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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Böhmen - Die Geschichte einer Nation: I. Kapitel "Eine finstere Epoche"



Marc Aurel
30.05.07, 14:19
So, dieser AAR soll von CK bis Doomsday gehen und diesmal bin ich frohen Mutes durchzuhalten, außer der Endsiegt kommt mir zuvor :D



I. Einleitung

Im Jahre 895 befreite sich Böhmen unter Herzog Spytihněv I. vom Großmährischen Reich um sich den Ostfränkischen Reiche und der katholischen Christenheit anzuschließen. Herzog Spytihněv I. war auch der Mann, der die Familie der Přemysliden in Böhmen als Herrscher festsetzte. Schließlich verbreite der um das Jahre 925 zum Herzog von Böhmen gekrönte Wenzel, genannt "der Heilige", das Christentum in Böhmen und Mähren.
Nach der Einrichtung eines eigenen Bischofsitzes in Prag und der Zentralisierung des Herzogtums geriet Böhmen in Konflikt mit dem König von Polen.
1061 wurde schließlich Vratislav Premyslid zum Herzog von Böhmen gekrönt und hier beginnt unsere Geschichte.

Marc Aurel
30.05.07, 15:07
http://img501.imageshack.us/img501/8814/vratislaviicv0.jpg

Eine stille Atmosphäre liegt in der Prager Burg als Bischof Severus von Prag an Vratislav, der zukünftige Herzog von Böhmen, herantritt.
In den Hallen der Burg widerschallend spricht Severus: "Adiuras pro proavo Wencello sacro in patriam cum sapientiam et fortitudum regnare?" ( Übersetzung: "Schwört ihr bei eurem Ahnen Wenzel den Heiligen das Land mit Weisheit, Mut und Tapferkeit zu führen, so wahr euch Gott helfe?" , man entschuldige mein schlechtes Latein :D ).
Laut antwortet Vratislav: "Adiuro." (Ü.: "Ich schwöre.")
"So kröne ich euch, dank des mir von Gott auferlegten Amtes, zu Vratislav II., Herzog von Böhmen, zum Grafen von Prag, Pilsen, Aussig, Reichenberg und Eger, sowie zum Lehnsherr der Grafen- und Bistümer von Ostrau, Troppau und Königgrätz." spricht Severus erlösend.
Wilder Jubel bricht im Saal aus und man begibt sich in den Tafelraum um bei Wein zu speisen.

Nach der Weihnachtsfeier des Jahres 1066 A.D. begibt sich der schnell alternde Regent in sein Stübchen um ihm Rausche des weihnachtlichen Glühweines ein Dekret zu erlassen, dass die Kirche in seinen Landen stärken soll. Wahrscheinlich noch in der selben Nacht, begibt er sich mit einer jungen Edeldame in die Schlafgemächer, welche einige Jahre später einen Sohn, Bavor ist sein Name, zur Welt bringt, welcher seiner Hoheit doch ziemlich ähnlich sieht, am ganzen Hofe flüstert man über die erschreckende Wirkung des Alkohols.
Im April im Jahre des Herrn 1068 erwartet schließlich der erst 36-jährige Herzog seine letzte Salbung, die Diagnose des Hofarztes lautet Altersschwäche.
Seine Regierungszeit war von Frieden geprägt, obwohl er als fähiger Kriegstheoretiker bekannt war. Es gab weder Kriege im inneren, noch im äußeren, nicht einmal die Grenzen verschiebten sich.

Kaiserjäger
30.05.07, 15:41
Oh mal ein neues AAR. freu mich drauf! :)
Viel Glück und ja durchhalten :D

Marc Aurel
30.05.07, 16:52
Danke, der Anfang war gleich von Glück beseelt. Mitten im Spiel abgestürzt und ich hatte vergessen autosave einzustellen XD , aber das war für den AAR nicht von Bedeutung, weil ich neu anfangen musste XD . Der nächste Abschnitt wird wohl noch etwas dauern, mein derzeitiger Herzog ist ziemlich langlebig. Insgesamt habe ich seit dem Neuanfang sehr, sehr viel Glück und glückliche Wendungen, mehr dazu beim nächsten Beitrag.

