuer auf die Russen.
Der Vormarsch war auch ohne die Wehrmacht schwer genug und sie erlitten herbe Verluste.

Während des gesamten März passierte sonst weiter nichts, wir erwarteten die langsam steigenden Temperaturen und vertrieben uns die kampflose Zeit.
An der Nordfront wurde am 22. März 1943 endlich der neue Panzer eingeführt.
Der Fuhrpark für die Panzerfahrer wurde um den Panther Kampfpanzer erweitert, dieser neue Panzer soll es mit jedem feindlichen Panzer ohne Probleme aufnehmen und ist das modernste, in Sachen Panzerfahrzeuge, was die Rüstungsindustrie zu bieten hat.



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Er kommt rechtzeitig zur bevorstehenden Offensive, es ist wichtig seine Existenz so gut wie es geht den Russen zu verbergen.
Deswegen wird er erst zum Auftakt der Offensive eingesetzt, derweil wird er von den Panzerbesatzungen getestet.
Im Hinterland werden auch frische Einheiten aus dem Reich gesammelt, um genügend Reserven zu haben und dafür zu sorgen, dass die Offensive auch erfolgreich verläuft.

Die Offensive ist für Ende April angesetzt, sobald sich das Wetter bessert.
Soweit mir bekannt ist, sollen auch wir an den Kämpfen teilnehmen…es ist lange her, dass wir an einer Offensive teilnehmen.
Im März und April wird alles für die Offensive vorbereitet und alles geplant.
Notfallpläne erstellt, Ausrüstung gewartet, Ausrüstung herangeschafft und all das was nötig ist.
Ganz ehrlich, wir alle hier freuen uns dem Russen endlich wieder ordentlich einzuheizen.

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Die Japaner geben sich nicht geschlagen, obwohl sie vom Festland vertrieben wurden schaffen sie es immer noch den Alliierten, Niederlagen zu verpassen.
Sie konzentrieren sich nun voll auf den Inselkampf und haben schon beachtliche Erfolge im pazifischen Raum erreichen können.
Aber sogar an der Ostküste der Vereinigten Staaten konnten die Japaner erfolgreich landen, ich schätze, dass diese Eroberung den Schiffverkehr zwischen den USA und Großbritannien ziemlich beeinträchtigen wird.
Das kann uns nur zugute kommen.



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Managarm
23.08.07, 20:11
Wir hoffen, werter Fallschirmjäger, daß Euer Rückzug nur taktischer Natur bleibt.
Vielen Dank für die schönen Fortsetzungen und viel Erfolg bei der Zerschlagung der Roten Armee. :)

:prost:

sato
23.08.07, 21:05
jetzt geht es berg auf =D

wie sind den die japaner in neufundland gelandet? =D

Admiral Yamamoto
23.08.07, 21:34
jetzt geht es berg auf =D

wie sind den die japaner in neufundland gelandet? =D

Super AAR, absolut genial! :top:

Wuerde bitte gerne einen Screen sehen, der die Lage Japans beschreibt :D

Fallschirmjäger
28.08.07, 03:35
Um dem Wunsch von Admiral Yamamoto nachzukommen


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Das ist die derzeitige Ausdehnung des Japanischen Reiches, natürlich noch der Vorposten im Atlantik wie weiter oben schon gezeigt.

Oberst Klink
29.08.07, 05:27
Super AAR! Hoffentlich könnt ihr an der Ostfront die Wede erzielen!

N.S. Ist das beim NFM normal, dass sich der Japse 1942/43 vom Festland werfen lässt oder ist dein Japse einfach dumm?