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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD und HDD



Longstreet
27.04.15, 09:53
Sooo, Wir planen den kompletten Datenspeicher im Laptop umzurüsten:

Dafür planen Wir eine 240er SSD sowie eine 1TB Festplatte (Aktuell sind 60GB und 500GB verbaut). Als Ausgabe streben Wir gesamt ca. 170€ an.

https://www.alternate.de/Western-Digital/WD10JPVX-1-TB-Festplatte/html/product/1077911?tk=7&lk=8324

https://www.alternate.de/Sandisk/Ultra-II-SSD-2-5-240GB/html/product/1155893?tk=7&lk=8560

Machen Wir damit Mist oder gibt es besser Alternativen, die den Preis nicht mehr als 10% verändern?


Achso: Unser Gehäuse ist ein Clevo W370ST - hat jemand einen Dunst, was ein neues Displaykabel kostet? Denn Einbau würden Wir zum nächsten Konvent verschieben - davon haben Wir selbst nämlich nicht nur keinen Dunst sondern leider auch keinen fähigen Hardwareschrauber in der ostdeutschen Pampa zur Hand :(.

Hjalfnar
27.04.15, 10:12
Heutzutage kann man bei regulären HDDs kaum mehr etwas falsch machen, die Technik ist dermaßen ausgereift, dass selbst die billigeren Anbieter sehr zuverlässig sind. Bei den SSDs ist das schwieriger. Wir selber haben eine SSD vom "Billig"-Anbieter Crucial. Wir haben bis jetzt nur Gutes zu berichten, während andere mit Crucial-, Samsung- und Whatever-SSDs Probleme haben...anscheinend gibt es da aktuell keine wirklichen Garantien. Die SanDisk-SSD wird allerdings von der Qualität her nicht so gut bewertet...ihr wird ein gutes P/L-Verhältnis bescheinigt, aber mehr auch nicht. Die Crucial M550-SSD kostet bei Alternate gleich viel und wird von verschiedenen Hardwaremagazinen deutlich besser eingeschätzt. Den Rest müsst Ihr entscheiden.

Edit: Die Crucial M550 hat auch 16GB mehr Speicher, ist Uns gerade aufgefallen. Und glaubt Uns, bei SSDs zählt jedes Gigabyte.^^

Longstreet
27.04.15, 10:20
Naja - da Wir einen SATA Anschluss haben, kommen Wir da mit einem mSATA ohne Adapter wohl nicht aus ;)

Edit: Gleicher Hersteller, gleicher Preis 16GB mehr

https://www.alternate.de/Sandisk/Ultra-Plus-SSD-2-5-256-GB/html/product/1061623?tk=7&lk=8562

Alith Anar
27.04.15, 10:24
Was meinst du mit Displaykabel?

Hjalfnar
27.04.15, 10:29
Ah, das konnten Wir natürlich nicht ahnen, werter Longstreet. In dem Fall bleibt Euch wohl kaum eine Wahl, da fast alle SSDs auf mSATA setzen.

Longstreet
27.04.15, 10:32
Na das Kabel vom Display zur Platine. Unser "sporadisches Flackern" bzw. "Eingrünen" beim Bewegen des Displays/Deckels haben Wir ja neulich schon berichtet.

Alith Anar
27.04.15, 10:33
Diese 16 GB mehr, sind aber aber auch nur Augenwischerei.
Jeder rechnet sich da seine Daten so hin wie man möchte.

Longstreet
27.04.15, 10:50
So, jetzt mal im "Ich" - ich würde auch eher zu der schnelleren tendieren...wie gesagt, wahrscheinlich ist auch die Lesegeschwindigkeit "Augenwischerei", die ich mit meinem Spielkram nicht wirklich bemerken werde....habe jetzt glaub ich 450er Zugriff und dann wäre es mit 530/550 in jedem Fall schneller....(mir geht es jetzt schon schnell genug....).