Der Zarewitsch
30.05.07, 17:15
Sehr erfreuliches Unterfangen. Viel Erfolg, verehrter Firenwolf!

McMacki
30.05.07, 17:22
Ich freu mich auf den Victoria part*g* Böhmen in Afrika, ole ole^^...
Na dann mal, viel glück werter Firen, ich denke ihr könnt es brauchen...

Al. I. Cuza
30.05.07, 17:26
Ich denke dieser AAR wird toll, wenn er denn zu Ende geschrieben wird, was ich hoffe.

Marc Aurel
02.06.07, 15:40
http://img530.imageshack.us/img530/7232/bretislaviimh3.jpg

Es ist ein regnerischer und heißer Tag, nicht angemessen für eine Krönungszeremonie und trotz dessen muss sie vollzogen werden. Bretislav Premyslid, elfjähriger Kronerbe des verstorbenen Herzogs von Böhmen, durchquert den Saal, bis er zum Thron des Herzogs von Böhmen angelangt. Am Throne stehen der römisch-deutsche Kaiser und der Bischof von Prag, Jaromir Premyslid.
So fragt Jaromir das Kind: " Adiuras pro proavo Wencello sacro in patriam cum sapientiam et fortitudum regnare? " Einstudiert antwortet Bretislav: " Adiuro " Also kommt es aus Jaromirs Munde: " So kröne ich euch, dank des mir von Gott auferlegten Amtes, zu Bretislav II., Herzog von Böhmen, zum Grafen von Prag, Pilsen, Aussig, Reichenberg und Eger, sowie zum Lehnsherr der Grafen- und Bistümer von Ostrau, Troppau und Königgrätz. " Und der Kaiser übergibt dem Jungen die Böhmische Standarte.
Wegen des jugendlichen Alters Bretislavs übernimmt sein Onkel Jaromir, der Bischof von Prag, die Regierungsgeschäfte.

Fünf Monate nach der Ernennung seiner jugendlichen Hoheit zum Herzog von Böhmen ruft seine kaiserlich-römische Majestät zu den Waffen gegen die heidnischen Mecklenburger. Am Hof wurde viel diskutiert, wie man darauf reagieren sollte. Jaromir entschied sich dafür dem Kaiser die Truppen zur Verfügung zu stellen, was sich als großes Verlust-Geschäft herausstellte. Im Jahre des Herren 1074 durfte Bretislav endlich seinen sechzehnten Geburtstag feiern und die Regierungsgeschäfte übernehmen. Die Geistlichkeit scheint darüber nicht sehr begeistert zu sein, denn schon kurze Zeit später fing sie an die Bewohner Pilsens zur Revolte anzustacheln.
1077 A.D. ruft seine kaiserliche Majestät erneut zu den Waffen um gegen die Heiden in Pommern vorzugehen und erneut kämpfen böhmische Soldaten an forderster Front. Die Abwesenheit der Truppen nutzen derzeit die Geistlichen von Pilsen um einen Aufstand zu beginnen und die Stadt wird von selbigen geplündert, die Schuldigen bleiben unbestraft. Zur ungefähr selben Zeit heiratet Bretislav die Tochter des Markgrafen von Meißen, Kunigunde von Weimar. Erst ein Jahr nach der Heirat wird die Ehe auch schon vom ersten Kind beglückt, das Mädchen wird auf den Namen "Dobrava" getauft und ein weiteres Jahr später wird der erste Junge, sein Name wird "Vladislav", geboren.
Zur selben Zeit kommt es noch zu zwei anderen wichtigen Ereignissen. Der Gelehrte Vaclav Simerka entwickelt ein Prinzip um in einer riesigen mit Wind betriebenen Maschine Getreide zu mahlen ohne auf menschliche Kraft zurückgreifen zu müssen, am 13. April des Jahres 1079 wurde dann die erste sogenannte "Windmühle" der Welt bei Prag eröffnet, pünktlich zum elften Thronjubiläum des Herzogs. Das zweite Ereignis ist die Tatsache, dass der Bischof von Rom zum Kreuzzug gegen die Ungläubigen aufruft.
Zwei Monate später kommt das dritte Kind, eine Tochter namens Alzbeta, zur Welt.
Im Jahre des Herrn 1080 bewaffnen sich erneut die Bauern in Pilsen, ihr Aufstand wird mit Waffengewalt niedergeschlagen, ein Sohn namens Vratislav wird geboren und der Bruder des Herzogs, Boleslav Premyslid, stirbt.
Es sind 1081 Jahre nach der Geburt unseres Herren Jesus als der Herzog von Böhmen den Aufruf des Bischofs von Rom nachkommt und in den Krieg gegen die preußischen Heiden zieht und so gelingt es die Städte Galindia und später Marienburg zu befreien. Ein überragender Sieg gegen die Heiden konnte zu Weihnachten im Jahre des Herren 1082 bei Marienburg zu erringen, ein eindeutiges Zeichen, dass die heidnischen Götter nichts taugen.
Am 21. April 1082 wird Hildebrand, Bischof von Orbatello, zum Bischof von Rom gewählt. Nur wenige Tage wird einen Tochter Konstanze geboren, ein deutsches Mädel.
Und wie so oft revoltieren die Geistlichen von Pilsen erneut im Jahre 1083 und wiederrum wird der Aufstand niedergeschlagen. Bretislav ist schon seit geraumer Zeit vom Bischof von Rom exkommuniziert.
1083 wird wieder ein neuer Bischof von Rom ernannt: Bogunil, Erzbischof bon Wielkopolska (Polen). Daraufhin wird Bretislav zum Markgraf von Mähren ernannt.

