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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Feindfahrten des Horst Endelmann (Kriegstagebuch, AAR)



Endelmann
28.09.11, 14:27
http://www.silenthunterlog.com/board_header/bismarck_300.jpg


Übersicht:

Wir schreiben schon seit einiger Zeit begeistert AARs, insbesondere da das auch für uns das Spiel generell spannender macht, aus diesem Grund möchten wir unser Werk nun auch hier in diesem Forum veröffentlichen.

Aber zuerst mal das Spieltechnische:
Momentan verwenden wir GWX und die folgenden Mods

GWX an sich ist ein Großmod welcher jede Menge Grafiken, Texturen und auch das Gameplay aufbessert, so gibt es z.B. mehr verschiedene Schiffstypen, der Wasser sieht realistischer aus und der Schiffsverkehr besonders im Hafenbereich ist realistischer gestaltet.

GWX - 16km Atmosphere: bewirkt einen Sichtweite von ca. 14km bei perfekter Fernsicht, wobei hier auch die Schiffe wirklich winzig über den Horizont auftauchen. Im Stock SH III war die Fernsicht nur ca. 8km, und dabei erschienen die Schiffe eher als würden sie aus einer Nebelwand auftauchen als über den Horizont kommen. Tag/Nacht Fernsicht ist meines erachtens auch unrealistisch ohne diesen Mod

GWX - Enhaced Damage Effects: Macht die Auswirkungen von "Beschädigungen" and Schiffen/Flugzeugen/Docks, etc. realistischer, z.B. mehr verschiedenartige Feuer, verschiedenartige Rauch-Effekte, Ölschlick auf See, usw. usf.

GWX - Merged Campaign: Ladet zusätzlich Files für Kampagnen im indischen Ozean oder im schwarzen Meer, haben wir mal sicherheitshalber dazugenommen, wer weis wohin uns unser Boot noch bringt

GWX - Integrated Orders: Bewirkt nur das man einige Befehle gleich per Mausklick erledigen kann


GWX - Axis Mediterranean Aircraft Skins: Flugzeuge im Mittelmeer/Afrika verwendeten naturgemäß ein anderes Tarnmuster, was hiermit berücksichtigt wird.

GWX - No Medals on Crew: Im Stock SHIII läuft die Mannschaft ständig mit vollem Lametta an der Brust herum, was natürlich auf der Brücke eines u-Bootes mitten im Nordatlantik etwas unrealistisch ist. Mit diesem Mod werden die Orden auch mal abgelegt.


Wobei wir natürlich auch unsere Grafikkarte soweit als möglich ausreizen, dass Auge spielt ja schließlich mit. Hier ist insbesondere sogenanntes Antialiasing sehr sinnvoll. Dies macht üblicherweise einen großen Unterschied zwischen einem scharfen Bild mit fließenden Übergängen, und hässlichen pixeligen Strukturen, speziell bei zarten Polygonen (Seile, Antennen, Horizont, etc.) :)

Zwecks Realismus-Einstellungen spielen wir so realistisch wie möglich, also ist alles aktiviert bis auf die externe Ansicht, die müssen wir uns für die Screenshots behalten.
Außerdem wird das Spiel weitaus spannender wenn man zur Freund/Feind Erkennung erst einen Blick auf die Flagge werfen muss, und das berechnen von Feuerleitlösungen für die Torpedos erst eine gewisse Übung erfordert. Ich hab vor der ersten Feindfahrt jede Menge Torpedos in der Ostsee vorbeigeschossen, mittlerweile trifft auch manch Schnellschuss aus der Hüfte ins Ziel :)
Zusätzlich spielen wir beinahe in Echtzeit, d.h. eine Feindfahrt kann durchaus mal ein paar Wochen dauern, auch in real.

Des weiteren sind alle Bilder zu vergrößern, einfach nur drauf klicken. Videos sind natürlich extern verlinkt.

Neuerdings sind wir auch auf FaceBook vertreten --> http://www.silenthunterlog.com/images/FB_SilentHunterLog.com_Chro.jpg (http://www.facebook.com/profile.php?id=100003990835795)

Endelmann
28.09.11, 14:28
19. Juli 1939 U-47 2. Flottille Wilhelmshaven


“Leutnant zur See Horst Endelmann meldet sich zum Dienst“, meine Hacken knallten zusammen und ein stechender Schmerz durchzuckte mein rechtes Bein. Die jahrelange Routine hatte mich vergessen lassen es diesmal etwas sanfter angehen zu lassen, war ich doch so tollpatschig mir vor einigen Tagen bei einem Kontrollgang auf U-47 den Fuß zu verstauchen. Zur Schadenfreude der gesamten Mannschaft, aber die Jungs belustigt es halt das auch ein Kaleun mal flach geht.

Gehorsam wie immer machte ich meine Aufwartung bei Korvettenkapitän Hans Ibbeken, der nun schon seit annähernd 2 Jahren unser Flottillen-Kommandant bei der 2. U-Flottille in Wilhelmshaven war. U-47 ist eins der wenigen VII B Boote der deutschen Kriegsmarine, und seit dem Stapellauf im Dezember 1938 unternahmen wir schon einige Übungsfahrten in der Ostsee, aber die Verlegung in die Nordsee nach Wilhelmshaven ließ erahnen das nun etwas neues auf uns zukam.

“Planquadrat AN87, Ausläufer des Ärmelkanals, vor der englischen Ostküste…” donnerte Ibbeken und reichte mir die Befehlsmappe, “…gratuliere, ihre erste Fahrt in sozusagen Feindesgebiet!“. Die Zeichen standen wahrlich auf Sturm, und das wir gleich an vorderster Front so knapp unter der englischen Küste patrouillieren sollten erfüllte mich weniger mit Stolz als mit … sagen wir “Respekt”. Aber der Mensch wächst mit der Aufgabe, vielleicht war es gut das wir sogleich gefordert wurden.

“Zu Befehl” wischte ich alle zweifelnden Gedanken hin fort. “Viel Glück Horst” brachte mir der Korvettenkapitän mit einem formlosen, beinahe Lächeln entgegen und reichte mir die Hand.

Hans Ibbeken, damals noch Kapitänleutnant, war einer der ersten Kommandanten die 1936 ein VII A Boot bekamen, und ich hatte die Ehre unter ihm auf U 27 zu dienen. Auf diesem weg war es uns auch möglich einiges an Erfahrung im spanischen Bürgerkrieg zu sammeln. 1937 bekam ich dann mein erstes Kommando auf einem Einbaum bis ich 1938 mit U-47 eines unserer Atlantikboote vom Typ VII B bekam, wohl vermutlich auch aufgrund der kriegsähnlichen Erfahrungen die ich mit Hans vor A Coruna, Pasajes und Laraminel sammeln durfte.
Immer ernst und konzentriert bei der Sache, hart aber fair war er, der Hans, und diese Wesenszüge sollten auch mich prägen...

...Auslaufen nächsten Dienstag, 26. Juli 1939, 0545 Morgens...beobachten des britischen Schiffsverkehrs nördlich des englischen Kanals...

las ich in unseren Befehlen als ich mich auf den Weg zurück zum Stützpunkt machte. Wir waren bereit, unser Smutje Lois musste bis dahin zwar noch ordentlich Frischfleisch, Obst und was weis ich was alles bunkern, aber das sollte machbar sein, schließlich brauchen die Jungs ordentlich was auf die Teller. Die Moral unter der Besatzung ist schlechthin das wichtigste.

“Alois Mülbach”, unser Smutje mit sprachlich unverkennbar Tiroler Wurzeln wurde von uns eigentlich immer nur “Lois” genannt. Ein einfacher Mann, aber grundehrlich, geradlinig und mit Handschlagqualität. Nicht nur seine Kunst mit dem Kochlöffel hat ihm viel Ansehen bei der Mannschaft eingebracht, ein guter Draht zu den Jungs ist wohl auch mit dafür verantwortlich das er unlängst zum Bootsmann befördert wurde. Er war schon immer eine Leitfigur, und nun auch mit dem passenden Dienstrang!

Preussenhusar
28.09.11, 14:29
Willkommen werter Endelmann :feier: Und Glückwunsch zum Einstand mit einem SH-AAR.

PH

Endelmann
28.09.11, 14:30
26. Juli 1939 U-47 1. Feindfahrt

06:00 Uhr

"Beide Maschinen kleine Fahrt voraus", ein kurzer Befehl und schon begannen beide Diesel sanft zu arbeiten. Immer wieder eine Freude zu sehen wie zuverlässig die Dinger anspringen. "Einen schönen Morgen haben wir für unsere erste große Ausfahrt erwischt" sagte ich beiläufig zum IWO, "hoffentlich bleibt es so".

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0600_ablegen-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0600_ablegen.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0600_kapelle-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0600_kapelle.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0600_wilhelmshaven-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0600_wilhelmshaven.jpg)

Mit ca. 7 Knoten verließen wir das Hafenbecken in Wilhelmshaven. Die Sonne entfaltete bereits ihre Kraft und es wurde schnell heller. Um diese Uhrzeit sah alles ziemlich malerisch aus

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0601_wilhelmshaven-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0601_wilhelmshaven.jpg)

06:15 Uhr

Auf unserer Fahrt entlang der Hafenmole passierten wir die Tirpitz, noch war sie nicht fertig und lag hier ohne Geschütztürme vor Anker, aber bald würden Sie und ihr Schwesterschiff die Bismark der ganze Stolz der Kriegsmarine darstellen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0605_tirpitz-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0605_tirpitz.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0609_tirpitz-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0609_tirpitz.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0617_tirpitz-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0617_tirpitz.jpg)

Zusätzlich lagen einige Zerstörer und Begleitschiffe vor Anker, und die Luftwaffe flog Luftsicherung mit zwei Messerschmitt BFf 109. Wohl um für den Ernstfall zu üben, die Tirpitz war hier im Kriegsfall doch durchaus der Gefahr von feindlichen Luftangriffen ausgesetzt.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0605_deutscher_zerstoerer-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0605_deutscher_zerstoerer.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0601_me109-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0601_me109.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0606_me109-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0606_me109.jpg)

Wir folgen weiterhin brav unserem Geleit, noch gibt es zwar noch keine Gefahr durch feindliche Minen oder Luftangriffe, aber wer weis ob sich das nicht bald ändern wird.