Aber insgesamt wäre das Päckchen keine Dummheit? Irgendwas besseres als Festplatte? Das Clevo Gehäuse nimmt angeblich bis zu 9,5mm auf...also wäre auch ne 2 TB Platte drin.(Edit: <- vergesst die größere Platte, knackt den Preis....)

clone
27.04.15, 11:58
Der Unterschied zwischen 240GB SSD und 256 GB SSD liegt normalerweise im Controller: Manche Controller halten eine gewisse Menge an Platz unter Verschluss, sie nutzen diesen Platz beim Arbeiten (soweit wir das verstanden haben). Der Platz existiert aber wirklich.

Wir finden die Samsung SSDs gut, nicht soo teuer, guter Controller, normalerweise kleinsten Strukturbreiten.

Bei HDDs gibts doch praktisch keinerlei Unterschiede mehr. Drehen mittlerweile alle entweder mit 7200 oder mit 5400 RPM und auch sonst gibts ja nur noch zwei Hersteller, der Rest ist Reseller.

Garfield
27.04.15, 11:58
Displaykabel:

Sehr gut von euch das Barebone Chassis rauszufinden. Ich habe bei Puget Systems das Wartungshandbuch gefunden. Das LVDS Kabel (Low Voltage Differential Signaling) ist auch im W370ET verwendet.

Preisgestaltung:
58€ beim Deutschen Ersatzteilhändler (vermutlich auf euch umgelegte Kosten für den Endsieg, anders kann ich mir den Preis nicht erklären).
37€ von AliExpress aus China per Luftpost (Airmail kann zwischen 1 Woche und 5 Wochen dauern, liegt am Fleiß des Zolls).

Ansonsten kann man mal die Ebayverkäufer von defekten Einzelteilen des gleichen (oder des kompatiblen W370ET) anschreiben ob sie das Kabel noch rumliegen haben. Da sinds dann knapp 10-15€.

@Festplatte/SSD:
Beim tatsächlich verfügbaren Speicher kommt es a) darauf an was der Hersteller an Speicher zurückhält um nicht mehr vertrauenswürdige Speicherzellen zu ersetzen. Dann kommt noch dazu, dass die Hersteller aus irgendwelchen Gründen von 1000 Megabyte im Gigabyte ausgehen ¯\_(ツ)_/¯

SSD: Man soll sich nicht wegen 10 oder 50 Megabyte pro Sekunde Lese/Schreibgeschwindigkeit ins Hemd machen. So viel Daten transferiert ihr nicht, dass das einen merkbaren Zeitunterschied machen würde. Lesegeschwindigkeit ist für Spiele immer noch hoch genug und für das Betriebssystem ist die Hohe Zahl an zufälligen Zugriffen eher von Belang.

Also: Kauft eine Kombination wenn sie im Sale ist. Ihr werdet nicht da sitzen und sagen: Ach! Hätte ich nur die andere gekauft. (Wenn man von Totalausfall oder Firmwareproblemen absieht).

Longstreet
27.04.15, 12:27
Herzlichen Dank für die Tipps!

Orbaal
27.04.15, 19:12
Na das Kabel vom Display zur Platine. Unser "sporadisches Flackern" bzw. "Eingrünen" beim Bewegen des Displays/Deckels haben Wir ja neulich schon berichtet.

Werter Longstreet,

wird dieser Fehler auch auf einem externen Display angezeigt?
Schließt zu Testzwecken einen Monitor an Euer Notebook an.
Ist dies der Fall, dann ist ein Kabelbruch auszuschließen und der Fehler liegt bei der Grafikkarte.

Sollte Euer Notebook über eine gesteckte Grafikkarte verfügen, so könnt Ihr diese austauschen (lassen).
Ist dies nicht der Fall, müsstet ihr das komplette Mainboard austauschen (lassen), was oftmals einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich kommt.

Bevor Ihr dieses Gerät aufrüstet solltet Ihr unbedingt diesen Test durchführen.

Longstreet
28.04.15, 08:05
Ein externer Monitor hat diese Fehler nicht - das "Grünen" tritt auch nur bei Bewegung des Monitors auf.

Longstreet
28.04.15, 10:42
So, Päckchen ist da....auf gehts...:) Alternate ist echt schnell. Es ist übrigens wegen der Empfehlung die Samsung SSD geworden 250GB 850 EVO

Longstreet
28.04.15, 19:26
Läuft....Steambibliothek wird gerade aufgefrischt....oO nochmals Danke für alle Tipps und Hinweise!