Marc Aurel
02.06.07, 18:18
Im Januar des Jahres 1084 rebellieren Massen in Pilsen, in dem bisher größten Aufstand überhaupt an dem sich 1800 Menschen beteiligen, arme Irre. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen und die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen. Ein weiterer Aufstand erschüttert Pilsen im darauffolgenden Jahr, so dass durch die vielen Toten schon kurze Zeit später die Ruhr ausbricht und machte Pilsen zu einem lebensfeindlichen Ort. In der Zwischenzeit hatte der kindliche Vladislav, ältester Sohn seiner Hoheit des Herzogs von Böhmen, den Titel eines Markgrafen von Meißen geerbt. Sein greiser Vorgänger hatte keine Söhne, so dass der Sohn seiner ältesten Tochter das Erbe bekam, eben Vladislav.
Im März 1086 starb die erst vierjährige Konstanze an einer Krankheit und wenig Zeit später starb auch die Schwester Bretislavs.
Im Januar des Jahres 1087 schickte der Klerus von Pilsen dem Herzog seine Forderungen, welchen er nachgab. Wenige Tage später griff der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches seinen Polnischen Amtsgenossen an, Böhmen wahrte in diesem Krieg seine Neutralität.
Nachdem der Graf von Cagliari (Sardinien) aus dem Reichsverbund ausgestiegen war, akzeptierte er das Vassalisierungsangebot Böhmens.
Das Königreich Polen führte lange Zeit Kriege mit den Muslimen in Syrien und Ägypten und war Anfangs auch recht erfolgreich. Doch nach einer gewissen Zeit waren die polnischen Ritter vom Unglück behaftet und mussten aus Palästina abziehen, nun aber verfolgten die Muslime sie durch ganz Europa und so kam es, dass im Mai 1088 Niederschlesien von ihnen besetzt wurde. Ungefähr zur selben Zeit gelang es uns die Ruhr in Pilsen auszurotten.
Im August des selben Jahres wurde ein neuer Bischof von Rom ernannt: Rodolfo, Bischof von Siena, außerdem gelang es uns Lubusz und Schlesien von den Muslimen zu befreien, nun führte auch der Kaiser Krieg gegen die Ungläubigen. Der neue Bischof von Rom lebte übrigens nicht sehr lange und zwei Jahre später musste ein neuer bestimmt werden: Anselm, Bischof von Lucca.
Während man noch Krieg gegen die Ungläubigen führte, feierte man in Prag ein königliches Fest, ganz vom Herzog bezahlt, um die zahlreichen Siege gegen die Mohammedaner zu feiern, im Krieg wurden verschiedenste Gebiete erobert.
1094 wurde Vladislav, Thronerbe und Markgraf von Meißen, sechzehn Jahre alt, was wir hier nur kurz erwähnen wollen.
Im Juni des Jahres 1099 starb schließlich seine Hoheit Bratislav II. an Altersschwäche, was für einen erst einundvierzigjährigen ziemlich ungewöhnlich ist.