Kurze Zeit später ergibt sich das erste kleinere Problem als vor Wilhelmshaven ein großer amerikanischer Frachter am Horizont auftaucht. "Eigentlich wollte ich jeglichen Kontakt zu anderen Schiffen vermeiden, es muss niemand wissen wann und wohin wir auf Patrouille ausfahren, und jetzt laufen uns diese Yankees über den Weg!" gebe ich mit leicht grimmigen Unterton vor mir, während ich mit dem Fernglas den Amerikaner beobachte. "Hmmm, ein ganz schön dicker Brocken, gute 10000 ts. Im Kriegsfall wär er mir jederzeit willkommen" witzel ich vor mich hin "Vielleicht läßt sich da ja was arrangieren, soll ich mal die Varta Lampe holen?" entgegnet der IWO scherzhaft. "Ach, mit deinem Englisch würden die da drüben doch kein Wort versteh'n" entgegne ich lachend. "Naja, lässt sich nicht vermeiden das die uns sehen, andererseits wissen die ja nicht wohin wir fahren, es könnte ja eine ganz normale Übungsfahrt in die Nordsee sein", alsbald ist mein Ärger wieder verflogen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0616_minenraeumboot-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0616_minenraeumboot.jpg)

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07:10 Uhr

Unser Geleitschutz hat uns mittlerweile verlassen und wir nehmen Kurs auf unser Operationsziel. Der Amerikanische Frachter läuft zwar eine Zeit lang Parallelkurs, aber verschwindet dann doch achteraus hinter dem Horizont.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0706_geleit_dreht_ab-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0706_geleit_dreht_ab.jpg)

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09:28 Uhr

"Jede Menge Verkehr haben wir hier heute, aber das ist zumindest eine gute Übung für uns", erneut laufen uns zwei Frachter entgegen, einer im Süden und einer im Norden. Beide laufen zum Glück Ostkurs. Jedoch da uns der südliche etwas zu nahe kommt beschließen wir für 30 Minuten auf Seerohrtiefe zu gehen. Sobald wir die Ostfriesischen Inseln hinter uns haben sollte der Verkehr weniger werden, und dann bietet sich eventuell auch die Möglichkeit für einen Scheinangriff, ich möchte diese Patrouille so gut wie möglich als Probe für den Ernstfall nützen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0928_Frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0928_Frachter.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0928_frachter_nord-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0928_frachter_nord.jpg)

Im übrigen beträgt hier die Wassertiefe nur ca. 15m-20m, weswegen wir uns Unterwasser nur vorsichtig mit kleiner Fahrt bewegen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0930_wassertiefe-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390726_0930_wassertiefe.jpg)

Nach mehreren Begegnungen mit verschiedenen Frachtern denen wir konsequent aus dem Weg gingen erreichen wir gegen Abend die Höhe der holländischen Küste. Wir haben strikte Anweisung die Hoheitsrechte fremder Staaten zu wahren, weshalb wir von nun an Respekt-Abstand zur Küste halten.

Endelmann
28.09.11, 14:38
27. Juli 1939 U-47 1. Feindfahrt

Gegen 6 Uhr morgens erreichen wir unser Zielgebiet nördlich des Ärmelkanals, unser Auftrag lautet hier den englischen Schiffsverkehr zu beobachten, und nach eigenem Ermessen Übungen für den Ernstfall durchzuführen. Des weiteren sollten wir so wenig wie möglich Aufmerksamkeit erregen, die Tommys würden es sicher nicht gerne sehen wenn wir so knapp vor ihrer Küste operieren, und wir wollen ja keinen Krieg vom Zaun brechen.

Das Wind hat seit gestern etwas zugelegt, aber der Himmel ist immer noch klar. Wir werden uns hier unter Tags nur getaucht aufhalten, unser Gruppenhorchgerät funktioniert exzellent, und unser Bootsmann Peter Weller hat Ohren wie ein Luchs, der hört hier unten weitaus besser als wir oben sehen können.

U-47 VII B U-Boot getaucht vor Scapa Flow - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=gBd-eP1Rc18)

Das ganze Tag verläuft eher ereignislos, gegen Abend tauchen wir wieder auf um Frischluft ins Boot zu lassen, und um unsere Batterien zu laden. Dabei wird unsere 1. Seewache Zeuge eines tief roten Sonnenuntergangs.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390901_0610_eingang_aerme-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390901_0610_eingang_aerme.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390901_0609_eingang_aerme-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390901_0609_eingang_aerme.jpg)

Endelmann
28.09.11, 14:39
28.-31.Juli 1939 U-47 1. Feindfahrt

Die letzten Tage verliefen eher ereignislos, lediglich das Wetter hat rapide umgeschlagen, und die raue See macht einigen von den Jungs doch erheblich zu schaffen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390731_1700_schwere_see-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390731_1700_schwere_see.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390731_1701_schwere_see-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390731_1701_schwere_see.jpg)

Bei Einbruch der Nacht passiert dann das Unglück, ein überkommender Brecher erwischt unseren Gefreiten Bildstein der gerade Wache auf der Brücke hat. Zu seinem Pech löst sich sein Sicherungsseil und er wird nach hinten in den Wintergarten und gegen die Flak geschleudert.

Wir schaffen den Burschen sofort in den Bugraum, unser Sani soll sich das ganze mal ansehen, sieht aber auf den ersten Blick nicht so aus als ober er in ein paar Stunden schon wieder auf den Beinen wär.

“Wie tief haben wir’s hier?” frag ich unseren Obersteuermann, “ca. 40m kommt die Antwort prompt”. Ich geben Befehl auf 30m zu gehen, damit unser Sani in Ruhe arbeiten kann.

Endelmann
28.09.11, 14:40
Willkommen werter Endelmann :feier: Und Glückwunsch zum Einstand mit einem SH-AAR.

PH

Habt Dank, möge die Motivation mit mir sein, und auch bleiben :D

Preussenhusar
28.09.11, 14:47
Könnt Ihr vielleicht die Mods kurz darlegen, was sie bewirken ?
Selbst nenne ich Seewölfe mein Eigen, mehr nicht seit einer Neuinstallation.

PH

Endelmann
28.09.11, 15:24
1. August 1939 U-47 1. Feindfahrt

“Wie geht’s unserem Patienten” erkundige ich mich früh morgens als erstes beim Sani. “Naja, den Umständen entsprechend, er hat schwere Prellungen am Brustkorb, und ich denke das auch ein oder mehrere Rippen gebrochen sind”.

“Das heißt…?” hake ich nach. “Nun, es besteht keine unmittelbare Lebensgefahr für ihn, aber es wäre vermutlich besser wenn er in ein richtiges Krankenhaus kommt. Ich hab ihm jetzt ein Schmerzmittel verabreicht, aber es besteht ein gewisses Risiko das eine der Rippen seine Lunge verletzt hat, und dieser unruhige Seegang ist bestimmt auch nicht sehr förderlich für seine Genesung”

“Nun, das hab ich mir schon gedacht, ich werd’ mal nachfragen was die bei der Flottille meinen, ob wir eventuell vorzeitig den Rückmarsch antreten können. Schließlich sollten wir wegen einer Übung nicht das Leben eines Matrosen riskieren.”

“FUNKER!” rief ich in den Nebenraum.

“Herr Kaleun?”

“Setzen sie FT auf”

…U-47, Position AN 84, schwere See, haben Schwerverletzen an Bord und erbitten vorzeitigen Rückmarsch, gezeichnet Leutnant z.S. Endelmann….

Endelmann
28.09.11, 15:54
Könnt Ihr vielleicht die Mods kurz darlegen, was sie bewirken ?
Selbst nenne ich Seewölfe mein Eigen, mehr nicht seit einer Neuinstallation.

PH

Erledigt, wir haben soeben den ersten Beitrag noch etwas überarbeitet :)

General Olbricht
28.09.11, 16:46
Aaah, willkommen im Forum! :prost:
Sieht doch ganz gut aus, der AAR. Haben ihn schon abboniert. (blödes Wort; wissen nie, wie mans schreibt.:D)

Ludendorff

the general
28.09.11, 17:44
Ein gelungener Start. :prost:

Ist der Unfall eigentlich tatsächlich im Spiel passiert oder hast du dies aus stilistischen Gründen eingebaut?

Sonic
28.09.11, 18:47
Sehr schön, sehr schön :D

Ein neuer SH-AAR und dieser auch gleich noch mit einem äußerst stimmigen Auftakt.
Da kann unsereins doch gar nicht anders, als die Kriegserlebnisse des werten Kaleun Endelmann weiter mitzuverfolgen.

Viel Erfolg, Durchhaltevermögen und gute Jagd!

Setsches
28.09.11, 19:14
Auch wir begrüßen Euch im Forum und wünschen viel Erfolg! :prost:

Endelmann
28.09.11, 21:53
Ein gelungener Start. :prost:

Ist der Unfall eigentlich tatsächlich im Spiel passiert oder hast du dies aus stilistischen Gründen eingebaut?

Das unterliegt natürlich strengster Geheimhaltung, aber wenn wir 4 Wochen lang nur Patrouille geschoben hätten ohne ein einziges Schiff zu versenken (es war ja noch kein Krieg) dann wäre sicher jemand an Bord oder hier an Langeweile gestorben. So ein Einstieg ist nicht gut für die Moral, und ein verantwortungsvoller Kaleun weiß sich da natürlich zu helfen :D

Endelmann
28.09.11, 22:01
Sehr schön, sehr schön :D

Ein neuer SH-AAR und dieser auch gleich noch mit einem äußerst stimmigen Auftakt.
Da kann unsereins doch gar nicht anders, als die Kriegserlebnisse des werten Kaleun Endelmann weiter mitzuverfolgen.

Viel Erfolg, Durchhaltevermögen und gute Jagd!

Danke, euer AAR war ja sozusagen meine Einstiegsdroge um mich wieder mal an Bord eines U-Boots zu beweisen!

Johann III.
28.09.11, 23:16
Sehr gut, ein weiterer U-Boot-AAR! Wir sagen's ja schon länger, das Reich braucht eine Marine ...

Edit: Werdet Ihr bzgl. Eurer Charaktere Kompatibilität zu Sonics Paulsen und Unserem Dreier wahren? :D

Headhunter
08.10.11, 13:37
Willkommen in diesen Hallen, auch wir lesen gerne mit!

Wenn das so weiter geht mit den U-Boot-AAR´s könnt ihr ja noch ein neues Forums-RPG draus machen:D

General Olbricht
08.10.11, 17:14
Willkommen in diesen Hallen, auch wir lesen gerne mit!

Wenn das so weiter geht mit den U-Boot-AAR´s könnt ihr ja noch ein neues Forums-RPG draus machen:D

Genau. Wann gehts endlich weiter? :)

Ludendorff

Endelmann
13.10.11, 18:52
2. August 1939 U-47 1. Feindfahrt

Kurz nach Mitternacht kam die Antwort vom Hauptquartier, ich bat unseren Funker extra mich zu wecken wenn es soweit ist. “Herr Kaleun, Funkspruch” riss es mich aus meinen Träumen.

….Erlaubnis für Rückmarsch erteilt…

Kurz und bündig dachte ich bei mir, aber im Endeffekt war es meine Entscheidung, und ich war sicher das Richtige zu tun. Noch war Frieden, und da war Heldentot noch unangebracht.

“Obersteuermann, Kurs Richtung Wilhelmshaven berechnen und setzen, wir treten den Rückmarsch an, auftauchen und große Fahrt”. Wir wollten den Jungen so schnell wie möglich in ein Krankenhaus bringen.

“Und das mir diesmal jeder darauf achtet ordentlich angeleint zu sein, wir sind ein Kriegsschiff und kein Kaffeekräntzchen zuhause bei Mutti, ich erwarte das hier jeder bedingungslos und konzentriert seine Pflicht erfüllt, Sie haben ja gesehen was passiert wenn der Schlendrian Einzug erhält!”