Bigfish
29.04.15, 10:08
Heutzutage kann man bei regulären HDDs kaum mehr etwas falsch machen, die Technik ist dermaßen ausgereift, dass selbst die billigeren Anbieter sehr zuverlässig sind.

Das mögen Wir so nicht stehen lassen. Auch bei normalen HDDs gibt es immer noch sehr viel Neues:
- Technisch zum Beispiel bei 6 TB Platten oder größer die Helium-Füllung. Bisherige Platten hatten zuweilen ein Luftdruckausgleichsloch, dass werden Helium-Platten nicht mehr haben?
- Logisch zum Beispiel die Formatierung mit 4k Sektoren, was durchaus Probleme bereitet z.B. bei Standalone Bootfähigen Spezialtools, aber auch z.B. mit Windows 7.
- Spezielle Platten mit geänderter Logik speziell für NAS-Systeme, die noch nicht Server geeignet sind, aber auch keine gewöhnlichen Desktop-Platten mehr sind.

Auch das es nur noch Platten mit 5400 und 7200 Umdrehungen gibt, stimmt so nicht. Im Gegenteil kommen Platten mit 4500 Umdrehungen bzw. mit dynamischen Drehzahlen wieder gehäuft auf den Markt um Lautstärke- und Stromaufnahme-Probleme zu kompensieren.

Die Entwicklung ist also alles andere als abgeschlossen und gerade in den letzten 1-2 Jahren wird wieder viel "Neuland" betreten bei "normalen" Festplatten.

Garfield
29.04.15, 10:42
Für Zuverlässigkeit gibts bei Backblaze eine jährliche Auswertung: Link ist hier (https://www.backblaze.com/blog/best-hard-drive/).

Die haben die Platten 24/7 in Servern laufen die so aussehen (http://www.45drives.com/products/storage/enclosures.php). Sprich, die lassen die Dinger unter schweren Bedingungen ackern. Und das ganze mit Consumerplatten.

H34DHUN73R
30.04.15, 00:46
Tja, bei dieser Auswertung muss ich immer kichern - weiß nicht, ob die den Kram selber glauben, ist eher Marketing, jedenfalls inhaltlich Schrott und in keiner Weise aussagefähig :)
Mit der Samsung Evo habt Ihr jedenfalls nichts falsch gemacht, werter Longstreet - für den normalen User völlig ausreichend

Hjalfnar
30.04.15, 07:12
Jo, sofern man nicht gerad die 840er nimmt...die ist ja im Moment massiv von Fehlern geschüttelt, da hat sich Samsung nicht mit Ruhm bekleckert.

Longstreet
30.04.15, 09:41
So, der kleine Dauerstresstest ist auch gut gegangen....(DL-Orgie) :D

Garfield
30.04.15, 09:42
Tja, bei dieser Auswertung muss ich immer kichern - weiß nicht, ob die den Kram selber glauben, ist eher Marketing, jedenfalls inhaltlich Schrott und in keiner Weise aussagefähig :)

Was sind denn eurer Einschätzung nach die Probleme bei der Auswertung? Und was die Marketingabsicht?

Würde mich beides interessieren, da ich das nicht wirklich sehe. Beim Marketing frage ich mich besonders: Was soll da denn vermarktet werden?

Bigfish
30.04.15, 10:55
Jo, sofern man nicht gerad die 840er nimmt...die ist ja im Moment massiv von Fehlern geschüttelt

Eigentlich ist es nur ein Fehler und Samsung verbasselt die Behebung dieses Fehlers. Aber seit gestern steht die neue Magician Software ohne Begrenzung zur Verfügung. Damit sollte der Fehler dann endlich behoben sein...

Garfield
30.04.15, 11:13
Eigentlich ist es nur ein Fehler und Samsung verbasselt die Behebung dieses Fehlers. Aber seit gestern steht die neue Magician Software ohne Begrenzung zur Verfügung. Damit sollte der Fehler dann endlich behoben sein...

