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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DI MP nun FAZIT



Teoman
09.06.10, 01:02
So nach langen zum grösten teil schönen stunden ist wieder ein DI MP vorbei...


hier link zu den Stats (http://www.europa2.ru/cgi-bin/league/league.cgi?action=show&game=IV&league=ic&season=%D1%CF%E1-%CC%EE%F1%EA%E2%E0&lang=eng&yearsave=1819)

TheEvilForce
09.06.10, 01:19
Mein Fazit :
England
Seemacht : 25/25 Punkte
England war die mit Abstand stärkste Seemacht. Seine Anführer und die Werften machten ihn zur Seemacht Nummer 1.

Landmacht : 20/25 Punkte
An Land hatte England viel Manpower, mehr als die anderen Seemächte (danke Skandinavien) und vor allem auch zu Lande gute Anführer. Sehr starke Position also auch zu Lande.

Wirtschaft : 20/25 Punkte
Konnte mit den Wirtschaftsgiganten (Spanien/Venedig) nicht ganz mithalten.

Technologie : 9/10

Strategische Lage : 10/15 Punkte

Gesamt : 84 Punkte
Venedig
Seemacht : 20/25 Punkte

Landmacht : 18/25 Punkte

Wirtschaft : 20/25 Punkte

Technologie : 9/10

Strategische Lage : 12/15 Punkte

Gesamt : 79 Punkte

Spanien
Seemacht : 21/25 Punkte

Landmacht : 18/25 Punkte

Wirtschaft : 25/25 Punkte

Technologie : 10/10

Strategische Lage : 12/15 Punkte
Gesamt : 86 Punkte

Frankreich
Seemacht : 16/25 Punkte

Landmacht : 25/25 Punkte

Wirtschaft : 22/25 Punkte

Technologie : 10/10

Strategische Lage : 12/15 Punkte

Gesamt : 85 Punkte

Österreich
Seemacht : 10/25 Punkte

Landmacht : 22/25 Punkte

Wirtschaft : 16/25 Punkte

Technologie : 8/10

Strategische Lage : 15/15 Punkte

Gesamt : 71 Punkte

Russland
Seemacht : 6/25 Punkte

Landmacht : 19/25 Punkte

Wirtschaft : 15/25 Punkte

Technologie : 8/10

Strategische Lage : 10/15 Punkte

Gesamt : 58 Punkte





Gesamtrangliste
1. Spanien - 86 Punkte
2. Frankreich - 85 Punkte
3. England - 84 Punkte
4. Venedig - 79 Punkte
5. Österreich - 71 Punkte
6. Russland - 58 Punkte

Boron
09.06.10, 02:18
Hm die Ratingidee von TEF ist nett. Allerdings tun wir uns schwer mit den Machtbeurteilungen da (bis auf Österreich) jedes Land äußerst stark war. Und Österreich wäre auch superstark geworden wenn es die eine Session nicht ausgefallen wäre wo wir trotzdem spielten.
Im Grunde haben wir also imho alle gewonnen :prost:.

Wobei ich natürlich ein wenig trauere dass ich zum einen soviel Geld im Seekampf verloren habe und noch mehr dass ich meine türkischen Besitztümer verloren habe und irgendwie versäumt habe sie mir zurückzuholen. Mit den Türken hätte ich wohl 50k Manpower mehr gehabt und 150-200k mehr Unterhaltslimit, dann hätte es vielleicht sogar zum Sieg im 1on1 gegen Fra gereicht.
Im Prinzip ist von meinen strategischen Plänen keiner aufgegangen, aber mit dem Endresultat bin ich dennoch mehr als zufrieden :).

Aber auf meine Pläne und Hoffnungen will ich noch kurz eingehen.

-Earlygame
Das habe ich total vergeigt, hier hoffte ich ja es irgendwie zu schaffen mit "bismarckscher Bündnispolitik" unter Ausrede der französischen Balancegefahr mir möglichst lang große Stücke Frankreichs zu sichern und dann viel in Holland und Deutschland zu halten.
Da war ich zu ambitioniert und musste dann ja recht schnell fast alles an Frankreich und Österreich abgeben.
Meine überstürzte Schweden-+Dänemarkeroberung war auch kein Ruhmesblatt.