Man musste die Jungs immer wieder etwas auffrischen, sonst werden sie nachlässig. Hoffentlich haben wir dieses Sauwetter bald hinter uns gelassen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390802_0121_kurs_heimat-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390802_0121_kurs_heimat.jpg)

Endelmann
13.10.11, 18:54
Wir müssen uns ein wenig für die Verzögerungen bei den werten Regenten entschuldigen, aber unsere 2. Feindfahrt ist im vollem Gange, und im speziellen die Vorbereitung der Video-Materialien erfordert eine Menge Zeit. :)

Endelmann
24.10.11, 20:29
3 August 1939 U-47 1. Feindfahrt

Langsam scheint sich das Wetter wieder zu bessern, zumindest lässt der Wind und Seegang etwas nach. In der vergangenen Nacht machten wir trotz großer Fahrt zwischenzeitlich nur noch 8 Knoten, was unseren Rückmarsch etwas verzögerte, aber gegen 8 Uhr Vormittags nähern wir uns Wilhelmshaven, wo wir bereits von einem deutschen Begleitkomitee erwartet werden.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390803_0817_begleitschutz-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390803_0817_begleitschutz.jpg)

Gegen 8:30 Uhr passieren wir wieder die Tirpitz, selbst bei diesem Wetter sieht sie noch majestätisch aus.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390803_0836_Tirpitz-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390803_0836_Tirpitz.jpg)

Punk 9 Uhr legen wir wieder in Wilhelmshaven an.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390803_0900_wilhelmshaven-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19390803_0900_wilhelmshaven.jpg)

Im großen und ganzen verlief die Patrouille zwar nicht nach Plan, war aber nichts desto trotz lehrreich. Und zwar dahingehend das ich an Bord von U-47 noch mehr auf Disziplin und Professionalität achten muß. Einfache Schlamperei hat zu einem schweren Unfall geführt. Im Ernstfall wären wir nicht wegen einem Verletzten umgekehrt, und ich habe meine Zweifel das unser junger Gefreiter 4 Wochen auf hoher See überlebt hätte. Ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen auf die Moral der gesamten Mannschaft…

General Olbricht
25.10.11, 08:29
Aaah, wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet. Sagt, wie macht ihr das denn mit den Bildern? Bei unserem AAR hat das nie lange gedauert.

Ludendorff

Endelmann
25.10.11, 13:09
Aaah, wir hatten schon nicht mehr damit gerechnet. Sagt, wie macht ihr das denn mit den Bildern? Bei unserem AAR hat das nie lange gedauert.

Ludendorff

Nun ja, wir sollten eventuell erwähnen das wir beinahe in Echtzeit spielen, so eine Feindfahrt kann da bei uns durchaus mal einige Wochen dauern. Aber der Aufwand wird dafür auch mit einem realistischerem Feeling belohnt, wenn man mal 3 "echte" Wochen ohne Feindkontakt durch den Atlantik getuckert ist ist die Freude über einen Frachter doppelt groß, und die Anspannung den Angriff nicht zu vermasseln auch ;)

Endelmann
10.11.11, 22:46
2. Oktober 1939 U-47 2. Flottille Wilhelmshaven

Knapp 2 Monate nach unserer Rückkehr nach Wilhelmshaven wurde ich zum Hauptquartier der Flottille beordert, “Es sei wichtig” sagte Hans Ibbeken, unser Flottillenchef noch dazu. Die Aufregung in seiner Stimme machte mich stutzig. Seit Anfang September befindet sich Deutschland im Krieg mit Polen, Frankreich und Großbritannien, und es wunderte mich eigentlich das wir nicht schon längst Befehl zum auslaufen erhalten hatten, besonders jetzt da wir sowieso viel zu wenig Boote an die Front bringen konnten wäre U-47 sicherlich eine wertvolle Unterstützung.

Normalerweise ist Hans die Ruhe in Person, da muss schon ordentlich was im Busch sein wenn auch er seine Aufregung durch klingen lassen muss. Dementsprechend unruhig hatte ich auch die letzte Nacht geschlafen, nichts desto trotz fand ich mich pünktlich am Stützpunkt ein.

Kaum angekommen erwartete mich Hans auch schon im Vorraum mit seinem Adjutanten, was ungewöhnlich war, und geleitete mich in sein Büro. Zu meiner Verwunderung wartete dort bereits der BdU Konteradmiral Karl Dönitz und Kapitänleutnant Wellner von U-14.

“Treten Sie näher meine Herrn” bat er uns sogleich an den großen Kartentisch. “Ibbeken, Sie und ihr Adjutant mögen bitte draußen warten und darauf achten das wir nicht gestört werden”. Ungewöhnlich das sogar der Flottillenkommandant aus seinem Büro vertrieben wurde…
“Was ich ihnen nun sage unterliegt höchster Geheimhaltung, ich bitte sie daher mit niemanden darüber außer den hier anwesenden Personen zu sprechen, und keinerlei schriftliche Aufzeichnungen anzufertigen.” Er klatschte eine rote Mappe auf den Tisch … Operationsbefehl Nordsee #16 … und fuhr fort: “Hier drinnen ist alles was sie benötigen. KptLt Wellner hat auf seiner letzten Feindfahrt mit U14 Aufklärungsdienste für die Kriegsmarine geleistet, genauer gesagt, hatte er den Auftrag Informationen über den Heimathafen der britischen Home Feet in Scapa Flow zu sammeln. Des weiteren hat die Luftwaffe nach einem erfolgreichen Angriff vor ein paar Tagen wertvolle Luftaufnahmen von Scapa Flow freigegeben. Nach intensiven Planungsarbeiten während der letzten Tage und Wochen kamen wir zu dem Schluss das ein erfolgreiches Eindringen in die Höhle des britischen Löwen möglich ist, wenn auch sehr gewagt.”

“Unsere Abwehr berichtet schon seit gut einem halben Jahr das die britische Admiralität offensichtlich aufgrund budgetärer Schwierigkeiten den Schutz von Scapa Flow nicht mit letzter Entschlossenheit vorantreibt. Da sich dies nach Kriegsausbruch sicherlich bald ändern wird ergibt sich nur jetzt die Möglichkeit durch kühnes Vorgehen die Home Fleet entscheidend zu schwächen.”
Dönitz öffnete die rote Mappe und breitete eine detaillierte Karte von Scapa Flow vor uns aus

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/scapa_sperren_abwehr_info1-480x319.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/scapa_sperren_abwehr_info1.jpg)

“Wie sie sehen hat KptLt. Wellner und unsere Luftaufklärung ganze Arbeit geleistet. Wir halten ein Eindringen von Süden durch den Hoxa Sound, oder von Westen durch den Hoy Sound für unmöglich, da diese durch Induktionsschleifen gesichert sind die ihre Anwesenheit sofort durch die magnetische Signatur ihres Bootes verraten würden. Ihre einzige Möglichkeit wäre hier dicht zusammen mit einem britischen Tanker oder Frachtschiff einzudringen, solche Überlegungen sind aber wohl eher theoretischer Natur.”

Aufmerksam lauschte ich den Ausführungen des BdU, wobei mein Blick beiläufig auf den unteren Rand der Karte fiel … 1919 … stach mir dort sofort ins Auge. Insgeheim musste ich etwas schmunzeln, obwohl natürlich klar war das der Großteil der eingetragenen Verteidigungsmittel aus jüngster Aufklärung entstammt.

“Der Großteil der britischen Flottenaktivität dürfte sich auf den Süden und Südwesten der Bucht konzentrieren, besonders um die Tankanlage Lyness. Letzten Dienstag hat die Luftwaffe hier das Artillerieschulschiff Iron Duke versenkt, wir hoffen natürlich auf größere Erfolge, falls sie bereit sind dieses Wagnis einzugehen”, sprach Dönitz, und klopfte mir dabei auf die Schulter.

“Unsere Meinung nach ergibt sich die beste Möglichkeit im Osten durch den Holm oder Water Sound. Besonders Augenmerk sollten sie hierbei auf diese beiden Netze richten”, wobei er auf die eingezeichnete Linie Rose Ness – Burry Ness und ca. 10 km weiter westlich auf die Netze zwischen St. Marys und der Insel Burray zeigte. “Diese Netze sind nicht mit absoluter Sicherheit vorhanden. KptLt. Wellner hat zwischen Rose Ness und Burry Ness vor ca. einem Monat keine Sperren oder Netze vorgefunden, unsere Abwehr berichtete allerdings das diese bereits in Planung oder Bau sind, sein sie also auf alles vorbereitet.”

“Was halten Sie von der Sache”, fragte mich der BdU rund heraus. “Nun, ich bräuchte gewiss etwas Bedenkzeit, und müsste das erst mit meinen Männern besprechen” antwortete ich.

“Nun, mit ihren Männern können sie die Pläne erst auf hoher See besprechen, aus Gründen der Geheimhaltung, aber ich gebe ihnen über’s Wochenende Zeit sich das ganze zu überlegen. Falls Sie annehmen würde ich vorschlagen sie sehen sich die Situation vor Ort in Scapa Flow nochmal genau an, und falls sich eine Gelegenheit ergibt schlagen Sie zu. Falls das Risiko zu Groß ist können wir sie immer noch auf Patrouille nördlich der Hebriden schicken, damit sie zumindest ihre Torpedos loskriegen” lächelte Dönitz, und klopfte mir erneut väterlich auf die Schulter.

“In Ordnung, ich werde ihnen bis Montag über meine Entscheidung Bescheid geben” entgegnete ich. Der Konteradmiral reichte mir die Mappe mit den Unterlagen und Luftaufnahmen und geleitete mich zur Tür. Leider war keine Zeit mehr mich von Hans zu verabschieden, auf dem Weg hinaus konnte ich nur kurz seinen fragenden Blick erhaschen. Aber viel hätte ich ihm auch nicht erzählen können. In ein paar Monaten würde sich alles aufklären, auf die eine oder andere Art. Wobei ich mir sicher bin das unsere Propaganda ein scheitern vor Scapa Flow nicht erwähnen würde, wir wären dann wohl mit U-47 aus unbekannter Ursache nicht mehr heimgekehrt, verschollen für unsere Familien. Kein schöner Gedanke, aber Krieg ist eben Krieg, und da muss getan werden was getan werden muss, keine Zeit für Sentimentalitäten, wischte ich diese Gedanken zur Seite…

Endelmann
15.11.11, 13:26
9. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt


05:45 Uhr

Früh am Morgen geht es wieder raus, laut Nordseebefehl #16 durfte ich die Mannschaft bisher nicht über unsere Operationsziele aufklären, man weiß ja nie ob dann nicht auch zuhause darüber geplaudert wird. Für das Gelingen unseres Auftrags war Geheimhaltung von höchster Wichtigkeit, weshalb ich die Offiziere nur über unser sekundäres Operationsziel, nämlich Patrouille in AN13 unterrichtet habe.


