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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kultur der Familienmitglieder ändert sich?



Morp
21.12.09, 19:10
Hallo SI-Games-Community,
ich habe mir vor kurzem CK mit DV zugelegt und bin von dem Spiel begeistert :).
Allerdings habe ich eine sehr seltsame Beobachtung gemacht. Ich spiele als Herzogtum Apulien mit der Dynastie Hauteville, die eigentlich normannisch ist. Nach einigen Spieljahren und Generationen haben ich jedoch festgestellt, dass weite Teile der Familie griechische Kultur bekommen haben, obwohl kein Elternteil Grieche ist. Ich fände es sehr schön, wenn ich weiterhin mit meinen Normannen spielen könnte, das finde ich einfach atmosphärischer, vor allem, da ich keine Ahnung habe, wie es zu dieser Kultur kommt, hat jemand eine Idee, was diese verursacht und ob man es verhindern kann?

PS: Mir fällt grade noch ein, kann ich irgendwie meinen ersten Titel ändern, dass bspw. als anderes Herzogtum angezeigt werde?

Danke schon einmal im Vorraus für die Hilfe :)

sheep-dodger
21.12.09, 19:27
Wenn ein Kind geboren wird ist die Wahrscheinlichkeit für die Kultur des kindes iirc wie folgt:
45% Wahrscheinlichkeit für die Kultur des Vaters
45% Wahrscheinlichkeit für die Kultur der Mutter
10% Wahrscheinlichkeit für die Kultur der Provinz in der die aktuelle Hauptstadt liegt.

Arminus
21.12.09, 19:30
@Morp: Da es afaik keine Provinzen mit normannischer Kultur im Spiel gibt, wird Eure Dynastie auf kurz oder lang assimiliert werden. Ihr müßtet wohl ein bissel am Savegame basteln...

Morp
22.12.09, 12:01
Tatsächlich, ich war eben etwas überrascht, dass nicht einmal in der Normandie die Kultur normannisch ist, dann werde ich mich wohl damit abfinden müssen (am Savegame ändern möchte ich nichts).
Dass die Chance für die Kultur der Mutter genau so groß ist wie für die des Vaters hatte ich auch nicht gedacht, denn viele meiner Verwandten sind mit Frauen anderer Kultur verheiratet und die Kultur des Vaters kommt bei mir viel häufiger vor als die der Mutter, aber das ist dann wohl Zufall.

Vielen Dank für die Hilfe :)

smokey
22.12.09, 14:21
ich glaube die gewichtung des vaters ist höher als der mutter
also: kultur vater > kultur mutter > kultur der hauptstadt... belegen kann ich dies aber nicht... und kann auch keine prozentangaben angeben

wird jedenfalls sicher eine von diesen 3 kulturen... wenn man also normannisch bleiben will immer schön normanninen suchen (am besten auch töchter mit normannen am eigenen hof verheiraten)... und notfalls das erbrecht so ändern, dass man sich selbst den erben rauspicken kann... dann dürfte diese kultur noch lange vertreten bleiben

sheep-dodger
22.12.09, 18:06
Es kann auch sein, dass es 50 zu 40 zu 10 war, bei den genauen Prozentangaben bin ich nicht allzu sicher.
Gibt es nicht auch ein Event mit dem sich die Provinz einer Kultur zu der des Herrschers ändern kann? :???:

Arminus
22.12.09, 18:59
Ich glaube, Kultur verbreitet sich nur, ähnlich wie Technologien also, von Provinz A nach Provinz B. Da keine normannische Provinz als Quelle vorhanden... Es gab glaub ich ein paar Außnahmen für Kulturen, die sich in der Zeit bildeten, wie Englisch zum Beispiel. Aus diesem Grund gibt's ja wahrschl. auch Normannisch.

Der junge Fritz
12.01.10, 14:16
Wofür ist denn die Kultur wichtig?

ich habe immer wild Frauen geheiratet, die die betsen Stats. hatten . Kultur war mir egal ( bisher?)

smokey
12.01.10, 16:06
vasallen mit anderer kultur als der lehensherr werden z.b. leichter rebellisch
dann natürlich noch die namen der kinder ;)
und der wichtigste grund ist natürlich der rollenspielerische
stell dir nur mal vor dass ein französischer könig über deutschland herrscht :eek::D

Montesquieu
13.01.10, 08:01
stell dir nur mal vor dass ein französischer könig über deutschland herrscht :eek::D