-Kolonialpolitik
Hier hoffte ich eigentlich darauf dass wenn ich freiwillig große Teile meiner theoretischen Einflusssphären verschenke dies dann zu schön vielen Kolonialkriegen zwischen Fra, Spa und Venedig führen würde und ich dann als Zünglein an der Waage des Öfteren die Möglichkeit hätte als Schiedsrichter oder direkt einzugreifen und so noch ein paar nette Kolonien bekommen würde.
Dieses Konzept ist aber auch nicht aufgegangen sondern gründlich gescheitert da dann jeder genug in den Kolonien hatte so dass kein echter Anreiz mehr bestand sich in den Kolonien zu streiten.

-Handelspolitik
Hängt eng mit der Kolonialpolitik zusammen, ich hatte auch hier gehofft dass dadurch dass ich überhaupt keine Ambitionen beim Cotsammeln zeige ein Spieler es übertreibt und ich mir dann 1-2 Cots kaufen kann irgendwann.
Moses lachte nur darüber und sammelte dann die meisten Cots, aber dann nahm sich eben Teo den Rest so dass beide Unmengen an Cots hatten. Eine Zeitlang sah es so aus als ob Teo mir ein Cot verkaufen würde, aber durch diverse andere kleinere Zerwürfnisse ist das dann auch im Sande verlaufen.
Damit kommen wir zur damit zusammenhängenden Seepolitik:

-Seepolitik
Hier habe ich mit meinen Überlegungen total versagt. Mein Plan war eine so große Risikoflotte zu bauen dass ich mir damit immer den freien Handel erzwingen könnte und sie zugleich so bedrohlich wirken würde dass ich somit ein stillschweigendes Abkommen mit den anderen Seemächten treffen könnte, nämlich dass wir nie geldverschwendenden Seekrieg gegeneinander führen würden und uns immer freien Handel erlauben würden. In maßloser Selbstüberschätzung war unser Notfallplan dann mit der Flotte bis Venedig oder Andalusien zu fahren und soviel am Festland in Europa zu stürmen bis ich mir wieder freien Handel oder was ich sonst für nötig erachte erzwingen kann. Moses war dagegen aber völlig immun da er immer maximales Festungslevel in ganz Spanien hatte und zudem ausreichend Manpower um sich zumindest defensiv halten zu können.
Gegen Moses war unsere Strategie also völlig wirkungslos und mit Teo hatten wir nie Probleme da er ähnliche Überlegungen zu hegen schien.
Irgendwann ~1650 dünkt uns hatten wir sogar mit Teo zusammen einen Krieg gegen Moses, dieser ging aber aus Manpowermangel und wegen der Festungen verloren (zumal wir vorher gegen Österreich ausbluteten, da wir als Strategie Österreich First hatten).
Verärgert über die englische Ohnmacht kamen wir dann auf die Idee dass wir unser Flottenunterhaltslimit von damals bereits ~1500 Schiffen nutzen könnten und bauten unsere große Flotte.
Da wir noch mit Grausen an die spanischen Festungen dachten kamen wir dann auf die Idee dass diese große Flotte Moses gefügig machen würde wenn wir ihm ein Abkommen böten und diese Flotte nur gegen Teo einsetzen würden. Teo hatte zu dieser Zeit iirc nur ~600 Kriegsschiffe, daher wäre der Plan auch mit unserer Überlegung einher gegangen nie sinnlos die Flotte zu riskieren da wir davon ausgingen dass Teo den Kampf zur See nicht eingehen würde oder wenn dass wir ihn nahezu verlustlos gewinnen würden.
Leider waren diese Überlegungen wiederum falsch und führten dazu dass ich gegen die Flotten Venedigs und Spaniens zugleich kämpfen musste was zu einem totalen Phyrrussieg führte und uns vor die Entscheidung stellte was wir mit unserem relativ geringen Einkommen nun tun sollten. Das Nachbauenmüssen von hunderten von Schiffen würde unser CC-Bauprogramm arg hemmen und vice versa.
Da wir ziemlich viele Deflationsevents bekamen war schlussendlich doch beides möglich, aber dennoch führte diese Kriegsschlappe zu ärgsten Rückschlägen.
Denn wir legten den Fokus dann aufs Land und wollten mit Österreich Frankreich Gebiete abnehmen, aber in der Session wo dies geplant war war Österreich KI und wir waren in der Forschung hinter Frankreich und noch von dem Venedig-Spanien-Krieg geschockt so dass uns Frankreich übertölpeln konnte und vor uns ~20 CCs baute und uns dowte und unsere türkischen Besitztümer abnahm.
Es folgten dann weitere unglückselige Kriege so dass wir es irgendwie da etwas anderes immer wichtiger schien bis Spielende versäumten unsere Türken zurückzugewinnen und zeitweise sogar unser Kronjuwel Danzig an Österreich verloren.
Bei Spielende machte es sich auch bemerkbar, mit ~5 Türken hätten wir wohl ~50 Manpower und 150-200k mehr Unterhaltslimit gehabt und wären damit dann Fra mehr oder minder ebenbürtig gewesen. So verloren wir das 1on1 wegen Truppenmangel glanzlos gegen Davout (Napoleon hing in der Türkei fest da er dort laut Kharons Auskunft spawnte).
Immerhin endete das MP für Großbrittannien glanzvoll durch die Erstürmung Moskaus, die völlige Versenkung der spanisch-venezianischen Armada und die Gefangennahme Napoleons :).

