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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Courage. Honor. Loyalty. Sacrifice. _ A Pbem vs L. Armisteads feat. controversial POV



Aktivist
17.08.13, 09:53
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Dunkelheit. Schwarze, absolute Dunkelheit. Weder der Mond noch die Sterne waren durch die dicht geschlossenen Gewitterwolken zu sehen. Der Wind peitschte die Regentropfen nahezu waagerecht über das Land. Nur im grellen Lichtschein der einschlagenden Blitze konnte man die beiden Männer erkennen, die sich auf der offenen Weidelandschaft gegenüber standen. Aufrecht standen sie, mit geradem Rücken - trotz der heftigen Böen, welche die wenigen verkrüppelten Bäume beinahe aus der Erde rissen. Sie musterten sich stumm. Ihre Blicke verrieten Entschlossenheit und Stärke.

Ruhig, fast wie ein leises Brummen: Das ist ein Fehler.

Keine Antwort. Im selben kontrollierten Tonfall: Legt die Waffen nieder oder ich bin nicht länger für das verantwortlich, was geschehen wird!

Jetzt streckte sich der andere. Er wiegte den Kopf leicht nach links und dann nach rechts, wobei er geräuschvoll die Halswirbel knacken ließ. Ein Fehler war es, diesen Präsidenten zu wählen. Jetzt verhöhnen er und seine radikalen Parteigänger unsere heilige Verfassung. Wo bist Du gewesen, als Willkür und Ungerechtigkeit über uns alle herein brachen? Jetzt stehst Du hier und wagst es, mir zu drohen? Woher nimmst Du Dir das Recht? Was bist Du anderes als eine Marionette, ferngesteuert von charakterlosen Tyrannen...

Tyrannen? erwiderte der erste Mann erregt und sprang auf seinen Widersacher zu. Tyrannei ist es, was Du und Deine Leute erhalten wollen, hier auf dem heiligen Boden der Freiheit! Jetzt preist Du die Verfassung und nennst Dich im Recht... Alle geschworenen Eide, die Einheit des Landes zu schützen, seine Stärke und sein Recht, in bitterem Zorn hast Du sie gebrochen, hast Recht und Verfassung gelästert und bringst Hass, Tod und Elend über das Land! Ich werde das nicht länger zulassen. Wir werden das nicht länger zulassen!

Die Muskeln beider Männer bebten, als sie die Wut überkam. Doch dies war nicht der Ort, und dies war nicht die Zeit.

Ich habe Dir nichts mehr zu sagen. erwiderte der Zweite. Und mitten ins Krachen der Donnerschläge rief der erste zurück: Dann wird es so sein.

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Captain America is not here to lead the country. I'm here to serve it. If I'm a captain, then I'm a soldier. Not of any military branch, but of the American people. Years ago, in simpler times, this suit and this shield were created as a symbol to help make America the land it's supposed to be... to help it realize its destiny. Ricocheting from super-villain duel to super-villain duel doesn't always serve that purpose. There's a difference between fighting against evil and fighting for the common good. I'm not always able to choose my battles... but effective immediately, I'm going to make an effort to choose the battles that matter. Battles against injustice, against cynicism, against intolerance. I will still serve with the Avengers. I will continue to defend this nation from any and all threats it may face. But as of today, I am not a "super hero." Now and forevermore, I am a man of the people. Together, you and I will identify and confront America's problems. Together, we will figure out what we are and what we can be. Together, we will define the American Dream and make it an American reality.Aus 'Captain America', Vol. 4, #7

Herzlich willkommen, werte Leserschaft. Ich habe Lewis Armistead zu einem Pbem überreden können. Auf und Ab dieser Partie werden Gegenstand dieses AARs sein, den ich sicherheitshalber auch auf meinem Rechner abspeichere, um die Kalamitäten zu vermeiden, unter welchen die beiden Vorgänger litten. Ich werde mich dennoch in der Beschreibung der Aktivitäten knapp halten, da wir beide möglichst rasch spielen wollen. Außerdem liegt mein Augenmerk auf dem Nebenstrang, welcher den AAR in unregelmäßigen Intervallen bereichern soll. Dafür ist eine gewisse Recherche nötig, und die wird ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen. Worum geht es dabei?
Mit einer stillen Genugtuung habe ich zur Kenntnis genommen, dass Autoren beliebter AARs einen Geschichtsteil in ihre Erzählungen integrierten, um historische Personen, Schlachten, politische und gesellschaftliche Entwicklungen aus einer neutralen Position heraus zu schildern, wie ich es beim Take Command!-AAR oder Hearts-of-Iron-AAR unternahm. Ich werde diesen Stil nicht noch einmal kopieren. Statt dessen will ich die Grenzen der Neutralität verlassen: ich werde kontroverse Meinungen und Standpunkte vertreten, wie Ihr sie nicht in den Lehrbüchern finden könnt. Ich werde abseits des 'common sense' an einigen 'heiligen Institutionen' der Bürgerkriegsgeschichte rütteln und werde auch Unterschiede heutiger Populärkultur zur Realität erläutern. Ich erhoffe mir, darüber interessante Diskussionen unter den Lesern in Gang zu setzen. Ich bitte jedoch um Nachsicht: ich betitele diese Abschnitte zwar als Point-of-View, mache mir aber dennoch nicht alle darin enthaltenen Ansichten zu eigen. Es handelt sich also um EINEN Standpunkt, nicht zwingend um MEINEN.
Ich wünsche allen Lesern viel Vergnügen!

Nachtrag: Der Herr rechts im Bild ist Captain Confederacy (http://en.wikipedia.org/wiki/Captain_Confederacy), titelgebender Held einer Comicserie Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Der Herr links im Bild ist wahrscheinlich bekannter.

Gez.
Der Captain

Aktivist
17.08.13, 14:58
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Das Jahr 1861

Richmond, 31. Dezember 1861 - Das Jahr 1861 aus der Sicht Armisteads (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=903101#post903101) .......... Washington, 31. Dezember 1861 - Das Jahr 1861 aus der Sicht Aktivists (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=903138#post903138)

Kapitel 01: Washington, 1. April 1861 - Am Vorabend des Kriegs (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=898605#post898605)
Kapitel 02: Washington, 15. April 1861 - Die Würfel sind gefallen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=898788#post898788)
Kapitel 03: Washington, 1. Mai 1861 - Zeit für's Pläne schmieden (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=898869#post898869)
Kapitel 04: Washington, 15. Mai 1861 - We're coming, Father Abraham, 300.000 more (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=899109#post899109)
Kapitel 05: Washington, 1. Juni 1861 - Der Löwe schlägt als erster zu (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=899446#post899446)
Kapitel 06: Wahington, 15. Juni 1861 - three, two, one - liftoff (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=899705#post899705)
Kapitel 07: Washington, 1. Juli 1861 - Königsrochade (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=899897#post899897)
Kapitel 08: Washington, 15. Juli 1861 - Geschützdonner am Potomac (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=900096#post900096)
Kapitel 09: Washington, 1. August 1861 - Seeing the elephant (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=900926#post900926)
Kapitel 10: Washington, 15. August 1861 - Taktischer Rückzug am Potomac (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=901237#post901237)
Kapitel 11: Washington, 1. September 1861 - Die Schatten großer Ereignisse (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=901450#post901450)
Kapitel 12: Washington, 15. September 1861 - Die erste strategische Offensive der Union (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=901868#post901868)
Kapitel 13: Washington, 1. Oktober 1861 - Im Wettlauf mit der Zeit (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=902034#post902034)
Kapitel 14: Washington, 15. Oktober 1861 - Dämmerung in Arkansas (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=902224#post902224)
Kapitel 15: Washington, 1. November 1861 - Showdown bei Fort Donelson (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=902489#post902489)
Kapitel 16: Washington, 15. November 1861 - Der Winter macht Pause (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=902731#post902731)
Kapitel 17: Washington, 1. Dezember 1861 - Der Süden gibt Kentucky auf (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=902926#post902926)
Kapitel 18: Washington, 15. Dezember 1861 - Weihnachtsgeschenke aus dem Süden: Verwirrung bei Fort Donelson (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=903096#post903096)

Das Jahr 1862

Richmond, 31. Dezember 1862 - Das Jahr 1862 aus der Sicht Armisteads (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912983#post912983) .......... New York, 31. Dezember 1862 - Das Jahr 1862 aus der Sicht Aktivists (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912988#post912988)

Kapitel 19: Washington, 1. Januar 1862 - Neujahrsgrüße von Henry Halleck (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=903300#post903300)
Kapitel 20: Washington, 15. Januar 1862 - Zeit fürs Pläne schmieden, Teil 2 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=903392#post903392)
Kapitel 21: Washington, 1. Februar 1862 - Blutiger Schnee (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=903454#post903454)
Kapitel 22: Washington, 15. Februar 1862 - Union Grand Strategy Eighteen Sixty Two (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=903771#post903771)
Kapitel 23: Washington, 1. März 1862 - Fremont wirft das Handtuch (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=904220#post904220)
Kapitel 24: Washington, 15. März 1862 - Der Süden bittet zum Tanz (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=904497#post904497)
Kapitel 25: Washington, 1. April 1862 - Friss die Hälfte; Schmalkost in Fremonts Küche (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=5&p=904589#post904589)
Kapitel 26: Washington, 15. April 1862 - Die zweite strategische Offensive der Union (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=5&p=904726#post904726)
Kapitel 27: Washington, 1. Mai 1862 - Meine Herren, nehmen Sie Haltung an! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=5&p=904888#post904888)
Kapitel 28: Washington, 15. Mai 1862 - High Noon in Tennessee (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=5&p=905262#post905262)
Kapitel 29: Washington, 1. Juni 1862 - Forrest's Race of Galveston (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=6&p=905446#post905446)
Kapitel 30: Washington, 15. Juni 1862 - Vor dem Sturm (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=6&p=905680#post905680)
Kapitel 31a: Washington, 1. Juli 1862 - Aaaaaaaaaaa!! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=6&p=907782#post907782)
Kapitel 31b: Washington, 1. Juli 1862 - Grant's Tennessee Blues: A man of constant sorrow (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7&p=908541#post908541)
Kapitel 32: Washington, 15. Juli 1862 - Let's go burn ole Nashville down (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7&p=908931#post908931)
Kapitel 33: Washington, 1. August 1862 - Those Bushwackers, hang 'em high! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7&p=909098#post909098)
Kapitel 34: Washington, 15. August 1862 - Steam Past auf dem Mississippi (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7&p=909426#post909426)
Kapitel 35: Washington, 1. September 1862 - Farragut: Volldampf voraus! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7&p=909536#post909536)
Kapitel 36: Washington, 15. September 1862 - Den Stein ins Rollen bringen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7&p=909632#post909632)
Kapitel 37: Washington, 1. Oktober 1862 - Muskelspiele in Virginia (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=8&p=909957#post909957)
Kapitel 38: Washington, 15. Oktober 1862 - ...that all slaves are, and shall be forever, free men! (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=8&p=910214#post910214)
Kapitel 39: Washington, 1. November 1862 - Lee schlägt zurück (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=9&p=911808#post911808)
Kapitel 40: New York, 15. November 1862 - Das Banner weht noch (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=9&p=911954#post911954)
Kapitel 41: New York, 1. Dezember 1862 - Der Unbesiegbare (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912335#post912335)
Kapitel 42: New York, 15. Dezember 1862 - Die Fronten frieren ein (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912886#post912886)

Das Jahr 1863

Kapitel 43: New York, 1. Januar 1863 - Der Mobile-Plan (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=913350#post913350)
Kapitel 44: New York, 15. Januar 1863 - Hohenlohe's Road Trip (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=11&p=913551#post913551)
Kapitel 45: New York, 1. Februar 1863 - Schwermetall (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=11&p=913720#post913720)
Kapitel 46: New York, 15. Februar 1863 - Ein Irischer Abschied (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=11&p=913852#post913852)
Kapitel 47: New York, 1. März 1863 - Im Westen steigt die Sonne auf (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=11&p=914623#post914623)
Kapitel 48: New York, 15. März 1863 - Trügerische Ruhe (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=11&p=915926#post915926)
Kapitel 49: New York, 1. April 1863 - Ist das alles? (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=12&p=940667#post940667)


Aktivist vs. Armistead - The Score

Lewis Armistead and Winfield Hancock (Gettysburg, 1993) (http://www.youtube.com/watch?v=kePp6xRLRko)
* * *
Danilow vs. Dr. Alban - No Coke Remix (2011) (http://www.youtube.com/watch?v=QYnG5jcFzFg)
* * *
Lester Flatt & Earl Scruggs - Foggy Mountain Breakdown (1949) (http://www.youtube.com/watch?v=aNuqKB6H3Iw)
* * *
The Band - The Night They Drove Old Dixie Down (1969) (http://www.youtube.com/watch?v=jREUrbGGrgM)
* * *
Johnny I Hardly Knew Ye (Version der Dropkick Murphys, 2008) (http://www.youtube.com/watch?v=ecV_7MDw1tM)
* * *
Bob Dylan - Cross The Green Mountains (2003) (http://www.youtube.com/watch?v=Iw8YjVrRNRU)
* * *
Man Of Constant Sorrow (Version aus 'O Brother, where art thou?', Soggy Bottom Boys, 2000) (http://www.youtube.com/watch?v=08e9k-c91E8)
* * *
Jello Biafra & Mojo Nixon - Let's Go Burn Ole Nashville Down (1994) (http://www.youtube.com/watch?v=qPuJAr6LXeU)
* * *
New York Girls (Version von Bellowhed, 2010) (http://www.youtube.com/watch?v=VB03741QJ7w)
* * *
Waylon Jennings - Rebel Soldier (1991) (http://www.youtube.com/watch?v=8TzcyNwZU-Q)
* * *
It's A Long Way To Tipperary (aufgenommen mit John McCormack, 1914) (http://www.youtube.com/watch?v=XVM-tFAdADg)
* * *
Carry Me Back To Old Virginny (aufgenommen mit Alma Gluck, 1916) (http://www.youtube.com/watch?v=Y1GWRDL7PTs)
* * *
No More Auction Block For Me (Many Thousand Gone) - mir unbekannter Interpret (http://www.youtube.com/watch?v=Ug36ZregZ8E)
* * *
Onward Christian Soldiers (Version von Libera, 1999) (http://www.youtube.com/watch?v=YJgt2ktRJME)
* * *
Duke Ellington Orchestra - Mobile Bay (1939-1941) (http://www.youtube.com/watch?v=PJg7iPubS6M&list=PLgAoMlDpWRFGAoe666BY40CYKchUHCwX2)
* * *
Guns N'Roses - Civil War (1991) (http://www.youtube.com/watch?v=UN-8oudWZBw)
* * *
The Parting Glass - (Version von Shaun Davey, 1998) (http://www.youtube.com/watch?v=xDB87o-njFQ)
* * *
Die Ärzte - Ist das alles (http://www.youtube.com/watch?v=fmmoeCbOzdQ)



Aktivist vs. Armistead - Leserbeiträge

George Pickett - Pickett bei Gettysburg (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=6&p=908116#post908116)
Admiral Hipper - Lagebesprechung im Weißen Haus (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=9&p=911782#post911782)
Admiral Hipper - Chucks Rache (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912357#post912357)
Admiral Hipper - Western Shootout (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=12&p=940828#post940828)


Aktivist vs. Armistead - Bonusmaterial

behind the scenes - Der Arkansas-Feldzug (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=12&p=940848#post940848)
behind the scenes - ...und treffen uns dann wie verabredet. (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=12&p=944147#post944147)


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Die Fort Sumter Krise: Wie Präsident Lincoln den Krieg herauf beschwor (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=898693#post898693) ...und... App. 1: Addendum zu Fort Sumter (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=903688#post903688)
John C. Frémont - Aufstieg und Fall eines politischen Rivalen (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=900693#post900693)
Lewis Armistead in Popkultur und Realität (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=3&p=902818#post902818)
Preview: Abraham Lincoln - General-in-Chief? (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=904023#post904023)
Abraham Lincoln - General-in-Chief, Teil 1: Der Halbinsel-Feldzug 1862, Seite 1 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=6&p=908279#post908279) und Seite 2 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=7)
Abraham Lincoln - General-in-Chief, Teil 2: Der Virginia-Feldzug 1862 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=8&p=909728#post909728)
Abraham Lincolns Emancipation Proclamation, Seite 1 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912412#post912412) und Seite 2 (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=10&p=912413#post912413)



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Produktionsort, -zeit, und -zeitberechnung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=899806#post899806)
Nachschubprodution, Nachschubverbrauch und Nachschubverteilung (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=2&p=901225#post901225)
Frontage (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=4&p=903615#post903615)
Naval Bombardment & Double Adjacency Rule (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&page=8&p=909838#post909838)

Aktivist
17.08.13, 17:51
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Washington, 1. April 1861 - Am Vorabend des Kriegs

Tja, viel ist hier noch nicht zu sagen. Das Land befindet sich noch im Frieden, wenngleich die Ankündigung eines Versorgungskonvois für das eingeschlossene Fort Sumter zu Kriegsdrohungen seitens der Konföderation geführt hat. Als Reaktion darauf hat die Regierung eine Seeblockade gegen den Süden verkündet. Ob die Politik von Präsident Lincoln den unteren Süden besänftigen und vor allem den oberen Süden in der Union halten wird, ist eine spannende Frage. Fürs erste werden nicht noch weitere Provokationen unternommen: die meisten Truppen ziehen sich in ihre Stützpunkte zurück und nur die notwendigsten Ersatzaufstellungen werden genehmigt. Washington - und mit ihr das ganze Land - halten den Atem an.


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Winfield Scott, Veteran des Krieges von 1812 und des Mexicokrieges, beaufsichtigt den Bau von Stellungen hinter dem Potomac

An dieser Stelle darf ich vielleicht zu ein paar grundsätzlichen Dingen Stellung nehmen:
Armistead und ich spielen spielen nach den gewohnten Optionen und Zusatzregeln. Auf zwei Ausnahmen haben wir uns geeinigt. Erstens: Jeder Spieler hat pro Zug ein Redeployment frei, um 3-Sterne-Generäle und Stabszubehör zu bewegen. Eine Frage der Trägheit, Ihr versteht... Zweitens: River Transportation ist nur gestattet, wenn sich Start- und Zielprovinz zu mindestens 51% unter eigener militärischer Kontrolle befinden. Eine Frage der maritimen Strategie.

Apropos Strategie: ich habe bereits ein strategisches Konzept im Hinterkopf, welches etwa bis in den Sommer 1862 reicht. Natürlich können Aktionen und Reaktionen des Gegners nur bedingt eingerechnet werden, sodass ich regelmäßig meine Pläne und ihre Verwirklichung abgleichen werde, um gegebenenfalls auf ein ganz anderes Pferd zu setzen. Der Grund, warum ich in diesem und im nächsten Zug relativ wenig Ausgaben tätige, liegt in meinem immensen Rüstungsbedarf für die kommenden Monate. Ich plane, ein starkes Expeditionskorps an der feindlichen Küste landen zu lassen, solange die Gelegenheiten dafür noch da sind. Auf der anderen Seite fehlen mir diese Einheiten dann an den Hauptfronten: weder will ich zulassen, dass mich Beauregards "Army of the Potomac" bei Washington grün und blau schlägt, noch will ich Schwäche an den anderen Fronten zeigen. Freilich, wenn ich mir nicht sicher bin, blase ich die Operation ab. Insgesamt stellen sich meine strategischen Forderungen so dar:
- die Hauptstadt schützen
- möglichst wenig Schwachstellen bieten, welche den Gegner zur Attacke einladen
- falls doch, dann wenigstens hohen Schaden zufügen
- meine Truppen so bewegen und einsetzen, dass ich eher durch Manöver, denn durch Kampf Raum gewinne

Der Grund dafür: statistisch wird der Süden mehr Gefechte gewinnen - also mehr NM, mehr VP. Diese Spreizung sollte bis zum Zeitpunkt der vollen Mobilisierungsfähigkeit der Union niedrig gehalten werden. Freilich ist mir nicht damit geholfen, hinter sicheren Gräben auszuharren, während die Monate ins Land gehen. Also Initiative werde ich schon zeigen müssen, aber überlegt. Sorgfältig und vorsichtig dort, wo die Hauptarmeen des Gegners stehen. Mutig und verwegen dort, wo ich freie Hand habe. Im Verlaufe der Jahre 1863 und 1864 wird sich vieles ändern. Mehr werde ich darlegen, wenn es soweit ist und auch durchgeführt wird.

Gez.
Der Captain

Aktivist
18.08.13, 08:45
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Die Fort Sumter Krise - Wie Präsident Lincoln den Krieg herauf beschwor

Der Süden hat den Krieg begonnen. "Die bewaffneten Feindseligkeiten begannen mit dem Beschuss Fort Sumters durch die Konföderierten (...)" (Quelle: Wikipedia) Ist es nicht so? Ist es nicht das, was wir in Geschichtsbüchern lesen oder in TV-Dokumentationen sehen? Der Süden hat den Krieg ausgelöst - und weil dieser Fakt kaum weiter erklärt wird - anscheinend unprovoziert. Die Frage ist, WARUM? Das Fort war seit Monaten (seit dem Jahreswechsel 1860/1) umstellt und abgeriegelt. Fühlte sich der Süden nun plötzlich stark genug? WAS waren die Auswirkungen? Nun, die Wiederherstellung der Union mit MILITÄRISCHEN Mitteln hatte hier ihren Ausgangspunkt. Auf Basis des Angriffs auf Fort Sumter konnte Präsident einerseits kraft seiner War Time Authorities, andererseits mit Hilfe des ihn nun mehrheitlich unterstützenden Kongresses (der noch aus den alten Abgeordneten bestand) Gesetzgebungen initiieren, wie etwa der unmittelbaren Ausrüstung eines 75.000-Mann-Freiwilligenheeres (lt. Gesetzestext zur Rückeroberung von Fort Sumter und damit zum Marsch von Washington durch den halben Süden bis Charleston). Wenn die unmittelbaren Auswirkungen so bedeutend sind, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Affäre zu werfen.

Die Vorgeschichte werde ich nur kurz anreißen, da sie von jedem auf die Schnelle nachgelesen werden kann. Am 20. Dezember 1860 trat South Carolina aus der Union aus. Sechs Tage später besetzte Major Anderson mit seinen Garnisonstruppen Fort Sumter, welches die Hafeneinfahrt kontrollierte. In den folgenden Tagen und Wochen zog South Carolina tausende Freiwillige ausgerüstet mit erbeuteten Waffen und Kanonen heran, um Fort Sumter von allen Landseiten her zu umstellen und eine mögliche militärische Expedition zu vereiteln. Im Januar 1861 erwog Präsident Buchanan ein solches Unternehmen, entsandte dann aber nur ein unbewaffnetes Handelsschiff, die "Star of the West", um Nachschub und Versorgungsgüter zu liefern. Unter dem Beschuss der Landbatterien drehte der Kapitän (am 9. Januar) ab. Danach vereinbarte Buchanan mit der sich mittlerweile konstituierenden Regierung der Südstaaten einen Waffenstillstand, lehnte aber eine Übergabe Fort Sumters ab. Am 04. März übernahm Präsident Lincoln sein Amt.

Nun, was hatte sich seither geändert? Die Sezessionsstaaten hatten in der Zwischenzeit SÄMTLICHE föderalen Liegenschaften auf ihrem Staatsgebiet besetzt - ohne Kompensation. Dazu zählten nicht nur Militärdepots und Forts, auch Postämter, Telegraphenämter und Zollstationen wurden übernommen. Könnt ihr euch vorstellen, was Frau Merkel tun würde, wenn z.B. bayrische Separatisten die dortigen Postfilialen übernehmen? Nun, staatsrechtlich ist das sicherlich ein feindseliger Akt. Die Frage ist aber, ob er einen Krieg rechtfertigt. Anfang 1861 sah das die Mehrheit der Bürger der verbleibenden Nordstaaten (noch inklusive des oberen Südens) und seiner Politiker anders. Alternativen gab es: eine freiwillige Wiedereingliederung, wenn auch nicht während der Regierungszeit Lincolns oder die Entschädigung im Gegenzug für die Anerkennung der Südstaaten als souveräner Staat. Innerhalb der Parteien gab es aber auch besonders unionstreue Flügel, die Druck auf Präsident Buchanan und Lincoln machten. James McPherson schreibt z.B.

"Oder er konnte den Frieden bewahren, (...) den Norden freilich würde diese Entscheidung spalten, ja sie würde (...) die Partei demoralisieren, vielleicht seine, Lincolns, Regierung vorzeitig beenden." (Aus "Für die Freiheit sterben")

Und das ist meiner Ansicht nach der springende Punkt. Lincoln wollte nicht seine Karriere, seine Ruf und seine noch junge Partei UM DES FRIEDENS WILLEN opfern. Dazu musste er Standpunkte setzen. In seiner Inauguration Address versprach er (am 4. März):

"I shall take care that the laws of the Union be faithfully executed in all the States [I]. Doing this I deem simple duty on my part; and I shall perform it... (unless) the American people, shall withold the requisite means, or, in some authoritative manner, direct the contrary."

Offensichtlich sind diese "means", diese Mittel, um das Recht (die Verfassung) auch in den de facto souveränen Südstaaten durchzusetzen militärischer Natur. Wie sonst wohl könnte man REALISTISCHERWEISE dieses Versprechen umsetzen? Er fährt fort:

"In doing this there needs to be no bloodshed or violence; and there shall be none, UNLESS it be forced upon. The power confined in me, will be used to HOLD, OCCUPY and POSSESS the property, and places belonging to the government..."

Er will das Eigentum der Union halten, die Verfassung durchsetzen, aber keine (militärische) Gewalt anwenden, sofern er nicht dazu gezwungen wird. Kommt es aber dazu, und ist dann der Süden folgerichtig der Aggressor, wird er sicherlich die Unterstützung der Bevölkerung, vielleicht sogar der des oberen Süden erhalten. Das ist Plan. Um welche Liegenschaften handelte es sich eigentlich noch? Da ist zum einen Fort Pickens an der Golfküste Florida, zum anderen eben besagtes Fort Sumter. Okay, rücken wir das für einen Moment beiseite. Auf die Aktionen rund um Fort Pickens will ich nicht ausführlich eingehen. Nur soviel sei gesagt, dass es nach Ansicht von Winfield Scott (Oberbefehlshaber der US Streitkräfte) kein militärisches Problem war. Dennoch war Scott an der Entscheidung und der Planung der Pickens-Operation nur in dem Maße beteiligt, als das er nach Weisung aus dem Weißen Haus den für die Aktion verantwortlichen Offizieren (Planung: für die US Army LtCol. Keyes, für die US Navy Cpt. Meigs (ein Army Engineer), das Kommando erhielt Col. Brown) Truppen, Ausrüstung und Gerätschaften zuwies, quasi seine Autorität geltend machte, um das Unternehmen in Gang zu bringen. Den Planern wird auch ein Lt. Porter der US Navy zugewiesen, und auf dessen Rolle komme ich später wieder zu sprechen.

Nun zu Fort Sumter. Am 5. März traf eine Delegation der Südstaaten in Washington ein, um die Übergabe Fort Sumters zu VERHANDELN. Am selben Tag wurden Gen. Winfield Scott und Gideon Welles (Marineminister) zu Lincoln gerufen, wo er sie nach ihrer Einschätzung betreffend eines militärischen Entsatzes der Sumter-Garnison befragte. (Aus Gideon Welles posthum veröffentlichtem "The Diary of Gideon Welles") Scott wiegelte ab. Auf Geheiß Lincoln legte er dennoch die für eine erfolgreiche Operation seiner Meinung nach mindestens erforderlichen Truppen, Schiffe und Ausrüstungen vor: eine Streitmacht von 25.000 Mann; die zu organisieren einen Gesetzgebungsprozess von mehreren Monaten Dauer erfordert hätte! Er, Welles, Simon Cameron (Kriegsminister) und William Seward (Außenminister und Lincolns Intimus) schlugen eine Evakurierung vor. Zu diesem Zeitpunkt begann sich Lincoln nach anderen Männern umzusehen...
Am 9. März entsandte er Gustavus Fox, einen GESCHÄFTSMANN und ehemaligen Marineoffizier, nach Fort Sumter, um vor Ort Maj. Andersons Meinung zu einer Militärexpedition einzuholen. Obwohl Anderson keine praktischen Möglichkeiten dazu sah, beauftragte Lincoln Fox nach dessen Rückkehr mit der Ausarbeitung einer solchen Expedition und erteilte Welles den Auftrag, ihm von Seiten des Marineministeriums zur Seite zu stehen:

"The President accepted the services of Fox..., the object being the relief of the garrison and the supplies and troops for reinforcement being from the army, the expedition was a military one and not a naval one, but with naval aid and cooperation." (Welles Diary)

Es ist klar, das Welles hier nur der Unterstützer war, auf die Ausarbeitung der Operation an sich hatte er keinen Einfluss. Am 12. März legte Fox dem Präsidenten seinen Plan vor: Die Army würde unter der Autorisation Scotts 200 Soldaten bereithalten, darüber hinaus (zivile) Transportschiffe, Barkassen und Schlepper chartern sowie Nachschub und Versorgungsgüter für zwölf Monate bereitstellen. Die Navy sollte drei Kriegsschiffe, zum Rendezvous vor der Küste Charlestons detachieren. Auf einer Sandbank vor der Küste würden Soldaten und Nachschub unter dem Schutz der Navy in die Barkassen umgeladen werden, welche bei Nacht und Hochwasser Fort Sumter ansteuern sollten. Geheim. Am 13. März befragte Lincoln sein Kabinett zum letzten Mal geschlossen in der Angelegenheit (und auch später setzte er nur noch sehr selten gemeinsame Kabinettsversammlungen fest). Fünf von sieben Ministern empfahlen die Evakurierung, einer (Chase) war unter der Bedingung einverstanden, dass KEIN Krieg folgen könnte. Nur Montgomery Blair (Postminister) war für das Unternehmen. (Aus den Nachkriegserinnerungen Welles und Sewards)


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oben: Die Lage Fort Sumters in der Hafeneinfahrt von Charleston und die konföderierten Batteriestellungen.
von links nach rechts: David Porter (mittlerweile Rear Admiral), Gustavus Fox (Chefplaner der Sumter Expedition), Gideon Welles (US Marineminister), USS Powhattan


An dieser Stelle schiebe ich wieder meine Meinung ein: das Entsenden einer militärischen Einheit unter dem Schutz von Waffen nach Fort Sumter WIDERSPRACH eindeutig dem Waffenstillstandsabkommen. Wäre dieses Unternehmen so in die Tat umgesetzt worden, wäre der NORDEN der Aggressor gewesen. Nichts wäre für Lincoln gewonnen worden. Wie aber der Präsident nun SELBER dafür sorgte, dass das Unternehmen scheiterte, und das die Konföderierten von SICH AUS die Garnison angriffen, will ich im folgenden erläutern.

Fox und Welles hatten für den maritimen Teil der Operation Cmd Ward und Cdr Stringham im Auge, beides hohe Marineoffiziere. Beide erklärten allerdings nach einigen Briefings bei Winfield Scott ihre Zweifel am Erfolg der Mission. Zu diesem Zeitpunkt beauftragte Lincoln erneut Gustavus Fox, der gerade von einem zweitem Besuch in Fort Sumter zurück gekehrt war (etwa um den 24. März herum). Inzwischen wurden an die Kapitäne der beteiligten Schiffe sowie die Stützpunktkommandanten (USS Pawnee und USS Pocahontas in Norfolk, USS Harriet Lane in Washington) Befehle erteilt, ihre Schiffe so schnell wie möglich auslaufbereit zu machen und für ein Unternehmen nicht später als dem 6. April bereitzuhalten. Nun erst kommt die USS Powhatan ins Spiel. Am 13. März erreichte das Schiff New York. Sie war in sehr schlechtem Zustand und bereitete sich auf eine Werftüberholung vor. Die Matrosen bekamen Landurlaub, das Schiff wurde entladen und entwaffnet. Welles, der wieder im Auftrag Lincolns mit Fox zusammen arbeitete, erließ zwischen dem 29. März und 1. April den Befehl, die Powhatan schnellstmöglich einsatzbereit zu machen. (Foote wurde erst später durch Welles informiert) Mehr noch, nach Fox Planungen sollte sie nun das Flaggschiff der Operation werden und Cpt. Mercer die Führung übernehmen. Entsprechende Anweisungen ergingen über die üblichen Kanäle an Mercer und die anderen Kapitäne, aber auch an den New Yorker Stützpunktkommandant Andrew Foote. Hier nun der Befehl an Mercer:

"The US Navy steamers Powhatan, Pawnee, Pocahontas and Harriet Lane will compose a naval force under your command, to be sent to the vincinity of Charleston Harbor, for the purpose of (...) carrying out the objects of an expedition of which the War Department has charge [Fox]. The primary object (...) is to provision Fort Sumter (...). You will protect the transports or boats, OPEN the way for their ingress, and remove all obstructions to the entry (...)"

Des weiteren führt der Befehl aus, dass sich die anderen Schiffe der Powhatan zehn Meilen vor Charleston Lighthouse anschließen sollen. Die Befehle an die anderen Kapitäne lauteten ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass sie auf die Powhatan zu warten hätten, welche dann das Unternehmen anführen würde. Es ist zweifelhaft, dass Lincoln nichts von diesen Befehlen wusste, geschah doch die ganze Unternehmung allein auf sein Geheiß hin. Eins ist aber auch klar: trifft die Powhatan nicht am Treffpunkt ein, geschieht gar nichts! Nun kommt Lt. Porter ins Spiel - wir erinnern uns, er war zunächst für die Pickens-Operation tätig. Aus seinen 1885 veröffentlichten Erinnerungen wissen wir, er bereits auf dem Weg nach Kalifornien war, als ihn Seward am 1. April ins Weiße Haus rief. Dort befragte ihn Präsident Lincoln im Beisein Sewards zum Stande der Pickens-Operation. Des weiteren befragte ihn der Präsident über die Powhatan (Porter kam gerade aus New York), ob sie rechtzeitig einsatzbereit sein werde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Präsident Lincoln bereits einen eigenen Befehl an Andrew Foote, Stützpunktkommandant in New York, telegraphiert: die Powhatan schnellstmöglich einsatzbereit zu machen und für eine Fahrt unter Geheimorder am 6. April klar zu halten. Porter merkt an, dass die Sicherheitsvorkehrungen lax sind und die Befehle an Mercer nicht lange geheim bleiben würden. Er bietet an, die Befehle persönlich zurück nach New York zu nehmen. Nach dem Treffen sendet Lincoln einen weiteren Befehl über die offenen Kanäle an Foote: Lt. Porter würde in New York das Kommando über die Powhatan übernehmen, Cpt. Mercer ablösen und einen geheimen Auftrag unter seinem (Lincolns) Oberbefehl ausführen. Von all dem weiß Welles nicht - er glaubt, Porter wäre auf seine Veranlassung hin auf dem Weg nach Kalifornien. Er glaubt, Mercer bleibt Kapitän der Powhatan. Als er zwei Tage später selbst einen Befehl an Foote übermittelt, in dem Mercer weiterhin als Kapitän genannt wird, ist Porter bereits vor Ort und macht die Autorität des Präsidenten geltend. Foote schweigt.

In seinem Gepäck hat Porter zwei Geheimbefehle für ihn und Mercer, datiert vom 1. April, nicht zu öffnen vor dem 6. April (dem Tag des Auslaufens) und ein weiteres Bestätigungsschreiben Lincolns für Andrew Foote. Am 5. April begibt sich Porter an Bord der USS Powhatan und übernimmt befehlsgemäß das Kommando. Erstaunt ist Mercer, als ihm klar wird, dass Porters zweiter Geheimbefehl ihn der Pickens-Operation zuteilt. Er beschwert sich bei Foote, der weist ihn ab. Schließlich geht Mercer zu Meigs, der sich an Welles wendet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Powhatan bereits ausgelaufen. Auf Welles Beschwerde bei Lincoln hin beschwichtigt ihn dieser. (Wieder aus Welles Diary)

In der Zwischenzeit haben konföderierte Spione alles nach Montgomery gemeldet: das Kriegsschiffe ausgerüstet werden, dass Truppen an Bord gehen, dass sie sich auslaufbereit machen, dass sie eins nach dem anderen auslaufen und dass das Ziel Fort Sumter ist. Wie "geheim" all dies ablief, zeigt sich aus der Botschaft der konföderierten Unterhändler in Washington an Gen. Beauregard in Charleston am 10. April:

" The Tribune [Washington Tribune] of today declares the main object of the expedition [von der sie bereits Kenntnis hatten] to be the relief of Sumter, and that a force will be landed which will overcome ALL opposition."

Am selben Tag erteilt der Kriegsminister der Konföderation Walker im Auftrag von Jefferson Davis Gen. Beauregard volle Handlungsvollmacht zur Inbesitznahme von Fort Sumter - wissend, dass er Fort Pickens verliert, aber Fort Sumter gewinnen wird.

Lasst mich mal zusammen fassen: Lincoln entsendet entgegen dem Waffenstillstandsabkommen und während Verhandlungen laufen einen militärischen Verband mit eindeutig offensiven Befehlen, aber dann sabotiert er den Erfolg der einzigen Mission, welche die Südstaatler effektiv verhindern können. Das Resultat: der Süden wird wahrscheinlich Fort Sumter angreifen, während seine Entsatzstreitmacht ohne Führung und Operationsbefehle vor der Küste Charleston herum dümpelt. Die Südstaaten sind die Aggressoren. Die Nordstaaten sind die Opfer. Er bekommt seinen Krieg, die Unterstützung der Bevölkerung, um die "Mittel" seiner Inaugurationsrede zu erhalten und vielleicht sogar den oberen Süden. Im letzten Punkt sollte sich Lincoln zwar täuschen, aber alle anderen Ziele hatte er erreicht. Später (am 11. Mai 1861) übernahm er in Teilen die Verantwortung für die fehlgeschlagene Operation. Aber war das nicht von Anfang an sein Plan?
Nun, geachtete Historiker wie James McPherson geben Seward [seinen Indiskretionen] die Schuld an dem Debakel, ohne dabei anzuerkennen, dass Lincoln die Geheimbefehle an Porter und Mercer erteilt hat. Es war Lincoln, der die Operation durchführen wollte, als noch alle anderen dagegen waren. Es war Lincoln, der an den Befehlshabern seiner Streitkräfte vorbei dubiose Männer beauftragt hat, und die haben ihm zugearbeitet. Ihrem Elan ist es zu verdanken, dass zu einem späteren Zeitpunkt, als man ohnehin nichts mehr hätte unternehmen können, immerhin vier von sechs befragten Kabinettsmitgliedern einem Entsatz Fort Sumters zustimmten. Aber es gab keine zweite Kabinettsversammlung - Lincoln bearbeitete die Mitglieder seiner Regierung getrennt voneinander und holte sich ihre Zustimmung schriftlich, ohne sie in die Einzelheiten einzuweihen. Und das ausgerechnet Seward, der während des gesamten Krieges der EINZIGE Minister Lincolns war, der ständig Zugang zu ihm hatte und über alle Gedanken Lincolns informiert war, in dieser Angelegenheit gegen seinen Commander-in-Chief intrigieren würde, halte ich für ausgemachte Phantasie. Zumal Sewards Eingreifen, so wie es McPherson beschreibt, Lincoln eher in die Hände spielte. Aber auf Lincoln darf kein Schatten fallen, und das hat die moderne Geschichtswissenschaft erfolgreich erzielt.

Ich wäre hocherfreut, Meinungen und Gegenpositionen von Euch, werten Lesern, zu erhalten.


Gez.
Der Captain

Aktivist
18.08.13, 18:07
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Washington, 15. April 1861 - Die Würfel sind gefallen

Und weiter im Spiel. Armistead griff Fort Sumter an. Ab nun herrscht hier Krieg! Die Events fielen - zwiespältig aus, vereinfacht gesagt. Ich werde das gleich mal erläutern:


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Wie man sieht, hat auch der Armistead im letzten Zug 150.000 Dollar ausgegeben, um ein generelles Baumwollembargo zu verhängen. Sowohl seine Maßnahme, als auch meine Blockade wirkten sich negativ auf das Image der Südstaaten bei den europäischen Großmächten aus. Ihr jubelt? Das ist zu kurzfristig gedacht. Es stimmt zwar, dass Armistead die Mittel zum Aufbau einer ganzen Division inklusive Artillerie für nichts und wieder nichts verpulvert hat, aber wäre ich an seiner Stelle, würde ich die Exportembargos von nun an links liegen lassen. Das bedeutet für mich: jedes halbe Jahr wird Armistead eine Division zusätzlich aufstellen können (für alle Wirtschaftler: komparative Kosten). Für den Süden ist das eine nicht zu unterschätzende Verstärkung. Natürlich kann man auch gleich von Beginn an auf die Embargos verzichten (wie ich es mache, wenn ich den Süden spiele), aber viele Strategen nutzen sie aus Geschmacksgründen, wegen der mickrigen paar Punkte Moral oder weil sie tatsächlich einen Kriegseintritt Europas fördern wollen. Zum letzten Grund sei gesagt: das ist in einem Pbem mit gleichwertigen Spielern so gut wie unmöglich. Punkt.
Auf der anderen Seite triggerte für mich Lincoln's Inauguration Speech zum frühest möglichen Zeitpunkt. Das bedeutet mehr NM für mich und damit in den nächsten Zügen ein kleines Plus an Wirtschaftskraft. Außerdem rief Präsident Lincoln die Staaten dazu auf, Kriegsfreiwillige anzuwerben und stellte mit Hilfe der Gesetzgebung des Kongresses Bundesmittel dafür zur Verfügung. Das bedeutet zusätzliche 75 verfügbare Wehrpflichtige im Conscripts-Pool und 50 War Supply Units. Geschenkt.


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links: wie hier in Philadelphia haben sich überall im Land Freiwillige zum Kriegseinsatz gegen die abtrünnigen Südstaaten gemeldet. rechts: was Erfahrung alles ausmachen kann am Beispiel des 2nd US Cavalry Rgt

Eine weitere Folge war das Auftauchen von Freiwilligenbrigaden im Land: im ganzen sind es 13 im ersten Rutsch. Weitere werden durch Folgeevents erscheinen. Der Kampfwert dieser unerfahrenen Soldaten ist zwar gering, sie spielen jedoch eine wichtige Rolle: den größten Teil dieser Brigaden werde ich nach Maryland beordern, wo sie die übrigen Truppen verstärken werden. Einige werden im Westen den Grundstock meiner geplanten Divisionen bilden. Der Rest wird wichtige Verkehrsknotenpunkte und Depots sichern, bis Garnisonstruppen vor Ort eintreffen. Warum? Ein Wort: Kavallerie! Der Süden bekommt in den ersten Monaten des Spiels eine Menge Kavallerie durch Events - je nach Aggressivität des Nordstaatenspielers können es 14 bis 18 Regimenter werden. Viele davon sind einzeln organisiert. Einige aber, wie etwa die 1st Virginia Cavalry, die Laurel Brigade oder die Texas Ranger Brigade bestehen aus mehreren Regimentern bei gleichzeitig drastisch verminderten Kommandokosten. Zu alledem sind diese Einheiten von Beginn an Elitetruppen (was man an ihrem Erfahrungswert erkennt). Erfahrung ist eine oft unterschätzte Spielgröße: für jedes ungerade Level an Erfahrungspunkten bekommt ein Element einen Punkt zusätzlich in Initiative, Disziplin, Patrouillieren und Ausweichen. Für jedes gerade Level steigen Offensivfeuer, Defensivfeuer, Nahkampf und Unterdrückung um einen Punkt. Außerdem gibt es jedes Mal 10 Punkte Cohesion (also Zusammenhalt). Ihr seht also, Armistead hat von Beginn an einen deutlichen Kavallerievorteil und ich rechne fest mit weiträumigen Störattacken seiner klug organisierten Einheiten. Diesen Raidern mit Unionskavallerie gegenüber zu treten ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Meine Regimenter sind, selbst wenn ich eine äquivalente Anzahl aufstellen würde, der Südstaatenkavallerie in diesem frühen Spielstadium nicht gewachsen. Das ändert sich erst ab 1863, dann aber deutlich zu meinen Gunsten.


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großes Bild: die Verkündung der Aufstellung einer Freiwilligenarmee hat zu Unruhen in Baltimore geführt. Wie man dem Farbschema entnehmen kann, ist die Loyalität hier mehrheitlich auf der des Südens.
inks unten: eine Reihe neuer Generäle hat sich in Washington zu Dienst gemeldet

Die weiteren Standardevents - der Pratt-Street-Riot: er zerstört nicht nur die Eisenbahngleise, sondern senkt auch die Loyalität und Nachschubproduktion der Provinz, weiterhin werden War Supplies abgezogen. Naja, und die vielen Offiziere in Washington werden in den kommenden Monaten bitter nötig sein. Drei machen sich bereits jetzt auf den Weg nach St. Louis. Der Rest bleibt noch zurück. Warum, erkläre ich im nächsten Zug.
Das war's dann auch schon mit den wichtigen Events. Wer General Schurz und sein Kavallerie-Regiment vermisst, hat Recht. Ich vermisse ihn auch. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass ich nicht in der Lage sein werde, Harpers Ferry in West Virginia zu halten, selbst wenn ich es im nächsten Zug zurück erobern sollte, denn meinen Truppen werden 15 Tage fehlen, sich einzugraben. Der Verlust von Harpers Ferry und die dauerhafte Stationierung einer starken Rebelleneinheit dort wäre für mich schon ein Grund, meine Strategiepläne zu überdenken. Aber all dies liegt in der Zukunft... Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf meine Eckdaten... ja, sieht soweit ganz gesund aus.


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Gez.
Der Captain

Aktivist
19.08.13, 00:47
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Washington, 1. Mai 1861 - Zeit für's Pläne schmieden

Da ich im Laufe des Jahres bereits für die kommende Feldzugsaison günstige Ausgangsstellungen sichern möchte, beginnen ab jetzt die wichtigen Züge. Denn ab jetzt kann "eingekauft" werden. In Gedanken sollte man daher bereits jetzt analysieren, wo man seine Truppen am wahrscheinlichsten benötigen und mit Erfolg einsetzen kann - und auch dort mit der Produktion beginnen. Doch bevor ich zu meinen Planungen komme, schauen wir uns erst einmal die Ergebnisse der letzten zwei Wochen an:
Mein kleines Kampfgeschwader aus Norfolk kreuzt mittlerweile vor den Hampton Roads, um eventuell durchgehenden Schiffsverkehr abzufangen. Zwei weitere Kampfschiffe aus dem Golf von Mexiko machen sich ebenfalls dahin auf den Weg. Ein Paar Kanonenboote ist bei Cairo IL frei geschaltet worden und macht sich auf den Weg, den Zusammenfluss von Tennessee und Cumberland River zu überwachen. Doch die interessantesten Ereignisse betrafen den Osten der Vereinigten Staaten:


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Bewegungen im Osten der Vereinigten Staaten

Bei Alexandria VA sammelt sich die "North Virginia Army" (ich bitte den Fehler im Screenshot zu entschuldigen) unter dem Kommando von BGen McDowell. Insgesamt sind dort etwas über 9.000 Freiwillige eingetroffen, die nun von ihren Offizieren ausgebildet werden. Der Kampfwert der Truppe ist gleich null, dennoch arbeite ich mit Hochdruck daran, sie einsatzbereit zu machen. In Baltimore hat sich Gen Banks zum Dienst gemeldet. Da er über keine guten Anführerwerte verfügt, wird er kein Feldkommando erhalten. Er ist aber exzellent im Anwerben neuer Rekruten (siehe eingekreistes Symbol), weshalb er sofort per Bahn nach New York fahren wird. Das sollte mir pro Runde 7-8 zusätzliche Kompanien verschaffen. Hierzu sei gesagt, dass Recruiting Officers in Städten der Mindestgröße 5 eingesetzt werden müssen. Wie viele Rekruten sie zusätzlich anwerben, hängt von der Moral und der Loyalität der Stadt ab. Außerdem gibt es eine gewisse Zufallsschwankung. Soweit ich weiß, spielt der in der Stadt vorhandene Truppenpool keine Rolle. Ein Regiment Marines wird nun nach Baltimore ziehen, um die Gleise zu reparieren. Sämtliche übrigen Offiziere aus der Kommandoreserve bewegen sich nach Cumberland MD, weil dort im nächsten Zug Arbeit auf sie wartet. Weil erfahrungsgemäß nicht alle aktiv sind und ich kein Risiko eingehen will, schicke ich den ganzen Trupp. Außerdem gibt es anderswo noch keine Verwendung für sie. Die aus zwei hochmotivierten Regimentern bestehende Washington Bde wird gemeinsam mit dem nun in New York erschienenen BGen Schurz und seiner Kavallerie nach Harpers Ferry WV ziehen. Harpers Ferry? Da war doch was:


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Die Ortsgarnison hat dem Sturmangriff der Virginia-Miliz stand gehalten. Warum, erklären euch die roten Kreise. Die Truppen hatten sich bereits um satte zwei Stufen eingegraben, auf der anderen Seite machte das Regenwetter den Angreifern das Leben schwer. Ja, Regen wirkt auch IN Städten. Weshalb Harpers Ferry von so zentraler Bedeutung für mich ist, erläutert der nächste Screeny:


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Bedeutung der Provinz Harpers Ferry für die operativen Optionen des Gegners

Es geht mir dabei weniger um den Besitz der Stadt, als vielmehr um die Wegnahme einer wichtigen Stellung für den Gegner. Nicht nur lässt sich Harpers Ferry hervorragend gegen mögliche Angriffe aus dem Norden und Osten verteidigen, sondern es bietet auch günstige Gelegenheiten für Ausfälle ins Hinterland meiner Front. Je nachdem, wie stark die Invasoren sind, können sie eine ernsthafte Bedrohung für die Städte Marylands und Südpennsylvanias werden. Effektiv würde es mich zwingen, zusätzliche Truppen an der Potomac-Front bereit zu halten. Stattdessen erwäge ich nun folgende Aufstellungen:


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Maßstabskarte Ostküste: Aufmarschräume der US Streitkräfte

Fort Monroe im Südosten wird vorerst geräumt werden, trotz seiner günstigen Lage. Die großen Sterne markieren meine Hauptkonzentrationen an Truppen - im Laufe des Jahres will ich dort überall etwa drei Divisionen aufstellen. Die fünfzackigen Sterne bilden unabhängige Divisionen ab, die kleinen Sterne stellen verstärkte Garnisonstruppen dar. Wenn die Gelegenheit besteht, werden weitere Truppen im Rücken der Front mit dem Ausheben von Auffangstellungen beginnen. Philadelphia wird mein Hauptmarinestützpunkt. Im Gegensatz zu Baltimore liegt es für den Gegner im Kriegsnebel und anders als New York oder Boston ist nicht allzu weit von der Potomac-Front entfernt. Die Streitmacht, die sich bei Philadelphia konstituieren wird, ist für eine maritime Invasion vorgesehen. In zwei Monaten könnte sie in See stechen und eineinhalb Monate später wären die Truppen an Land. Ein Wettlauf gegen die Zeit, weil die Einheiten dort auch noch einen Kampfauftrag bekommen sollen. Meine Operationsziele könnte ich bis Wintereinbruch (nach weiteren Verstärkungen) endgültig gesichert haben, aber das liegt noch in ferner Zukunft. Insgesamt möchte ich bis Ende Herbst ca. 80.000 Mann am Potomac mobilisiert haben, davon sind ca. 20.000 für die eventuelle Invasion vorgesehen. Klar ist auch, Armistead kann in der Zeit ebenfalls 75.000 Mann in Virginia auffahren. Warum ich mich dennoch nicht hinter den Potomac stellen will? Gebe ich diese Stellungen auf, ist mein Drohpotential in Virginia für eine lange Zeit erschöpft. Diese Brückenköpfe sind von allerhöchster Bedeutung und ich werde sie zu verteidigen wissen.


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Maßstabskarte Westen: Aufmarschräume der US Streitkräfte, außerdem kalkuliertes Finanzbudget

Entschuldigt das gequetschte Bild, werte Leser. Im Westen wird der Grundplan etwa so aussehen. Nach Kentucky werde ich, so mir die Vorsehung oder mein Gegner nicht zuvorkommt, in Bälde einmarschieren. Insgesamt hoffe ich hier ca. 60.000 Mann aufstellen zu können, mit weiteren Garnisonstruppen für wichtige Knotenpunkte. In Missouri werde ich sehen, ob und wie weit man vorstoßen kann. Das hängt sehr von Armisteads Aufmarsch in dem Gebiet ab. Die Flussmarine wird zunächst die Einmündungen der großen Flüsse decken, mit zusätzlichen Aufstellungen außerdem die Ufer Illinois und Indianas gegen Raider schützen. Um all das umsetzen zu können habe ich momentan noch keine Finanz- oder Draftoptionen gezogen. Wehrpflichtige habe ich noch genug und der verfügbare Geldbetrag, den ich erhalten könnte wird in den folgenden Wochen noch ansteigen. Ich bin mir sicher, dass Armistead sofort in die Vollen greift, aber das Risikospiel MUSS ich eingehen. Sonst verhungere ich auf halber Strecke wegen fehlenden Geldes. Dennoch habe ich einiges in Neuaufstellungen investiert. Angefordert wurden:

- 1 Sanitätszug (für die Invasionstruppen)
- 3 große Pennsylvania-Brigaden (4 Elemente)
- 1 Wisconsin-Brigade (mit Artillerie)
- 2 Missouri-Milizen
- 2 Missouri-Kanonenboote
- 4 normale Feldgeschütze mit Zug
- 2 6-Pfünder-Feldgeschütze
- 12 12-Pfünder-Napoleons

Diese Einheiten (mal von den Milizen abgesehen und Schiffen) haben die längste Produktionszeit. Die meisten Batterien werden in der Nähe des Ostens bzw. Missouris ausgebildet.

Ein kleiner Nachtrag: meine grobe Kalkulation ergibt, dass ich in diesem Jahr noch zweimal Freiwillige anwerben muss, wobei ich für jede Kompanie ein Handgeld von 2.000 Dollar zahle. Dass sind über den Daumen gepeilt 750 Kompanien zu 1.5 Mio. Dollar. Dennoch werden mir spätestens ab Ende Oktober/Anfang November die Rekruten ausgehen. Und ich werde nicht viel in Reserven bereithalten können. Und ich werde jeden Penny zweimal umdrehen müssen - also keine Stabseinheiten außer einem weiteren Armeehauptquartier, keine Großbrigaden, keine Rifled Guns mehr, keine Steamer und relativ wenig Marine. Das Augenmerk wird sich daher auf Milizen und Glattrohrgeschütze richten, sowie im Schnitt eine regulären Brigade monatlich bis Jahresende. Dann wird wieder gespart, um bei den nächsten Drafts noch einmal zuzuschlagen. Geld werde ich mir über exzessive Besteuerung verschaffen, auch wenn das Moral kostet. Glaubt mir aber, Inflation ist schlimmer... viel, viel schlimmer. Hochverzinste Kriegsanleihen werde ich daher nur auflegen, wenn mir Armistead über den Kopf zu wachsen droht.

Gez
Der Captain

Aktivist
19.08.13, 20:47
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Washington, 15. Mai 1861 - We're coming, Father Abraham, 300.000 more

Herzlich willkommen, Crawlbots und Leserschaft! In diesem Zug gibt es sowohl Positives als auch (potentiell) Negatives zu berichten. Zunächst einmal wurden all meine Befehle an meine Einheiten sowie die Forderungen an die Bundesstaaten, neue Einheiten auszuheben, zu 100 Prozent erfüllt. Außerdem sah Armistead davon ab, ein weiteres Mal Harpers Ferry zu attackieren. Meine kleine Observation Fleet in den Hampton Roads ist mittlerweile um ein Kriegsschiff erweitert und umfasst nun zwei Dampffregatten und eine Brigg. RAdm Palmer, den ich im letzten Zug mit einer weiteren Brigg unter seinem Kommando nach Philadelphia PA kommandiert habe, ist auf dem Weg und wird in drei Tagen dort eintreffen. Damit verbleiben zwei Fregatten in der Shipping Box, die demnächst um eine weitere Fregatte aus dem Golf verstärkt werden, um feindliche Handelsstörer aufzuklären und zu jagen. Außerdem meldeten mir unionstreue Bürger aus Richmond, dass Präsident Davis offenbar fiskalische Maßnahmen ergriffen hat, um in großem Stile Freiwillige für seine Armeen anzuwerben.

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Konkret bedeutet dies, dass die Konföderation, die bereits durch die frühe Antrittsrede Lincolns an Moral verloren hat (-3 NM) nun noch einmal Moral UND Siegpunkte opfert. Außerdem steigt die Inflation in den Südstaaten dadurch auf drei Prozent, d.h. jede Geldausgabe des Südens kostet von nun an drei Prozent mehr. Das ist auf lange Sicht ein erheblicher Geldbetrag, zumal zur jetzigen Zeit nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Später, wenn die Einnahmequellen des Südens zunehmen - und damit auch seine Militärausgaben - wird er teuer dafür bezahlen müssen. Andererseits zeigt mir Armistead mit dieser Maßnahme, dass er von vornherein alles einsetzen will, was er hat, ungeachtet der langfristigen Kosten. Das wird, so glaube ich nun fest, auch auf seine militärische Strategie übertragbar sein. Ich bin überzeugt, mein Gegner will noch 1861 eigene Offensive starten, wenn sich die Gelegenheit dazu auch nur andeutet. Ansonsten macht so eine Fiskalpolitik einfach keinen Sinn. Ganz ehrlich - dass ist eine hervorragende Nachricht, auch wenn es sich im ersten Moment vielleicht nicht danach anhört.

In Maryland wurde nördlich der später vielleicht einmal strategisch wichtigen Baltimore-Ohio-Railroad das unabhängige Armeekommando von Gen Patterson freigeschaltet. Alle seine Truppen besitzen nur 50% Stärke und keinerlei Zusammenhalt. Des weiteren ist Patterson der mit Abstand schlechteste Offizier des gesamten Spiels. Miserable Anführerwerte haben viele Generäle der Union, er hat darüber hinaus aber auch noch die Eigenschaft, im Falle von Inaktivität diverse Mali an die ihm unterstellten Truppen weiterzureichen. Deshalb habe ich so viele Offiziere in die Region verlegen lassen: sie werden nun seine Truppen übernehmen und schnellstmöglich nach Harpers Ferry bzw. an andere Orte führen. Zwei Brigadegeneräle schicke ich gleich weiter nach Westen.



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Pattersons Kommando wird aufgeteilt. Vier von fünf Brigaden werden noch in diesem Zug Harpers Ferry erreichen, die letzte kommt einige Tage später an. Außerdem gibt es weitere Verstärkung aus Baltimore. Dadurch ist Schurz' Kavallerieregiment frei, um zwei Häfen in Besitz zu nehmen, was wiederum den Gesamtblockadewert erhört.

Patterson wird nach Fort Monroe geschickt, denn dort wird über kurz oder lang jeder Hopfen und Malz verloren sein. Alle anderen Bewegungen werden in dem Screenshot erläutert. In Baltimore machen sich die Marines an die Reparatur der Gleisanlagen. In Alexandria kommen McDowells Brigaden allmählich auf ihre volle Kampfkraft. Zwei Züge hat McDowell noch Zeit, dann muss er einsatzbereit sein!

In Saint Louis MO sind mittlerweile Unruhen ausgebrochen, d.h. BGen Lyon ist dort erschienen. Er bringt auch ein paar Truppen mit und wird in einem Zug einsatzbereit sein. Lyon ist zu diesem frühen Zeitpunkt der mit Abstand beste Feldkommandeur meiner Armee. Seine Aufgabe soll es später sein, mit starken Kräften nach Südmissouri vorzustoßen und einen Brückenkopf in Arkansas zu erobern. Im allergünstigsten Fall - wobei Lo Armistead dabei auch ein Wörtchen mitreden wird - könnte er in Little Rock, der Hauptstadt Arkansas, überwintern.


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Lyon verfügt in St Louis über ein CavRegt, ein US InfRgt, eine Batterie und zwei VolBde. Bald werden ihn weitere Truppen erreichen. Außerdem sind drei weitere Generäle im nächsten Zug vor Ort.

Lyon verfügt über besondere Eigenschaften: zum einen ist sein Command Rating, seine Führereigenschaften, ziemlich gut. Er wird sehr häufig aktiv sein, und seine Offensiv- und Defensivwerte sind brauchbar. Zum anderen verteilt er an alle unterstellten Einheiten erhöhte Moral und Zusammenhalt. In feindlichen Provinzen wird er das Kriegsrecht anwenden, was mittelfristig die Loyalität auf einen Mindestwert steigert (so er nicht bereits überschritten ist, dann würde die Loyalität sinken). Leider ist er sehr angriffslustig, d.h. er wird sich keinesfalls in den ersten zwei Runden eines Gefechts zurück ziehen, selbst wenn er deutlich unterlegen ist. Daher ist es wichtig, ihm ausreichend Truppen zu unterstellen.

Damit kommen wir nun zu den schlechten Überraschungen. In Dallas TX fand das seltene (20%) Sam-Houston-Event statt. Sam Houston war bis zur Sezession seines Staates Gouverneur von Texas und darüber hinaus unionstreu. Dieses ahistorische Ereignis bildet ab, was passiert wäre, wenn es Houston kraft seines Einflusses gelungen wäre, reguläre US Army Truppen nach Mitteltexas zu rufen, um diesen Teil des Staats vor den Rebellen zu schützen. In Texas gab es viele deutsche Einwanderer, aber auch Übersiedler aus anderen Bundesstaaten, die wirtschaftlich nicht mit den Großbauern und ihren Sklavenplantagen konkurrieren konnten. Daher siedelten sie sich in landwirtschaftlich ungeeigneten Gegenden an, wie z.B. Mitteltexas. Aufgrund ihrer Nöte waren diese Bürger mehrheitlich Sklavereigegner und loyal zur Union. Immerhin stehen nun zwei Eliteregimenter US Cavalry in Dallas, ein willkommenes Geschenk. Doch ist es unwahrscheinlich, dass sie - so weit von den Unionslinien entfernt - ihre Stellung halten können. Daher ziehe ich sie ins Indianergebiet ab.


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Gemeinsam mit der Kavallerie in Fort Gibson und Tucson verfüge ich nun in dem Gebiet über vier sehr brauchbare Regimenter. Leider werden letztere Einheiten erst einen Zug später aktiv, deshalb verlasse ich Dallas lieber, als diese "Schätze" zu riskieren.

Warum ist das schlecht? Nun ja, Dallas ist nunmehr ein strategisches Ziel, welches der Süden nicht nur einnehmen, sondern auch halten will. Es ist anzunehmen, dass Armistead entweder texanische Brigaden aushebt, oder Verstärkungen in eine Gegend entsendet, in der ich ihn nicht vorzeitig provozieren wollte. Denn wenn er merkt, dass sich auf meiner Seite nichts tut, könnte er auf den Gedanken verfallen, Tucson und eventuell sogar San Franscisco anzugreifen (letzteres ist wegen des langen Marsches durch die Wüste problematisch). Auf der anderen Seite werde ich Dallas verlieren, komme was wolle - und damit auch Moral und Siegpunkte. Das wiederum wirkt sich negativ auf meine fiskalischen Möglichkeiten aus - aber noch nicht in diesem Planungszug. Da ich mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Zug Abzüge erleide, muss ich früher als erwartet meine Kriegsmaschine anwerfen. Doch durch die zur Zeit hohe Moral wären etwa 20 Kompanien mehr verfügbar, als normalerweise. Das bedeutet 45.000 Dollar zusätzlich, plus der komparativen Kosten! Das zu diesem Zeitpunkt durch Steuererhöhungen gewonnene Geld reicht nun nicht mehr aus - womit ich gezwungen bin, auch Kriegsanleihen auszugeben. Und jetzt das diabolische: durch den Moralabzug werden trotzdem weniger Freiwillige angeworben - ergo weniger Geld verbraucht (dass ich in diesem Zug aber trotzdem nicht ausgeben kann) und durch den Siegpunktverlust auch weniger Anleihen verkauft werden. Im ganzen ein Minusgeschäft von geschätzt 50.000 Dollar - oder vier Artilleriebatterien! Aber es hilft halt nichts, daher tätige ich schweren Herzen die notwendigen Schritte.


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oben rechts: Eine Kriegsanleihe des Staats New York über 10.000 Dollar während des Bürgerkriegs

Statt also wie erwartet in diesem Zug eine Brigade, vier Milizbataillone und etwas Artillerie zu produzieren, schaffe ich neben der Brigade nur zwei Milizen - alles in Missouri. Ein kleiner Rest bleibt für den Reservepool übrig. Den Überschuss von 33.000 Dollar halte ich sicherheitshalber zurück, da ich ja Moral und VPs einbüße, und die Inflation um einen Punkt ansteigt. Zusammen mit den aus der Shipping Box erwarteten mindestens 50.000 Dollar werden dann trotzdem noch alle Ausgaben getreu meinen Anweisungen ausgeführt.

Nachtrag: Sollte ein Leser wünschen, dass ich die Spielmechanismen hinter so manchen Beschreibungen mal genauer erläutere, bitte ich um Anfragen. Nur keine Scheu zeigen!

Gez.
Der Captain

Cfant
20.08.13, 09:02
Also, ich lese die AARs zu diesem Spiel eher sporadisch, aber soweit ich gesehen habe, ist Armistead ein Meister seines Fachs. Eure Erläuterungen habe ich zur Hälfte nicht kapiert (hab das Spiel nicht), klingen aber wohlüberlegt :D Sollte es das Duell zweier Giganten werden? :) Ich werde als mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklungen verfolgen. Fast möchte ich sagen: Ich sympathisiere mit Eurer Sache, was in diesen Hallen eher selten ist, da die meisten Regenten dem Süden zuzuneigen scheinen ;) Die genauen Erläuterungen und die schon beschriebenen Screenshots erlauben es, Eure Überlegungen nachzuvollziehen, bitte weiter so.

In einer Sache bin ich aber nicht Eurer Meinung: Bei diesem Fort-Sumter-Provokations-Zeugs. Kenne das im Detail nur aus Eurem Post, klingt für mich aber nach einem sehr komplizierten Plan, der völlig umsonst ist, wenn der Süden trotzdem einfach nicht losballert. Ich vermute - ohne es belegen zu können - eher, dass hier hektisch agiert wurde in einer Situation, der man sich nicht gewachsen fühlte. Die Entscheidungsträger standen unter enormen Druck und auch die großen Geister müssen in ihre Aufgaben erst hinweinwachsen. Ich denke, in solchen Phasen sind - letztlich sinnlose - verschiedene Ideen, widersprüchliche Anweisungen und wechselnde Meinungen ganz normal. Erst hinterher neigt der Mensch dazu, in allem einen Sinn zu sehen. Ist aber nur meine Meinung. :)

Aktivist
20.08.13, 12:49
Werter Cfant, ich danke für Euren Beitrag und werde mich bemühen, Euren Erwartungen an den "Kampf der Titanen" gerecht zu werden. Auch für Eure Meinung zum POV danke ich sehr. Gestattet mir, zu diesem Zeitpunkt keine Erwiderungen hinsichtlich Eurer Position zu schreiben. Ich will Euch schließlich nicht mit Rechthaberei zu so frühem Zeitpunkt verärgern. Erst mal anfüttern :)

Aktivist

Aktivist
20.08.13, 13:31
Werter Zardoz, der Name ist mir noch in guter Erinnerung. Es freut mich, dass Ihr mich wieder mit Euren Besuchen beehrt. Auch Euer AAR über das Jägerbataillon XY war wegen der völlig unprosaischen Sprache, seiner Realitätsnähe und dem engen, heimatlichen Bezug eine Wucht. Ne - ich bin kein Designer. Ich nutze das Windows Snipping Tool für die Screenies, Paint zum zurechtschneiden und Excel zum zusammenführen oder beschriften. Eine Mordsarbeit mit dem Billigwerkzeug. Ich glaube, schon am Comic-Titelbild habe ich über 2 Stunden gesessen.

Aktivist

Aktivist
20.08.13, 22:47
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Washington, 1. Juni 1861 - Der Löwe schlägt als erster zu

Der Countdown im Osten steht bei eins, im Westen bereits bei null. Dennoch beginne ich zunächst einmal im Osten, nachdem ich noch das Fiskalresultat des letzten Zuges vorstelle. Vorweg: alle Befehle, alle Maßnahmen und alle Neuaushebungen werden zunächst nur unter Vorbehalt geplant. Ob sie dann auch so eintreffen oder ob etwas dazwischen kommt, entscheidet sich, während die Züge beider Seiten berechnet werden. Meine geplanten Finanzeinnahmen im letzten Zug sind sicherlich noch in Erinnerung. Hier nun die Wirklichkeit:


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Wie man sieht, habe ich weniger Rekruten anwerben können, ergo weniger Prämien ausgezahlt. Das liegt an dem Moralverlust, den ich erlitten habe. Außerdem fielen die geplanten Staatseinnahmen niedriger als erwartet aus. Hierfür ist sowohl der Verlust an Moral als auch an Siegpunkten verantwortlich. Hätte ich diese Maßnahmen, wie ursprünglich geplant, erst jetzt durchgeführt, wäre zumindest das Finanzielle besser ausgefallen. Denn: die Einnahmen durch Kriegsanleihen erhöhen sich aufgrund generell steigender Siegpunkte ständig (bis zu einem Cap). Die Steuereinnahmen hängen ein wenig von der Moral ab, ansonsten aber wachsen sie mit jedem Zug, der ins Land geht (ebenfalls bis zu einem Cap).

Nun zum Osten: Die Karten werden ab jetzt sehr unübersichtlich, da nun eine ganze Menge Mikromanagement nötig wird. Ich beschreibe daher nur kurz in Worten, was allgemein passiert. Beinahe alle Einheiten aus Pattersons Kommando haben sich den Verteidigern von Harpers Ferry angeschlossen, nur eine Brigade mit dem Supply Train ist noch unterwegs. Von diesem Stack habe ich auch einen inaktiven General abgekoppelt, der ist nun auf dem Weg nach Wheeling. In Manassas sammeln sich Truppen der Südstaaten aus South Carolina und Norfolk. Außerdem, man kann es auf der Karte nicht erkennen, ist etwas interessantes passiert: In Loudon County südlich des Potomac sank meine militärische Kontrolle über die Provinz auf 90%. Also ist entweder eine feindliche Einheit hindurch marschiert, oder noch vor Ort. Ich gehe vom schlimmsten aus und rechne mit einem feindlichen Cav.Rgt., welches ich durch seinen Hiding-Wert nicht sehen kann. Es ist gut möglich, dass sich diese ominöse Einheit auf den Weg nach Maryland macht, um an irgend einer Stelle die im nächsten Zug essentiellen Gleisanlagen zwischen Annapolis und Harpers Ferry zu zerstören. Daher schicke ich in zwei potentiell betroffene Provinzen je eine Vol.Bde., um das zu unterbinden. Schurz Cav.Rgt. geht direkt nach Loundon, um mal nachzusehen.


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oben mittig: Die California Bde ist aufgestellt worden. Sie zählt zu den Eliteeinheiten. Man vergleiche die Kampfwerte eines ihrer Regimenter mit denen herkömmlicher Infanterie. Die eingekreiste Spezialfähigkeit bringt 5 Punkte Cohesion für die ganze Einheit (Brigade oder Division)

In Philadelphia ist die California Bde erschienen. Sie stammt übrigens nicht aus Kalifornien, sondern überwiegend aus Philadelphia. Den Namen hat sie aus patriotischen Gründen. Gemeinsam mit einer Batterie aus New York verstärkt sie Harpers Ferry. Andere frei geschaltete Einheiten bewegen sich per Eisenbahn nach Alexandria. Außerdem gruppiere ich noch einige Offiziere um. Die Marines und ein Regiment regulärer US Infantry begibt sich schon mal nach Philadelphia (auf der Karte nicht erläutert), um dort den Grundstock für die Invasionstruppen zu stellen.

Im Westen hat der Gegner in Rolla MO eine Einheit, vermutlich Miliz. BGen Lyon wird mit allen kampfbereiten Truppen und zwei weiteren Generälen das Depot sichern, bevor es der Gegner in die Luft sprengen kann. In Jefferson City, der Hauptstadt Missouris, ist im letzten Zug eine Unionsmiliz aus St. Joseph MO eingetroffen. Ich hätte ehrlich gesagt aufgrund unserer River Transport-Zusatzregel noch nicht damit gerechnet - aber sie sind da. Herrlich! Denn dort befindet sich ein Rekrutierungszentrum. Damit bekommt Armistead nun eine Kompanie pro Zug weniger. Eine weitere Miliz und ein Cav.Rgt. sollen die Stellungen verstärken.


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MGen. Hamilton zieht mit einem Cav.Rgt. nach Washington MO, um die dortige Bahnstrecke zu sichern und militärische Präsenz zu zeigen - sprich, er wird allmählich die militärische Kontrolle über die Provinz übernehmen. Damit das schneller klappt, kommt im übernächsten Zug noch mehr Kavallerie hinzu. Derweil laufen Adm. Footes Gunboats den Mississippi hinunter nach Süden, um die Zufahrten von südlicher Seite aus in den Ohio River zu blockieren. An beiden Positionen werden demnächst je zwei Kanonenbooteinheiten und ein Flußtransporter patrouillieren.


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Im Wilden Westen ging die Absetzbewegung meiner Kavallerie ungestört von statten. Tatsächlich ist der Gegner mit überlegenen Kräften nach Dallas vorgestoßen. Ich nutze den nächsten Zug, um die Indianersiedlungen zu zerstören. Das tue ich nicht aus Rassismus oder historischer Genauigkeit, sondern um gegnerischen Raidern Rückzugsräume zu nehmen. Es hat keine weitere spielrelevante Auswirkung. Sodann werden die Truppen in Richtung MGen. Hamilton reiten, der hier im Westen eine erste größere, reine Kavallerieformation übernehmen soll. Ihre Aufgabe wird vornehmlich Aufklärung und militärische Kontrolle sein, aber auch gegnerische Raider sollen abgefangen werden, wenn sie über die offene Prärie in mein Hinterland einfallen. Ich rechne übrigens nicht mit großem Erfolg dabei... Tucson in Arizona liegt dem Gegner bei Dallas nun schutzlos gegenüber. Ich lasse Truppen von jenseits der Rockie Mountains herübereilen, aber das dauert Monate. Im Ernstfall bereite ich mich auf einen Last Stand in Kalifornien vor.


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Damit zur Flotte. Noch sind viele Geschwader geblockt, doch einige konnte ich auch in dieser Runde in Marsch setzen. So sieht der Plan für Juni aus: fünf Blockadegeschwader sind im Atlantik - und bleiben vorerst da. Eins ist schon im Golf von Mexiko und wird durch zwei weitere Blockadegeschwader, die ich aus anderen Schiffen zusammen gestellt habe, verstärkt. Im Juli bekommen diese Schiffe dann neue Befehle. Das Geschwader in den Hampton Roads wird um eine letzte Steam Frigate verstärkt, ein Transportschiff läuft Fort Monroe an, um die Truppen dort zu evakuieren, sollte es nötig werden. Zwei weitere Segelfregatten verstärken das Atlantik-Jagdgeschwader und sechs Transportschiffe (oder fünf, ich weiß nicht mehr) fahren in die Shipping Box. Warum? Transportschiffe in der Shipping Box simulieren den gesamten Küstenverkehr zwischen allen Häfen und ein wenig den Überseehandel. Sie akkumulieren also Geld und War Supply, abhängig natürlich auch von der Präsenz feindlicher Handelsstörer. Deswegen die Fregatten daneben. Aber brauche ich doch auch Schiffe, um meine Truppen zu transportieren? Ja, bald schon muss ich einige Schiffe wieder abziehen. Doch der Gegner wird das sehen, und er wird eins plus eins zusammen zählen. Nur weiß er nicht, wo ich zuschlagen werde. Ich hoffe, dass wird Armistead etwas Kopfzerbrechen bereiten. Der mickrige Rest an Schiffen fährt schon mal nach Philadelphia (unter anderem auch ein Transportschiff - für den Fall, dass ich Kalifornien verstärken muss).

Damit zum Ende des Berichts. Ich habe in diesem Zug noch ein paar wenige Einheiten in meinen Reservepool geholt, viel Geld war ja nicht mehr da. Mit dem Rest bin ich noch einmal auf Einkaufstour gegangen. Die Masse der Truppen - fast ausschließlich Milizen und Artillerie - wird im Osten bestellt. Der Westen hat noch ein bis zwei Runden Zeit.


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oben links: Ich habe nur eine Cash Reserve von 8.000 Dollar, ich rechne daher nicht damit, dass alle bestellten Einheiten tatsächlich gebaut werden.
oben rechts: Die Colt Small Arms Factory (1857) in Hartfort, Connecticut - eine der wenigen Waffenmanufakturen vor Ausbruch des Bürgerkriegs.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich mir bisher weder teure Spezialtruppen geleistet habe, noch unnötige Ressourcen in den Reservepool gesteckt habe. Und schon gar nicht habe ich Eisenbahn- und Flussschifffahrtskapazitäten erhöht. Das hat Zeit, viel Zeit...

Eine weitere Sache möchte ich auch noch erläutern: neuaufgestellte Einheiten müssen erst einmal produziert werden. Wo das ist, entscheidet der Gouverneur des jeweiligen Staates (also die KI). Artillerie und Kriegsschiffe können nur in Städten mit War Supply Production gebaut werden - und westlich des Mississippi auch nur dann, wenn man die Industriekapazität erhöht. Es gibt dort jedoch Ausweichstaaten, die anstelle der Weststaaten die Produktion übernehmen. Gerade die Artillerieproduktion ist an eine Reihe Bedingungen geknüpft: War Supply Production, military control, loyalty. Des weiteren richtet sich die Gesamtbaudauer auch ein bisschen nach der Moral. Zufallselemente verlängern oder verkürzen die Bauzeit in jedem Zug. Mein Sanitätszug z.B. sollte eigentlich in 50 Tagen fertig sein. Jetzt lese ich, dass er neun Tage länger braucht. Na ja, man wird sehen, ob es dabei bleibt. Falls Bedarf angemeldet wird, mache ich mal ein Spezialkapitel dazu.

Das war's. Sollte mir noch etwas einfallen, schiebe ich es morgen nach.

Gez.
Der Captain

George Pickett
21.08.13, 08:20
Werter Aktivist,

in eurer Art der Berichterstattung steckt viel Mühe um dem geneigten Leser die Vorgänge verständlich zu machen. Dafür meinen Dank und meinen Respekt. Da wir auch noch in der Lernphase sind, werden wir hier fleißig mitlesen und sind sehr auf den Verlauf des Krieges gespannt, kreuzen hier doch anscheinend zwei Schwergewichte dieses Spiels die Klingen! :fecht:

Beste Grüße

George

Cfant
21.08.13, 10:05
Gibt's sowas wie Moralabzug, wenn man die Schlacht von Bull Run nicht wagt und dergleichen? In irgendeinem Civil-War-Spiel gab's sowas, weiß aber nicht mehr, ob es dieses war.

Longstreet
21.08.13, 16:57
Verehrter Aktivist, Eure Ausführungen lassen Uns das Spiel mit anderen Augen oder besser aus neuer Perspektive sehen. Wenn Ihr Euch noch etwas mehr über die Produktion - im Besonderen Dauer und Voraussetzungen - verbreiten könntet, wäre das wirklich sehr freundlich :).

Aktivist
22.08.13, 01:32
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Washington, 15. Juni 1861 - three, two, one - lift off!

Werte Kommentatoren, ich bedanke mich für Eure Anmerkungen und Eure Aufmerksamkeit. Lasst mich zunächst darauf eingehen. Zu der Manassas-Frage: Ja, ein solches Event gibt es und es startet Anfang Juli 1861, also im nächsten Zug. Danach habe ich bis Ende September Zeit, eine Armee in Manassas zu stationieren und die Stadt einzunehmen, ansonsten gibt es die besagten zehn Minuspunkte Moral. Es MUSS eine Armee sein, also ein Drei-Sterne-General mit angeschlossenem Hauptquartier! Um das zu erleichtern, wird Gen. McDowell ab übernächstem Zug IN JEDEM FALL aktiv sein, bis die Frist abläuft. Es gäbe Strategien, dieses Ziel zu erreichen. Sowohl über nackte Gewalt, als auch über Versuche, den Gegner aus Manassas zu locken - indem man beispielsweise scheinbar auf seine Hauptstadt Richmond marschiert. Da ich im Osten viele Truppen für meine Invasion verplant habe - auf die später noch zu reden sein wird - traue ich mir mit den verbliebenen Kräften keine solche Aktion zu. Aber man muss sehen, ob sich eventuell etwas ergibt. Zu Longstreets Bitte: ja, ich werde in Kürze ein extra Kapitel darüber einschieben.

Doch nun, um es mit Monty Python zu sagen, zu etwas völlig anderem: ab dem jetzigen Zug sind die Hauptarmeen beider Seiten frei geschaltet. In dem Screenshot unten kann man nicht wirklich viel erkennen, denn ich verlege nun scheinbar willkürlich Truppen von A nach B und andere auf gleichem Wege zurück. Mikromanagement eben. McDowell wird mit 12.300 Mann und 43 Geschützen nach Leesburg VA ans Südufer des Potomac ziehen, wo sich im letzten Zug tatsächlich ein Kavallerieregiment aus Georgia aufgehalten hat. Es kam aber zu keinem Gefecht. Ihm wird aus Washington ein Army Engineer beigestellt, welcher die Eingrabungsgeschwindigkeit erhöht. In Alexandria bleibt BGen. Heintzelman zurück, dessen Resttruppen - ergänzt durch ein paar stationäre Einheiten der Alexandria Garnison - durch weitere Verstärkungen auf dann 12.100 Mann mit 54 Geschützen gebracht werden. Verstärkungen ziehen auch nach Harpers Ferry, um dort MGen. Milroy auf eine Stärke von insgesamt 16.100 Mann mit 48 Geschützen gebracht werden. Seine Einheiten sind größtenteils bereits fast voll kampfbereit, die anderen Kommandos noch nicht. Alle drei Kommandos werden aber bald etwa gleich stark sein. Warum ich Alexandria am wenigsten schützen lasse? Ein großer Bluff. Es würde mich wundern, würde Armistead mich hier sofort angreifen. Harpers Ferry genießt etwas mehr Aufmerksamkeit, da der Gegner im letzten Zug viele Einheiten zu Joe Johnstons Shenandoah Command nach Strasburg VA transferiert hat. Im ganzen etwa drei Batterien, 13 Miliz-Bataillone und BGen. Magruders kleine Einheit. Das heißt, er hat alle in Virginia verfügbaren Milizeinheiten gebaut - ein wichtiges Indiz! Ich glaube, diese kampfschwachen Einheiten sollen seine Stellung halten, während seine Kampfbrigaden unter den fähigsten Kommandeuren, die er hat, frei sind für andere Aufgaben. Sollte er mich sofort in Harpers Ferry angreifen wollen, wird es eine kleine Schlacht geben, die wahrscheinlich gut für mich ausgehen wird.


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Die großen Sterne markieren die drei Hauptkommandos. Es wird noch ein paar Rochaden geben, aber dann versuche ich, sie etwa gleich stark zu halten. Es sind dort Grundtruppen für je drei Divisionen vorhanden. In Washington werden zwei große, aber zur Zeit ziemlich unvollständige Brigaden aus McDowells Armee die Verteidigung der Hauptstadt im Ernstfall übernehmen. Die kleinen Sterne markieren die Positionen, wo kleine Einheiten Auffangstellungen für den Fall eines Rückzugs vorbereiten - oder vorbereiten sollen.

Die übrigen auf der Karte sichtbaren Konzentrationen des Gegners sind noch nicht der Rede wert. Aber in genau vier Tagen wird Gen. Beauregards "Army of the Potomac" aus Richmond VA nach Manassas geeilt kommen, jede Wette. Zwei Cav.Rgt. betreiben ein bisschen Aufklärung. Soweit, so gut. Was sind die Optionen? Greift der Gegner in den kommenden Zügen mit überlegenen Kräften eine meiner Flanken an, kann Gen. McDowell sofort nachsetzen und die Lage bereinigen. Greift er mich im Zentrum an, steht den am besten organisierten Truppen gegenüber - also dem Stack, der die meisten Einheiten ohne Command Penalties führen kann. Zeigt er im Shenandoah-Tal Schwäche, überlege ich mir, auf Winchester vorzustoßen. Das ist aber extrem unwahrscheinlich. Ende nächsten Zuges treffen viele der letzten Neubauten ein, doch einen Zug später werde ich die Brigaden und Batterien abziehen, die ich für mein Spezialvorhaben benötige. Ich hoffe, dass ich hier noch mehr Einheiten ausheben kann, insbesondere auch noch ein paar Milizen für die rückwärtigen Räume. Denn alle bisher gebauten Milizen sind verplant und müssten ihre Auffangstellungen verlassen, wenn nicht rechtzeitig Ersatz eintrifft.

In Missouri gestaltet sich die Lage ebenso dynamisch. Nachdem ich ja bereits Jefferson City durch einen Gewaltmarsch erobert hatte, ist BGen. Lyon mit seinem kleinen Stack nach Rolla vorgeprescht, wo er tatsächlich eintraf, bevor die Milizeinheit der Stadt das Depot in die Luft sprengen konnte. Das dauert nämlich inklusive der Gleissprengung zehn Tage, Lyon - der Löwe - war aber schon am neunten Tag vor Ort. Nun begab sich merkwürdiges - trotz meiner Befehle griff Lyon den Gegner nicht an (kann manchmal passieren), presste die Miliz aber auch nicht aus der Provinz. Die konnte das Depot aber dennoch nicht zu Ende demontieren, weil Lyon die Stadt erobert hatte - und das, obwohl der Gegner dort noch mehr militärische Kontrolle hat! Das ist äußerst merkwürdig - ich gehe von einem Bug aus. Eigentlich hätte ich die Stadt unter diesen Umständen nicht ohne Gefecht oder Rückzug des Gegner einnehmen können - und damit die Sprengung des Depots nicht verhindert. Ich rechne damit, dass es in diesem Zug passieren wird. Um dem Vorschub zu leisten, lasse ich eine Vol.Bde. aus Lyons Kommando mit Offensiv Posture zurück.


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Meine Truppen sind überall noch sehr spärlich. Die Textboxen beschreiben sie Lage, wie sie in 2-3 Monaten aussehen KÖNNTE.

Der Gegner hat aber noch weniger Einheiten als ich: jeweils ein Btn. Miliz in Rolla und Springfield. Da auf der aufgedeckten Karte keine weiteren gefährlichen Einheiten zu sehen sind, versuche ich nun auch die Sprengung des Depots in Springfield zu verhindern. MGen. Hamilton wird drei seiner US Cav.Rgt. unterwegs einsammeln und mit wehenden Fahnen nach Springfield reiten (Dauer: sechs Tage), wo er Smith' Miliz verjagen soll, Lyons spärlicher Rest kommt dann am Tag 14 nach und nimmt die Stadt ein. Aus Texas gibt es noch nichts Neues zu berichten.

Damit komme ich zu meiner Seeinvasion. Die Tatsache, dass ich hier in Missouri kaum Einheiten des Gegners sehe und sich Gen. Price noch nicht aus Fayetteville AR fortbewegt hat, macht mich glauben, dass Armistead Missouri völlig aufgeben will, ja sich vielleicht sogar bis Fort Smith oder Little Rock in Arkansas zurück zieht. Ergo hat er hier auch nicht viele Truppen gebaut. Aus Virginia weiß ich aber, dass er alle Milizen gebaut hat. Schlussfolgerung: Entweder rüstet er Virginia wirklich stark auf (z.B. 3 übergroße VA-Bde. plus der gesamten Miliz), oder er hat die Virginia-Miliz als Ersatz für eine oder 2 dieser kampfstarken Verbände gebaut. Im ersten Fall wird mir die Potomac-Front unter dem schieren Gewicht des Gegners wegbrechen, wenn ich über 20.000 Mann abziehe. Im zweiten Fall baut er die Einheiten halt woanders - vielleicht für Kentucky, vielleicht für New Orleans und Mobile. Das hat mich auf eine eigentlich längst verworfene Idee gebracht, die aber SEHR riskant ist. Wie gesagt, ich will jetzt noch nichts versprechen, denn es ist alles noch Spekulation. Frühestens in 30 Tagen ist nun mein Invasionsverband einsatzbereit (diese dämlichen Produktionsverzögerungen), und selbst dann müsste ich noch nach Philadelphia, dort die Schiffe besteigen und dann losfahren. Solange lasse ich mir noch alle Optionen offen.
Apropos Schiffe: Sicherheitshalber schicke ich nun schon mal fünf Transporter aus dem Atlantik nach Philadelphia. Insgesamt werde ich in 30 Tagen dort ausreichende Transportkapazität für drei Divisionen, diversen Garnisonstruppen und ein paar Nachschubzügen haben. Sieben Transporter bleiben dann in der Shipping Box. Ein Blockadegeschwader verlegt aus dem Atlantik in den Golf, damit habe ich überall vier Blockadegruppen. Die feindlichen Handelsstörer habe ich in den Hampton Roads übrigens nicht stellen können. Damit wird die dortige Gruppe schon bald neuen Aufgaben zugewiesen. Adm. Palmer fährt außerdem nach Fort Monroe, um den Evakuierungsverband anzuführen. Das liegt daran, dass die Abfahrt der Schiffe immer um mehrere Tage verzögert wird. Mit einem Admiral an der Spitze ist die Verzögerung aber deutlich reduziert - und er könnte gerade rechtzeitig an der Front eintreffen.

Damit zu den übrigen Maßnahmen. Ich habe wirklich lange überlegt, was ich nun baue und wo. Das hängt mit meinen Handlungsalternativen zusammen. Ich habe mich dann für folgendes entschieden:

- Wisconsin: 1 Bde.
- Illinois: 1 Bde.
- Missouri: 1 Sharpshooter-Btn., 2 Mil. und 5 Art.
- New England: 3 Sharpshooter-Btn, 28 Mil.
- Iowa: 3 Mil.
- Indiana: 2 Mil.
- Kansas: 2 Art.
- New Jersey: 1 Art.
- Maryland: 1 Art.
- New York: 5 Art.

Vorerst bleibt der Scherpunkt im Osten und in Missouri, außerdem gebe ich auch schon Truppen für BGen. Sumner in Cairo in Auftrag. Stück für Stück. Auch meine Reserven wurden einen Hauch angehoben.


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Wie man sieht, musste ich dafür erneut Sondersteuern erheben und eine Blockade verkünden (beides war ab diesem Zug wieder möglich - 2mal pro Jahr insgesamt). Und wie man sieht habe ich meine Manpower beinahe restlos verbaut. Geld halte ich noch zurück und will in den folgenden Zügen etwas ansparen, damit ich Anfang August 1861 neue Freiwillige anwerben kann. Dafür werde ich geschätzt 750.000 Dollar brauchen.
Nun, ich bin sehr gespannt auf die Zukunft und ich hoffe, mich nicht mit einer Invasion zu vergaloppieren, während mich der Gegner in Washington wegputzt. Kann bei so ambitionierten Vorhaben geschehen...

Gez.
Der Captain

Cfant
22.08.13, 10:58
Sind Milizen nur in ihrem Heimatstaat einsetzbar? Oder warum sonst verzichtet man auf den Bau in Staaten, die wahrscheinlich verloren gehen?

Aktivist
22.08.13, 17:30
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Produktionsort, -zeit und -zeitberechnung


Verehrter Aktivist, Eure Ausführungen lassen Uns das Spiel mit anderen Augen oder besser aus neuer Perspektive sehen. Wenn Ihr Euch noch etwas mehr über die Produktion - im Besonderen Dauer und Voraussetzungen - verbreiten könntet, wäre das wirklich sehr freundlich.

Vorneweg: Lese ich die Quelldateien des Spiels, sehe ich nur Fragezeichen. Ich unternehme auch keine Testreihen, um Zusammenhänge per Reverse-Engineering zu erschließen. Ich muss ich also an die Informationen halten, die von sehr zuverlässigen Quellen - Ageod-Mitarbeitern und Beta-Testern - verbreitet werden, in den Patch Updates auftauchen bzw. mit offen gelegten und nachvollziehbaren Testreihen in Foren veröffentlich wurden.


.Punkt 1 - der Produktionsort

Als Führer einer Nation kann man nicht bestimmen, wo angeforderte Einheiten aufgestellt werden. Das entscheidet die KI im Hintergrund, während die Berechnungsphase abläuft. Jede Einheit besitzt eine eigene Datei (/GameData/Units). Werfen wir einen Blick auf zwei Beispiele:


UID = 276
NationTag = USA
Name = $Artillery 10 lb p. (MO)
Alias = uni_USA_Art3MO
ShortName = Art. 10lb parrott
Text = $uni_txt_USA_Artillery
Kind = $Land
Color = $colUSARegular
ModelType0 = $mdl_USA_Art3|1
FamilyType0 = $famMedArty|1
CmdCost = 1
Pillage = 0
ForcePool = 12
BuildRule = $recWSU
Area = $MO
AltArea = $Old_Northwest


UID = 193
NationTag = USA
Name = $Infantry Bde (MO)
Alias = uni_USA_Bde3MO
ShortName = Inf Bde
Text = $uni_txt_USA_Infantry1
Kind = $Land
Color = $colUSARegular
ModelType0 = $mdl_USA_Inf2|1
ModelType1 = $mdl_USA_Inf5|1
ModelType2 = $mdl_USA_Cav3|1
FamilyType0 = $famLeader|1
FamilyType1 = $famLine|3
FamilyType2 = $famCavalry|1
CmdCost = 3
Pillage = 0
ForcePool = 8
BuildRule = $recCity
Area = $MO
AltArea = $Old_Northwest

Das erste Beispiel ist ein 10-Pfund-Parrot-Unions-Geschütz aus Missouri, das zweite ist eine Unions-Brigade aus demselben Staat. Unter ModelType werden alle Elemente, die zu dieser Einheit gehören, benannt. Diese "Models" haben ebenfalls einen Unterordner (/GameData/Models). Außerdem gehören die Elemente auch einer "Einheitenfamilien" an (FamilyType). Ziemlich weit unten sieht man die Zeile "BuildRule" - die beschreibt ein Set von Regeln, die zutreffen müssen, um eine solche Einheit zu bauen. Unter Area und AltArea werden Gruppen von Regionen (Provinzen) zusammen gefasst, in denen diese Einheit produziert werden kann. Kommt das Primärgebiet nicht in Frage, wird sie im Alternativgebiet aufgestellt. Diese "Areas" findet man unter /GameData/Areas verzeichnet. Diese Alternativgebiete sind NUR für Einheiten aus Kansas, Missouri, Arkansas, Texas und Mississippi verzeichnet!

Im folgenden will ich die "BuildRules" erläutern:

* generell gilt: für jede Seite sind nur bestimmte Regionen zulässig; als Union kann ich z.B. keine Einheiten aus Texas aufstellen
* generell gilt: eine potentielle Stadt muss zu mindestens 50% unter eigener Kontrolle sein
* generell gilt: die Provinz muss eine Loyalität von mindestens 25% haben
* $recObj: solche Einheiten können nur in eigenen strategischen Zielstädten gebaut werden (z.B. Signalkompanien)
* $recCap: solche Einheiten können nur in eigenen Hauptstädten gebaut werden (z.B. Hauptquartiere)
* $recTown: ab Stadtgröße 1 aufwärts; je größer die Stadt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Einheit dort aufgestellt wird (z.B. Miliz)
* $recCity: ab Stadtgröße 1 aufwärts; die Wahrscheinlichkeit wächst nun aber mit dem Quadrat der Stadtgröße (z.B. reguläre Brigaden)
* $recHarbor: wie $recTown oder $recCity, nur muss zusätzlich ein Hafen vorhanden sein (z.B. Briggs)
* $recHarborWSU: wie $recHarbor, nur muss der Hafen eine Mindestgröße haben, um War Supply zu generieren - ich weiß aber nicht welche, oder ob das evt. mit der War Supply Production der Stadt verschmolzen werden kann (z.B. Dampffregatten, aber auch Küstenartillerie)
für die beiden letztgenannten gilt: je größer die Menge an produzierten WSU im Hafen, desto höher die Wahrscheinlichkeit
* zusätzlich gilt: Artillerieeinheiten aus Kansas, Missouri, Arkansas und Texas, die unter $recWSU fallen, können nur dann im Primärgebiet aufgestellt werden, wenn mindestens eine erfolgreiche Indústrialisierung durchgeführt wurde, die den WSU-Ausstoß erhöht hat. Das ist manchmal buggy, d.h. manchmal klappt es trotzdem.

Also - ich kann jederzeit Artillerie in Missouri anfordern, solange ich genügend Geld, Conscipts und WSU habe. Ob sie dann jedoch auch dort hergestellt wird, entscheiden die Regeln. Wird die Regel an irgendeinem Punkt gebrochen, wird für das Alternativgebiet geprüft, ob die Regeln zutreffen. So weit alles klar? Es wird nämlich noch komplizierter:

Die neuen Einheiten werden zu Beginn der Berechnungsphase gesetzt, NACHDEM eventuell andere Events oder Maßnahmen bearbeitet wurden. Reicht durch irgend eine Kausalität mein vorhandenes Geld nicht mehr aus, werden Einheiten gestrichen. Zweitens: wer schon einmal probiert hat, in South Carolina in einem Zug sechs Batterien aufzustellen, weiß, dass das nicht geht. South Carolina produziert insgesamt nur 1 WSU. In der Regel wird man nicht mehr als zwei Batterien "genehmigt" bekommen. Also - die Menge der maximal produzierbaren Einheiten wird durch die Gesamtproduktion an WSU begrenzt, wenn es sich um $recWSU-Einheiten handelt. Drittens: stellt man in einem Zug in einer Primärregion sehr viele Einheiten auf, führt die KI mehrere Berechnungsphasen durch. Nehmen wir als Beispiel die Südstaaten und Kentucky. Der Spieler fordert nun z.B. 5 übergroße Kentucky-Bde., 10 Kentucky-Mil. und 4 Batterien an. Im ersten Schritt werden die "billigen" Einheiten berechnet (liegt wahrscheinlich an der ID der Einheit oder der Reihenfolge der im Quellcode verzeichnetes Rules). Alle Milizen werden wahrscheinlich in Columbus und Bowling Green erscheinen. Dann folgen weitere Schritte. Die Artillerie kann nur in Bowling Green gebaut werden (glaube ich), die Brigaden aber überall. Weil in Columbus, Bowling Green und Paducah aber schon eine Menge Einheiten aufgestellt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Mehrzahl dieser Brigaden im fernen Hinterland (z.B. Prestonburg) auftauchen - wo sie aus Nachschubmangel eingehen. Dieses Problem hat der CSA-Spieler häufig mit den Januar-Aufstellungen.

Punkt 2 - Produktionszeit

Ich habe noch keine Antwort aus dem Ageod-Forum. Ich stelle mir vor, dass es eine Formel gibt, die eventuell so aussehen könnte:

"(100 - BuildRate) x NM-Modifier (capped) x Zufall (sagen wir eine Zahl zwischen 0.8 und 1.2) x (weitere Faktoren)" = Anzahl der nötigen Tage"

Schwere CSA-Infanterie hat z.B. eine BuildRate von 40, Miliz steht bei 60, während Hauptquartiere bei 33 stehen. Wenige US-Einheiten haben eine niedrigere BuildRate als ihre CS-Gegenstücke, sie brauchen also mehr Zeit (z.B. Hauptquartiere). Wird eine Einheit aufgestellt, wird eine Zeitbedarf angezeigt - natürlich kann die KI nicht wissen, wie sich Zufallsfaktoren auswirken oder sich die Moral entwickelt. Folgende Beobachtung habe ich auch gemacht. Die Schwankungen sind bei teuren Einheiten und Einheiten, die War Supply verbrauchen, am höchsten. Die Ausschläge gehen aber allmählich zurück - damit wird simuliert, dass je weiter der Produktionsprozess voranschreitet, desto genauer die Prognosen werden.
Folgende weitere Faktoren könnten eine Rolle spielen: War Supply Produktion im Bundesstaat oder der Stadt, Menge an verbrauchtem WSU in einer Runde - dito für Geld. Stadtgröße. Und ich kann mir vorstellen, dass zusätzlich Modifikatoren für Einheitentypen bestehen: Miliz und Infanterie wird relativ genau berechnet, Schiffe und Artillerie ungenauer. Aber wenn ich da was weiß, füge ich es nachträglich ein.


Gez.

Der Captain

Edit: Lesefehler bei mir. Ich habe mir noch einmal ein paar Model-Dateien angesehen. Bei den meisten ist die BuildRate für USA und CSA gleich. Einige US-Einheiten haben aber niedrigere Werte. Text wurde angepasst.

Aktivist
23.08.13, 00:59
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. Juli 1861 - Königsrochade

Zu allererst beantworte ich Cfants Frage: ja, Milizen erleiden einen 10%en Moralabzug, wenn sie außerhalb ihres Heimatstaates eingesetzt werden. Aber das ist eigentlich nicht von hoher Bedeutung, denn über die Zeit werden Milizen erst zu Wehrpflichtigen-Infanterie, später zu Linieninfanterie. Sie sind aber ein Drittel billiger als normale Infanterie. Ich nutze Milizen, um Depotgarnisonen zu formieren und meine Divisionen aufzufüllen. Außerdem kann man zwei Miliz-Elemente miteinander zu einer "Minibrigade" verschmelzen. Ich habe Armisteads Milizaufstellung eigentlich nur erwähnt, weil er so viele davon gebaut hat. Das sind immerhin ca. 5.000 Mann gewesen!

Nun zum letzten Zug, welcher für mich ziemlich gut lief. Zunächst einmal gab es wieder eine Reihe erfreulicher Events und Meldungen. Wieder einmal hat Armistead in diesem Zug wieder maximale Fiskaloptionen gezogen: also noch einmal 3% Inflation verursacht. Halten wir ihm mal zu gute, dass er seine Inflation vielleicht um einen Punkt senken konnte, so sind das immer noch 5% Mehrkosten für seine Kriegsmaschine. Auch Freiwillige hat er wieder angeworben, leider kann ich nicht sehen, wie viele. Diesmal hat er kein Baumwollembargo verhangen, wie ich es Euch vor ein paar Zügen bereits prophezeit habe. Leider wird er sein Geld von nun an in die Rüstung stecken.


http://s7.directupload.net/images/user/130823/vta6vzy6.png
Die erste Schlacht von Bull Run - Präsident Lincoln fordert eine Offensive auf den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Manassas

Bei mir sank dafür die Inflation um einen Prozentpunkt. Ein weiteres Event wurde nicht im Spiel angezeigt: ich habe 200.000 Dollar und 100 Kompanien Freiwillige erhalten, dazu auch noch etwas War Supply.

Mittlerweile ist mir auch klar geworden, warum Armistead viel Geld in Milizen, statt in Brigaden investiert hat. Im Golf von Mexiko tauchten nämlich SIEBEN! Blockadebrecher auf. Einige davon sind Starttruppen, doch ein paar hat er hinzugekauft. Eine kluge Investition, die sich nach etwa 12-15 Monaten amortisieren wird:


http://s14.directupload.net/images/user/130823/9ept4js4.png
Blockadebrecher schleusen Geld und War Supply in die Konföderation. Was bevorzugt wird, entscheidet sich nach der Knappheit der jeweiligen Ressource - in der Regel also Geld. Die Menge kann ich durch eigene Blockademaßnahmen begrenzen. Außerdem ist der Gewinn nicht linear, vielmehr nimmt er mit jedem weiteren Blockadebrecher ab.

An der Potomac-Front hat sich nichts ergeben - auch gut. Meine Aufstellung muss Armistead aber beeindruckt haben, denn er schrieb mir in seiner Email, dass er ziemlich lange über die Situation nachgrübeln musste. Das hatte seine Gründe. So wie sich ihm die Situation darstellte, boten sich mir nun mehrere Handlungsoptionen. Manche davon würden seinerseits gewisse Gegenmaßnahmen erfordern. Manche waren defensiver Natur und darauf ausgerichtet, mögliche Angriffe seitens der Südstaaten zu kontern. Mit großer Gewissheit zu kontern. Ich möchte das mal anhand des Screenies näher erläutern.


http://s14.directupload.net/images/user/130823/8lrvlaje.png

Er sieht, dass mein Schwerpunkt augenscheinlich auf meinem rechten Flügel liegt. Damit sind Offensiv-Operationen ins Upper Valley möglich. Zum Beispiel könnte ich mit Milroy und McDowell gemeinsam gegen Jacksons Truppen in Winchester ziehen. Milroy würde als erster eintreffen und im Kampf gegen den noch nicht eingegrabenen Gegner durchaus Wirkung hinterlassen. Ein Sieg ist freilich ausgeschlossen. Nur 2-3 Tage später könnte aber McDowell vor Ort sein, der dann gegen einen angeschlagenen Jackson leichtes Spiel hätte (das Zauberwort hier heißt Cohesion.) Ich würde Winchester erobern, und dabei noch nicht einmal viel Cohesion verlieren, sodass McDowell im Prinzip auch im nächsten Zug einsatzbereit wäre. Um das zu verhindern, müsste er seine Truppen entweder verstärken oder mich mit Beauregards Armee (oder einem Teil davon) abfangen. Er sieht auch, dass hinter dem Potomac bereits Auffangstellungen vorbereitet werden - ich also taktische Rückzüge in starke Positionen einleiten könnte. Er sieht, dass mein linker Flügel am schwächsten ist, dahinter befindet sich aber General Scott in Washington mit ca. 8.000 Mann. Griffe er meinen linken Flügel an, würde sich Heintzelman nach einigem Geplänkel in eine sehr sichere Stellung zurück ziehen. Will ich etwa einen Angriff provozieren? Armistead hätte ja genügend Truppen, um Heintzelman zu schlagen, aber der steht dann lachend in Washington, während McDowell eventuell die angeschlagenen Truppen Beauregards verjagt. Mit den auch bald eintreffenden frischen Verstärkungen könnte ich Beauregard vor mir her bis nach Manassas treiben. Oder vielleicht rechne ich mit einem Angriff auf Alexandria und marschiere auf gut Glück nach Manassas? Verdammt - da Washington selbst bei einem Verlust Alexandrias gut gesichert scheint und auf hinter dem Potomac Stellungen vorbereitet werden, könnte ich sogar mit McDowells gesamten und Milroys halben Stack an Manassas vorbei nach Richmond laufen. DAS wäre für ihn eine Katastrophe! 50 Punkte Moral Abzug für ihn und 50 Gewinn für mich, wenn ich Richmond erobere, bevor er die Hauptstadt verlegt hat. Es ist daher wahrscheinlich, dass er versuchen wird, die Frontlinie zwischen ihm und Jackson zu schließen, vielleicht sogar Jackson zu verstärken. Das teuflische daran ist bloß, dass ich gar nicht an Angriffe denke - ich will sie ihm bloß vorgaukeln!


http://s1.directupload.net/images/user/130823/gyizdspj.png

Dies ist nun meine Ausgangslage. Harpers Ferry ist sicher, komme da was wolle. Verteilt er bloß seine Truppen über die Front (Nr.3), ist alles gut. Fühlt er sich sicher genug, Alexandria mit seinen überlegenen Truppen anzugreifen, sollte er sich überlegen, ob er nicht ein paar Truppen in Manassas zurück lässt. Trotzdem wird er Heintzelman wohl schlagen können. Diese Alternative ist gar nicht mal so unwahrscheinlich; den folgenden Zug hatte ich aber ohnehin vor. Ich werde die beiden Führer austauschen, damit steht der bessere Kommandant wieder in Alexandria. Die Truppen dort haben Befehl, sich um jeden Preis zu verteidigen. Außerdem rauschen etliche Verstärkungen heran, die mich dort auf eine nahezu ebenbürtige Stärke bringen. Leider werden die meisten Einheiten ihr Ziel erst erreicht haben, wenn Beauregard schon vor Ort ist (Nr.2). Ich hoffe, dass dort alles gut geht. Denn manchmal werfen sich diese Truppen eigenständig in die Schlacht - und werden restlos vernichtet werden. Überlegt er sich einen Angriff auf die noch nicht eingegrabenen Truppen in Loundon, werden sich die dortigen Truppen (die auch einige Verstärkungen erhalten), nach ein paar Kampfrunden zurück ziehen - denn dann stehe ich in mit starken Einheiten in Alexandria und kann mir aussuchen, ob ich die Stellung zurück erobere, Manassas angreife, oder mich nach Washington zurück ziehe. Ich habe wieder viele aussichtsreiche Optionen. Am problematischsten ist es, sollte er mich aus beiden Richtungen in Loundon County angreifen (Nr.1) - der unwahrscheinlichste Fall, aber der aussichtsreichste. Denn dann hätte er wieder alle Optionen mit seiner vereinten Armee in der Hand. Ich glaube aber, dass er eher vorsichtig sein wird, schließlich braucht er sein Land ja nur zu verteidigen. Und wer sein Pulver zu schnell verschießt, hat bald keines mehr...

Aus Missouri gibt es erfreuliches zu berichten. Auch das Depot in Springfield konnte ich rechtzeitig einnehmen. Das ist jetzt schon der zweite Rückschlag für ihn in diesem Gebiet. Und ich sorge dafür, dass er die Depots nicht im Nachhinein mit schnellen Kavallerieattacken zerstören kann. Immer noch gibt es kein Zeichen von CS-Truppen - nur eine einzige Brigade ist aufgetaucht. Die Miliz, welche Springfield verteidigt hatte, wurde vernichtet - und zwar auf dem Rückzug! Dabei ist ihr Befehlshaber, BGen. Smith, entweder gestorben oder verwundet worden. Da Ende dieses bzw. Anfang nächsten Zuges Verstärkungen für Lyons tapferes, kleines Kommando eintreffen, schicke ich BGen. Griffin (ich hoffe, ich erinnere mich richtig an den Namen) schon mal zurück nach St. Louis, wo er bald sein eigenes Kommando aufmachen wird. Die abgekämpfte Kavallerie von MGen. Hamilton ruht sich erst einmal in der Stadt aus, während er die drei anderen US Cav.Rgt. einsammeln wird und den Wald östlich Springfields durchstöbern soll. Das ist für Kavallerie eigentlich ein schlechter Auftrag, ich möchte jedoch bald mal einen genaueren Blick nach Arkansas werfen, ob Armistead dort weitere Verstärkungen bereit hält.


http://s1.directupload.net/images/user/130823/cg5gfulx.png

Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe wieder einige Einheiten angefordert:

- Wisconsin: 1 Brigade
- Maryland: 1 Brigade
- Missouri: 1 Scharfschützen, 1 Batterie und 3 Milizen
- Kansas: 1 Batterie
- Illinois: 4 Milizen
- New England: 2 Milizen
- Delaware: 2 Batterien und 1 Miliz

Damit schließe ich die Runde bei etwa knapp über 200.000 Dollar ab, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt. Bis Anfang August kommen durch Produktion und Seehandel noch einmal etwas über 300.000 dazu. Außerdem sollte ab dann ein weiteres vorteilhaftes Event erscheinen, sodass ich wieder Freiwillige anwerben kann. Das bringt mich dann bis zum Herbst.
In Illinois, Indiana und Ohio werden demnächst auch die ersten neuen Einheiten eintreffen. In Wheeling WV habe ich Nelson um eine Brigade verstärkt (auf Stand jetzt eine Brigade). Außerdem macht sich MGen. McClellan von Cincinnati OH auf den Weg an die Potomac Front, er wird die Truppen in Harpers Ferry übernehmen und trainieren (das macht er nämlich großartig!). Gen. Butler dagegen wird, wenn alles glatt geht, während des nächsten Zuges die Truppen in Alexandria übernehmen.

Gez.

Der Captain

rawoll
23.08.13, 12:20
Werter Aktivist,

ich staune Bauklötze ob der mir bisher verborgenen Erkenntnisse (meine Spiele gingen bisher immer nur gegen KI und waren durchwachsen, d.h. eigentlich bin ich noch Lernender). Ich fühle mich fast wie ein Fernstudent beim ACW Kurs. Ich warte dann besonders auf die Nachschubschulung "Versorgung im Winter" (gerade auch, da Ihr ja nicht in Bahn und Schiffe investiert). Wie wird Lyon im Winter in Springfield satt? Bei mir gehen da immer Brigaden vor die Hunde. Wenn ich dann schon beim Fragen bin. Wie versorgt Ihr die Flotte(n)? Habt Ihr ein Rotationssystem oder schiebt Ihr immer Transporter nach? Wie ist's dabei mit dem Golf von Mexiko? Einige Regenten bauen ein Depot in einer der Festungen vor Florida aber nach meiner Beobachtung kommt da wenig an.

Die Rekrutierung billiger Milizen und dann Ausbildung war für mich auch ein Augenöffner. Sammelt Ihr dann die Milizen irgendwo im "Hinterland" und lasst sie trainieren oder geschieht das direkt an der Front und müssen dann die entsprechenden Leader dort auch hin?

Schon jetzt vorab meinen Dank und selbstverständlich kann ich warten, bis die Fragen sich aus dem Spiel ergeben.

rawoll

Frankenland
23.08.13, 12:55
Danke für diesen wirklich schönen AAR!

Aktivist
23.08.13, 15:55
Werte Mitleser,

ich danke Euch allen nochmals für Euren Zuspruch - dies gilt an dieser Stelle in besonderer Weise den letzten "Neuzugängen" in diesem Thread; also Pickett, Longstreet, Rawoll und Frankenland. Ich bitte Euch jedoch dringlichst, nicht zu früh Vorschusslorbeeren zu verschwenden, denn ich habe noch nichts erreicht. Ich sollte wohl nicht verschweigen, dass ich ein ausgesprochener Multiplayer-Game-Hasser bin. Nur bei zwei Computerspielen habe ich in meiner Vergangenheit Duelle gegen Mitspieler ausgetragen: Battle Isle auf dem Amiga 500 und Counter Strike 1 im Hausnetz - lang, lang ist es her. Dies ist meine allererste Pbem-Partie, ach was, meine allererste Mehrspielerpartie eines Strategiespiels der PC-Ära überhaupt. Ich habe keinerlei eigene Erfahrungen über praktikable Spielstrategien in diesem Spiel gegen menschliche Gegner. Der Grund, warum ich Armistead gefragt habe, war der, dass er in seinen AARs seine Spielweise deutlich beschrieb - und nicht, weil ich unbedingt den Größten der Community herausfordern wollte. Zumal da ja auch noch andere Schwergewichte vertreten sind. Warum er auf meine Bitte eingegangen ist, möge er an gegebener Stelle vielleicht selbst enthüllen. Es würde mich auch interessieren ;)
Zu meinen Beobachtungen in anderen AARs sei gesagt, dass Armistead vor allem nach seiner Lernphase ziemlich aggressiv und forsch unterwegs war, wobei er seine Ressourcen und Mittel in exzellenter Weise und passgenauem Timing zu nutzen vermag. Es scheint schwer, ihn wirklich entscheidend in die Defensive zu drängen, oder, sollte er den Norden spielen, seiner Militärmacht zu widerstehen. Gleichwohl gab es Regenten, die ihn schlagen konnten - und deren AARs habe ich auch studiert. Es ist also alles graue Theorie - nicht mehr und nicht weniger.



Werter Aktivist,

(...)Ich warte dann besonders auf die Nachschubschulung "Versorgung im Winter" (gerade auch, da Ihr ja nicht in Bahn und Schiffe investiert). Wie wird Lyon im Winter in Springfield satt? Bei mir gehen da immer Brigaden vor die Hunde. Wenn ich dann schon beim Fragen bin. Wie versorgt Ihr die Flotte(n)? Habt Ihr ein Rotationssystem oder schiebt Ihr immer Transporter nach? Wie ist's dabei mit dem Golf von Mexiko? Einige Regenten bauen ein Depot in einer der Festungen vor Florida aber nach meiner Beobachtung kommt da wenig an.

Die Rekrutierung billiger Milizen und dann Ausbildung war für mich auch ein Augenöffner. Sammelt Ihr dann die Milizen irgendwo im "Hinterland" und lasst sie trainieren oder geschieht das direkt an der Front und müssen dann die entsprechenden Leader dort auch hin?

Schon jetzt vorab meinen Dank und selbstverständlich kann ich warten, bis die Fragen sich aus dem Spiel ergeben.

rawoll

Ad 1: Ich werde gerne mal ein Kapitel über das Nachschubsystem in ACW einschieben. Das ist allerdings schwer in Kürze zu erläutern. An diesem Wochenende will ich zunächst einmal am nächsten POV arbeiten, der sich mit John Fremont auseinander setzen wird. Auch hier wird Präsident Lincoln nicht gut wegkommen, dass sei an dieser Stelle verraten. Die Nachschubfrage versuche ich dann im Laufe der nächsten Woche anzugehen.
Ad 2: Truppen - egal ob Nord oder Süd - kommen westlich des Mississippi über die Runden, in dem sie Zugang zum Nachschubsystem haben, auch im Winter. Eine funktionierende Depotkette - entweder von Little Rock ausgehend nach Westen und Norden für die CSA, oder von Saint Louis nach Westen und Süden für die USA - ist das A und O. Im Winter könnte man auf diese Weise 2-3 Divisionen versorgen, wenngleich auch nicht alle am selben Ort.
Ad 3: Ist eine Flotteneinheit "leer", läuft sie Philadelphia an, wo ihre Schiffe gegebenenfalls auch einen Zug lang repariert werden sollen. War bis zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht nötig.
Ad 4: Ein Depot bei den Florida Keys alleine reicht nicht aus, es ist eine weitere Nachschubeinheit nötig, die als "Magnet" während der Nachschubverteilungsphase dient. Ich will aber später lieber einen richtigen Hafen erobern, irgendwo zwischen Texas und der Ostküste Floridas. Btw. - dafür bietet sich zum Beispiel Tampa an - umgeben von Sumpfland kann es so gut wie nicht vom Gegner zurück erobert werden, bevor man nicht selbst die Garnison in ein Schiff packt und nach Hause fährt. Dafür müsste man dort aber ein Depot errichten (ohne zusätzliche Supporteinheit).
Ad 5: Auch wenn die Idee, irgendwo eine strategische Reserve zu konzentrieren ihren Reiz hat, ab 1862 hat die USA einen gewissen Offiziersüberschuss - und alle wollen ein Kommando. In der Regel waren meine strategischen Sammelpunkte ab Sommer 1862 oft leer. Milizen lasse ich, soweit ich sie dreiviertelvollen Divisionen zuteile, im Feld Erfahrung gewinnen. Ein großer Teil der Milizen wird essentielle Depots bewachen. Mir ist nämlich aufgefallen, dass Armistead schon sehr früh mächtige Kavalleriestacks bildet. Denen zu wiederstehen, bedarf es nach meiner Schätzung mindestens 6 Elementen Miliz mit einer Artillerie unter einem Offizier. Für die wichtigen Versorgungspunkte in Frontnähe eventuell sogar 8 Milizen mit 2 Batterien. Reine Abschreckung. Soll er von mir aus die Gleise zerstören, dass ist behebbar. Soll er im fernen Hinterland die Depots großer Städte zerstören, die schaffen den Nachschubtransport auch ohne. Ich will aber nicht ständig 40.000 Dollar für einen neuen Versorgungszug ausgeben, wenn er die unmittelbare Versorgung der Fronttruppen gefährdet.

BdT

Aktivist

Aktivist
24.08.13, 01:39
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 15. Juli 1861 - Geschützdonner am Potomac

http://s7.directupload.net/images/user/130824/p4rw39yo.png

Ohne Umschweife komme ich gleich zur Action. Ähnlich einer meiner Erwartungen nach hat Armistead am Potomac den ersten Schritt getan. Ob er die Falle in Alexandria gewittert hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht wollte er auch einfach nur die Truppen meines Generals schwächen, damit die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich vielleicht doch nach Manassas manövrieren kann, verringert wird. Vielleicht hat er aber auch erkannt, dass Loundon County in der Mitte meiner Linie eine wichtige Stellung ist, die sich für ihn lohnt, zu kontrollieren. Anyway, da ich auf eine solche Eventualität vorbereitet war, hatte ich BGen. Heintzelman ja ohnehin den Befehl erteilt, nur abwartend zu kämpfen und sich nach zwei Kampfrunden zurück zu ziehen. Das gelingt nicht immer, in diesem Fall hat es aber geklappt. Und dafür, dass Heintzelman stark unterlegen war, hat er sich SEHR wacker geschlagen. Wäre er aber in seiner Stellung verblieben, hätte es für ihn ein böses Ende nehmen können. Außerdem: Longstreet ist mehrere Tage marschiert und hat dann noch gekämpft - seine Truppen haben zwischen 25 und 30% Cohesion verloren, trotz der Ruhephase nach dem Kampf. Er hat sich aber auch schon wieder um eine Stufe eingegraben. Und so also stellt sich die Situation nun da:


http://s14.directupload.net/images/user/130824/dypqhryz.png
Die roten Kästchen zeigen die Lage zu Beginn des Zuges, schließlich weiß ich nicht, was Armistead plant und was er in der Hinterhand hat. Die blauen Kästchen zeigen das Endresultat meines Zuges an.

Vorweg - achtet nicht auf die Bilder der Generäle der Union. Ich lasse mal wieder wild rochieren...
BGen. Longstreet ist mit FAST ALLEN Truppen aus Beauregards Armee nach Leesburg VA gezogen und hat das Territorium nun völlig unter seiner Kontrolle. Da die Bewohner Marylands noch mehrheitlich sezessionistisch sind, kann er alle meine Stacks sehen, auch wenn er die Stärke der Truppen im Hinterland nicht beobachten kann. Grundsätzlich sieht es für ihn echt schlimm aus: An beiden Seiten meiner Linie stehe ich mit überlegenen Truppen meinem jeweiligen Spiegelbild gegenüber - theoretisch könnte ich Jackson UND Beauregard gleichzeitig angreifen. Erstmal zu Jackson - Punkt 1: seine Truppen könnten nicht rechtzeitig verstärkt werden. Punkt 2: er ist aber bereits zwei Stufen eingegraben. Punkt 3: die tatsächliche Kampfkraft seiner Brigaden ist, unterstützt durch den Verteidigungsvorteil und die guten Anführer, den meinen knapp ebenbürtig. Erinnert Euch an meine Prämisse: ich möchte in der Frühphase des Krieges nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen! Damit zu Beauregard: Punkt 1: ich weiß nicht, wie schnell Armistead weitere Verstärkungen aus dem Kriegsnebel nachführen kann. Punkt 2: ich muss damit rechnen, dass Longstreets gesamtes Kommando zurück kehrt, um das wichtige Ziel zu schützen. Punkt 3: er braucht dafür 5 Tage, wenn er die ausgeruhteren Truppen vorneweg marschieren lässt. Ich brauche ebenfalls fünf Tage. Selbst wenn ich trotzdem vor ihm in Manassas sein sollte und Beauregard, der innerhalb von 4 Tagen aus Richmond oder 3 Tagen aus Fredericksburg verstärkt werden kann, aus dem Weg räume, werden Longstreets 31.000 Krieger kurz darauf in Manassas eintreffen, und mich aus dem Felde schlagen. Ich weiß nicht, ob Armistead meine Chancen ähnlich pessimistisch beurteilt...


http://s14.directupload.net/images/user/130824/l8r878ka.png
Wie Zinnsoldaten aufgereiht: 10.000 Mann der Neu-England-Miliz. 55% zieht nach Alexandria zu Butler. 25% geht nach Washington zu Scott. 20% füllen McClellans Front bei Harpers Ferry auf. Die Verstärkungen sollen dort nicht ewig bleiben - fürs erste erschien mir diese Verteilung aber am zweckmäßigsten. Außerdem starten zwei frei geschaltete Dampffregatten ihre Reise in den Atlantik bzw. nach Philadelphia.

Was aber kann Longstreet sonst tun? Möglichkeit 1: er bleibt vor Ort, entweder mit allen Truppen, oder mit einem Teil. Dann rechnet er entweder nicht mit einem Vormarsch auf Manassas, oder er hat genügend Truppen in der Reserve. Möglichkeit 2: Er könnte alles auf eine Karte setzen und Washington angreifen. Dazu braucht er selbst bei einem Gewaltmarsch mindestens 9 Tage, eher mehr. Und er muss einen Fluss überqueren. Und er weiß nicht, ob ich Washington nicht sicherheitshalber verstärke. Und er sieht, dass in Alexandria Gen. Butler eingetroffen ist, der bereits vier Artilleriebatterien dabei hat - kommt bald Infanterie nach? Der Lohn ist unermesslich, die Aussichten aber gering. Und wenn er es tut, lasse ich ihn nicht mehr entkommen - mein Wort darauf! Möglichkeit 3: Er teilt sein Kommando und entsendet einige Verstärkungen nach Winchester oder baut eine durchgehende Front auf. Und Nr. 4: er geht zurück nach Manassas, geschlossen oder nur mit einem Teil der Armee.
Klar, er könnte meine Gedanken lesen und ins Hinterland von Maryland verschwinden, oder Baltimore angreifen, oder Annapolis. Darauf bereite ich mich aber nicht vor - ich muss schließlich Prioritäten setzen!

Ich glaube an Möglichkeit 4 - hit and run! Trotzdem gehe ich auf Nummer Sicher und erteile folgende Anweisungen: McDowell zieht als erster nach Leesburg. Er wird nach 7 Tagen eintreffen. Milroy ist nach 10 Tagen vor Ort - sollte es McDowell nicht geschafft haben, die bereits angeschlagenen Truppen Longstreets zu vertreiben, er hat ziemlich gute Chancen. Nur die lange Anmarschzeit und die Flußüberquerung stehen dem im Wege. Man wird sehen. In Harpers Ferry wird sich McClellan bis aufs Messer verteidigen. Gleiches gilt für Butler in Annapolis. Nur in Washington soll sich General Scott zurück ziehen, wenn es für ihn eng wird - hoffentlich IN die Stadt (damit sie nicht so schnell fällt - Entsatz wäre ja rasch da). Gelingt mein Plan - mit oder ohne Kampf - habe ich wieder die selbe gute Ausgangsposition wie zuvor. So einfach ist das!


http://s1.directupload.net/images/user/130824/2996242n.png

Jetzt zu Missouri - in Fayetteville sind mittlerweile über 5.000 Südstaatler unter BGen. Price versammelt. Mich interessiert aber, ob da im Hinterland noch mehr auf mich warten könnte. Deswegen schaut die Kavallerie aus Springfield mal eben nach. Hamilton bleibt mit seinen 3 Cav.Rgt. an Ort und Stelle, Lyon wird noch durch weitere Truppen verstärkt. Wie es hier weitergeht, entscheide ich nach den Meldungen meiner Kundschafter. Gegenüber von Cairo auf der Missouriseite des Mississippi hat eine kleine Truppe übrigens Charleston für die Union erobert. Nichts wichtiges, sie zieht sich gleich wieder nach Illinois zurück. In Indiana und Ohio bewege ich schon einmal Truppen an die Grenze zu Kentucky. Solange dort aber alles ruhig ist, lohnt kein Screenshot. Außerdem hat mein rebellischer Gegner vier Cav.Rgt. in Strasburg versammelt. Sollte er vielleicht einen meiner Spähtrupps entlang der Baltimore-Ohio-Railroad angreifen und verfolgen wollen, erlebt er ein blaues Wunder. Diese Truppen ziehen sich nämlich in geschützte Stellungen zurück - Harpers Ferry und Grafton. Aus dem Kriegsnebel rauscht nämlich BGen. Nelson heran, um den Rebs eine Lektion in Sachen Übermut zu verpassen.


http://s7.directupload.net/images/user/130824/xmhlbrty.png

Außerdem will ich mir auch mal seine Küstenverteidigung etwas näher anschauen. Damit das nicht so auffällt, sind hauptsächlich Blockadegeschwader unterwegs und stehen vor Häfen, die auch blockiert werden können. Das klappt nicht immer (New Orleans, Wilmington), aber vielleicht geht der Wink an Armistead vorbei. In jedem Fall wüsste er nicht, wo genau ich zuschlagen könnte. Das soll mein Geheimnis bleiben.