07:20 Uhr

Während wir hinter unserem deutschen Geleitschutz durch die Bucht von Wilhelmshaven fahren geht schön langsam die Sonne auf, hoffentlich bleibt das Wetter so, eine ruhige See ist für unser Vorhaben äußerst wichtig.

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08:00 Uhr

Langsam verlassen wir die Bucht von Wilhelmshaven, kurz nach 8 Uhr morgens wird der Leuchtturm auf Mellum in ca. 10km Entfernung sichtbar.

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“LI, heute um 12 machen wir mit den Offizieren eine außertourliche Einsatzbesprechung, es gibt noch einige Dinge die ich aufgrund unserer Befehle mit ihnen und den anderen zu besprechen habe, informieren Sie bitte auch Eisenholz, Kessler und Linke-Stier“ wende ich mich kurz und emotionslos an unseren LI Herbert Lindner. Ich bin kein besonders guter Lügner, vermutlich auch deshalb haben einige der Offiziere schon bemerkt das etwas im Busch ist.


10:00 Uhr

Gegen 10 Uhr Vormittags kreuzen zwei Marine Artillerie Leichter unseren Weg, halten vermutlich Kurs Richtung Nord-Ostsee Kanal

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10:30 Uhr

Befinden uns auf Höhe Helgoland, in letzter Zeit haben sich die Gerüchte gehäuft das die Briten hier Minen gelegt haben. Deshalb ist es ganz nützlich wenn uns unser Begleitschutz manchmal etwas länger absichert. Bis 11 Uhr dreht unser Minenräumer aber ab, und wir sind auf uns selbst gestellt.

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12:00 Uhr

Einsatzbesprechung mit den Offizieren:

“Wir haben was großes vor…” beginne ich meinen kurzen Vortrag, “…in den letzten Wochen hat die Luftwaffe und KptLt. Wellner hervorragende Aufklärungsarbeit rund um Scapa Flow geleistet, weshalb es nach dafürhalten des BdU und meinerseits möglich sein sollte unbemerkt in die Höhle des britischen Löwen einzudringen.”

Ich lege einen Plan auf unseren kleinen Kartentisch worauf ich das geplante Vorgehen erläutere

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“Ich halte ein Eindringen von östlicher Seite, durch den Holm Sound für die Aussichtsreichste Variante, geplant ist ein Angriff in der Nacht von 13. auf 14. Oktober. In dieser Nacht haben wir 2-mal Stillwasser, was uns das navigieren deutlich erleichtern sollte”

Ich habe so meine Schwierigkeiten den Gesichtsausdruck der Männer richtig zu deuten, aber es ist wohl eine Mischung aus Angst und doch auch Vorfreude. Eine so große Aufgabe ist äußerst ruhmreich für jedes Mannschaftsmitglied, so denn sie auch gelingt.

“Im Endeffekt müssen wir abwarten wie das Wetter ist sobald wir am Abend des 13. Oktober vor Ort sind, und außerdem die tatsächliche Stärke der britischen Sicherung abwarten. AN13 ist nur unser Sekundäres Operationsziel, falls ein Eindringen nach Scapa Flow nicht möglich ist. Die Entscheidung liegt in letzter Instanz bei uns.”

“Gibt es Fragen?” beende ich meinen kurzen Vortrag.

“Gibt es gesicherte Ziele in Scapa Flow, hat unsere Luftaufklärung in der Hinsicht etwas herausgefunden?” bringt unser IWO vor. “Nicht wirklich” entgegne ich. “Die letzten Aufnahmen sind über 2 Wochen entstanden, einen Tag nachdem die Luftwaffe ein Artillerieschulschiff versenkt hat. Seitdem kann sich natürlich einiges geändert haben, aber das werden wir herausfinden”

“Des weiteren sollen laut unserer Abwehr die Befestigungsanlagen und Sicherungen in Scapa Flow ausgebaut werden, d.h. ein erfolgreiches Vorgehen wird von Woche zu Woche schwieriger, weshalb wir jetzt oder nie handeln sollten, müssen…”

“Meine Herren, lassen Sie das ganze mal auf sich wirken, falls jemand fragen hat kann er natürlich jederzeit zu mir kommen. Ich werde anschließend auch noch die Mannschaft informieren.”

Gleich nach Ende der Einsatzbesprechung ist gleich das Geschnatter groß, wie in einem Hühnerstall merkt man wie sich die Gedanken in den Köpfen der Männer formen, und wie sie beginnen das soeben gesagte zu verarbeiten. Aber ich habe mir das ganze gut überlegt, und mein Entschluss steht fest!

Der Rest des Nachmittags verläuft ruhig, wir halten Kurs entlang der dänischen Westküste und laufen den ganzen Tag über Wasser.

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Endelmann
01.12.11, 16:41
10. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt

01:46 Uhr

“Herr Kaleun, Schiff voraus, fährt mit gesetzten Positionslichtern…“, die noch jugendliche Stimme des Gefreiten Strauss riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. Obwohl ich schon genügend Fahrten hinter mir hatte war es doch immer wieder ungewohnt in meiner engen, schaukeligen Koje zu schlafen, besonders in den ersten Nächten. Aber ich durfte mich nicht beschweren, im Vergleich zur übrigen Mannschaft war meine Schlafstätte wahrer Luxus, und ich musste sie mit niemanden teilen.

“Welcher Kurs?” fragte ich reflexartig, während ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. “Kurs SW” überschlug sich die Stimme des Gefreiten, der noch immer etwas außer Atem war. Auf meinem Weg zur Brücke erfuhr ich auch noch das es sich vermutlich um einen dicken Fisch handeln dürfte.

“Meldung!” stieß ich angestrengt heraus, als ich mich durch das Turmluk ins freie zwängte. “Frachter direkt voraus, beleuchtet, hält Kurs SW, vermutlich Richtung englischer Kanal…” berichtete unser IWO, “…habe bereits Befehl gegeben auf Kurs West zu gehen, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden”

“Sehr gut Wolfgang” entgegnete ich während ich mir ein Fernglas griff. Meine Devise immer schön aus dem verborgenen zu agieren schien sich nun auch bei den Offizieren breit zu machen, niemand muss wissen das wir hier draußen rumschippern.

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“Auf Seerohrtiefe gehen, AK mit E-Maschinen Kurs 250” rief ich unserem Obersteuermann Franz in der Zentrale zu, “versuchen wir mal getaucht näher ranzukommen, um den Pott besser identifizieren zu können“. Es war nun kurz vor 2 Uhr morgens, in ca. 1-2 Stunden sollten wir genaueres wissen.

02:56 Uhr

“Verdammt!” Fluche ich leise vor dem Seerohr, “Jetzt fangen die an zu zacken und drehen genau von uns weg“. Wir laufen schon AK und mit dem neuen Kurs den die Jungs auf dem Frachter eingeschlagen haben können wir uns getaucht nicht mehr vorsetzen, dafür reicht weder unsere Geschwindigkeit noch unsere Batterien.

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“Boot um 180° wenden, Kleine Fahrt“, wir mussten wieder etwas auf Abstand gehen, um uns aufgetaucht vorzusetzen. Damit war meine Nachtruhe wohl endgültig dahin, aber nun hieß es schnell sein um den Kerl noch vor Einbruch der Morgendämmerung zu identifizieren.

03:12 Uhr

Tauchen auf um uns mit AK überwasser vorzusetzen.

“Gut das die Positionslichter gesetzt haben, das erleichtert das Fühlung halten ungemein” sag ich süffisant zum IWO. Insgeheim hoffe ich das die Jungs da drüben mal ein wenig in unsere Richtung zacken, dadurch würde sich diese nächtliche Katz und Maus Spiel bedeutend beschleunigen, und wir könnten uns wieder in unsere Kojen schmeißen. Aber was soll’s….

03:22 Uhr

Frachter zackt erneut Richtung Westen von uns weg.

“Die machen uns heut Nacht echt das Leben unnötig schwer“, kurzzeitig denke ich sogar drüber nach einfach überwasser mit AK ranzufahren, aber verwerfe die Idee schnell wieder. Man soll aus Faulheit heraus kein unnötiges Risiko eingehen. Also holen wir nun noch weiter nach SW aus, um uns endgültig vor zusetzen.

05:14 Uhr

Diesmal klappt alles reibungslos, unsere neuen Freunde da drüben wurden wohl schon seekrank vom vielen zacken, in den letzten 2 Stunden war zum Glück Ruhe und wir konnten uns zügig vorsetzen. Sind getaucht um mit AK schnell ran zulaufen

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19391028_0526_frachter_bug3-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/09/19391028_0526_frachter_bug3.jpg)

5:36 Uhr

“Naja, die Mühe war wohl um sonst, scheint sich um einen Norweger zu handeln. Aber wäre ein lohnendes Ziel gewesen, …” sag ich zu unserem IWO. “… voll beladen und gute 8000 ts. Lassen wir ihn ziehen, scheint alles in Ordnung zu sein. Wieder auf ursprünglichen Kurs 295 Richtung Orkneys / Shetland Inseln gehen, kleine Fahrt, vorläufig getaucht bleiben“. Bei Nacht sind solche Identifizierungen immer verdammt schwer durchzuführen, da wundert es einen nicht das es des öfteren zu Verwechslungen kommt.

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Vermerke ins Logbuch:

....Norwegischer Frachter, 8kt, vermutlich unbewaffnet, beladen, 8000+ ts, mit gesetzten Positionslichtern, Kurs SW Richtung Kanal, lassen nach genauer Identifizierung ziehen und setzen Kurs Richtung Operationsgebiet fort....

“Ich werd’ mir dann noch ein wenig die restliche Nacht um die Ohren schlagen, Befehl auftauchen sobald norwegischer Frachter außer Sichtweite und mit Großer Fahrt gesetztem Kurs folgen” geb’ ich noch ein paar Anweisungen an den Diensthabenden, und begebe mich daraufhin in meine Koje. Der heutige Tag wird noch lange werden bei so wenig Schlaf, aber zum Glück macht unser Lois ja einen hervorragenden Kaffee….

Gegen 8 Uhr morgens erwache ich erneut, dass monotone “kartoffelkartoffel” der Diesel bestätigt das der Wachhabende das Boot bereits wieder hat auftauchen lassen, um unsere Fahrt an der Oberfläche fortzusetzen. Im Laufe des heutigen Tages werden wir aber wohl oder übel wieder anfangen müssen unter Tags getaucht zu marschieren, zu nahe ist bereits das britische Festland, und ich möchte nicht vorzeitig entdeckt werden.

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Auf dem Weg in die Zentrale hol’ ich mir bei unserem Smutje noch schnell eine Tasse Kaffee um in die Gänge zu kommen.