Bretislav II. war ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse und sehr begabt in den Regierungsgeschäften war er ebenfalls nicht. Trotzdem gelang es unter seiner Herrschaft die Größe des Gebiets von Böhmen zu vervielfachen und Prag zur reichsten Stadt Mitteleuropas auszubauen. Zu Lebzeiten war Bretislav II. sehr unbeliebt und er hatte zahlreiche Feinde, sein Ruf hatte sich erst gegen Ende seines Lebens leicht verbessert, aber verhasst war er trotzdem noch.

http://img400.imageshack.us/img400/7093/landkarteru7.th.jpg (http://img400.imageshack.us/my.php?image=landkarteru7.jpg)
Europa nach dem Tod Bretislavs

http://img238.imageshack.us/img238/3087/bhmengz6.jpg
Böhmen nach dem Tod Bretislavs.

Al. I. Cuza
02.06.07, 20:56
Ein hoch auf eure Siege!

Marc Aurel
06.06.07, 19:06
http://img409.imageshack.us/img409/7394/vladislavhr3.jpg

Der Juni ist regnerisch und voller Gewitter und die Prager Burg ist einer Sanierung überfällig, doch trotzdem muss die Ernennung des Markgrafen Vladislav von Meißen zum Herrscher über Böhmen und Mähren vollzogen werden. Insgesamt ist man sehr froh, dass das Unheils-Regime Bretislavs II. vorbei ist und dass der neue Herzog erwachsen ist. In Alter Tradition tritt Vladislav an seinen Großonkel Jaromir heran, der immernoch Bischof von Prag ist, neben ihn steht der Kaiser. Jaromir spricht: " Adiuras pro proavo Wencello sacro in patriam cum sapientiam et fortitudum regnare? " Vladislav antwortet: " Adiuro " Daraufhin sagt Jaromir: " So kröne ich euch, dank des mir von Gott auferlegten Amtes, zu Vladislav I., Herzog von Böhmen, Markgraf von Meissen und Mähren, Graf von Prag, Pilsen, Ober- und Unterschlesien, sowie zum Lehnsherr der damit verbunden Grafschaften und Bistümern. " Vom Kaiser erhält Vladislav die böhmische Standarte.
Der Bischof von Rom, schon lange erbitterter Feind des böhmischen Königshauses, exkommuniziert Vladislav zugleich ohne Angabe eines Grundes.