-Landpolitik
Haben wir ja schon mehrmals angedeutet, wir wollten möglichst viel Land in Europa für uns gewinnen und möglichst viel Geld bekommen um dann zumindest mit den CCs endlich keine olle Seemacht mehr sein zu müssen sondern auch zu Lande in Europa kämpfen zu können. Hat zum Glück überraschend gut geklappt, aber wir hatten nicht genug gute CC-Provinzen so dass wir zum Schluss einige CCs in 0,5 und 0 Manpowerprovinzen in Irland und Skandinavien stellen mussten.

Insgesamt war es ein geniales MP, aber es ist echt erschreckend dass bis auf das letzte Jahrhundert alle unsere Pläne völlig fehlschlugen und auch im letzten Jahrhundert die Katastrophen ähnlich schlimm waren wie die Triumphe (insbesondere den Verlust Danzigs und dass wir es nicht schafften Österreich vor Russland und Frankreich zu retten empfanden wir durchaus als Katastrophen :) ).

Boron
09.06.10, 15:16
Dann wollen wir noch was zu den anderen Ländern sagen und ein Rating versuchen wie gut sie gespielt wurden:

-Venedig

Hervorragend gespielt. Besonders bemerkenswert wie Teo die ganzen Kriege unbeschadet überstanden hat, Spanien hat ihm ja mehrmals übel zugesetzt und wir das eine Mal mit Österreich ebenfalls. Es dauerte aber nie lang und Teo hatte seine Verluste wieder ausgeglichen und in neuen Kriegen zurückbekommen. Ausserdem verdient Teos Ritterlichkeit Lob, er hat z.B. Österreich weißen Frieden geboten als er sah dass es chancenlos war (in dem Krieg nachdem wir Danzig zurückholten).

Unser einziger Kritikpunkt ist dass Teo sich imho zu wenig am Osmane bereichert hat und zu wenig Werften gebaut hat, die zusätzlichen Schiffe hätten vielleicht seine Kriege gegen Spanien öfter siegreich werden lassen.

93 von 100 Punkten

-Spanien

Moses hat ebenso hervorragend gespielt. Ausserdem war er wie immer fair und Gentleman. Selbst seinen "Backstab" haben wir ihm dann doch verziehen da er nachvollziehbar war. Wirtschaftlich war er das ganze MP über unangefochten Nummer 1, militärisch ebenfalls immer ganz oben mit dabei. Seine Festungen machten Spanien fast das ganze MP über nahezu unangreifbar.