Damit geht der Zug hier zu Ende. Armistead hat doch noch einmal ein Baumwollembargo verhangen und 150.000 Dollar für 15 Siegpunkte und 3 Moralpunkte ausgegeben. Tja, muss er wissen... Außerdem habe ich noch ein paar Truppen gekauft: je eine Batterie in Indiana, Illinois und New Jersey, außerdem eine Miliz in Delaware. Mehr gab der Manpowerpool wirklich nicht her. Das ist aber völlig in Ordnung - denn frühestens mit dem Beginn des nächsten Zuges könnten zwei Events einsetzen, die mir insgesamt 400.000 Dollar verschaffen. Gesetzt den Fall, Washington bleibt in meinem Besitz, könnte ich 350 Kompanien für 700 Riesen anwerben - und ich habe genügend Geld dafür zur Hand.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich an diesem Zug sehr, sehr lange gesessen habe. Immer wieder habe ich meine Situation angesehen. Ich hoffe, ich mache mit der Washington-Situation keinen Fehler. Ich hoffe, ich habe meinen Führern genügend Soldaten und Artillerie an die Hand gegeben. Ich hoffe, Armistead durchschaut nicht mein Spiel-über-die-Bande und trickst mich aus.

Gez.

Der Captain

Admiral Hipper
24.08.13, 19:39
Sehr schöner Bericht. :) Besonders die genauen Erläuterungen.

Aktivist
26.08.13, 18:30
http://s1.directupload.net/images/user/130817/ug2jhnph.jpg

John C. Frémont - Aufstieg und Fall eines politisches Rivalen

Die historische Figur John C. Frémont kennen die meisten unter Euch wahrscheinlich entweder als Nebencharakter in Geschichtsbüchern über den Amerikanischen Bürgerkrieg oder als Befehlshaber in einem in dieser Zeit angesiedelten Strategiespiels. Für gewöhnlich kommt er dabei nicht besonders gut weg. Schlagworte wie "militärische Inkompetenz", "Größenwahn" oder "Insubordination" kommen einem sicherlich zuerst ins Gedächtnis. Ohne Zweifel war er ein schillernder Charakter, aber war er tatsächlich der Versager, als der er bis in den heutigen Tag hinein gezeichnet wird? Ich möchte die Geschichte aus SEINEN Augen erzählen - seine Pläne, seine Probleme, seine Aktionen, seine Konfrontationen mit Abraham Lincoln - so wie ich sie logisch und rational verstehe und bewerte, wenn ich mir die historischen Fakten ansehe.

Absatz 1 - Frémont, kein Soldat, kein Politiker(?)

Werdegang und Entwicklung Frémonts spielen an dieser Stelle keine große Rolle, dies ist kein Personenartikel. Für alle diejenigen, die sich ein Bild von seinem Lebenslauf machen möchten, reichen die Informationen der englischen Wikipedia sicherlich aus. Einige Sachen müssen jedoch angesprochen werden. Im Vergleich zu den meisten seiner Zeitgenossen verfügte Frémont über herausragende Eigenschaften: er war sehr intelligent, selbstbewusst, eigenständig und von geradezu unbändiger Energie und Abenteuerlust. Dank der Fürsprache von Thomas Benton, einem politischen Schwergewicht Missouris, organisierte und leitete Frémont drei Expeditionen im Auftrag der US Army in den Westen. Zwar wurde er für diesen Zweck in den Rang eines 2nd Lieutenant des US Army Topographical Engineer Corps erhoben, hatte aber darüber hinaus keinen militärischen Hintergrund. Die ersten drei Expeditionen in den Westen geschahen im Auftrag des Kongresses, der seine Berichte, Daten und Landkarten veröffentlichte. Frémont, der den Spitznamen "Pathfinder" - Wegbereiter - erhielt, wurde eine nationale Berühmtheit. Während des Mexikokrieges erhielt er den Rang eines Lt.Col. ehrenhalber und das Kommando ein Freiwilligenbataillon der Republik Kalifornien. Diese Einheit wurde hauptsächlich zum Schutz amerikanischer Siedler oder als Besatzungsstreitmacht eingesetzt, um Commodore Stocktons (Gen.-in-Chief aller Streitkräfte in Kalifornien) Marinetruppen zu entlasten. Die einzige Offensive war in die gewaltlose Rückeroberung von Los Angeles im Januar 1847. Am 16. Januar 1847 wurde Frémont von Stockton zum Gouverneur ernannt. Als er sich ein paar Monate später weigerte, sein Amt für den aus Washington gesandten BGen. Stephen Kearny zu räumen, wurde Frémont unter Arrest gestellt und wegen Befehlsverweigerung und Meuterei unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Im Auftrag von Geschäftsleuten leitete er eine weitere Expedition, um eine mögliche Eisenbahnlinie zwischen Saint Louis und Kalifornien zu vermessen. Außerdem machte er während des kalifornischen Goldrausches ein Vermögen.

Lasst mich mal bis hierher zusammen fassen: Wir sprechen von einem Selfmade-Man, der beschwerliche Reisen durch die Wildnis dem Leben in der Zivilisation vorzieht. Er stellt Expeditionen auf und leitet diese. Er sammelt topographische Daten. Das heißt, er ermittelt mehrmals täglich seinen Standpunkt anhand der Gestirne, trianguliert Distanzen und Höhenlinien - und all das in einem schäbigen Zelt ohne Taschenrechner. Setzt das in Relation zu dem, was Ihr über die Schulbildung der damaligen Zeit wisst, und Ihr habt einen Eindruck von seinen geistigen Kapazitäten. Seine Erfahrungen in Planung, in Organisation und in der Marschvorratshaltung sollten auch berücksichtigt werden.

Nach der Eingliederung in die Union vertrat er Kalifornien als Senator. Bei den ersten Wahlen 1851 wurde er nicht wieder gewählt. Trotz seiner südstaatlichen Herkunft war ein "Free Soiler" (d.h. keine Sklaverei in den Territorien). Mitte der 1850er Jahre verließ er die Demokratische Partei und schloss sich den Republikanern an, die ihn zu ihrem ERSTEN Präsidentschaftskandidaten für die Wahlen von 1856 machten. Wer waren die mächtigen Männer, die ihn so weit oben in der Partei installierten? Es waren mächtige Sklavereigegner, Free-Soiler und Nativisten wie Nathaniel Banks, Henry Wilson (beide Massachusetts) und John Bigelow (New York). All diese Politiker vertraten den radikalen Flügel der Partei. Beim Nationalkonvent in Philadelphia gewann Frémont bereits im ersten Wahlgang die absolute Stimmenmehrheit der Delegierten. Sein Vizepräsidentschaftskandidat John McClean verwies Abraham Lincoln deutlich auf den zweiten Platz. Bei den Wahlen siegte der Demokrat James Buchanan aus Pennsylvania, dennoch war Frémonts Ergebnis stark: ganz Neuengland einschließlich New York und den oberen Mittelwesten bis auf Illinois und Indiana konnte er gewinnen. Insgesamt hatten die Demokraten weniger Sitze im Parlament als nach den letzten Wahlen. Frémont, und mit ihm seine Mentoren aus Neuengland hatten überwältigende Siege eingefahren. Der Einfluss Lincolns Illinois-Connection dagegen schwand: Lincoln verlor 1854 und 1858 die Senatswahlen gegen Douglas, scheiterte 1856 als Vizepräsidentsschaftkandidat und konnte den Staat in den Präsidentschaftswahlen nicht durch seinen Wahlkampf für Frémont sichern.

Zu Beginn des Bürgerkriegs teilen Historiker die Partei in drei Flügel: der stärkste Flügel waren die so genannten "Radicals", deren einflussreichste Vertreter aus Neuengland (hauptsächlich Massachusetts), Ohio und dem oberen Nordwesten kamen. Sie waren für eine aktive Anti-Sklaverei-Gesetzgebung unter Ausnutzung des Kriegsrechts. Ein kleinerer Flügel bestand aus den gemäßigten "Conservatives" des unteren Nordens, die auf freiwilligen Verzicht des Südens und eine Auslandskolonisation der Sklavenpopulation (d.h. über 4.000.000 Menschen) anstrebten. Dazwischen standen die "Half-Breeds", zu denen damals auch Lincoln gehörte. Auch sie verfochten eine Anti-Sklavereipolitik, aber im Einklang mit der Verfassung - eher eine Eindämmung der Sklaverei hin bis zu ihrem natürlichen Aussterben. Soweit mein kleiner Exkurs in die Parteihierarchie. Nach seiner Niederlage verließ Frémont verließ die Politik einstweilen und kehrte nach Kalifornien zurück. Mit seinem geschätzten (Gold-)Vermögen von 10 Millionen Dollar betätigte sich als Geschäftsmann. Zur Zeit des Ausbruchs des Bürgerkrieges hielt er sich gerade in Frankreich auf. Es schien, er hätte seine politischen Ambitionen aufgegeben.

Absatz 2 - Frémont wird gestürzt - Western Department Juli-Oktober 1861

Am 28. Juni 1861 kehrte John Frémont aus Frankreich in die Vereinigten Staaten zurück. Jedenfalls ging er nicht nach Kalifornien, sondern blieb im Nordosten und sicherte sich die Unterstützung alter Parteifreunde, während er auf ein wichtiges Kommando wartete. Er traf Lincoln am 1. Juli 1861, bevor er zum Generalmajor und Befehlshaber des so genannten Western Department ernannt wurde. Dieses erstreckte sich von Kansas über Missouri und Illinois aus südwärts bis zum Golf von Mexiko. Ich will betonen, dass es für Lincoln nichts ungewöhnliches war, Zivilisten in hohe militärische Ämter einzusetzen. Aber eines macht mich doch stutzig. Am Potomac und in Westvirginia setzte er aktive oder ehemalige Berufssoldaten ein (McDowell, Rosecrans, McClellan). McDowell wurde dafür gleich um mehrere Stufen innerhalb der Hierarchie nach oben geschossen. Sicherlich hätte man Frémont auch dort in einem dieser beiden Militärbezirke installieren können - er wurde aber so weit weg aus Washington geschickt, wie man es mit einem Mann seines Einflusses gerade noch machen konnte. Ein Fingerzeig? Ich glaube ja! Sein Auftrag lautete: er sollte den Mississippi-River flussabwärts bis nach New Orleans vorstoßen. Dafür gab ihm Lincoln freie Hand:

"I have given you carte blanche. You must use your own judgement and do as best you can." (Shelby Foote "The Civil War")

Am 25. Juli 1861 traf Frémont in Saint Louis ein, bezog in einer dreistöckigen Villa sein Hauptquartier und übernahm formal sein Kommando. Was fand Frémont vor, und wie passte all dies zu den Befehlen Lincolns?


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Der Kriegsschauplatz Missouri zwischen Ende Juli und Anfang November 1861

Mitte Juli 1861 hatten die US-Generäle Lyon und Sigel 5.500 Mann in Springfield versammelt (ein Viertel waren Berufssoldaten). Diese Truppen operierten relativ unabhängig von Frémonts Kommando. Insgesamt waren in seinem gesamten Wehrbezirk knapp 23.000 Freiwillige stationiert, die Hälfte dieser Männer würde ihre Dienstzeit von 90 Tagen bald beendet haben, so sie nicht verlängerten. Frémonts befahl zuerst die Befestigung von wichtigen Stützpunkten (Saint Louis, Cairo) und Endbahnhöfen wie Rolla oder Ironton. Er ließ Cape Girardeau (nördlich Cairos) besetzen und sicherte die Hauptstadt Jefferson City. Missouri, so sagte er, ist die einzige realistische Basis, um ins weite Tal des Mississippi vorzustoßen (denn Kentucky war ja neutral). Er beauftragte den Bau von Kriegsschiffen, ließ andere Dampfschiffe kaufen und umrüsten, besorgte Nachschub, Munition, Pferde, Geschütze und Zelte. Er schloss Verträge mit Fabrikanten aus Chicago oder Cleveland. Er gab General Grant das Kommando über alle Truppen in Cairo. Später schickte er ihn mit seinen Einheiten an verschiedene Brennpunkte. Gleichzeitig fanden in Missouri Bandenkämpfe statt, die aber nichts im Vergleich zu dem Terror waren, der sich ab August '61 über den GESAMTEN Staat erstrecken sollte.

Seit Anfang Juli 1861 hatten die Südsstaatler Truppen im Grenzgebiet zwischen Missouri und Arkansas zusammen gezogen. Alleine gegenüber Lyon standen 13.000 Mann unter Sterling Price und Ben McCullloch. Ende Juli begannen sie ihren Vormarsch. Am 7. August campierten sie bei Wilsons Creek unweit von Springfield. Dort scheiterte ein Angriff Lyons (die Verluste waren ähnlich hoch wie die während der Schlacht bei Bull Run) und artete zu einer kopflosen Flucht aus. Obwohl Jefferson Davis McCulloch zurück nach Arkansas beorderte, bis das neu konstituierte konföderierte Parlament von Missouri eine offizielle Einladung an den Präsidenten der Südstaaten aussprach, zogen sich die Unionstruppen bis nach Rolla zurück. Das war das Signal für bewaffnete Aufstände im ganzen Staat. Von überall aus seinem Kommando zog Frémont Truppen ab, um die unionstreuen Bürger Missouris zu schützen. Gleichzeitig verstärkte er Sigels Armee in Rolla um fünf Regimenter. Ohne weitere Unterstützung würde nicht nur die Offensive ins Wasser fallen, sondern der gesamte Staat Missouri stand auf der Kippe. Er wandte sich mit der Bitte um Verstärkungen an das Kriegsministerium, er wandte sich an die Gouverneure des Nordwestens:

"Let the governor of Ohio be ordered forthwith to send me what disposable force he has; also governors of Ilinois, Indiana, and Wisconsin. Order the utmost promptitude." (Frémont an Cameron; es wurden keine Vertärkungen geschickt)

Nahezu überall trafen die Südstaatler bei ihrem Vormarsch nach Nordmissouri auf unterlegene Verbände. Der August ging ins Land, allein - es kamen keine weiteren Truppen. Also musste er selber Truppen ausheben. Das war die Zeit, in der er am 30. August seine berüchtigte "Frémont Declaration" verfasste. Darin verhängte er das Kriegsrecht, drohte feindlichen Partisanen standrechtliche Erschießungen an und kündigte an, alles Eigentum aktiver Unionsgegner nördlich einer bestimmten Linie zu enteignen - inklusive ihrer Sklaven, die in diesem Fall für unwiderruflich frei erklärt wurden.

"The property, real and personal, of all persons in the State of Missouri who shall take up arms against the United States, and who shall be DIRECTLY PROVEN to have taken active part with their enemies in the field, is declared to be confiscated to the public use; and their slaves, if any they have, are hereby declared FREE."

Geschah das aus blauem Dunst heraus?
Nein, erst eine Woche vor der Schlacht bei Wilsons Creek hatte Präsident Lincoln durch seine Unterschrift den Confiscation Act des Kongresses in geltendes Recht umgewandelt.

SEC. 4. "(...) any person claimed to be held to labor or service under the law of any State [Sklaven], shall be required or permitted by the person [seinem Besitzer], to take up arms against the United States, (...)to work or to be employed in or upon any fort, navy yard, dock, armory, ship, entrenchment, or in any military or naval service whatsoever, against the Government and lawful authority of the United States, then, and in every such case, the person to whom such labor or service is claimed to be due shall forfeit [einbüßen] his claim to such labor (...)."

Klar, der Kongress durfte Gesetze erlassen, ein Militärbefehlshaber nicht. Aber ist das wirklich der springende Punkt? Nicht nur die radikalen Republikaner jubelten: endlich ein Mann, der kompromisslos gegen die Sklavenhalter vorgeht.

"New England was jubilant. From all parts of the Middle West came reports that men were saying, 'Now the Administration is in earnest,' or That looks like work!' In Lincoln's own state of Illinois the outburst of applause was such as to give the President genuine pain. The German-Americans rose en masse to this new and higher object (...); RECRUTING INCREASED by a sudden leap. The press of the North was ALMOST A UNIT in commendation (...) ALL praised the proclamation in high terms. (...) Perhaps the most extraordinary fact was that Simon Cameron [Kriegsminister] thought it an admirable stroke, and telegraphing his congratulations to Fremont (...). From that moment, Fremont became MORE THAN A GENERAL (...)."(Allan Nevins "Frémont. Pathmarker of the West)

Erastus Wright, ein Freund Lincoln's, schrieb ihm:

"I have just returned from Chicago where 25.000 were assembled at the State Fair– Freemonts [sic] Proclamation was the key note. 99 of every 100 said amen! The Laws of War Justified it, and the necessities of the case required it– It had a clear ring."(Abraham Lincoln Papers At The Library Of Congress)

Lincoln reagierte, in dem er die standrechtlichen Erschießungen untersagte. Bezüglich der Emanzipation erklärte seinen WUNSCH, der General möge mit Rücksicht auf gemäßigte SÜDstaatler und vor allem Kentucky seine Proklamation anpassen.

"[bezügl. Erschießungen] It is therefore my ORDER that you allow no man to be shot, under the proclamation, without first having my approbation or consent (...)
[bezügl. Sklaven] (...) the liberating slaves of traiterous owners, will alarm our Southern Union friends, and turn them against us perhaps ruin our rather fair prospect for Kentucky. Allow me therefore to ASK, [to] modify that paragraph so as to conform to the first and fourth sections of the act of Congress (...)."

Ist das eindeutig? Als militärischer Oberbefehlshaber gibt er Frémont einen eindeutigen Befehl - und er äußert im selben Brief eine Bitte. Angenommen, der Präsident wägt seine Worte mit Bedacht, so begeht er hier einen Fehler. Frémont wartete auf weitere Anweisungen und hielt - als keine kamen und seine (Kriegs-)Maßnahme Wirkung zeigte - an der Sklavenbefreiung fest. Lincoln erließ daraufhin einen entsprechenden Befehl - und das war, wie Foote und McPherson übereinstimmend sagen, das Ende von Frémonts Kommando.


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obere Reihe: John Frémont, Nathaniel Lyon, Sterling Price, Ben McCulloch, Ulysses Grant
Karte: Kalifornien im Mexikokrieg
untere Reihe: Nathaniel Banks, Louis Blenker, James Shields, Robert Milroy, Thomas Jackson

Sein Ende kam von zwei Seiten: der Haushaltsausschuss des Kongresses entsandte eine Untersuchungskommission nach Saint Louis, um die Ausgaben Frémonts zu durchleuchten. Natürlich konnte Lincoln den Kongress nicht davon abhalten, aber er stand seinem Rivalen auch nicht bei. Und Frémont war angreifbar: in seinen Diensten standen Abenteurer und Glücksritter. Er hatte es geschafft, über 12 Millionen Dollar Bundesmittel auszugeben! Und was die Abgeordneten zu Tage förderten, war unerhört. Korruption. Persönliche Bereicherung. Verschwendung. Nicht bei Frémont selbst, aber er trug die letzte Verantwortung. Außerdem entsandte Lincoln BGen. Hunter nach Saint Louis, der, mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet, Frémonts Militärkompetenz als "Berater" teilen würde. Frémont wusste, was die Stunde geschlagen hatte - nur noch ein militärischer Sieg würde ihn aus der Schlinge befreien. Mitte September hatten die Konföderierten Lexington eingenommen und Price erließ einen Aufruf zur Mobilisierung von 50.000 Freiwilligen im gesamten Staat. Frémont handelte erneut: er machte sein bestes Pferd im Stall, Ulysses Grant zum Oberbefehlshaber der Army ON the Mississippi und entsandte ihn nach Columbus, Kentucky. Als ihnen die Konföderierten in Gestalt von Leonidas Polk zuvor kamen, änderte er das Ziel auf Paducah. Er selbst setzte sich am 26.September an die Spitze von 38.000 Mann und setzte Price nach, der sich rasch aus Lexington zurück zog. Am 25. Oktober holten Frémonts Divisionen seine Nachhut in Springfield ein. Am 28. Oktober schickte Lincoln BGen. Curtis nach Missouri, um Frémont seines Kommandos zu entheben. Dieser wartete bis zum 2. November, bevor er endgültig aufgab. Oder wie Foote schreibt: "It might be done gloriously, but not by Fremont; Lincoln had marked him for destruction." Sein Nachfolger im Kommando, Hunter, brach die Offensive übrigens ab und zog sich nach Rolla zurück.

Lasst mich das mal zusammen fassen. Klingt das nach militärischem Misserfolg? Klingt das nach der "carte blanche", die ihm Lincoln versprochen hat? Klingt all das überhaupt nach Unterstützung? Und wie passt Lincolns Reaktion auf die "Frémont Declaration" zu seiner Reaktion auf eigenmächtige Befehle anderer Generäle, z.B. Benjamin Butler? Nein, Frémont wurde zunächst aus der Politik isoliert, und dann abgeschossen. EISKALT.

Absatz 3 - Frémont MUSS versagen

Während des Winter 1861/2 musste sich Lincoln überlegen, wie er in der Angelegenheit Frémont weiter verfahren würde. Denn Frémont galt als Gallionsfigur hunderttausender deutschstämmigen Amerikaner. Aber nicht nur aus dieser Ecke wehte ihm Oppositionswind ins Gesicht. Auch MGen. McClellan, mittlerweile General der Army of the Potomac und Befehlshaber aller US-Streitkräfte landesweit hielt mit sich seiner Kritik an Lincoln und dessen Kabinett, wenngleich aus anderen Gründen, nicht zurück. Lincoln teilte daher die Militärbezirke neu. Am Potomac schuf er drei (später erweitert auf SIEBEN) separate Kommandos: Die Befestigungen von Washington kamen unter die Gewalt BGen. Wadsworth. McClellan führte das Department of the Potomac und seine Armee. Und Frémont wurde Befehlshaber des Mountain Department, welches West Virginia, die Osthälfte Kentuckys und Tennessees umfasste. Alle Befehlshaber wurden im Frühjahr/Sommer 1862 aus Washington gesteuert, doch nur Frémont bekam ein echtes "Himmelfahrtskommando". Als er (mit nachträglicher Wirkung vom 1. März) seinen Posten antrat, war sein Auftrag nicht weniger als die Eroberung Knoxvilles, TN. (Die Vorbereitungen und Planungen traf Frémont in New York. Erst sein zweiter Plan wurde von Lincoln genehmigt. Am 25. März verließ er mit seinem Stab New York und bezog Hauptquartier in Wheeling, WV.) Dazu hatte er etwa 35.000 Mann (davon 10.000 in Kentucky) zur Verfügung, die im gesamten Einsatzgebiet auf aberdutzende Stellungen verteilt waren, um - ähnlich wie in Missouri - unionstreue Bürger gegen die allgegenwärtigen Angriffe durch Freischärler zu schützen. Für diese Operation zog Frémont 6-7.000 Mann bei Moorefield zusammen, wo er seine Nachschubbasis einrichtete. 7.000 weitere Truppen würden von Ostkentucky aus südostwärts marschieren, um sich auf halbem Wege mit Frémont zu vereinigen. Darüber hinaus versprach ihm Lincoln weitere Verstärkungen.


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Der Knoxville-Plan

Aber werfen wir doch mal eben einen Blick auf das ZIEL Frémonts: Von Moorefield aus würde er also 41 Meilen bis nach Franklin marschieren. Dann südwärts die Allegheny Mountains überqueren, durch das untere Shenandoah-Tal über 178 Meilen bis nach Salem VA vorstoßen, wo er auf die Tennessee-Virginia-Railroad stoßen würde. Von dort aus müsste er noch weitere 251 Meilen bis nach Knoxville zurücklegen. Größtenteils durch feindliches Gebiet OHNE die Möglichkeit, seine rückwärtige Versorgungslinie mit seinen ohnehin knapp bemessenen Truppen schützen zu können. Bestand überhaupt die REALISTISCHE Möglichkeit eines Erfolgs? Den Beweis brauchte Frémont nicht antreten, denn die Wirklichkeit schlug früher zu.

Am 23. März griff Stonewall Jackson südlich Winchester eine doppelt so starke Unionsdivision an und setzte damit den Shenandoah-Feldzug in Gang. Ich will nicht auf diesen Feldzug eingehen, nur in soweit, als er Frémonts Offensive beeinträchtigte. Um Jackson ein für alle Mal aus dem Valley zu vertreiben, beorderte McClellan eine eigentlich bereits aus Banks Korps abgezogene Division zurück und setzte außerdem eine Division aus Sumners Corps zur weiteren Unterstützung entlang der Manassas-Gap-Railroad in Marsch. Diese "deutsche" Division unter dem Befehl Louis Blenkers hatte schon in Missouri unter Frémont gedient und beide, Frémont als auch Lincoln, kamen überein, sie aus McClellans Verantwortungsbereich zu lösen und nach Beendigung der Valley-Krise bei Franklin VA mit Frémonts Haupttruppen zu vereinigen. Damit würde seine Streitmacht auf etwa 22.000 Mann ansteigen. Die Dinge liefen nach Plan, als sich Jacksons ohnehin unterlegene Streitmacht auf Befehl Joe Johnstons ins Lower Valley zurück zog. Am 30. März hatte stand Banks bei New Market, Jackson bei Harrisonburg. Den ganzen April über blieb es im Valley ruhig. Trotz der Warnungen von Banks und John Garrett, Präsident der Baltimore-Ohio-Railroad, erließ Lincoln Anfang Mai 1862 den Befehl an Banks, die größere seiner beiden Divisionen (unter BGen. Shields) nach Alexandria (bei Washington) zu verlegen und selbst nach Straßburg zurück zu fallen, während Blenker bereits im April abgezogen wurde, um weiter nach Moorefield zu marschieren. Ein kapitaler Fehler? Wenn man ihn einmal macht. Aber zum zweiten Mal innerhalb nicht einmal ZWEIER MONATE reduzierte Lincoln unnötigerweise die Truppen im Valley (von 22.000 auf 9.000 Mann, davon nur 6.500 an der Front) - was Jackson, der schon Ende März durch eine Brigade aus Richard Ewells Division bei Gordonsville verstärkt worden war, geradezu einladen musste, erneut Offensivoperationen zu starten.


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Das Shenandoah-Valley im Frühjahr/Sommer 1862

Zu diesem Zeitpunkt musste Frémont seinen Plan auch ändern. Die Truppen aus Kentucky unter Cox mussten, da das Lower Shenandoah Valley im März und April noch unter der Kontrolle starker Konföderationskräfte stand, quer durch West Virginia marschieren, denn Frémont wäre alleine nicht stark genug gewesen wäre, mit Jackson fertig zu werden. Blenker hingegen musste sich in Moorefield neu ausrüsten, sodass Frémont mit zunächst einmal nur mit 6.000 Mann südwärts über Franklin nach McDowell zog. Es gab nicht viele Pässe in der Region, und Frémont zog pünktlich zum Ende der Frühjahrsunwetter mit dem kleinsten Teil seiner Armee los, um diesen wichtigen Punkt in Besitz zu nehmen. (Die Pässe waren durch 2.800 Mann unter Edward Johnson bewacht). Frémonts Führungsdivision (3.500 Mann unter BGen. Milroy) drückte Johnson am 4. Mai aus dem Pass. Allein, Jackson kam ihm mit 8.000 Rebs in Eilmärschen zu Hilfe, nachdem er Staunton - eine der größten Städte im Shenandoahtal und Milroys Operationsziel - eingenommen hatte. Inzwischen verstärkt auf 5.000 Mann wartete Milroy nicht ab, sondern griff Jackson am 8. Mai an. Das Gefecht einige Meilen östlich von McDowell ging unentschieden aus und in der Nacht ließ sich Milroy nach McDowell zurückfallen, um auf die schon bald eintreffenden Haupttruppen Frémonts zu warten. Jackson fackelte nicht und ließ seine Truppen aufmarschieren - nur halb so stark an Männern und Artillerie blieb Milroy nichts anderes übrig, als sich eiligst nach Franklin zurück zu ziehen. Damit hatte Jackson den Treffpunkt der beiden Formationen Frémonts unter Kontrolle. Er ließ er einige Truppen zurück und wandte sich Banks zu. Gab Lincoln Banks die Vollmacht, Shields Division zurück zu rufen? NEIN! Und als Jackson am 20. Mai Banks völlig unterlegene Einheit flankierte und den Eingang ins Luray Valley erreichte? NEIN! Etwa als Banks zwei Tage später mit gleich starken Truppen vor seiner Front und noch einmal so vielen im unverteidigten Luray-Valley in Gefahr geriet, von seiner Versorgungsbasis Winchester abgeschnitten zu werden? NEIN! Erst einen Tag nach dem Gefecht bei Front Royal, als Banks seinen hastigen Rückzug nach Winchester bereits eingeleitet hatte, setzte Lincoln Shields (der mittlerweile in Alexandria eingetroffen war) zu dessen Unterstützung in Marsch. Das war am 24. Mai, und 5 Tage später sollte auch Winchester fallen. Jetzt hätte Frémont sein Unternehmen in Gang setzen können, aber Lincoln entschied anders. Stattdessen sollte er von Franklin aus gegen Jacksons Truppen marschieren:

"(...)to move against Jackson at Harrisonburg, and operate against the enemy in such a way as to relieve Banks." (Lincolns Befehl am 24.5.'62)

Das war in mehrfacher Hinsicht ein dummer Befehl. Erstens: Jackson war schon lange nicht mehr in Harrisonburg und die Wegnahme der Stadt hätte Banks garantiert nicht entlastet. Zweitens: Die Passstraße über den Blue Gray Trail war von konföderierten Truppen blockiert und bei McDowell standen weitere Südstaatler. Frémont hätte nicht sein gesamtes Kommando mitnehmen können - da er ausreichend Einheiten in Franklin und Brandywine hätte zurücklassen müssen, um nicht von in der Zwischenzeit wieder einsickernden Südstaatlern von seiner Nachschubbasis in Moorefield abgeschnitten zu werden. Drittens: die anderen Kolonnen, die ausgesandt waren, um Jackson zu stellen, sollten sich bei Strasburg vereinigen - während dort also das Operationsziel für 20.000 Unionssoldaten unter McDowells Kommando und Shields Division lag, hätte sich Jackson wieder schnell bis nach Harrisonburg zurückfallen lassen können, um mit seinen nunmehr 17.000 Soldaten Frémont aus dem Weg zu räumen. Gleichwohl probierte er es am 25. Mai. Als ihm seine Vorhut die Stärke der konföderierten am Pass mitteilte, änderte Frémont die Richtung und marschierte nach Norden, nach Moorefield - um von dort aus ostwärts ebenfalls auf Strasburg zu ziehen. Der Rest des Valley-Feldzuges ist Geschichte.

Nun, hätte Frémont eine reelle Chance gehabt, seinen ersten Auftrag durchzuführen? Nein! Hatte Banks im Shenandoah-Valley ausreichend Truppen, um Frémonts Knoxville-Offensive wenigstens zu Beginn zu unterstützen? Anfangs ja, doch plötzlich nicht mehr. Hätte Frémont später eine reelle Chance gehabt, Jacksons Rückzug zu blockieren oder selbst in Richtung Winchester zu marschieren ("to relieve Banks")? Ein eindeutiges WOMÖGLICH. Eine kolossale Niederlage, und damit die letzte Chance, den Knoxville-Vormarsch doch noch aufzunehmen, stand aber ebenso im Raum. Und wer unter den ganzen Kommandeuren wurde für den Fehlschlag verantwortlich gemacht? Banks? Nein. Shields? Nein. Frémont? Ja - er war der einzige Sündenbock in der Nachlese. Als Jackson Mitte-Ende Juni über die Blue Ridge Mountain Pässe nach Richmond verlegte, bekam John Frémont nicht noch einmal die Chance für seine Operation. Es wäre ohnehin zu spät im Jahr gewesen.

Am 26. Juni 1862 erhob Lincoln den bereits vorher nach Washington gerufenen John Pope - ein General aus dem Westen, und darüber ein Mann aus Lincoln Heimatstaat Illinois - zum Anführer einer neuen Armee, der Army of Virginia. Ihr wurden zunächst alle noch südlich des Potomac stehenden Truppen unterstellt - also auch Frémonts Korps. Pope war damals in Missouri noch ein Untergebener Frémonts gewesen. Jetzt von ihm Befehle entgegen zu nehmen, war für Frémont eine schwere Kränkung. Ebenso wie McDowell und Banks protestierte er gegen die Ernennung Popes beim Kriegsministerium. Er war allerdings der einzige, der auch seinen Rücktritt anbot. Ein Angebot, das Lincoln einfach nicht ausschlagen konnte.


Gez.

Der Captain


Correction 1: der Zeitpunkt von Fremonts Rückkehr aus Frankreich wurde konkretisiert

Aktivist
27.08.13, 16:05
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Washington, 1. August 1861 - Seeing the elephant

Der letzte Spielzug war... enttäuschend, sehr enttäuschend sogar. Armistead - risikofreudig wie immer - bewies während der dynamischen Situation am Potomac eiskalte Nerven. Tatsächlich blieb Longstreet mit allen Einheiten vor Ort. Ob er mit einem Angriff meinerseits gerechnet hat, kann ich nicht sagen. Jedenfalls wollte er eine sehr günstige Stellung nicht ohne weiteres räumen, auch wenn dies eventuell Niederlagen auf seinen Flügeln zur Folge gehabt hätte. Die resultierende Schlacht um Leesburg ging deutlich zu seinen Gunsten aus. Ein Grund dafür war, dass meine beiden Kolonnen nicht unabhängig voneinander attackiert haben. Nach meinem Gefechtsplan sollte McDowell zunächst einen Ablenkungsangriff von Süden her führen, um den Zusammenhalt der konföderierten Truppen zu schwächen, bevor er sich wieder in Richtung Alexandria zurück gezogen hätte. Tatsächlich wartete er aber auf das Eintreffen Milroys aus Harpers Ferry, der zu allem Pech auch noch die Hauptlast des Angriffes tragen musste. Da seine Einheiten länger unterwegs waren und überdies einen Fluss zu überqueren hatten, wurde er in der Schlacht übel zugerichtet. Und da beide Einheiten gleichzeitig in den Angriff involviert waren, konnte ich meine jeweilige Artillerieüberlegenheit in dem bergigen Gelände nicht ausspielen.


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Auf der anderen Seite wurde Beauregard am vierten Tag des Zuges tatsächlich durch neue Truppen verstärkt. Damit sieht die Situation am Potomac für mich nun düster aus. Meine Front ist in der Mitte zerschnitten, meine Haupttruppen haben nicht mehr genügend Kampfkraft, um einen neuen Versuch bei Leesburg zu unternehmen und meine isolierten Flügel sind ihren Gegnern unterlegen. Ich habe mich daher dazu entschlossen, alle Stellungen südlich des Potomac bis auf Alexandria zu räumen. Auf diese Weise bleibt meine Front kurz. Die Umgruppierungen kann ich jedoch nicht in diesem Zug vervollständigen, da meine Northern Virginia Army erst einmal den Gleisanschluss bei Alexandria erreichen muss. Das dauert neun Tage. Gen. Butler wird in der Zwischenzeit durch ein paar tausend Mann und einige Dutzend Geschütze verstärkt. Mein neues Zentrum liegt in Montgomery MD. McClellan wird seine 15.000 Mann sofort dorthin in Marsch setzen. Im nächsten Zug werde ich dann den rechten Flügel entweder in Frederick gegenüber von Harpers Ferry oder nördlich von McClellan am Monocacy River positionieren. Stellungen sind bereits ausgehoben. Im Ernstfall werde ich mich sogar auf die Linie Washington-Annapolis-Baltimore zurückziehen. Dort habe ich den Vorteil von großen Städten und Eisenbahngleisen. Außerdem könnte es mir dadurch gelingen, seine Einheiten nördlich nach Maryland zu ziehen - womit sie als Eingreifreserve bei Landungen in seinem Rücken effektiv ausfallen. Das hört sich alles unglaublich defensiv an. Mir bleibt aber nichts anderes übrig: meinen etwa 70.000 Mann am Potomac stehen 60.000 Rebellen gegenüber, obwohl ich mich beim militärischen Aufbau auf das Wesentlichste konzentriert habe.


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Da ist aber noch eine zweite Hiobsbotschaft: Armistead wird in Kentucky einmarschieren. Die notwendige Option hat er gezogen. Dadurch sind meine Einheiten noch ganze zwei Spielrunden geblockt und könne keine Brückenköpfe in Kentucky sichern. Mein Gegner hat bereits eine überwältigende Streitmacht zusammen gezogen - leider kann ich keine genauen Informationen einholen. In Gallatin TN haben sich 28 Einheiten unter dem Kommando von Albert Johnston versammtelt und in Humboldt TN führt Polk eine vielleicht halb so starke Truppe an. Es könnten natürlich alles Milizen sein, aber ich glaube das nicht. Damit ist mir der Gegner auf diesem Kriegsschauplatz zur Zeit deutlich überlegen. Meine Reaktion besteht darin, nun die kampfkräftigsten Einheiten unter dem Oberbefehl von Gen. Frémont an der Südspitze Illinois zu platzieren, wo sie eine wirksame Bedrohung für den Gegner darstellen. Zu diesem Zweck werden auch die Truppen aus Saint Louis verlegt, ihre Stellung werden einige Milizen einnehmen. Ich rechne momentan damit, dass der Gegner weit nach Nordkentucky vorstoßen wird, da ich es nicht unterbinden kann. Louisville und Lexington sind in ernster Gefahr! Außerdem hat Armistead während der letzten Runden immer wieder Kavallerieeinheiten nach Tennessee geschafft. Daher ziehe ich meine berittenen Einheiten aus Missouri ab.


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Es gibt zum Glück auch positive Neuigkeiten. Meine Aufklärungsmissionen haben ergeben, dass Armistead bisher nichts in seine Küstenverteidung investiert hat. Auch in Arkansas hat er derzeit bis auf etwas Miliz und Kavallerie keine schlagkräftigen Kampfreserven. Ich erarbeite gerade eine Strategie, wie und wo ich dies am besten ausnutzen kann. Leider hat die Produktion der letzten (und zweitwichtigsten) Einheit für meine geplante Invasionsstreitmacht ganze 40 Tage länger benötigt, als ursprünglich veranschlagt, sodass die potentiellen Ziele stark eingegrenzt sind. Denn die Landung soll ja auch dem Zweck dienen, feindliche Streitkräfte zu vernichten oder zu binden. Die frühzeitige Versammlung der Transportschiffe in Philadelphia hat mich zudem etwa 70.000 Dollar gekostet - wenn sie in der Shipping Box platziert gewesen wären.

Dank des pünktlichen Eintretens des Confiscation Acts und Income Tax Acts verfüge ich dennoch über genügend Geld, um in diesem Zug Freiwillige anzuwerben. Je nach Ergebnis dieses Spielzuges werde ich zwischen 350 und 360 Kompanien zugeführt bekommen. Da dies einen Großteil meiner Geldreserven blockiert, kann ich nur wenige Neuaufstellungen anordnen. Ich habe mich entschieden, je zwei Milizeinheiten in Illinois und Indiana auszurüsten. Sie werden die Garnisonen zweier wichtiger Verkehrsknotenpunkte verstärken. Außerdem konnte ich ein neues Armeehauptquartier aufstellen - welches sich, nach Lage der Dinge, an die Westfront begeben wird.


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Der aktuelle Ausblick ist schwer einzuschätzen. Die Südstaaten verfügen nun über deutlich mehr Moral als die Union, was sich unmittelbar auf die Kriegswirtschaft und Gefechtsresultate auswirkt. Mit der Eroberung wichtiger Städte in Kentucky wird dieser Vorsprung weiter wachsen. Außerdem verliere ich bald zehn zusätzliche Punkte, da eine Einnahme von Manassas nun ausgeschlossen ist, Das Momentum liegt derzeit auf Armisteads Seite. Andererseits habe ich durch seine bisherige Spielweise eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was er bis jetzt NICHT gebaut hat. Und seine Kriegswirtschaft leidet bereits unter der höheren Inflation. Bei der Artillerie habe ich bereits einen deutlichen Quantitätsvorsprung erreicht, was entscheidend für eventuelle Verteidigungsgefechte sein wird. Gelingt es mir, ohne weitere Niederlagen meine neue Frontlinie am Potomac einzunehmen und seine Offensive in Kentucky zum stehen zu bringen, werde ich noch im Winter 1861 schmerzhafte Nadelstiche gegen seine Schwachpunkte setzen. Wird die Lage zu kritisch, könnte ich bereits jetzt über 500.000 Dollar an Kriegsschuldverschreibungen erwerben. Ich sehe dazu aber noch keine Notwendigkeit. Ob ich meine strategische Planung anpassen werde, entscheide ich während des nächsten Zuges.


Gez.

Der Captain

George Pickett
27.08.13, 16:35
Ja, ein Plan ist immer nur so lange gut bis er zur Ausführung kommt. So viel kann schief gehen. Glaubt Ihr, dass Lo einen Angriff auf Alexandria wagen wird?

Aktivist
27.08.13, 17:27
Früher oder später wird er's wagen, so viel ist sicher. Ich meine, Ihr kennt ihn ja und seinen Wagemut. Aber ehrlich, ohne Leesburg und Harpers Ferry ist Alexandria auch nicht mehr viel Wert. Es ist bedauerlich, dass ich nun hinter dem Fluss stehe. So verfüge ich über keinerlei Drohpotential und Armistead kann nach Lust und Laune Einheiten abziehen, um sie an Brennpunkte des Krieges zu verlagern. Wir beide, werter George, müssen weiterhin das beste aus unserer Situation machen. Wie ging doch der Spruch: "Am Arsch wird die Ente fett." (Ramses II., 3.000 v.Chr.)

Aktivist

Aktivist
28.08.13, 17:29
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Nachschubproduktion, Nachschubverbrauch und Nachschubverteilung


(...) Ich warte dann besonders auf die Nachschubschulung "Versorgung im Winter" (gerade auch, da Ihr ja nicht in Bahn und Schiffe investiert). Wie wird Lyon im Winter in Springfield satt? Bei mir gehen da immer Brigaden vor die Hunde.(...)



1. Produktion:

Es gibt zwei Arten von Nachschub: Ammunition und General Supply. Die Menge wird in Punkten gemessen. Nachschub kann nur in Strukturen generiert werden, also in Dörfern, Städten, Forts, Depots und Häfen. Für viele Strukturen gibt es in den Scenariodateien geskriptete Produktionsmengen. Außerdem addiert sich eine Basisproduktionsmenge dazu. Diese ist abhängig von der Art und Größe der Struktur sowie von der Zivilisationsstufe der Region (civilised - cleared - wild). Weitere Faktoren sind:
- militärische Kontrolle: Faktor 0-100%
- Loyalität: Faktor Loyalität + 50%, d.h. bei 100% Loyalität beträgt der Faktor 1,5
- Moral: +1% je 2 NM > 100, -1% je 2 NM < 100
- Erschließungsgrad der Region (Eisenbahn - Straße - Weg - nichts)

Ist eine Region geplündert worden (Plünderungssymbol) sinkt die Produktionsmenge.
Wird eine Struktur belagert, sinkt die Produktionsmenge.
Wird ein Hafen blockiert (Blockadesymbol), sinkt die Produktionsmenge.

Interne Produktion wird zu Beginn der Berechnungsphase erstellt, geskriptete Produktion am Ende.

Weiter will ich nicht darauf eingehen. Die Vorratsmenge an Nachschub oder die Einzelmenge einer beliebigen Struktur bzw. die Produktionsmengen könnt Ihr ja auf der Hauptkarte ersehen. Darüber hinaus lässt sich die Produktion über Industrialisierung steigern.


2. Verbrauch:

Nachschub wird nur durch Einheiten verbraucht. General Supply wird in jeder Runde abgezogen, Ammunition nur nach Gefechten. Nachschub kann nicht verderben. Strukturen halten eine kleine Menge Nachschub zurück, die sie nicht in die Nachschubverteilung stecken. Es findet aber kein Verbrauch statt. Die Gesamtmenge an Nachschub ist, soweit ich weiß, nach oben begrenzt. Über einer bestimmten Menge findet zwar weiterhin Produktion statt, die Lagerungskapazitäten sind aber erschöpft. Auch das ist intuitiv schnell zu begreifen.


3. Verteilung
3.1 Phasen und Prinzip

Die Nachschubverteilung wird zu Beginn der Berechnungsphase durchgeführt. Die Verteilung ist dabei selbst in 3 gleichwertige Phasen unterteilt. Damit wird erreicht, das der Nachschub die vorhandenen Transportkapazitäten gleichmäßiger nutzen kann und weniger Staus entstehen. Die Verteilung folgt dem Prinzip von einer QUELLE zu einem ZIEL.
Quellen sind Vorräte in Strukturen, die über den von der Struktur selbst zurück gehaltenen Basispunkten liegen.
Ziele sind andere Strukturen UND Wagenzüge/Transportschiffe. Nachschub kann GESENDET und EMPFANGEN werden.
Level 1-2 Städte und Level 1-4 Häfen können Nachschub NUR empfangen.
Level 3+ Städte, Level 5+ Häfen, Forts und Depots können Nachschub senden UND anfordern.
Wagenzüge können NUR Nachschub empfangen.
Je größer eine Struktur, oder je leerer ein Wagenzug, desto höher der Transportkoeffizient.
Damit Nachschub eine Struktur erreicht, muss er zu ihr gelangen. Damit Nachschub einen Wagenzug erreicht, muss er in eine Struktur gelangen, die nicht mehr als eine Region vom Ort des Wagenzugs entfernt sein darf ODER [editiert] der Wagenzug muss innerhalb der Phasenreichweite von Nachschub sein, darf sich aber NICHT bewegen.


3.2 Lagerung

Je größer eine Struktur, desto größer die Lagerkapazität. Depots können mit Abstand am meisten Nachschub lagern. Nachschub wird außerdem in Wagenzügen gelagert - ein Wagenzug kann maximal 80 Punkte Ammunition und 80 Punkte General Supply lagern. Einheiten haben eine begrenzte Lagerkapazität (2x Gesamtverbrauch an General Supply je Spielzug, Ammunition für 2 Gefechte.)


3.3 Transport

Für die Berechnung erstellt die KI eine imaginäre Nachschubeinheit, die jeweils einen Punkt Nachschub aus einer bestimmten Quelle repräsentiert. Diese Einheit kann sich in jeder der drei Nachschubphasen bewegen - und zwar entweder 40 Ticks oder 5 Regionen weit, je nach dem NIEDRIGEREN Wert. 1 Tick entspricht etwa der Strecke, die ein Wagenzug an einem Tag zurück legen kann. Diese Strecke unterliegt den gleichen Wetter- und Geländemodifikatoren, denen auch normale Einheiten unterworfen werden. Ohne die 5-Regionen-Regel könnte sich Nachschub also problemlos über die ganze Karte verteilen. Der Grund für dieses Konstrukt ist, dass man der KI mehr Iterationsschritte ermöglichen will. Nachschub, der über die Eisenbahn oder Flüsse transportiert wird, benötigt 1 Tag pro Region - allerdings auch Transportkapazität. Die Transportkapazitätseffizienz liegt an der Ausbaustufe des Transportpool. Die drei Stufen sind 0, 1/3 und 2/3. Es kann mehr Nachschub pro Flusskapazitätspunkt als pro Eisenbahnkapazitätspunkt transportiert werden.

Zwei Beispiele: während der Verteilungsphase kann Nachschub, wenn er z.B. über das Eisenbahnnetz transportiert wird, von Boston bis Harpers Ferry gelangen. In Missouri würde der Nachschub während der ersten Phase die Strecke Saint Louis - Rolla zurücklegen und während der nächsten beiden Phasen jeweils bis Springfield und Fort Smith gelangen.


3.4 Nachschubtransport zu eigenen Truppen

Jede Einheit NIMMT sich zu Beginn der Zugberechnung SELBER den benötigten Nachschub, sofern vorhanden oder heran transportiert. Dafür darf die Einheit nicht mehr als eine Region neben einer Struktur stehen, die Nachschub lagern kann. Einheiten bedienen sich auch aus der zurück gehaltenen Nachschubmenge einer Struktur. Schiffe, die neben einem Hafen stehen, nehmen sich den Nachschub selbst - allerdings KEINE neue Ammunition.


3.5 Nachschub blockieren

Nachschub kann eine Region nicht durchqueren, wenn
- die Region zu weniger als 25% unter militärischer Kontrolle steht (steht in der Region ein von gegnerischen Einheiten besetztes Fort, gibt es zusätzliche Mali)
- ein Fluss- oder Seefeld durch ein daran grenzendes Fort mit Einheiten MIT Artillerie blockiert wird
- eine an ein Fluss- oder Seefeld angrenzende Einheit MIT Artillerie eine Eingrabungsstufe von 5 erreicht hat
- ein Fluss- der Seefeld durch gegnerische Kampfschiffe besetzt ist
- ein Hafen unter Blockade steht (dies gilt für Oceanic Transport, darauf komme ich gesondert zu sprechen)

Je mehr Kampfschiffe eine Fluss- oder Seefeld besetzen, desto effektiver wird die Nachschubblockade (je Kampfelement 25%, Maximalwert ist glaube ich 90%). Die Anwesenheit eigener Kampfschiffe verringert die Blockadeeffizienz.
Forts können ein angrenzendes Fluss- oder Seefeld blockieren, aber nicht einen angrenzenden Hafen. Häfen können nur durch Kampfschiffe blockiert werden.


3.6 Nachschubverteilung

Die KI versucht während der Berechnungsphase zu ermitteln, wo der vorhandene Nachschub gebraucht wird. Nachschub wird also nicht einfach nur zur größten Stuktur gekarrt, sondern auch in die Strukturen, bei denen Einheiten stehen. Die Einheiten selbst sind keine "Magnete", nur Wagenzüge können eine Magnetfunktion ausüben. D.h,, gibt es weniger Nachschub, als Bedarf, versucht die KI, die vorhandene Menge intelligent zu verteilen.


3.7 Oceanic Transport

Je mehr Transportschiffe in der Shipping Box sind, desto höher ist der Oceanic Transport Pool. Während der Verteilungsphase kann durch diesen Pool Nachschub an jeden Punkt der Küste, der neben einem Seefeld (Coastal Waters) liegt und nicht blockiert wird, verteilt werden. Dadurch sollten theoretisch Invasionseinheiten an der Küste versorgt werden. Ich habe aber oft beobachtet (bei KI-Truppen), dass das nicht so ohne weiteres klappt - vielleicht liegt es an fehlenden Wagenzügen. Vielleicht klappt es auch nicht bei jedem Küstenfeld, keine Ahnung. Grundsätzlich können beide Seiten einen Oceanic Transport Pool aufbauen. Den Südstaaten wird es aber erst nach einer eventuellen Intervention der Europäer richtig von Nutzen sein. Auf jeden Fall kann dieser Pool jede nicht unter Blockade stehende Struktur an der Küste mit Nachschub beliefern - außerdem beliefert er auch eigene Schiffe, die sich in der Shipping Box aufhalten.

4. Merksätze und Schlussfolgerungen

Da Nachschub während einer Verteilungsphase nicht mehr als 5 Regionen durchqueren kann, sollten mindestens alle 5 Regionen Abstand Strukturen vorhanden sein, die Nachschub VERSENDEN können, am besten Depots. In Gegenden mit unwegsamer Landschaft sollte der Abstand geringer sein. In Missouri oder den Appalachen wird Nachschub im Gebirge während eines Blizzards nur 1-2 Regionen durchqueren können. Trotzdem wird man nicht unbegrenzt Truppen in Missouri versorgen können, da die Startquellen nur eine begrenzte SENDEKAPAZITÄT haben.

Die Transporteffizienz steigt mit der vorhandenen Kapazität. Es lohnt sich, seinen Transportpool auszubauen.

Wird die Nachschubkette an irgend einem Punkt unterbrochen, und gibt es keine Alternativroute, wird am Ziel kein Nachschub ankommen - das Nachschubsystem beider Parteien ist daher ein wichtiges militärisches Ziel.

Wagenzüge können mehr Nachschub speichern, als normale Einheiten. Durch sie könnte eine Einheit über einen längeren Zeitraum ohne Anbindung an das Nachschubnetz versorgt bleiben. Außerdem kann man Wagenzüge zu Depots umbauen (einmalig).

Und nochmal: Nachschub kann nur von einer QUELLE zu einem ZIEL gelangen (was das ist, habe ich oben beschrieben) - er kann nicht einfach in der Landschaft stehen bleiben.


Gez.

Der Captain


Edit: Die Transportregel von Nachschub zu einem STATIONÄREN Wagenzug wurde hinzugefügt. Bitte beachten!

Aktivist
28.08.13, 18:42
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Washington, 15. August 1861 - Taktischer Rückzug am Potomac

Liebe Gemeinde! Ein unerhörter Frevel ist geschehen: die gottlosen Rebellen bedrohen mit ihren wilden Horden den Hort Gottes Frieden - sprich den Norden. Drum lasset uns alle beten, auf das der Herr uns sicher durch stürmische Gezeiten führt.

Ein Gebet wäre an dieser Stelle tatsächlich angebracht. Denn der letzte Zug bescherte mir ein weiteres Mal Kummer und Trübsal. Gen. McDowell gelang es nicht, sich unbemerkt vom Feind zu lösen. Statt dessen wurde er ein weiteres Mal in ein Gefecht mit Longstreets eingegrabenen Veteranen verwickelt. Mittlerweile müsste dort jeder Offizier zur Beförderung anstehen. Weil sich die Nachrichten aus Leesburg nun schon zum dritten Mal wiederholen, verzichte ich auf einen Bildbeweis. Um den Preis von etwa 1.300 Konföderierten konnte Longstreet mir über dreieinhalbtausend Verluste zufügen. Die Folge: ein weiterer Zusatzpunkt Moral für den Süden und ein Punkt Abzug bei mir. Und zu allem Überfluss zog sich McDowell nicht nach Alexandria zurück, sondern floh in entgegen gesetzte Richtung nach Harpers Ferry. Damit sieht die Lage am Potomac nun wie folgt aus:


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So wird meine neue Frontlinie am Potomac aussehen

Longstreet steht wie ein Fels in der Mitte und kann sich die Ziele praktisch aussuchen. Entweder den angeschlagenen Yankees nach Harpers Ferry nachsetzen, die Eisenbahnlinie bei Frederick MD blockieren, McClellan bei Germantown MD angreifen oder Butler in Alexandria attackieren. Angenommen, Gen. Jackson wird die Angriffskolonne führen (er ist Fast Mover) könnte er in 5-6 Tagen in Harpers Ferry oder Frederick sein, in 4-5 Tagen bei McClellan oder in 3-4 Tagen vor Butlers Truppen. Alle diese Orte sind gleichwertige Ziele, sodass ich keine Prognose abgeben kann. Dennoch könnte ich mir derzeit den Verlust aller drei Provinzen leisten, um mich in meine letzte Verteidigungslinie zurück zu ziehen. Zum Glück sind meine Truppen bereits eingegraben und haben ausreichend Artillerie, um eine wirksame Verteidigung zu gewährleisten. Was sie nicht haben, sind genügend Fußtruppen. Für alle möglichen Schlachten bin ich daher auf möglichst gute Zufallswürfe und einen höheren Glücksbonus angewiesen.
Dennoch, ich versuche, meine jetzigen Schlüsselpositionen wenigstens bis zum Einsetzen der Schlammperiode zu verteidigen. Zu diesem Zweck gruppiere ich meine Streitkräfte unter exzessiver Nutzung der Eisenbahn um. Tatsächlich verbrauche beinahe alle Transportpunkte. Nur eine kleine Reserve halte ich zurück, falls mir per Event Kapazitäten abgezogen werden (Railroad Loss). Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit: die ersten Einheiten werden ihre neuen Kommandos bereits nach einem Tag erreichen. Die letzten werden dafür sechs Tage benötigen. Kommt es früher zu einer Schlacht, laufe ich Gefahr, die einzeln heran eilenden Einheiten vollständig zu verlieren. Das ist aber noch nicht alles - ich spiele in diesem Zug wirklich mit dem Feuer: Mehrere Offiziere werden mit insgesamt 25.500 Mann und 167 Geschützen im Kriegsnebel verschwinden. Das ist riskant, sehr sogar. Die Endaufstellung am Potomac sieht derweil wie folgt aus:
Das Zentrum übernimmt McDowell mit 20.300 Mann und 107 Geschützen. Es ist meine wichtigste Stellung zur Zeit. Er hat zwar relativ wenig Rohre, bekommt dafür aber die ausgeruhtesten und besten Truppen an die Hand.
In Alexandria wird Butler auf eine Stärke von 17.000 Mann und 138 Geschützen gebracht. Er bekommt die meisten Geschütze und ich hoffe, er wird sie in der Ebene klug einsetzen. McClellan soll die Truppen in Frederick anführen. Dafür hat er 13.900 Mann und 120 Geschütze zur Verfügung. Dieser Ort ist durch seine Lage sehr gut zu verteidigen, außerdem hat McClellan von allen drei Generälen die besten Verteidigungswerte. Weitere Verstärkungen können schon Anfang der nächsten Runde vor Ort sein, außerdem kann ich im schlimmsten Fall mit meinen versteckten Truppen einen unerwarteten Gegenangriff führen. Es wird aber, so hoffe ich, nicht dazu kommen müssen.
Mein Gegner wurde in diesem Zug nur unwesentlich verstärkt. Ich erwarte, dass er sich in Kürze um Alexandria kümmern wird, denn er hat die 1st Virginia Cav.Bde. zu Gen. Beauregard verlegen lassen - um meine Stärke genau auszukundschaften. Er könnte das mit Beauregard alleine riskieren - dann hätte er Longstreet für ein anderes Ziel frei - oder Longstreet schicken. Aber man kann nichts endgültiges daraus ableiten.
Außerdem - auch wenn es mir nun nichts mehr nützt - in den letzten Zügen habe ich meine Kavallerie unauffällig entlang der Baltimore-Ohio-Railroad auf und ab traben lassen. Damit ist die Strecke nun frei für meine Züge.

In Kentucky ist die Lage etwas besser: früher als erwartet erhielt ich die Meldung, in den Staat einziehen zu dürfen. Die ersten Marschziele sind Paducah, Louisville und Lexington. Sollte mir die Eroberung Lexingtons glücken, wird das Moralpendel wieder ein gutes Stück in meine Richtung schwenken. Am meisten Sorgen bereitet mir aber Paducah. Ich muss mit meinen Truppen, welche noch nicht vollständig versammelt sind, den Ohio überqueren. Mein Gegner könnte mir mit Leichtigkeit zuvorkommen und mir immense Verluste zufügen. Dennoch kann ich nicht warten: jeder Zug könnte die letzte Gelegenheit dafür sein. Shields wird dieses Manöver nicht mitmachen. Er soll sich gegenüber von Columbus bei Charleston MO positionieren, dann hätte ich immer eine Flankenbedrohung parat, sollte er seine Stellungen dauerhaft in Paducah errichten wollen. In Südkentucky hat ein Kommando unter dem Befehl von Joseph Johnston Bowling Green erobert.


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oben links: Gefechtskarte Kentucky aus Harpers Weekly, Oktober 1861
unten rechts: konföderierte Staatsflagge 1861

Seine Truppen sind doch schwächer, als zunächst angenommen. 15.000 Mann mit wenig Artillerie und ein paar berittene Einheiten hat er zur Verfügung. Es ist anzunehmen, dass er seinen Schwerpunkt vielleicht schnell nach Paducah schwenken wird - aber man muss abwarten. In Columbus jedenfalls steht MGen. Polk mit dem Rest der Truppen - mindestens ebenso viele. Armistead wird außerdem die Forts an den Flüssen verstärken lassen. Von seiner Flussflottille ist bisher noch nichts zu sehen. Ich vermute, dass der größte Teil bis jetzt bei New Orleans in Bereitschaft gehalten wurde. In Missouri blieb weiterhin alles ruhig - ich will mich nicht zu weit von meiner Basis entfernen, bevor ich nicht ein klares Bild über Armisteads Pläne in Kentucky habe. Mit meinem Geld habe ich zwei reguläre Brigaden angefordert: eine in Ohio, eine in Maryland. Außerdem werden sechs weitere Milizbataillone für die Potomac-Front ausgehoben. Damit war mein Geldvorrat erschöpft, denn ich habe meinen Reservepool ebenfalls auffüllen lassen. Zusammengefasst kann man sagen: die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst...


Gez.

Der Captain

Longstreet
28.08.13, 19:09
Wir danken, dass Ihr Uns an Euren Weisheiten teilhaben lasst. Es ist wirklich erhellend, Eure sehr detaillierten Ausführungen zu lesen. Wir hatten seinerzeit versucht mittels der Übersetzung des Quickguides aus dem AGEod-Forum, Einsteigern das Spiel zugänglicher zu machen. Wir sehen, dass Wir damit knapp am Putz vorbeikratzen konnten. Darum gilt Euch Dank und Anerkennung :)

Aktivist
29.08.13, 15:15
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Washington, 1. September 1861 - Die Schatten großer Ereignisse

Werte Leserschaft! Ich komme nicht umhin, Euch dieses Mal besonders mit Analysen und Szenarien zu langweilen, denn im letzten Zug wurden die Voraussetzungen für einen äußerst heißen Herbst geschaffen. Am Potomac gab es in dieser Runde keine Gefechte und meine Umgruppierungen wurden störungsfrei bewältigt. Doch auch der Gegner verschob seine Einheiten: BGen. Longstreet hat in Winchester VA das Kommando über geschätzt 15.000 Soldaten und nicht mehr als 100 Geschütze. Damit hält er die linke Flanke von Armisteads Front, hat nun aber freie Bahn nach Harpers Ferry, obwohl er im letzten Zug die Stonewall Brigade mit etwa 5.000 Mann nach Leesburg verlegte. Auf dem rechten Flügel steht Gen. Beauregard mit einer Rumpftruppe und hält die Stellungen der Südstaatler bei Manassas. Er hat seine kampfkräftigsten Einheiten zu BGen. Jackson gesandt - im ganzen mindestens 10.000 Mann - und wurde abermals durch Milizen aus dem gesamten Süden aufgefüllt. Ich schätze seine Truppenstärke nunmehr auf 11.000 Mann und 48 Geschütze. Damit verfügt Jackson im Zentrum nun über etwa 50 bis 60.000 Soldaten und 150 Geschütze. Eine atemberaubende Streitmacht unter einem sehr gefährlichen Anführer. Was sind Jackson Optionen?



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Nun, zunächst wollte Armistead sicherlich alle Möglichkeiten öffnen, um in diesem Spielzug noch einmal aktiv jeden beliebigen Punkt meiner Front anzugreifen. Das taktisch verlockendste Ziel scheint die Mitte meiner Front bei Germantown zu sein, da er von diesem Punkt aus direkt Washington bedrohen kann. Aber er kann von dort aus auch mit starken Kolonnen in den Norden Marylands oder Süden Pennsylvanias vorstoßen, um mich zu zwingen, Städte wie Baltimore und Philadelphia zu verteidigen. Außerdem ist das Gelände dort eben, dass heißt, er kann eine große Anzahl an Truppen zu einer Kampflinie formieren.
Es ist dennoch riskant, so einen Vorstoß zu unternehmen, ohne vorher meinen letzten Brückenkopf südlich des Potomac ausgeschaltet zu haben. Geht sein Angriff nämlich schief, und zieht sich Jackson nicht zurück, kann ich die Tür hinter ihm bei Leesburg schließen und ihn von seiner Nachschubversorgung abschneiden. Es ist daher mindestens ebenso wahrscheinlich, dass er zunächst die Unionsstellungen in Alexandria einnimmt. Auch dies würde Washington bedrohen, aber er könnte meinen rechten Flügel dann nicht mehr effektiv in Schach halten. Was zusätzlich für einen Angriff auf Alexandria spricht: er muss mit seiner Armee keinen Fluss überqueren.
Seine dritte Option ist der Angriff auf meinen rechten Flügel bei Frederick. Dort stehen - zumindest aus seiner Sicht - die wenigsten Truppen und dank seiner gewaltigen Übermacht könnte er trotz des ungünstigen Geländes und einer Flussüberquerung den Angriff erfolgreich beenden. Allerdings wäre der Lohn auch am niedrigsten, denn, sollte ich mich überhaupt auf ein langes Gefecht einlassen, würde ich mich dennoch in die nächste vorbereitete Stellung zurück ziehen können. Was ihm noch bleibt ist die Möglichkeit, nach Zentralpennsylvania vorzustoßen - im Herbst und Winter sicherlich keine gute Option. Außerdem kann er sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt diesem Problem zuwenden.

Wie sehen denn nun meine Chancen aus? Zuallererst die gute Nachricht: es hat geregnet und der Boden ist überall matschig. Jeden Marschtag verlieren seine Einheiten 0.25 Punkte Cohesion. Obwohl Jackson ein Fast Mover ist, dauert der Marsch bei Regen lange, etwa doppelt so lange, wie normal. Bei einer Flussüberquerung, die weitere Extrazeit kostet, ist es sogar möglich, dass er gar nicht rechtzeitig am Zielort ankommt. Es müsste Jackson zusätzlich einen Gewaltmarsch befehlen (-1.0 Cohesion pro Tag). Nach Frederick und Germantown führen von seinem Standort aus keine Wege, also gibt es in dieser Richtung keinen Cohesionbonus. Wenn Jackson also ankommt, ist seine Kampfkraft bereits um ein paar Prozente reduziert worden.
Außerdem kann er bei matschigem Boden keine starke Kampflinie formieren: das Maximum bleibt zwar erst einmal gleich, aber die Einheiten verbrauchen nun doppelt so viele Frontagepunkte. Er hat vier - zugegebenermaßen starke - Kommandeure unter Jackson. Doch bei Matsch ist die Anzahl der Einheiten, die sie führen können, halbiert. Und wenn er Frederick angreift, bekommt er obendrein noch einen weiteren 25%-Malus auf seine Frontage. Dasselbe gilt übrigens auch für Alexandria (weil dort eine Stadt ist). Er wird also mit seinen Horden kommen, aber nicht alle werden am Gefecht teilnehmen können.
Weiterhin - Jackson ist nur Einsterner! Er hat in der Ebene keine Vorteile. Meine Truppen in der Ebene werden von 2- oder 3-Sterne-Generälen kommandiert, und die bekommen einen Bonus auf Frontage (nur in der Ebene!) Und nicht zuletzt gibt es einen Bonus für die Verteidiger. Ich werde also den größten Teil meiner Truppen ins Feld führen können, er wahrscheinlich nicht alle.
Kommt es zum Kampf, stehe ich auch nicht schlecht da: meine Truppen sind alle 3 Stufen eingegraben. Meine Truppen bekommen den Verteidigerbonus. In Frederick bekomme ich einen Terrainbonus. In Frederick und Germantown bekommt er Abzüge wegen der Flussüberquerung.


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Resultat: meine Truppen haben gute Chancen, sich teuer, sehr teuer zu verkaufen, auch wenn sie am Ende das Feld räumen müssen. Dafür ist seine Armee dann NICHT mehr in Lage, die Offensive fortzuführen. Und bis sie es ist, ist hoffentlich schon der erste Schnee gefallen und neue Verstärkungen sind vor Ort. Ich werde also alle drei Provinzen verteidigen, um ihm noch größtmöglichen Schaden zufügen zu können.

Zu diesem Zweck gruppiere ich nochmals ein paar Einheiten um. Außerdem tauschen McClellan und Butler die Plätze. Little Mac ist ein guter Verteidiger und sollte besser geeignet sein, in Alexandria auszuhalten. Außerdem sind in New York neue Elitetruppen aufgetaucht: die Union Brigade und die Irish Brigade. Beide werden an die Front geschafft, werden es aber vielleicht nicht rechtzeitig vor einem Gefecht schaffen.


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Die ersten kleineren Verstärkungen (2 Milizen, 1 Batterie) schicke ich nach Fort Monroe, was er bisher noch in Ruhe gelassen hat. Ich rechne dort ab Anfang Oktober mit einem stürmischen Angriff. Im Gebiet zwischen Harrisburg und Frederick ist eine feindliche Sabotageeinheit erschienen und hat ein paar unwichtige Gleise zerstört. Meine Kavallerie wird nun versuchen, den Eindringling zu vertreiben. Ich will verhindern, dass er wichtigere Bahnstrecken unterbricht. Außerdem will ich nicht, dass er sich zu genau in meinem Hinterland umsehen kann. Denn ich habe eine große Entscheidung getroffen:


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33.000 Soldaten verlassen in diesem Augenblick auf drei Invasionsgeschwader verteilt den Hafen von Philadelphia. Admiral Farragut führt die größte Flotte an, er transportiert 18.800 Kampftruppen und 120 Geschütze. Etwa halb so viele Soldaten machen sich mit Admiral Palmer auf den Weg. Ein drittes Geschwader befördert 4.800 Mann mit 24 Geschützen zu seinem geheimen Zielort. Grundsätzlich können alle drei Flottenteile noch umkehren und sogar im Rücken seiner Front landen. Aber sie sollen einen wichtigeren Auftrag erfüllen - da ich nun 10 weitere Moralpunkte verlieren werde, will ich mir ein paar wichtige Zielstädte unter den Nagel reißen. Das wird die Balance wieder etwas ausgleichen. Das Timing ist gut: alle seine Truppen stehen ziemlich weit nördlich an den Fronten und kommen nicht sofort zur Küste.

Damit kommen wir zum Westen. Bei Paducah ist mir eine konföderierte Streitmacht unter BGen. McCulloch zuvor gekommen. Glücklicherweise gab es keinen verlustreichen Kampf, doch nicht alle meine Truppen konnten sich wieder zurück ziehen. Zwei Brigaden wurden durch eine feindliche Flusspatrouille in Paducah abgeschnitten. Ich habe wenig Hoffnung, sie ohne Gefecht hinter die eigenen Linien zu führen. Und ohne sie sind meine übrigen Einheiten zu schwach, als dass ich es auf eine weitere Flussüberquerung ankommen ließe. Hier heißt es hoffen und beten. Alle übrigen Einheiten begeben sich nun nach Cairo - auch meine Transportschiffe. Meine Patrouillenboote werden versuchen, die feindliche Flotte zu vertreiben, damit die Flussübergänge wieder frei sind. Im nächsten Zug könnte ich dann eine große Streitmacht unter dem Schutz der Flotte an einen günstigen Punkt in Kentucky transportieren. Doch selbst wenn das nicht praktikabel erscheint, ist mir der Schutz Cairos allemal wichtiger, als ein halbgares Unternehmen. Armisteads Truppenschwerpunkt liegt nämlich zu Zeit in diesem Gebiet.
Bei Bowling Green gräbt sich Gen. Johnston ein und wird wahrscheinlich bald durch weitere Einheiten verstärkt werden. Ich sammle meine Haupttruppen in Ostkentucky südlich von Louisville KY unter dem Kommando von Gen. Halleck. Leider ist Lexington KY letzte Runde nicht angegriffen worden, das sollen jetzt Griffin und seine Jungs nachholen.


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Berichtigung: Ich habe mich um 4 Gunboats - also 2 Einheiten - verzählt.

In Missouri gehe ich mit Lyon einen Schritt nach vorne, während eine starke Garnison bei Springfield bleibt. Lyon wird, je nach Wetterlage, schon bald mit einer Offensive beginnen. Hoffen wir, dass sich sein Gegner nicht vorschnell zurück zieht...

Damit bin ich schon beinahe am Ende meine Aktionen. In Ohio stelle ich eine weitere Brigade, 2 Scharfschützeneinheiten und 1 Batterie auf. Vier weitere Scharfschützen werden in Pennsylania gebaut und eine weitere Brigade in Maryland. Außerdem treffen in der nächsten Runde noch einmal Eventeinheiten ein, wenn ich mich nicht irre.

Was erwarte ich also von diesem Zug? Ob mich Armistead am Potomac angreift, ist schwer zu sagen. Er hat die Stärke..., aber vielleicht wartet er auch noch auf besseres Wetter. In der letzten Runde sind - alle Schauplätze zusammen genommen - etwa 10-15.000 Miliztruppen an der konföderierten Front erschienen. Ich gehe davon aus, dass nun reguläre Truppen folgen werden. Alles in allem dürfte Armistead seinen Manpowerpool restlos ausgeschöpft haben. Er muss damit rechnen, dass das Stärkeverhältnis nie besser sein wird, als zur Zeit. Er beginnt bereits, geldintensive und manpowerarme Einheiten aufzustellen. Er kann mit dem bis jetzt erreichten Erfolgen vollauf zufrieden sein, aber er wird sicherlich probieren, ob noch etwas geht. Diese Frist muss ich überstehen - und das Vorfeld von Washington halten. Ich könnte auf einen Schlag 580.000 Dollar einnehmen und damit Truppen in der Stärke von 4-6 Divisionen aufstellen, aber ich will noch warten. Mindestens noch einen Zug...

Aber jetzt mal Butter bei die Fische! Was haltet Ihr von alledem?


Gez.

Der Captain

Cfant
29.08.13, 16:21
Ich nehme an, die Frage richtet sich an Leute, die das Spiel haben :) Ich kann nur sagen: Es wirkt wie immer wohldurchdacht. Außerdem gefällt die regelmäßige Fortführung des AARs! :top:
Zur Lage: Klar ist, dass der Süden die ersten 1-2,5 Jahre gut nutzen muss. Allerdings glaube ich nicht, dass Armistead ein Washington-Gamble versuchen muss - das Risiko ist sehr hoch und die Lage nicht verzweifelt genug. Außerdem weiß er sicher, dass die Seelandungen kommen werden. Ich kann auch nach Euren ausführlichen Erklärungen nicht sagen, wo, aber ich würde vermuten, er versucht gar nicht so sehr Gelände zu gewinnen, insbesondere, da ja langsam die kalte Jahreszeit naht, sondern er wird versuchen, Euch möglichst hohe Verluste beizubringen bei günstigem Abtauschverhältnis, um den Moralvorsprung weiter auszubauen. Aber wie gesagt - das denke ich als völliger Laie :)

George Pickett
29.08.13, 16:58
Ich denke, der werte Lo wird die Gegend südlich des Potomac säubern wollen, also Alexandria und Harpers Ferry um hier auf der kürzest möglichen Linie eine gute Stellung am Fluss zu haben, damit er Reserven frei bekommt um die Küsten Virginias und Nord Carolinas sichern zu können. Ich glaube nicht, dass er über den Potomac angreifen wird. Er ist ein Schlitzohr und will im Osten Ruhe haben damit er sich in Kentucky eine gute Position erkämpfen kann. Wie Ihr schon sagtet, so stark wie jetzt wird er im Osten nie wieder sein und eine sichere Linie hinter dem Potomac ist für ihn Gold wert.

So viel zur Meinung eines Dilettanten. :D

Noch ein Lob für diese sehr ausführliche Darstellung des AAR´s. Ihr macht euch eine Wahnsinns Arbeit!!! :top:

Aktivist
29.08.13, 17:20
Ihr sagt es, Ihr sagt es... Wir hatten übrigens alle drei Recht mit der Vermutung, dass die größte Wahrscheinlichkeit der Angriff auf Alexandria sein wird. Denn genau das hat Mr. Jackson versucht. Versucht, hihi. Ich halte im übrigen niemanden unter Euch für Dilettanten! Wer ein Strategiespiel kennt, kennt sie schließlich alle :D.

Ich brüte gerade über meinem nächsten Zug. Der gute Lo kann mich an einer Stelle böse überraschen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass meine Bewegungen in guter Verfassung ans Ziel kommen, liegt bei mehr als 50%. Von Jackson sollte im übrigen nicht mehr viel Gefahr bis zum Wintereinbruch ausgehen - manche seiner Einheiten haben mehr als zwei Drittel ihrer Cohesion verloren. Selbst wenn er wollte, mit diesen "Rümpfen" kann er keine Gegenoffensive an der Küste mehr starten. Ich vermute allerdings, dass in diesem Zug viele der regulären Einheiten, die er zum Zeitpunkt seiner letzten Fiskal- und Einberufungsmaßnahmen aufgestellt hat, einsatzbereit sind.

Aktivist

Nachtrag, O-Ton Lo: Wir könnten uns schwarz ärgern...eure Rotiererei raubt uns dabei den letzten Nerv...

Aktivist
31.08.13, 09:41
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 15. September 1861 - Die erste strategische Offensive der Union


Werte Leserschar!

Ich muss Euch um Verzeihung bitten, denn ich habe Euch lange, lange auf die Folter gespannt. Nicht nur das Ergebnis des Aufeinandertreffens am Potomac wird Eure Neugier geweckt haben, sondern auch die Frage, wohin sich meine Schiffe bewegen. Beides will ich in diesem Bericht aufklären. Schauen wir zunächst in den Osten - dort wurde am 7. September die Schlacht von Alexandria geschlagen, als Jacksons Flügel auf McClellans in Stellung gegangene Einheiten traf.


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Wie Ihr sehen könnt, habe ich die Stärke von Jacksons Truppen überschätzt. Dennoch war seine Kampfstärke mehr als doppelt so hoch. Insbesondere meine Artillerie konnte den Aufmarsch seiner Kampflinie wirkungsvoll behindern. Das McClellan im Nahkampf dennoch so hohe Verluste erlitten hat, lag an der höheren Quantität und Qualität der konföderierten Infanterie - und außerdem war der Glückswurf zum vierten Mal in Folge niedriger - diesmal sogar um VIER Punkte. Anders ausgedrückt, Jackson hätte sogar leicht noch mehr Verluste einstecken können. Jacksons Armee ist stark angeschlagen - manche seiner Einheiten haben 50-60 Prozent ihrer Kampfkraft verloren, die Stonewall Brigade sogar fast 75%! Das geht hauptsächlich auf die Cohesion-Verluste zurück. Doch leider ist auch McClellan nicht mehr taufrisch. Zu viele seiner Truppen stehen kurz vor der Auflösung. Deswegen will ich ein zweites Gefecht vermeiden.


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McClellan wird sich also in den Schutz Washingtons zurück ziehen. Da er die Eisenbahn nimmt, kann es zu keiner Folgeschlacht mehr kommen. Hinter dem Potomac werden die Truppen in Ruhe reorganisiert - und Little Mac wird per Event das Kommando über die Army of the Potomac in Germantown übernehmen.
Inzwischen hat der Gegner auch Harpers Ferry erobert - aber die Gefahr für meinen rechten Flügel dürfte nun fürs erste gebannt sein. Daher gliedere ich Truppen in Stärke von einer Division aus, die sich unter dem Kommando von BGen. Hooker und BGen. Porter in Philadelphia bereit halten sollen. Zunächst als Eingreifreserve für Fort Monroe gedacht, werden sie, sobald die Verteidigung im Fort steht, mit seegestützten Angriffen auf die Küstenforts der Konföderierten beginnen. Die dabei erbeuteten Festungsgeschütze werden nach Fort Monroe und nach Washington verschifft. Außerdem werden beide Soldaten dadurch ihre Beförderung verdienen - womit ich schon meine ersten beiden Korpskommandeure für 1862 habe. Gen. Butler wird sich nach Fort Monroe begeben und das Kommando über die dortige Besatzung übernehmen. Damit bleiben in Frederick nur knapp 14.000 Mann und 74 Geschütze unter BGen. Wood zurück. Überall am Potomac habe ich außerdem für eine angemessene Verteilung der Generäle gesorgt, damit ich im nächsten Zug überall Divisionskommandos aufstellen kann.


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oben: Die Lage in Ostkentucky
unten: Die Lage in Westkentucky

Ein weiterer wichtiger General wird sich in Kentucky seine Sporen verdienen - MGen. Ulysses Grant übernimmt in Cairo knapp 12.000 Soldaten und wird per Schiff nördlich von Fort Donelson abgesetzt. Dieses Fort ist ein Schlüsselpunkt in Kentucky, weil es eine direkte Bahnverbindung zwischen seinen beiden Flügeln bewacht. Kann ich diese in Besitz nehmen, kann ich jeweils einen seiner Flügel isolieren. Nach Lage der Dinge zur Zeit wird das Johnstons Armee in Bowling Green sein. Um ihm ein wenig Druck zu machen, bewege ich etwa zwei Drittel von Gen. Hallecks Streitmacht bei Louisville per Flusstransport nach Madissonville KY, das Kommando über diese 11.000 Soldaten übernimmt Gen. Fremont. Einem Angriff können sie nicht standhalten, schon gar nicht nach einer Flusslandung. Aber sie könnten sich schnell mit Grants Flügel vereinigen lassen und dann die Konföderationsstellung bei Bowling Green flankieren. Gen. Halleck fährt derweil per Zug nach Cairo, wo er dessen Verteidiger schulen wird. Um zu verhindern, dass mir Polk oder McCulloch in die Quere kommen, sperrt meine Flotte den Flussübergang nach Westkentucky. Die größte Gefahr wird demnach von Johnstons verstärkten Truppen in Bowling Green ausgehen, welche, wie ich vermute, in diesem Zug noch erheblich verstärkt werden. Den wichtigsten Zug mache ich aber in Missouri...

Kommen wir auf meine lang geplante Landung zu sprechen. Ich habe Euch aus zwei Gründen so lange im Unklaren gelassen. Erstens wollte ich keine voreiligen Versprechungen machen. Es gibt nämlich eine ganze Reihe legitimer und de facto unverteidigter Ziele, selbst wenn er Entsatz von den Hauptfronten schicken sollte. North Carolina ist feindfrei, und er kann Wilmington nicht rechtzeitig entsetzen. Norfolk wäre machbar, ist aber genau wie eine Landung nordöstlich von Richmond oder östlich von Fredericksburg zu leicht zu kontern. South Carolina und Georgia sind praktisch nur durch ihre Küstenforts gedeckt. Selbst in New Orleans steht nur ein bisschen Eventmiliz. Zweitens wollte ich ausschließen, dass Sympathisanten Armistead von meinen Plänen vorschnell unterrichten. Denn ich habe einen echten Überraschungscoup vor! Admiral Farraguts Flotte wird durch einen Seitenarm des Mississippi die Forts von New Orleans umfahren und dann den Kleinen Mississippi hinauf bis Malvern AR segeln, wo er zwei volle Divisionen an Land setzten wird. Die werden einen Zug später Little Rock, die Hauptstadt von Arkansas, erobern. Admiral Palmer wird den Sabine River in Osttexas bis zu seiner Quelle hinauf fahren und Dallas zurück erobern. Gelingen beide Aktionen, ist BGen. Price in Nordarkansas von allen Rückzugsmöglichkeiten abgeschnitten. Um zu verhindern, dass er sich noch per Schiffstransport retten kann, stößt BGen. Lyon in dieser Runde an ihm vorbei, um sich zwischen ihm und Fort Smith AR aufzustellen. Der letzte Landungsverband wird Galveston in Texas erobern, wo meine Marinestation für den Golf von Mexiko eingerichtet wird.


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Damit werde ich innerhalb von 8-12 Wochen ganz Nordarkansas, ganz Missouri und ganz Texas unter meiner Kontrolle haben und dürfte eine Menge Moral und Siegpunkte gewinnen. Außerdem verliert Armistead zwei Rekrutierungszentren und mit Texas auch eine Geldquelle. Nur eine Sache kann mich bremsen: wenn er seine Flussflotte irgendwo auf der Strecke positioniert hat. Aber das wäre absolut unüblich! Auch wenn er Little Rock "plötzlich" verstärkt hätte, wäre ich ziemlich aufgeschmissen. Seine Einheiten sind aber weit weg und können nur von Memphis oder Vicksburg aus noch rechtzeitig in Little Rock eintreffen.
Selbstverständlich scheint mein Kräfteansatz für diese Operation sehr hoch. Aber mit diesen Truppen habe ich im Frühjahr 1862 noch eine ganze Menge mehr vor. Und bis dahin werden sie Armistead zwingen, Garnisonen in Memphis, Vicksburg und New Orleans aufzustellen...

Es ist schon von Pickett angesprochen worden - die Verteidigungslinie südlich des Potomac ist für die Konföderation ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Aber auch so würde ich in Virginia ungern mit dem Kopf durch eine Wand laufen. Für das Jahr 1862 - sollte ich es erreichen - bieten sich andere Möglichkeiten, starke Truppen neben oder hinter seine Linien zu führen. Und dann wird so eine Verteidigungsstellung ziemlich schnell nutzlos. Auch 1862 bekomme ich wieder einen wichtigen Auftrag - ich muss Richmond bedrohen. Dafür habe ich im ersten Schritt bis Ende Mai und im zweiten Schritt bis Mitte Oktober Zeit. Gelingt das nicht, werden mir jedes Mal 10 Moralpunkte abgezogen. Je nach Lage werde ich also entweder einen raffinierten Plan aushecken oder die Strafe hinnehmen, um dafür an anderer Stelle einen kriegsentscheidenden Erfolg zu erzielen.


Gez.

Der Captain


Nachtrag 1: Ich danke allen Foristen, die mir in den letzten Tagen positive Rückmeldungen in meinem User-Control-Zentrum gegeben haben. Ich lege es nicht auf Forenrenommee an. Lasst uns stattdessen in diesem Thread diskutieren und unsere Meinungen austauschen. Einverstanden?

Nachtrag 2:
Ausgezeichneter Plan werter Aktivist. Wünschen Euch viel Erfolg bei der Umsetzung.

Lassen sich die gelandeten Truppen in dort in Arkansas und Texas eigentlich auch versorgen?
Die Versorgungskette zwischen St. Louis und Little Rock wird stehen, dafür sorgen starke Depotgarnisonen. Für die Zwischenzeit hat Lyon drei Supply Trains, die Truppe bei Dallas hat zwei, und die für Little Rock hat drei. Die Truppe in Galveston braucht keine, weil sie über den Oceanic Pool ans Nachschubnetz angeschlossen ist. Keine Versorgungsprobleme.

Admiral Hipper
31.08.13, 10:18
Ausgezeichneter Plan werter Aktivist. Wünschen Euch viel Erfolg bei der Umsetzung.

Lassen sich die gelandeten Truppen in dort in Arkansas und Texas eigentlich auch versorgen?

SolInvictus202
31.08.13, 11:08
ein sehr schöner Bericht - und ein guter Plan (soweit wir das Spiel verstehen ;) )

George Pickett
31.08.13, 12:21
Ein verwegener Plan und ein völlig unüblicher Ansatz, aber das macht es um so spannender. Der Zusammenbruch der konföderierten Armee westlich des Mississippi bis zu Jahresende wäre in der Tat nicht unmöglich! Jetzt wird es richtig spannend!

Hohenlohe
31.08.13, 15:44
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen, ein kühner Plan, den ihr da habt und im Erfolgsfalle auch sehr gut geeignet dem Gegner erhebliche Probleme zu bereiten. Nur weiter so!! :fecht::reiter:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Frankenland
31.08.13, 20:39
Kann es sich der Süden leisten Verstärkung von der Potomac-Front nach Texas zu verlegen? Wie lange bräuchte er dafür? Euer Plan ist mal ein ganz andere Ansatz. Viel Erfolg!

Aktivist
01.09.13, 12:33
Vielen Dank für die Komplimente. Nun, wir werden sehen, ob es meine Kriegsanstrengungen beflügelt. Grundsätzlich hätte ich wahrscheinlich auch an beinahe jeder anderen Stelle Erfolg haben können. Allerdings ist der Westen oft Aufmarschgebiet für Banditen und Halsabschneider der übelsten Sorte. Kontrolliere ich alle Strukturen, kann er sich dort nicht mehr versorgen. Auch Attacken mit Kavalleriedivisionen werden dann schwieriger und ich kann mittelfristig meine Truppenpräsenz dort senken. Und es ist damit zu rechnen, dass sich Armistead kein Bein ausreißen wird, um das Land zu verteidigen. Daher habe ich letztens Endes an meinen Plänen festgehalten und mich gegen New Orleans, Mobile oder Charleston entschlossen.

Zu Frankenlands Frage: Eine direkte Verlegung ist unwahrscheinlich. Jetzt im Herbst würde er dafür wohl knappe zweieinhalb Monate brauchen, wenn er Artillerie mitschickt. Er könnte eher Ersatz nach Kentucky bringen, weil er von dort Truppen über den Mississippi verlegt hat. Oder bei folgenden Neuaufstellungen eher den Westen favorisieren. Aber all das ist der Mühe vielleicht nicht wert. Angenommen, er nutzt tatsächlich die Kampfpause im Winter um mit einem Großaufgebot zurück zu kehren. Na und? Dann gratuliere ich ihm im Frühling zur Rückeroberung von Texas und Arkansas, während ich mir Tennessee und Mississippi schnappe.

Aktivist
01.09.13, 12:50
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Washington, 1. Oktober 1861 - Im Wettlauf mit der Zeit


Ohne Umschweife, ich denke, ich habe Armistead eiskalt erwischt. All meine Movements wurden ohne Störungen durchgeführt - mehr sogar noch: Armistead hat in einigen Abschnitten vorsichtige Defensivmaßnahmen ergriffen. Ich glaube, er hat für den Rest des Jahres nicht mehr viele Aktionen seinerseits in Planung.

In Virginia z.B. zog er Jacksons Flügel ohne weiteren Kampf auf Manassas zurück. Das hatte zwei Gründe: erstens hätte ich noch rechtzeitig vor Ablauf der Frist mit einem gemeinsamen Angriff von McClellan und Wood das wichtige Eisenbahnkreuz erobern können. Wichtiger aber scheint mir der zweite Grund: Armistead hat nun fast alle Truppen in Virginia auf einem Fleck konzentriert und kann von Beginn an seine Divisionen so organisieren, wie er es für angemessen hält. Dadurch kann man eventuell noch einmal mit Angriffen rechnen. Ich schätze, er wird Alexandria erobern und eventuell einen Verband aus 2-3 Divisionen in Richtung Fort Monroe in Bewegung setzen. Selbstverständlich wäre auch ein Verzweiflungsangriff auf Washington möglich, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Er weiß mittlerweile, dass ich meine Einheiten ständig umgruppiere, und wird vorsichtig sein.


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Da nun aber bald der Winter hereinbrechen wird, steht seine gewaltige Streitmacht in Virginia ohne Ziele da, während ich mit meinen schwächeren Truppen die Front halten kann. Zu diesem Zweck gruppiere ich meine Kräfte nochmals um. Zwei vollständige Divisionen werden unter dem Befehl von McDowell den Vorposten bei Frederick MD halten. McClellans Army of the Potomac umfasst drei vollständige Divisionen. Bei Washington sammle ich all diejenigen Einheiten, die ich nicht in Divisionen unterbringen konnte. Außerdem sind in dieser Spielrunde vier sehr starke Eventbrigaden erschienen. Die 'Old Brigade' und die 'Regular Brigade' verstärken bald meine Streitkräfte in Kentucky. Die 'Philadelphia Brigade' und die 'Excelsior Brigade' bleiben im Osten. Hooker geht mit seiner Eingreifdivision vor bis nach Atlantic City - von dort ist er 1-2 Tage schneller vor Ort, wenn es nötig sein sollte.

In Kentucky gab es zu Beginn des Spielzugs ein Gefecht zwischen unseren Flusspatrouillen. Dabei konnten die bereits angeschlagenen Schiffe des Südens restlos vernichtet werden. Admiral Foote sperrt nun mit verschiedenen Detachments alle Übergänge nach Illinois und die Verbindung zwischen Fort Donelson und Westkentucky. Leider wird er seine Schiffe nicht mehr in den Mississippi bringen können, da sich McCulloch nun bei Paducah eingegraben hat und jeden durchgehenden Schiffsverkehr bedroht. Dafür kann MGen. Grant nun auf Fort Donelson vorrücken, welches Armistead um einige tausend Mann verstärkt hat - gerade noch rechtzeitig. Ob das allerdings ausreicht, insbesondre dann, wenn ich das Fort nur belagere, wird sich zeigen müssen. Fremont steht ebenfalls parat, um Grants linke Flanke zu decken.


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Ich weiß nicht, ob es sich Armistead leisten wird, Joe Johnstons Armee bei Bowling Green zu teilen - es ist im Hinblick auf den baldigen Wintereinbruch machbar, aber vielleicht gibt er die Stellungen auch von sich aus auf. Am liebsten wäre mir, er würde mich attackieren. Dadurch verliert er seine Entrenchment-Bonus und erleidet unnötige Verluste, gleich wie die Gefechte ausgehen mögen. Mein Herz hängt sowieso nicht an Fort Donelson. Wenn Johnston nur einen falschen Schritt macht, werde ich Grant sofort abziehen, um die Lage auszunutzen. Aus Louisville lasse ich schon einmal eine halbe Division etwas näher kommen. Mal sehen, was sich dort also entwickeln wird. In Cairo bleibt Halleck mit dreieinhalbtausend Mann zurück. Eventuell wird er einige davon nach Saint Louis schicken müssen, wenn sich Armistead in Missouri zur Flucht nach vorne entscheidet.

Damit wären wir auch schon beim Herzstück meiner gesamten Operationsführung des Jahres 1861. Genau darauf habe ich hingearbeitet. Price ist in Fayetteville abgeschnitten und kann den rettenden Arkansas River nur erreichen, wenn er durch mich hindurch marschiert. Ich lasse Lyon daher Wartestellung beziehen, während BGen. Wallace mit einer kleinen Truppe Fort Smith erobern soll um das wichtige Depot zu sichern. Price könnte nach Norden ausbrechen, aber in Springfield steht eine gut eingegrabene Garnison, die ihm ernste Schwierigkeiten machen wird. Er könnte auch versuchen, mich westlich zu umgehen. Aber dorthin bewegen sich bereits Schurz' Männer, die bei Dallas landen werden. Und Little Rock - ja, die Stadt wird aller Voraussicht nach fallen. Es gibt nur eine Möglichkeit für ihn, noch rechtzeitig Truppen in die Stadt zu bekommen: er muss sie in Flusstransporter laden und manuell nach Arkansas bringen. Alles andere - inklusive River Transportation - kommt definitiv zu spät. Ist Little Rock gesichert und kommen die anderen Divisionen nach, versuche ich noch bis zum Mississippi vorzustoßen. Dann ist Memphis in Gefahr.


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Bild 1: Missouri und Nordarkansas. Bild 2: Zentralarkansas.
Bild 3: Nordtexas. Bild 4: Südtexas.

In Texas dagegen bleibt eine kleine Truppe bei Galveston zurück, während der Hauptteil Houston angreifen wird. Ich will verhindern, dass er versprengte Einheiten dort sammelt. Um Texas, dass wirklich nur von ein bisschen Kavallerie und Miliz verteidigt wird, einzunehmen, kommen außerdem meine Truppen aus Tucson AZ ins Spiel: dort warten 1.400 Mann und 24 Geschütze.


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Zu guter Letzt noch ein Blick auf den Spielstand. Ich hatte bis hierhin etwas Pech, dennoch bin ich insgesamt zufrieden. Hoffen wir, dass ich meine Ziele im Westen ohne große Schlachten erreichen kann. Drei Milizen werden außerdem aufgestellt: zwei für Missouri und eine in Delaware. Mehr Geld hatte ich nicht, wegen der Divisionskosten.


Gez.

Der Captain

Aktivist
02.09.13, 15:24
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Washington, 15. Oktober 1861 - Dämmerung in Arkansas


Der letzte Zug hat mich in Grübeleien gestürzt, denn Armistead bewies wie immer eiskalte Ruhe. So hat er sich zum Beispiel nicht durch die Flankenbedrohung in Kentucky von seinem Konzept abbringen lassen. Das eröffnet uns beiden in diesem Spielzug einige Optionen. Auf der anderen Seite beginnt Armistead bereits in kleinem Umfang meine Gleisinfrastruktur zu zerstören - noch nicht dort, wo es weh tut - aber es wirft die Frage auf, ob und wie ich darauf reagiere. Zuletzt hatte er auch eine Menge Glück, sodass es derzeit danach aussieht, als könnte er Price' Division aus Arkansas evakuieren. Auf all das werde ich zu sprechen kommen.

Am Potomac hat sich in dieser Runde nichts bedeutsames ereignet. Während er (wahrscheinlich?) einige Divisionen unter dem Kommando von Longstreet und Beauregard organisiert hat, ist BGen. Jackson wieder einmal mit schätzungsweise 30.000 Mann nach Alexandria eingerückt. Jackson hat keine Divisionen, nur einzelne Brigaden. Und außer ihm befindet sich auch nur ein weiterer General in seinem Kommando. Was also hat er vor? Ein Marsch über den Potomac wäre unter diesen Umständen Selbstmord. Auch Fort Monroe scheint er derzeit in Ruhe zu lassen. Und Harpers Ferry wird immer noch nur von seiner Miliz gehalten.


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Es ist merkwürdig, wie wenig Divisionen mein Gegner bis jetzt formiert hat. Brauchte er das Geld für Dringenderes?

Daher werde ich mich in dieser Runde abwartend verhalten. Mehr noch - ich gliedere eine weitere Division aus meinen Stellungen bei Frederick aus, um sie an anderer Stelle in Reserve zu halten. General McDowell wird nach Washington geschickt, da der dortige Befehlshaber Winfield Scott demnächst in den Ruhestand treten dürfte. Die wichtigsten Linien habe ich also mit je drei Divisionen gedeckt - nicht viel, aber sie werden ihren Zweck erfüllen. Weil es so ruhig bleibt, schicke ich auch Porters Division (unter Hookers Kommando) an die feindliche Küste.


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Fort Caswell kann die angrenzenden Regionen zweier Seegebiete beschießen. Deswegen schalte ich es als erstes aus.

Fürs erste wird er sich um die gegnerischen Forts bei Wilmington NC kümmern. Dies ist der Absprunghafen für Armisteads Atlantikflotte und ich hoffe, ihn damit etwas nervös machen zu können. Sind die Forts ausgeschaltet, werden eventuell erbeutete Geschütze in Sicherheit gebracht, denn ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt keine Garnisonen vor seiner Küste errichten. Bis spätestens Ende Februar sollen beide Offiziere um eine Beförderung reicher in die Stellungen am Potomac zurück kehren.

Am Mississippi ist die Lage brenzliger. Armistead hat eine große Flotte aus sieben Geschwadern Kanonenbooten und einigen Transportern bis an die Mündung des Ohio gebracht, wo sie ein Gefecht gegen eine schwache Unionsabteilung gewannen. Theoretisch könnte er mit dieser Flotte versuchen, die Flusssperren vor Fort Donelson zu vertreiben. Es ist aber auch möglich, dass er die beschäftigungslosen Divisionen in Westkentucky einlädt, um sie per Schiff an einen anderen Ort zu bringen. Als mögliche Ziele habe ich Saint Louis und Evansville IN ausgemacht. Auch eine Landung hinter Fremont wäre möglich. Alle anderen Ziele kann er auch ohne seine Schiffe erreichen.
Gegen einen Angriff auf Saint Louis kann ich nicht viel ausrichten. Den Seeweg den Ohio hinauf aber werde ich mit Adm. Footes gesamter Flotte blockieren. Und eben aus diesem Grund führe ich eine Division unter BGen. Runyons Kommando auf den westlichen Kampfschauplatz.


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Anmerkung: Ich habe nachträglich noch einige Truppen nach Cairo geschickt. Diese Information ist nicht auf dem Screenshot zu sehen. Grund war ein befürchteter Angriff durch die Südstaatler.

Zwischen Cumberland River und Green River ist die Lage unklar. Grants Divisionen beginnen mit Belagerungsoperationen gegen Fort Donelson. Von einem Sturmangriff auf die verstärkte Garnison habe ich abgesehen, da das Gelände schlammig ist und Grant in dieser Runde noch ein paar Verstärkungen erhalten wird. In Bowling Green hält Joe Johnston weiterhin eisern die Stellung. Theoretisch könnte ich mit Fremont und Grant gemeinsam nach Nashville vorstoßen. Doch ich sehe nicht, ob sich dort Truppen befinden und möchte ungern zu tief in Feindesland stecken bleiben. Deshalb wird Fremont nun nach Clarksville marschieren - mal sehen, ob das Johnstons Army of Tennessee aus der Reserve lockt. Johnston hat nämlich einen Nachteil: auch er hat noch keine Divisionen organisiert. Allerdings verfügt er über sechs Kavallerieregimenter - die, so glaube ich, nun beginnen werden, meine rückwärtigen Verbindungen nach Kentucky zu stören. Aus diesem Grund ziehe ich Griffins Division näher an Louisville heran und entsende die Old Brigade unter dem Befehl von BGen. Wood in die wichtige Stadt. In Lexington formiere ich eine Depotgarnison. Dies werden die ersten drei möglichen Ziele sein und ich hoffe, ich kann Armisteads Kavallerie auf dem falschen Fuß erwischen. Ohnehin kann ich dort nicht viel mehr ausrichten.

In Arkansas hat sich Price nach Süden bewegt, ohne das es zu einem Gefecht mit Lyons US-Division gekommen wäre. Ärgerlich. Nun kann er problemlos über den Arkansas River evakuiert werden (die Provinz ist mehrheitlich unter der Kontrolle der Südstaaten). Er wird in dieser Runde außerdem das Depot bei Fayetteville sprengen. Inzwischen aber konnte ich Little Rock einnehmen und auch Fort Smith steht kurz vor dem Fall. Die Depots beider Städte sind unversehrt in meiner Hand, womit meine Nachschublinie größtenteils steht. Um Gegenangriffen vorzubeugen, bleibt Hurlbuts Division in Little Rock, McCall aber wird den Fluß überqueren. Mit etwas Glück wird mir bald auch schon ein weiteres Depot in die Hände fallen.


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Aus Texas führe ich Carl Schurz' Division heran, der in der letzten Runde Dallas einnehmen konnte, Bei einem scharfen Gefecht mit Hugers Kavallerie wurde der konföderierte General getötet. Die Miliztruppen bei Galveston und Houston werden in den nächsten Monaten die Befreiung von Texas abschließen.

In Missouri und Iowa treiben derzeit konföderierte Banden ihr Unwesen und reißen reihenweise Gleise auseinander. Ich könnte ihnen mit Hamiltons Kavallerie nachsetzen. Doch er und seine vier Regimenter wären meine einzige Chance, gegnerischen Raidern in Kentucky, Indiana und Illinois zu begegnen. Also hält er sich vorerst zur weiteren Verfügung. Die Flotte wird nach Philadelphia zurück kehren - zumindest die Kriegsschiffe. Die Transportschiffe werden sich in die Shipping Box begeben, denn ich brauche jeden Dollar.

Da meine Sicherungskette aufgrund des schnellen Vormarsches in Missouri recht dünn geworden ist, stelle ich vier weitere Milizen im Westen auf. Zusätzlich werden zwei Milizen in Kentucky ausgebildet, um in Zukunft Lexington zu bewachen, sollte ich doch noch nach Bowling Green vorstoßen können. Die Siege bei Little Rock und Dallas haben mir sechs zusätzliche Punkte Moral beschert. Außerdem habe ich bereits jetzt fast mit Armistead gleichgezogen, was den Zuwachs an Siegpunkten je Runde angeht. Mein Geldvorrat ist seit einigen Runden chronisch klamm. Dennoch sehe ich momentan noch keine Veranlassung, neue Kriegsanleihen auszugeben. Wenn ich noch drei Runden warte, kann ich etwa 50.000 Dollar mehr erlösen, als zum jetzigen Zeitpunkt. Meine wichtigsten Ziele bis zum Ende des Jahres ist die Konsolidierung der Nachschublinie im Trans-Mississippi und das Ausmanövrieren eines der beiden Flügel der konföderierten Streitkräfte in Kentucky. Leider konnte ich bisher noch immer keine Investitionen in meine Infrastruktur tätigen. Im November will ich aber allmählich damit beginnen, damit meine Truppen im Feld gut über den Winter kommen.


Gez.

Der Captain

Aktivist
03.09.13, 15:56
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Washington, 1. November 1861 - Showndown bei Fort Donelson


Vielen Dank an Herrn Hipper für seine Nominierung, für welche er, so scheint es, nicht lange hatte nachdenken müssen. Ich wiederum muss nicht lange überlegen, auf was Ihr wartet. Also, werfen wir gleich einmal einen Blick in den Osten:


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Am südlichen Ufer Potomac hat Armistead nun auch die beiden Provinzen mit starken Kräften besetzt - Harpers Ferry und Leesburg. Obwohl das Wetter in dieser Runde überall klar ist, rechne ich trotzdem nicht mit Angriffen auf meine Linien in Washington und Germantown. Frederick am rechten Flügel ist vielleicht eher gefährdet, weshalb ich eine Division aus Washington abziehe und per Eisenbahntransport und MGen. Kommando stelle. Des weiteren erscheint es mir, als habe der Gegner einige Truppen im Hinterland Virginias aufgestellt. Wenigstens die Küsten entlang des York River und der Potomac-Bay werde ich mit ein paar leichten Schiffen beobachten. Sollte Armistead im Winter versuchen, Fort Monroe an der Spitze der Yorktown-Halbinsel anzugreifen, sollte er besser genug Soldaten mitbringen. Denn dort haben sich inzwischen über siebeneinhalbtausend Yankees unter dem Befehl General Butlers versammelt. Meine Kavallerie wird in dieser Runde eingedrungene Bushwackers aufspüren und hoffentlich vernichten. Die Südstaatenkavallerie hat sich größtenteils zwischen Alexandria und Fredricksburg gesammelt und stellt momentan keine Gefahr dar. Eine Berichtigung zu meinem letzten Bericht: BGen. Hugers Todesmeldung kam verfrüht, er ist inzwischen unter dem Kommando Gen. Beauregards aufgetaucht.


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BGen. Hooker konnte in der letzten Spielrunde Fort Caswell erobern. Er wird sich innerhalb der schützenden Mauern reorganisieren und für den nächsten Angriff auf Fort Fisher vorbereiten. Insgesamt drei Transportschiffe nebst ihrem Geleitschutz laufen das Fort an, um die erbeuteten Geschütze alsbald in Sicherheit zu bringen. Beide Offiziere, Hooker und Porter, wurden für ihren tapferen Einsatz belobigt, doch eine Beförderung kann ich noch nicht vornehmen.
Meine Marine wird inzwischen wieder hauptsächlich zu Blockadezwecken eingesetzt. In den nächsten vier Wochen werden in beiden Blockadeboxen je vier Blockadegeschwader ihren Dienst versehen. Die US Handelsmarine im Atlantik wird um sieben Transportgeschwader ergänzt werden. Mit von der Partie ist auch Rear Admiral Palmer, der die dortige Jagdgruppe, bestehend aus leichten Fregatten, übernehmen wird. Vice Admiral Farragut kehrt mit den Sloups nach Philadelphia zurück, um die Wetterschäden reparieren zu lassen. Eine Gruppe aus vier schweren Fregatten wird demnächst nach Hampton Roads zurück kehren, um einen eventuellen Ausbruch des feindlichen Panzerschiffs USS Virginia zu verhindern. Damit wenden wir uns dem Geschehen in Kentucky zu:


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Armistead hat sich in Südkentucky umgruppiert: eine starke Division unter Braxton Bragg verbleibt in den Stellungen bei Bowling Green, während Johnstons Army of Tennessee nach Nashville zurück gezogen wurde. dort verfügt er zur Zeit etwa über 11.000 Mann. Da es das Wetter zulässt, werde ich mit Major General Grants Divisionen Fort Donelson stürmen. Außerdem werden die beiden Division Fremonts ebenfalls mit Grants Truppe vereinigt. Armisteads Passivität erlaubt es mir, meine Hauptstreitkräfte auf einem Punkt zu konzentrieren. In der nächsten Runde werde ich hoffentlich viele Optionen haben, wie ich die verstreuten Einheiten der Südstaatler bedrängen kann.
Einerseits wäre ein Marsch in Richtung Nashville denkbar, was meinen Gegner zwingen könnte, sich aus Bowling Green abzusetzen. Für diesen Fall marschiert schon einmal Griffins Division vor seiner Front auf. Ich könnte mich aber auch nach Westen wenden: der Gegner besetzt immer noch Paducah und Columbus. Sein Nachschubdrehkreuz bei Humboldt TN ist allerdings ungedeckt. Außerdem hat er seine Flotte in den Hafen von Columbus dirigiert - vielleicht nimmt sie schon im nächsten Zug ein oder zwei Divisionen auf und transportiert sie an einen anderen Ort. In diesem Fall in Westkentucky praktisch unverteidigt. Eine Division unter Thomas Hindman ist nach Süden abgezogen. Ich vermute, sie wird Memphis decken sollen.
Meine übrigen Maßnahmen: die aus Maryland verlegte Division wird weiter nach Illinois bewegt und dient als strategische Reserve. Lexington und Louisville werden von einer Garnisonstruppe bzw. Woods Old Brigade verteidigt. Seine Kavallerie hat Armistead noch nicht eingesetzt, aber ich bin lieber vorsichtig. Hamilton wird mit vier voll einsatzbereiten US Cavalry Regiments die Jagd auf Stand Waties Indianer aufnehmen, die sich mittlerweile nach Westillinois vorgearbeitet haben. General Fremont gibt sein Kommando auf und wird nach Arkansas reisen - das hat folgenden Grund:


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Wie man sieht, ist die konföderierte Division von Sterling Price nach Fort Smith vorgestoßen und hat beide Divisionen von Nathaniel Lyon und Lew Wallace vertrieben. Ein herber Rückschlag! Wieder einmal war der Glücksbonus auf Armisteads Seite, diesmal hatte er sogar ganze sechs Punkte mehr als ich. Dennoch hätte das Gefecht auch anders ausgehen können. Doch leider zog sich Wallace ohne Kampf zurück und der später eintreffende Lyon wurde direkt nach der Flussüberquerung abgefangen. Ich gehe nun von zwei Möglichkeiten aus. Erstens: Price sprengt auch das Depot in Fort Smith und setzt sich weiter ab. Zweitens: Price verteidigt die Stellung, geschützt durch die geographischen und klimatischen Bedingungen. Das wiederum wirft die Frage auf, welchen Truppen zuerst der Nachschub ausgehen wird. Am meisten gefährdet sind die beiden Divisionen bei Little Rock. Sie können noch etwa drei Monate durchhalten, sind aber ohne Verstärkungen aus Westen zu schwach, um einer Gegenoffensive stand zu halten. Die übrigen Truppen befinden sich am Ende einer (noch) intakten Nachschublinie. Price selber wird mindestens zwei Monate auskommen. Ich werde daher die Nordwest-Truppen einschließlich der aus Texas heran marschierenden Division unter Fremont vereinen und auf einen günstigen Moment warten.

Damit kommen wir zu den restlichen Ereignissen. In Texas ist der Angriff aus Houston vorerst gescheitert. Im Nachfassen werde ich die Stadt daher in dieser Runde einnehmen. Das eigentlich für Fremont vorgesehene Hauptquartier soll sich demnächst Grant anschließen. Es würde den ganzen Winter brauchen, um bis nach Arkansas zu gelangen. Meine finanziellen Ressourcen habe ich hauptsächlich in den Reservepool gesteckt. Es blieb mir nur noch Geld für eine Scharfschützeneinheit aus Connecticut und je eine Investitionsstufe in meine Gleis- und Flußinfrastruktur übrig.

Die Initiative liegt derzeit bei mir, und ich will das ausnutzen. In Arkansas wird bis auf die letztliche Einnahme von Fort Smith nicht mehr viel passieren. Aber in Kentucky ist noch vieles möglich und ich bin in einer hervorragenden Position. Am Potomac dagegen hat sich die Front konsolidiert. Einzig meine "Fort-Runner" sind hier noch unterwegs. In einem Monat werden beide Seiten mit den ersten Neuaufstellungen für 1862 beginnen - ich etwa eine Runde früher, da mein Manpowerpool noch ausreicht und ich noch eine Geldreserve haben werde. Wie es derzeit aussieht, ist der Westen das dynamischere Kampfgebiet und wird sicherlich den Löwenanteil aller neu ausgehobenen Truppen bekommen. Zumindest ist das meine Planung. Auch eine neue, großangelegte amphibische Operation schließe ich fest ins Auge. Sie könnte sowohl in Virginia, als auch an anderer Stelle durchgeführt werden. Das wird die Zukunft zeigen.


Gez.

Der Captain

Cfant
03.09.13, 18:12
Mein größtes Problem bei AGEOD-Spielen war immer, dass die Gefechte Ergebnisse lieferten, die ich - und viele andere Spieler - nicht nachvollziehen konnten. Woran seht Ihr, dass eine Division kampflos gewichen ist und die andere nach der Flussüberquerung abgefangen wurde?

Aktivist
03.09.13, 18:33
Werter Cfant, das sind ja gleich zwei Probleme. Also, ich schreibe nicht immer alles mit, um den Rahmen nicht zu sprengen. Bei Fort Smith trug sich nun folgendes zu:
- am 1. November stürmte Wallace die Stadt und vernichtete die aus zwei Milizen bestehende Garnison. Damit war die Stadt in meiner Hand. Zur selben Zeit begannen Lyon und Price gleichzeitig mit ihrer Flussüberquerung, ohne das es nördlich des Arkansas River zu einem Kampf kam.
- Nach etwa einer Woche war Price drüben. Armistead wählte für ihn defensive posture. Eigentlich hätte ihn Wallace, der ja immer noch im Angriffsmodus war, angreifen müssen. Das tauchte auch als Meldung auf, so was wie: Wallace Command is committed against Price Division. Nun gibt es vor Gefechtsbeginn immer die Chance, dass sich die schwächere Seite zurück zieht - und das hat Wallace dann auch getan.
- Also die Posture auf passive und weg. Meldung: Wallace Command succeeded in retreat before battle at Fort Smith. Wallace erreichte die andere Flussseite so am 12. November, glaube ich.
- Am 13. November war Lyon endlich da. Er war nicht aktiviert, daher marschierte er so langsam. Außerdem befand er sich ebenfalls in defensive posture und hätte Price wegen der Inaktivität auch nicht angreifen können, selbst wenn er es gewollt hätte.
- Und dann kommt es trotzdem zum Kampf: beide Seiten eigentlich defensiv, keiner greift an. Ich schätze mal, das es vielleicht an der Flussüberquerung lag, dass trotzdem ein Gefecht gestartet wurde. Das Symbol für Flussüberquerung taucht nur bei Lyon, nicht aber bei Price auf (er war ja auch schon drüben). Tja, und dann hat es bös auf die Nase gegeben.

Die andere Sache ist die mit den Kampfergebnissen. Die Kampfmechanik ist das Herz von AGEOD. Ich kenne kein Strategiespiel, dass mehr Berechnungsschritte für die Gefechtssimulation aufbietet. Die Kampfergebnisse sind grundsätzlich zumeist nachvollziehbar, aber meines Erachtens sind die Verluste generell unrealistisch hoch. Na ja, man kann nicht alles haben. In diesem Fall war Lyon schwächer, war inaktiv, überquerte einen Fluss, kämpfte in bergigen Gelände, verlor den Glückswurf - und zog sich zurück, als die erste Einheit geroutet wurde. Das die Verluste dennoch gleichwertig waren, lag wohl an der besseren Artillerie von Lyon.

Aktivist
04.09.13, 20:10
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Washington, 15. November 1861 - Der Winter macht Pause


Der Winter, so scheint es, will doch noch nicht so richtig. Vielerorts ist der Schnee getaut und hinterlässt verschlammte Wege. In Maryland und Virginia ist die Landschaft zwar trocken, aber dort hat sich in der letzten Runde nicht viel getan. Armistead hat seine Truppen etwas umorganisiert, soweit ich erkennen konnte. Beide Seiten haben ihre Positionen besetzt und glänzen nun schon seit einigen Wochen mit Passivität. Daher lohnt es nicht, ein großformatiges Bild von dem Kampfschauplatz zu machen. Die einzig "interessanten" Neuigkeiten dort sind: bis auf eine kleine Truppe in Norfolk unter dem Befehl von BGen. Ruggles hat Armistead keine versteckten Truppen - zumindest in dem Gebiet, welches ich mit meinen Spähkreuzern aufdecken konnte. Dafür hat er sich auch mal nach meiner Truppenstärke in Fort Monroe erkundigt - die 1st VA.Cav.Bde ist nur einen Steinwurf von den Ziegelmauern entfernt.

Spannender wurde es in Kentucky. Im ersten Anlauf scheiterten MGen. Grants Männer noch an der entschlossenen Verteidigung. Doch als nach zwei Wochen BGen. Sumner und BGen. Hurlbut den Angriff erneuerten, wurden die Mauern gestürmt. Wer nicht im Kampf fiel oder verwundet wurde, musste in Gefangenschaft gehen. Über 4.500 Rebellen sind mir hier in die Falle gegangen. Insgesamt befinden sich derzeit 8.000 Südstaatler in Prisoner Camps. Die Moral der Bürger hob sich um weitere zwei Punkte.


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Der Sieg war wichtig: ich sitze jetzt wie eine Spinne in ihrem Netz im Zentrum von Armisteads Verteidigungslinie. Leider sind die Verluste hoch und alle vier Divisionen müssen sich zunächst im Schutze des Forts reorganisieren. Außerdem wurde nicht Grant für den Sieg belobigt, sondern Sumner und Hurlbut. Ich kann Grant also immer noch nicht befördern - die Auswirkungen erläutere ich später. Foote's Flussflotte wird ebenfalls Fort Donelson ansteuern, sich neu ausrüsten und eventuell Teile von Grants Streitmacht zu anderen Orten transportieren.
Mein Gegner hat sich inzwischen aus Paducah zurück gezogen. Nur ein paar Kavallerie-Rgt. beobachten das Flussufer. Deswegen ziehe ich Howe's Division aus Cairo ab und nehme Stellung in Kinsale County IL ein. Sie wird durch Runyons Division ersetzt. Irgendwo muss sich auch Hindman herum treiben, doch ich kann ihn noch nicht sehen.


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In Arkansas ist dank des milden Wetters die erste Nachschublieferung bis nach Little Rock durchgekommen. Auf dem Screenshot beschreibe ich ihren (vermutlichen) Weg. Jedenfalls sind jetzt alle meine Vorräte aufgefüllt - die des Gegners allerdings auch. Die beiden Divisionen bei Little Rock können nun mindestens drei Monate ausharren. Während sich Hunter weiter im Umland der Stadt eingraben soll, schicke ich McCall eine Region nach Nordwesten - wenn ich auch dort ausreichend militärische Kontrolle habe, kann der Nachschub sogar bei geschlossener Eisdecke sein Ziel erreichen. Außerdem brauche ich ihn vielleicht noch bei Fort Smith:


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So floss der Nachschub nach Little Rock

Denn dort gräbt sich Price weiter ein. Wegen der schlechten Bodenverhältnisse werden Schurz und Lyon in dieser Runde nur abwarten und ausruhen. Sollte ich in 1-2 Monaten tatsächlich einen Angriff auf die Stadt starten, werde ich eine Überlegenheit von mindestens 3:1 benötigen. Und selbstverständlich volle Cohesion. Vielleicht kann ich ihn aber auch von allen Seiten umstellen und ihn per Nachschubmangel zur Aufgabe zwingen.
Weiter nördlich treiben Indianer und Banditen ihr Unwesen. Sie erobern konföderierte Städte zurück, sprengen Gleise und kundschaften nebenbei meine Nachschubroute aus. Ich will dem jetzt ein Ende bereiten und setze den bisher glücklosen Hamilton auf diese Insekten an.


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In Texas ist es mir auch im zweiten Versuch nicht gelungen, Houston einzunehmen. Zwar herrscht dort zur Zeit ein Blizzard, aber ich greife trotzdem noch einmal an - nennen wir es Prinzip! Und vor der Küste Wilmingtons NC wird Hooker das zweite Fort erobern. Folgende Truppen sollen neu aufgestellt werden:

- Ohio: 1 Bde., 3 Sharpsht.
- West Virginia: 1 Bde.
- Kentucky: 2 Mil-Btn.

Tja, neben diesen Truppenaufstellungen und Einheiten für den Reservepool erweitere ich auch meine Verkehrsinfrastruktur um je eine Stufe. Viel mehr bleibt mir in dieser Runde nicht zu sagen. Meine Einheiten sind größtenteils inaktiv oder rücken nur vorsichtig vor - und auch vom Mitspieler erwarte ich keine großen Überraschungen. Damit komme ich zu der Affäre um Ulysses Grant. Als bester General der Union ist er eigentlich für ein Armeekommando prädestiniert. Nur muss deutliche Siege erringen, um sich die Beförderung und den Senioritätszuwachs zu verdienen. Ich bin mir nicht sicher, ob mir dies während des Winters im Westen gelingen wird. Sicher - er hat viele Truppen unter seinem Kommando und könnte Siege erringen. Im Westen bedeutet dies, gegen eingegrabene Truppen bei schlechten Wetterbedingungen anzukämpfen. Ich glaube nicht, dass solche Erfolge ausreichen werden - zumal sie meiner Strategie widersprechen und Armisteads entgegen kommen. Daher ziehe ich ihn nun in den Osten, wo er in eineinhalb Monaten eintreffen wird. Er wird dort Porters Division übernehmen und ein paar leichte Zielübungen auf konföderierte Küstenforts durchführen. Das wird ihm bis Ende Februar ausreichend Prestige verschaffen, um ein Oberkommando zu erhalten. Inzwischen übernimmt Halleck seine Truppen in Fort Donelson. Außerdem schaffe ich General Butler in den Westen, wo er sich für ein Armeekommando bereit hält. Dessen Kommando in Fort Monroe übernimmt MGen. Milroy aus Frederick. Der letzte 1861 noch aufstellbare Führungsstab wird General McDowell in Maryland zugeteilt - womit er ab Frühjahr 1861 das Kommando über alle Feldtruppen am Potomac übernehmen kann. General Banks in New York muss ich leider übergehen, aber das lässt sich nun nicht mehr vermeiden. Das bedeutet, dass ich einige Moral- und Siegpunkte einbüßen werde.
Kurz nachgezählt: zwei Hauptquartiere existieren bereits. Eines untersteht George McClellans Army of the Potomac, der mittelfristig im Hinterland die demnächst neu aufzustellenden Truppen trainieren wird. Das zweite bekommt der zweithöchste General meiner Feldtruppen, John Fremont, in Arkansas. Nummer drei und vier gehen an Butler und McDowell. Kommt Grant im März zurück nach Washington, kann er McDowell ablösen, da er dann auf jeden Fall eine höhere Seniorität haben wird. Ob es auch für Butler reichen würde, ist zu riskant. Im Frühjahr 1862 kann ich zwei weitere Stabseinheiten herstellen.
Ich gebe damit zwar einen guten Teil meiner Möglichkeiten auf, Armistead im Winter 61/62 auf dem westlichen Kriegsschauplatz zuzusetzen, aber eine garantierte und zeitige Beförderung von Grant ist mir wichtiger.


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Victory Conditions und War Economy Conditions im Überblick


Gez.

Der Captain

Cfant
05.09.13, 10:40
Die Verlustquote von ca. 1:1 ist für Euch auch günstig, oder? Jedenfalls ein sehr beeindruckendes Spiel, das Ihr hier aufzieht :)

SolInvictus202
05.09.13, 10:50
also wir wollen nochmals zum Ausdruck bringen, wie schön wir diesen Bericht finden... unsere Stimme für den Monats-AAR ist Euch gewiss! - ihr erläutert ja sogar viele Dinge, die wir uns nie erklären konnten (ok - Faulheit beim Manual :P) - und zum ersten Male ertappen wir uns zu überlegen ob wir nicht doch mal das Spiel wieder auspacken und angehen wollen.... :top:

Cfant
05.09.13, 11:11
Hehe, ja, man könnte langsam tatsächlich auf den Gedanken kommen, dass unter der unzugänglichen AGEOD-Oberfläche tatsächlich ein Strategiespiel darauf wartet, entdeckt und gespielt zu werden...

Aktivist
05.09.13, 12:09
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Lewis Armistead in Popkultur und Realität



https://www.youtube.com/watch?v=kePp6xRLRko
Youtube Ausschnitt aus "Gettysburg" (1993): Lewis Armistead and Winfield Hancock


Lewis Addison Armistead ist den meisten sicherlich durch Ronald Maxwells Verfilmung "Gettysburg" bekannt, tatsächlich dürfte er neben Lee, Longstreet und Pickett zu den bekanntesten Kommandeuren der Konföderierten bei der Schlacht von Gettysburg 1863 zählen. Ich will nicht an der großartigen schauspielerischen Leistung von Richard Jordan herum mäkeln. Sein Porträt von Armistead lehnte sich eng an die Buchvorlage "Killerangels" von Michael Shaara an. Dennoch gibt sie die historische Figur des Lewis Armistead falsch wieder. Wie in dem Filmausschnitt zu sehen, wird Armistead als überaus melancholischer und sentimentaler Charakter eingeführt. Er ist sogar die mit Abstand gefühlsbetonteste Figur im Film. Nichts wäre weiter von der Wahrheit entfernt.

Es stimmt, dass Armistead eine sentimentale Ader entwickelte, sie dürfte aber nicht ausgeprägter gewesen sein, als bei vielen anderen Protagonisten des Bürgerkriegs. In Wirklichkeit war er sogar ein ausgesprochen harter Mensch. Sein Leben war von überdurchschnittlich schweren Schicksalsschlägen gezeichnet.


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Armistead entstammte einer traditions- und einflussreichen Familiendynastie aus North Carolina. Der Bruder seines Vater, George Armistead, nahm in der Geschichte der Vereinigten Staaten sogar einen besonderen Ehrenplatz ein. Er erwarb seinen Ruhm bei der Verteidigung von Fort McHenry im Krieg gegen England von 1812 und verteidigte das erste "Star Spangled Banner" der Vereinigten Staaten. Die Truppenfahne seiner Garnison wurde später zur Nationalflagge der USA. Es ist kein Wunder, dass sich Lewis Armistead in West Point, der US Militärakademie, einschrieb. Allerdings hatte er dort keinen Erfolg. Zu jener Zeit war die Ausbildung in West Point sehr wissenschaftlich geprägt und insbesondere Mathematik war ein wichtiges Lehrfach. Denn in West Point wurden Ingenieure ausgebildet, die später Forts, Brücken, Kanäle und Bahnlinien konstruieren sollten. Auch seine Fremdsprachenkenntnisse waren mangelhaft. Als der junge Armistead im Streit einen Teller über dem Kopf seines Mitschülers Jubal Early zerschlug, wurde er vom weiteren Unterricht freigestellt. Dabei hatte er noch Glück im Unglück: seine Familie machte ihren Einfluss geltend, dass er nicht unehrenhaft entlassen wurde, sondern freiwillig zurück zog.