11:50 Uhr

Nun wird es Zeit “Auf 20m gehen, kleine Fahrt” gebe ich den Befehl zum tauchen. “Von nun an marschieren wir unter Tags getaucht, wir liegen gut in der Zeit, da brauchen wir kein unnötiges Risiko eingeh’n”

Langsam neigt sich das Boot vorne über um in den Keller zu schleichen…

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17:30 Uhr

Schön langsam müsste es dunkel werden da oben. “Sonar Kontakt?” frage ich nach, “Kein Kontakt Herr Kaleu, alles ruhig”

Na gut “Auf Seerohrtiefe gehen”, wollen wir mal einen Rundblick nehmen. Quälend langsam beginnt das Boot zu steigen, wenige Minuten später kommt vom LI die Bestätigung “Seerohrtiefe erreicht Herr Kaleu”. Wie üblich gilt mein erster Blick durch’s Seerohr dem Himmel, ich möchte nicht riskieren das wir direkt unter einem feindlichen Flugzeug auftauchen. Doch nichts zu sehen, weder in der Luft noch zu Wasser. “Auftauchen, große Fahrt voraus!”

Als ich mit unserem IWO die Brücke erklimme fällt mir sofort die Abendröte ins Auge. “Wir scheinen Glück zu haben Wolfgang, die See wird ruhiger, und von Westen her fast wolkenloser Himmel. Ideal, bei zu starkem Wellengang kommen wir nie nach Scapa rein”

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Endelmann
08.12.11, 15:11
11.-12. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt

Der gestrige Tag verlief ohne besondere Vorkommnisse, das Wetter bessert sich zusehends und bei ruhiger See machte unser Boot 16 Knoten Fahrt.


12. Oktober 1939

Wir sind noch gute 400 Seemeilen von Scapa Flow entfernt. Morgen Nachmittag beginnt unser Spiesrutenlauf, dann sollten wir ca. 100 sm vor der Ostküste der Orkneys stehen.


06:10 Uhr

Im Osten wird es langsam heller und die Morgendämmerung setzt ein. Um einer vorzeitigen Entdeckung zu entgehen lasse ich bereits besonders früh gegen 6:30 auf 20m tauchen. Bei Tageslicht setzen wir aus Sicherheitsgründen unseren Marsch unter Wasser fort.

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18:10 Uhr

Der Tag verlief ohne besondere Zwischenfälle, mittlerweile hat die Abenddämmerung begonnen, wir warten noch bis zur vollkommenen Dunkelheit, und tauchen dann gegen 19:30 auf.

Den ganzen Tag über gab es weder Horch- noch Sichtkontakte.

Endelmann
10.12.11, 11:42
13. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt


02:00 Uhr

Beginnen unseren Anlauf auf die Orkneys, momentan stehen wir noch ca. 170sm östlich. Liegen gut im Zeitplan um uns in der kommenden Nacht von 13.-14. Oktober nach Scapa Flow einzuschleichen, falls alles glatt geht und unsere britischen Freunde mitspielen…


07:30 Uhr

Die Nacht ist soweit Ruhig verlaufen, bei einsetzender Morgendämmerung gegen halb Acht gebe ich Befehl zum tauchen, unter Tags setzen wir unseren Marsch auf 20m fort.


12:30 Uhr

erhalten ein FT über Einzelfahrer, ca. 90sm SO, setzen unseren Marsch aber unbeirrt fort.


17:46 Uhr

“Schnelle Schraubengeräusche in 121, Herr Kaleu….” unterbricht unser Mann am Sonar den etwas eintönigen Tagesverlauf. “….weit entfernt und sehr schwach”.

“Sehr gut, das dürfte bereits der erste Tommy sein der uns vor Scapa erwartet.” entgegne ich. “Weiter beobachten wohin der Kontakt auswandert, schadet nicht wenn wir wissen wo hier die Patrouillen eingeteilt sind, das kann später sicherlich noch hilfreich sein”.

Später stellt sich heraus das unser Bewacher ca. 12-14sm nördlich von uns patrouilliert, vermutlich auf einem lang gezogenem O-W Streifen.

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18:05 Uhr

Die Abenddämmerung setzt ein, wir werden erst bei vollkommener Dunkelheit auftauchen um einer vorzeitigen Entdeckung zu entgehen. Hoffentlich kommen wir diese Nacht weiterhin gut voran, um rechtzeitig bei Stillwasser im Kirk Sound zu sein.


20:04 Uhr

“Kontakt, Peilung 018″ meldet sich unser Funkmaat am GHG erneut, “scheint wieder ein Bewacher zu sein”.

“Hmmm, gute 2 Stunden seit dem letzten Kontakt, könnte sich um den gleichen Bewacher wie um 17:46 handeln…” murmel ich vor mich hin während ich die vermutete Position des erneuten Horchkontakts auf der Seekarte vermerke. “Zumindest wissen wir jetzt dass wir uns nicht zu weit nach Norden wagen sollten”.

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Kurze Zeit später gebe ich Befehl auf Periskoptiefe zu gehen, ganz leicht ist noch die Abenddämmerung zu erkennen, aber ansonsten keinerlei Sichtkontakte. Also können wir in Ruhe auftauchen um ein wenig Frischluft ins Boot zu bringen, und unsere Batterien nochmals laden.

Das letzte Stück bis Rose Ness können wir schnell Überwasser zurücklegen, unser finaler Anlauf auf Scapa Flow hat begonnen!


20:47 Uhr

In 296° tauch ein Zerstörer auf, mittlerweile ist es zum Glück schon so dunkel das er uns unmöglich entdecken kann, aber wir gehen sicherheitshalber trotzdem ein wenig auf Nordkurs, um uns wieder außer Sichtweite zu bringen. Unbeirrt hält der Tommy Kurs Ost, und wandert somit schnell wieder aus.

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“Da Horst, sieh mal…” deutet unser I WO auf den Nachhimmel “…Möwen!”. “Scheint so als ob wir bereits in der Nähe von Land wären”. Und tatsächlich taucht kurz nach 22 Uhr die Küste von Rose Ness am Horizont auf.

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“Zerstörer direkt voraus” meldet plötzlich einer der Wachhabenden. Ich schnappe mir sofort mein Fernglas. “Scheint zum Glück Südkurs zu halten. Auf Kurs Nord gehen, große Fahrt voraus, sehen wir zu das wir ganz knapp an die Küste ran kommen, bei der Dunkelheit und so knapp unter der Küste sind wir nur sehr schwer auszumachen”.

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23:00 Uhr

“Meine Herren, ab jetzt wird’s ernst. Bis jetzt ist ja alles bemerkenswert einfach verlaufen, und das Wetter scheint uns auch wohl gesinnt zu sein, packen wir’s an” gebe ich eine kurze ungeplante Ansprache auf der Brücke. “Ab jetzt müssen alle 100% bei der Sache sein, und passt mir ja auf Minen und Netze auf, es darf keine Fehler geben!”

“Alle Mann auf Gefechtsstation, Selbstversenkungsladungen klar machen!”

Gegen 23:10 passieren wir Rose Ness, noch einmal werfe ich einen Blick auf die Karte…

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/scapa_eindringen-480x319.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/scapa_eindringen.jpg)


Unser Zerstörer im Süden wird uns nie ernsthaft gefährlich, bleibt immer brav auf gut 5-10sm Abstand so das wir gegen 23:10 ungehindert in den Holm Sound eindringen können. Laufen abwechselnd mit Großer Fahrt bis Äußerste Kraft, um möglichst wenig Zeit hier zu verbringen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2305_u47_suedspitze_rose_ness-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2305_u47_suedspitze_rose_ness.jpg)


23:20 Uhr

Im südlich gelegenen Skerry Sound werden als erstes die Sperrschiffe sichtbar, kurze Zeit später wird auch die im Kirk Sound. Wir entscheiden uns für Durchbruch durch den Kirk Sound, hier sind wie auf den Luftaufnahmen tatsächlich die größten Lücken ersichtlich.

Erblicken auf Höhe Lamb Holm auch die Küstenstation am nördlichen Ufer, passieren aber unentdeckt.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2320_sperrschiffe_skerry_sound-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2320_sperrschiffe_skerry_sound.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2328_sperrschiffe_kirk_sound-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2328_sperrschiffe_kirk_sound.jpg)

Scapa Flow Part 1 von 7 23:10 - 23:31 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=stN_FBs_Af0)

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23:30 Uhr

“Na das ging ja bis jetzt überraschend einfach” bemerke ich so nebenbei zu unserem I WO “Keinen Minen, keine Netze, Wir sind drin’!”.

Ein paar Minuten später erblicken wir das erste Schiff voraus, scheint sich um einen leichten Kreuzer oder einen Zerstörer zu handeln, jetzt bloß keine Fehler machen!

“Herr Kaleu, da voraus an der Küste ist glaub ich eine Netzsperre befestigt” meldet sich einer unserer Wachhabenden. “Wir bleiben auf Großer Fahrt, schön mittig aus dem Sound heraus draufhalten, das Netz scheint relativ tief zu hängen”

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2340_netzsperren_kuestenbefestigung_stmarys-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2340_netzsperren_kuestenbefestigung_stmarys.jpg)


23:40 Uhr

Bange Momente tun sich auf als wir auf das Sperrnetz zuhalten, aber es scheint tatsächlich so als ob wir da ohne größere Probleme drüber kommen könnten. “Die rechnen wohl nicht damit das wir aufgetauch kommen, was LI? Das Ding ist nur gut um getauchte Boote zu stoppen!”

Lediglich ein leichtes Kratzgeräuch ist zu hören als wir mit dem Bug auf das Netz treffen, doch ansonsten scheinen wir ohne weiteres drübergleiten zu können. “Wolfgang, präg dir mal genau unsere Position ein, nachher müssen wir wieder genau an der selben Stelle raus, da darf nichts schiefgehen, ich würd’ nur ungern hier drin’ bleiben müssen.”

“Auf Kurs NW gehen, immer ganz dicht entlang der Küste bleiben, dann sind wir von Seiten der Bucht nur ganz schwer auszumachen”

“Herr Kaleu, unser leichter Kreuzer ist leider nur ein Zerstörer, und da vorne liegt gleich noch einer, scheinen beide ruhig vor Anker zu liegen, die Kessel werden auf alle Fälle nicht befeuert” meldet sich unser I WO. “Verdammt, ich habe eigentlich gehofft das wir nicht allzu lange hier bleiben müssen, aber halten wir mal weiter Ausschau hoffentlich kommt bald ein dicker Pott in Sicht” entgegne ich.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2352_2zerstoerer-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2352_2zerstoerer.jpg)


23:52 Uhr

“Da scheint sich was dickes anzubahnen, dort direkt voraus” meldet der I WO. “Sieht aus wie ein Truppentransporter, schon mal nicht schlecht, aber deswegen hätten wir nicht hierher kommen müssen!” antworte ich, schon mit etwas schlechter Laune.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2352_truppentransporter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391030_2352_truppentransporter.jpg)


“Nun, dann lasst uns mal die Ostküste der Bucht absuchen, auf Kurs SW gehen, hinunter bis zu den Bring Deeps, von dort aus sollten wir auch einen Blick auf die Tankstation bei Lyness werfen können, dort waren auf den letzten Luftaufnahmen zumindest noch einige lohnenswerte Ziele zu sehen” gebe ich die notwendigen Befehle. “Schon Mitternacht, jetzt sind wir bereits eine halbe Stunde hier drinnen und noch immer hat uns niemand entdeckt, die scheinen wirklich alle zu schlafen! Wir müssen aufpassen das wir jetzt nicht übermütig werden, immer schön bei der Sache bleiben Jungs!”