Ist doch historischer. Neben der Tatsache, dass die nationalen Verknüpfungen im Mittelalter viel loser waren, gerade bei den Herrschern (siehe Edikt von Tours etc. pp.), gibt es ja genug Beispiele, wo die Kultur anders als beim beherrschten Land geht. Hier sind ja gerade die Normannen gute Vorbilder oder auch Karl V., der jetzt nicht ganz in der Epoche liegt...

smokey
15.01.10, 01:45
Ist doch historischer. Neben der Tatsache, dass die nationalen Verknüpfungen im Mittelalter viel loser waren, gerade bei den Herrschern (siehe Edikt von Tours etc. pp.), gibt es ja genug Beispiele, wo die Kultur anders als beim beherrschten Land geht. Hier sind ja gerade die Normannen gute Vorbilder oder auch Karl V., der jetzt nicht ganz in der Epoche liegt...

dennoch gehört solch ein könig in deutschland gestürzt (in frankreich wäre nen deutscher könig natürlich akzeptabel) :D
gibt dazu sogar nette events :)

Al. I. Cuza
15.01.10, 01:53
Ist doch historischer. Neben der Tatsache, dass die nationalen Verknüpfungen im Mittelalter viel loser waren, gerade bei den Herrschern (siehe Edikt von Tours etc. pp.), gibt es ja genug Beispiele, wo die Kultur anders als beim beherrschten Land geht. Hier sind ja gerade die Normannen gute Vorbilder oder auch Karl V., der jetzt nicht ganz in der Epoche liegt...

Was genau ist das Edikt von Tours? :???: Ich finde dazu nur etwas über einen kirchlichen verbot Blut zu vergießen...

Montesquieu
15.01.10, 09:32
Was genau ist das Edikt von Tours? :???: Ich finde dazu nur etwas über einen kirchlichen verbot Blut zu vergießen...

War das nicht die Weisung, dass man bitte die kirchlichen aber auch weltlichen Gewohnheiten an die Sprache des Volkes anpassen sollte. Hier Französisch und Deutsch.

edit: Nicht Edikt, sondern Konzil http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Tours_(813)

Aber ist ja nur ein Schritt in dem Sprach und Kulturwirrwarr der Mittelalters.

smokey
15.01.10, 16:54
wobei das ja über 200 jahre vor der CK-jahresspanne war und ein weggang vom latein war... vergleichbar mit der karolingischen minuskel...

und ob es die vasallen in einem feudalen system sehr lange mitgemacht hätten, wenn ihr lehensherr eine andere sprache spricht und andere sitten hätte wage ich zu bezweifeln

mir ist nun auch kein großes königreich bekannt wo in dieser zeitspanne ein könig aus einem anderen kulturkreis regiert hätte (im gegensatz zur EU-zeitspanne)

in frankreich waren die capets ewigkeiten an der macht...
in deutschland die ottonen, salier und staufer... zwischendurch mal nen supplinburger und nen welf

bei den normannen die du als "gutes beispiel" angibst, handelt es sich eher um einen sonderfall... sie haben sich die gebiete mit dem schwert geholt...
die gebiete in nordfrankreich schon vor 911 (ebenfalls vor CK-zeitspanne) und dies nicht als könige...

süditalien um 1030... mit dem päpstlichen segen von den sarazenen geholt

ok... willhelm passt mit dem jahr 1066 in die anfängliche zeitspanne bei seiner eroberung in england...

aber welche beispiele kannst du noch nennen um es "historischer" zu nennen und nicht eher als ausnahme zu sehen ?

soweit ich weiss fing es mit den königen aus anderen ländern eher in der EU-zeitspanne an... als das feudalwesen eben nicht mehr so aktuell war

Montesquieu
15.01.10, 17:25
Das Mittelalter fängt ja nicht 1066 an... aber ich schau da mal und werde auch was finden. Keine Sorge.

edit: http://de.wikipedia.org/wiki/Knut_der_Gro%C3%9Fe

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Irlands_(800%E2%80%931536)

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_B%C3%B6hmens#Luxemburger

http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarn#9._bis_15._Jahrhundert (grob, natürlich Ende der CK-Epoche)

http://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzfahrerstaaten

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Athens#Byzantinische_Zeit_.28582.E2.80.931453.29

Fremdkulturelle Herrschaft hab es natürlich durch das ganze Mittelalter hinweg. Da es bei CK ja nicht festgefahren ist, wie das Spiel voranschreitet, halte ich das nicht für sehr ungewöhnlich, dass ein Franzose auf dem Deutschen Thron sitzt.