Danach musste er warten, bis sein Jahrgang graduierte. 1839 verschaffte ihm sein Vater eine Kommission als 2nd Lieutenant beim 6th US Infantry Regiment, alles andere als sein Wunschkommando. Fünf Jahre später wurde er zum 1st Lieutenant befördert. Was für ein Mensch war er bis dahin? Foote beschreibt ihn folgendermaßen:


"(...)he was a great admirer of the ladies and enjoyed posing as a swain. This had earned him the nickname 'Lo', an abbreviation Lothario, which was scarcely in keeping with his close cropped, grizzled beard or receding hairline." (Foote, The Civil War)

Während seines Dienstes bei der 6th US Infantry entwickelte sich eine sehr enge Freundschaft zu einem anderen Junioroffizier: Winfield Scott Hancock. Dieser Teil des Filmes ist sogar richtig, wenn auch vielleicht etwas übertrieben. Wayne Motts, der Präsident der Adams County Historical Society in Gettysburg beschreibt, dass diese Freundschaft deshalb so eng war, weil beide Offiziere die am meisten gehassten Männer ihrer Einheit waren:

"Brevet Major Armistead was very rough and tyrannical with the men and he was very severe and unreasonable", schrieb ein Soldat aus seiner Kompanie, "which rendered him very unpopular with both officers and men." (aus einen Brief eines Soldaten, 1850, damals in Fort Snelling, Minnesota)

1844 heiratete er und wurde der Vater zweier Kinder - Tochter und Sohn. Sein Regiment wurde im Krieg gegen Mexiko in Winfield Scotts Hauptarmee eingesetzt. Während des Krieges bewies er seine herausragenden Qualitäten als Soldat - er erhielt zwei Brevet-Beförderungen. Eine solche "Beförderung ehrenhalber" ist mit einer heutigen Tapferkeitsmedaille gleichzusetzen. Nach dem Krieg blieb er bei der Army und schob weiterhin Garnisonsdienst im 6th US Rgt. in Kentucky, Missouri und in den Territorien. Im April 1850 verlor er seine Tochter wegen einer Wundrose-Erkrankung. Im Dezember des gleichen Jahres verstarb auch seine Frau nach einer Krankheit und er musste seinen Sohn zu Verwandten nach Alabama bringen. Gleichwohl blieb er der US Army treu und verheiratete sich 1853 erneut. Seine zweite Frau und er wurden Eltern einer weiteren Tochter, die bereits im Alter von einem Jahr starb.

Zwischen 1853 und 1855 waren er und seine Familie in verschiedenen Außenposten in Nebraska, Wyoming, Missouri und Kansas stationiert. Als 1855 in Fort Riley, Kansas, eine Choleraepidemie ausbrach, befand sich Armistead gerade mit seiner Einheit auf ausgedehnten Manövern. Ein Bote aus dem Stützpunkt konnte ihm zwar noch mitteilen, dass auch seine zweite Frau ernsthaft erkrankt war, er selbst traf aber erst ganz kurz nach ihrem Tod ein. Und was macht der angeblich so sentimentale Krieger? Er beerdigt seine Frau und kehrt sofort zu seiner Einheit zurück. Ein Offizierskamerad fasste diesen Moment in einem Brief zusammen: "The agony of that minute, when he gazed at her, was terrible."

Ab diesem Zeitpunkt änderte Armistead sein Verhalten. Er begann zu trinken, und er wurde etwas verschlossener und auch ein bisschen sentimental. Das änderte aber nichts an seinen soldatischen Prinzipien. 1858 führte er einen der wahrscheinlich härtesten Fußmärsche der Geschichte der noch jungen US Army an. Zwei Kompanien der 6th US Infantry marschierten von Wyoming über Idaho, Nevada, durch die Wüste der Sierra Nevada bis nach Kalifornien: 1.017 Meilen in 90 Tagen! Ein Soldat, der diesen Marsch mitgemacht hat, schreibt folgendes in sein Tagebuch: "All we did, every day, was march between 14 and 24 miles." Danach blieb Armistead mit der 6th US Infantry in Kalifornien. Als die Sezessionskrise ausbrach und sich die Wege vieler Freunde trennten, überreichte er der Elmyra Hancock, Frau seines Freundes, ein Gebetbuch mit folgender Widmung: "Lewis A. Armistead. Trust in God and fear nothing." Fürchte nichts! Nein, er war mit Sicherheit nicht der warmherzige, offene und emotionale Charakter aus Buch und Film, als der er uns heute in Erinnerung geblieben ist.


Gez.

Der Captain

Aktivist
05.09.13, 22:37
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Washington, 1. Dezember 1861 - Der Süden gibt Kentucky auf


Werte Mitleser! Leider könnt Ihr mein breites Grinsen nicht sehen, aber ich bin mit den Ergebnissen des letzten Zuges ausgesprochen zufrieden. Paradox, weil sich eigentlich nicht viel ereignet hat... Aber Armistead hat in fast allen Kampfschauplätzen so reagiert, wie es meinen Plänen am meisten entgegen kommt. Im Osten - ich verzichte erneut auf einen Screenshot - bleiben die Fronten weiterhin statisch. Entlang des südlichen Flussufers des Potomac hat Armistead in den drei Counties Fairfax (Alexandria), Loudon und Harpers Ferry jeweils zwei Divisionen und etwas Beiwerk stationiert. Weitere Einheiten in Brigadestärke bewachen Winchester und Strasburg im oberen Shenandoah-Tal. Armistead verhält sich dort ausgesprochen passiv: weder erkundet er meine Stellungen bei Grafton WV, noch macht er mir die Baltimore-Ohio-Railroad streitig, weswegen ich dort nach Lust und Laune unabhängige Kavallerieeinheiten bewegen kann, um ihn zu beobachten. Weitere Truppen hat er mittlerweile in Fredricksburg VA stationiert. Ich kann nicht erkennen, wie viele Einheiten dort stationiert sind. Dieser Schritt wurde nötig, weil ich auf so offensichtliche Weise sein Küstenvorfeld ausspähen ließ. Der Kern einer weiteren Division sichert Norfolk an der Mündung des James River. Und als Folge meiner Aktionen bei Fort Caswell und Fort Fisher ist eine vollständige Division unter dem Befehl von BGen. Magruder in Wilmington aufgetaucht. Zusammen mit etwaigen Sicherungskräften bei Richmond bedeutet dies, dass vielleicht ein knappes Drittel seiner Einheiten in Virginia nicht an der Front stehen, sondern sein Hinterland vor möglichen Attacken schützen. Nun, das ist klug, aber es zeigt auch, dass ich ihn wirksam zwingen kann, seine Kräfte zu verteilen, ohne tatsächlich ernsthafte Operationen zu starten. In Hampton VA auf der Yorktown Peninsula hat sich ein CS Cav.Rgt. einquartiert. Humphreys Division aus Fort Monroe wird den unvorsichtigen Spähtrupp vernichten. Außer weiterer Kavallerie könnte dort keine Verstärkung rechtzeitig eintreffen, dem Wetter sei es gedankt.

Noch besser ist die Lage in Kentucky: dort hat sich Armistead mittlerweile völlig aus den erst wenige Monate zuvor eroberten Gebieten zurück gezogen und bezieht nun Stellung im Norden Tennessees. Paducah und Columbus am Mississippi, Bowling Green und Clarksville am Green bzw. Cumberland River werden ohne Kampf in meine Hände fallen. Auch dieser Schritt ist logisch, denn die vier Divisionen in Fort Donelson hätten seine Front beliebig flankieren können. Wie der Screenshot zeigt, stehen nun jeweils 2-3 Divisionen der Südstaaten in Humboldt TN und Nashville. Hindman deckt mit einer weiteren Division Memphis ab.


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Von Illinois aus werde ich nun mit den Divisionen von Howe und Runyon nach Paducah ziehen. Damit haben meine Flussboote wieder volle Bewegungsfreiheit. Während ich Halleck weiterhin abwartend bei Fort Donelson belasse - warum sollte ich ohne Not diese entscheidende Stellung schwächen - wird Admiral Foote den größten Teil von Hallecks Nachschubzügen zum nächsten Gleisanschluss in Cairo verschiffen. Diese Einheiten brauche ich schon bald an anderer Stelle. BGen. Griffin wird vorsichtig nach Clarksville vorstoßen. Bragg hat nicht nur in Bowling Green die Stellung verlassen, nein, er hat auch ein nur wenige Monate vorher errichtetes Depot gesprengt - sicherlich eine schwere Entscheidung für Armistead. Bleibt es bei dieser Kräfteverteilung, ist auch die Gefahr für meine rückwärtigen Räume in Missouri, Illinois und Indiana verringert. Ich kann also Schritt für Schritt Garnisonstruppen aus den benannten Gebieten nach Kentucky ziehen. Auch wenn Armistead glaubt, sich nun in sicherere Gefilde zurück gezogen zu haben, ich kann immer noch eine große Streitmacht gegen einen seiner Flügel konzentrieren... Damit wende ich mich dem Transmississippi zu:


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Price blieb in Fort Smith. Das ist ohne Übertreibung sein Todesurteil. Während des Winters wird er sich nicht mehr zurück ziehen können und spätestens Anfang Februar sind seine Nachschubvorräte restlos aufgezehrt. Drei kampfstarke Divisionen unter Lyon, Schurz und McCall mit jeweils sechseinhalbtausend Soldaten und 60 Geschützen beziehen nun an seinen Flanken Stellung. Ihr Ziel: Price angreifen und verjagen, bevor er das wichtige Depot bei Fort Smith zerstören kann. Hunters Division sichert Little Rock und blockiert den Flussnachschub. Wallace zieht sich mit einer Vol.Bde. nach Saint Louis zurück, wo er durch Verstärkungen in den kommenden Wochen ebenfalls auf volle Kampfstärke gebracht werden wird. Er nimmt auch die Marines und den Sanitätszug mit - beide Spezialeinheiten benötige ich im Frühjahr in Tennessee.

Es gibt noch zwei andere isolierte Kriegsschauplätze: in Texas kann ich leider immer noch keine Erfolgsmeldung über die Einnahme von Houston vermelden. Die Eroberung der Stadt ist seit zwei Monaten überfällig und bedeutet daher acht überflüssige Conscripts für Armisteads Pool an Wehrpflichtigen. Die Zeit spielt dort aber eindeutig für mich. Vor der Küste Wilmingtons hat Hooker nun auch Fort Fisher gestürmt. Leider kann ich immer noch keine Beförderung aussprechen - sehr ungewöhnlich! Tatsächlich konnten in bis jetzt jedem Spiel gegen die KI Offiziere nach spätestens zwei erfolgreichen Fort-Eroberungen befördert werden. Nun, glücklicherweise gibt es noch genug weitere Forts in der Gegend...


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Last, but not least - meine sonstigen Aktionen: Ab dieser Spielrunde beginne ich mit den Aushebungen neuer Freiwilligeneinheiten für das kommende Halbjahr, und meine Pläne sind groß! Ich will acht neue Felddivisionen aufstellen, verteilt auf Tennessee/Kentucky und Maryland/Pennsylvania. Außerdem sollen die bisher organisierten Divisionen voll aufgefüllt werden, ich benötige zusätzliche Garnisonstruppen sowie zusätzliche Batterien für meine Korps und Armeen. Im Westen will ich den Grundstock für vier Kavalleriedivisionen legen und meine Marine muss massiv ausgebaut werden. Im ganzen wird die Kampfkraft der US Forces bis August 1862 auf etwa 150% der jetzigen Stärke ansteigen. Dafür habe ich überschlagsweise einen Bedarf von 3,7 Millionen Dollar und 1,3 Millionen Freiwilligen veranschlagt. Die Freiwilligen erhalte ich durch zwei weitere Anwerbeaktionen im kommenden Jahr (jeweils knapp 400.000 Mann) und den monatlichen Zuwachs von insgesamt etwa 650.000 Mann bis Mitte August.
Mit dem Geld sieht es nicht so knapp aus: pro Runde erhalte ich etwa 130.000 Dollar zuzüglich der Handelseinnahmen von 60-85.000 Dollar. Allerdings: im Winter klappt das mit den Handelseinnahmen oftmals nicht, da der Ozean (kein Witz) zufrieren kann - ein blöder Bug. Da ich mit 1,6 Millionen Dollar für die Anwerbungen kalkuliere, muss ich in jedem Fall hohe Steuern erlassen. Ich rechne insgesamt mit rund 1,8 Millionen Steuereinnahmen. Damit stellt sich die Frage, in welchem Umfang ich Kriegsanleihen zeichnen lasse. Bei Höchstverzinsung von 8 Prozent wächst meine Inflation jeweils um zwei Punkte an. Für diesen Spielzug bedeutet dies: 600.000 Dollar im Tausch für Inflation und Siegpunkte. Klar, ich könnte auch darauf verzichten, dann würde sich die Fertigstellung aller geplanter Einheiten jedoch nach hinten verschieben. Durch eine bereits jetzt erhöhte Inflation würden sich die Rüstungskosten auf etwa 4.3 Millionen Dollar steigern. Das heißt, 1862 bin ich noch in der Gewinnzone. Erst ab 1863 macht sich die höhere Inflation bemerkbar.
Diese "Milchmädchenrechnung" steht unter Vorbehalt: ich habe nie ermittelt, ob die Inflation die Preisentwicklung ähnlich der Zinseszinskurve steigert. Es kann auch sein, dass der Endpreis nicht mit jedem zusätzlichen Inflationspunkt steigt, sondern nur im Vergleich zum Basispreis des April 1861 gesetzt wird. Außerdem werden die Preise auf ganze tausend Dollar gerundet. Das bedeutet, dass sich Ausgaben schon um 1.000 Dollar verteuern, wenn sie durch Inflation eigentlich erst um 500 Dollar teurer geworden sind. Zwei Beispiele: ein Hauptquartier wird bei zwei Prozent Inflation teurer, eine Miliz erst bei sieben Prozent. Ich werde daher jetzt mit acht Prozent verzinste Kriegsanleihen ausgeben und das ganze 1862 noch zweimal wiederholen. Insgesamt dürfte das Einnahmen in Höhe von 2,7 Millionen Dollar generieren. Meine Inflation wird von jetzt einem Prozent auf neun Prozent im zweiten Halbjahr 1862 steigen. 200.000 Dollar bekomme ich Anfang Januar per Event. Damit dürften alle Eventualitäten abgesichert sein. Da die Freiwilligen der beschränkende Faktor sind, kann ich entweder verstärkt teure Einheiten (Schiffe, Artillerie, Spezialtruppen) bauen oder sogar einmal 3.000 Dollar pro angeworbener Kompanie zahlen.


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Warum ich meine Kriegswirtschaft derart mobilisiere ist schnell erklärt. Armistead kann ab 1862 die allgemeine Wehrpflicht einführen, ich jedoch noch nicht. Er wird meinen Schätzungen zufolge ebenfalls 4-6 neue Divisionen aufstellen können. Will ich ihm also nicht das Jahr 1862 überlassen, muss ich mich ordentlich in die Bresche werfen. Zum Jahreswechsel 1862/3 wird sich die Überlegenheit der Union dann erstmals voll auswirken. Zu diesem Zeitpunkt kann ich an nahezu beliebiger Stelle mit schweren Schlägen gegen seine Armeen beginnen. Doch dafür brauche ich 1862 bereits die Ausgangspunkte. Die möchte ich erobern, und das schaffe ich nur, wenn meine Rüstung der seinen etwas überlegen bleibt.

Die Aufstellung folgender Einheiten wird heute angeordnet:

- 23x Geschützbatterien, auf Westen und Osten etwa gleich verteilt
- 1x US Marines
- 1x Sanitätszug
- 4x Miliz (Kentucky, Missouri, West Virginia)
- 2x gemischte Brigaden (Ohio, Pennsylvania)
- 2x HQ-Stäbe
- 1x Brigade (Missouri)
- 1x Scharfschützen (Missouri)
- 1x Transporter (Boston)
- 4x Horse Artillery (Wisconsin)
- 1x Navy Engineers (für Marinebasis Texas)

Mein Conscripts Pool ist nun ausgeschöpft - etwa einen Monat später, als ich zu Beginn des Spiels erwartet habe.


Gez.

Der Captain


Nachtrag 1: Wenn das Ergebnis des letzten Dezemberspielzugs vorliegt, werde ich eine kurze Jahreszusammenfassung veröffentlichen, in welcher in die allgemeine Entwicklung, sowie die Unterschiede zwischen meinen Plänen bzw. Erwartungen und den tatsächlich eintretenden Ereignissen beschreibe. Ich freue mich, Euch anzukündigen, dass auch mein werter Opponent Armistead seine Einschätzung zur Lage 1861 darlegen wird:


"Gerne werden wir ein paar Zeilen mit einer Einschätzung beitragen und die Lage auf den verschiedenen Schauplätzen beurteilen. Wir können euch jetzt schon sagen, dass wir in 1861 noch nie dermaßen Feuer von einem Nordstaatenspieler erhalten haben und von einigen Aktionen sind wir komplett überrascht und mehr oder weniger hilflos erwischt worden... Mehr dazu in unserer offiziellen Einschätzung." (aus einer Email von Armistead)

Ich bitte jedoch um Nachsicht, Armistead wird keinesfalls militärisch sensible Daten veröffentlichen, da die Gefahr des Missbrauchs zu hoch ist.


Nachtrag 2: @CFant und @SolInvictus - American Civil War ist wie alle AGEOD-Titel ein Spiel zum installieren und losspielen. Ich habe das Manual auch erst einmal nur bei einigen Fragen zu Rate gezogen. Die Regeln sind nicht schwer oder nicht nachvollziehbar und der Zeitaufwand pro Zug relativ gering. Es hat sicherlich nicht die Tiefe von WitE oder WitP. Allerdings ist es unter den Spielen zum amer. Bürgerkrieg das umfangreichste. Außerdem gibt es eine gewisse Langzeitmotivation. Leider hat die Engine ärgerliche Schwächen, die komplexe Sachverhalte unnötig vereinfachen und zu ahistorischen Spielweisen führen. Nicht zuletzt ist die KI das schlechteste, was ich je in einem Strategiespiel seit meinen Amiga 500 Tagen erlebt habe.
Wegen der ausgeglichenen Verluste - ja, das ist absolut grandios. Ich glaube, viele Unionsspieler machen in einem Pbem den Fehler, schon 1861 zu sehr auf Konfrontation zu setzen. Okay, man kann das tun, aber dann sollten die Verluste auch durch entsprechende Ergebnisse gerechtfertigt werden. Ich wollte mal eine alternative Strategie vorstellen - den Süden "zurecht legen" und dann dort zuschlagen, wo er schwach und der Erfolg gewiss ist. Ganz wichtig in meiner "Kriegskunst": nur STRATEGISCHE Offensiven. Ich möchte mich nicht ein halbes Jahr in Tennessee oder Virginia aufreiben lassen, um am Ende drei bis fünf Regionen vorwärts gestoßen zu sein. Vor allem nicht dann, wenn ich dasselbe Ergebnis auch ohne Kämpfe erreichen kann.

Cfant
06.09.13, 09:01
Zwei Sachen kapier ich nicht. Also, noch weniger als die anderen :D

1. Dieser Kampf gegen Price. Dass es für Price schlecht ist, wenn er eingekesselt wird, sehe ich ja ein. Aber warum lohnt sich das für Euch, östlich und westlich von Price Divisionen mitten im Winter durch Provinzen ohne Städte zu schicken? Müssten die nicht völlig aufgelöst ankommen und verhungern, während sich Price gemütlich an seinem Lagerfeuer wärmt? Ich hab nur (sehr rudimentär) WiA2 und (etwas mehr) AIE gespielt, aber da wären diese Truppen weg gewesen.

2. Euer Fort-Einsammeln: Warum kann Magruder nichts gegen Hookers Belagerungen unternehmen?

Ansonsten habe ich auch den Eindruck, dass Ihr dieses Spiel als eine Art Wissenschaft betreibt :D Kein Wunder, dass Armistead ins Schwitzen kommt :)

Aktivist
06.09.13, 15:35
Werter Cfant, im Grunde trügt Euch Euer Gespür nicht. Tatsächlich verlieren die Einheiten bei Bewegungen Cohesion. Wie viel das ist, hängt unter anderem vom Gelände und Wetter ab. Einheiten verlieren auch Stärke durch Attrition - also nicht kriegsbedingte Ausfälle durch Krankheit, Fahnenflucht und dergleichen. Bei Winter ist das so: die Attrition bei Bewegung entspricht 1:1 dem Cohesion-Verlust. Es ist also ganz schlecht für mich. Zum Glück haben meine Einheiten genügend Vorräte in ihren Wagenzügen. Ich würde es ja auch vorziehen, auf den Frühling zu warten, aber das bringt meinen Zeitplan für 1862 ins Kippen. Eigentlich wollte ich schon mit drei der vier Divisionen bei Little Rock oder sogar am Mississippi gegenüber von Memphis sein. Ich muss jetzt handeln, oder meine Einheiten treffen zu spät zur Offensive ein, und ich brauche sie, ganz dringend.

Theoretisch könnte mich Magruder angreifen. Ich vermute aber, dass er nur Wilmington decken soll und später, wenn ich wieder abgezogen bin, die Forts zurück erobert. Das ist nicht tragisch, mir ging es sowieso nur um Erfahrung für die Offiziere und die Geschütze.

Aktivist
06.09.13, 17:21
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 15. Dezember 1861 - Weihnachtsgeschenke aus dem Süden: Verwirrung bei Fort Donelson


Nun da der Winter mittlerweile fast das gesamte Land in seinen eisigen Klauen hält und sich die guten Christen der Union auf Heiligabend freuen, kehrt auch bei den Truppen im Felde allmählich die Lagerroutine ein. Viele Garnisonseinheiten und reguläre Truppen haben sich in Ortschaften zurück gezogen, um die Verluste durch Attrition zu minimieren. Dies gilt nicht für alle Fronten. Am Potomac stehen sich die Armeen immer noch gegenüber, sodass ich dort nur einigen Einheiten aus Washington den Einzug in sichere Quartiere gestatten konnte. Außerdem tausche ich die zwei Divisionen von McClellans Armee mit zweien aus McDowells Stellungen bei der Hauptstadt, da erstere nunmehr vollständig trainiert wurden. Die dritte Division McClellans macht sich auf den Weg nach Philadelphia, wo sie im nächsten Zug unter MGen. Grants Kommando gestellt werden wird, um ein paar Forts an der Küste North Carolinas auszuschalten. Denn Hooker und Porter ziehe ich doch noch nicht zurück, sie werden mit ihrer kleinen Invasionsflotte Fort Macon gegenüber von Morehead Beach NC angreifen. Und auf der Halbinsel marschiert BGen. Humphreys wieder nach Fort Monroe zurück, nachdem sein Versuch, ein feindliches Cav.Rgt. bei Hampton zu stellen, fehlgeschlagen ist. Doch an anderer Stelle flackerte die Kampftätigkeit unerwarteter Weise noch einmal auf - General A. Johnston griff Hallecks Stellungen bei Fort Donelson an und wurde deutlich besiegt:


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Seine zwei Divisionen waren meinen Einheiten nicht gewachsen, nachdem sie in ungünstigem Wetter den Tennessee River überqueren konnten und sich nicht zu einer effektiven Kampflinie zu formieren mochten. Armisteads Hoffnung war möglicherweise, dass Halleck mit dem größten Teil seiner Truppen auf Nashville stoßen und seine Basis nur unzureichend verteidigen lassen würde. Diese Niederlage war unnötig wie ein Kropf und ist in keiner Weise geeignet, den Tennessee-Kampfschauplatz für Armistead zu konsolidieren. Sein Glück ist, dass ich die günstige Situation nicht ausnutzen kann, da alle wichtigen Kommandeure in der Gegend inaktiv sind. Ich werde also in meinen Stellungen verharren und noch ein paar vereinzelte Verstärkungen hinzuführen.


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Außerdem bemühe ich mich, das wichtige Eisenbahnnetz der Region unter meine Kontrolle zu kriegen bzw. zu reparieren. Fürs erste habe ich hier keine weiteren Aktionen vor. Ich will zunächst meine Divisionen auffüllen und das Nachschubnetz konsolidieren. Tiefere Vorstöße nach Tennessee hinein will ich außerdem erst unternehmen, wenn ich mehr Kavallerieunterstützung zuteilen kann. In einem Monat wird außerdem General Butler eintreffen und ich muss mir noch überlegen, ob er das Kommando über Paducah oder Fort Donelson übernehmen soll. Footes Mississippi-Flotte wird in Cairo die erheblichen Wetterschäden beheben lassen, bevor sie wieder einsatzbereit ist. Und nicht zuletzt möchte ich auf die demnächst zulaufenden Divisionen von Wallace und Wood warten - wobei noch offen ist, ob ich diese Truppen nicht anderen Kommandeuren unterstelle.


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In Arkansas und Texas gibt es keine Neuigkeiten zu vermelden. Houston ist immer noch in Armisteads Hand. In jedem Zug seit zwei Monaten habe ich meinen Einheiten den Sturm auf die Stadt befohlen, doch wegen der niedrigen Cohesion wurde der Angriff jedes mal abgebrochen. Fremont ist mittlerweile in Arkansas eingetroffen und soll Lyons Division nach Englewood in Oklahoma führen. Schon bald werde ich auch den letzten noch unter konföderierter Kontrolle stehenden Zugang nach Fort Smith einnehmen. Dann bleibt Price in der umzingelten Stadt nur noch der Nachschubvorrat seines Wagenzugs und des örtlichen Depots, zuzüglich der regelmäßigen Produktion. Inzwischen geleitet Hamilitons US Cavalry Detachment das für Fremont bestimmte Hauptquartier sicher nach Süden. Diese Eskorte wurde nötig, da sich immer noch feindliche Indianer in Missouri aufhalten - ein kleines Gefecht hat Hamilton bereits gewinnen können. Ich will aber kein Risiko eingehen.

Ansonsten ist in diesem Zug etwas bemerkenswertes geschehen: die diplomatische Affäre um die Kaperung des britischen Schoners Trent ist eskaliert. Ich bin im letzten Zug nicht darauf eingegangen, weil es eigentlich nur eine relativ unwichtige Ereigniskette ist. Nun trat jedoch ein seltenes Folgeevent ein: die Union lehnt eine Entschuldigung an die britische Regierung ab. Das steigert meine Moral um 10 Punkte (die des Südens wächst ebenfalls um 5 Punkte), erhöht aber gleichzeitig das Interventionsrisiko um 35 Punkte. Damit steht die Wahrscheinlichkeit eine europäischen Einmischung in den Bürgerkrieg bei 5 Punkten. Aufmerksame Leser haben sicherlich bemerkt, dass Armistead und ich die Interventionsschwelle auf 75 Punkte gesenkt haben. Wird ein Eingreifen der Europäer nun wahrscheinlicher?


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Grundsätzlich nicht: die militärische Aggression Frankreichs gegenüber Mexiko dürfte das Risiko wieder senken. Dennoch hat Armistead nun sowohl mehr Moral als auch mehr Siegpunkte, was pro Runde eine Eskalation von 1-2 Punkten bedeutet. Weiterhin könnte sich sein Baumwollembargo, sollte er es fortsetzen, positiv für ihn auswirken. Ich werde daher erst einmal keine diplomatischen Aktionen tätigen. Im schlimmsten Fall werde ich in den sauren Apfel beißen und den Briten Konzessionen machen müssen. Generell aber glaube ich nicht, dass ich vor der ersten Jahreshälfte 1863 in Gefahr gerate - und bis dahin ist noch eine Menge Zeit, sich vorzubereiten.
Für diejenigen, die eine Intervention noch nicht im Spiel erlebt haben: England und Frankreich können glaube ich sechs bis sieben Divisionen zur Verfügung stellen. Die gigantische Flotte beider Nationen würde obendrein den Atlantik von meinen Einheiten leer fegen. Geschickt ausgespielt, könnte ein solches Ereignis das Zünglein an der Waage für die konföderierten Kriegsanstrengungen sein. Doch auch die Union ist nicht wehrlos: kommt es zu der offenen Parteinahme der alten Kolonialmächte, wächst auch meine Nationale Moral noch einmal sprunghaft an. Ich werde im Endeffekt nur Zeit verlieren, vielleicht ein Jahr - es sei denn, ich mache große Fehler. Aber all das liegt noch in ferner Zukunft.

Inzwischen habe ich den Anstieg der Moral und den damit verbundenen positiven Effekt auf meine Kriegsmaschinerie erfreut zur Kenntnis genommen. Gegenüber dem letzten Zug produziere ich zum Beispiel 9 Wehrpflichtige und 9.000 Dollar pro Runde mehr. Das entschädigt mich nicht nur, sondern es erhöht auch die Anzahl der per Anwerbung verfügbaren Freiwilligen. Zweitausend Dollar pro Kompanie gebe ich jetzt aus. Zur Gegenfinanzierung erlasse ich sehr hohe Steuern. Von dem noch übrig bleibenden Geld bilde ich in den Staaten weitere Einheiten aus: 1 leichte Brigade in West Virginia, drei gemischte Brigaden in Pennsylvania und einen Transporter - der wurde im letzten Zug mangels Geld nämlich nicht in Auftrag gegeben. Der Rest fließt in den völlig aufgebrauchten Reservepool und - wie gehabt - in die Infrastruktur.

So gehen meine Aufrüstungsmaßnahmen stetig voran. In Arkansas möchte ich bald (also in 1-2 Monaten) Fakten geschaffen haben, damit meine Divisionen rechtzeitig zur Frühjahrsoffensive in ihren Ausgangsstellungen sind. In Tennessee warte ich ab und auch am Potomac greife ich nicht nach der Initiative. Wenn der Schnee schmilzt, werde ich weiter sehen.


Gez.

Der Captain

Aktivist
06.09.13, 17:53
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Vorwort: Werte Interessenten, gestattet mir an dieser Stelle Armistead einen herzlichen Dank auszusprechen, dass er uns allen einen Einblick in seine persönliche Bilanz werfen lässt. Selbstverständlich lasse ich ihm, dem Gast und ehrenwerten Gegenspieler, den Vortritt. Ich bitte auch nicht enttäuscht zu sein, sollten Armisteads Ausführungen nicht den Erwartungen mancher Regenten an Details und Umfang entsprechen. Denn immerhin läuft unser Spiel noch, genauer gesagt, wir sind dem AAR im Spiel immer nur jeweils einen Zug voraus. Eine Offenlegung sensibler militärischer Daten oder Strategien würde unweigerlich einen ingame-offgame-Konflikt bei mir auslösen. Doch nun will ich Euch nicht länger auf die Folter spannen und erteile Lewis Armistead das Wort.


Richmond, 31. Dezember 1861 - Das Jahr 1861 aus der Sicht Armisteads

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Werte Regenten,

Auf Einladung des werten Feindes, wollen wir die Leser in Ermangelung eines AAR der Konföderation auf diesem Weg an unserer Einschätzung des Jahres 1861 teilhaben lassen.



Der Osten


In Virginia sind wir im Großen und Ganzen mit der Lage zufrieden. Wir müssen gestehen, dass uns das Rotieren der Korps des Feindes uns hier völlig in den Wahnsinn getrieben und bei unseren Aktionen stark verunsichert hat. Umso glücklicher sind wir, unsere bevorzugte Linie Alexandria-Leesburg-Harper's Ferry unter einem noch annehmbaren Verlustverhältnis erreicht zu haben. Besonders der glückliche Ausgang nach der Niederlage im ersten Sinne bei Alexandria lässt uns im Osten ein weitgehende positives Urteil fällen.

Der Verlust von 2 Küstenforts zum Jahresende hin, war nicht zu vermeiden.



Der Westen


Hier sind wir verdammt unzufrieden! Nachdem unsere Eröffnung mit Kentucky im Prinzip genauso klappte wie geplant, waren wir mit der Besatzung der Forts Henry & Donelson einen Tick zu langsam...die Besatzung hätte deutlich stärkeren Widerstand leisten können, wäre es gelungen die Generäle Hindman und Floyd ins Fort zu schleusen und unter ihrem Kommando eine Division zu formieren. Dann hätten wir nach der äußerst Verlustreichen Eroberung durch die Union evtl auch über einen erfolgversprechenden Gegenangriff nachdenken können.

So blieb uns aufgrund der Flankierung unserer ursprünglich geplanten Position bei Bowling Green nur der Rückzug nach Nashville und am Missisipp nach Humboldt. Besonders ärgerlich die nötig gewordene Zerstörung des neu errichteten Depots bei Bowling Green. Natürlich fehlen die bei den Forts verlorenen knapp 5000 Mann beweglicher Einheiten auch in unseren Reihen...



Trans-Missisippi


Wenn es im Westen schon schlecht läuft, so erleben wir jenseits des Missisippi unsere Nemesis...

Der werte Aktivist, hat den "Anakonda-Plan" verstanden... Die Landung in Texas ist kurz gesagt spieltechnisch absolut sinnvoll und von uns aus unserer Sicht kaum aufzuhalten. Zumindest nicht in dieser Stärke. Die Union erlangt so mehrere strategische Städte was langfristig dem Siegpunktkonto sehr gut tut.


Wirklich gratulieren muss man dem werten Aktivist zum Vorgehen in Missouri und Arkansas. Die Landung bei Little Rock traf uns völlig unvorbereitet und eiskalt. Absolut unkonventionell und historisch wäre wahrscheinlich auch niemand auf die Idee gekommen mit 15000 Mann den halben Missisippi hinauf bis tief ins feindliche Hinterland zu segeln aber so bringt es uns in höchste Schwierigkeiten.

Während Springfield einfach nicht zu halten war, da wir die Truppen aus Arkansas, die an ungünstigen Plätzen entstanden einfach nicht schnell heran bekamen, waren wir zuversichtlich Fayettville zu halten, hätten jedoch nach der gleichzeitigen Landung bei Little Rock auf verlorenem Posten gestanden und konnten die Bewegung von Lyon in unseren Rücken gerade noch rechtzeitig voraussehen... So haben wir es zumindest in gute Positionen zurück nach Fort Smith geschafft...

Wie die Union jetzt allerdings seit Monaten in der gesamten Region ihre Truppen versorgt ist uns ein großes Rätsel...es sind eine Menge Regionen zwischen Little Rock und Fayettville, ohne durchgängige Fluss- oder gar Bahnverbindung... Wir hatten eigentlich fest auf enorme Nachschubprobleme bei den Blauröcken gebaut...



Sonstiges


Neben der gelinde gesagt beschissenen Situation in Trans-Missisippi, sind unser größtes Problem mittlerweile die Siegpunkte. Die Union erhält durch ihre schnellen Eroberungen genau so viel Siegpunkte pro Runde wie der Süden und wir konnten nicht wie in vorherigen Spielen ein Polster aufbauen, was die Union unter Druck setzt. Das könnte noch zum Problem werden, wenn es uns bei Beförderungen, Mobilisierungen etc. zwingt mehr in dieser Richtung abzuwägen als bisher...

Weiterhin nicht akzeptabel ist das Verlustverhältnis von 1:1...dieses ist zwar manipuliert durch einige ausgelöschte Garnisonen und Kleineinheiten und die ungünstigen letzten Schlachten bei den Forts Henry & Donelson, doch langfristig muss sich dies trotzdem ändern...

Unsere Hoffnung steckt in den neuen Generälen die unsere bisher katastrophal uneffektive Truppenorganisation wesentlich verbessern wird und allgemein deutlich mehr Verbände (zwar auf beiden Seiten, aber was will man machen) , die es erlauben auch bei erzwungener Verteilung noch mit ordentlicher Kampfkraft die wichtigsten Gebiete abzudecken...



Grüße und weiter viel Vergnügen für den Gegner und die geneigten Leser

Lewis Armistead , Verteidiger des Südens :smoke:

Aktivist
06.09.13, 20:57
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Washington, 31. Dezember 1861 - Das Jahr 1861 aus der Sicht Aktivists


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Bei kommenden Rückblicken werde ich auf eine andere Technik zurück greifen müssen, da die Übersichtlichkeit doch stark leidet. Die roten, gepunkteten Linien stellen die Fronten Ende Dezember 1861 dar.

Werte Regenten, nachdem Armistead nun vorgelegt hat, stelle ich auch meine Gedanken zu Jahr 1861 vor. Zunächst möchte ich auf meine ursprüngliche Zielstrategie zurück kommen und zitiere aus meinem ersten Beitrag:

"Insgesamt stellen sich meine strategischen Forderungen so dar:

- die Hauptstadt schützen
- möglichst wenig Schwachstellen bieten, welche den Gegner zur Attacke einladen
- falls doch, dann wenigstens hohen Schaden zufügen
- meine Truppen so bewegen und einsetzen, dass ich eher durch Manöver, denn durch Kampf Raum gewinne"

Meiner Einschätzung nach ist mir dies zu 90 Prozent gelungen. Wenn man die Fehlentscheidungen bei Leesburg ausklammert, habe ich in den wenigen Schlachten, die ich geführt habe, tatsächlich eine akzeptable Verlustquote erlitten - wichtiger jedoch, ich habe viele Ziele erreicht, ohne auf Kämpfe angewiesen gewesen zu sein. Dennoch legt sich ein Wermutstropfen über das Gesamtergebnis - der Trans-Mississippi. Ich konnte das Überraschungsmoment letztlich nicht in dem Maße ausnutzen, dass das gesamte Gebiet zu Jahresende unter meiner faktischen Kontrolle steht und das war Dreh- und Angelpunkt meiner Entscheidung, die strategische Offensive in diesem Raum zu starten. Feindliche Truppen halten weiterhin Fort Smith im Nordwesten Arkansas besetzt und binden meine Truppen. Ich hätte kein schlechteres Ergebnis erzielt, wäre ich auf konventionellem Wege vorgedrungen. So hänge ich mitten in den Ozarks fest, wo ich doch schon längst alle Einheiten in Little Rock hätte sammeln wollen. Ich kann Armistead dort nicht unbehelligt lassen, da er sonst meine gesamte Nachschubkette bedrohen würde.

Am Potomac musste ich ebenfalls bittere Enttäuschungen verarbeiten: anstatt die von mir präferierte Linie südlich des Grenzflusses zu halten, stehe ich nun relativ isoliert im Norden. Am schwersten wiegen die letztlich unnötigen Schlachten um Leesburg und zu einem Teil auch um Alexandria. Hinzu kommt, dass es mir nicht gelang, Manassas bis zum 30. September einzunehmen - aber das war mit den vorhandenen Kräften ohnehin schwierig. Die Hauptstadt aber ist bis auf wenige Momente ausreichend geschützt gewesen und meine Armee bindet einen großen Teil feindlicher Kräfte, ohne dass diese ernsthafte Offensivaktionen durchführen. Der letzte "Erfolg", wenn man so will, ist die Behauptung in Fort Monroe, welches in Zukunft sicherlich einen wichtigen Brückenkopf darstellen kann.

Am erfreulichsten stellt sich die Entwicklung in Kentucky und Tennessee dar. Nach anfänglichen Rückschlägen gelang es mir, das Zentrum der konföderierten Verteidungslinie in Besitz zu nehmen und zu halten. Armistead blieb schließlich nichts weiteres übrig, als sich auf eine neue Linie zurück zu ziehen, welche gleichwohl immer noch bedroht ist. Ein weiterer großer Vorteil ist der relative Zuwachs an Sicherheit für meine rückwärtigen Versorgungsräume.


Meine Kriegswirtschaft

Wenn man sich an meine ersten Rüstungspläne erinnert, sprach ich von insgesamt 13 Divisionen im gesamten östlichen Kriegsschauplatz, von etwa sechs im Westen und vier im Trans-Mississippi. Nun, auch wenn es ein paar Verschiebungen gegeben hat, es gibt dennoch ein Fehl von etwa zweieinhalb Divisionen am Potomac. Der Grund dafür ist einfach: durch das Sam-Houston-Event wurde ich früher als geplant zu fiskalischen Maßnahmen genötigt (siehe meine Erklärungen im entsprechenden Bericht). Weitere Dollars entgingen mir, als meine Invasionsflotte im Hafen von Philadelphia etwa zwei Monate auf die Produktion der letzten Einheit für Arkansas wartete. Pro Zug habe ich damals 30-40.000 Dollar "verschenkt". Und nicht zuletzt musste ich die Gefechtsverluste durch den Reservepool ausgleichen. Genau das Geld hat mir letzten Endes gefehlt, um mein Soll zu erfüllen. Aus diesem Grund bin ich auch nicht schon im Oktober oder Anfang November an meine Manpowergrenze gestoßen.
Positiv hingegen hat sich meine Nationale Moral entwickelt, sogar noch besser, als erwartet! Auch die Gefahr einer europäischen Intervention ist niedrig bis äußerst unwahrscheinlich geblieben. Was die Entwicklung der Siegpunkte angeht, ja, da bin ich größtenteils im Plan geblieben. Nur die sehr späte Einnahme von Houston sticht hier negativ hervor.
Meine Baupolitik - ich habe tatsächlich nur absolut notwendige Einheiten aufgestellt - und meine Zurückhaltung bei der Infrastruktur haben sich ebenfalls ausgezahlt.


Mein Gegner

Zu Beginn des Krieges habe ich Armistead oftmals zu seinen taktischen Entscheidungen gratulieren müssen. Der frühe Vorstoß nach Kentucky, die entschlossene Offensive am Potomac - all das war Teil einer sehr ausgewogenen und wohlüberlegten konföderierten Gesamtstrategie. Dann begann er jedoch Fehler zu machen, insbesondere im Westen. Anstatt meine Schritte voraus zu antizipieren, blieb Armistead relativ stoisch in seinen einmal gesicherten Stellungen. Bestimmt in der Hoffnung, dass ich ihn dort angreife. Spätestens mit der Landung von Fremont an Joe Johnstons Flanke hätte ihm klar sein müssen, dass er alles riskiert, wenn er nicht sein Zentrum aggressiv verteidigt oder die Zusammenführung der Divisionen Grants und Fremonts verhindert. Das hat er verschlafen, und damit letztlich die vorherigen Erfolge aufgeben müssen. Auch seine Flussflotte war sehr lange sehr passiv. Und nicht zuletzt hat er seinen Kavallerievorteil nicht ein einziges Mal ausgenutzt. Im nächsten Jahr wird es nicht mehr so einfach sein, meine Nachschublinien zu bedrohen.
Geradezu wunderbar hat Armistead seine Armee aufgebaut. Die Neuaufstellungen kamen meist im richtigen Zeitpunkt zum rechten Ort und - auch das sagte ich bereits - er holte das Maximum aus seinen begrenzten Ressourcen heraus. Mit diesem Pfund wird er auch weiterhin wuchern können.
Zuletzt meine Einschätzung über seine Manöver im Trans-Mississippi: ganz ehrlich, dort hatte er vor allem Glück. Klar, Glück muss man sich erarbeiten, aber er war dort ebenfalls lange passiv und begann den Rückzug erst, als es eigentlich bereits zu spät war. Nun hängt Price in Fort Smith fest, dem sicheren Untergang geweiht. Immerhin gewinnt er scheinbar Zeit. Aber im Herbst oder Winter 1861 wäre ich ohnehin nicht über den Mississippi vorgestoßen.


Sonstiges

Beförderungen - ein absoluter Reinfall. Weder Grant, noch Lyon, noch Porter oder Hooker konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt befördert werden. Mich wird insbesondere die bis jetzt ausgebliebene Beförderung Lyons einige Siegpunkte kosten. Es ist nur ein sehr kleines Detail und wird den Krieg wahrscheinlich nicht entscheiden.

Schlachten - ausgewogen. Am Potomac erfolglos und verlustreich, überall sonst eher erfolgreich. Ich ließ mich bisher kaum in ungewollte Rangeleien verwickeln. Die Verlustrate von 1:1 ist grandios - und ich habe außerdem noch 8.000 Kriegsgefangene!

Positionierung/Bewegung - durchweg ein glatter Erfolg. Die ausgiebigen Grübeleien haben Früchte getragen. In keinem Spiel gegen die KI habe ich dermaßen sorgfältig überlegt, bevor ich meine Züge setzte.


Der Ausblick

Nun, meine künftigen Optionen hängen von Armistead ab. Ich habe gelernt, dass er feste Plätze lange verteidigt. Ich werde ihn also auch 1862 vorrangig ausmanövrieren. Ich habe gelernt, dass Armistead mitunter aggressiv-forsch zu Werke geht. Ich werde mich 1862 nicht auf Kapriolen à la Leesburg einlassen. Gesamtvorgehen: grundsätzlich scheint Armistead mit strategischen Offensiven mehrerer Stoßkeile, die sich in einem großflächigen Einsatzgebiet mit unklarem Ziel bewegen, Probleme zu haben. Ich werde auch 1862 an einer großen Kampagne arbeiten. Ob ich mir einen wichtigen Ort, wie etwa Richmond zum Ziel mache, oder eine seiner Armeen isoliere und vernichte, werde ich noch austüfteln. Ich habe gelernt, dass Armistead noch nicht viel in seine Küsten- und Flussverteidigung gesteckt hat. Ich werde versuchen, diese Schwäche 1862 auszunutzen, sollte sie dann noch bestehen. Wichtig ist, dass ich auch nach dem Winter wieder die Initiative ergreife.


Soweit zu meinem Fazit.


Gez.

Der Captain

Admiral Hipper
06.09.13, 21:12
Da sind Wir ja mal gespannt auf 1862. :) Ach...Wir lieben diese Bürgerkriegs AARs.

Aktivist
07.09.13, 09:53
http://s14.directupload.net/images/user/130818/cizxhr7r.jpg

Weil ich heute gute Laune habe und wegen des überraschenden Anklangs, den ich hier finde, gibts als Bonus echte Südstaatenmusik :???:


https://www.youtube.com/watch?v=QYnG5jcFzFg
Auf PC-Speakern bringts der Bass einfach nicht, glaubt es mir.

Oder auch nicht.

Das nächste Update wird mindestens bis zum Abend auf sich warten lassen müssen. Also, legt Euch noch mal hin oder geht den Müll rausbringen.

George Pickett
07.09.13, 10:11
Hinlegen???? Wir sind gerade erst aufgestanden!!! Und den Müll hat das Weib schon raus gebracht.... :D

Aktivist
07.09.13, 19:54
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. Januar 1862 - Neujahrsgrüße von Henry Halleck


Werte Regenten,

Das Jahr 1862 beginnt und meine Donnerschläge werden ohne Unterbrechung fortgesetzt, denn in Tennessee ist eine äußerst vorteilhafte Situation entstanden, auf die ich später noch genauer eingehen werden. Zunächst aber berichte ich von einigen sehr interessanten Meldungen:


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Die "Coffee Mill Guns" lasse ich vorerst nicht bauen. Zu teuer, aber gut zum Verteidigen. Admiral Porter bewegt sich von Chicago nach Cairo, muss aber sein Panzerschiff dort lassen. BGen. Thomas eilt nach Pennsylvania.

Wie man sieht, habe nicht nur ich neue Freiwillige angeworben und Sondersteuern erlassen. Auch Armistead hat gewaltig in die Schatzschatulle gegriffen. Neben einer hohen Besteuerung gab er Anleihen zu 8 Prozent Zinssatz aus und ließ Papiergeld drucken. In dieser Phase des Spiels fällt es mir ehrlich gesagt schwer, den Ertrag abzuschätzen. Ich rechne aber mit Geldzuflüssen zwischen 1.5 und 2 Millionen Dollar auf Seiten der Konföderierten. Das hat Auswirkungen: seine Nationale Moral hat einen deutlichen Rückschlag erlitten und die Inflation dürfte um weitere sechs Prozentpunkte nach oben geklettert sein. Ich möchte an dieser Stelle nicht ausführlich auf den Druck von Papiergeld und seine Vorteile in ungemoddeten Spielen eingehen. Wenn es aber jemand genau wissen will, dann werde ich ein Extrakapitel einschieben, in welchem ich den Papiergeld-Exploit beschreibe.
Das Geld hat er unter anderem für bestimmte Ausgaben verwendet: zum einen ließ er ein erneutes Baumwollembargo verhängen - was seine Beziehungen zu Großbritannien wieder drastisch verschlechtert hat. Zum anderen hat er Freiwillige angeworben. Ich kann nicht sagen, ob er eine Kopfprämie auszahlen ließ und wie hoch diese eventuell gewesen war. Zusammen mit der Teilmobilisierung durch die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht kann sein Zuwachs an Soldaten zwischen schätzungsweise 700.000 und 900.000 betragen. Sollte er Prämien gezahlt haben, ist ein guter Teil seines Geldvorrats schon wieder aufgebraucht und er wird im ersten Halbjahr 1862 hauptsächlich Feldtruppen aufstellen. Im anderen Fall wird er weniger Brigaden gründen können, dafür aber ausreichend Mittel für teure Einheiten wie z.B. Artillerie und Schiffe haben. Ich glaube an die zweite Möglichkeit. Armistead wird insbesondere seine Flussflotte aufrüsten wollen, um mir erneute Invasionen in seinem Herzland zu erschweren. Das probateste Mittel dafür sind Ironclads, leider kosten die eine Menge Geld.

Des weiteren sind in meiner Hauptstadt 35 neue Generäle eingetroffen. Ich werde sie wie folgt auf meine Fronten verteilen:


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French ist ein Artillerieexperte und wird McDowell helfen, seine zukünftige Armee-Artillerie effizient einzusetzen. Ricketts hat einen Strategiewert von 4. Er wird kein Divisionskommando bekommen, sondern als Aid-de-Camp in McDowells Stab dienen, was seinen maximalen Truppenführungswert um 1 erhöht - das gilt auch für alle späteren Korps unter McDowells Kommando. Wallace soll die Division von Mansfield übernehmen und Foster wird Kommandeur einer neuen Division.
Im April wird Kearny automatisch zum Major General befördert und wird dann die Korpsführung in Montgomery County MD übernehmen. Bis dahin ist Barry der ranghöchste Offizier dort, denn McClellan wird, nachdem er alle Truppen fertig ausgebildet hat, aus der Frontlinie verschwinden.
Whipple wird das Korps in Frederick anführen, bis Porter an der Front eintreffen wird. Pratt oder Negley übernehmen Heintzelmans Division.
Crittenden, Parke, Prentiss, Butterfield, Richardson, W. Smith, Stevens und der abgelöste Mansfield ziehen nach Westen, um dort das Kommando über die verschiedenen Garnisonstruppen zu übernehmen. Sie haben alle vergleichsweise hohe Seniority, sodass ich sie ungerne in der ersten Kampflinie einsetze. Denn dann müsste ich sie gegebenenfalls befördern. Das möchte ich aber nicht.
Barnes geht nach Cleveland. Dort wird er eine neue Brigade und den Schutz West Virginias übernehmen.


In Tennessee hat sich A. Johnstons Army of Mississippi nach einem weiteren Gefecht absetzen können. Auch wenn die Verluste diesmal ausgeglichener waren, ist seine Kampfkraft durch den beschwerlichen Rückzug und die beiden Niederlagen am Boden. Ich schätze seinen Cohesion-Verlust im Schnitt auf 80 Prozent. Was also wird er tun?


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Normalerweise sollte er sich entweder regenerieren oder auf Humboldt TN zurück ziehen. Allerdings entwickelt sich gerade eine kleine Krise in Decaturville TN südöstlich von Humboldt. Dort wird eine neue Großbrigade ausgehoben - und sie liegt in meiner Marschreichweite. Armistead muss sie schützen, doch Johnstons zwei Divisionen allein sind sicher zu schwach. Ich gehe davon aus, dass er zusätzlich Hindman aus Memphis anfordern wird, aber ob er rechtzeitig vor Ort ist? Ich jedenfalls setze alles auf eine Karte und ziehe Halleck mit allen drei Divisionen nach Decaturville. Gelingt das Manöver, stehe ich wieder einmal im Rücken seiner Front und schalte außerdem eine ganze Brigade mit ca. 4.000 Südstaatlern aus. Bei einem Misserfolg wird Halleck diesmal trotzdem in der Region bleiben. Von Paducah aus ziehe ich Butler mit zwei Divisionen nach Columbus KY. Er wird später Humboldt erobern, sollte es Armistead nicht mehr rechtzeitig verstärken - und das geht nur, wenn er keine Truppen nach Decaturville entsendet. So oder so, ich bin sofort wieder im Besitz der taktischen Initiative. Nashville ist mir momentan gleichgültig. Ich ziehe nur schon einmal Woods Old Brigade nach Bowling Green. Auch Fort Donelson hat seine Schuldigkeit getan und ist mir auf diesem Kriegsschauplatz nicht mehr sonderlich nütze - vorausgesetzt, ich kann in West-Tennessee vorstoßen. Die Flotte belasse ich noch in Cairo.


Ach ja, weil ich Johnston ja nach Tennessee verfolge, darf natürlich auch keine zünftige "Verfolgungsmusik" fehlen. Yeehaw! :reiter:


https://www.youtube.com/watch?v=aNuqKB6H3Iw
Von den Königen des Bluegrass


In Arkansas und Texas tut sich nicht viel. Houston ist endlich gefallen, immerhin. Und bei Fort Smith werden sich meine Einheiten eine Runde erholen, um ihre Kampfkraft aufs Maximum zu bringen und ihre Nachschubvorräte aufzufüllen. Ich kann Euch versichern, ich habe keinerlei Nachschubprobleme dort, auch wenn Armistead darauf gebaut hat, wie er in seiner "Saisonzusammenfassung" sagte.


Das Risiko einer ausländischen Intervention ist wieder ins negative abgerutscht. Daher gibt es eine erneute Blockadeverkündung. Meine Ressourcen nutze ich zum Bau von:

- fünf Ironclads in Kentucky (weitere Ironclads und Flusstransporter werden später folgen)
- einen Scharfschützen, ein Blockadegeschwader und zwei Transportgeschwader in Boston
- fünf Batterien in Wisconsin
- fünf Batterien in New York
- zwei Milizen in Illinois

Und ich hebe meine Infrastruktur wieder um eine Stufe an. In der nächsten oder übernächsten Runde beginne ich Transportschiffe in Philadelphia zusammen zu ziehen. Dann werde ich auch die Einheiten für meine neuen Divisionen am Potomac anfordern. Ist das Wetter nicht zu schlecht, lasse ich Fort Smith in Arkansas angreifen. Und je nach Lage in Tennessee werde ich versuchen, in Richtung Memphis voran zu kommen. Außerdem lasse ich ab nächster Runde eine Menge Artillerie an die Westfront bringen. Ich ziehe die Batterien aus meinen Garnisonen ab, die 1-2 Runden später Ersatz durch die bestellten Neubauten erhalten werden. Außerdem will ich allmählich neue Cav.Rgts. aufstellen, die mir ab Frühjahr 1862 im Westen eine große Hilfe sein dürften.


Gez.

Der Captain

Aktivist
08.09.13, 14:21
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Vorwort:
Ich bitte um Feedback zum doppelten Jahresrückblick. Wenn das Modell ankommt, würde ich Armistead bitten, auch zukünftig Zusammenfassungen zu veröffentlichen. Ihr könnt ihm Eure Meinung gerne auch persönlich mitteilen.


Washington, 15. Januar 1862 - Zeit für's Pläne schmieden, Teil 2


Die Ergebnisse des letzten Zuges waren, verehrte Leserschaft, ziemlich unspektakulär. Im Osten wie im Westen brachte Armistead neue Kommandeure an die Front, welche demnächst bisher unabhängige Brigaden zu Divisionen organisieren sollen. Der größte Teil seiner Neuzugänge ist jedoch noch im Hinterland - wahrscheinlich in Richmond und auf dem Wege nach Tennessee - wo in Kürze aus den zuletzt aufgestellten Einheiten unerfahrene konföderierte Divisionen formiert werden. In Anbetracht seiner Maßnahmen in der letzten Runde kann er bestimmt ein halbes Dutzend voll machen. Das wird das Kräfteverhältnis an der Front zwangsläufig für einen kurzen Zeitraum zu seinen Gunsten verschieben. Um so wichtiger ist es für mich, dass ich meine Schritte sorgfältig abwäge und ihm an den Punkten, an denen er mich angreifen wird (so dies sein Plan ist) mit Stärke antworten kann.

Im Osten bedeutet das erst einmal nicht viel. Die Potomac-Front bleibt ruhig, und auch wenn Armistead in diesem Zug einige Verstärkungen an die Front gebracht hat und mir nun nominell etwas überlegen ist, rechne ich nicht mit Attacken. Es ist Winter und er wird sich eher auf seine Verteidigungslinie konzentrieren. Dennoch könnte ihn der Transfer von Grant aus dem Westen überzeugen, dass hier meine nächste Großoffensive starten wird. Ich rechne also durchaus mit erheblichen Verstärkungen im Raum Virginia. In Alexandria hat er bereits zwei Divisionen formiert und Truppen für zwei unvollständige weitere haben sich bei Jackson gesammelt. Hier werde ich ein riskantes Spiel wagen:
Ich habe mittelfristig wenig Verstärkungen für diese Front übrig. Tatsächlich werden die erfahrenen Einheiten für Einsätze an anderer Stelle abgezogen. Mit den Zug um Zug eintreffenden Ersatzeinheiten werde ich die Potomac-Front allmählich wieder stärken. Hilfe wäre auf die Schnelle nicht in Sicht: Hooker greift in dieser Runde Fort Macon an, Grant soll dasselbe mit Fort Clark machen. Es würde von jetzt an gerechnet knapp zwei Monate brauchen, bis beide wieder am Potomac sein könnten.


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Würde ich aber auf Sicherheit spielen, verliere ich Zeit. Bereits im nächsten Zug können die ersten Ersatztruppen an die Front geschafft werden. Im übernächsten möchte ich meine Invasionsarmee zusammen stellen. Anfang März soll sich die Flotte dann in Bewegung setzen - ich möchte nicht warten, bis mein Feind seine Neuaufstellungen selbst effektiv einsetzen kann. Aus diesem Grund habe ich bei meinen Neuaufstellungen fast nur den Osten im Blick:

- 16 Mil.Btn. aus Rhode Island und Maine
- 4 Sh.-Cps. aus Pennsylvania
- 2 Art.Bty. aus New York
- 1 Trans.Sqd. aus Massachusetts
- und nur 1 Art.Bty. im Westen aus Wisconsin

Das langt nicht, um vollständige Divisionen zu gründen, welche die Abgänge ersetzen könnten. Aber es wird weiterhin Zugänge geben. Leider konnten im letzten Zug auch nicht alle bestellten Einheiten gebaut werden. Aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen, denn schon diese Aushebungen ließen meinen Dollarvorrat zusammen schmelzen. Restgeld blieb nur für ganz mickrige Auffrischungen des Reservepools.

Für das Landungsunternehmen ziehe ich bereits Geleitschutz heran. Er wird in einem Monat vollständig in Philadelphia bereit stehen und kann noch repariert werden. Die Transportschiffe folgen nächste Runde. Die letzte nennenswerte Aktion im Osten ist ein abermaliger Vorstoß von Humphrey nach Hampton. Diesmal steht die Laurel-Brigade, ein Kavallerie-Großverband, im Zielgebiet:


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Damit gleich nach Tennessee - Armistead hat sich fürs erste konsolidiert. Beide konföderierte Armeen umfassen etwa drei Divisionen und sind wieder voll einsatzbereit. Meine Einheiten jedoch sind entweder durch die letzten Märsche geschwächt (Halleck, Butler) oder stehen vereinzelt auf schwachem Posten (die übrigen drei Divisionen). Wie ich Armistead kenne, wird er mich angreifen wollen. Die Frage ist, wo:


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A. Johnston könnte sowohl Butler, Halleck und Fort Donelson attackieren. Am sinnvollsten wäre es, Halleck zu vertreiben, solange der noch außer Puste ist. Ein Sieg des Südens ist aber keineswegs gewiss. Fort Donelson ist ungeschützt und könnte leicht erobert werden. Marinekräfte zur Uferblockade kann ich nicht in den Tennessee River bringen, da dort ein fürchterlicher Schneesturm tobt. Ich hätte schlimme Verluste! Ich will nicht um jeden Preis um das Fort kämpfen, daher ziehe ich nur Wood mit ein paar Brigaden heran. Er soll im Ernstfall nur hinhaltenden Widerstand leisten. Auf der anderen Seite Tennessees kann auch J. Johnston einen Vorstoß gegen die einzelnen Divisionen wagen. Hurlbuts Stellung in Humphreys County ist mir am wichtigsten - deshalb eilt Griffin per Bahntransport herbei. Neben ein paar Verstärkungen werden Ende der Runde auch die neuen Offiziere eintreffen. Halleck und Butler werden die belagerten Ortschaften in dieser Runde nicht angreifen, sondern sich bis aufs Messer verteidigen. Ich will sie im nächsten Zug in voller Kampfbereitschaft haben, sollte ich reagieren müssen. Also - keine Kämpfe von sich aus starten, nur abwarten.

Hier im Westen könnte ich unter Druck geraten, bevor ich nennenswerte Verstärkungen ausheben kann. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, Schatzanleihen auszugeben, um schon in dieser Runde Ersatz anzufordern. Ich habe mich letztlich dagegen entschieden. Meine Manpower wird sowieso auf halber Strecke ausgehen.

Die Eile im Osten und die potentiell riskante Situation in Tennessee drängen mich nun auch in Arkansas zum Handeln. Entgegen jeder Vernunft wird Fremont nach Fort Smith stoßen. Er ist inaktiv, es sollte also nicht zu einem Kampf kommen. Nächste Runde kommen McCall und Hamilton, der das Hauptquartier sicher hergebracht hat, hinzu. Dann will ich kämpfen und hoffentlich Price nach Süden abdrängen. Die Divisionen müssten so schnell wie möglich an die Memphis gegenüberliegende Seite des Mississippi gebracht werden, um Armistead davon abzuhalten, alle Neuaufstellungen gegen die Tennessee-Truppen zu formieren. Deshalb machen der Sanitätszug und die Marines auch wieder kehrt. L. Wallace kämpft sich weiter durch das verschneite Missouri nach Saint Louis. Er wird bald eine halbe Division stark sein und soll nach schließlich nach Louisville KY oder Cairo IL gebracht werden. Admiral Porter geht ebenfalls nach Louisville, wo vier von fünf Kentucky-Ironclads aufgelegt wurden. Wenn sie fertig gestellt sind, bringt er sie nach Cairo.

Drückt mir Eure Daumen, dass Grant, Hooker und Porter nach diesem Zug endlich befördert werden können.


Gez.

Der Captain

Aktivist
08.09.13, 20:06
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Washington, 1. Februar - Blutiger Schnee


Die Spannung ist beinahe mit den Händen zu greifen - wer wird im Frühjahr 1862 den ersten entscheidenden Schritt machen? Der aktuellen Situation nach könnte das Armistead sein, denn meine Invasion wird sich um mindestens einen Zug verschieben müssen. Glücklicherweise habe ich dieses mal die Transportflotte in der Shipping Box belassen, wo sie mir 90.000 blinkende Dollars bescherte.

Am Potomac geht der Aufmarsch inzwischen weiter voran: während in der letzten Runde nur wenige Verstärkungen die Einheiten des Südens erreichten, gelangte ein halbes Dutzend neuer Artilleriebatterien und eine leichte Brigade aus West Virginia an meine Front. Ich werde in diesem Zug noch deutlich mehr Truppen an die Front bringen - zum Beweis lege ich zwei Screenshots vor. Der erste sieht noch recht ordentlich aus - in Boston sind eine ganze Menge Truppen fertig ausgerüstet worden:


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http://s14.directupload.net/images/user/130908/5l8tzcxs.png

Der zweite wirkt wie immer chaotisch. Man kann es schlecht erkennen, aber zusätzlich zu den Bewegungen der Ersatzeinheiten gruppiere ich auch schon die Divisionen um, welche ich für mein Landungsunternehmen benötige. Da nun erste Verstärkungen ankommen werden, gliedere ich eine Division unter dem Kommando von BGen. Thomas aus. Er soll sich in Philadelphia bereit halten, um gegebenenfalls feindliche Forts zu stürmen. Thomas ist ein sehr guter Verteidiger und soll schon bald das Kommando über ein gesamtes Korps erhalten. Dafür muss er allerdings befördert werden. Apropos Beförderungen: wenigstens Porter erhält in dieser Runde seinen zweiten Stern. Im nächsten Zug ziehe ich ihn per Kurierschiff (eine Brigg) an die Potomac-Front heran. Hooker und Grant müssen weiter arbeiten, genauso wie BGen. Sherman, der sich Grants Einheit angeschlossen hat und postwendend Tylers Division übernimmt. Außerdem ziehe ich zwei Kavallerieregimenter in den Westen ab. Es ist hinzuzufügen, dass Armistead direkt an Front Truppen produzieren lässt. Ich habe eine gute Vorstellung davon, was hier noch auf mich zukommen wird... Mindestens noch je eine Division für Longstreet und Beauregard nämlich, wenn nicht sogar mehr!

In Tennessee ist meine Umgruppierung nicht weniger akribisch. Auch hier wird der Gegner in kürzester Zeit Verstärkungen an seine Schwerpunkte verlegen. Neben den bereits bekannten Zentren Humboldt, Nashville und Memphis kommt ein vierter Verfügungsraum hinzu: MGen. Polk ist mit ein paar Einheiten nach Süden gezogen, wahrscheinlich zum Eisenbahnkreuz in Corinth MS.


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Gen. Butlers Hauptquartier ist fertig und macht sich auf den weiten Weg. Er wird ihm schon einmal entgegen ziehen, denn ich will keine Zeit verlieren. Dafür übernimmt MGen. Dix das Kommando über seine Truppen. Dessen Einheiten, verstärkt durch BGen. Weatch, wird im Gegenzug Halleck anführen. Weatch hat aus der Old Brigade und ein paar weiteren Einheiten eine neue Division formiert und macht sich nun von Fort Donelson aus in Richtung Waverly (Humphrey County TN). Zurück bleibt Wood mit zwei kleinen Brigaden. Eine Sperrflotte unter Adm. Foote wird den Übergang zum Fort nach Kentucky blockieren. Bei Decaturville hält also Sumner, der ebenfalls Zweisterner geworden ist, mit drei Divisionen Wacht. Und er wird die feindliche Brigade attackieren, die allen Versuchen zum Trotze noch rechtzeitig fertig gestellt wurde.


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Bei Saint Louis sammeln sich weitere Einheiten: Wallace ist auf dem Weg und meine berittenen Einheiten werden hier bald zu meiner ersten Kavalleriedivision formiert werden. Dafür bringe ich auch Geschütze heran. Die Generäle am oberen Kartenrand übernehmen das Kommando über meine Depotgarnisonen in Missouri und Arkansas. In Arkansas hat es dagegen doch ein Gefecht gegeben:


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Bei winterlichen Bedingungen konnte sich Price sehr gut aus der Affäre ziehen. Hinzu kommt, dass meine Verluste fast ausschließlich bei Lyons Division verursacht wurden. Das bedeutet aber auch, dass Schurz noch halbwegs einsatzbereit ist. Außerdem ziehe ich nun McCall hinzu. Ich habe vor, hier jede Runde zu kämpfen, wenn es nötig sein sollte.


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Nördlich des Flusses müssen Hamilton, seine Kavallerie und das Hauptquartier leider warten. Ein Blizzard tobt und macht jede Bewegung zunichte. Fremont muss also warten, genau wie Butler, McDowell und Grant. Wie schätze ich seine Erfolgsaussichten ein? Er hat eine deutliche Überzahl, aber seine Kampfkraft ist schon um die Hälfte reduziert. Sein Gegner ist weiterhin gut eingegraben und kann seine angeschlagenen Regimenter in Fort Smith auffüllen lassen. Außerdem gewinnt er dreimal schneller Cohesion zurück, als ich. Es werden harte und verlustreiche Kämpfe, soviel steht fest. Aber ich hoffe, dass ich Price letztlich durch den hohen Blutzoll, den er auch wird zahlen müssen, zermahlen kann.
Wie bereits erwähnt - ich tue das äußerst ungerne. Aber ich will Fremont und seine Divisionen baldmöglichst an der Front haben.


In dieser Runde stelle ich folgende Einheiten auf:

- New Jersey: eine leichte Brigade
- Indiana: vier Milizen
- Illinois: zweimal Kavallerie
- Wisconsin: eine Batterie
- New York: eine Batterie
- Missouri: zwei Ironclads

In der nächsten Runde werden Flusstransporter gebaut, außerdem muss der Reservepool deutlich aufgefrischt werden. Wofür sonst noch Geld übrig bleibt, wird man sehen. Inzwischen hat auch Armistead erhebliche Probleme bekommen: die Eroberungen der letzten Wochen und Monate haben Spuren an der Moral seiner Bevölkerung hinterlassen. In allen großen Städten und in allen Rekrutierungszentren sank die Loyalität seiner Bürger um 10 bis 20 Prozent. Er dürfte einen deutlichen Rückgang an Freiwilligen verbuchen - etwa ein Regiment weniger pro Runde (d.h. ca. 10 Conscript Points weniger). Ich dagegen werde demnächst Siegpunkte und Moral verlieren - die Beförderung Porters zum Beispiel kostet mich 12 Siegpunkte, weil er nicht die höchste Seniorität besitzt. Das kommt davon, dass er solange gebraucht hat. (Thomas steht über ihm und ist sauer, dass er übergangen wird.) Im nächsten Post werde ich meine strategische Planung im Kriegsjahr 1862 offen legen. Ich wünsche schon einmal viel Spannung!


Gez.

Der Captain

Cfant
08.09.13, 20:49
Tja, was soll man sagen. Vermutlich wird Armistead, wenn er den AAR nach der Partie liest, bewundernd mit der Zunge schnalzen. Ihr zeigt, was man aus dem Spiel letztlich herausholen kann.
Nebenbei: Euer AAR hatte maßgeblichen Anteil, dass ich das Spiel gestern gekauft habe. Ihr schuldet mir damit 20 Euro. Huldvoll gestatte ich Euch aber, Eure Schuld abzuarbeiten. Und zwar durch weitere Kapitel, die die Engine näher ausführen. Namentlich Suppy und Frontage, aber praxisbezogen. Mit anderen Worten: Könntet Ihr bitte anhand eines Beispiels zeigen, wir Ihr diese beiden Aspekte in Eure Planung einfließen lässt? Das Manual ist sehr technisch, und mit ist völlig unklar, wie Eure Einheit im Blizzard im Freien campieren und dennoch überleben kann :)

SolInvictus202
08.09.13, 20:59
Tja, was soll man sagen. Vermutlich wird Armistead, wenn er den AAR nach der Partie liest, bewundernd mit der Zunge schnalzen. Ihr zeigt, was man aus dem Spiel letztlich herausholen kann.
Nebenbei: Euer AAR hatte maßgeblichen Anteil, dass ich das Spiel gestern gekauft habe. Ihr schuldet mir damit 20 Euro. Huldvoll gestatte ich Euch aber, Eure Schuld abzuarbeiten. Und zwar durch weitere Kapitel, die die Engine näher ausführen. Namentlich Suppy und Frontage, aber praxisbezogen. Mit anderen Worten: Könntet Ihr bitte anhand eines Beispiels zeigen, wir Ihr diese beiden Aspekte in Eure Planung einfließen lässt? Das Manual ist sehr technisch, und mit ist völlig unklar, wie Eure Einheit im Blizzard im Freien campieren und dennoch überleben kann :)

keine Fragen stellen sondern gleich gegen uns ausprobieren :P :D - wir bleiben in der Stadt und ihr könnte dann testen wie das ist :teufel:

Cfant
08.09.13, 21:05
Darauf wird's hinauslaufen - gewonnen hat, wer als zweiter verhungert :D

@Aktivist: Sorry fürs Threadnapping :o

Hohenlohe
08.09.13, 23:45
Wenn die Einheiten während eines Blizzard gut eingegraben sind, dann haben sie nur wenig Cohesionsverluste. Ganz anders schaut es nach einem Kampf aus, da wird verstärkt Supply angefordert von den mit geführten Wagenzügen, wenn das nicht ausreicht steigt die Cohesion an und die Einheiten verhungern langsam. Da brauchen sie dann naheliegende Depots. Nachschubphasen während eines Blizzards sind m.W. verkürzt, d.h. die Einheiten bekommen möglicherweise auch von da keinen Nachschub. Ich kann mich zwar irren, aber das blieb bei mir hängen in den letzten Jahren.

Trotzdem beachtlich, was ihr bislang erreicht habt, werter AKTIVIST...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

George Pickett
09.09.13, 16:31
Werter Aktivist,

wir finden die Idee, dass beide Parteien zum Ende eines jeden Jahres ein Statement über ihre Lage abgeben, ausgezeichnet! Es ist immer sehr aufschlussreich, die Lage von beiden Seiten beurteilen zu lassen. Und es geht ja auch nicht zu sehr ins "Eingemachte" wie wir gesehen haben. :)

Aktivist
09.09.13, 16:39
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Frontage



(...)Namentlich Suppy und Frontage, aber praxisbezogen. Mit anderen Worten: Könntet Ihr bitte anhand eines Beispiels zeigen, wir Ihr diese beiden Aspekte in Eure Planung einfließen lässt?(...)



Um Missverständnissen vorzubeugen - ich sitze nicht mit Lineal und Rechenschieber vor dem Bildschirm, während ich die perfekte Formel für ACW-Min-Maxing anwende. Mein "Powergaming" - wenn man so will - beschränkt sich auf meine Wunschstrategien. Dann gehe ich in den Gedanken den Kräfteansatz dafür durch und dann müssen diese Einheiten irgendwie beschafft werden. Deswegen mag es mitunter so wirken, als würde ich "gamey" spielen (z.B. weil ich lange nichts in die Infrastruktur gesteckt habe), aber mir blieb keine andere Wahl. Wäre Geld da gewesen, hätte ich auch Eisenbahnen gebaut. Die einzigen Notizen, die ich mache, betreffen meine Neuaufstellungen - weil ich oft vergesse, wofür die eben fertig gestellten Einheiten eigentlich gedacht waren. Trotzdem klappts nicht immer - ich habe z.B. eine für die Potomac-Front vorgesehene Brigade doppelt produziert. Na ja, der Doppelgänger schiebt jetzt Dienst in Fort Monroe...
Alle mehr oder weniger ausführlich beschriebenen Spielkonzepte versuche ich intuitiv zu beachten. Die Frontage ist ein solches Konzept. Ich habe noch niemals Frontagewerte ausgerechnet oder wenigstens überschlagen - aber in diesem Fall schauen wir uns einmal das Gefecht in Loudon County vom 25.07.1861 an: Butler gegen Longstreet.


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Vorher jedoch die Grundlagen. Frontage als Begriff des Spiels ist vereinfacht ausgedrückt die Länge einer imaginären Gefechtslinie, entlang derer alle am Kampf beteiligten Elemente (Regimenter, Batterien, Spezialeinheiten) aufgestellt werden, gemessen in "Punkten". Diese Basis-Gesamtlänge hängt NUR vom Gelände ab. Jedes Element "verbraucht" nun einen bestimmten "Platz" auf dieser Strecke - dieser "Platz" entspricht 1:1 der Bewegungsrate des jeweiligen Elementtyps abhängig von Gelände UND Wetter:


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WICHTIGER EDIT: Excel hat die Legende etwas abgeschnitten. Der senkrecht zu lesende Text (beim roten Pfeil) soll lauten: Familientyp der Einheit


Oh Gott, was will er mir mit der Tabelle sagen? Ganz ruhig, wir lesen einfach mal zwei Beispiele:

1. Tabelle CLEAR: bei schönem Wetter habe ich 180 "Frontagepunkte" für Kampfeinheiten. Schwere Infanterie verbraucht vier Punkte je Element. Ich könnte also maximal 45 Elemente schwere Infanterie in einer Gefechtsreihe einsetzen - das entspricht exakt zweieinhalb Divisionen NUR gefüllt mit Infanterieeinheiten.

2. Tabelle FORT: bei Schnee kann ich beim ANGRIFF auf ein Fort eine 60 "Frontagepunkte" lange Linie bilden (80 x 75%). Schwere Infanterie "kostet" 7 Frontagepunkte, ich kann also nicht mehr als 8 Elemente einsetzen: also nur etwa zwei große Brigaden.

Übertragen auf meinen Kampf in Loundon County - Tabelle HILLS, Abschnitt FAIR - meine Gefechtslinie hatte eine Länge von 130 Punkten für Kampfeinheiten und 75 Punkten für Unterstützungseinheiten. Ich habe mir mal die Arbeit gemacht, die Frontage-Combat-Quota von Butlers Armee zusammen zu zählen:

13 Elemente Light Infantry x 7 = 91 Punkte
+ 26 Elemente Heavy Infantry x 10 = 260 Punkte
+ 3 Elemente Medium Cavalry x 8 = 24 Punkte
= 375 Frontagepunkte für Kampfeinheiten

Dreimal mehr Truppen als der maximale Basiswert! Beim Gegner dürfte es nicht viel anders ausgesehen haben. Was bedeutet das nun für das Gefecht? In jeder Kampfrunde werden per Zufallsgenerator Elemente ausgewählt, die in die Kampflinie rücken. Willkürlich. Je mehr Treffer eine Einheit (noch) verkraften kann, desto eher wird sie ausgewählt (also eher frische Eliteinfanterie als angeschlagene Miliztruppen). Bei Unterstützungseinheiten achtet die KI darauf, dass maximal eine Nachschubeinheit (also bis zu vier Elemente Wagenzug) in die Linie rückt, wenn noch Artillerie vorhanden ist. Dauert das Gefecht länger als eine Kampfrunde, werden bevorzugt die Elemente ausgewählt, die bereits vorher im Kampf standen (erhöhte Wahrscheinlichkeit). Wurde ein Element in die Flucht geschlagen, verringert sich diese Wahrscheinlichkeit drastisch.

War es ein Fehler, mit so vielen Truppen zu kämpfen? Nun, wenn Ihr Euch an meine Pläne erinnert, sollten ja ZWEI separate Kämpfe stattfinden. Wer letztendlich kämpft, geht auch nicht aus dem Gefechtsbildschirm hervor, der zeigt nämlich ALLE Truppen in einer Region an, auch Einheiten, die aus irgendwelchen Gründen nicht an der Kampfberechnung teilnahmen. (z.B. wegen "Delayed Commitment" in den Spieloptionen). Ein Gefecht dauert so lange, bis es eine Seite abbricht. Das liegt an der vorgegebenen Kampfhaltung (die sich im Gefecht ÄNDERN kann - Stichwort Eigensinnigkeit der Anführer), am Anführer, an den Erfolgen/Verlusten, der Cohesion und weiß der Geier was sonst noch. Bis dahin können viele Einheiten in die Gefechtslinie "hinein- und herausrotieren". Bei zwei separaten Gefechten hätten vermutlich jeweils alle meine Einheiten gekämpft, aber nicht alle von Longstreet. Das war der Plan.

Okay, war es das schon? Natürlich nicht!
In offenem Gelände, also CLEAR, PRAIRIE, DESERT und WOOD gibt es eine anführerabhängige Bonusformel:

für Kampfeinheiten: (+25) x Rang des kommandierenden Offiziers x Offensiv- bzw. Defensivwert.
für Unterstützungseinheiten: (+10) x Rang des kommandierenden Offiziers x Offensiv- bzw. Defensivwert.

Der kommandierende Offizier einer Schlacht ist nicht unbedingt der Gefechtsbildschirm angezeigte General. Dort wird nur der höchstrangige der gesamten Region aufgeführt. Wenn er aber nicht am Kampf teilgenommen hat, zählt ein anderer Offizier - z.B. wenn der betreffende General vor der Schlacht den Rückzug angetreten hat.
Hätte die Schlacht also auf ebenem Gelände stattgefunden, wäre meine Maximalfrontage +25 x 3 (Rang General) x 0 (Offensivwert 0) immer noch 130 gewesen. Longstreets hingegen: +25 x 1 (Rang Brigadier General) x 6 = 150 Punkte zusätzlich. Longstreet hätte fast alle Truppen auf einmal einsetzen können! Ja? WOMÖGLICH! Offensiv- und Defensivwert gehen vielleicht nur bis zu einem bestimmten Maximalwert in die Rechnung ein.

Jetzt ist aber alles gesagt, oder? NEIN! Die Engine versucht, Elemente einer Einheit immer gemeinsam einzusetzen (Einheit = selbe Brigade oder selbe Division). Ich glaube, dass jedes Korps für sich alleine steht. Ich kann das nicht beweisen, aber manche Kampfergebnisse deuten darauf hin. Ein Korps wird einem anderen also möglicherweise keine Frontagepunkte wegnehmen. In manchen Fällen (siehe Tabellen) wird der Angreifer mit einem Malus belegt, der Verteidiger jedoch nie.


Jetzt noch einmal ein Absatz zur Artillerie. Artillerie zählt im Gefecht zu den Unterstützungseinheiten. Auch da gibt es mehrere Tabellen:


http://s7.directupload.net/images/user/130909/5qlloqzd.png
Edit: Soll natürlich normal ABGERUNDET heißen

Damit ist bewiesen, dass es für die Kombination von Einheiten zu einer Division KEINEN Einheitstyp gibt. In Gefechten können, je nach dem wo und bei welchem Wetter sie stattfinden, bis zu 15 Unterstützungselemente eingesetzt werden - also bis zu 15 Artillerieeinheiten. In der Ebene (CLEAR, PRAIRIE, DESERT, WOOD) je nach Qualitäten des Anführers sogar doppelt oder dreimal so viele. Allerdings müsste man, falls Nachschubwagen präsent sind, bis zu vier Unterstützungselemente abziehen. Und ich denke, auch Spezialtruppen wie Pioniere, Signäler und dergleichen nehmen Punkte weg.


Zuletzt noch ein wichtiger Hinweis. Diese Informationen stammen vom AGEOD-Forum und wurden zumindest 2009 von Pocus, einem der Entwickler, bestätigt. Was sich seitdem in den Patches getan hat, kann eine ganze Menge sein. Man denke nur an die 1.14er aufwärts Patches, die das Spiel teilweise völlig veränderten (Stichwort Belagerung, Zone of Control, Bying Artillery,...) Dies ist aber die letzte so prominent veröffentlichte Zusammenfassung der Frontage-Rules. Ich lege meine Hand also nicht ins Feuer und verweise auf:


www.ageod-forum.com, Subforum: American Civil War, Sticky-Thread: Frontage, Post Frontage Primer 2.0, erstellt von Major Tom, Feb. 2009 (http://www.ageod-forum.com/showthread.php?13016-Frontage-Primer-and-Questions&p=129422&viewfull=1#post129422)


Folgende wichtige Fragen wurden bisher nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet:

Können sich die Zusatzpunkte der Anführer addieren oder werden immer nur die Werte des kommandierenden oder sogar nur des ranghöchsten Anführers in Betracht gezogen? Gibt es dann möglicherweise einen Cap? Spielt die Kommandoeffizienz eine Rolle?
Kann das Deployment eines Elements fehlschlagen und ist es schon allein deswegen nützlich, mehr Truppen als maximal einsetzbar zu entsenden?



Gez.

Der Captain


Nachtrag: Werter Cfant. Es fällt mir echt schwer, praktische Spieldaten bezüglich Frontage auszuwerten und Schlussfolgerungen zu ziehen. Da ich das Spiel nicht hoste, kann ich mir nicht das Battlelog.txt-File ansehen. Dann könnte ich genaueres darüber sagen, welche Elemente in jeder Kampfrunde eingesetzt wurden und wie hoch die "Ineffizienz" letztendlich war. Und ob das, was ich aus dem AGEOD-Forum übernommen habe, tatsächlich der Wahrheit entspricht. Und auch in meinen KI-Spielen habe ich das nie getan. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich bis Mitte des Krieges maximal drei Divisionen in meine Armeekorps stecke, später vielleicht maximal vier. Das kann bereits zuviel sein, vor allem dann, wenn man unter ungünstigen Bedingungen kämpft. Aber ein Gefecht dauert ja auch ein paar Runden und so werden schon recht viele Elemente an den Kämpfen teilnehmen. Als Union baue ich recht viel Artillerie, zumindest jetzt am Anfang, weil nicht Geld und War Supplies, sondern Manpower der limitierende Faktor sind. Ja, vielleicht baue ich viel zu viel Artillerie. Aber was soll ich sonst mit der Knete anfangen? Ich hoffe, ich konnte die Frontage trotzdem anhand eines Beispiels aus dem Spiel erläutern. Ich möchte aber nochmals klarstellen, dass ich hier nicht mit Taschenrechner und Tabellenwerk arbeite. Auch wenn mir vorgehalten wird, ich würde das Spiel auf wissenschaftliche Art und Weise spielen. Meine Entscheidungen wäge ich aus dem Bauchgefühl verbunden mit meinen operativen Planungen ab und ob ich mir davon einen wichtigen Vorteil verspreche.
Was die Supply-Frage angeht, werde ich im nächsten Spielbericht ein Praxisbeispiel aus meinem Arkansasfeldzug bringen - warum ich wieviele Nachschubwagen benutze. Bis dahin viel Vergnügen im Forum!

SolInvictus202
09.09.13, 17:34
:wirr: :ja: - Wir bedanken uns für ein verständliches "Erhellen" eines für uns bis jetzt sehr verschwommenen Themas :) - die Tabellen hatten wir nämlich auch gefunden - jedoch nicht ganz durchblickt :)

Aktivist
09.09.13, 21:25
(...)In einer Sache bin ich aber nicht Eurer Meinung: Bei diesem Fort-Sumter-Provokations-Zeugs. Kenne das im Detail nur aus Eurem Post, klingt für mich aber nach einem sehr komplizierten Plan, der völlig umsonst ist, wenn der Süden trotzdem einfach nicht losballert. Ich vermute - ohne es belegen zu können - eher, dass hier hektisch agiert wurde in einer Situation, der man sich nicht gewachsen fühlte. Die Entscheidungsträger standen unter enormen Druck und auch die großen Geister müssen in ihre Aufgaben erst hinweinwachsen. Ich denke, in solchen Phasen sind - letztlich sinnlose - verschiedene Ideen, widersprüchliche Anweisungen und wechselnde Meinungen ganz normal. Erst hinterher neigt der Mensch dazu, in allem einen Sinn zu sehen. Ist aber nur meine Meinung.

Werter Cfant, werte schweigend zustimmenden Regenten!

Ihr erinnert Euch, dass ich Euch eine Antwort auf Euren Zweifel versprochen habe - nachdem ich mir sicher sein konnte, dass Ihr meinem AAR nicht entrüstet den Rücken kehrt. Nun, ich will dieses Versprechen heute einlösen:

Ihr stellt heraus, dass ein Krieg nur dann hätte ausbrechen können, wenn der Süden (so wie er es tatsächlich tat) Fort Sumter eigenmächtig und anscheinend unprovoziert angegriffen hätte. Wie hätte sich Lincoln dieser Sache sicher sein können? Lasst mich deshalb einige Fakten und die daraus abgeleiteten Schlüsse präzisieren. Ich beschreibe noch einmal in Stichworten die Lage Anfang April 1861:

1. Seit Januar war ein Waffenstillstand zwischen der Union und der Konföderation in Kraft, unterzeichnet durch Präsident Buchanan.
2. In diesem Waffenstillstand verpflichteten sich beide Seiten, Verhandlungen über den künftigen Status von Fort Pickens in Florida und Fort Sumter in South Carolina aufzunehmen.
3. Ferner verpflichteten sich die Südstaaten, besagte Forts nicht mit Waffengewalt zu erobern.
4. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung der Union, weder Verstärkungen noch militärischen Nachschub in besagte Forts zu liefern.
5. Nun war eine konföderierte Delegation in Washington und hatte bereits Verhandlungen mit Vertretern der Regierung aufgenommen.

Worauf beriefen sich die Südstaaten? Auf die Praxis der ersten Regierung der Vereinigten Staaten bzw. der gewählten Repräsentanten der ersten unabhängigen Kolonien während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Damals hatten die Amerikaner bei der britischen Regierung geltend gemacht, dass sämtliche auf dem Gebiet besagter Kolonien bestehenden Liegenschaften der britischen Regierung nunmehr rechtmäßiges Eigentum dieser Kolonien seien, die sich im Einklang mit dem Völkerrecht und legitimiert durch demokratische Repräsentantenwahlen von der britischen Fremdherrschaft losgesagt hatten. Dieses Recht war Bestandteil der hinter der Unanhängigkeitserklärung, der Gründungsurkunde und der ersten amerikanischen Verfassung stehenden Rechtsauffassung - und von der britischen Regierung bestätigt im Friedensvertrag von Paris.

Was war Lincolns Problem damit? Wie im POV ausgeführt, haben selbst die angesehensten Historiker zugegeben, dass ein Nachgeben in dieser Frage mit großer Sicherheit den Sturz der Regierung Lincoln und das Ende der Republikanischen Partei bedeutet hätte, die sich in mindestens zwei Flügel zerlegt hätte. Präsident Buchanan hatte mit Hinweis auf die baldige Amtsübergabe jede Verhandlungen mit den Südstaaten verweigert. Als Lincoln Anfang März 1861 ins Amt eingeführt wurde, waren die Vorräte in Fort Sumter bereits knapp. Am 4. April, wenn ich nicht irre, telegraphierte Anderson aus Fort Sumter nach Washington, dass er nur noch Rationen für zwei Wochen besaß. Würden keine anderen Befehle ergehen, würde er sich mit Ablauf dieses Datums den Südstaatlern und Beauregard ergeben und Fort Sumter aushändigen. Was war in der Zwischenzeit in Fort Pickens geschehen? Nun, dort lag immer noch das Flaggschiff der Golfflotte vor Anker, mit einem halben Regiment Soldaten an Bord. Der Festungskommandant weigerte sich, diese Soldaten aufzunehmen (angesichts seiner Befehle), bis ihn der ranghöhere Kapitän schließlich überstimmte. Aber selbstverständlich war das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Was tat Lincoln? Allein auf sein Geheiß hin wurden die Planungen für eine militärische Expedition begonnen - gegen den Rat seines Kabinetts, gegen den Rat der Streitkräfte und ohne jede Beteiligung des Kongresses. Ein Bruch des Waffenstillstandes? Aber selbstverständlich! Warum? Weil er Präsident bleiben wollte, und dafür einen Krieg zumindest billigend in Kauf nahm. Wenn nicht sogar provozierte, um hinterher das Opfer spielen zu können.

Warum war das wichtig? Wie sein Außenminister Seward ihm sagte, würde ein einseitiger Bruch des Waffenstillstandes in Europa als Kriegserklärung aufgefasst werden und könnte mit einiger Sicherheit zur diplomatischen Anerkennung der Südstaaten führen. Das bedeutet, dass England und Frankreich ihre Handelsschiffe, die südstaatliche Häfen anlaufen, gegebenenfalls unter den Schutz der Flotte gestellt hätte, wäre ihnen durch eine Blockade ein solches Ziel verwehrt worden.

Wie die Aktionen geplant wurden, habe ich ja schon ausführlich beschrieben. Hätten sie wenigstens Aussicht auf Erfolg gehabt? Fort Sumter - ein definitives NEIN! Fort Pickens - ein definitives JA!

Wie wäre der Krieg im ersten Fall entstanden? Nun, die Fort Sumter-Flotte hätte sich abseits von Charleston getroffen, bei Nacht die Sandbank angesteuert, Soldaten und Vorräte verladen und die Barkassen mit den Schleppern in die Bucht geschleppt. Dabei hätte sie einige Batterien an Land passiert. Nur? Können wir so naiv sein, den Südstaatler eine derartige Sorglosigkeit zu unterstellen. Beauregard war Berufssoldat, verdammt! Selbst ich hätte Coast Spotter aufgestellt, mit requirierten Booten Küstenpatrouillen durchgeführt. Baumstämme mit Ketten zusammen gebunden und im Fahrwasser verankert. Brandschiffe vorbereitet. All das ist geschehen. Wären die Unionsbarkassen aufgetaucht, hätten schon ein paar unbewaffnete Schlepper ausgereicht, sie abzudrängen. Hätten nicht vielleicht sogar die Unionsfregatten die ersten Schüsse abgegeben? Die Befehle - Ihr habt sie gelesen - waren EINDEUTIG. Aber spielt tatsächlich eine Rolle, wer den ersten scharfen Schuss abgegeben hätte. NEIN! Und das Resultat? Ein völliger Fehlschlag, ein eindeutig aggressiver und kriegerischer Akt entgegen den Vereinbarungen und eine Menge Särge, welche die Südstaatler eine Woche später an Washington ausgehändigt hätten. Mit anderen Worten - Lincoln wäre wieder weg vom Fenster gewesen.... Der Fall ist aber ganz anders, wenn die Südstaatler Fort Sumter angreifen, und keine Entsatzflotte ist in der Nähe, oder?

Und was ist mit Fort Pickens? Hätte das nicht auch zum Krieg geführt? NEIN! Fort Pickens liegt am Ende einer sehr langen und sehr schmalen Halbinsel, umgeben von tiefen Fahrrinnen, die außerhalb der Reichweite von Geschützbatterien sind. Es gab dort nicht einmal den Versuch einer Blockade - wie auch, militärisch unmöglich. Wäre die Verstärkung von Fort Pickens ein Bruch des Abkommens gewesen? Aber sicher! Bloß wäre kein einziger Schuss gefallen. Das einzige, was die Südstaatler gemacht hätten, wäre eine Protestnote nach Washington zu senden. Na ja, und vielleicht im Gegenzug doch Fort Sumter angreifen???
Schließlich war auch die Regierung Davis unter Druck der eigenen Eisenfresser. Aber ganz ehrlich, Davis hätte die eine Woche auch noch warten können, denn in Charleston wusste jeder, wie es um die Vorräte von Fort Sumter stand.

Wie also kriegt man den Süden dazu, doch präventiv zu feuern? Und da kommen all die Nachrichten zusammen:
- aus den Stützpunkten berichten Agenten, dass etwas im Gange ist.
- Schiffe werden ausgerüstet, Soldaten gehen an Bord, Schiffe laufen aus und es heißt Fort Sumter, Fort Pickens....
- die Zeitungen im Norden drucken es sogar auf ihrer Titelseite...

Warum eigentlich? Tja, laut James McPherson wollte Seward so seinen Präsidenten hintergehen, und das Kommandounternehmen "leaken". Quatsch mit Soße! Seward war während des ganzen Krieges in zwei Kabinetten Lincolns engster Gefolgsmann. Woher wusste Seward überhaupt Bescheid? Weil ihm Lincoln die Aufsicht DER REGIERUNG über die Planungen übertrug. Erinnert Euch, wie oft Seward wichtige beteiligte Offiziere ins Weiße Haus zum Treffen mit ihm und Lincoln rief, z.B. Porter! Die beiden haben vielleicht täglich miteinander über die Lage konferiert. Deshalb war Seward so im Bilde. Und die Behauptung der Historiker würde ja Sinn machen, wenn Lincoln nicht selbst die Südstaatler ins Bild gesetzt hätte. Am 6. April trafen zwei Sondergesandte in LINCOLNS Auftrag in Charleston ein, wo sie dem Gouverneur und General Beauregard die bevorstehende Expedition mitteilten:


"(...) an attempt will be made to supply Fort Sumter with provisions only, and that if such attempt be not resisted, no effort to throw in men, arms, or ammunition will be made without further notice, [except] in case of an attack on the fort.(...)"


Ehrlich? Nach all den Erkenntnissen, die die Südstaatler bereits gewonnen hatten, war DAS die Botschaft? Jeder normal denkende Mensch kann sich ausmalen, dass diese "Mitteilung" das gegenseitige Misstrauen nur noch verstärkt haben muss. Und denkt noch einmal an die Fernschreiben der Verhandlungsdelegation in Washington: die Flotte, die da kommt, wird jeden Widerstand brechen! Die Einzelheiten der gegnerischen Planungen konnte der Süden nicht kennen.

Was also weiß die Regierung Davis? Es werden gleichzeitig zwei Expeditionen aufbrechen. Fort Pickens wird todsicher entsetzt. Fort Sumter - nun, die Union SCHEINT sich sicher zu sein, dass das klappt. Der Süden würde letztendlich ohne beide Forts dastehen - ein schwerer Ansehensverlust der Regierung. Der obere Süden würde vermutlich der Union treu bleiben. Damit wäre die Unabhängigkeit schnell vorbei. Es sei denn, man greift Fort Sumter vorher an.

Und genau darauf wollte Lincoln hinaus! McPherson beschreibt das "Check Mate" von Davis so: "If you attack Fort Sumter, you loose. If you don't attack Fort Sumter, you will loose, too."

Ein letztes Indiz für die Kriegstreiberei Lincolns - wie hat Lincoln reagiert? Seine beiden ersten Maßnahmen nach Fort Sumter waren die Verkündung einer Seeblockade und die Aufstellung eines Freiwilligenheeres. Was ist das? Ist das Deeskalation? Ist das Krieg? Was bedeutet das, Blockade?
Nun, der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat sich 1861 damit auseinander gesetzt. Es ist eine Kriegserklärung, sagten die Richter. Hatte der Präsident das Recht dazu? Das Urteil ging mit der knappsten Mehrheit von 5:4 für Lincoln aus. Ein Ausnahmetatbestand, der in der Verfassung nicht eindeutig geregelt sei... Was soll das heißen? Laut Verfassung Stand 1861 steht das Recht, einen Krieg zu identifizieren und einen zu erklären AUSSCHLIESSLICH dem Kongress zu! Nicht dem Präsidenten. Ähnliches* gilt für die Aufstellung eines Bürgerheeres. Der Kongress hat beide Aktionen NACHTRÄGLICH gebilligt, aber die Sache stank so gewaltig wie ein luftdicht abgeschlossener Ziegenstall auf Sumatra.

Ich folgere aus all dem - der merkwürdigen Planung, der noch merkwürdigeren Sabotage der Sumter-Mission und den sofortigen Kriegsmaßnahmen des Präsidenten, dass dies sein erklärter Wille von Anfang an war. Die Alternative dazu hieß für ihn - Ende der politischen Laufbahn. Eine Entscheidung aus Egoismus heraus.


*Vergleiche Militia Act von 1792: Die Einberufung der Staatsmilizen zu Zwecken der Bundesregierung ist dem Kongress vorbehaltlich belassen, es sei denn, eine unmittelbare Gefährdung durch eine Rebellion oder ausländische Intervention ereignen sich außerhalb der Beschlussfähigkeit des Kongresses. Was ist damit gemeint? Wenn der Kongress seine Sitzungsperiode noch nicht aufgenommen hat. Das war 1861 der Fall. Allerdings kann der Kongress jederzeit vom Präsidenten zusammen gerufen werden. 1792 hätte das Wochen gedauert. Aber 1861, mit Telegraphie und Eisenbahn höchstens eine Woche. Warum also die Eile? Weil Lincoln ANGST hatte, dass der Kongress weder den Kriegszustand verhängen, noch die Staatsmilizen zum Zwecke der RÜCKEROBERUNG des Südens beschließen würde. Aber genau das stand in seiner präsidialen Order.

Cfant
10.09.13, 09:28
Werter Aktivist,

vielen herzlichen Dank für Eure Erläuterungen. Ich bin sehr erleichtert, dass die Frontage-Probleme quasi "intuitiv" gehandhabt werden können und es nicht notwendig ist, seitenlange Berechnungen anzustellen, um das Spiel zu spielen :) Ich fasse zusammen: Wenn ich 2 Armeen habe, eine kleine und eine große, lasse ich die kleine eher in unwegsamen Gelände verteidigen, weil sie dort dank Frontage-Regelung eher einer feindlichen Übermacht standhalten kann als in offenem Gelände. :) Nochmals danke für die ausführliche Erklärung - jetzt erscheint es relativ logisch, was beim ersten Durchlesen auf AGEOD-Seiten wie eine Rätselaufgabe erschienen ist :D


:wirr: :ja: - Wir bedanken uns für ein verständliches "Erhellen" eines für uns bis jetzt sehr verschwommenen Themas :) - die Tabellen hatten wir nämlich auch gefunden - jedoch nicht ganz durchblickt :)

Aha, der künftige Feind liest mit :D Finde das echt stimmig: Jetzt drücken wir beide noch in Aktivists West Point-Lehrgang die Schulbank, aber schon bald stehen wir uns auf den Schlachtfeldern gegenüber :reiter:

Cfant
10.09.13, 09:41
Und noch ein Wort zu Euren Erläuterungen über den Kriegsausbruch. Ich kenne die Abläufe im Detail nicht und kann daher nicht wirklich widersprechen :) Dass Lincoln wollte, dass der Süden angreift und somit die "Legitimation" für einen Waffengang liefert, würde ich nicht bestreiten. Ob aber immer alles so genau geplant war, weiß ich nicht. Glaube ich Euch in diesem Fall aber einfach mal :) Wobei ich mir aber auch vorstellen könnte, dass man nur verhindern wollte, dass das Essen in Sumter ausgeht und sich die Besatzung ergeben muss, was Washington ja auch nicht gut aussehen ließe.
Anders gesagt: Hätte Davis die Verstärkung von Sumter nicht einfach hinnehmen und für die eigenen Zwecke ausschlachten können? War Sumter wirklich SO bedrohlich, dafür loszufeuern? Wie gesagt, ich habe mich mit dem Civil War nicht im Detail auseinandergesetzt, aber ich frage mich, ob Lincoln wirklich darauf vertrauen konnte, dass der Süden feuert. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum Fort Sumter angegriffen wurde. Ich hätte den Vertragsbruch lieber propagandistisch verwertet. Ich weiß aber auch, wie das Ding ausgegangen ist :tongue:
Fazit: Aus meiner Sicht kann es schon eine bewusste Provokation Lincolns gewesen sein - aber dass der Süden drauf eingegangen ist, finde ich überraschend und reichlich doof. :D

Longstreet
10.09.13, 10:08
Es ist im Nachhinein immer schwierig soetwas nachzuvollziehen. Wir wissen heute wesentlich mehr, als die Herrschaften damals und fragen kann man auch niemanden mehr. Den Indizien entsprechend macht natürlich alles Sinn, man sollte aber nicht vergessen, welche heute bekannten Informationen den damaligen Akteuren schlicht nicht zugänglich waren. Dass Lincoln ein gewiefter Politiker war, steht auch außer Frage. Und dass er bereit war, die Union mittels eines Krieges zusammen zu halten, ist auch unbestritten. Interessant sind wirklich die einzelnen kleinen Schritte, die am Ende zum Ergebnis geführt haben. Es vermittelt wirklich den Anschein, als ob alles ordentlich durchdacht war.Wir müssen aber auch hinweisen, dass gerade Wir Strategiespieler und Hobbygeneräle wissen, dass kein Plan den ersten Feindkontakt überlebt. Insgesamt sind die Ereignisse den Absichten Lincolns doch sehr entgegen gekommen. Diese Entwicklung zu berechnen, halten Wir jedoch für eine gewagte These, da man ja niemals sicher mit den Aktionen des Gegners kalkulieren kann/sollte. Eine insgesamt interessante diskussionswürdige und durchaus stichhaltige These, die der verehrte Aktivist da ins Spiel gebracht hat.

Cfant
10.09.13, 10:19
Es ist im Nachhinein immer schwierig soetwas nachzuvollziehen. Wir wissen heute wesentlich mehr, als die Herrschaften damals und fragen kann man auch niemanden mehr. Den Indizien entsprechend macht natürlich alles Sinn, man sollte aber nicht vergessen, welche heute bekannten Informationen den damaligen Akteuren schlicht nicht zugänglich waren. Dass Lincoln ein gewiefter Politiker war, steht auch außer Frage. Und dass er bereit war, die Union mittels eines Krieges zusammen zu halten, ist auch unbestritten. Interessant sind wirklich die einzelnen kleinen Schritte, die am Ende zum Ergebnis geführt haben. Es vermittelt wirklich den Anschein, als ob alles ordentlich durchdacht war.Wir müssen aber auch hinweisen, dass gerade Wir Strategiespieler und Hobbygeneräle wissen, dass kein Plan den ersten Feindkontakt überlebt. Insgesamt sind die Ereignisse den Absichten Lincolns doch sehr entgegen gekommen. Diese Entwicklung zu berechnen, halten Wir jedoch für eine gewagte These, da man ja niemals sicher mit den Aktionen des Gegners kalkulieren kann/sollte. Eine insgesamt interessante diskussionswürdige und durchaus stichhaltige These, die der verehrte Aktivist da ins Spiel gebracht hat.

Ja, genau das meine ich. Damals haben verschiedenste Gruppen ihre Pläne geschmiedet und sind sich damit dauernd in die Quere gekommen. Wieviel davon wirklich so geklappt hat wie geplant - wer weiß? Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass Geschichte aus sehr viel gescheiterten Plänen besteht :D WIRKLICH spannend finde ich die Frage, was gewesen wäre, wenn der Süden nicht geschossen, sondern eine Entschädigung für (ehemaligen) Unionsbesitz angeboten hätte. Ich verstehe einfach nicht, wie man in den Krieg gegen einen wirtschaftlich und zahlenmäßig überlegenen Gegner ziehen kann, solange man andere Möglichkeiten hat.

Aktivist
10.09.13, 10:41
Vorneweg: Es tut mir schrecklich leid, die angeregte Unterhaltung auf zu rüde Art zu unterbrechen. Bitte, lasst Euch nicht davon abhalten, auch weiterhin zu meinen Kontroversen Stellung zu beziehen. Auch die "Was wäre wenn's" sind spannend. Ich denke mal, wenn der Krieg 1861 nicht ausgebrochen wäre und mit einer Nachfolgeregierung der Demokraten oder ?wieder auferstandenen? Whigs wären beide Landesteile vielleicht wieder zusammen gewachsen.



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Washington, 15. Februar - Union Grand Strategy Eighteen Sixty Two


Mitte Februar machten vor allem Ereignisse außerhalb des Kriegsgeschehens Schlagzeilen: Frankreich würde eine Expeditionsarmee nach Mexiko senden! Das macht die ohnehin unrealistischen Hoffnungen des Südens auf eine Intervention seitens Europäer zunichte und verschafft unserer Moral einen netten Schub.


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Es gibt zwei Events für die Mexiko-Intervention. Das erste senkt den Foreign Intervention-Wert. Das zweite erhöht meine Moral.

Außerdem wünscht sich auch mein Präsident mehr Offensivgeist, speziell von General McClellan. Nun, Abraham Lincoln ist mein Commander-in-Chief und ich zolle seiner Anordnung allen gebührenden Respekt. Doch dazu später mehr.

General McDowell zieht schon einmal nach Germantown, während McClellan samt seines Stabes in Baltimore Quartier macht. Ansonsten treffen an meinen Fronten weitere Verstärkungen ein. Der Geleitschutz für meine Invasionsflotte ist in Philadelphia angekommen und soll wieder seetüchtig gemacht werden. Außerdem ziehe ich sechs Transportgeschwader aus dem Atlantik ab. In diesem Zug werden auch General Grant - den ich endlich befördern kann - und Major General Porter mit schnellen Kurierschiffen nach Maryland und Pennsylvania gebracht. Hookers Division dagegen wird das letzte noch verbliebene Küstenfort in North Carolina angreifen. Zurück bleiben wird auch die Division von Sherman - er wird in der nächsten Runde von seinen Transportern aufgenommen:


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Porters Beförderung hat BGen. Thomas beleidigt und kostete mich 12 Siegpunkte.

Damit schnell ab nach Tennessee. Hier ist mir ein fürchterliches Missgeschick passiert. Vier Artilleriebatterien sind bei ihrem Transport zu MGen. Dix in Columbus zu dicht an die Geschütze von Fort Island No.10 geraten. Eine wurde dabei vernichtet und eine zweite läuft noch Gefahr, vernichtet zu werden. Ein Leichtsinnsfehler, der mir niemals hätte passieren dürfen. Dennoch muss ich das jetzt ignorieren, denn ab jetzt läuft die Zeit. Dix soll sich bald mit seinen beiden Divisionen nach Paris in Tennessee begeben. Damit hält er Anschluss an die anderen Truppenteile - die gesamte Armee wäre damit konzentriert. Wood wird seine Zelte bei Fort Donelson abbrechen und per Bahntransport zurück nach Louisville in Kentucky gebracht. Dort sichert er die Basis und wird durch Ersatzeinheiten verstärkt. Zusätzlich erscheinen auf dem Kampfschauplatz:


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- General Buell: er wird Hallecks Truppen übernehmen.
- General Butler: nachdem er in dieser Runde sein Hauptquartier aufnimmt, eilt er nach Illinois zurück und wird bald wieder bei seiner Armee sein.
- Die ersten Kavallerietruppen werden nach Paducah verschifft. Vorerst nur zwei Regimenter Kavallerie und zwei Batterien mobile Artillerie. Weitere Truppen folgen in Kürze.
- Wallace trifft per Bahntransport in Cairo ein, wo seine Division ebenfalls auf Kampfstärke gebracht wird.
- Die Flotte beginnt sich allmählich in Cairo zu sammeln. Bei Fort Donelson bleiben lediglich drei Gruppen Kanonenboote und die Flusstransporter zurück. Auch die Panzerschiffe treffen bald ein.

In Arkansas ist die gegnerische Flussflotte vor Little Rock aufgetaucht und wurde gebührend mit Eisen und Blei begrüßt. Sie soll wohl die Flussübergänge versperren. Nun ja, damit muss man wohl rechnen. Bei Fort Smith ist die Lage weiterhin unentschieden. Fremont ist nun schon im dritten Zug hintereinander inaktiv, was für ein Pech. Damit geht auch sein Nachschubvorrat zur Neige. Noch anderthalb Monate kann er hier ausharren. Dafür trifft sein Hauptquartier hoffentlich bald ein, d.h., wenn die Flussflotte keinen Strich durch die Rechnung macht.


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Und damit zum zweiten Teil von Cfants Frage - wie habe ich das mit dem Supply geplant. Als praktisches Beispiel nehme ich die Division von Carl Schurz, die in Dallas gelandet war. Sie hatte zwei Nachschubwagen dabei. Das macht insgesamt einen Nachschubvorrat (Division + Wagen) von etwa 230 Punkten. Pro Runde verbrauchte die Division etwa 35 Punkte. Ihr könnt Euch ausrechnen, wie lange der Vorrat ohne "Nachbetankung" reichte. Allerdings wurde nachgetankt - in Dallas nämlich. Von Kalifornien aus wurde Nachschub über Tucson nach Dallas geschickt. Erst seit etwa zwei Monaten ist die Division auf sich gestellt. Ähnlich habe ich es mit den anderen Kolonnen gemacht.

Und damit ohne weitere Umschweife zu meiner großen Kampagne. Ich habe es eingangs nicht erwähnt, aber ich lasse Virginia in Ruhe. Ich glaube zwar, dass ich Richmond zumindest näher kommen könnte, aber ob es letztlich für eine Eroberung reicht, ist zweifelhaft. Auf der anderen Seite habe ich das Moment des Krieges mit Absicht in den Westen getragen, denn hier wird der nächste große Schlag nieder fallen:


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Wichtiger Edit: Da habe ich im Screenshot doch glatt die konföderierten Armeen vertauscht. Ich bitte den Fehler zu entschuldigen.

Es gibt derzeit drei Möglichkeiten. Möglichkeit A: Ich durchbreche die Küstensperren bei Mobile AL und lasse Grant südlich von Corinths MS an Land. Zur gleichen Zeit würden 2-3 Divisionen aus Tennessee die Bahnlinien östlich der Stadt blockieren. Den Tennessee River kontrolliert meine Flotte - damit ist ausgeschlossen, dass sich die beiden großen konföderierten Armeen vereinigen können. Den nächsten Schlag würde Fremont setzen, wenn er rechtzeitig eintrifft. Er soll südlich von Memphis den Mississippi überqueren, eventuell unterstützt durch die Panzerflotte. Damit kann sich Armistead entweder in West-Tennessee einkesseln lassen, oder er zieht sich nach Mississippi zurück. Vertrieben aus seinen eingegrabenen Stellungen rücke ich ihm hinterher, bis ich ihn an jedem beliebigen Punkt festgenagelt habe. Dazu werde ich versuchen, Folgelandungen bei Mobile und New Orleans durchzuführen. Nach meiner Schätzung kann der Feldzug zu Jahresende abgeschlossen werden und sollte eine große feindliche Streitmacht einschließen und damit für die restliche Kriegführung ausschalten.

Falls mir das zu riskant erscheint, tritt Möglichkeit B in Kraft. Grant würde nun östlich von Corinth an Land gehen, während Divisionen aus Tennessee im Süden der Army of Tennessee ausgeschifft werden. Fremont kann hierzu nichts beitragen. Das Operationsziel ist daher auch bedeutend kleiner. Außerdem steht zu befürchten, dass sich Joe Johnston unbehelligt bis nach Chattanooga zurück ziehen kann.

Im allerschlimmsten Fall wird nur Grant offensiv vorgehen. Er soll dann lediglich New Orleans erobern und Südlouisiana befreien. Unabhängig von alledem werde ich frühestens ab Jahresende damit beginnen, das Niemandsland westlich des Mississippi unter meine Kontrolle zu bringen.

Alle drei Operationen haben ihren Charme. Aber um es mit "Glücksrad" zu sagen: Ich möchte ganz klar ein A kaufen! Wenn meine Pläne klappen, möchte ich nicht in Armisteads Haut stecken...


Gez.

Der Captain




Bonus: The Band - The Night They Drove Old Dixie Down


https://www.youtube.com/watch?v=jREUrbGGrgM

Es ist zwar noch lange nicht soweit, aber in den Träumen der treuen Bürger der Union wird dieser fürchterliche Krieg alsbald vorbei sein. Und hoffentlich werden bis dahin nicht mehr viele stramme Burschen zu Grabe getragen werden müssen. Die obige Aufnahme stammt aus Martin Scorseses Konzertfilm 'The last Waltz' von 1978. Der Song wurde 1969 von der 'The Band' veröffentlicht. Eine noch viel ergreifendere Coverversion stammt von Joan Baez aus dem Jahr 1971.

Aktivist
11.09.13, 12:23
http://s1.directupload.net/images/user/130817/ug2jhnph.jpg

Preview: Abraham Lincoln - General-in-chief?

Abraham Lincoln war ein großartiger Präsident! Also auf jeden Fall in den Augen seiner Landsleute. Und an der generellen Einschätzung ist sicherlich nicht zu rütteln. Allerdings wurde über die Jahrzehnte ein regelrechter Personenkult um Lincoln aufgebaut, der seine Leistungen im Nachhinein überhöht. Aber geht das nicht vielen Idolen so? Man kann Lincoln, der ein bemerkenswert bescheidener Mensch war, keinen Vorwurf deswegen machen. Auch nicht den Medien, Politikern und normalen Menschen, die sich dieser Heroisierung entweder bedienen, sie vorantreiben oder sie genießen. Doch eine bestimmte Berufsgruppe sollte eigentlich unabhängig-kritisch bleiben, die edle Zunft der Historiker nämlich. Und das sind sie nicht. Sie haben fleißig am Mythos Abraham Lincoln mitgewirkt - und auch wenn ich viele ihrer der Einschätzungen teile, so verblüfft mich in manch anderer Beziehung das Urteil der Nachwelt. Mit einem dieser Mythen möchte ich in den nächsten beiden POV-Kapiteln aufräumen - nämlich dem, dass Abraham Lincoln moderne strategische Prinzipien eher verstanden haben soll als seine Generäle, was umso großartiger ist, da Lincoln bekanntermaßen ein militärischer Laie war. Ich werde das am Beispiel der Feldzüge der Union im Jahre 1862 auf dem östlichen Kriegsschauplatz darlegen. Ich werde beweisen, dass Lincoln persönliches Eingreifen einen Kriegs entscheidenden Erfolg verhindert hat, wohingegen seine Strategie dagegen völlig fehl schlug.

Aber bevor ich das machen kann, muss ich beweisen, dass das Urteil der Historiker sämtliche Fakten ignoriert, die dem Mythos widersprechen. Ja sogar Tatsachen umdreht, die Einem bei normalem Verstand zu völlig anderen Schlussfolgerungen führen müssen. Ich werde beweisen, wie oberflächlich, selektiv und tendenziös selbst die renommiertesten Geschichtswissenschaftler arbeiten können. Der Einstieg in den POV wird mit der Zeit beginnen, in der Lincoln erstmals strategische Vorschläge machte und Memoranden zur Kriegsführung an seine Topgeneräle sandte.


Die Überschrift "Abraham Lincoln - General-in-Chief?" ist provokativ. Lincoln war als Präsident natürlich Commander-in-Chief, aber er handelte in den Jahren 1862 und 1863 teilweise wie ein Oberbefehlshaber der Streitkräfte, wie ein Berufssoldat. Er tat das nicht, weil es keinen Oberbefehlshaber gegeben hätte - es gab sie ja. Zuerst Winfield Scott, dann übergangsweise George McClellan, dann Henry Halleck und schließlich Ulysses Grant. Einen solchen Posten gab es in der Konföderation bis Januar 1865 nicht. Lincoln hatte darüber hinaus ein War Board - einen Kriegsstab - der ihn beriet und die Schnittstelle zwischen Weißem Haus, Kriegsministerium und Oberkommando der US Forces war. Die Mitglieder dieses Stabes dürften den meisten Lesern völlig unbekannt sein:

Major General Ethan Hitchcock (Vorsitzender des War Board)
Brigadier General Montgomery Meigs (Generalquartiermeister US Army)
Brigadier General Lorenzo Thomas (Adjutant General US Army)

Lincoln und sein Kriegsminister berieten sich mit diesen Herren, auch mit Winfield Scott und George McClellan, aber am Ende des Tages war es Lincoln, der die wichtigen Entscheidungen trifft. Und im Umgang mit den oben genannten Personen, vor allem aber im Umgang mit McClellan lernt Lincoln eine Menge über militärische Prinzipien und Notwendigkeiten. Außerdem, so wird berichtet, liest er sich in militärtheoretische Werke der Kongressbibliothek ein. Im Herbst 1861 suchte Lincoln seinen Topgeneral George McClellan recht häufig in dessen Stabsquartier auf:


"One day a division commander came to see the general and found Lincoln with him, poring over a map of Virginia and MAKING operational suggestions, to which McClellan listened respectfully but with obvious amusement. At last the amateur strategist left. Returning from seeing him to the door, McClellan looked back over his shoulder and smiled. "Isn't he a rare bird?" [ein schräger Vogel, Anm. von mir] he said." (Foote, The Civil War)

Der Präsident macht taktische Vorschläge? Das muss ich einordnen: am 20. August 1861 wurde George McClellan formell Oberbefehlshaber der Army of the Potomac und damit ALLER Truppen in und um Washington. In den folgenden vier bis sechs Wochen formte der energische General die wahrscheinlich disziplinierteste und am besten ausgebildete Großformation der nördlichen Hemisphäre. McClellans Ziel war es, diese Armee in einem einzigen Feldzug nach Virginia zu führen und den Krieg mit einer Entscheidungsschlacht zu beenden. Dafür brauchte er Soldaten, Pferde, Geschütze und Nachschub. All dies nahm Zeit in Anspruch und darüber hinaus berichteten ihm seine Agenten auch von massiven Verstärkungen der Südstaatler. Die Monate gingen ins Land und mittlerweile nahm die Presse ihr altes Lied "Vorwärts nach Richmond!" wieder auf.


"Horace Greeley, the journalistic barometer, had recovered from his fright and recommenced his Forward-to-Richmond chant." (Foote, The Civil War)

Und es gab einflussreiche Politiker, die sprichwörtlich Blut sehen wollten, namentlich Edwin Stanton (ab Januar 1862 Kriegsminister) und der Radikalrepublikaner Bejamin Wade aus Ohio. Mitte November 1861 änderte sich das Verhältnis zwischen McClellan und Lincoln. Wie Lincolns Privatsekretär John Hay in seinen Memoiren schreibt, wurden der Präsident und er ziemlich undiplomatisch abgewiesen, als sie wieder einmal unangemeldet in McClellans Privatsitz auftauchten. Danach sei der General, so Hay, stets ins Weiße Haus zitiert worden, wann immer ihn Lincoln zu sprechen wünschte. Die Episode in McClellans Befehlszelt muss sich also davor zugetragen haben und es ging wahrscheinlich um McClellans Offensivpläne. Der hatte im Herbst 1861 nämlich vor, seine Armee aus den Befestigungen Washingtons gegen den östlichen Flügel von Joe Johnstons Armee bei Centreville zu führen. Wie auch immer, McClellan nahm Abstand von dem Plan, was letzten Endes zu Lincolns so genannter General War Order No.1 führte.

"Executive Mansion,
Washington, January 27, 1862

Ordered that the 22nd. day of February 1862, be the day for a general movement of the Land and Naval forces of the United States against the insurgent forces.

That especially --
The Army at & about, Fortress Monroe.
The Army of the Potomac.
The Army of Western Virginia
The Army near Munfordsville, Ky.
The Army and Flotilla at Cairo.
And a Naval force in the Gulf of Mexico, be ready for a movement on that day.

That all other forces, both Land and Naval, with their respective commanders, obey existing orders, for the time, and be ready to obey additional orders when duly given.

That the Heads of Departments, and especially the Secretaries of War and of the Navy, with all their subordinates; and the General-in-Chief, with all other commanders and subordinates, of Land and Naval forces, will severally be held to their strict and full responsibilities, for the prompt execution of this order."

Was sollte McClellan tun? Lincoln hatte seinem General zuvor ein Memorandum für eine Offensive zur Prüfung unterbreitet, und laut James McPherson ist dies ein erstes Indiz für dessen überlegenen strategischen Intellekt:


"About December 1, 1861, . . .Lincoln drafted a proposal for half of the Army of the Potomac to make a feint toward Centreville to hold the enemy in place while the other half moved in two columns south along the Potomac—one by road the other by water—to turn the Confederate flank. The moving columns would push up the Ocoquan Valley in the enemy's rear to destroy the [Orange & Alexandria] Railroad supplying the Confederate army at Manassas and trap that army between the converging Union forces. This proposal reflected the crash course of reading on military history and strategy that Lincoln had recently begun." (McPherson: Tried by War: Abraham Lincoln as Commander-in-Chief)

Ach ja? Das ist also ein Original-Lincoln Plan? Mal sehen, was steht denn drin?


"Suppose that of those troops southwest of the Potomac 50,000 move forward and menace the enemy at Centreville. The remainder on that side move to the crossing of the Ocoquan by the road from Alexandria towards Richmond; there to be joined by the whole force from northeast of the Potomac, having landed from the Potomac just below the mouth of the Ocoquan, moved by land up the south side of the Ocoquan to the crossing point named; then the whole force moves together, by the road thence to Brentsville, and beyond, to the railroad just south of its crossing of Broad Run."

http://s7.directupload.net/images/user/130911/za3czzj4.png

Auf der Karte könnt Ihr, werte Regenten, die Vormarschrichtungen nachvollziehen. Aber ich will es gleich vorweg nehmen - dies ist kein "Lincoln-Plan", dies ist der ERSTE DRAFT von Irwin McDowells Offensive gegen Beauregard, als er den BEFEHL von Lincoln erhielt, einen sinnlosen Angriff Richtung Manassas durchzuführen. Am 24. Juni 1861 schrieb McDowell nämlich dies an Winfield Scott:


"The objective point in our plan is the Manassas Junction (...) There is a fifth approach, from [Mündung des Occoquan River], by way of Brentsville, a march of about twenty-two miles, but the starting point is too far from the main direct approach to admit of its being used without a superabundance of force. The country lying between the two armies is mostly thickly wooded, and the roads leading across it are narrow, and in places sunken by the wear of travel and the wash of rains. This makes it necessary to have the fewest number of carriages of any kind, and our forces, therefore, though the distance is short, will have to move over several lines of approach in order to get forward in time a sufficient body to operate with success (...)
I propose to attack the main position by turning it, if possible, so as to cut off communications by rail with the South (...) , and if I find it can be done with safety, to move a force as far as Bristoe, to destroy the bridge at that place."

In den folgenden Tagen gelangte der BERUFSSOLDAT Irwin McDowell immer mehr zu der Einsicht, dass sein linker Flügel, würde er ihn so weit von seiner Haupttruppe marschieren lassen, nicht mehr rechtzeitig an seinem Zielort eintreffen würde. Daher verzichtete er nicht nur auf eine Landung an der Mündung des Occoquan, sondern reduzierte auch die Marschdistanz des linken Flügels, in dem er ihn so nah wie möglich um Centreville herum nach Brentsville führte. Am 15. Juli 1861 ergingen die entsprechenden Befehle an die Kolonnen. Am 18. Juli inspizierte McDowell mit Samuel Heintzelman, einem seiner höchsten Generäle, das Gelände und die Flussübergänge beim Occoquan, und am 19. Juli blies er die ganze Aktion ab!


"I went with Heintzelman to make arrangements to turn the enemy's right and intercept his communications with the South. I found on examining the country that the roads were too narrow and crooked for so large a body to move over, and the distance around too great to admit of it with safety. We would become entangled, and or carriages would block the way. I was therefore forced to abandon the plan of turning the enemy's right, and to adopt my present plan of going around his left, where the country is more open and the roads are broad and good." (McDowell an Scott, 19. Juli 1861)

Sie war militärisch auch ohne jede Erfolgschance. Die Wege waren zu eng, als dass genügend Mann hätten nebeneinander marschieren können. Die Kolonne, obwohl von jedem unnötigen Ballast befreit, hätte sich dutzendfach kilometerweit ins Land gezogen. Der Transport von Geschützen war auf den ausgewaschenen Straßen schwer. Es hätte unendlich viel Zeit benötigt, diesen Flügel um die gegnerische Flanke herum zu führen. Bedenkt bitte, das sind nicht Stonewalls Veteranen! Und wie hätte sich diese auseinander gezogenen Kolonnen innerhalb akzeptablen Zeitspannen zu einer Gefechtsformation formieren sollen? Wenn also Lincoln mit der Wiederbelebung dieses alten Planes eines bewies, dann sicher nicht seine ÜBERLEGENE STRATEGIE, sondern eher seine Ignoranz gegenüber militärischer Wirklichkeit! War es ein Wunder, dass Generäle wie George McClellan allmählich der Einmischung dieses Laien überdrüssig wurden?