Scapa Flow Part 2 von 7 23:43 - 00:07 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=oJAV8P-PO74)

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Endelmann
10.01.12, 17:46
14. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt

“Ich hoffe wir haben bei der Tankanlage in Lyness mehr Glück und finden ein paar wertvolle Ziele. Ansonsten gehen wir noch als das einzige Boot in die Geschichte ein das nach Scapa Flow eingedrungen ist ohne etwas zu versenken” scherze ich mit einem etwas mulmigen Gefühl in der Magengegend.

“Ja, es wäre eine Schande, da hatten wir bis jetzt soviel Glück mit dem Wetter und dann könnten wir nichts damit anfangen” entgegnet unser IWO.

“Zerstörer direkt voraus!” unterbricht uns einer der jungen Matrosen. “Hmmm, das scheint diesmal aber ein Bewacher zu sein. Macht zwar nur wenig Fahrt, aber der liegt gewiss nicht vor Anker und dümpelt nur so vor sich hin wie die anderen.” murmle ich vor mich hin während ich durch das Fernglas spähe.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0025_zerstoerer_dampf-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0025_zerstoerer_dampf.jpg)

Eine kurze Zeit lang überlege ich ob wir nicht abdrehen sollten um den Truppentransporter oder einen der Zerstörer anzugreifen. Wenn wir nach Lyness wollen müssen wir an dem Burschen vor uns vorbei, und dabei würden wir ihm verdammt nahe kommen. Wenn er uns entdeckt bedeutet das im besten Fall Kriegsgefangenschaft.

Aber wir MÜSSEN weiter, im Süden warten bestimmt ein paar fette Brocken auf uns. “Noch näher an die Küste ran und auf AK gehen. Wir müssen mit möglichst viel Abstand an dem Tommy vorbei, so schnell wie möglich.”

Bange Minuten vergehen, doch wir haben wieder Glück, gerade als wir durch das Nadelöhr zwischen Küste und Zerstörer schlüpfen dreht dieser ab und wendet uns seinen Rücken zu. Das lässt uns etwas mehr Spielraum.

00:45 Uhr

Wir befinden uns nun bei den Bring Deeps, auf Höhe der Houton Air Station. Am Westufer sind einige Küstenbatterien erkennbar, doch wir bleiben weiterhin unentdeckt.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0040_kuestenbefestigung_houton_air_station-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0040_kuestenbefestigung_houton_air_station.jpg)

“Verdammt, da ist gar nichts, nur so ein lächerliches Schwimmdock” mach ich meinem Unmut Luft während ich durch das Fernglas in Richtung der Tankanlage bei Lyness blicke. “Die Briten müssen wohl die Lunte gerochen haben aufgrund unserer verstärkten Luftaufklärung der letzten Wochen, oder sie haben die Flotte wo anders hin verlegt nachdem die Luftwaffe Anfang des Monats das Artillerieschulschiff versenkt hat. Anders kann ich mir das nicht erklären!”

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0045_schwimmdock_lyness-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0045_schwimmdock_lyness.jpg)

“Muss wohl so sein” entgegnet der I WO auch etwas ratlos.

Jetzt ist guter Rat teuer, WENN wir hier drinnen was versenken dann war’s die letzte Möglichkeit die sich der Kriegsmarine bieten wird. Sobald die Briten herausfinden das wir mit unseren Booten hier so leicht reinkommen werden sie bestimmt alles dicht machen. Aber einfach so wieder rausschleichen ohne was zu versenken macht auch keinen Sinn, die Briten planen doch schon den Ausbau der Verteidigungsanlagen, in ein paar Wochen könnte Scapa Flow für immer dicht sein!

“Also gut, hier ist nichts, das Boot um 180° wenden, wieder zurück!” gebe ich einen kurzen Befehl, um etwas Zeit zu gewinnen um die nächste Entscheidung zu treffen.

“Wir werden hier auf keinen Fall mit leeren Händen rausgehen, fragt sich nur ob wir den Truppentransporter oder die zwei Zerstörer auf’s Korn nehmen sollten. Mit einem flinken Wendemanöver könnten wir beide Zerstörer angreifen und wären schon wieder auf dem halben Weg nach draußen bevor die Briten überhaupt wissen wie ihnen geschieht”

“Könnte klappen” nickt der I WO zustimmend, “und der Truppentransporter?”

“Nun Wolfgang, ich sehe die Zerstörer als wichtiger an, erstens wird der Truppentransporter vermutlich leer sein, und wenn nicht dann wären die Tommys bei einer Versenkung so oder so wieder schnell an Land. Und die Zerstörer bieten den weiteren Vorteil das sie Kriegsschiffe sind, somit hätte unsere Propaganda zumindest einen netten Aufmacher, was ja auch nicht ganz unwesentlich ist!” lege ich meine Ansichten dar.

“Nun Gut, weiterhin auf AK bleiben, wieder an unserem Bewacher vorbei, dann gehen wir auf Ostkurs, schleichen uns zwischen den beiden Zerstörern durch die vor Anker liegen und greifen anschließend an!” ein einfacher Plan.

Scapa Flow Part 3 von 7 00:26 - 00:50 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=CgynTz-So-M)


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01:00 Uhr

Diesmal scheinen wir weniger Glück zu haben, ausgerechnet als wir den Tommy passieren wollen macht der kehrt und hält minutenlang genau auf uns zu. Wie gebannt starren alle durch die Ferngläser, jeden Moment erwarte ich das aufblitzen von Mündungsfeuer, doch nichts dergleichen passiert…

“Man, die Tommys müssen alle blind sein, das gibt’s doch nicht das uns die nicht sehen!” schüttelt Wolfgang den Kopf als wir den Zerstörer in geschätzen 2000m Entfernung passieren. “Ich versteh das auch nicht, die müssen die Flotte verlegt haben, und alle die zu Blind waren um die Befehle zu lesen sind hiergeblieben” scherze ich zurück. “Aber trotzdem wachsam bleiben, wir ziehen das jetzt ganz ruhig durch, noch sind wir nicht wieder draußen!”

Scapa Flow Part 4 von 7 01:02-01:30 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=OZd8IN2v2P0)


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Gegen halb zwei steuern wir mit AK genau zwischen den beiden Zerstörern durch die in der Mitte der Bucht vor Anker liegen, den ersten werden wir mit einem glatten Schuß aus Rohr 1 angreifen, dann nach Süden abdrehen und Zerstörer # 2 mit dem Hecktorpedo versenken, um uns sogleich in Richtung Kirk Sound zu bewegen, damit wir schnellstmöglich wieder draußen sind.

“Tiefe auf knapp über 4m einstellen, Peilung 0°, Magnetzünder” gebe ich Befehl. Nur nicht zu tief, nicht das uns das Ding noch auf Grund läuft.

Sobald der Torpedo unser Bugrohr verlassen hat drehen wir nach Süden ab, gespannt verfolgen alle die Blasenspur…., …..TREFFER!

“Den hat’s zerrissen”, wie von einer Titanenfaust getroffen wird der erste Zerstörer aus dem Wasser gehoben und zerbricht sofort in 2 Hälften.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0155_versenkung_ze-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0155_versenkung_ze.jpg)

Doch keine Zeit zum Jubeln, wir sind schon auf dem Weg zu Zerstörer #2. Noch eine kleine Kurskorrektur dann schwenken wir hart nach Backbord um unsern Aal aus dem Heckrohr los zumachen. 7 Minuten nach dem der erste Zerstörer hochgegangen ist detoniert auch der zweite Torpedo im Ziel. Diesmal ist die Explosion nicht so heftig, und mehr Feuerschein mischt sich darunter, eventuell ist unser Aal etwas zu wenig tief gelaufen, aber die Wirkung ist trotzdem tödlich.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0202_versenkung_ze-480x359.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19391031_0202_versenkung_ze.jpg)


“ACHTUNG, da regt sich noch was da drüben!” ruft mir der IWO zu, kurz leuchten nochmal die Scheinwerfer auf und wir fürchten entdeckt zu werden, doch wenige Sekunden später beendet eine heftige Explosion jegliche Aktivitäten und die dunkle See verschlingt unser zweites Ziel.

Scapa Flow Part 5 von 7 01:56-02:06 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Nfq3gji02cM)


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Wenige Minuten später sind wir bereits auf halben Weg Richtung Kirk Sound. “Nun scheinen die Tommys aufzuwachen!”, überall werden Starshells gefeuert, doch zum Glück fernab unserer Position, und wir haben nur noch wenige Minuten bis zum Ausgang.

“Da voraus, da feuert einer Starshells” meldet der IWO, sieht aus als ob uns im Holm Sound jemand erwartet, direkt auf unserer Fahrroute geht eine leuchtende Kugel nieder und macht die Nacht zum Tag. “Verdammt, wenn die uns da draußen erwarten dann war’s das, dann sitzen wir in der Falle!” vermelde ich, aber wir müssen trotzdem weiter auf Kurs bleiben, vielleicht haben wir nochmal Glück.


02:15 Uhr

Wir passieren erneut das Netz bei St. Marys und die Sperrschiffe im Kirk Sound, wieder ohne nennenswerte Probleme. Im Holm Sound voraus war bis jetzt keine weitere feindliche Aktivität zu sehen, vielleicht hat es sich unser Empfangskomitee anders überlegt und ist nach Süden abgedreht, in wenigen Minuten werden wir’s wissen. “Weiter auf AK bleiben, alles was drin’ is LI” brülle ich durch das Turmluk wir müssen hier weg solang die Briten noch mit herunter gelassenen Hosen dastehen.

Scapa Flow Part 6 von 7 02:06-02:18 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=hAyH51fBqNQ)


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“Feuer von Backbord!” schreit einer der Jungs wenige Minuten später los, als ich auch schon das prasseln von MG Feuer auf unserem Turm höre. “Tauchen!” gebe ich sofort Befehl, ohne die genaue Wassertiefe zu kennen, erst als ich durch das Turmluk in die Zentrale komme fällt mir ein das hier das Wasser bereits ca. 15m tief sein müsste. “Vorsichtig LI, nicht auf Grund setzen, lass lieber mal unseren Turm ein wenig rausgucken, jetzt ist eh keiner mehr oben”

Binnen kürzester Zeit schneidet unser Boot unter. “Was zum Teufel war das denn, der war doch nicht mal 1000m entfernt, das muss die Küstenbatterie gewesen sein, oder ein Bewacher ganz knapp am Ufer. Eine Schande das wir die nicht gesehen haben. Vor einer Stunde haben wir noch über die blinden Tommys gelacht!” bemerke ich selbstkritisch. Aber es scheint alles gut gegangen zu sein, Wasser haben wir unter’m Kiel, und verletzt ist anscheinend auch keiner.

“Bleiben wir auf AK, und noch bis um Rose Ness herum getaucht, dann werf ich mal einen Blick auf unsere Freunde da oben durch’s Seerohr”


02:42 Uhr

“Nun müssten wir auf Höhe Rose Ness sein, Maschinen auf Kleine Fahrt, ist irgendwas zu hören da draußen” frage ich unseren Mann am Horchgerät. “Nichts in der Nähe, im Süden sind schnelle Schraubengeräusche zu hören, liegen aber weit ab, und Explosionen aus Scapa Flow, ansonsten nichts Herr Kaleu” entgegnet dieser.