Unsere Kritik ist wie bei Teo unbedeutend, wir finden lediglich dass Spanien nach dem Wegfall des Osmanen Teile Afrikas hätte erwerben sollen und ferner bemängeln wir dass Spanien nichtmal in seinen eigenen Ländereien alles mit CCs gefüllt hat.

Ebenfalls 93 Punkte

-Frankreich

Kharons Aufbauleistung war ebenfalls hervorragend und er ist wohl ein sogar noch fairerer Spieler als Moses. Da die Seemächte so stark waren muss man Kharons Zurückhaltung gegenüber vor allem Österreich ausserdem anerkennend als gute Staatsraison bewerten. Dieser Ruf führte dazu dass er seine ausgedehnten Türkenbesitzungen das ganze MP über halten konnte.

Genau diese stellen aber meinen Hauptkritikpunkt dar, denn strategisch schwächten sie Frankreich da über sie jede Seemacht Frankreich leicht besiegen könnte und nicht unerheblich schwächen (ging über die Kolonien auch, aber die sind nicht so wertvoll).
Der zweite Kritikpunkt ist sehr willkürlich, aber da Kharon eben Frankreich war hätte er ruhig etwas aggressiver sein können. Zumindest englischerseits wurde er ja sehr dazu ermutigt und ich kann mir denken dass dies auch von russischer oder venezianischer Seite aus geschah.

Darum vergeben wir nur 90 Punkte.

-Russland

Tefs Comebackleistung war hervorragend und gelang früher als wir erwarteten. In den Endstats ein sehr schöner Russe. Am Anfang ebenfalls sehr stark. Mir fällt nichts ein dass man kritisieren könnte, denn die Schwäche im Midgame war einfach Pech. Tefs Grenze mit Österreich hätte durchaus klappen können, und der Krieg war ja für beide fürchterlich. In so einer Situation gibt es kein richtig/falsch, hätte Tef die Grenze ohne Krieg halten können (was z.B. mit französischer vertraglicher Hilfe wohl Nargz so abgeschreckt hätte dass er es nicht versucht hätte) wäre Russland absolut genial geworden, so ist es ja immer noch am Ende ein toller Russe geworden.

Da die unverschuldete Machtschwäche im Midgame irgendwie mit einfließen muss nur 85 Punkte

-Österreich

Die Tragödie des MPs. Durch das unglückliche Spielen als Nargz 1x fehlte ist Österreich so tief gefallen dass es sich nicht mehr erholen konnte. 1715 war Österreich in hervorragender Position und hatte sich diesen Platz mühsam und bewundernswert erkämpft. Von Anfang an war Österreich hart bedrängt aber kämpfte sich beharrlich gegen jeden Widerstand nach oben und überredete oder besiegte jeden der zu sehr in österreichischem Gebiet wilderte (wir wurden überredet unsere mitteldeutschen Besitztümer aufzugeben, Tef und Kharon wurden durch Kriege ein wenig zurückgedrängt). 1715 war Österreich bereit zum Sprung auf Platz 1 der Landmächte, durch die 26 ausgefallenen Jahre fiel Österreich aber bis 1741 dann so zurück dass es bis Spielende immer schwächer wurde und am Schluss eindeutig das schwächste Land war.

Darum ist für mich Nargz der Sieger dieses MPs, Punkte können wir ihm aber höchstens 70 geben da wir die völlige Machtlosigkeit zu Ende des MPs berücksichtigen müssen.

Meine Rangliste daher:

1. Nargz (weil er bis 1715 so gut gespielt hat imho)
2. Teo und Moses (weil sie das ganze MP über wirtschaftlich und im Techspeed den Ton angaben und auch militärisch immer oben mit dabei waren)
3. Boron, Kharon und TEF (wir waren zwar am Ende die Stärksten, aber trieben zu viel Unsinn (ich), waren zu friedlich (Kharon) oder hatten Pech (Tef mit seinem verlorenen Österreichkrieg) )