James McPherson, der sich ebenso wenig wie seine Kollegen tiefer in Militärtheorien eingearbeitet hat, UNTERSTELLT Lincoln ein Verständnis von Clausewitzschen Prinzipien, die zum Zeitpunkt des Bürgerkriegs in amerikanischen Militärkreisen gänzlich unbekannt waren. Ich will nicht darauf eingehen, wieso Clausewitz erst zwischen Ersten und Zweiten Weltkrieg Relevanz in den Vereinigten Staaten bekam. Er wird sowieso eher als "Slogan" benutzt, als tatsächlich verstanden. McPherson schreibt nun dies:

"Lincoln grasped sooner than many of his generals the strategic concept of concentration in time. Because the Confederacy's basic military strategy was to defend its territory, Southern armies had the advantage of interior lines. [Anm. Was für ein Schwachsinn!] That advantage allowed them to shift reinforcement from inactive to active fronts (Think Bragg moving from Tupelo to Chattanooga). (...) This concentration in space could be overcome only if the Union employed greater numbers to attack on two or more fronts at once." (McPherson, Tried by war)

Also, für McPherson heißt concentration in time an mehreren Fronten gleichzeitig zu agieren. Ist das für die wirklich etwas neues? Denken wir zurück an die erste Schlacht von Bull Run im Juli 1861. Wir haben auf Seiten der Union die Armeen von McDowell und Patterson, auf der Seite der Konföderierten die von Beauregard und Johnston. Nach allem, was wir wissen, rechneten die befehlshabenden Offiziere BEIDER Seiten damit, dass Patterson seine Truppen im Shenandoah-Valley so gegen Johnston einsetzen würde, dass es jenem NICHT gelingen würde, Beauregard zu verstärken. Und das waren auch seine Befehle. Ich muss daraus schlussfolgern, dass "concentration in time" - was immer McPherson darunter versteht - ein gängiges militärisches Prinzip war, dessen sich die Berufssoldaten der Armeen WOHL BEWUSST waren.
Aber in Lincolns Augen waren seine Generäle zu kurzsichtig, dies zu erkennen. Richten wir für das nächste Beispiel unseren Blick nach Westen, dort schreibt nämlich Lincoln an General Buell:


"I state my general view of this war to be that we have the greater numbers, and the enemy has the greater facility of concentrating forces upon points of collision; (...) we [must] find some way of making our advantage an over-match for his; this can only be done by menacing him with superior forces at different points, at the same time. (...) so that we can safely attack, one, or both, if he [der Gegner] makes no change; and that if he weakens one to strenghten the other, forbear the attack to the strengthened one, but seize and hold the weakened one." (Lincoln an General Buell in Kentucky, 13. Januar 1862)

Dieser Brief ist noch länger - ich will aber nicht weiter auf die BELEHRUNGEN Lincolns eingehen, die zunehmend widersprüchlich werden. Auch dieses Dokument wird von der Wissenschaft als Beweis für Lincolns ÜBERLEGENE strategische Begabung heran gezogen. Tja - dann schauen wir uns doch einmal an, was Lincoln seinen Generälen Buell und Halleck im Westen auftrug und was sie TATSÄCHLICH machten.


"Applying the principle to your case , my idea is that Halleck shall menace Columbus and `down river' generally, while you menace Bowling Green [I], and East Tennessee." (der selbe Brief)

Also Halleck, der im Januar 1862 mit mindestens der Hälfte seiner Truppen noch damit beschäftigt war, Missouri zu sichern, soll jetzt den AM BESTEN verteidigten Stützpunkt der Konföderierten in West-Kentucky angreifen. Und Buell soll nicht nur auf Bowling Green vorrücken, wo Albert Johnston 20.000 Südstaatler zusammen gezogen hat, sondern auch noch nach Ost-Tennessee - er müsste seine Kräfte de facto teilen. Hm... also für mich hört sich das nach Wunschdenken an. Haben Halleck und Buell diese Wünsche umgesetzt? NEIN! Die sind nämlich militärisch AUSGEBILDET!


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Stattdessen zog Halleck den strategischen Plan von General Grant heran, der mit 15.000 Mann die praktisch kaum verteidigten Forts Henry und Donelson in der Mittel der konföderierten Linie angreifen sollte, während Buell mit seiner GESAMTEN Armee langsam auf Bowling Green vorrückte. Beide sollten anschließend GEMEINSAM gegen Johnston vorgehen. Und was schreibt nun McPherson?


"(...) the events in [I]theaters during the next month [B]proved the soundness of Lincoln's strategy. [Wie bitte?] At the beginning of February, Halleck ordered Grant, with 15,000 men, to proceed against Fort Henry on the Tennessee River. . . [B]Just as Lincoln had predicted, Johnston was forced to weaken one to defend the other from these Union forces converging on exterior lines." (McPherson, Tried by war)

Haben wir nicht gerade gelesen, dass Lincoln eigentlich anderes im Sinn hatte? Das Grants Truppen eigentlich hätten Columbus angreifen sollen? Das Buell seine Armee hätte teilen sollen? Und was wäre wohl passiert? Johnston hätte sich wohl kaum aus Bowling Green zurück ziehen müssen, denn Polks 15.000 Mann wären gegen Grants 15.000 (+ 10.000 weiteren Verstärkungen) in ihrer Festung Columbus wohl gewachsen gewesen. Es ist absurd, wie man die für jeden normalen Verstand OFFENSICHTLICHE Ablehnung Lincolns Konzepts durch seine Generäle und den Erfolg der EIGENEN Strategie im Nachhinein als Beweis für Lincolns Kompetenz umdeuten kann.


So, damit habe ich die Vorarbeit für die beiden nächsten Kapitel geleistet. Behaltet meine Ausführungen im Hinterkopf und vergesst alles, wirklich alles, was Euch Historiker und Civil War Schriftsteller über die Feldzüge der Union 1862 (Virginia-Halbinsel und Fredricksburg) eingetrichtert haben. Ihr wisst nun, wie sie arbeiten. Wie sie schummeln. Ihr wisst nun auch, dass es mit Lincolns militärischer Expertise doch nicht so weit her war, wie man uns glauben machen will. Und ich werde Euch beweisen, dass Lincoln Mitverantwortung dafür trägt, dass der Krieg nicht schon 1862 hätte beendet sein können.


Gez.

Der Captain

Aktivist
11.09.13, 22:05
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Washington, 1. März 1862 - Fremont wirft das Handtuch


Aktuelle Ereignisse lassen mich meine strategischen Optionen neu bewerten. Glücklicherweise zu einem so frühen Zeitpunkt, möchte ich hinzufügen. Deswegen fange ich diesmal auch von hinten an - nämlich bei den Ursachen meiner Neubewertung.

Vor Fort Smith ereignete sich in der letzten Runde sehr schauerliches. Von nördlich des Flusses führte ich Fremont ja Hamilton mit seinen drei Eliteregimentern, dem Hauptquartier und außerdem noch die Truppe Marines und ein Feldhospital zu. Nach der Absolvierung des Flussüberganges brach ein Kampf aus, dem letztlich die wertvollen Elitetruppen zum Opfer fielen.


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Außerdem wurde auch Fremont stark in Mitleidenschaft gezogen. Was war passiert? In irgendeinem der Patches wurde hinzugefügt, dass Einheiten, die einen Fluss in vom Gegner besetztes Gebiet angreifen, automatisch in Angriffsmodus übergehen. Dies gilt außerdem auch für die Bewegung in eine gegnerische Provinz, wenn die militärische Kontrolle nicht hoch genug ist. In diesem Fall hat die Kavallerie also BGen. Price angegriffen und Fremont, dessen Einheiten in der selben Provinz standen, gingen ebenfalls zum Angriff über. Fremont selbst blies den Kampf wahrscheinlich recht schnell ab, doch die Ersatzeinheiten waren zu dem Zeitpunkt bereits vernichtet. Einzig das Hauptquartier hatte das Gefecht überlebt. Trotz meiner numerisch überlegenen Kampfstärke bezog ich viermal so viele Treffer wie Price. Kein Wunder, Fremont war inaktiv und führte die Truppen mit 35%iger Ineffizienz, Price hingegen war gut eingegraben und genoss den Wintervorteil. Als zweites verlor Fremont zusätzlich per Event 50% seiner Cohesion - damit ist der Kampfwert der Truppe nunmehr fast bei Null. Es bleibt mir angesichts der knapper werdenden Vorräte nichts weiter übrig, als mich wieder auf die Basis bei Fayetteville zurück zu ziehen. Wenigstens konnte ich Fremont nun die Army of the South West unterstellen, was seine Kommandoineffizienz aufhebt.

Außerdem haben meine Späher nun die Stärke des Gegners bei Memphis gemeldet - ganze vier Divisionen haben sich dort unter dem Kommando MGen. Forneys formiert. Effektiv bedeutet das:
- Fremont wird sowieso nicht rechtzeitig an der Offensive teilnehmen können
- selbst dann würde er einem starken Gegner gegenüber stehen, der ihn nach der Überquerung des Mississippi problemlos überwältigen könnte

Meine Aktionen in Tennessee sehen daher folgender maßen aus:


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Wallace wird aus Cairo nach Paducah gebracht. Dort soll er das Kommando demnächst an BGen. Davis übergeben, der in dieser Runde aufgetaucht ist. Außerdem schiffen sich weitere Cav.Rgts. und General Butler mit dem Western Command nach Paducah ein. Von Columbus aus marschiert MGen. Dix nach Henry County TN. Den Schutz des Mississippi muss mittelfristig die Flotte übernehmen. Vier Panzerschiffe werden in diesem Zug in Cairo eintreffen, doch die Fahrt unter ungünstigen Witterungsbedingungen hat sie schwer beschädigt. Die Kavallerie hingegen wird einige Aufklärungsvorstöße entlang Tennessee River unternehmen. Von Buells Kommando ziehe ich eine Division unter BGen. Veatch ab, der Bowling Green kurzfristig verteidigen soll. Denn dort wird zur Zeit ein Geschwader Flusstransporter produziert. Ansonsten bleibt alles ziemlich gleich.

Das Gefecht bei Fort Smith kostete mich auch 3 Moralpunkte. Daher nehme ich davon Abstand, das neueste Stabsquartier an Irwin McDowell zu übergeben. Statt dessen wird es zu General Grant gebracht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass McClellan noch einige Monate lang die Army of the Potomac führen wird. Ansonsten aber ziehe ich die an den Eisenbahnanschlüssen in Frederick und Washington gesammelten Invasionstruppen in dieser Runde nach Philadelphia:


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Auch Admiral Farragut wird in Kürze wieder im Stützpunkt sein. Außerdem trifft der Hauptteil der Seetransporter in Philadelphia ein. Da ich mich bereits auf eine Seeinvasion festgelegt habe, stellt sich nunmehr die Frage, welchem Zweck sie dienen soll? Virginia scheidet aus, denn alle möglichen Strandabschnitte hat der Gegner bereits von eigenen Truppen besetzen lassen. Die große Mississippi-Operation wird ebenfalls nicht durchgeführt werden können, denn dafür braucht es Fremont. Es bleibt also die Operation in Ost-Tennessee oder in Süd-Louisiana. BGen. Sherman wird mit einer schwachen Flotte schon einmal Richtung New Orleans aufbrechen, um später die Forts an der Mississippi-Mündung auszuschalten. BGen. Thomas könnte ihn später unterstützen, wenn Hooker nach seiner letzten Mission in North Carolina wieder in Washington ist. Bis dahin bleibt Thomas' Division erst einmal in Frontnähe.

Ansonsten ist nicht viel zu sagen. Mein Reservepool und meine Infrastruktur sind weiterhin chronisch klamm und genossen in dieser Runde Priorität. Außerdem lasse ich in Pennsylvania eine gemischte Brigade aufstellen zuzüglich einer Artilleriebatterie jeweils in Wisconsin und New York. Dringend wird demnächst folgendes:

1. Ich brauche die Herrschaft über die Flüsse im Westen. Dafür müssen gegebenenfalls weitere Panzerschiffe aufgelegt werden (bisher habe ich acht, zwei davon sind noch im Bau, zwei weitere sind noch in den Großen Seen eingeschlossen).

2. Ich brauche dringend mehr Kavallerie im Westen. Das genießt sogar eine noch höhere Priorität.

3. Ich brauche möglicherweise 1-2 zusätzliche Divisionen im Westen und ebenso viele im Osten.

4. Ich muss mich darauf einstellen, noch ein paar Garnisonstruppen im Westen und in West-Virginia aufzustellen.

5. Eine Division sollte zusätzlich bei Fort Monroe stationiert werden, eine weitere in Texas. Letzteres hängt damit zusammen, dass ich Fremonts Divisionen verteilen werde und Price möglicherweise freie Hand nach Süden bekommt.

Ich muss die folgenden Schritte ganz genau prüfen, denn ich brauche einen strategischen Erfolg. Ob sich daraus im Laufe der Monate noch einmal die Gelegenheit für großangelegte Operationen in Mississippi ergibt, wird die Zukunft zeigen. Dafür MUSS Joe Johnston jedoch zuverlässig ausgeschaltet werden!


Gez.

Der Captain

Aktivist
13.09.13, 06:18
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Washington, 15. März 1862 - Der Süden bittet zum Tanz


Ab jetzt, werte Mitleser, läuft der Countdown wieder. Denn General Grant ist mit seinen Divisionen in Philadelphia an Bord gegangen und wird die Schiffe in etwa 6-8 Wochen wieder verlassen. Natürlich kann es riskant sein, über ein Drittel der Truppen am Potomac abzuziehen, aber ich glaube nicht, dass Armistead auf diesem Schauplatz tatsächlich offensiv vorgehen will. Vorausgesetzt natürlich, ich lade ihn nicht dazu ein. Um also die Kampfkraft der verbliebenen Einheiten zu stärken, habe ich die Truppen in den Korps etwas umstrukturiert. Ich möchte das mal an zwei typischen Beispielen erläutern - hier seht Ihr die Army of the Potomac unter dem Kommando von George McClellan.


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Vier Artilleriebatterien bis jetzt, das ist beinahe alles. General Ricketts sorgt dank seines Strategiewertes von 4 für je einen Kommandopunkt mehr bei den Korps. General French ist Artillerieexperte und gibt einen 20-prozentigen Kampfbonus für alle Batterien in dem Stack. Mittelfristig werden hier noch weitere Batterien hinzu kommen. Der Aufklärungsballon verringert den Fog of War und erhöht außerdem die maximalen Kommandopunkte. Sicherheitshalber schiebt noch eine unabhängige Brigade Dienst. Eigentlich ist das nicht notwendig, aber ich habe bei einem Spiel mal einen kompletten Armeestack mit acht oder zehn Batterien verloren - und weiß bis heute nicht, was damals eigentlich passiert war. Und jetzt zum Vergleich ein Bild von McDowell Korps, welches in derselben Provinz steht:


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Ihm sind zwei Divisionen unterstellt. Aus diesen Divisionen habe ich vier Artilleriebatterien ausgegliedert, sie dienen jetzt als Korps-Batteriepark. So ähnlich sieht das fast überall aus. Warum tue ich das?

Nun, die Armeestacks schalten sich dank der MtsG-Regel recht häufig in die Kämpfe benachbarter Korps ein. Ich mache mir das zu Nutze, in dem ich eine Armee immer möglichst ins Zentrum einer Linie stelle. Dann stopfe ich sie mit Artillerie voll und genieße das Feuerwerk, wenn es zu einem Kampf kommt. Korps kämpfen glaube ich nicht ganz so häufig mit. Die Korps sind außerdem meine Vorschlaghämmer - sie bekommen die Kampftruppen, denn sie sollen ja auch im Nahkampf die feindliche Position stürmen. Ihr Werkzeug dafür sind Divisionen. Eine Division greift immer gemeinsam ein Ziel an. Man kann sich aber nicht sicher sein, ob die Kommandeure einen geeigneten Schlachtplan entwickelt haben. Deswegen bekommt auch das Korps einen eigenen Artilleriepark. Genau wie Armeeartillerie zielt Korpsartillerie nämlich auf die stärkste gegnerische Einheit. Durch diese Aufteilung sind meine Divisionen derzeit wieder unterbesetzt, ich schätze aber, dass ich sie gegen Jahresende wieder voll aufgefüllt habe. Doch auch ohne weitere Verstärkungen lässt sich bereits jetzt sagen - meine Verteidigungslinie am Potomac (drei Provinzen, je zwei Divisionen) würde einem Frontalangriff von doppelt oder dreimal so starken Kräften stand halten. Mit EINER GROSSEN Einschränkung - sobald George McClellan nicht mehr Armeeführer ist...

Okay, das sollte nur ein kurzer Ausflug in meine Korps-Praxis gewesen sein. Ich füge hinzu, dass dies nur ein Kochrezept ist. Es empfiehlt sich, je nach Standort, Feindlage und Auftrag an der Mischung der Korps zu drehen. Manchmal kommt man auch nicht umhin, dem Army General die Kampftruppen an die Hand zu geben.


Gut, denn jetzt wenden wir unseren Blick nach Tennessee. Wie sich bereits im letzten Spielzug andeutete, hat Armistead hier seine Truppenaufbau stark forciert. Er ist auch sogleich zu einer begrenzten Offensive übergegangen. Zwei Divisionen aus Memphis halten seine Stellung bei Humboldt, wohingegen er mit den anderen beiden und Johnstons Army of Mississippi versucht hat, Fort Donelson einzunehmen. Auf dem Weg dahin gab es ein kurzes Gefecht mit meinen Spähtrupps, einer wurde dabei komplett vernichtet. Die Sperrflotte im Tennessee River machte seinen Versuch, ans andere Flussufer zu gelangen, jedoch zunichte. Im Gegenzug scheiterte der Vorstoß von Dix' Korps, der sich wieder nach Columbus zurück gezogen hat:


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Obwohl der Gegner deutlich mehr Truppen in der Schlacht befehligte, sind die Verluste ausgeglichen. Das liegt an der Frontage. Das Gefecht war nach drei Kampfrunden beendet, und so gelang es Albert Johnston nicht, alle seine Einheiten in den Kampf zu führen. Dennoch hält Johnston nun eine sehr günstige Position. Wenn er sich hier eingräbt, wird es mir mittelfristig unmöglich sein, den Fluss noch durch Patrouillen abzuschirmen. Und der Nachschubtransport nach Decaturville wird ebenfalls unterbunden werden. Dennoch werde ich mich noch nicht aus der Position zurück ziehen. Vielleicht kann ich vorher einen Angriff auf meine Stellungen provozieren. Die Divisionen von Dix ziehen sich nach Paducah zurück, wo General Butler und General Wallace eingetroffen sind. Außerdem verlege ich meine Transportflotte in den Hafen - so kann ich diese Einheiten schnell per Schiff transportieren - z.B. nach Kentucky, sollte der Gegner dort einen Vorstoß wagen. Deswegen verlässt auch Wood mit seinen Einheiten Louisville. Er soll sich mittelfristig in Cairo IL bereit halten. Auch Veatchs Division hat ihren Kurzauftrag bei Bowling Green beendet und kehrt zu Buells Korps zurück. Das Transportgeschwader wird den Hafen verlassen. Aufgrund der ungünstigen Witterung wird aber in der Gegend bleiben, um keine Schäden zu riskieren.
Ein Wort zu meiner Flussflotte. Die Hälfte der Panzerschiffneubauten steckt in den Großen Seen fest. Kanäle und Flüsse sind zugefroren, eine Passage ist unmöglich. Das ist sehr ärgerlich, denn nur gemeinsam hätte ich eine Chance gegen Armisteads verstärkte Mississippi-Fleet. Wenn die Schiffe nicht bald da sind, werden mir noch weniger Optionen zur Verfügung stehen. Auch die beiden in Kentucky fertig gestellten Transporter können noch nicht bis Paducah fahren. Ich hoffe, dass das Wetter hier im nächsten Zug besser wird.


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Damit zu meinem Sorgenkind - Arkansas. Wer hätte gedacht, dass die einst so vielversprechende Operation der größte Hemmschuh für 1862 wird? Fremonts Divisionen fehlen mir an allen Ecken und Enden. Und jetzt tauchen schon wieder feindliche Geschwader auf. Ich muss in den sauren Apfel beißen und trenne Fremont von seinen Felddivisionen. Alleine haben sie bessere Chancen, das rettende Flussufer zu erreichen. Fremont, dessen Stabseinheit schwer beschädigt ist, ist einfach zu langsam - er erreicht etwa nur 25% der Marschgeschwindigkeit seiner Divisionen.
Das bedeutet zwei Dinge: Mit Glück erreichen meine Feldtruppen Ende des Zuges wieder Anschluss an die Nachschublinie - gerade im letzten Augenblick. Fremont wird noch einen Monat benötigen. Sein Nachschubvorrat reicht gerade noch für zwei Wochen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass seine Stabseinheit unterwegs verhungern wird. Schlimmer wäre allerdings, würde es hier zu einem weiteren Kampf kommen. Sollte Fremont dabei getötet werden, verliere ich aufgrund der Popularität des Generals 10 Moralpunkte.
Zwei der "geretteten" Divisionen werde ich aus dem Kampfgebiet abziehen. Entweder zu Fuß in Richtung Saint Louis, oder später mit der Flotte, das muss man sehen. Zurück bleiben werden Hunter in Little Rock und die letzte Division, die Price unter Beobachtung stellen soll. Wo ich sie stationiere, weiß ich noch nicht. Erst einmal müssen sich die Einheiten erholen.


Die Anfang vom Ende macht diesmal Texas. In Beaumont an der Mündung des Sabine River ist der feindliche Kavallerieführer Nathan Forrest mit sieben Cav.Rgts. aufgetaucht. Eine gefährliche Situation für meine Garnisonen, die weit verteilt waren und darüber hinaus nicht eingegraben (im Winter hatte ich sie in die Städte geschickt). Ich lasse nun alle Truppen in Houston und Galveston sammeln. In Houston liegt noch Schnee - sollte mich der Gegner dort angreifen, habe ich zumindest eine Überlebenschance. In Galveston dagegen ist die Lage bestens. Daher konzentriere ich hier auch etwa 60% meiner Einheiten.


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Zusätzlich wird Sherman von seinem Auftrag bei New Orleans abgezogen und nach Galveston umgeleitet. Er wird hier in sieben Tagen eintreffen, sollte seine Transportgruppe nicht abgefangen werden. Mit anderen Schiffen beginne ich bereits, die Galveston Bay zu blockieren - den direktesten Weg von Beaumont hierher. Mit etwas Glück kann ich Forrest zurück werfen - denn ich rechne hier fest mir einer Attacke - und Sherman wird die Kavallerie dann erledigen! Das ist nicht so leicht wie es sich anhört, denn Forrest ist ein "Adept Raider" - er wird sich mit einer 80%igen Wahrscheinlichkeit entziehen, wenn er von überlegenen Kräften attackiert wird. Aber wenn ich ihm immer einen Schritt voraus bleibe und seine Nachschubbasen einnehmen kann, muss er Texas letzten Endes wieder verlassen.

Hooker, inzwischen wird er ebenfalls befördert, wird bald wieder in der Heimat sein und das Korps bei Frederick übernehmen. Mein Ausgaben verteilten sich wieder etwa zu gleichen Teilen auf die Komplexe Infrastruktur/Reserven und Neuaufstellungen. Diesmal werden eine Einheit Scharfschützen, vier Milizen, eine Kavallerie und zwei Batterien produziert. Die meisten dieser Einheiten sind für Woods/Curtiss' Division bei Cairo gedacht. Die Scharfschützen und eine Batterie 12-Pfünder gehen nach Washington.


Gez.

Der Captain

George Pickett
13.09.13, 10:04
Verzwickte Situation in Tennessee. Die Forts Henry & Donaldson müssen gehalten werden. Mit Buell auf dem Südufer des Cumberland River habt ihr doch einen schönen Keil zwischen die beiden konföderierten Armeen getrieben. Wäre es nicht eine Alternative, sich auf den Osten Tennessee´s zu konzentrieren? Joseph Johnston steht zwar bei Nashville in guten Stellungen, aber er ist allein. Jedenfalls hoffen wir das. Kann man Nashville nicht isolieren, umgehen und z. B. auf Pulaski vorstoßen?

Aktivist
13.09.13, 10:31
Ja, werter George. In der Tat ist das eine von zur Zeit zwei Alternativen, die ich mir offen halten möchte. Im übernächsten Bericht werde ich dazu auch detailliert Stellung nehmen - das hatte ich sowieso vor. Im Moment allerdings ist die Gegend total verschlammt und ich sehe auch nicht, was sich im Hinterland befindet. Daher schicke ich ein paar Späher los - ich bearbeite gerade den nächsten Zug. Um aber wieder auf Euren Vorschlag zurück zu kommen: wenn in Ost-Tennessee nichts gefährliches postiert ist, würde ich Buell um Johnstons Flanke herum schicken. Dessen Position würde Butler einnehmen. Sumner würde den Tennessee River überqueren, aber er wird es nicht bis Pulaski schaffen. Grant müsste dann die Eisenbahnlinie südlich des Tennessee-River sperren, damit keine Verstärkungen aus West-Tennessee geschickt werden können. Einen Fast Retreat von Johnston könnte ich aber nicht unterbinden. Es gibt derzeit noch zu viele Wenns und Abers, als das ich mich bereits festlegen möchte. Zudem fehlen mir Verstärkungen für den sich dann entwickelnden dynamischen Feldzug. Einzig bei Cairo ist eine halbe Division verfügbar. Nord-Kentucky ist momentan praktisch unverteidigt. Ich könnte eventuell zwei Divisionen vom Potomac per Rail Transport in die Gegend schicken, aber da warte ich noch das Ergebnis des nächsten Zugs ab. Dann wäre ich bei Washington und Co. auch echt am Limit!
Jedenfalls wäre diese Stoßrichtung (ich habe sie ja als Plan B in meiner Grand Strategy vorgestellt) die sichere Alterative. Es würde für Armistead schwer, mir dort dazwischen zu funken.

Auch an alle anderen Generäle da draußen: Ich bin immer gern bereit, strategische und taktische Vorschläge zu diskutieren. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Vielen Dank,

Aktivist

Aktivist
13.09.13, 14:08
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Washington, 1. April 1862 - Friss die Hälfte; Schmalkost in Fremonts Küche


Das erste Jahr ist beendet und der Krieg hat seinen Schatten über das Land geworfen. Beide Seiten waren bereits in einige Kämpfe verwickelt - die meisten davon mit gutem Ausgang für die Konföderation - und haben sich konsolidiert. Eines ist jetzt bereits festzustellen - der Kampf wird auch am 1. April 1863 noch nicht beendet sein. Es herrscht einfach noch ein Patt zwischen Nord und Süd. Im Osten hat Armistead seine Stellungen in Virginia konsolidiert und kann einer Offensive der Union, gleich welcher Stärke und ob sie zu Land, zu See oder von beidem erfolgt, sehr gelassen entgegen blicken. Im Westen hat die Union im Herbst/Winter 1861 wichtige Brückenköpfe erobert, doch nun schickt sich Armistead an, diese vor einer Frühjahrsoffensive einzudrücken. Und im Trans-Mississippi hält Armistead seine letzten Außenposten eisern. Wird sich auch hier die Waage des Kriegs wieder zugunsten der Südstaaten neigen?

Nichts Neues gibt es von der Ostfront. Der Feind hält die Küsten Virginias und das Südufer des Potomac. Ich hingegen gliedere die Division von BGen. Thomas aus Washington aus. Sie wird mit ein paar Zusatzeinheiten nach Philadelphia gebracht. Die Zusatzeinheiten sind für Texas vorgesehen. Thomas soll eventuell Fort Monroe verstärken. Für beides fehlt mir momentan die Transportkapazität, ich muss also demnächst entscheiden, was eine höhere Priorität genießt. Weiterhin übernimmt Philipp Kearny, der per Event befördert wurde, die Feldtruppen bei Germantown und John Pope wird Whipple in Frederick ablösen. McDowell geht nach Washington, wo er die Stadtgarnison befehligen wird, bis ein neues Hauptquartier geordert werden kann.


Damit rasch nach Arkansas: Was sich hier letzte Runde zugetragen hat, kann ich mir nicht erklären. Seht einfach selbst:


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Es gab hier einen Kampf. Paradox ist, dass keine Seite eine Offensive Posture hatte! Eigentlich hätte es hier gar nicht zum Kampf kommen dürfen, zumindest soweit ich die Regeln verstehe. Denn die Automatic-Battle-Rule sollte nur für Einheiten gelten, die IN eine feindliche Provinz vordringen. Jedenfalls gab es hier nicht nur ein weiteres Mal auf den S..., sondern der Rückzug über den Arkansas River wurde ebenfalls abgebrochen. Die Einheiten haben sich stattdessen nach Englewood im Westen zurück gezogen. Jetzt ist die Lage hier mehr als kritisch! Der Nachschub ist komplett aufgebraucht und die Gegend verschlammt. Keine meiner bereits stark in Mitleidenschaft gezogenen Truppen kann in diesem Zug Anschluss an die Nachschubkette finden. Hier zu bleiben geht auch nicht. Denn der Nachschub aus Fayetteville kann wegen der verschlammten Wege nicht bis zu den Nachschubwagen bei Englewood vordringen.


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Die Einheiten sollen sich jetzt nach Pleasant County begeben, ein paar Garnisonstruppen machen sich von Fayetteville schon mal auf den Weg. Sie sollen die militärische Kontrolle heben, sodass dort schon im nächsten Zug Nachschub fließen kann. Ich traue mich nicht, nach Van Buren zu ziehen, denn dorthin könnte Price marschieren, um mir den Weg abzuschneiden. So schwer es mir fällt zuzugeben, aber meine Truppen schweben hier nicht nur in ernster Gefahr, sie sind bereits dem Untergang geweiht! Unverzeihlich!

Das nächste Dilemma ereignete sich in Galveston, Texas. Auch hier griff Forrest wie vorhergesehen an, da das Gelände nicht von Einschränkungen betroffen war. Meine Schiffe konnten seine Bewegung nicht blockieren. Und dann passierte das:


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Ich verstehe es immer noch nicht. Forrest sollte Galveston stürmen - seht auf die Assault Posture. Doch der Kampf spielte sich vor der Stadt ab, wo alle Einheiten trotz der Eingrabungsstufe restlos vernichtet wurden. Sherman Division IN DER STADT wurde kaum am Kampf beteiligt. Noch unverständlicher - das Gefecht wird als Union Defeat angezeigt. Aber Forrest hat den Kampf laut Kampfmeldungen abgebrochen! Warum mir das nicht als Sieg ausgelegt wird, ein Rätsel, ein großes Rätsel. Jedenfalls ist Forrest nun selbst angeschlagen.
Ich nutze das, indem Sherman nun aus der Belagerung ausbrechen und auf Houston vorrücken soll. Die dortigen Einheiten bringe ich per Eisenbahn in Sicherheit. Überall liegt Schlamm, das heißt, Kavallerie wird ganz erbärmlich kämpfen. Mit Glück kann Sherman Forrest hier eine Niederlage zufügen, aber man sollte nicht damit rechnen. Der kann sich nämlich ebenfalls schnell zurück ziehen oder von seiner Retreat-Fähigkeit Gebrauch machen. Da die Lage hier so kritisch ist, schicke ich Hooker mit seiner Division von North Carolina als Verstärkung her. Es wird aber einen Monat dauern, bis er an Land gesetzt werden kann.


Damit schalte ich rüber nach Tennessee. Wie man sieht, hat sich A. Johnston bereits um zwei Stufen eingegraben - nach diesem Zug kann er also den gesamten Schiffsverkehr vor seiner Nase bombardieren. Außerdem kann ich mich bald nicht mehr in Decaturville versorgen (bis jetzt läuft das noch über den durch Fort Donelson weiter geleiteten Nachschub per Fluss. Nun, Sumner verfügt über zwei Nachschubwagen, er kann hier also noch ein bisschen ausharren. Außerdem hat Armistead das Korps von MGen. Forney mit zwei Divisionen verlegt. Ich kann nicht sagen, wo sie sich derzeit aufhalten.


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Um mir ein genaueres Lagebild zu verschaffen, sende ich Kavalleriespähtrupps aus. Mit meinen Korps und Divisionen möchte ich aufgrund der verschlammten Landschaft nicht marschieren. Wood hat seine Einheiten an BGen. Curtiss in Salem IL übergeben. Dieser wird nun nach Cairo gebracht. Er soll dort eine weitere Division gründen. Meine Flussflottille dort ist zwar immer noch angeschlagen, begibt sich aber nun nach Paducah. Nur zwei unabhängige Flottillen aus je zwei Patr.Sqds. kontrollieren weiterhin den Tennessee River. Meine Panzerschiffneubauten können nun auch endlich die Großen Seen verlassen. Es wird über einen Monat dauern, bis sie - wiederum angeschlagen - die Flotte unter Foote und Porter erreichen können. Im Süden dagegen wird meine Invasionsflotte die in Bucht von Mobile vorstoßen:


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Das ist etwas riskant. Die winterlichen Wetterverhältnisse auf dem Ozean haben ihr bereits hart zugesetzt und die Bucht ist durch feindliche Artilleriestellungen gut gedeckt. ABER, Admiral Farragut ist ein so genannter "Fort-Runner", er bekommt einen 10%igen Bonus bei der Berechnung, ob er von Seezielgeschützen attackiert wird. Außerdem mindert er den so entstandenen Schaden um 35%. Nur wenn Armistead ganze Batterien in Mobile postiert hat, droht mir ernste Gefahr. Vielleicht ist Forney bereits hier? Oder andere Truppen? Ich rechne nicht damit, denn das wäre zu diesem Zeitpunkt im Spiel untypisch für Armistead. Ich rechne auch nicht mit einer feindlichen Flotte in der Bucht. Er hätte sonst niemals so viele Landeinheiten aufstellen können. Selbst wenn, damit würde ich noch am ehesten zurecht kommen. Zu Farraguts Flotte gehören vier Blockadegeschwader, vier Steam Frigates, eine Armored Frigate und sieben Geschwader schnelle Briggs. Die werden mit so manchem fertig und sollten auch den Bombardierungsschaden gut "aufsaugen" können (ich rechne mit 50 Schadenspunkten je Bombardierung und maximal vier Bombardierungen. Das größte Fragezeichen setze ich hinter die Marines und das Feldlazarett. Sie sind keiner Division zugeteilt und könnten dabei vernichtet werden. Könnten, wohl gemerkt.


Zu guter Letzt berichte ich noch von den aktuellen Siegbedingungen. Mein Vorsprung an Siegpunkten ist dahin und auch viele Moralpunkte habe ich in den letzten beiden Runden verloren. In diesem Zug alleine sechs - vier bei Galveston und zwei, weil ich Nathaniel Banks bei der Zuteilung eines Armeekommandos übergangen habe. Meine Ausgaben gehen vor allem in den Reservepool, der chronisch leer ist. Außerdem stelle ich drei Milizen auf (in New Jersey), je eine Batterie in Wisconsin und New York, sowie ein Transportgeschwader in Massachusetts. Im nächsten Bericht kann ich hoffentlich bessere Nachrichten verkünden. Außerdem enthülle ich dann meine endgültige Wahl des Kampfschauplatzes für das Frühjahr 1862.

So - wer will, darf wieder die Lage kommentieren. Armisteads Antwort liegt zwar bereits vor, ich halte den Zug aber noch bis heute Abend offen. Falls also jemand Vorschläge hat...

Gez.

Der Captain


Nachtrag: Stimmt bitte ganz fleißig für George Picketts "South from Rabaul" bei der AAR-Wahl! Ich fände es ehrlich gesagt merkwürdig, wenn Thomasius' AAR, der nur aus 08/15-Screenshots und je einem Einzeiler besteht, AAR des Monats sein würde. Mir jedenfalls wird Spiel und Spielprinzip dort überhaupt nicht klar. Just my 5 Cents - und bitte keine roten Reps deswegen. Mir schickt man auch so schon Hassreps genug.

Admiral Hipper
13.09.13, 19:51
Der Süden scheint sich ja ganz gut vom ersten "Schock" erholt zu haben.

Cfant
13.09.13, 21:15
Ein Vorstoß im Winter ist eben immer brandgefährlich. Beitragen kann ich nichts, ich versuch noch, die Basics des Spiels zu kapieren :) Bin wirklich gespannt, wie Grants Armee die Schifffahrt übersteht... :)

Aktivist
14.09.13, 10:46
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Washington, 15. April 1862 - Die zweite strategische Offensive der Union


Das lange Warten hat endlich ein Ende - und ich verspreche Euch nicht zuviel: beide Seiten gehen mit Volldampf ins Frühjahrsgeschehen 1862! Den ersten Schritt macht Armistead in Arkansas. Seine Flussflotte hat dort Forneys Korps mit vier Divisionen südlich von Little Rock an Land gesetzt. Wir müssen nicht lange raten, um ihren Auftrag zu erkennen. Sie sollen Hamilton, der inzwischen das Kommando über den kleinen Unionsposten hat, per Frontalangriff vertreiben. Nun ja, es eilt nämlich - Price gehen in Fort Smith auch allmählich die Vorräte aus.


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Trotzdem lasse ich es hier nicht auf ein Gefecht ankommen. Der Gegner könnte mich ebenso gut umzingeln und seine Flusseinheiten können mir den Rückzug über den Arkansas River versperren. Daher ergreife ich das Hasenpanier und ziehe all meine Einheiten per Eilmarsch aus der Gegend. Ich hoffe, mich bald nördlich des Flusses mit den anderen Divisionen von Fort Smith vereinigen zu können. Der Grund ist einfach: auch wenn ich einen Frontalangriff wahrscheinlich gut überstehe, wird der Gegner vor Ort bleiben und mich von sämtlichem Nachschub abschneiden. Bis die Divisionen von Lyon und Co. wieder Gefechtsstärke haben, ist Hamilton verloren. Nein, so wichtig ist mir Little Rock momentan nicht. Ich werde ein anderes Mal wieder kommen...

Damit schnell nach Texas. Wie vorhergesagt, versuchte Forrest aus der Provinz zu entkommen. Leider konnte er sich einem Gefecht in Houston entziehen und kehrte postwendend nach Galveston zurück, wo er zu allem Überfluss Shermans Transporter kaperte. Das war so nicht beabsichtigt, die Schiffe sollten selbstverständlich Fersengeld geben. Allerdings trödelte der Kapitän zu lange mit der Abfahrt - und vóila!


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Keine Sorge, ich schlage in dieser Runde zurück: Sherman wird wieder nach Galveston ziehen, und dieses Mal hoffe ich, dass mir Forrest nicht mehr entkommt. Hookers kleine Flotte läuft derweil Matagorda an. Außerdem sende ich Thomas' Division aus Philadelphia mit einem Teil der Texasverstärkungen in den Golf. Bald schon wird die Krise in Texas bewältigt sein. Danach werden die Divisionen neue Aufgaben bekommen. Eine könnte ich vorerst vor Ort lassen, während die beiden anderen Mobile und seine Küstenforts erobern könnten. Da Armistead viele Einheiten in Arkansas hat, kann er darauf kaum reagieren.


Den größten Schachzug mache ich jedoch in Tennessee. Ich verrate Euch schon einmal, was ich NICHT umsetzen werde. Ich habe sehr lange und sehr gründlich überlegt, George Pickett kann Euch das bestätigen. Es hätte die einmalige Gelegenheit gegeben, sämtliche Konföderationskräfte durch einen Zangenangriff vom Mississippi River, vom Tombigbee River und vom Tennessee River her in West-Tennessee einzuschließen. Doch dafür muss der Gegner während seines Zuges sorglos - unalarmiert - bleiben, und meine Flussinvasionen müssen zwingend abgeschlossen werden. Was angesichts der generellen Bedrohung einerseits, die Armistead mit einem Blick auf die Karte erkennen muss, und den Bodenverhältnissen in den Landungszonen andererseits ungewiss ist. Schlimmstenfalls riskierte ich ein Fiasko. Oder kann die Front nur leicht nach Süden verschieben, ohne einen substantiellen Vorteil für den Sommer 1862 zu erreichen. Daher richte ich nun all meine Aufmerksamkeit auf Ost-Tennessee, aber seht selbst:


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Farraguts Flotte ist nur einmal bombardiert worden, alle Einheiten sind in gutem Zustand. Die schweren Einheiten werden in der Mobile Bucht zurück gelassen, während Farragut mit den flussgängigen Schiffen den Alabama River bis zu seiner Quelle hinauf segelt. Dort setzt er Grants Army ab, die einen Zug später in Chattanooga sein wird. Mich soll der Teufel holen, wenn mir Armistead dort zuvor kommt! In West-Tennessee bricht Sumner seine Zelte ab. Er überquert mit einer Division den Fluss und soll Savannah TN erobern. MGen. Dix führt die beiden anderen Divisionen nach Linden TN nördlich davon. Damit kontrolliere ich das Flussufer - ergo verhindere Verstärkungen oder Rückzug aus bzw. nach Westen. Buell wird mit zwei Division um J. Johnstons Flanke herum marschieren und die Bahnstrecken nach Süden sperren, d.h. er geht mit einer Division nach Vernon TN und Hurlbut fühlt mit der zweiten bis Franklin TN vor. Griffins Division lässt er zurück, diese wird durch Wallace' Korps aus Paducah mit einer weiteren Division verstärkt. Um Joe den Fluchtweg nach Norden zu verstellen, eilt Brigadier General R. Johnson mit einer Division nach Clarksville TN. Zurück bleibt Butler, der wiederum durch Curtiss aus Cairo verstärkt wird. Damit wird Paducah von zwei Divisionen gehalten. Außerdem ist die Flotte hier, die gesamte Flotte - sodass ich in der nächsten Runde noch flexibler bin!

Das lässt Johnston nur drei Alternativen offen:

- Er bleibt vor Ort und hofft auf Entsatz. So eine Entsatzstreitmacht müsste sich durch einen sich schon bald konsolidierenden Kordon mehrerer Unionskorps unter Grants Oberkommando kämpfen.
- Er könnte die noch schwache Südsicherung durchbrechen. Auch wenn wahrscheinlich erfolgreich, bleibt ungewiss, ob er letztlich weit genug kommt, um auch Grant zu entkommen. Selbst wenn das gelingt, gibt er Ost-Tennessee praktisch auf, was meine Streitkräfte für Folgeoperationen frei macht.
- Er versucht in östlicher Richtung zu entkommen. Diese Marchrichtung kann ich nicht blockieren. Je nachdem, wo er sich letzten Endes wieder postiert, könnte er eine dauerhafte Bedrohung darstellen. In diesem Fall würde ich ihn mit aller Macht verfolgen, bevor er sich eingraben kann.

Ich halte es für ausgeschlossen, dass Armistead mit so einem Angriff rechnet. Gelingt er, überlasse ich ihm zwar für einige Zeit West-Tennessee, aber ich schalte die Army of Tennessee aus (als Defensivstreitmacht bei Nashville) und öffne mir den Weg nach Georgia. Das zwingt den Süden, mir eine substantielle Opposing Force gegenüber zu stellen. Er wird nicht jede Front ausreichend schützen können - und ich kann im Spätsommer nach neuen Schwachstellen suchen. Natürlich könnte er in der Anfangsphase große Teile seiner West-Truppen per Eisenbahn ins Krisengebiet verlegen. Aber damit würde er den Westen entblößen. Er würde auch riskieren, dass es mir gelingt, sogar noch größere Formationen fest zu nageln. Denkt an Grants vier Divisionen - es gibt derzeit keine vergleichbare Streitmacht!

Jetzt mal ehrlich - wie hört sich das an? Ist dieser Plan, sollte er gelingen, nicht den Verlust von Arkansas Wert?


Gez.

Der Captain


Nachtrag: Für ein solch umfangreiches Unternehmen brauche ich in meinen Stäben zuverlässige Offiziere, die den Armee- und Korpsführern die Arbeit erleichtern. Auch in der Flotte sind sicherlich Plätze frei. Da aber die bereits angemusterten Offiziere der US Army bzw. US Navy nicht ausreichen, bin ich durch meinen Präsidenten, den glorreichen Abraham Lincoln, ermächtigt, Freiwillige anzuwerben. Was ich hiermit tue... Ich darf hinzufügen, dass mir der Kriegsminister die Vollmacht erteilt hat, den zukünftigen Bewerbern ihre Wunschkommandos zu erfüllen. Man hofft wohl dadurch eine höhere Begeisterung zu erzielen.

Also - join the flag today! Serve your country and do your duty!



Johnny I Hardly Knew Ye

Weil es in unserer Partie wieder "rockt", gibt's was auf die Ohren. Diesmal von den Dropkick Murphys


https://www.youtube.com/watch?v=ecV_7MDw1tM

Eins der populärsten Lieder im Amerikanischen Bürgerkrieg. Ursprünglich bezog sich der irische Antikriegssong nicht auf Amerika, sondern Ceylon. Irische Auswanderer brachten ihn mit über den Ozean und während des Bürgerkrieges wurde er zu "When Johnny Comes Marching Home" umgetextet.

SolInvictus202
14.09.13, 11:14
da wir erst in den Startlöchern mit diesem Titel sind - und gerade eins von einem anderen "Starter" über die Mütze gebraten bekommen (wir haben im letzten Zug gerade einen Stack in Divisionsstärke so verbraten, dass er vollkommen verschwunden ist :teufel:) , melden wir uns freiwillig für ein Suicide-Cdo

uns ist da alles recht - wo auch immer man uns einsetzt werden wir uns von unserer schlechtesten Seite zeigen :)

Hohenlohe
14.09.13, 12:25
Heros von Hohenlohe steht euch nunmehr ebenfalls zur Verfügung. Ich bevorzuge ein Kavalleriekommando mit berittener Art. als Anhang, also in einer Division nach Möglichkeit...*HURRAY*

herzliche grüsse

Hohenlohe, der seinen mittlerweile etwas kalten Kaffee nuckelt und einen Zigarillo schmaucht...:smoke:*schlürf*

Cfant
14.09.13, 12:44
Melde mich natürlich auch zu den Fahnen. Auch wenn ich bei meinen ersten Pbem-Gehversuchen den Süden zu verteidigen suche, bin ich hier natürlich treuer Anhänger der Union. Ich beantrage ein Kommando bei der Infanterie, am liebsten im Westen, wo auch wirklich gekämpft wird. Langweiliger Garnisonsdienst im Osten ist so ermüdend :)

Aktivist
15.09.13, 12:04
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. Mai 1862 - Meine Herren, nehmen Sie Haltung an!


Die Regierung der Vereinigten Staaten ist erfreut, dass der öffentliche Aufruf positiven Widerhall bei den Patrioten des Landes gefunden hat. Ich bin allerdings angewiesen, nochmals auf die Bedingungen des Einsatzes hinzuweisen. Zu erledigen ist hauptsächlich Stabsarbeit. Wir brauchen fähige Adjutanten, Quartiermeister und Stabsoffiziere. Ruhm auf dem Schlachtfeld ist weniger zu erwarten. Auch möchte ich wiederholen, dass Ihr Euch Euer Kommando tatsächlich aussuchen dürft (also z.B. Regent XY möchte als Corps Engineer im Stab von MGen. Kearny dienen oder Regent Sowieso bewirbt sich als First Sergeant in Lyons Divisionsstab). Trotzdem freue ich mich, die ersten drei Kommandierungen zu verteilen. Vorausgesetzt, die neuen Patentinhaber akzeptieren Ihre Zuweisungen, wird folgendes bekannt gegeben:

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Col. Cfant: Da Sie explizit um den Dienst in einer wichtigen Kampfeinheit gebeten haben, werden Sie dem Stab von General Grants Armee zugewiesen. U.S. Grant ist derzeit zu beschäftigt, sich um alle seine Divisionen und deren Belange zu kümmern, da er noch keinen fähigen Korpsbefehlshaber vor Ort hat. Ihr erster Auftrag, solltet Ihr ihn annehmen, besteht darin, die Befehls- und Meldungsarbeit zwischen Armeestab und den Divisionen zu koordinieren. Der General hat komplizierte Marschpläne erstellt, um auf Chattanooga vorzurücken. Sorgen Sie für die Vervielfältigung und rechtzeitige Verteilung der Befehle und Lageinformationen. Weisen Sie den Divisionsstäben geeignete Verbindungsoffiziere zum Armeestab zu. Kümmern Sie sich um die Durchführung der Marschaufträge und sorgen Sie für das Vorhandensein von Wegmarken, Führern und Geländeeinweisern. Feldtruppen und Versorgungszüge dürfen sich nicht gegenseitig blockieren! Kommt es unterwegs zu einem Gefecht, ist die schnelle Koordination der Marschkolonnen zu gewährleisten. Richten Sie sich in den nächsten zwei Wochen auf maximal vier Stunden zusammenhängenden Schlaf pro Nacht ein und schnorren Sie beim Küchenbullen schon mal eine Extraration Kaffee. Schließen Sie sich mit der Schirrmeisterei kurz, damit Ihr Stab ausreichend frische Pferde zur Verfügung hat. Sie werden Grants Stab direkt zugeteilt, haben aber während des Marsches die Freiheit, die Quartiere der unterstellten Divisionen aufzusuchen und mögliche Probleme vor Ort zu lösen.
Diese Operation ist WICHTIG! Vermasseln Sie Ihr erstes Kommando nicht!

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Maj. Hohenlohe: Zufällig besteht derzeit tatsächlich Bedarf an qualifizierten Kavallerieoffizieren. Sie werden daher Major General Foster in Greenville KY aufsuchen, der zur Zeit Einheiten für die erste Kavalleriedivision der US Army zusammen zieht. Seine Einheiten sind noch weit verstreut, daher ist die Befehlsausgabe schwierig. Hinzu kommt, dass aus Illinois Indianerangriffe gemeldet wurden. Foster soll daher nach Illinois ziehen und den Rückzugsweg von BGen. Waties Indianerkompanien abschneiden. Sorgen Sie dafür, dass der neue Treffpunkt bei Port Chester IL jedem zugewiesenen Regiment rechtzeitig mitgeteilt wird. Arbeiten Sie den General ein - er ist eigentlich ein Infanterist. Sollten sich Änderungen in der Kommandoebene ergeben, übernehmen Sie das Briefing für den neuen Einheitsführer. Für das erste werden Ihnen und Foster vier Regimenter Dragoons und zwei leichte Batterien zugeteilt. Melden Sie dem Oberkommando unverzüglich, wenn Ihre Truppen gefechtsbereit sind. Sie erfahren dann die neuen Kampfaufträge der Division. Uns ist bewusst, dass Sie gegenüber der Südstaatenkavallerie benachteiligt sind. Wir haben aber leider schon zu viele gute Dragonereinheiten in diesem Krieg verloren. Sehen Sie also zu, dass frühere Fehler nicht wiederholt werden, soweit es eine effiziente Stabsarbeit betrifft. Und seien Sie vorsichtig, extrem vorsichtig!

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Lt.Col. Invictus: Sie werden sich, sollten Sie den Auftrag annehmen, unverzüglich nach Texas einschiffen. Major General Hooker übernimmt auf dem dortigen Kampfschauplatz ab sofort das Oberkommando. Schließen Sie sich mit BGen. Sherman kurz und sorgen Sie für erste gemeinsame Lagesitzungen, damit Hooker auch voll in Bild gesetzt wird. Seien Sie vorsichtig: gegnerischere Störtrupps fangen immer wieder unsere Kuriere ab - verschlüsseln Sie daher jeden Einsatzbefehl und jede Lagemeldung, die Ihr HQ verlässt. Treffen Sie außerdem Vorbereitungen für die Ankunft von BGen. Thomas' Division in Matagorda. Der Hafenmeister muss Liegeplatz für die Schiffe und Umschlagbäume sowie Transportmittel zum Entladen bereit halten. Der Quartiermeister muss den Einheiten Verfügungsräume zuweisen und für Zelte und Verpflegung sorgen. Vergessen Sie nicht den Chef der Militärpolizei zu instruieren. Wir dulden keine Disziplinlosigkeiten unter den Soldaten und Matrosen! Ich weiß, die Zeit ist knapp und die Lage momentan sehr angespannt. Helfen Sie Hooker so weit es geht, die feindlichen Truppen unter Nathan Forrest endgültig aus Texas zu vertreiben.

Das ist soweit alles. Wenn Sie keine Fragen mehr haben, meine Herren, dürfen Sie wegtreten. Viel Erfolg!


Nun, da die erste Befehlsausgabe abgeschlossen ist, widme ich mich wieder dem Spielgeschehen. In Texas zögerte BGen. Sherman, einen Angriff auf Forrests Division bei Galveston durchzuführen. Das bringt mich in eine schwierige Lage. Der Nachschub wird nämlich knapp, außerdem muss mit Ausbruchsversuchen von Forrest gerechnet werden. Gott sei Dank ist Hooker mittlerweise eingetroffen. Er wird Shermans Stellung übernehmen. Sherman zieht sich derweil auf Houston zurück. In Matagorda wird Anfang übernächster Woche BGen. Thomas mit knapp 10.000 Mann eintreffen. Danach muss es hier Schlag auf Schlag gehen - ist Forrest noch vor Ort, plane ich einen Offensivschlag.


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Die Flotte wird sich derweil in der Galveston Bay sammeln, um eine Flucht zu Wasser zu stören. Hoffen wir, dass wir nicht wieder Schiffe verlieren... Am liebsten wäre es mir, ich könnte Forrest hier komplett vernichten. Das ist aber bei seinen Eigenschaften so gut wie ausgeschlossen. Ich wäre daher schon damit zufrieden, ihn wieder aus Texas heraus zu drücken. Nach dem Ende der Operation hier sollen die Einheiten mittelfristig damit beginnen, Küstenvorfelder und Stadtgebiete von Mobile AL und New Orleans LA zu sichern. Dafür würden ab Spätsommer 1862 Verstärkungstruppen bereit stehen.


In Arkansas ist die Lage weiterhin ernst. Hamilton konnte sich nicht rechtzeitig aus Little Rock zurück ziehen und wurde in der folgenden Schlacht schwer dezimiert. Ob er in diesem Zug entkommt, ist sehr ungewiss, da der Feind seine Rückzugsziele vielleicht sogar vor ihm erreicht. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer: BGen. Braxton Bragg wurde bei dem Gefecht anscheinend verwundet. Und sollten die anderen Kommandeure des Süden inaktiv sein, könnte die Flucht gelingen.


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Die anderen Divisionen bringen sich vorrangig wieder auf Gefechtsstärke. Wie sehr fehlt mir hier ein fähiger und fleißiger Quartiermeister! BGen. Lyon hat nun die besten Einheiten. Er soll die Cohesion auffüllen und dann nach Tennessee gebracht werden. Schurz zieht schon einmal nach Fayetteville. McCall bleibt in Pleasant County. Es war vielleicht ein Fehler, Little Rock zu verlassen. Eingegraben wäre der Kampf sicherlich anders ausgegangen. Nun - ich kann es nicht mehr ändern. Mittelfristig werde ich hier nur abwartend agieren können. Aber vielleicht bietet sich bald wieder eine Gelegenheit für eine Flussinvasion...


Damit zum letzten Part nach Tennessee. Wie vorhergesagt scheine ich Armistead komplett überrascht zu haben. Seine Reaktionen gingen nämlich von ganz anderen Annahmen aus. Tatsächlich hat sich Armistead mit allen Einheiten aus West-Tennessee zurück gezogen und hält jetzt Corinth in Mississippi unter Polk. Dieser wurde außerdem durch eine Division aus Joe Johnstons Truppe in Nashville verstärkt. Albert Johnston dagegen steht nun mit drei Divisionen in Mobile - viel Spaß dort! Eine weitere Division ist aus North Carolina unterwegs. Das bedeutet folgendes: Grant wäre auf jeden Fall vor A. Johnston und der North Carolina Division in Chattanooga, aber er schafft es nicht vor Polk. Nehmen wir an, dass Polk mit zwei Divisionen ausrückt (eine lässt er bestimmt vor Ort), dann wird das Gefecht sehr spannend werden. Grants Armee dürfte durch den Marsch geschwächt sein, die hohen Berge begünstigen die Verteidiger. Aber diese sind wahrscheinlich nicht eingegraben. Ich rechne tatsächlich mit einer Erfolgschance von Fifty-Fifty. Egal, Chattanooga ist dieses Risiko wert.


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Mein Vormarsch im Osten Tennessees schreitet voran. Leider ist das Gelände größtenteils verregnet, sodass ich nicht so schnell vorwärts komme, wie ich es mir erhofft habe. Der Erfolg des Unternehmens steht hier noch auf Messers Schneide. Damit meine ich, alles hängt hier davon ab, ob und wie viele Verstärkungen Armistead in die Region bringen will. Nashville werde ich vorerst auf keinen Fall angreifen. Ich will keine Verluste an Kampfkraft erleiden, bevor ich mich nicht den eventuellen Entsatzkräften zugewandt habe. Deshalb konzentriere ich die meisten Truppen um die Gegend von Pulaski TN herum. Der Gegner könnte dort nach sechs Tagen vor Ort sein, ich aber frühestens nach zehn. Mein Plan ist, sollten hier tatsächlich 2-3 Divisionen auftauchen, ihnen den Rückweg zu versperren.
In West-Tennessee rückt Berrys Corps langsam nach Columbus vor. Eine Division unter Davis fühlt schon mal bis Humboldt weiter. Vielleicht fällt mir das dortige Depot ja in die Hände. Die Patrouillenboote nehmen Blockadepositionen an wichtigen Flussabschnitten im Tennessee und Cumberland River ein. Die Panzerschiffe sichern das Ohio-Mississippi-Mündungsgebiet. Und in Süd-Illinois starte ich eine Aktion gegen eingedrungene Indianer. Ich rechne aber nicht mit einem Erfolg dort. General Butler macht sich inzwischen auf den Weg nach Missouri und Arkansas. In Tennessee sollen sämtliche Korps erst mal unter Grants Oberbefehl gestellt werden.

Zu guter Letzt lasse ich Euch noch einmal einen Blick auf die Victory Conditions und meinen Finanzstatus werfen. Es sah alles schon einmal viel besser aus. Aber das wird sich geben, vorausgesetzt, ich werde nicht überrascht und mache keine Fehler.


Gez.

Der Captain


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George Pickett
15.09.13, 12:14
Wir haben mit dem werten Lo ja auch noch ein Hühnchen zu rupfen, da er uns in unserem PBEM förmlich auseinandernimmt, seziert, zurechtlegt und uns irgendwie im Vorbeigehen plattmacht! :D

Daher melden wir uns im Stab bei Grants Armee um in Georgia heulen und Zähneklappern zu verbreiten!!! :teufel:

Edit: Mist!!! zu spät.... :motz:

Longstreet
15.09.13, 13:55
George, Wir vernichten einfach die letzten Reste Südstaatentabak im Stab des Kriegsministeriums des verehrten Aktivist :D

Cfant
15.09.13, 14:55
Kopien anfertigen und Kaffeenachschub sichern? Sir, yes, Sir. Klingt zwar mehr nach Praktikum, macht sich aber gut im Lebenslauf :D Egal, von Grant lernen heißt siegen lernen!

George Pickett
15.09.13, 15:15
George, Wir vernichten einfach die letzten Reste Südstaatentabak im Stab des Kriegsministeriums des verehrten Aktivist :D

Hehe...dann ist er gezwungen, schnellstmöglich die entsprechenden Anbaugebiete zu erobern! Genialer Plan, werter Pete, genialer Plan! :D

SolInvictus202
15.09.13, 15:17
Kopien anfertigen und Kaffeenachschub sichern? Sir, yes, Sir. Klingt zwar mehr nach Praktikum, macht sich aber gut im Lebenslauf :D Egal, von Grant lernen heißt siegen lernen!

oder zumindest lernen wie man Niederlagen als Siege verkauft :P

Cfant
15.09.13, 15:51
oder zumindest lernen wie man Niederlagen als Siege verkauft :P

:???: Wo liegt da der Unteschied? :D

SolInvictus202
15.09.13, 16:16
:???: Wo liegt da der Unteschied? :D

naja - als vollkommen hoffnungslos verlorener Illusionist - gibt's da schon einen :D

Aktivist
15.09.13, 18:04
Also ich muss doch bitten. Wann verkauft wer Niederlagen als Siege?

Gerade ist der Antwortzug des werten Lo eingetroffen. Ich umschreibe es mal mit einem Wort: ACTION! Und mein erstes Gefühl war: VERBLÜFFUNG! Der Sommer, werte Regenten, wird sehr heiß!

PS: Also was ist? Longstreet? Frankenland? Hipper? Werdet Ihr abseits stehen, wenn das Land nach seinen besten Söhnen ruft?

Longstreet
15.09.13, 19:46
Natürlich nicht, Wir übernehmen gern das Kommando bei der Artillerie. Da wo es ordentlich knallt, sind Wir genau richtig. Außerdem wollten Wir schon immer mal auf Seiten der Union stehen :D

Aktivist
16.09.13, 23:05
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Washington, 15. Mai 1862 - High Noon in Tennessee


Ich habe es bereits vorweg genommen, werte Regenten. Armistead, der bereits in der letzten Runden den Kampf bei Mobile suchte (zumindest erwartete er dort einen), hat seine Divisionen blitzschnell ins Geschehen geworfen. Die Situation ist nun eine völlig andere, und ich werde darauf reagieren. Daher beginne ich auch ohne Umschweife mit dem Schauplatz Tennessee. "Unconditional Surrender" Grant hat seine Truppen plangemäß bis nach Chattanooga geführt. Der beschwerliche Marsch durch die südlichen Ausläufer der Appalachen war jedoch nicht das einzige Hindernis, dem sich seine Armee stellen musste. Von Corinth in Mississippi verlegte Polks GESAMTES Korps nach Chattanooga. Kaum waren Grants Mannen eingetroffen, entwickelten sich eine sehr heftige Schlacht. Auf der einen Seite nutzte Polk die Geländevorteile, auch wenn er nicht eingegraben war. Auf der anderen Seite war der Glücksbonus wieder einmal auf Seiten der Südstaaten - nun, man ist das ja mittlerweile gewöhnt. Grant, der einen ersten Waffengang trotz schwerer Verluste für sich entscheiden konnte, sah sich immer noch einem starken Gegner gegenüber, der partout nicht weichen wollte. Daher traf der hitzköpfige General eine folgenschwere Entscheidung. In der Annahme, der Gegner wäre bereits geschlagen, ließ er seine gebeutelten Divisionen auch am nächsten Tag antreten. Diesmal versagten ihm die erschöpften Männer jedoch den Dienst und Polk konnte Grant komplett vom Schlachtfeld verjagen.


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Glaubt mir, niemand ist unglücklicher über diesen Ausgang als der General selber. Es wird daher keine Schuldzuweisungen geben. Seine Armee ist nun in einer misslichen Lage. Ein erneuter Ansturm auf Chattanooga verbietet sich. In den nächsten Tagen werden hier außerdem zwei Ersatzdivisionen aus Virginia und North Carolina erwartet. Es steht zu erwarten, das der Süden jetzt auch das wichtige Nordufer des Tennessee River besetzen wird. Dadurch könnte Grant nur über lange Umwege Anschluss an seine Korps im Norden gewinnen. Der Süden hat in Ost-Tennessee kurzfristig die Initiative übernommen, daher werde ich Grant in dieser Runde unbewegt abwarten lassen. Mit einem Angriff rechne ich nicht - deswegen stelle ich Grant sogar auf passive Posture (das erhöht die Regenerationsrate erheblich). Außerdem sind immer noch viel zu viele Provinzen verschlammt.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, General Grant ist derzeit mit dem Bericht über die Doppelschlacht von Chattanooga beschäftigt. Ich erwarte, dass Sie in der Zwischenzeit das Armeehauptquartier führen. Nehmen Sie die Berichte der Divisionskommandeure entgegen. Weisen Sie den Einheiten Lagerplätze zu - die kampfkräftigsten Divisionen sollen ihre Brustwehren nach Osten hin ausrichten. Teilen Sie Vorposten ein, die feindliche Skirmisher abfangen und vertreiben, bevor Sie Informationen über den Status der Armee an Polk weiter melden können. Wenn die Neugruppierung abgeschlossen ist, berufen Sie eine Kommandeursbesprechung ein. Ich erwarte, dass Sie dem General einen Vorschlag unterbreiten, welche Schritte er ab Anfang Juni unternehmen kann. Sie können zu diesem Zweck Aufklärungstrupps in die nähere Umgebung entsenden. Stellen Sie aber sicher, dass alle Informationen für die Lagebesprechung vorhanden sind!


Damit wende ich meinen Blick nach Norden. In dem Versuch, die Front weitest möglich im Inneren von Tennessee zu stabilisieren und Nashville zu entsetzen, führte der Gegner die Truppen aus Mobile per Eisenbahn heran. Zwei Divisionen halten derzeit das Nachschubdepot in Pulaski TN. Joe Johnston hält seine Stellungen bei Nashville ebenfalls mit zwei Divisionen. Östlich davon hat Albert Johnston mit zwei Divisionen einen möglichen Fluchtkorridor geöffnet. Doch die Lage ist für den Süden alles andere als vorteilhaft - die Nachschubwege bis nach Nashville sind durch Unionsformationen blockiert und der Gegner verfügt nur über begrenzte Nachschubzüge. Ich rechne daher in der folgenden Runde mit heftigen Attacken, vornehmlich gegen Hurlbuts Division, die am exponiertesten ist.


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Allerdings hat sie ihre Linien nach Norden und Süden hin hinter zwei Flussläufe aufgestellt und das Gelände ist für Verteidiger vorteilhaft. Armistead müsste schon mit doppelter Übermacht angreifen, wahrscheinlich sogar mit noch mehr Truppen. Ich erteile Hurlbut daher den Befehl, seine Position unter allen Umständen zu halten. Kommt es hier zum Gefecht - ist es fast egal, ob er letzten Endes das Feld räumen muss. Die feindlichen Einheiten sollen so weit wie möglich geschwächt werden! Meine Vermutung ist, dass Armistead versuchen wird, eine stabile Verteidigungslinie südlich des Elk River zu etablieren. Ich kann das in diesem Zug nicht verhindern. Ich werde meine Stellungen daher halten und die Truppen eine Erholungspause gönnen. Selbstverständlich könnte ich auf Pulaski vorrücken. Aber ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht rechtzeitig vor einem Kampf Verstärkungen eintreffen. Wegen der Wetterverhältnisse kann ich auch nicht rechtzeitig die Bahnverbindung im Süden Pulaskis besetzen. Ich muss also abwarten...

Eine Einheit aber kann ich bewegen - und zwar Dix' Korps. Die entscheidende Frage ist, wohin? Athens, Decatur und Columbia in Alabama wären allesamt wichtige Ziele, denn dort verläuft die wichtige Eisenbahnlinie nach Corinth. Aber jede einzelne dieser Provinzen könnte von einer feindlichen Division gesichert werden - zumindest muss ich mich darauf einstellen. Wo ich jedoch nicht mit feindlichen Truppen rechne, ist in Jacinto MS gleich östlich von Corinth. Also schicke ich Dix dorthin. Trifft er auf feindlichen Widerstand, soll er sich sofort zurück ziehen - ich will kein Debakel riskieren. Glückt der Vormarsch aber, habe ich die Direktverbindung Armisteads Armeen nach Westen unterbrochen. In dem Fall würde ich die Stoßrichtung meiner Offensive sofort um 180° wenden.

Befehlsausgabe:
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Major Longstreet, herzlich willkommen in der Freiwilligen-Armee der Vereinigten Staaten! Sie werden Dix' Korps-Artilleriezug führen. Das sind zur Zeit zwei Batterien Rifles. Ich erwarte, dass sie geeignete Furten durch den Tennessee River auskundschaften, damit die Geschütze sicher über den Fluss gebracht werden können. Danach spähen Sie das Gefechtsvorfeld aus und legen die Platzierung der Geschütze fest. Ihre West Point Lektionen in Engineering und Artillery Assignment sollten Ihnen eine große Hilfe sein. Ich erwarte, dass die Geschützstellungen von Redouten gedeckt sind, außerdem errichten Sie Erdwälle und Laufgräben, um das Gefecht auch bei feindlichem Kanonenbeschuss führen zu können. Für die Munition graben Sie sichere Bunker. Sie erhalten zu diesem Zweck die Verfügung über die Engineer Company. Erstatten Sie dem General über Ihre Planungen Bericht und melden Sie ihm nach Erreichen des Zielortes, wenn der Artilleriezug gefechtsbereit ist!


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Inzwischen hat BGen. Davis tatsächlich das wichtige Eisenbahndepot in Humboldt TN gesichert. Die zweite Division unter BGen. Curtiss wird nun aufschließen. Das Kommando wird der aus Kentucky eintreffende Major General Whipple führen, während MGen. Berry in den Süden Tennessees reitet. Er könnte bald die Führung einiger Divisionen aus Grants Armee übernehmen und den General damit entlasten. Das weitere Vorgehen hier hängt nicht nur von Dix' Vorstoß ab.


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Ich benötige auch eindeutige Informationen über das Hinterland des Feindes. Da die Kavallerieaktion gegen Watie erfolglos blieb, wird MGen. Fosters Kommando bald nach West-Tennessee verlegen. Zuerst jedoch soll er feindliche Partisanen in Südost-Missouri aufstöbern, bevor diese die Gleisverbindungen im Hinterland unterbrechen können. Dazu rückt er mit der Hälfte seiner Einheiten aus. Die übrigen Truppen sind noch zu erschöpft, als dass sie den anstrengenden Ritt durchhalten können.

Befehlsausgabe:
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Major Hohenlohe, das Oberkommando hat vergeblich auf Ihre Klarmeldung gewartet. Ich muss daher annehmen, dass die Einheiten noch nicht vollständig kampfbereit sind. Ihre neuen Befehle: Sie übernehmen in Abwesenheit des Kommandeurs das Kommando über zwei Regimenter Kavallerie und eine Batterie Smoothbores. Führen Sie die Einheiten in Cairo IL zusammen und bringen Sie sie wieder auf Vordermann! Zu diesem Zweck stellen Sie geeignete Unterkünfte für die Dragoner und Frischfutter für die Pferde bereit. Der Stützpunktkommandant in Cairo, BGen. Butterfield, hat Anweisung, Sie vorrangig zu unterstützen. Und vergessen Sie Ihren Report diesmal nicht!

Das ist der Plan: Die Flotte würde die Flüsse kontrollieren, während meine Truppen ungestört West-Tennessee und Nord-Mississippi erobern könnten. Außerdem rechne ich damit, wenigstens ein oder zwei seiner Divisionen dort einschließen zu können. Denn er hat noch dort noch drei der Divisionen, die zuletzt in Little Rock erfolgreich waren. Außerdem könnten noch je eine weitere Division in Memphis und New Orleans vorhanden sein. Ich bringe daher weitere Verstärkungen in die Gegend. In Washington wird A. Smiths Division in Züge verladen und schon einmal bis nach Cleveland OH gebracht. Weitere Verstärkungen werden aus Arkansas verlegt:


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Dort sind BGen. Lyons Männer wieder leidlich kampfbereit. Die Wege sind zwar verschlammt, aber da die Zeit drängt, marschiert er schon einmal nach Missouri ab. Zurück bleiben Schurz, McCall und Hunter - ebenso MGen. Hamilton. Eine weitere Division soll sich hier alsbald auf den weiten Weg nach Tennessee machen, womit nur zwei Divisionen in Arkansas verbleiben. Offensivaktionen wird es hier mindestens bis Anfang Herbst keine mehr geben.

Wichtig ist jetzt vor allem die Säuberung von Texas! Hierzu muss ich Lt.Col. Invictus gratulieren - alle Pläne wurden wortgetreu und ohne Beeinträchtigung durch den Feind ausgeführt. Jetzt geht es hier ums Ganze!


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, Major General Hooker plant einen Generalangriff auf die Kavalleriedivision von Forrest in Galveston. Er möchte mit seiner und Shermans Division frontal angreifen. Sie koordinieren den Eisenbahntransport Shermans zu Hooker. Danach übermitteln Sie ihm seine Anweisungen und weisen ihn in seinen Frontabschnitt ein. Ich erwarte hier nicht weniger als einen totalen Sieg!

In der Zwischenzeit wird Thomas Division aus Matagorda ausrücken und den Rückzugsweg Forrests nach Westen blockieren. Die Miliztruppen schiffen sich ein und werden eine Seelandung bei Beaumont TX durchführen. Ich glaube nicht an eine Niederlage, wenn es zum Gefecht kommt. Mit Glück kann ich Forrest sogar festnageln, wenigstens aber dazu zwingen, Texas wieder zu verlassen. Danach werden Hookers Truppen mit Hilfe der Flotte das unverteidigte Mobile und seine Küstenforts angreifen. Armistead hat momentan keine Truppen übrig, um diesen Abschnitt zu decken. Und wenn ich in Tennessee keinen Mist baue, kann er auch so schnell keine Umgruppierungen vornehmen. Admiral Farragut wird die Mobile Bay verlassen und die Schiffe zurück nach Philadelphia führen. Auf halbem Wege soll die Flotte später getrennt werden - ein Teil der Transporter wird wieder den offenen Atlantik ansteuern. Auch die Blockadegeschwader werden wieder ihren Routinedienst versehen. Nicht beschädigte Einheiten verbleiben im Einsatz, der Rest soll zunächst repariert werden.


Die Lage ist derzeit so dynamisch, dass sich schwer vorhersagen lässt, was als nächstes passieren wird. Viel hängt von Hooker, Dix, Hurlbut und Grant ab. Gelingt es dem Gegner nicht, sich aus West-Tennessee zurück zu ziehen, und gelingt es mir, seine wichtige Ost-West-Verbindung zu kappen, kann ich mich im Sommer mit der Eroberung von Mississippi und Louisiana beschäftigen. Dafür brauche ich mindestens zwei der Divisionen aus Texas. Aufgeben möchte ich dort nicht.


Gez.

Der Captain

Hohenlohe
17.09.13, 06:19
Heros von Hohenlohe meldet sich hiermit zum Dienst in Cairo,ILL, und bereitet seine Truppen schon mal auf mögliche Einsätze hinter feindlichen wie eigenen Linien vor mit ausführlichem Drill der Truppen, vor allem dem Zusammenspiel der Artillerie mit der Kavallerie und dem Schutz der Artillerie vor feindlicher Kavallerie und Infanterie. Die beiden Kavallerieregimenter bekommen den neuen Sharps-Karabiner, sowie einen Colt-Revolver und einen Säbel zugeteilt und üben damit mittels Melonen beim Hindernisparcours den erfolgreichen Einsatz aller drei Waffen. Jeder Kavallerist bekommt zwei Remonten zugeteilt sowie ein Packpferd, um flexibler zu sein.

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe

Aktivist
17.09.13, 20:13
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Washington, 1. Juni 1862 - Forrest's Race of Galveston


Der feindliche Divisionskommandeur Forrest hat irgendwie von dem beabsichtigten Vormarsch Hookers erfahren und führte seine Truppen durch ein sich rasch schließendes Nadelöhr in Sicherheit. Zwar nahm Hooker geistesgegenwärtig die Verfolgung auf, doch mit der Geschwindigkeit der Kavallerie konnten seine Fußsoldaten nicht mithalten. In Navasota TX nördlich von Houston brach er Jagd ab. Es wird derzeit untersucht, ob dem Gegner vielleicht eine unverschlüsselte Depesche mit den Angriffsbefehlen in die Hände gefallen sein könnte...


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Die Lage in Süd-Texas ist damit bereinigt. Ich glaube nicht, dass Forrest kurzfristig wieder kehrt. Dafür wird es in Dallas brenzlig. Ich gehe davon aus, dass Forrest in Richtung Fort Smith reiten wird, denn seine Truppen verbrauchen ja auch Nachschub. Die schwache Garnison von Dallas liegt ihm im Wege. Ich weiß nicht, ob er sie umgehen wird oder vielleicht "auf dem Weg" zerstört. Ich könnte Shermans Division nach Dallas in Marsch setzen, sie wäre nach 15 Tagen vor Ort. Die Garnison würde das nicht retten. Außerdem fehlt es meinen Truppen zu sehr an Nachschub. Daher ziehe ich alle schweren Kampfeinheiten in Galveston zusammen. Die Milizen schwärmen derweil entlang der Küste aus. Die Dallas-Truppe unter BGen. W. Smith wird per Flusstransport in Sicherheit gebracht (in Einklang mit den Hausregeln). Ich möchte im Grunde so schnell wie möglich nach Mobile stoßen. Eventuell lasse ich aber eine Division in Texas zurück, falls Forrest später noch einmal zurück kommt.

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Lt.Col. Invictus, derzeit keine neuen Anweisungen.

Inzwischen muss ich versuchen, sein Rendezvous mit Price zu verhindern. Dafür steht mir nur McCalls immer noch angeschlagene Division zur Verfügung. Und es ist matschig - IMMER NOCH! Forrest könnte vielleicht vor mir in Englewood sein... Price könnte ihm auch Truppen entgegen senden... Doch bleibt mir kaum eine andere Wahl. Ich möchte mir den Schaden gar nicht ausmalen, den Forrests Veteranen meinen Nachschublinien in Missouri zufügen können.


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In der Zwischenzeit marschiert Lyon weiter nach Norden. Er könnte entweder nach Tennessee gebracht werden, oder aber in Nordmissouri bereit stehen, falls Forrest hier zuschlägt. Auch Fosters Kavallerie ziehe ich nun nach Missouri. Sie ist zwar dem Gegner allein nicht gewachsen, könnte aber überraschend Garnisonen verstärken. Daher bin ich hocherfreut, dass Major Hohenlohe die Einsatzbereitschaft seiner Truppe vermeldet hat.


Heros von Hohenlohe meldet sich hiermit zum Dienst in Cairo,ILL, und bereitet seine Truppen schon mal auf mögliche Einsätze hinter feindlichen wie eigenen Linien vor mit ausführlichem Drill der Truppen, vor allem dem Zusammenspiel der Artillerie mit der Kavallerie und dem Schutz der Artillerie vor feindlicher Kavallerie und Infanterie. Die beiden Kavallerieregimenter bekommen den neuen Sharps-Karabiner, sowie einen Colt-Revolver und einen Säbel zugeteilt und üben damit mittels Melonen beim Hindernisparcours den erfolgreichen Einsatz aller drei Waffen. Jeder Kavallerist bekommt zwei Remonten zugeteilt sowie ein Packpferd, um flexibler zu sein.

Heros von Hohenlohe

Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, ob der Gegner nach Missouri vorstößt, ist nicht gewiss. Er könnte innerhalb von einem Monat vor Ort sein, daher ist Eile geboten. MGen. Foster, dessen Anti-Partisanenaktion erfolgreich war, wird nach Lexington MO reiten. Der Grund ist das Auftauchen weiterer gegnerischer Banditen unter dem Befehl des per Steckbrief gesuchten Verbrechers William Quantrill. General Butler vermutet, dass er versuchen wird, Eisenbahnlinien und Depots in Missouri und Illinois anzugreifen. Daher wurden bereits einige Garnisonstruppen an vermutete Ziele gesandt und Foster wird die Flussübergänge bei Lexington schützen. Sie brechen sofort aus Cairo auf und verlegen per Bahntransport nach Bloomington MO. Dies könnte ein wichtiges Zwischenziel von Quantrill sein. Wenn Sie ihn aufspüren können, nehmen Sie ihn gefangen. Der US Marshal hat bereits eine Zelle in Saint Louis für ihn reserviert. Falls das Unternehmen fehlschlägt, halten Sie sich bereits, ihre Brigade kurzfristig mit Foster zu vereinigen.


Die nächste Umgruppierung findet auf hoher See statt. Admiral Farragut hat die Seezielgeschütze Mobiles hinter sich gelassen und die Flotte auf die Höhe von Savannah GA geführt. Hier werden seine Geschwader aufgeteilt:


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Die Blockadeschiffe kehren in den Blockadedienst zurück. Zwei aus je vier Briggs bestehenden Aufklärungs-Geschwader sollen zunächst in Texas, später aber in Alabama die Flussübergänge sperren. Der Admiral selbst segelt mit seinen Fregatten und zwei Transportgeschwadern in Richtung Galveston TX. Sechs Trp.Sqns. steuern den weiten Ozean an. Nur Admiral Dahlgren führt ein paar beschädigte Einheiten nach Philadelphia zur Neuausrüstung.


Damit zum Schluss: In Tennessee ist in dieser Runde nicht viel passiert. Im Westen rückte der Gegner mit drei Divisionen auf Humboldt TN vor. Im Osten entzog sich Albert Johnston und steht nun beim Eisenbahnkreuz Decatur in Alabama. Polk verteidigt nun mit zwei Divisionen die wichtige Eisenbahnbrücke und den Hafen der Kleinstadt Stevenson. Nirgendwo kam es zum Gefecht, obwohl der Gegner zweimal direkten Kontakt mit meinen Truppen hatte. Das bringt mich nun in eine unbequeme Lage:


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Ich habe die wichtigsten Regionen in diesem Feldzug mal farblich markiert. Diese Eisenbahnstrecke muss Armistead halten. Dann kann er jederzeit seine größten Verbände hin und her schwenken. Tatsächlich rechne ich bereits in diesem Zug mit einem Frontalangriff auf Dix' Korps in Tishomingo County. Wahrscheinlich durchgeführt von den drei Divisionen Forneys bei Humboldt und Albert Johnston. Wenn ich an Armisteads Stelle wäre, würde ich sogar noch Polk oder Pemberton hinzu ziehen. Ich kann das nicht verhindern und ich kann auch nicht standhalten. Dennoch muss ich vor Ort bleiben, um dem Gegner so hohe Verluste wie möglich zuzufügen.

Befehlsausgabe:
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Maj. Longstreet: Ich hoffe, der Korps-Geschützpark ist einsatzbereit. Sie erhalten zwei weitere aus den Divisionen ausgegliederte Batterien. Nutzen Sie sie weise und zerschlagen Sie den feindlichen Aufmarsch. Außer durch Sumner von der anderen Flusseite wird keine Gefechtsunterstützung gewährleistet werden können. Teilen Sie vor allem die Vorräte gut ein! Uns wird hier bald der Nachschub ausgehen...

Auf der anderen Seite kann ich aber nicht sicher sein, was Armistead tatsächlich vorhat. Ich könnte auf Pulaski vorrücken, doch das Gelände dort ist matschig und was ist, wenn er statt dessen Pemberton verstärkt? Meine Truppen in Zentral-Tennessee bekommen schon Nachschubprobleme - vorrangig Rosecrans' Korps, welcher Hurlbuts Division übernommen hat.
Ein Angriff auf Nashville wäre denkbar, doch Joe Johnstons ist sehr gut eingegraben und würde mich wahrscheinlich besiegen. Ich rechne aber eher damit, dass er sich in dieser Runde nach Südost-Tennessee zurück ziehen wird.
Grant könnte es natürlich noch einmal in Chattanooga versuchen oder Polk über den Fluss hinweg attackieren. Aber seine Divisionen sind immer noch angeschlagen und ich kann nicht vorhersagen, ob nicht jede dieser Positionen durch Truppenverschiebungen der Südstaaten verstärkt wird. Ich MUSS aber agieren, weil ich damit rechne, dass Armistead mindestens zwei Divisionen aus Virginia abziehen wird, die schon schon bis nach Knoxville TN gebracht werden könnten.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, dank Ihnen hat Grants Armee wieder zwei Drittel ihrer Kampfkraft erreicht. Dennoch nutzt sie der Gesamtoperation momentan kein bisschen. Die Armee wird daher trotz des widrigen Wetters nach Westen bis Albertville marschieren. Von dort könnte drei der entscheidenden Provinzen bedrohen. In jedem Fall soll sie baldmöglichst Anschluss an die eigenen Linien finden. Daher wird der umfangreiche Fuhrpark reduziert. Organisieren Sie Abmarsch und Verschiffung von drei der vier Nachschubkolonnen. Sie werden in Richtung Fort Donelson auf den Weg gebracht. Hier würden sie unseren Vormarsch nur behindern.

Es scheint mir tatsächlich die klügste Wahl zu sein. Eine Umgehung Chattanoogas nach Süden in Richtung Atlanta ist zwecklos. Ich brauche Grant an der Front. Und mir fehlt die Transportkapazität, seine gesamte Armee zu verschiffen. Ihn einfach eine weitere Runde warten zu lassen, löst kein Problem. Der Gegner hätte es nur noch leichter, meine möglichen Angriffsziele zu erraten. Stattdessen wird hoffentlich folgendes passieren: Armistead greift Dix an und erleidet schwere Verluste. Seine übrigen Truppen konsolidiert er entlang der Eisenbahnstrecke. Ich kann in der folgenden Runde mit Grant und zwei weiteren Korps im Norden einen dieser Punkte konzentriert angreifen und seine Armee endgültig zerteilen. Gleichzeitig beginnt die Eroberung der Forts bei Mobile, danach blockieren Marineschiffe sämtliche Eisenbahnbrücken von Ost nach West. Meine Verstärkungen werden dann primär über Fort Donelson nach West-Tennessee und Mississippi geschleust und treiben den Gegner nach Süden zurück.


Im übrigen habe ich, wie man sieht, wieder Kriegsanleihen ausgeben lassen. Dank der Misserfolge der letzten Monate fällt das Ergebnis um 200.000 Dollar niedriger aus als erwartet. Mit Hilfe erbeuteter Festungs- und Seezielgeschütze errichte ich außerdem eine Festung in Washington. Das wird es mir erlauben, in Zukunft Truppen aus Washington für Flankenoperationen in Virginia abzuziehen.


Gez.

Der Captain

Aktivist
18.09.13, 17:57
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Washington, 15. Juni 1862 - Vor dem Sturm


Werte interessierte Mitleser,

eigentlich sollte es über den letzten Zug nicht viel zu berichten geben. Das Wetter ist Mitte Juni immer noch feucht und regnerisch, keine Seite forcierte einen Kampf und die Stellungen beider Armeen haben sich nur graduell verschoben. Dennoch wird der Bericht meiner aktuellen Planungen von allerhöchster Brisanz für das kommende Halbjahr sein. Ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage, dass sich das Warten und Manövrieren der letzten Wochen und Monate letztlich ausgezahlt hat. Jetzt stehe ich in äußerst vielversprechenden Startlöchern und habe Armistead, das werden die kommenden Wochen beweisen, bei den Testikeln!

Beginnen werde ich mit dem Hauptschauplatz: Tennessee! Armistead hat A. Johnstons Armee von zwei Divisionen per Bahntransport aus der Gegend um Nashville nach Corinth MS verlegt. Wieder einmal passierte er zwei mal meine Linien, ohne dass es zu einem Kampf kam - sehr, sehr ärgerlich für mich. Außerdem zog er Pembertons unabhängiges Kommando aus Pulaski ab. Seine und Hindmans Division haben sich nun Polk in Decatur angeschlossen. Polk im Gegenzug gab W. Lee's Division an die Truppen in Chattanooga ab. Dort führt jetzt der berühmte Robert Lee das Kommando. Joe Johnston verweilt dagegen immer noch in Nashville.


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Die unmittelbare Bedrohung von Süden her halte ich mittlerweile für schwach, sonst hätte sich Armistead nicht so weit zurück gezogen. Daher ziehe ich nun die Schlinge zu. Die beiden Korps von Franklin und Rosecrans sollen den Ring um Johnston schließen. Den Rest wird der Nachschubmangel erledigen. Apropos Nachschubmangel: Armistead hat in seiner letzten Mail verwundert festgestellt, dass ich meine Einheiten über einen so langen Zeitraum versorgen kann. Ich will das Geheimnis lüften. Pro Runde verteilte Fort Donelson im Schnitt 70 Nachschubpunkte an die umliegenden Divisionen oder die Einheiten, die neben einem Flusshafen standen. Dadurch wurde das Absinken der Vorräte so verlangsamt. Im jetzigen Zug haben sich sogar über 400 Nachschubpunkte aufgestaut. Doch sie werden nicht weiter transportiert werden können, da ich beinahe meine gesamte Flusstransportkapazität für Truppenbewegungen aufbrauche.

Ich verschiebe jetzt meine Offensivachse wieder zurück nach Westen. Grants gesamte Armee (außer seinem letzten Nachschubzug) wird nach Mississippi geführt. Von Norden marschiert Whipple im Eilmarsch heran. Ein Aufklärungskommando unter BGen. Gregg stößt tief nach Mississippi vor, um die Gulf & Mississippi Railroad bei Grenada zu zerstören. Ich wüsste nicht, wie mich Armistead jetzt daran hindern wollte. Am Ende werde ich, wenn sich meine Einheiten von den Strapazen der Gewaltmärsche erholt haben, Corinth südlich umgehen und Memphis in Tennessee, sowie Meridian, Jackson und Vicksburg in Mississippi einnehmen.


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Die einzigen Feindtruppen in der Gegend sind Johnstons Divisionen (Hardee und Winder) und Forneys Korps (Stewart, Zollicofer, Whiting). Den Verfügungsort letzterer kenne ich nicht, da sie im Nebel des Krieges verschwanden. Dazu kommen eventuell noch Price und Breckinridge in Arkansas, sollte Armistead sie hinzu ziehen. Und natürlich Forrest, der aber noch in Texas steht. Er könnte in den nächsten zwei Monaten außerdem noch 2-3 Divisionen zusätzlich aufstellen. Insgesamt also maximal 10 Divisionen. Ich verfüge am Ende dieses Zuges bereits über acht Divisionen. Hinzu kommen Lyon und eine von Sumners Divisionen. Im Süden werde ich ebenfalls für Zulauf sorgen:


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In Texas schiffen sich Sherman und Thomas umgehend ein und werden bis vor die Forts von Mobile gebracht. Hooker bleibt in Galveston zurück und repariert die vom Gegner zerstörten Gleise. Sobald eine Ersatzdivision aus Maryland eintrifft, wird auch er frei für Operationen im südlichen Mississippi. Gemeinsam sollen diese Truppen die Flussübergänge bei Mobile AL kontrollieren. Später werden sie nach Norden vorstoßen und sich mit Grant bei Meridian MS vereinigen. Danach kommt dort nichts mehr heraus und nichts mehr hinein!


Befehlsausgabe:
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Maj. Longstreet, der Gegner hat Dix' Linien an einem unbewachten Punkt passiert und sich in Corinth in Stellung gebracht. Das Oberkommando glaubt zwar nicht daran, aber immer noch ist ein Angriff auf Dix möglich. Ich habe Ihren Report erwartet und hoffe, dass der Artilleriezug für ein Gefecht bereit steht. Falls dies nicht der Fall sein sollte, verdoppeln Sie Ihre Bemühungen. Außerdem werden Grants Truppen bald angelandet. Seine Divisionen sollen gleich nach Südwesten durchmarschieren. Stellen Sie dem General eine Wegekarte zur Verfügung, anhand der er die besten Routen für seinen umfangreichen Artilleriepark einsehen kann. Wenn Sie Ihre Sache gut machen - und endlich Berichte ans Hauptquartier liefern - werde ich Sie zum Chef der Armeeartillerie vorschlagen!

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Col. Cfant, da Sie im letzten Zug die Verschiffung des Nachschubparks bewerkstelligt haben, überträgt Ihnen General Grant nun den Zeitplan und Durchführung des Flusstransports der Kampftruppen. Wenn die Armee in Tishomingo County eingetroffen ist, setzen Sie sich mit Maj. Longstreet von Dix' Korpsstab in Verbindung. Er wird Ihnen Kartenmaterial und Geländeinformationen zukommen lassen. Setzen Sie den General ins Bild und überwachen Sie den Marsch nach Henry County. Sie suchen geeignete Linien für die Postierung der Divisionen aus, d.h. Sie müssen sicher stellen, dass die rechtsseitige Verbindung zu Dix gewährleistet ist und unsere linke Flanke nicht umgangen werden kann. Werden Sie das schaffen?

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Lt.Col. Invictus, da Major General Hooker vorerst in Texas zurück bleibt, führen Sie das Kommando über die Mobile-Aktion. Treffen Sie sich mit Admiral Farragut, der das Kommando über die Flotte führt. Shermans und Thomas' Division werden unter seinem Geleitschutz an den Südausgang der Mobile Bay geführt. Sie haben von Hooker volle Verfügungsgewalt über die Feldtruppen! Nur auf Ihre Zustimmung hin wird der Admiral ab Anfang Juni mit der Erstürmung der Forts beginnen. (Invictus, das ist kein Scherz: ich erwarte Euer "Energie!" oder "Machen Sie es so!")

Die letzte Befehlsausgabe betrifft Major Hohenlohe. Da sich Forrest immer noch in Texas aufhält, rechne ich kurzfristig nicht mit einem Engagement in Missouri. Auf der anderen Seite gelang es Foster, den Banditen Quantrill aus Lexington zu verjagen. Er wird ihm nun hinterher setzen. Doch leider kann ich Hohenlohes Kavallerie nicht mit Foster vereinigen, denn in Kentucky brennt sprichwörtlich der Baum. Hier sind in der letzten Runde Stand Watie's Indianer und mindestens vier weitere Irreguläre Formationen gesichtet worden, die vor allem in Richtung Indiana und Ohio ziehen. Ihr Ziel sind ganz klar die unbewachten Depots im tiefsten Hinterland der Union.


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, greifen Sie sich alles, was reiten kann und eilen Sie schnellstmöglich in das Krisengebiet. Finden und vernichten Sie die Eindringlinge! Ihre Truppe wird demnächst um drei weitere Regimenter verstärkt, die sich bereits auf dem Weg befinden. Zur Motivation Ihrer Männer, die zuletzt oft hin und her verlegt wurden hat der Gouverneur von Kentucky ein Kopfgeld von 20.000 Dollar auf jeden Banditen ausgelobt; tot oder lebendig!


Damit komme ich zum Ende. In dieser Runde dürfen beide Seiten wieder Freiwillige anwerben. Um das Geld dafür einzuziehen, erlasse ich wieder hohe Sondersteuern. Außerdem verkündet der Präsident ein weiteres Mal die Blockade südstaatlicher Häfen. Damit sollte es mir möglich sein, etwa 400.000 Freiwillige zusätzlich anzuwerben. (ich zahle 2.000 Dollar je Kompanie). Mein Truppenbedarf ist allerdings weit höher. Im Kern möchte ich eine Division für Texas aufstellen, drei weitere für das Mobile-Gebiet, drei Divisionen für Tennessee und sechs am Potomac. Dafür benötige ich schätzungsweise 2,5 Millionen Dollar und 1,1 Millionen Freiwillige. Bei aller Liebe - der Kriegsminister hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, als ich ihm von meinem Bedarf erzählte.
Vorerst kann ich nur drei Divisionen aufstellen. Zwei davon im Osten, wo ab nächster Runde so famose Truppenführer wie John Reynolds, George Meade oder Henry Slocum auftauchen werden. Eine dieser Divisionen geht nach Texas, die andere nach Süd-Alabama. Eine dritte Division wird im Westen zusammen gestellt. Sie soll dem ebenfalls ab nächster Runde erscheinenden Philipp Sheridan zugeteilt werden. Die übrigen Divisionen müssen nach und nach aufgestellt werden.

Ich könnte natürlich auch 3.000 Dollar Handgeld pro Kompanie zahlen. Doch damit würde ich nicht einmal eine zusätzliche Division ausrüsten können und der Geldeinsatz wäre unvertretbar hoch. Wir müssen beobachten, wie sich das Kräftegleichgewicht in diesem Krieg entwickeln wird. Der Gegner wird mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, denke ich. Im Einzelnen, das sind meine Neuaufstellungen:

Pennsylvania: 2x gemischte Brigaden
Ohio: 1x gemischte Brigade, 8x Miliz-Bataillone, 1x Kavallerie-Regiment
New England: 4x Rifled Guns, 2x Scharfschützen-Kompanien, 16x Miliz-Bataillone
Iowa: 4x Miliz-Bataillone, 2x Rifled Guns, 1x Smoothbore Guns, 2x Kavallerie-Regimenter
Illinois: 2x Smoothbore Guns, 1x Kavallerie-Regiment
Missouri: 1x Scharfschützen-Kompanie
Washington: 1x Feldhospital, 1x Pionier-Kompanie

Außerdem habe ich in den letzten Wochen, ohne dass ich es erwähnt habe, ein paar weitere Geschütze fertigen lassen (hautpsächlich im Osten), sowie drei Kommandostäbe, ein Feldhospital und eine Pioniereinheit. Es wird noch einige Zeit dauern, bis diese Einheiten fertig sind.


Gez.

Der Captain


Nachtrag: Ich bin froh darüber, dass es nun doch noch mit Plan A klappt. Ich bin froh darüber, dass ich Joe Johnston erst einmal eliminiert habe (faktisch). Ich bin froh darüber, dass ich nun auch Albert Johnston in Mississippi einsperren kann. Das stärkt zwar Armisteads Verteidigung dort, doch ich bin zuversichtlich, Mittel und Wege zu ersinnen, wie ich ihn ausmanövrieren kann. In jedem Fall kann ich Euch für die kommenden Monate heftige Kämpfe versprechen, soweit nichts dazwischen kommt...

Hohenlohe
18.09.13, 18:05
Werter Stabschef "AKTIVIST", ich, von Hohenlohe, wäre nun bereit mit meinen Truppen nach Evansville zu reiten, um mich von dort aus zu jedem nötigen Einsatzort schicken zu lassen...

gezeichnet

Heros von Hohenlohe

Longstreet
18.09.13, 19:18
Meldung an den Kommandierenden:

Die zugeteilten Artilleriekräfte wurden ohne Verzug unter Einbeziehung der Pioniere in gute Stellungen beordert. Ich habe begonnen Verbindungsoffiziere zu den vorgeschobenen Stellungen und Feldposten zu senden, um von dort Informationen über das Gelände und mögliche Annäherungswege des Feindes zu bekommen. Damit konnten die Wirkungsbereich der Batterien weiter optimiert werden. Nach einiger Verzögerung haben wir auch das Problem der trockenen geschützten Unterbringung der Munitions- und Pulvervorräte gelöst. Aufgrund des durchweichten Bodens war es eine Herausforderung, die aber mit großartiger Unterstützung durch die Pioniere im Verbund mit meinen Männern nun sehr gut gelöst ist.

Aufgrund der bereits erfolgten Erkundung des Vorfeldes ist die Karte für General Grant quasi fertig. Sobald wir Fühlung zu ihm haben, wird ein Melder diese überbringen.

Jörg von Frundsberg
18.09.13, 19:30
Ich hasse euch alle :D und werter Longstreet das ihr euch traut ,auf der anderen Seite zu spielen ...............:eek: aber danke für die tollen Erklärungen !!

Cfant
18.09.13, 20:41
Sir, yes, Sir. Kein dreckiger Rebell wird unsere linke Seite auch nur schief ansehen. Sofern mir jemand zeigt, wie man die Karte richtig rum hält. :D

SolInvictus202
18.09.13, 21:29
LtCol. Invictus für Admiral Farragut:

Herr Admiral,

Nach Besprechung mit den zuständigen Generälen Hooker, Sherman und Thomas hat ein Ausschiffen der für Operation "Crodocile" bereitgestellten Truppen nur zu erfolgen, falls eine günstige Feindlage herrscht... Folglich ist eine intensive Aufklärung von Seiten der Flotte ein Muss für eine erfolgreiche Landungsoperation!
Sobald sichergestellt wurde, dass der Feind außer den Garnisonen keine zusätzlichen Truppen herangeschafft hat, und die Gezeiten günstig stehen, sollten wir ASAP mit dem Ausladen beginnen!

Aktivist
28.09.13, 11:44
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Verehrte Strategen!

Nicht ohne Grund habe ich mich in der letzten Woche rar gemacht, denn die Ergebnisse des letzten Zuges waren nicht nur in einer Beziehung katastrophal. Ich beginne mal mit den kleinen Merkwürdigkeiten: in Texas gelang Forrests Cavalry Division die Flussüberquerung über den durch Marineschiffe gesperrten Sabine River. Wie das möglich war, entzieht sich meinem Verständnis. Südöstlich von Nashville passierte Joe Johnstons Army of Tennessee meine Linien - und zwar ein weiteres Mal ohne Kampf! Damit ist seine Truppe in Sicherheit und meine mit erheblichen Kräften organisierte Umkreisungsfront blieb wirkungslos. Den GAU gab es jedoch bei Tishomingo an der nordöstlichen Ecke von Mississippi:


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Was dort im Einzelnen geschah, kann ich beim besten Willen nicht erklären. Ich habe Armistead nach den Log-Dateien für den Zug gefragt (für die Kampfauswertung), er hatte sie aber nicht vorrätig. Ich bin daher auf Mutmaßungen angewiesen:

1. Grants Army traf per River Transportation in Tishomingo County ein. Zur gleichen Zeit bewegten sich die Armee von Albert Johnston und die Korps von Polk, Forney und Lee in das Gebiet. Keine der Bewegungen löste den nachfolgenden Kampf aus.

2. Sofort nach der Landung begann Grant seinen Weitermarsch nach Henry County. Diese Bewegung war der Auslöser der Schlacht.

3. Grant muss noch vor dem Gefecht vom Schlachtfeld geflohen sein - zumindest legen das die wenigen Verluste (etwa 1.000 Mann) nahe. Diese Zahlen entsprechen den Abnutzungen während der Bewegung und den bei der Verfolgung erlittenen Verlusten. Die nachfolgenden Gefechte trug also Dix' Korps ganz alleine aus.

4. Whipple's Korps bei Humboldt marschierte nicht per Gewaltmarsch, wie geplant. Die Wahrscheinlichkeit gegen einen Gewaltmarsch betrug lediglich 30 Prozent.

5. Aufgrund der Verschlammung in Tishomingo konnte Sumners Korps nicht in das Gefecht eingreifen. Die Formel für ein March-to-the-Sound-of-the-Guns-Engagement hätte hier so ausgesehen:

100 - (15 Tage x 10) + 10 (Hauptquartier in der Nähe) + (5 x 5 Strategiewert) = -15%. Weitere Abzüge wegen Defensive Posture oder fehlender militärische Kontrolle von Start- und Zielprovinz gab es nicht.

6. Dix gelang es in keinem der drei Gefechte, sich zurück zu ziehen. Daher wurde er bis auf den letzten Mann vernichtet. Vier Artilleriebatterien und ein Nachschubzug wurden vom Feind erobert. Alle Offiziere in Dix' Korps sind verwundet und befinden sich derzeit in Decaturville TN.

Daraus folgt, dass das Kampfergebnis zwar hochgradig unwahrscheinlich war, jedoch vermutlich regeltreu abgelaufen ist. Hätte sich Grant nicht zurück gezogen, und wäre Whipple in Kampfreichweite gewesen, wäre Armisteads Armee höchstwahrscheinlich unter hohen Verlusten geschlagen worden. Johnston und Forney stünden dann westlich der Linie Whipple-Dix-Grant, Lee und Polk östlich davon. Damit wäre der Boden für das schrittweise Erobern des gesamten Gebiets westlich von Alabama bereitet worden. So aber ist der Ansatz fehlgeschlagen. Armistead kann seine Armeen weiterhin schnell hin und her schieben und hat überdies noch die beiden Divisionen aus Nashville zu seiner Verfügung. Die Zerstörung der Divisionen von Dix' Korps ist ... eine Art Stalingrad. Ich kann das in diesem Jahr nicht mehr kompensieren.

Daher verlese ich nun ein Kommunique von Abraham Lincoln, meinem Präsidenten und Oberbefehlshaber:


http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. Juli 1862 - Aaaaaaaaaaa!!


Weißes Haus, 1. Juli 1862

Werte Mitglieder des Generalstabs,

mit größter Bestürzung habe ich die Nachrichten vom Ausgang der Schlacht bei Tishomingo aufgenommen. Die abtrünnigen Streitkräfte des Südens haben unserer tapferen Armee eine vernichtende Niederlage beigebracht, deren Folgen sich in katastrophaler Weise auf das zweite Halbjahr 1862 auswirken werden. Nicht nur durch den Verlust tausender Männer ist der Kampfeswille der Nation angeschlagen, auch die ausbleibende Offensive gegen Richmond lässt die Herzen meiner Landsleute verzagen. Ich berufe daher ein sofortiges Treffen aller Strategen des Landes ein, um mir Vorschläge zu unterbreiten, wie ich die Streitkräfte der Union in den vor uns liegenden Monaten führen soll. Ich bitte jeden Sachverständigen des Landes, an dieser Konferenz teilzunehmen. Mit Gottes Hilfe werden wir die schweren Prüfungen meistern und unsere Nation wieder vereinigen.

Gezeichnet,

Abraham Lincoln
Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika


Diese Worte kann ich nur unterstreichen! Ich fordere daher alle Mitleser von Ost bis West, von Nord bis Süd auf, ihre Vorschläge zum weiteren Vorgehen in diesem Forum offen zu legen. Um eine breitere Informationsbasis zu schaffen, stelle ich die allgemeine Lage vor:


Lageüberblick Texas
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Lageüberblick Missouri
http://s7.directupload.net/images/user/130928/cvj8eyqy.png

Lageüberlick Mobile Bay
http://s14.directupload.net/images/user/130928/g53t9ehs.png
Berichtigung: Union Forces statt 26.100 nur 16.100 Mann

Lageüberblick Tennessee
http://s7.directupload.net/images/user/130928/4ibac8vi.png

Lageüberblick Virginia
http://s14.directupload.net/images/user/130928/4sjzhpen.png

Ich gebe bei allen Vorschlägen folgendes zu bedenken:

- Ich kann wahrscheinlich jederzeit die Flussherrschaft im Mississippi, Tennessee, Tombigbee, Alabama River und anderen Flüssen erringen.
- Gelingt es mir nicht, bis Mitte Oktober 1862 fünf Divisionen in der Nähe Richmonds zu platzieren, verliere ich weitere 10 Moralpunkte.
- In jeder Schlacht gegen die Konföderierten wirkt sich der Moralunterschied dramatisch aus.
- Drei neue Divisionen werden in den nächsten zwei Monaten einsatzbereit.
- Von jetzt an kann ich etwa alle anderthalb Monate eine neue Division aufstellen.

Meine abschließende Lagebeurteilung sieht folgendermaßen aus:
Ich verfüge über genügend Transportkapazität, um bis zum Herbst 1862 eine weitere Seelandung und/oder Flusslandung durchzuführen. Eine strategische Offensive in Tennessee scheint angesichts der feindlichen Truppenmassierungen und meiner Disposition der Kräfte unwahrscheinlich. Landungen in Mobile und New Orleans können zu leicht vom Gegner gekontert werden. Der Gegner dürfte in den nächsten Zügen etwa 3-4 neue Divisionen aufstellen. Für eine Invasion in Virginia bräuchte ich mindestens 6-8 Divisionen, die entweder neu aufgestellt oder aus anderen Gebieten herbei geholt werden müssten. Die Einnahme Nashvilles bringt mir 1-2 Moralpunkte. Invasionen kleinerer Korps bei Savannah GA, Charleston SC, Wilmington NC oder Pensacola FL bringen mir ebenfalls 1 Moralpunkt und ein paar Siegpunkte. Eine Einnahme von Memphis brächte mir 1-2 Moralpunkte, ist aber aufgrund der feindlichen Streitkräfte nur mit hohem Aufwand möglich. Eine Rückeroberung von Little Rock wäre möglich, die dortigen Kräfte spielten dann aber 1862 keine Rolle mehr. Der Gegner hat erneut Papiergeld drucken lassen, seine Inflation dürfte die 20%-Marke überschritten haben.

Ich werde mich nun erst einmal mit dem nächsten POV beschäftigen. Bis dahin lade ich Euch, werte Regente, herzlich ein, gemeinsam die strategische Lage zu diskutieren.


Gez.

Der Captain




Da der Anlass so tragisch ist, muss er auch melodramatisch untermalt werden. Dafür sorgt Bob Dylan mit "Cross the Green Mountains"


https://www.youtube.com/watch?v=Iw8YjVrRNRU

Admiral Hipper
28.09.13, 12:20
Auf was wirkt sich eigentlich die Inflation im Spiel aus?

Aktivist
28.09.13, 12:30
Die Inflation erhöht die Kosten um den angegeben Prozentwert (gegenüber den Basiskosten, also kein Zinses-Zins-Effekt). Darunter fallen alle Ausgaben für Divisionsgründungen, Neuaufstellungen, Infrastrukturmaßnahmen und Ersatztruppen. Nicht beeinflusst werden politische Massnahmen, wie etwa Handelsvereinbarungen, Verlegung der Hauptstadt oder Anwerbung von Freiwilligen. Die Beträge werden auf 1.000 Dollar ab- bzw. aufgerundet.
Beispiel: Eine Milizeinheit kostet 7.000 Dollar. Erst ab über 7% Inflation tritt eine Verteuerung ein. Die Miliz kostet dann 8.000 Dollar. Bei Infrastrukturmaßnahmen oder Ersatztruppen scheint die Inflation anders berechnet zu werden. Dort verteuern sich die Kosten schon vor der eigentlichen Rundungsschwelle (fragt mich nicht, warum und wie das berechnet wird).

Per Milchmädchenrechnung muss Armistead also für alles 20% mehr ausgeben - oder anders ausgedrückt, er kann sich von seinem Geld nun nur noch 80 Prozent leisten. Das betrifft natürlich in erster Linie die Neuaufstellungen: hätte er genügend Geld für 5 Divisionen, kann er nur 4 bezahlen. Das ist ein langfristig spürbarer Nachteil.

Cfant
28.09.13, 12:39
Ich würde sagen, die Union hat in kurzer Zeit viel erreicht. Vielleicht sollte sich Grant erstmal zurückziehen und konsolidieren? Aber ich möchte mich mit Ideen eher zurückhalten - ich bin der erwiesen schlechteste ACW-Spieler seit McClellan 1861 :D
Hoffentlich fällt niemandem auf, dass die Pechtsträhne begonnen hat, als ich Grants HQ zugewiesen wurde.Seither baut der Junge nur Mist :tongue:

Aber im ernst: Es ist noch früh im Spiel, vielleicht seid Ihr zu überambitioniert :)

Hohenlohe
28.09.13, 14:06
Es ist sehr bedauerlich, dass Dix' Korps völlig vernichtet wurde, aber vielleicht habt ihr auch zuviel riskiert. Ihr solltet euch schon mal darauf einrichten, dass ihr auch im Osten nichts reissen werdet. Zuviel auf einmal bringt in den ersten zwei Jahren nichts, das ist ja das fatale im Ganzen gesehen...Setzt eure neuen Divisionen vor allem im Osten ein, damit euch Armistead nicht überraschen kann, denn das wäre weitaus unangenehmer für euch, wenn euer Gegner euch dort zahlenmässig übertrumpft. Mehr fällt mir derzeit nicht ein...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Longstreet
28.09.13, 16:25
Nein nein, nutzt die bessere Ausstattung im Westen, das ist schon richtig! Geht behutsame Schritte und nehmt nicht zuviel auf einmal. Der Krieg hat eben erst begonnen und Ihr habt noch etwas Zeit. Wenn alles gut läuft, bekommt Ihr den Stein langsam aber stetig ans Rollen.

Aktivist
28.09.13, 17:00
Werte Kollegen, auch ich glaube nicht an einen großen Erfolg im Osten. Jede Offensive dort könnte mich maximal in die Nähe Richmonds bringen, bevor sich die Fronten verhärten - immerhin wäre es möglich, weiteren Moralverlust abzuwenden. Aber der Preis dafür wäre völlige Initiativlosigkeit an allen Fronten bis 1863. Was den Westen angeht: glaubt Ihr, ich könnte stabile Frontpunkte bei Humboldt TN und südlich Nashville etablieren, bevor der Gegner selbst zum Schlag dort ausholt? Insbesondere Humboldt scheint mir sehr gefährdet. Andererseits, gelänge dies, könnte man eventuell mit der Flussflotte in Richtung Memphis vorstoßen und mit der Salzwasserflotte ein weiteres Mal zwischen Chattanooga und Corinth vorstoßen. Ein entsprechend groß dimensionierter Gegenkeil würde von Nashville aus nach Süden marschieren.
Eine Alternative wäre vielleicht der Abzug aller nicht zur Verteidigung notwendigen Divisionen und die Landung eines großen Korps bei New Orleans (4-6 Divisionen). Das könnte der Gegner vielleicht nicht so leicht auskontern..., aber das würde frühestens zum selben Zeitpunkt geschehen, wie seine Neuaufstellungen fertig werden. Alternativ könnte man diese Armee auch in South Carolina oder Georgia landen lassen, wo ich kaum mit großem Widerstand rechne. Man müsste dann weiter sehen, ob sich für 1863 gemeinsame Operationen zwischen den einzelnen Fronten ermöglichen lassen.
Eine andere Möglichkeit wäre auch eine auf zwei Jahre ausgedehnte Kampagne in North Carolina: mit stärksten Kräften würde ich dort zunächst in der Nähe von Wilmington einen Brückenkopf sichern, später wird dieser Schritt für Schritt erweitert, um letztlich alle Verbindungen Virginias nach Süden hin abzuschneiden. Das dauert aber sicher bis weit nach 1864 hinein und dürfte am Ende >20 Divisionen binden - ohne dass ich mich um andere strategische Zielregionen kümmern kann.
Am einfachsten wäre vielleicht eine Aktion in Florida und Süd-Alabama - aber auch am wertlosesten. Dito ein Ansatz gegen Little Rock. Jede eigene Operation sollte auf jeden Fall durch Ablenkungsangriffe auf feindliche Küstenziele unterstützt werden, um zeitlich und räumlich Streitkräfte zu binden. Ich glaube, nun da es stärkemäßig Pari-Pari steht, kann nur noch die Flotte zu See und Fluß den Unterschied ausmachen. Irgendwie widerstrebt es mir, mich überall einzugraben. Es kostet mich Moral und verschafft dem Gegner Zeit.
Aber ich weiß nicht, wo ich eine gute Chance habe. Oder wie ich sie herbei führen kann. WAS ÜBERSEHE ICH?

SolInvictus202
28.09.13, 17:15
also wir sind für Georgia oder North Carolina.....

hat gegen den edlen Cfant auch gut geklappt - bis mir die Mannen verhungert sind, weil ich vergessen hab, dass Nachschub per See von den Schiffen in der Shipping Box abhängt :D

unsere geringe Erfahrung im Spiel zeigt einfach eines: die Konföderierten können an 1 maximal 2 Stellen wirklich stark sein... die Union muss ihre Mobilität vorallem durch die Seeherrschaft maximal nützen und an vielen Stellen agieren - und irgendwann wird man auf eine Stelle treffen, bei der der Feind nicht steht .... geht sich rein von der Truppenanzahl her nicht aus.... deshalb unser Vorschlag auf die Invasion auf Georgia (savannah, da nur ein Fort zu erobern ist) oder eben North Carolina....

Cfant
28.09.13, 19:27
WAS ÜBERSEHE ICH?

Dass Ihr nicht gegen mich spielt, sondern gegen einen Könner :tongue:

Aber im ernst: Der werte Sol hat das schon gut zusammengefasst. Überall kann die Konföderation nicht stark sein. Nadelstiche an vielen Fronten mögen besser sein als eine gewagte Großoffensive an nur einer Stelle. :)

George Pickett
30.09.13, 13:34
Werter Aktivist,


vielleicht ist es wirklich so, dass Ihr euch für 1862 zu viel vorgenommen habt. Die Vorteile für die Union kommen erst später im Krieg voll zum tragen. Was Ihr in Tennessee erreicht habt, ist beachtlich. Ihr steht bereits am Tennessee-River und zwingt den Feind, sich auf eine weite Linie zu verteilen. Für das nächste Jahr stehen euch alle Möglichkeiten in Mississippi und Alabama offen. Reorganisiert eure Truppen und nervt den werten Lo mit kleineren Aktionen. Nehmt Ihm ohne großen Aufwand Texas und Arkansas weg. Vertreibt ihn vom westlichen Ufer des Mississippi. Das sind keine kriegsentscheidenden Aktionen, aber sie bringen Siegpunkte. Mit Galveston und Houston habt Ihr doch schon Basen für eine solche Operation. Und wenn schon eine Landung, dann in North Carolina, bei Wilmington. Wenn wir uns nicht irren senkt das die Einnahmen des Südens beträchtlich. Genau so, wie eine Seeblockade des oberen James River bei Richmond.

*** Ende des Telegramms *** Es grüßt der wohlduftende George, der immer noch seine Division sucht ***


http://youtu.be/rGv1VKAybcI

Aktivist
30.09.13, 14:01
Werter Pickett, wo Eure Division ist, kann ich Euch auch nicht sagen. Aber falls Ihr es wünscht, hier gibt es noch ein paar Posten ohne Offiziere.

Danke auf jeden Fall an alle Ratschläge. Ich bin noch mit dem POV beschäftigt, aber in Gedanken habe ich bereits mehrere Alternative skizziert. Viel hängt von den allernächsten Aktionen Armisteads in Tennessee ab. Außerdem muss ich genau kalkulieren, wann ich wieviele Verstärkungen formieren kann - und wo ich sie sammle. Auch des Gegners Verstärkungen muss ich antizipieren. In jedem Fall aber scheint mir - und da gebe ich Euch und auch Sol Recht - die einfachste Möglichkeit, das strategische Moment des Südens abzuwürgen, darin zu bestehen, Armistead zu zwingen, seine Truppen an noch mehr Orten zu verteilen. Ein bisschen muss ich Zeit und Wetter in die Planungen einbeziehen: je weiter nördlich ich agieren will, desto früher sollte es geschehen. Im Süden kann man auch während des Winters gut angreifen, weil dort kein Schnee fällt. Ab Frühjahr 1863 könnte man dann den "Stein weiter ins Rollen bringen", wie Longstreet so trefflich formuliert hat.

Aktivist
01.10.13, 02:25
http://s1.directupload.net/images/user/130817/ug2jhnph.jpg

Abraham Lincoln - General-in-Chief, Teil 1: Der Halbinsel-Feldzug 1862

Ich möchte einleitend noch einige Sachen verdeutlichen: es mag der Eindruck entstanden sein, ich hätte eine persönliche Abneigung gegen Lincoln, da ich mich so häufig und so kritisch mit ihm auseinander setze. Ich kann Euch versichern, dass das nicht meine Absicht ist. Tatsächlich halte ich "Honest Abe" für einen der größten Präsidenten der Vereinigten Staaten, und für einen der größten Staatsmänner der Geschichte überhaupt. Jedoch stört mich das unkritische Urteil der Geschichte, dass Männer wie ihn über jeden Zweifel erhebt, während es die Leistungen anderer Zeitgenossen herab würdigt. Über die Fort Sumter Krise und den tragischen Fall John Frémonts kann man sicher kontrovers streiten, über das folgende Kapitel allerdings kaum. Zumindest, wenn man sich die blanken militärischen Fakten vorurteilsfrei ansieht. Wenn ich also zu dem Schluss komme, dass Lincolns militärische Fähigkeiten vergleichsweise schlecht waren, und seine Entscheidungen Einfluss auf die Geschicke der Union nahmen, tue ich ihm sicherlich kein Unrecht an. Niemand anderer als Lincoln selbst würde mir zustimmen. Mein persönlicher Standpunkt richtet sich nicht gegen ihn, sondern gegen die Historiker, welche seinen Mythos geschaffen haben.


George Brinton McClellan

Bevor ich mich dem Halbinselfeldzug widme, möchte ich nur ganz kurz verdeutlichen, was für ein außergewöhnlicher Mensch George McClellan war. Wer ihn aus den Lehrbüchern, der Wikipedia oder Bürgerkriegsspielen kennt, muss zwangsläufig glauben, dass er völlig inkompetent gewesen sein muss. Nun, nichts wäre weiter von der Wirklichkeit entfernt.

Als George im Alter von 15 Jahren zur Aufnahmeprüfung in West Point angenommen wurde, war er der jüngste Kadett der Geschichte. Normalerweise galt als Mindesteintrittsalter 16 Jahre, die meisten Kadetten waren bereit 17 oder 18 Jahre alt. Für ihn, und nur für ihn, wurde eine Ausnahmegenehmigung erteilt. George war in jedem seiner vier Jahre an der Akademie unter den Jahrgangsbesten und erreichte in der Abschlussklasse von 1846 den zweiten Platz, unter anderem wegen seinen mangelhaften Leistungen in Zeichnen (kein Witz). West Point war mehr als nur eine Militärakademie, es war eine der elitärsten Bildungseinrichtungen des Landes. Viele Absolventen, wie etwa sein ohne tiefgründigere Schulbildung im ländlichen Virginia aufgewachsener Klassenkamerad Thomas Jackson, taten sich äußerst schwer mit dem anspruchsvollen Lernstoff. Persönlichkeiten wie Dennis Hart Mahan - einer der bedeutendsten Militärtheoretiker der Vereinigten Staaten - hielten den jungen McClellan für den herausragenden Offizieranwärter seiner Zeit. McClellan sprach fließend Französisch und Latein, darüber hinaus auch Deutsch und Spanisch. Als er seinen Abschlussbericht über den Krimkrieg anfertigte, brachte er sich selbst Russisch bei, um dutzende von russischen Büchern und Dokumenten zu lesen.
Im Mexiko-Krieg bekam er ein Traumkommando beim US Army Engineer Corps. Er diente in Texas unter Taylor und in Mexiko unter Scott. Von dort nahm er vor allem zwei Erfahrungen mit: die methodische Vorbereitung und das nachfolgende blitzartige Zuschlagen Scotts in seinen Feldzügen und ein tiefes Misstrauen gegen "politische Generäle" und Freiwilligen-Einheiten. Nach Mexiko bekam er manchmal sein Wunschkommando, manchmal nicht. Unter anderem leitete er eine Expedition durch das Nebraska-Territorium zur Vermessung einer von vier möglichen Routen für die transkontinentale Eisenbahnlinie zum Pazifik. 1855 war er einer von drei Offizieren einer Militärkommission, welche der Kongress zu den Schlachtfeldern des Krimkriegs entsandte. Diese Gruppe besichtigte militärische Bauwerke in ganz Europa, studierte das Armeewesen Englands, Frankreichs, Österreichs und Russlands und besuchte die Schlachtfelder von Sevastopol.
Nach seinem freiwilligen Abschied vom Militär heuerte er 1857 in leitender Position (Chefingenieur) bei der Illinois Central Railroad an, innerhalb eines Jahres wurde er Direktor des gesamten Westdistrikts der Eisenbahnlinie, deren Netz sich von Illinois bis New York erstreckte.Zu dieser Zeit lernte er zwei Personen kennen, die für seine spätere historische Würdigung maßgeblich sein würden: Allan Pinkerton, den er als Chefdetektiv der Eisenbahngesellschaft unter Vertrag nahm und Abraham Lincoln, der die Gesellschaft in einigen Streitfällen juristisch vertrat.
1860 wechselte er zur Ohio & Mississippi Railroad, wo er zunächst als Superintendant der Western Division (und damit zweithöchster Führungsperson) arbeitete. Nach kurzer Zeit wurde er Direktor der Eastern Division und galt als Topkandidat für den Vorstandsvorsitz.
Nach der Fort Sumter Krise boten ihm nicht weniger als drei Bundesstaaten (Pennsylvania, New York und Ohio) die Führung der Freiwilligenverbände (dieselbe Position, die Robert Lee als Führer der Freiwilligenarmee Virginias antrat) und selbst Abraham Lincoln beabsichtigte, ihm Kommando und Rang eines Brigadegenerals in der regulären US Army zu geben. Wie die Geschichte es wollte, nahm er das Angebot Ohios zuerst an. Später wurde er Befehlshabender Kommandeur aller Streitkräfte westlich der Appalachen bis nach Missouri. Lange vor dem Eintreffen John Frémonts in Missouri und Robert Anderson in Kentucky war es McClellan, welcher das Fundament für den Krieg der Union im gesamten westlichen Kriegsschauplatz legte. Schließlich plante und leitete er eine der ersten Offensiven der Union (nämlich in West Virginia), in jedem Fall aber die erste ERFOLGREICHE Offensive.

Warum McClellan heutzutage einen so schlechten Ruf hat, hängt nicht nur von seinen militärischen Leistungen ab. Schon während des Krieges wurde er immer wieder heftig von den Republikanern angegriffen, einflussreiche Politiker (wie etwa Benjamin Wade) forderten schon lange vor dem Halbinselfeldzug seine Abberufung. Er war darüber hinaus charakterlich ein sehr schwieriger Mensch, der sich häufig im Mittelpunkt von Intrigen sah und niemandem vertraute, was nach und nach viele seiner Mitstreiter vergrätzte. Der dritte Grund liegt in der Freigabe seiner persönlichen Briefe durch seine Frau Mary Ellen nach seinem Tode. McClellan schrieb Zeit seiner Ehe TÄGLICH einen Brief an seine Gattin, wenn er von Ihr getrennt war. Sie war sein wichtigster Vertrauter, nichts hielt er vor ihr geheim. Es liegt in der Natur der Sache, dass Ton und Wortwahl seiner Briefe ein negatives Bild von ihm zeichnen konnten. Aber was bedeutet das? Das andere Generäle, wie etwa Ulysses Grant, keine Briefe an ihre engsten Vertrauten geschrieben haben? Nein - die wurden aber nicht veröffentlich. Und damit nicht dem Spott der Historikerzunft preisgegeben.


Die Vorgeschichte

Seit George McClellan das Oberkommando über die Potomac Division (am 26. Juli 1861) und später die Army of the Potomac (am 20. August) übernahm, wurde er immer wieder zu einer Offensive gegen Johnstons Streitkräfte entlang des Potomac ermutigt. Ab November wurde der Druck immer größer. Wie Lincolns favorisierte Strategie aussah, habe ich im vorherigen Kapitel bereits erläutert. McClellan selbst sah die Erfolgschancen einer "Überland-Offensive" äußerst gering. Obwohl die Truppen unter seinem Kommando (alle Streitkräfte am Potomac, in Washington und Truppen in Maryland, Pennsylvania sowie an der Küste Virginias und North Carolinas) bis Dezember 1861 auf etwa 190.000 Soldaten anwuchsen, glaubte er den Berichten Pinkertons, den er mit der Führung des militärischen Nachrichtendienstes betraute, dass die Konföderierten selbst bis zu 150.000 Mann gegen ihn aufbieten würden. Des weiteren wollte er den Krieg mit einem raschen Entscheidungsschlag BEENDEN, und nicht in endlosen Kampagnen gegen den Feind marschieren. Nach seiner Berufung zum Oberkommandeur aller Streitkräfte der USA am 1. November 1861 begann er sofort mit Planungen für ein konzentriertes Vorgehen sämtlicher Unionsarmeen. Er erteilte Halleck in Illinois und Buell in Kentucky den Auftrag, eine gemeinsam abgestimmte Offensive gegen A.S. Johnstons Südstaatler aufzunehmen. Er plante die erfolgreichen Aktionen General Burnsides in North Carolina und Virginia gegen die schwach verteidigte Küstenregion. Er plante die kombinierte See-Land-Unternehmung gegen New Orleans. All das sollte dazu dienen, Truppen des Feindes aus Virginia heraus zu lösen, bevor er mit einem endgültigen Schlag die Konföderation besiegen würde. Mehr und mehr sah er jedoch, dass er den Feind vor Washington in seinen befestigten Stellungen nicht würde besiegen können. Daher entwickelte er ab Mitte November 1861 einen Alternativplan, den er seinem Präsidenten nach langem Drängen am 10. Dezember vorstellte:


After waiting a month for a plan of action from his new general-in-chief, Lincoln sought to break the deadlock by suggesting a movement on the line of the Occoquan River against Johnstons supply line. McClellan replied (...) the rebels "could meet us in front with equal forces nearly. (...) I have now my mind actively turned towards another plan of campaign that I do not think at all anticipated by the enemy..." (...) The plan he hinted at to Lincoln was a strategic turning movement by way of the lower Chesapeak Bay. The objective was to reach Richmond before Johnston could get there from Manassas to save his capital, thus forcing him into battle on McClellan's terms. (Stephen Sears, "The young Napoleon")

Der Plan sah vor, 100.000 Soldaten, 25.000 Zugtiere und 300 Geschütze per Schiff nach Urbanna an der Mündung des Rappahannock Rivers zu transportieren, von wo aus die Marschdistanz bis Richmond nur noch 55 Meilen betragen würde. Seine Versorgungsbasis würde er später nach West Point am York River verlegen. Kavallerietruppen würden die Eisenbahngleise zwischen Richmond und Manassas zerstören, um Johnston einen schnellen Rückzug per Bahn zu verwehren.


