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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ArmA-Kurz-AAR's by Bronko



Bronko40
12.05.14, 14:42
http://www.ingame.de/files/2012/08/Arma3_Banner.jpg

Schlage Eisen, und ernte Funken.
Schlage einen Menschen, und ernte Zorn.
-
Ob Mensch oder Metall, immer bedarf es harter Schläge.

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Lieber Leser,
in diesem Thread möchte ich Ihnen eine Serie von Mini-AAR's vorstellen, welche sich um das Thema Armed Assault III drehen. Genauer gesagt geht es um abgeschlossene Event- und Coop-Abende, welche ich regelmässig in der TTT-Community bestreite. Zu dieser später mehr.


Zum Spiel
Über ArmA hatte ich bereits vor einigen Monaten einen entsprechenden Thread (http://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=26485) gestartet, um die Simulation etwas näher zu beleuchten.
Nun ja, um es in wenige Worte zu fassen: Armed Assault III ist der Nachfolger zweier vorheriger Teile gleichen Namens und Urenkel des genialen Meilensteins Operation Flashpoint.
Ums ins Detail zu gehen, ArmA ist eine Kriegssimulation, welche Gefechte, Scharmützel und ganze Schlachten mit hunderten Kombatanten, Fahrzeugen, Fluggeräten und Wasservehikeln auf den Bildschirm bannt. Als Grundlage dienen zwei Maps, wovon alleine Altis über 270km² groß und bis ins kleinste detailiert ist.


http://i1-news.softpedia-static.com/images/news2/ArmA-3-Renames-Main-Game-Island-to-Altis-2.jpg?1360049118
Blick auf eine Ortschaft auf Altis. Neben den vielen Städten und Dörfern, die es zu besuchen (und umkämpfen) gibt, bietet Altis ausserdem ein weites Spektrum verschiedenener Landschaften im mediteranen Klima. Für Abwechslung ist immer gesorgt.

Realismus wurde bei den Entwicklern groß geschrieben, so ist der Anspruch und die Komplexität Spieltiefe exorbitant größer als bei...tja, womit wollen wir es vergleichen?
Die gute Modbarkeit hat die Community dazu bewogen, noch weitere Zusatzmodule einzubauen und einige Stellschrauben anzudrehen, um das Spielgefühl noch authentischer zu machen. Fadenkreuz, 3rd-Person, Lebensanzeige, Positionsmarkierungen auf der Karte - gibt es alles nicht, jedenfalls nicht auf dem höchsten Realismusgrad, welchen man als Ernstzunehmende Spielergemeinschaft unbedingt nehmen sollte.

Die Herausforderung ist hoch, macht aber auch den Reiz aus und erhöht somit den Spielspaß. Merkbar ist das auch schon daran, dass die Communties, welche auf ein möglichst realistisches Spielgefühl viel Wert geben, einen sehr hohen Altersdurchschnitt ihrer Mitglieder innehat. Wer mehr erfahren möchte kann den entsprechenden Thread (weiter oben verlinkt) durchlesen.




Zur TTT-Community
Gegründet wurde das Tactical Training Team (http://tacticalteam.de/) im November 2013 und hat sich die Perfektionierung taktischen Vorgehens auf die Fahne geschrieben.
Dafür werden oft freie Trainings in verschiedenen Bereichen wie "Formationstraining", "mot.Infanterie", "Funktraining", "Kartentraining", "Teamleader-Training", "Flugtraining", "Medizinischer Unterricht" etc. angeboten.

Natürlich gehören zu einer Com auch Events und Coops dazu (Die Missionen werden von Com-eigenen Missionsbastlern im Editor erstellt). Erstere werden meist am Dienstag abgehalten und umfassen bis zu 40 Spieler. Durch diese enorme Zahl können und müssen neben den Kampftruppen vorne auch weitere Teilglieder die oft 3-5 Stündigen Einsätze unterstützen. Darunter CAS-Einheiten (Close Air Support), Medevac-Helikopter, Feldärzte, Nachschubeinheiten (Besonders medizinisches Material geht an der Front schnell aus) und die weit hinten stehende OPL (Operationsleitung).


http://tacticalteam.de/sites/default/files/ttt_zugstruktur-v2-1.png
Überblick über die momentane Struktur des TTT. SR (Shortrange) und LR (Longerange) geben die Funkkanäle für die verschiedenen Gruppen wieder. Jedes Team verfügt über einen Funker, der mithilfe des LR-Funks mit der übergeordneten Stelle kommunizieren kann.





http://tacticalteam.de/sites/default/files/truppenlogos_2.png
Eine Übersicht der TTT-Abzeichen, die jeder im Spiel an seiner Uniform trägt. Zur weiteren Identifizierung zählen auch die von uns eingeführten römischen Zahlen an Rückseite der Helme. Somit ist immer genau klar, wer sich vor einem bewegt.




Coop-Missionen werden meist mit weniger Spielern gespielt und sind in der Vorbereitung (Briefingthread, Anmeldethreads, Live Teamleader-Briefing...) deutlich einfacher gehalten. Nichtsdestotrotz wird versucht den taktischen Gedanken immer im Vordergrund zu behalten. Um das zu gewährleisten spielen wir mit einigen Zusatzmods, wie dem Taskforce-Radio und dem Xmed-System.
Momentan spielen wir seit Januar eine Kampagne, wobei jeder der Eventmissionen direkt an die nächste anschliesst. Ziel ist es, Altis von der CSAT zu befreien.
Die Missionen sind dabei nicht im herkömmlichen Sinne vorgefertigt und linear - wie wir die geplanten Ziele angehen ist uns überlassen und würde immer einen Wiederspielwert garantieren. Völlige Freiheit der Strategie.