Ruprecht I.
15.01.10, 17:35
Nuja, eigentlich kann man ja das komplette Frühmittelalter als Ergebnis der Völkerwanderung darunter nehmen.
Vergleichsweise kleine Gruppen, die sich als dünne Führungsschicht über die Alteingesessenen geschoben haben.
Ja, natürlich war das alles mit dem Schwert (Speer, Knüppel) erkämpft, aber das war damals nicht Sonderfall, sondern Regel :D

Wie sieht es im Spielzeitraum mit deutschen Adligen in Reichsitalien aus? Oder den zum Reich gehörigen französischsprachigen Gebieten?
Haben sich die Obermotze jeweils an den Gepflogenheiten des unmündigen dummen Bodensatzes (sprich: der Bevölkerung) orientiert?
Und in Prag saßen eine ganze Menge Leute auf dem Thron. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Böhmer mehr.

edit: ja was, da kennen noch andere die edit-Funktion, sowas aber auch... :^^:

Arminus
15.01.10, 19:07
Dazu die schon erwähnte Situation im Königreich England, wo sich eine 'englische Kultur' erst im Zeitraum CKs herausbildet. In Skandinavien kamen gerade im Spätmittelalter viele Thronanwärter aus dem deutschsprachigen Raum, Sizillien hatte bis zum Ende der Frühen Neuzeit keinen einzigen süditalienischen Herrscher (Griechen, Normannen, Deutsche, Provenzialer, Aragonesen und Kastillier). Und was das Reich angeht, gerade im Mittelalter waren die Dialekte in den einzelnen Sprachen doch so unterschiedlich, dass man kaum von homogener kultureller Herrschaft sprechen konnte, wenn Brandeburger über Tirol oder Wittelsbacher über Holland und Seeland herrschten...


edit: Und dann fallen mir natürlich noch die ganzen Bischöfe ein, die ja auch weltliche Herrscher waren und noch viel häufiger nicht direkt aus dem Land stammten, dass sie beherrschten...

smokey
15.01.10, 19:34
Fremdkulturelle Herrschaft hab es natürlich durch das ganze Mittelalter hinweg. Da es bei CK ja nicht festgefahren ist, wie das Spiel voranschreitet, halte ich das nicht für sehr ungewöhnlich, dass ein Franzose auf dem Deutschen Thron sitzt.

ich schon... in dem zeitraum wo CK abspielt gab es so etwas so gut wie überhaupt nicht... gerade, wie schon im post vorher erwähnt, wenn es starke vasallen gab (die deutschen vasallen hätten nicht so etwas mit sich machen lassen) die unter dem feudalrecht lebten

als ob die ganzen herzöge bei so etwas stumm mit zuschauen würden

die links sind entweder ausserhalb der zeitspanne oder aber nicht gegen ein christliches land gerichtet gewesen... im gegensatz es noch zu fördern hätte der papst diesem spielchen eher ein schnelles ende gesetzt (geschweige denn ein land mit feudalrecht und starken herzögen)


Haben sich die Obermotze jeweils an den Gepflogenheiten des unmündigen dummen Bodensatzes (sprich: der Bevölkerung) orientiert?

eher an die der ganzen starken herzöge als an des unmündigen dummen bodensatzes... manch ein herrscher mit ähnlicher kultur und sprache hatte seine schwierigkeiten an der macht zu bleiben... und da wäre es natürlich selbstverständlich dass es ein franzöischer könig als könig über deutschland anerkannt wird :prost:


In Skandinavien kamen gerade im Spätmittelalter viele Thronanwärter aus dem deutschsprachigen Raum, Sizillien hatte bis zum Ende der Frühen Neuzeit keinen einzigen süditalienischen Herrscher

auch hier mal wieder ein stichwort: feudalrecht

in italien waren die überbleibsel der antike um einiges stärker... dort war fast das ganze land absolutes eigentum und nicht lehnsgebunden...

in schweden die germanische gesellschaft... dort hat es bis zum 12. jahrhundert gedauert bis das feudalrecht durchgekommen ist (vielleicht haben es ja die deutschen gebracht ? wer weiss...)
in schweden hat es sich nie vollständig durchgesetzt

dort konnte man leichter etwas von jemanden nehmen wenn man stärker als der gegner war...

wir sprechen hier aber von deutschland und frankreich wo es sehr mächtige herzöge gegeben hat... und ob es die ganzen mächtigen herzöge akzeptiert hätten unter einem solch fremden könig zu dienen bezweifel ich noch immer stark... meiner meinung nach hätten sie sich eher zusammengetan, den fremden könig gestürzt und einen unter sich zum neuen könig auserkoren...