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Der kritische Punkt dabei war die Transportkapazität: wie Finanzminister Salmon Chase dem General erklärte, würde er nicht vor Februar 1862 genug Mittel bereitstellen können, um den nötigen Schiffsraum zu chartern. Immerhin war Chase das einzige Kabinettsmitglied, dass McClellans Planungen unterstützte. Denn mittlerweile drohte allerhöchstes Ungemach für McClellan:

Am 10. Dezember nahm ein bis dahin einmaliger Untersuchungsausschuss des Kongresses seine Arbeit auf. Unter der Leitung der Radikalrepublikaner Wade und Chandler wurden Offiziere der Armee vorgeladen und wegen möglicher Konspirationen mit dem Feind angeklagt. Erstes Opfer war General Stone, der das Desaster bei Balls Bluff am 21. Oktober zu verantworten hatte. Das eigentliche Ziel des Kommittees war jedoch der kommandierende General selbst:


"How can this nation abide the secret counsels that one man carries in his head, when we have no evidence that he is the wisest man in the world?" Wade asked; were he a Napoleon or a Wellington he would feel easier, but thus far "we are not sure of that." Wade and Chandler demanded [I]that Irwin McDowell [der Republikaner war] replace McClellan as head of the Army of the Potomac. (Sears, The Young Napoleon)

Während des gesamten Winters bekräftigte der Präsident immer wieder seinen Zweifel an der Landungsoperation und versuchte, den Occoquan-Plan durchzusetzen. Schließlich, am 10. Januar 1862, berief der Präsident eine außerordentliche Sitzung ohne McClellan (der an Typhus erkrankt war) ein - Drahtzieher war General Meigs, der Generalquartiermeister, und Teilnehmer waren neben Meigs die Kabinettsmitglieder Chase, Seward und Camerons Stellvertreter Thomas Scott, sowie die Generäle McDowell und Franklin aus der Armee. In diesem Treffen sagte Lincoln recht deutlich:


(...) and he remarked that if McClellan was not going to use the army any time soon he wanted to borrow it, provided he could see how it could be made to do something. If the command were theirs, he asked the two generals, what would they do with the army? (Sears, The Young Napoleon)

Hintergrund war, dass McClellan entgegen dem ausdrücklichen Wunsch seines Vorgesetzten keine Operationen zur Säuberung des unteren und oberen Potomacs von Rebellenstellungen unternahm. McClellan hatte dem Präsidenten schon zuvor erklärt, dass großflächige Maßnahmen an der Flanke des Gegners diesen nur zu einem vorzeitigen Rückzug veranlassen würden, was den Gesamterfolg der Operation gefährden würde. Der Druck ließ etwas nach, als Edwin Stanton am 13. Januar neuer Kriegsminister wurde. Stanton war dem General bis dahin gewogen gewesen und verschaffte ihm etwas Luft - doch langfristig sollte er sich zu einem erbitterten Gegner McClellans entwickeln.
Am 27. Januar verlangte der Präsident schließlich per Erlass, dass die Armee bis zum 22. Februar in die Offensive übergehen sollte (siehe letztes Kapitel), McClellan bat den Präsidenten um Zeit für eine Antwort und verfasste ein 22-seitiges Dokument (bemerkenswert ausführlich für die damalige Zeit), in welchem er die Strategie Lincolns und seine miteinander verglich. Diesmal gelang es ihm, den Präsidenten zu überzeugen. Was aber machen die Historiker daraus?


Wether the Union's soldiers (...) actually all moved forward (...) was less important to Mr. Lincoln than the need to stir General McClellan to action, and that he had succeeded. (Sears, The Young Napoleon)

Dasselbe könnt Ihr auch bei Gallagher und McPherson nachlesen. Aber haben wir nicht gehört, dass die Landungsflotte ohnehin nicht vor Februar 1862 hätte einsatzbereit sein können? Und dass eine Armee solchen Ausmaßes über genügend Versorgungsgüter verfügen muss, die erst einmal gesammelt werden müssen, versteht sich doch von selbst. Auf der Halbinsel sollte McClellans Armee TÄGLICH 600 Tonnen Nachschub benötigen (das entspricht knapp dem Bedarf der 6. Armee in Stalingrad!), der allergrößte Teil davon war Grünfutter für die Pferde, welches im Winter schlichtweg SCHWER ZU BESCHAFFEN war! Was soll das Gelaber über McClellans angebliche Verzögerung? Des weiteren waren die Ablenkungsaktionen gegen Kentucky, Tidewater Virginia und New Orleans noch nicht angelaufen. Außerdem, wenn Lincoln tatsächlich so überzeugt von seiner Sache gewesen wäre, hätte er den General feuern müssen. Das tat er nicht! Er stimmte McClellans Plan schließlich zu, wenn auch widerstrebend. Immerhin einigten sich beide auch darüber, dass Washington unter allen Umständen gegen eine Überraschungsaktion des Südens zu schützen sei, und sicherheitshalber erließ der Präsident einige Tage später einen dementsprechende Befehl. Darauf wird später zurück zu kommen werden.

Ab Ende Februar 1862 begann sich die Schlinge fester um den Hals des Generals zu legen. Eine vermurkste Operation (letztlich aber trotzdem erfolgreich und im Zeitplan) gegen Harpers Ferry und Winchester sowie die andauernde Präsenz konföderierter Batterien am unteren Potomac führten dazu, dass Stanton ins Lager der Gegner wechselte. Gemeinsam setzten sie Präsident Lincoln unter Druck, der den General schließlich am 8. März in Weiße Haus zitierte, wo er ihm in ungewöhnlich offenen Worten die Lage schilderte. Er machte McClellan klar, dass wenn er nicht bald Erfolge (und zwar Schlachterfolge) vorweise, würde er ihn nicht mehr gegen die Angreifer, die dem General Verrat vorwarfen, schützen können.


Benjamin Wade and Zachariah Chandler were bombarding Lincoln with protests that the generals [B]treasonable [verräterisch] intent was plain at last for any to see: The whole campaign had beed designed to [...] clearing the path for a rebel sweep on Washington, with little to stand in its way. Stanton not only encouraged the presentation (...) but also enlarged it by assigning additional motives (...): McClellan to be more interested in reconstructing the Democratic party than the Army of the Potomac. (Foote, The Civil War)

Diese Intrigen werdet Ihr in den Büchern der führenden Historiker kaum in der Deutlichkeit finden können, wie sie Shelby Foote noch niederschreiben konnte (durfte).

McClellan berief sofort ein Führungsmeeting seiner höchsten Kommandeure ein. Mit Ausnahme von Barnard (Chefingenieur der Armee), McDowell, Heintzelman und Sumner stimmten alle seinen Planungen zu. Doch dieses Votum konnte das Kabinett Lincoln auch nicht mehr zufrieden stellen. Schlimmer noch, am 9. März Johnston zog seine konföderierte Armee schließlich von sich aus Manassas zurück, weil er sich dort schlichtweg nicht mehr versorgen konnte. Der Urbanna-Plan war damit ins Wasser gefallen. Doch McClellan hatte bereits vorgesorgt. Als Alternativort für eine Landung war Fort Monroe an der Spitze der Yorktown-Halbinsel vorgesehen...


Lincoln greift ein - Die Sicherheit Washingtons

Per präsidialem Erlass ernannte Lincoln (am 8. März) ohne Rücksprache mit McClellan fünf Korpskommandeure: Sumner, McDowell, Heintzelman, Keyes und Banks (im oberen Shenandoah Valley) - ausgerechnet des Generals Gegner in den eigenen Reihen. Die Verantwortung über Washington übertrug er General Wadsworth, ebenfalls ein Kritiker McClellans. General McClellan wurde der Oberbefehl über alle US-Streitkräfte entzogen (am 11. März), einen Nachfolger gab es nicht. Lincolns und Stantons War Board würde von nun an diese Aufgabe übernehmen. Bis spätestens zum 18. März sollten die ersten beiden Korps der Armee für die Seeverlegung nach Fort Monroe freigegeben werden. Am 17. März legten die ersten Schiffe von Alexandria ab. Es war eine überwältigende Armada: 400 Schiffe sollten insgesamt 120.000 Soldaten, 1.150 Pferdewagen, 44 Batterien und 16.000 Pferde verlegen. Es war das umfangreichste logistische Unternehmen des Jahrhunderts!

Insgesamt sollte es bis zum 4. April dauern, bis etwa die Hälfte von McClellans Armee nach Fort Monroe verlegt worden war. Es waren dies die Korps von Keyes und Heintzelman mit jeweils drei Divisionen. Sumner und McDowell blieben vorerst in Alexandria und Manassas zurück (das man Anfang März eingenommen hatte), um die Vorgabe des Präsidenten zu erfüllen, Washington mit ausreichend starken Truppen zu schützen. McClellan blieb vorerst zurück, denn er musste nun umfangreiche Änderungen vornehmen. Denn wie bereits im Frémont-Kapitel beschrieben, hatte Jacksons Angriff auf Banks in Kernstown am 23. März enorme Auswirkungen:


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Die Auswirkungen von Jackson Angriff bei Kernstown

Mit Ausnahme von Sumner stimmten alle anderen Korpskommandeure während des Treffens am 13. März 1862 zu, dass eine Schutztruppe von 25.000 Mann vor Washington sowie die volle Besatzung der Washington Forts (noch einma ca. 22.000 Mann) die Sicherheit der Hauptstadt garantieren würde. Alle Offiziere waren sich darüber einig, dass ein gegnerischer Vorstoß über den Rappahannock nach Washington mehr Zeit benötigen würde, als die Union für die Versammlung von weiteren Truppen aus West Virginia (Frémont), Baltimore (Dix) und Pennsylvania brauchen würde (Johnston hatte bei seinem Rückzug sämtliche Eisenbahnbrücken über den Rappahannock zerstören lassen). Das ist das Urteil erfahrener Berufsoffziere! Lincoln stimmte McClellans Plan zu, der vorsah, dass sich Banks mit seinen beiden Divisionen aus Winchester nach Manassas zurück ziehen sollte, um eine starke Verteidigungslinie bei Warrenton Junction und der Eisenbahnbrücke bei Culpeper zu formieren. Tatsächlich sollte vorerst nur eine Division (Williams) nach Manassas ziehen, während Shields Division so lange im Valley bleiben sollte, bis die Manassas Gap Railroad wieder einsatzbereit war. Etwa zur selben Zeit, als sich Keyes und Heintzelman nach Fort Monroe einschifften, löste Lincoln Blenkers Division aus Sumner Corps heraus, um sie Frémont in West Virginia zu unterstellen. Nach Jacksons Angriff stimmte McClellan der Bitte Banks' zu, Shields Division zurück zu rufen. Bis dahin sollte der Rest von Sumners Korps (23.000 Mann) die Stellungen bei Manassas halten. McClellan war klar, dass dies nur eine Übergangslösung war. Er brauchte Sumner auf der Halbinsel, und er bemühte sich, eine neue Sicherungstruppe für Washington bereit zu stellen.

Am 27. März begann Heintzelman bei Fort Monroe mit dem Vormarsch in Richtung Yorktown. Am selben Tag brach Johnston endgültig seine Zelte bei Culpeper ab, um seine gesamte Armee auf die Halbinsel zu verlegen. Zurück ließ er Jackson im Shenandoah-Tal (er befahl ihm den Rückzug ins sichere Lower Valley, Ewell bei Gordonsville und Holmes bei Fredericksburg. Bis zum 4. April - dem Tag, an dem Heintzelmans und Keyes Korps, über 1.000 Wagen, knapp 20.000 Tiere und 100 Geschütze bei Fort Monroe versammelt waren - wuchsen Magruders Kräfte auf der Halbinsel von knapp 12.000 auf 31.500 an - die entweder vor Ort waren oder bereits auf dem Weg an die Front - während Johnston mit nur noch 23.000 Mann seinen Rückzug nach Richmond deckte. Washington - das war jetzt eindeutig klar - war nicht länger vom Süden bedroht. Dennoch, Anfang April 1862 senkte Lincoln das erste Mal die Erfolgsaussichten McClellans' Offensive, bevor sie überhaupt richtig angelaufen war:

Behaltet den obigen Kartenausschnitt im Kopf. Bevor McClellan am 30. März nach Fort Monroe aufbrach, beorderte er Sumner wieder aus Manassas nach Alexandria, wo er sich demnächst einschiffen sollte. Um dennoch genügend Truppen für die Verteidigung Washingtons, wie er es seinem Präsidenten versprochen hatte, bereit zu halten, hatte McClellan von überall her Truppen zusammen gekratzt:

- General Wadsworth würde nun nur noch 19.000 Mann für seine Forts um Washington bekommen (davon die allermeisten unerfahrene Rekruten oder abgenutze Regimenter)
- davon sollten 4.000 nach Manassas gehen
- Banks sollte eine Brigade aus Winchester nach Manassas schicken
- Blenker sollte zwei seiner vier Brigaden in Manassas zurück lassen
- 3.000 Mann der Schutztruppe der Baltimore & Ohio Railroad sollten nach Manassas gehen
- außerdem zählte er die Truppen von Dix in Baltimore und frische Regimenter in Pennsylvania und New York dazu, die in Kürze einsatzbereit würden

Insgesamt wären in und um Manassas und Washington 29.000 Mann bereit, plus Banks knapp 20.000 im Valley plus Dix in Baltimore und den neuen Regimentern, insgesamt zählte der General etwa 73.500 Mann, die rechtzeitig vor einem gegnerischen Angriff südlich Washington hätten versammelt werden können. Hinter seinem Rücken intrigierten Stanton und Wadsworth beim Präsidenten, indem sie sich beschwerten, der General hätte lediglich 26.700 Mann einschließlich der Fortbesatzungen zurück gelassen - eine infame Verdrehung der Tatsachen! Aber Ihr werdet sie überall finden, nur nicht bei Foote!


In a report on April 1 to the War Department, he [McClellan] explained that he was leaving 18.000 men to garrison Washington fortifications and some 55.500 more in a covering force, making a total comfort of 73.500. (...) it was found that the general was actually leaving only 26.700 men at Washington and Manassas. (...) When the president became aware of this, he was justly indignant. (Sears, The Young Napoleon)

Wer kann die Aufregung verstehen? Selbst wenn sich Davis und Lee entschlossen hätten, wieder auf Washington zu marschieren (und damit auch Richmond preis zu geben), der Marsch hätte 10 bis 14 Tage gedauert! Banks wäre innerhalb von 6-7 Tagen bei Manassas. Und warum soll McClellan seine besten Einheiten in Washington zurück lassen, und dafür die grünen Rekruten und abgenutzten Regimenter mitnehmen? Ging es bei der Sache denn nicht um den Entscheidungsschlag gegen die Konföderation? Doch Lincoln, der seinem General schon lange nicht mehr vertraute, beschloss eine Linie zu ziehen. Er beorderte McDowell aus Alexandria nach Manassas - im ganzen 40.000 Mann! Das war noch nicht alles - er zog auch Banks V. Corps aus der Befehlsgewalt des Generals ab und er stellte Major General Wool in Fort Monroe (der immerhin 12.000 Mann unter sich hatte) unter direkten Befehl des Kriegsministeriums. Ursprünglich sollte McClellan über diese Truppen verfügen können, das war nun Geschichte. Denn Wool hatte keinerlei Ambitionen, seinen Machtbereich mit McClellan zu teilen (kurioserweise war Wool aufgrund der speziellen Senioritätsregeln der Army theoretisch McClellans Vorgesetzter). Von den für die Offensive anfangs mindestens geforderten 150.000 Mann war bereits ein Drittel abgezogen worden - auf direkten Befehl Lincolns. Damit nicht genug, Anfang April ließ Kriegsminster Stanton sämtliche Anwerbebüros schließen. Der General war erschüttert!


Lincoln drängelt - Die Belagerung Yorktowns

Warum brauchte McClellan die Truppen von McDowell überhaupt? Wenn man moderne Literatur oder die Wikipedia liest, hätte der Vormarsch auf der Halbinsel doch auch ohne ihn ein Kinderspiel sein müssen, oder etwa nicht? Ich spiele ungerne den Klugscheißer, aber es gab nun einmal ZWINGENDE militärische Gründe, die weder Lincoln, noch Stanton und schon gar nicht gefeierte Historiker verstehen. Seht sie Euch selbst an und urteilt dann:

Am 4. April waren die ersten beiden Korps der Army of the Potomac auf der Halbinsel einsatzbereit - d.h. eine Division von Heintzelman war noch unterwegs in der Chesapeake Bay. Beide Einheiten begannen nun mit dem Marsch in Richtung Landesinneres. Das war alles andere als einfach - es hatte in den vergangenen Wochen beinahe täglich geregnet und es gab nicht eine Straße, die nicht völlig durchweicht gewesen war. Die Männer marschierten bis zu den Schienbeinen in Schlamm und Matsch und die schweren Geschütze waren kaum von der Stelle zu bewegen. Dennoch, am 5. April kam es bei Young's Mill zu den ersten Scharmützeln. Die Konföderierten hatten hier ein North Carolina Regiment in vorgeschobener Stellung, dahinter lag McLaws Division. Keyes probierte mit seinen zwei Divisionen, die Linien zu durchbrechen, hatte aber keinen Erfolg. Als Heintzelman, der entlang des York River nach Yorktown vorrückte, die Stellung in der Flanke bedrohte, zog sich McLaws auf die erste von drei Verteidigungslinien auf der Halbinsel zurück - die Warwick-Linie. (Die zweite Linie war bei Williamsburg, die dritte schon deutlich hinter dem Chickahominy River nur 8-10 Meilen von Richmond entfernt.) Der Warwick Creek im Südosten der Halbinsel ist ein kleines Flüsschen, allerdings hatten die Südstaatler den Fluss an mehreren Stellen durch Dämme angestaut. Dadurch waren nicht nur fünf unpassierbare Seen enstanden, sondern auch eine Sumpflandschaft von bis zu einer Meile Breite, auf der es kaum Bäume zur Deckung gab und hinter der sich die Südstaatler ausgesprochen gut verschanzt hatten. Auf der anderen Seite der Halbinsel waren die Hauptbefestigungsanlagen bei Yorktown und Gloucester. Schwere Batterien kontrollierten den York River an seiner engsten Stelle und ein Durchbruch zu Lande war nur unter hohen Verlusten machbar. Erasmus Keyes, ein kampfgestählter Veteran der Army sagte über die Warwick-Stellung: "No part of the line, so far discovered, can be taken by assault without an enormous waste of life."

McClellan wollte Yorktown ursprünglich im Süden umgehen, doch das war an der Warwick-Stellung nicht mehr machbar. Er konnte auch nicht die Flotte einsetzen, um hinter den feindlichen Stellungen zu landen: der James River war durch das Panzerschiff CSS Virginia gesperrt. Um eine Landungseinheit hinter den Flussbatterien des York Rivers abzusetzen, hätte er die schweren Schiffe der US Navy benötigt. Commodore Louis Goldsborough, der die Marineschiffe kommandierte, verweigerte McClellan aber die Unterstützung. Er setzte seine schweren Schiffe bei Hampton Roads ein, um die Blockade aufrecht zu erhalten. Die McClellan angebotenen Kanonenboote hätten ihre Geschütze nicht hoch genug ausrichten können, um die auf den steilen Klippen von Yorktown postierten Geschütze der Südstaatler zu treffen. Die einzige Hoffnung McClellans, hier noch schnell zu einem Erfolg zu kommen, hätte in den Männer McDowells bestanden. Die hätten einen echten zahlenmäßigen Unterschied ausmachen können. So blieben ihm nichts anderes übrig, als mit Belagerungsoperationen gegen die feindliche Stellung zu beginnen - und das brauchte Zeit!



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Damals zog sich der Warwick Creek fast quer durch die ganze Halbinsel.

Lincoln sah die Sache anders, und er drängte seinen General zu einem fruchtlosen Sturmangriff in denkbar ungünstigstem Gelände in Front eines sehr gut verschanzten Gegners:


"You have now over 100.000 troops with you [es waren gerade mal 50.000] ... I think you better break the enemy's line from Yorktown to Warwick River at once." (Lincoln am 6. April auf McClellans Anfrage nach Entsendung McDowells Korps, Foote, The Civil War)

"Once more let me tell you that it is indispensable [unabdingbar] to you that you strike a blow. (...) The country will not fail to note (...) that the present hesitation to move upon an intrechned enemy ist the story of Manassas all over again (...)" (Lincoln am 9. April zu McClellan, Foote, The Civil War)

"By delay of operations, the enemy will relatively gain upon you faster by reinforcements and fortifications than you can by reinforcements alone." (Lincoln im selben Telegramm)

Ist es ein Rätsel, warum Lincoln so dachte? Nun, für ihn war der Krieg eine einfache Sache - Regimenter marschieren auf, schießen ein paar mal aufeinander, und die stärkere Seite gewinnt. Doch wie hätte ein solcher Durchbruch nur aussehen sollen. Vom 6. April an begann McClellan mit den Vorbereitungen für eine Belagerung. Dennoch ließ er Keyes am linken Flügel beinahe täglich Sondierungsangriffe durchführen, um einen Schwachpunkt in den feindlichen Linien zu finden. Sein Gegenüber im Kommando, MGen. Magruder, verstand es jedoch meisterhaft, seine unterzähligen Truppen von Schwerpunkt zu Schwerpunkt zu verlegen. Und es gab nicht viele Positionen, an denen ein Angriff nüchtern gesehen überhaupt möglich gewesen wäre. An den wenigen Stellen - Lee's Mill, Dam Number One, Wynne's Mill - gab es Sondierungsangriffe, und zwar allesamt mit ernüchterndem Ergebnis. Die Unionssoldaten hätten durch versumpftes Gelände stapfen müssen, kaum Deckung gehabt, während der Gegner in Schützengräben (die zwar voller Wasser standen) und gut befestigten Artilleriestellungen wartete. Eigene Batterien hatte man in der Zeit kaum nach vorne bringen können. Ein Frontalangriff wäre blutig gescheitert - genau wie Grants Sturmangriff auf Vicksburg ein Jahr später. Mann muss sich klar machen, dass man kaum zwei Brigaden nebeneinander in Gefechtslinie aufmarschieren lassen konnte. Außerdem war McClellans Ziel nicht, eine feindliche Verteidigungslinie zu stürmen, sondern seine Armee in voller Stärke bis nach Richmond zu führen. Weder bei McPherson noch bei Sears werdet Ihr etwas davon lesen, nein, diese Herrschaften beschweren sich in endloser Lamentiererei über McClellans angebliche Verzagtheit und vertrauen lieber dem Urteil des Präsidenten im fernen Washington. Übrigens - dieselbe Vorgehensweise wählte Halleck beim Vormarsch auf Corinth nur wenige Tage später und schließlich auch Grant bei der Belagerung Vicksburgs. Keiner dieser Generäle hat auch nur einen Bruchteil der Kritik aushalten müssen, weder von Seiten der Regierung, noch von Seiten der Historiker. Und noch etwas - das gesamte Land stand noch unter dem Schock der 23.000 Verluste beider Seiten, die Grants Gefechtsführung bei Shiloh nur wenige Tage vorher gekostet hatte. [B]Gab es einen politischen Grund für Lincoln und seine Republikaner, den beliebten Demokraten George McClellan zu ähnlich hohen Verlusten in einer Schlacht zu drängen? Eine Antwort erspare ich mir.

Wie dem auch sei, trotz des Regens begann McClellan mit den Vorbereitungen für die Belagerung. Er ließ Brücken bauen, Straßen trocken legen, neue Wege anlegen, schlug Schneisen in kleine Wälder, errichtete Verschanzungen und Laufgräben und brachte seine Artillerie nach vorne. Auf sein Drängen hin bekam er Franklin's Division aus McDowells Korps, außerdem erreichte er, dass aus Washington sechs 20-Pf-Parrot Geschütze abtransportiert wurden. Diese Geschütze mit Kaliber 74-76mm konnten viereinhalb Kilogramm schwere Sprenggranaten bis zu 4.600 Meter weit feuern. Insgesamt platzierte McClellan 114 Geschütze aller Kaliber um Yorktown. Hätten alle Batterien gleichzeitig gefeuert, wären pro Salve ganze Tonnen Feuer und Stahl auf den Gegner hernieder geregnet. Gegen diese geballte Kraft war Johnston, der mittlerweile das Kommando auf der Halbinsel übernommen hatte machtlos. In der Nacht vom 3. zum 4. Mai zog er sich hastig aus seinen Stellungen zurück und hinterließ dabei 56 schwere Geschütze, darunter sämtliche Belagerungsgeschütze seiner konföderierten Armee. Diesmal wollte McClellan seinen Gegner nicht ohne weiteres entkommen lassen - seine Kavallerie setzte nach und fünf seiner Divisionen unter dem Oberkommando von General Sumner marschierten eilig ab. Franklin's Division, die bis dahin nah bei den Schiffen geblieben war, wurde per Schiff den York River herauf zu seiner Mündung transportiert, wo sie unweit von West Point an Land ging und in einen Gegenangriff von Smith' Division geriet. Das Hauptgefecht aber fand bei Williamsburg statt.

Dort, wo eigentlich die zweite Hauptverteidigungslinie der Südstaatler hätte sein müssen, drängelten sich die 56.000 Männer Johnstons hinter den nur langsam voran kommenden Nachschubwagen auf einer einzigen Straße landeinwärts. Longstreets wurde mit der Sicherung der Nachhut betraut, und als er am 5. Mai von einer Überzahl Unionssoldaten angegriffen wurde, ließ Johnston kurzerhand D.H.Hills Flügel mit zwei weiteren Divisionen kehrt machen. Gemeinsam schafften sie es, Sumner bis zum Einbruch der Dunkelheit hinzuhalten. Es wäre hier möglich gewesen, durch den Rücken der Südstaatler zu stoßen, doch Sumners Schlachtführung ließ zu wünschen übrig und McClellan blieb bei Yorktown. Letzten Endes hatte sich McClellans methodisches Vorgehen ausgezahlt: seine Armee hatte eine sehr starke Verteidigungslinie ohne nennenswerte Verluste überwunden und würde in Kürze ich bedrohlicher Reichweite zu Richmond stehen. Er hatte die Fehler, welche die alliierte Armee bei Sevastopol gemacht hatte studiert - UND VERMIEDEN. Ein Frontalangriff wäre nutzlos gewesen und hätte seine Armee in dem miserablen Gelände vor Yorktown festgehalten. Und selbst wenn er Erfolg gehabt hätte, seine Truppen wären für die Aufgaben, die noch vor ihnen lagen, zu schwach gewesen. Bedenkt bitte, dass es keine Neuanwerbungen mehr gab und Lincoln auch keine weiteren Verstärkungen zu ihm schicken wollte.


...Fortsetzung folgt

Aktivist
01.10.13, 02:28
Fortsetzung


Lincoln greift wieder ein - Die Operation gegen Richmond

In der folgenden Woche verfolgte die Army of the Potomac den Gegner bis kurz vor Richmond am Chickahominy River. Doch im Schatten des Erfolgs braute sich neues Unheil für George McClellan heran. Der Präsident war mit fast seinem gesamten Kabinett am 6. Mai in Fort Monroe eingetroffen, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. Seinen ersten Unmut erregte der Umstand, dass McClellan augenscheinlich keine Vorkehrungen für die Einnahme Norfolks an der Küste gegenüber getroffen hatte. Da McClellan zu diesem Zeitpunkt bei Cumberland Landing am Pamunkey River weilte (hierher hatte er eine Reihe von Truppen per Schiff dirigiert, da der Seetransport schneller war als der Marsch auf durchweichten und überfüllten Straßen), veranlasste Lincoln die Einnahme Norfolks kurzerhand selbst. Unter der Führung seines Finanzministers Chase wurden Teile von Wools Truppen bei Fort Monroe entgegen dem Einspruch der Navy eingeschifft und nach Norfolk gebracht. Huger hatte die Stadt jedoch bereits verlassen und auch das Panzerschiff CSS Virginia versenken lassen - wegen seines Tiefgangs hätte es nicht nach Richmond evakuiert werden können. Des weiteren besichtigte Lincoln die Verteidigungsanlagen der Warwick-Linie, wo ihm Stanton versicherte, dass jeder andere General außer McClellan einen Angriff gewagt hätte. Diese düsteren Wolken waren keine Hirngespinste, Lincoln selbst erzählte einem Reporter, dass er nach den ausbleibenden Erfolgen nach der Schlacht bei Williamsburg die Absetzung McClellans beabsichtigte.

Zur gleichen Zeit besuchten Kabinettsmitglieder McClellans Feldquartier bei Cumberland Landing. Er versuchte zu ergründen, ob er die Erlaubnis des Präsidenten erhalten würde, seine Hauptversorgungsbasis in den nunmehr freien James River zu verlegen. Der Grund ist einfach: um seine Armee in Schlagdistanz zu Richmond zu bringen, musste er die feindlichen Befestigungen hinter dem Chickahominy überwinden. Das war südlich des Flusses einfacher. Doch hätte er seine linke Flanke weit nach Süden ausdehnen müssen, während sein rechter Flügel die Basis bei White House Landing sichern musste. Zwangsläufig hätte das sein Zentrum geschwächt. Er hätte dies nur bei einer Verlegung der Basis in den James River sicher bewerkstelligen können. Es hätte ihm vor allem die Gelegenheit verschafft, seine Armee in großer Stärke südlich über den James River zu führen, und damit die starken Befestigungsanlagen am Chickahominy zu umgehen - ein Schritt, den Ulysses Grant 1864 nach erfolglosem Anrennen auf diese Stellungen ebenfalls machen würde. Aber das hätte bedeutet, dass er Richmond nicht mehr von Norden einkreisen könnte und er wusste ja, wie sensibel der Präsident war - was, wenn der Gegner in einer Verzweiflungstat nach Washington aufbrach? Letzten Endes sah McClellan ein, dass es zum jetzigen Zeitpunkt sinnlos war, Präsident Lincoln darum zu bitten.


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Statt dessen bemühte er sich wiederholt um die Unterstellung von McDowells Korps. Das Problem war nämlich folgendes: seinem rechten Flügel gegenüber hatte sich der Feind unweit des Chickahominy auf den Anhöhen des Flußtals verschanzt. Tief ausgewaschene Schluchten zogen sich von diesen Anhöhen bis zum Flussufer hinab und erschwerten die Bewegung größerer Truppenteile. An McClellans linker Flanke war das Tal des Chickahominy viel breiter und der Anstieg zum Richmond-Plateau war sanft. Außerdem lagen die Hauptverteidigungslinien des Feindes meilenweit im Westen. Der Versuch der Flotte am 15. Mai, hinter die Befestigungen zu gelangen, wurde bei den Klippen von Drewry's Bluff zurück geschlagen. Aber auch so hätte ihm die Marine nicht viel weiter helfen können. Wie Commodore Goldsborough berichtete, hatten die Südstaatler den Richmond-James-Kanal mit Baumstämmen blockiert und Hindernisse am Grund versenkt - kein Kanonenboot könnte in den nächsten Wochen das Gewässer passieren. Am schwierigsten war jedoch das Gelände im Zentrum seiner Kampflinie zu überwinden. Hinzu kam, dass die Südstaatler sämtliche Brücken über den Chickahominy zerstört hatten. McClellans Ingenieure vollbrachten Meisterleistungen, als sie in dem nach tagelangen Regenfällen Hochwasser führenden Fluss behelfsmäßige Holz- und Pontonbrücken bauten.

Sobald diese fertig gestellt waren, wollte er seinen linken Flügel über den Fluss bringen: mit Keyes an der Spitze und Heintzelman als Unterstützung. Als nächstes müsste Sumners Korps, unterstützt durch Franklin und Porter den Fluss überschreiten und sich etwa 8 Meilen landeinwärts vorarbeiten, bis zu einem Ort namens Old Tavern. Dort wollte McClellan seine schwere Artillerie platzieren, welche auf diesem Plateau in der Lage gewesen wäre, jede Stellung in und um Richmond mit Geschossen schwerster Kaliber zu beschießen. Die Alternative dazu wäre ein Frontalangriff, dem er nur geringe Chancen beimaß. (Die Schlacht bei Seven Pines am 31.5. sollte das bestätigen, als Joseph Johnston ohne jeden Erfolg McClellans linken Flügel frontal attackierte.) Um seinen rechten Flügel aber dabei nicht vollends zu entblößen, brauchte er McDowell!
Am 18. Mai reorganisierte McClellan seine Armee: aus seinen drei Korps (Sumner, Heintzelman und Keyes) mit je drei Divisionen machte er fünf mit jeweils zweien. Seine Vertrauten Porter und Franklin bekamen ein Korpskommando. Hintergrund war, dass er vor allem Sumner und Heintzelman misstraute und ihren Einfluss zurück drängen wollte. Lincoln warnte ihn vor diesem Schritt, gab aber letztlich seine Zustimmung. Und am 17. Mai Lincoln stimmte auch der Verlegung von McDowells Truppen zu - ohne Blenker immer noch drei Divisionen und rund 30.000 Mann stark.

Die Sache hatte jedoch zwei Haken. Anstatt sie jedoch per Schiff zur Halbinsel zu befördern, wies der Präsident McDowell an, zu Fuß über Fredericksburg zu marschieren. Außerdem sollte McDowell noch so lange warten, bis Shields Division aus dem Valley zurück nach Alexandria marschiert war, was seine Stärke auf 40.000 Soldaten gebracht hätte. Der Grund war, dass der Präsident seinem General misstraute, die gesamte konföderierte Armee in Richmond zu fesseln. McDowell sollte während seines Marsches auch als Notfallreserve für Washington dienen. Selbst wenn McDowell nicht auf Shields gewartet hätte und sofort losmarschiert wäre, hätte er nicht vor dem 25. Mai bei dem angeordneten Treffpunkt Hanover Junction ankommen können. Tatsächlich musste sich der Kommandeur erst einmal mit ausreichend Vorräten für knapp einwöchigen Marsch (bis zum Pamunkey River) ausrüsten. Außerdem wurde McClellan gezwungen, seine rechte Flanke weit nach Norden auszudehnen. McClellan verfügte Mitte Mai 1862 über etwa 128.000 Mann, davon waren 26.000 als Sicherungs- und Versorgungstruppen im Hinterland der gesamten Halbinsel verteilt. Sein Gegner, welchen Allan Pinkerton mit über 150.000 Mann bezifferte, hatte insgesamt etwa 62.500 Mann bei Richmond konzentriert.

Am Ende kam alles anders: wie aus dem Frémont-Kapitel bekannt, ergriff Jackson im Shenandoah-Valley erneut die Initiative. McDowell, der seinen Abmarsch tagelang verzögert hatte, stand am 26. Mai bereits hinter Fredericksburg. McClellan öffnete ihm den Weg durch die Vertreibung einer Südstaatlerbrigade bei Hanover Junction. Doch Lincoln rief McDowell zurück - er sollte nun die Jagd auf Jackson unterstützen - ein Vorhaben, von dem der erfahrene General alles andere als überzeugt war:


"I am entirely beyond helping distance of general Banks (...), no celerity or vigor will avail so far as he is concerned. I shall gain nothing for you there [I], and shall lose much for you here...", schrieb er dem Präsidenten: in insgesamt VIER Briefen an Lincoln und Stanton beschwerte sich McDowell über dieses sinnlose Unternehmen. (Foote, The Civil War)

McClellan war wie vor den Kopf gestoßen, als Lincoln ihn kurze Zeit später aufforderte, entweder Richmond sofort anzugreifen, oder zur Verteidigung der Hauptstadt nach Washington zurück zu kehren.


"I think the time is near when you must either attack Richmond or else give up the job and come to the defense of Washington." (Lincoln an McClellan)

"The object of the movement [Jacksons Bewegung] is probably to prevent reinforcements being sent to me. All the information from balloons, deserters, prisoners and contrabands [entlaufene Sklaven] agrees in the statement that the mass of the rebel troops are still in the immediate vicinity of Richmond, ready to defend it." (McClellans Antwort, Foote, The Civil War)

Es ist tatsächlich unbegreiflich, was der Präsident mit seinen Anordnungen bezweckte. Jackson, kaum 20.000 Mann stark, hätte Washington NIEMALS bedrohen können. Selbst wenn er sich zu einem Angriff entschlossen hätte. Selbst wenn er die Forts südlich der Stadt eingenommen hätte, wie sollte er den Potomac bei Washington überwinden? Und wenn er bei Harpers Ferry oder Leesburg nach Maryland übergetreten wäre, hätte Banks vor Jacksons Front auf die Hauptstadt zurück fallen können und Zeit für die Ankunft von Truppen aus Baltimore und Philadelphia verschafft. Ja, es ist richtig gewesen, auf Jacksons Störmanöver zu reagieren. Der Präsident hatte mit Banks, Shields, Blenker und Frémont aber genug Truppen in der Region für eine stabile Defensive und eine nachfolgende, langsame Einkreisung Jacksons gehabt. Warum er McDowell, der nur noch 2-3 Tage von Richmond entfernt war, von dem MIT ABSTAND WICHTIGSTEN Feldzug des gesamten Krieges abzog, ist jenseits jeder militärischen Vernunft! Ich weiß nicht, kann mir das irgend jemand erklären? Little Mac steht vor der einzigen feindlichen Hauptversorgungsbasis im Umkreis von 100 Meilen, welche zudem von der Hauptarmee der Konföderation verteidigt wird - mein gesunder Verstand sagt mir, dass dort der Krieg entschieden wird. DAS WAR DER MIT ABSTAND GRÖSSTE FEHLER Lincolns in diesem Krieg, denn nun blieb McClellan nichts anderes übrig, als auf seine Belagerungsfähigkeiten zu vertrauen.

In dem Maße, wie McClellan seinen rechten Flügel über den Fluss brachte, kam es zwischen dem 23. und 26. Mai an der gesamten Front zu heftigen Sondierungsgefechten. Immerhin stieß Keyes Korps bis auf sechs Meilen auf Richmond vor und Heintzelman sicherte Rücken und linke Flanke. Doch als die Zeit reif war, auch Sumner über den Fluss zu bringen, setzte das heftigste Gewitter der Saison ein. Elf eben erst fertig gestellten Brücken wurden bis auf zwei von den Fluten weggeschwemmt, bevor die schwere Artillerie zu Keyes und Heintzelman verlegt werden konnte. Johnston nutzte die Gelegenheit zum Angriff: knapp 51.000 seiner Männer sollten (so war jedenfalls der Plan) die 31.000 Unionssoldaten südlich des Flusses frontal attackieren. Die Schlacht bei Seven Pines war kein Erfolg für den Süden. McClellans Ingenieure schafften es bis zum späten Nachmittag, eine Pontonbrücke zu errichten und eine bereits überflutete Holzbrücke abzustützen. Heintzelman und Sumner konnten dem in schwere Bedrängnis geratenen Keys noch rechtzeitig zu Hilfe kommen. Nach sechseinhalb Stunden flaute der Kampf ab.

Allerdings hatte die Schlacht, die McClellan als überragenden Sieg verbuchte, eine schwere Konsequenz. Überzeugt davon, dass er südlich des Flusses zu angreifbar war (und dort wollte er ja auch seine Belagerungsoperation starten), zog McClellan drei seiner fünf Korps über den Chickahominy. Damit blieb nur noch Porter auf der rechten Flanke, vorerst unterstützt durch Franklin, der hinter ihm Stellung bezog. Würde der General, wenn es soweit kommen sollte, an seiner rechten Flanke um seine Versorgungslinie nach West Point kämpfen?


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Von oben links nach unten rechts: Abraham Lincoln, Salmon Chase, Edwin Stanton, Zachariah Chandler, Benjamin Wade, James Wadsworth, Samuel Heintzelman, George McClellan und seine Frau Mary Ellen, Louis Goldsborough, Edwin Sumner, Irvin McDowell, John Pope, John Magruder, Fitz-John Porter, William Franklin, Robert Lee, Joseph Johnston, John Wool, Erasmus Keyes


Lincoln senkt den Daumen

Er würde es nicht, dass sei schon einmal verraten. In den nächsten drei Wochen hätte McClellan alle Zeit der Welt gehabt, Porter und Franklin in starke Stellungen zu platzieren und zusätzliche Auffanglinien zu errichten. Aber gedanklich hatte sich McClellan schon von der Eisenbahnlinie, die ihn mit seiner Nachschubbasis verband, verabschiedet. Wenn er keine weiteren Verstärkungen erhalten würde, wäre er in einer denkbar schlechten Position. Immerhin bekam er eine neu aufgestellte Division unter dem Kommando von McCall, die er Porters Korps hinzu fügte. Die Frage ist, war McClellans Entscheidung klug? Nun, die Historiker kritisieren ihn stark dafür, nicht bis zum äußersten gekämpft zu haben, als er am 26. Juni 1862 von Lee's Armee angegriffen wurde. Aber so einfach ist die Frage nicht zu beantworten. Für sein Hauptziel, nämlich die Wegnahme der gegnerischen Versorgungsbasis, spielte die York-River-Railroad keine große Rolle. McClellan konnte sich genau so gut über den James River versorgen. Südlich des Chickahominy wäre seine rechte Flanke außerdem wieder gesichert gewesen. Aber McClellan war inkonsequent: er ließ letztlich nur den verstärkten Porter nördlich des Chickahominy (in seiner starken Stellung bei Mechanicsville), für den Fall, dass McDowell wieder nach Süden geschickt würde. Seine Versorgungsbasis beließ er bei West Point. Damit eröffnete er dem Gegner die Gelegenheit, ihm schwer zu schaden. Am 25. Juni brachte er Sumners Korps in seine Ausgangsstellung. Die Befehle für Franklin, der am nächsten Tag Old Tavern stürmen sollte, waren bereits erteilt - doch mittlerweile war es zu spät. General Lee hatte seine Armee bereits für den entscheidenden Schlag umgruppiert.

Ich will nicht weiter auf die Sieben-Tage-Schlacht zwischen dem 26. Juni und 1. Juli 1862 eingehen. Es scheint nicht so, dass McClellan vor hatte, ernsthaft um seine Nachschublinien zu kämpfen. Tatsächlich hatte er kurz vor der Schlacht bereits ein neues Versorgungsdepot bei Harrisons Landing am James River angelegt. Porter, welcher während der ersten beiden Tage die Hauptlast der Verteidigungskämpfe trug, wurde jedes Mal zum Rückzug aufgefordert, obwohl er seine Stellungen halten konnte. Ab 29. Juni übernahmen Sumner und Heintzelman die Sicherung der Nachhut, sie verblieben jeweils nur so lange in ihren Stellungen, bis Nachschubzüge und Geschütze der Armee in Sicherheit gebracht worden waren. McClellan gelang ein formidabler Rückzug im Angesicht eines starken Gegner, letzten Ende wurde er aber in seiner neuen Basis eingekreist, auch wenn die Verluste, welche die konföderierte Armee dabei erlitt, kaum zu ersetzen waren.

Fatal für ihn und das Kriegsgeschehen sollte sich der Eindruck entwickeln, den Lincoln nach der Schlacht bei Seven Pines von seinem General erhielt. Über mehrere Wochen hinweg, versprach McClellan beinahe täglich einen großen Angriff auf Richmond. In Wahrheit führte er nur seine Belagerungsmaßnahmen fort - er ließ Zickzack-Gräben ausheben, Wege und Brücken anlegen, brachte seine schweren Geschütze nach vorne um den Gegner aus seinen Gräben zu drängen und setze ihm dann wieder nach. Der Vormarsch war quälend langsam und für Lincoln in Washington kaum zu erkennen. Lincoln beschloss daher, keine weiteren Verstärkungen auf die Halbinsel zu senden - obwohl Jackson mittlerweile wieder im südlichen Valley war. Von Strasburg bis Washington verfügte die Union über etwa 75.000 Mann, aber sie wurden keinem sinnvollen Zweck mehr zugeführt. Dieser Eindruck wurde nach Malvern Hill am 1. Juli 1862 nur noch bestätigt. Anstatt, wie es seine Korpskommandeure vorschlugen, in die Gegenoffensive über zu gehen, gab McClellan auch diese exzellente Position auf.



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Bitte beachten! Norden ist links!

Als Lincoln am 8. Juli in Harrisons Landing eintraf, um sich mit dem General zu beraten, muss er einen zwiespältigen Eindruck gehabt haben. Einerseits war die Armee in sehr guter Verfassung, andererseits glaubte er den Versprechungen des Generals nicht mehr. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, aber es ist wahrscheinlich, dass McClellan ihn um Erlaubnis bat, seine Truppen über den James River zu evakuieren und Petersburg zu belagern, um Richmond auf diese Weise auszuschalten. (Später, als McClellan den neuen Oberbefehlshaber Henry Halleck empfing, stellte er diesen Plan vor. Es wäre logisch anzunehmen, dass McClellan auch seinen Präsidenten darüber informiert hat, insbesondere weil Halleck nicht um Rücksprache mit Lincoln ersucht hat.) So ein Schritt war jenseits Lincolns Kooperationsbereitschaft. Außerdem hatte er bereits einen eigenen Plan - die Absetzung McClellans als Befehlshaber der Army of the Potomac. Nach seinem Abschied in Harrisons Landing traf sich Lincoln in Newport News mit Major General Burnside, dem er das Kommando anbot. Burnside, ein loyaler Unterstützer McClellans, lehnte ab. Vorerst würde der General also im Amt bleiben. Nach seiner Rückkehr nach Washington rief Lincoln Major General Halleck aus dem Westen nach Washington, um ihm den Oberbefehl über alle US Streitkräfte als Generalstabschef zu übertragen. Und noch ein General war in Washington eingetroffen: Edwin Stanton und Salmon Chase hatten Major General John Pope aus dem Westen nach Washington geholt. Gemeinsam wollten sie Lincoln überzeugen, ihm den Oberbefehl über die Army of the Potomac zu übertragen. Pope traf am 26. Juni in der Hauptstadt ein, also bevor die ersten Nachrichten von Lee's Offensive die Telegraphenämter erreichten. Lincolns Truppenbesuch in Harrisons Landing mag auch dem Zweck gedient haben, die Stimmung unter den Soldaten sowie Korps- und Divisionskommandeuren zu erkunden (welche er ausführlich befragte).

Im folgenden Monat kommunizierte Lincoln nur noch ganze vier Mal mit McClellan. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung. Stattdessen beschäftigten sich Stanton und Halleck mit dem General, letzterer suchte ihn auch zweimal in Harrisons Landing auf. Obwohl Halleck immer wieder versprach, Verstärkungen zu schicken, wurden bis auf wenige tausend Mann keine neuen Truppen mehr auf die Halbinsel gebracht. McClellans Pläne gegen Petersburg wurden nicht weiter thematisiert. Stattdessen sollte McClellan die Evakurierung nach Aquia und Alexandria prüfen, falls er seine Offensive gegen Richmond nicht wieder aufnehmen würde. Alle Truppen mit Ausnahme derer auf der Halbinsel und der Washington Forts kamen unter Popes Befehlsgewalt: Sigel, der Frémont abgelöst hatte mit 20.000 Mann, Banks mit 12.000 und McDowell mit 20.000; Burnside (10.000 Mann) wurde McClellans Kommando entzogen, blieb aber vorerst unabhängig. Im Zuge der sich verschärfenden Situation von Pope's Army of Virginia wurde McClellan aufgefordert, seine Korps zum Potomac zu senden, anstatt noch einmal auf Richmond vorzurücken. In Washington und anderswo machten die widersprüchlichsten Gerüchte die Runde: eingefleischte Gegner McClellans (namentlich Senator Zachariah Chandler und Horace Greeleys New York Tribune) bezichtigten McClellan des Verrats, ja Senator Wade versprach dem Kongress sogar Beweise vorzulegen, welche die Mitgliedschaft McClellans im Geheimbund der Ritter des Goldenen Kreises (radikale Antikriegsverschwörer) bezeugen sollten. Auf der anderen Seite hieß es, dass McClellan an der Spitze seiner Armee nach Washington kommen würde, um die Regierung Lincoln aus dem Amt zu jagen.

Ich denke, Lincoln wollte McClellan "kalt stellen" lassen. Deshalb ließ er ihm das (wertlose) Kommando auf der Halbinsel. Gleichzeitig aber wollte er die Korps der Armee eins nach dem anderen nach Hause bringen, um sie Popes Streitmacht zuzuführen. Dieser hatte seine Truppen bereits in der Gegend von Culpeper versammelt. Das Ziel war der Vormarsch nach Südwesten bis Gordonsville, wo die Orange & Alexandria Railroad auf die Virginia Central Railroad trifft. Von dort aus wollte Pope Richmond (und die Army of Northern Virginia) über dem Landweg angreifen. Ich nehme an, dass Lincoln von allen Plänen und Vorhaben wusste, wahrscheinlicher aber war er selbst an den Entscheidungen beteiligt. Immerhin hatte er in der Vergangenheit häufig persönlich interveniert. Als Legitimation für die Öffentlichkeit diente ein privater Besuch Lincolns am 23. und 24. Juni bei Winfield Scott, dem alten Kriegshelden. Der Inhalt der Gespräche blieb geheim, doch ließ Lincolns Stab gegenüber der Presse durchsickern, dass der Präsident den alten Krieger um Rat für die künftige Strategie fragen würde.


Lincoln had doubts about George McClellan's ability to lead the Army of the Potomac, which was stuck in a stalemate with Robert E. Lee's Army of Northern Virginia outside of Richmond, Virginia. He also sought Scott's opinion on the various Federal armies operating in northern Virginia. Scott recommended that Irwin McDowell's corps be sent to aid McClellan on the James Peninsula, since a defeat of Lee at Richmond would, in Scott's words, "be a virtual end of the rebellion."
Although it may have been sound advice, Lincoln did not move McDowell's force. McClellan had provided no evidence to Lincoln that he would effectively apply the reinforcements against Lee. Instead, Lincoln consolidated McDowell's corps with the commands of John C. Frémont and Nathaniel Banks, who had recently been beated by Stonewall Jackson in the Shenandoah Valley. (History Magazin)

Lincoln [... ] had already done that, even before his visit up the Hudson. [bei Winfield Scott in West Point am Hudson River] That is, he had united the troops under one commander. [John Pope] (Foote, The Civil War)

Ihr seht, obwohl Scotts Ratschläge gänzlich anders lauteten, wird durch den Besuch der Anschein erweckt, Lincolns Entscheidung hätte etwas mit Scotts weisem Rat zu tun. Außer Foote hat niemand den Verdacht ausgesprochen, dass Lincoln mit gezinkten Karten spielt. Außerdem war Pope bereits auf dem Weg in die Hauptstadt. All das geschah VOR der Sieben-Tage-Schlacht. Und nur die Tatsache, dass die Verluste der Südstaatler doppelt so hoch waren wie die McClellans und sich seine Armee weiterhin in gutem Zustand befand, verlängerte sein Kommando erst einmal um ein paar Wochen.


Fazit

Meiner Meinung nach war McClellans Strategie durchaus vielversprechend. Ich habe nachgewiesen, dass sich einige Entscheidungen Lincolns äußerst negativ auf die Kampagne ausgewirkt hatten. Ich habe nachgewiesen, dass Lincoln eine andere Art der Kriegführung bevorzugte - nämlich mit großen Schlachten und hohen Verlusten. Dennoch - Generäle die sich auf dieses Spiel einließen (und scheiterten), wurden trotzdem nicht belohnt. Denkt an Burnside nach Fredericksburg oder Hooker nach Chancellorsville. Ja, sogar Grant war nach Shiloh erst einmal kein Kandidat mehr für Lincoln, warum sonst hätte er Pope bevorzugen sollen? Aber von McClellan VERLANGTE der Präsident Opfer. Ich habe zumindest Indizien zusammen getragen, dass Lincoln seinen General schlussendlich entmachten wollte, ohne ihn direkt abzusetzen. Was nun noch zu sagen ist, ist der Hinweis auf den Fortgang der Geschichte: Die Inaktivität der Army of the Potomac nach Malvern Hill, für die McClellan und Lincoln zu gleichen Teilen schuldig sind, erlaubte es Robert Lee, Popes Army of Virginia zu attackieren, bevor die Verstärkungen von der Halbinsel nach Washington verschifft werden konnten. Schlimmer noch, das Kriegsgeschehen wandte sich von der gegnerischen Hauptstadt wieder in den Norden. Ich behaupte ja gar nicht, dass McClellan ein militärisches Wunderkind war. Er war eher zu konservativ für einen modernen Bürgerkrieg. Anscheinend hatten er und so manche Regierungsmitglieder ernsthafte Probleme miteinander. In diesem Fall wäre es Lincoln Pflicht gewesen, McClellan sofort zu ersetzen. Eines kann man sicherlich festhalten - egal wer nach Malvern Hill die Army of the Potomac kommandiert hätte - wäre sie weiter verstärkt worden, anstatt alle verfügbaren Truppen in eine neue Patchwork-Armee zu stopfen, hätte sich der Krieg auch weiterhin vor des Gegners Haustür abgespielt. Und hätte McClellan seine Verstärkungen rechtzeitig erhalten, hätte er eine gute Chance gehabt, Richmond einzunehmen (so wie es Joseph Johnston in einem Gespräch mit Jefferson Davis und Robert Lee voraussagte).

Die Auswirkungen wären fatal für die Konföderation gewesen. Östlich von Lynchburg (115 Meilen von Richmond) bzw. nördlich von Goldsboro (165 Meilen von Richmond) hätte die Army of Northern Virginia, selbst wenn sie überlebt hätte, keine neue Versorgungsbasis gefunden. Virginia wäre damit zur Gänze in die Hände der Union gefallen. Das bedeutet der Staat mit der größten Bevölkerung der Südstaaten, dem dichtesten Verkehrsnetz, den meisten Pferden und Tieren, dem einzigen Stahlwerk, dass Panzerplatten herstellen kann und der industriellen Stärke der ursprünglichen sieben abtrünnigen Bundesstaaten zusammen würde aus der Konföderation ausscheiden und als Versorgungsbasis für die Armeen des Nordens dienen. Mal davon abgesehen, dass Richmond auch noch die Hauptstadt des Landes ist. Und dass so mancher Virginier nach der Kapitulation seines Staates seinen Abschied von der Südstaatenarmee nimmt. Und denkt daran, was im Frühjahr 1862 noch passiert ist: Nashville, Memphis und New Orleans sind gefallen. Truppen halten weite Teile der Küste North Carolinas, South Carolinas, Floridas und Louisianas besetzt. Buell rückt auf Chattanooga vor, Grant auf Vicksburg. Das wäre, da bin ich kein Unheilsprophet, das Ende der Konföderation gewesen.

Nun gut, damit ist lediglich deutlich gemacht worden, dass Lincoln hier das frühe Ende des Krieges behinderte (sicherlich unbeabsichtigt). Ob seine Strategie ebenso zielführend gewesen wäre, werde ich demnächst am Beispiel des Fredericksburg-Feldzuges untersuchen. Bis dahin wünsche ich allen Lesern viel Vergnügen. Ich würde mich freuen, Eure Meinung zu meinen POVs zu bekommen. Immerhin ist das eine Heidenarbeit, das könnt Ihr mir glauben.


Gez.

Der Captain



Nachtrag: Es ist viel Text. Mehr als in einen Post passt. Wer zufällig über Schreibfehler oder dergleichen stolpert, kann mich per PN mit dem entsprechenden Zitat informieren.

Hohenlohe
01.10.13, 04:05
Danke für diese Aufklärung anhand von Fakten. Demnach ist McClellan schlecht bewertet mit seinen Werten für Strategie, Offensive, Defensive...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Longstreet
01.10.13, 09:33
Wir danken für Eure Betrachtungen und können vielem zustimmen. Vordringliches Problem ist sicherlich, dass nichts schädlicher ist, als Untätigkeit. Ihr habt dargelegt, dass das langsame, überlegte Vorgehen McClellans einem wohldurchdachten Plan folgte. Zusammen mit dem gering ausgeprägten militärischen Verständnis Lincolns und dem vom Präsidenten weitergeleiteten Druck, militärische Erfolge vorzuweisen, konnte das nur ins Debakel führen.

Schon die Antike kennt diese Beispiele: auch römische Konsuln wurde nicht dafür gestraft, dass sie vernichtende Niederlagen einfuhren, sondern fühlten sich meistens getrieben, ihre Amtszeit so weit wie möglich zu nutzen. Ein Umstand, der sie große Risiken eingehen ließ.

Grants erbarmungslose Strategie und Shermans "moderner" Krieg beim Marsch zum Atlantik zeigen, dass diese Kommandeure mehr nach Lincolns Geschmack waren, da sie Aktion (und weitestgehend auch Erfolge) durch kompromissloses Vorgehen ohne Rücksicht auf Verluste versprachen.

rawoll
01.10.13, 17:52
Habt erneut Dank für diesen sehr erhellenden AAR (ich lerne und lerne ...) und auch für die POV-Einschübe, die ich ebenfalls sehr interessant finde. Ich versuche nun Eure Niedergeschlagenheit nach den Schlachten in Tishomingo zu verstehen. Summiere ich die Verluste aus den drei Screens, komme ich auf 12.405 Mann (wobei ich die Verlustzahl an Tag 12 des Zuges nicht genau lesen kann) bei der Union versus 13.313 bei den Confeds. 1.336 Unions- stehen 1.414 Confed-Cav-Verluste gegenüber. Nur die Artillerieverluste der Union mit 35 Rohren haben kein graues Gegenüber. Ich finde das "Abtauschverhältnis" nicht beunruhigend, sondern aus Unionssicht eher gut, da auch die Konföderierten nun sehr sehr viele für sie strukturell teurere Replacements zahlen müssen als Ihr.

Die Moralverluste konnte man ja aus den kleinen Snippets nicht erkennen, aber Ihr hattet auch einen sehr großen Sieg am ersten Tag, das sollte helfen. Weiter unten sehe ich den Moralwert 84. Ich hatte schon öfters viel Schlechtere (was natürlich auch an mir lag - Cfant ich folge Euren Spuren oder Ihr eher mir, da meine Katastrophen schon Monate zurückliegen).

Insgesamt plädiere ich für konsolidieren im Zentrum. An der Ostküste solltet Ihr weitere Landungs-"Beute" machen - sprich die wirtschaftliche Substanz der Konföderierten schwächen. Wo genau, überlasse ich Eurer Einschätzung und Aufklärung. Im Westen bin ich immer für "aufräumen", um die große Menge von Garnisonen in Missouri etc. frei zu machen oder nach vorne (sprich weiter in den Süden) ziehen zu können. Da ich die Stärke der Konföderierten nicht genau kenne, muss auch dies Eurem Urteil unterliegen.

my two cents als kleiner Krauter. Weiterhin allergrößte Hochachtung vor Eurem Werk

rawoll

Aktivist
02.10.13, 08:54
@Hohenlohe: Im Spiel ist er ja mit 1-1-2 bewertet. Bei Clovis 'Struggle_for_a_vast_future'_Mod hat er glaube ich 2-2-3, das kommt dann auch eher hin. Auch 2-2-2 (wie bei Buell) oder vielleicht ein 2-1-3 könnte ich mir vorstellen.

@rawoll: Die Gesamtverluste sind 14.000 Mann bei Dix (einschließlich der Gefangenen) und etwas über 1.000 bei Grant, die gehen aber hauptsächlich auf attrition zurück. So mag ein ausgewogener Eindruck entstehen. Bedenkt aber auch folgendes: Der Feind eroberte vier Artilleriebatterien und eine Nachschubeinheit. Allein dieser Gewinn an Kampfkraft wiegt die Verluste auf. Zweitens: meine Elemente sind komplett zerstört worden. Um den Verlust auszugleichen, müsste ich etwa 220 conscription points und über 400.000 $ einsetzen. Der Gegner braucht nur replacement chits "zu kaufen". Ein replacement chit wirkt dabei so wie zwei normale Elemente des selben Typs (also von einem replacement chit könnte man zwei stark angeschlagene Regimenter komplett auffüllen). Armistead wird schätzungsweise nur 100.000 $ und 60 conscription points benötigen (die geringeren Kosten spiegeln die geringen Schäden bei der Artillerie wieder). American Civil War ist nicht nur ein Spiel um Verlustzahlen, sondern um die tatsächlichen Kosten, die dabei entstehen.



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Washington, 1. Juli 1862 - Grant's Tennessee Blues: A man of constant sorrow


Treue Amerikaner,

von dem Schock des letzten Zuges habe ich mich mittlerweile erholt und gemeinsam haben wir ja auch bereits die Lage analysiert. In den nächsten Wochen ist mit einem gewissen Übergewicht des Südens zu rechnen. Nicht unbedingt von der Anzahl der Truppen her, denn da sind Armistead und ich etwa gleichwertig aufgestellt. Allerdings hat der Gegner deutlich bessere Kommandeure und einen signifikanten Moralbonus, der in jedes Gefecht einfließt. Wäre Armistead schlau, würde er den jetzigen Vorteil zu seinen Gunsten nutzen. Er könnte zum Beispiel versuchen, Teile des aufgegeben Geländes in Tennessee bestzen: den deutlichsten Vorteil gewänne er bei der Rückeroberung Paducahs am Zusammenlauf von Ohio und Mississippi. Dafür muss er Humboldt angreifen - und er könnte in 5-7 Tagen vor Ort sein. Eine andere Möglichkeit bestünde in einem Vorstoß Richtung Nashville. Mit 6-8 Divisionen könnte er zweifellos meine schwache Sicherungskette durchbrechen. Andere Operationsgebiete wären Missouri oder Texas.

Ich muss daher Prioritäten setzen. Am wichtigsten ist die Konsoldierung meiner Front in Tennessee. Whipples Korps wird daher vorerst in Decaturville bleiben. Zu seiner Rechten stellt sich Wallace in Humboldt auf, verstärkt durch eine Division aus Hallecks Korps. Grant wird aus Tishomingo evakuiert und formiert seine erschöpften Divisionen in Henry TN, gegenüber von Fort Donelson. Ich hoffe, dass er es ohne Kampf schafft, denn gegen die feindliche Übermacht hätte er nicht die geringste Chance. Damit stehen zwei Drittel meiner Streitkräfte in der Gegend im westlichen Tennessee zwischen Mississippi und Tennessee River.

Im Osten halten Buell und Franklin die Stellungen südlich von Nashville. Rosecrans wird in einem Bogen in die strategische Zielstadt einfallen und Sumner löst sich aus seiner vorgeschobenen Stellung und marschiert zur Unterstützung nach Norden. Als strategische Reserve wird Lyons Division nach Port Henderson am Ohio River beordert. Abhängig von den gegnerischen Maßnahmen plane ich, die Front in Zukunft auszudünnen und frei gewordene Divisionen für einen Einsatz an anderer Stelle zu sammeln.


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Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, Sie dürfen den Kopf nicht hängen lassen. Im Hauptquartier ist man sicher, dass Ihre Leistungen nicht der Grund für die letzten Niederlagen waren. Vielmehr war uns der Gegner immer einen entscheidenden Schritt voraus. Nun sind wir vorerst in der Defensive und ich erwarte von Ihnen, dass Sie nunmehr all Ihre Fähigkeiten einsetzen, damit Grants Armee das Quäntchen Vorsprung vor dem Feinde hat. Koordinieren Sie den Abmarsch der Divisionen zu ihren Transportschiffen und überwachen Sie das Einbooten der Männer.

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Maj. Longstreet, mit größtem Bedauern habe ich Ihren Bericht über die Schlacht bei Tishomingo gelesen, in deren Verlauf das Armeekorps von Major General Dix zerschlagen und Ihre Geschütze vom Feind erbeutet wurden. Der General hat sich jedoch für Sie verbürgt, denn gerade die fabelhafte Leistung der Artillerie während des ersten Kampftages hat dem Feind schwere Verluste zugefügt.
Major Longstreet, vortreten! Hiermit setze ich Sie mit sofortiger Wirkung als Artilleriechef von Lieutenant General Grants Armee ein. Darüber hinaus erhalten Sie eine Belobigung des Präsidenten und eine Beförderung zum Lieutenant Colonel ehrenhalber für Mut und Tapferkeit im Kampf! Lt.Col. Longstreet, wegtreten!

Südlich von Mobile werden die Divisionen von Thomas und Sherman ihre Ziele, die feindlichen Küstenforts, angreifen und besetzen. Sollte ich eines Tages in den Fluss zurückkehren, darf es keine organisierte Küstenverteidigung mehr geben. Admiral Farragut wird an Bord der gepanzerten Fregatte Hartford nach Philadelphia zurück kehren.

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Lt.Col. Invictus, Ihre Vorarbeit war bislang makellos. Aufklärer berichten nur von schwachen Sicherungskräften in den Forts. In Mobile selber vermutet der Armeenachrichtendienst höchsten eine Brigade, allerdings könnte der Feind schon bald mit mehreren Divisionen aus Tennessee eintreffen. Eile ist daher geboten. Ich ziehe Sie daher mit sofortiger Wirkung aus Major General Hookers Stab ab und übertrage Ihnen die Leitung des Landungsunternehmens. Mast- und Schotenbruch, Herr Oberstleutnant!

Hooker gibt derweil sein Divisionskommando in Texas auf und reitet über Houston und Tucson nach Missouri. In Tennessee wird er bald eines der Korps übernehmen. Seine Division wird von BGen. W. Smith übernommen. In Kentucky schwärmen meine Jagdkommandos aus, um die feindlichen Partisanen zu fangen. Den wichtigsten Auftrag erteile ich Major Hohenlohe:

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Maj. Hohenlohe, Sie werden gemeinsam mit BGen. McCook die Verfolgung von Stand Waties Indianern übernehmen. Der Generalstab vermutet sie in der Gegend von Livingstone TN, wo sie sich neu mit Vorräten eindecken. Lassen Sie keine verräterische Rothaut entkommen und bringen Sie mir den Häuptling lebend. Sein Stamm hat ihn wegen Verrats formell ausgestoßen. Ein ordentlicher Gerichtsprozess könnte uns mehr Sympathien unter den noch friedlichen Indianern verschaffen, als kaltblütige Lynchjustiz.


Damit komme ich zum Ende. In Ohio werde ich schon bald eine neue Division unter dem Kommando von Phil Sheridan aufstellen. Sheridan ist zwar ein ausgezeichneter Reiter, ich brauche ihn und seine Fähigkeiten jedoch bei den Fußtruppen. Es ist geplant, ihn schnellstmöglich zum General zu befördern, um ihm das Kommando über eine eigene Armee zu geben. In Maryland werden bald drei weitere Divisionen aufgestellt. Die Generäle Sedgewick, Reno, Couch und Slocum treffen in Kürze in Washington ein. Zudem erwarte ich in den nächsten Wochen die Ankunft von George Meade, John Reynolds und Abner Doubleday. Zwei Divisionen wurden bereits im letzten Zug in Auftrag gegeben. Die dritte, die in dieser Runde angefordert wird, soll sich um den Nukleus der Iron Brigade herum bilden.
General Frémont übernimmt das Kommando über die Army of the Potomac. George McClellan wird mit dem Stab der Northern Virginia Army nach Philadelphia aufbrechen. Auch General McDowell ist mit einem weiteren Armeehauptquartier nach Philadelphia unterwegs. Die Flotte nimmt allmählich wieder ihre Routineaufgaben war. Zusätzlich angefordert werden in dieser Runde:

- Connecticut: 2x 10Pf-Rifles, 1x Tr.Sqn. und 1x Sct.Sqn.
- Michigan: 2x 12Pf-Smoothbores
- Maryland: 4x Mil.Btn.
- Illinois: 2x River Ironclads
- Missouri: 1x 6pf-Smoothbore
- Kansas: 1x 6Pf-Smoothbore
- Indiana: 1x 10Pf-Rifle
- Pennsylvania: 1x 10Pf-Smoothbore, 1x mixed Bde.
- Iowa: 1x 12Pf-Smoothbore (die Bestellung des letzten Zuges wurde wegen Geldmangel nicht ausgeführt)
- Washington: 1x Eng.Co.


Gez.

Der Captain



I'm a man of constant sorrow

Und weiter geht's mit herrlichem Bluegrass. Dieser hat außerdem eine bluesige Note.


https://www.youtube.com/watch?v=08e9k-c91E8

Longstreet
02.10.13, 09:12
Sir, ich melde mich mit neuem Dienstgrad zur Armee von General Grant ab.

rawoll
02.10.13, 14:18
@rawoll: Die Gesamtverluste sind 14.000 Mann bei Dix (einschließlich der Gefangenen) und etwas über 1.000 bei Grant, die gehen aber hauptsächlich auf attrition zurück. So mag ein ausgewogener Eindruck entstehen. Bedenkt aber auch folgendes: Der Feind eroberte vier Artilleriebatterien und eine Nachschubeinheit. Allein dieser Gewinn an Kampfkraft wiegt die Verluste auf. Zweitens: meine Elemente sind komplett zerstört worden. Um den Verlust auszugleichen, müsste ich etwa 220 conscription points und über 400.000 $ einsetzen. Der Gegner braucht nur replacement chits "zu kaufen". Ein replacement chit wirkt dabei so wie zwei normale Elemente des selben Typs (also von einem replacement chit könnte man zwei stark angeschlagene Regimenter komplett auffüllen). Armistead wird schätzungsweise nur 100.000 $ und 60 conscription points benötigen (die geringeren Kosten spiegeln die geringen Schäden bei der Artillerie wieder). American Civil War ist nicht nur ein Spiel um Verlustzahlen, sondern um die tatsächlichen Kosten, die dabei entstehen.[/I]


Und wieder sehe ich klarer. Der Unterschied war mir in der Deutlichkeit nicht bewusst. Ich hatte schon den Eindruck, das Einheiten auffüllen "billiger" als Neuaufstellen ist, aber jetzt habe ich eine genaue Vorstellung. Merci.

Bei dieser Gelegenheit eine Frage, die aber vielleicht einer Selbsttäuschung entspringt [oder ich verwechsle etwas mit Rise of Prussia]. Mir scheint, dass "Beutekanonen" gar nicht oder nur sehr langwierig aufgefüllt werden. Ich komme von hier aus nicht an meine Saves, aber ich glaube mich zu erinnern, dass erbeutete Artillerieelemente die aufgrund der erlittenen Verluste teilweise rot waren (es fehlen Männer, Pferde, Rohre) über viele Züge nicht aufgefüllt wurden, obwohl genügend replacements zur Verfügung standen und die Einheiten gut versorgt waren. Ich habe diese Elemente dann immer irgendwo im Hinterland geparkt und dort leider nicht mehr weiter beobachtet. Aus ihrer etwas anderen Farbschattierung habe ich geschlossen, dass Sie einen anderen Charakter haben (sie behalten ja auch Ihre "gegnerischen" Namen). Ist mein Eindruck völlig daneben, habe ich da etwas übersehen?

Viel Glück auf den Schlachtfeldern. Wenn noch eine Kombüse auf einem Flußkanonenboot frei ist, würde ich anheuern.

Aktivist
04.10.13, 12:30
@Rawoll: In einem der späteren Patchs wurden die Regeln für Beuteeinheiten angepasst. Sie werden jetzt durch den eigenen Reservepool aufgefrischt, behalten aber die ursprünglichen Kampfwerte. Also Secesh Artillery ist deutlich schlechter als Yankee Guns. Eine Ausnahme mag es bei Seezielgeschützen geben, das muss ich mal bei meinen eroberten Geschützen beobachten.


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Washington, 15. Juli 1862 - Let's go burn ole Nashville down


Alle diejenigen, die gemeinsam mit mir im vergangenen Zug mit bangen Blicken auf General Grant in seiner sehr exponierten Stellung geschaut haben, dürfen erst einmal tief durchatmen. Die Armee ist ohne weitere Schwierigkeiten ans andere Flussufer gelangt, hat dort die Pontonbrücken abgerissen und sich unter dem Schutz von Sumners Nachhut in Lastkähne und Flussboote eingeschifft. Auf der anderen Seite gibt es aber keinen Grund, allzu leichtfertig in die Zukunft zu sehen. Denn mir schwant schon wieder schlimmes. Es ist nicht so sehr das, was ich auf der Karte sehe, sondern eher das, was ich nicht (mehr) sehe. Ich muss dazu sagen, dass meine Aufklärungsdaten fernab jeglicher Aussagekraft sind. Am meisten aber irritieren mich folgende Beobachtungen:

- Forrest Cav.-Division ist immer noch verschwunden. Er ist nicht nach Texas zurück gekommen. Damit könnte er jetzt überall im Nebel des Krieges versteckt sein. Irgendwo in Louisiana oder südlichen Mississippi (das wäre mir am liebsten), aber auch schon im südlichen Missouri auf dem Weg zu meinen Nachschubdepots.

- Von Jeb Stuart fehlt seit einem halben Jahr jede Spur. Er steht sicherlich irgendwo zwischen Montgomery, Alabama, und Raleigh, North Carolina, mit einer Division und hält sich im Hintergrund, um blitzschnell zuzuschlagen, sollte ich die Küste betreten. Er wird nicht der Einzige sein, dessen bin ich gewiss.

- Bei Corinth sind sechs feindliche Divisionen verschwunden. Das heißt, sie sind vielleicht noch da, aber ich kann das nicht erkennen. Im schlimmsten Fall sind die beiden Korps von Polk und Forney mit unbekanntem Auftrag ausgeschwärmt. Auch sie könnten schon jenseits des Mississippi in den Ozark Mountains von Missouri oder Arkansas stehen. Vielleicht sind sie aber auch auf dem Weg nach Texas. Vielleicht beides.

Aufklärungsdaten müssen daher so schnell wie möglich gesammelt werden. Ich habe daher einige Patrouillen in Marsch gesetzt, doch sie werden in diesem Zug nicht tief genug ins Niemandsland vordringen können. Außerdem könnte es bereits zu spät sein. Eine dieser Patrouillen ist McCooks kleine Kavalleriegruppe.

Befehlsausgabe
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Major Hohenlohe, bei Ihrer Ankunft in Livingstone war der Ort bereits verlassen. Auch von den Partisanen, die von Nashville aus in ihre Richtung abgeritten sind, fehlt leider jede Spur. Ich vermute, dass sich feindlichen Banden in der Gegend von Knoxville sammeln. Sie könnten aber auch auf dem Weg nach West Virginia und Maryland sein, nun da es in Kentucky nur so von Unionstruppen wimmelt. Ich brauche Sie daher an anderer Stelle: gewinnen Sie Anschluss an die Louisville & Nashville Railroad bei Bowling Green und verlegen Sie nach Humboldt TN. Von dort aus fühlen sie vorsichtig bis Jackson vor und machen Sie Meldung über das feindliche Armeelager bei Corinth. Sollten Sie auf vorrückende Rebellenkolonnen treffen, ziehen Sie sich wieder zu den eigenen Linien zurück. Riskieren Sie nichts! Eine ihrer Verstärkungsschwadrone wird über den Mississippi nach Südost-Missouri vordringen. Ich bedauere sehr, Ihr Kommando immer noch nicht zusammen geführt zu haben.


Eine gespannte Situation könnte sich bei Mobile entwickeln. Dort haben Thomas und Sherman die beiden Küstenforts gestürmt - und zwar genau im richtigen Augenblick! Denn aus New Orleans ist eine feindliche Streitmacht ausgelaufen, die es spielend mit der Invasionsflotte aufgenommen hätte. Jetzt stellt sich die Frage, ob sie die beiden Forts umzingelt und versucht, meine Schiffe zu versenken, bevor sich diese absetzen können.


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Daher ist ein Einbooten zu gefährlich. Ich lasse die beiden Geschwader bei den Forts in Deckung gehen - doch wie man weiß, verzögern Schiffe ja gerne ihre Abfahrt. Es kommt also darauf an, ob sie rechtzeitig Anker auf gehen und die schützenden Forts erreichen.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, Gratulation für ein gelungenen Doppelschlag! Nebenbei bemerkt übernimmt Sherman nun das Kommando über die Southern Seabord Expedition Force und wird zum Major General befördert. Da der General aber von Fort Morgan aus keine Verbindung zu Thomas' Division hat, entsendet er Sie als Kurier mit den Befehlen. Richten Sie dem General aus, er soll mit seinen Männer hinter den Mauern Fort Gaines' Schutz suchen. Eventuell erbeutete Geschütze müssen schnellstmöglich einsatzbereit gemacht werden. Außerdem soll der General seine Divisionsartillerie an geeigneten Positionen aufstellen, um die gegnerischen Panzerschiffe zu bestreichen, sollten sie einen Angriff wagen. Und es müssen Vorkehrungen für die Aufnahme von Cmd. Jonathans Task Force No.4 getroffen werden. Der Commander befindet sich auf seinem Flaggschiff, der USS Brooklyn. In etwa einer Woche wird eine Entsatzflotte mit 40 Schiffen aus dem Golf von Mexiko eintreffen, um sich Admiral Buchanan zu Kampf zu stellen.


In Texas ziehe ich W. Smith's Division nach vorne, um Forrest an den Flussübergängen abzufangen, sollte er doch noch auftauchen. Die beiden Aufklärungsgruppen sichern weitere mögliche Furten ab. In Missouri sind leider alle drei Divisionskommandeure inaktiv und können nicht schnell bewegt werden. Dennoch marschiert McCall nach Van Buren ab (um Fayetteville zu schützen) und Schurz postiert sich zwischen Rolla und Springfield. Sämtliche Garnisonen sind in die Städte eingerückt. Dort haben sie etwas bessere Karten (es gibt einen Frontagemalus für Angreifer und Kavallerie kämpft schlechter). Damit haben sie natürlich auch ihre Feldstellungen aufgegeben und müssen sich von neuem eingraben. In Tennessee werden die Truppen neu sortiert. Bei dem kürzlich eroberten Nashville werde ich nördlich des Duck River drei Korps mit je einer Division in Stellung gehen lassen. In Nashville selbst soll General Halleck mit Gearys und Lyons Division als Gefechtsreserve bereitstehen. Das macht eine Division frei, die zusammen mit fast allen Nachschubeinheiten und MGen. Sumner zu Grant verlegt wird.


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Berichtigung: Berry bekommt außerdem noch Veatch's Division, damit erhöht sich die Anzahl von drei auf vier

Dieser wiederrum gibt seine erschöpften Divisionen an die Korps von Wallace und Whipple ab. Im Gegenzug werden deren Truppen in Richtung Grant auf den Weg gebracht. Auch die Mississippi-Flotte sammelt sich Henry Harbor.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, beim Abmarsch von Grants Divisionen werden zahlreiche Batterien zurück gelassen, welche den neuen Artilleriepark der Armee bilden sollen. Im ganzen handelt es sich um acht Batterien 10Pf-Parrot-Rifles. Postieren Sie die Geschütze an geeigneter Stelle, so dass sie die vorgelagerten Armeekorps von Whipple und Walace bei Bedarf unterstützen können. Von den See- und Flusstransporten, den Gefechten und Märschen der letzten Monate sind Männer und Material gezeichnet. Ich verlange, dass Sie mir ausführlich Meldung über Außenstände machen. Der General möchte sich beim Hauptquartier mit Nachdruck einsetzen, dass seine Artillerie wieder auf volle Einsatzbereitschaft gebracht wird. Übermitteln Sie ihm also eine Liste mit den benötigten Vorräten, Zugtieren, Transportwagen, Ersatzteilen, Werkzeug, den Fehlbestand der Besatzungen usw. Es wird in Kürze wieder los gehen...


http://s7.directupload.net/images/user/131004/25hoyang.png

http://s7.directupload.net/images/user/130915/y4rodthm.jpg
Col. Cfant, nun, da der General seine Divisionen abgibt, werden Sie dem Führungsstab von MGen. Berry zugewiesen. Er wird in Zukunft das Kommando über die Kampftruppen bei Henry Harbor führen. Sie werden den General einarbeiten und die Aufstellung seines Stabes unterstützen. Außerdem machen Sie sich auf das Eintreffen der Divisionen von Veatch, Curtiss, Davis und A. Smith gefasst. Sobald alle Kommandeure eingetroffen sind, wünscht General Grant eine Lagebesprechung mit allen Führungsoffizieren abzuhalten.

http://s14.directupload.net/images/user/131004/34j5q9y3.jpg
Chief Petty Officer Rawoll, wie Sie wissen ist Warrant Officer Sampson an Typhus erkrankt und wird ins Navy Hospital bei Cairo verlegt. Damit ist die Stelle des Chief Warrant Officers auf Admiral Porters (http://en.wikipedia.org/wiki/David_Dixon_Porter) Flaggschiff, der USS Neosho, vakant. Der Admiral hat dem Hauptquartier eine Liste mit möglichen Ersatzleuten übermittelt, und Ihr Name steht ganz oben. Wenn Sie die Versetzung annehmen, werden Sie noch heute zum CWO befördert, die Papiere folgen vermutlich in ein paar Monaten aus Washington. Leider müssen Sie Ihre Funktion als Bootsmann der Neosho noch mindestens bis zum Eintreffen in Henry Harbor ausüben. Sie haben also niemanden, der Sie einarbeitet, müssen aber gleichzeitig noch Ihren alten Job versehen. Der Admiral ist zuversichtlich, dass niemand dieser Herausforderung besser gewachsen wäre als Sie. Wie er mir sagte, haben Sie beide schon gemeinsam im Mexiko-Krieg gedient. Erzählen Sie doch mal von einem Ihrer Abenteuer!
Ach ja, bevor ich es vergesse: das Geschwader wird Cairo morgen früh verlassen. Um 05:00 Uhr ist ein Briefing der Einheitsführer angesetzt, seien Sie dabei, damit Sie der Admiral den anderen Kommandanten vorstellen kann. Während des Transits erwarten wir keine Schwierigkeiten. Daher hat der Porter beschlossen, ausgiebige Übungen der DC-Teams (Damage Control - Schadensabwehr) anzusetzen. Kümmern Sie sich darum und erstellen Sie einen Trainingsplan.


Ansonsten steht alles im Zeichen der kommenden Wochen. Am Potomac herrscht wieder einmal wildes Durcheinander, weil ich jetzt schon ein paar Divisionen neu ordne. Im Grunde sind schon fast drei Divisionen einsatzbereit, nur die Geschütze brauchen noch zwei bis vier Wochen Zeit. General Frémont hat sein Kommando übernommen. McClellan stellt sich in Philadelphia auf und wird in Kürze eine Division nach der anderen ausbilden - immer schön im Rotationsverfahren. Bald muss ich auch entscheiden, ob ich wieder eine Flotte zusammen ziehe und wie stark sie sein muss. Neu aufgestellt werden sollen:

- 1x US Marines Rgt.
- 1x 6Pf Bty. (KS - wurde letzten Zug nicht produziert)
- 1x 12Pf Bty. (MI - wurde letzten Zug nicht produziert)
- 1x Ironclad (in Indiana)
- 1x Trn.Sqn.

Der Rest der Freiwilligen geht in die Reserve, wo seit vielen Zügen gähnende Leere herrscht. Im nächsten Zug muss ich mich primär darum kümmern. Außerdem vergibt der Kongress nun eine Tapferkeitsmedaille, was die Begeisterung der Truppe hebt. Auch Gefangenenaustausche sind nun möglich. Da ich aber nur 11.000 Rebs in meinen POW-Camps habe, verzichte ich auf einen Austausch. Armistead würde nur noch mehr Moral gewinnen.


http://s1.directupload.net/images/user/131004/onl7w4se.png

Außerdem zum Abschied noch einmal die gute Nachricht, sollte sie untergegangen sein: Nashville wurde kampflos erobert. Drei Moralpunkte, eine neue Freiwilligenbrigade und ein Überschuss bei den regelmäßigen Siegpunkten je Zug sind der Lohn. Wenn es so weiter geht, findet das Jahr 1862 vielleicht doch noch ein versöhnliches Ende.



Jello Biafra & Mojo Nixon - Let's go burn ole Nashville down

Da wir uns ja immer noch musikalisch in der amerikanischen Folkmusik bewegen (der geschichtlichen Epoche zumindest halbwegs angemessen), folgt nun ein Abstecher zur Country-Musik.


http://www.youtube.com/watch?v=qPuJAr6LXeU



Gez.

Der Captain

Cfant
05.10.13, 08:56
Sir, ich werde mein Bestes geben. Vier Divisionen kommen also an? Das wird ne Menge Schreibarbeit. Ich werde wohl mal beim Zahlmeister ein paar Praktikantinnen beantragen.
Noch eine Frage, Sir: Richtung Pulsaki/Decatur sollte die Flusslinie doch ungefährdet und mit sehr leichten Kräften einzunehmen sein. Wäre das nicht wünschenswert, das zeitnah in ANgriff zu nehmen, da sich bei Anwesenheit von Truppen ja auch die Loyalität langsam bessert?

Longstreet
05.10.13, 10:56
An den Kommandierenden,

gestern habe ich das Kommando über die verbliebenen acht Batterien im Vorfeld von Fort Henry übernommen. Wie erwartet sind die Einheiten durch die Gefechte und Märsche der letzten Wochen ziemlich in Unordnung geraten. Die genaue Liste des Bedarfs an Material und Personalersatz hänge ich an diesen Brief an. Dennoch halten sich die Männer sehr gut. Bei fortgesetzter Ausbildung werden sie künftig ohne Zweifel gute Kampfleistungen zeigen. Zur Zeit haben wir gute Stellungen bezogen, aus denen wir die Korps Whipple und Wallace im Notfall unterstützen können. Sobald die Männer regeneriert sind, werden wir ab übermorgen verstärkt Gefechtsausbildung betreiben, damit die Operationsfähigkeit auch bei anspruchsvolleren Situationen in vollem Umfang gegeben ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die fortschreitende Kämpfe die Belastung für den Zusammenhalt der Einheit teilweise extrem erhöhen. Dem beabsichtige ich durch gute Ausbildung und das dadurch gesteigerte Selbstvertrauen zu begegnen.

Ich hoffe damit im Sinne des Kommandierenden zu handeln und verbleibe mit Hochachtung

James Longstreet

Hohenlohe
05.10.13, 12:18
Werter Oberkommandierender, unser vorsichtiger Vorstoss auf Corinth hat dort relativ starke Truppen in Stärke zweier Divisionen aufklären lassen. Wir beobachten noch, wie soll nun weiter verfahren werden...??

hochachtungsvoll

Heros von Hohenlohe

edit: mir gehen die Zigarren aus...

Aktivist
05.10.13, 18:52
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. August 1862 - Those Bushwackers, hang 'em high!


Im letzten Zug blieb alles ruhig. Merkwürdigerweise, möchte ich hinzufügen. Armistead hat weder meine aktuelle Schwächephase ausgenutzt, noch seine Linien in Süd-Tennessee entlang der strategisch wichtigen Eisenbahnstrecke ausgebreitet. Und obwohl mir Hohenlohes Aufklärungsritt einige Einblicke verschaffen konnte, gibt mir das Verhalten des Gegners immer noch Rätsel auf. Mehr dazu jedoch später.

Zunächst einmal beschreibe ich die Situation in Texas. Seitdem Forrest vor einigen Monaten das Gebiet verlassen hat, ist es dort ruhig geblieben. Allerdings neigt sich die Kampfsaison für berittene Einheiten allmählich ihrem Ende und ich weiß immer noch nicht, wo sich der talentierte Truppenführer aufhält. Hinzu kommt, dass bis auf Smith Division nur schwache Garnisonstruppen in Texas stehen - und Smith selbst ist fernab von Houston oder Galveston. Ich habe daher mit dem Gedanken gespielt, alle Wachtruppen gemeinsam in Matagorda zu sammeln (unter Oberbefehls des mittlerweile eingetroffen MGen. Hamilton), solange Smith abwesend ist und die Situation unklar. Dann habe ich mich jedoch anders entschieden:


http://s7.directupload.net/images/user/131005/e8f8n5wl.png

Wenn Forrest bis jetzt nicht angegriffen hat, wird er es auch in Zukunft nicht tun - das ist mein riskantes Glücksspiel. Die Wachtruppen bleiben nicht nur in den Städten, sondern beginnen auch, die Eisenbahnlinien unter ihre Kontrolle zu bringen, was schnelle Truppenverschiebungen zwischen Nord- und Südtexas ermöglicht. W. Smith wird in der Zwischenzeit mit der Eroberung der letzten feindlichen Bastionen beginnen. Im äußersten Westen soll Isaac Richardson demnächst mit vier Regimentern die Eroberung von Laredo starten. Außerdem ziehe ich die Flussblockadeschiffe ab. Sie sollen nach Fort Morgan bei Mobile segeln, denn dort wird in Kürze eine hinter den feindlichen Linien abgeschnitte Kavallerieabteilung erwartet. BGen. Greggs 1.300 Dragoner wurden nach der Schlacht von Tishomingo abgeschnitten und haben sich quer durch Mississippi und Alabama beinahe in Sicherheit gebracht. Nun sind sie weniger als zwei Wochen von den eigenen Linien entfernt. Sollten sie es schaffen, werden sie nach Texas verbracht, wo sie als Aufklärer Dienst leisten werden.


Damit rasch zum nächsten "Nebenkriegsschauplatz" - bei Mobile kam es leider zu keiner Aktion. Die feindliche Flotte hat sich wieder in Richtung New Orleans zurück gezogen. Vielleicht steht sie auch schon nördlich davon und dampft zurück nach Memphis. Nun - das werden wir früher oder später rausfinden. In der Zwischenzeit schiffen sich die beiden Kampfdivisionen ein. Thomas soll Berwick in Süd-Louisiana einnehmen, wo ich in Zukunft meine Hauptnachschubbasis für alle Operationen im Golf einrichten werden. Das Gelände liegt geschützt im Sumpfland und kann weder von Kavallerie, noch von Landstreitkräften auf die Schnelle erreicht werden. Sherman hingegen wird mit ein wenig Bedeckung durch ein Blockadegeschwader Fort Jackson an der Flussmündung des Mississippi einnehmen.


http://s14.directupload.net/images/user/131005/hgesgdme.png

Die übrigen Schiffe laufen entweder die Forts an, um die feindlichen Geschütze abzumontieren oder stellen sich am Südausgang der Mobile Bay auf. Denn mittlerweile ist Major General Polk mit zwei Divisionen in Mobile eingetroffen und ich möchte nicht, dass er die Verladeoperationen durch einen Gegenangriff auf die Forts stört. Klar könnte mir auch Armisteads Flotte dazwischen funken, aber da er sich nun einmal zurück gezogen hat, rechne ich mit keiner großen Bedrohung mehr. Die Flussboote dürften durch die langen Passagen im offenen Meer sowieso herbe Cohesion-Verluste erlitten haben.

Befehlsausgabe:
http://s14.directupload.net/images/user/130915/dad7f7ra.jpg
Lt.Col. Invictus, Major General Sherman hat entschieden, die gegenwärtige Lage für weitere Operationen an der gegnerischen Küste zu nutzen. Da der bisherige Truppenschwerpunkt in Texas lag, war eine Konsolidierung der Linien zwischen Texas und hier logisch. In der folgenden Operation werden Ihre Dienste nicht benötigt. Der General wünscht jedoch, dass Sie ihm Vorschläge für Folgeunternehmungen unterbreiten. Die Operationsabteilung des Hauptquartiers ist bereit, Ihnen Aufklärungsmaterial zur Verfügung zu stellen und Sie in die allgemeine strategische Planung einzuweihen, sollten Sie (per PN) darum ersuchen. Das wäre soweit alles, Colonel. Wegtreten


In Missouri-Arkansas tut sich weiterhin nicht viel. Erste Aufklärungstrupps haben das Gebiet erreicht und beginnen mit Vorstößen ins Niemandsland. Schurz' Division wird Ende des Zuges Cairo erreichen. Damit bin ich auch schon in Tennessee angelangt. Zunächst sollte etwas Champagner geköpft werden:


http://s7.directupload.net/images/user/131005/heiwcn42.png

Maj. Hohenlohe, der bekanntlich McCooks Cav.Bde. angehört, hat seine ersten Erfolge verdient. Auf dem Weg von Livingston nach Jackson wurde ein feindlicher Banditentrupp niedergeritten. Auf der anderen Seite sind zwei neue Partisanenabteilungen aufgetaucht.

Befehlsausgabe:
http://s1.directupload.net/images/user/130915/x5kwnc2l.jpg
Maj. Hohenlohe, Glückwunsch zu Ihrem Erfolg! Bitte beschreiben Sie uns doch, wie Ihnen dieses Kunststück gelang! Sie und McCook sind immerhin die Ersten, denen ein so durchschlagender Kampferfolg gegen feindliche Terroristen gelang. Viel wichtiger jedoch waren die wertvollen Aufklärungsdaten, welche Sie dem Hauptquartier liefern konnten. Demnach verteidigt General Johnston seine Linie nur mit etwa der Hälfte seiner ursprünglichen Truppen. Mindestens fünf feindliche Divisionen hat er anderen Aufgaben zugeteilt. Danke sehr! Das wird uns weiter helfen. Fürs erste können Sie nach Kentucky zurück kehren und die Jagd nach Partisanenkommandos wieder aufnehmen. Der Gouverneur von Kentucky hat Ihnen außerdem die versprochene Belohnung zugewiesen - leider, so muss ich hinzufügen, besteht die Hälfte aus US Kriegsanleihen, während sich der Rest auf zinslose Pachtdarlehen für Farmland in Südost-Kentucky und Aktienanteile der Louisville & Nashville Railroad verteilt. Gerade einmal ein Zehntel des Kopfgeldes händigt der Gouverneur in Form von US Dollars aus - und das sind Papiernoten, also eigentlich Schatzverschreibungen der US Notenbank. Machen Sie das beste aus der Situation und beruhigen Sie Ihre Männer...


In Tennessee kam es leider zu Mißverständnissen bei der Befehlsausführung. Die beiden für Whipples Korps vorgesehen Divisionen haben sich nach Shelbyville zu MGen. Franklin auf den Weg gemacht. Nun, das wird in diesem Zug korrigiert. Außerdem soll Lyon mit seinen Truppen nach Philadelphia aufbrechen. In der Zwischenzeit lädt General Butler eine Expeditionsstreitmacht in Porters Flotte. Diese soll den Mississippi hinunter fahren, wo sie alsbald Ziele in Louisiana angreifen soll. BGen. Griffin wird ihm den Weg durch die Eroberung Island No.10's ebnen. Dieser Zug ist nicht ohne Risiko. Entlang des Mississippi wird die Flotte unter feindliches Feuer durch Küstenartillerie geraten und auch Buchanans Mississippi Fleet könnte ihn unterwegs abfangen. Dennoch halte ich das Vorgehen für gerechtfertigt, denn ich möchte Armistead dazu zwingen, starke Garnisonen entlang des Mississippi zu verteilen. Mit Butlers Armee und Porters Flotte könnte ich demnächst alle Ziele zwischen Little Rock und New Orleans bedrohen - das sollte ihm Motivation genug sein.


http://s1.directupload.net/images/user/131005/mws49wvt.png

Befehlsausgabe:
http://s7.directupload.net/images/user/130915/y4rodthm.jpg
Col. Cfant, Sie werden gemeinsam mit General Butler und dem Korps von MGen. Sumner und der Flotte Admiral Porters aufbrechen. Kümmern Sie sich um die Einschiffung der Divisionen von Davis, Veatch und A. Smith. Das Hauptquartier hat Ihren Antrag auf Unterstützung genehmigt. Als persönliche Sekretärin wird Ihnen Miss Irene Anna-Marie Sexy - kurz I. A.M. Sexy - zugeteilt. Laut Ihrem Lebenslauf mag die patriotische junge Dame Kaninchen, Pina Coladas und steht auf Justin Timberlake. Ihre Schulnoten sind mit 90-60-90 ausgezeichnet, weshalb sie die Stelle auch erhalten hat.

http://s14.directupload.net/images/user/131004/34j5q9y3.jpg
CWO Rawoll, während sich der Stab des Admirals um die Einschiffung der Truppen kümmert, nehmen Sie bitte Kontakt zu den Kommandanten der beteiligten Schiffe auf. Sie sollen ein gemeinsames Einsatzbriefing aller Abschnittsleiter durchführen, der Schwerpunkt liegt auf der Schadensabwehr. Der Admiral rechnet mit 5-6 feindlichen Landbeschüssen durch feindliche Artilleriestellungen an den Ufern des Mississippi.

http://s7.directupload.net/images/user/130915/b5u6ckbm.jpg
Lt.Col. Longstreet, Sie überwachen Abmarsch und Einschiffung eines Teils Ihrer Artillerie. Das Hauptquartier hat Ihren Bericht dankbar zur Kenntnis genommen und verspricht, Ihnen baldmöglichst Ersatz aus Chicago und Milwaukee zu senden.

Diese Schritte sind nicht ohne Risiko. Einen feindlichen Vorstoß auf Missouri könnte ich nur schwer kontern. Aber ich rechne mittlerweile nicht mehr damit. Ein eigener Vormarsch Richtung Tennessee River (siehe Cfants Post) ist problematisch, da der Gegner jederzeit ein starkes Korps per Eisenbahn heranführen könnte und vor mir eintreffen würde. Ich will ihn daher zunächst dazu zwingen, sich weiträumig zu verteilen. Außerdem möchte ich mich in Nashville voll eingegraben haben, bevor ich meine Front nach Süden verschiebe.
Für eine Flussoperation schließt sich außerdem das Zeitfenster. Ich gehe davon aus, das der Feind Teile seiner "verschwundenen" Divisionen am Mississippi stationiert hat. Sie sind dort noch nicht eingegraben genug, um auf passierende Schiffe zu feuern. Ich werde daher vor allem von den Garnisonen in Memphis und Vicksburg unter Feuer genommen werden, aber das sollte ich aushalten. Zu guter Letzt ist Buchanans Flotte ein Problem - sie könnte mittlerweile auf Höhe von Baton Rouge LA stehen, auch wenn ich sie in New Orleans vermute. Noch kann ich ihr zuvorkommen...

Damit komme ich zum Schluss: in Maryland hat der Gegner Aufklärungsstreitkräfte hinter meine Linien entsandt. Ob das die Vorbereitung für eine Umfassungsoffensive ist, kann ich nicht sagen. In jedem Fall schicke ich General McClellan aus Philadelphia und Negley's Division aus Frederick nach Harrisburg in Pennsylvania. In 30 Tagen ist Lyon vor Ort. Außerdem werden die ersten fertigen Einheiten von Sheridans Division nach Pennsylvania in Marsch gesetzt. Die Flotte steuert derweil drei Blockadegeschwader und einige Transporter bei. Auch wenn hier nichts mehr passieren sollte, in 30 Tagen sollte ich sechs Divisionen für ein weiteres Landungsunternehmen und die erforderlichen Deckungskräfte der US Navy versammelt haben...

Wegen fehlender Freiwilliger wurde leider nur die Hälfte der letzten Neuaufstellungen bewilligt. In diesem Zug fordere ich daher zwei Ironclads aus Indiana, ein Blockadegeschwader aus Massachusetts und ein Transportgeschwader aus Vermont an. Der Rest geht in den Reservepool. Mittelfristig fehlt es an allen Ecken und Enden:

- ich brauche mehr Blockadegeschwader, um die Wirtschaft des Feindes zu schwächen,
- ich brauche mehr Kavallerie, um eigene Deep Raids vorzutragen,
- ich brauche mehr Feldtruppen, um möglichst viele Invasionen durchzuführen,
- ich brauche mehr Artillerie, um Divisionen und Korps aufzufüllen,
- ich brauche mehr Transportschiffe, um unabhängige Expeditionskommandos aufzustellen,
- ich brauche mehr Aufklärungsschiffe, um feindliche Fluss- und Küstenabschnitte abzuriegeln,
- ich brauche mehr Flussboote, um eine zweite Flussflottille im Westen aufzubauen.

Wie man sieht, haben wir eine Menge vor uns. Also - packen wir es an!



By the way - die aufreizende I. AM. Sexy stammt aus New York. Und es scheint ein Wink des Allmächtigen, dass eigens für Sie folgendes Liedchen komponiert wurde...

New York Girls


http://www.youtube.com/watch?v=VB03741QJ7w

New York Girls ist ein traditioneller Folk Song, auf den ich erstmal in Scorseses' "Gangs of New York" gestoßen bin.
Da hier jedermann die Version von Finbar Furey kennen wird, präsentiere ich Euch stattdessen eine Live-Aufnahme von Bellowhead.


Ich interessiere mich übrigens sehr, ob die musikalische Untermalung des AARs bisher Euren Geschmack trifft bzw. inwiefern ich da nachsteuern sollte.


Gez.

Der Captain

Cfant
05.10.13, 19:31
Depesche ans Hauptquartier:

Einschiffung geht planmäßig vonstatten. Moral seit Eintreffen der Verstärkung wieder hoch. Die täglichen Abläufe spielen sich immer mehr ein - Kampfkraft wächst deutlich, Stimmung ist Dank offensiver Ausrichtung wieder ausgezeichnet, die Männer brennen darauf, Loiusiana für die Union zu sichern. Wenn Sie mir ein persönliches Danke erlauben, Sir, so darf ich sagen, dass Miss Sexy sich als wertvolle Hilfe erwiesen hat. Die tägliche Arbeit ist weitaus entspannter. Ich verspreche, mit ihrer Hilfe die ganze Nacht durchzuarbeiten, um ihr... ich meine: den Rebellen zu zeigen, wo der Hammer hängt. :D Es lebe die Union!


Abgesehen davon denke ich, dass Euer Vorgehen jetzt wieder goldrichtig ist. Schritt für Schritt und die Stärken des Nordens ausspielen. Wenn ich eins gelernt habe in meiner kurzen ACW-Karriere, dann, dass man nicht auf eine riskante Schlacht setzen sollte :D

Admiral Hipper
05.10.13, 20:20
Wie immer ein super Update werter Aktivist.:)

Hohenlohe
05.10.13, 22:14
Leider kann ich die Musik nimmer hören, da mein Headsetkabel kaputt ist. Bin wohl mit meinem Bürostuhl ein paarmal zu oft drüber gefahren. Aber ich halte es für eine gute Idee Musik mit einzubauen...

Danke für das interessante Update. Habs mit Freude gelesen...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
07.10.13, 15:26
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 15. August 1862 - Steam Past auf dem Mississippi


Glück im Unglück, das trifft den letzten Zug wie der sprichwörtliche Nagel auf den Kopf. Und zwar in doppelter Hinsicht. Man erinnert sich gewiß noch an Admiral Porters Flottenoperation und die Risiken, welche sich mit dem Transit über den feindlichen Mississippi verbanden. Nun, zu Beginn der Operation ging alles glatt. Griffin's Division stürmte wie geplant Island No.10 und schaltete die feindliche Küstenbatterie aus. In Memphis tauchte tatsächlich MGen. Forney auf, der war allerdings gut eingegraben und seine Batterien konnten der Flotte auch einigen Schaden zufügen. Allerdings nicht annähernd so viel, wie ich befürchtet hatte. Auf dem Weg zwischen Memphis und Vicksburg passierte Porters Flotte dann die feindliche Flusskampfgruppe unter Buchanan - doch ohne Gefecht! Im ganzen müssen sich an die fünf Dutzend Schiffe auf dem Mississippi friedlich begegnet sein. Bei der Marine haben wir so etwas früher einen "Steam Past" genannt. Weiß der Geier, warum keine Seite gefeuert hat. Und bei Vicksburg wurde ich erst gar nicht von den Landbatterien auf's Korn genommen.


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Damit hat die Flotte ihr Ziel fast erreicht und verfügt außerdem über einen uneinholbaren Vorsprung. Selbst wenn Buchanan umkehren würde, er könnte das Ausbooten der Soldaten nicht mehr verhindern. Butlers Armee wird in Alexandria LA an Land gehen. Das ist im Spiel zwar kein strategisches Ziel, aber für meine Kriegführung sehr wichtig. Ich bin relativ geschützt durch die Flüsse, kann aber gleichzeitig von hier mit Hilfe der Flotte beiderseits des Mississippi agieren. Für's erste wird mein Schwerpunkt auf der Westseite liegen. In Berwick wird Thomas wieder in die Schiffe steigen und in den Atlantik fahren - genau wie Sherman, welcher bei Fort Jackson an der Mündung des großen Flusses erfolgreich war. Ich könnte beide Divisionen hier gut gebrauchen, doch für den Moment sind sie an anderer Stelle wertvoller. Butler muss ohne ihre Hilfe auskommen.

Der zweite Glückstreffer ereignete sich in Missouri. Forrest, mittlerweile aus Texas eingetroffen, griff in der letzten Runde Springfield an. Zum Glück hatte ich meine Garnisonen schon vor ein paar Zügen in die Städte gezogen, wenn auch nicht rechtzeitig genug. So gelang es ihm trotzdem, großen Schaden unter den Verteidigern zu verbreiten.


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Warum habe ich das getan? Nun, als Forrest nicht mehr in Texas auftauchte, rechnete ich mit Einsätzen in Missouri, Illinois oder Kentucky gegen meine Nachschublinien. Gegen Kavallerie, vor allem wenn sie von den fähigen Südstaatengenerälen geführt wird, verteidigt man sich am besten IN Ortschaften. Neben dem 25%igen Frontagemalus kämpfen berittene Einheiten gegen Städte unter hohen Effizienzabzügen. Und wie Ihr sehen könnt, wurde das eindrucksvoll bewiesen. Forrest's Verluste waren ebenso hoch wie meine, obwohl ich nur zwei Stufen eingegraben war. Und seine Cohesion ist auf etwa ein Drittel hinunter. Ich glaube nicht, dass er diese Runde noch einmal stürmen kann. Dennoch schicke ich McCall's Division von Süden herauf. Auch Schurz kehrt vorläufig zurück und Griffin überquert den Mississippi. Nördlich von Jacksonport MO sammelt sich Foster mit zusätzlichen Kavallerieregimentern. Vielleicht gelingt es mir ja, den Augenblick zu nutzen und Forrest vor seinem Rückzug abzufangen.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, Ihren Bericht über die ungebrochene Moral der Männer habe ich mit Freude gelesen. Genau das können wir jetzt gebrauchen. Ihr Ziel heißt Alexandria am Red River. Porter und Butler haben den Invasionsplan bereits ausgearbeitet: direkt vor den sanften Uferkämmen der Stadt wird das 1st US Marine Rgt. den Brückenkopf sichern, mit der 'Vermont Old Brigade' als Unterstützungseinheit. Südlich der Stadt, bei Latanier Landing gehen das 1st & 4th Michigan Rgt. von Bord, um die Uferstraße zu sichern. Im Norden sollen das 5th & 11th Massachussetts bei Bailey's Dam anlanden, um feindlichen Verstärkungen den Zugang zu versperren. Der Rest von Veatch's Division wird in Reserve gehalten.
Sie koordinieren die Folgeoperationen von Smith und Davis. Wenn alle drei Divisionen in Alexandria versammelt sind, wird die Kampfgruppe geteilt. Treffen Sie Vorsorge, dass sich unsere Einheiten dann nicht gegenseitig im Weg stehen.

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CWO Rawoll, zum Glück mussten die Männer nicht beweisen, ob sich Ihre Übungseinheiten bezahlt gemacht haben. Für den Rest der Flussstrecke rechnen wir mit keinen Problemen mehr. Ihr Ersatzmann, Petty Officer Callahan, zählt leider zu den Verlusten von Memphis. Sie werden daher übergangsweise gleichzeitig als Bootsmann dienen müssen. Als Leiter der Bootsmannsgruppe der Neosho erwarte ich ein störungsfreies Wassern und Anlanden der Beiboote. Nach der Invasion möchte der Kommandant der 'Neosho', Commander Febiger, dass Sie ihm eine Liste mit drei Vorschlägen für eine Nachbesetzung der Bootsmannsstelle aus Ihrer Mannschaft vorlegen.

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Lt.Col. Invictus, Gratulation zu einem weiteren Erfolg. Leider waren die Verluste aufgrund des ungünstigen Terrains deutlich höher als zuletzt und auch die Kampfkraft der Männer befindet sich nahe dem Nullpunkt. MGen. Sherman möchte in Erfahrung bringen, in welcher Verfassung Thomas' Division ist, denn wie es scheint, sollen beide demnächst eingesetzt werden. Requirieren Sie einen Schoner und segeln Sie nach Berwick, von wo aus Ihnen Thomas' Expeditionsflotte entgegen kommt. Nehmen Sie Kontakt mit dem General auf und bereiten Sie einen ausführlichen Bericht an den Korpskommandeur vor. Wenn sich beide Flotten vereinigt haben, können Sie den Bericht vorstellen.


In Tennessee und Kentucky bleibt alles weiterhin ruhig. Ohne die Divisionen von Schurz, Griffin und Lyon muss ich passiv bleiben, doch auch der Gegner verhält sich still. Doch nicht weniger als vier Freischärlertrupps durchstreifen die Gegend. Und Watie's Indianer tauchen sicherlich auch wieder auf. Daher schwärmen meine Jagdkommandos wieder aus.

Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, General Grants Hauptquartier hat beschlossen, McCooks Brigade zu einer Kavalleriedivision aufzuwerten. Sie werden die Aufgabe übernehmen, den Divisionsstab aufzustellen. Treffen Sie insbesondere organisatorische Vorkehrungen für die Aufnahme weiterer Regimenter - mittelfristig soll die Größe der Truppe vervierfacht werden! In der Zwischenzeit reiten Sie nach Glasgow KY, wo sich einige Freischärler versteckt halten. Die Rebellen konnten den Patrouillen eines Unionsregiments entgehen, doch sitzen sie seitdem in Glasgow fest. Sie geben Ihnen den Rest. Dort treffen Sie sich außerdem mit MGen. Keyes, welcher zwei weitere Kavallerie-Regimenter mitbringt.

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Lt.Col. Longstreet, zur Zeit keinen neuen Befehle.



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Die meiste Bewegung gibt es zur Zeit am Potomac. Ich sammle jetzt die Truppen für die nächsten Landungsoperationen in Philadelphia, nachdem der Gegner weiterhin friedlich blieb. Außerdem erhoben sich feindliche Indianerstämmer der Sioux im Nebraska-Territorium. Da nächsten Zug meine Artillerie aus Iowa fertig ist, sollen bald schon ein paar Truppen in Marsch gesetzt werden, um den Aufstand zu unterdrücken.


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In Bath IL wird Rear Admiral Dahlgren seine zwei ersten, nagelneuen Panzerschiffe empfangen, weitere Schiffe sollen in den nächsten Monaten folgen. Der Mississippi soll von seiner Quelle bis zum Delta fest unter meiner Kontrolle stehen! Gegen Ende möchte ich etwas ansprechen, was sehr lange keine Erwähnung. Seit letztem Winter habe ich jeden Zug kontinuierlich meine Infrastruktur ausgebaut. Sowohl Schienen- als auch Flußverkehrkapazität sind mehr als verdoppelt worden. Doch mit der steigenden Truppenanzahl und den größeren Distanzen steigt auch der Bedarf, sodass ich weiterhin relativ knapp bin. Der Trend geht jedoch nach oben.
Fast alle Freiwilligen mussten in den Reservepool gehen, da die Männer so schnell abgehen, wie sie hinzukommen. Ein paar Neuaufstellungen will ich trotzdem tätigen (sollten sie genehmigt werden):

- 1x Smoothbore Art. (Kansas)
- 1x Horse Art. (Wisconsin)
- 1x Horse Art. (Michigan)
- 1x Field Hospital (Washington DC)
- 1x Ironclad (Ohio)

Ehrlich gesagt, ich habe den Reservebedarf unterschätzt. Jede Runde, zum Beispiel, verbrauche ich mehr als vier Einheiten Infanterie. Obwohl ich nominell eigentlich alle zwei Runden eine Division aufstellen könnte, fehlen mir schlichtweg die Freiwilligen - und das wird sich auch so schnell nicht ändern. Ein weiteres Problem ist die gegnerische Tendenz, Truppen in wichtigen Küstenstädten aufzustellen. In Memphis, New Orleans und Mobile stehen Einheiten in Divisions- bis Korpsgröße. In Savannah, Wilmington und Vicksburg neuerdings Brigaden. Diese bilden sicherlich den Grundstock für weitere Divisionen. Auf jeden Fall aber legen sie schon einmal Grabensysteme an und machen jede Seelandung zu einer verlustreichen Angelegenheit.

Zum Ende noch etwas in gemeinsamer Sache. Ursprünglich sind Armistead und ich überein gekommen, dass die Konföderation ab Jahresbeginn 1862 teilmobilisieren darf und ab 1863 die volle Wehrpflicht ausrufen kann. Die Union darf erst ab 1863 teilmobilisieren und ein Jahr später schließlich voll. Kurz nach Spielbeginn hat mir Armistead aber angeboten, schon 1863 voll zu mobilisieren (also den Teilmobilisierungsschritt auszulassen). Armistead befürchtete damals, dass die getroffene Vereinbarung das Balancing zu Lasten der Union kippen würde. Bisher habe ich das nicht weiter ernst genommen. Nun hat mich Armistead erneut gefragt, wie ich verfahren will. Ich habe ihn nach seiner Meinung gefragt - und er hat mich an Euch, die Leser, verwiesen.


Zum Balancing:

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Unser Spielverlauf und auch eure Spielweise, ist so völlig anders als ich es bisher erlebt habe oder selbst umgesetzt hätte. "Normalerweise" lag der Norden in allen meinen Spielen praktisch immer hinter dem historischen Fortschritt zurück und lief diesem hinterher, war also unter Zugzwang. Wenn der Norden dann in 1863 auch noch ein gewisses Handicap gegenüber dem Süden bei der Mobilisierung hatte, wurde es teilweise dann schwierig die nötige Überlegenheit aufzubringen.

Also ich habe auch keine echte Antwort. Fragt doch am besten mal in eurem AAR, was die Regenten meinen. Da sind auch einige erfahrenere Nordstaatenspieler als ich... Letztlich liegt der Unterschied, bei Nutzung der Schwarzen Mobilisierung bei etwa 250 conscripts zwischen teilweise und voll wenn wir uns recht errinnern...wobei die volle ja moral und siegpunkttechnisch auch etwas teurer ist...

Ich würde euch das Ganze wie gesagt frei stellen...

Also, wer unter meinen Lesern hat genügend Erfahrung in Mehrspielerpartien als Nordstaatler, um eine qualifizierte Meinung abzugeben. Sollte ich 1863 voll mobilisieren, und damit den Teilschritt auslassen? Und was würde das für die In-Game-Balance bedeuten?

By the way, Armistead hatte zuletzt seine Frustration darüber geäußert, dass meine Flotte so gut wie nie von seinen Seezielgeschützen beschossen wird. Wenn es jemand wünscht, flechte ich ein Kapitel über Sea Bombardment & Double Adjacency Rule ein... Oder auch über jede andere Frage zum Spiel. Eine Antwort kann ich übrigens aufgrund der letzten Beobachtungen geben: auch eroberte Seezielgeschütze werden langsam repariert.


Gez.

Der Captain


Nachtrag: Eigentlich wollte ich diesmal ein Filmchen über einen waschechten Steam Past reinstellen, damit man sich hier mal ein Bild davon machen kann. Habe aber nichts gefunden (nur ein paar offizielle NATO-Bilder eines "Sober Steam Past"). Der macht aber keinen Spaß. Deshalb gibt's wieder Musik und eine Frage. Wer unter den Lesern kann ein Youtube-Video eines richtigen Steam Past verlinken - und bitte, es sollen Schiffe sein und keine Dampfloks? Zur Musik:



Waylon Jennings - Rebel Soldier


http://www.youtube.com/watch?v=8TzcyNwZU-Q

Diesmal gibt's von einem echten Urgestein der Musikgeschichte einen echten Ohrwurm auf die Lauscher! Waylon Jennings, einer der größten Country-Stars und Idol der Outlaw-Bewegung singt in der 1991er Version "Rebel Soldier".

Hohenlohe
07.10.13, 16:35
Wir reiten mit unserer leicht verstärkten Brigade nach Glasgow Ky und erledigen die Freischärler mithilfe Von Keyes' Brigade danach erwarten wir die weitere Verstärkungen, denn der Divisionsstab steht bereits.

Wir verbringen die Wartezeit mit Einheitsübungen im Verbund mit berittener Ari...:fecht::reiter:

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe, der noch Bedarf an kubanischen Zigarren hat und nur erbeutete Virginia-Zigarillos raucht...:smoke:

Aktivist
07.10.13, 22:37
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Washington, 1. September 1862 - Farragut: Volldampf voraus!


Was für ein Zug - auf einmal ist Dynamik im Spiel und es wird in dieser Runde - so viel sei versprochen - damit weiter gehen. Licht und Schatten waren in dieser Runde etwa gleichmäßig verteilt, doch ich glaube, dass ich das Kriegsgeschehen so allmählich wieder in den Griff kriege. Vieles spricht dafür, dass die Missouri-Krise stabilisiert worden ist und auch meine Truppen in Louisiana werden mittelfristig ihre Wirkung entfalten, und sei es nur dadurch, dass sie Divisionen der Südstaaten binden.

Zwei Events fanden in dieser Runde statt. Zum einen trafen Nachrichten über den feindlichen Handelsstörer CSS Alabama ein, der im Atlantik operiert. Das verursachte einen Moralzuwachs von 5 Punkten. Allerdings muss ich von nun an eine Mindestanzahl Kriegsschiffe in den Shipping Lanes unterhalten, oder ich werde Moral und Siegpunkte verlieren. Die zweite Botschaft betraf Lincolns Emzipation Proclamation. Von nun an kämpft der Norden für die Abschaffung der Sklaverei. Viele Sklavenhaltergebiete sind nun noch enger an die Konföderation gebunden (es gab einen drastischen Loyalitätsumschwung zugunsten des Südens). Außerdem darf ich nun ehemalige Sklaven in meine Streitkräfte aufnehmen. Das bringt mir pro Runde 12% mehr Freiwillige. Ich warne jedoch eindringlich vor dieser Option! Pro Runde würde ich 7 Moralpunkte verlieren und ich kann diese Option nicht mehr rückgängig machen. Diese Auswahlmöglichkeit sollte der Norden nur ergreifen, wenn er den Krieg verlieren möchte.


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Außerdem sind endlich neue Generäle eingetroffen: BGen. Meade, BGen. Doubleday, BGen. Pleasanton, BGen. King und BGen. Reynolds sind verfügbar. Und drei Eventbrigaden sind freigeschaltet worden: die Iron Brigade, die Railway Brigade und die Blanket Brigade.


In Louisiana war die Landung bei Alexandria erfolgreich, aber nur um Haaresbreite. In der Stadt hielt sich Jeb Stuart mit einer halben Kavalleriedivision auf. Der Rest seiner Division war bereits auf dem Weg, wurde aber von Porters Flotte an der Flussüberquerung gehindert. Damit war er bei den folgenden Schlachten auf sich allein gestellt:


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Trotz der überwältigenden Anzahl meiner Truppen kämpfen Stuarts Ranger mit Verbissenheit und Härte. Die Verluste auf beiden Seiten waren hoch, und am Ende des Tages konnten Butlers Landetruppen keinen ihrer Brückenköpfe behaupten. Butler nahm den Kampf am folgenden Tag wieder auf (das Bild spare ich aus) und diesmal waren die Landungstrupps erfolgreich. Stuart wurde erneut übel mitgenommen und schließlich vom Schlachtfeld gefegt. Er steht nun stark angeschlagen in Natchitoches LA. Doch auch meine Einheiten besitzen kaum noch Kampfkraft.


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Jede Operation gegen New Orleans muss gut vorbereitet werden. Vor allem will ich verhindern, dass mir Armisteads Flotte dazwischen funken kann. Daher muss ich den Fluss blockieren. Über Berwick und Alexandria soll der Nachschub verteilt werden. Dann könnte ich eine Armee in Port Hudson oder Baton Rouge an Land setzen.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, die Männer haben aufopferungsvoll gekämpft. General Butler schreibt es vor allem Ihrer Kriegskunst zu, dass der Kampf am zweiten Tage wieder aufgenommen wurde und der Gegner vollständig aus der Stadt vertrieben wurde. Meinen Glückwunsch! Damit sollte die Scharte von Chattanooga wieder ausgeglichen worden sein. Nun ist Regeneration angesagt. Einzig die Division von A. Smith wird auf Natchinoches vorstoßen, solange der Feind desorganisiert ist. Sie kümmern sich um die Wiederherstellung der Kampfkraft der Truppen. Der General trägt Ihnen außerdem auf, die nächsten Angriffsschritte zu planen und stellt Ihnen Kartenmaterial zur Verfügung.

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CWO Rawoll, Glückwunsch, das Ausladen der Infanterie hat hervorragend geklappt! Die Flotte muss nun nach Alexandria laufen, um sich zu regenerieren. Nur drei Flottillen Flussboote fahren den Red River hinauf, um Stuarts Rückzug abzuschneiden. Schon in zwei Wochen wird die Kampfkraft der Flotte wieder benötigt. Gehen Sie daher von Schiff zu Schiff und erkundigen Sie sich nach Personal- und Materialfehlbeständen. Wir müssen versuchen, alle Schiffe wieder einsatzbereit zu kriegen. Notfalls müssen Männer und Ersatzteile zwischen den Einheiten ausgetauscht werden. Kümmern Sie sich darum!


Weniger gute Nachrichten gibt es aus Missouri. Nathan Forrest hat seine Attacke gegen Springfield wieder aufgenommen und dieses Mal wurde die Garnison bis auf eine Batterie nieder gemacht. Das hat mich nicht nur viele Verluste und einen Punkt Moral gekostet, sondern auch das Leben von BGen. Mansfield, der unter den Toten war. Andererseits ist McCalls Division in Springfield eingetroffen, konnte sich jedoch nicht mehr zum Kampf formieren.
Noch schlimmer: alle meine Generäle in der Gegend sind inaktiv. Ich weiß also nicht, ob es mir gelingt, Forrest auf seinem Rückzug abzufangen. Dennoch versuche ich mein bestes, ihn einzukreisen. Von Norden her kommt Schurz über matschige Straßen heran marschiert. Im Westen treibt Griffin seine Division zu höchster Eile an (eine Nachschubeinheit wird ihm hinterher gesandt) und auch MGen. Fosters Kavalleriedivision ist auf dem Weg. Im Süden soll BGen. Hunter einen möglichen Fluchtweg versperren.


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Ich nähme alle bisher durch Forrest verursachten Verluste in Kauf, wenn ich ihn diesmal erwischen sollte. Er ist abgekämpft und hat nur noch wenig Nachschub. Doch trotzdem kann er in beinahe jede Richtung fliehen. Ich rechne nicht damit, dass meine Einkreisung am Ende von Erfolg gekrönt sein wird.


In Tennessee ist der Zeitpunkt gekommen, meine Linien etwas nach Süden zu verschieben. Durch die Aktionen gegen Louisiana hoffe ich Armisteads Aufmerksamkeit auf mich gezogen zu haben. Im Osten werde ich nun mit schwachen Kräften vorrücken. Wenn es gelingt, kann ich mich vielleicht am Nordufer des Tennessee-River neu eingraben. Außerdem wird die Wegnahme dreier Städte Armisteads Wirtschaft schwächen.


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, Ihr Vorstoß war leider nicht nur erfolglos, bei der Verfolgung feindlicher Banditen wurden Sie außerdem von Ihren Verstärkungen getrennt. Reiten Sie zurück nach Shelbyville und tragen Sie diesmal Sorge dafür, dass MGen. Keyes die richtigen Marschbefehle erhält, damit Ihre Division auch verstärkt werden kann. Weitere vier Kavallerieregimenter sollen unabhängige Jagdkommandos stellen. Die Hälfte davon wird Ihnen später wie geplant zugeteilt, der Rest jedoch soll den Kern einer weiteren Kavalleriedivision unter BGen. Alfred Pleasanton bilden.

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Lt.Col. Longstreet, Grants Armee wird nun nach Ost-Tennessee detachiert, um den Vormarsch dreier Korps zu unterstützen. Reiten Sie der Truppe voraus und erkunden Sie geeignete Batteriestellungen bei Tullahoma TN, am besten entlang der Eisenbahnlinie. Richten Sie sich nicht auf langes Verbleiben ein. Wenn alles glatt geht, soll sich die Armee bald bei Athens und Stevenson am Tennessee River sammeln. Sie können ja schon einmal die Vormarschwege inspizieren, damit die Geschütze und der Versorgungszug schnell vorwärts gebracht werden können.


Damit komme ich nun zur Krönung der Planung - nach Virginia. Wie erinnerlich habe ich nur bis Oktober Zeit, eine starke Armee in die Nähe Richmonds zu führen, wenn ich keinen Moralverlust erleiden will. Nun ist es so weit. Ich habe die Gebiete auf der Karte farblich markiert, deren Besitz die Siegbedingungen erfüllt. Wie man sieht, hätte ich einige Optionen zur Auswahl. Leider sind im letzten Zug sämtliche Aufklärungsdaten verschwunden, ich kann nicht einmal über den James River nach Norfolk sehen. Das könnte bedeuten, dass sich dort überall feindliche Truppen befinden, die meine Aufklärungswerte unterdrücken, aber ich glaube nicht daran. Als Ziel meiner Invasion habe ich Südost-Virginia zwischen James River und Chowan River ausgewählt. Wenn ich dort Erfolg habe und der Moralverlust abgewendet wird, stoße ich zunächst auf Norfolk vor. Dann dünne ich die Truppen für weitere Operationen entlang der Küste des Feindes aus.


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Ich trage ein hohes Risiko, denn sollte der Gegner den Braten riechen, reicht schon eine Division, um meine Invasion zu zerschmettern. Aber mehr Sorgen mache ich mir, ob die Truppen am Ende des Zuges auch ausgeladen sind. Es könnte eine mehr als knappe Sache werden. Klappt das nicht rechtzeitig, ist der Gegner gewarnt und wird seine Truppen per Eisenbahn an die bedrohten Strandabschnitte verfrachten. Im Süden sollen außerdem drei leichte Blockadegruppen verhindern, dass sich die Garnison von Norfolk über die Albemarle Bay nach North Carolina zurück ziehen kann.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, ich weiß, dass die Soldaten nach den letzten Strapazen erschöpft und müde sind. Aber nur noch eine überraschende Aktion und dann gönnen das Hauptquartier Ihren Männern eine Pause. Sie und General Sherman müssen die Angriffsplanung für die Virginia-Invasion durchführen. Beachten Sie, dass Ihnen die Flotte aufgrund des Tiefgangs der Fregatten keinerlei Kampfschiffe zur Verfügung stellen kann. Sie sind also auf sich allein gestellt. Das Hauptquartier hat aber großes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten: nach den erfolgreichen Schlachten bei Fort Morgan und Fort Jackson haben Sie viel Erfahrung bei Landungsoperationen sammeln können. Sie wissen, worauf es ankommt. Also - erfüllen Sie unsere Erwartungen!


In der Zwischenzeit werden die Lücken am Potomac durch die Kerne dreier neuer Divisionen gefüllt: In Frederick trifft der andere Reynolds mit 6.000 Mann und 36 Geschützen ein, in Washington bilden Meade und Slocum mit jeweils 3.500 Mann und 24 Geschützen ausreichend starke Kräfte. Von dem Erfolg in Virginia hängt alles ab: ich würde nicht nur den Moralverlust vermeiden, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Norfolk gewinnen. Außerdem zwinge ich Armistead, Truppen südlich von Richmond zu stationieren, um die Hauptstadt zu schützen. Seine Fronten sollten danach so überdehnt sein, dass er nirgends mehr Angriffsoperationen durchführen kann. Übrigens: in Wilmington, Savannah und wahrscheinlich auch in Charleston SC und Richmond selber stehen weitere Divisionen des Feindes.

Tja, eine Pioniereinheit, zwei Geschwader Kanonenboote und zwei Geschwader Briggs werden außerdem geordert. Der Rest fließt wie gehabt in den Reservepool, in dem überall tiefrote Löcher klaffen. Es ist ein Jammer!


Gez.