Übrigens gilt bei uns das Motto: Der Weg ist das Ziel. Wenn ein Gegner zu schwer, eine Stellung unmöglich zu erobern ist oder die Feindpräsenz einfach zu stark erscheint: Rückzug und neuer Versuch an anderer Stelle. In vielen Communities werden Verluste einfach so hingenommen ("Man kann ja respawnen"). Bei uns steht das Überleben der Einheit an oberster Stelle.



http://www11.pic-upload.de/14.05.14/69e5trkmq18y.jpg
Funker Grün-2 des Infanteriesquads. Dieser ist vor allem für die Kommunikation mit der Leitstelle OPL verantwortlich und weist desweiteren Luft- und Artillerieunterstützung ein.



Das Taskforce-Radio sorgt dafür, dass alle im Teamspeak anwesenden Leute bei Spieleintritt nur noch mit den Leuten in ihrer unmittelbaren Umgebung reden können. Geht man weiter weg, wird man leiser, kommt man näher, wird man lauter. Passend dazu bewegen sich auch die Lippen ingame.
Um über weitere Distanzen sprechen zu können gibt es dann noch verschiedene Funkgeräte, die man sich ausrüsten kann. Diese sind an Größe und Distanz unterschiedlich (z.b. ist das ganz große Radio dann auf dem Rücken mit langer Antenne sichtbar).
Es gibt die Möglichkeit für verschiedene Kanäle (Bei einer bestimmten Spielerzahl unablässig), das mittragen verschiedener Geräte und legen auf verschiedene Ohren etc. Sehr Komplex, aber in seinen Grundfunktionen einfach zu erlernen.

Ihr glaubt nicht, welche Athmossphäre hierdurch entssteht.


http://dslyecxi.com/cms_wp/wp-content/uploads/2013/01/a3_stance_adjust.jpg

Das XmedSystem hingegen führt zu der Komplexität des Heilsystem. Statt normalem Revive wird hier jede Art der Verwundung genau untersucht und muss dementsprechend behandelt werden. Von Bandagen, tourniqets, Morphium, Epinephrim, blutplasma, Stabilierung, Herz-Druckmassage und vieles mehr, muss genau geguckt werden was der richtige Weg ist.
Deswegen ist ein Training für angehende Sanitäter unablässig. In unserem ersten Test zu dem Mod, der gleichzeitig in einer Mission angewendet wurde, war ich Feldarzt und binnen weniger Minuten ob der vielen Verletzten völlig überfordert. Mir sind sie unter der Hand weggeblutet.

Wer schwer verletzt ist wird oft Bewusstlos und kann nichts mehr machen ausser hoffen. Das ist halt Krieg. Bei zu schweren Verletzungen, die der Sanitäter im Feld nicht mehr heilen kann, muss der Medevac angefordert werden (Meist ein Pilot und zwei Ärzte), welche den oder die Verletzten ausfliegen und in der Basis wieder auf Pepp bringen.

Es gibt natürlich auch Treffer die sofort tödlich sind. Wer ganz ausfällt startet in der (oft mehrere bis zich Kilometer entfernten) Basis und wartet auf den nächsten Flug, der ihn wieder reinbringt. Das führt dazu, dass man mit seinem Leben ganz anders umgeht als in herkömmlichen Shootern.

Das XmedSys setzen wir nur dann ein, wenn auch genug Spieler für Logistik da sind. Ansonsten ist man als Arzt zu schnell leer an der Front und hat keine Medikamente oder Bandagen mehr. Sind es nicht genug Spieler oder werden alle als Kampfeinheiten benötigt, gehen wir auf das Vanilla-Standard-Heilsystem.


http://www11.pic-upload.de/12.05.14/hcae4cvg9bcd.jpg


Zum AAR

Da eine Coop-Mission nicht den Stoff für mehrere Seiten hergibt, habe ich mich entschieden meine Erlebnisse einfach in mehreren Mini-AAR's anzulegen. Vielleicht bekommt der eine oder andere Leser Lust, sich das ganze näher anzusehen. Für Fragen ist dieser Thread natürlich immer offen.

Viel Spaß.


http://i.imgur.com/OO57fcS.jpg?1

Headhunter
12.05.14, 14:50
Fühlt euch positiv gereppt!:D

Großartige Idee.....wir haben zwar weder Zeit noch Kompetenz für solche Spiele, auf die Berichte sind wir aber sehr gespannt!:top:

Bronko40
12.05.14, 14:50
OPERATION HIDDEN SCORPION - 09-05-2014


Die einzige Kiefer in der FOB Ares wankte rythmisch im sanften Sommerwind, während ein Sternenklarer, weiter Himmel ein wenig Licht auf das hektische Treiben im Lager niederlies.
Ohne viel zu sprechen und mit fast versteinerten Minen trugen die Männer ihre Ausrüstung zusammen.
Anmutig wie griechische Helden vergangener Zeiten wurden jedoch statt Speer und Schild nun das Gewehr und die Granaten überprüft, Magazine in die Taschen gesteckt und noch einmal Funkgerät und GPS-Gerät getestet.

Seit einigen Monaten ist die Insel Altis, gelegen in der zentralen Ägäis, Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der CSAT und den hier stationierten NATO-Verbänden. Schon schien der Kampf für letztere fast gewonnen, als ein neuer General der Iranis weitere Einheiten und Material anlandete, und durch Strategie und Geschick das Blatt zu wenden drohte.