Vladislav schlägt sogleich einen neuen kaiserfremden Kurs in der böhmischen Politik ein, der im krassen Widersatz zur Kaisertreue seines Vaters steht. Nur drei Monate nach seiner Ernennung zum Herzog von Böhmen lässt sich Vladislav von seinen Vasallen zum König von Böhmen deklarieren und beförderte seine Gefolgsleute dementsprechend. Der Kaiser ist über diesen Schritt erzürnt aber noch unternimmt er nichts.
Im Jahre des Herren 1100 proklamiert Vladislav den "Marsch auf Venedig". Die ehemalige Stadtrepublik Venedig ist seit ein paar Jahren von algerischen Muslimen besetzt, da Venedig die reichste Stadt des katholischen Europas ist, ist es eine Selbstverständlichkeit diese Stadt wieder zu befreien. Im April werden die Truppen mobilisiert und ab Juni wird Venedig von böhmischen Truppen belagert, bis es im Oktober gelingt in die Stadt einzumarschieren. An der Spitze seiner Truppen wird der König von den Einwohnern Venedigs gefeiert, unter der mohammedanischen Fremdherrschaft hatten diese viel zu leiden. Der Weg des Königs führt in den ehemaligen Palast des Doges von Venedig, ein solch prächtiges Gebäude hat Vladislav weder in Böhmen noch in Deutschland jemals gesehen.
Im Frühjahr des Jahres 1103 landet der König an der Spitze seiner Truppen in Tunesien, wo er nach einer großen Schlacht als Kriegsheld gefeiert wurde. Nach wenigen Monaten sind große Teile Tunis' erobert und im Oktober wird Frieden mit den Muslimen geschlossen, in den eroberten Gebieten wird ein Erzbistum eingerichtet.
Mitte des Jahres 1105 spaltet sich das Herzogtum Krakau von Polen ab und es gelingt Vladislav den Herzog zum Beitritt in das "böhmische Reich" zu überzeugen.
Die erste große Krise während Vladislavs Herrschaft beginnt ziemlich unbedeutend im Dezember des Jahres 1105. Der Graf von Lausitz ist anscheinend mit der Herrschaft des tschechischen Markgrafen von Meißen unzufrieden und erklärt ihn dem Krieg. Da Vladislav mit dem Markgraf eng verwandt ist, ist es eine Selbstverständlichkeit ihn gegen den Aufständigen zu unterstützen. Urplötzlich schließt sich die Lausitz den Kaiserreich an, worauf dieses in Böhmen einmarschiert. Am Ende gelingt es jedoch den status quo, nach verlustreichen Schlachten, wiederherzustellen.
Ab Oktober 1106 wird Krieg gegen die heidnischen Kumanen geführt der jedoch wegen erheblicher finanzieller Probleme bald wieder abgebrochen werden musste.
Das Schicksal wollte es, dass sich im August des Jahres 1108 die königliche Schatzmeisterin als Hexe herausstellte, so wurde sie verbrannt. Wenig später starb Jaromir Premyslid, der Fluch der Hexe? Jaromir überlebte zwei Herrscher von Böhmen und diente viele Jahre als Kanzler, Bischof von Prag, Kommandant der königlichen Leibwache (Chefspion) und auch kurzzeitig als Statthalter von Venedig, bei Hof war er sehr beliebt.
Im Jahre 1109 wird erneut ein Feldzug gegen die kumanischen Heiden begonnen und ein Jahr später rebelliert der Herzog von Krakau, sein Auftsand kann aber schnell niedergeschlagen werden.
Am 29. September bot der Bischof von Rom seiner königlichen Majestät an, die Exkommunikation gegen eine immense Geldsumme wieder aufzuheben, das Angebot wurde abgelehnt, worauf man seine Majestät in Rom der Ketzerei beschuldigte. Noch am selben Tag wird mit dem Bau der Universität von Venedig begonnen, die erste Universität der Christenheit.
Aufgrund des Ketzerprozesses erklären sich verschiedenste Vasallen für unabhängig, von 1113 bis 1116 spalteten sich das Bistum Polotsk, die Grafschaft Nordgau (sie trat später dem Kaiserreich bei) und die Erzbistümer von Tunis und Sandomierz.
1115 begann Vladislav mit den ersten seiner berüchtigten "Spanien-Abenteuer", doch "Experiment" würde es eher treffen. Jedesmal versuchte er verzweifelt unter Truppen- und Geldmangel Boden im von Muslimen beherrschten Spanien zu gewinnen.