Der Captain



It's a long way to Tipperary


http://www.youtube.com/watch?v=XVM-tFAdADg

Ganz der enormen Bedeutung der Marineaktion Farragut's entsprechend, präsentiere ich Euch hier einen zünftigen Marsch aus dem Ersten Weltrkieg. Der 'Tipperary-Song' handelt zwar gar nicht von der Seefahrt, ist aber seit Wolfgang Petersens 'Das Boot' von 1981 Standardprogramm in allen deutschen Mannschaftsmessen. Der Sänger ist der berühmte irische Tenor John McCormack.

Aktivist
10.10.13, 16:39
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Washington, 15. September 1862 - Den Stein ins Rollen bringen


Werte Regenten,

das Ergebnis meiner letzten Planungen ist vielversprechend. Zwar konnte Forrest seinen Kopf in Missouri aus der Schlinge ziehen, aber dafür scheint der Vormarsch in Louisiana und Tennessee ohne Widerstand voran zu gehen. Und auch McClellan hat seine Armee südlich des James River an Land gebracht. Und da fangen wir diesmal an:


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Berichtigung: A.P. Hill bräuchte mindestens sechs Tage bis Waverly.

Nach der Landung sind alle Truppen erschöpft und ich denke erst einmal an keinen weiteren Vormarsch. Ob der Gegner einen sofortigen Gegenschlag plant, weiß ich nicht. Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass Armistead weiß, wie man einzelne Kommandos während des Marsches zu einer schlagkräftigen Einheit zusammenfügt. Doch das wäre notwendig, da sich seine Divisionen im Nordosten auf viele Positionen verteilen. Dennoch - sicher kann man nie sein. Am meisten gefährdet ist MGen. Sherman bei Waverly. Seine zwei Divisionen sind abgekämpft, haben Untersollstärke und sind noch nicht in die Korpsstruktur von McClellans Armee integriert. Deshalb sende ich General McDowell (zwei Tage Marsch) und Sedgewicks Division mit einem Feldlazarett und einem Stabsquartier (sechs Tage Marsch) als Verstärkung. Ansonsten muss ich hier abwarten, bis die Siegbedingungen für die 'Richmond-Offensive' erfüllt sind, was frühestens übernächsten Zug passieren kann. Hoffentlich liegt das noch innerhalb des Zeitfensters. Die Aufklärer blockieren derweil die Flüsse bei Garysburg NC, um Verstärkungen aus dem Süden abzufangen. Neben einem drohenden Gegenangriff ist der Nachschub mein größtes Problem, aber darum kümmere ich mich später.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, das Vertrauen in Sie ist mehr als gerechtfertigt. Trotz aller Hindernisse konnten Sherman und Thomas vollständig an Land gebracht werden. Sie müssen augenblicklich mit den Vorbereitungen für eine Abwehrschlacht beginnen. General McClellan sendet Ihnen dazu noch die Division von J. Sedgewick als Gefechtsreserve. Außerdem soll General McDowell das Kommando über das Korps führen. Stellen Sie ein vollständiges Dossier über Sherman's Expedition Force zusammen. Wenn der General eintrifft, muss die Übergabe so reibungslos wie möglich von statten gehen. Setzen Sie ein Meeting aller Einheitsführer an und halten Sie sich bereit, die Befehle, die McDowell mit sich führt, an die Divisionen weiter zu reichen. Vor allem - kontrollieren Sie die Umsetzung!


In Louisiana wich Stuart den vordringenden Unionskolonnen nach Norden aus. Ein Flussübertritt scheiterte unter dem Feuer der Kanonenboote. Nun steht der Kavalleriegeneral bei Shreveport LA und wird hoffentlich durch W. Smith's Division vernichtet. Butlers übrige Truppen verteilen sich derweil: A. Smith kehrt nach Alexandria zurück, Davis wird per Flotte nach Vidalia am Mississippi gebracht.


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Befehlsausgabe:
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CWO Rawoll, die Flotte läuft heute vormittag mit dem Flaggschiff USS Neosho an der Spitze in Richtung der Mündung des Red Rivers aus. Vorher wünscht der Admiral eine Flottenmusterung durchzuführen. Bis auf die Wachmannschaften sollen alle Besatzungen an der Kommandeursmusterung teilnehmen. Sie führen die Ehrengarde mit der Truppenflagge an. Holen Sie Ihre erste Geige (Paradeuniform) aus dem Spind!

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Col. Cfant, da der General in Alexandria bleibt und MGen. Sumner das Kommando über die Stürmung Vidalias übernimmt, werden Sie die Offensive nach Süden voran treiben. Erarbeiten Sie einen Marschbefehl für Veatch's Division. Die Einheit soll über Opelousas und Vermillionville nach Berwick vorrücken. Das Gelände ist schwierig und das Klima strapaziös. Sorgen Sie für ausreichende Marschpausen, damit die Truppe für einen weiteren Kampf bereit ist, wenn Sie Berwick erreicht hat.


In Missouri ist Forrest wie gesagt verschwunden. Ich glaube, er steht mittlerweile schon Yellville AR, und dort kann ich ihn nicht mehr abfangen. Zumal die Möglichkeit besteht, dass ihm Price's Truppen entgegen gehen. Ich ziehe Hunter daher für's erste auf Fayetteville zurück. Auch Griffin kann den Kessel nicht mehr schließen, und bevor ihm der Nachschub ausgeht, lasse ich ihn lieber wieder nach Tennessee zurück marschieren. Schurz' Division bleibt erst einmal in der Nähe von Springfield, Jefferson und Rolla. Ich muss mir noch überlegen, wo ich ihn in Zukunft einsetzen möchte. Foster's Cav.Div. reitet nach Springfield, wo er seinen erschöpften Männer eine Pause gönnt.

Nun, da Rear Admiral Dahlgren die ersten beiden Panzerschiffe den halben Weg bis nach Cairo gebracht hat, werden er und Rear Admiral Dupont die beiden letzten Panzerschiffe aus Cleveland am Eriesee übernehmen und zur Mississippi-Flottenbasis führen.

Von Kentucky aus macht McCook's Cav.Div. weiter Jagd auf Eindringlinge - in der letzten Runde hat die 1st Iowa Infantry Bde. eine Partisanentruppe vernichtet. Doch es gibt noch mehr als Genug Feinde in der Gegend...

In Süd-Tennessee müssen zunächst die zerstörten Gleise wieder hergestellt werden. Ich überlege mir, ob ich hier überhaupt weiter vordringen soll. Armistead hat einige seiner Bahnverbindungen zwischen Corinth und Chattanooga gesprengt, sodass ich gar nicht bis zum Fluss vorrücken muss. Und im kommenden Winter stehe ich mit meinen Divisionen lieber in den eroberten Städten, als auf dem rauhen Land.


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, Stand Watie ist wieder in der Gegend. Seine Operationsbasis ist augenscheinlich Chattanooga in Tennessee. Dieses Mal sollte er uns nicht entwischen, auch wenn das Wetter nicht günstig ist. Ihre Aufgabe besteht in der Integration dreier Regimenter in McCooks Division: der 4th und 6th Illinois Cavalry sowie der 2nd Indiana Cavalry. Diese Einheiten haben bislang unter MGen. Keyes gedient bzw. operierten unabhängig. Machen Sie die Offiziere mit McCooks Befehlsstil vertraut.

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Lt.Col. Longstreet, um Himmels Willen, was ist denn da passiert? Grants Armee steht ja immer noch in Henry Harbor! Nur MGen. Dix mit der Infanterie ist abmarschiert. Ich erwarte nicht nur eine Erklärung für die unerwünschte Verzögerung, sondern auch, dass sich die Batterie endlich in Marsch setzt. Neuer Zielort ist Pulaski in Tennessee, wo MGen. Berry bereits mit dem Ausheben von Stellungen und der Reparatur der Eisenbahnlinien begonnen hat.


Zu guter Letzt noch ein Blick auf ein paar Stats.


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Die Inflation ist um einen Punkt gesunken und mein Siegpunktesaldo positiv gegenüber dem Armisteads. Aber noch immer hat er dreißig Prozent mehr Moral und auch sein Siegpunktvorsprung ist hoch. Meine Reserven sind seit Monaten aufgebraucht, dennoch stelle ich wieder neue Truppen auf:

- 1x Sharpshooters (Missouri) > für Doubleday's Division
- 2x Gunboat Sqn. (Illinois und Ohio)
- 2x light Frg. (New England)

Zumindest die Reservesituation dürfte sich bald entspannen: nach den letzten Erfolgen stieg die monatliche Freiwilligenquote um fast zehn Kompanien. Wenn ich nicht in verlustreiche Schlachten verwickelt werde, sollte der Boden des Fasses bald erreicht sein...


Gez.

Der Captain

Longstreet
10.10.13, 20:46
Sir,

General Grant hat die Männer in den letzten zwei Wochen scharf 'rangenommen. Er hat die teilweise heruntergekommenen Verbände auf Trab und in Form gebracht. Vor allem sind jetzt alle Soldaten marschfähig, da wir nahezu eine Woche auf die Versorgungslieferung mit den Schuhen warten mussten. Allein die Sorge um seine Männer hat Grant dazu getrieben noch nicht abzumarschieren.

Die befohlene Aufklärung haben zwei Offiziere und drei Soldaten bereits durchgeführt. Kaum zu glauben, aber sie haben den weiten Weg bewältigt, ohne entdeckt zu werden. Ich hoffe uns bleibt das Glück hold und wir erreichen die geplanten Stellungen vor dem Gegner.

Hohenlohe
10.10.13, 21:03
Sir,

Wir haben Keyes Männer bei Shelbyville mit unseren Einheiten vereinigt und bilden nun Cooks Division und machen strammen Einheitsdrill mit allen Einheiten, damit alle Einheiten wieder Gefechtsdrill erleben.
Bislang alles erfolgreich. Danke für die kubanischen Zigarillos und den Virginia-Whiskey, den sie uns Ofizieren nebst Kaffee und Tee haben zukommen lassen. Danke ebenso für die Ersatzpferde, die sie geschickt haben.
Die zusätzliche Munition nebst neuen Colts wurde von den Mannschaften begeistert entgegengenommen...:fecht::reiter:

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
11.10.13, 04:02
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Abraham Lincoln - General-in-Chief, Teil 2: Der Virginia-Feldzug 1862

In den beiden vorangehenden Kapiteln über Abraham Lincoln als Oberkommandierender der US-Streitkräfte habe ich mich mit Lincolns militärischer Sachkenntnis und McClellans Strategie für den Krieg gegen die Südstaaten beschäftigt. Ich möchte nochmals betonen, dass ich Mister Lincoln keinen Vorwurf mache - woher hätte er sein Wissen denn schöpfen sollen? Anders als sein Kontrahent Jefferson Davis - der West Point Absolvent war, während des Mexikokrieges gedient hatte und Verteidigungsminister unter Franklin Pierce war - musste Lincoln seine Erfahrungen aus den bitteren Lehren des Krieges ziehen. Andererseits habe ich Euch hoffentlich deutlich machen können, dass Lincoln durchaus einen "Masterplan" im Kopf hatte. Im Osten waren seine drei Top-Prioräten in absteigender Reihenfolge:

- Washington muss zu jeder Zeit vollständig sicher bleiben,
- Die feindliche Army of Northern Virginia muss zerschlagen werden, bevorzugt durch einen offensiven, aktiven Feldzug,
- Territorium der Konföderation soll an mehreren Stellen erobert werden, z.B. im Shenandoah-Tal, Ost-Tennessee oder Tidewater Virginia.

Wie seine Prioritäten - und seine Direktiven aus dem Weißen Haus - mitunter ganze Feldzüge der Union behinderten, habe ich bei Frémont oder McClellan erläutert. Im Kapitel über McClellan habe ich eine mögliche Strategie dargestellt, die Lincolns Vorstellungen widersprach. Nichts desto weniger hätte sie meiner Ansicht nach erfolgreich sein können, wenn McClellan nicht schon vor Beginn seiner Operation über 55.000 Soldaten vorenthalten worden wären. Einerlei, nach Malvern Hill schien weder McClellan mit neuen Operationen gegen Richmond beginnen zu wollen, noch hätte Lincoln diese unterstützt. Statt dessen wurde ein anderer General mit dem Kommando über eine Armee betraut, die wenn die Ereignisse anders gelaufen wären, wahrscheinlich die gesamte Army of the Potomac vereinnahmt hätte. General Pope sollte Lincolns ursprüngliches Konzept wieder aufnehmen: einen Vormarsch durch Nord- und Zentral-Virginia in Richtung Richmond mit dem Ziel, Lee's Armee irgendwo auf dem Weg dorthin zum Kampf zu stellen. Wir können schlecht beurteilen, ob Pope hätte Erfolg haben können, denn General Robert Lee kam dem Unionsgeneral zuvor und trieb in nach mehreren Schlachten auf Washington zurück - noch bevor Pope überhaupt seine Offensive begonnen hatte. Danach verlagerte sich das Kampfgeschehen nach Maryland, gefolgt von der Schlacht beim Antietam. Ich will auch nicht den Eindruck stehen lassen, dass George McClellan ein Glücksfall für die Nordstaaten gewesen sei.
Tatsächlich schien er relativ ausgeglichene Offensivqualitäten zu besitzen: insgesamt fünf Offensiven trug er vor, die meisten nach sehr gründlicher und zeitraubender Vorbereitung:

- Die Offensive beim Rich Mountain 1861, die zur Eroberung und Sicherung West Virginias führte,
- Die Offensive gegen Johnstons zurück fallende Armee nach dem Fall von Yorktown im Mai 1862,
- Die Offensive in Richtung Hanover nach der Schlacht bei Seven Pines im Juni 1862,
- Die Offensive gegen Robert Lee vor der Schlacht bei Antietam im September 1862,
- Und die Offensive gegen Lee nach der Schlacht bei Antietam, beginnend Ende Oktober 1862.

Drei seiner Offensiven waren erfolgreich - zum Teil sehr erfolgreich: Rich Mountain, Hanover und Antietam. Die beiden anderen waren herbe Enttäuschungen. Zwei Belagerungsoperationen unternahm er:

- Die Belagerung von Yorktown (erfolgreich),
- und die Belagerung von Richmond (erfolglos).

Taktische Defensive war nicht McClellans Stärke - bei der Schlacht von Seven Pines ließ er es zu, dass ein Flügel seiner Armee isoliert wurde und unter anderen Umständen der Vernichtung anheim gefallen wäre. Während der Sieben-Tage-Schlacht war er eigentlich konstant auf dem Rückzug, obwohl seine Korpskommandeure beinahe jedes Gefecht siegreich beendeten. Und vor allem gibt es keinerlei Entschuldigung dafür, nach der Schlacht bei Malvern Hill nicht die Gelegenheit zur Gegenoffensive ergriffen zu haben.
Vor allem aber war McClellan illoyal und ein Unruheherd für die Regierung Lincoln. Ihn dennoch solange im Amt zu halten (und über vier Monate hinweg sogar zum Generalstabschef der US Army zu machen), geht wieder auf das Konto des Präsidenten. Vielleicht hätte ihn Lincoln direkt nach der Sieben-Tage-Schlacht entlassen sollen und Pope (oder einen anderen General) auf dessen Posten setzen sollen. Und anstatt in Nordvirginia eine Patchwork-Armee aufzustellen, hätten die Verstärkungen lieber auf die Halbinsel gebracht werden sollen. Aber mehr als meine vage Einschätzung, dass der Feldzug schließlich hätte erfolgreich beendet werden können, kann ich Euch leider nicht bieten. Was ich allerdings unternehmen kann, ist den auf die Schlacht beim Antietam folgenden Verlauf der Virginia-Offensive 1862 zu beschreiben - einem Feldzug, der so ziemlich allen Vorgaben entsprach, die Präsident Lincoln ursprünglich im Hinterkopf hatte...

Nach Antietam - das Vorspiel

In der letzten Septemberwoche 1862 befand sich die Army of the Potomac im Gebiet zwischen Sharpsburg und Hagerstown nördlich des Potomac, während die Army of Northern Virginia Stellung bei Winchester bezogen hatte und ihre Wunden leckte. Wäre es nach McClellan gegangen, hätte er wahrscheinlich gar keine Offensivoperation gestartet und sich statt dessen wieder auf die Verlegung auf die Halbinsel vorbereitet. Doch diese Wahl war General McClellan nicht gegeben und so eröffneten sich für ihn zwei Alternative: erstens die Verfolgung Lees ins Shenandoah-Tal oder zweitens eine flankierende Operation östlich der Blue Ridge Mountains in Richtung Gordonsville. McClellan schien erstere Möglichkeit zu bevorzugen, doch er sah gravierende Hindernisse. Zum einen würde er seine Armee nur über die Winchester & Potomac Railroad versorgen können, deren Gleisanlagen und Brücken Jeb Stuart während des Rückzuges großflächig zerstört hatte. Zum anderen sah er wenig Gewinn in der Tatsache, Lee aus dem Shenandoah-Tal heraus zu drängen.


When in due course the Potomac rose enough to limit the crossing places and make guarding them practicable [also mit Einsetzen der Herbstniederschläge], he [McClellan] might open a brief campaign, advancing on Winchester and either fight Lee there or pushing him farther up the Shenandoah Valley. The lack of railroad made it IMPOSSIBLE to supply such an advance much beyond 25 miles. His next step would be to the entire upper Potomac [...]. Finally, presumably in the spring of 1863, he would return to the his grand campaign against Richmond by the Peninsula route [also wieder über die Halbinsel]. (Sears, The Young Napoleon)

Am 1. Oktober 1862 traf der Präsident persönlich bei der Armee ein, vorrangig, um die Schauplätze der vergangenen Schlachten zu besichtigen und sich den Soldaten zu zeigen. Aber er konferierte auch mit McClellan, wo er ihm den politischen Druck, auf keinen Fall wieder in Inaktivität zu verfallen, nahe brachte. Als ihm McClellan die Schwierigkeiten erläuterte, welche eine Operation ins Valley mit sich bringen würde, ließ Lincoln das Thema fallen. Aber direkt nach seiner Rückkehr nach Washington am 4. Oktober beriet er sich mit Generalstabschef Henry Halleck und Kriegsminister Edward Stanton. Zwei Tage später sandte Halleck dem General ein Telegramm - und dieses würde nur eine von vielen Depeschen der nächsten 30 Tage sein, welche den Druck auf McClellan schrittweise erhöhten und schließlich in seine Demission mündeten:


"The president directs that you cross the Potomac and give battle to the enemy or drive him south." [Anscheinend soll McClellan also Winchester angreifen] Doch Halleck fährt fort: "The president advises the interior line, but does not order it." (Sears, The Young Napoleon)

Präsident Lincoln bekräftigte seinen Entschluss eine Woche später mit einem Brief - einem zweiseitigem Brief (recht lang für die damalige Zeit) - an den General:


"You remember my speaking to you of what I called your over-cautiousness. [Verweis auf das Treffen mit McClellan am 2. Oktober] [...] Why can you not reach there [Culpeper-Gordonsville östlich der Blue Ridge Mountains] before him, unless you admit that he [Robert E. Lee] is more than your equal on the march? ... I would press closely to him, fight him if favorable opportunity should present, and at least try TO BEAT HIM to Richmond on the inside track [also östlich der Blue Ridge Mountains] [...] We should not so operate as to merely drive him away. As we must beat him somewhere OR FAIL FINALLY. [...] If we cannot beat the enemy where he is now, WE NEVER CAN, he being again within the entrenchments of Richmond." (Lincoln an McClellan, 13. Oktober 1862, aus: Foote, The Civil War)

Also das müssen wir mal genauer betrachten. Der Präsident macht deutlich, dass seiner Meinung nach Lee's Armee NICHT BESIEGT werden kann, wenn sie die Befestigungen Richmonds erreichen sollte. Sicherlich wegen des Misserfolgs von McClellans Halbinsel-Feldzug - aber dass ER SELBST in den Ausgang des Feldzugs eingegriffen hatte, als er dem General über 55.000 Mann entzogen hatte, erwähnt er mit keiner Silbe. Auch Sears und McPherson, diese beiden hoch geschätzten Historiker, greifen das nicht auf. Stattdessen weisen beide anhand dieses Dokuments darauf hin, welche großen strategischen Fähigkeiten Lincoln sich doch eigentlich erarbeitet hatte. Besonders McPherson (lest seine Fußnoten und sein Quellenverzeichnis) belegt damit Clausewitz'sche Prinzipien Lincolns, lange bevor Clausewitz selbst ein Thema in der Army wurde. Ich verweise hier nochmals auf das Preview-Kapitel mit den Stichworten concentration-in-time versus concentration-in-space. Ich erlaube mir festzustellen, dass es keinerlei Beweis gibt, der Lincolns Schlußfolgerung rechtfertigt, dass die ANV nur außerhalb Richmonds hätte besiegt werden können - auch wenn Grant 1864 vor Richmond scheitern sollte (das lag aber an anderen Gründen). Des weiteren verweise ich nochmals darauf, dass diese Situation niemals hätte entstehen können, wenn die AotP nicht von der Halbinsel abgezogen worden wäre. Und ich verweise darauf, dass McClellan nach der Sieben-Tage-Schlacht (und dem damit verbundenen Scheitern der Belagerung Richmonds) VORGESCHLAGEN HATTE, den James River zu überqueren um Petersburg zu umschließen und die drei Eisenbahnlinien südlich Richmonds zu kappen, was die Versorgung der Army of Northern Virginia mittelfristig unmöglich gemacht hätte (also die Befestigungen Richmonds UMGANGEN HÄTTE).

Warum schaltete sich Lincoln überhaupt persönlich ein? Nun, nach Hallecks Befehl am 6. Oktober setzte McClellan das Hauptquartier ordnungsgemäß von seinen Planungen und Vorbereitungen in Kenntnis. Insbesondere folgende Umstände müssen betrachtet werden:
McClellan veranschlagte für den Feldzug eine Dauer von ca. drei Wochen, würde sich aber von seiner jetzigen Basis im westlichen Maryland aus nicht mehr versorgen können, wenn er den Potomac erst überschritten hätte. Da er während des Marsches an beiden Flanken einen Kavallerieschutz benötigt hätte (nicht zu sprechen von einem Screen etwa 24 Stunden vor seinen Marschkolonnen und Pferden für die Artillerie), plante er mit dem gesamten Einsatz seiner Kavallerie, ca. 15.000 Tiere in der gesamten Armee. Diese Pferde waren seit Antietam kaum einsatzfähig geworden, und hätten zunächst ausreichend "gefüttert" werden müssen, ganz zu schweigen von dem Grünfutterbedarf während des Marsches. Außerdem machte er geltend, dass seine Truppen nicht über genügend Schuhe, Uniformen, Zelte und Decken verfügte (was Divisionskommandeure wie George Meade oder Alpheus Williams bestätigten). McClellan schob die Schuld für die ausbleibenden Lieferungen auf Stanton und Meigs (den Generalquartiermeister), diese wiederum wiesen als Grund auf fehlerhafte Materialanforderungen der Armee aus. Beides dürfte zutreffend sein - denn einerseits war das Nachschubwesen immer noch zu großen Teilen auf Brigadeebene konzentriert und daher schwer zu koordinieren, andererseits gibt es Beweise für fehlgeleitete Eisenbahnzüge und falsche beladene Waggons. Wie dem auch sei, der Oktober verging, und McClellan blieb in Maryland. Es gab einen Grund für McClellans gewissenhafte Vorbereitung seiner Nachschubsituation - und davon wird zu einem späteren Zeitpunkt noch zu sprechen sein - er hätte sich nach der Überquerung des Potomac kaum noch versorgen können...

Sowohl Foote als auch Sears legen in ihren Werken dar, dass Lincolns (bzw. Hallecks und Stantons) Drängen einem anderen Ziel entsprach - es sollte den Boden für die Entlassung McClellans als Armeechef bereiten. McPherson verschweigt dies.


"When I was a boy we used to play a game.Three times round, and you're out. Stuart has been round him twice. If he goes around McClellan once more, gentlemen, he will be out." (Lincoln nach einem Truppenbesuch Mitte Oktober, Foote, The Civil War) Anlass war ein zweiter erfolgreicher Raid Jeb Stuarts Kavallerie hinter den Linien der Army of the Potomac.

"I said I would remove him if he let Lee's army get away from him, and I must do so." (Lincoln zu Francis Blair, einem der Gründerväter der Republikanischen Partei, Foote, The Civil War)

He had grown weary of the generals endless excuses, he said, and were it not for the midterm elections [Kongress-Wahlen Anfang November 1862 in einigen Bundesstaaten] taking place just then he dismiss him. (Lincoln zu Vice-President Hamlin, Sears, The Young Napoleon)

Es spielte gar keine Rolle mehr, dass McClellan nach fünf Wochen Vorbereitungen (nach Antietam) am 26. Oktober 1862 mit der Überquerung des Potomac begann und neun Tage später seine GESAMTE Armee bei Warrenton (50 Meilen südlich des Potomac) versammelt hatte. Auch dass Lee nur Longstreets Korps aus dem Shenandoah-Valley abgezogen hatte und Jackson immer noch bei Strasburg stand, kann nicht als aureichender Grund dienen. Denn Lincoln hatte bereit am 5. November den Entlassungsbefehl für McClellan unterschrieben - noch bevor das Ergebnis der Zwischenwahlen (die fanden am 4. November statt) ausgezählt war, aber spät genug, als das Nachrichten darüber eine Auswirkung auf das Wahlergebnis gehabt hätten. Während Washingtons Politiker im Kongress und die Öffentlichkeit über die großen Tageszeitungen bereits seit Wochen auf den Führungswechsel bei der Armee vorbereitet wurden, wartete Lincoln nur noch auf den richtigen Zeitpunkt - den POLITISCH FRÜHEST MÖGLICHEN Zeitpunkt.

Major General Burnside übernimmt das Kommando

Es ist nur schwer zu begreifen, welche militärischen Gründe am 7. November 1862 vorlagen (als Lincolns Befehl in McClellans Hauptquartier eintraf), McClellan seines Kommandos zu entheben. Die Army of the Potomac stand nur unweit der Stelle, an der General Pope vor drei Monaten seine Army of Virginia versammelt hatte. Und auch Lees Armee befand sich in der selben Gegend, in der sie damals Pope gegenüber stand. Selbst der Operationsplan war derselbe: der Nordstaatenarmee sollte entlang der Orange & Alexandria Railroad nach Süden vorstoßen und den Feind dabei in eine Schlacht verwickeln. Warum um alles in der Welt hatte McClellan (in McPhersons und Sears Augen) hier versagt, wo doch auch Pope vor ihm nicht in der Lage gewesen war, rechtzeitig vor dem Gegner vor Ort zu sein? Diese Frage ist müßig, sie führt ohnehin nicht weiter ins Thema. Vielleicht war Lincoln bestürzt darüber, dass die Armee nicht nach Süden raste, um Lees Rückzugslinien abzuschneiden. Beschäftigen wir uns daher lieber mit den Voraussetzungen für die Offensive, wie sie Lincoln schon vor vielen Monaten (wenn nicht sogar schon seit Herbst 1861) im Hinterkopf hatte und wie sie Ambrose Burnside nun umsetzen sollte.


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Auf der Karte erkennt man die ursprüngliche Vormarschplanung. Und ganz ehrlich, weiter hatte man in Washington auch nicht voraus gedacht. Denn Burnside erkannte sehr schnell, dass das Vorhaben schlichtweg unmöglich war: der Vorstoß bis nach Gordonsville und dann weiter ostwärts entlang der Virginia Central Railroad war ein Hirngespinst, ein Phantom!

Am 7. November war die gesamte Armee - mehr als 120.000 Mann - am Nordufer des Rappahannock versammelt. Südlich davon, bei Culpeper, stand die Army of Northern Virginia. An dieser Stelle MUSS ich einfach auf einen LÄCHERLICHEN Kunstgriff der Historiker hinweisen. Bei Antietam verfügte Lee über etwa 35-38.000 Mann und erlitt mehr als 10.000 Verluste. Jetzt, sieben Wochen später, behaupten McPherson und Co., sollte der Personalbestand auf 60-70.000 Mann angewachsen sein. WAS? Wie um alles in der Welt hätte Lee das bewerkstelligen sollen? Mit keinem Wort erklären diese Historiker dieses Wunder. Wahrscheinlich verfügte Lee damals höchstens über 50.000 Mann, eher weniger. Also das ist doch die Gelegenheit für Burnside, oder nicht? Tja, aber Burnside schreibt seinem Präsidenten am 7. November ein Memorandum:


Not liking the army's present location [...] Burnside had the notion of converting the advance just east of the Blue Ridge into a feint, under cover of which he would "accumulate a four or five day's supply for the men and animals; then make a rapid move of the whole force to Fredericksburg, with a movement upon Richmond from that point." This was se so-called "covering approach" which Lincoln had always favored, since it protected Washington. (Foote, The Civil War)

Lincoln war diesmal nicht einverstanden, er wollte, das Burnside seinen Gegner angriff (wenn sich Lee in seiner Verfassung überhaupt zum Kampf gestellt hätte). Und er entsandte Henry Halleck nach Warrenton, um mit General Burnside zu sprechen. Am 12. November traf Halleck dort ein. Was war Burnsides Problem?

Nun, die Orange & Alexandria Railroad war 1862 eine Ein-Schienen-Verbindung mit keinerlei Ausweichgleisen entlang der gesamten 50 Meilen zwischen dem Rappahannock und Gordonsville für lange Frachtzüge. Das bedeutet, dass jeweils nur ein Zug in eine Richtung fahren kann, da sich auf keinem Abschnitt der Strecke Züge begegnen können. Außerdem gab es nirgends ausreichend Holz in der Nähe, um die Lokomotiven mit genügend Brennstoff für ihre gezwungenermaßen schweren und langen Züge zu versorgen - die Züge hätten waggonweise selbst Tender mitführen müssen (und damit die Kapazität für Frachtladung herab gesetzt). Und es gab keine Wasserdepots für eine derart intensive Streckennutzung. Das war die Realität in Lincolns großem Plan für Pope drei Monate vorher. UNMÖGLICH! Es hat während des gesamten Krieges auch kein Commander der Army of the Potomac versucht, über Gordonsville auf Richmond vorzustoßen. McClellan nicht, Burnside nicht, Hooker nicht und auch nicht Grant. Wie hätten über diese Strecke auch täglich 700 Tonnen Nachschub transportiert werden sollen? Aber wenn Lee (wovon auszugehen ist), hier nach Süden ausgewichen wäre, hätte ihm Burnside nur langsam folgen können, bevor er schließlich wegen Nachschubmangels mitten in Virginia liegen geblieben wäre.


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Nach seiner Rückkehr überzeugte Halleck den Präsidenten, Burnsides Fredericksburg-Plan zuzustimmen, und am 15. November begann Burnside seinen Marsch. Seine Armee hatte er in drei "Grand Divisions" unter Sumner, Franklin und Hooker gegliedert, jede war zwei Armeekorps stark. Sumner machte den Anfang, gefolgt von Franklin mit Hooker als Nachhut - und die ersten Truppen erreichten Falmouth gegenüber Fredericksburg am Nordufer des Rappahannock bereits zwei Tage später. Nun, Burnside hatte auch die Pontonbrücken vom Potomac angefordert, welche laut Zeitplan bis zum 20. oder 21. November hätten in Falmouth oder Aquia eintreffen können - doch Halleck vermasselte es. Später sollte er sich damit heraus reden, dass es verabredet gewesen sei, dass Burnside SÜDLICH des Rappahannock nach Fredericksburg vormarschieren würde. Nun, das wäre militärischer Nonsens gewesen. Hätte Burnside diesen Weg genommen, hätte er ein Gebiet, dass nur "Wilderness" genannt wurde, durchqueren müssen. Es gab dort nur eine Straße in Ost-West-Richtung und sie führte durch eine urwaldartigen Landschaft. Dort wäre seine rechte Flanke die ganze Zeit ungeschützt für Angriffe aus südlicher Richtung gewesen. Das Gelände hätte überdies jeden zahlenmäßigen Vorteil und jede Artillerieüberlegenheit zunichte gemacht. Es gibt übrigens zwei Beweise dafür: weder gelang es Hooker 1863, noch Grant 1864 in der Wilderness gegen einen weniger als halb so starken Robert E. Lee zu bestehen.

Es spielt auch keine Rolle. Die Pontons trafen erst am 27. November bei der Army of the Potomac ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Longstreet schon die Anhöhen südlich Fredericksburg befestigt und Jackson streckte sich aus, das gesamte Gebiet zwischen Port Royal an der Mündung des Rappahannock und Massapomax Creek südlich von Longstreets Stellungen abzudecken. Immerhin, beide Armeen waren wieder in ganzer Stärke versammelt. Nominell hatte Burnside 250.000 Soldaten unter seinem Kommando! Nominell, wohlgemerkt. Denn davon standen knapp 100.000 in Washington bzw. in Stellungen entlang des Potomac und waren unabkömmlich. Zieht man weitere Kommandos ab, die er entlang des Rappahannock stationiert hatte oder welche seine Nachschublinien sicherten, verfügte er aber immer noch über etwa 125.000 Mann, davon waren zwischen 100-110.000 "fit for duty", wie es so schön heißt. Lee auf der anderen Seite wurde durch Verstärkungen aus dem gesamten Süden auf 72.000 Mann gebracht und stellte sich darauf ein, Burnside auf jeden Fall eine Schlacht zu liefern. War das nicht Lincolns so lange ersehnte Gelegenheit, die feindliche Armee in einem Frontalangriff zu vernichten?

Lincoln zögert

Tja, der November war nicht mehr der April oder August des Jahres 1862. Nach den schrecklichen Verlusten bei Shiloh, 2nd Bull Run, Antietam oder Perryville war Lincoln mittlerweile der Sinn nach blutigen Schlachten vergangen (oh je, wurden McClellan, Buell und später Rosecrans nicht genau deswegen entlassen). Aber keine Sorge, die Historiker werden Euch auch das mit der wundervollen strategischen Begabung Lincolns erklären, denn der Präsident hatte nun einen anderen Plan. Am 22. November hatte Burnside Halleck die Lage bei Fredericksburg und das zur Gänze verlorene Überraschungsmoment erläutert - und bat um die Erlaubnis, mit dem Angriff fortzufahren. Lincoln schrieb dem General am 25.11., dass er sich unverzüglich mit ihm in Aquia (Burnsides Nachschubbasis am Potomac) treffen würde. Lincoln musste einsehen, dass Burnsides Chancen, den ursprünglichen Plan umzusetzen, wahrscheinlich viele Opfer gefordert hätte - und davon hatte er 1862 bereits genug. Zurück in Washington arbeitete er (ohne Halleck) einen Alternativplan aus:


First I wish Burnsides crossing of the river nearly free from risk and secondly I wish the enemy to be prevented from falling back accumulating his strength as he is going back to Richmond. (Lincolns Memorandum an Halleck, The Collective Works of Abraham Lincoln, Library of Congress)

Bevor ich zu dem eigentlichen Plan komme, lasst mich bitte ein paar deutliche Worte zu dieser Einleitung verlieren. Wie um alles in der Welt soll Burnside den Rappahannock in Gegenwart der gesamten feindlichen Armee OHNE RISIKO überqueren? Und wie soll ein derart gestalteter ungefährlicher Flussübergang den Gegner effektiv daran hindern können, sich nach Richmond zurück zu ziehen? Meinem Verständnis nach ist das eine Entweder-Oder-Entscheidung. Entweder Burnside führt seine Bewegung in unmittelbarer Nähe zu Lees Armee aus und kann damit eine Absetzbewegung durch einen Vorstoß gegen die Nachhut des Feindes kontern, oder er überquert den Fluss in sicherer Entfernung zu den feindlichen Stellungen, was Lee im Gegenzug genug Zeit geben muss, sich vollständig zurück zu ziehen. Oder seht Ihr das anders?

Nun, Lincoln gedachte das Dilemma durch einen gleichzeitigen Vormarsch an mehreren Punkten zu lösen:


I therefore propose, that Burnside shall NOT MOVE IMMEDIATELY [war es nicht genau das, was Lincoln bisher stets von seinen Generälen gefordert hat?] [...] that we accumulate a force on the south bank of the Rappahannock at say Port Royal under protection of gunboats. I want an force of 25.000 men at Port Royal to move to Northwest [zurück nach Fredericksburg]. At the same time I want another force of 25.000 to be as high up the Pamunkey as can be protected by gunboats. This being ready as all three forces [gemeinsam mit Burnsides Hauptarmee] are moving simultaneously. (Aus Lincolns Memorandum an Halleck, The Collective Works of Abraham Lincoln, Library of Congress)

Einer der größten Verehrer Lincolns, die graue Eminenz der Geschichte des Bürgerkriegs James McPherson, sagt nun dies über Lincolns Plan:


Lincoln evolved through his studies of military history and strategy and his own common sense, his own intellectual acumen [Scharfsinn] a strategy that modern military strategist would call concentration in time. Lincoln came up with the idea that the Confederacy's ability to use their interior lines to concentrate troops at their most threatened points, for example during [...] the first battle of Bull Run [...] to counter that Union invasion, and to repulse it... Lincoln learned from that, and subsequent situations that the only way of the United States Army to counter the ability of the Confederates to shift troops, was to send forward, to invade on more fronts simultaneously. (James McPherson in einem Interview an der University of California, Berkeley, "Lincoln as Commander in Chief", 2008)

Ich habe in der Vergangenheit immer herablassend über so manche seiner Äußerungen berichtet - und diesmal will seine Sätze etwas genauer auseinander nehmen. McPherson und seine Fixierung auf "concentration in time" passen nicht zu Lincolns Plan für Fredericksburg, wenn man das Beispiel Bull Run als Maßstab nimmt. (McPherson spricht auch Situationen in Kentucky und Tennessee an, aber geht dort nicht ins Detail. Außerdem sind die in Frage kommenden Feldzüge ebenfalls kein geeignetes Beispiel für angebliches Ausnutzen der "inneren Linie" - ein strategisches Konzept, welches ich zur Zeit von Schießpulver und Musketen ohnehin stark anzweifle.) Bei Bull Run gelang es den Konföderierten TROTZ der Befehle McDowells an MGen. Patterson, Truppen aus dem Shenandoah-Tal zu Beauregards Armee zu verlegen. Nun - anscheinend waren sich alle damals Beteiligten schon über dieses "Konzept" im klaren gewesen (eigentlich eine militärische Selbstverständlichkeit). Des weiteren war die Bewegung TAKTISCHER Natur und keineswegs strategisch. Dasselbe träfe auch auf Burnside vor Fredericksburg zu. Doch war es in Fredericksburg doch nicht der Vorteil der "inneren Linie", der die Konföderierten begünstigte. Geschweige denn hätten sie Truppen aus anderen, nicht bedrohten Frontabschnitten herbei schaffen können. Hier ging es einzig und allein um die Möglichkeit, sich vor der Schlacht zurück zu ziehen - und Lincoln spricht das explizit an: "...I wish the enemy to be prevented from falling back..." . Diese Möglichkeit hat JEDER Opponent, der über eine intakte Rückzugslinie verfügt (also nicht eingekesselt ist). Das hat soviel mit "concentration in time" (im Sinne Clausewitz') zu tun, wie Niveau mit einer Handcreme.

Worüber McPherson nicht spricht, ist was Halleck und Burnside sagen sollten, als Lincoln beiden am 29. November seinen Plan in Washington vorstellte (Burnside wurde extra dafür in die Hauptstadt beordert):


Both generals rejected the plan [...] (Foote, The Civil War)

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Und warum taten sie das? Auf der Karte seht Ihr Lincolns eigene Vorstellungen. Das ist sein Plan! Er hat ihn nicht abgeschrieben oder von einem Ghostwriter diktieren lassen. Folgendes zog er nicht in Betracht:

- Wie lange würde es dauern, 25.000 Mann bei Port Royal zu versammeln, und welche Truppen könnte der Gegner in der Zwischenzeit flussbabwärts verlegen?
- Wie hoch ist der Wasserstand des Pamunkey River? Welche Art von Schiffen kann den Fluss mit welcher maximalen Zuladung befahren?
- Wie viele Schiffe braucht man also, um 25.000 Mann am Pamunkey zu versammeln? Wie viele stehen zur Verfügung? In Verbindung mit der notwendigen Zeit für das Boarding und Unboarding, für Transit und Bunkern, wie lange würde eine solche Operation dauern?
- Kann Artillerie mitgenommen werden?
- Können Pferde mitgenommen werden?
- Wann frühestens könnten die gemeinsamen Operationen beginnen, da ja alle drei Streitkräfte gleichzeitig vorrücken sollen?
- Kann der Gegner den südlichen Angriffskeil nicht mit überwältigender Stärke schlagen oder ihn lange genug blockieren, um seinen Rückzug zu decken?
- Wie hoch wäre das Risiko? Wie hoch wären die Erfolgschancen?

Und schließlich - wie bitte schön sollte Burnside, dessen Hauptstreitkräfte um mehrere zehntausend Mann reduziert waren, OHNE RISIKO den Rappahannock bei Fredericksburg überwinden?

Fazit

Ich will auf die folgende, unausweichliche Schlacht bei Fredericksburg nicht mehr eingehen. Nur so viel sei gesagt, als General Burnside seinen endgültigen Angriffsplan vorstellte - und von Lincoln absegnen ließ - war das Todesurteil für tausende Unionssoldaten ausgesprochen. Es gibt kaum einen einseitigeren Sieg der Konföderation gegen die Union als den bei Fredericksburg. Aber all das ist das zwangsläufige Ergebnis von Lincolns Einflussnahme auf das Kriegsgeschehen des Jahres 1862. Alles hätte anders sein können, wenn die Union McClellans Strategie treu geblieben wäre, selbst unter einem anderen General. War Fredericksburg ein einmaliger Ausrutscher? NEIN! Jede Überlandstrategie der Union, auch 1863 und 1864 führte von Zentral-Virginia aus zwangsläufig in den Osten. Hooker scheiterte schon kurz nach Beginn seines Feldzuges in Chancellorsville. Grant, mit Sicherheit einer der begabtesten und intuitivsten Kommandeure des Krieges musste sich während seines Überlandfeldzuges ebenfalls von Schlacht zu Schlacht bis an die Tore Richmonds schlagen, und das gegen einen Gegner, der im Vergleich zu 1862 oder 1863 schwächer war.

Wie formulierte Grant in einem Telegramm zwei, drei Tage, nach dem die Schlacht in der Wilderness abgeklungen war und sich die Linien beider Seiten allmählich konsolidiert hatten? "I will stay at this line and fight it out, and when it takes all summer!" Das ist exakt Lincolns Sprache, das ist exakt, was sich Lincoln schon kurz nach Kriegsbeginn vorstellte. Und was realisierte Grant nur ein paar Tage später? Das genau das eintreten würde! Er würde in der Wilderness stehen, gemeinsam mit General Lee, jeweils das Messer an der Kehle des anderen, und sie würden an dieser Linie kämpfen - den ganzen Sommer lang! Und was tat Grant schließlich - er tat das einzig richtige, bedenkt man die gigantische Größe seiner Armee und die Nachschublinien, die er an seiner linken Flanke aufgebaut hatte - ER UMGING DEN FEIND! Er machte das, was alle anderen Generäle vor ihm einschließlich McClellan getan hatten. Und wir alle wissen heute, wie erfolgreich das war, oder? Konnte Lee seine geschundene Armee nicht wieder und wieder vor die Front des Gegners führen und zu blutigen Angriffen provozieren? Was geschah in Cold Harbor, nur einen Steinwurf von Richmond entfernt, als Grant ein letztes Mal versuchte, Lees Stellungen frontal zu durchbrechen. Weigerten sich seine Soldaten nach desaströsen Verlusten nicht schließlich, den Angriff fortzusetzen?

Man kann sicherlich über vieles geteilter Meinung sein. Aber wenn man den Verlauf und die Aussichten von McClellans Offensive im Frühjahr und Sommer 1862 mit denen Burnsides im Herbst vergleicht, wenn man das historische Beispiel von Hooker und Grant addiert, so muss man zwangsläufig zu der selben Meinung kommen wie ich. Lincolns Überlandstrategie ist gescheitert. Nicht weil sie schlecht umgesetzt worden wäre, sondern weil sie schlicht weitaus ungünstiger für die Nordstaaten war. Es hätte, ich wiederhole mich da, niemals so weit kommen müssen, wäre die Army of the Potomac auf der Halbinsel geblieben.

Nun ja, wie gesagt, Abraham Lincon war ein bemerkenswerter Politiker und ein großer Präsident. Es wäre zuviel verlangt, von ihm auch noch glänzende Militärfachkenntnisse zu erwarten. Ich möchte das Lincoln nicht vorwerfen. Ich kritisiere lediglich die Art und Weise, wie er in dieser Beziehung von den Geschichtswissenschaftlern gezeichnet wird.

Wenn es keine weiteren Fragen mehr zu dem Thema gibt, werde ich mich das nächste Mal mit General Lees Lost Order auseinander setzen.


Gez.

Der Captain

Hohenlohe
11.10.13, 13:11
Ich bewundere euren Scharfsinn, wie ihr die McPhersonsche Sichtweise von Lincolns einsamen Beschlüssen zerpflückt...sehr einleuchtend eure Argumentation.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
11.10.13, 15:08
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Naval Bombardment & Double Adjacency Rule



Ich weiß, die Frage hat niemand gestellt. Überhaupt wurden in letzter Zeit kaum Mechanikfragen gestellt. Na gut, ergreife ich halt selbst die Initiative und erläutere heute die Funktionen hinter dem Feueraustausch zwischen Land- und Flotteneinheiten, da dass manchen Einsteigern in ACW doch Probleme bereitet.

Welche Voraussetzungen müssen vorliegen, damit Schiffe AKTIV auf Landeinheiten feuern?

A-1. Das Schiff bzw. die Flotte muss über Fahrzeuge mit Geschützen verfügen - also keine Transportschiffe. Auch nicht, wenn diese Artillerie befördern.
A-2. Der Button "Click to bombard with your fleet" muss gedrückt sein.

--> die Flotte wird jeden benachbarte Landstack bombardieren - und zwar genau einmal während des Zuges. Pro Stack feuert die Flotte einmal. Stacks innerhalb von Forts oder Städten gelten als EIN Stack. Es spielt keine Rolle, ob sich die Flotte bewegt oder ankert.

Welche Voraussetzungen müssen vorliegen, damit Schiffe auf Landeinheiten ZURÜCK feuern?

A-1. Siehe oben.

B-1. Die Flotte wird von Landeinheiten beschossen
B-2. Die Flotte verfügt über Geschützträger. Also keine Transportschiffe...

--> Jedes Mal, wenn die Flotte bombardiert wird, schießt sie zurück.

Achtung: Der Schaden, den eine Flotte bei Landeinheiten verursacht, ist höher, wenn der "Bombard"-Button angeklickt ist. Der Schaden, den eine Flotte bei Landeinheiten verursachen kann, hängt natürlich von der Anzahl der Geschütze, der Reichweite und der Kampfwerte der Schiffsgeschütze ab - und vom Eingrabungslevel der Landtruppen oder sonstigen schadensmindernden Eigenschaften. Es werden vorrangig die feindlichen Batterien nieder gekämpft. Wenn keine Geschütze mehr existieren, geht der Schaden zu 100 Prozent auch auf die restlichen Landeinheiten.


Welche Voraussetzungen müssen vorliegen, damit Landeinheiten auf Schiffe feuern?

A-1. Es muss ein Fort an einem Fluss oder einer Küste sein.
A-2. Die Truppen im Fort müssen über Artillerie verfügen. Je mehr Reichweite die Artillerie hat, desto besser. Seezielgeschütze sind natürlich am besten. Man muss nicht eingegraben sein!
A-3. Die Mindestreichweite der Geschütze muss 5 betragen.

B-1. Es müssen Truppen am Ufer von Fluss- oder Küstengewässern stehen.
B-2. Diese Truppen müssen über Artillerie verfügen. Je mehr Reichweite die Artillerie hat, desto besser. Seezielgeschütze sind natürlich am besten.
B-3. Außerdem müssen die Truppen mindestens Eingrabungsstufe 3 erreicht haben.
B-4. Die Mindestreichweite der Geschütze muss 5 betragen.
B-5. Der Button "Your units have order to bombard any passing ship" muss angeklickt sein.
B-5-1. Kommt eine feindliche Flotte in ein angrenzendes Wasserfeld, und hat diese den "Bombard"-Button geklickt, schießt die Landartillerie auch aktiv auf die Flotte.
B-5-2. Andererseits: kommt eine feindliche Flotte in ein angrenzendes Wasserfeld, und hat diese den "Bombard"-Button NICHT geklickt, passiert gar nicht!
B-5-3. Treffen die Voraussetzungen für DAR zu (siehe unten), besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Artillerie auf die Schiffe schießt.

C-1. In jedem Fall schießt Landartillerie ZURÜCK, wenn sie AKTIV von Schiffen bombardiert wird, egal, ob der "Bombard"-Button geklickt ist.


Double Adjacency Rule (DAR)

Unabhängig davon, ob ein Schiff aktiv in Reichweite feindlicher Geschütze fährt, gibt es immer die Möglichkeit, beim PASSIEREN einer feindlichen Geschützstellung unter Feuer genommen zu werden. Dafür muss das Schiff nur von EINEM BENACHBARTEN Wasserfeld zu einem ANDEREN fahren.

Jede Passage triggert ein Bombardment. Der erlittene Schaden ist niedriger als bei aktiver Bombardierung, der verursachte Schaden bei den Landbatterien jedoch auch.

Es gibt eine gewissen Wahrscheinlichkeit, dass sich die Schiffe an den Geschützen "vorbei schleichen" - diese ist umso höher, je höher der Hide-Value der Flotte ist. Anführer-Traits können diese Wahrscheinlichkeit ebenfalls erhöhen.

Ein Beispiel für die DAR anhand Paducahs:


http://s7.directupload.net/images/user/131011/benu7eje.png

Alle Zonen, die Landartillerie bestreichen kann, sind rot gekennzeichnet. Ja, dazu gehören auch die Häfen von Paducah, Metropolis und Columbus - denn sie sind NEBEN Paducah. Was als ADJACENT gilt, kann man sich anzeigen lassen, wenn man eine beliebige Landeinheit in der Provinz auswählt und die Shift-Taste gedrückt hält. Jede Provinz, in die eine Linie führt, ist NEBENAN. Und Häfen gelten als Wasserprovinzen (sonst könnten sie Schiffe nicht befahren).

So also funktioniert die DAR nun:
Wenn eine Flotte von EINEM ROTEN Feld in ein ANDERES ROTES Feld fährt, ermittelt die Engine, ob die Geschützbatterie in Paducah das Geschehen beobachtet. Falls ja, wird sie auf die Flotte feuern. Eine Flotte, die von Island No.10 nach Fort Donelson fährt, wird unterwegs maximal drei mal beschossen.

Es gibt noch einen Hinweis für Forts: welche Küstenausgänge ein Fort hat, kann man sich anzeigen lassen, wenn man mit dem Mauszeiger über Hafen des Fort geht. Jeder Ausgang entspricht natürlich einem benachbarten Wasserfeld.


Zu guter Letzt

Man sieht also, man kann ohne weiteres auf eine feindliche Batteriestellung zufahren, wenn man aus der richtigen Richtung kommt und die Geschütze nicht im Sinne der DAR passiert. Auf der anderen Seite gibt es viele Provinzen auf der Karte, die sich ganz ausgezeichnet für Küstenstellungen eignen. Andere wiederum sind absolut sinnfrei. Und noch etwas: ich glaube der letzte Patch, der den Schaden beeinflusst hat, ist der 1.15er??? Schiffe werden IMMER deutlich mehr Schaden einstecken, als sie austeilen. Versucht nicht, Euch auf ein Artillerieduell einzulassen, wenn Ihr die Flotte seid. Ihr werdet es verlieren.

Ach ja, bevor ich es vergesse: es gibt ein paar Spezialregionen, wo die DAR nicht funktioniert. Das ist im Spiel so eingebaut worden, um bestimmte Bombardierungen von vornherein zu unterbinden. Ich erinnere mich da an Vicksburg:


http://s1.directupload.net/images/user/131011/stweh85x.png

Eine Flotte, die von Norden kommend in den Yazoo-River einfährt, fällt NICHT unter die DAR (ich glaube seit dem 1.15er oder 1.16er Patch). Der Grund ist, dass die Geschütze Vicksburgs HISTORISCH auf den Flussbogen SÜDLICH der Stadt gerichtet waren, während die Yazoo-Mündung nicht bestrichen werden konnte. Leider sind nicht alle Regionen auf solche historischen Unmöglichkeiten hin überprüft worden.


Wenn noch etwas unklar sein sollte - bitte meldet Euch, ich werde die Formulierungen dementsprechend korrigieren.


Gez.

Der Captain

Admiral Hipper
11.10.13, 17:24
Wenn noch etwas unklar sein sollte - bitte meldet Euch,...
Ähm...ja...wo ist das nächste Update?:D

Aktivist
11.10.13, 17:34
Das, werter Hipper, wartet auf Zusendung der Spieldateien vom werten Opponenten.

Aktivist
12.10.13, 11:24
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. Oktober 1862 - Muskelspiele in Virginia


Der Stein - wie der werte Mitleser Longstreet vor einigen Tagen forderte - ist ins Rollen gebracht worden. Und obwohl der Herbst bereits seine klammen Finger über das Land ausgetreckt hat und der Winter vor der Tür steht, gedenke ich die dynamische Situation an beinahe allen Fronten auszunutzen. Ich darf es Armistead nicht gestatten, Verstärkungen von unbedrohten Frontabschnitten abzuziehen, um seine Stellungen anderswo zu konsolidieren. Im Osten hat Armistead bereits einige der von mir erhofften Notmaßnahmen getroffen: seine Küstensicherung in Virginia und North Carolina hat er entlang seiner Hauptnachschublinie verlegt, um eventuelle Vorstöße auf Petersburg VA und Garysburg NC zu blockieren. Selbst aus Savannah im fernen Georgia eilt eine Division unter dem Kommando von John Hood heran. Und am Potomac hat er seine Linien gefährlich ausgedünnt. Ich rechne zwar damit, dass in dieser Runde Entsatzdivisionen unter dem Befehl von General Beauregard eintreffen werden, aber vielleicht kann ich Ihnen zuvorkommen.

Die logischste Reaktion wäre sicher ein Angriff mit allen zur Verfügung stehenden Divisionen auf Alexandria. Dort steht zur Zeit nur eine Division, doch diese ist gut verschanzt und wird bestimmt verstärkt werden. Ich will daher einen Keil zwischen seine beiden Flügel treiben und nach Leesburg und Manassas vorstoßen. Die Korps haben Anweisung, nur vorsichtig zu kämpfen, denn ich will in keinen Hinterhalt geraten. Gelingt das Manöver, schneide ich sowohl das obere Shenandoah-Tal als auch Alexandria vom Nachschub ab und kann die geballte Schlagkraft von Frémonts Armee gegen jeweils einen Flügel einsetzen, sollte es mir opportun erscheinen. Milizen halten derweil die Gräben in Germantown und Washington besetzt. Außerdem zahlt es sich nun aus, in Washington eine Festung gebaut zu haben - denn Porters Korps ist für meinen Angriff frei.


http://s1.directupload.net/images/user/131012/jfiysny5.png

In Ost-Virginia hat Armistead insgesamt acht Divisionen versammelt: bei Garysburg wurde A.P.Hill von den leichten Segelschiffen festgehalten. In Petersburg steht General Lee mit seinen Divisionen, verstärkt um Cheatham und Ruggles, welchen die Flucht aus Norfolk gelang. Bei Prince George versperrt Major General Jackson mit seinen Truppen aus Alexandria den Durchbruch nach Richmond. Mindestens zwei Divisionen dürften in Richmond stehen, vielleicht sogar noch eine weitere. Da es mir von vornherein nicht um die gegnerische Hauptstadt ging, nutze ich die Gelegenheit, um Yorktown und Williamsburg auf der Halbinsel zu sichern. Das ist ein exzellenter Brückenkopf für einen späteren Vorstoß auf Richmond (1863 oder 1864). Außerdem lasse ich Suffolk VA besetzen, um meine Nachschubverbindungen wenigstens zum Teil herzustellen. In der nächsten Runde, wenn die Bedingungen für das Richmond-Event endgültig erfüllt wurden, soll General McDowell Norfolk einnehmen. Mit Glück gewinnt er genügend Seniorität, sodass er das Kommando über eine weitere Armee übernehmen kann. Außerdem rechne ich damit, dass wenigstens einer der Generäle Sherman, Thomas, Sheridan und Lyon einen weiteren Stern erhält. Ein Blockadegeschwader setzt sich von Farraguts Hauptflotte ab, um den Hafen von Richmond zu blockieren. Das wird den Ausstoß der lokalen Wirtschaft um 50% reduzieren und auch die Gesamtblockadeeffizienz steigern.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, zwar blieb der Gegenangriff des Feindes aus, doch gelang Ruggles' Division in Ihrem Frontabschnitt der Durchbruch zwischen unseren noch nicht geschlossenen Linien. Der Abzug der feindlichen Garnison aus Norfolk ist ein herber Rückschlag. Anscheinend war Ihre Defensivaufstellung löchrig wie ein Schweizer Käse. Ich erwarte hier eine Nachbesserung! General McDowell wird die Stellung in Waverly vorerst halten, während Lyon's Division den Rücken der Front bei Suffolk sichern wird. Erarbeiten Sie gemeinsam mit MGen. Sherman einen Plan zur Einnahme von Norfolk!


In Ost-Tennessee ist der linke Flügel von Grants Armee vollständig versammelt. Jetzt rücken die Truppen gemeinsam bis zum Tennessee River vor. Das soll den Druck auf Joe Johnstons Armee verstärken, damit er keine weiteren Kräfte nach Virginia abkommandieren kann. Eventuell plane ich hier sogar noch einen Vorstoß gegen Chattanooga, doch zuerst muss ich die Stärke der feindlichen Truppen in Erfahrung bringen.


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Befehlsausgabe:
http://s7.directupload.net/images/user/130915/b5u6ckbm.jpg
Lt.Col. Longstreet, wegen der schlechten Straßen in Richtung Süden - und der Ihres Berichts nach mangelnden Schuhausrüstung - gibt es keinen anderen Weg, als Ihre Batterien per Eisenbahn nach Winchester zu verlegen. Dort wird ein vorgeschobenes Nachschubdepot eingerichtet. Sie übernehmen die Durchführung des Bahntransports. Fordern Sie ausreichend Lokomotiven und Waggons von General Buell in Nashville an!

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Maj. Hohenlohe, Watie ist mit seinen Indianern wieder nach Chattanooga entkommen. Da Kentucky für's erste frei von feindlichen Partisanen scheint, hat General Grant die Dienste Ihrer Kavallerie angefordert. Sie sollen Grants offene linke Flanke während des Vormarsches der Armee nach Athens und Stevenson in Alabama sichern. BGen. McCook instruiert gerade die Regimentskommandeure. Ihre Aufgabe ist es, ein weiteres Kavallerieregiment nach McMinnville, dem Zielort von McCooks Vorstoß, heranzuführen. Nehmen Sie Kontakt zu Captain Klein auf, der das Kommando über die sechs Kompanien der 3rd Indiana Cavalry (West Wing) (http://archive.org/stream/03174858.3235.emory.edu/03174858_3235#page/n1/mode/2up) führt, und unterrichten Sie Ihn von dem geplanten Treffpunkt.
Ach so, es wird Sie freuen zu hören, dass General McClellan in Virginia mehrere Schiffsladungen feinsten Tabakschnitts konfisziert hat. Das Hauptquartier sendet Ihnen ein Fässchen "Langgrundblatt" nach Tennessee...

Auch in West-Tennessee rücken meine Streitkräfte näher an die feindlichen Linien heran: Lew Wallace und Amiel Whipple stoßen mit ihren vier Divisionen nach Purdy bzw. Jackson in Tennessee vor. Ob ich mich in Tennessee weiterhin offensiv verhalte, hängt vom Wetter und der Stärke der feindlichen Truppen ab. Denkbar wäre ein Vorstoß gegen Corinth, gegen Memphis oder gegen Chattanooga. Dank der Eisenbahnlinien könnte ich zwei Drittel von Grants Armee an jedem beliebigen Punkt konzentrieren, während das restliche Drittel die Front sichert. Außerdem stehen die Divisionen von Griffin, Doubleday und Geary als Reserve zur Verfügung. Ich könnte sie entweder in bestehende Korps einfügen oder Sie unter Buell bzw. Halleck zusammen fassen. Die Sicherung meiner Nachschublinie ist noch ein Problem, dem ich mich aber stellen kann, wenn es soweit ist.

Im Trans-Mississippi ist die Lage vorerst ruhig. Von Forrest und Stuart dürfte in diesem Jahr keine Gefahr mehr ausgehen: beide haben hohe Verluste erlitten und müssen auch ihre Nachschubvorräte auffüllen. Bis sie wieder einsatzbereit sind, haben Regen und Winter hoffentlich alle Voraussetzungen für tiefe Kavallerievorstöße zunichte gemacht. Daher ziehe ich McCalls Division von Springfield nach Texas. Die Bewegung wird voraussichtlich drei Monate dauern, doch danach sollten Nord-Texas und Shreveport vor Überraschungsangriffen gesichert sein. Hunter und Schurz bleiben in Missouri. Foster's Cav.Div. soll nach Ozark am Nordufer des Arkansas River vorstoßen, wo ich vielleicht noch eine feindliche Kavallerieabteilung abfangen kann.
In Texas war die Einnahme von Henderson erfolgreich. Nun verteilen sich meine Milizen in die verschiedenen texanischen Städte und Greggs Kavallerie sichert Dallas ab. Im äußersten Südwesten beginnt MGen. Hamilton mit dem Vormarsch auf den Rio Grande. Bei Shreveport LA gelang es Jeb Stuart, sich hinter die eigenen Linien zurück zu ziehen. Die Stadtgarnison ergab sich den vorrückenden Truppen von W. Smith' Division. Viele der auf den Baumwollplantagen des Red Rivers arbeitenden Sklaven haben ihren Herren den Rücken gekehrt und sind zur Union übergelaufen. Smith begann sofort damit, Waffen und Ausrüstung für die Aufstellung der ersten schwarzen Freiwilligenregimenter der US Army bereit zu stellen. Ein glorreicher Tag für die Union!

Befehlsausgabe:
http://s7.directupload.net/images/user/130915/y4rodthm.jpg
Col. Cfant, Sie müssen die Aktionen gegen Opelousas sofort abbrechen und nach Berwick marschieren, wo feindliche Streitkräfte eingefallen sind. Dem Hauptquartier liegen keine Aufklärungsberichte vor, doch rechne ich nur mit einer geringen Anzahl von Truppen, vielleicht bis zu einer Brigade Infanterie. BGen. A. Smith wird die Belagerung von Opelousas fortsetzen.

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CWO Rawoll, nach der erfolgreichen Landungsoperation bei Vidalia wird die Flotte den Little Mississippi hinunter nach Berwick geschickt, wo sie den Fluss gegen feindliche Übertrittsversuche sperren soll. Die Navigation in den Mangrovengebieten ist kompliziert - suchen Sie daher in Vidalia und Alexandria nach vertrauenswürdigen Lotsen. Jedes zweite Schiff der Flotte soll nach Möglichkeit einen Lotsen erhalten. Der Admiral lässt Ihnen außerdem mitteilen, dass Buchanans Mississippi-Flotte bei New Orleans gesichtet wurde. Stellen Sie einen Gefechtsübungsplan für die Mannschaft der USS Neosho auf.


http://s1.directupload.net/images/user/131012/l954ai89.png

Dieses Event brachte mir außerdem 100 Conscript Points ein. Der größte Teil daon floß in die Reserve. Allerdings habe ich auch einige Truppen aufstellen lassen:

- 1x Großbrigade, 1x Scharfschützen für Humphreys Division bei Williamsburg
- 1x Scharfschützen für Pratts Division bei Frederick
- 1x Aufklärungsgeschwader für die 6. Blockadegruppe im Golf von Mexiko

Ausblick:
In Missouri, Texas und Louisiana, in Tennessee und Kentucky, und in Virginia brauche ich zahlreiche Garnisonstruppen - diese kann ich aber nicht vor 1863 aufstellen. Bis dahin muss ich daher so schnell wie möglich Felddivisionen zu den wichtigsten Punkten abkommandieren:

- In Alexandria und Berwick (Louisiana) soll jeweils eine Division die Nachschubkette sichern. Zwischen Shreveport und Dallas soll eine weitere Division mögliche Vorstöße feindlicher Kavallerie behindern.
- Fort St. Philip an der Mündung des Mississippi muss erobert und von einer Division gehalten werden.
- Fort Gaines am Ausgang der Mobile Bay muss von einer Division besetzt werden.
- Fort Caswell vor Wilmington muss von einer Division besetzt werden.

In Tennessee werde ich, wie oben beschrieben, eventuell weiter nach Süden vorstoßen. In Ost-Virginia werde ich zunächst Norfolk einnehmen und meine Stellungen auf der Halbinsel verstärken. In Nord-Virginia hoffe ich, den Gegner aus seinen Stellungen am Potomac heraus zu manövrieren und das obere Shenandoah-Tal einzunehmen. Die nächste Großoperation soll sich aber nicht gegen Richmond richten (wo General Lee einfach zu stark für McClellan ist), sondern zur Einnahme von New Orleans führen. Außerdem möchte ich mit Aktionen an der Südküste beginnen, z.B. in Georgia. Der Küstenstreifen in North Carolina zwischen der Albemarle Bay und der Pamlico Bay könnte auch eingenommen werden. Anfang 1863 will ich zunächst meine Divisionen und Korps auf volle Stärke bringen und die Garnisonen aufrüsten. Darüber hinaus hoffe ich noch 2-3 zusätzliche Divisionen aufstellen zu können, darunter eine Kavalleriedivision.



Carry me back to ole Virginny


https://www.youtube.com/watch?v=Y1GWRDL7PTs

Tja, und da ich momentan in Virginia aktiv bin, gibt's auch eine entsprechende musikalische Untermalung. Carry me back to ole Virginny ist ein Black Minstrel Song von James Bland von 1878. Die Melodie geht auf ein traditionelles Volkslied aus den 1840ern zurück. Bereits vor dem Bürgerkrieg war Carry me back to ole Virginny im gesamten Süden äußerst populär. Während des Bürgerkrieges war es eine der häufigen von Militärkapellen gespielten Melodien und ähnlich beliebt wie Bonny blue Flag oder I wish I was in Dixie. Bland's Vertextung beschreibt die Rückkehr vieler befreiter Sklaven in den Süden auf der Suche nach Arbeit. Es gibt noch zahlreiche andere Texte - eine Version war zwischen 1940 und 1997 sogar die offzielle Hymne des Bundesstaats Virginia! Die hier zu hörende Aufnahme stammt aus dem Jahre 1916, gesungen von der unvergleichlichen Alma Gluck.


Gez.

Der Captain

Cfant
12.10.13, 13:14
Sir, yes, Sir. Endlich mal wieder ein bisschen Pulverrauch. Vor lauter Papierkram und Tinte bekommt man ja schon schwarze Finger. Leider kommen hier kaum Berichte aus der Heimat an. General Smith erbittet vom Hauptquartier eine kurze Darstellung der Lage zuhause. Vor allem bezüglich Moral und bisheriger Verluste.
So, muss mich kurz von meiner Praktikantin verabschieden, ehe es nach Berwick geht :D

rawoll
12.10.13, 18:29
CWO Rawoll meldet volle Einsatzbereitschaft der Neosho und ihres Verbandes. Seit dem Verlassen von Cairo vor vielen Monaten wurde aus dem Haufen Flussschiffer und gepressten Landratten auf unseren Schiffen eine echte Mannschaft. Mittlerweile haben sogar unsere Artilleristen Seebeine und ziehen bei ihren Schussberechnungen die Eigenschaften ihres schwingenden Untergrundes mit ins Kalkül. Buchanan soll nur kommen. Die haben sich bei der Flußabfahrt nicht getraut und jetzt ist's zu spät, uns aufzuhalten.

Der wochenlange Kanonendrill in der Tradition eines Kapitän Aubrey hat die Feuerbereitschaftszeiten erheblich abgesenkt und ab und an treffen wir nun auch. Allen ist das große Ziel vor Augen: New Orleans. Da werden uns auch die Mangroven nicht mehr aufhalten. Die ersten Lotsen sind rekrurtiert und werden derzeit auf ihr Verläßlichkeit geprüft. Ich hoffe sie sind sich bewusst, was ihren Familien droht, wenn sie uns verraten sollten. Die Nachricht, dass noch mehr gepanzerte Schiffe aus dem fernen Norden kommen werden, hat unsere Mannschaften sehr erfreut.

Aktivist
12.10.13, 20:03
Ich danke für die weiterhin rege Teilnahme. Auch wenn es natürlich nur Fiktion ist, Eure Berichte und Geschichtchen erwecken das sterile AAR-Geschehen zu echtem Leben. Danke!

@Cfant - wenn Ihr Euch nicht gedulden wollt, die Zahlen vom 15. September sind noch relativ aktuell und im Stats-Screenshot abgebildet. Natürlich bringe ich Euch zum 15. Oktober ein Update.

Cfant
12.10.13, 20:10
Mein Fehler. Ich hatte zwar zurückgeblättert, dann aber den Screenshot übersehen. Bin nun moraltechnisch wieder auf dem Laufenden :)

Aktivist
13.10.13, 07:58
Aktivist vs. Armistead - The Score

Für alle, die nicht umständlich blättern wollen (also hauptsächlich für mich selbst) habe ich den Original-Soundtrack zum AAR im Inhaltsverzeichnis (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26387&p=898573#post898573) verlinkt. Viel Spaß beim Hören!

Longstreet
13.10.13, 11:40
General Buell hat sich etwas angestellt, aber mit ein wenig Nachdruck haben wir die erforderliche Transportkapazität bekommen. Auch die Ausrüstung ist nach den letzten Lieferungen auf dem besten Stand; ebenso die Kanonen. Die Neuen sind gut integriert worden und man merkt ihnen schon an, dass sie stolz sind unter General Grant zu dienen. Noch einige Worte zum Bahntransport: Da die Verladung der Artillerie und der Pferde am längsten dauern wird, wird die Infanterie als erstes nach Winchester verlegen. Danach folgt das Material für das Depot und zuletzt werden unmittelbar Kavallerie und Artillerie folgen. Lassen Sie sich nicht verwirren Sir, eine Schwadron Kavallerie fährt zuerst mit, da sie bereits an der Bahnstation war und ich es für geboten hielt, diese Reiter als Kuriere und kleinere Spähtrupps schnell in Winchester verfügbar zu haben. So dürfte auch der Stab schnell arbeitsfähig sein und die Verbindung zu den Korps im Umland sollte rasch aufgebaut sein. Improvisierte Stellungen für alle Truppenteile werden ebenfalls von dieser Einheit abschließend erkundet. Daher ist mit Major Sorrell einer der besten Kundschafter zur Schwadron kommandiert. Alles in allem sollten wir den Bahnmarsch ohne große Probleme bewerkstelligen. Gegen Saboteure wurde die Brücke kurz vor Winchester zusätzlich gesichert und wird permanent überwacht. Eine Störung an der Brücke ist wohl der gravierendste Schwachpunkt - wenn auch kein großer.

SolInvictus202
13.10.13, 11:58
In der Tat....
Meine Vorpostenlinie war wie befohlen aufgestellt worden, alle Offiziere waren informiert.... doch ein gewisser Trunkenbold - dessen Name nur im offiziellen Bericht erwähnt werden wird, da er mit einem gewissen Colonel Cfant eng verwandt ist - hat es versäumt seine Brigade dementsprechend zu deploieren um sich effektiv den vorbeimarschierenden Kolonnen von Ruggles' Division entgegenzustellen!
Befehle und Beförderungen wurden bereits in die Tat umgesetzt!

An General Sherman:
General, it is my utmost belief that a swift capture of Norfolk has to be our next priority... if possible we should mass our artillery in an excellent firing position along that ridge line we discussed yesterday - I will order more ammunition from Washington - hopefully logistics will be able to move them here before we have to launch the attack!
I suggest that 2nd Brigade 1st Division be assigned first position in the line when we attack, Sir - that young Colonel has been reported to be eager and longing for promotion and medals... just what we need, Sir

Weather seems to be quite constant these days - so unless some unexpected thunderstorm rains apocalypse down us, and logistics do their job (ok - wishful thinking) we should be able to kick off the attack within the week!

with my utmost compliments
Lt. Col Invictus

Hohenlohe
13.10.13, 15:25
Sir,

beim Treffen mit Cpt. Klein von der 3rd Indiana Cav. wurde alles Notwendige veranlasst zum Treffpunkt bei McMinnville, Tenn., zu gelangen. Ich werde mit meinem kleinen Stab das Kavallerieregiment begleiten.
Danke für das Fass "Langrundblatttabak", es befindet sich bereits bei meinen Vorräten. Von meiner Frau Hannah habe ich zwei nagelneue Colts "Peacemaker" erhalten, mitsamt dreihundert Schuss Munition.
Einen davon sende ich ihnen aus Dankbarkeit für den Tabak zu. Jetzt kann ich mir jeden Abend eine Pfeife voll genehmigen...

Unsere Ankunft in McMinnville wird in 12 Tagen sein, danach wird es neuen Gefechtsdrill geben, um alle Einheiten auf kommende Einsätze gegen Chattanooga zwecks Aufklärung vorzubereiten. Wir brauchen noch etwa 200 neue Ersatzpferde sowie 300 Sharps-Karabiner mitsamt 30000 Schuss Munition sowie einen Bäckereiwagen und Bohnen, Mehl sowie Fleisch für rund 30 Tage. Wenn ihr uns das schicken könntet wären wir euch zu Dankbarkeit verpflichtet. Das wäre es vorerst von unserer Seite...:fecht::reiter:

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
13.10.13, 22:18
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 15. Oktober 1862 - ...that all slaves are, and shall be forever, free men!



Mir fehlen an allen Ecken und Enden die Truppen...

Tja, wie Armistead selbst zugibt, muss er zur Zeit mit äußerst heißer Nadel stricken und viele Kompromisse bei der Verteidigung seiner Grenzen machen. Der gleichzeitige Druck auf mehrere Fronten (ohne dass ich dabei Schlachten forciere), hat ihn nicht nur dazu gezwungen, seine Linien in Nordvirginia auszudünnen. Auch seine Küstenschutz-Divisionen bei Tappahannock, Williamsburg, Norfolk, Wilmington, Savannah und neuerdings auch Mobile sind abgezogen worden. Die meisten haben die Riegelstellung südlich von Richmond verstärkt, sodass in dieser Richtung kein Fortkommen mehr für mich in Sicht ist.

Das ist eine gute Nachricht. Gute Nachrichten gibt es aber auch aus Washington selbst. Der Präsident, ermutigt durch einen sehr schönen Sieg auf dem Schlachtfeld und getragen vom Optimismus, welchen die vorrückenden Armeen der Union verbreiten, hat sich dazu entschlossen, eine allgemeine Erklärung zur Sklaverei zu proklamieren. Von nun an sollen alle Sklaven in den noch abtrünnigen Gebieten für alle Zeiten frei sein! Das große Unrecht, was diesen Bürgerkrieg einst herauf beschwor, ist von nun an getilgt. Wir Amerikaner, die wir so lange die Sklaverei in unserem Herzen tolerierten, werden nun Seite an Seite mit den bereits befreiten Negern kämpfen, um ihre unterdrückten Brüder und Schwestern zu befreien! Ein dreifaches Hurra auf die Union! Ein dreifaches Hurra auf Präsident Lincoln!


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Die Freiheits-Proklamation verschafft mir Moral und Siegpunkte. Stimmt Armistead dem Gefangenenaustausch zu, könnte die Moral ebenfalls steigen - je nachdem, wer mehr Gefangene freilässt. Ich glaube aber, dass beide Seiten etwa gleich viele POWs haben.

Um den friedlichen Charakter dieser Botschaft zu unterstützen, übermittelt Lincoln außerdem noch ein Angebot zum Austausch von Gefangenen an die Regierung der Südstaaten. Warum handelt der Präsident gerade jetzt? Nun, die letzten Siege haben die Schmach von Tishomingo vergessen lassen, sodass das Land bereit für einen echten Vorwärtsschritt in der Sklavenpolitik ist. Vor allem dazu beigetragen haben die Doppelschlachten um Leesburg im letzten Zug:


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Der feindliche Kommandeur James Longstreet hatte den Vorstoß durch die Mitte der Front gewittert und sich mit seinen Truppen unverzüglich nach Südosten in Marsch gesetzt. Doch auch Leonidas Polk gab seine Stellungen bei Alexandria auf, um sich mit Longstreet zu vereinigen. Gemeinsam wollten sie sich General Frémont zur Schlacht stellen, der zunächst gemeinsam mit Philipp Kearny den Potomac überschritt. Am 6. Oktober gelang es Polk noch, das Vordringen Kearnys aufzuhalten. Als zwei Tage später jedoch auch Fitz-John Porter eintraf, erneuerte General Frémont unverzüglich den Angriff. Vor allem dank des beherzten Eingreifens von George Meades Division konnte die feindliche Linie im Zentrum durchbrochen werden, wo über 1.300 Gefangene gemacht wurden! Dem Gegner blieb nichts weiteres mehr übrig, als sich Hals über Kopf nach Harpers Ferry zurück zu ziehen. Der Unterlauf des Potomac ist frei! Washington ist nicht länger bedroht! Ein dreifaches Hurra auf General Frémont! BGen. Meade erhält als Auszeichnung seiner Tapferkeit die Beförderung zum Major General.

(Nachtrag: Ich habs noch nicht gesehen, aber Armistead sagte mir, dass im Zuge seiner Handlungen nichts von General Meade übrig geblieben war. Wollen wir hoffen, dass Washington nicht in Gefahr schwebt...)


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In Nord-Virginia scheine ich alle meine Ziele zu erreichen. Polk und Longstreet sind schwer mitgenommen und werden kaum im oberen Shenandoah-Tal bleiben können, nun, da alle ihre Nachschubwege akut bedroht sind. Ich könnte versuchen, Ihnen den Weg abzuschneiden. Doch auch meine Jungs sind kaum zu einem erneuten Waffengang in der Lage. Da ich damit rechne, Harpers Ferry und Winchester letztlich kampflos einzunehmen, kümmere ich mich stattdessen um die linke Flanke und rücke nach Alexandria und Manassas vor. Entlang des Rappahannock will ich alsbald in meine Winterquartiere ziehen.

In Süd-Virginia konsolidiere ich meine Linien entlang der Linie Suffolk-Edenton. General McDowell soll außerdem den wichtigen Marinestützpunkt Norfolk erobern. Die Flotte steht nicht nur bereit, die letzte Todesfahrt der CSS Virginia zu erwarten, sondern wird ab der kommenden Runde auch damit beginnen, einzelne Divisionen zu anderen Kampfschauplätzen zu befördern. Mit etwas Glück wird der zu erwartende Kampf bei Norfolk wieder ein paar Beförderungen nach sich ziehen. Sowohl McDowell als auch Sherman könnten ein Armeekommando winken, während sich die Generäle Thomas, Sheridan und Lyon einen zweiten Stern verdienen könnten.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, ich hoffe, das Zusammenspiel mit General McDowells Stab hat sich allmählich eingespielt. Nun, mit etwas Glück werden Sie schon bald wieder unter Shermans Kommando kommen. Bis dahin greift General McClellan Ihren Vorschlag zur Eroberung Norfolks auf. McDowells gesamtes Korps soll den Angriff führen. Sie werden übergangsweise als Stabsoffizier zbV zu BGen. Lyons Division kommandiert, denn dessen Division soll die Speerspitze des Angriffs tragen. Übermitteln Sie Lyon seine Befehle und halten Sie Verbindung zu McDowells Stab. Sollte Lyon Verstärkungen benötigen, stellt es der General Ihnen und Nathaniel Lyon frei, weitere Divisionen aus dem Korps an den Orten einzusetzen, welche sie für praktikabel halten. Viel Erfolg!


In Tennessee mache ich den nächsten Schritt nach vorne. Auch wenn Chattanooga nur relativ leicht verteidigt wird, so sprechen das gebirgige Gelände und vor allem die Erschöpfung der Männer gegen eine Operation. Stattdessen verlagere ich den Truppenschwerpunkt nach Westen. Ich will Armisteads Linie erst einmal an beiden Flanken - vor Memphis und vor Corinth - bedrohen.


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Befehlsausgabe:
http://s1.directupload.net/images/user/130915/x5kwnc2l.jpg
Maj. Hohenlohe, ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und versichere Ihnen im Gegenzug, dass der Quartermaster General alles in seiner Macht stehende unternimmt, um den angeforderten Nachschub rechtzeitig zu Euch zu bringen.
Wegen des einsetzenden Regenwetters können wir Ihre Division nicht mehr sinnvoll in Ost-Tennessee einsetzen. Außerdem scheinen feindliche Spähtrupps in Zentral-Tennessee eingedrungen zu sein (erkennbar an den Plünderungssymbolen). Reiten Sie unverzüglich nach Waverly TN und warten Sie auf weitere Befehle. Das Hauptquartier sendet Ihnen weitere Verstärkung: die 2nd Battery, IN Light Artillery wird in zehn Tagen zu ihrem Kommando stoßen. Damit ist McCooks Division etwa zur Hälfte ausgerüstet.
PS: Erneut bin ich verblüfft, wie genau Ihr die Situation zu kennen scheint. Tatsächlich war McCooks Nachschubvorrat vor dem Aufbruch nach McKinnville aufgebraucht und die Dauer des Vorstoßes betrug tatsächlich zwölf Tage.

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Lt. Col. Longstreet, bevor der Winter einfällt, will General Grant noch einmal einen Vorstoß wagen. Während die Batterien in Eisenbahnwaggons verladen werden, reiten Sie und ein Vorauskommando nach Huntsville AL und sichern den notwendigen Schiffsraum für den Flusstransport nach Purdy TN. Unterwegs treffen Sie sich mit MGen. Franklin in Stevenson: Er wird mit den Divisionen von Meagher und Runyon Ihre alte Stellung bei Winchester übernehmen. Seien Sie so nett und überreichen Sie dem General einen Lageplan mit den wichtigsten Straßen und Landmarken, sowie dem Standort Ihrer Schanzgräben und der Sicherungsposten bei der Eisenbahnbrücke.


In Louisiana-Texas wird es in diesem Zug ruhig bleiben, abgesehen von ein paar kleineren Aktionen. A. Smith' Division war so erschöpft, dass sie gar nicht erst nach Opelousas aufgebrochen ist (oder ich habe es verbockt). Sie erholt sich nun erst einmal in Alexandria. Dafür wird W. Smith, welcher aus Shreveport LA eingetroffen ist, die Stadt mit ihrer kleinen Garnison erstürmen. In Vidalia und Berwick sammeln die Truppen von Sumner und Veatch erst einmal ihre Kräfte. Schließlich wird Porters Flotte um so aktiver ins Geschehen eingreifen:


http://s1.directupload.net/images/user/131013/t4enu2wp.png

Befehlsausgabe:
http://s7.directupload.net/images/user/130915/y4rodthm.jpg
Col. Cfant, Glückwunsch zur Rückeroberung von Berwick. Nun machen Sie erst einmal Quartier, denn zur Zeit gibt es keine neuen Anweisungen. Wie gewünscht kann ich Ihnen die letzten Nachrichten aus dem Generalstab mitteilen: seit der letzten Meldung vom 15. September ist die Moral nach der Kapitulation Shreveports um einen Punkt gestiegen und liegt derzeit bei 98 Punkten. Bis Ende Oktober können 8 weitere Moralpunkte dazu kommen: Emanzipation Proclamation, Gefangenenaustausch und die Eroberung Norfolks. Die Streitkräfte der Union haben bislang etwa 85.000 Soldaten im Kampf verloren, zuzüglich etwa 10-13.000 Gefangenen. Durch Fahnenflucht und Krankheit sind mindestens dreimal so viele Männer abgegangen, eher mehr. Die Rebellen haben im gleichen Zeitraum knapp 75.000 Mann im Kampf eingebüßt, außerdem befinden sich über 16.000 Südstaatler in Kriegsgefangenschaft. Wie viele Soldaten sich von der Truppe absentiert haben oder wegen Erkrankung untauglich geschrieben wurden, kann das Hauptquartier nicht ermitteln.

http://s14.directupload.net/images/user/131004/34j5q9y3.jpg
CWO Rawoll, Ihre Gefechtsausbildung wird sich schon bald beweisen müssen, denn Admiral Porter wird nicht länger auf den Feind warten. Die Flotte soll so schnell wie möglich Anker auf gehen und die feindliche Kampfgruppe im Norden angreifen. Die USS Neosho nimmt die Spitzenposition ein, Sie werden wegen Ihrer Erfahrung Kommando als Decksoffizier führen. Mast- und Schotenbruch!



No more Auction Block for me (many thousand gone)


http://www.youtube.com/watch?v=Ug36ZregZ8E


No more Auction Block for me ist ein Spiritual, welches besonders in den "schwarzen" Regimentern der US Army während des Bürgerkriegs gesungen wurde. Die Melodie ist wahrscheinlich älter. Wie bei Gospel Songs verbreitet, gab es unzählige Abwandlungen in Text, Melodie und Geschwindigkeit. Es handelt von der tiefen Dankbarkeit der schwarzen Bevölkerung des Südens, nie mehr als Sklave sein Dasein zu fristen. Zu den bekanntesten Versionen zählt das hier vorgestellte Stück von Gustavus Pike aus dem Jahr 1873.
1901 wurde die Grundmelodie von Charles Tindley als "I will overcome someday" neu vertextet. 1947, nunmehr "We will overcome", beschreibt es die Zuversicht, Segregation und Rassenhass eines Tages gemeinsam zu überwinden und nimmt auch Anleihen aus dem christlichem Glauben auf. Berühmt wurde das Lied letztlich in den 1960er Jahren, nachdem Pete Seegers Melodie und Thema in seinem Album "We shall overcome" in moderner Weise interpretierte. "We shall overcome" wurde DIE HYMNE der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre. Ich habe "We shall overcome" in meiner Schulzeit im Musikunterricht gelernt.


Gez.

Der Captain


Nachtrag: Aus aktuellem Anlass werde ich das POV-Kapitel über Lee's Lost Order zurück stellen und mich zuerst mit Abraham Lincolns Emanzipation Proclamation auseinander setzen.

Hohenlohe
14.10.13, 08:02
Sir, wir haben unsere Gefechtsdrills beendet und warten noch auf den versprochenen Nachschub, dann werden wir, sogott will, in rund 14 Tagen in Waverly,TN, sein und dort unsere neue Position beziehen, von der aus wir Jagd auf etwaige konföderierte Raider machen werden.

Dort werden wir die 2nd Battery, IN Light Arty. in Empfang nehmen und in unseren Trainingsplan einbeziehen. Brigadier McCook freut sich bereits darüber, dass seine Division verstärkt wird....:reiter:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

edit: zu eurem Post Scriptum kann ich nur sagen, dass ich gut geraten habe, da ich AACW selber habe und früher intensiv gespielt habe, kann ich mich noch immer auf mein Bauchgefühl verlassen, wenn ich rate...
Ihr schreibt in eurer Weise einen hervorragenden AAR, an dem ich mich gerne beteilige. Bitte weiter so...!!

Longstreet
14.10.13, 09:22
Sir, die Pläne kann der General gerne haben, ich werde mir erlauben, ihn darauf hinzuweisen, dass er die Stellungen weiter verbessern muss. Da wir sie ja nur provisorisch bezogen hatten. Insbesondere ein paar kleinere Maßnahmen zur Optimierung der Schussfelder sollten hilfreich sein. Hoffentlich liegen in Huntsville noch einige Flussschiffe. Wenn nicht werden wir schon welche auftreiben. Für den Transport wird gesorgt sein!

rawoll
14.10.13, 09:24
Zu Befehl. Den Flußlauf in Richtung Norden kennen wir ausreichend aus eigener Anschauung und Vermessung. Also gehen die Lotsen wieder von Bord. Buchanan hat wohl nur noch wenige Chancen unsere Sache aufzuhalten und kann sich entweder auf ewig in einem Hafen verstecken oder versuchen uns aufzuhalten.

Der Angriff auf New Orleans scheint verschoben. Aber first things first. Wenn wir den Rebellen Buchanan verjagt haben werden, gehört der Mississippi der Union und die Befreiung von New Orleans wird nur noch eine Frage der Zeit. Hoffentlich müssen wir nicht zu weit in den Norden, damit uns dort nicht im Winter Eis und Schnee erwischen können. Wir haben uns schon sehr an das milde Klima gewöhnt und sind auch bereit, die Wintersaison über für unsere Sache im Einsatz zu bleiben. Also alle Anker auf, die Jagd geht los.

Cfant
14.10.13, 11:03
Depesche an HQ:

Brenswick erreicht +++ kamen zu spät +++ Konföderierte bereits abgezogen +++ Stellungen gesichert, Truppe weiter einsatzbereit +++ Lage in der Bevölkerung ruhig, aber nicht verlässlich +++ Kriegsrecht und Ausgangssperre wurden verhängt +++ haben fehlerhafte Order aus HQ empfangen: Angeblich keine neue Anweisungen; Truppe ist absolut einsatzbereit und hofft auf neuen Auftrag

Admiral Hipper
19.10.13, 12:11
Wann gibt es Neuigkeiten von der Front Mister President?

Cfant
19.10.13, 12:21
Ja, das blutdürstige Volk beginnt langsam zu murren! :D

Aktivist
19.10.13, 15:03
http://s14.directupload.net/images/user/130818/cizxhr7r.jpg

Entschuldigung bitte, dieses mal liegt es an mir. Ich komme gerade echt nicht vorwärts. Selbst Armisteads Zug habe ich mir bisher nicht gründlich durchgesehen, geschweige denn meine Entscheidungen gefällt. So wie es aussieht, wird die Entscheidung auch nicht leicht fallen. Ich will ja nicht spoilern, aber Old Bobby Lee könnte den Krieg in Kürze obsolet machen. Vielleicht finde ich heute noch oder morgen Zeit. Ansonsten wohl frühestens nächstes WE. Ich bemühe mich, in der Woche vielleicht ein POV einzuschieben, aber man muss mal sehen. Wer sich die Lage mal im Stillen und Geheimen ansehen will, schicke ich gerne die Spieldaten zu. Einfach gewünschte Email-Adresse per PN und schon geht's los... Aber ich erwarte Fairplay. Also keine Gegenspionage für Armistead oder für mich, falls Ihr seine Grunddaten habt.

Aktivist

George Pickett
19.10.13, 15:12
Ja, Armistead´s Züge bereiten uns auch immer Kopfschmerzen und Magengeschwüre. :rolleyes:

Jörg von Frundsberg
19.10.13, 16:26
Ah ich wußte der werte Lo hat noch einen Trumpf im Ärmel !!!! :eek: hoffe er sticht ^^ wen nicht ist es auch gut ,den es wäre um diesen tollen AAR schade wen er frühzeitig scheitern würde .

Hohenlohe
20.10.13, 01:49
Hoffentlich bedeutet das nicht, das Washington gefallen ist, denn dann würde m.M.n. der AAR wg Sudden Death- Regel schon frühzeitig enden. Das wäre sehr schade, denn ich habe viel Spass daran eure Strategie nachzuvollziehen...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Admiral Hipper
20.10.13, 10:31
Ließe sich in diesem Fall nicht die Hauptstadt verlegen? Aber wahrscheinlich nur mit deftigen Moralverlusten...

Hohenlohe
20.10.13, 11:08
Sudden Death bedeutet 50 NM Verlust, werter Admiral Hipper, danach endet das Spiel, aber dies kann auch durch erfolgreiche Schlachten des Gegners erreicht werden. Der Süden hat in der Regel die besseren Generäle...denn es dauert bis Sherman und Grant gut genug sind und auch Thomas sowie ein paar andere wie Sheridan.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Cfant
21.10.13, 08:10
Naja, das wird's wohl nicht sein :) Ein Angriff auf Washington ist EXTREM gewagt und Aktivist hat die Hauptstadt ja auch gut verteidigt. Das wäre ein extrem riskanter Schachzug von Armistead, den man eher in aussichtsloser Lage in der Hoffnung auf einen Lucky Punch machen würde. Ich tippe eher auf eine unglücklich verlaufene Schlacht, wobei sich die Unionstruppen dann in eine unvorteilhafte Richtung zurückgezogen haben. Warten wir's ab.

@Admiral Ippär: Ab einem gewissen Moralwert hat jede Seite sofort verloren, Union glaub ich, wenn die Nationale Moral auf 40 sinkt. Drum ist der Fall der Hauptstadt so gefährlich. Sieht man es voraus, kann man die Hauptstadt verlegen, das kostet glaub ich nur 10 Moral und ein bisschen Geld oder so. Aber dazu muss man halt auch mal ahnen, dass die Hauptstadt gefährdet ist :)

Jörg von Frundsberg
23.10.13, 10:34
Wann geht es den weiter ?? wir hoffen auf baldige neue Nachrichten ^^

SolInvictus202
23.10.13, 12:11
lasst dem General etwas Zeit... er hat schwierige Entscheidungen zu treffen - die wohl überlegt sein sollen! - es darf nun keine Fehler mehr geben!

Admiral Hipper
23.10.13, 16:08
Hier wird gerade Armisteads Zug aufgearbeitet:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ac/Obama_and_Biden_await_updates_on_bin_Laden.jpg/800px-Obama_and_Biden_await_updates_on_bin_Laden.jpg

:D

SolInvictus202
23.10.13, 16:10
lol... ein Brigade-General??? - nö... unter Lt.-General ist da gar nix mehr im Raum - außer als Adjutant :P :teufel:

Aktivist
23.10.13, 17:27
Sorry, der Zug ging gestern raus. Bis jetzt traf das Ergebnis aber noch nicht ein. Solange warte ich immer.

PS: Die Gestik von Mrs. Sectretary Clinton trifft's ganz gut.

Aktivist
23.10.13, 18:34
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

Washington, 1. November 1862 - Lee schlägt zurück

Vorneweg: für die lange Pause bitte ich um Verständnis. Auch wenn ich mehr Zeit für ACW gefunden hätte, dieser Zug hat nun wirklich alles von mir abverlangt. Ein paar Spekulationen sind ja auch schon geäußert worden, und ja, die Lage ist für die Union tatsächlich mit einem Schlag prekär. Seit einer Woche stand ich auch in regem Kontakt zu Armistead. Ich habe ihm ein Event angeboten, er hat mir einen anderen Deal vorgeschlagen, aber letztendlich hat bei uns der Sportsgeist gesiegt, sodass wir unabhängig voneinander für ein interventionsloses Weiterspielen gestimmt haben. Ich habe mich auch fleißig mit Sol ausgetauscht und gemeinsam ein paar Strategien erörtert. Das war vielleicht am hilfreichsten, denn dadurch habe ich die Angst vor der Niederlage überwunden und sehe die Dinge nun klar.


http://s1.directupload.net/images/user/131023/rhe5iibz.png

"Verzeihung, Mr. President, General Frémont ist soeben eingetroffen. Soll ich ihm ausrichten, dass er sich noch etwas gedulden soll?" Erwartungsvoll hatte sich John Hay, Lincolns Privatsekretär nach vorne gebeugt und biß sich vor Anspannung auf die Unterlippe. "Nein, John." Die hagere und ausgemergelte Gestalt am Fenster straffte sich und wandte sich ihm zu: "Nein, bitte richten Sie General Frémont aus, er möge herein kommen. Wir sind hier fertig." Erst jetzt fiel Hays Blick auf einen anderen Mann, der an eine große Porzelanvase gelehnt regungslos in der Ecke stand und ab und zu einen Zug aus seiner Zigarre nahm, während er das kurze Gespräch aufmerksam beobachtete. "Guten Tag, Mr. Secretary, Sir! Ich habe Sie gar nicht bemerkt.", brachte Hays vielleicht etwas zu hektisch hervor. Der andere, Außenminister Seward, nickte nur kurz mit dem Kopf. Wortlos wandte sich John Hays um und schritt zur Tür, atmete tief ein und öffnete beide Türflügel. Der General wartete bereits. Er nahm seinen Hut ab und blickte kurz in die Runde, bevor er sich vernehmlich räusperte und in die Mitte des Zimmers marschierte. Hays drehte sich wieder um, ergriff beide Türklinken, in dem er seine Arme wie Schwingen ausbreitete, und schloß die Türen so leise wie möglich. 'Was mag der General berichten?', schoß es ihm durch den Kopf. Willkürlich hielt er die Luft an und verharrte, beide Hände immer noch auf den Goldklinken, in einer geradezu albernen Pose. Als er sich einige Augenblicke später abwand, fielen ihm all die anderen Männer auf, die im Foyer warteten. Keiner hatte auch nur ein Geräusch von sich gegeben. Alle starrten ihn nur fragend an...

"Nun, Pathfinder - ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich Sie so nenne - ich habe das Kabinett zusammen rufen lassen, wie Sie es in Ihrer Botschaft empfahlen. Doch bevor ich mich mit den Herren treffe, hätte ich Sie gerne privat gesprochen." Lincoln blickte dem kleinen, aber ungemein drahtigen General tief in die Augen. "Sagen Sie, General, steht es tatsächlich so schlecht?" Frémont rieb sich mit der Hand eine Wimper aus dem Auge, dann bleckte er kurz die Zähne und erwiderte beinahe monoton: "Mein Präsident, Sir, die Antwort, um die Sie ersuchen, heißt Ja." Lincoln selbst zeigte noch keine Regung, aber der Außenminister sank seufzend auf einen Stuhl. "Mr. President, Sir, General Meade wurde von feindlichen Truppen überrascht. Er sagt, es sei General Lee höchstpersönlich gewesen. Er konnte ihn nicht aufhalten. General Keyes hat seine Stellungen verlassen und General Kearny hat Meldung gemacht, dass auch General Jacksons gesamtes Korps bei Manassas Junction steht. Zwischen ihm und dem Weißen Haus gibt es nur noch den Potomac." Und zögernd fügte er hinzu: "Sir."
Mit jedem Wort war der Präsident tiefer in sich zusammen gefallen. Er hatte die schweren Hände auf den Schoß gelegt und hielt den Blick gesenkt. "Sir, mir liegen Aufklärungsberichte vor. Demnach ist Lee mit fünfeinhalb Divisionen vorgerückt und weitere drei halten uns bei Harpers Ferry unter Longstreet in Schach."

Abraham Lincoln antwortete nicht, doch er hob langsam seinen Blick und sah den General beschwörend an, während er dessen linken Arm mit beiden Händen ergriff. "General, können Sie nichts unternehmen?" "Sir, ich kann meine Armee nicht mehr rechtzeitig in Stellung bringen und ein Angriff, käme er überhaupt noch rechtzeitig, wäre purer Selbstmord. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich es bedauere, Ihnen diese Meldung zu überbringen." Verlegen zog der Pathfinder seine Hand zurück. "Sie müssen Washington auf der Stelle verlassen, Mr. President. Das werde ich auch vor dem Kabinett aussagen. Doch...", Frémont ließ seinen Blick verlegen zwischen Seward und Lincoln wechseln, "Sie sollten mit dem Evakuierungsbefehl keine Sekunde warten. Ihnen bleibt nicht viel Zeit. Mr. President, es tut mir schrecklich leid."


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Tatsächlich erwiesen sich viele meiner letzten Aktionen als unglücklich. In Tennessee bin ich in die falsche Richtung marschiert. Armistead hat zwischen Corinth und Memphis eine unüberwindliche Front aufgebaut, aus der ich ihn niemals vertreiben kann. Im unteren Shenandoah-Tal hat Longstreet seine Position bei Harpers Ferry gehalten und in Virginia ist Lee mit einem Großaufgebot bis vor die Tore Washingtons marschiert. Dagegen werden die Linien bei Richmond und Petersburg nur von schwachen Kräften gehalten. Doch meine Divisionen sind ja bekanntlich in Norfolk und weit weg von seiner Hauptstadt. Zu allem Überfluss wurden Meades Truppen restlos vernichtet - darunter vier selbstständige Geschützbatterien - und General Keyes, der sich mit Meade vereingen sollte, gab seine Position bei Washington auf, um dem geschlagenen General hinterher zu eilen. Bei Manassas hingegen wich Kearny kampflos zurück, als er auf Jackson traf. Und zu allem Überfluß blockieren die Reste von Armisteads James River Flotte das Einbooten der Männer McClellans.


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Nun, oben sieht man die möglichen Alternativen. Armistead hat praktisch freie Hand. Die Frage ist nur, was wird er tun? Er könnte Washington und Annapolis, ja sogar Baltimore attackieren, auch wenn das seinen Rücken entblößt. Allerdings, wer weiß schon, ob er nicht weitere Divisionen aus Richmond oder Longstreet aus Harpers Ferry herbei holt. Er könnte auch Frémont direkt angreifen. Dessen Einheiten sind wegen der letzten Märsche und Gefechte immer noch angeschlagen und konnten sich noch nicht tief eingraben. Er könnte auch versuchen, sich zwischen Frémont und Washington zu positionieren, um ihm den Rückzug zu verlegen. Und nicht zuletzt könnte er zurück nach Richmond ziehen, um seine Linien gegen einen Gegenangriff zu verstärken. Vor allem spielt ihm das Wetter in die Karten. In Washington ist es noch trocken, sodass Jackson und Lee binnen drei Tagen vor Ort sein können. Drumherum ist es entweder matschig oder bereits winterlich weiß. Auch in der Gegend von Richmond ist das Wetter schlecht und würde einen Vormarsch sehr stark behindern.

Ich will nicht auf jede Einzelheit meiner Entscheidungen eingehen, denn das würde den Rahmen sprengen. Frémont wird versuchen, den rechten Flügel einer neuen Abwehrlinie einzunehmen, die sich von Frederick bis nach Baltimore erstrecken soll, doch er steht unter Zeitdruck. Porter bleibt vorerst mit einer Division südlich des Potomac - ich versuche, diese Stellung noch einen Zug zu halten. Kearny soll über Frederick und Westminster nach Germantown marschieren. Ich lasse ihm im Bogen laufen, damit er Lee nicht in die Falle gerät. Außerdem dauert seine Bewegung 17 Tage, er wäre also noch nach Germantown unterwegs. Im nächsten Zug kann ich, wenn alles gut geht, entscheiden, ob ich den Marsch fortsetze (und damit Zeit gewonnen habe) oder in Westminster verharre.
Aus New York wird eine Brigade nördlich von Baltimore in Stellung gebracht. Ich will sie vorerst nicht weiter vorziehen, da Baltimore selbst in ernster Gefahr schwebt. Keyes dagegen muss noch einen Zug in Port Tobacco warten, ich kriege ihn ohne Schiffe nicht rechtzeitig verlegt. Er wird wahrscheinlich in Sicherheit sein, da Port Tobacco scheinbar kein wichtiges Ziel ist.
Aus Virginia versuche ich, die Truppen auf die Delaware-Halbinsel zu bringen, wo sie Gleisanschlüsse vorfinden. Weiter nördlich kann ich sie wegen der Dauer der Transporte nicht bringen. Hooker wird nur eine Miliz und seinen Nachschubzug zurück lassen (mehr passt nicht in die Schiffe) und mit der im Hafen liegenden Flotte verlegt. McClellan gibt eine Division ab, McDowell zwei. Diese drei müssen erst noch die Schiffe besteigen, welche sie transportieren sollen. Es kann sein, dass die Bewegung wegen der Anwesenheit der feindlichen Schiffe unterbrochen wird. Zurück bleiben die Divisionen von Thomas und Sherman. Milroy wird per Flusstransport verlegt. Außerdem gruppiere ich die Flotte um. Kleinere Einzelgruppen lasse ich in einigen Häfen oder vor der Küste in Warteposition gehen, um parat zu stehen, sollte ich erneute Truppenverlegungen in Betracht ziehen. Andere Schiffe ziehe ich im Potomac zusammen. Wenn alles gut geht, kann ich Ende des Zuges den Fluss sperren, Washington von Seeseite her blockieren und fange vielleicht ein ganzes Korps. Dann hängt alles an Frémont. Wird er lange genug aushalten, bis Verstärkung eintrifft?

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, die Eroberung Norfolks war nicht in letzter Konsequenz erfolgreich, denn es ist sowohl der feindlichen Garnison als auch einer feindlichen Flusskampfgruppe gelungen, zu fliehen. Für's erste sieht General McDowell daher keine Verwendung für Euch in seinem Stab und sendet Euch zu Shermans Division zurück. Sie werden dessen Stab in Edenton finden, wo Sherman nach Proviantierung in Norfolk die ausgewichenen Feindkräfte zerschlagen will.


Aus Tennessee ziehe ich Grant und drei Divisionen ab. Je vier bleiben in Ost und West zurück, um das eroberte Gebiet zu sichern. Mehr hätte ich auch nicht mehr mit der Eisenbahn transportieren können. Erschwerend kommt hinzu, dass Watie's Indianer eine wichtige Eisenbahnverbindung gesprengt haben. Könnte dies der Auftakt zu einer Herbstoffensive des Südens in Tennessee sein? Egal, ich muss auf die wenigen Kräfte vertrauen, welche ich zurück lasse.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, aus Washington werden schlimme Neuigkeiten vermeldet. Anscheinend steht der Feind bereits in der Hauptstadt und Präsident Lincoln ist beim heldenhaften Kampf um's Weiße Haus gefallen. General Grant macht sich sofort auf den Weg nach Pennsylvania. Machen Sie die Batterien abmarschbereit und setzen Sie sich unverzüglich in Bewegung. Warten Sie nicht auf die Infanterie. Requirieren Sie notfalls jedes Transportmittel und drohen Sie jedem verschlafenen Etappehengst mit einem Kriegsgerichtsverfahren.

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Maj. Hohenlohe, Watie ist für's erste entwischt, aber ich setze Sie nicht noch einmal auf ihn an. Lassen Sie ein Regiment für die Gleisreparatur zurück und sammeln Sie die Division in Tullahoma. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, sollen Sie nach West-Tennessee vorstoßen, um Gleisanlagen zwischen Chattanooga und Knoxville aufzureißen. Vor allem das Wetter spielt dabei eine entscheidende Rolle.


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Befehlsausgabe:
http://s7.directupload.net/images/user/130915/y4rodthm.jpg
Col. Cfant, aufgegriffene Rebellenspione berichten ungeheuerliches! Anscheinend ist General Lee nach Nord-Virginia zurück gekehrt und wurde nur mit Mühe bei den Festungswerken südlich der Stadt gestoppt. Zur Zeit sollen die Armeen des Nordens und des Südens in zähem Ringen miteinander stehen. General Butler entlässt deswegen die Division Veatch aus seiner Befehlsgewalt. Sie, Sir, kehren nach Alexandria zum HQ zurück und koordinieren die Landnahme einiger Städte im Operationsgebiet der Armee. Bitte sorgen Sie dafür, dass unsere Hauptstellungen immer geschützt bleiben. Laut Aufklärungsberichten soll Jeb Stuart wieder voll einsatzbereit sein, aber das Regenwetter macht derzeit einen Vormarsch aus seiner neuen Basis bei Malvern AR unwahrscheinlich.

Aus Louisiana wird Veatchs Division per Schiff abtransportiert. Alle anderen müssen vorerst bleiben, ich hätte auch gar keinen Schiffsraum für sie übrig. Porters Flotte muss nach Berwick zurück, denn viele der Einheiten sind erst einmal reif für die Werft. Das gäbe dem Feind etwas Zeitraum, um im Red River aufzuräumen. Die Sperrboote sollen daher unverzüglich nach Alexandria zurück kehren. Aus Missouri wird die Division von BGen. Schurz bald nördlich von Dallas stehen und auch Fosters Kavallerie setzt sich in die Richtung in Bewegung. Beide sollen Nord-Texas und West-Louisiana vor Forrests und Stuarts Raids schützen und später deren neue Basis bei Malvern AR zerstören. Man kann es auf der Karte nicht erkennen, aber der Feind hat dort ein Depot errichtet.


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Befehlsausgabe:
http://s14.directupload.net/images/user/131004/34j5q9y3.jpg
CWO Rawoll, der Erfolg des Flottenvorstoßes ist für's erste ausgeblieben. Admiral Porter muss nun zurück zu seiner Basis, am besten ohne weiteren Kampf, denn viele seiner Schiffe sind z.T. schwer beschädigt. Es gibt leider nichts, was Sie tun könnten. Halten Sie die Kampfbereitschaft aufrecht und sorgen Sie für Disziplin!
Übrigens: die US Navy hat zugestimmt, viele ihrer Seekampfschiffe nach Berwick zu verlegen. mit etwas Glück wird Porter an der Spitze einer neuen Flotte bald wieder vorstoßen.


Nun, wie also lautet der Plan? Mit viel Glück kommt Frémont um einen Kampf herum. Es ist nicht sicher, ob ihn Lee angreift, auch wenn er wahrscheinlich einen großen Sieg erringen würde. Mit noch mehr Glück verliere ich nur Washington, nicht aber Annapolis oder Baltimore. Das hängt davon ab, wie Armistead seine Truppen aufteilt. Oftmals gehen Einheiten nach einer Schlacht nicht mehr bis ans Ende Ihrer Marschziele. Was Washington angeht, setze ich auf einen kleinen Exploit. Es kann passieren, dass sich nicht alle Einheiten in einer Struktur am Kampf beteiligen - insbesondere bei Artillerie ist das so. Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich eine Batterie Seezielschütze abgekoppelt. Wenn sie nicht erobert wird und nach den Kämpfen immer noch im Fort ist, gehört Washintgon weiterhin mir. Ich betone aber, das tritt nur selten ein, vor allem, wenn der Angreifer bereits geschwächt ist. Ansonsten werde ich versuchen, den eingedrungenen Truppen den Rückweg zu verstellen - sei es durch die Flotte, sei es durch Kearny und Porter. Doch langfristig geht das nicht ohne Verstärkung. Wenn es aber klappt und ich, sagen wir drei-vier Divisionen abschneiden kann, kann ich sie allmählich aushungern. Denn Washington kann, wenn es blockiert wird, nur noch eine Division pro Zug versorgen. Leider ist das Depot randvoll und ich habe keine Truppen in der Gegend, die es in Luft jagen könnten.

Wenn Ihr an den Alternativplänen interessiert seid, bitte ich den werten Sol um das Wort. Denn ich habe in diesem Post wahrlich genug geschrieben.

Zum Abschluß möchte ich Euch nicht verheimlichen, wie das aktuelle Stärkeverhältnis aussieht. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe: Armistead und ich haben uns darauf geeinigt, dass die Konföderation und die Union zeitversetzt mobilisieren dürfen. Ich habe zur Zeit 35 Divisionen unter Waffen. Davon ist weniger als die Hälfte voll aufgefüllt. Außerdem sind drei Kavallerie-Divisionen darunter - eine ist knapp halbvoll, eine etwa zu einem Drittel und eine zu einem Viertel. Wenn man ehrlich ist, besitze ich also das Äquivalent von 33 Divisionen. Von Armistead kenne ich 28 Divisionen:

- Trans-Mississippi: Price, Breckinridge, Forrest und Stuart
- Tennessee: Taliaferro, Zollicofer, Hindman, Stewart, W. Lee, Cantey, Hardee, Van Dorn und Loring
- New Orleans-Mobile: Taylor und Buckner
- Virginia: Ewell, Bee, Smith. D. Hill, Hoke, Anderson, Early, Johnson, Ruggles, Bonham, Pickett, A. Hill und Hood (Pickett und Early haben nur halbe Stärke)

Ich vermute außerdem, dass sich im Hinterland noch ein paar Divisionen aufhalten. Kandidaten wären unter anderem Pemberton (der auch schon mal eine Division führte), Walker, McLaws, Withers, Jones, Magruder oder McCown. Alles in allem rechne ich mit 30-31 feindlichen Divisionen. Dies soll nur verdeutlichen, unter welchem Kräfteverhältnis ich hier zu leiden habe. Der Gegner ist nicht nur annähernd gleich stark, sondern er verfügt auch über deutlich bessere Kommandeure und besitzt den Vorteil der Defensive. Letzteres ist einer der Gründe, weshalb ich mich für einen konservativen Plan entschieden habe. Der Feind hat einfach zu viele Truppen, als dass er gezwungen wäre, seinen Washington-Feldzug zu unterbrechen, wenn ich ihn stattdessen bei Petersburg angreife. Außerdem wird es später noch von großem Vorteil sein, sollte ich tatsächlich ein paar seiner Divisionen einkesseln können.


Gez.

Der Captain

Cfant
23.10.13, 19:00
Sir, das sind unerwartete und bedrückende Nachrichten. Ich werde sofort aufbrechen. Aber ich bin zuversichtlich - in der dunkelsten Stunde hat sich stets der ganze Stolz und die ganze Einsatzbereitschaft der Vereinigten Staaten von Amerika gezeigt. Nun gilt es alles!

Nebenbei: Verlieren ist nun wirklich keine Schande ;) Und soweit ist es noch lange nicht. Armistead spielt bewundernswert, und hier treffen wirklich zwei Meister ihres Fachs aufeinander. Eure frühen Erfolge haben Euch vielleicht ein wenig zu risikobereit werden lassen, aber noch ist Washington in Eurer Hand, und noch stehen Armee und Volk aufrecht! ;) Eine hochinteressante Entwicklung, und auch wenn Armistead die Initiative hat - risikolos ist ein Vorstoß über den Potomac ja nun wirklich nicht :) Ich bin sehr gespannt!

Jörg von Frundsberg
23.10.13, 19:04
Toller Bericht !! in einem tollen AAR was will man mehr ^^ Gott sei dank hat der Süden ihren Lo ,marschiert der alte Sack auf Washington :eek::D Jetzt wird aber noch mehr spannend !! wird das Banner des Südens über dem Kapitol wehen ? oder wird er sein Antietam erleben ?? Fragen über Fragen !!
Was ich mal sagen will das hier mal das Kartenmaterial einmalig ist, man kann jede Bewegung nachvollziehen !!! habt Dank dafür !!
v Frundsberg

rawoll
24.10.13, 13:54
Porters Flotte muss nach Berwick zurück, denn viele der Einheiten sind erst einmal reif für die Werft. Das gäbe dem Feind etwas Zeitraum, um im Red River aufzuräumen.


Würde er sicher wollen, aber ganz so ungeschoren ist auch der Feind nicht geblieben. Buchanan ist zwar ein harter Knochen (er stammt ja wie ich aus Baltimore), noch dazu war er entgegen den Aufklärungsberichten in der Überzahl, aber er hat fast so viel einstecken müssen wie wir. Unsere neu erworbenen artilleristischen Fähigkeiten haben uns vor den Lieblingsdisziplinen der Rebellen, dem Rammen und Entern, bewahrt. Wir konnten die Übermacht solange auf Abstand halten bis endlich beide Seiten abdrehten. Alle unsere Boote schwimmen noch (wenn auch manche nur mit Mühe und vielen Gebeten) und können repariert werden. Bei den Rebellen sieht's ähnlich aus, aber ihnen fehlt vielleicht der Werftraum und Nachschub. Die Neosho wird, wenn unsere Werftis hart arbeiten in einer Woche wieder einsatzfähig sein. Wir drücken den Kameraden vom Heer in Washington die Daumen und hoffen, dass sie aushalten.

Aktivist
24.10.13, 14:34
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

New York, 15. November 1862 - Das Banner weht noch

Ganz ehrlich, werte Mitmacher und -leser, diese Partie gegen Armistead ist einer der spannensten Zweikämpfe, welchen ich in einem ACW-AAR gelesen habe. Wir schreiben immer noch das Jahr 1862 und wie oft hat sich das Spiel bis jetzt schon gedreht? Ich weiß es nicht..., kaum macht der eine Boden gut, kontert der andere mit einer faustdicken Überraschung. Es wäre wirklich bedauerlich, wenn das Spiel zu früh beendet wäre, denn ich habe die berechtigte Hoffnung, dass Lo und ich auch weiterhin durch ein Schauerbad der Gefühle wandeln müssen. Und so knistert es auch in diesem Zug förmlich vor Aufregung. Aber diesmal ist es der werte Armistead, der alle Register ziehen muss...

Im letzten Zug hat sich Lo nämlich für Safety first entschieden - allerdings nur in Bezug auf Washington. Während Stonewall Jackson die Nachschubroute bei Alexandria bewacht und eine unabhängige Kampfgruppe das Depot bei Manassas Junction sichert, ist General Lee auf Washington vorgerückt. Weder hat Armistead also versucht, so viel Boden wie möglich gut zu machen, noch hat er Frémont bedrängt. Und jetzt steht 'Marse' Bobby Lee vor Washington und muss schier verzweifeln:


http://s14.directupload.net/images/user/131024/cp3ppcos.png

Die Stadt hat nämlich noch nicht kapituliert! Ha! Lee war durch den Kampf gegen Meade, die Flussüberquerung, die Assault-Posture und das Artilleriefeuer zu geschwächt für einen zweiten Versuch. Das wirft natürlich alles über den Haufen. Ursprünglich wollte ich ja behutsam vorgehen, aber auf ein Mal öffnet sich eine schmale Gelegenheit - denn das Wetter bei Washington ist sehr gut, er ist noch nicht im Fort und seine Truppen sind angeschlagen. Außerdem: die Flotte sperrt den Potomac, daher kann ihn Jackson in einem Kampf nicht unterstützen. Was ich jetzt vorhabe, kann grandios schiefgehen. Ich muss nämlich den Gegner bei Washington angreifen, gleichzeitig aber müssen den Sturm- und Flankierungseinheiten die auf die Delaware-Halbinsel evakuierten Divisionen zugeführt werden. Das geschieht praktisch zeitgleich und wenn nur ein Rädchen nicht ins andere greift, gibt's ein Desaster. Deshalb unterbreche ich auch Grants Transport nicht. Wer weiß schon, ob er nicht noch gebraucht wird?


http://s1.directupload.net/images/user/131024/m6ssmrsa.png

Lee könnte seinen Angriffsversuch auf Washington wiederholen und Jackson nach Germantown ziehen, aber er wird es nicht mehr hinter die rettenden Mauern schaffen. Außerdem wäre Keyes vor Jackson da und wird ihm hoffentlich einen heißen Empfang bereiten. Erreicht Frémont Washington, wird es einen Höllenkampf geben. Die Verluste auf beiden Seiten werden gigantisch sein. Am Ende siegt Lee entweder knapp oder wird nach Osten vertrieben, wo er langsam zu Grunde geht.
Ebenso wahrscheinlich ist jedoch, dass Lee Fersengeld gibt. Dann könnte der ein Ping-Pong-Effekt auftreten. Lee wäre wahrscheinlich gegen Tag 6 in Germantown und wird aller Voraussicht nach von der vereinten Armee Frémonts besiegt. Er muss den Rückzug nach Washington antreten. Dort wird er wieder ausweichen, da er nun auf Passive Posture umgeschaltet hat. Am Ende könnte er dadurch die rettenden Linien Jacksons erreichen, aber wenigstens ist die Stadt wieder frei.
All diese Gedankenspiele setzen voraus, dass meine Einheiten "richtig" marschieren - also sich die Korps und die Armee wie geplant vereinen. Außerdem müssen sich alle Korps am "March to the Sound of the Guns" beteiligen.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, noch während der Kampf um Washington in vollem Gange ist, hat General McClellan entschieden, die Situation der Union in Virginia zu verbessern. Shermans Korps soll vorsichtig auf Waverly VA vorrücken. Möglicherweise wird so etwas Druck von der Potomac-Front genommen. Sherman wird schon einmal voraus marschieren. Sie sorgen dafür, dass sein Nachschubzug nachgeführt wird. Es ist noch nicht entschieden, ob eine Offensive gegen Petersburg oder Garysburg unternommen werden soll - das hängt vor allem vom Ergebnis der Schlacht um Washington ab.

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Lt.Col. Longstreet, in Cinncinati sind erste Nachrichten aus Maryland eingetroffen. Demnach ist Washington doch noch in unserer Hand. Für's erste setzen Sie Ihren Transport jedoch fort. Vielleicht können Sie das Weihnachtsfest ja zu Hause verbringen.


In Tennessee hat die Absetzbewegung wie erwartet funktioniert. Nun müssen sich die Truppen noch ein wenig sortieren und evt. bald ins Winterquartier ziehen. General Rosecrans wird in zehn Tagen das andere Ufer des Tennessee River erreicht haben. Dennoch ist auch dieser Kampfschauplatz noch nicht völlig abgeschrieben. Je nachdem, wann Grants Divisionen zurück kehren, könnte ich trotz des Winters noch einen langsamen, aber stetigen Vormarsch nach Süden beginnen oder auf eine Gelegenheit hoffen, die ich schon bald plane zu provozieren.

Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, in den Appalachen herrschen leider furchtbare Wetterbedingungen, sodass der Durchbruch Richtung Knoxville nicht in Frage kommt. Verlegen Sie daher nach Decatur in Nord-Alabama. Die Stadt wurde kürzlich von den Truppen General Rosecrans' erobert und ist noch voller Nachschubgüter. Wenn Sie sich verproviantiert haben, werden wir sehen, wo wir die Division einsetzen werden. Ach ja, und lassen Sie Schneeschaufeln besorgen. Wenn den Männer langweilig werden sollte..., nun ja, Sie wissen schon.


Während es in Missouri recht öde geworden ist, blitzt im gesamten Gebiet zwischen Arkansas, den Indian Territories, Texas und Louisiana wieder neue Aktivität auf. Die beiden Kavallerieführer Forrest und Stuart haben wieder ihr Näschen heraus gestreckt. Forrest versuchte vergeblich BGen. Schurz Division westlich von Fort Smith AR abzufangen. Tja - bei Schlamm und Regen ist Kavallerie langsamer als Fußtruppen. Da Schurz nun aber auch etwas Ruhe braucht, wartet er in der Nähe eines verlassenen Indianercamps ab, ob Forrest nicht hinterher reitet. In dem Fall dürfte Forrest sein blaues Wunder erleben.
Der andere im Bunde, Jeb Stuart nämlich, hat Shreveport LA zurück erobert. Glücklicherweise habe ich den Braten gerochen und die Garnison abgezogen. Damit ist Texas wieder in Gefahr: Alle Stadtgarnisonen sammeln sich in Houston und Galveston, um die dortigen Barrikaden zu bemannen. Fosters Kavallerie ist leider noch weit weg von Dallas - eigentlich sollte sie bereits nördlich der Stadt stehen. Tatsächlich ist sie gerade einmal bis zum Indianer-Terrritorium gekommen. Da ihr der Nachschub auszugehen droht, schicke ich sie zurück nach Fayetteville.


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Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, Shreveport ist unter Kontrolle der Rebellen. Da das Hauptquartier nicht weiß, wohin sich Stuart als nächstes wendet, soll zunächst die Verteidung von Alexandria gestärkt werden. Beordern Sie BGen. Smith zurück zur Basis. Wenn Sie das erledigt haben, machen Sie sich auf nach Red County, wo sich der andere Smith befindet. Da aus Tennessee gemeldet wurde, dass General Beuaregard und zwei Divisionen abmarschiert sind, liegt die Vermutung nahe, dass er hier in Kürze auftauchen wird. Um eine effiziente Führungsstruktur aufzubauen, soll Smith's Division dem Korpskommando von MGen. Hamilton untergeordnet werden. Bereiten Sie die notwendigen Befehle vor und unterstützen Sie Hamilton bei der Übernahme.

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CWO Rawoll, anlässlich der Ehrung der Gefallenen bei der Schlacht von Vidalia soll eine exemplarische Bestattung mit anschließendem Trauergottesdienst zelebriert werden. Aus jeder Dienstgradgruppe sind fünf Abteilungen Sargträger zu stellen. Sie kümmern sich um die Unteroffiziere. Als ranghöchster Unteroffzier der Flotte sollen Sie auch eine Rede zu Ehren ihrer gefallenen Kameraden halten.
Admiral Porters Flotte wird vorerst im Hafen bleiben, bis die Schäden repariert sind. Die Fregatten der Navy werden leider zur Küstensicherung gebraucht.


Ich habe es bereits angedeutet, zwei Divisionen unter Beauregard sind verschwunden. Ich glaube, sie sollen nur ein paar Forts zurück erobern, aber man kann ja nie sicher sein. Das sie zeitgleich mit dem Auftauchen von Forrest und Stuart verschwinden, scheint mir des Zufalls zuviel. Leider gibt es momentan nichts, was ich sonst tun könnte.
Apropos: dank der Einnahme so vieler Hafenstädte in Louisiana, Texas und Tennessee/Alabama ist die Blockadeeffizienz auf 40% gestiegen. Auch Mobile wird wieder seeseitig abgeriegelt. Im nächsten Zug wird eine Blockadeflotte vor Richmond auftauchen und bald schon werden meine übrigen Blockadegeschwader wieder Routinedienst auf den Ozeanen schieben. Rechtzeitig zur Aufstellung neuer Truppen hoffe ich der Wirtschaft des Südens dadurch schwer zu schaden.

Wie üblich, gingen alle Ressourcen in die Reservearmee. Ich werde einen neuen Punktestand veröffentlichen, wenn der Kampf um Washington das eine oder andere Ende gefunden hat.


Gez.

Der Captain

Jörg von Frundsberg
24.10.13, 19:14
Oha ............ ist das nicht ein wenig zu risikobereit ?? werter Aktivist ?? und ein bißchen viel wen und aber ?? Wir geben gerne zu das Spiel nie verstanden zu haben ^^ Müßt ihr das Risiko eingehen ? macht es nicht eher Sinn zu warten bis zum Frühjahr 63 ?
Ansonsten wollen wir dem Süden gratulieren zu seinem Sieg :D ;)

SolInvictus202
24.10.13, 19:24
hat er denn noch etwas zu verlieren? - nicht wirklich oder? - also fest drooof und durch! :teufel:

Jörg von Frundsberg
24.10.13, 19:50
hat er denn noch etwas zu verlieren? - nicht wirklich oder? - also fest drooof und durch! :teufel: Ich will ja nur nicht das der AAR so schnell endet !! die Bilder sind zu gut ^^

Aktivist
27.10.13, 00:03
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New York, 1. Dezember 1862 - Der Unbesiegbare

Der Gegenangriff auf Washington kam leider gar nicht erst in Gang, denn bevor die Divisionen ihre Kampfstellungen eingenommen hatten, tauchte Thomas Jackson mit seinem Korps in meiner Flanke auf - ein klassisches Chancellorsville-Manöver - und trieb meine gesamte rechte Flanke meilenweit zurück. Nicht weniger als drei Korps konnte Jackson so nahezu aufreiben. Damit sind alle Hoffnungen, Washington bald zu entsetzen, verloren.


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Was soll man dazu sagen? Lee kämpte mit Command-Penalties, ich nicht. Jackson musste den Potomac überqueren, Kearny und Frémont musste keinen Flussübergang unternehmen. Lee hatte deutlich weniger Artillerie, doch die verursachte verheerende Verluste. Selbst die Glücksboni waren ausgeglichen. Lee war angeschlagen, Jackson nach dem Gewaltmarsch über den Potomac sicherlich auch. In Montgomery County goss es in Strömen. Trotzdem war der Ausgang der Schlacht eindeutig. Die Gründe dafür liegen ihrem Einfluss nach sortiert in:

- den besseren Offizierswerten der Südstaatler (Lee, Jackson und Holmes waren auch alle aktiviert)
- dem hohen Moralunterschied beider Seiten
- sowohl Jackson, als auch Lee verfügten über Artillerieexperten
- sowohl Jackson als auch Lee verfügten über Nachschubeinheiten (gibt einen 10%igen Feuerbonus.