und das sicherlich auch noch mit der unterstützung des papstes (wenn sie diese überhaupt benötigt hätten)

Ruprecht I.
15.01.10, 19:37
als ob die ganzen herzöge bei so etwas stumm mit zuschauen würden
Um es mal ganz platt auszudrücken: wenn er ihnen alle möglichen Rechte und Privilegien zugestanden hätte, beim Neubelehnen fleißig sämtliche Hühneraugen zugedrückt und auch ansonsten weggeschaut hätte, hätte der Hochadel auch ein Marsmännchen akzeptiert (zumindest dann, wenn es brav katholisch gewesen wäre) :D

Ihr überbewertet den 'Reichsgedanken'. Der war dem Adel piepegal. Denen ging es um ihre Beute beim täglichen Ausplündern der kleinen (oder sonstigen) Leute und sonst gar nüscht. Wer oder was dabei nützlich war, wurde akzeptiert. Wer nicht, der hatte bald ein paar Gegenkönige an der Backe.

smokey
15.01.10, 19:49
Ihr überbewertet den 'Reichsgedanken'. Der war dem Adel piepegal. Denen ging es um ihre Beute beim täglichen Ausplündern der kleinen (oder sonstigen) Leute und sonst gar nüscht. Wer oder was dabei nützlich war, wurde akzeptiert. Wer nicht, der hatte bald ein paar Gegenkönige an der Backe.

nuja... lieber die möglichkeit selbst könig zu werden... und wenn dies nicht klappt dass ein nachbar könig wird (der mind. die gleichen rechte verspricht)

wenn es so leicht gewesen wäre, hätte man in diesem zeitrahmen bestimmt mal einen herrscher aus einem anderen land in frankreich oder deutschland gesehen ;)

Montesquieu
15.01.10, 20:49
Dann nimm halt die Bäähmen als Beispiel...

Arminus
15.01.10, 21:17
Werter Smokey, ich muss leider alle Argumente zurückweisen, da diese schlicht und ergreifend falsch sind.

Dänemark, Schweden, Norwegen, Böhmen, Ungarn (und auch Polen) sind allesamt Monarchien, wo der Hochadel entscheidenden Einfluss auf die Sukzession hatte. Und warum sollten sich ausgerechnet diese starken Vasallen die ganze Zeit auswärtige Herrscher wählen. Natürlich ist Frankreich ein Land mit sehr starken Herzogen, aber wieso gab es dann so viele, die zu gewissen Zeitpunkten den englischen König dabei unterstützten, den französischen Thron zu ersteigen. Kultur, und noch extremer, Nationalität sind im Mittelalter von so geringer Relevanz in der Legitimität eines Herrschers. Religion und vor allem Verwandtschaftsgrad waren da immer stärker.

Und wieso denkt Ihr eigentlich, dass das ausgerechnet in Deutschland anders wäre? Ottokar II. Přemyslid, König von Böhmen, war ein ziemlich gewichtiger Kandidat für die deutsche Krone. Und er ist es nicht etwa deswegen nicht geworden, weil er Tschesche war, sondern weil er viel zu mächtig und gierig war, als das die deutschen Herzöge ihn hätten wollen. Da nahm man doch lieber dieses unbedeutsame Geschlecht aus dem Aargau. Habsburger oder wie die hießen...

Im Interregnum gab es zwischenzeitlich zwei Thronanwärter, die beide nicht sehr deutsch waren, Alfonso von Kastillien und Richard von Cornwall. Und beide hatten zwischenzeitlich Unterstützung vom deutschen Hochadel. (Die auschließende Bezeichnung Herzöge ist im übrigen schon im Zeitraum CKs zu undifferenziert, um diese Elite zu bezeichnen)

Das im Endeffekt nur Deutsche Kaiser wurden (sieht man mal von Karl V. ab), hat imho mehr damit zu tun, dass das Reich nun mal ein riesiges Ungetüm war, dass nur schwer aus der Ferne zu sichern war, zumal es äußerst überschaubares Krongut gab, von dem man leben konnte. Und wenn die deutschen Kurfürsten schon gewisse Wahlpräferenzen hatten, dann sicherlich keine kulturellen. Da war es doch viel wichtiger, dass der Kaiser gewisse Aufgaben der Reichssicherung (nach innen und außen) erfüllen konnte, ohne gleichzeitig zu mächtig zu werden.