Am 30.1.1117 wird in Venedig die "Universitas Vladislava" fertiggestellt, ein venezianischer Prachtbau zum Ruhme der böhmischen Nation, Professoren sind vor allem Italiener und Araber, es gibt nur drei böhmische Professoren, sie unterrichten die tschechiche, deutsche und polnische Sprache, also nichts "bedeutendes". Einen Monat später brechen die Pocken in Oberschlesien aus.
Im Jahr 1118 akzeptieren die meisten ausgetretenen Vasallen den Wiedereintritt in das Königreich Böhmen. Kurze Zeit später erklären die Muslime in Süd-Tuniesien dem Herzogtum Tunis den Krieg, weswegen vom König Truppen zur Verteidigung entsandt werden. Es gelingt Süd-Tunesien mit einer Universität (!) zu erobern und einen Verwandten dort als Herzog einzusetzen, die Strafe dafür ist ein riesiges Loch in der königlichen Schatzkammer. Zur selben Zeit werden in Oberschlesien die Pocken wieder ausgerottet.
Die Bischöfe von Rom sind meist nicht sehr langlebig (die Strafe Gottes für ihre Behauptung das Oberhaupt der Christenheit zu sein?) und so kommt es, dass im Jahre des Herren 1120 erneut ein neuer Bischof gewählt werden muss und zwar Bocek, der ehemalige Erzbischof von Mähren, dieser veranlasst, dass die Exkommunikation seiner königlichen Majestät und die Anklage als Ketzer wieder aufgehoben werden. Zur selben Zeit erklärt sich der Markgraf von Meißen für unabhängig, er tritt aber nur einen Tag später wieder in das Königreich Böhmen ein... (???)
Die Verteidigungsstrukturen in Kern-Böhmen sind ziemlich dürftig, aus diesem Grund zieht der König im Jahr 1121 aus Prag nach Venedig, da mit die Prager Burg ausgebaut werden kann, ein Jahr später wird auch mit dem Bau des Doms von Venedig, den San Wencellus, begonnen.
Der Krieg gegen die ungläubigen im Osten wird weiter fortgeführt, so dass 1123 weite Gebiete der Quarakniden an die Herrschaft der Christenheit zurückgegeben werden können. Als Dank wird 1124 der östlich-böhmische Bischof von Polotsk Chval zum Bischof von Rom gewählt, nachdem sein böhmischer Vorgänger nach nur vier Jahren Amtszeit verstarb.
1125 kündigt der Erzbischof von Sandomir seine Vasallenschaft aus. Nachdem vergeblich Verhandlungen geführt wurden ihn wieder "Heim ins Reich" zu holen, wird ihm 1126 der Krieg erklärt, das Gebiet wird danach zwischen den Vasallen aufgeteilt.
Ein weiteres Spanien-Abenteuer des Königs findet 1129 statt, Gebietsgewinne können nicht wirklich erzielt werden, eher verschoben, jedoch werden eine Menge Titel gesammelt.
Nachdem das Königreich Polen beträchtlich verkleinert wurde, ohne dass der König von Böhmen sich im Krieg mit Polen befand, macht er 1131 eine Kehrtwende und erklärt dem König von Polen den krieg um seine Gebietsansprüche durchzusetzen. Der Krieg war schnell vorbei, doch Polen hat keine Friedensverhandlungen akzeptiert, weswegen sich das ein jahr hingezogen hat. In der Zwischenzeit wurde wiederrum ein neuer Bischof von Rom gewählt: Boluslav, Bischof von Gloucester, ein Exil-Böhme. Und der Herzog von Kairouan (Süd-Tunesien) erklärt sich für unabhängig.
Kurze Zeit nach dem Siegfrieden wird Polen wieder der Krieg erklärt, Vladislav will seinen Amspruch auf den Königstitel von Polen durchsetzen. Zwei Monate später erfolgt die Krönung Vladislavs zum König von Polen. Mit dem neuen Königstitel wurde auch der König von Jerusalem ein Vasall der Krone (?!). Nachdem zweimal vergeblich versucht wird den Titel als König von Jerusalem zu fordern zieht Vladislav seine Truppen vor die Tore der heiligen Stadt, daraufhin wird der Titel doch abgegeben, so dass Vladislav am 5. Oktober 1133 zum König von Jerusalem gekrönt wird.
Noch im selben Jahr verspricht der Bischof von Rom seiner Majestät die Vergebung aller Sünden, wenn er sich am Kreuzzug gegen die Muslime beteiligt, was tut man nicht alles, wenn die Truppen gerade zufällig in Palästina rumstehen. Trotzdem kündigen in den nächsten zwei Jahren die Herzöge von Spanisch-Marsch, Palästina (ehemaliger König von Jerusalem) und Masowien ihren Vassallenstatus auf.
Am 2. November des Jahres 1136 stirbt König Vladislav an den Folgen einer Kriegsverletzung im Alter von achtundfünfzig, was im Vergleich zu seinen Vorgängern relativ hoch ist.