Eben diesen Mann galt es zu töten.

Das TTT, TacticalTrainingTeam aus Deutschland, wurde eilends herbeigerufen um eben jene Aufgabe zu bewältigen. Welche Bürde man sich damit aufgeladen hat, damit konnte wohl noch keiner rechnen. Natürlich wurde die Schwierigkeit der Mission jedem einzelnen bewusst gemacht, aber in Angesicht der momentan noch recht schwachen feindlichenGarnision im geplanten Zielgebiet "Kavala" wurde vom Erfolg ausgegangen.


Die Krieger

Team Schwarz, geführt durch Conen besaß mit den Spezialisten FillBill, Lekgolo, Pazuzu, Salzbrezel, Relain und Kaethe eine ausgezeichnete Kampfkraft und sollte im Süden der Stadt dafür sorgen, dass nach Ausschaltung des besagten Ziels alle Kommunikationseinrichtungen zerstört werden und damit wenigstens zum Teil das Heranbringen von Entsatzeinheiten verhindert oder verlangsamt werden kann.

Team Rot, geführt durch Bronko, sollte sich derweil ins Zentrum begeben und auf das Eintreffen des Generals warten, um ihn dann aus einem vorbereiten Hinterhalt zu eliminieren. Dafür wurden die erfahrenen Kämpfer Habanero, Enno, Leeman, Lukio und Nanok aufgestellt.


http://www.gameister.com/sites/default/files/arma3%202014-05-09%2023-03-46-51.png


Kapitel I - Die Odysee beginnt

Lukio aus Team Rot setzte sich an das Steuer des vorbereiteten Helis, in dem sich nach kurzer Ausrüstungszeit alle Männer hineinbegaben. Mit laut fauchenden Propellern hob der Vogel sanft ab und verschwand dann in der Finsternis der Nacht. Auf einer vorgeschobenen Landezone "Zulu", etwa 1,5 km östlich der Stadt Kavala, wurde der Helikopter gelandet, und wie einst in einem bekannten tragischen Epos sprangen die Männer aus dem Gefährt hinaus und warfen böse hereinblickend ihre Waffen in den Anschlag.

Die Situation war ruhig, und nach einer Sondierung der Lage begaben sich beide Einheiten auf eine Hügelkette westlich, um von dort einen weiten Blick über das Zielgebiet geniessen zu können. Entgegen der Erwartung war die Stadt jedoch kaum der nächtlichen Ruhe erlegen, kreisten über ihr verbündete Helikopter und liessen die Wachmannschaften in Aufruhr versetzen. Auch gepanzerte Fahrzeuge, bewaffnet mit schweren Granatwerfern und feuerspeienden Maschinengewehren machten hektisch ihren Runden in der verwinkelten Ägäis-Metropole.

Nach kurzer Besprechung und weitreichender Obersavtion des vor ihnen liegenden, trennten sich die beiden Teams und begaben sich auf eigene Faust in ihre ausgemachten Bereitstellungsräume. Während Schwarz einen Bogen schlug um dann von Süden her in die Stadt zu gelangen, bewegte sich Rot weiter nach Norden und würde dann von Westen her, durch wenig bebautes Gebiet in das Ziel hineingleiten.

Der Plan war gemacht - es ging los.

http://picload.org/image/llwliwc/kavala1.jpg
Kavala aus Richtung Osten. Von hier gelangten die TT-Teams in die Stadt. Alle Fotos wurden nach den Kampfhandlungen und der anschliessenden Eroberung der Stadt von unabhängigen Diensten erstellt.


Kapitel II - Vor den Toren Trojas

Rot schritt langsames, konzentrierten Weges über die Östliche Haupstrasse, immer mit einem Auge auf vermeintliche Minen, in Richtung Norden. Wie eine Schlange bewegte sich die kleine Truppe weiter ins Feindesland, ungewiss dessen, was sie dort erwarten würde. Eine kleine Vorstadtidylle im Osten des Ortes war der erste Wegpunkt in einem Gebiet, das nun keine Fehler mehr erlauben, und schon gar nicht verzeihen würde.
Überlegt und bedacht, mit wachsamen Augen in alle Richtungen wurden dieser Teil schliesslich hinter sich gelassen. Meldungen feindlicher Fahrzeuge in der Nähe konnten bisher nicht bestätigt werden, und auch das von weitem ausgemachte, wild wuselnde Fussvolk der CSAT schien sich nicht mehr im Umkreis aufzuhalten.

Mehrere Häuser wurden als Zwischenstationen und genutzt um zu verschaufen und sich einen Überblick über die Lage zu machen. Schon zeigte sich die Nervösität, als ein vermeintlicher Ifrid, ein iranischer Schützenpanzer, 200m entfernt gemeldet wurde. Doch allen Sichtungen zutrotz war nichts von diesem Angsteinflössenden Ungeheuer zu sehen.
Nun wurden die Augen noch weiter aufgemacht und geschärft, sollte es denn keine Fatamorgana oder Einbildung gewesen sein, wollte man sich jeder bösen Überraschung schnellstmöglich entledigen.

Mehrere Felder unter gegenseitiger Deckung überspringend erreichte man nun den Ortskern. Immer wieder waren Schüsse in der Ferne zu hören, und die Leuchtspuren versteckter Maschinengewehre erhellten das Dunkel der Nacht, versuchten sie sich doch an der alliierten Luftwaffe zu nähren - jedoch erfolglos.