“Vielleicht war’s auch ein Zerstörer dessen Kessel noch nicht unter Dampf war” wirft unser IWO ein. “Ich werd mal einen Blick riskieren” antworte ich, während ich mich ans Seerohr begebe.

“Da oben tut sich nicht viel, unser Tommy befindet sich noch immer an Ort und Stelle. In ein paar Minuten sind wir hinter der Südspitze von Rose Ness verschwunden, dann tauchen wir wieder auf und machen uns mit AK vom Acker, wir hatten heute mehr als genug Glück” gebe ich erleichtert von mir. Ein wahres Glück das uns die Briten nicht verfolgt haben, in diesen seichten Gewässer wären wir eine leichte Beute gewesen!

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Scapa Flow Part 7 von 7 02:18-02:55 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=EJb_GsZnEgk)


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02:50 Uhr

Sind wieder aufgetaucht und laufen mit AK in Richtung Osten, weiter im Süden sucht uns ein Zerstörer und verfeuert Shells, wird uns aber nie ernsthaft gefährlich. Auch über Scapa Flow sind Starshells zu sehen, als ob man in ein Hornissennest gestochen hätte verfeuern die aufgeschreckten Briten alles was sie haben, jedoch ohne konkreten Plan.

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“In ca. 1 Stunde müssten wir tiefere Gewässer erreicht haben, dann können wir die Operation endgültig als gelungen ansehen” sage ich hoffnungsvoll zu den Männern auf der Brücke.


04:12 Uhr

“Steuermann, prüfen sie mal wie viel Wasser wir unter’ Kiel haben” gebe ich Befehl “Ca. 80 m entgegnet dieser prompt”

“Nun gut, dann dürfen wir uns jetzt in Sicherheit wiegen, die Männer können ihre Gefechtsstationen verlassen. Aber der LI soll sich mal unseren Turm und die Flak ansehen, der Beschuss von vor 2 Stunden hat doch einige Spuren hinterlassen”

Und in der Tat wurde unsere Flak leicht beschädigt, was sich jedoch innerhalb einer Stunde beheben lässt. Gegen Halb Sechs Uhr Morgens setzen wir ein FT ab über unser erfolgreiches Eindringen in Scapa Flow, und unsere 2 Versenkungen.

Gut eine Stunde später kommt die Antwort, FT vom BdU. Man gratuliert uns zu unserem Erfolg, und wir erhalten Befehl für sofortigen Rückmarsch nach Wilhelmshaven.

“Das scheint mir ein gutes Zeichen zu sein das man unser Vorgehen als Erfolg ansieht, wenn die nicht zufrieden wären mit unseren zwei Zerstörern dann würden wir jetzt Befehl erhalten unsere Patrouille anzugehen, unser sekundäres Operationsziel.” mache ich meinen Gedanken Luft. Unser LI nickt zustimmend “Wir hatten zwar jede Menge Glück das uns die Tommys nicht drangekriegt haben, aber mit der Beute hatten wir dafür weniger Glück. Aber wir können zumindest sagen das wir in Scapa Flow waren!”

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07:40 Uhr

Im Osten geht schön langsam die Sonne auf, gebe Befehl auf 20m zu gehen um unter Tags getaucht zu bleiben und mit kleiner Fahrt zu marschieren, in der Ferne hört man WaBos explodieren, die Briten scheinen noch immer äußerst aufgebracht zu sein!

Stündlich stoppen wir die Maschinen um rundzuhorchen und auf Seerohrtiefe einen Rundblick zu riskieren. Gegen Mittag erhalten wir auf Langwelle ein FT über einen Einzelfahrer, liegt aber zu weit ab von uns um ranzukommen.


19:00 Uhr

Die Abenddämmerung ist im vollem Gange, nach nochmaligen Rundhorchen und Rundblick tauchen wir auf um über Wasser mit Großer Fahrt unseren Marsch fortzusetzen.

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2 Stunden später erhalten wir erneut eine Meldung über einen Einzelfahrer, diesmal nur 90 sm östlich von uns, mit Kurs auf unsere Position!

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19393110_2050_einzelfahrer-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19393110_2050_einzelfahrer.jpg)

Wir ändern unseren Kurs leicht auf 95° und gehen auf AK um den Einzelfahrer abzufangen.

Albrecht d. Bär
17.01.12, 22:01
Werter Endelmann,

schön, hier einen SH3-AAR zu lesen! Freue mich über weitere KTB-Berichte.
War selbst lange Zeit Kommandant (http://www.aotd-clan.de/wbb2/profile.php?userid=3424) auf U-720, ausgezeichnet mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz. Leider wurde das Boot wegen technischer Probleme außer Dienst gestellt. ;-)
Später kommandierten wir auch noch das russische K-335... traumschön!!!

K-335 Gepard Video - Fulcrum - MyVideo (http://www.myvideo.de/watch/4161284/K_335_Gepard)

Aber es würde uns schonmal wieder in den Fingern jucken, einen Zerstörer zu knacken :D Wir sind zwar etwas aus der Übung, aber die erlernten Techniken funktionieren noch immer.

Nun denn, Euch immer Mast- und Schottbruch und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel!

Albrecht der Bär

Endelmann
29.05.12, 23:10
Bald darf wieder mit Fortsetzung gerechnet werden, die nächste Feindfahrt ist kurz vor dem Abschluss :)

Endelmann
19.06.12, 20:13
15. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt

Kurz vor 1 Uhr Morgens höre ich im Halbschlaf wie unser Boot taucht. Ich habe Befehl gegeben bei erreichen des Abfangpunktes für unseren Einzelfahrer tauchen zu lassen, bei Nacht ist es einfacher einen Kontakt durch rundhorchen zu finden. Geschätzte 2 Stunden lang wird nach dem Einzelfahrer gesucht, aber ergebnislos. In den frühen Morgenstunden befinden wir uns wieder auf Kurs Richtung Wilhelmshaven.

“Na Wolfgang, kein Glück gehabt letzte Nacht?” frage ich als erstes unseren IWO als ich gegen 6 Uhr morgens in die Zentrale gehe. “Nein, leider nicht Herr Kaleu, der Kerl war einfach nicht zu finden” entgegnet dieser. “Kein Problem, unsere Jungs haben sich sowieso die erste ruhige Nacht seit Scapa Flow verdient”.

Doch die Ruhe währt nicht lange, gegen 7:45 Uhr erhalten wir erneut ein FT über einen Einzelfahrer, diesmal nur 12sm östlich von uns, also leicht zu erreichen, wir gehen sofort mit AK auf Abfangkurs.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0745_einzelfahrer-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0745_einzelfahrer.jpg)

“Den Burschen kriegen wir diesmal” sag ich noch voller Zuversicht, ca. 20 Minuten später haben wir auch schon Sichtkontakt, sieht aus wie ein Frachter, fährt ohne gesetzte Positionslichter, also ein potenzielles Ziel!

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0805_einzelfahrer_-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0805_einzelfahrer_.jpg)

Wir gehen auf Kurs N um uns vor ihn zu setzen, um 8:18 tauchen wir, bleiben aber auf AK um in Schussposition zu kommen. Just als wir getaucht sind fängt der Frachter an zu zacken. Offensichtlich haben wir uns Überwasser etwas zu nahe heran gewagt und die Jungs da drüben haben uns entdeckt, das macht das ganze nicht leichter.

8:21 Uhr

Trotzdem gelingt es uns nahe genug für eine Identifikation heranzukommen, sieht so aus als ob der kleine Frachter unter polnischer Flagge fährt. Wir entscheiden uns sofort zum Angriff!

“Fahrt ca. 12kt, Tiefgang 8m, Torpedorohr 1 feuerbereit machen” gebe ich Befehl.

Um 8:35 sind wir in einer guten Position, doch als wir unseren Aal losmachen zackt der Frachter weg. Unser Torpedo läuft zwar noch knapp unter dem Bug durch, doch entweder war es ein Fehlzünder, oder das Magnetfeld des Bug’s war nicht mehr stark genug um unseren Aal auszulösen. “Verdammt, in Zukunft nehmen wir wieder ein paar G7e mit, die haben unsere Blasenspur gesehen da drüben, bei Tageslicht sind die G7a nicht gerade von Vorteil!”

“Auftauchen” gebe ich Befehl, wir sind getaucht zu langsam um nochmal in eine gute Schussposition zu kommen, und die polnische Besatzung da drüben passt offensichtlich gut auf, da können wir ihnen auch gleich verraten wo wir sind.

“Beide Maschinen AK, Torpedorohr 2 bereit machen!”. Um 8:48 machen wir unseren zweiten Aal los, diesmal Zielen wir nicht mehr genau mittig sondern etwas mehr auf das Heck des Frachters, das sollte eventuelle Ausweichmanöver schwieriger machen, außer die Burschen da drüben lassen sich etwas neues einfallen.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0848_einzelfahrer-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0848_einzelfahrer.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0848_pol_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0848_pol_frachter.jpg)

“Verdammt, die weichen schon wieder aus” bemerkt der IWO mit leicht ärgerlicher Stimme. “Das wird ihnen diesmal nichts nützen, der Aal geht ins schwarze” entgegne ich. “Noch 10 Sekunden…”

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0849_pol_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0849_pol_frachter.jpg)

“TREFFER!!!” jubeln alle am Turm, leider nur relativ weit vorne am Bug, aber das sollte dem Pott doch ordentlich zu schaffen machen. Die Torpedos mit Magnetzündung arbeiten leider nur richtig gut wenn sie mittig des Schiffs detonieren, mit ausreichender Lauftiefe heben sie dann das gesamte Schiff aus dem Wasser, und brechen ihm somit das Rückgrat. Doch auch so ein Treffer am Bug dürfte einem Schiff dieser Größe zumindest etwas zu schaffen machen.


http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0849_treffer_1-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0849_treffer_1.jpg)


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09:00 Uhr

Nur sehr langsam beginnt der Frachter über den Bug zu sinken, ca. 10 Minuten nach unserem Torpedotreffer hat sich seine Fahrt zwar merklich verringert, doch der Bug liegt nur ein paar Meter tiefer im Wasser. Da wir so oder so auf dem Rückmarsch sind, und noch genügend Munition haben lasse ich das Deckgeschütz besetzen.

“Setzt denen da drüben mal einen Schuss vor den Bug, damit die wissen das das Spiel aus ist, wir machen jetzt ernst, und die sollen gefälligst machen das sie runter kommen von dem Kahn” befehle ich unserem Waffenoffizier.

Doch die Polen entdecken schon frühzeitig das wir unser Deckgeschütz klarmachen, und verlassen noch vor dem ersten Warnschuss ihr Schiff. “Ein paar Minuten geben wir ihnen noch, dann Feuer frei auf die Wasserlinie, seht zu das der Pott unter Wasser kommt!”