Vladislav hat Böhmen zu einem der mächtigsten Königreiche Europas gemacht und stark expandiert, so dass er zwei weitere Königstitel erhielt, obwohl er immer stark mit der Unzufriedenheit seiner Untertanen zu kämpfen hatte. Er ist in der Geschichte Böhmens eine herausragende Person und hat sich den Namenszusatz "der Große" redlich verdient.

http://img127.imageshack.us/img127/4218/europanachvladislavnx9.th.jpg (http://img127.imageshack.us/my.php?image=europanachvladislavnx9.jpg)
(zum vergrößern klicken)


Zur Internationalen Entwicklung:
Schweden und Norwegen zeigen eindeutige Bestrebungen einen Pan-Skandinavischen Staat zu errichten. Den Schweden war es gelungen ihr Gebiet in Nord-Finnland auszudehnen und den Dänischen Königstitel zu erben (wodurch sie auch Gebiete in Süd-Finnland erbten) und Island haben sie sich gewaltsam geholt. Die Beziehungen zwischen Schweden und Norwegen sind ziemlich unterkühlt, als Konkurrenten haben sie viele Kriege geführt.
Die christlichen Reiche Spaniens exisitieren nicht mehr, trotzdem haben sich viele Farbkleckse entwickelt :D Die Bretagne und die Fiesen Tschechen haben in Spanien interventiert, wobei die Bretagne dabei ihre Kerngebiete verloren hat :D
Genauso wie Schweden und Norwegen Konkurrenten im Skandinavischen Raum sind, so bekriegen sich auch England und Schottland, wobei die Schotten weit unterlegen sind. Schottland sieht nur so groß aus, weil ein unabhängiges englisches Herzogtum einen "blauen Puffer" gebildet hat :D Wales gehört zu England, aber Irland ist recht unberührt.
Das Reich der Fatimiden ist in den Kreuzzügen kläglich untergegangen :D Sogar Nubien hat bisher überlebt!
Die Seldschuken haben sich zu Beginn stark expandiert, ebenso die Quarakniden, inzwischen sind sie aber "eingerostet". Trotzdem stellen sie noch eine große Bedrohung für mich da, ich hoffe mal die Mongolen werden dort später aufräumen :D
Russland ist ziemlich zersplittert.... eine Großmacht gibt es dort noch nicht. Es ist nicht überraschend, dass es bisher noch kein Königreich Rus gibt, das war bei mir erst einmal vorgekommen.
Im Heiligen Römischen Reich herrscht übrigens ein Wettiner :D Sachsen an die Macht! Sein Kronerbe ist ein (dreijähriger) Premyslide :D Wenn ich Glück habe werde ich das Kaiserreich früher oder erben ;)
Und nicht zu vergessen: In Süditalien haben sich die Normannen durchgesetzt und das Königreich Neapel gegründet.


Einen speziellen Dank an den werten Preussenhusar :)

Der Zarewitsch
07.06.07, 11:32
Es geht voran!

Schön,dass Ihr die Europakarten einbaut. Weiß von meinem AAR, dass diese Karten etwas Fingerspitzengefühl bedürfen. Sie lohnen aber.

Viva Bohemia!

Preussenhusar
07.06.07, 16:29
Ein Leckerbissen :top:

PH

Marc Aurel
09.06.07, 23:30
http://img339.imageshack.us/img339/3526/premysljn9.jpg