Das Team waren drinne - nun began es also.


Kapitel III - Der Gesang der Sirenen

Aller Gefahren zu trotz erreichte Rot nun langsam aber sicher die heisse Zone. An Mauern und Häuserwände gekleidet erreichten sie einen Wasserkanal, der anscheind nicht ohne weiteres zu überqueren war.
Eine Brücke musste her.
An einer Garagenanlage noch überlegend, welcher Übergang der Beste wäre, weckte das schrille rattern eines Sturmgewehres das Team aus seiner Sicherung.
Enno, Panzerabwehrspezialist, wurde von einer Garbe getroffen und fiel reglos zu Boden. Sofort eilte ihm Nanok zur Hilfe und entfernte die - Gott sei Dank - nicht tief eingedrungenen Kugelfragmente, während der Angreifer, welcher sich im Schutz der Dunkelheit von hinten heranwagte, durchlöchert zusammensackte.

Es ging los.

http://picload.org/image/llwlipo/garagen1.jpg
Blick auf den Garagenkomplex. Hier erlebte Team Rot den ersten Feindkontakt.

http://picload.org/image/llwlipc/garagen2.jpg
Vom Garagenkomplex in Richtung Osten gesehen. Hier griffen mehrere Einheiten der CSAT an und wurden von Habaneros MG gebremst.


Als wäre dieser Augenblick nicht genug des Überraschung, griffen nun von mehreren Seiten einzeln verstreute CSAT-Kämpfer die Stellung des Nato-Trupps an und drohten ihn zu überrennen. Auch Bronko wurde von einer Kugel, welche sich in der Weste verfing, für einige Sekunden niedergestreckt. Das Scharmützel nahm an Intensität ab, und dann wieder zu, wie in einem tödlichen Rythmis lieferten sich die Kontrahenten einen heftigen Schlagabtausch.
Der Teamleder entschied sich, ob des unerwarteten Widerstandes und in Anbetracht einer Überquerungsmöglichkeit des Kanals weiter im Westen, auszuweichen. Noch mehrere Verwunden mussten bis dahin kuriert werden, doch konnte die Situation dank Professionalität dieser erfahrenen Männer unter Kontrolle gebracht werden.

Man erreichte ohne weitere Vorkommnisse eine Brücke, welche nun langsamen Schrittes überquert wurde. Immer wieder peitschten Schüsse durch die klare Nacht, und immer wieder sah man sich einzelner Bedrohungen gegenüber, welche jedoch routinemässig schnell ausgeschaltet wurden.

http://picload.org/image/llwlipd/bruecke1.jpg
Die Brücke aus Richtung Süden betrachtet. Der unter ihr liegende Kanal trägt zwar kein Wasser in sich, ist aber dennoch schwer über andere Wege zu überqueren.


An der anderen Seite, nunmehr vielleicht noch 50m von der ausgemachten Warteposition für den Hinterhalt entfernt, schlich die Kolonne den Lichtern der Strasse ausweichend weiter voran. An einer Häuserecker wurde Nanok, überrascht durch einen Revolverheldenartig ziehenden Feind, niedergestreckt, konnte aber binnen weniger Sekunden seiner leichten Verwundung bereinigt, weiter am Kampf teilnehmen.
Im Zielhaus angekommen wurde die Umgebung gesichert und weitere Informationen und der Status mit Team Schwarz ausgetauscht. Eine kurze Angriffswelle, welche Habanero, wild feuernd am Hinterausgang, übermannte und mit Streifschüssen versah, konnte schlussendlich noch abgeschlagen werden.

Doch wurde die Nacht alles andere als ruhig.

http://picload.org/image/llwliwg/haus1-2.jpg
Das Haus, in welchem Team Rot die Nacht und Stunden bis zum Nachmittag verbrachte. ((Erklärung: Nachdem das Team dort ankam konnte ein Trigger ausgelöst werden, der ein paar Stunden vorspulte...))



Kapitel IV - Hades' eisige Hand

Gegen Nachmittag des gleichen Tages, nunmehr jedoch unter strahlender Mittelmeersonne, ging das Geschäft des Todes und der Tanz um das Überleben in die nächste Runde. Das erwartete Ziel, der iranische General, wurde nicht gesichtet. Vermutlich entschied er sich vernünftigerweise gegen eine öffentliche Anwesenheit in Kavala.
Statt ihm kamen jedoch mehrere bewaffnete Feindverbände, unterstützt durch gepanzerte Fahrzeuge, in den Ort.

Während Schwarz ihre Aufgabe erledigten und alle Kommunikationsnetze zerstörten und dabei weiter in den Westen der Stadt marschierten, wurde Team Rot in die absolute Defensive gedrängt. Von allen Seiten prasselte wütendes Gewehrfeuer auf das kleine verlassene Häusschen nieder, in dem sich diese sechs wackeren Recken verschanzten.
Leeman feuerte mehrere Wellen mit gut gezieltem Feuer nieder, während Lukio und Habanero Rück- und Forderseite sicherten.

Doch trotz aller Gegenwehr wurde der Widerstand kaum geringer, ganz im Gegenteil. Immer näher rückten die feindlichen Einheiten heran, immer öfter waren die iranischen Befehlsrufe und Meldungen vernehmbar. Es schien als habe der Teufel alle Geißeln der Hölle nun in dieses vormals idyllische Paradies gehetzt.