5 Minuten später wird das Feuer eröffnet, unser Schütze Möllers leistet ganze Arbeit, schon der erste Schuss sitzt, und auch die weiteren liegen sehr gut. Binnen 10 Minuten wird das Schiff förmlich zerfetz von unseren Granaten, und zerbricht schließlich knapp hinter der Stelle unseres Torpedotreffers, also hat die Magnetzündung auch diesmal hervorragende Arbeit geleistet.


http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0859_deckgesch%C3%BCtz-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0859_deckgesch%C3%BCtz.jpg)


http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0859_deckgesch%C3%BCtz_-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0859_deckgesch%C3%BCtz_.jpg)


http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0900_deckgesch%C3%BCtz_-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0900_deckgesch%C3%BCtz_.jpg)


http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0901_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0901_frachter.jpg)


http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0910_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0910_frachter.jpg)

“Das reicht, Feuer einstellen” befehle ich, da ist nicht mehr viel zu Retten da drüben, wir gehen wieder auf alten Kurs, “für 1 Stunde AK, dann tauchen wir um unseren Tagesmarsch fortzusetzen.”

Doch das polnische Schiff erweist sich als verdammt zäh und will nicht sinken. Eine halbe Stunde später als wir schon fast außer Sichtweite sind treibt das Wrack noch immer lichterloh brennend über Wasser.

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0930_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390111_0930_frachter.jpg)

“Wie dem auch sei, das Ding ist jetzt sowieso wertlos, und wird früher oder später den Elementen zum Opfer fallen, jetzt ist das Risiko zu groß das wir nochmals umkehren um einen Fangschuss zu setzen. Die dürften wohl einen sehr leichte Ladung unter Deck gehabt haben, vielleicht Kork oder Holz. Und jetzt schwimmt der Pott auf dem Zeug auf.” erkläre ich meine Gedanken “Weiter auf Kurs bleiben und in einer halben Stunde auf 20m gehen”.

Der Rest des Tages verläuft Ruhig, um 18:40 Uhr lasse ich wieder auftauchen um unseren Marsch Richtung Wilhelmshaven über Wasser fortzusetzen….

Albrecht d. Bär
19.06.12, 20:35
Sehr gut!
Wie viel BRT hatte der Pole? Sieht nach schätzungsweise ca. 5.000-6.000 BRT aus?

Endelmann
19.06.12, 20:48
Sehr gut!
Wie viel BRT hatte der Pole? Sieht nach schätzungsweise ca. 5.000-6.000 BRT aus?

Nicht ganz, genaue Daten bekommt man natürlich nur wenn man auch den Schiffsnamen hat (z.B. wenn der Funker noch Zeit hat einen Notruf abzusetzen).

Aber in diesem Fall blieb der Funk still, also habe ich die Tonnage auf ca. 2000ts geschätzt, das würde auch zum Tiefgang passen :)

Albrecht d. Bär
20.06.12, 11:55
Nicht ganz, genaue Daten bekommt man natürlich nur wenn man auch den Schiffsnamen hat (z.B. wenn der Funker noch Zeit hat einen Notruf abzusetzen).

Aber in diesem Fall blieb der Funk still, also habe ich die Tonnage auf ca. 2000ts geschätzt, das würde auch zum Tiefgang passen :)

Doch nur 2.000 BRT? Nun, wir sind eben lange nicht mehr zur See gefahren. Da geht doch glatt das Gefühl für die Schätzung verloren :(

Aber zeigt SH3 nicht im Kriegstagebuch an, wieviel BRT ein versenktes Schiff hat? Oder sind wir da einem Irrglauben unterlegen? Haben das Spiel zu lange nicht mehr gespielt...

Endelmann
20.06.12, 14:28
Doch nur 2.000 BRT? Nun, wir sind eben lange nicht mehr zur See gefahren. Da geht doch glatt das Gefühl für die Schätzung verloren :(

Aber zeigt SH3 nicht im Kriegstagebuch an, wieviel BRT ein versenktes Schiff hat? Oder sind wir da einem Irrglauben unterlegen? Haben das Spiel zu lange nicht mehr gespielt...

Ja, prinzipiell schon, aber um unsere Berichte etwas detaillierter und abwechslungsreicher zu gestalten verwenden wir Schätzungen (die auf Basis der SH3 Tonnagen beruhen).
Oder wir "simulieren" einen abgefangen Funkspruch, bzw. befragen die Schiffsbrüchigen um den jeweiligen Schiffsnamen. Dann bietet ein historisches Lloyds Register natürlich genauere Auskünfte :)

In der Realität waren die Uboot-Fahrer auch gezwungen die Tonnage zu schätzen falls man den Schiffsnamen oder Bautyp nicht ausfindig machen konnte. Besonders bei Schiffen in Geleitzügen war oftmals nicht genügend Zeit um genaue Zahlen zu ermitteln, da wurde dann oft einfach über den Daumen gepeilt.

Dönitz erwähnte ja sogar sarkastisch das diese Schätzungen tendenziell immer etwas zu hoch als zu niedrig ausfielen, und hielt seine Kaleuns zu objektiveren Schätzungen an :)

Endelmann
02.05.15, 10:39
16. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt

"Herr Kaleun, Herr Kaleun..." mit etwas Nachdruck werde ich von unserem Gefreiten Bildstein geweckt "Schiff voraus, hat Laternen gesetzt".

"Wie spät ist es?" frage ich, "Kurz nach 3 Uhr Herr Kaleun"...

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0314_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0314_frachter.jpg)

Kurze Zeit später bin ich auf der Brücke.
"Scheint ein dicker Brocken zu sein, sehen wir uns das mal genauer an. Auf Kurs Nord gehen, AK, und diesmal bleiben wir weit auf Abstand, nicht dass wir wieder vorzeitig entdeckt werden!".



04:14 Uhr

Wir stehen nun weit vor dem Frachter, direkt auf dessen Kurs. Ich lasse tauchen, mit den E-Maschinen machen wir leichte Korrekturen um uns weiterhin genau in Position vor dem Frachter zu halten.



06:00 Uhr

Identifizieren Frachter als Norweger, wir sind auf 200m heran, und liegen weiterhin getaucht, trotzdem ist die Flagge nur schwer zu erkennen, verdammte Schlamperei!

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0600_frachter-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0600_frachter.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0600_frachter_2-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0600_frachter_2.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0600_frachter_flag-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390211_0600_frachter_flag.jpg)

07:00 Uhr

wir haben den Norweger unbehelligt laufen lassen und tauchen nun für unseren Tages Marsch unter Wasser. Befinden uns auf Höhe Doggerbank.

Bis zum Abend keine weiteren Vorkommnisse...

Endelmann
03.05.15, 17:16
Werter Endelmann,

was ist über Euch gekommen, diese Karteileiche wieder zu beleben (nicht, dass uns sowas fremd wäre .. :D:D:D)

Das stete Verlangen nach der See, und getreue Pflichterfüllung gegenüber den anderen Regenten :)

Longstreet
04.05.15, 08:56
Das ist lobenswert! Hervorragende Einstellung - haben eben alles durchgearbeitet und freuen Uns auf mehr!

Endelmann
22.06.15, 21:10
17.-18. Oktober 1939 U-47 2. Feindfahrt

17. Oktober 1939

Kurz vor 1 Uhr in der Früh kommt ein FT vom BdU herein in dem erklärt wird das ab sofort der Englische Kanal für Uboote gesperrt ist. “Naja, dorthin hätten wir uns sowieso nicht mehr freiwillig verirrt” scherze ich, obwohl sich dadurch unser Anfahrtsweg in den Atlantik bedeutend verkürzen würde. Aber aufgrund der Minengefahr meide ich bereits seit Kriegsbeginn dieses Nadelöhr!



02:30 Uhr

“Schiff gesichtet, steuerbord querab” meldet einer der Wachhabenden.

Als ich auf die Brücke komme und einen Blick durchs Fernglas nehme sehe ich ein Feuerschiff und nebenbei einen kleineren Kutter. “Hmmm, sieht mir aus wie Fischer, aber sehen wir uns das mal an” gebe ich Befehl. “Aber nicht zu dicht ran, passt mir bloß wegen deren Netze auf!”

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390311_0230_schiffe_gesic-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390311_0230_schiffe_gesic.jpg)

Eine knappe halbe Stunde später sind wir bis auf wenige 100m ran. Wir sind rechtzeitig getaucht um uns unter Wasser anzuschleichen…

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390311_0258_2schiffe_hol-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390311_0258_2schiffe_hol.jpg)

http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390311_0259_2schiffe_hol-480x360.jpg (http://www.silenthunterlog.com/wp-content/uploads/2011/10/19390311_0259_2schiffe_hol.jpg)

“Fischer, wie vermutet. Sieht nach Holländern oder Belgiern aus, auf alle Fälle keine Briten” Nun ja, so ein kleiner Kutter wäre auch kein sehr ehrenvolles Ziel gewesen. “Kleine Fahrt zurück, wir entfernen uns wieder auf dem gleichen Weg den wir gekommen sind, wer weiß wo der sein Netz hier rumtreiben hat, das brauchen wir nicht in den Schrauben…”

Kurz nach 3 Uhr morgens tauchen wir wieder auf um unseren alten Kurs Richtung Heimat fortzusetzen.

Bei Beginn der Morgendämmerung befinden wir uns schon fast auf Höhe der Ostfriesischen Inseln, wir bleiben daher aufgetaucht und laufen weiterhin Große Fahrt. Brennstoff ist nach unserer kurzen Unternehmung ja zum Glück kein Thema.

Kurz vor Mitternacht erreichen wir unseren vereinbarten Treffpunkt wo wir um 9 Uhr morgens von einem Sperrbrecher abgeholt werden sollten.

18. Oktober 1939

09:00 Uhr

Pünktlich erscheint unser Sperrbrecher am Horizont und begleitet uns nach Wilhelmshaven, wo wir gegen 11 Uhr vormittags festmachen.

Unser Empfangskomitee nimmt sich eher bescheiden aus, was mir im Grunde nur recht ist. Nichts desto trotz hat es sich der BdU nicht nehmen lassen persönlich zu erscheinen. Nachdem er zu uns an Bord gekommen ist lasse ich die Mannschaft am Achterdeck antreten, Dönitz spricht ein paar markige Wort zu uns, und lobt unser mutiges Vorgehen, doch auch in seiner Stimme spürt man ein wenig die Enttäuschung über den geringen Erfolg.

Kurz vor dem Abtreten kramt er noch in seiner Brusttasche und verleiht mir das Ritterkreuz. Sicherlich eine große Ehre für mich, jedoch war ich nie jemand der unter besonders starken Halsschmerzen litt, und das wissen meine Jungs zum Glück auch.

Trotzdem fließt an diesem Abend der Alkohol in Strömen, und fast alle Mannschaftsmitglieder gratulieren mir persönlich, auch wenn einige dabei schon ordentliche Probleme mit dem Gleichgewichtssinn haben. Die Freude darüber diese waghalsige Feindfahrt ohne Verluste überstanden zu haben kennt bei den meisten keine Grenzen!