Nicht nur Kearny und Frémont sind auf der Flucht, auch Porter und Pope hatten ihre Stellungen verlassen, um Kearny im Gefecht beizustehen und sind nun zerschlagen worden. Damit ist meine rechte Flanke völlig entblößt und genießt absolute Priorität:

Hooker schnappt sich die drei besten Divisionen (Sedgewick, Sheridan und Negley) und verlegt sofort per Eisenbahn nach Frederick, nach knapp einer Woche wird außerdem Geary zu ihm stoßen. McDowell gibt seine drei Divisionen (Lyon, Corcoran/Humphreys und Reynolds) an Keyes ab, der in Annapolis verbleibt. McDowell selbst soll das Kommando von Kearnys Korps bekommen. Kearny Divisionen in Westminster (Slocum und Asboth) sind schwer mitgenommen und werden nach 10 Tagen durch Curtis und Heintzelman verstärkt. Porter und Pope versuchen unbeschadet nach Annapolis zu gelangen, wohin ich auch den Großteil der freien Transportschiffe beordere. Grant wird in 10 Tagen in Westminster eintreffen. Meade bleibt in Port Tobacco, eine Evakuierungsflotte sammelt sich jedoch bald vor seiner Küste.
Ich kann nur hoffen, dass auch Armistead für's erste die Lust auf weitere Kämpfe vergangen ist und dass sich die Linien erst einmal sortieren. Wegen der desolaten Lage ziehe ich außerdem die volle Mobilisierung vor. Ich werde das mit Armistead absprechen. Meine Begründung ist, dass beide Seiten etwa gleich stark sind, Armistead jedoch die weitaus besseren Bedingungen hat. Würden wir bei der ursprünglichen Absprache bleiben, würde sich auch 1863 nichts ändern und das wäre absolut ahistorisch. Weil Armistead nunmehr bereits alle Möglichkeiten voll ausschöpfen darf, ziehe ich nur gleich, ich überhole ihn nicht.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, noch hat der Generalstab keine Entscheidung darüber getroffen, welcher Armeeführer in Zukunft den Oberbefehl über alle Truppen der Potomac-Front erhalten soll. Es ist möglich, dass General Grant hier in Kürze Gen. Frémont ablöst. Sie sollten sich nach Ihrer Ankunft in Westminster daher schon einmal mit dem Artilleriechef von Frémont, MGen. French, treffen. Sie wissen ja mittlerweile, worauf es ankommt.

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Lt.Col. Invictus, zur Zeit keine neuen Befehle.


In Süd-Virginia und Tennessee konsolidiere ich meine Linien. Bis auf ein bisschen Partisanenhatz wird sich da zumindest von meiner Seite her nicht viel ereignen. Die Einheiten sollen erst einmal wieder auf 100% Kampfstärke gebracht werden. Zu 40% rechne ich mit gegnerischen Vorstößen in beiden Kampfgebieten, aber meine Linien sollten hoffentlich halten.

Befehlsausgabe:
http://s1.directupload.net/images/user/130915/x5kwnc2l.jpg
Maj. Hohenlohe, Schneestürme haben den ganzen Osten Tennessees bzw. den Norden Alabamas fest in ihrem Griff. McCooks Division soll daher in Decatur bleiben und sich regenerieren. Erinnern Sie sich noch an die Schneeschaufeln? Jetzt wäre eine optimale Gelegenheit!


In Missouri wird sich ebenfalls nicht viel tun. Foster erreicht hoffentlich Ende dieses Zugs Fayetteville und McCall Dallas. Dafür gibt es in Louisiana einiges zu tun: meine Red-River-Gruppen werden die Gelegenheit nutzen, den immer noch bei Shreveport verharrenden Stuart vom Rückweg abzuschneiden. MGen. Berry macht sich auf nach Berwick und zwei kleine Brigaden sollen bald zu Butler's Army stoßen, um die dortige Division wieder zu komplettieren.


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Befehlsausgabe:
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CWO Rawoll, die Flotte läuft heute aus. Es sind zwar noch nicht alle Einheiten kampfbereit, aber die Armeeführung will das Überraschungsmoment nutzen. Ziel der Aktion ist das Sperren des Mississippi bei Baton Rouge. Wenn dies gelingt, kann im nächsten Zug ohne jede feindliche Abwehr eine Division das Flussufer von West Baton Rouge besetzen und befestigen. Das dürfte die Bewegungsfähigkeit des Feindes stark einschränken, wodurch unsere Transport- und Patrouillenschiffe ohne starke Bedeckung bis nach Malvern AR oder Shreveport LA hin operieren können. Theoretisch werden Unternehmungen nach Arkansas dadurch möglich, aber auch der Druck auf New Orleans verstärkt sich. Und nicht zuletzt ist Porters Panzerflotte dann sogar frei für Fahrten bis nach Memphis oder Vicksburg.
Ihre Aufgabe: Der Vorstoß darf nicht verraten werden. Der Admiral hat deswegen eine totale Landgangssperre verhängt. Allerdings sollten Gruppen von Seeleuten "zum Scheine" die örtlichen Tavernen und Etablissements aufsuchen. Sie werden gemeinsam mit der Kommandatur der Militärpolizei entsprechende Teams aufstellen und briefen.

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Col. Cfant, das neue Ziel der Division heißt Harrisonburg. Sumners Versorgungszug und eine Brigade aus Alexandria werden dort zu Ihnen stoßen. Im weiteren Verlauf wäre ein Zangenangriff auf Malvern gemeinsam mit McCalls Division denkbar, der von Dallas aus operiert. Sehen Sie sich vor! Wir rechnen mit Rückeroberungsvorstößen feindlicher Einheiten.


Mit den nächster Runde frei gemachten Ressourcen bringe ich zunächst alle meine Divisionen auf volle Truppenstärke. Dazu fordere ich nicht weniger als 33 Rifled-Batteries an, sondern auch 14 Miliz-Bataillone und eine Kompanie Scharfschützen. Des weiteren sollen die Kavallerie-Divisionen aufgefüllt werden: vier leichte Batterien und 20 Regimenter werden aufgestellt. Die Flotte erhält zwei Seetransportgeschwader und drei Aufklärungsgeschwader. Nächste Runde werde ich noch einmal Steuern einziehen und Freiwilligenkompanien aufstellen. Mit diesen Einheiten sollen dann 3-4 neue Divisionen geschaffen werden. Admiral Farragut wird auch bald in Cairo IL eintreffen, um die zweite Panzerflotte sicher an den Geschützstellungen des Feindes vorbei nach Louisiana zu transferieren. Die im letzten Zug erst nach Fort Monroe verschiffte Division ist bereits wieder unterwegs in den Süden, wo sie entweder in Texas aushelfen oder an begrenzten Operationen Butlers teilnehmen könnte. Ich habe mir noch kein abschließendes Urteil über mein weiteres Vorgehen gebildet. Armistead arbeitet sicher bereits seit einigen Monaten an seiner Frühjahrsoffensive und es wäre weise, diese erst einmal abzuwarten. Bis dahin ergibt sich aber vielleicht die Chance für begrenzte Maßnahmen, doch das muss man sehen. Da mich die Eisenbahnkapazität schwer belastet, gehe ich in dieser Runde "in die vollen" setze sogar drei Infrastrukturmaßnahmen um. Ein Teil der Ressourcen fließt in die Reservearmee. Den Rest behalte ich als Überschuss zurück, da ich garantiert große Einbußen erleiden werde.

Wer bis jetzt noch Armistead die Daumen drückt, kann damit aufhören. Mission erfolgreich. Wie man anhand der letzten Schlacht ja sehr schön gesehen hat, ist Armistead zu Felde praktisch nicht mehr zu besiegen. Und mit den neuen Verstärkungen seiner Armee wird es wahrscheinlich bis Kriegsende unmöglich sein, ihn aus Washington zu vertreiben. Wenn Ihr wollt, dass der AAR über's Jahr 1863 hinaus noch Bestand hat, müsst Ihr eher für mich ein paar Kerzen anzünden. Um die rechte Stimmung zu erzeugen, werden sich meine Chorknaben auch noch mal voll ins Zeug legen. Die Kollekte ist eröffnet. Geben Sie reichlich! Sansibar oder mit Scheck! Amrum!



Onward Christian Soldiers


https://www.youtube.com/watch?v=YJgt2ktRJME

"Vorwärts, Christi Streiter" ist ein englisches Kirchenlied von William Baring-Gould und Arthur Sullivan aus dem Jahre 1871. Das Lied wurde ursprünglich als Prozessionsmarsch für die Kinder der Horbury Church in Yorkshire geschrieben, wurde aber schnell populär und fand seinen Einzug in zahlreiche Gesangsbücher. Bekannt ist es auch als inoffizielle Hymne der Heilsarmee. Im Video sieht man Libera, einen Londoner Knabenchor.


Gez.

Der Captain

Admiral Hipper
27.10.13, 10:50
Kopf hoch werter Aktivist. Auch Chuck Norris war in dieser Szene schon besiegt, aber...


http://www.youtube.com/watch?v=-vZQpGcNWVI

:D

Frankenland
27.10.13, 15:14
Sir, bei Gott dies ist einer der besten AAR´s denn wir je lesen durften. Meinen herzlichen Dank an beide Parteien für dieses Spiel.

Aktivist
28.10.13, 03:15
http://s1.directupload.net/images/user/130817/ug2jhnph.jpg

Lincolns Emancipation Proclamation


"And be it further enacted, That all slaves of persons who shall hereafter be engaged in rebellion against the government of the United States, or who shall in any way give aid or comfort thereto, escaping from such persons and taking refuge within the lines of the army; and all slaves captured from such persons or deserted by them and coming under the control of the government of the United States; and all slaves of such person found on [or] being within any place occupied by rebel forces and afterwards occupied by the forces of the United States, shall be deemed captives of war, and shall be forever free of their servitude, and not again held as slaves." (Artikel 9, Second Confiscation Act, 17. Juli 1862)

Abraham Lincoln hat die Sklaven befreit. Ist es nicht so? Lernt man das nicht genau so in der Schule? Ist nicht seine Emanzipations-Erklärung der große Meilenstein, die große Kehrtwende in der Sklavereipolitik Nordamerikas? Die Antwort, die wahre, neutrale Antwort ist: Nein!

Der folgende POV setzt sich mit Lincolns Emzipations-Erklärung auseinander. Ich versuche die Mythen der Historiker sichtbar zu machen. Ich versuche, Lincolns Erklärung in den speziellen Gesetzgebungskontext des 37. Kongresses einzuordnen und zu wichten. Ich versuche, die wahren Hintergründe für seine Erklärung am 22. September 1862 zu finden. Und ich versuche, die Rechtmäßigkeit der Maßnahme zu beurteilen. Ich bin mir sicher, dass ich den einen oder anderen Widerspruch hervorrufe, denn meine Darstellung wird in einem Punkt dermaßen von der gewohnten Sichtweise der Historiker abweichen, dass sie gleichsam als Ketzerei erscheinen mag.


Die Vorarbeiten - der 37. Kongress

Lasst mich ganz kurz den zeitlichen Rahmen etwas abstecken, denn das ist wichtig, um den speziellen Kontext der Legislative der Vereinten Staaten zu verstehen, der sich einem Kontinentaleuropäer nicht immer auf den ersten Blick erschließt. Der 37. Kongress der Vereinten Staaten dauerte vom 4. März 1861 bis zum 4. März 1863, also zwei Jahre. Natürlich arbeitete der Kongress nicht pausenlos durch und es gab auch Zwischenwahlen. Die zeitliche Periode wird daher in vier sogenannte "Sessions" unterteilt:

- eine außerordentliche Sitzungsperiode zwischen 4. und 28. März 1861
- die 1. (ordentliche) Sitzungsperiode zwischen 4. Juli und 6. August 1861
- die 2. Sitzungsperiode zwischen 2. Dezember 1861 und 17. Juli 1862
- die 3. (und letzte) Sitzungsperiode zwischen 1. Dezember 1862 und 4. März 1863

Während der ersten Sitzungsperiode gehörten den Kammern des Kongresses noch zahlreiche Vertreter einiger umstrittener Staaten an, so zum Beispiel Senator John C. Breckinridge aus Kentucky, der immerhin ehemaliger US-Vizepräsident war. Auch Senatoren und Abgeordnete aus Virginia, Tennessee, Arkansas und sogar Texas waren auch im Juli 1861 noch vertreten. Und nicht zuletzt hielten viele Demokraten aus den Staaten, in denen die Repräsentanten erst 1862 gewählt werden sollten, ihre Sitze im Haus. Dementsprechend gering war das politische Ergebnis während der ersten Sitzungsperiode, als viele Kongressmitglieder noch glaubten, der Krieg würde rasch beendet werden. Ungeachtet dessen, brach ab dem 2. Dezember 1861 eine beispielhafte Phase der US-Legislative an - herausragend in jeder Beziehung und vielleicht bis zum heutigen Tage nur durch die politische Arbeit der verfassungsgebenden Versammlung in Philadelphia 1787 übertroffen in Produktivität und Progressivität. Natürlich betraten sie Abgeordneten einen bereits urbar gemachten Acker, urbar gemacht durch Vorarbeiten hauptsächlich aus den Kreisen des Militärs:

Im Mai 1861 erließ General Butler in Virginia (Fort Monroe) einen "Kontrabande-Erlass", welcher sämtliche Sklaven aktiver Rebellen, welche die Linien seiner Truppen erreichten, als Kriegsbeute bezeichnete und alle Eigentumsrechte ihrer früheren Besitzer unter Verweis auf das Kriegsrecht negierte.
Der Erlass wurde vom Präsident Lincoln zunächst zurück genommen, als sich der Kongress der Problematik in seiner ersten Sitzungsperiode annahm und das erste Konsfiszierungs-Gesetz vom 6. August 1861 erließ.
Wie bereits im Frémont-Artikel angesprochen, erließ General Frémont kurz darauf einen Befehl in seinem Kommandobezirk, dass alle Sklaven innerhalb einer definierten Kampfzone in Missouri als frei zu gelten hatten.
Am 9. Mai 1862 hob General David Hunter, dessen Befehlsgewalt sich über die befreiten und noch zu befreienden Gebiete South Carolinas, Georgias und Floridas erstreckte, in seinem Allgemeinen Befehl Nr.11 die Sklaverei in diesen rebellischen Bundesstaaten auf. Beide Erlasse wurden von Präsident Lincoln untersagt.

Der Kongress setzte diese Arbeit fort:

Bereits in der ersten Sitzung am 2. Dezember brachte Senator Trumbull aus New York einen Gesetzesentwurf zur Konfiszierung von Sklaven in rebellischen Staaten ein - danach stand das Thema beinahe täglich auf der Tagesordnungsliste.
Am 13. März 1862 setzte der Kongress per Gesetz den "Fugitive Slave Act" für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten außer Kraft, d.h., er verbot den Kommandeuren, unter ihrer Obhut befindliche Sklaven ihren Besitzern auszuliefern, selbst wenn diese ihre Ansprüche gemäß dem Fugitive Slave Act und dem First Confiscation Act rechtmäßig behalten hatten und nun geltend machen sollten.
Am 16. April 1862 schafften die Abgeordneten die Sklaverei im District of Columbia ab - bei finanzieller Entschädigung für die Besitzer. (Der District of Columbia hat keine eigene Staatslegislative und unterliegt ausschließlich der Rechtssetzung des Kongresses.)
Am 19. Juni 1862 schaffte der Kongress die Sklaverei in allen Territorien der USA ab, also Gebieten, die noch keine Staatsverfassung besaßen und noch keine Bundesvertretung stellten - z.B. Arizona, Oregon, Utah und Dakota. Auch hier wurde den Sklavenhaltern keine Entschädigung gewährt (weil eben US Territorien nicht die selben Rechte wie US-Staaten haben.)

Und eben gegen Ende der zweiten Sitzungsperiode zeichnete sich eine endgültige Einigung über die Sklaverei in den rebellischen Staaten ab, welche schließlich im Zweiten Konfiszierungs-Gesetz kulminierte. Ich muss daran erinnern, dass es dem Kongress nicht einfach gestattet war, die Sklaverei per Dekret abzuschaffen, da diese "Institution" ausdrücklich an mehreren Stellen der Verfassung als den Bundesstaaten obliegendes Recht garantiert war. Sie konnte also nur dort abgeschafft werden, wo die Legislative gesetzgeberischer Kompetenzen hatte oder die Exekutive Maßnahmen des Kriegsrechts durchführen konnte. Und diese Maßnahmen durften selbstverständlich nicht willkürlich gesetzt sein, sondern mussten sich an dem allgemein akzeptierten Rechtskanon orientieren. Aber eines steht fest, all das sind Gesetze, die vom Kongress eingebracht und verabschiedet wurden - nicht vom Präsidenten. Was waren Lincolns Vorstellungen?


Das [die oben genannten Gesetze] beflügelte Lincoln bei seinen ersten Ansätzen einer Emanzipationspolitik. Als Vertreter eines Stufenplans hoffte er, die Sklaverei ohne soziale Unruhen und unter freiwilliger Mitwirkung der Sklavenbesitzer beenden zu können, und 1862 glaubte er, einen Ansatz zu wachsendem Druck gegen diese Institution zu erkennen. Die Unionisten in den Grenzstaaten könnten, so meinte er, die Tragweite dieser Entwicklung doch schwerlich verkennen und müßten daher das Angebot einer Bundesentschädigung für die Freilassung ihrer Sklaven positiv aufnehmen. [McPherson, Für die Freiheit sterben]

Was ist damit gemeint? Das ist Lincolns Plan einer Altersgrenze für Sklaven, wie sie etwa auch nach dem Unabhängigkeitskrieg in den Neuengland-Staaten verankert wurde. Außerdem dachte er an einen Stichtermin (1882), nach welchem die Sklaverei endgültig aufgehoben sei. Die Sklavenhalter sollten entschädigt und ihre ehemaligen Sklaven vorzugsweise außerhalb der Union angesiedelt werden, z.B. in Haiti, Nicaragua oder Liberia. Er bewog den Kongress, seine Resolution anzunehmen (was dieser am 10. April 1862 tat) und drohte den Vertretern der sklavenhaltenden Unionsstaaten, sollten sie der Resolution nicht zustimmen, würden der Fortgang des Krieges und die republikanische Mehrheit in beiden Kammern härtere Maßnahmen treffen. Und obwohl die Resolution in beiden Kammern mit Mehrheit der Republikaner angenommen wurde, stimmten 85% der Demokraten bzw. Unionisten der Grenzstaaten dagegen. In der Folgezeit zeichnete sich immer mehr die Führerschaft der Abolitionisten in der Gesetzgebung des Kongresses ab und gegen Juni/Juli 1862 stand eine Einigung des Kongresses beinahe täglich bevor. Was aber schreibt die Geschichtsforschung?

Trotzdem war das Konfiskationsgesetz bedeutsam als Hinweis darauf, was dieser Krieg in Zukunft werden sollte: ein Krieg zur Zerschlagung der südstaatlichen Gesellschaftsordnung im Interesse eines Neuaufbaus der Union. Treibende Kraft bei diesem Prozeß war die Exekutive, die sich durch die Armee Geltung verschaffte. Seit Juli 1862 legten Armee und Exekutive eine bedeutend härtere Gangart vor. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

Ich werde auf diese Einschätzung im nächsten Abschnitt noch einmal zurück kommen, aber lasst mich schon einmal die Sprache McPhersons untersuchen. Das Gesetz des Kongresses ist bloß ein Hinweis, kaum der Rede wert. Treibende Kraft war die Exekutive, also die Regierung. Den Prozessbeginn legt McPherson auf den Juli 1862 fest.
All das ist mehr als befremdlich. Es ist ja richtig, das die Armee als Organ der Exekutive eine treibende Kraft war, aber dass die Regierung sämtliche Maßnahmen samt und sonders zurück gezogen hatte, steht ja auch fest. Um so unverständlicher wird das Urteil des Historikers, wenn er im selben Buch nur eine Seite später beschreibt, dass Präsident Lincoln im Juli 1862 immer noch seinen Stufenplan erzwingen wollte. Am 12. Juli, das ist ein Samstag, rief er die Abgeordneten der Grenzstaaten (Delaware, Maryland, Kentucky und Missouri) ins Weiße Haus und legte ihnen ein präsidiales Memorandum vor, dass zwei Drittel dieser Abgeordneten ablehnten. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass beide Häuser in der folgenden Woche (der letzten Woche der Sitzungsperiode) über das Zweite Konfiskationsgesetz abstimmen würden und wie an der eingangs zitierten Passage gut zu erkennen war, war man bereits deutlich weiter als der Präsident. Wo also war die Regierung die "treibende Kraft"?
Das ist das eine, das andere ist die zeitliche Einordnung des Beginns des Prozesses durch McPherson. Juli 1862 - und das ist sehr enttäuschend. Wie wir gesehen haben, gab es schon lange vor diesem Monat sowohl gesetzgeberische als auch militärische Maßnahmen, die eine klare Eskalation der Abolitionspolitik erkennen lassen. Es wird noch wilder, wenn McPherson seine Einschätzung begründet:


Im Juli beorderte Lincoln Halleck nach Washington, um ihn zum kommandierenden General der Armee zu ernennen. Eine der ersten Weisungen Hallecks an Grant, den Befehlshaber der Besatzungstruppen im westlichen Tennessee und in Mississippi, lautete: "Sie ergreifen alle aktiven Sympathisanten [der Rebellen] und halten sie gefangen oder expedieren sie hinter unsere Linien. Fassen Sie diese Leute schonungslos an und nehmen Sie ihr Eigentum zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit; [...] sie müssen endlich merken, dass jetzt Krieg ist." (McPherson, Für die Freiheit sterben)

General Halleck wurde am 11. Juli nach Washington beordert, diese Anweisung wurde nicht vor dem 23. Juli ausgegeben, dem Tage, an dem Halleck in sein Amt eingesetzt wurde. Hallecks Anweisungen nehmen dann ja auch direkten Bezug zu den Bestimmungen der Artikel 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8 des 2nd Confiscation Act, der am 17. Juli verabschiedet und auch durch Lincolns Unterschrift Gesetzeskraft erhalten hatte. Es hatte also einen Grund, WARUM die Armee ab Juli 1862 rabiater vorging, und das war der Gesetzgebung der Legislative zu verdanken, nicht jedoch einem wie auch immer gearteten Impuls des Präsidenten. Vor allem hatte dies nichts mehr mit der politischen Entwicklung zu tun, sie ist vielmehr Ergebnis einer Entwicklung und kann rein definitorisch als solche kein Ausgangspunkt für einen Prozess gelten, für den sie keinerlei Vorarbeiten geleistet hat.

Und damit komme ich zum letzten Punkt meiner oben genannten Kritik an McPherson - seiner Klassifizierung des Kongress-Gesetzes als Hinweis, als Nebensächlichkeit. Dafür muss ich die nach Meinung McPhersons viel bedeutendere Emanzipations-Erklärung untersuchen.


Confiscation Act und Emancipation Declaration im Vergleich

Um der Erklärung Lincolns im September 1862 eine politische Signifikanz zuzuweisen, müssen die Historiker ihre Wurzeln natürlich vorverlegen, und zwar vor das Datum der Verabschiedung des Konsfiskationsgesetzes. McPherson macht das so:


Als Lincoln am 8. Juli nach Harrisons Landing kam, überreichte ihm der General [General McClellan, Befehlshaber der Army of the Potomac] eine Denkschrift über die angemessene Art der Kriegführung. Noch drei oder vier Monate zuvor hätte er McClellan beigepflichtet. Inzwischen war er aber von der Notwendigkeit einer "erzwungenen Abschaffung der Sklaverei" überzeugt und hatte mit der Abfassung einer Proklamation über die Sklavenemanzipation begonnen. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

Punkt eins: Wenn sogar der General seinen Präsidenten beschwört, nicht dem Drängen des Kongresses nachzugeben, dann ist wohl offensichtlich schon länger etwas im Busch. Wer führt die Attacke an, der Präsident oder der Kongress?
Punkt zwei: McPherson behauptet, Lincoln wäre bereits am 8. Juli auf der Seite des Kongresses und dessen Arbeit am Zweiten Konfiszierungs-Gesetz. Komisch, vier Tage später, am 12. Juli, versuchte der Präsident den Abgeordneten der Grenzstaaten noch etwas anderes zu verkaufen (siehe oben.)
Punkt drei: McPherson behauptet, Lincoln würde bereits selbstständig an einer Proklamation arbeiten. Dafür, verehrte Leser, gibt es keinen Beweis. Und McPherson belegt in keiner Fußnote, wie er zu dieser Einschätzung gelangt.

Es geht noch weiter:


Am 13. Juli - dem Tag, an dem er das Manifest der Grenzstaaten erhielt [die Ablehnung auf Lincolns Memorandum vom 12. Juli] - informierte der Präsident in einem privaten Gespräch Seward [Außenminister] und Welles [Marineminister] von seiner Absicht, eine Proklamation zur Sklavenbefreiung zu erlassen. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

Wisst Ihr, worauf sich McPherson - und mit ihm Heerscharen von Geschichtswissenschaftlern - beruft? Auf eine Episode in Kapitel 2 von Welles "Diary of Gideon Welles". Das ist KEIN Sachbuch. Das ist nicht mal ein Tagebuch, wie der Titel nahelegt. Das ist eine Erzählung, Literatur, das ist so etwas wie ein Roman. Das Buch wurde 1911 herausgeben, und zwar von Edgar T. Welles, seinem Sohn. Und in der Einleitung beschreibt Edgar Welles ausdrücklich, dass er die Manuskripte seines Vaters "editiert" hat, bevor er sie veröffentlichte.


On Sunday, 13th July 1862, President Lincoln invited me [Gideon Welles], to accompany him in his carriage to a funeral of an infant child of Mr. Stanton. [Kriegsminister] It was on this ride that Mr. Lincoln first mentioned to Mr. Seward [der sich ebenfalls in der Kutsche befand] and to me the subject of emancipating the slaves by proclamation. This was, he said, the first occation, that he had mentioned the subject to anyone. (Edgar Welles, Diary of Gideon Welles)

Also bitte sehr, wie glaubhaft ist das? Abgesehen von der Quelle, die selber höchst "unwissenschaftlich" ist. Am Samstag, dem 12. Juli, versucht Lincoln noch seine Resolution vom April umzusetzen, und jetzt denkt er an eine eigene Proklamation? Und er erwähnt diese Tatsache eher beiläufig auf der Fahrt zu einer Beerdigung? Und dazu noch vor Welles und Seward gemeinsam? Wir wissen, und ich habe es bereits mehrfacht erwähnt, während der gesamten 5 Jahre der Regierungszeit Lincolns waren er und Seward praktisch unzertrennbar! Seward war in alle Gedankengänge des Präsidenten eingeweiht. Er war der einzige Minister, der Lincoln beinahe täglich aufsuchte. Ihn allein von allen Ministern beauftragte Lincoln mit zahlreichen Sonderaufgaben. Und jetzt sollen wir tatsächlich glauben, dass Lincoln und Seward bis zu diesem Tage noch nie über ein Thema gesprochen hatten, das seit Monaten Tagesgespräch in Washington war? Dessen Redebeiträge der Senatoren und Abgeordneten im Kongress ganze Bände füllte? Und dass so gut wie vor der Verabschiedung stand? Und dessen Artikel 13 den Präsidenten ausdrücklich dazu ermächtigte, eine Proklamation zu erlassen? Sollen wir tatsächlich glauben, dass weder Lincoln, noch Seward, noch Welles etwas von diesem Text in Artikel 13 wussten? Ich halte das, pardon, für Bullshit!


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links: Edwin Stanton, William Seward, Gideon Welles
Mittel: Abraham Lincoln
rechts: Edward Bates, Salmon Chase, Lyman Trumbull

Lincoln wusste sehr wohl, was die Stunde geschlagen hatte. Aber anders als McPherson und all die anderen Historiker Euch weismachen wollen, war es NICHT seine Initiative, die zur Emancipation Declaration führte. Er traf sich im März, April, Mai und Juli mit Abgeordneten der Grenzstaaten. Er versuchte, sie zu überreden. Er redete ihnen ins Gewissen. Schließlich drohte er ihnen unverholen. Während der ganzen Zeit behinderte er die Arbeit des Kongresses zwar nicht, aber er nahm jede radikale Maßnahme der Armeeführung umgehend zurück. All das beschreibt McPherson recht ausführlich. Noch am 17. Juli 1862 trug sich Lincoln mit dem Gedanken, sein Veto gegen das Gesetz einzulegen! (Doch darüber schweigt sich McPherson aus.)


Lincoln himself had objections to the bill as it came to him. On July 17 he prepared a veto message that he intended to send to the Congress. (Aus den Erinnerungen von Senator Orville Browning von Illinois)

Therefore it was with great urgency that Mr. Lincoln asked Congress on July 14 the authorization of bonds to the states, to adopt a compensation emancipation program. (Marvin Cain, "Lincolns Attorney General: Edward Bates of Missouri")

Er wollte seine Politik lieber gemeinsam mit seinen Gegnern gestalten, doch als dafür keine Möglichkeit mehr bestand, schwenkte er auf Plan B um. Dieser Schluss liegt so klar auf der Hand, dass es mir unverständlich ist, wie ein logisch denkender Mensch zu McPhersons Urteil finden kann. Nein, Lincoln setzte sich später einfach an die Spitze der Bewegung, denn wie ging es weiter?

Am 17. Juli 1862 wurde das Gesetz, dass bereits am ersten Sitzungstag - dem 2. Dezember 1861 - vorgestellt worden war, im Repräsentantenhaus verabschiedet (der Senat hatte bereits am 28. Juni 1862 abgestimmt) und ins Weiße Haus übersandt. Dort berief Präsident Lincoln am 22. Juli eine außerordentliche Kabinettssitzung ein:


Am 22. Juli 1862 setzte Lincoln das Kabinett von seiner Absicht in Kenntnis, eine Proklamation zur Sklavenbefreiung zu erlassen, und bat um Stellungnahme. Als einziger war Montgomery Blair [Postminister] dagegen; er befürchtete, ein derartiger Erlaß würde die Republikaner bei den Herbstwahlen Stimmen kosten [wie, nachdem das Gesetz bereits in Kraft war? Was sollte die Lage denn noch schlimmer machen?] Außenminister Seward billigte zwar die Proklamation, riet aber zu einem Aufschub, "bis Sie sie der Nation auf dem Fundament eines militärischen Erfolgs präsentieren". [...] So legte er die Proklamation in die Schublade, um auf einen Sieg zu warten. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

Das, verehrte Leser, ist Geschichtsfälschung der elegantesten Sorte. Merkt Ihr, wie McPherson die Worte "militärischer Erfolg" und "Sieg" vertauscht? Wenn es um militärische Erfolge ging, gab es keinen Grund, zu warten. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz waren die Armeen der Union konstant auf dem Vormarsch, hatten die Konföderierten wieder und wieder zurück gedrängt und mittlerweile ganz Tennessee außer Chattanooga und Knoxville, Louisiana bis Port Hudson und Mississippi bis fast nach Vicksburg unter ihrer Kontrolle. Sind das alles keine Erfolge? Aber ja doch - und das hat Seward auch gesagt. Von einem "Sieg" - also einer deutlich gewonnenen Feldschlacht, hat er nie gesprochen. Und Lincoln kann ihn auch nicht anders verstanden haben. Aber darüber hinaus, auch dieses Zitat geht auf eine Erzählung zurück: nämlich Francis B. Carpenters "Six Month at the White House" von 1866. Carpenter war Kunstmaler, von ihm stammt das Gemälde "First Reading of the Emancipation Proclamation", welches sich heute im Capitol befindet. Und was geschah wirklich auf der Kabinettssitzung?


July 21 1862, Monday: I [Salmon Chase, Finanzminister] received a notice, to attend a cabinet meeting at 10 o'clock. [...] I went in at the appointed hour and found that the president had been profoundly concerned at the present aspect of affairs and had determined to take some definite steps in respect of military action regarding slavery. He had prepared several orders (aus den Aufzeichnungen von Salmon Chase, David Donald, Inside Lincolns Cabinet. The Civil War Diaries of Salmon P. Chase)

Beide Befehle entsprechen in ihrer Gänze Artikel 5 und 6 bzw. 11 des Confiscation Acts. Weiter führt Chase laut Donald aus, dass die Kabinettssitzung am 22. Juli fortgesetzt wurde.


[I]The president was unwilling to arm slaves, but proposed to issue a proclamation on the basis of the confiscation bill [siehe Artikel 13] [...] warning the states of the rebels, that the provisions of the congressional act [dem Konsfiskationsgesetz] would have full force at the expiration of sixty days. [siehe Artikel 6] The president determined to leave this idea of the proclamation to some future consideration.

Und... nichts. Chase notierte keinen Einspruch Sewards am 22. Juli 1862, auf einen militärischen Erfolg, geschweige denn einen Sieg auf dem Schlachtfeld zu warten. Seht Ihr, was McPherson gemacht hat? Er hat Euch eine frei erfundene Geschichte präsentiert, garniert mit zweifelhaften Belegen, und hat die Fakten, die näher an der Wirklichkeit dran sind, einfach verschwiegen. Nun ja, ganz erfunden wurde eine Anmerkung seitens Sewards nicht, aber was sagte er:


On the July 22 the president read at a meeting of his cabinet the draft of a preliminary emancipation proclamation. In this document he proposed merely to notice that unless the rebels laid down their arms [...] he would issue a proclamation emancipating slaves within the enemies lines. [Ab jetzt ist eine Original-Handschrift abgebildet, nach Gorham ist es die Stantons] "The president proposed to issue an order declaring that all slaves of states in the rebellion are free. [...] Seward against it; argues strongly in favor of cotton and foreign governments." (George Gorham, Life and public services of Edwin M. Stanton)

Was meint Stanton damit? Nun, laut seiner Aussage (vorausgesetzt, seine Handschrift ist keine Fälschung), hat Außenminister Seward die Befürchtung geäußert, dass ausländische Staaten einer Befreiung der Sklaven ablehnend gegenüber stehen würden, weil dies gewaltige Auswirkungen auf die Baumwollproduktion der Südstaaten haben würde - auch nach dem Ende des Krieges. Warum? Weil die Vereinigten Staaten 1860, also vor Kriegsausbruch, 85% der Weltbaumwollproduktion stellten. Und die Textilindustrie der damaligen Zeit konnte nicht auf andere Fasern ausweichen. Gleichzeitig war der Textilsektor Mitte des 19. Jahrhunderts der dynamischste, der größte und wichtigste Industriezweig in England und Frankreich und beschäftigte mit Abstand die meisten Arbeiter. Seward fährt fort, dass er das mutwillige Aufgeben sämtlicher Beziehungen (wirtschaftlich und diplomatisch) zu England und Frankreich nach 60 Jahren Baumwollhandels nur dann als gefahrlos ansieht, wenn man der amerikanischen Öffentlichkeit im Gegenzug eine militärische Kompensation verkaufen könnte:


"Seward argues, foreign nation will intervene the abolition of slavery for the sake of cotton. [...] Wants to wait for troops, wants Halleck here, wants drum and fife [Querflöte, typisches Militärinstrument] and public spirit." (wieder in Stantons Original-Handschrift)

Versteht Ihr nun, um was es ging? Es ging nicht darum, auf einen militärischen Erfolg, geschweige denn einen Sieg zu warten, sondern die Auswirkungen des 2nd Militia Acts und der Wiedereröffnung der Anwerbebüros abzuwarten. Um die Armee zu verstärken, sollten die führenden europäischen Nationen infolge der allgemeinen Abschaffung der Sklaverei (und das ist praktisch das Resultat des 2nd Confiscation Acts) auf Seiten der Südstaaten intervenieren. Und noch einmal: das findet Ihr nicht bei dem Bürgerkriegspapst McPherson und auch bei sonst keinem der gefeierten Historiker. Weil das nicht die Geschichte ist, die sie Euch erzählen wollen. Geschichtswissenschaftler, quer durch die Bank, sind nämlich mehr "Geschichten" als "Wissenschaft". Und das hier klingt doch nicht mehr nach "Hallelujah! Wir befreien die Sklaven!" Das ist doch Realpolitik. Nichts, womit man eine Ikone wie Abraham Lincoln schmücken kann. Wie seht Ihr das?

Gut, damit ist bewiesen, dass erstens Lincoln Erklärung keinesfalls unabhängig von der progressiven Gesetzgebung des Kongresses war und das zweitens all die Vorgeschichte, die Ihr aus Lehrbüchern, dem History Channel oder der Wikipedia kennt, erfundener Quatsch mit Soße ist. Und jetzt stellen wir mal beide Dokumente, den Confiscation Act und die Emancipation Proclamation gegenüber und sehen uns an, was der praktische Unterschied sein soll, den Lincolns Erklärung angeblich zu so einem Meilenstein des Abolitionismus macht.


And be it further enacted, That all slaves of persons who shall hereafter be engaged in rebellion against the government of the United States, or who shall in any way give aid or comfort thereto, escaping from such persons and taking refuge within the lines of the army; and all slaves captured from such persons or deserted by them and coming under the control of the government of the United States; and all slaves of such person found on [or] being within any place occupied by rebel forces and afterwards occupied by the forces of the United States, shall be deemed captives of war, and shall be forever free of their servitude, and not again held as slaves. (Artikel 9, Second Confiscation Act, 17. Juli 1862)

I, Abraham Lincoln, President of the United States of America, and Commander-in-Chief of the Army and Navy thereof, do hereby proclaim and declare that hereafter, as heretofore, [...] that on the first day of January in the year of our Lord, one thousand eight hundred and sixty-three, all persons held as slaves within any State, or designated part of a State, the people whereof shall then be in rebellion against the United States shall be then, thenceforward, and forever free; and the executive government of the United States, including the military and naval authority thereof, will recognize and maintain the freedom of such persons, and will do no act or acts to repress such persons, or any of them, in any efforts they may make for their actual freedom. [...]

[Signed:] Abraham Lincoln
By the President
[Signed:] William H. Seward
Secretary of State
(Auszug aus der Emanzipations-Erklärung, 22. September 1862)

So, da habt Ihr die beiden essentiellen Abschnitte gegenüber gestellt. Es gibt einen Unterschied in der Formulierung: der Confiscation Act spricht von Sklaven, welche die Linien der Unionsarmeen erreichen, sei es durch Flucht oder sei es durch den Vormarsch der Truppen. Lincoln stellt diese eine Bedingung nicht, obgleich er darauf hinweist, dass es die Streitkräfte der Vereinigten Staaten seien, welche die Freiheit der befreiten Sklaven umsetzen und garantieren werden. Aber macht das einen Unterschied? Welcher Sklave, bitte sehr, auf den Baumwollfeldern in Alabama, wird durch seine Erklärung befreit? Welcher Sklave in den rebellischen Südstaaten wird überhaupt befreit, wenn nicht zuvor die Armee in eine bestimmte Kampfzone vorgerückt ist? Wie soll man sich das vorstellen - sollen Virginia oder Texas wegen dieser Ankündigung plötzlich die Waffen niederlegen? Nein, es macht keinen praktischen Unterschied. Sowohl das Gesetz des Kongresses als auch Lincolns Erklärung können nur durch die militärische Macht der Exekutive umgesetzt werden. Deshalb spielt es keine Rolle, ob alle Sklaven für frei erklärt werden, und dann nach und nach befreit werden, oder ob die bereits befreiten Sklaven zu freien Männer werden. In den Maßstäben und mit den Augen seiner Zeit betrachtet: ist Lincolns Erklärung tatsächlich etwas anderes? Nein, Präsident Lincoln setzt in seiner Erklärung Artikel für Artikel und Wort für Wort das Konsfiszierungs-Gesetz per präsidialer Proklamation in Kraft, d.h., er verkündet den Willen der Exekutive, dem Gesetz Geltung zu verschaffen. Denn formell inkraft gesetzt wurde es durch Lincolns Unterschrift am 17. Juli 1862 bereits. Aber was hatte sich seither getan?


[I]Fortsetzung folgt

Aktivist
28.10.13, 03:23
Fortsetzung

Warum machte Lincoln von seiner Proklamation gebrauch?

Jetzt verlasse ich gewissermaßen das Feld der Fakten und Beweise und stoße tief in das Reich der Spekulation vor. Denn es gibt für das, was ich Euch anbiete, keinerlei Nachweis in den Primärquellen der beteiligten Personen. Zunächst stellt sich die Frage, hat der Präsident seit dem 17. Juli, als er das Gesetz durch seine Unterschrift formell in Kraft setzte, etwas dafür getan, ihm Geltung zu verschaffen?


The fate of Trumbulls [der New Yorker Senator, der das Gesetz ursprünglich eingebracht hatte] Second Confiscation Bill was like that of the first one. Lincoln, who did not believe that the bill was necessary, refused to enforce it. And Trumbull, whose main motive in pressing for bill was his conviction that if properly executed, it could free many slaves and hurt the rebel cause, was bitter over Lincoln's attitude. (Ralph Roske, His own Counsel: The life and times of Lyman Trumbull)

Senator Charles Sumner aus Massachussetts schrieb in einem Brief: "[...] There have been differences of opinion of policy - especially on Slavery. This was to be expected. But the Bill of Confiscation & Liberation, which was at last passed, under pressure from our reverses at Richmond, is a practical Act of Emancipation. [...]"

Tatsächlich war in den vergangenen Wochen nicht viel geschehen. Weder wurde großflächig Eigentum von Rebellen konfisziert, noch wurden viele Sklaven befreit. Am 14. August empfing Präsident Lincoln eine Abordnung freier Schwarzer und bedauerte ihnen gegenüber den breiten Widerstand - auch im Norden - der Bevölkerung gegen schwarze Menschen, seien sie Sklaven, vor allem aber seien sie freie Menschen:


Deshalb, so Lincoln müßten die Schwarzen in ein anderes Land emigrieren, wo sie bessere Chancen hätten. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

Was geht da vor in Amerika? Nun, nach der Inkraftsetzung des Gesetzes kam es in vielen Teilen des Landes zu Ausschreitungen - auch mit Todesfolgen - gegen freie Schwarze. Die demokratische Partei machte sich den Unmut vieler Bürger zu nutze, um sich wieder eine politische Plattform für den Wahlkampf aufzubauen. Platt gesagt, Ihr Slogan war: "Keine freien Nigger in der Union!". Und wer waren die demographischen Gruppen, die am erbittersten gegen diesen Politikwechsel kämpften? Es waren die Bewohner der Grenzstaaten Kentucky und Missouri, es waren die Einwohner der Butternut-Gebiete des südlichen Nordwestens (West-Pennsylvania, Süd-Ohio, Süd-Indiana und Süd-Illinois) und es waren beinahe geschlossen alle irisch-stämmigen Einwanderer und ein großer Teil der deutschstämmigen Exilanten. Es waren aber nicht nur Politiker aus solchen Gebieten oder Politiker im Wahlkampf, welche sich zögerlich zeigten. Auch im Nordwesten und Nordosten sammelten sich nach einem kurzen Schrecken (die einen über die eigene Courage, die anderen über die Entschlossenheit der Abolitionisten) Gegner aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen. Und das war vielleicht einer der geheimen Hauptgründe: wohin hätten die befreiten Sklaven der Südstaaten wohl gehen sollen? Sie hätten kaum in ihrer angestammten Heimat bleiben können, wo sie täglich Gewalt ausgesetzt gewesen wären. Und sie wären wohl auch kaum in den ohnehin durch Einwanderer überfüllten Industriestädten des Nordens willkommen gewesen, wo sie jeden Mindestlohn locker um ein Drittel unterboten hätten. Nein, die einzige realistische Alternative wären die Weiten der westlichen Territorien gewesen. Aber dort wollte sie niemand haben! Dorthin sollten nach den Vorstellungen der amerikanischen Eliten die Millionen und Abermillionen europäischer Auswanderer siedeln, für die extra der Homestead-Act geschaffen worden war. Diesen konnten die Geschäftsmänner in Chicago, Boston oder New York alles verkaufen, vom Saatgut bis zur Hausratausstattung, was man für die Besiedlung des Westens brauchte. Denn es gab dort nichts! Aber diese Menschen wollten alles andere, nur nicht Seite an Seite mit Schwarzen leben. Das ist ein Teil der Wahrheit hinter der Geschichte. Und deshalb war Lincoln zögerlich (der immerhin in Kentucky geboren und Süd-Illinois aufgewachsen war), als es darum ging, das Gesetz des Kongresses mit all der Macht der Exekutive umzusetzen. Es gab vielleicht noch einen anderen Grund: Lincoln wäre der Erfüllungsgehilfe des Kongresses gewesen, und das war sicherlich nicht die Rollenverteilung, die er für sich und die Abgeordneten Washingtons im Sinn hatte. Nicht zuletzt gab es auch in der Armee Unruhe, vor allem bei den einfachen Soldaten. Und was sagt Lincoln selbst - lassen wir ihn zu Wort kommen:


"Mein oberstes Ziel in dem gegenwärtigen Ringen ist die Rettung der Union. Wenn ich die Union retten könnte, ohne auch nur einen Schwarzen zu befreien, würde ich es tun, und wenn ich sie nur dadurch retten könnte, dass ich alle Sklaven befreite, so würde ich es tun; und wenn ich sie dadurch retten könnte, dass ich einige befreite und andere nicht, würde ich auch das tun." (Lincoln in einem offenen Brief an seine Mitbürger am 22. August 1862, in McPherson, Für die Freiheit sterben)

"Aber was würde unter den obwaltenden Umständen, wo ich in den Rebellenstaaten nocht einmal der Verfassung Geltung verschaffen kann ... eine Proklamation zur Sklavenbefreiung mir nützen?" (Lincoln am 13. September 1862 zu einer Abordnung Geistlicher, in McPherson, Für die Freiheit sterben)

Das sind seine Originalworte. Und McPherson hält sie anscheinend für so wichtig, dass er sie in sein Standardwerk aufnimmt. Aber er fällt plötzlich wieder in seine alte Leier zurück.

Warum änderte Lincoln im September 1862 plötzlich seine Meinung? Hatte er, wie es McPherson nahelegt, auf einen Sieg auf dem Schlachtfeld gewartet? Nun, JA - aber nicht den, den McPherson meint, wenn er schreibt:


[...] und Mitte September befanden sich drei südstaatliche Armeen auf dem Marsch gen Norden, dem scheinbar sicheren Sieg entgegen. In den folgenden Wochen wichen die Konföderierten jedoch wieder südwärts zurück, ohne etwas ausgerichtet zu haben [...] und Lincoln hatte den Sieg, den er für seine Proklamation der Sklavenbefreiung brauchte. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

[...] Im Weißen Haus wurde die Schlacht am Antietam ebenfalls als Sieg des Nordens verbucht. Sie machte die Hoffnung der Konföderierten auf Anerkennung durch England zunichte und führte dazu, dass Lincolns Proklamation zur Sklavenbefreiung früher abgegeben wurde. (McPherson, Für die Freiheit sterben)

Merkt Ihr das? McPherson macht zwei Dinge, erstens er nimmt den Fokus total weg von der Tatsache, dass bereits ein Gesetz zur Sklavenbefreiung in Kraft ist und zweitens, er versucht einen direkten Link zwischen der Schlacht am Antietam und Lincolns Deklaration zu ziehen. Letzteres mit der Geschichte "Wir brauchen einen militärischen Sieg" im Hintergrund. Aber das mit dem Sieg habe ich ja bereits entkräftet. Warum also die Proklamation? Nun, Mr. McPherson erklärt uns, dass Lincoln einen heiligen Eid geschworen hatte, dass er in dem Moment, wenn Lee's Army of Northern Virginia Maryland verlassen sollte, er es als Gottes Zeichen nehmen werde, die Sklaven zu befreien. Ich persönlich halte Lincoln nicht für so theatralisch, aber geschenkt. Die Lage in Maryland war bereits im Vorfeld der Schlacht am Antietam unter Kontrolle, als z.B. der Gouverneur von Pennsylvania den Präsidenten in Kenntnis davon setzte, dass die Kolonnen der Südstaaten, welche anscheinend seinen Staat bedrohten, wieder nach Süden marschieren würden und als die Army of the Potomac unter George McClellan in Schlagdistanz zu den Konföderierten stand. Die Schlacht am Antietam fand am 17. September statt. In der Nacht vom 18. zum 19. September hatte Lee den Potomac südwärts überquert. Das wäre dann doch die Gelegenheit gewesen, oder? Der Feind nicht mehr in Maryland, und ein Sieg auf dem Schlachtfeld obendrein..., aber das war nicht Lincolns Punkt.


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Berichtigung: Bragg wartete vom 17.-19. September bei Munfordsville am Green River auf General Buells Army of the Ohio, bevor er Richtung Bardstown marschierte, um sich mit Kirby Smith zu vereinigen.

Über die Lage bei Sharpsburg war der Präsident recht gut informiert. Anders sah es in Kentucky aus. Zur damaligen Zeit dauerte es zwischen 5 bis 6 Tage, bis eine Nachricht aus Zentral-Kentucky nach Washington gelangt war. Einen Monat zuvor, am 28. August 1862, war eine südstaatliche Armee unter General Bragg von Ost-Tennessee aus nach Kentucky vorgestoßen, an den Unionslinien vorbei, und nur langsam durch die Army of the Ohio unter General Buell verfolgt. Am 17. September 1862 hatte Bragg Munfordville am Green River erreicht, sein Untergebener Kirby Smith stand bereits 113 Meilen nördlich in Lexington, wohingegen Buell noch bei Bowling Green am Gasper River verharrte. Bragg suchte nach der Gefangennahme der Garnison von Munfordville ein geeignetes Schlachtfeld und wartete mit seiner Armee drei Tage, vom 19. bis zum 22. September 1862, auf General Buell's Army of the Ohio. Doch Buell kam nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Konföderierten beinahe die gesamte Osthälfte Kentuckys eingenommen. Sie hatten die Staatshauptstadt eingenommen. Sie schickten sich an, den alten Gouverneur von Kentucky wieder ins Amt einzusetzen. General Bragg erlässt einen Aufruf an die Einwohner des Staates, nunmehr von der Union abzufallen und ihm im Kampf gegen die Nordstaaten zu unterstützen. Präsident Lincoln im fernen Washington weiß nicht, dass Bragg damit keinen Erfolg hat. Er weiß nur eins: Bragg und Smith sind deutlich näher an Louisville oder Cincinatti als Buell. Er fürchtet nur eins, dass Bragg über Buell obsiegen könnte und dass die mühsam aufrecht erhaltene Kontrolle über den Staat, die erst ein Jahr zuvor unter den Stiefeln der Soldaten errichtet worden war, zusammen brechen würde. Das all die jungen Männer Kentuckys in Scharen zu den Konföderierten überlaufen würden. Und dass im Gefolge auch Tennessee wieder durch die Südstaaten zurück erobert werden könnte.

Und jetzt haltet Euch bitte noch einmal den Text der Emancipation Proclamation vor Augen und auch die Einschätzung, die Präsident Lincoln laut seinen Originalzitaten noch im August und Mitte September pflegte. Wer glaubt Ihr nun, sind die Rebellen, die Lincoln ausdrücklich warnt, sollten sie nicht bis zum 1. Januar 1863 den Widerstand gegen die Union beenden, würden infolge ihre Sklaven befreit werden? Ist das - und bitte beachtet den zeitlichen Kontext - auf Virginia oder South Carolina gemünzt? Wo der Präsident keinen Einfluß hat? Oder ist das nicht vielmehr eine Warnung an die Bevölkerung Kentuckys: wenn Ihr zur Konföderation überlauft, seht Ihr Euch plötzlich Seite an Seite mit freien Schwarzen! Denkt bitte an den Rassismus, der sich nach dem Zweiten Konfiskationsgesetz besonders in Gebieten der gleichen demographischen Zusammensetzung wie Kentucky seine Bahn brach. Kann man nicht davon ausgehen, dass die Einwohner Kentuckys, die nun seit einem Jahr die Effizienz der Militärverwaltung der Nordstaaten am eigenen Leibe erlebt hatten, diese Warnung ernst nehmen würden? Und da kommt auch noch einmal der Text in Lincolns Deklaration zur Sprache:

Das Zweite Konfiskationsgesetz gilt ausdrücklich nur in den rebellischen Bundesstaaten innerhalb der Kampfzonen, welche von der Armee kontrolliert werden. Warum? Weil der Kongress nicht einfach die Verfassung umschreiben kann. Er hat kein Recht, einem unionstreuen Sklavenhalterstaat wie Kentucky oder Maryland die Sklaverei zu verbieten. Aber Lincoln kann etwas anderes, und das drückt er in seinem Eingangssatz aus: er stellt nicht nur seine Autorität als Präsident der Vereinigten Staaten, und damit Regierungsoberhaupt sowie Hüter der Verfassung hinter die Proklamation, sondern auch seine Autorität als Oberbefehlshaber der Streitkräfte, und damit das als einziges Regierungsorgan befugte, Kriegsrechtsmaßnahmen einzuführen. Als Präsident muss er sich an die Verfassung halten. Aber der Krieg gegen einen exterritorialen Feind - und egal was Lincoln mitunter sagt, die Südstaaten sind de facto unabhängig und eigenständig - kann seine Befugnisse um Maßnahmen des allgemeinen Kriegsrechts erweitern, unter anderem auch um die Beschlagnahmung von Eigentum. Und Sklaven sind nach der damals geltenden Rechtsauffassung Eigentum. Wenn Kentucky von der Union abfallen sollte, wäre es nicht länger durch die Verfassung geschützt und unterläge damit der selben Gesetzgebung des Konsfiszierungs-Gesetzes, wie die anderen Rebellenstaaten auch. Und das wussten die Einwohner Kentuckys: als Frontstaat und mit noch einer starken Unionsarmee inmitten ihres Herzlandes, wären sie schon bald wieder unter der Kontrolle der Union. Diesmal aber nicht als Partner, sondern als Unterworfene. Und müssten Seite an Seite mit ihren befreiten Sklaven leben, während sich die Unionsarmeen entschädigungslos an ihrem Eigentum bedienen dürften. Ihr findet diese Interpretation der Emancipation Proclamation nicht in den Geschichtsbüchern. Ich halte sie jedoch für weitaus realistischer als die herzerwärmende Story von McPherson und Co.


War die Emanzipations-Erklärung rechtmäßig?

Das ist der schwerste Punkt dieser Argumentation und er fällt mir nicht leichter, da ich kein Jurist oder Politikwissenschaftler bin. Ich will mich der Frage also Schritt für Schritt nähern. Praktisch ist die Emancipation Proclamation nichts weiter als die Umsetzung der Exekutive eines von der Legislative erlassenen Gesetzes. Die erste Frage also sollte sein, ist der Second Confiscation Act rechtmäßig?

Nun, schauen wir uns inbesondere Artikel 9 - in welchem die Sklaven von Rebellen befreit werden - und Artikel 6 - in welchem das Eigentum von Rebellen beschlagnahmt wird - an. Hat der Kongress das verfassungsmäßige Recht dazu? Was das Eigentum angeht, gibt die Verfassung solches Recht nicht her. Allerdings spricht der Kongress explizit von Personen, die sich an der Rebellion beteiligen oder diese unterstützen. Insofern nimmt er Bezug auf den First Confiscation Act vom August 1861. Und er ist als Maßnahme außerhalb des Einflusses der Verfassung zu sehen. Was meine ich damit? De facto sind die rebellischen Staaten unabhängig. Sie haben sich rechtmäßig, d.h. im Einklang mit dem Recht auf Revolution und dem Recht auf unabhängige Regierungsvertretung, von der Union losgesagt. Sie haben eine eigene Regierung gebildet. Sie haben Repräsentanten des Volkes, welche die Angelegenheiten der Bürger vor der Regierung vertreten. Sie haben eine eigene Verfassung, die im übrigen in nahezu allen Punkten deckungsgleich mit der Verfassung der Vereinigten Staaten ist. Sie treten im Außenverhältnis zu anderen Staaten als eigenständige Nation auf. Und sie haben eine eigene Armee, und damit eigene Vollzugsorgane der Exekutive. Sie sind nicht mehr Subjekt der ursprünglichen Verfassung. Damit gelten die Rechte, welche die US-Verfassung ihren Bürgern gegenüber dem Staat garantiert, nicht mehr für sie. Statt dessen tritt als übergeordneter Rechtskörper das Völkerrecht und als spezieller Teil davon das allgemeine Kriegsrecht im Verhältnis zwischen Nord- und Südstaaten in Erscheinung.

Wenn ich sage Völkerrecht oder allgemeines Kriegsrecht, muss ich voraus schicken, dass es zu dieser Zeit keinen festen Gesetzeskodex gab. Wohl aber existierte ein Gewohnheitsrecht, d.h. ein von den Staaten (des Westens) allgemein anerkanntes Set an Regeln und Vereinbarungen, auf das man sich zum Beispiel bei bilateralen Verhandlungen oder Friedensverträgen berief. Wie etwa auf dem Wiener Kongress. Oder bei dem Friedensvertrag von Paris zwischen dem britischen Empire und den jungen Vereinigten Staaten von Amerika. Existiert also nach allgemeinem Kriegsrecht die Befugnis, dass ein kriegführender Staat den Bewohnern eines anderen Staates - auch Zivilisten - deren Eigentum konfiszieren kann? Ja, aber nur in dem Maße, wie besagtes Eigentum zum Zwecke der Kriegführung benötigt wird. Danach ist besagtes Eigentum entweder zurück zu geben oder dessen Wert zu erstatten. Der Second Confiscation Act ermächtigte den Präsidenten in Artikel 7, entsprechende Bundesmittel für Entschädigungen im Haushalt bereit zu stellen, außerdem wurden im selben Artikel die Gerichtsstände benannt, vor denen mögliche Kläger Ihr Recht einfordern könnten, in dem sie z.B. den Nachweis erbrachten, unionstreu zu sein und keine Angehörigen der Rebellion. Es ist ein politischer Kunstgriff, einerseits Personen als Rebellen (sprich Landesverräter) zu bezeichnen, Ihnen andererseits aber die Tür für eine Rückkehr zur Union offen zu halten und damit auch die Rückkehr zur Gnade der Verfassung. Lincoln wusste das. Er war selbst Anwalt, und zwar kein schlechter!

Was die Sklavenfrage angeht, wird es noch komplexer. Die bisherige Gesetzgebung orientierte sich eng am allgemeinen Kriegsrecht bzw. den Termini der Verfassung. Beim ersten Konfiskationsgesetz beispielsweise wurden Sklaven als "Konterbande", "Kriegsbeute" bezeichnet, allerdings nur solche Sklaven, die tatsächlich in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Krieg standen. Es betraf also nur Sklaven, die in den Armeen der Südstaaten eingesetzt wurden oder die in kriegsmittelbaren Industrien dienten oder die kriegsrelevante Tätigkeiten (z.B. Verteidigungsanlagen ausheben) unternahmen. Als gemäß der Verfassung definiertes Eigentum durften sie im Einklang mit dem Kriegsrecht beschlagnahmt werden und ihre Herausgabe an die rechtmäßigen Eigentümer mit Verweis auf den Kriegsnutzen dieses Eigentums verweigert werden. Aber das war ja nicht mehr Fall. Nunmehr sind die Sklaven aller Rebellen, egal was diese Sklaven zum Nutzen des Krieges beitragen, in dem Moment befreit, in dem sie die rettenden Linien der Armee erreichen. Mehr noch, Artikel 9 verbietet ausdrücklich, diese Sklaven wieder in die Obhut ihrer Herren zu geben, selbst wenn diese nachweisen sollten, dass sie unionstreu waren und das keinerlei Kompensation für den Verlust geleistet werden würde.

Nun, auch hier gilt wieder die erste Einschränkung: die Rebellen sind qua Definition ihres Status und qua Eigendefinition ihrer Regierung nicht mehr Subjekt der US Verfassung. Im Rechtsverhältnis zwischen den Bürgern der Konföderierten Staaten der Amerika und den Vereinigten Staaten von Amerika tritt nicht die Legislative der letzten in Erscheinung, sondern deren Exekutive. Die nächste Frage also ist, hat der Präsident der Vereinigten Staaten das Recht, die Sklaven der Rebellen zu befreien? Dafür spielt die Verfassung zunächst keine Rolle. Denn sie ist primär die im Innenverhältnis der Vereinigten Staaten existierende Rechtsnorm zwischen Regierung und Volk. Im Außenverhältnis obliegt es dem Präsidenten als Commander-in-Chief der Streitkräfte und als Vertreter des Staats, alle Maßnahmen zu ergreifen, um sein Staatsvolk zu schützen, ergo den Krieg zu gewinnen. Die Verfassung der Vereinigten Staaten erhebt keinerlei Einspruch gegen präsidiale Maßnahmen, solange nicht der Kongress durch Gesetzesvorhaben widerspricht. Und das hat der Kongress nicht getan, im Gegenteil, die Gesetzesinitiative geht von ihm selbst aus und der Präsident wird lediglich beauftragt, die Instrumente der Exekutive im Sinne des Gesetzes einzusetzen. Somit handelt der Präsident nicht gegen die Verfassung.

Aber auch das ist nicht von Belang, denn zwei wichtige Fragen müssen geklärt werden: Erstens, ermächtigt das Kriegsrecht die Regierung eines kriegführendes Staates, die Sklaven eines anderen Staates zu befreien. Zweitens, wenn die rebellierenden Bundesstaaten zur Union zurück kehren und damit wieder den Schutz der Verfassung genießen, was hat eine endgültige Befreiung ihrer Sklaven ohne Entschädigung für eine Rechtswirkung? Will sagen, kann nicht der Staat Mississippi gegen die Regierung auf Grundlage der US Verfassung klagen und zum Beispiel die Rückübereignung seiner Sklaven verlangen?

Zur ersten Frage - existiert ein Gewohnheitsrecht, welches die dauerhafte Befreiung von Sklaven legalisiert - ist zu sagen, dass ein solches Recht 1862 NICHT existierte. Im Gegenteil: sowohl im Unabhängigkeitskrieg als auch im Krieg von 1812 gegen England befreiten die Briten Sklaven von den Plantagen der amerikanischen Sklavenhalter und erklärten diese für alle Zeiten frei. Beide Male erhob die amerikanische Regierung in den Friedensverhandlungen Einspruch gegen diese Praxis und vertrat die - letztlich unbedeutende - Rechtsauffassung, dass der Status dieser Sklaven, obwohl faktisch für alle Zeiten befreit, nicht durch die britische Regierung verändert wurde.

Zur zweiten Frage: während im Confiscation Act nur von bestimmten Personen gesprochen wird, welche sich an der Rebellion beteiligen oder diese unterstützen, spielt dies in der Proclamation keine Rolle mehr. In ihr ist es völlig egal, ob die Sklaven einem Rebellen oder einem unionstreuen Besitzer gehören. Entscheidend ist, dass dieser Besitzer mit seinen Sklaven in einem Staat lebt, welcher sich der Union durch bewaffneten Widerstand widersetzt. Das stellt die Sklavenbesitzer dieses Staates, sollte er eines Tages zurück zur Union kommen, fundamental schlechter als die Sklavenhalter in den unionstreuen Sklavenstaaten: Maryland oder Delaware beispielsweise. Die Verfassung lässt solche Ausnahmen aber nicht zu. Hat der Präsident das Recht, ist er legitimiert, sowohl den Rechtsrahmen der Verfassung, als auch den Rechtsrahmen des Völkerrechts zu überschreiten?

An dieser Stelle kommen wir nicht weiter, ohne eine neue (alte) Feststellung zu machen. Der Präsident als Führer der Nation handelt durch seine Proklamation zwar Oberhaupt der Exekutive, aber er setzt nur das um, was der Kongress, was die demokratisch gewählten Vertreter der Nation beschlossen haben. Und seine Armee, mit welcher er das Gesetz in praktisches Recht überführt, ist als Freiwilligenarmee, deren Finanzierung, Ausrüstung und Aufstellung dem Kongress und den Bundesstaaten obliegt, in Wahrheit die Armee des Kongresses - dessen Instrument. Ist also die Volksvertretung einer Nation berechtigt, Ihrer Regierung Kompetenzen zuzuweisen und Aufgaben aufzuerlegen, welche den Rechtsrahmen der Verfassung und den Rechtsrahmen des Völkerrechts überschreiten?

Die erste Teilantwort ist: Ja! Die Konföderierten sind ein juristisch ein Rechtsgebiet außerhalb der Verfassung und sind wie jeder Staat, der Krieg gegen einen anderen führt, Subjekt von Eroberung und Unterwerfung. Was die zweite Frage angeht, ist das Völkerrecht in diesem Punkt nicht abschließend. Nicht umsonst gibt es das Konzept eines "gerechten Krieges" - wenngleich sich gerechter Krieg nach heutiger UNO-Definition auf Verteidigungskriege beschränkt. Man kann aber sicherlich argumentieren, dass eine Nation, welche sich in einem merkwürdigen Zwitter zwischen Bürgerkrieg und bilateralem Krieg befindet, und deren Verfassungsorgane für sich in Anspruch nehmen, für alle Einwohner (dieser beiden Staaten) zu handeln und ihre Rechte zu sichern - ergo auch den Sklaven Recht zu verschaffen - gerecht handelt, wenn diese Nation die Sklaven des anderen Landesteils für alle Zeiten befreit erklärt. Die Legitimation entspringt aus dem Anspruch, immer noch als einzig legitimierte und legale Vertretung des GESAMTEN Staatskörpers zu agieren, auch wenn sich Teile davon in Rebellion zur Bundesregierung befinden.

So ist die letzte Frage: was passiert mit den befreiten Sklaven, wenn ihre Staaten wieder zur Union zurück kehren?


Lincoln's handling of the emancipation demonstrates his concentric legal and political grasp of issues. The problem was prodigious. Nothing in the constitution authorized the Congress or the president to confiscate property without compensation. [...] When the time came for the final Emancipation Proclamation on January 1, 1863, Lincoln determined that his act was a war measure taken as Commander-in-Chief to weaken the enemy. Thus, the justification for emancipation rested on war power. (Harold Holzer, The Emanzipation: Three views)

Der Präsident selbst befürchtete die verfassungsrechtlichen Implikationen des Gesetzes und tat im folgenden was er konnte, um den praktischen Umfang so gering wie möglich werden zu lassen. In seiner endgültigen Emanzipations-Erklärung vom 1. Januar 1863 nahm er ausdrücklich alle sklavenhaltenden Staaten der Union sowie die bereits befreiten Gebiete der Südstaaten in Tennessee, Louisiana und einigen weiteren Staaten von den Auswirkungen der Proklamation aus. Erst weit in 1863 wies er seinen Generalsstaatsanwalt (und Justizminister) Bates an, den Apparat der Strafverfolgungs- und Rechtsbehörden auf die Konfiszierungen von Rebelleneigentum unter dem Gesetz vorzubereiten. Das selbe gilt für die Armeen, wohl erhielten sie bestimmte Rechte, diese ergaben sich aber aus der Kriegsgewalt der Exekutive selber und nicht aus dem Gesetz. Sklaven wurden bis Ende 1863 kaum befreit, die meisten erst ab 1864. Und selbst zu diesem Zeitpunkt zögerte der Präsident, das Gesetz in vollem Umfang und für alle Zeiten anzuwenden. Bis 1865 erließ er mehrere Amnestien für Rebellenangehörige, um ihnen die Last des Gesetzes zu ersparen. Während der kurzlebigen und schließlich erfolglosen Friedensverhandlungen zu Jahresanfang 1865 machte der Präsident der Delegation der Südstaaten gegenüber den Vorschlag, die Eigentümer von Sklaven bis zu einem gewissen Wert (15% bezogen auf den Buchwert von 1860) aus Bundesmitteln zu entschädigen. Tatsächlich war es erst die drängende Frage des Jahres 1864, als sich abertausende Sklaven hinter die Linien der Union in Sicherheit brachten, welche das Thema ganz nach vorne auf die politische Tagesordnung setzte. Lincoln machte Wahlkampf mit dem Versprechen, eine legale Verfassungsänderung über den Status der Sklaverei zu verfolgen. Nach seiner Wiederwahl ging er das Thema anfangs vorsichtig, später jedoch immer energischer an. Schließlich gelang es ihm auf diese Weise, die Sklaven tatsächlich und auch juristisch einwandfrei zu befreien: In beiden Kammern des Hauses stimmten die Vertreter des Volkes und der Staaten für den 13. Verfassungszusatz, welcher die Sklaverei ein für alle mal abschaffte, und in den Staatsparlamenten ratifizierten ihn genügend Parlamentarier, dass er als Verfassungszusatz in Kraft treten konnte, und damit alle älteren, anders lautenden Bestimmungen aufhob. Aus heutiger Sicht spielt es keine Rolle mehr, dass zahlreiche Abgeordnete im Zuge des politischen Tauziehens bestochen oder korrumpiert wurden, dass Gesetze geschaffen wurden, welche die Opposition in ehemaligen Südstaaten ausschalteten. Denn kein Staat zog sein Votum, nachdem er die volle Souveränität wiedererlangt hatte, zurück.

Und das ist vielleicht auch die Antwort auf die letzte Frage: Nein, Lincoln war nicht davon überzeugt, dass sich das Gesetz vor der alten Verfassung nach dem Kriege rechtfertigen ließ. Und beschritt daher den einzig legalen - und rechtsstaatlichen Weg.


Gez.

Der Captain

Jörg von Frundsberg
29.10.13, 10:10
Werter Aktivist ich möchte euch danken für den tollen AAR und für eure ganzen Mühen und Anregungen !! jetzt hasse ich Lincoln und die Union noch mehr :D;) wo bleiben den die ganzen Yankeefreunde hier ?? seit es schlecht steht meldet sich hier keiner mehr , alles Proletarier und Lumpenpack diese Leute aus dem Norden :tongue:
Leider kann ich euch nicht reppen , schade für die ganze Arbeit solltet ihr einen Preis bekommen !!

Hohenlohe
29.10.13, 11:32
Was ist an der Sklavenbefreiung so schlecht, dass man Lincoln dafür hassen müsste. Dieser war ein Kind seiner Zeit bzw. ein Mann, der unter schwierigen politischen Verhältnissen lavieren musste um den Krieg zu gewinnen.
Zugegeben, er hat durcch seine ständigen Einmischungen in die Stabsarbeit McClellans diesen desavuiert, ihn praktisch massiv behindert. Aber ihm sassen die Medien ständig im Nacken, da wurde er zum Gejagten, weil damals Politik in diversen Salons gemacht wurde, war es umso problematischer. Die unionstreuen Sklavenhalterstaaten Maryland, Delaware und später Kentucky mussten in der Union gehalten werden, damit ein Sieg über den Süden nicht gefährdet wurde. Die Verluste waren so horrend, dass Kriegsfreiwillige nur noch unter den Einwanderern gewonnen werden konnten, da die übrige Bevölkerung kriegsmüde wurde. Lincoln wusste es einfach nicht besser und er machte das für ihn Beste daraus.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
29.10.13, 11:41
Der "Hohe Lohe" hat nicht ganz unrecht. Es geht mir im letzten Artikel auch wirklich nicht um Lincoln-Bashing. Ganz im Gegenteil - wenn es nach Radikalrepublikanern wie Thaddeus Stevens aus Pennsylvania gegangen wäre, wäre die Sklaverei nicht 1865 beendet worden. Entweder weil niemals genügend Stimmen für eine Verfassungsänderung zusammen gekommen wären, oder weil die Südstaaten einer nach dem anderen gegen die Regierung vor den High Court gezogen wären. Nein, Lincoln hat richtig gehandelt - hat staatsmännisch und mit all dem juristischen und politischen Sachverstand, welcher ihm innewohnte, gehandelt. Was ich anprangere, ist der Heiligenschein der sogenannten Geschichtsforschung um den Mann. Meine Meinung: Geschichtsforschung ist Geschichtsfälschung - und das schließt auch (und insbesondere) die deutsche Geschichte ein!

Hohenlohe
29.10.13, 15:20
Geschichte wird in der Regel von den Siegern geschrieben, daher kann ich euch völlig zustimmen, werter AKTIVIST. Geschichtsforschung kann sehr wohl Geschichtsverfälschung sein, insbesondere was die deutsche Geschichte des letzten Jahrhunderts anbelangt. Ich denke dabei an den ersten Weltkrieg...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
29.10.13, 20:22
Kopf hoch werter Aktivist. Auch Chuck Norris war in dieser Szene schon besiegt, aber...
:D
Wenn ich doch nur wie Chuck wäre :engel:

Aktivist
30.10.13, 21:02
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New York, 15. Dezember 1862 - Die Fronten frieren ein

Das Jahr 1862 neigt sich seinem bitteren Ende entgegen. Washington letzte Verteidiger haben schließlich aufgegeben und die Moral des Nordens ist so tief gesunken, wie niemals zuvor. Auf der anderen Seite schwimmen die konföderierten Staaten auf einer Welle der Zuversicht. Ab diesem Zeitpunkt tickt die Uhr für mich rückwärts, denn die Kapazität meiner Wirtschaft ist stark gesunken und auch die Anzahl der Kriegsfreiwilligen hat sich um ein Viertel verringert. Da ich momentan keine Möglichkeit dafür sehe, den Lage durch eine schnelle Rückeroberung Washingtons zu bereinigen, werde ich mir für das kommende Jahr etwas anderes ausdenken müssen.


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Ich glaube kaum, meine Moral auf dem Schlachtfeld zurück zu erlangen, denn dafür ist die Performance meiner Kämpfer mittlerweile zu schlecht. Für das erste kann die Devise also nur lauten, die Wirtschaftskraft des Feindes zu schwächen, ihm keinerlei Ansatzpunkte mehr zu liefern (wie das gehen soll?) und auf ein großes Wunder zu hoffen.


Die Lagebeurteilung beginne ich diesmal in Louisiana: der Flottenvorstoß war erfolgreich, auch wenn es zu keiner Seeschlacht kam, da sich der Gegner immer noch im Hafen von Baton Rouge befindet. Doch die Lage ist hier mittlerweile sehr ernst. Armistead hat zwei neue Panzerschiffe fertig gestellt, drei weitere lungern in der Gegend von Memphis herum und noch einmal drei sichern die Hafeneinfahrt von Mobile. Ich bin noch am rätseln, ob ich die Reserveflotte aus Cairo nach Süden verlegen soll und wie ich das am besten anstelle - bei all den Küstenschutzbatterien, welche der Gegner entlang des Mississippi stationiert hat. Zusätzlich bedrängt mich ein Vorstoß seiner Verteidigungstruppen:


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BGen. Taylor ist mit Doles Division nach West Baton Rouge übergesetzt, wo ich eigentlich in diesem Zug eine starke Garnison errichten wollte. Wenn er sich dort eingräbt - und das wird er todsicher machen - ist die Bewegungsfreiheit meiner Flotte ein für alle Mal dahin. Ich sehe aber auch keine Möglichkeit, ihn aus dieser Stellung per Kampf zu vertreiben. Dafür ist das Sumpfgelände einfach zu ungeeignet - und ich müsste schon mit vierfacher Übermacht antreten, um dann trotz hoher Verluste einen zweifelhaften Sieg zu erlangen.

Befehlsausgabe:
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CWO Rawoll, die Flotte soll vorerst die Position halten. Ich bin mir sicher, dass RAdm. Buchanan auslaufen wird. Wir wollen ihm noch einmal schwere Verluste zufügen, bevor wir uns auf reine Verteidigungsmaßnahmen beschränken müssen. Wir müssen wachsam bleiben, selbst wenn der Feind im Hafen bleibt. Denn es gilt evt. auch die Bewegung von feindlichen Landstreitkräften über den Fluss zu behindern. Der Commander der USS Neosho hat doppelte Ausgucks und Deckswachen angeordnet. Ihre Aufgabe ist es, die eingeteilten Seeleute zu überwachen. Nachlässigkeit oder Müdigkeit werden nicht geduldet!

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Col. Cfant, der Vormarsch auf Harrisonburg blieb leider im Schneetreiben liegen. Es scheint, als wäre Smith' Division zuerst in die völlig falsche Richtung abmarschiert. Laut seiner Aussage hätte er mindestens noch einen Wochenmarsch vor sich. Da das Ziel der Attacke nun offen liegt und sich Stuart auf seine Basis zurück gezogen hat, sieht General Butler keinen Vorteil mehr in dem Vorstoß. Für's erste können Sie Ihre Zelte in Sumners Korps daher abbrechen und sich wieder zum Armeestab begeben. Der General bricht bereits nach Berwick an der Golfküste auf, sie sollten daher ein gutes Pferd satteln, wenn Sie ihn noch erreichen wollen. Unterwegs können Sie sich ja schon einmal Gedanken über die Lage und alternative Operationen machen. Der General ist pessimistisch: "Wenn Taylor in West Baton Rouge bleibt, können wir hier einpacken!"


In Westen löst sich McCall mit seiner Division von Dallas und stößt nach Zentral-Texas vor. Eventuell muss er hier zum Schutze zurück bleiben. In Arkansas ist der bekannte Kavalleriegeneral Forrest nach Little Rock geritten. Ich rechne damit, dass er demnächst in Tennessee auftauchen wird. In Tennessee selber leisten Watie's Indianer wieder einmal ganze Arbeit. Drei Gleisabschnitte der Cumberland-Nashville Railroad haben sie unbrauchbar gemacht und sich einem Abfangversuch von Pleasontons Kavalleriedivision entzogen. Ich bin zwar skeptisch, aber vielleicht gelingt es mir ja in dieser Runde, ihn zum Kampf zu stellen. Noch eine schlimme Neuigkeit: in Wisconsin sind drei weitere Indianerstämme aufgetaucht. Zur Zeit sind Milizregimenter unterwegs, um die wichtigen Depots Illinois' bei Chicago, Tolono und Quincy zu sichern.


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, das Haupquartier benötigt genauere Informationen über die in Nord-Mississippi lagernden Feindverbände. McCook soll daher ostwärts nach Fulton am Tombigbee River reiten. Sie müssen ein Regiment zurück lassen, welches langsam nach Süden reiten soll, um im nächsten oder übernächsten Zug die Stärke des Feindes bei Montgomery AL zu erkunden. General Halleck stellt Ihnen für den Vorstoß ein Regiment US Infantry zur Verfügung, welches die Einnahme der Stadt Fulton sicher stellen soll.


In Süd-Virginia ist der Feind passiv - kein Wunder, hat er doch nicht weniger als zehn Divisionen im Norden konzentriert. Doch leider können diese Einheiten in jedem Augenblick per Eisenbahn nach Süden befördert werden. General McClellan geht daher nur vorsichtig nach vorne:


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, MGen. Sherman und Sie müssen die rechte Flanke halten, während MGen. Howard links von Ihnen Position beziehen wird. McClellan wird mit einer Reservedivision die rückwärtigen Räume der Kampfgruppe absichern. Petersburg ist sicher kein geeignetes Ziel, solange der Gegner jederzeit schwere Einheiten dort stationieren könnte. Aber falls der Weg nach Süden - Richtung Garysburg - frei sein sollte, und Verstärkungen aus Annapolis abgezogen werden könnten, böte sich ein Zangenmanöver mit McClellans Armee und einer kombinierten Seelandung bei Wilmington an. Ihre Aufgabe: sorgen Sie dafür, dass die Linien Ihrer Division nach Westen verlängert werden, bis sie auf die Einheiten Howards treffen. Ach ja, außerdem soll Winfield Hancock zu Ihnen stoßen, um Sherman von der Last seines Divisionskommandos abzulösen. Sie können ja schon einmal die Übergabe vorbereiten.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, Sie können Weihnachten und Neujahr ganz entspannt in Maryland verbringen. Außer Schanzarbeiten für Ihre Pioniere kommt nur "ein wenig" Personalkram auf Sie zu: Frémont's Artilleriezug von vier Batterien wird vorübergehend Ihnen unterstellt werden, da der General das Kommando an U.S. Grant übergibt und sich in Boston auf ein neues Einsatzgebiet vorbereiten soll. Das Kriegsministerium hat beschlossen, Grant kommissarisch den Oberbefehl über alle Truppen in Maryland zu übertragen. Sie sollten es sich aber nicht zu gemütlich machen - im Januar geht es wieder nach Tennessee!
Trotz der hohen Truppenkonzentration des Gegners rechnet der Generalstab vorerst nicht mit feindlichen Aktionen. Der General hat daher Urlaubsroutine ausgerufen. Als Artilleriechef der Armee bedauere ich sie schon einmal: Sie dürfen demnächst die Urlaubsanträge der Kanoniere von 48 Batterien durchgehen. Mein Beileid!


Ein erneuter Angriffsversuch auf Washington wäre zwar wegen dem überraschend guten Wetter dort eine Möglichkeit gewesen, aber außer noch mehr Leichensäcke hätte er mir wohl nichts eingebracht. Ich werde daher in dieser und der nächsten Runde meine Streitkräfte umgruppieren. Vier Divisionen werden sich jetzt per Flotte in Bewegung setzen, drei weitere in der nächsten Runde. Außerdem habe ich einige der Batterien, die letzte Runde nicht produziert wurden, erneut in Auftrag gegeben. Des weiteren werden genug Brigaden aufgestellt, um zwei Divisionen, die bislang nur aus Rumpftruppen bestehen, aufzufüllen sowie eine neue Rumpfdivision zu gründen. BGen. Stoneman eilt schon einmal nach Boston, wo er seine neue Kavalleriedivision mustern soll. Außerdem beantrage ich zwei weitere Transportgeschwader für die Hochseeflotte und zwei Nachschubeinheiten für die Armee.

Das Zeitfenster für Aktionen ist sehr eng: zur Zeit hat der Gegner zehn Divisionen am Potomac konzentriert, sechs bis acht in Nord-Mississippi und vier in Arkansas. Armistead wird nicht nur viele neue Divisionen aufstellen, sondern auch seine Streitkräfte besser verteilen. Bereits seit letzter Runde hat er damit begonnen: General Beauregard und insgesamt vier südstaatliche Divisionen sind "verschwunden". Ein Teil davon wird sicherlich in Virginia auftauchen, 2-3 werden einem anderen Zweck zugeführt. Wenn ich einen Schwachpunkt finden möchte, muss ich dies schnell tun. Bis auf die Ziehung der Blockadeoption unternehme ich in dieser Runde nichts. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt Freiwillige anwerben, Steuern erheben und neue Truppen aufstellen, denn meine Moral ist eh schon im Keller.


Gez.

Der Captain

Aktivist
31.10.13, 13:41
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Vorwort: Ein weiteres Jahr ist ins Land gegangen und es entspricht gutem Sportsgeist und alter Tradition, dass wir auch die Worte des Gegners offen legen. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, war Armistead nicht immer glücklich mit der allgemeinen Lage, doch ich bin mir sicher, dass er zum Jahresabschluss versöhnt wurde. Davon wird er uns nun selbst aus erster Hand berichten. Doch bevor ich ihm das Feld überlasse, möchte ich Euch, werte Leser, anregen, Armistead über private Nachrichten zu seinem Spiel zu gratulieren. Dieser AAR wäre nichts ohne sein titanengleiches Agieren.


Richmond, 31. Dezember 1862 - Das Jahr 1862 aus der Sicht Armisteads


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Allgemeines


Meine Herren, wir können nur sagen: "Was für ein Jahr!".

Wohl jetzt schon das intensivste PBEM unserer bisherigen Karriere und auch der bisherige Verlauf (und im Prinzip stehen wir ja noch am Anfang) hielt für beide Seiten genug Dramatik und Grund für Herzrasen bereit.

Ohne den Respekt auch gegenüber unseren bisherigen Gegnern fehlen zu lassen, aber was der werte Aktivist veranstaltet, haben wir noch nicht erlebt. Der Wert jeder Kleinigkeit seiner Strategie, die Sorgfalt und die präzise Analyse nötigen uns die höchste Anerkennung ab. Vor allem die genaue Kenntnis der Spielmechanik und die häufig perfektionierte Anpassung seiner Strategien, die teils enorm von bekannten Mustern abweichen...extrem stark! Da wir schon die Möglichkeit hatten, den (natürlich zensierten) Jahresrückblick des werten Aktivist zu lesen, werden wir an einzelner Stelle evtl. darauf eingehen. Die werten Leser mögen sich also nicht wundern. ;)



1862 - Vorplanungen

Bereits am Ende des für uns katastrophalen Jahres, begannen wir Pläne für 1862 zu schmieden. Bisher für uns als, zumindest als Süden, ein Novum. Mussten wir uns doch in bisherigen Spielen maximal Gedanken darum machen, wie neue Truppen zu verteilen sind und hatten ansonsten den Luxus, dass der Gegner unter Zugzwang stand. Das war diesmal anders...

Durch den frühzeitigen Verlust von Texas und Springfield, Fayettville und dem gesamten Kentucky waren wir unter absolutem Zugzwang. Nicht nur lagen wir im Hinblick auf die Siegpunkte hinten, wir bekamen auch nur wenig mehr als der Feind und konnten so nicht hoffen den Feind je wieder zu überholen.

Zufrieden sein konnten wir nur in Virginia - dort hatte der Feind zugegeben jedoch auch früh seine Truppen zugunsten seiner Operation im Westen und Tiefen Süden stark ausgedünnt. In der Folge dünnten auch wir unsere Linien in Virginia bis auf das nötigste aus. Zu diesem Zeitpunkt, waren jedoch immerhin noch Reserven geplant und aufgestellt, die jedoch bald von den Aktionen in den Westen gezogen wurden.

Im Westen befanden wir uns von Anfang an unter absolutem Zugzwang. Vor allem die Situation in Fort Smith, mit dem eingekesselten Price bereitete uns Kopfzerbrechen...Wir hatten anhand Nachschubbedarf, Produktion und noch gefülltem Depot ausgerechnet, dass Price bis Mitte des Jahres nachschubmäßig durchhalten könnte. Das gab uns etwas Zeit.

Der größte Zwang für uns entstand jedoch aus einer anderen sehr unangenehmen Tatsache. Durch die vielen Niederlagen im ersten Kriegsjahr im Sinne des Verlustes strategischer Städte, war die Loyalität in einigen unserer Strategischen und Zielstädte so weit abgesunken, dass die Produktion von Wehrpflichtigen sich trotz weiter hoher Moral halbierte. An direkt Wehrpflichtige-produzierenden Städten hatten wir zu diesem Zeitpunkt "nur" Little Rock und Houston verloren, hätten also weiter 28 Wehrfähige pro Runde erhalten sollen. Stattdessen lag unsere Produktion um 18/19 und das seit dem Herbst 1861. Ein nicht zu ersetzender Verlust. Uns fehlt bis zum jetzigen Zeitpunkt praktisch eine Division und mehr, wenn man bedenkt, dass sich die Loyalität erst sehr spät, teilweise gar nicht erholte, trotz mehrerer Siege und dauerhaft hoher Moral.

Was also tun sprach Zeus?

Bereits im Jahr 1861 begannen daher sorgfältige Planungen für einen Doppelschlag, der später aufgrund einer unerwarteter Situation, sogar zum Plan für einen Tripleschlag ausgebaut werden sollte...



Das Jahr 1862

Für größtmögliche Schockwirkung sollten beide ursprünglich geplanten Schläge mehr oder weniger simultan erfolgen. Das Jahr begann jedoch mit schweren, wie wir später erfuhren jedoch eher ungeplanten Angriffen auf Sterling Price, der sich im tiefen Schnee der Hügel bei Fort Smith jedoch hervorragend hielt und mit der Vernichtung abgespaltener Einheiten uns sogar noch einen kleinen Moralboost verschaffte. Das schlechte Wetter, Versorgung und die auf gut deutsch jetzt wirklich beschissene Situation der Unionskräfte unter Fremont, die auch nach der Schlacht wohl deutlich litten, verschaffte uns hier mehr Atempause als wir uns hätten erhoffen können. Jedoch musste Price über kurz oder lang die Nahrung ausgehen und so gab es mehrere gewichtige Gründe alles zu tun um Little Rock zurückzuerobern. Zum einen die "Rettung" von Price, die dort produzierte Manpower und außerdem den aus oben erläuterten Gründen so wichtigen Boost an Moral, Loyalität und Siegpunkten. So versammelten wir starke Truppen zunächst bei Corinth, später bei Memphis.

Im Laufe der Versammlung ergab sich jedoch eine Gelegenheit, die wir nicht ungenutzt verstreichen lassen wollten. Fort Donelson, eine absolute Schlüsselstellung war zeitweise praktisch unverteidigt und auch der Fluss von keiner Flotte besetzt. So entstand der Plan zunächst Fort Donelson mit Macht zurückzuerobern und die Stellungen in Tennessee auf der Linie Humboldt-Henry-Fort Donelson zu sichern. Auch der vorgestoßene Sumner sollte so zum Rückzug gezwungen werden. Wir hofften den Feind per Eisenbahntransport der Kräfte aus Memphis hier völlig unvorbereitet zu treffen.

Die Operation gegen Little Rock, sollte deshalb mehrere Züge nach hinten verschoben werden. Dies könnte man immernoch angehen und auch besser, wenn die Stellungen gesichert sind. Jedoch agierten wir zu zögerlich. Bereits seit 1-2 Runden bestand die Chance loszuschlagen, doch wollten wir noch weitere Kräfte heranführen um den Erfolg zu garantieren und das wurde uns letztlich zum Verhängnis. Ein einzelnes Kavallerieregiment zur Aufklärung entdeckte die Truppenansammlung bei Memphis und warnte den Feind, das sich etwas zusammenbraut. Wir schlugen sofort los, doch die auslaufende Flussflotte des Feindes verhinderte ein Übersetzen. Chance vertan.

Wir gingen nun schnellstens zu Plan B über - Little Rock - und sammelten erneut starke Truppen bei Memphis. Erneut warteten wir jedoch mehrere Züge aufgrund schlechtem Wetter und/oder fehlender Aktivierung ab. Und erneut wurde es uns zum Verhängnis. Forney konnte zwar Little Rock erobern, seine 4 Divisionen mit 30000 Mann waren jedoch abwesend, als der Feind in Tennessee zur Offensive überging.

Gleichzeitig tauchte vor Mobile eine gewaltige Flotte mit Grant an Bord auf - es hätte keinen ungünstigeren Zeitpunkt geben können... Was haben wir hin und her überlegt mit Mobile: will der Feind hier landen oder ist es eine Finte? Oder täuscht er vlt. die Finte nur vor um dann doch hier zu landen. Oder will er nur, dass wir eben dies glauben...aaaaah...wir hatten schon Kopfschmerzen! Letztlich ließen wir nur minimale Sicherungen im Norden zurück und schickte große Kontingente nach Süden. Wir hofften die Situation mit der Rückkehr Forney's dann bereinigen zu können und den Feind evtl in den Sümpfen von Mobile grandios zu schlagen. Doch es kam natürlich anders. Grant fuhr die Flüsse hinauf und ging an komplett unerwarteter Stelle an Land. Gerechnet hatten wir mit Corinth und dies auch entsprechend stark gesichert.

Auch jetzt kamen wir wieder ins Grübeln... das einzig logische Ziel war Chattanoga, doch wir waren inzwischen so weit dem Gegner sogar einen Harakiri-Marsch auf Atlanta zuzutrauen. Diesmal lagen wir jedoch mal richtig und konnten Grant bei Chattanoga klar schlagen. Unser Herz schlug wieder höher - endlich ein paar Siege! Was dann folgte war die größte Manöverkriegsführung, die wir bisher bei ACW erlebt haben. Rundenlang ging es hin und her, ohne dass es zur Schlacht kam. Wir erwarteten ständig, dass dem Feind die Versorgung ausgeht. Doch weit entfernt von sämtlichen Depots ohne eine einzige Eisenbahnlinie, nur über einen Fluss und ein paar winzige Häfen versorgt, hielt der Feind monatelang durch und schließlich waren wir ausmanövriert. Dix' unterbrach unsere Eisenbahnlinie und uns blieb nur der Gegenangriff um nicht schon wieder einen Knackpunkt in der Linie zu haben, bevor sie überhaupt steht.

Wir glauben, dass die Provinz westlich Nashville, die monatelang von einer einzigen Division unter Buell gehalten wurde, der Knackpunkt für die ganze Operation im Westen und den Verlust von Osttennessee war. Wie rutschte uns das Herz in die Hose, als da plötzlich Grant auftauchte, der sich monatelang nicht vom Fleck südlich des Flusses bewegt hatte, trotz herrlichster Köder die von uns ausgeworfen wurden. Dies war dann auch die einzige Einzel-Schlacht bisher, wo wir es zum allergrößten Teil dem Glück zuschreiben, diese gewonnen zu haben. Nichtsdestotrotz, waren unsere Truppen danach ein Schatten ihrer selbst, und uns fehlten im Westen bis zum Ende des gesamten Jahres die Replacements um die Truppen aufzufüllen. Ein paar schnell vorgetragene Angriffe, hätten hier den Zusammenbruch bedeuten können. Dazu kam noch die Schwächung mehrere starke Divisionen nach Süden beordern zu müssen um die Küstenstädte zu sichern, da die Präsenz der Union im Süden immer stärker wurde.
Stattdessen verlegte die Union ihren Schwerpunkt und wir hatten zumindest am Missisippi endlich eine Atempause...

Die zweite Operation, die, wenn sie auch letztlich ihre Ziel verfehlte ganz Texas wieder für den Süden zu sichern, kann man wohl durchaus als erfolgreich bezeichnen. Forrests Raid nach Texas war von langer Hand geplant, doch wurde ebenfalls im entscheidenden Moment, als man sich bei Beaumont für den Angriff bereit machte von einem einzelnen Feindregiment entdeckt - im nächsten Zug tauchte dann eine Infanterie-Division in der Stadt auf. Die konnte zwar letztlich den Fall nicht verhindern, deren Präsenz verhinderte jedoch, dass die restlichen Siegpunktstädte dauerhaft hätten eingenommen werden können und mit Infanterieverstärkungen aus der nächsten Draftrunde wieder eine dauerhafte Präsenz in Texas zu etablieren. Stattdessen musste sich Forrest schnell zurückziehen. Aufgrund des Moralgewinns und der Bindung starker Feindverbände aber trotzdem eine erfolgreiche Operation.

Ein weiterer Schlag sollte daraufhin in Missouri gestartet werden, während wir außerdem planten nach dem Auftauchen von Forrest im Norden, im Süden mit Stuart erneut loszuschlagen. Während der Schlag in Missouri zwar weitere Moralpunkte einbrachte, brachte er nicht die erhoffte Einnahme der Stadt (Spielmechanik...grrrr...) und damit auch keine neue Versorgung. Auf dem Rückzug verlor Forrest Unmengen von Männern.

Im Süden spielte sich dagegen ein Desaster ab: unsere gesamte Flussflotte fuhr munter an einer Landungsflotte der Union auf dem Missisippi vorbei ohne auch nur im mindesten Notiz zu nehmen und mitten in konföderiertem Gebiet, verschwand Butler dann für einen Zug komplett von meiner Karte...nicht aufgeklärt! Einen Zug bevor Stuart dann stark verstärkt werden - und wohl eine Landung hätte verhindern können - bemächtigte sich die Union dann unseres frisch gebauten Versorgungsdepots. Das Stuart auf verschlungenen Wegen zumindest der Rückzug gelang - seis drum! - aber neue Raids hatten sich für dieses Jahr erledigt...

So ging es in den Oktober, der erste Schnee fiel, das Wetter wechselte und wir hatten mit dem Jahr im Prinzip abgeschlossen. Wir waren nicht unzufrieden, jedoch machte sich das unangenehme Gefühl breit, trotz aller Anstrengungen und Erfolge auf die Niederlage zuzusteuern. Der Verlust von Nashville hatte dazu geführt, dass der Norden jede Runde mehr Siegpunkte erhielt als wir und unseren kleinen Vorsprung (erkauft durch den Verzicht auf Kriegsanleihen zugunsten Papiergeldes) bald egalisiert haben würde. Bereits bei beibehalten der aktuellen Positionen hätte der Norden bis Kriegsende mehr Siegpunkte gehabt. Die Einnahme von ein paar entlegenen strategischen Städten oder schlichtes Ausmanövrieren mit materieller Überlegenheit im späteren Spiel hätte noch weitere Punkte gebracht. Kurz: Wir fühlten uns ein bisschen wie Lee selbst... nicht das schlechteste Gefühl im Übrigen :D

Dann kam noch ein weiterer Tiefschlag. Die wirklich perfekt ausgeführte Landung der Union vor Norfolk. Wir konnten die Flotten vorher zu keinem Zeitpunkt sehen und mit der Landung im Hinterland hatte die Union bereits einen Korridor geschaffen, in dem sie mit Verteidigungshaltung jedem Gegenangriff begegnen konnte. Wir waren froh unsere Jungs aus Norfolk retten zu können. Doch eine weitere Zielstadt war dahin, der Verlust vieler kleiner Garnisonen im Westen ließ unsere Moral dahinschmelzen und die Siegpunkte wandten sich immer stärker gegen uns... Die neu eröffnete Front im Süden Virginia's erzwang den Abzug großer Kräfte aus der so mühevoll gesicherten Linie im Norden. In diesen Zügen schlossen wir mehr oder weniger mit dem Spiel ab. Der Krieg war im Prinzip bereits verloren. Uns blieb nurnoch die Konföderation in ihrem Schwanengesang in ein glorreiches Ende zu führen.

Im Norden hatten wir noch den Fehler gemacht nicht im gleichen Zug wie dem Abzug Jackson's das Bindeglied bei Leesburg mit einer der Divisionen Longstreet's neu zu besetzen. (auch die Unionslinie war extrem ausgedünnt) Dies wollten wir später korrigieren und nur wenige Tage später, wäre Holmes als Korpskommandeur bei Harper's Ferry vor Ort gewesen, hätte Bee's Division in den Kampf geführt und der Unionsangriff wäre wahrscheinlich an Longstreet gescheitert. Das wäre dann ein schöner Erfolg zum Jahresende gewesen, hätte aber an der allgemeinen Situation wohl wenig geändert.

Doch wie die werten Regenten wissen kam alles anders... Longstreet wurde geschlagen und sämtliche Truppen wurden in Harper's Ferry zusammengetrieben, durch schlechtes Wetter und fehlende Eisenbahnverbindungen praktisch abgeschnitten von der Hauptfront und der Weg nach Richmond aus dem Norden stand weit offen. Wir sahen nur eine Möglichkeit, die Lage im Norden mit Lee und Jackson so schnell als irgend möglich bereinigen, eine neue Linie noch vor Wintereinbruch etablieren um diese im Winter zu befestigen und zu verstärken. Dann so schnell es geht nach Süden zurückkehren, bevor die Union aus unserer Abwesenheit Kapital schlägt. Dazu galt es als erstes das unverteidigte Manassas und Alexandria zu sichern. Dies geschah erfolgreich und ein kleiner Unionsverband wurde aufgerieben.

Und dann lag es da... Washington. Praktisch unverteidigt und wie eine blühende Oase für den in der Wüste Verdurstenden! Die wahrscheinlich einzige Chance, dem Spiel noch einmal eine echte Wende zu geben. Der Rest ist bekannt.

Zu dem Angriff Jackson's möchten wir noch ein paar Worte verlieren. Die Aufklärung hat uns bei dieser Entscheidung völlig in die Irre geführt. Der Abzug Hooker's und McDowell's aus dem Süden Virginia's ist uns völlig entgangen. Wir sahen nur Milroy auf der nördlichen Halbinsel bei Drummond auftauchen. Das viel größere Korps McDowell's sahen wir noch auf die Schiffe gehen und verschwinden. Wir nahmen einen Angriff der Union auf Richmond an (Eine Provinz bei Richmond "Chickahominy" wird teilweise von der Union kontrolliert, obwohl wir uns nicht errinnern können, dass das jemals Unionseinheiten waren.) und verstärkten die Stadt entsprechend. Stattdessen lief Jackson beinahe in ein Desaster hinein. Doch der grottenschlechte Armeekommandeur des Nordens und dessen erschöpfte Truppen gab wohl den Ausschlag zugunsten des Südens.

Kurz vor Jahresende fiel Washington und entgegen aller Wahrscheinlichkeit hat der Süden nun doch noch eine Chance diesen Krieg zu gewinnen. Das hätten wir nie mehr für möglich gehalten... die Zufälle des Krieges...

WAS FÜR EIN JAHR!!!



Ausblick

Trotz der Einnahme von Washington ist das Verhältnis der Siegpunkte noch immer äußerst knapp. Nach den Mobilisierungen war die Punktzahl sogar exakt ausgeglichen und das Plus der Konföderation pro Runde ist nicht groß. Da die Union bisher auf die Schwarze Mobilisierung verzichtet hat, ist hier auch keine Entlastung in Sicht. Der Krieg ist wieder völlig offen. Es liegen noch über 70 Züge vor uns und die materielle Überlegenheit des Nordens wird nun zum Tragen kommen. Eine ausländische Intervention, so viel steht nach den jüngsten politischen Maßnahmen endgültig fest, wird es nicht geben. Wir machen uns da keine Illusionen, nachdem wir gesehen haben, was der werte Aktivist mit verhältnismäßig wenigen Truppen anstellt, graut es uns davor was er mit den Massen des Norden fabrizieren wird - dieser Krieg ist noch lange nicht entschieden...


gez. Lewis Armistead, Oberkommandierender der Provisorischen Armee der Konföderierten Staaten von Amerika




http://www.youtube.com/watch?v=UVeSKwM--1M

Aktivist
31.10.13, 13:56
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

New York, 31. Dezember 1862 - Das Jahr 1862 aus der Sicht Aktivists


http://s14.directupload.net/images/user/131031/a4mku2zl.png


Werte Regenten,

Der Schiedsspruch ist ziemlich einfach. Ich habe im vergangenen Jahr auf ganzer Linie versagt. Übermotiviert, wie ich war, habe ich sowohl in Arkansas, als auch in Ost-Tennessee und Nord-Mississippi teuer Lehrgeld bezahlt, als ich meine Armeen auf stark gesicherte Verteidigungszentren der Konföderierten Streitkräfte ansetzte. Die Verluste waren so horrend, dass ich im Westen praktisch nicht mehr offensiv in Erscheinung treten konnte. Die einzige Ausnahme stellte ein riskanter Vorstoß nach West-Louisiana dar, dass zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht vom Feinde verteidigt wurde. Im Nachhinein betrachtet ist auch diese Operation eine Fehlentscheidung gewesen, denn dort werden erhebliche Truppen und Seestreitkräfte gebunden, tragen aber nicht im mindesten zur Entlastung der anderen Fronten bei. Im Gegenteil - meine Linien in Missouri und Texas waren infolge dieses Unternehmens derart überdehnt, dass der Gegner mehr als nur einmal zu äußerst erfolgreichen Kavallerie-Raids eingeladen wurde.

Zur Katastrophe entwickelte sich jedoch die Situation im Osten. Nur um läppische zehn Moralpunkte nicht zu verlieren, transferierte ich den größten Teil meiner verfügbaren Feldtruppen nach Süd-Virginia und entblößte dabei Washington völlig. Selbst das hätte nicht negativ ausfallen müssen, aber als der Gegner seine Divisionen umgruppierte, interpretierte ich seine Absichten völlig falsch. Ich gab meine Verteidigungslinien für einen zweifelhaften und nebensächlichen Erfolg auf, der niemals entscheidende Auswirkungen auf den Kriegsverlauf hätte nehmen können. Im Endeffekt - das heißt, zieht man all die Resultate der Aktionen seit Oktober 1862 zusammen - habe ich 30 Moralpunkte verloren. Meine Wirtschaft, meine Kampfkraft und meine Kriegsanwerbungen liegen am Boden. Die Südstaaten aber sind stärker als jemals zuvor und gehen mit einem gewaltigen Vorsprung ins Jahr 1863.

Wir alle kennen Armisteads Geschick und ich muss gestehen, dass der Krieg eigentlich bereits entschieden ist. Nichts, aber auch gar nichts, kann das Ruder wieder herumreissen, sollte Armistead selbst nicht ebenso katastrophale Fehler machen.


Das Jahr 1862 unter der Lupe

Zunächst begann alles noch recht vielversprechend. Während ich im Osten die Stellung hielt, manövrierte sich die Armee Butlers in Tennessee in eine derart günstige Position, dass Armistead seine Linien schließlich bis nach Chattanooga und Corinth zurück nahm. Gestützt auf die Flotte und die Flussherrschaft war ich in der Lage, den Schwerpunkt der Flügel jeweils ohne weiteres in den Westen oder Osten des Staates zu verlegen. Außerdem wollte ich noch vor Anbrechen des Frühjahrs eine dritte Front südlich von Tennessee eröffnen, in dem ich General Grant mit vier Divisionen per Seetransport tief ins Herz der Konföderation in Bewegung setzte. Doch beide Ansätze - sowohl der im Osten bei Chattanooga, als auch der im Westen bei Tishomingo - scheiterten noch bevor die Offensive eigentlich recht begonnen hatte. Das lag zum Teil auch an der Performance in Arkansas. Wäre ich bei meiner Operation gegen BGen. Price geschickter vorgegangen, hätte Frémont im Laufe des ersten Halbjahrs 1862 sicher noch jenseits des Mississippi eingreifen können. So jedoch war die unabwendbare Niederlage bei Little Rock im Mai ein böses Omen für den Rest des Jahres.

In der Folge musste ich im Westen monatelang auf die Kampfkraft Frémonts verzichten und war letztlich nicht stark genug, den Gegner durch ein konservatives Vorgehen aus dem Westen Tennessees zu vertreiben. Statt dessen setzte ich im Juni und Juli 1862 alles auf einen Überraschungsschlag in der Nähe von Corinth - und hielt im Osten bereits Verstärkungskräfte bereit, um die Situation ausnutzen zu können, wenn die Südstaatler aus ihren Stellungen gezwungen zu neuen Linien in Mississippi und Louisiana eilen würden. Stattdessen erlebte ich ein Waterloo, wie es schlimmer nicht sein konnte. All die materielle Überlegenheit auf dem westlichen Kriegsschauplatz war mitten in der Feldzugssaison dahin.

Im folgenden führte ich noch zwei begrenzte Operationen durch: in West-Louisiana etablierte ich eine Basis, von welcher aus ich eigentlich nach Arkansas zurück kehren und nach New Orleans vorzustoßen gedachte. Doch für ersteren Ansatz fehlten mir Truppen und gute Gelegenheiten, der zweite erwies angesichts der Stärke der feindlichen Flussflotte als undurchführbar. Erst gegen Jahresende begann ich, mich in bessere Positionen vorzuschieben: die Etablierung einer starken Riegelstellung bei Vidalia sollte nur der erste Schritt sein, den nächsten wollte ich mit einer ebenso starken Bastion in West Baton Rouge unternehmen. Und es wäre mir sicher geglückt, wenn nicht ein seltenes Unheil im Osten der Auslöser dafür gewesen wäre, sämtliche freien Truppen abzuziehen.

In Virginia nämlich hatte ich seit dem September eine starke Armee in Philadelphia versammelt, welche ich mit der Flotte bis vor die Haustür Richmonds zu tragen hoffte. Das Minimalziel war die Abwendung eines Spielevents, welches mich zehn Moralpunkte gekostet hätte. Tatsächlich begann der Gegner in Nord-Virginia seine Linien für einen Moment zu öffnen. Ich wollte das letzte gute Wetter ausnutzen, um Armistead aus dem Shenandoah und dem unteren Potomac zu manövrieren, und ließ alle Vorsicht fahren. Mitte Oktober war ich scheinbar wieder zurück auf der Straße des Sieges - nach einem halben Jahr Pleiten, Pech und Pannen. Doch schon am 1. November 1862 drehte Armistead mit einem beeindruckenden Zug das gesamte Spiel. Und selbst das wäre ja nicht zwangsläufig das Ende gewesen, wie Ihr anhand meiner Pläne für den Gegenschlag sehen konntet. Wäre er gelungen, hätte ich etwa elf Divisionen gegen Lee's vier ins Feld vor Washington führen können - und ihm jeglichen Rückzug versperrt. Stattdessen gelang es seinem Korpsführer Jackson gegen jegliche Prognose, mir derart in die Parade zu fahren, dass ich den Tritt in den Hintern bis heute spüre.


Und nun?

Tja, Armistead und ich sind gleich stark - wenn man das Zahlenverhältnis der Truppen betrachtet. Von der Kampfkraft her ist er mir mittlerweile haushoch überlegen. Außerdem wird er so viele Divisionen wie noch niemals zuvor aufstellen - ich rechne mit 8-10 neuen südstaatlichen Divisionen bis zum Spätsommer 1863. Ich könnte mithalten, aber das würde zu Lasten meiner Moral und Kampfkraft gehen. Daher werde ich erst einmal abwarten, was Armistead nun tatsächlich auf den Weg bringt. Übrigens, seine Küste ist auch längst nicht mehr der weiche Bauch des Krokodils, der er noch vor vielleicht einem halben Jahr war. Armistead hat in den wichtigsten Küstenstädten starke Garnisonen postiert und Eingreiftruppen in signifikanter Anzahl im Hinterland, um jede unvorsichtige Seeinvasion umgehend zu bestrafen.
Was die Rückeroberung Washingtons angeht: im Winter nur schwer möglich - und ich rechne hier mit einem Mehrbedarf von mindestens 3-4 Divisionen. Ein frontaler Angriff wäre äußerst kostspielig. Als Alternative steht auch ein Umschließungsmanöver im Raum, welches die feindliche Kampfgruppe im Rücken von der Versorgung abschnüren soll. Ein solcher Vorstoß ist allerdings auch riskant, da ich zwangsläufig mein Linien bei Annapolis und Westminster schwächen müsste.


Gez.

Der Captain



Nachtrag: Für den nächsten musikalischen Beitrag gäbe es eine Reihe angemessener Titel, doch bin ich mir etwas unschlüssig...

Jerry Reed oder Chuck Berry? Julius LaRosa oder Mickey Newbury? Bob Dylan oder The Delmore Brothers? Milton Brown oder Dan Hornsby? Country oder Rockabilly? Swing oder Gitarrenrock? Gibt's Präferenzen?

Hohenlohe
31.10.13, 14:36
Sir, wir haben unsere Operation gegen Fulton begonnen, dort dürfte sich nur eine Milizgarnison befinden, die wir belagern werden, wenn nichts dazwischen kommt. Sollte sich Beauregard in der Nähe sein, werden wir seine Stärke aufklären und uns dann zurückziehen. Das 3rd Indiana Cav. klärt bei Montgomery auf...

hochachtungsvoll

Heros von Hohenlohe...:smoke:


edit: musikalisch würde entweder Bob Dylan oder Milton Brown von uns bevorzugt werden...

George Pickett
31.10.13, 15:13
Wollten wir nicht Heulen und Zähneklappern im Süden verbreiten? Geheult wird, aber das sind die Mütter an den Gräbern ihrer Männer und Söhne...ihr habt euch einfach zu viel in zu kurzer Zeit in einem sehr frühen Stadium des Krieges vorgenommen. Wir könnten jetzt sagen, wir haben euch gewarnt...tun wir aber nicht...oder doch??? (Post 118...Post 118...Post 118 :D).

Spaß beiseite, die Lage ist beschissen, aber aufgeben zählt nicht. Gegen den werten Lo muss man dicke Bretter bohren und wenn das nicht klappt, ihn vor selbige rennen lassen. Ihr habt natürlich recht, wenn Ihr sagt, dass der Süden auf Grund seiner hohen Moralwerte im Augenblick auf dem Feld unbesiegbar ist. Vielleicht ist es besser, an den Hauptfronten die Lage zu konsolidieren und den Süden an Peripherie zu ärgern. Viel mehr fällt mir im Augenblick auch nicht ein und wenn ich mir den Vergleich der Siegpunkte anschaue..."Wilmaaaaaaaaa.....das Riechsalz!!!!" :eek: :eek: :eek:

Aktivist
31.10.13, 17:38
Werter Aktivist,


vielleicht ist es wirklich so, dass Ihr euch für 1862 zu viel vorgenommen habt. Die Vorteile für die Union kommen erst später im Krieg voll zum tragen. Was Ihr in Tennessee erreicht habt, ist beachtlich. Ihr steht bereits am Tennessee-River und zwingt den Feind, sich auf eine weite Linie zu verteilen. Für das nächste Jahr stehen euch alle Möglichkeiten in Mississippi und Alabama offen. Reorganisiert eure Truppen und nervt den werten Lo mit kleineren Aktionen. Nehmt Ihm ohne großen Aufwand Texas und Arkansas weg. Vertreibt ihn vom westlichen Ufer des Mississippi. Das sind keine kriegsentscheidenden Aktionen, aber sie bringen Siegpunkte. Mit Galveston und Houston habt Ihr doch schon Basen für eine solche Operation. Und wenn schon eine Landung, dann in North Carolina, bei Wilmington. Wenn wir uns nicht irren senkt das die Einnahmen des Südens beträchtlich. Genau so, wie eine Seeblockade des oberen James River bei Richmond.




Bitte, werter Pickett. Genau das habe ich doch nach dem Debakel bei Tishomingo gemacht. Die Invasion in süd-Virginia musste mit dem Kräfteansatz durchgeführt werden, damit ihn Armistead nicht auskontern würde. Das Problem zu Jahresende ist die Washington-Situation. Dort standen sechs Division in allerbesten Linien. Hätte ich mich dort nicht auf die Socken gemacht oder wenigstens ein paar Schiffe im Potomac stationiert, wäre der gute Lo schon halb besiegt. Ich darf daran erinnern, dass er jedes Mal, wenn es drauf ankam, teuflisches Glück hatte.

Erinnert Euch an Arkansas: wie er es geschafft hat, Lyon beim Rennen nach Fort Smith ohne Kampf zu überholen, dort ohne Kampf Wallace (glaube ich) zu vertreiben und dann ohne Schwächung Lyon zu schlagen. Das war einfach unwahrscheinlich. Wenn nur eine meiner Divisionen Fort Smith gehalten hätte, wäre Price am Ende gewesen: Schurz, der von Texas aus kommt. Und drei Divisionen bei Little Rock. Eine starke Garnison in Springfield.

Erinnert Euch daran, wie er es geschafft hat, Johnston mit zwei Divisionen aus Nashville zu evakuieren, gerade im allerletzten Moment. Die wären jetzt schon erledigt gewesen.

Erinnert Euch daran, wie er Ruggles aus Norfolk evakuiert hat. Wieder eine Division, die er nicht mehr hätte haben dürfen.

Erinnert Euch an meinen Plan zum Gegenschlag auf Washington. Das stärkste Korps, das von McDowell, mit vier Divisionen und 26.000 Mann ist nicht zum Donner der Geschütze marschiert. Das waren alles voll ausgeruhte Truppen. Stattdessen zieht Jacksons Angriff Frémont mit seinen drei Divisionen von dessen Marschrichtung auf Lee ab. Und dann, Chance vorbei!

Außerdem hätte ich schon viel weiter sein können, wenn wir uns zu Spielbeginn nicht auf eine Handbremse für die Union geeinigt hätte. Jetzt sitze ich im Salat, mittendrin! Aber das hat nichts mehr mit waghalsigen Unternehmungen zu tun. Außerdem scheint die Zeit für begrenzte Nebenangriffe vorbei. Überall stellt Armistead gerade Truppen auf, woher soll ich meine bekommen?

Nein, nein, das Jahr 1862 wäre auch so enttäuschend gewesen, aber ohne den Fall Washingtons wären dennoch die Voraussetzungen für ein fulminantes Jahr 1863 geschaffen worden. Armistead selbst hat mir in einer Mail gestanden, dass er vor dem Oktober 1862 schon von einer Niederlage im Laufe 1863 ausging. Er hatte niemals vor, Washington anzugreifen. Aber als es da so leer und verlassen war, die einzige Provinz in der Gegend mit herrlichstem Sonnenschein, und überall sonst in Virginia Matsch und Schnee...

Er hat ja wirklich gut gespielt bis jetzt, aber das die Lage zur Zeit so aussieht, geht nicht auf sein Geschick zurück, sondern auf sein Glück.

George Pickett
31.10.13, 17:49
Werter Aktivist,

wir stimmen euch zu, dass der werte Armistead ein ums andere Mal unverschämtes Glück gehabt hat. Was wir meinen ist, dass ihr seit Anfang 1862 auf 4 Schauplätzen kämpft. Teilkräfte hier...Teilkräfte dort. Es mag auch sein, dass wir dieses Spiel zu konservativ angehen und wahrscheinlich auch die Spielmechanik zu wenig verstehen. Die Landung im Süden Virginia´s war absolut richtig und auch notwendig. Versteht unsere Aussagen bitte nicht falsch. Wir sind begeistert von eurer Art zu spielen, von den akribischen Planungen und Vorbereitungen. Wir wünschen uns halt, dass jemand dem werten Lo mal zeigt wo Bartel den Most holt. :)

Denn wir werden von ihm überrollt und in den Boden gestampft!!! :motz:

Aktivist
02.11.13, 13:13
Vorwort: Armisteads Jahresbericht ist eingetroffen und wurde in den AAR eingepflegt. Ihr findet ihn direkt vor meiner Analyse oder über den Hotlink im Inhaltsverzeichnis. Schaut doch mal rein! Lo hat eine Menge zu sagen...


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New York, 1. Januar 1863 - Der Mobile-Plan


Neues Jahr, neues Glück! So sagt ja bekanntlich der Volksmund. Allerdings sagt er auch zwei andere Dinge übers Glück: nämlich dass man es sich entweder erarbeitet, oder ein dummer Bauer sein muss - denn die ernten ja die größten Kartoffeln. Ich ziehe ersteres vor, denn von Landwirtschaft verstehe ich nicht viel. Und ich muss auf's Tempo drücken, denn Armistead hat wieder sämtliche Mobilisierungsoptionen gezogen und wird in Kürze mindestens sechs neue Divisionen auf's Feld führen können. Es ist meine Überzeugung, dass ich ihn mit Moskitoangriffen nicht werde aufhalten können, zumindest nicht, bevor ich ihn zwinge, einen großen Teil seiner Neuaufstellungen in bestimmte Kriegsschauplätze zu verlagern. Grundsätzlich gäbe es dafür zwei Ansatzpunkte: eine Offensive gegen North Carolina, die schließlich die Direktverbindung Virginias zu den südöstlichen Baumwollstaaten unterbricht und eine Offensive gegen Mississippi. In beiden Regionen hat Armistead bereits eine hohe Anzahl von Truppen stationiert. Wird er gezwungen, dort noch weiter aufzurüsten, wird er zwangsläufig Probleme mit der Versorgung bekommen. Er kann dies natürlich über Industrialisierungsmaßnahmen ausgleichen.

Die erste Option - Virginia / North Carolina:
Die Masse seiner Truppen steht dies- und jenseits des Potomac und hält die Linien. Ich bin mir sicher, dass Armistead hier nur ungerne Raum aufgibt, da der Besitz Washington seiner Kriegsindustrie einfach zu viele Vorteile verschafft. Ein starker Vorstoß nach Petersburg und südlich nach North Carolina kann er kurzfristig nur schwer kontern. Da meine Seestreitkräfte entlang der gesamte Küste im Operationsgebiet ungehindert manövrieren können, dürfte er auch seine Hauptstadt Richmond nicht ungedeckt lassen. Er müsste also sowohl eine neue Südfront in North- oder South Carolina etablieren, als auch zusätzliche Truppen in Virginia und North Carolina aufstellen. Würde es mir dann noch gelingen, seine Virginia-Tennessee-Railroad zu unterbrechen, hält die örtliche Nachschubproduktion mittelfristig nicht mehr mit dem Verbrauch Schritt.
Der Nachteil ist, dass ich dort gegen seinen besten Armeekommandeur - General Lee - , seine besten Korpskommandeure - General Jackson und General Longstreet - und viele seiner besten Divisionskommandeure antreten müsste. Außerdem ist die North Carolina Front nicht leicht zu verteidigen, da sie sich weit ins Landesinnere ziehen wird und das flache Gelände schnelle Flankenmärsche begünstigt. Auf der anderen Seite bin ich nicht weit von meiner Basis bei Annapolis entfernt. Der größte Nachteil jedoch ist, dass er relativ unproblematisch Truppen aus der Mississippi-Front abziehen kann.

Die zweite Option - Mississippi / Louisiana:
Hier hat Armistead die zweitgrößte Truppenkonzentration geschaffen. Das engere Operationsgebiet und die Kontrolle der Flüsse machen ihm die Verteidigung verhältnismäßig einfach. Allerdings ist Mississippi bereits von der direkten Verbindung nach Ost-Tennessee getrennt. Nachschub aus den Baumwollstaaten gelangt derzeit nur über zwei langsame Versorgungsrouten bei Mobile und Meridian ins Land. Natürlich produzieren die beiden Hafenstädte Mobile und New Orleans knapp die Hälfte des derzeitigen Gesamtbedarfs alleine, aber das ist auch der größte Schwachpunkt. Gelingt mir die Unterbrechung der Verbindungswege oder gar die Einnahme dieser Städte, und kann ich gleichzeitig die wenigen noch für Truppentransfers geeigneten Regionen blockieren, muss seine Armee zwangsläufig langsam zugrunde gehen.
Der Nachteil liegt in der nominellen Überzahl des Gegners, außerdem könnte er schnell seine Einheiten aus Arkansas zu Hilfe holen. Bei jeder Aktion hier muss also sowohl das Überraschungsmoment stimmen, als auch die "Psychologie" von Armistead erschüttert werden.

Und so wird es gehen:


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Insgesamt sechs Divisionen landen in dieser Runde westlich und nördlich von Mobile. Die Flotte, welche die Mobile Bay passiert, wird dabei zwangsläufig unter schweres Artilleriefeuer geraten. Allerdings hatte ich letzte Runde bereits Verstärkungseinheiten in Adm. Duponts Geschwader integriert, was den Schaden hoffentlich gleichmäßig verteilen wird. Bei Mississippi City landen nur leichte Einheiten, welche im folgenden die Bahnstrecken sabotieren sollen. Es könnte passieren, dass Armistead ein oder zwei Divisionen aus der Mississippi-Front abzieht und in den Osten bringt. Diese würden von meiner Flotte am überqueren der Bucht gehindert. Gleichzeitig wäre der Fall Mobiles im folgenden unwahrscheinlich. Aber das ist sowieso nicht meine Hauptaufgabe: Ich muss versuchen, schnell landeinwärts vorzustoßen, Mobile und New Orleans vom Rest des Kampfgebietes abtrennen und dann brauche ich nur noch warten.
Da die Kampfgruppe für diese Aufgabe zu schwach ist, werden nächste Runde zwei weitere kampfstarke Divisionen eintreffen: Sheridan und Slocum nämlich. Im nächsten Zug wird sich auch eine weitere Division auf den Weg machen und im Zug darauf kann ich noch einmal 1-2 aus Maryland abziehen. Das war's dann allerdings auch.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, herzlich willkommen zurück auf den Schiffen. Das letzte Mal haben Sie General Butler ja von Tennessee nach Louisiana begleitet. Diesmal geht die Reise nach Jackson, LA. General Butler nimmt zwei Divisionen und zwei Nachschubwagen mit. Sie werden die Landung der Stoß-Division von BGen. Reno begleiten. Wenn die Strände gesichert ist, erstatten Sie Butler Bericht. Danach führen Sie BGen. W. Smith zu den gesicherten Landezonen und begleiten ihn auf dem Marsch ins Landesinnere, bis die Verbindung zu Pope steht. MGen. Meade, der als letzter eintrifft, wird sich dann um die Küstensicherung kümmern. Ich hoffe, Sie werden nicht seekrank...

Das alleine reicht natürlich nicht, denn ein so isolierter Angriff ist von Armistead zu leicht zu kontern. Daher gibt es auch im Westen unterstützende Aktionen.


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Sumners und Hamiltons Aufgabe ist es in erster Linie, die Verbindung zwischen New Orleans und dem Norden zu kappen. Außerdem sollen sie ein Bedrohungspotential gegenüber New Orleans, Jackson und Vicksburg darstellen. Ich hoffe dadurch, die Konteraktionen des Feindes auf mehrere Punkte zu ziehen, sodass sie nicht mehr wirksam werden können. In Wahrheit sollen sich jedoch beide zu Butlers Hauptstreitkräften durchschlagen, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Als einzige Verteidigung wird McCall zurück bleiben, aber auch das ist nur ein temporärer Zustand. Denn wenn ich die ersten beiden Etappen erfolgreich gemeistert habe, werde ich West-Louisiana aufgeben. Einzig die Flotte, welche um sechs Panzerschiffe unter Farragut verstärkt werden soll, wird dann die Verteidigung des Gebiets sicherstellen. Farragut hat es nicht einfach: er wird an zwei feindlichen Geschützstellungen vorbei schleichen müssen und sich evt. feindlichen Flusskampfkräften stellen. Ich drücke ihm die Daumen, dass er keins seiner Schiffe verliert.

Befehlsausgabe:
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CWO Rawoll, dem Feind ist es in der letzten Nacht gelungen, unbemerkt inmitten unserer ankernden Schiffe zu platzen. Als die Meldungen der Ausgucks eintrafen, war es für Porter bereits zu spät, um noch Gegenmaßnahmen einzuleiten. Der Admiral hat die schwere Entscheidung getroffen, flussabwärts zu entfliehen. Jetzt sitzt die Kampfgruppe in der Falle. Es gibt nur einen Ausweg - der Durchbruch durch seine Formation mit Höchstgeschwindigkeit und dann die Flucht nach Berwick. Hoffen wir, dass wir den Gegner abschütteln können.

Wenn Porters und Farraguts Manöver gelingt, werde ich aus den noch kampfkräftigen Einheiten einen Sperrverband bilden, welcher den Transfer von Stuart nach Osten unterbinden soll. Ist das erfolgreich, werde ich lediglich meine Küstenabschnitte sichern, bis das Heer bereit ist, New Orleans und Vicksburg anzugreifen. Das hängt vor allem davon ab, wie viele seiner Divisionen Armistead aus dem Norden abziehen wird. Um ihm die Entscheidung schwer zu machen, starte ich in dieser Runde eine Finte bei Corinth.


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Mit sechs Divisionen fordere ich den Gegner heraus. Im Hinterland steht außerdem noch Schurz' Division bereit, welche von Saint Louis aus in den Südosten Missouris marschiert. Dort könnte sie relativ schnell wieder in Missouri sein (sollte Armistead dort durchbrechen wollen) oder nach Tennessee übersetzen, wo sie dank Gleisanschluss das Zünglein an der Waage spielen könnte.

Befehlsausgabe:
http://s1.directupload.net/images/user/130915/x5kwnc2l.jpg
Maj. Hohenlohe, danke für Ihren Aufklärungsbericht. Wie es scheint, war Beauregard die ganze Zeit in Stellung gewesen. Nun, das könnte sich ändern. McCook muss nun die Operationen der südlichen Armeegruppe unterstützen. Er wird mit der Hälfte der noch verbliebenen Regimenter nach Macon MS reiten. Sie befehligen den anderen Flügel und reiten nach Canton. Dort werden sie die Gleisstrecke zwischen Jackson und Memphis außer Gefecht setzen. Aber Vorsicht! Wenn der Feind den Braten riecht und eine Division nach Aberdeen, Ihrem Durchbruchspunkt, sendet und Sie dort zum Kampf stellen kann (was nach einem Flussübergang obligatorisch ist), wird von Ihrem Kommando nichts übrig bleiben. Also - seien Sie wachsam und hochkonzentriert! Versuchen Sie, den Feind zu umgehen. Falls das nicht möglich sein sollte, brechen Sie das Unternehmen ab!