Bronko entschied sich, die durchlöcherte Hütte zu verlassen und den Schutz eines Gebäudes auf der anderen Strassenseite zu suchen, welches wenigstens über zwei Etagen und mehrere Fenster verfügte.

http://picload.org/image/llwliwd/haus2.jpg
Das Haus gegenüber, welches als nächste Zwischenstation erwägt wurde. Später Teil der Alamo-Stellung, in der sich Enno und Bronko aufhielten.


Nachdem Habanero die Strasse vom Feinde freifegte wurden Rauchgranaten geschmissen und der Trupp sprintete überschlagend hinüber.
Kurz vor der vermeintlichen Sicherheit durchschnitten gut gezielte Schüsse den dicken Rauch der Nebelkerzen.

Habanero fiel, sich mit festen Händen an den Hals fassend, zu Boden. Zwischen seinen Fingern schwabte Blut und rann langsam die nun bleichen Arme hinunter. Im gleichen Moment traf Nanok eine Kugel im Nacken und Lukio wurde mehrfach Schulter und Arme penetriert. Beiden sackten schreiend und mit Schmerzverzerrten Anlitzen zusammen. Die Situation war völlig konfus, und grade der eigene Rauch machte es unmöglich irgendwie die Gesamtlage zu überblicken.

Allen Übel zu Trotz hielt der Ansturm der Gegnerinfanterie an. Teilweise auf Nahkampfnähe, über den nahen Hof, in welchem sich nun die restlichen Männer verschanzten, über die Strassen und Gebäude, kam der Feind herangeprescht und versuchte seine tödliche Ladung los zu werden.

Leeman und Enno versuchten sofort Geistesgegenwärtig, die Verwundeten zu bergen, während Bronko den Rücken deckte. Zuerst konnte Nanok herangeschafft werden. Seine Verwundung und der Schmerzen zu trotz betätigte er sich nach einer kurzen Nadel Morphium wieder am Kampf und zog auch, nach einiger Zeit, Lukio wieder zurück. Enno und Bronko bekämpften derweil alle Gefahren, die sich von hinten näherten.

Doch lag noch immer Habanero auf der Strasse, und mehrere Versuche, an ihn heranzukommen scheiterten. Nanok versuchte es noch einmal, wurde jedoch wenige Meter durch vor ihm einschlagende Kugeln gebremst.

So nah, und doch so fern, musste man zusehend, wie der tapfer kämpfende Haberno, noch gurgelnd und Blut spuckend, seinen letzten Kampf gegen den Tod verlor. Eine letzte Zuckung, und es war vorrüber.

Doch keine Sekunde der seelischen Beteiligung wurde vom Feind gewährt. Durch nahende Granatexplosionen und weitere Angriffe aus allen Richtungen wurden die nun verbleibenden fünf Männer in zwei Häuser getrennt. Nanok, Lukio und Leeman waren auf der östlichen, Bronko und Enno auf der westlichen Strassenseite eingeschlossen. Beide Teams kämpften bis zur materiellen Erschöfpung.

Kurz bevor die Munition schliesslich völlig verschossen war, wurde auch der Kampflärm deutlich weniger. Der Feind hatte sich seine Zähne an den verschanzten Männern ausgebissen. Von Westen rückte derweil Schwarz nach, welche im Eilmarsch den in Not geratenden Kameraden Hilfe leisten wollten. Ein letztes Aufgebot wurde von ihnen bekämpft, und schliesslich die Verbündeten aus ihrer Umklammerung befreit.

Ein heiteres Gefühl für beide Einheiten, welche nun im Verbund zurück verlegten und ohne weitere Vorkommnisse die Stadt über eine schnell eingerichtete LZ verliessen.




..............................Der Kampf war vorrüber. Doch hat es keinen Sieger gegeben, sondern nur Verlierer...*dramatische Musik*


Zahlen:
Eigene Verluste: 1 Toter, 3 Leichtverletzte, 2 Schwerverletzte (Rot)
2 Leichtverletzte (Schwarz)
Feindliche Verluste: ca. 30-50 Tote und Verletzte (Zuverlässige Zahlen liegen nicht vor), 2 zerstörte Ifrids, 1 zerstörter Helikopter
Zivile Verluste: Keine
Ingame Dauer: ca. 0100-0330am // 0500-0630pm
Reale Dauer: ca. 4 Stunden
Missionsdesigner: Lekgolo


http://picload.org/image/llwlpgg/map1.jpg
Das Schlachtfeld im Überblick.

http://picload.org/image/llwlpgo/map3.jpg
Die heftigsten Kämpfe fanden hier statt. Die roten Pfeile markieren die Angriffsrichtungen des Feindes, während die Blaue Kreise die verschiedenen Verteidigungsstellungen (Alamo-Stellungen) während des Kampfes markieren. Position 1 ist das Haus, welches über Nacht besetzt wurde. Haus 2 das angepeilte Ziel beim Ausbruchsversuch und Haus 3 die Position nach Splittung der Kräfte aus Team Rot. Das X beschreibt die Stelle, an welcher der Soldat Habanero fiel.

Sun-Tzu
12.05.14, 16:15
Sehr schön. Da kommt Vorfreude auf.

SolInvictus202
12.05.14, 16:43
ein sehr interessante spiel - vorallem kommt bei uns als ehem. infanterie-offizier natürlich große freude auf - wir haben es seit gestern und werden uns das auf jeden fall genauer ansehen!

Bronko40
13.05.14, 10:32
ein sehr interessante spiel - vorallem kommt bei uns als ehem. infanterie-offizier natürlich große freude auf - wir haben es seit gestern und werden uns das auf jeden fall genauer ansehen!