Wir schreiben das Jahr 1136 als Premysl Premyslid, Herzog von Spanisch-Galicien, zum König von Böhmen, Polen und Jerusalem gekrönt wird.
Im April des Jahres 1137 gelingt es einen Frieden mit den Herzog von Masowien zu vereinbaren. Zwei Monate später löst der Herzog von Sachsen einen Bürgerkrieg im Königreich Deutschland aus. Premysl sieht darin seine Chance, dass der König von Deutschland so sehr geschwächt wird, dass sich Böhmen nun auch Preussen und Pommern einverleiben kann, das war aber ein Fehler. Die Aufstände in Deutschland konnten niedergeschlagen werden.
1139 wird mit der Unterwerfung des Herzogs von Kairouan begonnen, nachdem dieser die Revassalisation abgelehnt hatte, zur selben Zeit wird auch ein aufständiger Graf (ein Nachfahre des ehemaligen polnischen Königshauses) angegriffen. Beide Offensiven sind kurz und erfolgreich.
Eine erfolgreiche "Bekehrung" der Polen in Oberschlesien zur böhmischen Lebenskultur erfolgt im Jahre des Herrn 1141. Noch im selben Jahr wird der Bischof von Trent zu "Papst Eckhard I." gewählt, die ungewöhnliche Namensgebung wird hier nicht weiter kommentiert, auch wird im selben Monat der Krieg gegen den griechisch-muslimischen Scheich von Sirakus ausgerufen. Hierbei gelingt es dem Sohn seiner königlichen Majestät, Mojmir Premyslid, sein erstes Grafentum zu erobern.
Nachdem der Machtbesessene Emir von Cyrenaica das wehrlose Königreich Nubien überfiel und seinem Reich einverlieh, wurde es Premysl zu bunt. Im August 1141 überschreitet eine Armee unter Graf Mojmir Premyslid die Grenze zu Cyrenaica.
Die Professoren in Venedig starten im Jahre des Herrn eine "Revolution im Geiste", wie sie es nennen, sie nennen ihr neuen Weg in der Lehrung des Geistes die "Wissenschaft". Noch im selben Jahr wird vorerst ein Frieden mit dem Emirat Cyrenaica vereinbart.
Nachdem seine königliche Majestät sich am Morgen des zweiundzwanzigsten April sich weigert sein Bett zu verlassen, schickt man den Hof-Quacksalber in die Gemächer des Königs, dieser stellt fest, dass seine Hoheit krank ist, an welcher Krankheit er leidet mag er nicht herauszufinden.
Ab dem Juli des Jahres 1147 wird erneut Krieg gegen das Emirat Granada in Spanien geführt, der aber aus Geld- und Truppenmangel noch im selben Jahr abbgebrochen werden muss.
Als die Tage langsam kürzer werden schallt es durch die Prager Burg: SEINE MAJESTÄT IST GEHEILT!!!! Es ist September im Jahre 1148 und es scheint als wären die Krankheitssymptome des Königs abgeklungen.
Im März des Jahres 1149 wird mit einer Offensive gegen die Quarakhniden begonnen, die sich erneut an der Ostgrenze Böhmens "angesiedelt" hatten. Zur selben Zeit erscheint der Graf von Tyrus am Königshof, küsst Premysl die Füße und bittet um Vassalisation, die ihm auch genehmigt wird. Ein Jahr nach Kriegsausbruch wird der Kampf gegen die Quarakhniden auch schon wieder befriedet.
Im Oktober des Jahres 1151 wird in Venedig der Ausbau der Festung begonnen, nur fünf später bricht in Venezien die Ruhr aus.
Im Mai des Jahres 1152 gibt es über zwei wichtige Ereignisse zu berichten. Zuerst wird Otakar, der Erzbischof von Leptis Magna, zum Bischof von Rom gewählt. Andererseits gelingt es den Ruf seiner Majestät mit Hilfe einer großen Propaganda-Offensive zu verbessern.
Einen Monat später wird der Krieg gegen das Emirat von Cyrenaica erklärt und damit beginnt eine Reihe von großen Schlachten und Eroberungen. Am 2. März des Jahres marschiert Kronprinz Mojmir Premyslid an der Spitze seiner Truppen, er ist ein begabter Feldherr, in die christliche Metropole Alexandria ein. Die Alexandrias wurde von den Angelsachsen zum Katholizismus bekehrt, später jedoch von den mohammedanischen Emirat Cyrenaica erobert. Mojmir wird wie ein Held gefeiert und ein Jahr später wird auch Gizeh genommen, woraufhin der Kronprinz einen Ausflug zu den großen Pyramiden macht.
Am 18. Juli des Jahres 1154 wird König Premysl von Böhmen, Polen und Jerusalem zum König von Ägypten und Tunesien ausgerufen und gekrönt. Im März des Jahres 1155 wird schließlich der letzte Stützpunkt des Emirats in Zypern erobert und somit ein mächtiges muslimisches Reich vom Erdboden getilgt.
Zwei Monate später wird der Krieg gegen den abtrünnigen Herzog von Palästina erklärt, doch kurze Zeit später verstirbt Premysl an Altersschwäche.

Premysl Premyslid war ein in der Verwaltung begabter Herrscher. Seine Amtszeit ist von vielen Kriegen geprägt wurden, doch war er selber an kaum einer Schlacht beteiligt, sein strategisch hochbegabter Sohn Mojmir schon. Nach seinem Tod hinterließ Premysl eine prall gefüllte Staatskasse, die noch so manchen bevorstehenden Krieg finanzieren wird.

http://img524.imageshack.us/img524/9485/europery8.th.jpg (http://img524.imageshack.us/my.php?image=europery8.jpg)