Für nachfolgende Störaktionen werden außerdem bald Alfred Pleasontons Schwadrone aus Tennessee und Daniel Greggs aus Texas bereit stehen. Je gründlicher und umfassender ich vorgehen kann, desto mehr Zeit gewinne ich für meine eigenen Aktionen. Außerdem wird Ulysses Grant bald zurück in Tennessee sein, um dann den Oberbefehl über alle Truppen zu übernehmen. Dann hoffe ich, den Gegner auseinander treiben und isolieren zu können. Nachschubmangel sollte den Rest erledigen.


Der Vollständigkeit halber stelle ich auch die Lage in Virginia dar. McClellans Vorstoß war eine reine Störaktion und soll Armistead dazu bringen, Truppen bei Petersburg und in North Carolina zu sammeln. Daher ziehen sich alle Truppenteile wieder auf Suffolk zurück. Zusätzlich wird hier bald General Frémont eintreffen, um das Kommando zu übernehmen. McClellan kommt dann später an einen ruhigen und ungefährlichen Ort.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, Sie haben das Ihre dazu getan, dass Howard seinen Auftrag erfüllen konnte. Jetzt zieht sich die Kampfgruppe wieder auf Suffolk zurück, wo sie demnächst neu geordnet wird. General Frémont soll das Kommando übernehmen. Er bringt auch ein paar Garnisonstruppen und den ersten Teil von Reynolds Division mit. Letztere wird wieder die Stellungen von Yorktown besetzen. Ihr Rückzug muss "geschmeidig" durchgeführt werden: das Hauptquartier wünscht nicht, in Gefechte verwickelt zu werden.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, General Grant wird das Kommando an General McDowell aushändigen. Sie, Sir, treffen Sorge dafür, dass Ihre Batterien ordnungsgemäß und voll ausgerüstet an seinen Artilleriechef Henry Hunt übergeben werden. Für die Reise nach Tennessee werden Sie keine Geschütze benötigen. Der Generalstab bemüht sich, Ihnen nach Ihrer Ankunft wieder ein paar Batterien zur Verfügung zu stellen. Verlieren Sie keine Zeit, denn in Tennessee herrscht bald wieder Krieg!

In Annapolis verharren immer noch die angeschlagenen Divisionen von Humphreys und Negley. Eine Division kann ich hier noch abziehen, aber danach ist für's erste Schluss. Man muss den Gegner ja nicht einladen... Armisteads umfangreichen Neuaufstellungen kann ich noch nichts entgegen setzen. Ich möchte noch so lange warten, bis sich die Lage in Mississippi klar wird. Denn in den kommenden Gefechten kommt es auf jeden Moralpunkt an. Gelingt der Zug von A bis Z wie geplant, werde ich in der nächsten Runde in die vollen greifen! Dann werde auch ich neue Freiwillige anwerben und Fiskalmaßnahmen treffen. Bis Herbst 1863 möchte ich 7-9 Divisionen aufstellen bzw. auffüllen. Ein Teil davon wird bestimmt noch im Westen gebraucht, doch die meisten Truppen sollen, wenn ich keine Rückschläge erleide, eine neue Front eröffnen. Man wird sehen...



Duke Ellington Orchestra - Mobile Bay


https://www.youtube.com/watch?v=PJg7iPubS6M&list=PLgAoMlDpWRFGAoe666BY40CYKchUHCwX2


Werter Hohenlohe, nach langem Überlegen habe ich mich für klassischen Jazz entschieden - immerhin ist Bob Dylan ja bereits mit einem Titel in meinem AAR-Soundtrack vertreten und von Milton Browns Stück habe ich keine schöne Aufnahme gefunden. Aber dieses hier wird Euch umhauen, und nicht nur wegen der Starbesetzung! "Mobile Bay" entstand wahrscheinlich zwischen 1939 und 1941, aber genau weiß ich es nicht. Duke Ellington, wahrscheinlich der einflussreichste Jazzmusiker aller Zeiten, sitzt wie immer am Piano. Jimmy Blanton zupft den Kontrabass. Rex Stewart spielt Trompete und last, but not least, Ben "The Brute" Webster beeindruckt uns am Tenor-Saxophon. Wenn das mal keine Entschädigung ist!
Also, zieht die Vorhänge zu, zündet Kerzen an, schließt die beste Freundin / Ehefrau von allen in die Arme und wiegt Euch einfach im Takt der Musik.

Kleine Anmerkung - die Information bei dem Youtube-Video erscheinen mir falsch. 1949 war Ben Webster nicht mehr bei Duke Ellingtons Band, sondern nur von 1938 bis 1941. Das Stück selbst stammt von Rex Stewart, der auch in der Musikdatenbank als Komponist genannt wird. Auch Stewart war nur ein paar Jahre in Ellingtons Band. Die Aufnahme selbst stammt definitiv von Duke Ellingtons Orchester - das haben Vergleichsproben bei Amazon, Itunes und einem anderen Musikverleger gezeigt. Also wird es wohl zwischen 1938 und 1941 aufgenommen sein müssen. Da es auf der '38er Sampler von Ellington aber nicht vertreten ist, kann es nur in den drei nachfolgenden Jahren aufgenommen worden sein.


Gez.

Der Captain


Nachtrag: Um das Dilemma noch einmal klar zu beschreiben. Wenn Armistead die Truppen, welche er im letzten und vorletzten Zug aufgestellt hat, einsatzbereit macht, wird er erstmals in diesem Konflikt mehr Einheiten als ich besitzen. Dieses Problem kann ich nicht dadurch lösen, entfernte Hafenstädte einzunehmen. Denn ich müsste ja immer so viele Truppen einplanen, um einem möglichen Konterschlag zu begegnen. Armistead hingegen kann sich überlegen, ob er mich nicht nur mit bedeutend geringeren Streitkräften an einer Linie aufhalten möchte und den Rest zu. Beispiel in Nord-Virginia konzentrieren, um Baltimore, Philadelphia und New York einzunehmen. Ich muss also einen signifikanten Teil seiner Streitkräfte vernichten. Da das auf dem Schlachtfeld nicht möglich ist, muss ich mir den Hunger zu Hilfe nehmen.

Westlich von Alabama hat Armistead zur Zeit mindestens 16 Divisionen konzentriert und ich rechne mit Neuaufstellungen in der Größenordnung von vier weiteren Divisionen. Das entspricht einem Nachschubverbrauch von geschätzt 500 Supplys je Runde! Wenn ich den Westen von Mobile, New Orleans, Alabama und Georgia dauerhaft abschneiden kann, sind seine Armeen dort bis Spätsommer 1863 dahingeschmolzen. Das würde den Krieg wieder zu meinen Gunsten drehen. Armistead wird aber alles, was er hat, gegen mich einsetzen. Deswegen kommt es auf Geschwindigkeit an - wenn ich seine ersten konzentrierten Reaktionen um ein oder zwei Züge verzögern kann, bin ich vielleicht schon in den guten Stellungen und werde diese dann über Monate hinweg halten. Dann kommt die nächste große Planungsstufe ins Spiel: bin ich im Westen gesichert, werden meine Neuaufstellungen eine weitere Front aufmachen, um Armistead daran zu hindern, seine östlichen Armeen in voller Stärke auf den Kriegsschauplätz bei Mississippi und Louisiana zu werfen. Es ist auch damit zu rechnen, dass Armistead Ablenkungsangriffe nach Kentucky, Ohio und Pennsylvania vorträgt. Auch dort brauche ich also ein paar Divisionen, welche ihn lange genug aufhalten können, bis Verstärkung eintrifft. Um mir den Kampf zu erleichtern, werde ich im Westen, wenn sich eine gute Gelegenheit dafür bieten sollte, einzelne Divisionen isolieren und dann aufreiben.

Übrigens - wenn die Operation in diesem frühen Stadium scheitert, habe ich noch einen Alternativplan in der Hinterhand. Der wird die Niederlage allerdings nicht so ohne weiteres abwenden können.

Hohenlohe
02.11.13, 14:38
Sir,
wir sind bereits auf dem Weg nach Canton und hoffen das Beste...weitere Berichte werden folgen sobald wir unsere Aufgabe hoffentlich gelöst haben.

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe...:smoke::reiter::ph:

Admiral Hipper
02.11.13, 15:25
Wir wünschen Euch Erfolg bei euren Unternehmungen werter Aktivist. Ihr hättet es verdient. Aber bisher war die erste Jahreshälfte doch immer die Eure, hoffen wir es möge auch dieses mal so sein.

Aktivist
04.11.13, 00:06
Und? Hat sich schon jemand beim guten Lo gemeldet? Doch wenigstens Ihr, werter Frundsberg, oder?

http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

New York, 15. Januar 1863 - Hohenlohe's Road Trip


Werte Mitregenten,

nach einer Schrecksekunde infolge eines Spielbugs schlägt mein Herz nun wieder ruhiger. Was war passiert? Irgendwie ist bei Kompilieren, Komprimieren, Dekomprimieren oder Dekompilieren meiner Zugbefehle etwas durcheinander geraten - was und wo genau, wissen weder Lo noch ich. Das Resultat war, dass die Landungsflotten bei Mobile und Natchez ihre Transportschiffe abspalteten. Die Armeen waren immer noch Teil einer Flotte, die aber nun über keine Transportkapazität mehr verfügte. Infolge dieses Logikfehlers wurden sämtliche Landungsbefehle während der Master-Phase gestoppt - nur Meade gelangte westlich von Mobile an Land. Armistead bewies Kulanz, als er mit gestattete, die Ord-Datei noch einmal zu speichern und zu versenden - und diesmal klappte es! Weiß der Teufel, was da beim letzten Mal schief gelaufen war.

Jedenfalls gibt es nun gute und schlechte Neuigkeiten. Werfen wir also einen Blick auf die Karte:


http://s7.directupload.net/images/user/131103/nj5f6i7h.png

Mobile ist umstellt. Außerdem, so scheint es, sind dessen Verteidiger von einer infektiösen Seuche heimgesucht worden, denn ihre Kampfkraft ist halbiert. Ein idealer Zeitpunkt für einen Sturmangriff, dachte ich zunächst. Doch dann beschlichen mich Zweifel. Wäre ich an Armisteads Stelle, würde ich die Lage sofort überblicken: mit dem Verlust Mobiles geht auch die Kontrolle über den Tombigbee River verloren, welcher Nachschub aus den anderen Baumwollstaaten über Montgomery AL nach Meridian MS leitet. Über kurz oder lang wird das dazu führen, dass die Streitkräfte des Südens dahin schmelzen werden. Er hat also zwei Alternativen:

Entweder er zieht sich aus Arkansas, Mississippi und Louisiana zurück (nach Alabama) oder er zerschlägt die Invasion, solange meine Truppen noch erschöpft sind und baut dann eine neue Verteidigungslinie zwischen Vicksburg und Meridian auf. Klar würde er Memphis und Corinth dadurch einbüßen, aber es gibt kaum eine sinnvolle Alternative dazu. An dieser Stelle zog ich den Wetterbericht zu Rate. Der einsetzende Schneefall hat verhindert, dass ich erste Vorauseinheiten rechtzeitig nach Norden in Stellung bringen könnte (diese hätten als reine Verzögerer agiert - sie sollten den Offensivdrang des Feindes aufnehmen und sich nach der Schlacht zurück ziehen). Wären sie als Verteidiger auf den Gegner gestoßen, wäre seine Vorwärtsbewegung auch bei einem sehr wahrscheinlichen Sieg gestoppt gewesen und ich hätte mit den übrigen Einheiten Mobile ausgelöscht. Doch das geht nicht mehr, statt dessen kann der Gegner sechs Divisionen aus Nord-Mississippi innerhalb von fünf bis sieben Tagen bis nach Mobile transportieren. Meine Angriffsspitze wäre erst nach sechs Tagen dort. Weil man nie genau sagen kann, ob und wann sich ein Kampf ereignet, könnte ich tatsächlich eine sehr schwere Niederlage erleiden. Deshalb änderte ich die Planung:

Porter, der zwar inaktiv, aber ein guter Verteidiger ist, übernimmt alle Divisionen aus Popes Korps und richtet sich zur Bajonettverteidigung ein. Butler behält die kampfkräftigste Division seines Kommando, gibt aber die andere und sein Feldlazarett an Meade ab, welcher nach dem langen Transport über den Atlantik nur zu 66% einsatzfähig ist. Außerdem werden Slocum und Sheridan Richtung Butler umgeleitet. Das bringt mich in der Region auf acht Divisionen - und damit werde ich in der nächsten Runde genügend Sicherheit haben, Mobile auch ohne Risiko anzugreifen. Einzige Offensivoperationen bestehen im Vormarsch von Greggs Spähkavallerie nördlich des Lake Ponchartrain und eines Angriffs einer unabhägigen Brigade auf Shieldsboro.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, die Landungsoperation war perfekt durchgeführt. Ich verstehe, dass Ihnen die Einnahme Mobile's unter den Fingernägeln brennt, doch der General hat anders entschieden. Solange Grant in Tennessee und Mississippi keinen Druck machen kann, will er keine Schwächung seiner Kampfgruppe riskieren. Bis dahin ist es Ihr Auftrag, die feindlichen Stellungen in Mobile auszukundschaften und mögliche Anmarschrouten bzw. Stellungen für die Artillerie zu bewerten. Ich verlasse mich auf Sie. Wenn dieses Unternehmen genau so perfekt glückt, wie die Invasion zuvor, werden Sie vielleicht doch noch Ihren ersten Stern auf die Schulter bekommen!


Im Westen sieht es dagegen düsterer aus. Armistead hat Taylor wieder über den Fluss gebracht. Und zu meinem Schrecken habe ich eine voll ausgerüstete Division in Vicksburg entdeckt. In New Orleans wird in dieser Runde eine zweite Division einsatzbereit sein. Und auch wenn Hamilton noch Butler entgegen kommen könnte, Sumner kann es nicht. Daher sollen sich beide Einheiten in Natchez vereinigen. Für Hamilton wähle ich einen Umweg, da er so seinen jetzigen Standort schneller verlassen kann, denn man muss dort mit erbitterten Gegenangriffen rechnen. Farraguts arg mitgenommene Flotte soll vorerst im Hafen von Natchez Schutz suchen. Wie es dort weiter geht, muss die Zukunft zeigen: sowohl eine Evakuierung nach West-Louisiana ist denkbar, als auch ein Verharren in der Stellung, um später gemeinsam mit Butler zu operieren.


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Befehlsausgabe:
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CWO Rawoll, der Durchbruch ist gescheitert. Die Flotte erlitt schwere Verluste und konnte auch das Übersetzen Taylors nicht aufhalten. Jetzt gibt es nur noch einen Ausweg. Porter will flussabwärts nach Fort Jackson entkommen, vorbei an den feindlichen Batterien und gejagt von Buchanan. Das wird alles andere als leicht, aber sollten wir das rettende Fort erreichen, sind wir für's erste in Sicherheit. Das Hauptquartier sendet Verstärkungsgarnisonen und eine paar Marineingenieure, welche die Schiffe wieder flott machen werden.


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, wie ich Ihren Meldungen entnehmen kann, ist Ihnen der Durchbruch geglückt? Fein, dann beginnen Sie mit Ihrem Zerstörungswerk. Solange Sie auch nur ein Paket Hafer und eine Kiste Konservenfleisch haben, dürfen Sie nicht aufhören, die Gleise aufzureißen. Was immer General Johnston in Bewegung setzt oder auch nicht, stellen Sie sicher, dass es danach nie wieder umkehren kann!


In Tennessee treffe ich nun die letzten Vorbereitungen: starke Sperrdivisionen besetzen wichtige Punkte im Osten, damit Armistead keinen Konter setzen kann, wenn der Frühling herein bricht. Bis dahin haben sie genügend Zeit, sich einzugraben. Im Westen fallen meine Einheiten auf Humboldt zurück. Der Grund ist einfach - sie sind nicht in Korps organisiert und sollten nur ein Täuschungsmanöver starten, um dem Feind den Eindruck zu vermitteln, ich würde an der Corinth-Front Gewehr bei Fuß stehen. Da Grant aber bis Kentucky kommen wird, machen sich schon einmal drei geeignete Kommandeure auf nach Bowling Green. Dort werden sie nächste Runde dem Armeekommando unterstellt und können ohne Zeitverlust den Befehl über ihre Divisionen übernehmen. Inzwischen halten die Drei-Sterner Rosecrans und Halleck die Stellung in Humboldt und gegenüber Chattanooga. Ob der Gegner auf die Finter herein fällt, weiß ich nicht. Sollte er es nicht tun, ist mein Vorgehen bei Mobile wahrscheinlich richtig. Sollte er es tun, verliere ich zwar Zeit, aber kann Mobile nächsten Zug um so sicherer erobern. Und dabei, werte Freunde, soll es nicht bleiben.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, zur Zeit keine neuen Befehle.


Damit wäre beinahe alles gesagt. In Maryland richte ich westlich von Frederick ebenfalls eine Stellung ein. Keyes soll dort mit Negleys Division eine Riegelstellung bilden, damit Armistead im Sommer nicht von Harpers Ferry aus nach Harrisburg oder Gettysburg vorstoßen kann. Ich habe mich aus Sicherheitsgründen zu diesem Schritt entschieden. Ebenfalls habe ich beschlossen, auch Heintzelman in der Gegend zu behalten. Daher werde ich so schnell keine Divisionen mehr entbehren können, zumindest nicht, bevor neue Verstärkungen eintreffen.

In Süd-Virginia ist Frémont eingetroffen - mein Unglücksgeneral. Hoffen wir, dass er bei Norfolk tapferer agiert. Aus ein paar Milizbrigaden, die er mitgebracht hat, stelle ich zwei (geradezu lächerliche) Rumpfdivisionen auf. Und das ist die Psychologie: wenn Armistead über keine gute Aufklärung verfügt, sieht er nur, dass es sich um Divisionen handelt. Ihre wahre Stärke bleibt ihm verborgen. Dafür reist McClellan zurück nach Philadelphia und die Flotte nimmt Sherman und Hancock mit in den Süden, wo sich das erste Halbjahr 1863 aller Voraussicht nach entscheiden wird.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, General Frémont stellt Ihnen frei, in Shermans Stab zu verbleiben oder sich seinem Führungsstab anzuschließen. Wenn Sie weiterhin unter Shermans Kommando dienen wollen, schiffen Sie sich mit den Truppen in Suffolk ein. Wenn Sie hier in Süd-Virginia bleiben möchten, begleiten Sie für's erste MGen. Howard nach Chowan County östlich des Appomattox.


Tja, und damit zum Rest: Ich habe mal wieder nachgezählt und komme mittlerweile auf 36 feindliche Divisionen. Außerdem habe ich schon Material für drei neue Divisionen entdeckt - und das ist sicherlich gerade mal die Hälfte. Armistead wird in Kürze mehr als 40 Divisionen besitzen, während ich auf dem Trockenen sitze. Daher habe ich in dieser Runde meine Kriegsmaschinerie angeworfen. Moderate Freiwilligenwerbung und neue Kriegsanleihen ermöglichen mir, folgende Truppen aufzustellen:

Für die Keystone-Brigade:
2x 12 pd-Btys. (OH), 1x mixed Bde. (PA), 1x Sharpsht. (WV)

Für die Lightning Mule-Brigade
2x 12 pd-Btys. (OH), 1x light Bde. (DE), 1x Sharpsht. (WV), 3x Mil. (DE), 1x 10 pd-Bty. (NY)

Beide Eventbrigaden erscheinen in Bälde in Pennsylvania bzw. Ohio oder Indiana.

Für Meaghers Div. (unter Halleck in Ost-Tennessee):
1x mixed Bde. (OH), 1x 10 pd-Bty. (IN)

Für Runyons Div. (unter Halleck in Ost-Tennessee):
1x 10 pd-Bty. (IN), 1x Shock-Rgt. (IN), 6x Mil. (IN)

Für eine neue Missouri-Division (Griffin):
1x mixed Bde. (OH), 1x Shock-Rgt. (IN)

Für eine neue Kentucky-Division (Nelson):
1x mixed Bde. (OH), 1x Shock-Rgt. (IN)

Sowie 3x 10 pd-Btys. für die Divisionen Willich (in St. Louis), Logan (in Ost-Tennessee) und Granger (in West-Tennessee) plus zwei Milizen in West-Virginia.

In Maryland werde ich im nächsten Zug aus meinen neun Divisionen eine zehnte machen, indem ich jeder Division ein paar Truppen entziehe. Gleiches böte sich auch in West-Tennessee an. Nach und nach werden die Divisionen dann wieder aufgefüllt. Bis Jahresmitte 1964 könnte es mir gelingen, knapp an der 50er Grenze zu kratzen. Danach ist allerdings Schluss, weil der wöchentliche Verschleiß mehr als doppelt so hoch wäre, wie die wöchentlichen Neumeldungen. Schon jetzt hänge ich gewaltig durch - allerdings gibt es im März noch einmal ein Event, welches meine Conscrips erhöht. Das, neue Steuern und ggf. Papiergeldmaßnahmen sollten mich hoffentlich bis zum nächsten Winter tragen.


Gez.

Der Captain

rawoll
04.11.13, 09:29
CWO Rawoll, der Durchbruch ist gescheitert. Die Flotte erlitt schwere Verluste und konnte auch das Übersetzen Taylors nicht aufhalten. Jetzt gibt es nur noch einen Ausweg. Porter will flussabwärts nach Fort Jackson entkommen, vorbei an den feindlichen Batterien und gejagt von Buchanan. Das wird alles andere als leicht, aber sollten wir das rettende Fort erreichen, sind wir für's erste in Sicherheit. Das Hauptquartier sendet Verstärkungsgarnisonen und eine paar Marineingenieure, welche die Schiffe wieder flott machen werden.


Sir,

da wären wir beinahe schon Opfer von Buchanan geworden. Ein solches Feuerwerk aus über 350 Rohren auf unseren kleinen Verband haben wir noch nie gesehen und es hätte unser aller Ende bedeuten können. Als wir auf Buchanans Flotte trafen, konnten wir uns noch gut gegen die Übermacht seiner Schiffe halten. Er konnte trotz Überzahl und wilder Versuche nicht in unsere Formation einbrechen und wir hatten während des Gefechts immer die volle Kontrolle. Er musste auch ordentlich einstecken und einige seiner Schiffe sehen kaum besser aus als unsere. Aber als es ihm gelang, weitere Geschützbatterien am Ufer in Stellung bringen, war dies eine herbe Überraschung. Die grauen Kanoniere von der Infanterie waren geübt und gut, zu gut. Sie schossen sich sehr schnell ein und Treffer und Treffer schlug auf unseren Booten ein, so dass wir schnell mit dem schlimmsten rechnen mussten. Geordneter Rückzug war die einzige Option, wobei sich letztlich eines unserer Flußboote für die Flotte opferte. Führung und Mannschaften der Flotte sind sich einig, die so gefallenen Marinesoldaten für eine posthume Ordensverleihung vorzuschlagen. Ihr Opfermut hat ermöglicht, dass es überhaupt noch eine nennenswerte Unionsflussflotte auf dem südlichen Mississippi gibt.

Die Stimmung auf den Schiffen ist trotz dieser Rückschläge ordentlich. Wir wissen mittlerweile sehr gut, was wir können, wir sind nach den vielen Monaten Einsatz battlehardened und routiniert und wir brennen auf Revanche. Selbstverständlich sind wir uns unserer Schwäche in Zahl und Ausrüstung bewusst. Wir haben jetzt notdürftig mit Bordmitteln die Kähne wieder flott gemacht die restliche Munition wurde auf alle Schiffe verteilt, so dass wir nochmal einen kleinen Feuerzauber abziehen können, wenn wir den Rebellen begegnen werden. Die Kohle wird gerade noch für eine AK-Fahrt reichen und möge sie uns nach Ft. Jackson bringen, aber danach brauchen wir dringend Werftzeit, Munition und Verstärkungen. Seid versichert, Sir, wir werden Eure Befehle nach besten Kräften befolgen und möge uns das Glück diesmal beistehen.

Cfant
04.11.13, 10:46
Sir, die Männer sind kaum zurückzuhalten. Washington schmerzt immer noch, wir brauchen endlich Erfolge. Aber sie sind auch erschöpft. Dennoch, ich hätte lieber einen schnellen Schlag gegen Mobile gesehen. Habe gestern selbst in der Dämmerung eine Spährunde unternommen. Die Rebs scheinen sich selbst zu wundern, wo unser Angriff bleibt. Wie dem auch sei, die Konföderierten hatten 1,5 Jahre, um sich auszutoben. Jetzt sind wir an der Reihe! Für die Union!

Hohenlohe
04.11.13, 13:45
Sir,

wir führen unser Zerstörungswerk nun fort. Die Gleise werden durch Feuer erhitzt und die Schienen dann um Bäume gewickelt. Ausserdem haben wir einen Versorgungszug angehalten und jede Menge Schuhe und Stiefel sowie Munition und Verpflegung erbeutet, dazu noch Virginiatabak. Der Verlust wird für die Rebs spürbar sein.

Wir werden uns bald auf die Ausgangsstellung zurückziehen. Weitere Berichte folgen. Achja, wir haben zweihundert Remonten aus dem Zug erbeutet...

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe...:smoke::reiter::fecht:

edit: Remonten sind Militärpferde, die zugeritten wurden dienstbereit sind...

Aktivist
04.11.13, 23:24
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New York, 1. Februar 1863 - Schwermetall


Frei heraus: Eure Aktionsberichte finde ich klasse!

Und jetzt kurz und knackig weiter im Geschäft: in Maryland habe ich aus den vorhandenen Divisionen eine weitere unter dem Kommando von John Newton gemacht. Er wird sich ebenfalls zu Keyes nach Hagerstown auf den Weg machen. Seine Truppen sind noch schwach, aber die Stellung ist ja nicht sooo wichtig im Moment und ich kann Negleys Division dann an anderer Stelle postieren. Newton bricht von Winchester im Zentrum meiner Linie auf. Auch Morells Division verlege ich von Winchester - allerdings nach Annapolis. Sie hat zur Zeit nur halbe Stärke und wird durch die viel kampfkräftigere Division von Heintzelman ausgetauscht. Kearny gibt alle Truppen an General McDowell ab und übernimmt übergangsweise das Kommando bei Annapolis. Damit ist MGen. Dix frei und verlegt ebenfalls nach Philadelphia, wo in dieser Runde General McClellan mit seinem Hauptquartier eintreffen wird. Das übliche Verschieben halt. Nächste Runde soll General Buell, welcher sich schon seit letztem Zug von Nashville auf den Weg gemacht hat, ein Korps übernehmen - am besten im Flachland. Hooker und Kearny kriegen dann die beiden anderen, womit ich die eher schlechteren Korpskommandeure gegen bessere ausgetauscht habe - bei den limitierten Fähigkeiten des Armeegenerals Irwin McDowell sicherlich kein Fehler.

In Südvirginia bleibt erst einmal alles beim Alten. Fehlende Eisenbahnkapazität verhindert, dass ich hier noch einmal eine schnelle Finte gegen Petersburg vortäusche. Statt dessen übergibt General Frémont alle Truppen bis auf eine Brigade an MGen. Dodge. Frémont hat damit auch zwei Armeekorps unter seinem Kommando.

Aus dem Staate New York und aus Neu-England rauschen einige neue Batterien an die Fronten. Die Geschütze, welche für die Divisionen bei Mobile vorgesehen waren, werden mit ein paar abgezweigten Milizbrigaden per Schiff aus Boston nach Süden transportiert. Ansonsten sammeln sich in Philadelphia allmählich ein paar Geschwader und auch ein paar der ersten Einheiten für die Keystone- bzw. Lightning Mule-Division. Armistead soll sie nicht zu Gesicht bekommen, deshalb stelle ich diese Divisionen im Hinterland zusammen.

In Missouri patrouilliert Willich mit seiner ersten Brigade die Eisenbahngleise von Saint Louis nach Ironton ab und wartet auf seine Verstärkung. Griffin dagegen fährt schon einmal bis nach Jefferson City, der Staatshauptstadt. Auch er besteht zur Zeit nur aus einer Milizbrigade, aber die ersten Brigaden für ihn hatte ich ja bereits letzte Runde angefordert. Ganz im Süden bricht der Kavallerieführer Robert Mitchell mit der ehemaligen, leicht verstärkten Kavallerie-Division von Foster nach Ozark auf, wo sich der Banditenführer William Quantrill befindet. Es ist sicher eine blöde Idee, durch Gebirge und Schnee zu reiten, aber Forrest und Stuart dürften bereits auf dem Weg nach Mississippi sein.

In Ost-Tennessee halte ich weiterhin die wichtigsten Punkte in der Gegend um Chattanooga besetzt. So kann der Feind weder eine starke Armee "zu Fuß" nach Corinth führen, noch kann er mich östlich umgehen und auf Nashville ziehen. Das Cumberland Gap wird demnächst BGen. Nelson schließen, sobald er über ein bisschen Infanterie verfügt. Dann ist auch Kentucky sicher vor feindlichen Störangriffen.


Was aber passiert an den Hauptfronten?

Südlich von Vicksburg ist die Lage immer noch brenzlig, auch wenn der Gegner hier keine Abwehraktionen gestartet hat. Doch die Division von Davis ist wegen Nachschubmangel und der vielen Märsche kaum einsatzbereit. Sie soll sich in Natchez erholen. In der Zwischenzeit unternimmt MGen. Sumner mit der Division von A. Smith einen Vorstoß nach Norden. Zweck ist nicht nur eine erneute Bedrohung Vicksburgs, sondern vor allem die militärische Sicherung des kleinen Hafens. Denn über diese Provinz soll Hohenlohes Brigade wieder mit neuem Nachschub versorgt werden. Hamilton verschwindet in Richtung Mobile, um wieder in Korpsreichweite zu General Butler zu kommen. Dafür kommt MGen. Schenck nach Natchez.


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Der Gegner hat hier im letzten Zug Pemberton aus Vicksburg abgezogen. Aus New Orleans wurde McLaws Division nach Meridian MS verlegt. In oder bei New Orleans befinden sich derzeit die Divisionen von Whiting, Doles (Taylor) und McCulloch, welcher von Winders Korps abgetrennt wurde. In Jackson werden zwei starke Brigaden ausgebildet und in Vicksburg könnte sich derzeit Jeb Stuart befinden. Mal sehen...

Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, wegen des Wetterumbruchs befinden Sie sich in einer brenzligen Lage. Allerdings könnten Sie Jeb Stuart sowieso nicht davon reiten. Ich setze also darauf, dass Sie einem möglichen Gefecht ausweichen werden. Stuart würde aus Richtung Vicksburg zuschlagen: meiden Sie daher solche Wege, die in diese Richtung führen. Bis dahin zerstören Sie weiter ein paar Gleise. Wenn Sie Monticelle MS erreichen können, wird Ihnen Edwin Sumner aus Port Gibson neue Verpflegung zukommen lassen.

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CWO Rawoll, die Flotte hat die Mauern Fort Jacksons erreicht. Bis die Schiffe wieder einsatzfähig sind, werden die Besatzungen bis auf die Wachmannschaft ausgedünnt. Der Rest soll bei der Verteidigung des Forts helfen. Da viele Unteroffiziere in den vergangenen Wochen gefallen sind, bittet Sie Admiral Porter, ihm eine Liste mit möglichen Kandidaten zur Beförderung vorzulegen. Wir müssen die offenen Stellen so gut es geht wieder besetzen.


Bei Mobile fand kein Gegenangriff statt. Nun sind meine Division fast zu hundert Prozent kampfbereit und das Wetter spielt immer noch mit. Die inaktiven Generäle Porter und Meade bleiben mit je einer Division zurück. Butler und Pope nehmen die Stadt von zwei Seiten her in die Zange. Wegen des Doppelangriffs hoffe ich nicht nur, Whartons Division restlos auszulöschen, sondern auch die Garnison in der Stadt zu besiegen, selbst wenn Armistead den gleich Trick anwendet, wie ich damals in Washington.


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Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, nun wird sich erweisen, wie sorgfältig Ihre Vorarbeiten tatsächlich waren. Trotz der hoffnungslosen Lage der Verteidiger will General Butler mit acht Divisionen angreifen - wir gehen kein Risiko ein. Dies wird die erste erfolgreiche Schlacht der Union sein, in der wir die Angreifer waren! Die Kunde hat sich bis weit herum gesprochen. Aus New Orleans ist der französische Gesandte Philippe d'Orleans, Graf von Paris, eingetroffen. General Butler stellt Sie als Liaison Officer ab - führen Sie den Graf herum und kümmern Sie sich um seine Belange. Je beeindruckter er ist, desto geringer ist die Möglichkeit, dass sich Kaiser Napoleon III. auf die Seite des Südens schlägt.


In Tennessee soll General Grant wieder das Kommando über die Armee übernehmen. Da es derzeit noch überall schlammig ist und der Gegner seine Stellungen weiterhin besetzt hält (wie ich dank meiner Späher weiß), warten wir noch eine Runde. Möglicherweise werden Memphis und Corinth bald kampflos an uns fallen. Auch sonst erscheint es mir ratsamer, das Vorgehen gegen Johnston mit einem Vorgehen Butlers gegen Forneys Korps bei Meridian MS zu koordinieren, aber das habe ich noch nicht entschieden. Wie auch in Maryland habe ich aus den vielen Divisionen bei Humboldt unter Howe eine neue organisiert.


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Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, der General wird selbst das Kommando über einen Flügel der Armee übernehmen. Die Armeeartillerie bleibt daher vorerst in den Divisionen organisiert. Sie können jedoch schon einmal die feindliche Front abreiten und sich die Meldungen der Spähtrupps bringen lassen. Vielleicht ergibt Ihre Auswertung ja einen möglichen Schwachpunkt der feindlichen Linien. Erstellen Sie für den General eine Übersichtskarte mit den besten Stellungen seiner Feldgeschütze, wenn wir hier in die Offensive gehen wollen.


Der Schatzminister hat neue Kriegssteuern erhoben und spült so über 1,5 Millionen Dollar in die klamme Staatskasse. Von dem Geld wird nicht nur der Eisenbahnpool stark erhöht (+50) und neue Reserveeinheiten einberufen, sondern auch neue Einheiten aufgestellt:

für die Keystone-Division: 1x Mil. (PA), 2x 10pd-Rifles (PA)
für BGen. Howe: 1x mixed Bde. (OH)
für BGen. Newton: 1x mixed Bde. (PA)
für BGen. Griffin: 1x 10pd-Rifle (IA)
für BGen. Hurlbut: 1x 10pd-Rifle (MO)
für BGen. Reynolds: 1x 10pd-Rifle (NY)
für BGen. Auger: 1x 10pd-Rifle (NY)
für BGen. Steinwehr: 1x 10pd-Rifle (NY)
für BGen. Nelson: 1x 10pd-Rifle (KY)
für BGen. Wallace: 1x 10pd-Rifle (MI)

Bis März muss ich dann mit meinen wöchentlichen Einberufungen auskommen. Danach sollen noch die Feldtruppen für drei weitere Divisionen bestellt werden (wobei ich auch da wieder Teile aus bestehenden Divisionen abspalte), sowie Truppen zur Vervollständigung der vielen nicht bereits ausgerüsteten Divisionen. Auch werde ich eine Menge Garnisonstruppen benötigen, aber die kann ich zur Not im zweiten Halbjahr 1863 ordern. Danach wird es aller Voraussicht nach keine weitere Division geben, alle Männer werden dann im Reservepool benötigt. Trotzdem sollte ich dann etwa 50 Divisionen besitzen - eine stolze Zahl! Man sieht bereits, dass sich mein Schwerpunkt allmählich auf die Artillerie verlegt hat. Sie ist zwar unglaublich teuer, verbraucht aber nur wenig Mannschaften.


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Außerdem werde ich wieder Kriegsgefangene mit Armistead austauschen. Die Heimkehr so vieler Väter, Brüder und Söhne lässt die Herzen des Landes höher schlagen. Zwei Moralpunkte sollten drin sein. Die Eroberung Mobiles gibt zwei weitere. Ein gewonnenes Seegefecht letzte Runde erbrachte ebenfalls einen Moralpunkt. Die Auslöschung von Whartons Division wird bestimmt auch mit zwei Moralpunkten zu Buche schlagen - bleibt noch der Endkampf gegen Lo's Geschwader aus Mobile - wenn ich wieder gewinne, locker 2-3 Moralpunkte.



Guns N'Roses - Civil War


http://www.youtube.com/watch?v=UN-8oudWZBw

Eines meiner Lieblingsstücke von Guns N'Roses stammt aus dem Doppelalbum "Use Your Illusion" von 1991. Glaubt mir, selbst heute noch kann ich den Text auswendig mitsingen. Zwar handelt das Lied nicht vom amerikanischen Bürgerkrieg, aber der Titel passt trotzdem. Die Aufnahme stammt vom 1992er Konzert in Paris und beginnt mit einem Intro von Jimi Hendrix' "Voodoo Child".

Nachtrag: Auch wenn Axl mit seiner Art zu singen niemals Dieter Bohlens Superstar geworden wäre, er hat eine einmalige und unverwechselbare Stimme. Ja, Anfang der 90er war G N'R noch eine Band. Traurig, Ihren Zerfall erleben zu müssen.


Gez.

Der Captain

Hohenlohe
05.11.13, 14:00
Sir,

wir reiten nun nach Monticelle MS um die dortigen Gleise zu verbiegen und anschliessend nach Brockhaven. Wir weichen Jeb Stuart aus und zerstören weitere Gleise, dann reiten wir nach Port Gibson um Verplfegung aufzunehmen. Somit wären wir in Sicherheit. General Sumner wird uns vor Stuart dann schützen. Ich hoffe das Fass Virginiatabak, dass ich per Kurier schickte, hat sie bereits erreicht.

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe...:smoke:


edit: mein 7000ster post...

Aktivist
05.11.13, 14:47
Ein Prosit zum 7.000sten. So alt ist nicht mal Ramses geworden, sollte er jetzt im Götterhimmel weilen. :prost:

Hohenlohe
05.11.13, 15:58
Danke vielmals...ich trinke gerade ein Clausthaler alkfrei und freue mich meiner Posts...

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::prost:

Longstreet
05.11.13, 20:00
Nach dem Lehrbuch müssten wir eine Schwachstelle suchen, indem wir angreifen und sehen, wo sie schwach sind. Das ist allerdings mit hohen Verlusten und einem erheblichen Preis an Material verbunden. Die Stellungen des Südens weisen kaum Punkte auf, die sich für uns zur Schwerpunktbildung eignen. Die Geschützstellungen sind wohl gewählt und zum Teil hervorragend getarnt. Die Rebellen werden es uns nicht leicht machen. Eventuell kann eine Verlagerung des strategischen Schwerpunktes neuen Schwung bringen. Das ist jedoch eine politische Entscheidung, die mir nicht zusteht. Für die Verlegung z.B. in den mittleren Westen wäre ich kurzfristig bereit. Meine persönlichen Angelegenheiten bieten mir zudem gerade die Möglichkeiten dazu.

Aktivist
05.11.13, 20:37
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New York, 15. Februar 1863 - Ein Irischer Abschied


New York trauert um einen seiner tapfersten Bürger: Brigadier General Michael Corcoran, Kommandeur der 32nd U.S. Volunteer Division, ist während der Kämpfe um Mobile, Alabama, ums Leben gekommen.


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Die Schlacht um Mobile war ein erbittertes Anrennen gegen die feindlichen Erdwerke. Welle um Welle prallte an den formidablen Grabensystemen ab, bis es schließlich BGen. Lyon gelang, seine Division direkt ins Zentrum von Whartons Verteidungslinie zu führen. Mit Bajonett und Klappspaten trieben die Männer aus Missouri und Wisconsin die erschöpften Verteidiger aus ihren Gräben und stürmten danach direkt in die Hafenstadt. Insgesamt betrugen die Verluste 3.300 Mann auf unserer Seite und 3.500 auf der des Gegners. Fast alle Opfer sind in Lyons Division zu beklagen - doch der schmerzlichste Verlust ereignete sich in der 32. US-Division. BGen. Corcoran aus Porters Korps wurde bei einem Unterstützungsangriff seiner Division tödlich verwundet und verstarb noch am selben Abend.

Im Spiel bedeutet das: die Schlacht ergab keine zusätzlichen Moralpunkte, da sie zu ausgeglichen verlief. Die Einnahme Mobiles schlägt mit 2 Punkten zu Buche. Der Tod Corcorans dürfte mich wieder mindestens 1 Punkt gekostet haben. Glücklicherweise befindet sich McCook in der Gegend, welcher sofort die einzelnen Brigaden in seine Kavallerie-Division integriert. Nächste Runde soll dann BGen. Couch die Einheiten übernehmen. Bis dahin versuchen Butler und Pope, Wharton noch einmal auf seinem Rückzug zu erwischen. Seine Truppen sind nur noch halb so stark und haben fast sämtliche Kohäsion verloren. Die Landungsflotten steuern den Hafen von Mobile an. Kleine Flussgeschwader sollen den Tombigbee bei Meridian absperren. Meade läuft nach Mississippi City, um sich dort einzuschiffen und Sherman soll Fort Pike nordöstlich von New Orleans stürmen. Das ist der riskanteste Teil: wenn Armistead signifikante Verstärkungen in das Fort bringt, wird Sherman beim Anrennen auf die Mauern ausgelöscht. (Und das wird wohl auch geschehen.) Aber wenn ich es nicht versucht hätte, hätte ich mir später Vorwürfe gemacht... Lyon erholt sich derweil in der Stadt, welche dank seines Opfermuts doch noch gefallen ist.

Befehlsausgabe:
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Col. Cfant, nun ja, Colonel, das Hauptquartier ist mit dem Schlachtverlauf sehr unzufrieden. Die Verluste waren hoch und der Feind steht immer noch in der Gegend. Das ist Ihre letzte Chance! Arbeiten Sie einen soliden Plan aus und nehmen Sie Whartons Männer gefangen! ... (*kann doch nicht wahr sein! Dieser Cfant, erst bei Chattanooga, dann bei Tishomingo und jetzt hier... grummel-knurr...)

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Lt.Col. Invictus, wie schön, dass Sie weiterhin bei General Sherman bleiben wollen. Sie bekommen auch sofort ein Himmelfahrtskommando: General Butler möchte, dass Sherman Fort Pike nordöstlich von New Orleans erobert, bevor diese strategisch wichtige Festung substantielle Verstärkungen erhält. Sherman versucht, noch ein paar der nötigsten Ausrüstungen in Mississippi City von den Landungsschiffen zu entladen, bevor er mit Hancocks Division aufbricht. Sie allerdings werden unverzüglich mit der 4th Pennsylvania Reserve Bde aufbrechen. Säubern Sie die Straßen von Wegelagerern und lenken Sie den Feind durch eine Finte in Richtung Covington ab. Hinter Ihrem Screen wird Sherman mit 24 Stunden Abstand folgen und Fort Pike dann hoffentlich zur Überraschung des Gegners umstellen können. Sie stoßen dann wieder zum Hauptkörper und unterstützen den Angriff Hancocks.


Weiter westlich haben sich meine Befürchtungen doppelt bewahrheitet: nicht nur Stuart, sondern auch Forrest sind in Vicksburg eingetroffen. Armistead wird sicher nicht alles riskieren wollen, aber er wird meine Kavallerie jagen. Und vielleicht kann ich ihn dabei in eine Falle locken...


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, sagt Ihnen der Begriff "Lockvogel" etwas? Ja? Hervorragend, den selbigen werden Sie nämlich spielen müssen. Sumner wird das Kommando über Ihre Truppe kurzfristig übernehmen. Dafür übernimmt MGen. Schenck dessen Division. Wenn Forrest per Eisenbahn heran rauscht, ziehen Sie sich zurück, doch die Infanterie wird hoffentlich für Überraschungen sorgen...

http://s14.directupload.net/images/user/131004/34j5q9y3.jpg
CWO Rawoll, zur Zeit keine neuen Anweisungen.


Es tut mir sehr leid, werte Regenten, aber ich muss einfach ein Screenshot-Feuerwerk abbrennen. Damit die Ladezeiten der Seite nicht zu lang werden, rege ich an, fleißig Kommentare zu posten, um den Platz zu füllen. So - jetzt schauen wir uns kurz den äußersten Westen an:

In Arkansas dürften sich bis auf Price' Division und ein paar Garnisonen nicht mehr viele Truppen befinden. Ich habe mich daher dazu entschlossen, auf den Winter zu pfeifen und die Gelegenheiten beim Schopfe zu ergreifen. Noch sind meine Einheiten sehr erschöpft, daher verbietet sich ein Vormarsch. Aber ab dem nächsten Zug möchte ich, wenn nichts dazwischen kommt, konzentrisch in das Gebiet einrücken. Das ist wichtig, denn wenn erst einmal der Frühling kommt, kann Armistead seine Armeen viel besser hin und her werfen. Und Kampfvorteile hat er ja sowieso.


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Wie ich das am besten angehe, entscheide ich nächsten Zug. Farraguts Flotte könnte eine Division aus Nord-Louisiana aufnehmen. Der Rest müsste zu Fuß gehen. Viele meiner Divisionen sind erst noch Stückwerk, aber das spielt angesichts der Schwäche des Feindes keine Rolle. Bin ich jetzt erfolgreich, kann ich im Juni schon wieder an den Fronten sein - gerade rechtzeitig für Armisteads regelmäßige Offensive im zweiten Halbjahr...


In Tennessee spielt sich in diesem Zug nicht viel ab. Der Feind hält seine Stellungen weiterhin besetzt und das Wetter ist scheußlich. Alle Einheiten, die nicht absolut notwendig sind, um Gräben zu halten, ziehen sich in die Städte zurück, um den Verschleiß zu minimieren. Armistead rotiert mit Hilfe der Eisenbahn wie wild umher, sodass man keinen eindeutigen Schwachpunkt ausmachen kann. Ich würde ja konzentriert einen Punkt angreifen, aber das Risiko ist zu groß und das Wetter zu miserabel. Wir müssen weiter abwarten...

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, danke für Ihren Bericht. Leider scheint es, als würde der Gegner weiterhin seine Nordfront an allen Stellen halten. Und wegen des Wetters sind viele Aufmarschwege einfach unpassierbar. General Grant will die Flinte dennoch nicht ins Korn werfen - wir werden hier noch einmal zwei Wochen abwarten, ob sich etwas tut. Spätestens dann will der General eine Entscheidung über die künftige Stoßrichtung seiner Truppen treffen. Also - Zeugdienst...


Im Osten des Landes herrscht auch Bewegung. In Maryland sortiere ich meine Armeekorps neu: Buell übernimmt die Truppen in Annapolis. Er ist ein Dreisterner und hat deswegen beim Kampf in der Ebene besondere Vorteile. McDowell steht weiterhin im Zentrum bei Westminster. Auch ihm kommt die örtliche Geographie zu Gute, außerdem wird er durch Negleys Division verstärkt. Kearny übernimmt den Befehl in Frederick. Er ist ein Heißsporn, der sich nur ungern aus einem Kampf zurück zieht. Die Ausläufer der Appalachen und die Flüsse werden seine Perfomance steigern, sodass es nicht besonders ins Gewicht fällt, sollte er sich bis auf's Messer verteidigen. Hooker dagegen geht an den äußersten Rand der Armee nach Hagerstown. Er ist mit Abstand der beste General in der Gegend und sollte seine schwache Division gut führen können, wenn es nötig wird.

In Süd-Virginia stößt General Frémont ein weiteres Mal nach vorne. Diesmal ist Petersburg das Ziel seiner Bewegung. Wie auch zuvor bei Garysburg greife ich den Feind hier nicht an, aber ich will ihm ins Gedächtnis rufen, dass ich noch da bin. Armistead darf keine Truppen verlegen!


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All das mag unkoordiniert wirken - ich werde mich deshalb erklären:
Sowie der Frühling herein bricht und sämtliche Straßen und Wege passierbar sind, könnte Armistead mit seinen Truppen Offensiven gegen Missouri, Texas, Kentucky oder Pennsylvania starten. Es galt also, seine Neuaushebungen weit entfernt von meinen Siegpunktstädten zu konzentrieren. Und das ist mir durch die Mobile-Offensive geglückt. Jetzt brauche ich den Sommer nicht zu fürchten, ganz im Gegenteil: so viele Einheiten, wie er derzeit in Louisiana und Mississippi (und den angrenzenden Staaten) konzentrieren wird, steht meiner Flotte und ein paar Invasionsdivisionen wieder der Weg an seine Küste offen. Denn er kann nicht überall sein!

Deswegen drücke ich auch in Süd-Virginia ein bisschen - er soll dort möglichst keine Truppen abziehen. Aus einem ähnlichen Grund schließe ich einen Vormarsch in Arkansas ins Auge - ich wäre rechtzeitig zum Sommer wieder zurück. Wir brauchen uns nichts vormachen - offene Schlachten sollte ich noch nicht forcieren. Aber wenn ich Armistead lange genug beschäftige und ab und zu an Schwachpunkten zuschlage, ist sein Offensivspiel 1863 geschwächt. Es gibt derzeit nur eine Sorge - was passiert, wenn Armistead den gesamten Westen aufgibt und alles nach Pennsylvania wirft? Ihn zu stoppen wäre mir unmöglich und bis zum Herbst ist der Krieg dann endgültig entschieden, selbst wenn ich alles Territorium westlich von Alabama erobere. Denn ohne Baltimore, Philadelphia und New York kann ich nicht mehr weiter kämpfen...

Es gilt daher, weise Entscheidungen zu treffen, insbesondere in Bezug auf den Westen. Prinzipiell möchte ich Grants und Butlers Armee vereinigen, da sie gemeinsam einfach deutlich mehr Schlagkraft besäßen. Aber das scheint momentan schwierig. Wenn es für Grant in Nord-Mississippi kein Vorwärtskommen gibt, böte sich eine Offensive an anderer Stelle an. Ich prüfe das zur Zeit.
Butler hingegen muss Mobile um jeden Preis halten. Darüber hinaus wäre ein Angriff gegen New Orleans ein echtes Sahnehäubchen. Leider ist das ebenfalls schwierig. Am operativ nützlichsten wäre es, ihn in die Mitte des Kampfgebiets Jackson-Meridian-New Orleans zu führen, weil er dann alle drei Ziele bedroht. Dann wird Armistead entweder Prioritäten setzen müssen oder Kompromisse in der Verteidung eingehen - was wieder Gelegenheiten eröffnet. Doch dann sind Butlers Divisionen gebunden und können nicht mehr weg.
Auf der anderen Seite könnte ich Mobile mit, sagen wir, vier Divisionen verteidigen und den Rest in andere Gebiete führen. Aber dann gebe ich im Westen die Initiative her. Wie man es dreht und wendet, die Medaille hat einfach zwei Seiten...

Wie dem auch sei, folgende Einheiten will ich produzieren:

2x10pd-Rifles für Newtons Division
1x10pd-Rifle für Hurlbuts Division
1x Pennsylvania-Shock-Bde für Augers Division



Und jetzt bitte ich alle Anwesenden, ihre Kopfbedeckungen abzunehmen (Damen natürlich ausgeschlossen) und eine Schweigeminute zum Gedenken an Michael Corcoran einzulegen.


The Parting Glass


http://www.youtube.com/watch?v=xDB87o-njFQ


"The Parting Glass" ist ein traditionelles Volkslied aus Schottland und Irland, dessen Ursprünge aus dem frühen 17. Jahrhundert Schottlands stammen. Mit den Emigranten kam im 18. Jahrhundert nach Amerika. Es ist ursprünglich ein Abschiedslied bei freundschaftlichen Zusammenkünften gewesen, wird allerdings auch auf Beerdigungen gespielt. Es gab und gibt zahllose Variationen dieses populären Volkslieds: als Orchesterstück, als reines A cappella-Lied, mit Gitarrenbegleitung, mit Streichinstrumenten oder mit Dudelsäcken. Diese Version stammt von dem berühmten irischen Komponisten Shaun Davey aus dem Jahre 1998.


Gez.

Der Captain

Cfant
06.11.13, 08:25
DAS war eine verflucht blutige Sache. Sir, eins muss man den Rebs lassen - sie kämpfen wie die Teufel. Und sie waren gut vorbereitet. Vielleicht hätte man den Angriff nicht so lange aufschieben dürfen. Ich bitte, mich von meinen Kindermädchen-Pflichten für französische Adlige zu entbinden und die Männer direkt führen zu lassen. Dann präsentiere ich Ihnen Wharton und seine Bande auf dem Silbertablett, Sir!

(*Das Spiel hasst mich! :D Ich habe Euch gewarnt! Ich brauche nur in Eurem AAR erwähnt werden, schon fallen die Würfel gegen mich. :D).

Hohenlohe
06.11.13, 09:37
Sir,

Sumner hat nun das Kommando über unsere Brigade übernommen. Wir warten in Montecelle MS auf das Vorrücken von Forrest, damit er Schenck in die Falle geht. Mehr können wir augenblicklich nicht tun, ausser uns etwas einzugraben. Wir warten ansonsten auf neue Anweisungen...Die Stimmung in der Truppe ist gut.

herzliche grüsse

Hohenlohe

Aktivist
09.11.13, 13:41
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New York, 1. März 1863 - Im Westen steigt die Sonne auf


Die Fühlingssonne hat zahlreiche Provinzen im ganzen Land wieder passierbar gemacht, hauptsächlich in Süd-Tennessee und Nord-Mississippi. Ich nutze die Gelegenheit für Manöverbewegungen auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Ich will Armistead noch einmal die Zähne zeigen und hoffe, dass ich ihn dadurch endlich aus seinen Stellungen locken kann. Auch wenn der Winter zurück kehren könnte, wäre ich vielleicht in der Lage, mich in gute Positionen zu schieben. Dafür will ich ihn an besonders wichtigen Frontabschnitten bedrohen:

In West-Tennessee verschiebe ich Grants Armee nach Südosten in die Nähe von Corinth - mal wieder. Zurück bleibt Wallace' Korps in Humboldt mit den Divisionen von Granger und Howe. Ersterer erwartet in dieser Runde sowieso noch eine neue Batterie und letzterer ist nur auf halber Sollstärke. Selbstverständlich hätte ich die Army of Mississippi an einem beliebigen Punkt der Front attackieren können. Doch diese liegt in guten Stellungen und ich weiß nicht, ob Armistead angesichts des guten Wetters von einer besonderen Gefährdung ausgeht und weitere Verstärkungen aus dem Süden des Staates nachzieht. Corinth ist als Ziel deshalb interessant, weil ich bei einem Durchbruch dort die Gelegenheit hätte, Grants Armee mit der von Butler zu vereinigen - und das wird auch Armistead im Kopf haben.


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100.000 US-Dollar, 200 Conscripts und -5 Moralpunkte. Armistead hat fast doppelt so viel Moral wie ich!

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Longstreet, das Hauptquartier hat Ihren Vorschlag wohlwollend zur Kenntnis genommen und bereits Befehle an andere Kommandos erteilt, ebenfalls für Aktivitäten zu sorgen. Für's erste verlegt die Armee nach Tishomingo, die Nachhut soll Rosecrans mit zwei Divisionen bilden. Sie kennen das Gelände ja noch vom letzten Jahr. Vor Ort können Sie Kontakt zur 5th Ohio Cavalry aufnehmen, welche Sie in die Stärke und Position der feindlichen Stellungen einweisen wird.

Da die Verbindung nach Memphis bereits schwer geschädigt ist, soll Pleasanton nun auch die andere Hauptstrecke auf's Korn nehmen. Südlich davon hoffe ich mit Grierson durchbrechen zu können: er muss dazu DURCH die Schwadrone Stuarts und Forrests reiten. Aber er ist ein "Evader". Mit beiden Strecken unterbrochen muss Armistead hier von einem baldigen Angriff ausgehen. Andererseits fällt ihm bereits die Versorgung von Memphis schwer. Möglicherweise zieht er sich daher von alleine zurück. Oder er beordert seine Truppen aus dem Süden wieder zurück, wodurch Butler leichteres Spiel hätte.


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Der soll nämlich bald bei New Orleans aktiv werden. Doch zuerst muss die Verteidigung Mobiles sicher gestellt bleiben. Nur Lyons eh angeschlagene Division wird mit Hilfe von Duponts Flotte nach Fort Pike verlegt, welches Sherman letzte Runde einnehmen konnte. Der Feind wird mich wahrscheinlich mit Stuart, Forrest und McCulloch in Natchez angreifen. Dort ist es zwar schlammig, aber die Kampfkraft meiner Einheiten ist nicht besonders hoch. A. Smith bleibt zurück (er könnte sowieso nur sehr langsam marschieren) und wenn Hamilton und Sherman Erfolg haben, soll mir eine Niederlage recht sein.

Befehlsausgabe:
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CWO Rawoll, die meisten Schiffe sind wieder seetüchtig gemacht worden. Porter wird daher Teile der Garnison Fort Jacksons einladen und nach Mobile ansteuern. Die Flüsse dort müssen unter unserer Kontrolle bleiben, doch da es dem feindlichen Panzergeschwader gelungen ist, sich nach Montgomery zurück zu ziehen, ist der Plan gefährdet. Nur Porters Flotte hat die Kraft, sich dem Feind entgegen zu werfen. Ihre Aufgabe: wir müssen den Golf von Mexiko durchqueren. Die schwerfälligen Kanonenschiffe sind nicht für Fahrten im offenen Ozean konstruiert worden, deshalb kontrollieren Sie, ob sämtliche beweglichen Teile seefest verzurrt wurden. Während der Überfahrt sollen sich Leckabwehrtrupps in ständiger Rufbereitschaft halten. Sie übernehmen die Leitung der inneren Schadensabwehr. Der Gunnery Officer Lt. Hendricks wird Ihr Stellvertreter, denn wir werden wohl kein Seegefecht führen.


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Maj. Hohenlohe, leider hat die Falle nicht zugeschnappt. Stattdessen haben Forrest und Stuart Schencks Infanterie angegriffen und zurück nach Natchez getrieben. Und auch eine Kolonne mit frischer Verpflegung wurde abgefangen. Da das Wetter keinen Rückzug mehr nach Osten erlaubt und der Durchbruch nach Natchez gefährlich ist, macht General Sumner folgenden Vorschlag: Sie werden ein letztes Mal Gleise zerstören und sich dann nach Süden auf Holmesville zurück ziehen. General Sherman kommt Ihnen dort von Fort Pike entgegen und bringt auch den dringend benötigten Nachschub mit.

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Lt.Col. Invictus, der Angriff auf Fort Pike verlief mustergültig. Eigentlich hätte Sherman hier die Stellung halten sollten, doch eine Krise bei Natchez erfordert den sofortigen Abmarsch. Die Division soll nach Holmesville aufbrechen, dort Kontakt zur Kavallerie suchen und die Flanke nach links bis Liberty ausdehnen. Das werden Sie wieder mit der 4th PA Reserve übernehmen. Dort schließen Sie die Verbindung zu General Hamilton in Clinton.

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Col. Cfant, Wharton ist uns in der Nacht entwischt, doch seine Truppen sind mit Sicherheit kaum einsatzfähig. Außerdem sollte der Gegner bereits Probleme bei der Rekrutierung von Freiwilligen haben, daher rechne ich so schnell nicht mit einer baldigen Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft. Butler rechnet mit einem Großangriff auf Mobile, ähnlich des Großangriffs auf Tishomingo letzten Sommer, als der Feind alle Truppen zusammen kratzte, derer er habhaft werden konnte. Vervielfältigen und verteilen Sie die Anweisungen an die Divisionen. Viel Arbeit für den Schreibtisch-HENGST ;)


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Mobile ist zwar derzeit von einer starken Kampfgruppe bedroht, aber im Hinterkopf habe ich vor allem Armisteads Aktionen im letzten Jahr bei Corinth. Dort befand sich damals die Schlüsselstellung nach West-Tennessee, als ein wichtiger Gleiszugang zwei Runden lang von MGen. Dix blockiert wurde. In der dritten Runde brachten beide Seiten Verstärkungen heran.
Ähnlich ist es diesmal: Mobile ist der Schlüssel für den Westen. Und Lo muss mich hier mit allem angreifen, was er hat. Dennoch ziehe ich einige Truppen ab: Pope geht mit Lyons Division nach Fort Pike, um dort die Stellungen von Sherman zu übernehmen. W. Smith Division zieht ebenfalls nach Westen - im Gepäck hat sie Nachschub für die dortigen Einheiten. Der Rest könnte demnächst von zehn Divisionen angegriffen werden. Und wäre ich Armistead, ich würde es machen!

Damit wieder zurück nach Tennessee: dort soll sich Hallecks Flügel möglichst auffällig verhalten. Dessen Divisionen strecken sich weiter nach Osten aus. Aus Kentucky kommt Nelsons Division nach Süden. Sie besteht zwar erst aus zwei Batterien und einer kleinen Brigade Infanterie, aber für's erste wird sie meinen Ansprüchen genügen. Blunt's Kavallerie-Division wird ebenfalls in Richtung Kentucky verlegt, denn der Gegner hat in Chattanooga sehr viele Kavallerie-Regimenter versammelt und wird in Kürze eine neue Division gründen, welche sicherlich meine Depots zwischen Cincinatti und Winchester anvisiert.


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In Arkansas beginne ich ebenfalls mit den ersten Bewegungen. Bis auf eine Garnison in Malvern, Price' Division in Fort Smith und eine Division (mglw. Kavallerie?) unter Joseph Wheeler in Little Rock habe ich nicht auffälliges erkunden können. Griffin zieht daher langsam von Springfield aus in Richtung Fayetteville, er hat Zeit. Hunter marschiert von Fayetteville nach Süden an den Arkansas River. Willich zieht vom Endbahnhof Ironton in Ost-Missouri aus nach Süden auf Madison AR. Er wird dafür einige Zeit brauchen, aber es eilt nicht sehr. Die Kavallerie unter Mitchell versorgt sich noch einmal mit frischen Vorräten und wartet ab, was passiert. Bald könnte auch McCall aus Alexandria eingesetzt werden: ein kleines Geschwader aus Transportern und Kanonenbooten steuert den Hafen an.

In Maryland tausche ich noch einmal die Divisionen von Negley (geht nach Annapolis) und Humphreys (geht nach Westminster). Damit sind die Truppen erst einmal solide verteilt. In Süd-Virginia werde ich diesmal in den Stellungen verbleiben. Mal sehen, was Armistead da macht...


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Ansonsten ist sämtliche Manpower verplant. Zwei Drittel wanderten in den Reservepool, der trotzdem kaum bis zum Juni reichen wird. Ich habe auch wieder neue Brigaden aufgestellt:

Für die im Mai erscheinende Merchants Bde: 1x mixed Bde (OH)
Für BGen. Howe: 1x Shock-Rgt (IN)
Für BGen. Steinwehr: 1x Shock-Bde (PA)
Für BGen. Nelson: 2x Militia (KY)
Für Gen. Grant: 2x Supply Train (KY), 1x Field Hospital
Für Gen. McDowell: 1x Signal Co.
sowie für die Navy: 2x Scout Sqns. (NE)

5x Gleisinfrastruktur und 2x Flussinfrastruktur runden das ganze ab. Ab sofort will ich wieder etwas mehr auf's Geld achten, damit ich im Sommer möglichst viele Freiwillige anwerben kann. Und was erwartet mich sonst noch so? Wenn ich bis 1864 nicht wieder nach oben komme, wird das Spiel mit einer Niederlage enden. Denn 1864 wird die Defeat-Schwelle auf 60 Moralpunkte gesetzt. Liege ich darunter, ist das Spiel leider vorbei...

Aber ich habe nicht das schlechteste Blatt. Zur Zeit sehe ich 37 feindliche Divisionen. In New Orleans wird nächste Runde Nr. 38 aufgestellt. In Virginia und North Carolina haben sich viele Brigaden gesammelt, die ebenfalls 2 neue Divisionen werden könnten. Hinzu kommt bestimmt die nächste Kavalleriedivision bei Chattanooga. Eine Division könnte bei Vicksburg stehen, eine Division evt. in Charleston. Bestimmt sind auch in Georgia und Alabama Brigaden im Bau. Das überdehnt die Möglichkeiten Armisteads, die wöchentlichen Verschleißverluste zu decken. Er wird sich strecken müssen, um bis in den Sommer zu kommen.
Dank meiner Aufsplittung verschiedener Divisionen habe ich mittlerweile 48. Davon sind viele noch reinstes Kleinzeug und die Kavalleriedivisionen sind eigentlich nicht der Rede wert. Aber in Philadelphia werden bald die Keystone-Division und Lightning-Mule-Division fertig sein. Aus den letzten drei Eventbrigaden des Spiels will ich durch Aufspaltung noch einmal 1-2 Divisionen gründen, vermutlich nur eine.

Die größte Frage wird jedoch sein, ob mein Plan im Westen aufgeht, Armisteads Nachschub zu verknappen. Falls ja, bliebe ihm nur der Rückzug in sein Kernland und den versuche ich durch die Schiffe im Tombigbee noch zu verzögern. Bisher sind alle seine Zeugwagen voll und nur das Depot bei Memphis konnte wegen der blockierten Eisenbahn nicht neu gefüllt werden. Winterstürme im Mississippi hatten verhindert, dass auf diesem Wege Nachschub an die Front kam. Auch über den Fluss bei Mobile kommt dank Porters Geschützstellungen nichts mehr nach Meridian. Somit hängt alles an der letzten Eisenbahnlinie zwischen Meridian und Selma AL. Und natürlich strömen noch die Vorräte New Orleans' nach Norden.


Gez.

Der Captain

Hohenlohe
09.11.13, 18:29
Sir,

wir haben die Gleise nun zerstört und werden nun nach Holmsville reiten und dort Gen. Sherman erwarten. Wir erwarten dann weitere Befehle...:fecht::reiter:

herzliche grüsse

Heros von Hohenlohe...:smoke:

Aktivist
17.11.13, 00:17
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New York, 15. März 1863 - Trügerische Ruhe


Werte Mitleser, für die kleine Kunstpause bitte ich um Verzeihung. Ich war letzte Woche ziemlich abgelenkt und überdies auch von meinem Laptop getrennt, auf welchem sich ja das Spiel mit allen Speicherständen befindet. Aber auch dem ehrenwerten Armistead kam die Unterbrechung gut zupaß, da er freitags eine wichtige Prüfung absolvieren musste. Sei es drum, nachdem ich mich wieder in die Situation hinein gedacht habe, soll es auch rasch voran gehen.

Im letzten Zug ist quasi fast nichts schief gegangen, allerdings dauert das Patt im Westen weiterhin an. Ich will das erläutern: meiner Ansicht nach muss Armistead bald handeln, wenn er nicht untergehen will. Die Stadt Mobile ist dabei der springende Punkt. Einerseits fällt mit ihr ein enorm wichtiger Versorgungsstützpunkt weg, welcher Armistead pro Runde locker drei Divisionen mit Nachschub versorgen kann. Andererseits ermöglicht mir die Kontrolle dieser strategisch günstig gelegenen Stellung, meine Flotte in den Tombigbee River zu verlegen, wo sie Albert Johnstons Army of Mississippi von weiteren Nachschubquellen aus Alabama abscheinden kann und überdies den Transfer von Truppen über den Fluss wirkungsvoll verhindert. Er kann also auf die Schnelle keine Truppen mehr in das Kampfgebiet hinein schicken - noch viel wichtiger aber - er kommt auch selber nicht mehr hinaus! Und damit ist er auf Gedeih und Verderb an seine letzten Nachschubbasen im Westen gekettet.

Die Tatsache, dass er sich in all den letzten Runden kaum gerührt hat, macht mich allerdings stutzig. Vielleicht hat er bereits in den vergangenen Monaten so viel Ressourcen in den Aufbau seiner örtlichen Industrie gesteckt, dass er weiterhin gut über die Runden kommt. Aber das müssten dann gewaltige Mengen sein! Zur Zeit befinden sich 20 feindliche Divisionen westlich von Alabama - und auch wenn einige davon nur halbe Stärke haben (Morgan und Wheeler bspw.), so schätze ich seinen Gesamtbedarf an Nachschub auf rund 500 Punkte je Spielzug! Hinzu kommt, dass er nur über sehr unsichere Versorgungsrouten verfügt. Am zuverlässigsten dürften der Mississippi und seine Nebenflüsse sein - hier kann er die gewaltige Nachschubmenge von New Orleans nach Norden verteilen. Darüber hinaus stützt er sich auf vier Eisenbahnlinien:
- von New Orleans nach Jackson MS
- von Jackson MS nach Memphis TN
- von Vicksburg MS über Jackson nach Meridian MS
- und von Meridian nach Corinth MS

Außerdem kontrolliert er noch die Verbindung zwischen Memphis und Corinth, aber diese Strecke ist stark geschützt und daher nicht "unzuverlässig". In den vergangenen Wochen habe ich mich bemüht, diese Eisenbahnstrecken partiell lahm zu legen, was mir größtenteils auch gelungen ist. Dadurch habe ich nicht nur seine Versorgung angekratzt (das hoffe ich zumindest), sondern auch seine Fähigkeit reduziert, Truppen per Eisenbahntransport blitzartig zusammen zu ziehen. Dennoch fehlt mir nach den Rückschlägen des Jahres 1862 die Kraft, selbst eine Großoffensive zu starten und seine Einheiten per Kampf aus ihren Stellungen zu jagen. Nun ja, noch ist dafür auch noch viel Zeit. Von vornherein hatte ich nicht damit gerechnet, vor dem Sommer Armisteads Truppen in eine schwierige Lage zu bringen. Trotzdem bin ich sehr unruhig. Wie mir der werte Pickett in einer PN mitteilte, rechnet er mit einer "größeren Schweinerei" von Seiten Armisteads - was vielleicht ein Grund für seine Passivität hier ist. Ich will daher im Westen den nächsten Schritt machen und stelle dafür die eigentlich geplante Verschiebung von Ulysses Grants Armee nach Atlanta in Georgia zurück. Denn sollte Armistead tatsächlich hier oder woanders zuschlagen wollen, muss ich eventuell Truppen per Seetransport verschieben. Daher möchte ich jetzt versuchen, Grant mit einem starken Korps zwischen die feindlichen Haupttruppenkörper in Mississippi zu positionieren. Das sollte der Armee in Mobile genügend Rückendeckung für den Sturmangriff auf Meridian geben - mein eigentliches Operationsziel Nr.1 zur Zeit.

Nicht dass ich falsch verstanden wurde: New Orleans war und ist eine wichtige Stadt, aber ihre Einnahme erfordert ein sehr gründliches Vorgehen und vor allem absolute Rückendeckung in Mobile. Das ist nicht möglich, solange der Gegner seine Nordarmee schnell nach Süden verschieben kann. Um Grant den Raum zu geben, welchen er für sein Manöver braucht, habe ich in den letzten Zügen solche Ziele wie New Orleans, Vicksburg oder Jackson bedroht - bisher mit nur wenig Erfolg. Aber ich bin mir sicher - und ich pokere hoch - dass Shermans Vorstoß auf die wichtige Eisenbahnlinie nördlich New Orleans endlich für Aufmerksamkeit gesorgt hat...


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In Louisiana kam es letzte Runde nicht zu dem befürchteten Gegenangriff - Armistead hält sich hier weiterhin sehr bedeckt. Aber das sollte sich nun ändern. Sherman kann New Orleans effektiv abschneiden und verfügt überdies durch Flankendeckung von Hamilton. Dort also wird - nein muss - Armistead angreifen! Ich nutze dies aus, indem ich Sumner eine Stadt nach Süden rücken lasse, von wo aus er viel besser den Mississippi sperren kann, wenn er sich erst einmal eingegraben hat. Sherman soll sich dagegen nur zögernd verteidigen - wenn die Bahnstrecke zerstört ist und er sich ohne schwere Verluste absetzen kann, soll es mir Recht sein. Pope wird ihm entgegen gehen und dessen Rückzug decken, sollte Sherman doch übel angeschlagen werden.

Befehlsausgabe:
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Lt.Col. Invictus, die Division hat ihren Verfügungsraum erreicht. Wir können uns hier nicht lange versorgen und die Truppen sind durch die Märsche erschöpft, daher bleibt uns so oder so nur der Rückzug. Vorerst haben wir aber noch etwas Zeit - nutzen Sie diese, um die Infrastruktur von Liberty und Holmesville so gravierend zu zerstören, wie möglich! Sie und ihre Jungs aus Pennsylvania sollen keinen Stein auf dem anderen lassen. MGen. Sherman wird inzwischen mit dem Rest der Division die Verteidigung vorbereiten.


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Befehlsausgabe:
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Maj. Hohenlohe, erlauben Sie mir, Ihnen die allerbesten Glückwünsche des Kommandostabes zu übermitteln! Zwar gelang es Ihnen auch dieses Mal nicht, die Gleisanlagen zu zerstören, dafür haben Sie Ihr Kommando jedoch bis hinter die eigenen Linien in Sicherheit bringen können. Außerdem haben Sie Shermans Bewegungen gegen feindliche Irreguläre und Miliztruppen abgeschirmt, sodass der Gegner bis zuletzt in Unklaren über dessen wahren Bestimmungsort geblieben ist. Dafür dankt Ihnen der Kongress mit der Beförderung zum Brevet Lieutenant Colonel der Freiwilligen-Armee von Indiana.
Für Ihre Truppen mag es eine wohlverdiente Ruhepause geben, nicht jedoch für Sie. Übergeben Sie das Kommando an BGen. Miles und reiten Sie nach Laurel südwestlich von Meridian, wo sich bald die Divisionen McCoocks und Pleasantons vereinigen sollen. Lt.Col. Hohenlohe, wegtreten!

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CWO Rawoll, obwohl die Flotte unter schwerstes Bombardement durch Fort St. Philip geriet, konnten alle Schiffe den sicheren Hafen Mobile erreichen. Admiral Porter kümmert sich nun erst einmal um die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft. Die USS Neosho wird mit drei anderen Panzerschiffen einen Aufklärungsvorstoß in den Tombigbee durchführen, um unsere leichten Blockadeschiffe vor einem möglichen feindlichen Flottenangriff zu schützen. Lassen Sie es krachen, wenn Sie auf den Feind treffen!

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Col. Cfant, gibt es Neuigkeiten von Mobile? General Butler ließ mitteilen, dass sich der Gegner weiterhin in seinen Stellungen bei Meridian verschanzt. Sehen Sie eine Möglichkeit, gegen diesen enorm wichtigen Knotenpunkt vorzugehen?

Der Grund, weshalb ich die Kavallerie im Westen wieder versammle, ist dass ich vermute, dass der Gegner jetzt einige Brigaden zum Schutze seiner Gleisanlagen abspalten wird und auch Stuart und Forrest bald auf die kleinen Kommandos ansetzen möchte. In Laurel dürften meine Einheiten unbehelligt bleiben, da sich dort keine Eisenbahnstrecke befindet. Dann stelle ich eine konzentrierte Division zusammen, um seine versprengten Kommandos mit einer Übermacht beschäftigen zu können. Nur Pleasanton soll vorerst noch eine Gleisanlage beschädigen, um Meridian endgültig von aller Hilfe abschneiden zu können. Das wird Forneys Korps mit drei Divisionen, aber auch die Divisionen Whartons und Morgans in Schwierigkeiten bringen. Im nächsten Zug sollen Meade und Porter dann mit ihren Angriffsoperationen beginnen, wenn nichts dazwischen kommt.


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Befehlsausgabe:
http://s7.directupload.net/images/user/130915/b5u6ckbm.jpg
Lt.Col. Longstreet, nach reiflicher Überlegung hat das Hauptquartier den Plan, Grants Armee an Chattanooga vorbei nach Georgia zu führen, verworfen. Stattdessen soll der Kern seiner Truppen das Blatt im Westen endgültig wenden und sicher stellen, dass uns hier kein Debakel widerfährt. Machen Sie die Batterien wieder marschbereit. In Fulton und Aberdeen sind die geeignetsten Furten und Wege bereits aufgeklärt worden. Jedoch rechnet man in New York damit, dass Sie eventuell auf eine feindliche Division stoßen werden, wenn Sie den Tombigbee überquert haben. Mglw. Kavallerie - halten Sie daher einen Teil Ihrer Batterien immer in unmittelbarer Nähe unserer Vorhut. Wir wollen den Gegner zerschlagen, wenn er hier auftauchen sollte!

Tja - wie bereits verraten. Der Grund, weshalb Grant mit drei Divisionen den Gleisanschluss östlich Corinth erreicht hat, war ihn in diesem Zug nach Georgia zu führen. Seine drei Divisionen hätten Chattanooga umgehen und Atlanta erobern sollen, dass ich für relativ unverteidigt halte. Ich habe mich letztlich aus zwei Gründen dagegen entschieden:

Nr.1: ist das Wetter so schlecht, dass Grant nicht einmal die andere Flussseite erreichen kann. Damit ist jeglicher Überraschungsvorteil dahin.
Nr.2: wichtiger jedoch war es mir, den Kampfschauplatz im Südwesten so schnell wie möglich zu verstärken.

Da die Zielprovinz wegen der hohen Unionskontrolle nicht vom Süden für Eisenbahntransporte genutzt werden kann, wird Armistead dort sicherlich mit ein paar Brigaden, vielleicht sogar einer Division auftauchen. Aber ich rechne nicht damit, dass er dieses Kommando in die Korpsstruktur übernehmen wird. Rosecrans und Whipple werden mit ihren schwachen Kräften Rücken- und Flankendeckung geben. Ist Grant unbeschadet in Mississippi angekommen, haben Meade und Porter bei Mobile relativ freie Bahn. Die übrigen Kräfte hier werden dann wieder in Verteidigungspositionen rücken, sollte sich der Gegner zu einem Verzweiflungsangriff in Richtung Nashville entschließen.
Ich lasse auch die Eisenbahngleise nach Süden unbehelligt, um Grant sofort Richtung Meridian bewegen zu können. Butler wird mit seinem Hauptquartier bereits per Schiff zurück nach Hause befördert, sodass Grant hier bald den Oberbefehl über alle anderen Korps übernehmen soll. Der richtige Mann am richtigen Ort - wenn alles klappt wie geplant!

In Arkansas wird der Vormarsch fortgesetzt: Hunter zieht trotz schwerster Winterstürme eine Provinz weiter in Richtung Little Rock. Er sollte nach seiner Ankunft genügend Kohäsion regenerieren. Willich macht dasselbe im Osten und überschreitet die Staatsgrenze nach Arkansas. Die Kavallerie muss noch eine Runde warten, denn ihre Bewegungsraten sind in Schnee und Eis einfach nicht mit der von Infanterie vergleichbar. Und auch Griffin hält seine Stellung zwischen Springfield und Rolla. Im Süden muss McCall weiter auf seine Transporte warten, denn Admiral Buchanans Mississippi-Flotte hat Farragut wieder nach Natchez zurück getrieben. Diesmal lagen die höheren Verluste jedoch auf Seite des Gegners. Farragut soll per Schleichfahrt mit allen Schiffen nach Alexandria durchbrechen. Mal sehen, ob es klappt...


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Bleiben nur noch die restlichen Schauplätze: In Maryland halten beide Seiten weiterhin die Front. Allerdings war der Vorstoß auf das feindliche Depot bei Strasburg erfolgreich. Nur kann ich es wegen der Inaktivität des Generals nicht zerstören. Auch ein tieferer Vorstoß nach Virginia verbietet sich, da ich gerade einmal zwei Provinzen (und die liegen nicht tiefer im Feindesland) innerhalb der nächsten 15 Tage erreichen kann. BGen. Averell wird daher auf die Baltimore-Ohio-RR. zurück fallen und sehen, ob sich vielleicht nächste Runde etwas machen lässt.

In Süd-Virginia habe ich mein Glück vielleicht überreizt. Daher wird Dodges Korps zurück zu Frémont marschieren. Hoffen wir, dass wir hier nicht attackiert werden. Falls nicht, will ich hier bald eine Division einsparen, die ich an anderer Stelle benötige.

Bleibt noch Texas: dort hat sich der Gegner in Laredo endlich auf den Weg gemacht. Zur Zeit scheint der Gegner Dallas anzusteuern, aber sicher kann man nie sein. Deshalb wird Sheridans Division aus Mobile nach Beaumont TX verschifft. Dort fände sie Gleisanschluss Richtung Houston, aber auch Richtung Dallas.


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Für Neuaufstellungen fehlt mir die Manpower. Alles geht in den Reservepool und selbst das wird nicht reichen. Noch sechs Runden muss ich durchhalten - bis dahin sollte ich schwere Schlachten nach Maßgabe vermeiden - es sei denn, ich kann sie haushoch gewinnen...


Gez.

Der Captain

Hohenlohe
17.11.13, 14:52
Sir,

meinen herzlichsten Dank für die Beförderung. Wenn sie dieses Schreiben in den Händen halten bin ich bereits bei General Pleasantons Stab.

Ich erwarte ihre weiteren Anweisungen.

herzlichst

Heros von Hohenlohe

Cfant
17.11.13, 18:37
Sir, wir haben die Rebellen bei Mobile geschlagen, wir werden sie auch bei Meridian schlagen. Kann nicht behaupten, dass uns die Herzen der Leute hier zufliegen, aber die Mehrheit der Bevölkerung verhält sich ruhig, und wer Unionstruppen angreift, baumelt rasch vom nächsten Baum. Gibt sicher noch einen Haufen Sturköpfe in der Gegend, vor allem, je weiter wir nach Norden auf Meridian vorrücken, aber es gibt auch noch eine Menge Bäume entlang des Weges.
Unsere Scouts berichten, dass der Feind zwar zahlreiche Truppen bei Meridian versammelt, deren Kampfkraft und vor allem Artillerieunterstützung ist aber unklar. Bin der Meinung, dass rasches Vorgehen uns hier einen wichtigen Sieg einbringen kann. Wir müssen unseren Schwung nutzen und in gemeinsamen Vorgehen mit unseren Kavallerieverbänden die Nachschubverbindungen unterbrechen. Lassen Sie uns von der Leine, Sir! Die Jungs werden Ihnen einen großen Sieg schenken! Wir haben sie an der Angel, lassen Sie die Rebellen jetzt nicht vom Haken, Sir!

Jörg von Frundsberg
17.12.13, 17:07
Ist das Spiel hier aus ??

Jörg von Frundsberg
28.01.14, 21:05
Hallo ?? Hallo ?? Jemand da ?? hat der Süden nur gewonnen ? oder nicht ? oder ist der AAR tot ?? wäre schade drum ?

Aktivist
28.03.14, 15:54
https://www.youtube.com/watch?v=fmmoeCbOzdQ

Vorneweg: Um meine Abwesenheit zu erklären; ich war die letzten vier Monate auf See. Kann ja mal passieren. Seit vorgestern bin ich wieder im Lande – und wie das so ist mit den kleinen Dingen des Lebens..., auf die freut man sich am meisten. So auch auf die Aussicht, die Partie gegen den werten Armistead weiter zu führen. Und den AAR.


http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

New York, 1. April 1863 - Ist das alles?


Nach der langen Pause ist es nicht leicht, sich wieder in alles hinein zu denken. Das geht dem werten Leser sicher genau so wie dem Spieler hier. Ich werde deswegen zum Ende des Beitrags noch einmal eine Maßstabskarte der Vereinigten Staaten anfertigen.

Okay, jetzt aber geschwind zur Situation. Wie erinnerlich, plante ich wegen des überraschend guten Wetters und der ansonsten nicht wirklich viel versprechenden Alternativen, mit General Grant auf dem Kampfschauplatz Mississippi einen großen Sprung nach vorne zu machen. Zur Hand hatte er drei Divisionen und die Unterstützung seines Chefs der Reserveartillerie Lt.Col. Longstreet. Die Geschütze wurden diesmal übrigens in die Divisionen integriert – aus dem Schlamassel von Dix hatte ich gelernt. Rosecrans und Whipple sollten eine Zeitlang mit je einer Division Schützenhilfe leisten und die Kavallerie die Bahnlinien aus Richtung Vicksburg blockieren. Und so setze sich Grant dann auch gemächlich in Bewegung. Man kann sich meine Erschütterung gar nicht vorstellen, als in der Replayansicht SÄMTLICHE Unionsstacks genau auf seine Zielprovinz zusteuerten. Häh?! Ja, monatelang rühren sich Johnston, Beauregard und Co. Überhaupt nicht vom Fleck. Und dann, aus heiterem Himmel, steigt alles was Gewehre hat in Züge und sammelt sich westlich des Tombigbee River. In Worten:

- Aus Memphis TN: Lt.Gen. Winder mit den Divisionen Breckinridge und Zollicofer. Er stellte sich in Henry MS auf – zusätzlich den Oberbefehl über Hindmans Division übernehmend - das ist gleich südlich von Corinth. In Memphis zurück blieben neben der Stadtgarnison drei Milizen und eine Partisaneneinheit.
- Aus Bolivar TN: Gen. Beauregard mit den Divisionen Hardee und Stewart. Er nahm ebenfalls in Henry MS Platz. In Bolivar zurück blieb ein Regiment Marineinfanterie.
- Aus Corinth MS: Gen. Johnston mit den Divisionen W.H.F. Lee und Cantey. Er stellte sich südlich von Beauregard und Winder an dessen rechte Flanke – dort, wo auch der Flussübergang Grants erfolgte. In Corinth zurück blieb ein Regiment Staatsmiliz.

Damit ist die gesamte Nordfront völlig entblößt. Wo seit Mitte 1862 acht bis zehn Divisionen die breite Front zwischen Memphis und Corinth hielten, stehen jetzt eine Handvoll Regimenter. Ist das alles? Nein!

- Aus Wayne MS: Lt.Gen. Forney mit den Divisionen Pemberton, Taliaferro und Whiting. Er nimmt jetzt den rechten Flügel dieser Nord-Süd-Riegelstellung ein. In seinen alten Stellungen lässt er nichts zurück. Er zerstört nicht einmal die Eisenbahnlinie (welche von Mobile nach Meridian führt) vor seiner Abfahrt, so eilig bricht er auf. Damit steht südlich von Meridian eigentlich nur noch Morgans Kavallerie. Und in Meridian selbst befindet sich die immer noch schwer angeschlagene Division von Wharton, sowie die Division Pat Cleburnes, welcher auch das Kommando führt. Allerdings ist sein Stack nicht in das Korpssystem der Army of Mississippi (CS) eingebunden.


http://s1.directupload.net/images/user/140328/lbwklntf.png
Zentral: Schlamm behindert Grant beim der Überquerung des Tombigbee.
Rechts oben: Doubleday's Division ist arg mitgenommen.
Unten: Grant's Armee hat fast die Hälfte Ihrer Truppen verloren.

Alle drei Flügel der Armee konzentrieren sich um Grants vermutliches und tatsächliches Marschziel herum – in Zahlen: ZEHN Divisionen mit 80-90.000 Mann und hunderten Geschützen, gegen Grants 25.000 Union Trooper. Tja, und so ging's dann auch aus:


http://s14.directupload.net/images/user/140328/83wqgxem.png

Wie man sieht, sind die Verluste des Gegners auch hoch, viel höher, als man nach Lage der Dinge hätte annehmen können. Um den Verlust von ca. 11.000 Mann einschließlich der Retreat Hits hat Grant durchaus mit zäher Verbissenheit gekämpft. Was ihm zu gute kam – er hat sich nach dem ersten Schock relativ schnell zurück gezogen, sodass die große Materialüberlegenheit des Feindes gar nicht lange zur Geltung kam. Der Feind hatte deutlich mehr Truppen und Geschütze zur Hand, als er in der Gefechtslinie formieren konnte. Und Forney und Winder marschierten mit ihren insgesamt sechs Divisionen zwar zum Donner der Geschütze, aber griffen augenscheinlich nur in der letzten Kampfrunde ins Gefecht ein. Gerade ihre frischen Brigaden drückten mit solcher Schnelligkeit gegen die Unionslinie, dass sie von einem Augenblick zum anderen völlig zerbröselte und in schnellen Rückzug überging. Breckinridge, Pemberton und Co. konnten den fliehenden Yankees nur noch ein paar vereinzelte Gewehrsalven hinterher schießen, bevor sich ihre Regimenter überhaupt in Doppellinie formiert hatten.


Tja, was soll man da sagen? Grants Streitmacht ist … useless, die können von Glück sagen, wenn sie vor dem Feind auf der anderen Flußseite stehen. Dort warten Rosecrans und Whipple, aber der Nachschubvorrat geht schon zu Neige. Rosecrans hat immerhin Gleisanschluss und könnte aus Osttennessee rasch verstärkt werden. Aber Whipple? Da ist nichts zu machen, denn Regen und Matsch haben seine Zulaufwege fest im Griff. Ist vielleicht auch gut so. Wenn der Gegner dort angreifen sollte, um noch vor Grant auf der anderen Flussseite zu sein, muss er zunächst einen angeschwollenen Fluss überqueren und dann seine erschöpften Einheiten bei strömenden Regen zur Kampflinie formieren. Nicht, dass Armistead jetzt keine Truppen frei hätte. Die ganze Wucht von Grants Initialangriff trugen die Divisionen von Cantey und Lee, Ersterer ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Aber der Rest – die Korps Winder, Beauregard und Forney – sind allesamt beinahe unangetastet. Armistead wird eher die Qual der Wahl haben: welches der vielen plötzlich schwach erscheinenden Ziele in seiner Umgebung soll er auslöschen?

- Da wären natürlich die Reste von Ulysses Grants Armee. Dafür müsste er entweder Whipple oder Rosecrans vom Platz fegen. Und ich schicke eiligst Sperrschiffe in den Fluss, egal in welcher Verfassung sie dort ankommen.
- Da wäre Humboldt in West-Tennessee. Momentan nur schwach verteidigt. Gewinnt der das Depot zurück, kann er anschließend ganz Tennessee und Süd-Kentucky besetzen.
- Da wäre Shermans Sperrfront vor New Orleans. Bislang nicht ärgerlicher als ein Moskitostich für Armistead, könnte er ein für alle mal mit der Bedrohung seiner Hauptnachschublinie aufräumen.
- Da wäre Mobile selbst, mit Butlers reduziertem Kommando. Tja, das wäre wahrscheinlich zwecklos, die Truppen dort sind zu gut eingegraben.
- Oder er kämpft sich seinen Weg nach Alabama frei (allerdings nur, wenn seine Versorgungssituation tatsächlich sehr problematisch ist).
- Oder er besetzt einfach wieder alle Stellungen und wartet auf meinen nächsten Versuch.


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In welche Richtung wird sich der Gegner wohl wenden?

Ansonsten hat sich in diesem Zug wirklich nicht viel ereignet. Dupont hat die Festungsgeschütze sicher nach Mobile gebracht (nicht ohne unterwegs beschossen zu werden). Damit verfüge ich nun am Tombigbee über genug Feuerpower, um mehrere Artilleriestellungen an der Küste einzurichten, welche Armisteads Panzerschiffe unter schwerstes Feuer nehmen können, wenn sie versuchen, meine Blockadeschiffe anzugreifen. Porters Panzerflotte ist zu 90% einsatzbereit und brennt dank der aufopferungsvollen Arbeit der „Werftis“ und CWO Rawolls Mannen darauf, dem Feind in den Allerwertesten zu treten. Und Butler hält Mobile bzw. das Vorfeld mit insgesamt sechs bis zu den Nasenlöchern eingegrabenen Yankee-Divisionen – da wird auch in Zukunft nichts anbrennen.

In Arkansas sind Hunter und Willich trotz winterlich weißer Bedingungen je ein Feld weiter auf Little Rock bzw. Madison vorgerückt. Jetzt hemmt Matsch ihre Bewegung, aber Hunter wäre trotzdem in einer Woche in Schlagdistanz zur nur schwach verteidigten Staatshauptstadt. Willich ist zu angeschlagen, müsste erst einmal eine Runde pausieren.

In Texas ist der arme Cheatham immer noch auf dem Weg von Laredo nach Dallas – und wenn er dort je ankommen sollte, wird ihm der kürzlich in den Red River verlegte McCall gehörig den Hosenboden versohlen.

In Virginia hat meine Absetzbewegung störungsfrei geklappt; Fremont steht nun sehr kompakt zwischen Petersburg und Suffolk.

In Maryland halten beide Seiten die Fronten und bemühen sich, ein paar Verstärkungen an die Front zu schaffen. Armistead bringt da nicht wirklich viel auf den Weg, aber es ist erfreulich zu sehen, dass er seine Stellungen dort immer noch für „zu schwach“ hält.

In Philadelphia stünden ab dem nächsten Zug zwei neue Divisionen bereit, welche eigentlich (verstärkt um eine Division Fremonts) eine neue Seelandung bei Savannah GA unternehmen sollten. Nach Lage der Dinge könnten sie eventuell erst einmal im Westen eingesetzt werden.

Vor Chattanooga ist nicht viel passiert – und wird auch nicht mehr. Obwohl ich jetzt in sehr guter Position für einen Vorstoß auf Knoxville bin, würde ich die dortigen Divisionen erst einmal in grobe Richtung General Grant ansetzen.

Naja, und bei New Orleans, ich hatte es schon angedeutet, hat Sherman die Lücke zwischen Mississippi River und Lake Pontchartrain geschlossen, hat die Eisenbahngleise hinter sich abgerissen und mit einer kleinen Brigade die Staatshauptstadt Baton Rouge erobert. Theoretisch wäre New Orleans damit vom Rest des westlichen Kampfschauplatzes abgeschlossen, und die geschätzt 250 erwirtschafteten Supplypunkte je Runde stapeln sich in Zukunft in den örtlichen Lagerhallen. Aber wie gesagt, die Linien sind recht dünn und würden einem massiven Gegenangriff nicht standhalten.

Was sähe also der Generalplan vor? Transfer der Arkansas-Divisionen nach Tennessee. Transfer von Grants angeschlagenen Divisionen nach Maryland. Transfer von Maryland-Divisionen nach Mobile. Transfer von Mobile-Divisionen nach New Orleans. Die Philadelphia-Divisionen kommen erst mal in den Westen, bald ist dort Sommer und dann kann man eventuell weiter sehen. Gelänge es mir, den Kordon um New Orleans dauerhaft zu halten, könnte man auch über offensive Maßnahmen dort nachdenken. Zur Zeit steht dort nur eine (fertige) Division, eine andere wird ausgebildet und bei Springfield besetzt McCulloch mit einer Division das Gefechtsvorfeld. Mit einer garantierten Übermacht von 4:1 würde ich dort attackieren. Oder ich setze die Armee nach Jackson in Bewegung und lasse Butler auf Meridian marschieren. Die Wirkung für meinen Feldzug ist dieselbe.

Ich sollte noch erwähnen, dass sowohl die feindlichen Depots von Memphis, als auch Meridian leer sind. Absolut leer. Meine Truppen graben sich am Mississippi ein und die Bahnlinie aus New Orleans befindet sich in meiner Hand. Meine Kavallerie kann die Gleise zwischen Vicksburg und dem Norden des Staates nahezu nach Belieben aufreißen. Aus Alabama wird dank Porters zehn Panzerschiffen und den Sperrbooten nichts mehr durchkommen. Bald schon wird Fort Saint Philip an der Mündung des Mississippi fallen und Admiral Farragut wird an der Spitze einer gigantischen Unionsflotte bis vor die Tore New Orleans' fahren (um auch wirklich auf Nummer sicher zu gehen). Wenn Armistead nicht größtflächig in Infrastrukturmaßnahmen investiert, seine Nachschublinien öffnet oder meine prallen Depots erobert, werden die Attritionverluste ab Sommer/Herbst 1863 seine zur Verfügung stehenden Reserven übersteigen. Das wären 20+ Divisionen! Die Hälfte seiner Armee!


Tja, normalerweise käme jetzt die Befehlsausgabe. Aber wer unter den Lesern Picketts AAR verfolgt hat, weiß was nun kommt: Armistead befindet sich nicht mehr im Besitz seines Laptops, mit all den darauf gespeicherten Spielständen. Und weil er das Spiel gehostet hat, kann ich da keine Abhilfe mehr schaffen. Das bedeutet, dass unser Kampf an dieser ausgesprochen interessanten Stelle seine Ende gefunden hat. Wie der Ausgang nächstes oder übernächstes Jahr ausgesehen hätte, bleibt der Spekulation der werten Regenten überlassen.

War es das dann schon? Oder um es mit den Ärzten zu sagen: Ist das alles? Nein, versprochen! Pfadfinder- und Indianerehrenwort! Neben dem hierunter angefügten Punktstand und der großen Karte des Kampfgebietes, werden Armistead und ich uns Euren Fragen und Anmerkungen widmen. Armistead wird Euch gerne Auskunft darüber geben, warum er manchmal zum grandios richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle stand und wann ich ihn echt in der Bredouille hatte, ohne es überhaupt zu merken. Armistead wird sicherlich auch Einzelheiten zu seinem Bauprogramm äußern und für den geneigten Südstaatenspieler eine kleine Strategie-Blaupause darlegen. In welcher Form Armistead und ich das in den AAR einfließen lassen, tüfteln wir gerade aus. Es könnte ein „behind the scenes“ werden, ein „directors commentary“, vielleicht bringen wir eine „gag reel of awkward moments“, mal sehen. Ihr, werte Leser, könnt Euch ja schon mal dazu – oder zu anderen Sachen äußern.

In diesem Sinne, und wie gehabt:

Gez.

Der Captain


http://s7.directupload.net/images/user/140328/dic2yriw.png

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Nachtrag: Danke an alle Mitwirkenden!

Danke an Cfant für seinen hintergründigen Humor.
Danke an Sol für seine unerschütterliche Einstellung im Angesicht meiner schweren Inkompetenz (z.B. damals in Texas oder bei Norfolk).
Danke an Longstreet für die wirklich tollen rollenspielerischen Einlagen in seinen Beiträgen.
Danke an Hohenlohe für die gleichbeibend hohe Motivation trotz erfolg- und sinnloser Jagdeinsätze.
Danke an Rawoll für seine Eisen- und Stahlrhetorik.
Danke an Pickett für aufmunternden Posts.
Danke an Frundsberg für sein nach-oben-kicken des Threads im Forum.
Danke auch an die anderen Leser, stellvertretend ehre ich Frankenland.
Und danke an Armistead, für ein schönes und spannendes Spielchen.

Admiral Hipper
28.03.14, 16:11
Schön das es hier weiter geht.:)

Aus reinem Interesse würde es Uns allerdings interessieren was es mit den vier Monaten auf See auf sich hat. Seid Ihr bei der Seefahrt?

Hohenlohe
28.03.14, 18:39
Werter Aktivist, das Dankeschön kann ich an euch zurückgeben, da ihr mich entsprechend motiviert habt, mich gut einzubringen. Dafür sage ich euch meinen herzlichsten Dank...:top:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:smoke::)

Frankenland
28.03.14, 18:58
Vielen Dank an beide Seiten für dieses super spannende Spiel!:top:

Cfant
28.03.14, 21:51
OOOOOOOchhhhh..... Naja, der Weg ist das Ziel, und der Weg bis zum Spielabbruch war amüsant, lehrreich und vor allem sehr, sehr spannend. Beiden Kontrahenten daher ein herzliches Dankeschön! :)

George Pickett
29.03.14, 12:15
Schade schade....aber wir hatten so etwas schon befürchtet, da unsere Speicherstände ja auch futsch waren. Ein großes Dankeschön und ein dickes Lob für diesen spannenden und sehr detaillierten AAR. Zu so einem enormen Aufwand konnten wir uns nie aufraffen. :)

Jörg von Frundsberg
29.03.14, 12:21
Also hat der Süden gewonnen ?? :D na wenigstens siegt der werte Lo :rolleyes: und werter Aktivist ein ganz großes Lob zu euren Karten !!! endlich konnte man das durcheinander halbwegs durchblicken !! Dafür meinen größten Dank !!

Admiral Hipper
29.03.14, 18:30
Wir fordern ein Rematch, das bis zum letzten Blutstropfen aufgefochten wird!!

:fecht::ph::fiedel::geistlicher::fiedel::ph::fecht:


http://www.youtube.com/watch?v=qsA2UxYsgfQ

Jörg von Frundsberg
29.03.14, 18:34
Ach geliebte Kindheit ^^

Aktivist
29.03.14, 21:00
@Hipper: Siehe Pn



http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg


behind the scenes - Der Arkansas-Feldzug

Das Spiel ging gleich mit einem Paukenschlag los, wobei ich in Zukunft aber dringendst von solchen Himmelfahrtskommandos abrate. Eine Segelfahrt in den Nebel des Krieges kann verheerende Konsequenzen nach sich ziehen, wenn sie schief geht. Trotzdem möchte ich ein paar der Hintergründe aus meiner Sicht bzw. der Sicht Armisteads beleuchten. Ich tue dies in Form eines fiktiven Dialogs, wobei die zur Sprache gebrachten Infos alle korrekt sind. Viel Spaß!

Hallo Armistead!
. . .
Hallo Aktivist, wieder im Lande?
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Ja, bin seit ein paar Tagen wieder zu Hause. Sehr bedauerlich, dass unsere Partie nicht mehr weiter geht. Ich hatte mich ehrlich gesagt schon sehr darauf gefreut.
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Wem sagt Ihr das? So spannend habe ich ACW selten erlebt. Schon zu Beginn Euer Einmarsch in Arkansas - da habt Ihr mich komplett überrumpelt.
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*lach. Danke für das Kompliment. Ich habe auch vorher gegen die KI geübt. Hauptsächlich, wie lange es dauert, bis eine Invasionsstreitmacht vor Ort sein kann und wie teuer das ganze wird. Um ausreichend Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Normalerweise würde ich nicht so spielen, aber für eine alternative Unionsstrategie war das ein schöner Start - wenn's klappt. Es gibt ja da im Mississippi eine Hintertür, ist allerdings kein Geheimnis.
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Ihr meint die Flussprovinz zwischen Mississippi und Red River? Eastern Branch heißt die, glaube ich - ja, das ist ein alter Hut für mich. Ich sah darin immer eher eine Möglichkeit, nach New Orleans zu segeln, ohne an den beiden Forts im Süden vorbei zu müssen. Allerdings kommt man nicht mit schweren Kriegsschiffen dorthin und das Ihr es mit einer Handvoll Segelschiffen versuchen würdet, war einfach nur total unwahrscheinlich. Dann war das wohl Euer Plan von Anfang an?
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Ja, als ich wegen des Pbems an Euch heran trat, hatte ich das schon "trainiert". Und ich wusste, wie viele Truppen und Schiffe ich brauchen würde bzw. ab wann ich selbige bereit zu stellen hatte. Aber ab Ende Mai 1861 verließ mich meine Zuversicht.
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Das müsst Ihr mir erklären! Es ist doch alles prima gelaufen.
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Nun ja, ich wollte der Invasionstruppe unbedingt einen Sanitätszug mitgeben. Gerade in dem zerklüfteten Gelände des Transmississippi ist der kleine Bonus auf die Reorganisation unbezahlbar. Aber dann zögerte sich die Fertigstellung immer weiter hinaus. Auch bei der Artillerie hat die Produktions-KI getrödelt. Inzwischen hatte ich die Flotte schon in Philadelphia versammelt - aber da war einfach nichts zu machen. Vielleicht war es gar nicht mal so schlimm - denn als meine Strategie südlich des Potomac im Desaster endete, war ich froh, noch ein paar schlagkräftige Reserven in der Hinterhand zu haben, solltet Ihr bei Washington zu zudringlich werden.
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Nein, da habt Ihr Euch umsonst Sorgen gemacht. Meine Truppen waren von den Kämpfen erledigt und ich war froh, dass Ihr das Manassas-Event nicht abwenden konntet und ich meine Wunschverteidigungslinie in Virginia einnehmen konnte. Dasselbe habe ich dann ja auch in Kentucky versucht...
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Ja genau! 'Tschuldigung, jetzt bin ich Euch in's Wort gefallen. Ende Juli habt Ihr die Option gezogen und Anfang August seid Ihr einmarschiert. Ich hatte bis auf die Starttruppen kaum konzentrierte Streitkräfte in der Gegend. Ich dachte mir: Wenn Armistead jetzt dort vorstoßen würde, könnte ich ihn erst bei Cincinnati stoppen. Dazu kam die mangelhafte Perfomance meiner Einheiten bei Leesburg am Potomac. Damals habe ich mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, ob ich die Arkansas-Invasion nicht abblase.
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Und warum habt Ihr Eure Meinung nicht geändert?
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Ich hatte ja ein paar Aufklärer in das Gebiet geschickt. Da gingen keinerlei Alarmsirenen los. Little Rock und Fort Smith in Arkansas waren praktisch feindfrei. Die Flussmündung bei Berwick frei. Und die Küste bzw. das Landesinnere von Texas schienen auch nur schwach verteidigt zu werden. Aber damit war ich noch nicht beruhigt.
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Was war denn noch?
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Eure Kanonenboote. Mir war der Standort Eurer Flussflotte absolut unbekannt. Falls Ihr z.B. nur die Hälfte Eurer Kanonenboote in dieser Flussprovinz - wie hieß sie gleich, Eastern Branch - stationiert hättet, wären meine schwachen Segelschiffe ein leichtes Fressen geworden. Aber als sich die Lage am Potomac, in Kentucky und in Missouri gegen Ende August stabilisierte und vor allem der Sanitätszug endlich fertig wurde, beschloss ich, auf jeden Fall los zu fahren. Umdrehen kann man später immer noch.
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Meine Flussflottille lag in Memphis. So stark ist die anfangs ja nicht und ich hatte auch nicht vor, sie 1861 zu verstärken. In Missouri wollte ich bis zum Winter nur hinhaltenden Widerstand leisten. Texas, nun ja, da muss man schon mit Invasionen rechnen. Aber ich hatte keine Ressourcen frei, um den Staat zu verteidigen. Und da bis dahin in Kentucky und am Potomac alles wie am Schnürchen lief, hätte ich den Verlust von Texas auch nicht ausführlich bejammert. Nur mit Arkansas hatte ich nicht gerechnet. Juli, August, September - und immer noch blieb alles ruhig dort. Ab Oktober kommt's dort schon zu Schneefall! Nein, da habe ich mich sicher gefühlt.
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Ja, meine Flotte lief Anfang September aus, wenn ich mich nicht irre. Habt Ihr die eigentlich gesehen?
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Die Flotte? Im Replay habe ich sie gesehen, als sie an der Ostküste entlang segelte. Da allerdings nicht angezeigt wird, ob sich Truppen auf den Schiffen befinden, habe ich eher mit neuen Blockadeschiffen gerechnet. Südlich von Savannah verschwand sie dann aus meinem Blickfeld.
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Jedenfalls habe ich unterwegs die schweren Kriegsschiffe abgekoppelt, um bis hinauf an die Quelle des Ouachita in Arkansas und des Neches Rivers bei Dallas zu fahren. Die Landung erfolgte noch einmal einen Zug später und auch bei Fort Smith schien alles nach Plan zu laufen. Lyon marschierte an Price in Fayetteville vorbei und bezog zwischen Fayetteville und Fort Smith Stellung. Aus Dallas sollte Schurz nach Norden marschieren, Hunter und McCall sollten erst einmal die Staatshauptstadt sichern. Aber dann wurde ich übermütig.
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Ihr meint Euren Vormarsch auf Madison? Ja, das war vielleicht des Guten zuviel. Habt wahrscheinlich darauf gewettet, dass ich Price über den Fluss evakuiere? Nein, darin sah ich keinen Gewinn. Und zu Fuß wäre es ein Hungermarsch geworden. Die Chancen, sicher nach Fort Smith zu kommen, waren ja gar nicht so schlecht: sowohl die Provinz südlich von Fayetteville, als auch Fort Smith waren noch mehrheitlich unter meiner Kontrolle - Stichwort Zone of Control. Also konnte ich mit Price durchmarschieren, ohne ein Gefecht auszulösen. Ich war mir daher sicher, Fort Smith als letzten Außenposten im fernen Westen halten zu können - und hoffte darüber hinaus auf einen frühen und langen Winter. Das es dann allerdings so gut klappt, hätte selbst ich nicht zu träumen gewagt. Wallace ohne Kampf wieder aus Fort Smith vertrieben - die Stadt mit dem wichtigen Depot zurück erobert - und schlussendlich Lyon wieder über den Fluss gejagt. Damit war ich dann sehr zufrieden.
. . .
Ja, bei mir ging auch wirklich alles schief. Die Dallas-Kolonne war meistens durch Inaktivität des Führers und das Wetter behindert, Lyon war abgekämpft und McCall habe ich bei Little Rock eigentlich in die falsche Richtung geschickt. Aber als kurze Zeit darauf eine stabile Nachschublinie aufgebaut wurde, hatte ich Hoffnung, hier zu überwintern.
. . .
Und warum habt Ihr es nicht getan? Ich hätte doch eh nichts mehr machen können.
. . .
Nun ja, ich hatte schon wieder Pläne für das nächste Frühjahr und die Divisionen in Arkansas spielten eine wichtige Rolle dabei. Daher wollte ich Fremonts Truppen egal unter welchen Kosten rechtzeitig am Mississippi haben. Also habe ich mich für einen Winterangriff entschieden. Anstatt die Streitmacht aber erst einmal zu sammeln und dann als ein gemeinsamer Stack anzugreifen, habe ich die Divisionen einzeln nach Fort Smith geschickt. Schon das hätte ein viel schlimmeres Ende haben können. Fazit: Das war dumm und würde nicht wieder vorkommen.
. . .
*lach Und ich werde meine wichtigen Zielstädte nicht mehr so entblößen.

Ich weise nochmals auf die künstlerische Freiheit bei der Darstellung des Gesprächs hin. Wohl haben Armistead und ich uns auch schon während des Pbems über so manchen Spielzug ausgetauscht, doch diese Form der Gesprächsführung ist bis auf die zur Sprache gebrachten Hintergründe nicht real.

Was wollt Ihr denn mal von Armistead wissen? Schreibt's in die Kommentare! Und wer von Euch hatte eine bestimmte Lieblingsschlacht? Da es unter den Stabsoffizieren ja eine Menge sprachlich begabter Regenten mit viel Fantasie und Einfühlungsvermögen für ihre Rolle im AAR gab, äußere ich an dieser Stelle mal einen Wunsch:
Beschreibt doch mal eine Schlacht/eure Lieblingsschlacht aus dem AAR aus Rolle Eures Charakters/oder einer anderen fiktiven Gestalt/oder eines Geschichtslehrers/... Es muss ja kein seitenlanger Text sein. Falls gewünscht, kann ich die Spieldatei des jeweiligen Zugs per Mail zusenden. Also - was haltet Ihr davon? Falls mich die werten Regenten hängen lassen, bleibt mir nichts anderes übrig, als hiermit den werten Armistead um eine stilvolle Kampfbeschreibung zu bitten.


Gez.

Der Captain

Aktivist
29.03.14, 23:16
http://s14.directupload.net/images/user/140329/ihpoifza.png


Ich habe Eure Bild- und Videobeiträge im Inhaltsverzeichnis verlinkt. Wenn Ihr darüber hinaus noch der Meinung seid, bestimmte Leserbeiträge seien der Verlinkung im Inhaltsverzeichnis wert, einfach nur melden.

Jörg von Frundsberg
30.03.14, 16:02
Leider ist das alles zu lang her ......... ^^ Ich weiß nur das es extremst spannend :D und kann ich nur dem Admiral zustimmen !! da hilft nur ein neues Spiel :^^:

George Pickett
30.03.14, 22:43
Da können wir dem werten Jörg nur zustimmen. Der Bürgerkrieg kommt in diesem Forum zur Zeit viel zu kurz. Das müssen die beiden besten Strategen ändern und einen neuen Bürgerkrieg anzetteln. :D

SolInvictus202
31.03.14, 20:17
schön, dass es weitergeht :)

Aktivist
19.04.14, 12:32
http://s7.directupload.net/images/user/130818/2lut5eqr.jpg

...und treffen uns dann wie verabredet.


Wer kennt das nicht aus dem Leben 1.0? Man will mit ein paar Freunden einen gemeinsamen Abend in der Stadt verbringen, sagen wir mal, in der Club-Disco „Metropolis“. Keine Chance, dass alle zur selben Zeit am selben Ort eintreffen, aber dank menschlicher Intelligenz und moderner Kommunikationstechnik ist das ja kein Hindernis. Manche Leute werden sich vielleicht gemeinsam auf den Weg machen, manche einzeln. Manche treffen sich bereits vorher, weil sie etwas unternehmen wollen, andere können erst zu später Stunde zur Runde stoßen. Und manche können bis zur letzten Minute keine feste Zusage geben. Und mitunter können sich Zeiten oder Orte ganz spontan ändern, ohne dass jeder Beteiligte davon informiert wird...

Dieses Gefühl war in unserem Pbem nichts Seltenes. Aber ein perfektes Beispiel für organisiertes Chaos war der Mitte-November-1862-Zug. Aus Gründen der Ausgewogenheit konnte ich damals nicht in der Ausführlichkeit auf die Zugplanungen eingehen, wie ich sie eigentlich für notwendig hielt. Immerhin war damals eine Menge Bewegung im Spiel: nicht nur die Ausgangssituation wurde damals von Zug auf Zug fundamental geändert, auch meine taktischen Planungen wechselten ständig hin und her. Schon möglich, dass ich da unterwegs so manchen Mitleser verlor...

Anyway, Mitte November 1862 öffnete sich bei Washington noch einmal ein sehr kleines Fenster der Hoffnung. Das Wetter spielte mir in die Karten, der Gegner hatte im letzten Zug nicht entschlossen genug gehandelt und ich hatte theoretisch genügend Truppen für einen massiven Gegenschlag zur Hand. Ich sage theoretisch, denn die meisten Einheiten waren noch mehrere Tage Eisenbahntransports entfernt und standen außerdem in der Befehlskette von General George B. McClellan. In der Zugplanung für die „Entscheidungsschlacht 1862“ zog ich damals alle Register meines Könnens – bzw. ich stieß damals an die Grenzen meines Könnens. Ich werde die Marschrouten noch einmal für die geneigte Leserschaft nachzeichnen und erklären. Gewissermaßen ein Preludium zur Schlacht von Washington...


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Okay – werfen wir einen Blick auf die große Karte. Wie man sieht, herrscht in Washington allerbestes Wetter. Daneben – in Montgomery – haben Regen und Matsch den Zustand der Straßen und Wege verschlimmert. Was bedeutet das? Nun – ein Stack kann von Annapolis aus (das ist nördlich von Washington) innerhalb von sechs Tagen nach Washington marschieren, selbst wenn sein Kommandeur inaktiv ist. Das ist Fremonts Marschroute – er ist inaktiv und er fährt zunächst per Eisenbahn nach Annapolis. Auf der anderen Seite dauert es ebenfalls mindestens sechs Tage Marschzeit, um nach Montgomery MD zu gelangen. Mehr, wenn man einen Fluß überqueren muss (etwa 8-9 Tage). Mehr, wenn man inaktiv ist. Mehr, wenn die Truppen nicht die volle Kohäsion oder Kampfstärke haben. Weniger, wenn man per Gewaltmarsch marschiert. In jedem Fall aber können die feindlichen Stacks unter General Lee und Major General Jackson nicht früher als in sechs Tagen einen Schlacht eröffnen. Wenn ich also nach fünf Tagen meine Armee in dem betreffenden Gebiet versammelt hätte und meine Stacks unter dem Kommando von Kommandeuren stünden, die alle zu Fremonts Armee gehören, habe ich einen Vorteil.

Man sieht ebenfalls, dass nur ein einziger Stack auf Washington vorrücken soll, nämlich Fremonts Armeestack selber. Er muss also unterwegs genügend „Truppen einsammeln“, um stark genug zu sein, den Initialangriff gegen General Lee durchzuführen. Ist er zu schwach, zieht sich die KI möglicherweise von alleine wieder zurück. Und dann hängt es von den Korpskommandeuren in den umgebenden Provinzen ab, ob sich weitere Truppen am „March to the sound of the guns“ beteiligen.

Für diesen Zug habe ich jeden Stack im Großraum Ostküste auseinander gerupft und neu geordnet – selbst einzelne Divisionen habe ich z.T. neu sortiert. Die Beschreibung der Marschbefehle gliedere ich nach Korps bzw. Stacks:


http://s1.directupload.net/images/user/140419/uzsw4m7p.png

Erstens:
Pope's Corps
Pope bekam Pratts Division, die während der vergangenen Kämpfe angeschlagen war und daher ohnehin keinen entscheidenden Punch hätte austeilen können. Pope's Auftrag war es, die Verteidigungsgräben in Frederick MD zu halten, sollte sich Longstreet zu einem Angriff entschließen. Unterstützung hätte er von Fitzjohn Porter oder Phil Kearny erhalten.

Zweitens:
Porter's Corps
Porter sollte Leesburg südlich des Potomac besetzt halten, damit Longstreet nicht auf schnellem Wege zu Jackson aufrücken konnte. Zu schwach, um einem konzentrierten Angriff der beiden südstaatlichen Korpsführer zu widerstehen, hätte er auf die Unterstützung durch Pope und Kearny vertrauen müssen. Seine Division unter Morell war in relativ guter Verfassung.

Drittens:
Kearny's Corps
Kearny war bereits seit letztem Zug auf dem Weg nach Montgomery MD und hatte dadurch einen entscheidenden zeitlichen Vorsprung vor Jackson oder Lee. Aber ähnlich wie Pope litt auch er unter einem Handycap. Slocum's Division war ersatzgeschwächt und müde; unter den Infanterietruppen befanden sich zudem viele Milizen. Asboth andererseits war immer noch zu zwei Dritteln kampfbereit und kommandierte erfahrene Regimenter.
Kearny hatte einen zentralen Auftrag: er sollte Montgomery besetzen und gegen den unvermeidlichen feindlichen Gegenangriff verteidigen. Er verfügte immerhin über einen Fluß als Barriere gegen Stonewall Jackson, aber würde sich nicht mehr eingraben können. Sowohl Pope, Porter und Fremont könnten ihn unterstützen – und eventuell sogar die Masse der Divisionen, welche im letzten Zug aus Virginia nach Delaware gebracht worden waren, wenn sie rechtzeitig in Annapolis eintreffen würden. Im Prinzip aber steht es Spitze auf Kopf: um erfolgreich zu sein, muss er Asboth's Division klug einsetzen und darf sich nicht zurückziehen.


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Viertens:
Meade's Corps
George Meade hatte den kleinsten Beitrag zu leisten. Ich konnte ihn nicht abtransportieren und seine Truppen waren zu erschöpft, um bis nach Annapolis zu marschieren. Allerdings waren er und sein Divisionskommandeur Reynolds aktiv, was die Kampfstärke der Division auf etwa 75% hob. Wenn Fremont den Kampf bei Washington beginnt, wird er hoffentlich in das Gefecht eingreifen.


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Fünftens:
Fremont's Army
Als sich Fremont in Richtung Washington auf den Weg machte, um Lee's Belagerungsring zu durchbrechen, verfügte er nur über Brigade. Er sollte durch zwei Stacks mit drei Divisionen „auf dem Marsch“ verstärkt werden; und zwar durch Joe Hooker mit den zu 90% einsatzfähigen Divisionen Sedgewicks und Sheridans, sowie durch Negley's Division (100% Kampfstärke), welche vorher in Milroy's Corps war. Fremont selber ist innerhalb von zwei Tagen in Annapolis und beginnt seinen Marsch nach Washington. Am nächsten Tag „schluckt“ er Negley's Division und noch einmal zwei Tage später die Divisionen von Hooker. Jedes mal muss er seinen Marsch von neuem beginnen – er kann also erst am fünften Tag aufbrechen und benötigt sechs Tage. Das heißt, er ist am 11. Tag in Washington.
Er kann natürlich früher in einen Kampf verwickelt werden – und zwar, sollte Jackson Kearny bei Montgomery angreifen. Jackson kann aber nicht vor Tag sechs in Montgomery sein – und da hat Fremont bereits drei Divisionen unter seinem Kommando. Gemeinsam verfügen Fremont, Pope, Kearny und Porter über etwa gleich viele Truppen wie Jackson und Lee. Und sie würden in der Verteidigerrolle kämpfen. Einen sicheren Sieg würden sie aber nur erringen, wenn sie noch über zusätzliche Unterstützungskräfte verfügen könnten...


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Sechstens:
Corcoran's Stack – McDowell's Stack und Keyes' Corps

Michael Corcoran ist das Zentrum aller Bewegungen: Mit seiner Irish Legion steht er in Chester PA und wird per Eisenbahn nach Annapolis gebracht – Dauer zwei Tage. Am dritten Tag schließt sich ihm Humphreys an – er stammt wie Negley aus Milroy's Corps. Gemeinsam sind Humphreys und Corcoran so stark wie eine normale Unions-Division. Da sie aber jeweils als eigene Division organisiert sind, verbrauchen sie alleine bereits 8 Kommandopunkte. Am fünften Tag rauscht General McDowell mit den Divisionen Lyon und Reynolds nach Annapolis. McDowell ist aber keiner von Fremonts Korpsführern. Um das zu werden, muss er eines dieser Korps „übernehmen“ - und das ist der Stack von Keyes. Keyes erscheint am sechsten Tag in Annapolis und übernimmt den Stack Corcoran/Humphreys, wird aber im gleichen Zug von McDowell „geschluckt“ (der ist ja schon vor Ort). Wegen der höheren Rangfolge ist General McDowell damit Kommandeur des vormals unter Keyes organisierten „Corps“ und gehört nun zu Fremont's Army.
Das erhoffte Ergebnis: Am sechsten Tag – dem frühesten Tag, an dem ich ungewollt in Kampfhandlungen verstrickt werden kann – kommandiert McDowell nominell vier Division (alle fast zu 100% kampfbereit) und ist Korpskommandeur unter Fremont. Einen Tag früher hat Fremont mit dem Marsch in Richtung Washington begonnen. Sollte der Kampf durch Jacksons Angriff auf Kearny eröffnet werden, stünden etwa 70.000 Truppen bereit, um sich gegen 45.000 Mann aus Jacksons und Lees Kommandos zu verteidigen. Kommt Fremont bis nach Washington, verfügt er über etwa 63.000 Mann, wohingegen Lee (der nun alleine kämpfen muss), nicht mehr als 28.000 Mann aufbringen dürfte.


Tja – der werte Frundsberg hatte den Braten damals schon gerochen. Zu kompliziert. Zuviel hätte-wäre-wenn. Nicht konzentriert genug. Anstelle beide Aufgaben zu erfüllen: die Verteidigung Montgomerys durch Kearny UND den Angriff auf Washington – hätte ich mich damals nur auf eine Mission konzentrieren sollen. Dann wäre sicher kein totaler Sieg heraus gesprungen, aber ich hätte Washington vermutlich relativ zeitnah zurück erobert.


Gez.
Der Captain

SolInvictus202
19.04.14, 14:48
Edler Captain,

nach einer langen Absenz, bedingt durch die schwere Verwundung im südlichen Kampfabschnitt, melden wir uns wieder an der Front zurück und bitten um sofortige Einteilung für neue Aufgaben!

gez. Lt.Col Invictus

Aktivist
19.04.14, 15:11
Werter Sol, das hängt davon ab... Wie Ihr wahrscheinlich schon wisst, kann das aktuelle Spiel nicht fortgeführt werden, da dem werten Armistead die Spieldateien fehlen. Einen "Reboot" der Serie wird es geben, allerdings wird diesmal eher Armistead Executive Producer & Director sein. Da uns das klassische AACW aber zu "ausgelutscht" schien, beschäftigen wir uns beide momentan mit einem "getunten" AACW. Sprich - wir modden.

Primär beschäftigen wir uns derzeit mit den Leadern. Die CSA-Leader sind im Prinzip fertig (jetzt mit 50% mehr Inhalt) und für die USA-Leader sammele ich schon mal Daten. Wenn Ihr um eine Mod-bezogene Aufgabenzuteilung bittet, dann hätte ich da durchaus ein Betätigungsfeld für Euch.

- Und zwar geht um die Leaderpics. Armistead und ich möchten die schnuckligen AACW-Style-Bilder durch echte Fotos ersetzen. Ich bräuchte also jemanden, der diese Bildchen sammelt, benamst und sie mir zuschickt.

Wenn das was für Euch wäre, können wir das per PN bequatschen.

Aktivist

George Pickett
20.04.14, 11:43
Was verändert Ihr denn, werter Aktivist? Abgesehen von dem Ersetzten der Bilder durch echte Fotos (gute Idee übrigens). Verändert Ihr die Leader-Werte oder erweitert Ihr Sie? Gibt es noch andere geplante Veränderungen am Spiel?

Nicht, dass wir neugierig wären... :D

Aktivist
20.04.14, 12:17
Weil ich grade wieder an den Leadern sitze, werde ich nur sehr stichpunktartig antworten. Vergebt mir, dass ich mir nicht mehr Zeit nehme.

- Die Leader werden mehr an die historische Realität angepasst. Das gilt insbesondere für die vielen 3-1-1er, bei welchen den Entwicklern wohl die Zeit ausgegangen ist. Aber auch alle anderen Leader werden überprüft und Ihre Zwei/Dreisternmodelle unterscheiden sich von den Einsternwerten
- Für bestimmte Leader werden Autobeförderungen eingefügt oder korrigiert, ebenfalls mit Blick auf den historischen Record. Das ist einerseits sicherlich schön (Stonewall, Stuart, Kirby Smith), andererseits aber auch painful (Bragg, APHill)
- die Traits werden nach Auswirkungen im Spiel vergeben: bestes Beispiel Quick_Angered - im Spiel wird dadurch die Kommandoeffizienz gesenkt, sprich diese Offiziere können weniger Truppen ohne Abzüge kommandieren. Deswegen verteilen wir dieses Trait extrem großzügig unter all den Offizieren, die vielleicht eine Stufe zu hoch befördert wurden (Polk, Pickett) - trifft im Prinzip die meisten hinzugefügten Zwei- oder Dreisternmodelle
- Erscheinungsdatum und Erscheinungsort bzw. Erscheinungskonditionen werden der historischen Realität angepasst (es gibt keine Januar-Generalsevents mehr)
- die Bilder, okay ist schon genannt worden
- manche Leader werden gelöscht (Bonham, Parsons, Colston)
- manche Leader kommen dazu (Maxey, Lovell, Churchill) --> für die CSA haben wir derzeit etwa 130 Leader mit vielen neuen Modellen für Zweisterner oder Dreisterner; sprich etwa 50% mehr als im Normalspiel
- es gibt Stabsoffiziere mit 1-0-0er Werten und einem besonderen Trait (Alexander, Pendleton, Sorrel)
- der Bewertungsmaßstab für die Leaderwerte wurde verändert (es gibt z.B. kaum noch 5er oder 6er-Werte bei Att/Def, dafür viel mehr 0er)
- die Todeswahrscheinlichkeit im Gefecht wird erhöht

Was wir darüber hinaus noch machen, muss man sehen. Auf keinen Fall werden wir die Karte anrühren - das ist zuviel Arbeit. Ich füge auch keine neuen Abilities hinzu, weil ich nicht weiß, wie ich das machen soll. Also allerhöchstens murkseln wir vielleicht bei den Events noch ein bisschen rum. Oder kümmern uns um ein paar leicht zu editierende Flaws. Mal sehen, wenn ich mit den US-Leadern halbwegs durch bin, habe ich vielleicht einen etwas freieren Kopf.

A.