Ihr könnt Euch gerne an mich wenden, stehe mit Rat und Tat zur Seite.

Wichtig ist: um das volle Potential auszuschöpfen sind einige Mods Pflicht (Funkmod, Soundmod, Effektmod...), und erst im Multiplayer bei Coopmissionen kommt die volle Athmossphäre zum Vorschein.

Bronko40
13.05.14, 12:32
Wer die Tiefe und Komplexität des Verwundungsmoduls XmedSys mal im Überblick begreifen möchte, hier eine (wirklich kurze) Einleitung in das Thema.
http://ge.tt/2PjSDeg1/v/0?c

Ich selber werde von meiner vorherigen Positon als Funker der OPL (Gelb-3, Wahlweise auch Gelb-2, Übersicht siehe 1.Post) in den kommenden Events abgezogen und auf die Position Grün-3, also dem Infanteriesquad verlegt. Ausserdem werden meine Tätigkeiten in den Trainings die Vorstellung dieses Verwundungsmoduls für Interessierte sein.
Das medizinische Personal ist momentan noch sehr klein, das Training soll also Ersatzmöglichkeiten schaffen.

Bronko40
09.10.14, 14:31
Kleines Update mit folgendem Kurz-AAR:
Die TTT-Gemeinde entwickelte prächtig weiter. Unsere Stammspielerschaft umfasst etwa 25 Mann + 10 Gäste. Wir kriegen also an einem Event-Abend zwischen 25 und 40 Mann zusammen (Dienstags-Events). An den anderen Kampftagen wo Coop gespielt wird meist 12-25 Mann. Oftmals ist der Kampfverband-13 als Kooperation mit eingeladen und bringt ein Pionierteam von 4-6 Mann dazu.

Nachdem die Altis-Kampagne ausgelaufen ist wendeten wir uns nun wieder der Gegenwart zu. Die Aus ArmA-2 bekannte Karte Takistan stellte fortan das geografische Fundament für die "Kampagne Beth-Nahrin" (http://tacticalteam.de/content/kampagne-beth-nahrin-ttt-takistan). Gekämpft wird gegen die OSIS (Orientalischer Staat im Irak und Syrien), welche aus dem Syrischen Bürgerkrieg heraus weit in den Irak hineindringen konnten und ihre Kalifate bis an das Zagros-Gebirge heran gebracht haben.
Ich will nicht mehr verraten. Unter dem Link findet ihr eine ausführliche Darstellung.



https://www.youtube.com/watch?v=a2i8UAIsArc&list=UUOcVioFxnKP2WrmK7H98bX

Neben der Kampagne, die alle zwei Wochen am Dienstag stattfindet, werden natürlich auch andere Coops gespielt. Unsere Missionsmacher haben bereits eine große Bandbreite an Einsätzen bereitgestellt, welche von fiktiven bis tatsächlich stattgefundenen Einsätzen reichen. Erst morgen wird die Operation Phantom Fury (http://tacticalteam.de/content/coop-rp-op-phantom-fury) in Teilen nachgespielt.
Am kommenden Dienstag dann eine Coop, welche sich mit einem fiktiven Konflikt in Chernarussland (http://tacticalteam.de/content/coop-op-desperado) beschäftigt. Etwaige Bezüge zur aktuellen Lage könnten vorhanden sein.

Montags erfolgt meist ein Zeus-Abend. Das heisst, dass ein oder zwei Spieler die Rolle einer übergeordneten Instanz spielen, welche während der Missionen Feindeinheiten, Zivilisten, Wegpunkte für diese, IED's etc. setzt, während die Spieler eine meist nur wage gebriefte Mission nachspielen. Der Zeus kann dan ebenfalls in die Rolle eines Feindes schlüpfen oder auch eines Zivilisten (mit dem man eventuell interagieren kann, wenn er sich nicht in die Luft sprengt ;) ).
Diese Einsätze stehen ganz unter dem Zeichen des Role-Plays.


http://i1273.photobucket.com/albums/y402/Paul_Brogan_Birkett/arma32013-10-2921-40-48-498_zps5448b1c1.png

Eine solche Mission habe ich mit meinem letzten AAR beschrieben, der jedoch leider kein großartiges Fotomaterial bereit hält. Gespielt wurde in Clafghan, wo wir als Marines vom Hauptlager im Süden zu eine kürzlich gebauten Sendestation fahren sollten um diese für die nächsten Wochen zu übernehmen. Die Station war auf einem Hügel gelegen welcher das schluchtige und von vielen Tälern und Bergen durchzogene Gebiet im Osten Clafghans überblickte.

Nach Ankunft auf dieser Station Mike-7, welche mit einem Sendemasten den Funk für die umliegenden Bodentruppen erleichtern sollte ausgerüstet war, begannen mehrere Helikopter medizinischen Nachschub heran zu bringen.
Die Taliban war natürlich nicht untätig und prüfte mehrmals die neuen Besetzer in diesem Gebiet. Immer wieder schellten einzelne AK-Schüsse gegen die äussere Verteidigung, immer wieder knallten schlecht gezielte Mörsergranaten oder RPG-Raketen knapp um die Station ein. Aber es war auch lange Zeiten ruhig.

Meine Position war ein Sandsackbunker, von welchem ich mit einem Kameraden nach Westen in Richtung eines 500m entfernten Dorfes sicherte. Die ersten 1,5-2h hatte ich hier eine recht ruhige Zeit und beobachtete das Alltagstreiben im Ort.
Schliesslich gab es Informationen über Minen oder IED's auf einer Hauptroute, welche vom Lager nach Nordosten führte.