Habe ich schonmal von Samsung gehört. Glaube ich denen aber nicht mehr. Ich kriege momentan 350 Mb/s lesen und schreiben hin (240 Gigabyte). Demnächst kriegt der PC aber noch eine zweite SSD (für Linux), dann kann ich mal checken ob ich nicht einen Konfigurationsfehler gemacht habe und das Firmwareproblem bei mir wirklich der Bremser ist.

Aber Samsung SSD's sind seit der EVO bei mir gestorben. Ebenso wie Samsung Smartphones seit dem S2 (deren TouchWiz Oberfläche, andere Geschichte). OCZ SSDs auch. Und es ist jetzt nicht so als wäre ich dadurch in meiner Auswahl deutlich eingeschränkt. Die Speicherchips kaufen die ja nur zu, Controller stellenweise auch.

Longstreet
03.05.15, 16:55
Nochmal zum Kabel: diese hier? http://www.ipc-computer.de/notebook-ersatzteile/clevo/w-serie/370st/displaykabel

@Garfield: habt Ihr in der Anleitung erkennen können, wie man das Gehäuse für den Kabeltausch öffnet?

@Alith: Wir haben gesehen, dass Ihr das gleiche Gehäuse habt, habt Ihr dazu Tipps?

Leider wird das Problem wohl doch eher auf Uns zukommen :/

Garfield
03.05.15, 22:17
Sieht so aus als wäre das das korrekte Kabel, ja.

Wir würden an eurer Stelle zu einem Notebookladen der auch Reparaturen macht hingehen und einen Kostenvoranschlag einholen. Ihr kennt ja jetzt den Materialpreis. Mehr als zwei Stunden können die für den Wechsel nicht brauchen.

Longstreet
03.05.15, 22:19
Das ist das Problem....einen vertrauensvollen Händler haben wir hier nicht... :/

Longstreet
13.05.15, 12:28
So, Wir haben den Hersteller/Montierer des Systems informiert. Nach langwierigem Emailkontakt (Bearbeitung der Email eigentlich höchstens, gefühlt jedoch mindestens, 48 Stunden) und mehrmaliger Ablehnung einer Reparatur oder Annahme der Gewährleistung, hat man Uns heute angeboten, das System einzusenden. Ein Techniker werde das ganze System prüfen und dann könne man Uns einen Kostenvoranschlag (in unbekannter Höhe) machen, der bei Ablehnung mit 59,90 zu Buche schlagen würde. Zudem hat man Uns eine Bearbeitungsdauer von 10-20 Tagen avisiert - je nach Auftragslage.

Da davon auszugehen ist, dass die Firma, die ja in der Emailbeantwortung schon durch die Erfindung der Langsamkeit geglänzt hatte, diesen Zeitraum mehr als ausreizen wird, haben Wir dankend abgelehnt. Wir werden das Kabel selbst beschaffen und einbauen.....

Schade - top Laptops - die Empfehlung war Gold wert. Aber der Service ist dermaßen unterirdisch, dass Jules Verne erbleichen müsste.

Garfield
13.05.15, 17:43
Dann wünschen wir euch bei dem Vorhaben viel Erfolg!

Ihr werdet wohl nen Satz Schraubenzieher, die kleiner als der Philips 1 sind, brauchen. Und so Plastikspachtel um irgendwelche Clips zurückzubiegen wären praktisch.

Longstreet
17.05.15, 16:34
So Ersatzteil ist bestellt. Inzwischen sitzen Wir an Unserem alten Desktop-Monitor, den Wir mittels HDMI ans Laptop angeschlossen haben - das Bild ist klasse (auf dem Laptopdisplay inzwischen leider komplett grün). Nachdem Wir das ja bereits getestet hatten, sollte die Diagnose jetzt feststehen. Nach Lieferung melden Wir Uns und werden über den Reparaturstatus berichten.

H34DHUN73R
17.05.15, 22:29
Was sind denn eurer Einschätzung nach die Probleme bei der Auswertung? Und was die Marketingabsicht?

Würde mich beides interessieren, da ich das nicht wirklich sehe. Beim Marketing frage ich mich besonders: Was soll da denn vermarktet werden?