Mir wurde die Führung eines 3-Mann Teams beauftragt, welches diesen Weg entlang gehen sollte und etwaige Feindkörper melden oder selbst entschärfen sollte (Wir hatten einen Pionier dabei). Dabei war meine Wenigkeit, Ghost und Lenwe.
Diese Auftrag lief einwandfrei. Wir befanden uns nun etwa 2km von der Station entfernt und hatten kurz vor eine Schlucht, welche die Strasse passierte, den Auftrag bekommen auf dem Hügel 1421 eine Overwatch-Position einzunehmen.

Das taten wir auch...dann wurde es Dunkel für mich.


http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/arma2oa20111121x75kajzvtq.jpg



AAR - DEATH VALLEY

Dunkelheit schmiegte sich an meine Gedanken. Alles wurde ruhig, ganz weich und federleicht. Ein Erwartungsloses, freies Gefühl machte sich im ganzen Körper breit und lies alles Böse schwinden.

Dann kam es wieder. Aus der Tiefe der Dunkelheit wurde das mechanische Rattern immer lauter, als es schallend diesen Zustand des Traumes zu durchbrechen versuchte. Aus Schwarz wurde Weiß und plötzlich, und mit bebendem Herzen sah ich die Sonne blendend auf mich niederstrahlen, während mein Körper versuchte wieder einen Einklang in die Realität zu finden.

Und plötzlich war alles von Neuem da: Die Schmerzen, der Donner der Schlacht und das Wissen, was zu tun ist.

Mit quälendem rechten Arm setzte ich das 249er MG auf meinen linken, knienden Oberschenkel und wütete einen halb Gurt verschiessend in das Grün vor mir. Rechts und links war immer noch das Knattern von anderen Kombatanten zu hören...Freund oder Feind? Keine Ahnung! Ich schrie durchs Funkgerät:

"MIKE-SEVEN FÜR YANKEE-ONE, KOMMEN! MIKE-SEVEN FÜR YANKEE-ONE, KOMMEN!!!!"...
"MIKE-SEVEN hört"....
"MIKE-SEVEN, WIR BRAUCHEN DRINGEND UNTERSTÜTZUNG DURCH EINEN MEDEVAC!!! HABEN MINDESTENS ZWEI SCHWEVERLETZTE!!......MIKE-7 WIR BRAUCHEN SOFORT MÖRSERUNTERSTÜTZUNG AUF DEN GRID 183-067 Numpad 8,9,6 UNSERER POSITION!!....WIR BRAUCHEN S-O-F-O-R-T UNTERSTÜTZUNG!!!"....

Während ich brüllte krochen meine zwei Begleiter heran, beide von einer Granate schwer verletzt. Wir verbanden uns, während Mörsereinschläge vom Station Mike-7 und die Raketen einer Drohne um uns herum einschlugen und den Boden erschütterten....

Alle hatten mehrere Verwundungen. Lenwe hatte schwerste Beinverletzungen und musste ein Tourniqet tragen, Ghost wurde mehrmals im rechten Körperbereich von Granatsplittern verletzt und ich hatte mehrere große und kleine Löcher am rechten Arm und der Brust.
Gott sei Dank hatte Lenwe genug Verbandsmaterial dabei. Und obwohl keiner von uns Sanitäter war, schafften wir es die größten Qualen notgedrungen zu versorgen.
Zwar hatte jeder noch arge Probleme sein Leib weiter zu schleppen, aber es blieb uns auch nichts anderes übrig.
Eine Ironie der Geschichte, hatten wir fünf Minuten zuvor über Lenwe's Sorge um den aufkommenden Nieselregen gelacht, während Ghost ihn als "nicht aus Zucker" tadelte, lagen wir nun Blutüberströmt, keuchend und prustend im Gras, irgendwo auf der Anhöhe 1421 auf Clafghan. Irgendwo im Nichts.

Während also das Artilleriefeuer um uns herum langsam verstummte wurde plötzlich Kampflärm etwa 2km südwestlich von uns immer lauter. Durch den Funk rauschten Meldungen über einen massiven Mörser- und Infanterieangriff auf das Mike-7. Nach mehrmaligem Nachfragen wurde auch jede Chance auf einen Medevac über Funk verwehrt.

"JUNGS, WIR HABEN HIER MASSIVEN FEINDKONTAKT....IHR SEID AUF EUCH ALLEIN GESTELLT. VERSUCHT EUCH ZURÜCK ZU SCHLAGEN...MIKE-SEVEN OVER AND OUT".

"LOS JUNGS! WIR SETZEN UNS NACH SÜDEN AB!" brüllte ich krächzend ob meiner versagenen Stimme. Wir mussten als erstes wieder die Strasse finden, auf der wir zuvor mehrere Minen und eine IED entschärften. Dieser Auftrag hat uns in jene Situation geführt.

Immer auf einander achtend, hoffend dass keiner Bewusstlos wird, eilten wir schweren Ganges nach Süden. Immer wieder suchten wir einen sicheren Platz im Schatten um auszuruhen. Lenwe's Bein machte ihm sehr zu schaffen, weswegen wir nur sehr langsam voran kamen.
Auch mein Körper war alles andere als ausgeglichen. Das Herz pumpte wie verrückt während sich alle paar Sekunden ein weißer Schleierrand um meinen Blick legte. Ghost ging es nicht anders.

Endlich trafen wir auf die Strasse und suchten eine Stelle zum verweilen. Unsere unruhigen Augen blickten umher um jede kleinste Bewegung im Dickicht der um uns liegenden Sträucher und Bäume wahr zu nehmen. Östtlich und Südlich erhoben sich bedrohend die größeren Berge Stewards Hill, Parsons Creek, unser Camp und im Westen Nancys Ridge. (Diese bezeichnungen entstanden durch die Lagergarnision zur schnelleren Koordinierung und Orientierung)

"Ok Jungs, weiter!". Kaum ausgeprochen zirpten bereits die ersten Kugeln vor unseren Füssen ein. "AUF! HINTER DIE FELSEN RECHTS DER STRASSE!".
Wir sprinteten so schnell es möglich war hinter eine Steinformation. Das Feuer kam aus Richtung Osten, konnte jedoch nicht identifiziert werden. Wir schossen was das Zeug hielt blindlinks ins Dickicht vor uns.
Während des letztes Sprungs hat sich eine Wunde bei mir wieder geöffnet, und Lenwe musste diese rasch verbinden.

Immer noch war der Klang des Waffengangs auf dem Hügel unseres Camps zu vernehmen. Schwarze Rauchsäulen und die Explosionen von Mörsergranaten war in der Ferne gut vernehmbar.

Für uns gab es jedoch in diesem Moment keine Sinnhaftigkeit im Beobachten anmutig erscheinender Siutationsaufnahmen.

"NÄCHSTE FELSFORMATION!!". Es knallten wieder Schüsse in den Felsen unserer Deckung. Ich ging links herum und schoss weiter blindlinks in Richtung Strasse. Dann wähnte ich im Augenwinkel etwas zu sehen. Östlich, etwa 250m entfernt stand eine schwarz gekleidete Person auf einer kleinen Anhöhe in unsere Richtung blickend. Feind? Zivilist? Ich hatte keinen Nerven diesen Fragen Detailgetrau nachzugehen...mein Herz pumpte immer noch wie wild das Blut durch die Venen, während meine Lunge schnaufend schmerzvoll jeden Atemzug Sauerstoff in sich hinein raffte.

Ich feuerte mit entschlossenem Abzugsfinger eine Salve und die Person sackte zusammen. Wir werden wohl nie erfahren auf wen ich hier schoss und vermutlich tötete.

Mittlerweile hatten wir uns eine Feldformation weiter westlich gesammelt. Ich schaute zum Lager, welcher sich nun südlich von uns erhob. Weiter im Westen war eine tiefe Schlucht, weswegen unser Weiter kommen hier nur über eine recht offene Strecke in Richtung Süden machbar schien.
Während wir also erschöpft ob der Weiterführung unsereres Rückzugs nachdachten, schien das Gefecht um das Camp langsam seinen Ruhepol zu finden. Die Basis funkte uns der Situation betreffend an, und wir forderten unbedingte Feuerunterstützung beim Weg zurück. Der Kollege "Grunt" am Mörser meldete sich auch im Funkkreis an und erhoffte sich von uns eine Klarstellung der Position.

Doch just hier wurde es wieder unruhig, ganz nahe war der Abschuss von Sturmgewehren zu hören und das "aufgehen" zweier Nebelkerzen.
"WEITER!". Zwei Männer liefen, einer gab Feuer nach hinten ab. Dann kam dieser nach und der vordere gab Feuer nach hinten ab.

"BRINGT UNS HIER EINEN HOCH DER RAKETEN ABSPRITZT VERDAMMT NOCH MAL". Meine Sprache wurde ob der Hektik nun weder von Respekt vor den Kameraden im Funk noch irgendeiner Form von Anstand begleitet. Ab jetzt war nur noch das Überleben wichtig.

Und hier drehte sich das Blatt. Eine Apache kam zur Unterstützung und schoss das nunmehr von unseren Rückzugs-Rauchgranaten durchzogene Gebiet. Es schloss sich eine A10 an, welche ebenso ihre 30mm Geschosse niedergehen lies, während die MG's im Lager und die Mörserstellung unentwegt unsere Bewegung absicherten und dabei pausenlos Feuer speiten.

Dieser Moment war eine Erleichterung ungeahnter Größte, welche unsere gehetzten und gepeinigten Körper wieder mit Kraft versorgte.

Ein Meer aus Raketen, Granaten, schweren und leichten MG's, Kaliber aller Arten erfüllten den Hang mit einem Ohrenbetäubenden aber dennoch in dieser Situation für uns einem klassischen Konzert gleichenden Geräuschkulisse, während eine dichte Rauchschwade entlang alles in seine weiße und schwarze und Finger sog.

Endlich erreichten wir die Hügelspitze, wo bereits der Lagerarzt auf uns wartete und schliesslich mit einem Humvw ins nach Mike-7 hinein brachte. Wir atmeteten auf, während man uns im Lazarett behandelte. Gleichzeitig machte die A10 noch ein paar Gunruns und lies den Boden erzittern, doch liessen die Gefechte langsam nach.

Welch ein Glück, dass wir hier noch mal raus kamen. Erschöpft, voller Blut, Ruß und Dreck schauten wir uns an und mussten unfrewillig lachen.


Was für ein Kampf, dachten wir. Danach kam ein Helikopter und brachte uns zur Kurierung wieder in das Feldlager im Süden. Fast jeder der Männer in der Garnision wurde verletzt. Tote hatten wir Gott sei Dank keine zu beklagen.