Sorry wg. der langen Antwortzeit, werter Garfield - wir haben Unseren Sommerurlaub vorverlegt.
Die einfachere Frage zuerst: Vermarket wird schlicht Backblaze, indem man sich mit unverfänglichem Technik-Kram bekannt macht.

Über die Auswertung könnte man seitenlange Abhandlungen schreiben, aber Wir möchten Uns lieber kurz fassen:
Das vierte Bildchen hier https://www.backblaze.com/blog/vault-cloud-storage-architecture/,
welches wohl die tolle Konstruktion der Storageboxen zeigen soll, zeigt tatsächlich eine beeindruckende Ahnungslosigkeit bzgl. Festplattenhandling
(zulässig sind max. zwei, sollte man ohne Dämpfung aber auch nicht machen, da Metall auf Metall nunmal für einen sehr harten Stoß beim Auflegen sorgt).

Generell lässt sich feststellen, dass so etwa 80% aller Festplattenausfälle von Handlingsproblemen her rühren - die irgendwo zwischen Fabrik des Herstellers und konkretem Einsatzort auftreten können.
Wenn erhöhte Ausfallquoten auftreten, kann man fast blind auf diese Ursache wetten.

Jenseits davon wirds sehr viel diffiziler - leider schlüsselt Backblaze nicht auf, worin die Fehler im Einzelnen bestehen und die seitenlange Abhandlung wollen Wir Uns ja sparen.
Daher die weiteren Schwerpunkte mal allgemein dargestellt:
- Temperatur: Festplatten fühlen sich zwischen 18° und 40° wohl, außerhalb dieses Bereiches eher nicht.
In beiden Fällen leidet die Performance (unterhalb 18° halbiert sie sich bei den meisten Herstellern, bei manchen auch erst unterhalb von 16°, desgleichen oberhalb von etwa 50° - könnte als Fehler gewertet werden, aber Wir gehen mal nicht davon aus).
Interessanter im Hinblick auf Fehler ist der zusätzliche Positionierungsaufwand (insbesondere beim Schreiben) - aufgrund der immer kleineren Strukturen wird die Kopfpositionierung immer aufwändiger und das nachregeln bedeutet eben auch Stress.

- Vibration: Die Preise der unterschiedlichen Festplattenklassen (Desktop, Nearline, Enterprise) resultieren hauptsächlich aus Maßnahmen gegen Vibrationseinflüssen.
Bei SAS-Enterprise werden die besten Köpfe verwendet (wirkt praktisch wie eine Lesebrille), außerdem sind die Spuren und Sektoren breiter (also wird größer geschrieben, um im Bild zu bleiben) und schließlich wird auch nur ein sehr viel kleinerer Bereich
der Oberfläche verwendet. Aus diesen drei Maßnahmen resultiert die wesentlich geringere Kapazität gegenüber Desktop-Laufwerken.
Dann gibt es noch ordentlich Elektronik zur Kompensation der Eigenvibration und vor allem auch gegenüber induzierten Vibrationen (häufig von Lüftern generiert und natürlich auch durch andere Festplatten.
Und die Mechanik ist natürlich auch entschieden solider ausgelegt.
Im Ergebnis hat eine SAS-Enterprise-HDD dann eine um mindestens Faktor 10 (eher 20) höhere Toleranz gegenüber Vibrationen, was z.B. dafür sorgt, dass eine Enterprise-Platte bei der Write-Performance nur geringe Einbrüche zeigt,
wenn eine Desktop-Platte schon längst nichts mehr lesen, geschweige denn schreiben kann.
Natürlich gilt auch hier das Stress-Argument: je mehr Vibration, desto stärker muss nachgeregelt werden, was sich in erhöhten Verschleiß niederschlägt.
Wenn Wir die Blechbüchse auf besagtem Bild unter diesem Gesichtspunkt nochmals betrachten, wagen Wir zu behaupten, dass es dort sehr ordentlich vibriert :)

Mit Blick auf beide Ursachen:
Ein Lese-Fehler ist ein Fehler, der beim Lesen bemerkt wird (kann durchaus beim Schreiben entstanden sein, vielleicht auch danach, man weiß es halt nicht).
Ein Schreib-Fehler hingegen liegt dann vor, wenn nicht geschrieben werden kann (i.d.R. aufgrund Vibration, seltener aufgrund der Temperatur, aber das ist auch möglich).

Alles in Allem in keiner Weise verwunderlich, dass man angesichts der Konstruktion der Boxen erhöhte Ausfallquoten sieht.

Wenn man diese drei Schwerpunkte beackert hat (Handling, Vibration, Temperatur), sind so etwa 95% aller Festplattenausfälle erschlagen.
Danach kommt dann der ganze Rest, den eigentlich der HDD-Hersteller zu verantworten hat: Kopfqualität, Elektronik (ESD-Schäden, Lötprobleme aufgrund RoHS etc.), Mechanik (Toleranzen, Montagefehler).
Lohnt sich eigentlich kaum jemals, sich damit überhaupt zu befassen.

Die Festplattenhersteller differenzieren sich aus Marketing-Gesichtspunkten auch noch ein wenig:
Toshiba und auch Hitachi sind als Japaner vornehmlich der Qualität verpflichtet. Leider wurde ja HGST an WD verhökert, vermutlich mit nachhaltigen Folgen bei der Qualität, jedenfalls wenn HGST endgültig zu WD wird.
Ansonsten hätte Hitachi auch ganz gerne ab und an mal eine besonders schnelle Platte (was einfach zu machen ist, tatsächlich folgen Festplatten relativ einfachen Kochrezepten und im Prinzip kann jeder Hersteller alles zusammen schustern).
Für Seagate zählt traditionell die Performance - man will immer die schnellste Festplatte in der jeweiligen Kategorie am Start haben (was zulasten der Vibrations- und insbesondere der Schock-Toleranz geht).
WD war in den letzten Jahren hauptsächlich im Consumer-Segment unterwegs. Die Akquise von HGST diente der Erweiterung des Portfolios in den professionellen Bereich. Bis dahin hatte man ja nur diese alberne Raptor-Linie vorzuweisen, die einem glatt
die Tränen in die Augen treibt. Jedenfalls liegt da der Fokus auf Performance im Desktop-Bereich.

Insofern ist es nicht wahnsinnig erstaunlich, dass eine Seagate-Platte die Ausfallstatistik anführt.
Seagate stellt aufgrund des Fokus auf Performance und Pricing in jeder Kategorie die empfindlichste Platte (WD kennen wir zuwenig, würden aber vermuten, dass man dort ähnlich unterwegs ist).
Man bewegt sich aber durchaus im Rahmen der Spec und des für die jeweilige Leistungsklasse Üblichen.

Langer Rede, kurzer Sinn:
Die Auswertung von Backblaze zeigt im Wesentlichen, dass man halt nicht einfache jede Platte in einen bestehenden Case einbauen kann.
Man muss sich vielmehr die Parameter Vibration und Temperatur ansehen und sich dann die geeignete Leistungsklasse zulegen.
Auch verhalten sich Festplatten unterschiedlicher Hersteller trotz gleicher Leistungsklasse durchaus nicht gleich - man muss jeden Typ qualifizieren und ggfs. den Case modifizieren.
Was man bei Backblaze offensichtlich nicht tut.
Natürlich hat die dort gewählte Vorgehensweise durchaus einen gewissen Charme: man spart sich viel Know-How und Zeit, indem man einfach unterschiedlichste Platten in Tausender-Stückzahlen verbaut und ggfs. entsorgt, wenns nicht klappt.
Vom vielen Nachdenken bekommt man ja auch leicht Kopfschmerzen.
Das für Uns nervige ist nur, dass man mit diesen Auswertungen den Eindruck einer gewissen Methodik erweckt, die schlicht nicht gegeben ist.

Longstreet
20.05.15, 19:12
So, die Operation ist beendet, der Patient lebt und ist stabil. Allerdings werden Wir mal sehen, was die nächsten Tage bringen.

Clevo Gehäuse eigenen sich durchaus zur Selbsthilfe....allerdings ist die Sortierung der Kabel nicht unbedingt für schwache Nerven :rolleyes: