PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HOI4: Alle Wege führen nach Rom



Seiten : 1 [2] 3

Hohenlohe
08.10.16, 17:54
"Endlich ist es geschafft, auch dank dem Einsatz von General Messe`s Panzerkorps, dass Spanien nun in franquistischen Händen sich befindet. Jetzt kann man sich auch um die Aufstellung und Ausbildung neuer Panzerdivisionen unter General Messes Kommando kümmern. Und bald gibt es wohl die geplanten Marineinfantriedivisionen und endlich mehr Arbeit als nur neue Felddiensthandbücher zu schreiben.
Leider muss die italienische Wirtschaft noch weiterhin auf Vordermann gebracht werden, um die grossartigen Pläne des Duce auch umzusetzen. Auch müssen wohl neue Rohstoffpläne in die Tat umgesetzt werden. Dies betrifft vor allem Lybien wg des Öls sowie die geplante synthetische Herstellung von Öl und Gummi. Aber bisher gab es einige gute Erfolge zu vermelden und im Kriegsministerium hofft man auf weitere Erfolge. Bald kann man sich wohl auch der Eroberung Jugoslawien zuwenden."

Überlegungen des Maggiore Hohenlohe...

H34DHUN73R
08.10.16, 18:03
Da liegt der werte Maggiore völlig richtig ;)

Azrael
08.10.16, 19:23
Glückwunsch zum Sieg, ich bin schon auf die Zukunft gespannt!

H34DHUN73R
08.10.16, 20:17
Glückwunsch zum Sieg, ich bin schon auf die Zukunft gespannt!

Besten Dank, werter Azrael, Wir ebenfalls :)

Bushi
09.10.16, 09:45
Liebe Mutter,
es ist wahrlich erbauend, Italiens Legionen so siegreich zu sehen. Wo auch immer es auf der Welt Probleme gibt und Unfriede herrscht - ob Spanien, ob Abessinien - römischer Stahl ist die Antwort, die Frieden und Gerechtigkeit verheißt. Mein Schwadron wird mit neuen Jägern ausgerüstet. Du brauchst dir keine Sorgen machen, entgegen der kommunistischen Propaganda, sind diese Maschinen selbstverständlich nicht unterbewaffnet. Sie sind ausgesprochen wendig und jedem anderen Jäger überlegen. Du weißt ja, dass die italienischen Waffenfabrikanten gar nicht für Korruption und schlechtes Material bekannt sind. Dies alles verdanken wir dem Duce, es ist mir eine Ehre, ihm zu dienen. Ich brenne bereits auf meinen ersten Kampfeinsatz. Momentan herrscht zwar Frieden, allerdings wird es nicht lange dauern, bis man unseren Duce zur Hilfe ruft, um Ordnung zu schaffen, das Pulverfass Balkan ist nicht weit.

Hohenlohe
09.10.16, 16:46
Wir sind schon mal gespannt darauf, wann die nächste Offensive bzw. der nächste Krieg kommen wird. Das nächste Ziel dürfte wg der fehlenden Rohstoffe eindeutig Jugoslawien sein. Nur muss dieser Krieg gut vorbereitet sein. Vor allem die Grenze zu Frankreich muss gesichert werden.

herzliche grüsse

Hohenlohe...::ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Ritter Kunz
10.10.16, 14:12
Gratulation zum erfolgreichen Abschluss der spanischen Unternehmung, werter H34DHUN73R! Wir freuen Uns auf die Fortsetzung und hoffen natürlich, dass der Duce in Zukunft der Welt auch die Stärke der Regia Marina demonstrieren wird ;)

Tex_Murphy
10.10.16, 14:49
Ausgezeichnet! Und jetzt in Barcelona die Füße hochlegen!
Ein sehr schöner Bericht, werter H34DHUN73R! Großes Kino, schöne Unterhaltung. Und jetzt den Blick nach vorn gerichtet!

Hohenlohe
10.10.16, 17:16
Werter H34DHUN73R, wir wünschen uns eine Auflistung vorhandener Divisionen sowie eine Erläuterung, welche Divisionen noch alle geplant sind. Danke vielmals im voraus...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Silece
10.10.16, 19:56
Werter H34DHUN73R,
Ich bin bei HoI4 hin und her gerissen.
Auf der einen Seite: Ich liebe den 2. Teil.
Auf der anderen Seite, der 3. Spricht mich überhaupt nicht an. (Insgesamt und die geschichte mit DLCs, ich mag die einfach nicht, fast so schlimm wie bei EU4)

Bei Teil 4 bin ich mir im Moment nicht sicher, Fieldmarshall Edition, Colonel Edition... keine Hakenkreuzfahne in DE (dank Steam)...+
Für mich jede Menge negative Punkte. Wie seht ihr das, würdet ihr noch einmal kaufen?

Zero
10.10.16, 20:35
keine Hakenkreuzfahne in DE (dank Steam)...

Es gibt einen Mod "unzensierte deutsche Spielversion", dann habt ihr die Zensur umgangen, das ist kein Problem. Hakenkreuzfahnen gibts auch als Mod, aber da hatte ich bisher kein Bedürfnis danach. Also zu mindest deswegen braucht man sich glaub ich keine Sorgen machen.

Bushi
10.10.16, 21:05
Werter H34DHUN73R,
Ich bin bei HoI4 hin und her gerissen.
Auf der einen Seite: Ich liebe den 2. Teil.
Auf der anderen Seite, der 3. Spricht mich überhaupt nicht an. (Insgesamt und die geschichte mit DLCs, ich mag die einfach nicht, fast so schlimm wie bei EU4)

Bei Teil 4 bin ich mir im Moment nicht sicher, Fieldmarshall Edition, Colonel Edition... keine Hakenkreuzfahne in DE (dank Steam)...+
Für mich jede Menge negative Punkte. Wie seht ihr das, würdet ihr noch einmal kaufen?

Wir haben den zweiten Teil ebenfalls sehr gemocht und konnten mit Teil 3 nicht viel anfangen. An HoI IV haben wir sehr viel Spaß. Da wir die Panzersprites haben wollten und einen Ebay Gutschein hatten, haben wir uns die Colonel Edition gegönnt.

H34DHUN73R
10.10.16, 21:48
Werter H34DHUN73R,
Ich bin bei HoI4 hin und her gerissen.
Auf der einen Seite: Ich liebe den 2. Teil.
Auf der anderen Seite, der 3. Spricht mich überhaupt nicht an. (Insgesamt und die geschichte mit DLCs, ich mag die einfach nicht, fast so schlimm wie bei EU4)

Bei Teil 4 bin ich mir im Moment nicht sicher, Fieldmarshall Edition, Colonel Edition... keine Hakenkreuzfahne in DE (dank Steam)...+
Für mich jede Menge negative Punkte. Wie seht ihr das, würdet ihr noch einmal kaufen?


Ja, werter Silece, Wir würden es sofort wieder kaufen, um gleich mit der Antwort auf Eure Frage zu eröffnen.

Uns geht es genau anders herum - uns sagt HOI2 nicht allzu viel, allenfalls der Black Ice Mod.
Unser Ding war HOI3 und das vermutlich genau aus den Gründen, die die HOI2-Fans an HOI3 nicht leiden konnten - unter anderem Unser geliebtes Korps-System und das ganze kleinteilige Mikromanagement.

HOI4 ist, wie schon oft an anderer Stelle erwähnt, eigentlich ein Salto rückwärts, da es sehr viel mehr mit HOI2 als mit HOI3 gemeinsam hat.
Wenn Euch also HOI2 zugesagt hat, könnt Ihr vermutlich blind zu HOI4 greifen.
Allerdings hat HOI4 noch nicht den Reifegrad, den HOI2 nach zig Jahren erreicht hat, auch wenn HOI4 sehr viel ausgereifter ist, als zahllose negative Statements, insbesondere von HOI3-Fans vermuten läßt.
Und auch sehr viel ausgereifter ist, als dies von Paradox-Titeln allgemein zum Release zu erwarten ist.

Zur Version: Die Fieldmarshall Edition haben Wir lächelnd liegen gelassen - die Katze im Sack zu kaufen ist Eines, ein ganzes Tierheim etwas ganz Anderes.
Wir haben die Colonel Edition und vermissen nichts und wenn ein interessanter DLC unseren Weg kreuzt, schlagen Wir halt zu.

Diese Hakenkreuz-Geschichte geht Uns prinzipiell wie den meisten Regenten auf den Keks.
Dafür gibts im Steam-Workshop reichlich Abilfemöglichkeiten.
Wobei das für Uns eher eine Frage des Prinzips ist.
Viel interessanter sind Mods mit Fotos statt Zeichnungen zu den politischen Führern und mehr Auswahl bei den Generals-Bildchen - aber jedem das seine.
Die Community ist jedenfalls mit Eifer bei der Sache, da wird schon jede Menge geboten.

Unter dem Strich:
Es ist ein Spiel, es ist ein Strategiespiel und es ist ein verdammt gutes Strategiespiel, das wie so viele andere speziell in der Aufbau-Phase sehr viel Spaß macht.
Es ist kein HOI3 V2 - Spiel, dass ich mir wie viele andere gewünscht hätte, aber es ist für sich betrachtet dennoch gut.

Wenn es bei Euch also nicht um eine Entscheidung zwischen einer warmen Mahlzeit und HOI4 geht, würden Wir zur Anschaffung raten :)

H34DHUN73R
10.10.16, 21:57
Werter H34DHUN73R, wir wünschen uns eine Auflistung vorhandener Divisionen sowie eine Erläuterung, welche Divisionen noch alle geplant sind. Danke vielmals im voraus...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Nun, das könnten Wir weitgehend aus dem Kopf leisten, werter Hohenlohe.
Abgesehen von 3 Panzer- und 5 Gebirgsjäger-Divisionen haben Wir aktuell nur Infanterie-Divisionen :)

Da die weitere Entwicklung Teil der Story ist, wollen Wir hier nichts vorwegnehmen - nur den bereits in der Story gegebenen Hinweis, dass der Duce zur aktuellen AAR-Zeit so etwa 120 Divisionen vor dem geistigen Auge sieht und darunter etwa 15 Panzerdivisionen sein werden.
Allerdings sieht so ein geistiges Auge mal klarer, mal verschwommener und die Welt ist rund und glitzert und dreht sich, also verlasst Euch lieber nicht zu sehr darauf, da den Duce nicht nur große Visionen sondern auch ein ausgeprägter Pragmatismus auszeichnet :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Gratulation zum erfolgreichen Abschluss der spanischen Unternehmung, werter H34DHUN73R! Wir freuen Uns auf die Fortsetzung und hoffen natürlich, dass der Duce in Zukunft der Welt auch die Stärke der Regia Marina demonstrieren wird ;)

Wir danken, werter Ritter Kunz und versichern bei dieser Gelegenheit, dass der Duce nicht zu demonstrieren vorhat, sondern der Welt sozusagen ordentlich eins von den Latz knallen wird - wobei er auf Eure tatkräftige Unterstützung zählt :)

H34DHUN73R
10.10.16, 22:01
Ausgezeichnet! Und jetzt in Barcelona die Füße hochlegen!
Ein sehr schöner Bericht, werter H34DHUN73R! Großes Kino, schöne Unterhaltung. Und jetzt den Blick nach vorn gerichtet!

Ja, Barcelona ist schon ein schöner Platz zum Verweilen, werter Tex Murphy :)
Jedenfalls, wenn nicht gerade die römischen Legionen durchgewalzt sind und alles durch den Wolf gedreht haben.
Aber das Wetter dürfte immerhin angenehm sein.

Doch Wir werden dort nicht zu lange verweilen können, die Pflicht ruft und bei der Errichtung des Römischen Imperiums V2 kommt es auch auf den Zeitfaktor an ;)

Hohenlohe
10.10.16, 22:51
Werter H34DHUN73R, wir warten gespannt auf die weiteren Pläne des grossen DUCE und deren Durchführung...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

Silece
11.10.16, 08:56
Werte Herren,
vielen Dank für die Antworten.
Ich muss noch kurz klar stellen, dass es mir bei der Hakenkreuzfahne nicht um diese geht, sondern um die Bevormundung (mit 35 ist man aus dem Alter raus, meine ich).
Nachdem die Rezensionen der werten Herren aber soweit gut sind, werde ich mal schauen, was der SteamSale so bringt.

Bushi
11.10.16, 13:10
Werte Herren,
vielen Dank für die Antworten.
Ich muss noch kurz klar stellen, dass es mir bei der Hakenkreuzfahne nicht um diese geht, sondern um die Bevormundung (mit 35 ist man aus dem Alter raus, meine ich).
Nachdem die Rezensionen der werten Herren aber soweit gut sind, werde ich mal schauen, was der SteamSale so bringt.

So sind halt die Gesetze in Deutschland, die hat Paradox nicht gemacht und einer Indizierung/negativer Presse wollten sie eben zuvorkommen. Wir haben allerdings die Reichskriegsflagge durch die schwarz-weiß-rote getauscht und Hitler ebenfalls als Bild eingefügt. Im Gegensatz zum werten Headhunter mögen wir die Zeichnungen. Leider gibt es zu viele generische Bildchen bei den Minors, weswegen sich eine Portraitmod lohnt.

Hohenlohe
11.10.16, 14:05
Die preussische Flagge ist ein gutes Ersatz, aber was für ein Bild gibt es anstelle des Originals für A.H...?? Das der Name geändert wird, können wir noch akzeptieren, aber man spielt ja kein rechtsextremes Spiel, sondern ein historisch angelegtes Strategiespiel. Wir halten es zwar mit der CSU, aber wir sehen uns als europäischen Patrioten deutscher Nation und nicht als rechter Spinner. Dass man "Mein K(r)ampf"
neuerdings herausbringt, zwar mit Kommentaren geht uns persönlich gegen den Strich. Aber was soll die totale Verbotspolitik bei Computerspielen...?? Wir können das Spiel ja auch auf englisch besorgen.
Dann steht alles hierzulande verbotene wieder drin. Ein idiotischer Jux.
Aber wir können PDOX trotz allem verstehen. Mal wieder ein typisch deutscher Bürokratiescherz.

Nix für ungut. Wir werden uns sowieso die deutsche Ausgabe bei Steam holen, sobald wir einen neuen Rechner haben, was leider in ferne Zukunft rückt.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Bushi
11.10.16, 15:26
Denkt euch die roten Augen weg:
http://i.imgur.com/r1aY8j4.jpg

oberst_klink
11.10.16, 15:41
Am besten, damit alles PC ist, auch gleich den Duce anders darstellen.

http://cdn2.spiegel.de/images/image-885551-galleryV9-irct-885551.jpg

Klink, Oberst

Bushi
11.10.16, 17:57
Seit wann ist Haarausfall nicht mehr PC? Das ist Haarsissmus! :rot:

H34DHUN73R
11.10.16, 20:05
Zu dem Thema Hakenkreuz gab es bereits einen umfangreichen Thread im HOI4-Forum - Wir würde empfehlen, hier nicht die ganze Debatte noch einmal nachzuspielen, da Wir ohnehin zu etwa 90%-95% der gleichen Meinung sind ;)

Hinweis zu don Adolfo und den Übrigen: wir haben auf Fotos umgestellt, dazu gibbet auch einen Mod, der Uns lieber war als diese verschatteten Comic-Bildchen - wie alles im Leben Geschmacksache.
Die Namen sind im Spiel auch ganz ohne Mod orichenoool, also mal keine seltsamen Umbenennungen, die eigentlich noch mehr nerven würden als Flaggen und Bildchen

Hohenlohe
11.10.16, 21:08
Wir wollen die Swastika auch nicht sehen, aber ein wenig plausibel sollte es halt doch sein. Ansonsten lassen wir es sein die Diskussion weiter anzufachen.
Wir freuen uns schon auf die nächste Fortsetzung des AARs...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Silece
12.10.16, 07:53
Ja, ich finde auch :-)
Das Spiel steht jetzt auf der Wishlist und dann sehen wir weiter.
Entschuldigt bitte das Thread-napping.

Private_S
12.10.16, 09:05
Denkt euch die roten Augen weg:
http://i.imgur.com/r1aY8j4.jpg

Ich sehe nur eines. Vielleicht ist dies das verschwommen geistige, von dem der werte H3ADHUNT3R sprach? Irre genug sieht es ja aus. Machte man zwei daraus, hätte man the fohrer, das Grauen, das aus dem Nebel kam. Den Umständen doch durchaus angemessen. :D

Hohenlohe
12.10.16, 15:19
Wann geht es denn weiter..., werter H34DHUN73R...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

H34DHUN73R
13.10.16, 05:34
Wir gehen jetzt erstmal auf Geschäftsreise, vor Freitag Nacht also sicher nicht, vielleicht auch erst Samstag ;)

Hohenlohe
13.10.16, 05:42
Oh schade, aber werden geduldig warten...*seufz*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA* *LANG LEBE DER DUCE!!*

Djambo
15.10.16, 09:00
Ich danke den werter Schreibern, allen voran natürlich dem werten H34DHUN73R, für die kurzweilige Unterhaltung zwecks Überbrückung langweiliger Arbeitsstunden.

H34DHUN73R
15.10.16, 10:50
Ich danke den werter Schreibern, allen voran natürlich dem werten H34DHUN73R, für die kurzweilige Unterhaltung zwecks Überbrückung langweiliger Arbeitsstunden.

Wir danken für das Kompliment, werter Djambo und hoffen, diese Arbeitsstunden auch weiterhin angenehm verkürzen zu können :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -

Alle Wege führen nach Rom - XIX

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium


21.Mai 1937
Das geheime Kriegs-Kabinett Italiens ist wieder zusammengetreten, um über die weitere Vorgehensweise nach dem Ende des spanischen Bürgerkriegs zu beraten.

Neben den bislang ohnehin schon involvierten Ministern und Staatssekretären - Balbo, Cavallero, Lantini, Cavagnarie, Marconi, Graf Ciano und natürlich Mussolini - hat man nun auch Bruno Fornaciari,
den Staatssekretär im Innenministerium hinzugezogen.

Hinsichtlich der Festivitäten zum Empfang des siegreichen Expeditions-Korps war rasch Einigkeit erzielt worden.
Das war allerdings bislang auch der einzige Punkt, in dem man sich einig war.

Gerade hat Graf Ciano wieder das ohnehin strittige Thema der umfangreichen Manöver in Nord-Italien aufgegriffen, woraufhin die Temperatur im Besprechungsraum des Duce im Palazzo Venezia schnell anstieg.

http://up.picr.de/27127200al.jpg

"Die Briten haben bereits gestern unseren Botschafter einbestellt, die Franzosen haben dies heute morgen getan !", verkündet der Graf mit zornig blitzenden Augen.
"Die Amerikaner bekunden Ihre Besorgnis und die Sowjets prophezeien, dass Italien jederzeit einen allgemeinen Krieg vom Zaun brechen könnte !"

Ciano richtet seinen Zorn nun direkt auf Cavallero.
"Ist es denn wirklich nötig, die ganze Lombardei in einen Truppenübungsplatz zu verwandeln ?! Und wenn wir das schon tun, muss das gleich alle Welt wissen ?!"

Ugo Cavallero grinst abfällig und hebt gleichgültig die Schultern, während er gelassen seine Zigarre über dem Kristall-Aschenbecher abklopft.
Im Grund ist es ihm zu blöd, diesen Sesselfurzern immer wieder das Gleiche zu erklären.

"Nun, ich dachte eigentlich, unser Innenministerium hätte zugesagt, diese Geschichten aus der Presse heraus zu halten", lässt er sich schließlich vernehmen.

Woraufhin Bruno Fornaciari, der neue Mann in diesem illustren Kreis rot anläuft.
"Wir haben alle überregionalen Zeitungen, alle halbwegs bedeutsamen regionalen Tageszeitungen und selbstverständlich die Radiosender eingehend instruiert !", blafft er zurück.
"Da ist auch rein gar nichts durchgedrungen ! Aber wir können schließlich nicht jedem Käseblatt irgendeines Hühnerzüchtervereins hinterher hetzen!"

Er sieht sich, um Bestätigung heischend, in der Runde um.
Mussolini betrachtet aber nur angelegentlich seine Fingernägel durch die Messingbrille, die er nur im kleinen Kreis benutzt, da er damit wie ein Buchhalter aussieht.
Insbesondere, wenn er dazu ein bequemes Jackett und ein offenes Hemd trägt.

Auch die übrigen Mitglieder des Gremiums lassen keine Neigung erkennen, sich irgendwie zu positionieren.

"Und überhaupt! Es gibt ja keinen Ort in der Lombardei, und sei er noch so klein, durch den nicht irgendwelche Infanteristen marschieren, Militär-LKWs holpern oder Artillerie-Geschütze gekarrt werden !",
setzt der erregte Staatssekretär nach.
"Von den Manövern und dem ganze Rumgeballer mal ganz zu schweigen, das man wohl bis zur französischen Grenze hört ! Da sind ja 18 Divisionen zu Gange ! Wie soll man denn so etwas geheim halten !"

"Diese Manöver sind nun einmal notwendig, wie ich hier schon oft genug erklärt habe !", mischt sich Cavallero schließlich doch wieder gereizt ein.
"Oder glaubt hier jemand, unser Panzerkorps hätte in Spanien aufgrund seiner zahlenmäßigen Überlegenheit derartige Erfolge erzielt !?"

Mussolini räuspert sich, woraufhin sich die Blicke der Übrigen gespannt auf ihn richten.
"Ich denke, wir müssen alles unternehmen, um unsere Truppen möglichst optimal auf die kommenden großen Aufgaben vorzubereiten", läßt er sich schließlich nachdenklich vernehmen,
immer noch seine Fingernägel betrachtend.

"Und was sagen wir den Briten und Franzosen? Und den Amis? Und den Russen?", stößt sein Schwiegersohn nach.

"Sag Ihnen, Sie sollen sich zum Teufel scheren !", poltert Mussolini unvermittelt los.
"Was wir in unserem Land tun, geht sie einen Scheiß an ! Wer überzieht uns denn mit Sanktionen und hetzt alle Welt gegen uns auf ? Da ist es doch nur verständlich, wenn wir uns von unserer
Verteidigungsbereitschaft überzeugen wollen ! Vielleicht wollen uns ja die Briten und Franzosen gemeinsam angreifen, wer weiß ?!"

Der Graf erkennt, dass dies nicht der passende Zeitpunkt ist, seinen Schwiegervater herauszufordern und lehnt sich düster brütend in seinem Ledersessel zurück.
"Die Jugoslawen sind auch aufgeschreckt", schiebt er, deutlich ruhiger nach.
"Immerhin ist denen nicht entgangen, dass ein neues römisches Imperium etwas mit ihnen zu tun haben könnte"

"Sag Ihnen, dass Italien nicht die Absicht hat, irgendwelche Aktionen in dieser Richtung zu starten", ordnet der Duce an. "Schließlich stehen unsere Truppen ja auch zur Sicherung an der
französischen Grenze, während an der jugoslawischen Grenze nur harmlose Zöllner ihren Dienst versehen"

"Und stimmt das auch?", begehrt Ciano zu wissen.

"Die Briten und Franzosen sind derzeit übernervös und ich habe keine Lust, mich bei dem aktuellen Rüstungsstand mit ihnen anzulegen", verkündet Mussolini.
"Also ja - es stimmt, wir werden in nächster Zeit jedenfalls nichts in dieser Richtung unternehmen. Darum kümmern wir uns, wenn die internationale Lage günstig ist"

Erleichtert atmet der Außenminister auf - damit kann er arbeiten.

"Nun denn, weiter mit dem nächsten Thema - Kriegsministerium ?", schließt Mussolini mit einem Seitenblick auf Cavallero ab.

Dieser grinst erneut, während er seine Unterlagen durchblättert.
"Wir werden die Kolonial-Divisionen zu regulären Verbänden hochrüsten", gibt er schließlich bekannt.
"Es macht keinen Sinn, Personal auf zweitklassige Einheiten zu vergeuden und wir brauchen in Afrika eh mehr Schlagkraft, wenn es mal gegen die Briten geht"

http://up.picr.de/27127207rc.jpg

Lantini bemüht sich, nicht sofort zu explodieren.
"Und was wird uns der Spaß kosten ?", fragt er gefährlich gelassen nach.

"Ach, das geht im Rauschen unter", versichert der Kriegsminister gelassen. "Ein paar tausend Gewehre, etwas Ausrüstung und so um die 3.000 Mann"

Schnaubend lehnt sich Lantini wieder zurück.

"Allerdings ist das mit den Manövern so eine Sache", fährt Cavallero immer noch grinsend fort.
"Aufgrund der nun zahlreich eintreffenden neuen Ausrüstung, mit der die Truppen natürlich noch nicht vertraut sind, müssen alle Infanterie-Verbände erneut trainiert werden.
Entsprechende Anweisungen sind bereits an die 1. und die 2. Armee, sowie die Gebirgs-Armee ergangen"

http://up.picr.de/27127210nv.jpg

http://up.picr.de/27127211ba.jpg http://up.picr.de/27127213gp.jpg

Graf Ciano beugt sich mit herunter geklappter Kinnlade vor, während Marconi ein dünnes Lächeln sehen lässt.
Mussolini rollt die Augen gen Decke.
"Das heißt, dass wir nun in ganz Norditalien Manöver abhalten? Mit Allem was wir haben?", fragt er seufzend nach.

"Nun ja, in Afrika natürlich auch", versetzt Cavallero trocken.
"Im Grunde sind alle Einheiten, abgesehen vom II.Panzerkorps im Manöver. Die sind ja noch auf dem Rückweg aus Spanien"

"Na schön, dann ist das halt so !", bescheidet der Duce.
"Sollen sich die Briten und Franzosen halt gewöhnen, mir egal! Wir lassen uns nicht mehr herumschubsen !"

"Und wo sollen wir das ganze Material hernehmen ?!", explodiert Lantini nun doch noch.
"Bei der Infanterie-Ausrüstung hinken wir ja immer noch weit hinterher, da ja andauernd neue Divisionen aufgestellt werden !"

"Wie viele Divisionen werden zur Zeit neu aufgestellt?", will Mussolini wissen.

"Nun, die nächste Staffel von 6 Infanterie-Divisionen natürlich, wie im Winter beschlossen", antwortet Cavallero gelassen.
"Leider hapert es ja wieder mit der Ausrüstung, wie der werte Korporationsminister ja selber einräumt"

http://up.picr.de/27127215lk.jpg

"Wie steht es denn um die Rüstung ?", fährt der Duce dazwischen, bevor Lantini dem Kriegsminister an die Gurgel springen kann.

Mühsam besinnt sich der Angesprochene auf seine Unterlagen.
"Wir haben mittlerweile 15 neue Werke aufgebaut und die Produktion dort gestartet, zwei weitere Rüstungsfabriken sind bereits im Bau", antwortet er schließlich.

http://up.picr.de/27127216fz.jpg

"Angesichts der weiter wachsenden Bedarfe haben wir, wie abgestimmt, drei zusätzliche Werke in Kalabrien, Kampanien und den Abbruzzen eingeplant. Bei der Artillerie nähern wir uns allmählich der
maximalen Kapazität, während die Macci-Werke hier noch einen weiten Weg zu gehen haben"

http://up.picr.de/27127217dx.jpg

Italo Balbo schnaubt verächtlich.
Bisher hat er sich jeglichen Kommentars enthalten, aber nun reicht es ihm.

"Die Jägerproduktion ist einfach nur armselig !", wettert er los.
"Die Marinebomber haben wir dafür abgesetzt, Schlachtflieger werden gar nicht gebaut, von echten Bombern mal ganz zu schweigen ! Wenn morgen Krieg wäre, würde man die Regia Aeronautica einfach vom Himmel fegen !"

"Wir werden morgen keinen Krieg haben", beruhigt ihn Mussolini, "Keine Sorge, da bleibt noch Zeit genug"

"Bei den Panzern werden wir noch drei Monate brauchen, um die letzten L3 durch L6 zu ersetzen", fährt Lantini fort, innerlich über all die Anwürfe kochend.
"Dann wären wir mit dem Thema immerhin durch"

"Das können Sie gleich wieder vergessen !", mischt sich Cavallero wieder ein.
"Wir haben ja beschlossen, eine ganze Panzerarmee aufzustellen und dafür braucht es nun mal jede Menge Panzer ! Das wird man ja wohl begreifen !"

Seufzend setzt Mussolini die Messingbrille ab und reibt sich die müden Augen, während die Kabinettsmitglieder nun alle wütend durcheinander schreien.
Das wird noch ein verdammt langer Tag !

03.Juni 1937

Generale Giovanni Messe steht hoch aufgerichtet in seiner offenen Limousine, die im Schritt-Tempo an der Spitze des II.Panzerkorps in der Mitte der Via dei Fori Imperiali fahrend die Parade anführt.

http://up.picr.de/27127364md.png

Der Duce hatte ihm vor einer Woche im Palazzo Venezia persönlich die Ernennung zum Generale, verbunden mit der Verleihung des Großkreuzes des Hauses Savoyen angedeihen lassen, eifrig dokumentiert
von Dutzenden von Fotografen - Bilder die um die Welt gingen, zur Freude Mancher und zum Schrecken vieler Anderer.

Nun, da das Korps endlich eingetroffen ist, hält man eine Sieges-Parade entlang Mussolinis neuer Prachtstrasse, der besagten Via dei Fori Imperiali ab, um die heimkehrenden Söhne der Nation gebührend
zu empfangen.

Hunderttausende von Römern und eigens angereisten Besuchern säumen die Straße, unter ihrem Jubel ist das Dröhnen der Panzer- und LKW-Motoren kaum noch zu hören.
Überall werden Fahnen geschwenkt, die Carabinieri haben Mühe, die überschäumende Begeisterung zu kanalisieren und die Straße frei zu halten.

Obwohl die Straße wie ein integraler Bestandteil des römischen Mythos wirkt, wurde sie doch erst vor wenigen Jahren im Auftrag Mussolinis angelegt, der den alten Glanz der ewigen Stadt wieder
zum Leuchten bringen wollte. In späteren Zeitaltern erbaute Wohnviertel und etliche Relikte der Antike wurden rücksichtslos abgerissen, um Platz zu machen für das dritte Rom, von dem Mussolini so gerne sprach.
Er persönlich hatte die Spitzhacke zum ersten Schlag für den Bau der Straße geführt, die vor knapp fünf Jahren endlich fertig gestellt worden war.

http://up.picr.de/27127368ev.jpg

Nun hat diese 900 Meter lange und 30 Meter breite Straße eine neue Sichtachse geschaffen, in der das ehrwürdige Kolosseum nicht viel mehr als eine Verkehrsinsel darstellt.

Hinter dem nun mit vier Sternen dekorierten General, der wie ein siegreicher römischer Feldherr an der Spitze seiner Truppen in Rom einzieht, folgt das 3° Reggimento Celere der "Principe Amedeo Duca d'Aosta",
die L6-Panzer in Viererreihen formiert.
Dahinter aufgereiht die Regimenter der Bersaglieri, deren Paradeschritte auf den Straßenbelag knallen, wiederum dahinter die Artillerie, gezogen von LKWs.

Mit kleinem Abstand kommen sodann die Regimenter der "Eugenio di Savoia" und schließlich die Einheiten der "Emanuele Filiberto Testa di Ferro".

Die Namen der Divisionen sind längst jedem Italiener geläufig, die mit dem Ritterkreuz geschmückten Divisions-Fahnen kennt jedes Kind, die Gesichter ihrer Kommandeure sind von zahlreichen
Reportagen vertraut wie die von Filmstars.

Befriedigt registriert Benito Mussolini, von einer Tribüne herab seinen besten General militärisch grüßend, den Jubel der Menge.
Die Italiener haben sich ans Militär gewohnt, das Esercito Italiano schmiedet das Volk zu einer echten Nation zusammen - ganz im Gegensatz zu 1915 !

http://up.picr.de/27127382eh.png

Wobei sein 1915 erst noch kommen wird.

Noch ist es nicht soweit, den gewaltigen Ansturm zu beginnen, in dessen Verlauf das dritte Rom wieder zur beherrschenden Macht zumindest in Europa aufsteigen soll.

Aber dieser Tag naht heran und damit ein Ende der schier endlos langen Schmach und Schande, in die Italien nach dem Fall des mächtigen ersten Rom gestürzt war.
Und dort von anderen Mächten so lange gehalten worden war !
Damit wird es nun bald vorbei sein, denkt der Duce, die Reihen der vorbei defilierenden Panzer betrachtend.

04.Juni 1937

Ugo Cavallero liest zufrieden die Bereitschaftsmeldungen von 9 weiteren Infanterie-Divisionen durch, die die harten Manöver im Rahmen der Armata di Riserva hinter sich gebracht und damit den
Status von regulären Einheiten erreicht haben.

http://up.picr.de/27127576gq.jpg

Vier davon schließen sich nun Badoglios 2. Armee an, die sich zudem noch mehr konzentriert, um an ihrem Südflügel Platz für eine neue 3. Armee zu schaffen, die zunächst die übrigen 5 Divisionen aufnimmt.

http://up.picr.de/27127577vp.jpg

Die neue Armee positioniert sich gegenüber Nizza und fast dieses auch gleich als ein erstes operatives Ziel in einem möglichen Krieg mit Frankreich ins Auge.

http://up.picr.de/27127578rf.jpg

Da die Franzosen nur 15 Divisionen an der Grenze stationiert haben, während es die westliche italienische Heeresgruppe bereits auf 39 Divisionen bringt, könnte man wohl aus dem Stand heraus
antreten.
Wobei den Franzosen natürlich insgesamt noch weit mehr Einheiten zur Verfügung stehen, die zudem immer noch besser ausgerüstet sind, sodass ein derartiges Unterfangen sicher scheitern würde.

Aber Sorgen dürften sich die Herren in Paris wohl mittlerweile schon machen, hatte sich die Lage an ihrer Südostgrenze doch innerhalb der letzten eineinhalb Jahre drastisch gewandelt.

05.Juni 1937

Tenente Tex Murphy lehnt bequem in der offenen Turmluke seines L6-Panzers, der an der Spitze seines Zuges in der Kolonne des 3° Reggimento Celere Richtung Genua über die neue Autobahn rasselt.

Diese neuen Autostradas haben schon ihre Vorzüge, denkt sich Murphy, der sich bei Truppenverschiebungen in Spanien endlos in irgendwelchen Verkehrsstaus gefangen gelangweilt hat.

Der frisch beförderte General Messe hatte seine zur Panzer-Armee umbenannte Truppe - die ansonsten aber keinen einzigen Soldaten oder Panzer zusätzlich ihr eigen nannte - nach Genua befohlen.
Ob das zu bedeuten hatte, das man bald wieder irgendwo hin entsandt werden würde oder doch nur eine Vorsichtsmaßnahme darstellte, wie es der Marschbefehl verhieß, war Gegenstand
zahlreicher Diskussionen unter den Offizieren.

http://up.picr.de/27127474bt.jpg

Offenkundig hat man mit den Panzern jedenfalls mehr vor - ansonsten würde man einen Haufen von gerade einmal drei Divisionen doch nicht als Armee bezeichnen, oder?
Das konnte für einen Panzer-Offizier doch eigentlich auch nicht von Nachteil sein.
Im Bataillon wurde jedenfalls schon eifrig über Beförderungen spekuliert.

Murphy hat für seinen Geschmack fürs Erste genug vom Krieg gesehen, er will lieber mal gemütlich die Beine hochlegen und nach den endlosen Kämpfen wieder mit sich ins Reine kommen.
Seit der Bürgerkrieg beendet ist, steigen in ruhigen Momenten und insbesondere nachts immer mehr Bilder nach oben, auf die er leicht verzichten könnte.

Der Tenente streift die unwillkommenen Gedanken ab und geniest den kühlenden Fahrtwind unter der heißen italienischen Sonne.

08.Juni 1937

Lantini quittiert die Meldung über den Produktionsanlauf in einem weiteren neuen Werk von Ansaldo mit einem knappen Nicken.
Der neue Betrieb wird Zusatzausrüstung herstellen, von der man in der nächsten Zeit nach Meinung des Kriegsministeriums noch weit mehr benötigen wird.

http://up.picr.de/27127595tk.jpg

Zur gleichen Zeit kann Marconi die Abschlussmeldung über die Entwicklung eines neuen schweren Jägers verbuchen.
Sein Forschungsteam hat gemeinsam mit dem Hersteller IMAM den Zweisitzer zur Produktionsreife gebracht, der nach Meinung Italo Balbos so unverzichtbar zur Sicherung des heimatlichen Luftraumes
gegen feindliche Bomberströme sein soll.

http://up.picr.de/27127616qb.jpg

Marconi mag das gar nicht bezweifeln, fragt sich aber, wo denn das neue Flugzeug gebaut werden soll, da man doch eh schon bei den einsitzigen Jägern nicht hinterher kommt.
Aber das soll nicht seine Sorge sein.

Auf Drängen Cavalleros muss man sich nun der Entwicklung neuer Ausrüstung für die Marineinfanterie widmen.
Der Stab des Esercito Italiano plant, hier eine ganze, auf Landungen an feindlichen Küsten spezialisierte Waffengattung zu schaffen.
Was natürlich mit der normalen Ausrüstung des Heeres nicht praktikabel ist - man braucht Landungsboote und allen möglichen anderen Kram.

http://up.picr.de/27127618ar.jpg

Weit wichtiger ist der Abschluss der weiteren Konzentration der Industrieproduktion, was den Ausstoß der nun schon zahlreichen Rüstungsfabriken ordentlich steigern wird.
Noch besser: man gewinnt zusätzliche, bereits erschlossene Flächen zur Errichtung weiterer Fabriken.
Was ja nun offensichtlich durchaus notwendig ist, jedenfalls scheinen die vorhandenen und konkret geplanten Kapazitäten ja immer noch nicht ausreichend.

http://up.picr.de/27127649yl.jpg

Nun soll man sich in Zusammenarbeit mit dem Reparto Operativo Gedanken um eine neue Doktrin für das anwachsende Esericto Italiano machen.
Nach schier endlosen Streitereien im Vorfeld hat man sich prinzipiell auf den Leitgedanken der überlegenen Feuerkraft geeinigt.

http://up.picr.de/27127661nw.jpg

Was Marconi immer noch etwas befremdlich erscheint, hat man doch erst vor wenigen Monaten ernsthaft die Herstellung von Kanonen angekurbelt.
Auch ist das mittelschwere 14,9cm Geschütz, welches künftig die Grundausstattung zumindest der Infanterie bilden soll, noch in der Entwicklung.
Wenn es um Feuerkraft geht, spielen Deutsche, Briten und Franzosen jedenfalls derzeit noch in einer ganz anderen Liga.

Andererseits stellt die Anzahl wehrfähiger Männer nach allgemeiner Einschätzung langfristig noch ein viel engeres Korsett dar, sodass man sich im Prinzip zwischen von starker Artillerie unterstützter
Infanterie oder starken Panzerverbänden entscheiden muss.

Aufgrund der immer noch eher schmalen Industriebasis scheint letzteres nicht sonderlich vielversprechend, sodass man sich eben auf die Feuerkraft kapriziert hat.
Nun, die Militärs werden es schon wissen...

Azrael
15.10.16, 21:10
Marineinfanterie? Dann muss ja zwangsläufig eine Modernisierung und Aufrüstung der Marinestreitkräfte nun eingeleitet werden oder schafft es die Regia Marina bereits mit den bestehenden Kräften, das Mittelmeer abzusichern für solche Operationen?

H34DHUN73R
16.10.16, 06:44
Maßgeblich sind immer der Wille zum Sieg und unbedingte Entschlossenheit, werter Azrael :)
Da beides im italienischen Offizierskorps überreichlich vorhanden ist, sehen Wir derzeit noch keinen Modernisierungsdruck auf der Regia Marina lasten.

Letztlich geht es ja auch nur um zwei kleine Hoppser und eine womöglich etwas verzwicktere Geschichte, die aber auch nicht kriegsentscheidend ist.
Da gibt es in der Luft und am Boden weit Wichtigeres.

H34DHUN73R
16.10.16, 16:11
Alle Wege führen nach Rom - XIX

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium

17.Juni 1937

Ugo Cavallero gibt weitere 3 Infanterie-Divisionen nach Abschluß der Ausbildung aus der Armata di Riserva ab, diesmal wieder an Badoglios 2.Armee, die das Zentrum an der Front Richtung Frankreich hält.
Mit 23 Divisionen ist man dort nun praktisch auf Soll-Stärke.

http://up.picr.de/27135138qf.jpg

Damit es in der Lombardei nicht zu leer wird, ordnet er nach kurzer Überlegung die Übernahme der nächsten Staffel von 6 eigentlich noch in Aufstellung befindlichen Infanterie-Divisionen in die Armata di Riserva an,
wodurch die Armee wieder 12 Divisionen umfasst.
Vermutlich wird Lantini wieder ausrasten, da unverzüglich weitere 6 Divisionen neu ausgehoben werden und sich das schon traditionelle Loch bei der Infanterie-Ausrüstung wieder in Richtung Rekordniveau vergrößert.

http://up.picr.de/27135149px.jpg

Auch die dritte Kolonialdivision, die im nordafrikanischen Küstenschutz eingesetzte "Libia", wird zur reguläreren Infanterie-Divisionen umgerüstet.

Weit bedeutsamer ist der Ausbau der Panzerwaffe !
Cavallero zerrt hier schon einige Zeit an seinen Ketten.

Einerseits will auch der Duce über eine stattliche Panzer-Armee verfügen, die sein Kriegsminister ohnehin für unabdingbar hält, wenn man offensiv etwas reißen will.
Andererseits hat die Panzerproduktion bislang nie ausgereicht, um auch nur die 3 aktiven Divisionen mit dem minimal notwendigen L6-Panzer auszustatten.

Da nun der spanische Bürgerkrieg vorbei ist und die unvermeidlichen Verluste nicht mehr ausgeglichen werden können, will Cavallero dieses Thema ohne weiteren Verzug angehen.
Schließlich nimmt die Formung einer schlagkräftigen Panzerdivision auch einige Zeit in Anspruch und mit Blick auf die zunehmend angespannte politische Großwetterlage könnte es da bald eng werden.

Um Schwung in die Sache zu bringen, hat er daher mit seinem Stab beschlossen, die beiden noch ziemlich nutzlos herumstehenden Kavallerie-Divisionen zu Panzerdivisionen umzurüsten.
Was inhaltlich zwar einer Neuaufstellung ziemlich nahe kommt, aber doch weit schneller zu bewerkstelligen ist.
Aus Gründen der Traditionspflege wird - wie auch im Falle der Kolonialdivisionen - an der Benennung nichts geändert.

http://up.picr.de/27135181zb.jpg

Dadurch kommt natürlich die schon weit gediehene Ausmusterung der alten L3-Panzer bei den bestehenden Panzerdivisionen umgehend zum Erliegen.

Tatsächlich muss man die eingemotteten veralteten Panzer wieder hervorkramen und als Erstaustattung an die umzurüstenden Divisionen ausgeben.
Was aber auch nicht reicht - zunächst werden ziemliche Lücken in der Ausrüstung der Panzerbataillone klaffen.

Nun, die Panzerproduktion hat sich ja insgesamt recht erfreulich entwickelt, sodass sich dieses Problem zeitnah lösen lassen sollte.

07.Juli 1937

Die Gebirgs-Armee beendet Ihr Ausbildungsprogramm, die Truppen sind nun hinreichend mit der neuen Ausrüstung vertraut.

14.Juli 1937

Benito Mussolini beendet das Telefongespräch mit Guglielmo Marconi mit gewohnter Liebenswürdigkeit.

Marconi hatte ihm den erfolgreichen Abschluss der Öl-Exploration in der libyschen Wüste gemeldet, was zu einer deutlichen Reduzierung des Import-Bedarfes führen wird.
Angesichts der angespannten Außenhandels-Bilanz und der knappen Konsumgüter eine hochwillkommene Nachricht !

http://up.picr.de/27135198bm.jpg

Nach Einschätzung Marconis und seines Teams machte es durchaus Sinn, dort gleich noch zwei Raffinerien hinzustellen, die nebenher auch noch den begehrten synthetischen Kautschuk produzieren würden.

Die ANIC hatte sich bei den Deutschen etwas aufgeschlaut und konnte nach - einer von politischer Seite beschlossenen - Lizenzierung nun prinzipiell auch Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) , von den Deutschen Buna-S genannt, herstellen.
Das ginge im heimatlichen Italien auf Kohlebasis natürlich auch und wird dort künftig auch tatsächlich im großen Maßstab gestartet werden.

Wenn in Libyen aber eh schon die Bagger herumfahren und umfangreiche petrochemische Anlagen errichtet werden, kann man im gleichen Zuge auch noch die Gummi-Lücke adressieren.

Mussolini ruft daher in sein Büro durch, um einen Termin mit den Chefs von ANIC und AGIP zu vereinbaren.
Wie schon bei der Ölsuche klemmt er sich persönlich dahinter, um bei diesem kritischen Thema zu schnellen Ergebnissen zu kommen.

http://up.picr.de/27135277rk.jpg


15.Juli 1937

Capitano Clone streicht mit der Rechten zärtlich über die neue Schulterklappe, die nun 3 Messingsterne aufweist.

Wie in den Kasinos schon seit einer Weile prophezeit, eröffnet der Ausbau der Panzertruppen den Offizieren nun schnelle Entwicklungsmöglichkeiten.
Ein bisheriger Kompanie-Chef des 1° Reggimento Celere wechselt als Maggiore und Bataillonskommandeur zu einer der beiden ehemaligen Kallerie-Divisionen und Clone beerbt ihn
nun in der Führung der 3° Compania / I Battaglione.

Nun unterstehen 15 Panzer seinem Befehl, sofern sich noch genügend davon einfinden.
Es hakt ja immer noch beim Zulauf der L6, aktuell steht seine Kompanie bei 11x L6 und 4x L3.

Mehr Geld gibt es auch noch und da nun Frieden herrscht, macht das Leben wieder mal so richtig Spaß.

Hoch aufgerichtet stolziert Clone über den Hof der Kaserne in Genua, um dem Bataillons-Kommandeur seine Aufwartung zu machen.


16.Juli 1937

Die 2. Armee beendet Ihr Ausbildungsprogramm, die Truppen sind nun hinreichend mit der neuen Ausrüstung vertraut.

Ferrucio Lantini vermerkt die Produktionsaufnahme in einer weiteren Rüstungsfabrik, diesmal eine von Macci, die hoffentlich den Ausstoß an Jägern nach oben treiben wird.

http://up.picr.de/27136569xn.jpg

Inzwischen nähert man sich immerhin der Linie von einem neuen Jäger pro Tag, aber das war für die hochgespannten Pläne natürlich immer noch zu wenig.
Zumal ja noch Marinebomber und Schlachtflugzeuge her müssen, im allerdings kaum realisierbare Idealfall auch noch zweimotorige Bomber.

Damit das neue Werk allerdings überhaupt arbeiten kann, muss zusätzlicher Gummi importiert werden.

Nach einiger Überlegung hat sich Lantini für Liberia als Lieferant entschieden.

Der traditionelle Lieferant Siam, mit Abstand größter Exporteur von Naturkautschuk, liegt doch recht weit entfernt.
Schlimmer noch - bei einer Konfrontation mit England wäre der Import von dort unmöglich, da der Suez-Kanal umgehend geschlossen werden würde, desgleichen die Straße von Gibraltar.
Außerdem gibt es in Asien ebenfalls reichlich Spannungen, auch wenn die italienische Außenpolitik aufgrund ihres Fokus' auf die Vorgänge in Europa sich damit wenig befasste.

http://up.picr.de/27139424ct.jpg

Falls die Japaner ihr Schwert ziehen sollten, wären die Kautschuk-Importe aus Siam also auch von dieser Seite her stark gefährdet, woran auch alle schönen Pläne zur Öffnung des Suez-Kanals
nichts zu ändern vermochten.

Eine dauerhafte Lösung der Kautschuk-Frage ist natürlich nur durch Selbstversorgung auf synthetischer Basis denkbar, aber das erfordert gewaltige Investitionen und viel Zeit.
Bis es soweit ist, will Lantini kein zusätzliches Risiko eingehen, indem er alle Eier in einen Korb legt.
Also können sich die Liberianer vorläufig über einen Abschluss freuen.

Der offene Bedarf an Infanterie-Ausrüstung konnte nun immerhin schon um ein Drittel reduziert werden.
Theoretisch wäre die Lücke in unter zwei Monaten geschlossen, aber das Esercito Italiano stampft unter der Führung Ugo Cavalleros immer noch ständig neue Divisionen aus dem Boden.

26.Juli 1937

Und wieder eine Staffel einsatzbereit, denkt sich Ugo Cavallero, während er die Überstellung der Infanterie-Divisionen 19 bis 24 an die 3. Armee abzeichnet.
Leider sind die ungedeckten Bedarfe bei der Infanterie-Ausrüstung aber immer noch so groß, dass es keinen Sinn macht, gleich wieder neue Divisionen auszuheben.

http://up.picr.de/27139457yf.jpg

Aber immerhin ist die Aufstellung der Infanterie-Divisionen 31 bis 36 so weit abgeschlossen, dass sie in die Armata die Riserva übernommen werden können.
In der Lombardei wird es also munter mit den Manövern weitergehen.
Vermutlich hat man sich dort allmählich an den Betrieb gewöhnt und falls nicht, wäre es allmählich an der Zeit.

http://up.picr.de/27139553rz.jpg

Wichtiger ist die Abzeichnung der neuen Aufstellungstabelle der Infanterie-Divisionen !
Basierend auf den Erkenntnissen aus den Manövern und dem spanischen Bürgerkrieg wird hier seitens des Kriegsministeriums die Unterstellung je eines motorisierten Artillerie-Bataillons angeordnet.
Wahrscheinlich trifft Lantini endgültig der Schlag, wenn er davon erfährt.

Bisher war die Artillerie ja eines der wenigen Gebiete mit gut gefüllten Lagern - nun klafft auch hier eine große Lücke.
Die Umsetzung dieses Beschlusses wird also eine ganze Weile dauern.

http://up.picr.de/27139632jc.jpg

Da es nun aber endgültig keinen Sinn mehr macht, noch weitere Infanterie-Divisionen aufzustellen, hat Cavallero ein Einsehen und ordnet stattdessen die Aushebung von drei neuen Panzerdivisionen an.
Das bringt fraglos ebenfalls Probleme mit sich, da nicht einmal genügend LKWs zur Verfügung stehen, geschweige denn Panzer, aber es ist hohe Zeit, hier voran zu kommen.

http://up.picr.de/27139656ms.jpg

Gemäß Schätzungen des Korporationsministeriums wird es ungefähr ein Jahr dauern, die Panzer und Geschütze herzustellen.
Bei den LKWs und der Infanterie-Ausrüstung läge man bei etwa 3 Monaten.

Nun, dann müssen halt die neuen Fabriken zügig fertig gestellt werden !



Gugielmo Marconi informiert das Korporationsministerium indessen über weitere Fortschritte im Bauwesen.

Neue Ausrüstung und die intensivere Nutzung von vorgefertigten Teilen sollten die großen Bauprojekte wahrnehmbar beschleunigen.
Was auch nötig ist, denn es gibt noch jede Menge zu bauen - die Wunschliste des Korporationsministeriums ist lang und das Kriegsministerium hungert nach zusätzlichen Flugplätzen,
Hafen- und Dockerweiterungen sowie Befestigungen.

http://up.picr.de/27139521yj.jpg

Als Nächstes soll auf allgemeinen Wunsch das Thema Rohstoffgewinnung wieder aufgegriffen werden.
Die Montan-Industrie kann einen Schub vertragen und speziell hinsichtlich der Ölförderung muss etwas geschehen.

http://up.picr.de/27139534qe.jpg

Lewis Armistead
16.10.16, 19:26
Warum die neue Fabrik für Jäger, wenn Gummi momentan eigentlich noch fehlt?

Der Import aus Liberia ist übrigens sehr ineffektiv. Es kostet euch immer eine ganze Zivilfabrik für den Import egal ob ihr nur 2 oder die vollen 8 Einheiten importiert. Von daher nutzt ruhig Siam oder Holland solang ihr könnt ;)

Noch effektiver wäre es die letzte Fabrik zum Beispiel noch für die Infanterieausrüstung/Panzer/Artillerie zu verwenden, gemeinsam mit eurem letzten Metall und die nächsten Fabriken dann für Jäger, wenn die 2 neuen synthetischen Raffinerien aus Bengasi euch genug Gummi für 4 weitere Jäger-Slots liefern.


Sonst wie immer ein ganz hervorragendes Update. :prost:

H34DHUN73R
16.10.16, 20:46
Da liegt Ihr wahrscheinlich richtig, werter Armistead, aber Wir haben ein Gefühl höchster Dringlichkeit, was die Regia Aeronautica angeht und speziell die Jäger.
Wir bräuchten Vollausbau um mit der Produktion so richtig hin zu kommen, was Wir eh nicht schaffen werden.
Also sehen Wir zu, was zu machen ist.

Das mit dem Gummi ist nicht so wild - die liberianischen Lieferungen reichen bequem für Unseren Bedarf, horten kann man ja eh nicht, Überschüsse gehen in den Gulli, also kostets im Prinzip immer gleich viel.
Erst wenn Wir mehr als zwei Gummi bräuchten, gäbe es einen Unterschied.

Mit den Panzern ist das auch so eine Sache: Wir können ja bislang nur leichte produzieren. Je mehr Wir jetzt bauen, desto mehr stehen am Ende im Lager rum.

Oerty
17.10.16, 00:11
Sehr schön, freue mich über jeden weiteren Bericht über das Wachstum des römischen Imperiums und dessen Legionen.

Kann es sein das es keine Kolonialdivision mit altmodischer Ausrüstung und eim Mangel an allem gibt?
Grüsse aus Modena vom Akademiestuhl aus.

H34DHUN73R
17.10.16, 05:56
Sehr schön, freue mich über jeden weiteren Bericht über das Wachstum des römischen Imperiums und dessen Legionen.

Kann es sein das es keine Kolonialdivision mit altmodischer Ausrüstung und eim Mangel an allem gibt?
Grüsse aus Modena vom Akademiestuhl aus.

Zumindest bald nicht mehr, werter Oerty :)
Sobald gewisse Mängel im Zugang der notwendigen Ausrüstung behoben sind, entsprechen die Kolonialdivisionen vollkommen den regulären Infanterie-Divisionen

Strategienordi
28.10.16, 20:28
Wie steht es um das Imperium?

H34DHUN73R
28.10.16, 21:31
Der Duce musste einige zeitraubende profane Themen regeln, werter Strategienordi.
Aber nun hat es ein verlängertes Wochenende und neben der Wellness sollte sich genügend Zeit finden, um der Chronistenpflicht nachzukommen :)

Bassewitz
28.10.16, 23:06
Etwas anderen würden wir auch nicht akzeptieren.

H34DHUN73R
28.10.16, 23:59
Selbstverständlich, werter Bassewitz :)

Sugar
01.11.16, 00:29
Herzlichen Glückwunsch zum AAR des Monats, werter H34DHUN73R! :top:

Jetzt heißt es, sich auf den Lorbeeren nicht auszuruhen. Forza Italia! :reiter:

Ritter Kunz
01.11.16, 01:05
Auch von Uns Glückwunsch zum Sieg! Wir würden gern Motivationskekse verteilen, aber die sind leider gerade aus... ;)

Bassewitz
01.11.16, 07:31
Oder schlägt das AAR des Monats Syndrom zu?:(

H34DHUN73R
01.11.16, 17:32
Wir danken den werten Regenten für diese Auszeichnung :)

Wir sind gerade von einer kurzen Vakanz zurückgekehrt, die Wir selbstverständlich der Spurensuche in den Akten des Duce und anderen wichtigen Persönlichkeiten gewidmet haben.
Nun gut, neben der Völlerei, dem Plantschen in einem Blubberblasen-Außenpool und anderer Aktivitäten.

Jedenfalls soll es heute noch ein oder zwei Kapitel neuen Lesestoffes geben ;)

Bassewitz
01.11.16, 18:40
Wir nehmen Euch beim Wort!

H34DHUN73R
01.11.16, 19:34
Alle Wege führen nach Rom - XX

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium


21. August 1937

Der frischgebackene Tenente Oertyzulu wirft den Seesack mit seinen Habseligkeiten auf eine der zahllosen Kisten mit Waffen und Ausrüstungsgegenständen, die im Hafen von Bengasi gerade von
einem Frachter entladen worden waren.

Ringsum herrscht reges Treiben unter der heißen afrikanischen Sonne.
Hupende LKWs versuchen sich durch das dichte Durcheinander von Seeleuten und Soldaten zu drängeln, während fluchende Hafenarbeiter noch mit der Entladung des Frachters beschäftigt sind
und eifersüchtig die wenigen freien Plätze verteidigen, um die in Netzten verschnürten Kisten unterschiedlicher Größen abzulassen.

Von dem Truppentransporter, der auch Oertyzulu aus Italien herüber gebracht hat, strömen über lange Fallreeps immer noch Soldaten, um sich dann in einer Schlange vor dem Schreibtisch eines
Unteroffiziers wieder zu finden, der auf die Namen auf den Marschbefehlen mit einer langen Liste abgleicht und den Neuankömmlingen den Weg weist.
Überwiegend handelt es sich um Unteroffiziere, aber auch etliche junge Offiziere sehen sich gleich Oertyzulu neugierig um.

http://up.picr.de/27307338lv.jpg

Der Tenente nimmt einen tiefen Atemzug, die typischen Gerüche eines afrikanischen Hafens in sich aufsaugend.

Die salzige Meerluft liegt natürlich über Allem, daneben macht sich der Gestank nach Schiffsdiesel und den immer noch zahlreichen kohlebetriebenen Frachtern breit.
Darunter ziehen mit gelegentlichen Brisen immer wieder die Düfte von Gewürzen vorbei, die hier auf die Verschiffung nach Italien warten.
An den überall platzierten Ständen kann man von Fisch über Obst bis zu lokalen Spezialitäten reichlich Essbares bekommen, was die Verkäufer mit lauten Rufen auch nicht müde werden zu betonen.

http://up.picr.de/27307339tm.jpg

Aus der ursprünglich griechischen Kolonie Euhesperides, aus deren Gärten der Sage nach Herakles die goldenen Äpfel geborgen hatte , war in der Spätphase des römischen Imperiums schließlich
die Hafenstadt Berenike hervorgegangen, um schließlich unter dem aufsteigenden Halbmond der Osmanen vor sich hin zu welken.

Mit dem Zerfall des osmanischen Reiches am Ende des Weltkrieges hatten die Italiener beschlossen, hier ihr Verwaltungszentrum für die Cyrenaika zu installieren, was der ganzen Region einen
dramatischen Aufschwung brachte, der bis heute trägt.

Für Oertyzulu war es nach einer längeren Zeit quälender Ungewissheit in Italien wie beim Militär üblich dann ganz schnell gegangen.

Vor drei Wochen hatte sich die Nachricht über die Umrüstung der bis dato eher schwachen Kolonialdivisionen zu vollgültigen Kampfeinheiten an der Accademia Militare di Modena herumgesprochen.

Vor gerade zwei Wochen hatte er seine Beförderung zum Tenente erhalten, mit der vagen Aussicht auf einen der zusätzlichen Offiziersposten in einer der vier Kolonialdivisionen.

Erst letzte Woche war dann schließlich der Versetzungsbefehl eingetroffen, der ihn zum Zugführer in der 2° Compania des Battaglione Indigeni "Turitto" der 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea" machte und ihm eine umgehende Einschiffung in Genua ans Herz legte.

Die Umrüstung der Kolonialdivisionen, die eine dreißigprozentige Steigerung der Mannstärke und eine weitaus bessere Ausrüstung unter Anderem auch mit Artillerie mit sich brachte,
sorgte für einen ebenso plötzlichen wie großen Bedarf an Offizieren.

Eingedenk der Überlegung, nicht nur die Mannschaften sondern so weit wie möglich auch die Offiziere der Kolonialdivisionen aus Einheimischen zu rekrutieren, hatte an der Accademia ein regelrechter Exodus
von jungen Offizieren eingesetzt, die sich eilends auf den Weg zu ihren neuen Einheiten machten.

Oertyzulu hatte mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass man ihn auch tatsächlich der "Eritrea" zugeteilt hatte - das hätte je nach Bedarf auch anders laufen können.
Nun kann er gemeinsam mit seinen Brüdern unter der Flagge Italiens als Askari dienen und den hochnäsigen Briten und Franzosen den Kampfwert der afrikanischen Einheiten beweisen !

http://up.picr.de/27307340ku.png

Allerdings muss er erst noch hin kommen - die Division soll irgendwo in der Wüste an der Grenze zum britisch besetzten Ägypten stationiert sein.

Schließlich greift er wieder nach seinem Seesack, wirft ihn sich erneut über die rechte Schulter und lenkt seine Schritte zu einer Kolonne von Militär-LKWs, die 50m hinter dem emsigen Treiben vor
einer langen Reihe von Lagerhäusern warten.
Er arbeitet sich geduldig durch das Gewimmel, die Zivilisten mit misstrauischen Blicken bedenkend.
Solch ein Gedränge ist das ideale Umfeld für Taschendiebe und so reichlich fällt der Sold nicht aus, dass er sich hier größere Verluste leisten könnte.

***

Indessen blättert Ferrucio Lantini den Bericht seines Unterstaatssekretärs für Rüstung durch.
Wie üblich stapeln sich die Akten auf seinem Schreibtisch, sodass er sich abends stets todmüde und mit einem schlechten Gewissen für wenige Stunden nach Hause fahren lässt.

Immerhin verheißt der Anlauf der Panzerproduktion in einem weiteren neuen FIAT-Werk ein wenig Hoffnung hinsichtlich des weiteren Ausbaus dieser Waffengattung.
Wie die vier übrigen Werke wird man auch hier den L6 produzieren und damit den Ausstoß, der zur Zeit bei etwa 2 Panzern pro Tag liegt um 25% steigern.

http://up.picr.de/27307428zt.jpg

Allerdings erst nachdem die neue Fabrik die volle Kapazität erreicht hat, was durchaus einige Monate dauern wird.
Ob das ausreichen wird, um die hochfliegenden Pläne des Duce und des Kriegsministeriums umzusetzen steht allerdings in den Sternen.

Da Italien zwischenzeitlich die Hälfte der gesamten Stahlerzeugung auf dem Weltmarkt in dringend benötigte Devisen umwandelt, muss man nun in Deutschland einkaufen, um den Bedarf
des neuen Werkes zu decken.

http://up.picr.de/27307462bm.jpg

Nun stehen noch zwei weitere Rüstungsfabriken auf dem Plan des Korporationsministeriums.

Bei einem davon, das in Kalabrien errichtet werden soll, nimmt man nun die Bauarbeiten auf, während das andere Werk in den Abbruzzen noch auf freie Kapazitäten in der Bauindustrie warten muss.
Infolge der immer weiter fortschreitenden Aufrüstung und der dadurch erzeugten, gewaltigen Bedarfe in allen Bereichen des Wirtschaftslebens stehen immer weniger Kapazitäten für den weiteren
Ausbau zur Verfügung.

http://up.picr.de/27307467su.jpg

Daher fällt Ferrucio Lantini auch die Abwägung der Pioritäten der unterschiedlichen Sektoren immer schwerer.
Eigentlich müssten noch weit mehr Rüstungswerke errichtet werden, doch kommt schon die Baubranche nicht hinterher und die umfangreichen Bedarfe für den Betrieb saugen den schrumpfenden
Pool an Ressourcen immer schneller leer.

***

Zur gleichen Zeit grübelt Italo Balbo über der Organisation der Regia Aeronautica.
Da sich mittlerweile der Zulauf der neuen Saetta zunehmend fühlbar macht, lohnt sich hier auch mal ein Blick.

Bisher verfügt die Luftwaffe über 5 Jagd- und 5 Bombergeschwader, ergänzt durch 2 Schlacht- und 2 Marineflieger-Geschwader.
Nichts davon reicht für einen Krieg gegen die Westmächte, nicht einmal annähernd.

Bei den Jägern plant der Luftfahrt-Minister atemberaubende 2.000 Jäger, bei den Marinefliegern, die die fehlenden Neuzugänge der Regia Marina ausgleichen und das Mittelmeer sichern helfen müssen,
sollen es mindestens 400 Maschinen werden.

Für taktische Bomber wird es zumindest in den nächsten beiden Jahren wohl keinerlei Rüstungskapazität geben, weshalb die Luftunterstützung durch die Schlachtflieger geliefert werden muss.
Dazu müssten aber mindestens ebenfalls 400 Maschinen her, besser 600.

http://up.picr.de/27307581ub.jpg

Zunächst setzt Balbo erst einmal die Sollstärke der Jagdgeschwader auf je 80 Maschinen herunter.

http://up.picr.de/27307559ht.jpg

Damit können im Laufe der Zeit zusätzliche Geschwader aufgebaut werden, die man ja vielleicht irgendwann einmal wieder verstärken konnte.
Die ganze Bodenorganisation musste ja jedenfalls auch erst hingestellt werden, sodass es nichts bringt, sich in der Anzahl der Geschwader zu sehr zu beschränken.
Falls die Luftrüstung irgendwann mal richtig ins Rollen kommen sollte, kann man sich nicht auch noch damit abgeben.

Durch die Reduzierung der Sollstärke bleiben mithin gleich mal ein paar Maschinen übrig, mit denen sich der Kern eines 6. Jagdgeschwaders bilden lässt.


24. August 1937

Benito Mussolini setzt nachdenklich die Messing-gefasste Lesebrille ab.

Die aufgeschlagene Akte von Roberto Farinacci liegt vor ihm und beschert ihm erhebliches Kopfzerbrechen.

http://up.picr.de/27307603ac.png

Einerseits braucht er unbestreitbar einen Einpeitscher, der ihm in den kommenden, schwierigen Zeiten die Massen bei der Stange hält, wofür der Rechtsanwalt und frühere Parteisekretär der Partito Nazionale Fascista
zweifellos der richtige Mann wäre.

Andererseits repräsentierte Farinacci den rechten Flügel der PNF, dem Mussolini als liberal galt - ein vernichtendes Urteil.
Umgekehrt stieß den Duce der unverholene Antisemitismus Farinaccis und seiner Spießgesellen ab, sodass er ihn schließlich 1926 schasste und mit ihm gleich Hunderte seiner Anhänger.

Farinacci selbst schickte er buchstäblich in die Wüste, wo er es schließlich im Abessinien-Feldzug etwas überraschend zum Generale di Corpo d’Armata gebracht hat.

Zwar als Angehöriger der gefürchteten und nicht selten verhassten Milizia Volontaria per la Sicurezza Nazionale (MVSN), also der Milizen der Schwarzhemden, aber immerhin.
Obwohl sich diese auch in den Dienstgraden am alten römischen Heer orientierten, waren sie doch wenig mehr als gemeine Schlägertrupps, die Mussolini in den wilden "Gründertagen" gute Dienste geleistet hatten,
nun jedoch nicht mehr so ganz dem staatstragenden Bild entsprachen, das der Duce aktuell verbreitet sehen wollte.

Die Gerüchte um die Doktorarbeit Farinaccis, die je nach Lesart entweder ein Plagiat oder das Resultat einer gemeinen Erpressung sein sollte, trugen auch nicht gerade zu einem guten Leumund bei.

Seufzend greift Mussolini zum Telefonhörer.
Es hilft nichts, er braucht so einen Mann fürs Grobe und die sind nun einmal selten sonderlich sympathisch.
Außerdem werden seine eigenen Leute den Kerl sorgfältig im Auge behalten und falls er unerwünschte Ambitionen zeigte, wäre so ein kleiner Badeunfall sicher schnell arrangiert.

http://up.picr.de/27307482wg.jpg


26. September 1937

Benito Mussolini spaziert in Gedanken versunken mit auf dem Rücken verschränkten Händen gemächlich durch den parkähnlichen Innenhof des Palazzo di Venezia.

http://up.picr.de/27307941ow.png

Der Hof wirkt verlassen, sodass der Duce ungestört über seine weiteren Pläne meditieren kann.
Die warme, nachmittägliche Herbstsonne taucht den kleinen Park in einen warmes Licht.

http://up.picr.de/27308020pf.jpg

So ganz verlassen ist der Innenhof natürlich nicht wirklich.

Acht seiner Leibwächter haben sich an den Zugängen postiert und sorgen diskret dafür, dass der Duce auch ungestört bleibt.
Die übrigen vier Geheimpolizisten haben sich in Form einer Raute um Mussolini herum in einigem Abstand verteilt und bedenken die Umgebung mit forschenden Blicken.
Ein aufmerksamer Beobachter hätte aus den kleinen Ausbuchtungen in den Jacketts geschlossen, dass die Träger dort offenkundig sperrige Gegenstände mit sich herumtragen.

Der Vorstandvorsitzende von ANIC, im Grunde ein besserer Angestellter Mussolinis, hatte ihm heute Vormittag seine Aufwartung gemacht und bei dieser Gelegenheit über die Inbetriebnahme
der neuen AGIP-Raffinerien und ANIC-Werke in Bengasi vermittelt.

http://up.picr.de/27308052dd.jpg

Den Anstoß für den Bau hat der Duce persönlich geliefert, dem die Außenhandelsbilanz zunehmend Sorgen bereitet.

Durch die forcierte Produktion modernen Gerätes, insbesondere LKWs, Panzern und speziell von Flugzeugen werden immer größere Mengen an Rohöl und Gummi benötigt.

Also hatte man in Bengasi neben den beiden Raffinieren auch gleich noch zwei Fabriken zur Erzeugung von Buna-S errichtet, sodass man nun die Abhängigkeit von Importen etwas verringert.

Was allerdings keinen langen Bestand haben wird, da sich die Rüstung noch ausweiten und insbesondere auch Flugzeuge mehr und mehr in den Fokus kommen.
Der Hunger nach Synthese-Kautschuk wird also in den nächsten Monaten noch deutlich zunehmen.

Die Entscheidung über die nächste Kampagne fällt Mussolini auch nicht gerade leicht, bieten sich doch eine Vielzahl von Themen an, die zurecht seine Aufmerksamkeit beanspruchen können.

Nach eingehenden Gesprächen mit Forschungs- und Kriegsminister, sowie einem engen Austausch mit seinem Lieblings-General Giovanni Messe, der in den Augen des Duce immer noch der einzig wirklich
kompetente Kommandeur des Regio Esercito ist, will er sich nun auf eine weitere Modernisierung des Heeres konzentrieren.

http://up.picr.de/27308079fd.jpg

Bisher hat es zwar durchaus einige Maßnahmen in dieser Richtung gegeben, aber letztlich ist das Heer immer noch auf die Schlachten des Weltkrieges ausgelegt.
Schwerlich ein attraktives Vorbild, hat Italien doch im Wesentlichen eine endlos lange Verlustliste vorzuweisen.
Auch die Franzosen und Briten taugen sichtlich nicht als Vorbild, haben diese doch vergleich katastrophale Verluste gegen diese unkaputtbaren Deutschen erlitten.

Natürlich hat sich Giovanni Messe stark für die Panzerwaffe ins Zeug gelegt, die die verheerenden Grabenkriege vergessen machen soll.

Leider haben vorangegangene Untersuchungen bereits gezeigt, dass die Italienische Industriebasis trotz aller bereits veranlassten und noch geplanten Maßnahmen nicht ausreichen wird, ein gepanzertes Heer
auf die Beine zu stellen.

Daher hat man sich ja auch für die Leit-Doktrin der Feuerkraft entschieden und somit letztlich der Infanterie die Rolle als wesentlichem Waffenträger zugesprochen.

Natürlich wird es daneben auch umfangreiche Panzerverbände geben, die aber nur an wenigen Schwerpunkten zur Durchführung entscheidender Operationen zum Einsatz kommen werden.
Also muss etwas geschehen, das auch die Kampfkraft der herkömmlichen Infanterie deutlich steigert.

In diesem Zusammenhang hat nicht zuletzt Giovanni Messe das Auge des Duce auf die Bedeutung der Aufklärung und die Entwicklung neuer Doktrinen für den Bodenkampf gelenkt.

Da Mussolini mit seinen Kampagnen nur die Grundlagen legen kann, auf denen andere dann konkret aufbauen müssen, beschließt er, keine weitere Zeit zu verlieren und diese Modernisierung nun anzugehen.
Im Kriegsministerium wird man wohl nicht begeistert sein, über all den Staub, den der Duce demnächst aufwirbeln wird.

Bei dem Gedanken an die verknöcherten Bürokraten im Stab des Heeres schleicht sich dann doch ein leichtes Lächeln in seine kantigen Züge.
Denen Beine zu machen kann schon mal aus Prinzip nicht schaden und vielleicht lässt sich ja auch der eine oder andere zu einer vorgezogenen Pensionierung überreden.

***

Graf Ciano grübelt währenddessen über der Nachricht von der japanischen Kriegserklärung an Shanxi.
Ganz offenkundig wurde es zunehmend ernst auf der Welt.

http://up.picr.de/27308089fz.jpg

Die Japaner hatten jedenfalls beschlossen, ihr Schwert zu ziehen und ihr Heil im Angriff zu suchen.

Natürlich konnten Verhandlungen nicht dauerhaft zu zufriedenstellenden Lösungen führen, wenn man imperiale Ziele im Auge hatte.
In sofern kommt der japanische Schritt nicht überraschend, auch wenn man die Weisheit ein wenig bezweifeln mag, die ihn veranlasst hat.

Schließlich ist Japan nicht gerade eine industrielle Großmacht auf Augenhöhe mit den mächtigen Gegnern, die es nun mit dem chinesischen Abenteuer herausfordert.

Zuvorderst natürlich das britische Empire, nominell immer noch die größte Macht der Welt und nicht zuletzt mit Shanghai und Hong Kong auch und gerade in diese Region selbst aktiv.
Die beiden Hafenstädte, die den chinesischen Markt großmaßstäblich zugänglich machen, spiegeln denn auch die umfangreichen wirtschaftlichen Interessen der Briten wieder.
Mit dem Ende des Weltkrieges, der die Briten mehr beansprucht hatte als jedes andere Ereignis seit dem Einmarsch der Römer, hatte sich allerdings auf der Insel ein larmoyanter Ton und eine gewisse morbide Lust
am Niedergang breit gemacht.

Der eiserne Wille zur Macht des elisabethanischen und viktorianischen Zeitalters war verschwunden, man gefiel sich im Gefühl der Bürde des Weißen Mannes, der dem Rest der Welt Kultur brachte -
während man tatsächlich doch noch weite Teile der Welt zum Wohle der britischen Oberschicht und zum Missfallen der übrigen Welt unterdrückte.
Jedenfalls hatten die Engländer keine Lust auf einen Waffengang in der nächsten Zeit, sondern wollten im Wesentlichen in Ruhe ihren Geschäften im weitverzweigten Empire nachgehen.

China ist nun schon seit langer Zeit eine Spielwiese der kolonialen und imperialen Bestrebungen der europäischen Mächte, die sich gegenseitig argwöhnisch belauern und sich auf einen etwas mühsamen Status Quo geeinigt haben.

Auch die inzwischen zumindest potentiell größte Macht der Welt, die unaufhaltsam aufstrebenden USA, haben sich hier schon umgesehen.

Ihre kaum bemäntelten kolonialen Bestrebungen wurden zwar zunächst auf den Philippinen vorläufig befriedigt, jedoch sieht man sich unzweifelhaft schon wieder nach Gelegenheiten im pazifischen Raum um.
Das wesentliche Hindernis für den Yankee-Imperialismus bildeten denn auch nicht die möglichen Rivalen sondern vielmehr die isolationistische und pazifistische Grundhaltung des amerikanischen Durchschnittsbürgers, der mit dem
Kampf um das persönliche Wohlergehen bereits ausgelastet war.
Da man sich auch noch als Gottes eigenes Land und moralische Instanz allen anderen Ländern überlegen wähnte, fällt die Begründung von Eroberungskriegen nicht gerade leicht.

Die Russen sollte man auch nicht gänzlich vergessen, die sich traditionell für die Mandschurei interessieren und zudem eh noch ein Hühnchen mit den Japanern zu rupfen haben.
Die krachende Niederlage zu Beginn des Jahrhunderts hatte schließlich den Niedergang des Zarenreiches eingeläutet.

Derzeit sieht es aber nicht danach aus, als hätte Stalin sein Schlachthaus schon hinreichend im Griff hätte um nachhaltig einen Schritt vor die Tür zu tun.
Das mochte sich aber durchaus in den nächsten Jahren ändern und sicher wusste man ohnehin nicht, was in diesem Riesenreich vor sich ging.

Die Japaner haben hingegen gleich einen doppelten Ansporn.
Zum Einen gehörten sie gleich den Italienern zu den enttäuschten Siegern des Weltkrieges, die von Briten, Franzosen und Amerikanern mit einigen Glasperlen abgespeist worden waren.
Das alleine hätte sicherlich auch schon ausgereicht, um die Japaner zu einem Alleingang anzuspornen.

Zum Anderen litten sie aber auch noch unter der zwar versteckten aber doch unzweifelhaft tiefsitzenden Verachtung, die ihnen von den Westmächten und insbesondere von den Amerikanern entgegenschlug.
Für diese waren die Japaner auch nichts anderes als die Chinesen oder andere Asiaten: eine Horde gelber Affen, die sich gefälligst der Oberhoheit des weißen Mannes zu beugen hatten !

Dass die so Diskriminierten eigene Vorstellungen hatten und auch durchaus so einige Mittel, um diese ernsthaft in Angriff zu nehmen, schien den Rassisten im Westen nicht gegenwärtig zu sein.
Witzigerweise pflegten die Japaner auch selbst durchaus entschieden rassistische Überzeugungen, weshalb sie der westliche Rassismus umso schwerer traf.

Das rückständige und ohnmächtige China drängte sich expansionistischen Bestrebungen aller Großmächte als reiche Beute also regelrecht auf.

Daneben fiel auch so mancher begehrliche Blick auf die niederländischen Besitzungen, die sich im Zuge der Industrialisierung als besonders wertvoll herausstellten.
Erworben zu einer Zeit, in der Abenteuerlust, Tatkraft und Entdeckerdrang noch ausschlaggebende Tugenden waren, wirkten sie im Zeitalter der Industrialisierung, die die Aufstellung und Versorgung gewaltiger Heere
und umfangreicher Marinestreitkräfte möglich gemacht hatte und die Welt immer mehr zusammenschrumpfen ließ, reichlich anachronistisch.

Alles in Allem genügend Gelegenheiten und reichlich motivierte Mitspieler in Asien.

Angesichts der allgemeinen Entwicklung hatte von den Japanern, wie auch den Deutschen und Italienern, die Erkenntnis Besitz ergriffen, dass man nun innerhalb der wenigen nächsten Jahre wohl zum letzten Mal die Gelegenheit bekommen würde,
das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und die Geschicke des eigenen Landes nach eigenen Wünschen und Zielen zu gestalten.

Wenn man diese Gelegenheit - entstanden aus der Katerstimmung der eigentlichen Siegermächte des Weltkrieges - verstreichen ließe, würden diese die Weltherrschaft schlicht unter sich aufteilen.
Wobei die zerstrittenen und kaum handlungsfähigen Franzosen gleich als nächste aus der Gleichung herausfliegen würden.

Am Ende ist diese Nachricht über die japanische Kriegserklärung als nur zu verständlich.

Im Grunde handelt es sich um eine Fortsetzung der legendären 21 Forderungen an China, die Japan 1915 mit dem Einstieg in den Weltkrieg präsentiert hatte.

Die in 5 Gruppen eingeteilten Forderungen, von denen die ersten nur Festschreibungen des ohnehin schon seit 1895 Erreichten betrafen, stellten wohl für die Japaner ein ähnlich verhängnisvolles Dokument dar,
wie das deutsche Ultimatum an Belgien.

Bis zu diesem Punkt sah sich Großbritannien als Schutzmacht Japans an und auch die USA buhlten um gute Beziehungen.
Mit der Überreichung der Forderungen änderte sich dies schlagartig - beide Großmächten erblickten fortan in Japan einen Konkurrenten um die Vormachtstellung in Asien und verhielten sich entsprechend.
Was sich nicht zuletzt in dem in japanischen Augen kärglichen Ergebnis des Weltkrieges niederschlug.

In englischen und amerikanischen Augen bedrohten die Japaner die so vorteilhafte "Politik der offenen Tür", die es zunächst den Briten ermöglicht hatte, den Chinesen ungleiche Verträge aufzuzwingen.
Dies gipfelte schließlich im Opium-Krieg, wodurch China als Großmacht für längere Zeit ausschied.

http://up.picr.de/27308497ic.jpg

Die zur Jahrhundertwende noch militärisch schwachen USA profitierten ebenfalls in großem Maße von dieser Politik und waren noch weniger geneigt, davon zugunsten eines japanisch dominierten China abzulassen.

Der Boxer-Aufstand um die Jahrhundertwende war der bis dato letzte Versuch Chinas, das Joch der Imperialisten abzuschütteln.

http://up.picr.de/27308525ta.jpg

Neben den westlichen Großmächten war auch hier bereits Japan beteiligt, das wohl schon um diese Zeit begonnen hatte, seine eigenen imperialistischen Ziele zu formulieren.

http://up.picr.de/27308614iq.jpg

Mit dem Scheitern war es um die Souveränität und den Zusammenhalt Chinas erst mal geschehen - woran sich bis heute nichts geändert hat.

http://up.picr.de/27308548hw.jpg

Jedenfalls scheint es den Japanern mit der Kriegserklärung an Shanxi nur mittelbar um den Besitz dieser Rohstoff-reichen Provinz zu gehen.

Zwar liegen dort neben dem Großteil der chinesischen Kohlevorräte auch noch Lagerstätten von Bauxit, Kupfer, Aluminium und Schwefel, was alles sehr gut zu den in der benachbarten Mandschurei hingestellten,
gewaltigen Industriebetrieben passt.
Der dort regierende Warlord Yan Xishan dürfte auf sich alleine gestellt auch kaum in der Lage sein, erfolgreichen Widerstand zu leisten, auch wenn seine Truppen als die womöglich besten des zersplitterten
Riesenreiches gelten.

http://up.picr.de/27308362kz.png

Andererseits wird dieser gewaltsame Zugriff, wenn auch sicherlich unmittelbar erfolgreich, mittel- und langfristig zwangsläufig in einen Krieg gegen das gesamte, gewaltige chinesische Reich münden,
in den beinahe unweigerlich auch die Briten und US-Amerikaner hinein gezogen werden.
Es sei denn, diese würden ihren eigenen Ambitionen abschwören - kein besonders plausibles Szenario, auch wenn die Öffentlichkeit in beiden Ländern aktuell sicher nicht kriegsbereit ist.

Daher hegt der Graf große Zweifel an der Fähigkeit der Japaner, dieses Abenteuer, das nur in der Eroberung Chinas und eventuell weiterer Territorien in Asien gipfeln kann, auch bis zum erfolgreichen Ende durchzustehen.
Die Flotten der herausgeforderten Westmächte war gemeinsam der durchaus beachtlichen japanischen Flotte um ein Vielfaches überlegen.

Immerhin konnten die Briten nur einen kleinen Teil ihrer Royal Navy ins Treffen führen, da der indische Ozean, das Mittelmeer, der Atlantik und nicht zuletzt die heimatlichen Gewässer ja schließlich auch gesichert werden mussten.
Allerdings hatte der Wegfall der deutschen Hochseeflotte im letzten Jahrzehnt die Aufgabe der Home Fleet doch deutlich vereinfacht, zumal auch noch die planlosen Franzosen seit der Jahrhundertwende nach der britischen Pfeife tanzten.
Besagte Franzosen waren zu größeren Aktivitäten in Asien weder mental, noch politisch, noch logistisch in der Lage.

Am Ende würde es auf die amerikanische Haltung ankommen, deren Pazifik-Flotte alleine schon ein sehr ernst zu nehmender Gegner ist.

http://up.picr.de/27308687xc.png

Der amerikanischen Führung wiederum sind durch den Isolationismus der überwiegenden Mehrheit der Wähler die Hände gebunden.
Eine Dämonisierung der Japaner durch das Ostküsten-Establishment und der wachsenden "Pacific First"-Gemeinde im Westen, verknüpft mit dem Rassismus des Durchschnitts-Amerikaners, der die Asiaten mal über,
mal unter den eh schon unterdrückten Schwarzen einsortiert, könnte diesen schlafenden Riesen allerdings mit unübersehbaren Folgen aufwecken.

Wenngleich also der Erfolg der japanischen Aktivitäten durchaus zweifelhaft erscheint, werden dadurch aber ganz unzweifelhaft die italienischen Bestrebungen begünstigt.
Die Ziele des Duce konzentrieren sich ja auch praktischerweisé auf den Balkan, die nordafrikanische Küste und Ost-Afrika - mit Asien hat man nichts am Hut, was eine Kooperation mit den emsigen Japanern ermöglicht.

Die gewaltige Entfernung des europäischen vom asiatischen Schauplatz wird es den Westmächten unmöglich machen, ihre überlegenen Kräfte auf einen Schwerpunkt zu fokussieren.
Vielmehr könnte man sogar auf beiden Schauplätzen zu schwach sein, um sich durchzusetzen.
Zumal dann, wenn ein japanischer Sturmlauf einsetzt und die wichtigen Handelsrouten von und nach Asien für die Westmächte blockiert.

Solange die chinesische Krise andauert, ergeben sich also für Italien reichlich neue Optionen.
Zum Leidwesen des Grafen allerdings auch für Deutschland.
Auch wenn man den Führer und sein braunes Pack durchaus brauchen wird, wenn man die Briten und Franzosen zum Tanz auffordert.

Jedenfalls gilt es, seinen Schwiegervater zu informieren und sich über die strategischen Auswirkungen und Anpassungen abzustimmen.
Die Uhr hatte zu ticken begonnen und wenn Italien tatsächlich wieder zu alter Größe aufsteigen soll, muß das innerhalb der nächsten Zeit in Angriff genommen werden.

Evilbeagle
01.11.16, 21:03
Werter Duce,
hiermit möchten wir uns für einen Posten in der Königlichen Armee bewerben. Anbei ist ein Empfehlungsschreiben von der Artillerieschule zu Prag, unserem Geburtsort.

Wir verstehen uns als Komandante der Infanterie am besten, und haben eine weitreichende Ausbildung im Artilleriekampf erhalten.

Mit ehrfürchtigen Grüßen,
Evilbeagle
Oberst bei der ehemaligen Armáda der Tschechoslowakei

H34DHUN73R
02.11.16, 06:59
Vorzüglich, werter Evilbeagle :)

Ein Gestellungsbefehl zur explosionsartig wachsenden Infanterie wird Euch zeitnah erreichen.
Aufgrund des wachsenden Zulaufes von Geschützen gereichen Euch Eure artilleristischen Kenntnisse noch zweifellos zum Vorteil :)

Hohenlohe
02.11.16, 10:05
Wir schlagen dem ehrenwerten Duce etwas völlig Neues vor. Einen Gastaufenthalt italienischer Offiziere im DR zwecks besserer Generalsstabsausbildung und Gedanken- sowie Erfahrungsaustausch. Ansonsten hoffen wir auf weitere Verbesserungen der italienischen Wirtschaft sowie der Produktion.

herzliche grüsse

Maggiore Hohenlohe *LANG LEBE DER DUCE H34DHUN73R!!*

Frisiercreme
02.11.16, 10:16
Wir schlagen dem ehrenwerten Duce etwas völlig Neues vor. Einen Gastaufenthalt italienischer Offiziere im DR zwecks besserer Generalsstabsausbildung und Gedanken- sowie Erfahrungsaustausch. Ansonsten hoffen wir auf weitere Verbesserungen der italienischen Wirtschaft sowie der Produktion.


Wenn die Deutschen von der fraglos überlegenen italienischen Generalsstabsausbildung profitieren wollen, dann sollen sie schon selber nach Italien fahren. Und Gedanken haben die meisten dieser geistlosen Barbaren auch keine, die der Rede wert wäre.
Der Duc3 macht es schon richtig, wenn er die Teutonen als das behandelt, was sie sind: nützliche Idioten in einem von Italien geführten Bündnis.

H34DHUN73R
03.11.16, 06:32
Wir danken Euch für Euren Hinweis, werter Hohenlohe, müssen jedoch dem werten Frisiercreme beipflichten - mögen die Barbaren doch nach Rom kommen, um dort die Wunder zu schauen,
die der Duce und seine Getreuen tagtäglich vollbringen !

Die natürliche kulturelle Überlegenheit der Italiener lässt einen allzu engen Umgang mit rückständigen Völkern nicht zu, wenngleich sie auch durchaus gerne ihre alte Rolle als Schwertführer
unter dem Banner Roms wieder übernehmen können :)

Bassewitz
03.11.16, 07:34
Kommt neuerdings der Berg zum Propheten? Soll doch dieser Trittbrettfahrer von einem teutonischen Trottel, der höchstens eine Karikatur eines Führers darstellt und selbst nicht einmal seinen propagierten idealen entspricht, doch zum charismatischen und knallharten Duce kommen, um von ihm als sein Schüler zu lernen. Dieser Österreicher deutschsprachige Nordost Italiener soll froh sein, wenn auch nur ein Funke der Genialität des großartigen Duce auf ihn abfärben möge. Er hat immerhin das Glück, dass der Duce vor Großartigkeit überläuft und so stets eine ganz besondere Aura verströmt.

PS: Was ist hier der Befehl für eine Streichung?

H34DHUN73R
03.11.16, 21:35
Nur die Ruhe, werter Bassewitz - seid gewiss: jener selbsternannte Führer wird belehrt werden, wenn erst die rechte Zeit gekommen ist.
Bis dahin gilt es die Gesellschaft jener Leute lächelnd zu erdulden und ihre Launen zu ertragen

Hohenlohe
03.11.16, 22:32
Auweia...!! Was haben wir da nur losgetreten, dabei wollten wir nur klammheimliche Spionage unsererseits bei den Deutschen vorschlagen. Nur muss man aufgrund diverser deutschfreundlicher Sympathisanten dies originell verpacken.
Ansonsten lieben wir sozusagen unseren Duce...!! :D

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *VIVAT!! LANG LEBE UNSER DUC3!!*

Ritter Kunz
07.11.16, 20:13
Ritter Kunz macht gerade einen Rundgang über den Zerstörer "Freccia" als er einige Matrosen beim Kartenspiel während der Dienstzeit erwischt. Die überrumpelten Seeleute wissen nur zu gut, dass darauf Disziplinarmaßnahmen stehen, und schauen in angemessenem Maße betreten drein. "Männer... ich weiß, im Moment ist hier nicht viel los" beginnt der Tenente di Vascello noch ganz ruhig, "Die Flotte tut nicht viel mehr als Routineküstenpatroullien fahren und Übungen abhalten, außerdem sind wir das Stiefkind der momentanen Rüstungsstrategie." Ritter Kunz hält kurz inne - die Matrosen scheinen sich zu entspannen. "UND DAS WIRD AUCH SO BLEIBEN, WENN IDIOTEN WIE IHR IHRE PFLICHT NICHT ERNST NEHMEN! Seht zu, dass ihr auf eure Stationen kommt! Und damit ihr es begreift, schiebt ihr gleich noch eine zweite Schicht hinterher! Wenn sowas nochmal vor kommt, geht das den offiziellen Weg - und ihr wisst, was euch dann blüht. Also reißt euch gefälligst am Riemen!" Die Seeleute verlassen hastig ihre improvisierte Kartenstube, dabei drängelnd, wer als erster durch das Schott kommt. Ritter Kunz Bleibt nachdenklich zurück - hoffentlich hatten die Jungs ihre Lektion erstmal gelernt. Aber das wird kein Einzelfall bleiben, nicht auf der "Freccia", und schon gar nicht in der gesamten Marine. Die Moral sinkt zusehends, und in gleichem Maße der Diensteifer - und das, obwohl wir nicht mal im Krieg sind .... oder vielleicht ja auch deswegen. Jemand müsste ein gutes Wort bei der Staatsführung einlegen - wenn es schon keine neue Ausrüstung gibt, dann brauchen wir Ideen, um die Männer bei der Stange zu halten. Aber wer sollte das tun, wenn schon der Marineoberbefehlshaber weitere Streichungen und Vertröstungen auf "später" nur noch resigniert zur Kenntnis nimmt? Ritter Kunz schüttelt den Kopf - die Gedanken grenzen ja schon an Wehrkraftzersetzung. Der Tenente di Vascello strafft sich und fährt mit seinem Rundgang fort. Es wäre doch gelacht, wenn ihm nichts einfiele, um der Moral einen leichten Schub zu geben!

Oerty
09.11.16, 00:53
Die Fahrt in einem Lkw zog sich scheinbar ewig. Viele Kilometer auf der Staubigen Piste mit einigen Schlaglöchern. Tenente Oertyzulu kannte solche Strecken aus seiner Heimat, auch in weit schlechterem Zustand. Aber diese ist er nur einige Kilometer gefahren, nicht wie hier Tage. Wie musste es erst den gewöhnlichen Soldaten auf der Ladefläche auf Ihren Holzbänken ergehen.

Aber es half nichts, seine Truppe stand eben an der Grenze und dort mussten Sie hin. Keiner der Soldaten die Mitfuhren waren aus seinem Zug. In seiner Einheit angekommen, Die 2. Kompanie lag in einem kleinen Dorf, nicht unweit der Mittelmeerküste. Das weitläufige Gelände mit den nur kleinen Erhebungen und Senken bot so gut wie kaum Deckung für etwaige Angreifer, aber auch keine Gute Deckung sollte man den Briten in Agypten einen Besuch abstatten.

Der Meldung bei seinem Battailionskommandeur folge alsbald die Meldung mit 3 weiteren Soldaten bei der 2. Kompanie. Nach einem kurzem Gespräch befand Oertyzulu das der Kompaniechef, Capitano Adony , ein durchaus anständiger Kerl zu sein Scheint, mit der er wohl gut auskommen sollte.
Capitano Adony hatte ihn mit den Worten „Sieh zu das du die Truppe in Schuss bleibt, es sind momentan nur 25 Soldaten im Zug. Der Rest wird die nächsten Tage ankommen und den Zug auf Sollstärke bringen. Schweißen Sie Sie zu einer Einheit.“ Das hatte ich sowieso Oertyzulu sowieso vor.

Bei seinem Zug angekommen übernahm er diesen von einem Gruppenführer, welcher den Zug behelfsmäßig führte. Der Zug wurde vor 2 Wochen aufgeteilt und die Soldaten einem der neu entstanden Batallione zugeteilt.
Bis sein Zug komplett war, dauerte es noch fast 3 Wochen. Die Unterstützungswaffen kamen mit den letzten Soldaten. Ihnen wurde nun 1 Panzerbüchse sowie ein Brixia Mörser zugeteilt.
Sein Zug war somit insgesamt mit 39 Mann besetzt, davon Oertyzulu als einziger Offizier, 2 Gruppenführer und 36 Mannschaften. Ausrüstung waren 3 Leichte MG, eine Solothurn Panzerbüchse sowie ein leichter Mörser vorhanden.

Die Kompanie bestand aus insgesamt 3 Zügen, je 39 Mann und einem Schwerem MG Zug, welcher nochmals 16 Mann Umfasste. Die gesamte Kompanie Umfasste somit 133 Mann Sollstärke, 9 leichte, 3 schwere MG, 3 leichte Mörser und 3 Panzerbüchsen.
Dem Tenente Oertyzulu gefiehl was er vorfand. Er war von seiner Truppe und der 2. Kompanie sehr angetan. Schien doch auch diese Kolonialdivision recht gut ausgerüsten zu sein. Genau wie die Hilfstruppen im alten Rom. So konnte man ein neues Imperium ausbauen.
Bis sein Zug vollständig war, gab es kaum Übungen, er nutzte die Zeit die Soldaten und seine Gruppenführer kennen zu lernen und auch gleich Ihre Stärken und auch Schwächen zu erkennen. Sobald die letzten Soldaten eingetroffen waren, setzte er beim Capitano eine größere, 3 Tägige Schießübung in der Wüste an. Ziel der Schießübungen war das finden der besten Schützen für die leichten MG und die Panzerbüchsen. Jeder Soldat sollte sich in den Unterstützungswaffen ausgiebig Trainieren. So wurde der beste Schütze an die Panzerbüchse gesetzt und die nächstbesten an die leichten MG. Für den Mörser war kaum Munition vorhanden und so konnte kaum damit geübt werden.

Aber das sollte sich noch ändern, dafür wollte er beim Capitano Adony vorsprechen.

Hohenlohe
09.11.16, 13:05
Werter H34DHUN73R, wir sind schon sehr gespannt darauf, wie es nun weitergeht...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
10.11.16, 06:37
Wir sind zur Zeit leider wieder beruflich übermäßig eingespannt, der ganze November wird schrecklich :(

Am Wochenende soll aber allen Hindernissen zum Trotz wieder geliefert werden, werter Hohenlohe.

Und Wir sehen mit Freude, dass in der Zwischenzeit Unsere Offiziere die Dinge in die Hand nehmen und sich auf das Kommende vorbereiten :)

Hohenlohe
10.11.16, 06:59
Werter H34DHUN73R, lasst es am wohlverdienten WE ruhiger angehen, wir haben Verständnis für eure Situation. Auch wenn wir uns aufgrund unseres Rentnerstatus leicht tun. Wir sind aus gesundheitlichen Gründen zu diesem Status gekommen. Mittlerweile bemühen wir uns um mehr Struktur in unserem Alltag...*seufz*
Da wir einen Singlehaushalt führen, müssen wir uns auch um unsere Küche kümmern sowie den Wocheneinkauf(wir haben kein Auto) und das etwas lästige Putzen...*stöhn*

Daher freuen wir uns über jedwede Abwechslung in unserem bescheidenen Alltag und lesen daher gerne AARs.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *VIVAT ITALIA!!*

Lord Elma
10.11.16, 19:56
Wollte mich mal kurz outen,bin stiller Mitleser,sehr schöner AAR!!

Strategienordi
24.11.16, 17:03
Auch Wir erwarten die Fortsetzung - in letzter Zeit schleppt sich das ein wenig, seit dem "AAR des Monats".
Eine neue Foltermethode für AAR-Leser?
Guter Ansatz ;)
Ein paar kleine Änderungen an der Formulierng, fertig ist die Depesche... :D ;)

H34DHUN73R
24.11.16, 17:48
Wie infam :)

Tatsächlich tippen Wir aber gerade nebenher an der Fortsetzung, die am Wochenende unabwendbar über die geschätzte Leserschaft hereinbrechen soll ;)

Hohenlohe
24.11.16, 22:12
Werter H34DHUN73R, dann spannt uns bitte nicht allzu lange auf die Folter...!! *grins* :D
Wir erwarten die Befehle des ollen DUC3...!!ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI RAGAZZI!*

H34DHUN73R
25.11.16, 23:17
Bevor der Unmut der Lesergemeinde vollends losbricht, veröffentlichen Wir einen kleinen Appetithappen...

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -

Alle Wege führen nach Rom - XXI

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



02. Oktober 1937

James Eric Drummond, 16. Earl of Perth, Knight Great Cross des Most Distinguished Order of Saint Michael and Saint George, Companion des Most Honourable Order of the Bath und vor Allem amtierender Botschafter
seiner Majestät, King George VI in Italien schlendert gemütlich über die Via di Santa Maria in Rom.

http://up.picr.de/27535923gh.png

Aufgrund der mittlerweile kühlen Witterung trägt er einen braunen Burberry-Trenchcoat über dem schwarzen Anzug.
Der mitgeführte Regenschirm, der auch als Gehstock Verwendung findet, würde an sich genügen, ihn in der italienischen Metropole als Brite auszuweisen.
Der schwarze Bowler wäre in dieser Hinsicht also nicht zwingend erforderlich, gehört für den Earl jedoch zwingend zur ordentlichen Kleidung eines Gentleman.

Sir Eric pflegt auch heute, dem Mittagessen einen Verdauungsspaziergang folgen zu lassen, der aber vorrangig dazu dient, ihm eine zusätzliche halbe Stunde zu verschaffen, in der er ungestört über ihm wichtige
Themen nachdenken kann.
Bevor ihn wieder die unerschöpfliche Reihe von Bittstellern, Aufschneidern und politischen Möchtegerns heimsucht.

Er streift die auf der gegenüberliegenden Strassenseite gelegene Kirche Santa Maria dell’Anima nur mit einem beiläufigen Blick.
Schließlich weiß man nie, ob nicht neugierige Augenpaare jede seiner Handlungen verfolgen.

http://up.picr.de/27535929yk.jpg

Santa Maria dell’Anima, die deutsche katholische Nationalkirche in Rom, dient den deutschen Pilgern und sonstigen Besuchern Roms seit Jahrhunderten als eine zentrale Anlaufstelle in der heiligen Stadt.
Weitaus weniger bekannt ist - hoffentlich - die Funktion als die zur Zeit wichtigste Informationsdrehscheibe des Secret Service in Italien.

Ursprünglich hatte man dafür lange Zeit den Vatikan genutzt, da die Kirche lange Zeit auf Kriegsfuß mit dem italienischen Staat standen, Faschisten hin oder her.
Da sah man sich natürlich gerne nach Freunden um und der Secret Service hatte diesbezüglich die Armee weit ausgebreitet.

Leider war es aber Mussolini vor einigen Jahren gelungen, mit den Lateran-Verträgen, die eine Wiederaufstehung des Kirchenstaates ermöglichten, gleich einen mehrfach wirksamen Coup zu landen.
Im Zuge des Risorgimento war dieser einst mächtige Kirchenstaat 1870 nach wechselvollen Jahren endgültig unter die Räder gekommen, sodass dem Papst jede weltliche Macht abhanden gekommen war.

http://up.picr.de/27535936br.png

Pius XII. hatte sich unter Anderem mit einem Kirchenbann bei den Eroberern des Kirchenstaates revanchiert und seither pflegten der italienische Staat und der Vatikan ein recht prekäres Verhältnis.
Dass es ausgerechnet Mussolini versuchen und dann auch noch erreichen würde, diese Feindschaft durch staatliche Garantien der politischen und staatlichen Souveränitat des Vatikanstaates in ein
gedeihliches Miteinander zu verwandeln, hatte sicherlich niemand erwartet.

In der Folge hatten nun beide Seiten etwas zu verlieren: der Duce konnte durch kirchliche Agitation gegen seine Regierung schnell in die Bredouille geraten, umgekehrt konnten dem Papst schnell die staatlichen
Garantien wieder abhanden kommen, wenn er die Faschisten herausforderte.
Daher hatte man sich arrangiert - unter anderem zum Leidwesen der Briten, denen etliche sprudelnde Informationsquellen austrockneten und logistische Verbindungen abhanden kamen.

Immerhin hatte der Aufstieg der Nazis in Deutschland und die daraus resultierenden Säuberungen und fortlaufend immer stärker angezogenen Daumenschrauben ein nützliches Biotop geschaffen, welches seither einen
gewissen Ausgleich bietet.
So konnten gleich mehrere Mitglieder der Bruderschaft von Santa Maria dell’Anima als Agenten des britischen Secret Service gewonnen werden.

Naturgemäß trafen über diesen Kanal hauptsächlich Nachrichten aus Deutschland ein, was dazu führte, dass man in der britischen Botschaft in Italien seltsamerweise mit am Besten über das Reich orientiert war und
gleichzeitig hinsichtlich gewisser Details in Italien nicht viel mehr wusste, als der typische Zeitungsleser.

Der ständige, lebhafte Publikumsverkehr in der Kirche dient jedenfalls seither dem Service und seinen Zuträgern als ideale Tarnung.

Da die Kanzlei des britischen Botschafters, der Palazzo Sciarra Colonna di Carbognano, zufällig in der gleichen Straße liegt, hätte man die Nachrichten natürlich auch auf kürzestem Wege austauschen können.
Dies hätte aber sogar den schlafmützigen italienischen Behörden irgendwann auffallen müssen, sodass man lieber ein komplexes, über ganz Rom verteiltes System toter Briefkästen für den Transport von Botschaften
eingerichtet hatte.

http://up.picr.de/27535956dt.jpg

Hinter der Kirche wechselt der Earl of Perth gemächlich die Straßenseite, um dort beiläufig die Auslagen einiger Geschäfte zu mustern.

Ein dutzend Meter hinter ihm folgen zwei kräftig gebaute Männer, die in Ihren feinen Anzügen seltsam deplatziert wirken.
Tatsächlich handelt es sich um zwei Angehörige der Royal Marines, die als persönliche Eskorte des Botschafters fungieren und mit ihren kantigen Gesichtern und kraftvoll lässigen Bewegungen ganz den Eindruck erwecken,
kleinere Ungelegenheiten unterhalb eines Angriffs der italienischen Armee problemlos regeln zu können.

Der Botschafter registriert die herannahende Leibwache leicht genervt in der spiegelnden Glasscheibe einer Bäkerei und beschleunigt seine Schritte wieder etwas.
Leider werden die Zeiten zunehmend unsicher und die traditionell eh nicht wahnsinnig große britische Beliebtheit scheint weltweit gerade einem neuen Tiefpunkt entgegen zu sinken.
Daher musste er sich dem Diktat seines Sicherheits-Chefs beugen und in den Personenschutz einwilligen, wenn er sich noch weiter außerhalb der Botschaft bewegen wollte.

Dabei war das Verhältnis mit Italien nach dem Krieg zunächst gar nicht so übel gewesen.

Die Italiener machten Ihre Verbitterung über die Behandlung als Sieger zweiter Klasse anfangs hauptsächlich an den Franzosen fest.
Auch hatte Ramsay MacDonald in seiner Zeit als Premier den Italieniern irgendwie zugesagt, war er doch der erste Labour-Premier, der erste Premier aus der Arbeiterklasse und der erste ohne akademische Ausbildung.

http://up.picr.de/27535964jk.png

Als einer der wenigen standhaften Pazifisten hatte er lange gegen die britische Teilnahme am Weltkrieg gekämpft, sodass er den gefühlten Verlierern irgendwie sympathischer schien, als die großsprecherischen
Konservativen, die schon immer Alles vorher ganz genau gewußt hatten und mit der gewohnten britischen Arroganz auf den Rest der Welt herab blickten.

Da den Briten daran gelegen war, das französische Schwergewicht nach dem Wegfall Deutschlands als Machtfaktor irgendwie auszubalancieren, hatte man auch die italienischen Faschisten hofiert.
Die Bilder, die von dem herzlichen Umgang MacDonalds mit Mussolini zeugten, wären diesem heute sicherlich hinreichend peinlich.

http://up.picr.de/27535968ky.png

Zu dieser Zeit war auch Sir Eric noch der festen Überzeugung, dass ein engeres Arrangement mit Italien für das Königreich der beste Weg war, seine Interessen auf dem Kontinent zu wahren.
Erreicht hatte man mit dieser Politik leider nur, Mussolini zu legitimieren und zu größeren Abenteuern anzuspornen und dabei auch noch die Franzosen zu verärgern - keine sonderlich beeindruckende Bilanz!

Der Abgang des am Ende allgemein geradezu verhassten MacDonald hatte Sir Eric jedenfalls aus persönlichen Gründen heraus durchaus befriedigt, hatte dieser doch seine Ernennung zum Botschafter in den USA nach
besten Kräften und erfolgreich sabotiert.
Der Übertritt des Earls zum Katholizismus, der durchaus nichts mit seinen religiösen Befindlichkeiten zu tun hatte, sondern vielmehr aus seiner Absicht resultierte, seine große Liebe Angela Mary Constable-Maxwell
zu heiraten, hatte den nachhaltigen Unmut MacDonalds nach sich gezogen.

Mit Stanley Baldwin zog dann ein ganz anderer Geist in die Downing Street ein, während sich parallel Mussolini nach der innenpolitischen Konsolidierung zunehmend nach Aktionsmöglichkeiten außerhalb Italiens umzusehen begann.

http://up.picr.de/27535991ym.png

Aufgrund der Bedeutung des Mittelmeeres und insbesondere Ägyptens für die britische Strategie kühlte das Verhältnis dann sehr schnell ab.

Baldwin schien durchaus bereit schien, den Nazis und Faschisten konsequent entgegen zu treten, doch residierte er nicht lange genug in der Downing Street, um reale Ergebnisse zu erzielen.
Auch wenn inzwischen der konziliante Gentleman Neville Chamberlain die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, war aber der Zug für eine britisch-italienische Freundschaft doch offensichtlich abgefahren.

http://up.picr.de/27536003fq.png

Mussolini hatte sich nach einigem Zögern offenkundig mit diesem größenwahnsinnigen Hitler arrangiert und trampelte mit seinen Aktivitäten in Afrika und der Verwicklung in den spanischen Bürgerkrieg nachhaltig
auf den britischen Nerven herum.

Leider war aber auch das noch längst nicht alles - der britische Militär-Attaché bombardiert den leidgeprüften Sir Eric seit Monaten mit Berichten über fortlaufende Verstärkungen der Truppen an der französischen Grenze
und die scheinbar permanent ablaufenden Groß-Manöver in Norditalien, das sich in ein beispielloses Heerlager verwandelt hatte.
Nach Meinung des Attachés konnte die italienische Armee mittlerweile jederzeit mit guten Aussichten gegen die Franzosen antreten - ausgerechnet die italienische Armee !!

So etwas hatte man seit der Zeit des alten Rom nicht mehr gehört !

In Whitehall war man zwar der Meinung, dass die Franzosen mit heran geführten Verstärkungen letztlich doch klar die Oberhand behalten würde - aber vor Jahresfrist hätte noch niemand geglaubt,
dass die seit dem Weltkrieg allgemein verachtete italienische Armee überhaupt einen Meter Boden gegen die Franzosen gut machen könnte !
Nun musste man schon froh sein, dass sie einen Angriffskrieg gegen Frankreich vermutlich verlieren würden !


Seither landen beständig Vorschläge und Aufträge aus der Downing Street 10 und aus dem Chevening House auf dem Tisch des Botschafters, in denen Möglichkeiten ventiliert werden, das zunehmend angespannte Verhältnis
zum faschistischen Italien wieder zu normalisieren.

Leider fielen diese bei dem Duce bislang sämtlich auf unfruchtbaren Boden, sofern er sich denn überhaupt damit befasste.
Woran Sir Eric starke Zweifel hegte.
Der arrogante Graf Ciano hatte sich als praktisch auf die Türschwelle des Duce gelegt und fing unwillkommene Besucher zuverlässig ab - und in diese Kategorie fällt ein britischer Botschaft offenbar in dieser Zeit.

Indessen beäugte Whitehall mit ansteigender Sorge die ständig wachsende Stärke der italienischen Armee und scheucht dementsprechend regelmäßig den Militär-Attaché und seinen Stab durch die Gegend, um Fakten zu sammeln.

Immerhin konnten diese bislang keinerlei Indizien für einen Ausbau der italienischen Flotte finden, was ja wohl nur bedeuten konnte, dass Mussolini nicht ernstlich auf Ärger mit dem Königreich aus war.
Schließlich könnte ihm die weit überlegene Royal Navy sicherlich jederzeit den Hahn zudrehen, gleich wie stark diese italienische Armee nun auch geworden sein mochte.

Mit der von der rechten Gruppierung der Tosei-ha durchgesetzten japanischen Kriegserklärung an Shanxi, die sich zwischenzeitlich erwartungsgemäß zu einem handfesten, wenn auch nicht offiziell erklärten
Eroberungskrieg des Tenno gegen ganz China ausgewachsen hatte, war es aber schließlich um das Wohlbefinden der Global-Strategen in London endgültig geschehen.

http://up.picr.de/27536058wy.png http://up.picr.de/27536059hi.png http://up.picr.de/27536060cb.png http://up.picr.de/27536061ok.png

Nach dem Weltkrieg waren die Briten schnell wieder auf das bequeme System der Berufsarmee zurück gefallen, was die gelegentlich durchaus unerfreulichen militärischen Aspekte der Sicherung eines weltweiten Imperiums
von den Wählern angenehm fern hielt, aber leider auch die britischen Kapazitäten speziell zu Lande doch sehr stark eingrenzte.

Ein unter japanischer Kontrolle stehendes China würde die Machtkonstellation im ganzen pazifischen Raum grundlegend ändern und mit Indien auch das Kronjuwel des Empire gefährden.

Das konnte das Königreich schwerlich tatenlos mit ansehen - andererseits waren abgesehen von der kostbaren Flotte aber unmittelbar auch keine Mittel vorhanden, um dagegen aktiv einzuschreiten.
Wenn man aber das Gros der Navy nach Asien entsandte, blieb eventuell nicht genügend übrig, um gleichzeitig die Italiener und die Deutschen zu überflügeln.
Zumal man den verdammten Nazis im Überschwang auch noch eine bedeutende Verstärkung ihrer Flotte zugestanden hatte, die diese offenbar auszukosten gedachten.

Um das Unglück voll zu machen, schien auch auf die Franzosen zunehmend weniger Verlass.
Politisch traditionell tief zerstritten war es auch mit dem Ruhm der Grande Armee nicht mehr weit her.

Theoretisch nach dem Weltkrieg bis mindestens zum Anfang der dreißiger Jahre die dominierende Figur im kontinentalen Machtgefüge, war diese Truppe offenkundig nurmehr beschränkt einsatzfähig.
Während Deutsche, Italiener und auch die Sowjets immer mehr an Kraft gewannen, stagnierten die Franzosen bestenfalls.
Inzwischen hatte man sich hinter dem Bollwerk der Maginot-Linie selber eingemauert, anstatt die dafür vergeudeten, gewaltigen Mittel in eine weit zweckmäßigere Modernisierung der Armee zu investieren.
Vor Allem aber fehlte der politische Wille, dieses immer noch beachtliche Instrument auch einzusetzen, was den Mussolinis und Hitlers keineswegs entging.


So sieht Sir Eric immer mehr düstere Wolken herauf ziehen, die ein offenbar unabwendbar heran nahendes Unheil verkünden.
Gelegentlich fühlt er sich fast versucht, sich ungläubig die Augen zu reiben - wie konnten die totalen Sieger des Weltkrieges innerhalb so kurzer Zeit ihre absolute Vormachtstellung derartig leichtfertig einbüßen?

Als Reaktion auf all dieses Ungemach und seiner wachsenden Besorgnis sendet er schon seit Monaten immer dringlichere Empfehlungen an das Chevening House, Whitehall und die Downing Street, unverzüglich eine
Modernisierung und drastische Verstärkung der Streitkräfte in Angriff zu nehmen !

Idealerweise würde die schlichte Existenz dieser Streitkräfte einen offen Krieg auf dem Kontinent verhindern helfen und falls sich die Dinge weiter so ungünstig entwickelten, würde man sie zur Verteidigung des Empire und
gar der britischen Inseln selbst dringend benötigen !

Leider trafen diese Empfehlungen bei Chamberlain, der sich immer noch mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise herumschlagen und die darunter stark leidenden Wähler im Auge behalten musste, auf taube Ohren.
Woher die gewaltigen Mittel nehmen, um nebenher auch noch eine in Friedenszeiten unerhörte Hochrüstung zu finanzieren ?
Und Noch dazu die im Königreich seit je her verhasste Wehrpflicht wieder einführen ?

Vermutlich würden derartige Maßnahmen auf politischen Selbstmord hinaus laufen - aber irgend etwas musste man doch unternehmen können ?

Ratlos grübelnd geht der Botschafter weiter, ohne seiner Umgebung besondere Beachtung zu schenken.

Mr_Rossi
26.11.16, 01:51
Geht weiter, schnurr...

Oerty
26.11.16, 10:42
Sehr schön, der Brite merkt das er und sein Empire bald Italienisch sprechen! 😏

Hohenlohe
26.11.16, 17:29
Werter H34DHUN73R, eine sehr gute Darstellung der politischen Lage habt ihr da abgeliefert. Man kann nur hoffen, dass der italienische Geheimdienst bestens informiert ist über die englischen Machenschaften...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
27.11.16, 19:40
Alle Wege führen nach Rom - XXII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium


15. Oktober 1937

Ferrucio Lantini geniest sein Mittagessen - Saltimbocca alla romana - während er wie üblich im Hinterkopf Produktionszahlen wälzt und gegen Bedarfe abwägt.
Er hat sich wie meist in einen den höheren Rängen vorbehaltenen Bereich in der Kantine des Korporationsministeriums zurückgezogen, wo die Gefahr geringer ist,
in unnütze Gespräche verwickelt zu werden.

Die letzten Wochen waren aus seiner Sicht höchst erfolgreich verlaufen.
Nicht weniger als drei neue Rüstungsfabriken hatten die Produktion aufgenommen.
Eine von Ansaldo widmete sich der Infanterie-Ausrüstung, die aufgrund ständiger Neuaufstellungen von Divisionen schon traditionell knapp war.

http://up.picr.de/27540019zu.jpg

Ein weiteres Werk produziert nun Geschütze, die in Folge der beschlossenen Ausrüstung des Heeres mit Artillerie-Abteilungen heißbegehrt sind.

http://up.picr.de/27540018lr.jpg

Das dritte Werk schließlich soll der demnächst zu erwartenden Lücke bei der Zusatzausrüstung vorbeugen.

http://up.picr.de/27540020fk.jpg

Cavallero plant, in Zukunft verstärkt Ergänzungs-Bataillone aufzustellen, die unter Anderem die medizinischen, Pionier- und Aufklärungskapazitäten seiner neu aus dem Boden gestampften Divisionen
verbessern sollen.
Da kann man sich leicht ausrechnen, dass die bislang eher überschaubaren Anforderungen aus diesen Bereichen binnen kurzem explodieren werden.

Wie üblich bereiten aber die Panzer die größte Sorge, jedenfalls in der allgemeinen Wahrnehmung.
Es würde mindestens bis März dauern, die neu geschaffenen Panzerbataillone auszustaffieren.

Wobei man im Anschluß natürlich noch die wieder ausgegebenen L3 ebenfalls noch ersetzen musste, also würde es wohl eher Juni werden.
Soviel Geduld wird das Heer nicht aufbringen, das nun endlich über eine ordentliche Panzer-Armee gebieten möchte, also musste etwas bei den Produktionskapazitäten geschehen.

Die Assistenten, die ihm beim Essen wenig erfolgreich Gesellschaft leisten, unterhalten sich leise untereinander, um den gestressten Minister nicht in seinen Gedankengängen zu stören.
Lantini selbst wirft ab und an geistesabwesend ein paar Floskeln in die Runde, um nicht allzu entrückt zu wirken.

Vor seinem geistigen Auge sieht dieser derweil Italo Balbo wie eine drohende Wolke über sich schweben.

Der Luftfahrtminister und Oberbefehlshaber der Regio Aeronautica verliert angesichts der geringen Fortschritte allmählich die Geduld.
Immerhin will er mindestens 15 Jagdgeschwader aufbauen, verfügt aber derzeit nur über ganze 6.

In den übrigen Bereichen sieht es eher noch trostloser aus, da derzeit überhaupt nur Jäger hergestellt werden.
Dafür aber immerhin die Saetta, auf der ja alle Hoffnungen ruhen.

Lantini ist allerdings zu Ohren gekommen, dass die Jagdflieger sich über die eher schwache Bewaffnung Gedanken machen - überlegen ist man damit den modernen Maschinen der übrigen Nationen jedenfalls nicht,
insbesondere nicht den Franzosen und Briten, auf die es ja letztlich ankommen würden.

Immerhin deuten die Erkenntnisse der Nachrichtendienste auch nicht darauf hin, dass man sich bei diesen noch unerklärten Gegner besondere Mühe mit der Produktion geben würde.
Also besteht die Chance, durch verstärkte Luftrüstung die bestehende Lücke zu schließen.
Vorausgesetzt natürlich, Lantini kann irgendwie diese zusätzliche Bürde stemmen, weshalb der schlanke, mittelgroße Mann noch mehr unter Druck steht als normal.

Jedenfalls muss die Industriekapazität noch deutlich gesteigert werden, weshalb Lantini heute Morgen die Pläne zum Bau von drei weiteren Rüstungswerken abgezeichnet hat, zusätzlich zu dem bereits
ziemlich weit fortgeschrittenen Projekt in den Abruzzen.

http://up.picr.de/27550812qz.jpg

Um die weiter steil wachsenden Importe zu finanzieren, mussten auch noch zivile Fabriken her, deren Produkte man auf dem Weltmarkt in Devisen umtauschen konnte, mit denen dann die Einkäufe
bezahlt werden sollten.
Daher stehen nun auch erstmalig drei neue Großbetriebe für die Exportwirtschaft auf dem Plan - Automobilproduktion, Maschinenbau und noch ein Neubau für Marconis Funkgeräte, das sollte sich alles gut versilbern lassen.
Leider dauerte der Aufbau dieser Fabriken noch länger als die der Rüstungsbetriebe, also würde das eine ziemlich nervige Angelegenheit werden.

Achtlos schlingt Lantini die letzten Happen seines Saltimbocca hinunter, um schnell zurück an seinen Schreibtisch zu kommen.


15. Oktober 1937

Conte di Bassewitz malt geistesabwesend Kringel auf das leere Blatt Papier vor ihm.

Der Duce hatte unzweideutig wissen lassen, dass er es satt habe, sich der Weltöffentlichkeit als Operetten-Diktator zu zeigen.
Man solle sich gefälligst hurtig etwas Neues einfallen lassen und es hatte tunlichst etwas Seriöses zu sein.
Schließlich zeigte man auf andere Staatsmänner ja auch nicht lachend mit dem Finger, wenn sie sich in der Öffentlichkeit sehen ließen!

Seither überlegte Staatsekretär im Propaganda-Ministerium angestrengt, wie man den Duce denn künftig präsentieren sollte und was dazu erforderlich wäre.

Wobei er ursprünglich natürlich seine Leute nachhirnen ließ, schließlich war er selber ja Chef.
Leider kam dabei nichts Zählbares heraus und es schien auch nichts zu bringen, diese Idioten regelmäßig abzuwatschen.
Das war zwar kurzfristig entspannend aber leider mittelfristig nicht zielführend.

Also zerbricht er sich nun selbst den Kopf, um zumindest einige sinnvolle Grundlinien zu formulieren, die diese Schwätzer dann ausmalen konnten.

Immerhin hatte Mussolini ja sein Land siegreich nach Afrika geführt und seine Legionen anschließend die spanischen Kommunisten zermalmen lassen.
Was war denn daran bitte ulkig?

Natürlich würde es auch nichts bringen, den Duce als eiskalten, brutalen Aggressor an der Spitze einer rücksichtslosen Militärmaschinerie zu zeigen.
Das würde in Italien vielleicht dem Einen oder Anderen gefallen, aber wohl kaum den günstigen Eindruck auf die Weltöffentlichkeit machen, an dem seinem obersten Chef ebenfalls gelegen war.

Vielleicht die Lateran-Verträge nochmal ausgraben, der Duce als Kommunikator und Friedensstifter?
Nein, der Gaul war längst tot geritten !

Seufzend lehnt sich der Conte in seinen weichen Ledersessel zurück, einen tiefen Zug aus seiner kubanische Zigarre nehmend.

Als weisen Führer der Industrie, der das darbende Land durch gewaltige Investitionen wieder aufgerichtet hat, braucht man Mussolini auch nicht zu zeigen.
Für die Innenpolitik käme er damit viel zu lasch rüber und man lenkte damit nur das Augenmerk auf das wenig gefällige Thema der Staatsfinanzen, über die man sich ungern verbreitete.

Außerdem konnte man die Erzeugnisse dieser ganzen neuen Werke zusammenschrauben wie man wollte - es kam doch immer wieder ein Gewehr, Geschütz oder Panzer dabei heraus.
Auch keine ideale Botschaft, speziell nicht fürs Ausland.

Ruckartig schnellt Bassewitz wieder nach Vorne, die Augenbrauen konzentriert zusammen gekniffen.
Natürlich, Afrika !
Er hatte es schon fast gehabt, war nur falsch abgebogen !

Den Abessinien-Krieg hatte man bisher ja gar nicht groß ausgeschlachtet - nun, ein wenig natürlich schon, aber diese Spanien-Geschichte war zu schnell in den Fokus gerückt, um alle denkbaren
Knöpfe zu drücken und Strippen zu ziehen !

Abessinien war ja einer der ältesten Staaten der Welt gewesen, der älteste wohl überhaupt, wenn sich der Conte richtig entsinnt.
Also gab es da natürlich auch Überbleibsel der guten alten katholischen Kirche.
Nun ja, wenigstens eine irgendwie christliche Kirche wohl doch hoffentlich.

Diese hatte man ja von dem Joch der grausamen Muselmanen befreit, die dort sicher irgendwo herumliefen.
Man bräuchte ein paar Berichte von Progromen oder jedenfalls irgendwelche Gehässigkeiten gegen die kleine aber wackere christliche Gemeinde, die der Duce dann mannhaft unter seine schimmernde Wehr genommen hatte.
So etwas kam im erzkatholischen Italien bestimmt gut, speziell im Süden, wo die Leute außer einer blumig ausgemalten Schilderung des Paradieses traditionell wenig zur Erbauung hatten.

Mit der Kirche hätte man dann auch gleich den Anknüpf-Punkt an das alte Rom, das in seiner späten Phase ja Verteidiger des Glaubens und der Zivilisation geworden war.
Zivilisation, natürlich !

Bassewitz grinst zufrieden, die Zigarre zwischen den Backenzähnen festgeklemmt, während er immer schneller die Grundzüge seiner PR-Strategie zu Papier bringt.
Die Legionen Roms waren zurückgekehrt, um den armen, darbenden Wilden dort die Segnungen der Zivilisation zu bringen und diese Bürde des weißen Mannes auf sich zu nehmen.
Dieser Blödsinn funktionierte bei den Briten ja auch seit Langem ganz hervorragend, das würde insbesondere den Norditalienern runter gehen wie Öl !

Nebenher noch ein paar Augenschmeichler - schwarze Schönheiten, unzureichend bekleidet, natürlich hübsch verbrämt als Studien zu Sitten und Gebräuchen fremder Völker !
Kam eigentlich auch immer ganz gut, man musste nur aufpassen, dass die Ehefrauen nicht mit bekamen, warum sich ihre tumben Männer plötzlich so für Kultur interessierten, aber das war kein Problem.
Für diese konnte man ja auch ein paar Massai-Krieger einbauen.
Diese großen, schlanken Kerls würden sicherlich gefallen.

Gibt es überhaupt Massais in Abessinien?
Egal, notfalls schafft man eben welche hin !

Und dann war da ja noch Lybien, ein trostloser Haufen Sand und Steine, bis, ja bis der Duce kam, um auch diesem armseligen Landstrich die Segnungen des Fortschrittes zu bringen.
Auch gleich noch in der Nachbarschaft zu Ägypten gelegen, da konnte man dann später zwanglos die Geschichte weiter spinnen.

Und fertig ist die Laube, denkt sich Bassewitz triumphierend.

Der Duce als großer, genialer, zupackender Anführer, der den rückständigen Afrikanern die römische Kultur und Zivilisation bringt, nebenher für Expansionsmöglichkeiten von Handel und Industrie sorgt und
damit Ordnung und Sicherheit in diese geplagte Welt bringt.

Ein wenig militärischen Pomp könnte man dabei auch entfalten und das Alles, ohne den Briten, Franzosen und Amerikanern allzu sehr zur Last zu fallen.
Schließlich würde das alles ja auf Kosten der Schwarzen gehen und die schubsten diese Gutmenschen ja selber lange genug herum !

Genau so wirds gemacht, beschließt der Staatsekretär zufrieden, nach dem Telefon auf seinem Schreibtisch greifend, um nach seinem Stab zu rufen.


19. Oktober 1937

Guglielmo Marconi geht gemessenen Schrittes neben seinem Werksleiter her und lauscht mit nachdenklich gesenktem Kopf dessen Ausführungen.

Nach dem faktischen Ende seines Engagements in den USA, wo er seine Anteile an RCA und einige noch bestehenden Werke zwischenzeitlich verkauft hatte, flossen umfangreiche Mittel zurück zur Zentrale nach Italien.
Dort hatte er es gerade noch geschafft, zwei neue Werke für Funk- und Elektronik-Produkte zu errichten, bevor Mussolini die Daumenschrauben anzog und alle Investitionen nur noch in die Rüstungsbetriebe gingen.

Marconi sieht zwar immer noch, eigentlich sogar immer dringlicher, den militärischen Nutzen der Funktechnologie, jedoch ist dort noch umfangreiche Forschungsarbeit zu leisten, ehe man die lang ersehnte
Ortung von Schiffen und Flugzeuge über Funkmess-Technik real in Angriff nehmen kann.

So profitiert sein Unternehmen vorrangig vom rapiden Ausbau des Heeres, das umfangreiche Ausrüstung zur Nachrichtenübermittlung per Funk benötigte.
Auch die Marine rüstete ihre Schiffe auf modernere Anlagen um und bei der Regia Aeronautica werden die modernen Saetta-Jäger ebenfalls mit Funk ausgestattet.

Alles in Allem bescherte das Marconi volle Auftragsbücher, die Produktion läuft mit Hochdruck.

Der Werksleiter weist dem obersten Chef des Unternehmens den Blick auf die Endmontage für Heeres-Funkgeräte und prahlt ein wenig mit Produktivitäts-Zuwächsen, die in den letzten beiden Jahren den
Ausstoß des Werkes um immerhin 10% gesteigert haben.

Marconi ist eigentlich hier, um das neue Forschungsprojekt bezüglich der Funkmess-Technik anzuschieben, für das er endlich die Genehmigung des Königlichen Sicherheitsrates erhalten hat.
Unter dieser Bezeichnung firmiert nun das bisher namenlose geheime Kriegskabinett, bestehend aus den für diesen Zweck wichtigsten Ministern, natürlich unter dem Vorsitz des Duce selbst.

http://up.picr.de/27551605ip.jpg

Das Projekt-Team, bestehend überwiegend aus Wissenschaftlern und Ingenieuren der Akademie der Wissenschaften, angeführt von Emilio Gino Segrè, folgt den beiden auf dem Weg durch die Fertigung
zum Konferenz-Raum, in dem das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll.

Da das Elektronik-Werk über eigene Labors verfügt und man ohnehin immer wieder mal Versuchsaufbauten und Prototypen benötigen würde, hatte Marconi beschlossen, der Gruppe eigene Räumlichkeiten auf dem Gelände
zur Verfügung zu stellen.
Außerdem kann man dann auch gleich Werksmitarbeiter einbinden, die sich um den Prototypen-Bau und die Beschaffung kümmern und - hoffentlich - eine spätere Serienfertigung vorbereiten konnten.

Noch immer weiß man nichts Genaues über die Vorgänge in England, nur dass dort offenbar an ähnlichen Projekten gearbeitet wurde.

Der Nachrichtendienst hat es bislang nur geschafft, auf Basis von Marconis technischen Informationen einige rätselhafte Konstruktionen an der Kanal-Küste auszumachen, bei denen es sich wahrscheinlich um
Funkmess-Einrichtungen handelte.
Wenn das korrekt ist - woran Marconi nicht zweifelt - haben die Briten zweifellos einen beachtlichen Vorsprung bei dem praktischen Einsatz dieser Technologie.

Daher hat er auch über Monate hinweg den Sicherheitsrat mit Eingaben zu diesem Thema beschäftigt und es immerhin geschafft, die Unterstützung Italo Balbos für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema zu erhalten.
Balbo konnte sich noch am Ehesten die praktischen Konsequenzen einer Ortung mittels Funktechnik ausmalen, war aber im Konzert der Teilstreitkräfte bisher aufgrund des geringen Ausbaus der Regia Aeronautica
auch der schwächste Fürsprecher.

Theoretisch müsste auch Cavagnari, der Marineminister hochgradig interessiert sein, aber dieser stand noch immer unter dem Eindruck der radikalen Budgetkürzungen in seinem Bereich und war für andere Themen
nicht sonderlich aufgeschlossen.

Nach längerem Überlegen hatte aber der prinzipiell Technik-Begeisterte Duce letzten Endes eingewilligt, sodass es nun in der Nachfolge eines Projektes zur Feuerüberlegenheit des Heeres endlich losgehen kann.

http://up.picr.de/27551603ng.jpg

Der Beschluss wurde auch durch die Verbesserungen im Bereich der Geschütze erleichtert, wo nun die vom Heer ersehnten 149mm - Kanonen zur Verfügung stehen.

http://up.picr.de/27551671ur.jpg

In der Nachfolge hatte man ein Projekt zur Steigerung der Aufklärungsmöglichkeiten in Angriff genommen, sodass im Sicherheitsrat nun allgemein die Auffassung besteht, dem Heer erstmal hinreichend Gutes
getan zu haben. Schließlich muss die ganze neue Ausrüstung ja auch noch produziert werden, was angesichts des zwischenzeitlich recht eindrucksvollen Umfanges des Esercito Italiano eine ganze Weile dauern mochte.

http://up.picr.de/27551681kv.jpg

Marconi bleibt nur die Hoffnung, dass die nun getroffene Entscheidung pro Funktechnologie nicht zu spät kommt und Italien hier den britischen Vorsprung wieder aufholen kann.


26. Oktober 1937

Ugo Cavallero, der heute aus gegebenem Anlass die Uniform eines Generale des Esercito Italiano trägt, erwidert den Gruß eines Tenente, der ihm die Wagentür einer Limousine aufhält.

Der Wagen soll den Kriegsminister zum Bahnhof in Mailand bringen, von wo aus es zurück ins Ministerium in Rom geht.
Den Vormittag hat Cavallero mit der Inspektion der Armata di Riserva verbracht, wo er zufrieden die Übernahme der Infanterie-Divisonen 25 bis 30 in den aktiven Dienst bestätigt hat.

http://up.picr.de/27551909cp.jpg

Diese Divisionen bilden nun die neue 4.Armee, die mit den zunächst 6 Divisionen die Sicherung des besonders sensiblen Bereiches Rom - Neapel übernehmen soll.

http://up.picr.de/27551912gg.jpg

Dort hat man bislang nichts stehen, was natürlich so nicht bleiben kann.

Im Falle eines Krieges mit den Westmächten würden die Engländer hier nur zu gerne an Land gehen und Kapazitäten für solche Unternehmungen haben sie - im Gegensatz zu den italienischen Streitkräften - durchaus genug,
um dort sehr schnell selber eine ganze Armee hinein zu stellen.
Was dann sehr wahrscheinlich auch gleich das Ende Italiens bedeuten würde.

Also musste eine derartige Landung gleich an den Stränden abgewiesen werden.

Natürlich reichte es nicht aus, nur diesen Bereich zu sichern.
Es gab noch reichlich strategisch wichtige Gebiete, die man ebenfalls decken musste, bevor man sich ernsthaft mit Engländern und Franzosen anlegen konnte.
Daher geht der Ausbau des Esercito Italiano auch nach Erreichen einer deutlichen Überlegenheit an der französischen Grenze ungebremst weiter.

Immerhin, der Anfang ist gemacht, sodass Cavallero zufrieden lächelnd wieder aufbrechen kann.

28. Oktober 1937

Tenente Frisiercreme wischt sich mit der Rechten über das nasse Gesicht und duckt sich tiefer in das durch die Brandung jagende Sturmboot.
Er sieht sich nach rechts und links um, wo dutzende anderer Boote mit Höchstfahrt auf den Strand am Fuße der Albaner Berge zuhalten.

Das gesamte 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore" übt hier eine Landung an einer feindlichen Küste.
Frisiercremes Battaglione Poggio Rusco bildet die Spitze, die in zwei Durchgängen an Land geschafft und die Küstenlinie sichern sollte.
Danach käme der Rest des Regiments in immer neuen Wellen.

Bisher scheint trotz tiefster Nacht alles glatt zu laufen.

Im Gegensatz zum ersten Manöver vor vier Wochen.
Gleich beim Ausbooten von den 20 Zerstörern und leichten Kreuzern waren etliche Boote mit Schräglage ins Wasser gekracht, woraufhin 7 Soldaten ertrunken und einige Tonnen Ausrüstung auf dem Grund des Meeres gelandet waren.
Knapp 30 weitere Soldaten hatte es mit Quetschungen, Schnittverletzungen und Knochenbrüchen aller Art erwischt.

Man sollte nicht glauben, dass eine Landung ein derart nervenaufreibendes Geschäft ist, grübelt Frisiercreme, während ihm das kalte Wasser auf den Helm klatscht.
Jedenfalls hatte man sich im Regimentsstab intensiv Gedanken gemacht, was sich umgehend in noch intensiveren Übungen für die Truppe niedergeschlagen hatte.

Zur Überraschung des Tenente hatte er dabei nochmal zwei Kilo abgenommen, obwohl er sich eigentlich schon für absolut austrainiert gehalten hatte.

Bleibt zu hoffen, dass Offiziere, Mannschaften und Seeleute ordentlich dazu gelernt haben, ansonsten drohte Weihnachten buchstäblich ins Wasser zu fallen.
Der Regimentskommandeur hatte jedenfalls nicht mit düsteren Andeutungen gegeizt.

Nach Frisiercremes privater Meinung gibt es durchaus Jahreszeiten, in denen man über die Übung von Landungsunternehmen nachdenken konnte - der Herbst gehört jedenfalls nicht dazu.
Das Wasser ist schweinekalt und wenn dort jemand hinein fiel, blieb nicht wahnsinnig viel Zeit, in wieder lebend heraus zu holen, selbst wenn er nicht von der schweren Ausrüstung sofort in die Tiefe gezogen wurde.

Noch weit mehr als das verdammte Wetter, das verdammte Meer und die verdammte Übung beschäftigt den Tenente allerdings die Frage, warum man es so verdammt eilig hatte, eine Wiederholung des reichlich
desaströsen ersten Durchganges anzusetzen.
Das geht noch deutlich über die beim RRAO normale Schinderei hinaus, woraus Frisiercreme schließt, dass es für diese Übung einen ernsten Hintergrund gibt.

Was richtig schlechte Nachrichten sind - schon der normale Alltag beim RRAO ist gefährlich genug, da muss man nicht erst im Kugelhagel eine feindliche Küste stürmen, um sich etwas einzufangen.
Jedenfalls ist das RRAO sicherlich die passende Einheit für so ein Himmelfahrtskommando, zumal Italien es bislang versäumt hat, sich eine ordentliche Marineinfanterie zuzulegen, wie es Briten und Amerikaner längst getan haben.
Wie man sieht durchaus zurecht - das Geschäft wollte beherrscht sein !

Fragt sich nur, wem man denn letztlich so dringend an den Kragen wollte ?
Hoffentlich nicht den Franzosen, sagt sich Frisiercreme, bloß nicht den Franzosen !
Das gäbe einen langen, üblen Krieg und man könnte sich wahrscheinlich sogar glücklich schätzen, gleich zum Auftakt ins Gras zu beißen.
Oder im Meer zu ersaufen, was für die Fernaufklärer wohl naheliegender wäre.

Mit einem Ruck läuft das Sturmboot auf den Strand auf.
"Los los los, raus hier und ausschwärmen !", brüllt der Tenente, bevor er seinem eigenen Befehl Folge leistet und über die Bordwand springt.

30. Oktober 1937

Gian Galeazzo Ciano, Conte di Cortellazzo e Buccari und italienischer Außenminister legt sorgfältig ein weiteres Blatt auf den kleinen Stapel auf der linken Seite
und wendet seine ganze Aufmerksamkeit der nächsten Seite zu.

Eine Schreibtisch-Lampe spendet einen genau bemessenen Lichtkreis, in dem der aufgeschlagene Geheimdienst-Bericht liegt.
Der Rest des Büros ist überwiegend in nächtliche Dunkelheit gehüllt, nur zwei Stehlampen an der gegenüberliegenden Wand des großzügigen, opulent eingerichteten Büros spenden etwas indirektes Licht.

In einigen Metern Entfernung hat sich der Capitano des Esercito Italiano, der die dünne Akte in einem an sein Handgelenk geketteten Aktenkoffer überbracht hat, in einem schweren Ledersessel niedergelassen.
Die kühlen dunklen Augen über den unbewegten Gesichtszügen lassen den Bericht keinen Moment aus den Augen.

Der Conte glaubt keine Sekunde an die Echtheit der Uniform.
Der Capitano wirkt angesichts der rapiden Erweiterung des Heeres etwas zu alt für seinen Dienstgrad und bei weitem nicht dumm genug, um eine solche Zurücksetzung zu verdienen.
Nein, eindeutig Geheimdienst, hat Ciano gleich gedacht, als der Mann durch die Tür in sein Büro getreten war.
Zwei weitere Offiziere warten im Vorraum auf die Rückkehr des angeblichen Capitano.

Nun, Offizier ist er zweifellos, aber wahrscheinlich eher beim SIM, dem Servizio Informazioni Militare.
Dessen Mitarbeiter pflegen keine Namensschildchen zu trage und Visitenkarten in der Gegend zu verstreuen.

Aufgrund des immer umfangreicheren Heeres und des rapiden Anstiegs des Anteils von Heeresuniformen speziell im römischen Straßenbild ist diese Verkleidung natürlich eine gute Tarnung.
Auch im Außenministerium ist der Anblick nicht ungewöhnlich, sodass sich niemand etwas dabei denken würde.

Ciano konzentriert sich wieder auf Text vor ihm.

Es handelt sich um die italienische Übersetzung eines englischen Berichts, die wohl nur einer Handvoll von Leuten in Italien zugänglich ist.
Außerhalb des Geheimdienstes neben ihm nur dem Duce selbst.
Soweit man weiß.
Was einen großen Vertrauensbeweis seitens seines Schwiegervaters darstellt, der damit den Mann seiner Tochter nicht nur in die Familie sondern auch in den engsten politischen Zirkel aufgenommen hat.

Das englische Original wurde von keinem geringeren als Sir Eric Drummond, dem englischen Botschafter verfasst und war eigentlich ausschließlich zur Information des britischen Kabinetts gedacht.

Allerdings hatte der SIM offensichtlich eine undichte Stelle in der Botschaft ausgemacht, sodass nun von den wöchentlichen Berichten so etwa jeder dritte bis fünfte den Weg zum italienischen Militär-Nachrichtendienst findet.

Vermutlich ein Sekretär des Botschafters, vielleicht sogar einer der Secret Service - Leute mit Zugang zum Safe des Botschafters, spekuliert der Graf.
Womöglich aber auch einfach eine findige Putzfrau oder eine vom SIM glaubwürdig als solche präsentierte.

Auf fünfzehn eng beschriebenen Seiten berichtet der Botschafter knapp über die aus seiner Sicht wesentlichen Ereignisse der Woche in Italien.
Den italienischen Teil mit gerade einmal sechs Seiten hat der Graf inzwischen schon studiert.

Darin dreht es sich wieder einmal hauptsächlich um den Aufmarsch in Nord-Italien, der den Briten immer noch erhebliches Kopfzerbrechen bereitet, vor allem aufgrund der Motive dafür.
Was bezweckte Mussolini damit ?
Ciano hatte die Ratlosigkeit des Botschafters mit einem dünnen Lächeln quittiert.

Die übliche Beruhigungspille hinsichtlich der Regia Marina fehlt auch dieses Mal nicht.
Zur Erleichterung des Botschafters weiterhin keine Spur von Aktivitäten auf den Werften oder bei den bekannten, großen Zulieferbetrieben.
Damit pflegen sich die Briten nun schon routinemäßig selber zu beruhigen.

Immerhin hatte man zwischenzeitlich herausgefunden, was es eigentlich mit der ANIC auf sich hatte.
Allerdings nur die Spitze des Eisberges - ein einzelnes Werk zur synthetischen Treibstoff-Erzeugung unweit Triest war dem Service ins Auge gestochen.
Vermutlich als er wieder mal nach Gründen der rätselhaft ausbleibenden Hochrüstung der Marine forschte.

Der Botschafter zeigte sich darüber pflichtgemäß besorgt, allerdings auch nicht allzu sehr.
Man hat bislang auf britischer Seite keine Ahnung vom Umfang der diesbezüglichen italienischen Bestrebungen.
Bleibt zu hoffen, dass die Empfänger des Berichtes auf der Insel ähnlich kurzsichtig sind.

Von der noch wichtigeren Produktion synthetischen Kautschuks hat man offensichtlich noch rein gar nichts bemerkt, vermerkte Ciano mit zufriedenem Lächeln.

Anfangs hatten diese Berichte noch Kunde von einigen wirklich interessante Entwicklungen in Italien enthalten.
Das hatte weder dem SIM noch dem Duce gefallen, sodass man schließlich einige dieser Quellen sorgsam versiegelt hatte.
Einige hatte man umgedreht, andere waren einfach verschwunden.
Wobei man sich nur auf die wirklich wichtigen Themen beschränkt hatte - schließlich sollte der Secret Service erst gar nicht auf die Idee kommen, dass die Italiener diese Berichte mitlesen.

Weit interessanter als der nicht allzu aufschlussreiche Ausflug in die italienischen Rüstungsbestrebungen ist wieder einmal der deutsche Teil, der mit 9 Seiten einen deutlich größeren Anteil einnimmt.
Dieser Teil ist auch der wesentliche Grund, aus dem man die ganze Sache laufen lässt.

Sowohl Ciano als auch Mussolini haben größtes Interesse an den Vorgängen in Deutschland.

Natürlich hat man dort auch ein eigenes Netzwerk am Laufen, aber zum Einen hat dieses Anweisung, um jeden Preis unauffällig zu Werke zu gehen, was die Informationsbeschaffung erschwert.
Zum Anderen stützt sich der SIM auch überwiegend auf umgedrehte Sozialisten und Kommunisten, die zwar aufschlussreiche Stimmungsbilder liefern konnten, aber seit der Machtübernahme der Nazis kaum
noch Informationen über Rüstung, militärische Pläne und politische Absichten Hitlers.

Gerade danach herrscht aber eine große Nachfrage, speziell durch den Duce persönlich, der Hitler nicht traut, den Nazis nicht, dem deutschen Militär schon gar nicht und im Grunde den Deutschen insgesamt nicht.

Als sich der SIM vor zwei Jahren einmal ernsthaft Gedanken über den lebhaften Publikumsverkehr in Santa Maria dell’Anima gemacht hatte, dauerte es nicht lange, bis man den Vorgängen dort auf den Grund gekommen war.

Seither beobachtete man die Kirche unauffällig und hatte im Laufe der Zeit die mühselige Beschäftigung mit den über ganz Rom verstreuten, toten Briefkästen genutzt, um das umfangreiche Agenten-Netz des Secret Service zu identifizieren.
Es wäre ein Leichtes gewesen, den ganzen Laden dicht zu machen und man hätte dabei wohl auch das Gros der britischen Agenten erwischt.

Andererseits hätte man sich dann aber auch von den recht erfolgreichen Bemühungen des Service in Deutschland abgeschnitten.
Die konservativen Gegner Hitlers ließen sich offenkundig ganz gerne mit den Briten ein, die einen aus Furcht vor einem neuen Krieg zwischen beiden Völkern, die anderen aus traditioneller Sympathie mit
den Angelsachsen.

Jedenfalls förderten diese Quellen weit mehr Wissenswertes zu Tage als der ganze SIM.
Und falls die deutschen Zuträger irgendwann einmal auffliegen, wird der Secret Service als Urheber im Fokus stehen, während kein Mensch eine Verwicklung Italiens bemerken könnte.
Aber selbst wenn doch: der SIM interessierte sich ja nur für die britischen Aktivitäten auf italienischen Boden.

Auf der aktuellen Seite dreht es sich um die Bedenken der national-konservativen Heeres-Generäle bezüglich der Absichten des Führers im Hinblick auf Österreich und die Tschechoslowakei.

Abschätzig zieht Ciano die Mundwinkel nach unten.

Die besagten Generäle gebärden sich als Bewahrer des Friedens in Europa - ausgerechnet !

Dem Grafen ist es nicht entgangen, wie sich die Wehrmacht, insbesondere das Heer an diesem sogenannten Röhm-Putsch beteiligt hat.
Für das Heer waren die auf vier Millionen Mann angeschwollen Schlägertrupps der SA natürlich eine Bedrohung gewesen.
So kurz nach Anlauf der Hochrüstung hätte ein Waffengang zwischen Heer und SA sicherlich in einem blutigen Gemetzel gemündet.
Das Heer war natürlich weit besser ausgebildet und bewaffnet, aber die SA zahlenmäßig vielfach überlegen und verrückt genug, bis zum Ende zu kämpfen.

So lag der schließlich applizierte Enthauptungsschlag im natürlichen Interesse des Heeres, das sich daher diskret aber wirkungsvoll beteiligte.
Gegen Aufstieg und Machtübernahme Hitlers hatte man nichts einzuwenden gehabt, aber wenn es um die eigenen Pfründe ging, wurde man natürlich aktiv.

Nun jammerte man über den Aufstieg der SS - hatten diese Gipsköpfe denn tatsächlich geglaubt, dass Hitler sich auf Gedeih und Verderb auf sie verlassen würde?
Die neue Prätorianergarde der Nazis würde jegliche, auch militärische Opposition gegen den Führer zu einem Vabanque-Spiel machen.
Während sie gleichzeitig nicht stark genug ist, um selber die Macht zu übernehmen.
Womit Hitler wieder einmal unter Beweis stellt, dass er zwar wahrscheinlich verrückt aber keineswegs dumm ist.

Auf den nächsten Seiten geht es um den Ausbau der deutschen Panzerdivisionen und der Luftwaffe.

Die Panzerdivisionen scheinen den Briten überhaupt nicht zu schmecken, haben sie sich doch selbst für die Aufstellung motorisierter Verbände entschieden, denen nur häppchenweise Panzer beigegeben wurden.
Die Franzosen sind bislang noch dümmer - trotz weit größerer Mittel haben sie ihre Panzer als Unterstützungswaffe über die ganze Infanterie verstreut - Idioten eben !

Italiener und Deutsche sind sich jedenfalls unausgesprochen einig in der Zusammenfassung der Panzer in eigenen, motorisierten und mechanisierten Verbänden.
Den Briten schwant wohl Übles, aber bislang scheint sich noch niemand von Rang gefunden zu haben, der auf des Kaisers neue Kleider hinweist.

Die deutsche Luftwaffe hingegen bereitet allen Lesern des Berichtes - Briten wie Italienern - merkliches Kopfzerbrechen.
Gemäß der Informationen aus Deutschland stellt man dort immer neue Geschwader aus Heinkel 111 - Bombern auf, die weit moderner sind, als alles was die Italiener und Briten zur Verfügung haben.
Dazu noch diese vermaledeiten Sturzkampf-Bomber.
Briten wie Italiener überlegen offensichtlich, ob die Idee eines punktgenauen Bombenangriffes zur Unterstützung der Bodentruppen nicht doch besser ist, als die gültigen Doktrinen,
die ein Flächenbombardment gegen militärische und zivile Ziele vorschreiben.

Italo Balbo hat auf italienischer Seite immerhin den Schlachtflugzeugen Priorität über die taktischen Bomber eingeräumt.
Von strategischen Bombern ist im Gegensatz zu den Briten erst gar nicht die Rede.
Allerdings werden bislang real nur Jäger gebaut, eine Beschäftigung, der auch diese schrecklichen Deutschen offenbar mit großem Eifer nachgehen.
Diese Bf-109 kennt man ja schon aus den Berichten Balbos, nun scheinen auch die Engländer davon aufgeschreckt.

Auf einer weiteren Seite lamentiert man über die Verstärkung der deutschen U-Boot-Flotte, ein Aspekt, der den Briten nach dem Weltkrieg sicher kalte Schauder über den Rücken jagt.
Weiterhin planen die Deutschen offenkundig, neben den bekannten Panzerschiffen auch schnelle Schlachtkreuzer, vermutlich sogar sehr kampfstarke Schlachtschiffe auf Kiel zu legen.
Mit einiger Heiterkeit malt sich der Graf die bestürzten Reaktionen der Admiralität in London auf diese Nachricht aus.

Der Rest des Berichtes beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Themen aus Deutschland sowie allerlei Klatsch und Tratsch über angebliche Untergrund-Organisationen.
Der Außenminister grinst freudlos abschätzig.

Das Pfeifen im Wald - die Nazis würden mit ihrer Gestapo, dem SD, der SA und der SS jeglichem Widerstand den Garaus machen, sobald er sein Haupt erhob.
Wahrscheinlich sogar noch weit früher.

Die Briten lügen sich selber in die Tasche, wenn sie etwas anderes glauben.
Aber das wäre ja auch nicht das erste Mal.

Der Conte di Cortellazzo hebt den Blick und nickt dem vorgeblichen Capitano leicht zu, während er den kleinen Papierstapel wieder sorgfältig in der Mappe verstaut.
Der Capitano erhebt sich gelassen von seinem Ledersessel und nähert sich dem Schreibtisch des Außenministers ohne irgendein Anzeichen übertriebenen Respekts, um die Mappe wieder in
seinem Koffer zu packen.

Nachdenklich gießt sich Ciano ein frisches Glas Pellegrino ein, während der Capitano wortlos zur Tür geht.

H34DHUN73R
27.11.16, 20:31
Werter H34DHUN73R, eine sehr gute Darstellung der politischen Lage habt ihr da abgeliefert. Man kann nur hoffen, dass der italienische Geheimdienst bestens informiert ist über die englischen Machenschaften...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

Wir danken, werter Hohenlohe - keine Sorge, wie Ihr seht, hat der SIM alles im Griff :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Geht weiter, schnurr...

Katzenfreunde werden natürlich immer gerne bedient, werter Mr. Rossi ;)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Sehr schön, der Brite merkt das er und sein Empire bald Italienisch sprechen! ��

So ganz klar ist es denen vielleicht noch nicht, aber es wird jedenfalls so kommen, werter Oerty :)

H34DHUN73R
27.11.16, 20:33
Wollte mich mal kurz outen,bin stiller Mitleser,sehr schöner AAR!!

Abonennten sind Uns immer willkommen, werter Lord Elma :)

Hohenlohe
28.11.16, 00:57
Werter H34DHUN73R, wir freuen uns, dass der DUC3 dank seines SIM bestens informiert ist, was die Briten und die ollen Deutschen tun...:top: Ansonsten scheint es ja um die Rüstung in Italien relativ gut bestellt zu sein.
Wir freuen uns darüber und sagen: NUR WEITER SO!! :ph:

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

Bassewitz
28.11.16, 07:54
Der Duce spielt die SIM-Karte geschickt aus...

Ritter Kunz
28.11.16, 15:52
Ein schönes Update, werter H34DHUN73R :) Nicht nur der Teil rund um den SIM - auch wie Ihr jedes mal die an sich trockenen Wirtschaftsinformationen aufbereitet, gefällt uns gut :top:

H34DHUN73R
28.11.16, 19:46
Der Duce spielt die SIM-Karte geschickt aus...

Jaha, dieses ganze junge Volk denkt, dass es SIM-Karten erst seit ein paar Jahren gibt - Pustekuchen !
Wer hats erfunden ? Der Duce natürlich :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Ein schönes Update, werter H34DHUN73R :) Nicht nur der Teil rund um den SIM - auch wie Ihr jedes mal die an sich trockenen Wirtschaftsinformationen aufbereitet, gefällt uns gut :top:

Wir danken, werter Ritter Kunz :)
Es ist Uns tatsächlich zu öde, einfach nur aufgehübschte Exceltabellen zu posten, da muss schon ein wenig Fleisch auf die Knochen ;)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Werter H34DHUN73R, wir freuen uns, dass der DUC3 dank seines SIM bestens informiert ist, was die Briten und die ollen Deutschen tun...:top: Ansonsten scheint es ja um die Rüstung in Italien relativ gut bestellt zu sein.
Wir freuen uns darüber und sagen: NUR WEITER SO!! :ph:

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

Bei der Rüstung können wir nur mit den Briten sagen: "too less, too late" ;)

Aber das gleichen wir alles durch die Motivation und hervorragende Ausbildung der Truppe aus und natürlich durch die Führungskunst des Offizierskorps ;)

Strategienordi
28.11.16, 19:56
Ein schönes Update, werter H34DHUN73R :) dem schließen wir uns an

die an sich trockenen Wirtschaftsinformationen Trockene Wirtschaftsinformationen? Die sind doch das Beste...wie gerne wir nen Job wie der Latini hätten...aber ohne Zigarre und dieses komische Italo-Schitzel...

H34DHUN73R
28.11.16, 20:05
naja, den Salbei könnte man auch nach Unserer Meinung weg lassen, aber jedem das Seine :)

Hohenlohe
28.11.16, 21:55
Werter H34DHÚN73R, könntet ihr vielleicht die Güte haben und eure Reihenfolge im Fokusbaum darbieten. Entweder grafisch oder als Text. Wir würden gerne wissen wie ihr vorgegangen seid, aber da wir den Überblick verloren haben, hätten wir es gerne von euch dokumentiert. Danke herzlichst im Voraus.

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

edit: wir wollen es gegebenenfalls nachspielen...*grins*

Frisiercreme
29.11.16, 23:41
Tenente Frisiercreme mopste sich. Es war kurz vor 11 in der Nacht, sein Zug saß auf dem Flur und reinigte die Waffen. Auch in einer Elitetruppe ging daran kein Weg vorbei. Der Dienstplan sah Waffenreinigen bis 1 Uhr vor. Alle halbe Stunde verließ er sein Dienstzimmer und kontrollierte den eigentlich unerwünschten Fortgang. Einigen der ganz Neuen streckten ihm dann die Waffe entgegen, in der Hoffnung, er möge sie kontrollieren und für ausreichend gereinigt befinden, und den Reiniger ins Bett schicken.
Aber ein Dienstplan, der Waffenreinigen bis 1 Uhr vorsieht bedeutet eben auch, dass vor 1 Uhr keine Waffe als fertig gereinigt betrachtet werden kann. Also tüdelte Frisiercreme in solch einem Fall kurz mit dem kleinen Finger um das Patronenlager herum, unvermeidliches Ergebnis schwarzer Fingernagel. "Sehen sie das? Da müssen sie dringend noch einmal ran! Wenn sie ihre Waffe nicht gewissenhafter reinigen, dann sind Ladehemmungen die unweigerliche Folge!"

So ein Käse! Ladehemmungen kamen daher, dass die Hälfte der Waffen als völliger Schrott betrachtet werden mussten. Italien hatte mit Alfa Romeo einen der besten Produzenten von Kraftfahrzeugen und Verbrennungsmotoren, Italien hatte das Äquädukt ebenso erfunden wie den Parmaschinken. Den Parmesan genau so gut wie das drahtlose Funken. Und dieser Typ mit den komischen Zahlenfolgen, der war auch Italiener. Italien konnte auf unendlich viele kulturelle Erungenschaften zurückblicken. Aber man war verdammt nochmal nicht in der Lage, ein ordentliches Maschinengewehr zu konstruieren. Und da Vinci erst, der hätte den Entwurf für ein leichtes Maschinengewehr beim Kacken blind aufs Toilettenpapier gekotzt. Ah, dieser Friedensbetrieb ging Frisiercreme einfach auf den Wecker. Letzte Woche, Putz- und Flickstunde. "Schmieren sie die Nähte mit viel Schuhcreme ein, dann erhitzen sie die Creme mit dem Feuerzeug und ermöglichen der somit verflüssigten Creme, in die Naht einzudringen, dann sind sie wasserdicht." Bei Sandalen! Wer braucht denn wasserdi...
"Frisiercreme zum Chef!"
Der Tenente wunderte sich, dass Hochwohlgeboren zu dieser Zeit überhaupt noch im Dienst war. Er richtete den Anzug, übergab die Aufsicht an den Hauptfeldwebel und machte sich auf den Weg.

"Tenente Frisiercreme, mir liegt hier ihre Beschwerde vor. Bevor ich diese nach oben weitergebe, möchte ich ihnen die Gelegenheit eröffnen, sie genauer zu begründen."

"Herr Hauptmann, die Sache ist die, dass ich mich in der bisherigen Charakterzeichnung nicht getroffen sehe. Sehen sie, aus den bisherigen Schilderungen konnte man den Eindruck gewinnen, als ob ich einen Angriffskrieg gegen Frankreich skeptisch betrachte. Die Wahrheit ist aber, dass ich im Rahmen dieses AARs einem zünftigen Krieg, gerade wenn er gegen Frankreich geht, sehr aufgeschlossen gegenüberstehe."

"Das haben wir so nicht gewusst. Ich schreibe dann hier auf dem Vordruck mal, dass sie einen Angriffskrieg gegen Frankreich grundsätzlich, unter Beachtung der entsprechenden Dientszeitvorschriften, mitmachen würden. Sonst noch etwas?"

"Können wir nicht am Namen unseres Regiments was machen? 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore", das geht doch schmissiger."

"Wir setzen einen Hauptgefreiten an den Fall, der überlegt sich was. Und jetzt gehen sie zurück zu ihrem Zug. Morgen kommt ein Oberst vom Stab, um das Regiment zu inspizieren, der muss einen guten Eindruck mitnhemen. Das Waffenreinigen ist bis vier Uhr verlängert."

Hohenlohe
30.11.16, 00:33
Waffenreinigen bis vier Uhr bzw. 1600h das hat etwas...:D

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

H34DHUN73R
30.11.16, 07:48
Werter H34DHÚN73R, könntet ihr vielleicht die Güte haben und eure Reihenfolge im Fokusbaum darbieten. Entweder grafisch oder als Text. Wir würden gerne wissen wie ihr vorgegangen seid, aber da wir den Überblick verloren haben, hätten wir es gerne von euch dokumentiert. Danke herzlichst im Voraus.

Die Screenshots sind schon längst den Weg allen Irdischen gegangen, werter Hohenlohe, aber bislang lässt sich das Vorgehen noch recht einfach an einem leeren Fokusbaum rekonstruieren:

http://up.picr.de/27578518jy.jpg

Vorrangiges Ziel war zunächst, das vierte Forschungsteam zu bekommen - unendlich wertvoll !
Also sind wir den linken Baum hinunter dorthin gekrabbelt.

Dann galt die Aufmerksamkeit der darbenden italienischen Industrie - also Armee-Überlegenheit im zweiten Baum, was zwei kostenlose Militärfabriken beschert und dazu noch Boni auf Landdoktrinen.

Im Anschluss wollten wir auch mal etwas längerfristig sinnvolles produzieren, daher die modernisierte Artillerie mit entsprechenden Boni.

Dann wieder zurück nach links, um an das lybische Öl zu kommen und die Importe etwas zu reduzieren.

Die lybische Infrastruktur heben Wir Uns noch etwas auf.
Brauchen werden Wir sie natürlich, da ansonsten Unsere lybische Armee nicht weit kommen wird, schon gar nicht, wenn englische Truppen gegenhalten.
Die Befestigungen brauchen Wir nicht, da Wir Uns nicht zu verschanzen gedenken.

Womit Wir auch schon beim aktuellen Stand angekommen wären:

http://up.picr.de/27578615jk.jpg

H34DHUN73R
30.11.16, 08:14
Der Militärjurist feilt sorgsam seine Fingernägel, während er die Beschwerde des Tenente Frisiercreme durchliest.

Schlecht gepflegte Fingernägel sind generell ein Graus und die feingliedrigen Hände bedürfen in dem nun kühlen Klima auch einer erhöhten Aufmerksamkeit.
Die Handcreme seiner Frau ist an sich sehr gut, aber er mag nicht nach Lavendel riechend über irgendwelche Rabauken zu Gericht sitzen.

Warum gibt es eigentlich keine ordentlichen Pflegeprodukte für Männer?
Ein Kollege hat von der wundersamen Wirkung von Aloe Vera berichtet, oder wie das Zeug heißt, aber wo kriegt man das überhaupt her?
Sein Bursche war jedenfalls - welch Überraschung ! - nach einer Woche wieder einmal unverrichteter Dinge zurückgekehrt.

Muss er sich denn wirklich selber um alles kümmern ?!

Die Fußnägel brauchen auch noch Zuwendung, was im Büro aber nicht leicht einzurichten ist.
Die Möbel sind für derlei Unternehmungen einfach unpraktisch.
Ärgerlich runzelt der Maggiore die Stirn und bläst noch einen Fussel von den nun immerhin wieder vorzeigbaren Fingernägeln.

Was will jetzt dieser Tenente überhaupt ?
"...befürwortet einen Angriffskrieg gegen Frankreich unter Beachtung der Dienstvorschriften..." ?!

Welche Vorschriften denn?
Wenn der Duce den Angriff befiehlt, ja, dann wird halt angegriffen und wenn nicht, dann nicht !
Dass ein Offizier angeordnete Angriffskriege befürwortet ist doch nichts weniger als selbstverständlich !

Misstrauisch beäugt der Jurist die Beschwerde erneut, nach Anzeichen von Unbotmäßigkeit Ausschau haltend.
Aha, der Name seines Regiments konveniert auch nicht: 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore" - wie sollte man das denn bitte noch knapper formulieren ?!

Seine Vorgesetzten bescheinigen zudem eine überdurchschnittliche Intelligenz !
Nach der langjährigen Erfahrung des Maggiore immer ein schlechtes Vorzeichen, da konnte man aber ganz schnell auf eine schiefe Bahn geraten !

Er greift vorsichtig nach dem "A B G E L E H N T" - Stempel.

Da hat er sich mit frisch eingecremten Händen schon mal um ein Haar böse verletzt, als er den Stempel mit Schwung im gerechten Zorn auf eine Eingabe geknallt hatte.
Beidhändig setzt er den Stempel sorgsam auf um dann im Stehen durch kontrolliert heftiges Drücken und leichtes Wackeln ein ordnungsgemäßes Abbild zu fabrizieren.

Seufzend lässt er sich wieder in seinen bequemen Ledersessel fallen.
Diese Leute haben sicherlich keine blasse Ahnung, welchen Aufwand sie mit ihren Eingaben verursachen !

Evilbeagle
30.11.16, 15:37
Tenente Evilbeagle war letzte Zeit unzufrieden. Sehr sogar.

Dabei war sein Leben bis jetzt ziemlich gut gewesen. Nach dem Abschluss an der Artillerieschule zu Prag war es ziemlich schnell zum Kommandanten und Oberst des 12. Artillerieregiments *Jan Hus* der Tschechoslowakischen Armee aufgestiegen.

Allerdings kam ihn die große Politik in den Weg. Mit seiner teils deutschen Abstammung war es für die Armee nicht mehr tragbar, dass eines ihrer besten Regimenter von einem halben Deutschen geleitet wurde. Diese Entscheidung wurde durch die politische Lage diktiert. Die Spannungen um das Sudetenland hatten zugenommen. Und Menschen mit deutschen Wurzeln wurden misstrauisch von Pilsen nach Pressburg beäugt. Man hatte ihn eine Scheinbeförderung angeboten, welche aber darauf hinauslief, dass er irgendwo in der Wildnis den Baumbestand zählen sollte.

Dieses Angebot versetzte Oberst Jan Kemper(Der Mädchenname meiner Großmutter) in Rage und er quittierte den Dienst. In das öffentliche Leben konnte er sich nicht integrieren, vor allem wegen seiner Deutschen Abstammung aber auch weil er in seinem ganzen Leben nichts anderes gelernt hatte, als Soldat zu sein.

Er ging also für einige Monate nach England, suchte dort eine Beschäftigung, wurde aber immer wegen seines Deutschen Hintergrund abgelehnt. Dann zog es ihn quer und Kreuz über den Kontinent, auf der Suche nach Aufnahme in eine Armee. Die Fremdenlegion hatte ihn abgelehnt, da die Franzosen keine Mittel für den Ausbau dieser hatten. Sie Verliesen sich voll und ganz auf diesen Witz von Verteidigungsanlage an ihrer Ostgrenze zum Deutschen Reich. Oberst Kemper wünschte sich sogar eine Zeitlang, dass er im 16. oder 17. geboren wäre, in einer Zeit in welcher man in ganz Europa Anstellung finden könnte. Da wurde nicht darauf geachtet, welcher Abstammung man war.

Schließlich kam er nach Spanien. Dort war kurz zuvor ein Bürgerkrieg ausgebrochen und Kemper sah seine große Gelegenheit. Er war nie wirklich politisch interessiert gewesen und ging dahin wo es für ihn besser aussah. Er schloss sich den Nationalisten unter Franco an, wo er es schließlich zum Chef einer Artillerie-Batterie brachte. Es waren zwar nur 3 Geschütze von jeweils unterschiedlichem Typ und dazu noch alle aus der Zeit vor dem Großem Krieg, aber immerhin besser als nichts.

In Spanien traf er schließlich auf Italiener, welche mit den Nationalisten verbündet waren. Unter ihnen lernte er einen Tenente Clone kennen. Dieser empfahl ihn, nach dem Krieg nach Italien zu gehen. Die Italiener suchte nämlich immer gute Leute. Clone war zwar bei der Panzerwaffe und Kemper bei der Artillerie, aber sie verstanden sich relativ gut. Der Sprachunterschied wurde durch Kempers grundlegende Lateinkenntnisse und einige Flaschen Wein überwunden.

Also machte sich Kemper recht zeitnah nach Italien auf, wo er erst mal vom ansässigen Geheimdienst überprüft wurde. Zur seiner großen Überraschung wurde er in die Königliche Armee aufgenommen und das sogar in seine bevorzugte Artillerie! Allerdings verpassten ihn die Italiener einen neuen Namen, Evilbeagle.
Wer wohl auf so einen blöden Namen gekommen war?

Zurzeit befand er sich in Modena in einer Accademia. Dort hatte er ein paar Rekruten zugewiesen bekommen, denen er beibringen sollte wie man ein Geschütz wartet, nachlädt und feuert. Es hatte am Vortag geregnet, und der Boden war matschig. Er stand vor einem Artilleriegeschütz italienischer Produktion, auf welchen 4 Männer, oder eher Jugendliche herunterkletterten. Etwas stimmte nicht an der ganzen Szene. Das Geschütz war seitwärts in den Matsch gestürzt. Tenente Evilbeagle war kurz zuvor in das Büro seines Vorgesetzten gerufen worden, um ein paar administrative Dinge zu regeln. Er hatte die Rekruten angewiesen, das Geschütz nach dem letzten Regenschauer zu reinigen.Bei seiner Rückkehr fand er die erwähnte Szenerie vor.
"STRONZO, IDIOTA, PUTA" - Das waren die einzigen Schimpfwörter, welche er bis jetzt im Italienischen kannte. Des wegen folgte jetzt eine Mischung aus Deutschen und Tschechischen. Eine Schimpftirade, welche laut und deutlich über die Ganze Accademia zu hören war, obwohl sie wahrscheinlich von keinem verstanden werden konnte.

Evilbeagles Vorgesetzter Capitano kam herraus und besah sich den Schlammasels. Er sah zu den Rekruten. Nachdem Evilbeagles Tiraden geendet hatten, fing der Capitano an, die Rekruten anzubrüllen. Evilbeagle verstand zwar nicht alles, aber das, was er verstand, sagte ihn, dass der Capitano das gleiche den Rekruten mitzuteilen hatte wie Evilbeagle, nur auf Italienisch. Nachdem die Rekruten fluchtartig den Platz verlassen hatten, zündete sich der Capitano eine Zigarette an. Er bot auch eine Evilbeagle an, welcher diese dankend annahm. Der Capitano begann zu sprechen:


So geschätzter HEADHUNTER, hier eine Vorlage. Viel Spaß damit :):)

Evilbeagle
30.11.16, 17:45
Außerdem sind wir sehr erfreut, die Feuerüberlegenheitsdoktrin zu sehen. Die einzige Möglichkeit die Franzosen und Engländer mit ihren Vassalenhorden aufzuhalten besteht darin, durch massierten Beschuss aufzuhalten

H34DHUN73R
30.11.16, 17:54
Leider braucht man halt viel Artillerie, damit das auch lohnt - mal sehen, was die berühmte italienische Rüstungsindustrie so hergibt.

Evilbeagle
30.11.16, 17:59
Ich hoffe auch, dass ich nicht mit meiner kleinen Geschichte nicht über das ziel hinausgeschossen bin. Ich wollte Euch nur einen kleinen Impuls geben:)

H34DHUN73R
30.11.16, 18:59
Keine Sorge, Unser Militär-Jurist konferiert gerade mit dem netten Kollegen vom SIM über Euren Fall - da findet sich sicher eine Lösung, werter Evilbeagle :D

Evilbeagle
30.11.16, 19:37
Hoffentlich eine, welche nicht meinen Tod yu folge haette :)

Hohenlohe
30.11.16, 20:14
Wir haben heute die Nacht zum Tage gemacht und HOI IV mit Italien gespielt, dabei durch die verfrühte Kriegserklärung an Jugoslawien die weltweite Spannung auf 76% gebracht...:D
Jetzt befürchten wir den grossen Krieg durch Japan ausgelöst zu bekommen.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
01.12.16, 05:43
Da hattet Ihr aber Glück - häufig löst man durch eine Kriegserklärung an Jugoslawien den WK2 aus und steht dann alleine gegen die Westmächte, werter Hohenlohe ;)

Hohenlohe
01.12.16, 07:24
Das mit dem Glück hält sich leider in Grenzen, da wir nach einer Kriegszielrechtfertigung gegen Rumänien feststellen mussten, dass die beiden Alliierten Garantien ausgesprochen haben...*seufz*
Jetzt steht noch der Sino-Japanische Krieg aus und wir haben WK2, daher halten wir uns jetzt erst einmal zurück und bauen fleissig unsere Wirtschaft aus sowie unsere Truppen.
Jedenfalls sind wir gespannt, ob der Anschluss von Österreich noch klappt ohne den WK2 auszulösen. Wir wollten eigentlich gegen Jugoslawien unseren berechtigten Anspruch auf Slowenien und Dalmatien durchsetzen.
Wohl etwas zu spät...*seufz*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

H34DHUN73R
02.12.16, 06:20
Evilbeagles Vorgesetzter Capitano kam herraus und besah sich den Schlammasels. Er sah zu den Rekruten. Nachdem Evilbeagles Tiraden geendet hatten, fing der Capitano an, die Rekruten anzubrüllen. Evilbeagle verstand zwar nicht alles, aber das, was er verstand, sagte ihn, dass der Capitano das gleiche den Rekruten mitzuteilen hatte wie Evilbeagle, nur auf Italienisch. Nachdem die Rekruten fluchtartig den Platz verlassen hatten, zündete sich der Capitano eine Zigarette an. Er bot auch eine Evilbeagle an, welcher diese dankend annahm. Der Capitano begann zu sprechen:

"Also gut, Tenente", hebt der Capitano an, sich dabei nochmal kurz nach links und rechts nach ungebetenen Mithörern umblickend.
"Ich habe Ihren Arsch gedeckt, schließlich sind sie Offizier und es bekommt der Moral der Truppe nicht, wenn die Mannschaften glauben, es gäbe Uneinigkeit unter den Offizieren"

Der Capitano rückt Evilbeagle näher auf die Pelle.
"Allerdings entspricht ihr Verhalten keineswegs dem eines guten Offiziers! Ihre Aufgabe ist die Ausbildung und Führung von Soldaten - glauben Sie ernsthaft, dass man das durch stumpfes Anbrüllen erreicht ?!"

Sein Blick bohrt sich in Evilbeagles Augen.
"Im Kampf müssen diese Männer Ihren Befehlen folgen, Ihr eigenes und deren Leben hängt davon ab, dass sie das tun und dass Ihre Befehle einen Sinn ergeben !
Die Grundlage dafür ist Vertrauen !
In die Richtigkeit Ihrer Befehle und in Sie persönlich !"

Der Capitano wendet sich kurz ab, genervt nach den richtigen Worten suchend.
"Glauben Sie ernstlich, dass diese Leute Ihnen vertrauen werden, nachdem was Sie da gerade veranstaltet haben ?
Glauben Sie, dass einer davon seinen eigenen Arsch riskieren wird um Sie aus der Schusslinie zu ziehen, falls Sie verletzt am Boden liegen?
Glauben Sie, dass einer davon Ihnen folgen wird, wenn Sie zum Angriff gegen eine feindliche Stellung losrennen ?"

Der Capitano blickt nun nachdenklich an Evilbeagles Gesicht vorbei in weite Ferne.
"Im Weltkrieg sind viele Offiziere gefallen, Evilbeagle.
Nicht alle davon wurden von feindlichen Kugeln getroffen!
Etliche davon hat eine Kugel von hinten erwischt !
So pflegt es Offizieren zu gehen, die nur ihre Leute schinden und in ihren Augen nur eine Gefahr darstellen !

Glauben Sie, dass sich in einer Schlacht jemand lange mit einer Morduntersuchung aufhält ?
Da gibt es ein flaches Grab am Rande der Straße und damit hat sich der Fall !"

Er tritt wieder näher an den Tenente heran, bis sich beinahe die Nasenspitzen berühren.

"Wenn ein unfähiger Offizier den Löffel weg legt, dann ist das nicht weiter schlimm", zischt er leise.
"Eine führungslose Truppe aber wird im Gefecht nichts erreichen, abgesehen vielleicht von hohen Verlusten.

Auf lange Sicht sind unsere Soldaten das knappste Gut, dass wir haben!
Wir können es uns nicht leisten, das Blut unserer Soldaten zu vergeuden, nur weil jemand nicht weiß, wie man führt !
Nur weil Sie nun einen ur-italienischen Namen tragen, heißt das noch lange nicht, dass Sie verstehen, wie italienische Soldaten funktionieren.
Ich rate Ihnen dringend, sich in der nächsten Zeit damit zu befassen, sofern Sie tatsächlich vorhaben, künftig Soldaten auf das Schlachtfeld zu führen !

Denken Sie darüber nach, Tenente - und nun Wegtreten !"

Der Capitano macht, immer noch sauer, auf dem Absatz kehrt und stiefelt davon, einen ratlosen Tenente zurück lassend.

Evilbeagle
02.12.16, 10:43
Ha! Da hat es der gute Tenente ja gut erklärt bekommen:D
Ich bin mir sicher, dass er sehr bald an seinen Führungsqualitäten arbeiten wird :)

H34DHUN73R
10.12.16, 21:47
Alle Wege führen nach Rom - XXIII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium
Santa Maria dell’Anima


01. November 1937

Capitano Deltadagger kämpft sich mit seiner Kompanie Alpinista den Colle Basso Sierra hoch in Richtung Lago di Tormotta.

http://up.picr.de/27676927bq.jpg

Zu einer anderen Jahreszeit kein allzu schwere Unterfangen und der kleine See am Ende des Hinweges trägt auch so einiges zur Aufheiterung bei.
Allerdings nicht Anfang November bei -10° auf 2000m und vermutlich -18° am Ziel auf 2500m, dazu heftigem Wind.

http://up.picr.de/27676926lb.jpg

Dies wird nun sein dritter Winter in Westalpen und offenbar ein recht geschäftiger noch dazu.
Den ersten Winter ging es eigentlich mehr ums Überleben, etwa ein Drittel der Division war in mittleren Höhen des Monte Bianco mit der Errichtung von Stellungen beschäftigt,
die übrigen Alpinista sorgten für Logistik oder erholten sich im Aosta-Tal.

Im zweiten Jahr, gestützt auf die umfangreich gesammelten Erfahrung im Vorjahr, die mittlerweile ausgebauten Stellungen im Gebirge, die verbesserte Ausrichtung und der etablierter Logistik
hatte sich schon die Hälfte der Männer auch im Winter in den Bergen aufgehalten.

Das soll in diesem Jahr offenbar ähnlich laufen - nur ein oder zwei Zähne schärfer !

Nicht nur Deltadaggers Kompanie ist im Gelände unterwegs, tatsächlich ist das ganze Regiment ausgeschwärmt um unterschiedliche Übungen in mittleren Höhen durchzuführen.
Seine Division, die 3a Divisione Alpina "Julia", hat Ihr Hauptquartier in Courmayeur aufgeschlagen, unweit der ohnehin strittigen Grenze zu Frankreich

http://up.picr.de/27677028pu.jpg

Ohne irgendetwas offiziell anzuerkennen, hatte man sich stillschweigend geeinigt, die Gipfel des Mont Blanc - Massivs als Grenzlinie zu betrachten.
Die Franzosen waren zwar der Auffassung, dass der Mont Blanc, oder wie er eigentlich korrekt heißt, der Monte Bianco, komplett ihnen gehört, aber derzeit hat in Paris niemand große Lust,
die eh angespannte politische Lage noch durch einen weitgehend sinnlosen Streit um irgendwelche Grenzen in unwirtlichen Regionen zu verschärfen.

Aus defensiver Sicht war diese Grenzziehung gar nicht mal unpraktisch - wer die Kammlinie hält, hat das ganze Massiv unter Kontrolle, da der Gegner schlecht unter feindlichem MG-Feuer stundenlang
die Berge hinauf stapfen kann.

Natürlich kann man sich aber auch nicht Nase an Nase am Gipfel eingraben.

Zum Einen ist die Höhenlage einem solchen Unterfangen nicht zuträglich, zum Anderen könnte es auch jederzeit zu unübersehbaren Verwicklungen kommen, falls irgendwer die Nerven verliert und
auch nur einen Schuß abgibt.

Daher existiert ein Kilometer-breites Niemandsland, was im Falle eines Krieges unweigerlich zu einem Wettlauf zu den Gipfeln führen wird.
Wo man sich dann die Köpfe einschlagen kann, ohne groß Land zu gewinnen, da man ja auch im Erfolgsfall erst langwierig wieder hinunter kraxeln muss, bevor man irgendeinen interessanten Ort erreicht.
Zudem würden die Nachschublinien dann in einem derart unwirtlichen Gelände verlaufen, dass wohl kaum etwas die vorstürmenden Truppen erreichen würde.

Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Interessen der Parteien auch aus der Wahrnehmung des Capitano deutlich verschoben.

War man im ersten Winter noch damit beschäftigt, sich um einen eventuellen französischen Angriff zu sorgen, scheinen die Pläne auf italienischer Seite nun immer offensiver zu werden.
Zunächst hatte man östlich und südlich von Courmayeur Riegelstellungen in den Bergen angelegt, von denen aus man eventuell mit hängender Zunge anstürmenden Franzosen ordentlich eins auf die Nase
geben konnte.

Inzwischen kraxelt man aber bevorzugt selber im Westen herum und sucht nach Wegen, auf denen man durch das Massiv auf französisches Gebiet vordringen kann.

Der Ausflug zum Lago di Tormotta passt da nicht recht ins Bild - von hier aus ist es zwar nicht weit zur Grenze, aber auf französischer Seite fällt die Höhe dann so rasch ab, dass man weder
schnell vorwärts kommen noch ausreichend Nachschub heran führen könnte.

Vermutlich dient die ständige italienische Präsenz hauptsächlich dazu, die Franzosen von aussichtsreicheren Stellen abzulenken.

Eine solche hat Deltadagger auch schon selbst mehrfach mit Erkundungsmärschen aufgesucht - den Miage-Gletscher, der bis ins Tal hinunter reicht und von Courmayeur aus problemlos erreichbar ist.
Natürlich führt auch hier die Grenze über den Grat, aber immerhin nur in mittlerer Höhe.

Auch ist der Gletscher breit genug, um einer großen Anzahl von Alpinista gleichzeitig den Aufstieg zu ermöglichen.
Sofern man bis zum Grat vorstoßen könnte, wäre es von dort nicht weit nach Saint Gervais les Baines und Les Houches, zwei logische erste Ziele eines Angriffsplanes.

Um die Franzosen nicht aufzuschrecken, hat man bisher immer nur kleine Trupps, vorzugsweise in der Abend-Dämmerung vorgeschickt, die sich mit dem Gelände vertraut machen sollten, über Nacht blieben
und dann in der Morgen-Dämmerung wieder hoffentlich ungesehen verschwanden.

Immerhin ist hier ein zweiter plausibler Grund für die Ausflüge zum Lago di Tormotta erkennbar - die Höhe entspricht etwa der auf dem letzten Teilstück zum Grat des Miage-Gletschers.
Ein längerer Aufenthalt in diesen Höhen ist eine Vorbedingung für kriegerische Aktivitäten, da der Körper Zeit braucht, um sich anzupassen.
Indem man also hier und in anderen Höhenlagen herumturnt, sorgt man für die notwendigen Grundlagen einer möglichen Offensive über den Miage.

Fragt sich nur, wie man den diesen famosen Grat letztlich überhaupt erreichen will?
Eine oder zwei französische Kompanien mit schweren MGs könnten diesen nahezu beliebig lange gegen die komplette Division "Julia" halten.

Der Aufstieg dauerte ja in dem schwierigen und steil ansteigenden Gelände Stunden - vielleicht bräuchten die Franzosen also gar nicht so viele MGs.
Sie könnten die Alpinista vermutlich auch gemütlich mit Karabinern abschießen, bevor diese auch nur in die Nähe des Gipfels kämen.

Grübelnd den Blick auf den felsigen, reif- und schneebedeckten Boden vor ihm gerichtet, stapft der Capitano weiter Richtung Lago di Tarmotta.

http://up.picr.de/27676995zu.jpg


03. November 1937

Tenente Luigi Armistado wirft abwechselnd prüfende Blicke auf die auf einem Klemmbrett an seinem Oberschenkel festgeschnallte Karte des Aosta-Tals und des Monte Bianco - Massivs und aus dem Cockpit
hinaus auf die Gebirgslandschaft unter ihm.

Er fliegt mit seiner Staffel im Formationsflug auf 3000m Höhe Richtung Westen, immer näher an die französische Grenze heran.
Missionsziel ist die Identifikation von Landmarken und die Orientierung in dem unübersichtlichen Gelände.

Auf dieser Höhe ist letzteres kein großes Problem, aber wenn es einmal hart auf hart gehen würde, kämen die italienischen Piloten entweder schon im Tiefflug auf die französische Grenze angebraust oder
würden sich aus überhöhter Position auf französische Maschinen stürzen, die ihrerseits im Tiefflug ihre Ziele auf italienischer Seite ansteuerten.

Wie man es auch dreht, am Ende würde man sich im Luftkampf in den engen Tälern zwischen den steilen Gipfeln des Monte Bianco und der zahlreichen anderen Berge hier wiederfinden.

Da empfiehlt es sich, sich vorab intensiv mit dem Gebiet vertraut zu machen, ansonsten könnte man leicht eine Felswand vor der Nase vorfinden, wenn man mit 500 Sachen in ein enges Tal einbiegt.
Daher handelt es sich hier nicht um den ersten und ganz sicher auch nicht um den letzten Orientierungs-Flug in der Region.

Armistados Jagdgeschwader "Rex" wurde kürzlich im Nordosten Italien stationiert, um genau jenes Aosta-Tal zu sichern und im Kriegsfalle nach Westen stürmenden Alpinista Deckung aus der Luft zu geben.

Die gültige Doktrin der Regia Aeronautica besagt, dass die Jagdgeschwader jederzeit die Luftherrschaft über eigenem Gebiet und zumindest die Luftüberlegenheit über dem Schlachtfeld zu sichern haben.
Gleich zwei ehrgeizige Ziele, wie der Tenente findet, da die Italiener den französischen Luftstreitkräften immer noch zahlenmäßig deutlich unterlegen sind.

Zwar ist die neue Saetta aufgrund ihrer Wendigkeit und Steigleistung hervorragend für einen Kampf in diesem Gebiet geeignet, aber die Franzosen sind technisch auch nicht zu unterschätzen.

Die Bloch 151, mit der die Kollegen von anderen Fakultät seit einigen Monaten verstärkt zu Gange sind, weist immerhin vier Maschinengewehre auf, während die Saetta nur zwei zu bieten hat.
Es gibt auch bereits Berichte über eine Bloch 152, die sogar mit zwei Hispano-Suiza HS-404 20-mm-Kanonen und zwei MAC-34-Maschinengewehren bestückt sein soll.
Unglücklicherweise scheinen die Franzosen gerade diesen Typ in großen Stückzahlen produzieren zu wollen.

http://up.picr.de/27679724ic.jpg

Armistado tröstet sich damit, dass auch MGs schon einen hinreichend schlechten Einfluss auf das Flugverhalten einer Maschine ausüben und Kanonen daher eigentlich überflüssig sind.
Jedenfalls im Luftkampf zwischen Jägern.
Wenn man hingegen Bomber angreifen soll, empfiehlt sich eine entsprechend schlagkräftige Bewaffnung, um nicht zu lange im Feuerbereich der feindlichen MGs verweilen zu müssen.

Er blickt sich nach links und rechts hinten um, nach den übrigen Jägern seiner Staffel Ausschau haltend.
Seit zwei Wochen ist er nun Staffel-Führer, nachdem sein Vorgänger die II. Gruppe des Geschwaders übernommen hatte.
Der Gruppenführer wiederum ist kurzfristig nach Rom abberufen worden.

Seither schießen die Gerüchte ins Kraut - man ist sich unter den jungen Piloten sicher, dass die Regia Aeronautica ein neues Jagdgeschwader aus der Taufe heben wird.
Wozu sonst werden überall erfahrene Flieger abberufen.

Nun schlecht wäre das nicht, befindet der Tenente.
Die Regia Aeronautica wird jedes zusätzliche Flugzeug brauchen können, wenn es gegen die Franzosen gehen sollte.
Und wie man sieht, werden beim Ausbau der Luftstreitkräfte auch weit zügiger Beförderungen ausgesprochen, als normalerweise üblich.
Wäre halt schön, wenn man sich daran eine Weile erfreuen könnte.
Bei einem Kriegsausbruch wäre es damit eventuell schnell vorbei.

Nachdenklich sieht er sich in der kargen Gebirgslandschaft um.

Scharfe Klippen, steil abfallende Flanken, enge Täler, herumliegendes Geröll und Felsblöcke.
Hier auszusteigen wäre eine ganz andere Nummer als in Küstennähe.
Dort käme es hauptsächlich darauf an, schnell genug aus einer waidwunden Maschine auszusteigen.
Hier wäre das erst der Anfang - wenn man sich nicht schon bei der Landung die Gräten bricht, stürzt man vermutlich kopfüber dutzende oder auch hunderte Meter ins Tal hinab.

Die meisten Täler laden auch nicht gerade zu Notlandungen ein - zu eng, zu verwinkelt und meist von Bachläufen durchzogen.

Nein, der Luftkampf im Gebirge würde keinen großen Spaß machen, befindet Armistado


10. November 1937

Graf Ciano steigt schwungvoll aus seiner Limousine, den Rekruten ignorierend, der im die hintere Tür aufhält.

Die rechte Hand hält den Griff seiner eleganten ledernen Aktentasche, der offene Trenchcoat weht um seine Beine, als er dynamisch und energisch die Stufen zum Palast des Duce nimmt.

Erst heute Morgen ist er von einem erneuten Arbeitsbesuch in Deutschland zurückgekehrt.
Kurzfristig war er sogar auf den Berghof eingeladen worden, wo ihn Hitler persönlich erwartete.

Nicht dass sich der Graf darum gerissen hätte.
Misstrauisch war er aus seinem Wagen gestiegen, bereit, sofort auf dem Absatz kehrt zu machen, falls dieser "Führer" vor hatte, mit ihm das gleiche Manöver abzuziehen, wie kurz zuvor mit dem
britischen Premierminister.

Er hatte den Eindruck erweckt, Chamberlain die Stufen herab entgegen zu kommen, um ihm am Fuße der Treppe freundlich zu begrüßen, war jedoch zwei Stufen zuvor stehen geblieben.
Der überraschte Premier hatte ihm vom Fuß der Truppe aus die Hand geschüttelt, was ihn wie einen Bittsteller wirken ließ, der zu seinem Meister gerufen worden war.
Das Bild ging um die Welt, Hitler hatte einen weiteren Punkt im Ringen der Propagandisten gemacht und Chamberlain durfte die Wut der britischen Konservativen auskosten.

Aber nicht mit mir, hatte sich Ciano geschworen, und wenn ihn sein Schwiegervater hinterher teeren und federn lassen sollte.
Was unwahrscheinlich aber immerhin denkbar schien.
Von diesem Emporkömmling, diesem Weltkriegs-Gefreiten würde er sich jedenfalls keine Frechheiten bieten lassen.

Tatsächlich war Hitler aber diesmal ganz der aufmerksame Gastgeber, hatte ihn charmant auf Augenhöhe begrüßt und freundlich am Ellbogen die Treppe hinauf in sein Domizil begleitet.

Nun, kein Wunder, angesichts des Themas, welches er so kurzfristig besprechen wollte.

Um Österreich war es gegangen, wieder einmal.
Der Reichskanzler hatte klar gestellt, dass Österreich im Reich aufgehen würde, auf die eine oder andere Weise.
Wobei es ihm entschieden lieber wäre, wenn es ohne allzu großen Krach abgehen würde.

Als Ausgleich hatte er Italien freie Hand auf dem Balkan in Aussicht gestellt, dazu noch eine Garantie der nach dem Weltkrieg Italien zugesprochenen Gebiete.
Unter ausdrücklichem Einschluss Südtirols - einer der Gründe für den italienische Argwohn gegenüber der deutschen Außenpolitik.

Der Duce konnte sich wie viele andere nicht vorstellen, dass sich ausgerechnet der Österreicher Hitler vom habsburgischem Erbe trennen würde.
Noch dazu von einem der Kernlande Österreichs !

Aber mehr noch: Hitler wollte ein Bündnis mit Italien !
Bisher hatte man nur fallweise nach Lage der Interessen kooperiert, nach außen hin völlig unabhängig, auch wenn dadurch natürlich die Wege immer enger zusammen führten.

Alles in Allem also eine politische Bombe !
Wenn es denn zu einem echten Bündnis käme, entstünde aufgrund der von beiden Ländern seit geraumer Zeit betriebener Hochrüstung in Europa eine völlig neue Lage !

Ein neues Gravitationszentrum würde in der Mitte des Kontinents entstehen, dem Frankreich alleine nicht viel entgegen zu setzen hätte.
Und solange sich die Briten der Wehrpflicht verschlossen, hätte auch die alte Entente kein Mittel dagegen in der Hand.
Es bliebe nur die Hoffnung, dieses neue Machtzentrum durch ein Arrangement mit den Sowjets auszubalancieren.

Schon die Aussöhnung mit Russland im Vorfeld des Weltkrieges war Briten und Franzosen schwer gefallen - dass die City die Kröte eines Bündnisses ausgerechnet mit den Kommunisten schlucken würde,
scheint dem Außenminister nahezu ausgeschlossen.
Für die französischen Konservativen gilt eigentlich das Gleiche, aber wenn ein überlegener Feind vor der Tür steht, mochte man sich potentielle Verbündete ja vielleicht weniger pedantisch ansehen.

Jedenfalls gibt es eine Menge mit seinem Schwiegervater zu besprechen.
Es konnte leicht sein, dass bereits die nächsten eine Vorentscheidung über dessen kühne Pläne bringen mochten.


19. November 1937

Italo Balbo unterzeichnet schwungvoll den Befehl zur Aufstellung eines siebten Jagdgeschwaders.

Endlich sind die vorhandenen Geschwader auf die vorerst angepeilte Sollstärke von 80 Maschinen aufgefüllt, es gibt auch genügend Überhang an alten Doppeldeckern, um damit zunächst zwei neue Staffeln zu formieren.
Diese bilden nun den Kern des neuen 7. Jagdgeschwaders, dass sich mit Blick auf die französische Grenze südlich Turin den übrigen Geschwadern anschließt.

Natürlich muss noch weit mehr geschehen, nach Berechnungen seines Stabes muss die Zahl der Jäger mindestens verdoppelt werden, ehe man es mit den Franzosen aufnehmen könnte.
Von den Briten ganz zu schweigen, die wohl mit im Bunde wären.

http://up.picr.de/27679739fl.jpg

Obwohl er es öffentlich natürlich niemals eingestehen würde, hegt er zudem wachsende Zweifel an der so gepriesenen Saetta.
Der SIM liefert immer wieder Berichte, denen zufolge praktisch alle großen Nationen neue Modelle entwickelten oder bereits entwickelt hatten, die zudem alle schwerer bewaffnet sind als die Saetta.

Man muss wohl oder übel selber nachlegen, wenn die Piloten eine nennenswerte Überlebens-Chance erhalten sollten.
Was den Kriegsanstrengungen sicherlich zuträglich wäre.

Bei nächster Gelegenheit muss er mit dem Duce über das Thema reden, bevor er im Haifisch-Becken des Kabinetts wieder an den mächtigen Interessengruppen der Armee und der Industrie scheitert,
beschließt Balbo.


01. Dezember 1937

Ugo Cavallero und Italo Balbo studieren gemeinsam den Bericht Ferrucio Lantini zum Stand der Rüstung.

Im Grund trostlos wie immer - es fehlten 600 Geschütze und 400 Panzer und auch damit wären die Fernziele des Esercito Italiano noch längst nicht erreicht.

Noch schlimmer sieht es schon traditionell bei der Regia Aeronautica aus.
Über zweihundert mittlere Bomber fehlen, um auch nur die paar bestehenden Geschwader auf Sollstärke zu bringen, dazu fünfzig Schlachtflugzeuge, auf die Italo Balbo seine Hoffnungen hinsichtlich Luftunterstützung setzt.
Es ist hinreichend klar, dass die italienische Rüstungsindustrie in erträglicher Zeit nicht die Kapazität aufbieten kann, um zweimotorige Bomber in ausreichender Zahl zu produzieren, also werden es die
kleineren Schlachtflugzeuge richten müssen.

Wobei er sich hier nach dem Vorbild der deutschen Luftwaffe ausrichtet, die allerdings Sturzkampf-Bomber dafür einsetzt.
Aber da müsste man erst mal die Grundlagen entwickeln und das würde noch länger dauern.

http://up.picr.de/27680142or.jpg


Indessen sitzen Benito Mussolini, Graf Ciano und Conte di Bassewitz im Büro des Duce zusammen, um die anstehende Kampagne abzustimmen.

Die vorangegangene, die die Modernisierung der Armee in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt hatte, war zur allgemeinen Zufriedenheit abgeschlossen.

http://up.picr.de/27680143pn.jpg

Mussolini hat sich zwischenzeitlich für das Konzept des Conte di Bassewitz erwärmt, welches ihn künftig verstärkt als seriösen Staatsmann präsentieren wird.
Zupackend, entschlossen, energisch - aber kein Operettendikator, als den man ihn im Ausland häufig schmähte !

Im Inland sind die Leute natürlich weit vorsichtiger, aber der Duce hegt keinen Zweifel, dass man auch hier hinter vorgehaltener Hand ganz gerne über ihn spottet.

Nun, die neue Kampagne zur Nationalen Einheit wird mit groß aufgezogenen Berichten über den Triumph in Afrika beginnen und einen gewaltigen Bogen vom alten Rom zur Neuzeit spannen.
Und die Person des Duce als Anführer und Strategie ins Zentrum stellen.

Für Mussolini geht es dabei nicht um Personenkult.
Am wichtigsten ist es ihm, die Italiener angesichts der kommenden schweren Zeiten hinter sich zu vereinen.
Den schwer wird es werden, das steht außer Frage.

http://up.picr.de/27680168gu.jpg

Evilbeagle
10.12.16, 22:13
Huj, ein neues Update! Wir sind zutiefst erfreut. Außerdem sind wir uns sicher, dass die Tapferen, welche in den Jagdflugzeugen sitzen, die zahlenmäßige Überlegenheit der Alliierten mehr als spielend aufwiegen werden!

H34DHUN73R
10.12.16, 22:16
Das steht in der Tat außer Frage, werter Evilbeagle - diese jungen Löwen Roms werden die kraft- und mutlosen Franzosen schlicht zermalmen :D

Hohenlohe
11.12.16, 01:00
Wir sind zuversichtlich, dass es gelingen wird die Franzosen gemeinsam mit den Deutschen zu besiegen. :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

Azrael
11.12.16, 01:51
Endlich geht es weiter, ich freue mich. Führt mein Geschwader auch schon kräftig Erklärungsflüge durch?

Hohenlohe
11.12.16, 03:15
Endlich geht es weiter, ich freue mich. Führt mein Geschwader auch schon kräftig Erklärungsflüge durch?

Ihr meintet wohl Aufklärungsflüge...*grins*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
11.12.16, 08:55
Der werte Azrael ist ein hochqualifizierter Spezialist der Regia Aeronautica, werter Hohenlohe, um deren schiere Existenz die Welt Italien beneidet, während Eure Profession die Marineinfanterie ist.
Ihr könnt also nicht wirklich wissen, wie die gefürchteten Jagdgeschwader im Speziellen operativ vorgehen.

Wenn also der werte Azrael die Durchführung von Erklärungsflügen für angemessen hält, so wird er dafür seine Gründe haben.

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Endlich geht es weiter, ich freue mich. Führt mein Geschwader auch schon kräftig Erklärungsflüge durch?

Zur Zeit ist alles in der Luft, was fliegen kann, werter Azrael, um sich für die kommenden Aufgaben zu stählen :)

Azrael
11.12.16, 12:25
Danke, dass ihr versucht meine Ehre zu retten, aber ich meinte tatsächlich Aufklärungsflüge. Die späte Stunde hat da zugeschlagen :D

Hohenlohe
11.12.16, 15:14
Meine Spezialisierung soll die Marineinfanterie sein, obwohl ich nur wie ein Hund im Wasser paddle, sobald ich keinen Boden mehr unter meinen Füssen habe. *seufz*
Aber was tut man nicht alles zur höheren Ehre des Vaterlands. Man lernt sozusagen im Trüben fischen. Wir hoffen, dass unsere Marineinfanteristen bald aufgestellt werden. Wir entwickeln gerade ein völlig neues Landungsboot, dass mit einer speziellen Frontklappe versehen ist, wenn das Landungsboot auf den Strand fährt, dort runtergeht und die Truppe halbwegs trocken anlandet. Es geht jetzt um die Feinheiten neuer Landungstaktiken.
Bspw. während des Schiffsartilleriebombardements sollen die Landungsboote im Kreis zirkeln, bis die Landungsfreigabe erfolgt. Für die Marineinfanterie gelten härtere Anforderungen, da sie ähnlich der Bersaglieri eine reine Elitetruppe sind. Die Ausbildung dauert in Sachen Grundausbildung rund 6 Monate, weil sie gefechtstaktisch so wie waffentechnisch und geländefähig geschult werden müssen.
Wir wollen unser Erstlingswerk wie folgt nennen:
Buch der allgemeinen Marineinfanterie-Spezialisierung, abgekürzt: BaMS
Wir hoffen es wird hilfreich sein.

herzliche grüsse

Maggiore Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
11.12.16, 15:49
Das BaMS wird sicher ein Renner, werter Hohenlohe ;)

Hohenlohe
11.12.16, 16:10
Das BaMS wird sicher ein Renner, werter Hohenlohe ;)

Sofern es von den einzusetzenden Offizieren auch mal gelesen wird...:D

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI SOLDATI!!*

Æxit
12.12.16, 21:29
Freuen uns schon drauf, wenn es dann mal richtig losgeht. :fecht:

H34DHUN73R
12.12.16, 22:38
Freuen uns schon drauf, wenn es dann mal richtig losgeht. :fecht:

Es wird wohl noch eine Weile dauern, werter Æxit - der Weg ist das Ziel ;)

Oerty
17.12.16, 11:01
Darauf freue ich mich auch schon! Oder zumindest auf den Sonntäglichen Lesespaß.
Danke an den wehrten Schreiberling.

Hohenlohe
17.12.16, 12:48
Auch wir sind schon sehr gespannt darauf...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
17.12.16, 19:32
Dieses Wochenende wird es leider nichts, werte Regenten - Wir müssen arbeiten :(
Aber Weihnachten naht und dann gibt es jedenfalls reichlich Lesestoff...

Hohenlohe
17.12.16, 23:01
Ausser der Christmette an Heiligabend dürften wir ausreichend Zeit haben, um eure Werke zu lesen und zu bestaunen...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ROMA!!*

H34DHUN73R
01.01.17, 13:38
Alle Wege führen nach Rom - XXIV

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium
Santa Maria dell’Anima


04. Dezember 1937

Zufrieden lehnt sich Maggiore Hohenlohe zurück, die Durchsicht der Korrekturfahne seines Handbuches für die künftigen Marineinfanteristen - oder "Buch der allgemeinen Marineinfanterie-Spezialisierung", wie der offizielle Titel lauten wird - abschließend.

Beinahe zwei Jahre hat er an den operativen Grundsätzen gefeilt, Denkschriften zu Landungsunternehmen verfasst und kurze Leitfäden für Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere der neuen Waffengattung erstellt.
Auch bei der Auswahl der Ausrüstung, der Entwicklung der Landungsboote und den Aufbau der Logistik für Einheiten, die in Korps- oder Armee-Stärke feindliche Küsten stürmen sollten, hatte er mitgewirkt.

http://up.picr.de/27878099ya.jpg

Das Bücherregal hinter seinem Schreibtisch ist mit englischer und amerikanischer Literatur zu dem Thema gefüllt, wobei er gnadenlos alles aufgetrieben hatte, was überhaupt erhältlich war.
Etliches hatte ihm der SIM auf dunklen Kanälen beschaffen müssen, da den Verfassern durchaus nicht an einer allgemeinen Verbreitung gelegen war.
Eine gezielte Suche nach Memoiren und sonstigen Schriftstücken von aktiven oder ehemaligen Angehörigen der britischen und US-Marineinfanterie hatte zudem eine ansehnliche Sammlung überwiegend zweifelhafter Literatur erbracht.
Darin brauchbare Informationen zu finden glich der Suche nach Gold in einem Berg aus Dreck und ödem Gestein.
Eine Mühe, der er sich in langen Tagen und Nächten gewidmet hat.

Zudem hatte er für diese Zwecke auch sein Englisch durch einen Privatlehrer aufbessern müssen, für dessen Kosten immerhin das Esercito Italiano aufkam.
Erhältlich waren diese Bücher und Unterlagen ja fast ausschließlich in Englisch, da man im nicht-angelsächsischen Ausland dafür wenig Verwendung hatte.
Einem Übersetzer traute Hohenlohe diese Aufgabe nicht zu - er musste mit eigenen Augen lesen, was die Verfasser zu Papier gebracht hatten und sich seine eigene Meinung bilden !
Auch wenn sich nun diese im Vergleich zum eleganten, poetischen Italienisch tote und leere Sprache der Technokraten und Bürokraten seither sogar in seine Träume drängt !

Als besonders wichtig sah er die Überlegungen von Thomas Holcomb an, der seit dem 1.Februar 1935 die US Marines kommandierte.
Der am 5. August 1879 geborene Holcomb, der inzwischen zum Brigadier General befördert worden war, hatte als Bataillons-Kommandeur die Marineinfanteristen nach Frankreich in den Weltkrieg geführt und dort an so ziemlich allen Kampfhandlungen teilgenommen,
an denen überhaupt Amerikaner beteiligt waren.

http://up.picr.de/27878097wu.png

Naturgemäß zu Lande, sodass diese Phase für Hohenlohe nur mäßig interessant war.
Allerdings gab es auch hier Einiges, aus dem man Schlüsse über die Denkweise amerikanischer Militärs ziehen konnte, natürlich auch speziell hinsichtlich der Marineinfanterie.

Die Marines weisen zwei Besonderheiten auf, aus denen sich der Rest mit purer Logik ableiten läßt:
- aufgrund der nur rudimentär aufgestellten US Army, die mangels Wehrpflicht erst mit langer Vorlaufzeit aktiv werden kann, sind die stehenden Verbände der Marineinfanterie die einzigen jederzeit unmittelbar an Land einsetzbaren Einheiten
- für eine Mobilisierung der US Army und erst recht für eine Kriegserklärung benötigt der Präsident die Zustimmung des Kongresses. Für den Einsatz der Marines hingegen nicht - was diverse Präsidenten schon weidlich ausgenutzt hatten
Im Ergebnis dieser Besonderheiten konnten sich die Marines in der Vergangenheit nicht über einen Mangel an Beschäftigung beklagen.

Außerdem hegte Holcomb offenbar Pläne zur Aufstellung weit größerer Verbände.

Bisher waren die US Marines nur in Brigaden formiert, was für kleinere koloniale Ungelegenheiten durchaus ausreichte, jedoch nicht für größere Aktivitäten.
Auch dürfte dem amtierenden US Präsidenten eine jederzeit einsetzbare Truppe in Korpsstärke unter seinem eigenen Befehl sehr zu zupassekommen, wäre er damit doch nicht mehr auf die isolationistisch und pazifistisch eingestellten Wähler angewiesen.
Bereits im Weltkrieg hatte man begonnen, die ursprünglich einmal eher defensiv und auf den amerikanischen Kontinent begrenzten Monroe-Doktrin eher offensiv und global auszulegen.
Eine Auslegung, die dem amerikanischen Wahlvolk allerdings nicht zugesagt hatte und nach Ende des Krieges daher zunächst wieder einkassiert wurde.

Jedoch dürfte die Bestrebungen des politischen Establishments dadurch nur vorläufig gedämpft worden sein, wie ja auch die anhaltende Präsenz der Amerikaner im Pazifik zeigte.
Mit einer Anzahl kampfstarker Einheiten, die der Präsident nach Belieben irgendwo anlanden konnte, würden sich jedenfalls Mittel und Wege finden, die Willensbildung der Bürger zu fördern.
Und wenn so ein Krieg erst einmal real vom Zaun gebrochen ist, wäre es auch dem US Kongress schwer möglich, sich formal zu verweigern.

Diese Umstände sind für Hohenlohe natürlich nur von akademischem Interesse, da der Duce sich um derlei Ungelegenheiten nicht zu kümmern braucht bzw. das bereits erfolgreich getan hat.
Interessant sind hingegen die Pläne Holcombs für eine drastische Erweiterung der bisher auf Brigaden beruhenden Organisation der US Marines durch einen Wechsel auf vollgültige Divisionen.
Besagte Pläne hatte der SIM auf Anfrage Hohenlohes beschafft, der diese als Basis für seine eigenen Überlegungen gut gebrauchen konnte.

Zunächst hat er sich an den bestehenden Brigaden der US Marines orientiert, sodass die italienischen Einheiten anfangs nur aus zwei Regimentern mit je zwei Bataillonen bestehen würden.
Einer Erweiterung bis hin zur vollen Divisionsstärke stand aber nichts im Wege, so denn der Befehl dazu vom Kriegsministerium erteilt würde.
Für erste, kleinere Aufgaben würden diese kleinen Brigaden aber durchaus ausreichen.

http://up.picr.de/27878101hf.jpg

Nun würde er als Lehrer an die Accademia Militare di Modena gehen, um den für die Marineinfanterie bestimmten Offizieren die Grundsätze persönlich zu vermitteln.
Auch für die Stäbe der neuen Einheiten gibt es einiges an Unterschieden zu den gewohnten Aufgaben in der Führung einer Infanterie-Division zu lernen.
Bisher steht die Marineinfanterie ja auch nur auf dem Papier, auch wenn der Beschluss zur Aufstellung ganzer Divisionen längst gefallen ist.

Bis diese dann einsatzbereit sind, wird noch einige Zeit ins Land gehen.
Andererseits - wenn man sich ansieht, in welch kurzer Zeit die Regierung die Schlagkraft des Heeres vervielfacht hatte, dann würde es mit der Ausbildung speziell der Offiziere vielleicht doch noch eng werden.

Inzwischen hatte man auch begonnen, Maßnahmen zur Modernisierung der Infanterie-Ausrüstung zu ergreifen.
Auch wenn sich das natürlich auch auf die Marineinfanterie auswirken würde, ist es jedoch ein Thema für andere Stäbe, sodass sich Hohenlohe nun für die nächste Zeit der Lehrtätigkeit widmen kann.

http://up.picr.de/27878107el.jpg


12. Dezember 1937

Sottotenente von Retterling sitzt aufrecht, aber doch entspannt in dem Besucherstuhl des Kommandeurs der Accademia Militare, die Hände locker auf den Oberschenkeln liegend.
Die tiefstehende Sonne scheint durch das Fenster zu seiner Rechten und bringt schwebende Staubkörner zum Funkeln.

Neugierig mustert er den etwas eigenartigen Besucher, der sich offenbar mühelos das Büro des Kommandeurs ausgeliehen hat und nun so selbstverständlich in dem Sessel hinter dem verschnörkelten Mahagoni-Schreibtisch Platz genommen hat.
Der Tenente Colonnello hat sich in dem requirierten Sessel zurückgelehnt und studiert eine aufgeschlagene Akte, die, wie von Retterling zu Recht vermutet, die seine ist.

Das Ticken der Wanduhr klingt in der lastenden Stille unnatürlich laut.

Irgend etwas kommt dem Sottotenente an dem Besucher merkwürdig vor.
Natürlich war seine reine Gegenwart schon merkwürdig genug, da es sich die gelegentlichen Besucher der Accademia nach von Retterlings Dafürhalten wohl kaum so einfach im Büro des Kommandanten gemütlich zu machen pflegten.
Aber auch das Verhalten des Besuchers ist ungewöhnlich.

Da dieser sich Zeit mit dem Studium der Akte lässt, bleibt auch von Retterling Zeit für müßige Gedanken.
Schließlich wird ihm klar, was sein Unterbewusstsein beschäftigt: die Uniform !

An dieser gibt es an sich wenig auszusetzen, handelt es sich doch um eine offenkundig neue oder wenig gebrauchte Dienst-Uniform eines Offiziers des Esercito Italiano, mithin ein recht geläufiges Kleidungsstück in den Räumlichkeiten der Accademia.
Doch die Art, in der der Tenente Colonnello sie trägt, wirkt etwas seltsam !
Dem Träger einer Offiziers-Uniform wird immer Aufmerksamkeit entgegen gebracht, einem höheren Offizier erst recht.
Und das beileibe nicht nur von Uniform-Trägern, im Gegenteil.

Von Retterling kann sich noch gut an seine ersten Ausflüge aus der Accademia in Uniform erinnern.
Man fühlt sich permanent angestarrt, als hätte man Dreck im Gesicht oder eine besonders auffällige Nase.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an die neue Aufmerksamkeit, die einem entgegen gebracht wird und verhält sich entsprechend des Dienstgrades mehr oder weniger selbstbewusst.

Man sollte meinen, dass ein Tenente Colonnello Aufmerksamkeit gewohnt ist, schließlich ist er ja mit seinen um die vierzig Lebensjahren lange genug in Uniform herumgelaufen und sein Dienstgrad dürfte ihn auch häufig zum ranghöchsten Anwesenden machen.
Offiziere in diesen Rängen strahlen nach von Retterlings Erfahrung meist großes Selbstbewusstsein oder auch Arroganz aus.
Im Gegensatz dazu scheint sich der merkwürdige Besucher nicht recht wohl in seiner Uniform zu fühlen und auch die ihm entgegen gebrachte Aufmerksamkeit nicht sonderlich zu schätzen.

Was keineswegs an mangelndem Selbstvertrauen liegen kann.
Jedenfalls residiert der mittelgroße, schlanke Mann mit der Narbe an der rechten Schläfe in dem Sessel des Kommandeurs als wäre er dort hinein geboren worden.
Die kühlen, schmalen Augen wechseln gelegentlich zwischen der Akte und von Retterling, als wollte sich der Offizier versichern, dass sich die Akte auch wirklich auf den Sottotenente bezieht.
Oder um zu prüfen, ob das, was da zu lesen ist, sich mit seinem Eindruck deckt.

Schließlich lehnt sich der Offizier zurück, die Akte zuklappend.
"So so, Sie sind also ein erstklassiger Schütze, ein Naturtalent, wie es scheint ?", hebt er mit einem leicht spöttischen Unterton an.

"Wenn es dort steht, Tenente Colonnello Moretti", gibt von Retterling defensiv zurück.

"Ja, allerdings steht es da", versetzt Moretti grinsend.
"Ausgezeichnet mit dem Gewehr und überragend mit der Pistole. Wie der junge Wyatt Earp"

Von Retterling zuckt bescheiden die Achseln.
Tatsächlich ist er zur Zeit der beste Pistolenschütze der Accademia, hatte sich sogar überlegt, ob er sich um eine Teilnahme an den olympischen Spielen im letzten Jahr bemühen soll.

"Was wollen Sie eigentlich nach der Accedemia anfangen? Dauert ja nicht mehr lange bis zum Abschluss", fragt Moretti nach.

"Ich diene dem Vaterland gerne auf jedem Posten, auf den man mich stellt", gibt von Retterling zurück.
Er hat genug Zeit in Uniform verbracht, um zumindest etliche der richtigen Antworten zu lernen.

Eigentlich weiß er aber nicht so recht, wohin er will.
Jedenfalls nicht zur Infanterie - die Lektionen in Militärgeschichte haben ihn von romantischen Vorstellungen nachhaltig befreit.
Im Weltkrieg waren auf italienischer Seite 650.000 Mann gefallen und weitere 950.000 verwundet worden - gerade zu absurde Zahlen !
Noch dazu, ohne jeden Sinn, jedenfalls der Großteil.

http://up.picr.de/27878226vp.jpg

Vielleicht lieber die aufstrebende Panzertruppe?

"Sehr schön", reagiert Moretti, ein noch breiteres Grinsen zur Schau stellend.
"Da drin steht auch, dass Sie überdurchschnittlich intelligent wären - dann können Sie sich vielleicht auch reizvollere Beschäftigungen vorstellen, als Sturmangriffe auf befestigte MG-Stellungen anzuführen?"

"Und das wäre?", fragt der Sottotenente vorsichtig nach.

"Nun, man kann dem Vaterland auf unterschiedliche Weise dienen, von Retterling", hebt der Tenente Colonnello bedächtig an.
"Wir können junge Offiziere mit hervorragenden Schießkünsten und ordentlich Grips durchaus gebrauchen"

"Und wer ist wir, Tenente Colonnello ?", fragt von Retterling überrascht.

Wortlos greift Moretti in die linke Innen-Brusttasche seiner Uniform und fördert ein schwarz-ledernes Mäppchen zu Tage.
Lässig klappt er es auf und läßt den Ausweis des SIM und die auf der unteren Hälfte angebrachte Dienstmarke sehen.

Von Retterling ist nicht wirklich überrascht, klärt sich damit doch die mangelnde Vertrautheit Morretis mit dieser Uniform auf.
Wer weiß, ob er wirklich Tenente Colonnello ist.
Jedenfalls dürfte er im Dienst eher selten Uniform tragen.

"Nun, was hätte ich denn da zu tun?", begehrt von Retterling nach kurzer Denkpause zu wissen.

"Das erzählen wir ihnen schon noch, Sottotenente", grinst Moretti erneut, blinkende Weise Zähne enthüllend.
"Jedenfalls wird es jede Menge Abwechslung geben, häufige Reisen und zweifellos auch hinreichend Gelegenheiten, ihre besonderen Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen!"

Von Retterling denkt erneut scharf nach.
Der SIM ist, wie es sich für einen Geheimdienst gehört, geheimnisumwittert.
Eigentlich weiß man nicht recht, was dort so vor sich geht.
Jedenfalls hat niemand Lust, die Aufmerksamkeit des Dienstes und seines Chefs, des Generals Mario Roatta auf sich zu ziehen.
Dem Vernehmen nach waren etliche unliebsame Personen in den letzten Jahren spurlos verschwunden, wobei man durchaus dem SIM eine Beteiligung nachsagte.

http://up.picr.de/27878142iw.png

Sollte er sich lieber auf das Glückspiel beim Esercito Italiano einlassen?
Bei dem Tempo, in dem die Infanterie ausgebaut wurde, waren Offiziere dort Mangelware.
Mit großer Wahrscheinlichkeit würde er also dort landen.
Und dann irgendwann den besagten Sturmangriff auf eine feindliche MG-Stellung anführen.
Noch dazu in einem trostlosen Gebirge, wenn man sich die Landkarte mal genauer besieht.
Keine besonders tollen Aussichten.

Oder stattdessen das Angebot des SIM annehmen und damit die Katze im Sack kaufen?
Was käme dort auf ihn zu?
Jedenfalls klingt es nach Abenteuer.

"Nun gut, ich bin ihr Mann", gibt er schließlich entschlossen zurück.

"Bestens, von Retterling, bestens", freut sich Moretti.
"Wir schätzen Leute, die schnelle Entscheidungen treffen können !"

Er erhebt sich und streckt dem künftigen Geheimdienst-Mitarbeiter kameradschaftlich die Rechte entgegen.


14. Dezember 1937

General Ugo Cavallero kann drei neue Panzerdivisionen in den aktiven Dienst übernehmen.
Nun ja, eigentlich hätten die Leute noch eine deutlich gründlichere Grundausbildung benötigt und die Ausrüstung war auch noch nicht komplett, aber mittlerweile wird beides ja schon routinemäßig mit den
Manövern auf Divisionsebene in Norditalien erledigt.

http://up.picr.de/27879330yx.jpg

Im Gegenzug kann er vier nun voll einsatzbereite Infanterie-Divisionen aus der Armata di Riserva entlassen.
Sie verstärken nun die 4.Armee, der die wenig beneidenswerte Aufgabe der Sicherung der langen Westküste Italiens übertragen wurde.
Mit nun 10 Divisionen errichtet die Armee Feldbefestigungen von La Spezia im Norden bis Salerno im Süden, die besonders wichtigen Städte Florenz, Neapel und Rom vor einer feindlichen Landung schützend.

http://up.picr.de/27879332ao.jpg

Die Ostküste bleibt vorläufig ungedeckt, es ist die Aufgabe der Flotte, eventuelle feindliche Bewegungen in der Adria umgehend zu unterbinden.
Außerdem kann man ja recht zügig Truppen von West nach Ost verlegen, falls Not am Mann sein sollte.

Da es noch eine ganze Weile dauern wird, bis die nun 8 Panzerdivisionen auf Sollstärke aufgefüllt sind, kommt nun die erste Staffel von 6 Marineinfanterie-Divisionen an die Reihe.
Eigentlich werden da vorläufig nur die Kernverbände von je einer schwachen Brigade formiert, aber das wird sich noch finden.
Cavallero will dem Duce möglichst schnell eine größere Anzahl von amphibischen Verbänden als einsatzbereit vermelden, was dessen ausgreifenden Plänen sehr zustatten kommen wird.

http://up.picr.de/27879340nd.jpg


Zur gleichen Zeit übergibt Guglielmo Marconi die Pläne für den Bau von Hydrierwerken zur synthetischen Treibstofferzeugung nach dem Bergius-Pier-Verfahren an Ferrucio Lantini.

http://up.picr.de/27879347lp.jpg

Das fertige Produkt ist allgemein als "Leuna-Benzin" bekannt, worauf man allerdings auf Seite der ANIC, die diese Werke errichten und betreiben würde, naturgemäß wenig Wert legte.

Die Vermarktung oder vielleicht besser gesagt, die Belieferung der Verbraucher - wohl hauptsächlich das Militär - würde die AGIP mit ihrem bestehenden Netzwerk übernehmen, sodass auch keine Notwendigkeit
bestünde, die synthetische Herkunft des Treibstoffes zu thematisieren.

Damit würde man ohnehin nur ein unerwünschtes Interesse an den Standorten der Hydrierwerke befördern.
Viel besser war es, die Gegner nach nicht vorhandenen Schiffen zum Seetransport Ausschau halten und diesen Gespenstern nachjagen zu lassen.

Für das Bergius-Pier-Verfahren hatte man sich in Marconi's Forschungsgruppe entschieden, da man damit auch und gerade hoch-oktanige Treibstoffe herstellen konnte, die sich z.B. auch für die Verwendung als Flugbenzin eigneten.

Die Fischer-Tropsch-Synthese lieferte hingegen überwiegend geradkettige Paraffine und Olefine, die durch eine geringere Oktan-Zahl und der Neigung zur Verharzung gekennzeichnet waren.
Zwar konnte man die Klopffestigkeit Tetraethylblei (TEL) zusetzen, aber die Oktan-Zahl war immer noch zu gering für den Einsatz als Flugbenzin, während die Alterungsprodukte von TEL die Verharzung noch förderten.
Also sollte mit dem Bergius-Pier-Verfahren das deutsche Vorgehen übernommen werden, weshalb es auch eine regen Austausch der deutschen und italienischen Forscher und Industriebetriebe gegeben hatte.

Unmittelbar nach Abschluss dieser bahnbrechenden Arbeiten zur Erreichung der Autarkie auf dem Treibstoff-Sektor schiebt Marconi mit Mussolini's Billigung die weitere Optimierung der Anlagen nach, wodurch sich
eine größere Anzahl von Hydrierwerken errichten lassen würde.
Leider sowohl in der Forschung als auch im Aufbau der Werke ein sehr langwieriges Unterfangen, aber zaubern kann Marconi halt auch nicht.

http://up.picr.de/27879348st.jpg


16. Dezember 1937

Aufgrund der gar nicht zu überschätzenden strategischen Bedeutung nimmt Ferrucio Lantini gleich vier Hydrier-Werke in die Rüstungsplanung mit auf.
Da auch noch zusätzliche zivile Fabriken aufgebaut werden müssen, um den Konsum und die Divisenbeschaffung über Exporte zu steigern, wird die Umsetzung dieser Planung nun gut die nächsten zwei Jahre dauern.

http://up.picr.de/27879351dw.jpg

Als mittel- und langfristig sicherster Ort für die Hydrier-Werke gilt Nordost-Italien, wo die überschaubaren Kapazitäten der Regia Marina, kombiniert mit Marinebombern und Jägern einen Angriff von Seeseite her
verhindern können sollten und man auch einer von französischem Boden aus agierenden alliierten Luftflotte so weit wie möglich aus dem Weg geht.
Die Nähe zur jugoslawischen Grenze ist gemäß den Vorgaben des Duce ein zu vernachlässigender Faktor.

Aus dem Forschungsministerium ist in der nächsten Zeit für Lantini kein Rückenwind zu erwarten, ziehen sich doch die laufenden Projekte noch eine ganze Weile in die Länge.
Einzig die Steigerung des Rohstoff-Abbaus verheißt für die nächste Zeit eine Entlastung der Export-Industrie, die sich damit voraussichtlich vermehrt dem Aufbau der eigenen Industrie widmen können wird.

http://up.picr.de/27879403wq.jpg

Indessen gibt Ugo Cavallero zwei weitere Infanterie-Divisionen aus der Armata di Riserva für die 4. Armee frei, die damit nun auf 12 Divisionen kommt.
Genua bleibt leider immer noch ungedeckt, ebenso wie der Kriegshafen Tarent und weite Teile Süd-Italiens sowie insbesondere auch Sizilien und Sardinien.
Also gibt es hier weiteren Verstärkungsbedarf, bevor die italienischen Kernlande als gesichert gemeldet werden können.

http://up.picr.de/27880473jy.jpg


26. Dezember 1937

General Giovanni Messe beugt sich immer noch grübelnd über die auf dem Tisch ausgebreitete, großformatige Karte Süd-Europas.

http://up.picr.de/27880473jy.jpg

Sein Plan, der nicht nur die eigene Panzer-Armee, sondern vielmehr die gesamten Streitkräfte Italiens an der Grenze zu Frankreich umfasst und mithin den Generalplan für den Feldzug gegen Frankreich darstellt, ist nun abgeschlossen.
Morgen wird er ihn dem Duce persönlich vorstellen.
Ansonsten kennen nur die Armee-Befehlshaber, sein eigener Stab und der Kriegsminister die Details.

Das Grundproblem stellt natürlich die extrem ungünstige Geographie dar.
Die Grenze hat sich keineswegs zufällig so ergeben - mit Ausnahme eines sehr dünnen Streifens an der Küste ist das ganze Gebiet gebirgig, wobei die Gebirgszüge in Grenznähe auch noch überwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufen.
Der Verteidiger wird dadurch natürlich extrem begünstigt, kann er doch mit recht geringen Kräften den bergauf anrennenden Gegner auf dem ganzen Weg unter Feuer halten.

Aufgrund der unwirtlichen Landschaft gibt es auch kaum Straßenverbindungen zwischen Italien und Frankreich, die man für Vorstöße nutzen könnte.
Insgesamt bieten sich auf 40km Frontbreite für die Panzer-Armee nur 5 Vormarsch-Wege an, die man natürlich sämtlich allesamt angreifen würde.
Nördlich davon wird das Gelände immer schwieriger, um spätestens im Bereich des Monte Bianco - Massivs endgültig das Prädikat "unpassierbar" zu verdienen.

http://up.picr.de/27888785fk.jpg

Leider stellt das Studium von Karten keine den Italienern vorbehaltene Kunst dar - die Franzosen können das sicherlich genauso gut.
Dementsprechend könnte auch ein einfacher Leutnant den voraussichtlichen Weg einer italienischen Invasions-Armee ermitteln.

Also wird man den Angriff im Süden erwarten und die besagten fünf einigermaßen gut nutzbaren Wege nach Kräften versperren.

Mit den Mitteln des Weltkrieges wäre ein Durchbruch der Italiener nach Messe's Einschätzung damit praktisch unmöglich, man würde ein ähnliches mehrjähriges Gemetzel erleben, wie seinerzeit im Osten gegen die Habsburger.
Doch nun stehen in immer größerem Ausmaß Panzerverbände zur Verfügung, die die Spielregeln deutlich anders gestalten könnten, allerdings in einem bislang völlig unklaren Ausmaß.

Grundlegend für seinen Plan war natürlich die Analyse der Schlachten des Weltkrieges gewesen - was auch sonst, stellten diese doch die einzig realen Informationen dar, alles andere ist nur reine Spekulation !
Hier galt es, einige sehr beliebte Irrtümer zu erkennen und die richtigen Schlüsse zu ziehen !

Da wäre z.B. der Mythos der Arditi auf italienischer Seite:
Diese stellten im Grunde eine Kopie der deutschen Sturmtruppen dar, mit einem Fokus auf dem Kampf im Gebirge.

http://up.picr.de/27888923xz.jpg

Der Mythos besagte, dass diese Arditi durch ihre überlegene Kampfkraft den Habsburgern den Todesstoß versetzt hätten - leider bestenfalls halb richtig !
Tatsächlich hatten die österreichischen Kerntruppen am Monte Grappa durchaus stand gehalten, während die moralisch längst schwer angeschlagenen tschechischen und ungarischen Verbände sich unter dem Eindruck des sinnlosen jahrelangen Schlachtens
mehr oder weniger einfach aufgelöst hatten.

http://up.picr.de/27888937jp.png

Dadurch standen die verbliebenen Österreicher schließlich zersplittert und isoliert auf verlorenem Posten.
Die darauf folgende katastrophale Niederlage in der Schlacht von Vittorio Veneto hatte den Habsburgern dann tatsächlich das Ende gebracht.
Die Bindungswirkung der Habsburger hatte den zentrifugalen Kräfte in dem Vielvölker-Staat einfach nicht mehr standhalten können.

Andererseits gab es da diese deutschen Sturmtruppen:
Trotz bemerkenswerter Auftakterfolge in jener gewaltigen "All-In"-Offensive 1918 konnte die alliierte Front an keiner Stelle durchbrochen werden, sodass die dann ausgebluteten deutschen Einheiten der alliierten Gegenoffensive unter maßgeblicher
Beteiligung der Amerikaner nichts mehr entgegen zu setzen hatten.

http://up.picr.de/27889006qg.jpg

Auch hier spielte die Moral und die extrem schlechte Versorgung der Truppen eine wesentliche Rolle.

Die Deutschen hatten zwar zum Entsetzen der Alliierten durchaus das passende Mittel gefunden, um die erstarrten Frontlinien aufzubrechen, konnten davon jedoch aufgrund des ehernen Gesetzes des Weltkrieges keinen Nutzen ziehen:
Der Verteidiger konnte aufgrund seiner intakten rückwärtigen Verbindung stets schneller Reserven an Krisenpunkte verlegen, als der Angreifer neue Kräfte und vor Allem Nachschub über die zerstörte Infrastruktur des Kampfgebietes nachziehen.
Dadurch musste jeder Vorstoß zwangsläufig irgendwann zum Erliegen kommen.
Ein Erfolg wäre nur durch totale Erschöpfung der Reserven des Verteidigers denkbar gewesen, doch dazu kam es im ganzen Kriegsverlauf auf keiner Seite.

Damit verknüpft schließlich die dritte, in Messe's Augen entscheidende Legende:
Der Zusammenbruch des deutschen Heeres infolge der Massen an Panzern, die die Alliierten in die Schlacht werfen und denen die Deutschen nichts entgegen zu setzen hatten.

http://up.picr.de/27888833qf.jpg

Tatsächlich waren diese scheinbar so unüberwindlichen Kampfmaschinen höchst fragile Gebilde, die den Marsch in dem unwirtlichen Gelände schon häufig nicht überstanden.
Die reichlich vorhandenen Geschütze, deren Herstellung den Deutschen so viel billiger kam als den Alliierten die Panzer, konnten die durchbrechenden Fahrzeuge problemlos zerstören.

http://up.picr.de/27888876sx.jpg

Beide Effekte trafen schließlich im Hinterland zusammen:
Die Eindringtiefe der Panzer war begrenzt, die Logistik kam nur sehr schleppend hinterher und außerhalb der Reichweite der eigenen Artillerie wurden sie schließlich eine leichte Beute für herangebrachte Reserven.
Verloren hatten die Deutschen tatsächlich aufgrund des Zusammenbruches der Moral, des Nachschubs und insbesondere der Nahrungsmittelversorgung - das ganze Reich hungerte, auch und gerade die Frontsoldaten !

http://up.picr.de/27888900bm.jpg

General Messe's Strategie, die Zusammensetzung seiner Panzertruppen und deren Ausrüstung fußte daher auf den Lehren aus diesen drei Irrtümern:
- Die Panzer besitzen nun eine wesentlich größere Reichweite und sind technisch weitaus ausgereifter als ihre Ahnen im Weltkrieg
- Die Vorstöße würden wie die Angriffe der Sturmtruppen und der Arditi ohne große Vorwarnung mit einem kurzen aber sehr heftigen Artillerie-Schlag beginnen
- Den Panzern wurden motorisierte Infanterie, Pioniere und insbesondere schnelle Nachschub-Einheiten beigegeben, die allesamt das Tempo der Panzer mitgehen konnten

Im Ergebnis würden seine Panzervorstöße weit tiefer reichen und aufgrund der Schockwirkung der blitzartigen Angriffe dem Verteidiger weit weniger Zeit lassen, Reserven heran zu ziehen.

Was er brauchte, war zum Einen eine hinreichend starke Panzer-Armee, die den notwendigen Durchbruch der Front zu bewältigen hatte.
Bisher verfügte er immerhin über 8 Panzerdivisionen, was aber seiner Meinung nach immer noch nicht ausreichte, um den gewaltigen ersten Schlag zu landen und dann schnell und tief genug vorzustoßen.
Immerhin steht der Ausbau auf 15 Panzerdivisionen immer noch in den Rüstungsplänen verzeichnet, auch wenn infolge der Knappheit an Panzern und Geschützen bei der weiteren Aufstellung nun eine Durststrecke bevorsteht.

Zum Anderen musste er verhindern, dass die Franzosen ihre Kräfte konzentriert in den vorgezeichneten Weg seiner Panzer-Armee stellen konnten.

Daher würde zwar der voraussichtlich entscheidende Vorstoß durch die Panzer-Armee erfolgen, jedoch an der gesamten Fronten heftige Angriffe gleichzeitig die feindlichen Reserven binden.

Nördlich von Messe's in Küstennähe angreifenden Panzer würde die 2.Armee, die mit derzeit 21 Divisionen die stärkste Formation Italiens stellte, zum Angriff antreten und die Franzosen unter stärksten Druck bringen.

Im Hochgebirge schließlich würde die Gebirgs-Armee überraschend zuschlagen und ebenfalls mit allen Kräften versuchen, hier durchzubrechen - dazu ist natürlich noch eine drastische Verstärkung der Gebirgstruppen notwendig.

Inzwischen hatte die Regia Aeronautica die Luftherrschaft über dem gesamten Kampfgebiet zu erringen und die Bodentruppen mit Bombardments zu unterstützen sowie feindliche Bewegungen zu unterbinden.
Über diesen letzten Aspekt macht sich Messe die größten Sorgen, ist die Regia Aeronautica doch noch lange nicht in einem auch nur halbwegs ausreichenden Ausmaß ausgebaut.

Sofern die Bindung der feindlichen Reserven gelingt - wovon Messe fest ausgeht - wird der gewaltige Schlag der auf einem kleinen Frontabschnitt zusammen gezogenen Panzer-Armee schließlich die Verteidiger zermalmen und auf Nizza vorstoßen.
Um den Angriffsschwung aufrecht zu erhalten, wird der Panzer-Armee auch noch die neu formierte 3.Armee folgen, die die Aufgabe hat, die entstehende und sich schnell verlängernde Nordflanke des Panzervorstoßes zu sichern.
Damit kann Messe seine Panzer beisammen halten und jeden sich im Hinterland formierenden Widerstand mit weit überlegenen Kräften zerschlagen.

Einem weiteren Vormarsch, immer der Küste entlang bis in den Raum Nîmes steht dann nichts mehr im Wege.
Damit wäre die komplette Alpenstellung der Franzosen ausgehebelt.

Wie es danach weitergeht hängt vom Erfolg der 2.Armee ab:
Sofern sie sich selbst durchsetzen und die Franzosen nach Westen abdrängen konnte, ist die Panzer-Armee frei, mehr oder weniger direkt auf Herz und Hirn Frankreichs zu zielen: Paris !
Falls die 2.Armee nicht erfolgreich gewesen sein sollte, ginge der nächste Vorstoß der Panzer-Armee hingegen Richtung Nordosten auf Grenoble, um die französische Heeresgruppe in den Alpen abzuschneiden und zu vernichten.

Die italienischen Streitkräfte würden in den nächsten beiden Jahren natürlich noch deutlich verstärkt werden, jedoch hängt der Erfolg des ganzen Feldzuges davon ab, wie viele Truppen die Franzosen an die italienische Grenze detachieren.
Hier folgt Messe den Vorgaben des Duce:
Der italienische Schlag würde erfolgen, während die Franzosen in den Deutschen ihren Hauptgegner erblickten und daher das Gros ihrer Kräfte in Ost- und Nord-Frankreich gegen die Wehrmacht in Stellung gebracht haben.

Wie der Duce diese entscheidend wichtige Vorbedingung realisieren will, entzieht sich Messe's Kenntnis.
Aber das soll auch nicht seine Sorge sein, er hat schließlich schon genug zu tun...

Hohenlohe
01.01.17, 17:00
Wir sind einigermassen guter Zuversicht, dass das Esercito Italiana rechtzeitig zum Kriegsbeginn mit genügend Truppen bereitsteht, Frankreich niederzuringen. Vor allem dank der umfangrreichen Planungsarbeit von General Messe dürfte dem Erfolg eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Nur die eigene unterbesetzte Luftwaffe macht noch einige Probleme, da wir wahrscheinlich gegen die Alliierten kaum ankommen werden in Sachen Luftherrschaft.
Aber bis dahin gilt das Prinzip Hoffnung...!! :ph:

herzliche grüsse

Maggiore Hohenlohe...:top: *AVANTI FORZA ITALIANA!!*

thrawn
03.01.17, 19:31
Werter H34DHUN73R wieder einmal ein toller Beitrag. :top:

Hohenlohe
03.01.17, 22:42
Wir warten schon gespannt auf den nächsten Lagebericht...!!:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA*

H34DHUN73R
04.01.17, 10:03
Wir danken den werten Regenten - der nächste Post ist bereits in Arbeit :)

Hohenlohe
04.01.17, 12:51
Wir danken den werten Regenten - der nächste Post ist bereits in Arbeit :)

Darauf freuen wir uns bereits...!!

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
04.01.17, 13:56
Nun, das Esercito Italiano wird den arroganten Franzosen zweifellos so richtig ordentlich in den Hintern treten, werter Deltadagger :)
Alles, was Wir für dieses Volk tun können, ist, den Krieg kurz zu halten, damit man dann unter italienischer Anleitung den Weg in die Normalität findet...

Hohenlohe
04.01.17, 14:44
So einfach wird es wohl nicht werden, wenn es an der Luftüberlegenheit fehlt, leider...!! :ph: *seufz*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI SOLDATI!!*

H34DHUN73R
05.01.17, 11:45
Alle Wege führen nach Rom - XXV

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Graf Ciano: Außenminister

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



29. Dezember 1938

Benito Mussolini starrt blicklos aus dem Zimmer seines Büros in den trüben Vormittag hinaus.

Auf seinem Schreibtisch liegt der Verordnung "Zur Förderung der Wehrfähigkeit Italiens", welche im Wesentlichen die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft beinhaltet.
Um Hamsterkäufe und andere unerwünschte Reaktionen zu Verhindern, wird die Verordnung mit ihrer Verkündung in Kraft treten, was Mussolini selbst am 2. Januar übernehmen wird, verbunden mit einer flammenden Ansprache zur Stärkung der Moral der Italiener.

http://up.picr.de/27917452rf.jpg

Dass dieser Tag kommen würde, war seit Langem klar.
Die immer weiter ausgebaute Rüstungsindustrie fordert einen immer größeren Anteil vom Bruttosozialprodukt, der Rohstoffhunger wächst ebenfalls in schwindelerregende Höhen.
Dem lässt sich nur beikommen, indem man den privaten Verbrauch drastisch einschränkt, was eben auf besagte Kriegswirtschaft hinausläuft.

Im Ergebnis wird man sich dann mit voller Kraft dem Aufbau der zivilen Export-Industrie im Piedmont widmen und sogar noch einiges für eine neue Rüstungsfabrik in der Lombardei erübrigen können.

Der Duce stört sich daher nicht an der Verordnung an sich, was ihn innehalten lässt ist etwas anderes.

Er sieht sich selbst zu allererst als Politiker und als solcher schätzt er es, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten die beste Option heraus zu suchen und umzusetzen.
Doch mit zunehmenden Fortschreiten seiner Pläne engt sich sein Spielraum immer mehr ein, es bleiben immer weniger Alternativen übrig.

Besonders nervt es ihn, dass die Japaner mit ihrem zwischenzeitlich erwartungsgemäß auf ganz China ausgedehnten Eroberungskrieg eine globale Stoppuhr gestartet haben.
Diesen Zug hat er erwartet, sogar fest eingeplant, ja er war geradezu eine unumgängliche Voraussetzung für den Erfolg seiner eigenen Bestrebungen.

http://up.picr.de/27917462og.jpg

Allerdings hatten die Japaner mit ihrem Vorpreschen eben auch eine Ereigniskette ausgelöst, die nun beinahe unabwendbar ablaufen würde.
Der Tiger war abgesprungen, hatte bereits seine Krallen in sein Opfer gebohrt.
Mit aller Macht versuchen die Japaner nun, China möglichst schnell in die Knie zu zwingen, um die Hände wieder frei zu bekommen, wenn der Westen schließlich reagierte.

http://up.picr.de/27920270zi.jpg

Denn reagieren würden die Briten und vor Allem die Amerikaner, dessen ist sich Mussolini sicher und auch den Japanern musste es eigentlich klar sein.

Für die Briten ging es letztlich um die Sicherung ihrer Kronjuwele Malaya und Indien, für die Amerikaner um ihre Position auf den Philippinen und künftige Erweiterungen im Pazifik.
Wenn sie erst nach einer totalen chinesischen Niederlage eingreifen würden, hätten sie einen sehr weiten Weg zu gehen.
Zudem droht ein Großteil der Welt-Kautschuk-Produktion in die japanische Einflusszone zu geraten - eine massive Bedrohung der westlichen Industriegesellschaften.
Also würden sie so früh wie möglich antreten um ihre Interessen zu wahren.

Bei den Briten ist das ein recht klarer Fall:
Es fehlt wie üblich an ausreichenden Landstreitkräften, aber die Flotte wäre an sich einsatzbereit.

http://up.picr.de/27920356hg.jpg

Der politische Wille ist durchaus bei allen Parteien vorhanden, das Wahlvolk ist aus der Geschichte des Empires heraus an kriegerische Aktivitäten eh gewohnt.
Allerdings ist dem britischen Militär und der Regierung klar, dass man alleine nicht mit den Japanern fertig werden würde.
Jedenfalls nicht, ohne die britischen Inseln, Mittelmeer, Atlantik und die Nordsee völlig zu entblößen.
Also wird man wohl nur zusammen mit den Amerikanern aktiv werden wollen.

Die Amerikaner sind aber ein durchaus komplizierter Fall:
Während es in der hohen Politik und im Militär wohl kaum an der Bereitschaft zum Eingreifen mangeln dürfte, sind die Wähler immer noch isolationistisch und pazifistisch eingestellt.
Zudem ist die Armee nicht einsatzfähig, durchaus im Gegensatz zur eh schon beeindruckenden Pazifik-Flotte, die zudem zur Not noch durch die Atlantik-Flotte verstärkt werden kann.
Insgesamt können also die Amerikaner derzeit nicht aktiv eingreifen, aber durchaus bereits einleitende Maßnahmen ergreifen.

Was sie unter Anderem mit einer deutlichen Einschränkung der Exporte von Stahl und insbesondere Öl bereits getan haben.

http://up.picr.de/27917478zq.jpg

Ein vollständiges Öl-Embargo wäre für Japan unzweifelhaft der Casus Belli, da sie ansonsten nur vor den Yankees auf die Knie gehen konnten.
Im Krieg konnten sie immer noch hoffen, die gewaltigen Lagerstätten Borneos in Besitz zu nehmen, was für ihren Bedarf ausreichend wäre.

Also werden Briten und Amerikaner zunächst versuchen, die Lage diplomatisch in den Griff zu bekommen, allerdings mit geringen Erfolgsaussichten.
Ein japanischer Rückzug aus China käme schließlich dem Versuch der Wiederherstellung der Jungfräulichkeit gleich.
Nebenher würde man mit einer Aufrüstung beginnen und insbesondere in den USA versuchen, die Öffentlichkeit für einen Krieg bereit zu machen.

Die Franzosen hatten mit Indochina in der Gegend auch Interessen, die sie sicherlich im Einklang mit Briten und Amerikanern gerne sichern würden.
Also würde sie ebenfalls zum Kampf rüsten, was in Asien kaum einen Unterschied machen würde, in Europa allerdings leider schon.

http://up.picr.de/27924763to.png

Selbiges gilt für die Holländer, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen.
Im Streit um die Öl-Konzessionen in den reichen holländischen Kolonien im Pazifik hatten die Amerikaner ja schon einmal festgestellt, dass es sich hier um ein winzig-kleines Land handelt, dessen Bevölkerung etwa der von New York entspräche.
Weshalb sich besagtes Land lieber bescheiden und anderen, größeren Nationen besser nicht auf den Keks gehen sollte.

Zusammengefasst sorgte der japanische Generalangriff auf China also für eine drastische Änderung der Rüstungspolitik der europäischen Mächte und der USA, was dem Duce naturgemäß nicht ins Konzept passt.
Bisher konnte Italien seine militärische Stärke relativ leicht und schnell näher an die der potentiellen Hauptgegner Frankreich und England annähern.
Durch eine beginnende Aufrüstung der beiden Mächte würde sich dieses Tempo bestenfalls verringern, im ungünstigsten Fall sogar umkehren.

Also muss Italien seine Aufrüstung nun selbst erneut beschleunigen, was nur mit dem Übergang zur Kriegswirtschaft möglich ist.

Allerdings hat dieser Schritt einschneidende Folgen.
Das Finanzministerium wurde bislang schon nicht müde, den Ruin der Staatsfinanzen infolge der Rüstungspolitik zu prophezeien.
Durch die Kriegswirtschaft würde sich dieser Ruin noch deutlich schneller einstellen - die Fachleute waren unvermeidlich unterschiedlicher Meinung, die Einen meinten innerhalb von zwei Jahren, die Anderen prognostizierten fünf Jahre bis zum Zusammenbruch.

Wenn Mussolini also diese Verordnung unterzeichnet, wird er innerhalb der nächsten zwei Jahre Krieg führen müssen, um die Investitionen durch Kriegsgewinne wieder einzufahren.
Jedenfalls so spät wie möglich, um die italienischen Streitkräfte mit maximaler Kampfkraft zu versehen, jedoch früh genug, um einer vollständigen Mobilisierung des überlegenen alliierten Rüstungspotenzials zuvor zu kommen.

Alternativ würde er den finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch Italiens akzeptieren müssen - wozu er ganz sicher nicht die Absicht hat.

Auch ohne Rücksprache mit seinem Schwiegersohn halten zu müssen, ist er sich sicher, dass man die Geschehnisse in Asien einige hundert Kilometer weiter nördlich ebenso aufmerksam verfolgt.
Und auch ähnliche Schlüsse zieht !

In den letzten Jahren stand Italien für den Geschmack des Duce zu sehr im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit.
Briten und Franzosen beschäftigten sich immer stärker mit Überlegungen hinsichtlich der Ziele der italienischen Außenpolitik.

Es wurde also Zeit, den Deutschen mal ein wenig Führungsarbeit zu überlassen und selbst ein unauffälligeres Profil zu zeigen - schließlich musste es Briten wie Franzosen völlig klar sein, dass in Deutschland der Hauptgegner zu sehen war.

Während man sich bei den Franzosen im Grunde auf das Greifen alter Instinkte verlassen konnte, brauchten die Briten hier mehr Pflege.
Die jahrhundertelange Verwaltung und Erweiterung ihres Empires hat ihre Sinne ziemlich geschärft und skrupellos sind sie ohnehin.

Mussolini ist immerhin zuversichtlich, dass die Deutschen - und sei es aus der Angst, zu kurz zu kommen - unter dem Eindruck des japanischen Vorgehens demnächst Aktionen starten würden, die ihnen die ungeteilte Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit eintragen würden.
Themen bieten sich genug: Österreich, die ehemals deutschen Gebiete in der Tschechoslowakei, Danzig und der Korridor.
Von diesem idiotischen "Lebensraum im Osten" mal ganz zu schweigen.

http://up.picr.de/27924767iz.jpg

Mindestens eines dieser Themen würde Hitler todsicher demnächst angehen und Mussolini so die Gelegenheit bieten, als nachrangigeres Problem zu erscheinen.

Für das industriell wie demographisch gegenüber Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich strukturell weit unterlegene Italien kommt es entscheidend darauf an, die begrenzten Mittel klüger, schneller und fokussierter zum Einsatz zu bringen
und so schnelle Erfolge einzufahren.
Der Blick Frankreichs muss daher um jeden Preis nach Nordosten gelenkt werden, um Messe's Panzern Hindernisse so weit wie möglich aus dem Weg zu räumen !


Aufgrund der Komplexität der Aufgabe und der Konsequenzen jeder seiner Handlungen starrt er nun aus dem Fenster und denkt ein letztes Mal über die Optionen nach, bevor die weitere Entwicklung endgültig eine Frage der Ballistik sein wird.

23. Januar 1938

Graf Ciano hält sich wieder einmal auf dem Berghof auf, zu dem er auf dringende Bitte Hitlers geeilt ist.

Das Thema ist, wie bereits im Vorfeld klar, natürlich Österreich.

Hitler hatte Mussolini über die letzten Wochen hinweg ständig mit Berichten über die haltlosen Zustände in dem Nachbarland bombardiert.
Das Mitgefühl des Duce hielt sich in Grenzen, da die Urheber der beschriebenen Vorgänge, wie auch der immer mehr eskalierenden Gewalt die österreichischen Nazis waren und es über die Herkunft deren Befehle keinerlei Zweifel gab.
Tatsächlich schürte Deutschland schon seit langem den Zerfall der staatlichen Ordnung um gewissermaßen die Festung sturmreif zu schießen.

Dabei hätte es dazu ursprünglich gar keinen Grund gegeben.
Nach dem Zusammenbruch Deutschlands und des Habsburgischen Reiches und sogar noch vor dessen offizieller Kapitulation hatte sich bereits ein "Deutschösterreich" konstituiert, welches von Beginn an ein Zusammengehen mit dem Deutschen Reich im Sinn hatte.
Dem standen allerdings die Überlegungen der Siegermächte entschieden entgegen, die Österreich-Ungarn zerschlagen und das Deutsche Reich wenn möglich für alle Zeiten als Gegner ausschalten wollten.

http://up.picr.de/27925429wk.png

Ein Deutschösterreich war den Siegern schon für sich zu groß, umfasste es doch neben dem späteren Österreich auch die Deutsch-Böhmen, die Sudetengebiete, Bozen, sowie die deutschen "Inseln" Brünn, Iglau und Olmütz.
Der Zusammenschluss, ob nun von Deutschösterreich oder dem späteren kleineren Österreich mit Deutschland hätte den Koloss in der Mitte Europas, der auch nach dem verlorenen Weltkrieg noch bedrohlich genug wirkte, noch deutlich mächtiger gemacht.
Dem gemäß mussten auf Druck der Sieger in die späteren deutschen und österreichischen Verfassungen Anschlussverbote aufgenommen werden.

Speziell in Österreich war man sich hingegen über alle Parteigrenzen hinweg einig, dass man sich langfristig eben doch mit Deutschland vereinigen wollte - auch vor dem Hintergrund der beständig angezweifelten Lebensfähigkeit Österreichs.
Sogar die Kommunisten waren dieser Auffassung, oder besser gesagt, insbesondere die Kommunisten und Sozialisten, die naturgemäß in urbanen Gegenden weit besser gedeihen, als in ländlich geprägten Regionen, aus denen Österreich nun überwiegend bestand.

Italien stand zu dieser Zeit derlei Bestrebungen natürlich entschieden ablehnend gegenüber, zum Teil aus den gleichen Erwägungen heraus, wie Briten und Franzosen, aber auch aufgrund der eigenen Annexionen nach dem Weltkrieg und insbesondere der
Sorge um Südtirol. Einem erstarkten Deutschen Reich mochte es schließlich irgendwann einfallen, diese deutsch geprägte Region heim zu holen.

Mit dem Erstarken der Nazis in Deutschland kühlte der Anschluss-Wunsch in Österreich zunehmend ab, auch hatte sich das Land ja schon als lebensfähig erwiesen.
Nach der Machtübernahme Hitlers reduzierte sich dann die Anschluss-Gemeinde in Österreich hauptsächlich auf konservative und nationale Kräfte, während sich Sozialisten und Kommunisten nun zu entschiedenen Anschluss-Gegnern entwickelten.
Parallel dazu sah man in Italien einen solchen Anschluss aufgrund der wachsenden Annäherung der beiden Regime immer entspannter.

Dem Duce wurde auch zunehmend klar, dass die österreichische Frage der Prüfstein für gute Beziehungen zum Dritten Reich bildete.
Der Österreicher Hitler würde von dem Anschluss niemals abrücken und dürfte wohl auch bereit gewesen sein, einen Krieg zu riskieren.
Da ein aggressiv agierendes Deutschland Mussolini gut in die eigenen Pläne passte und Italien auf sich alleine gestellt ohnehin die ehrgeizigen Ziele nicht erreichen konnte, hatte man sich in den letzten Jahren immer weiter angenähert und dabei
auch Österreich immer wieder betrachtet.

Dabei agierten beide Parteien aus Mussolini's Sicht äußerst dilettantisch.
Zunächst taten sich die österreichischen Nazis mit einem idiotischen Putschversuch hervor, der in der brutalen Ermordung des Bundeskanzlers Dollfuß 1934 gipfelte.
Dieser schien Mussolini im Übrigen auch ein hervorragender Garant für die damals noch präferierte Eigenständigkeit Österreichs.

http://up.picr.de/27925573kv.jpg

Im Ergebnis mobilisierte man damit sogar noch die Kräfte, die ein eigenständiges Österreich anstrebten.
Hitler hatte indessen nach Meldungen des SIM die Nase voll von den Extratouren der bis dahin eigenständigen österreichischen Nazis und verwandelte die Partei praktisch in einen Außenstelle der deutschen NSDAP, wobei er sich auf etliche treue Gefolgsleute,
unter Anderem Arthur Seyß-Inquart stützte.

http://up.picr.de/27931603vi.jpg

Die staatstragenden Kräfte agierten hingegen auch nicht viel glücklicher.
Nachdem Dollfuß bereits die Sozialdemokraten verprellt hatte, die eine der wichtigsten Kräfte der Selbstbehauptung darstellten und was ihm unter Anderem auch den Titel des "Arbeitermörders" eingetragen hatte, versuchte sich sein Nachfolger Schuschnigg an
dem aussichtslosen Projekt der Verständigung mit Hitler.

http://up.picr.de/27925678mo.jpg

Ob er zu diesem Zweck oder tatsächlich aus eigener Ansicht heraus eine seltsame Art des Austro-Faschismus zu installieren versuchte, dürfte sein Geheimnis bleiben.
Jedenfalls vertrieb er damit auch die übrigen demokratisch eingestellten Kräfte und war dementsprechend im Weiteren nur noch auf sein eigenes, fragwürdiges Gefolge angewiesen.

Auch ließ die Liebe der Briten und Franzosen zu einem von Hitler im Grunde nur schwer zu unterscheidenden Schuschnigg schnell deutlich nach.
Sollte man zum Schutze solcher Leute tatsächlich einen Krieg gegen Deutschland riskieren?

Den letzten Sargnagel hatte Schuschnigg nun vor Kurzem mit seinem Einknicken vor Hitler auf dem Berghof eingeschlagen.

Nicht nur, dass er mit der Aufnahme von Arthur Seyß-Inquart in sein Kabinett den Feind an seinen Tisch holte, nein, er übergab ihm auch noch die Befehlsgewalt über die Polizei !
Und um das Maß endgültig voll zu machen, erweckte er auch absolut glaubwürdig den Eindruck, einem deutschen Einmarsch keinen militärischen Widerstand leisten zu wollen !

Während seine Botschafter gleichzeitig in aller Welt um Unterstützung nachsuchen !

Selbst wenn Mussolini nicht schon längst beschlossen hätte, Hitler gewähren zu lassen um sich einen neuen Freund zu schaffen, hätte er sich jedenfalls angewidert abgewandt.
Welcher Staatsmann würde denn das Leben seiner Bürger aufs Spiel setzen, wenn die Österreicher selbst nicht bereit waren, für ihre Eigenständigkeit zu kämpfen ?!

So ist denn auch Graf Ciano nun, wo es zum Schwur kommt, mit der Zusage Mussolini's im Gepäck, sich einem Anschluss nicht entgegen zu stellen, zum Berghof gereist.
Inzwischen belagert der österreichische Botschafter weiterhin in Rom den Duce, um von ihm eine Zusage über Schutz Österreichs vor dem Zugriff der Nazis zu erhalten.

Natürlich wird man sich auf italienischer Seite ein wenig zieren, um im Gegenzug Zusagen Deutschlands zu den eigenen Expansionsplänen zu erhalten.
Leider werden diese aber vorläufig nur auf dem Papier stehen, während Deutschland ganz real Kasse machen wird.
Und Papier ist nun einmal geduldig...

30. Januar 1938

Ugo Cavallero hat sich wieder einmal durchgesetzt.

Gerade lief das Forschungsprojekt zur Steigerung des Rohstoffabbaus erfolgreich aus, was umgehend für eine Verringerung der Importe sorgen wird.

http://up.picr.de/27925010ac.jpg

Damit werden auch wieder Kapazitäten in der zivilen Industrie frei, die bislang für erweiterte Stahleinkäufe in Deutschland genutzt werden mussten.

http://up.picr.de/27925023tw.jpg

Nun kann man diese Kapazitäten ebenfalls in die neue Rüstungsfabrik in der Lombardei stecken und das Projekt dort schneller abschließen.

Galt sein Ehrgeiz bislang vorrangig der Ausrüstung des Heeres und damit auch recht direkt den Prioritäten in der Produktion, so wendet er sich nun auch den Doktrinen des Heeres vermehrt zu.
Es macht ja schließlich keinen Sinn, den Männern die bestmögliche Ausrüstung an die Hand zu geben, wenn sie damit nichts sinnvolles anzufangen mussten.

Bereits vor längerer Zeit konnte er sich - wenn auch knapp - mit der grundlegenden Doktrin der Feuerüberlegenheit gegen General Messe's Herzenswunsch der Mobilen Kriegführung durchsetzen.
Nach allgemeiner Einsicht ist es für Italien angesichts des beschränkten Industriepotentials schlicht nicht möglich, sich auf eine Doktrin zu versteifen, die sich auf motorisierte und mechanisierte Kräfte abstützt.
Natürlich erhält Messe seine Panzer-Armee, diese soll auch noch nach Kräften ausgebaut werden, doch die Masse des Esercito Italiano muss und wird sich immer auf infanteristische Verbände stützen.

Da auch die Zahl der wehrfähigen Männer in Italien vergleichsweise begrenzt ist, kann man sich dabei auch keine großen Extravaganzen leisten.
Also muss man langfristig dafür sorgen, dass sich das Esercito Italiano auf eine reichhaltige Ausstattung mit technischen Mitteln, insbesondere aber nicht nur die Artillerie verlassen kann, die den zahlenmäßig überlegenen Gegner die Flügel stutzen.

Nun ist es nach Cavallero's Geschmack hohe Zeit, sich weitere Gedanken über die Detailierung dieser Doktrin zu machen.

http://up.picr.de/27924979os.jpg

Zunächst soll es darum gehen, gegnerische Manöver zu verzögern, um dann Konzepte für die Offensive aufzustellen.
Diese liegt ihm im Grunde schwerer im Magen, hatten doch die endlosen Angriffswellen gegen eingegrabene Gegner der italienischen Armee um Haaresbreite den Ruin gebracht.

Aber darüber kann man sich später noch Sorgen machen.

07. Februar 1938

Ugo Cavallero übernimmt die erste Staffel von sechs Marineinfanterie-Divisionen zur weiteren Ausbildung in die Armata di Riserva.

http://up.picr.de/27925791sp.jpg

Eigentlich handelt es sich nur um Brigaden, aber wer wollte so kleinlich sein.
Bei nächster Gelegenheit wird man daraus vollständige Divisionen formen.

Jedenfalls schiebt er sofort die Aufstellung der zweiten Staffel mit weiteren sechs Divisionen nach.
Damit will er es dann vorläufig bewenden lassen, die Formierung weiterer Gebirgs-Divisionen für die noch viel zu schwache Gebirgs-Armee am Monte Bianco - Massiv wird danach Vorrang erhalten.


09. Februar 1938

Mussolini studiert die Titelseiten der großen italienischen und internationalen Tageszeitungen.

Aufmacher ist natürlich überall der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

http://up.picr.de/27925797ea.jpg

Mit regloser Miene liest er die Leitartikel durch, das Thema an sich ist für ihn schon längst abgehakt.

Über die letzten Wochen hinweg hat er sich immer wieder mit der österreichischen Frage beschäftigt, bereits vor zwei Wochen die abschließenden Zusagen an Hitler gegeben.
Dieser hatte sich überschwänglich mit der Bekundung seiner ewigen Freundschaft revanchiert.
Welche Bedeutung das bei diesem Psychopathen hatte, würde man abwarten müssen.

Der Idiot Schuschnigg hatte den Ruin seines Rufes besiegelt, indem er in einer letzten Rundfunkansprache versicherte, dass er nun nur der Gewalt weicht und im Übrigen geschlossen mit "Gott schütze Österreich" !
Ja, nachdem er selbst es nicht getan hatte, vielmehr hatte er ja sogar alles unterlassen, was diesem Schutz hätte dienen können !
Verächtlich zieht Mussolini die Mundwinkel herab.

Hitler konnte jedenfalls gefahrlos seine schwerbewaffneten aber beschäftigungslosen Truppen überholen und mit seiner Wagenkolonne triumphal in Wien einfahren, ohne eine Gegenwehr des österreichischen Bundes-Heeres fürchten zu müssen.

http://up.picr.de/27925824ei.jpg

Nun will der Duce eigentlich nur noch wissen, wie die Weltöffentlichkeit auf diese - nach Außen hin alleine von Deutschland betriebene - Annexion des kleinen Nachbarn reagiert.

Wie erwartet zeigen sich die Briten eher gleichmütig, vergleichen diesen Anschluss mit dem der Schotten.
Wobei es natürlich den kleinen Unterschied gibt, dass Letzterer freiwillig erfolgte, aber auf diese Feststellung legen die Briten derzeit keinen großen Wert.
Würde ja auch nur unangenehme Fragen aufwerfen.

Die Franzosen reagierten ebenfalls gleichmütig und ließen es wie die Briten mit einer diplomatischen Protestnote bewenden.
Mussolini schüttelt den Kopf - von denen hätte er mehr erwartet, ging es doch letztlich auch um ihre Hälse.
Deutschlands Potenzial wird sich nun deutlich erhöhen, die erschöpften Devisen-Reserven durch österreichisches Gold wiederbelebt, die Rüstungsindustrie gestärkt, das Heer durch Aufsaugen des Bundes-Heeres wachsen.
Wer wird das wohl letztlich alles zu spüren bekommen ?

Einzig Stalin lehnt sich aus dem Fenster und ist dem Anschein nach bereit, großen Worten auch Taten folgen zu lassen.
Nun, kein Wunder, ist er doch als Kommunist und Russe praktisch selber ein geradezu heiliges Ziel für Hitler.
Außerdem kann er gefahrlos herum tönen, da ja die Rote Armee erst durch Polen durch müsste, um nach Deutschland zu kommen.
Oder durch Italien oder Jugoslawien, um nach Österreich zu gelangen.
Also schlicht abwegig.

Und witziger Weise macht ausgerechnet Mexiko Anstalten, Deutschland vor dem Völkerbund anzuklagen !
Mexiko !!
Was reitet denn die ?!

Gelangweilt wirft Mussolini die letzte Zeitung auf den Stapel der gelesenen Exemplare.
Tatsächlich hätte wohl einzig Italien den Anschluss verhindern können.
Vermutlich hätte es gereicht, einige Divisionen nach Österreich in Marsch zu setzen, um sie an den Grenzübergängen nach Deutschland zu postieren.
Schuschnigg hätte sicherlich sofort ein entsprechendes Hilfeersuchen verfasst.

Wenn aber Italien reagiert hätte, wären die Briten und Franzosen sehr wahrscheinlich ebenfalls mitgezogen, bestand dann doch infolge der überwältigenden Übermacht keine nennenswerte Kriegsgefahr mehr.
Hitler hätte sich wohl zurückziehen müssen, vielleicht hätte man ihn sogar gestürzt.
Nichts wird einem Diktator mehr verübelt als die Niederlage !

Aber dann wäre Italien im Weiteren alleine da gestanden.
Deutschland hätte seine Bestrebungen sicher nicht unterstützt und im Alleingang konnte Mussolini weder Briten noch Franzosen, geschweige denn beide herausfordern.

Realpolitik ist schon ein aufreibendes Geschäft, denkt sich Mussolini, nach einer Zigarre greifend.

Immerhin kann Staatssekretär Bassewitz den erfolgreichen Abschluss seiner Image-Kampagne vermelden - der Triumph in Afrika wurde hinreichend ausgeschlachtet, die politische Einheit Italiens wirksam gesteigert.

http://up.picr.de/27925972yq.jpg

Im Windschatten von Hitlers Coup kann Mussolini nun selbst wieder außenpolitsch aktiv werden.
Natürlich maßvoll, schließlich soll Hitler auch weiterhin die Aufmerksamkeit der Welt auf sich ziehen.
Jedenfalls ist es nun an der Zeit, den Jugoslawen mal ein wenig auf den Pelz zu rücken.

http://up.picr.de/27926018zy.jpg

Nach dem Weltkrieg haben die Westmächte ja dafür gesorgt, dass Italiens Ansprüche hier unbefriedigt blieben.
Mussolinis Ansprüche gehen noch viel weiter, letztlich will er ganz Jugoslawien gewinnen.
Für den Anfang reicht es aber, Slowenien und Dalmatien zu reklamieren - der Rest ergibt sich dann eh auf die eine oder andere Weise.

Eigentlich geht es ihm dabei auch gar nicht um eine unmittelbare Aktion.
Dafür bleibt noch Zeit genug.
Nein, diese Ansprüche werden in der Öffentlichkeit auch lanciert, um Hitler klar zu machen, dass Italien nun von ihm eine Gegenleistung erwartet.
Man wird also bald sehen, was es mit der Freundschaft auf sich hat.

Ritter Kunz
05.01.17, 14:45
Ein schönes Update, werter H34DHUN73R, wir lesen weiter gespannt mit :)

Hohenlohe
05.01.17, 17:00
Wir lesen immer noch gerne mit, wie sich unser geliebtes Italien, das neue "IMPERIUM ROMANUM", weiterhin schlägt. Wir hoffen auf weitere Erfolge...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *FORZA ITALIA!!*

Æxit
06.01.17, 17:51
Steckt Ihr später noch IK in die Marine ?

Hohenlohe
06.01.17, 18:15
Bestimmte Schiffe benötigen leider viele Rohstoffe. Bspw. Schlachtschiffe und Flugzeugträger. Nur bei U-Booten geht es so einigermassen. Die Importe dafür erfordern zusätzliche Zivilfabriken...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Frisiercreme
06.01.17, 18:37
Wer braucht eine Marine, wenn man auf dem Landweg nach Singapur, Kapstadt und Wladivostok kommen kann?

H34DHUN73R
06.01.17, 21:06
Wir danken den werten Regenten für ihre Sorge um die weitere Entwicklung der ambitionierten Projekte des werten Duce :)

Einen Ausbau der Regia Marina wird es sicher geben - wenn genügend Öl und Gummi zur Verfügung steht, der Stand der Marinedoktrinen eine Erweiterung der Flotte sinnvoll erscheinen lässt und geeignete Schiffsentwürfe zur Verfügung stehen.
Oder anders gesagt: in nächster Zeit sicher nicht :)

Wir hätten natürlich gerne eine schlagkräftige Flotte, aber die zivilen Fabriken erlauben keine Beschaffung nennenswerter Rohstoffe für einen erwähnenswerten Schiffsbau.
Italiens Zukunft liegt daher zur Zeit nicht auf dem Wasser - erst wenn Frankreich ist geschlagen und der Kontinent unter Kontrolle der Achse steht, lohnt es sich, darüber nachzudenken.

Aufstrebenden Offizieren können Wir daher nur eine Verwendung im Heer oder der Luftwaffe nahelegen.
Wobei in der Luftwaffe im Unterschied zum Heer sehr häufig Posten frei werden dürften ;)

Hohenlohe
07.01.17, 04:11
Werter H34DHUN73R, die Eroberung von Jugoslawien, Rumänien sowie Griechenlands hilft bei der Rohstoffversorgung ungemein. Für Gummi helfen die Hydrierwerke.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Æxit
08.01.17, 14:32
Falls das ein Versuch der Rekrutierung unserer Wenigkeit war, könnten wir uns eine Anstellung bei der mot./mech. Infanterie vorstellen :rolleyes: :D

Hohenlohe
08.01.17, 15:32
Werter H34DHUN73R, wann könnt ihr uns evtl. ein neues Update liefern...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

edit: wir wollen mal bei nächster Gelegenheit unser Italien-Spiel weiterführen...*freu*

H34DHUN73R
11.01.17, 06:46
Falls das ein Versuch der Rekrutierung unserer Wenigkeit war, könnten wir uns eine Anstellung bei der mot./mech. Infanterie vorstellen :rolleyes: :D

Natürlich können Wir so einen erfahrenen Kämpfer immer gut gebrauchen, werter Æxit, also packt besser schon mal ein paar Habseligkeiten zusammen ;)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Werter H34DHUN73R, wann könnt ihr uns evtl. ein neues Update liefern...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

edit: wir wollen mal bei nächster Gelegenheit unser Italien-Spiel weiterführen...*freu*

Diese Woche sieht es leider düster aus, da uns der Job wieder vollends in Anspruch nimmt und am Wochenende eine Veranstaltung ansteht.
Dürfte also eher nichts werden...

Oerty
29.01.17, 08:31
Werter Headhunter,

Wir warten gespannt auf einen weiteren eurer hervorragenden Berichte.
Hier in der Wüste von Lybien ist es recht langweilig, wenn man nicht mal eine vernünftige Aussicht (ausser Sand) hat.
Beste Grüsse

Æxit
29.01.17, 14:08
Dem müssen wir uns kommentarlos anschließen ! Wann dürfen wir wieder mit einem neuen Bericht rechnen ?

Hohenlohe
29.01.17, 20:48
Wie es aussieht hat der werte H34DHUN73R ziemlich viel mit seiner Arbeit um die Ohren. Aber, dass er sich seit dem letzten Male gar nicht mehr gerührt hat, ist doch verwunderlich...*seufz*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Managarm
29.01.17, 21:04
Laßt Euch ja nicht hetzen, werter H34DHUN73R, Qualität kommt immer vor Quantität und Job und Familie gehen stets vor.

H34DHUN73R
31.01.17, 06:26
Werte Regenten, Wir bedauern selbst die Funkstille hier am Meisten - leider haben Wir tatsächlich beruflich z.Zt. sehr viel um die Ohren und kommen in der verbleibenden Zeit nicht zum Schreiben.
Jedoch soll sich das am kommenden Wochenende mit der lange überfälligen Fortsetzung wieder bessern :)

Hohenlohe
31.01.17, 06:49
Werter H34DHUN73R,

Familie und Beruf gehen grundsätzlich vor, das ist eigentlich jedem von uns klar, auch wenn wir manchmal ungeduldig erscheinen.

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI POPULI!!*

H34DHUN73R
31.01.17, 21:50
Nun, dann würde es noch sehr viel länger dauern, werter Hohenlohe, denn für die Familie bleibt auch schon keine Zeit ;)

Æxit
01.02.17, 19:34
Könnt Ihr euch keinen Urlaub für den AAR nehmen ? :rolleyes:

Sugar
01.02.17, 20:09
Blau sein Blau machen BlauSiegel! Iss dann auch noch was für die Familie dabei... :cool:

Hohenlohe
01.02.17, 23:56
Blau machen für einen AAR...?? Euch geht es wohl zu gut...!! Wir sind da anderer Meinung, da wir solche Verdächtigungen früher uns von unserem Chef anhören mussten, bis wir einmal mit schwerer Grippe und Lungenentzündung 6 Wochen flach lagen und uns unser Chef dann zuhause besuchte und dann entsetzt war, wie wir aussahen und uns beinahe ins Krankenhaus einliefern wollte. Von da an hörten wir nur höfliche Sprüche von ihm. Nur die letzten Chefs waren da anders drauf.

Wir hoffen einfach, dass der werte H34DHUN73R mal wieder Zeit findet für sein Hobby...!! *daumendrück*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Æxit
13.02.17, 15:12
Ihr arbeitet zu viel werter H34DHUN73R :rolleyes:

Hohenlohe
13.02.17, 16:41
Leider ist heutzutage das Arbeitsleben ziemlich fordernd...!! Wir bedauern zwar, das der AAR eingeschlafen ist, aber hoffen dennoch auf baldige Fortsetzung...!!

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

Von Retterling
18.02.17, 17:06
So, sind nun auch endlich wieder zurück (wieder mal ein Rechenknecht den Weg alles Irdischen gegangen :rolleyes: ).
Sind auch schon fleißig am "hinterher" Lesen :). SIM, sehr schön :D.
Immer noch mit unglaublicher Akribie geführter AAR :) !!!

H34DHUN73R
19.02.17, 13:26
Alle Wege führen nach Rom - XXVI

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Æxit:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



11. Februar 1938

Benito Mussolini legt nachdenklich die Meldung über den Fall von Nanjing auf den Stapel der abgearbeiteten Dokumente.

http://up.picr.de/28364364tt.jpg

Die Japaner kommen voran, was an sich ja auch seinen eigenen Zielen nützt.

Falls sie in China abschmieren sollten, hätten die Briten, Franzosen und Amerikaner nur die Hände und Köpfe frei, um sich verstärkt den europäischen Vorgängen zuzuwenden.
Allerdings läuft es für den Geschmack des Duce zu gut für die Japaner.

Was er braucht, ist ein langwieriger, harter Kampf zwischen den ungleichen Gegnern in dieser strategisch wichtigen weil rohstoffreichen Region, der die Aufmerksamkeit seiner potentiellen Gegner weitgehend absorbiert.
Den Rest sollte dann Hitler mit seinen Zündeleien gegen den Versailler Vertrag auf sich ziehen, dann könnte sich Italien hinter den Kulissen in Position bringen und zur rechten Zeit selbst zuschlagen.

Nun, man kann halt nicht alles haben, denkt Mussolini, versonnen die Gläser seiner Lesebrille polierend.
Für den Rest der Welt kommen die japanischen Fortschritte jedenfalls noch sehr viel ungelegener als für Italien, er muss nur die Augen offen halten, um die passenden Gelegenheiten nicht zu versäumen.

Und die Aufrüstung energisch weiter voran treiben, ohne den Westmächten dabei zu sehr aufzufallen !


Heute hat ihn auch die Nachricht über die vom Heer lange herbeigesehnte Produktionsaufnahme der 2cm PAK erreicht.

Eigentlich ist's ja nur die Kopie der schweizerischen Panzerbüchse von Solothurn und wohl bereits mittelfristig gegen Panzer schon wieder obsolet, aber bisher hat man jenseits der Artillerie bei der Infanterie
rein gar nichts zur Hand, um feindliche Panzer zu bekämpfen.
Eine neue Fabrik von Breda soll hier wenigstens mal den Einstieg in dieses künftig sicher wichtige Gebiet bewältigen.

http://up.picr.de/28364400rl.jpg


15. Februar 1938

Der frisch gebackene Tenente Æxit beugt sich gespannt nach Vorne, während der Kommandeur der Accademia Militare di Modena die Gestellungsbefehle im Kreise der Abschlussklasse verliest.

"Francesco Rossi - Infanterie, 24. Division, Westfront !"
Mit gleichmütigem Gesichtsausdruck tritt der Angesprochene vor und nimmt den Befehl mit den Details entgegen.

"Bruno Russo - Infanterie, 21. Divsion, Westfront !"
Lässig salutiert der Tenente vor dem Kommandeur und marschiert mit dem Dokument in der Rechten zum Ausgang des Vorlesungssaals, in dem die letzte offizielle Veranstaltung dieses Kurses stattfindet.

"Simone Fabbri - Alpinista, 5. Division 'Pusteria', Westfront !"
Lächelnd drängelt sich der kleine, drahtige Norditaliener durch die Reihen der Wartenden.
Er klettert wie eine Bergziege und die Alpinista sind ja bekanntermaßen die Elite des Esercito Italiano !

Anklagend verdreht Æxit die Augen zur Decke - hätte sich der Kommandeur nicht die Mühe machen können, die Befehle alphabetisch zu sortieren?
Dann wüsste man wenigstens, wann man an die Reihe kommt und überhaupt wäre er dann eh schon längst weg !

"Gabrielo De Santis - Infanterie, 34. Division, Neapel !"

Angesichts des rasanten Ausbaus der Infanterie ist die Wahrscheinlichkeit, dort zu landen, natürlich extrem hoch.
Worauf Æxit aber nun schon gar keine Lust hat !
Aussichtslose Massenangriffe auf gut eingegrabene Gegner während einem MG-Garben und Artillerie-Geschosse um die Ohren fliegen?
Nein Danke !

"Riccardo Grasso - Infanterie, 36. Division, Rom !"
Von neidischen Blicken verfolgt, tritt der Aufgerufene an den Kommandeur heran.

Die 4.Armee hatte nur die Küste zu sichern, während die Westfront sich auf die Franzosen stürzen durfte, wenn es einmal losgehen würde.
Und dann noch Rom !
Besser konnte man es nach Meinung der meisten Absolventen wohl kaum treffen.

"Æxit - Panzer, 3. Divison, Genua !"
Begeistert reißt der Tenente die Armee hoch, bevor er, den militärischen Drill vergessend mit einem breiten Grinsen die Kameraden beiseite schiebt, um den begehrten Befehl entgegen zu nehmen.
Dafür hatte er im letzten Jahr alles gegeben !

Nur die Besten hatten eine Chance, bei der neuen Panzerwaffe zu landen !
Nach Æxits Ansicht bietet sich hier die höchste Wahrscheinlichkeit, den immer gewisser werdenden Krieg zu überleben, ist man doch schon einmal gegen Kugeln, Handgranaten, Splitter, Tretminen und Stacheldraht geschützt!
Der Rest wird sich dann schon finden !

Entzückt küsst der Tenente seinen Gestellungsbefehl, während er gemächlich zum Ausgang schlendert


23. Februar 1938

Tenente Azrael tritt durch die Tür des Offiziers-Kasinos hinaus in kühle, klare Morgenluft.
Vor einer Woche ist er als grüner Absolvent der Jagdflieger-Schule der Regia Aeronautica der 3° Squadriglia des 53° Stormo "Borea" zugeteilt worden.

http://up.picr.de/28365160co.jpg

Das Geschwader war gerade erst reaktiviert worden, nachdem es mit dem Ende des Weltkrieges außer Dienst gestellt worden war.
Nach langem Vorlauf stehen nun endlich genügend Maschinen zur Verfügung, um ein achtes aktives Geschwader auszurüsten.

Von Osten her dringend das Dröhnen von Flugzeugmotoren heran.
Azrael sucht den Himmel ab und entdeckt zwei CR.42, die sich gemächlich nähern, um auf dem Feldflugplatz im Raum Novarra zu landen, wo das 53° Stormo "Borea" stationiert wurde.

http://up.picr.de/28365074lr.jpg

Der Tenente schirmt die Augen mit der Hand gegen die störende Sonne ab, um die "Falcos" zu mustern.
Bei dem kalten Februar-Wetter können die bemitleidenswerten Piloten in ihren offenen Cockpits wohl froh sein, wenn ihnen nicht die Augäpfel zufrieren.

Kopfschüttelnd denkt Azrael an die maximale Flughöhe der CR.42 von über 10.000 Metern.
Jedenfalls steht das so in den technischen Angaben.
Wie der Pilot das bewältigen soll, ist ihm schleierhaft.
Auch, warum man überhaupt in den dreißiger Jahren noch stoffbespannte Doppeldecker mit starrem Fahrwerk entwickelt hat, wo doch glasklar zu erkennen war, wohin die technische Entwicklung gehen würde.

Ursprünglich hatte er, wie die anderen Jungspunde auf der Jagdflieger-Schule, ohnehin nur Spott für das veraltete Weltkriegs-Design übrig gehabt.
Allerdings wurde in den zur Übung häufig ausgetragenen Luftkämpfen gegen diese Jäger schnell eines Besseren belehrt.

An Wendigkeit ist die CR.42 seiner Saetta deutlich überlegen, aufgrund des in beiden Maschinen gleichermaßen eingesetzten FIAT A.74 gleich stark motorisiert und die Bewaffnung ist mit 2 × 12,7-mm-MGs von SAFAT ebenfalls identisch.
Bei einem Duell heißt es also, die überlegene Geschwindigkeit und Steigleistung der Saetta zur Geltung zu bringen.
Im Kurvenkampf hat man jedenfalls keine Chance, wie Azrael bei mehreren Gelegenheiten zu seinem Ärger einsehen musste.

Dennoch möchte er seine moderne Saetta natürlich nicht gegen diesen unangenehmen Wadenbeisser eintauschen und hat daher erleichtert zur Kenntnis genommen, dass die Absolventen der Jagdflieger-Schule
gleich mit der Saetta ausgerüstet den Dienst aufnehmen würden.

Die auf der CR.42 ausgebildeten, dienstälteren Kameraden, die man staffelweise von anderen Geschwadern zugeteilt hatte, müssen sich hingegen gedulden, bis die Fabriken von Macci genügend Jäger ausgespuckt haben, um eine Umrüstung zu ermöglichen.

Rumpelnd und dröhnend erwachen die Triebwerke von zwei weiteren CR.42 zum Leben, als sich die Piloten daran machen, die beiden herannahenden Jäger abzulösen.
Dicke, dunkle Rauchschwaden zeugen vom schlechten Wirkungsgrad der protestierend anlaufenden kalten Motoren.

Azrael stapft durch den Matsch des Feldflugplatzes, um in einer der behelfsmäßig errichteten Baracken den Technikern zuzusehen, die die Überprüfung seiner brandneuen Saetta heute abschließen sollen.
Die 3° Squadriglia hat für heute Nachmittag ihren ersten Auftritt im Rahmen des reaktivierten Geschwaders geplant, wobei man es mit einem Orientierungsflug in Richtung der französischen Grenze gemächlich angehen lassen will.
Wird auch Zeit, endlich wieder in die Luft zu kommen !


08. März 1938

Zufrieden blättert Guglielmo Marconi den Abschlussbericht seines Projektleiters zur militärischen Anwendung der Funktechnologie durch.

http://up.picr.de/28365549bb.jpg

Wie er bereits erwartet hatte, stellte sich der Ansatz der Funkmesstechnik zur frühzeitigen Erkennung feindlicher Flugzeuge als durchaus praktikabel heraus.
Im Rahmen des Forschungsprojektes hatte man nicht nur theoretische Grundlagen erarbeitet.
Es wurden auch bereits Antenne und Geräte spezifiziert und bis zur Serienreife entwickelt.

Nun bräuchte man nur noch ausreichend Industriekapazität, um erste Anlagen zu installieren.
Wie üblich steht davon allerdings wieder einmal nichts zur Verfügung, zumal es sich um die noch begrenzteren zivilen Fabriken handelt, die sich zunehmend der Herstellung von Export-Gütern gewidmet hatten, um auf dem Weltmarkt die Devisen für den
Einkauf der für die Rüstungsbetriebe erforderlichen Rohstoffe zu verdienen.

Auch die im Abschlussbericht aufgezeigten Potenziale zur Weiterentwicklung, unter Anderem durch Nutzung der Dezimeter-Wellen, würden vorerst in den Aktenschränken seines Ministeriums verstauben.
Als vordringlich hatte das Kriegskabinett Untersuchungen zur Aufruhr-Bekämpfung und der Verwaltung besetzter Gebiete angesehen, weshalb Marconi seine knappen Ressourcen nun darauf konzentrieren muss.

http://up.picr.de/28365552op.jpg

Aus seiner Sicht handelt es sich hier um einen nachrangige Sorge - zunächst müsste man doch einmal militärische Siege einfahren, bevor man sich Gedanken über eine effiziente Besatzung machen konnte !

Die Weiterentwicklung der Funkmesstechnik wäre hier ein wichtiger Beitrag, zumal zumindest die Briten nach der festen Überzeugung Marconis hier bereits weit voraus sind.

Seufzend wendet er sich einer Studie über militärische Einsatzmöglichkeiten von elektrischen Rechengeräten zu, die einer seiner Abteilungsleiter quasi heimlich hat erstellen lassen.


Zur gleichen Zeit kann Ugo Cavallero den Zugang der nächsten Staffel von 6 Marineinfanterie-Divisionen zu seiner Armata di Riserva verbuchen.

http://up.picr.de/28365875ov.jpg

Die noch recht schwach ausgerüsteten Verbände, im Grunde nur Brigaden, sollen künftig Landungsunternehmen im großen Stil ermöglichen.
Nach Meinung Mussolinis ein höchst wichtiger Aspekt.

Cavallero hat das so seine Zweifel.
Schließlich wurde bislang rein gar nichts in den Ausbau der Regia Marina investiert, sodass Briten und Franzosen im Ernstfall das Mittelmeer beherrschen würden.
Da Gibraltar und der Suez-Kanal ebenfalls fest in britischer Hand liegen, braucht man sich jenseits davon erst gar keine Gedanken zu machen.

Nun, der Duce würde schon wissen, was er macht.

Jedenfalls können sich die frischgebackenen Marineinfanteristen nun den beständig laufenden Groß-Manövern in Nord-Italien anschließen, wo man ihnen jedenfalls das gemeine Kriegshandwerk gründlich nahebringen würde.
Ihre Landungsboote werden sie dafür erstmal nicht benötigen und für Cavallero zählt jedes Gewehr, dass er gegen Briten und Franzosen aufbringen kann.
Wenn man dann irgendwann auch mal eine Gelegenheit zu einer Invasion auf dem Seewege finden sollte, wird es ihm auch recht sein.

Nun geht es jedenfalls endlich an die Verstärkung der Gebirgs-Armee, die bisher real eigentlich nur ein starkes Korps aufbieten kann.
Das soll sich gründlich ändern !
Gleich sechs Gebirgsdivisionen lässt Ugo Cavallero in einem Kraftakt ausheben und auch das wird nur eine erste Welle von Verstärkungen sein, wenn er seinen Willen bekommt.

http://up.picr.de/28365622or.jpg

Immerhin wird die Gebirgs-Armee die Franzosen am Monte Bianco schwer unter Druck setzen müssen, damit Messe's Panzer im Süden schnell durchkommen.
Wovon ja nun der Erfolg des ganzen Feldzuges abhängen wird !
Wenn es den Franzosen gelänge, das Gros ihrer Einheiten vor Messe's Panzer-Divisionen auf zu schlichten, würde man wohl schlicht eine Wiederholung der endlosen Isonzo-Schlachten des Weltkrieges erleben, nur diesmal im Westen.

Um die Agilität der Panzerdivisionen zu steigern, hat er heute Vormittag bereits die Zuteilung von Pionier-Bataillonen bewilligt.

Geht wieder mal auf Kosten der eh knappen Zusatzausrüstung, aber die Pioniere stellen in praktisch jedem Gelände eine wertvolle Unterstützung dar.
In Spanien benötigten die Panzer häufig Tage, um auch nur über kleine Flüsse zu kommen.
Das wird man sich gegen die Franzosen nicht leisten können !

http://up.picr.de/28366092iu.jpg


20. März 1938

Ferrucio Lantini bewilligt die Einteilung eines weiteren neuen Breda-Werkes zur PAK-Produktion.

Auch damit wird man noch recht langsam voran kommen, jedenfalls langsamer, als es dem aufdringlichen Kriegsminister in den Kram passt.
Am Ende sollen ja schlicht alle Infanterie- und Gebirgs-Divisionen mit Panzer-Abwehrmitteln ausgestattet werden, dem allgemeinen Trend zum Aufbau immer stärkerer Panzerverbände entgegen tretend.

Was letztlich auf einen Bedarf von weit über tausend PAK hinauslaufen wird.
Wobei man die noch recht kostengünstige 2cm Panzerbüchse auch nur als Zwischenlösung ansieht, wie sich Lantini seufzend ins Gedächtnis ruft.
Im Kriegsministerium spekuliert man auf ein 3,7cm Geschütz, wie man es bei den Deutschen gesichtet hat.
Aber dafür hat man noch keine Baupläne zur Hand, weshalb man zähneknirschend eben die kleine Solothurn-Kopie in Auftrag gegeben hat.
Allemal besser als nichts !

http://up.picr.de/28366244th.jpg

Grübelnd wendet er sich wieder dem Ausbau-Plan der italienischen Industrie zu.


Der Projektleiter bestätigt den 07. Juni für den Anlauf des ersten italienischen Hydrierwerkes.
Im Vergleich zu anderen Werken erfordern diese komplexen Gebilde leider einen besonders langen Zeitraum zur Fertigstellung.

http://up.picr.de/28366391zz.jpg

Lantini sehnt nichts mehr herbei, als den Ausbau der Treibstoff- und Gummi-Erzeugung in der relativen Sicherheit der norditalienischen Alpen !
Bisher werden die Rüstungsanstrengungen nicht nur von den zur Verfügung stehenden Fabriken limitiert, sondern auch von den Kosten der notwendigen Rohstoffe, die für knappe Devisen auf dem Weltmarkt eingekauft werden müssen.
Was zur Folge hat, dass ein gehöriger Anteil des Ausstoßes der zivilen Fabriken für den Devisenerwerb eingesetzt werden muss.

Worunter wiederum der Ausbau der heimischen Industrie leidet - im Grunde ein Teufelskreis !

Lantini nippt an seinem Glas Pellegrino.

Der Aufbau der Hydrierwerke soll hier einen Befreiungsschlag bringen !
Immerhin wird ein stetig wachsender Anteil des Treibstoff-Bedarfes mit heimischen Mitteln gedeckt werden können, wodurch zivile Industriekapazitäten für andere Zwecke frei werden.

Von der Versorgungssicherheit im Kriegsfall mal ganz zu schweigen !
Mit den Rohöl- und Rohgummi-Einführung dürfte es schnell vorbei sein, jedenfalls wenn nicht zwischenzeitlich ein Wunder passiert und die Regia Marina in die Lage versetzt wird, es mit der Royal Navy aufzunehmen.

Gummi wird langfristig natürlich die größten Probleme bereiten, kommt doch beinahe die gesamte Weltproduktion aus Asien.
Daher war es ein sehr kluger Schachzug, bei der Planung der Hydrierwerke gleich noch die synthetische Gummi-Produktion mit zu berücksichtigen.
Auch wenn nur vergleichsweise wenig dabei abfällt, hat man doch eine Option auf eine gewisse Selbstversorgung, sodass wenigstens die wichtigsten Rüstungsprojekte einer feindlichen Blockade zum Trotz weitergeführt werden könnten.

Aber leider dauert es halt sehr lange, bis die notwendigen Kapazitäten aufgebaut sein werden.
Vermutlich zu lange, angesichts der sich rapide verschärfenden Spannungen in der Weltpolitik.

Nebenher will Lantini schon seit längerem die zivilen Kapazitäten erweitern, um die Importe zu stemmen und den weiteren Ausbau der Rüstung zu forcieren, weshalb auch der Bau von zivilen Fabriken auf der Agenda steht.
Doch die immer noch wachsenden Bedarfe an militärischem Gerät zwingt ihn dazu, noch ein weiteres Rüstungswerk dazwischen zu schieben

http://up.picr.de/28366435qo.jpg

Immerhin geht das mittlerweile recht zügig von Statten.


16. April 1938

Seufzend wischt sich Tenente Oertyzulu mit einem halbwegs sauberen Taschentuch den Schweiß aus den Augen.

Seit Monaten hält die 1. Armee nun Manöver in der Wüste ab, was auch und gerade für seine 2a Divisione Coloniale "Eritrea" gilt.
Immerhin war diese ja, wie alle anderen Kolonial-Truppen auch, zur regulären Einheit hochgestuft worden, wofür man erhebliche personelle und materielle Verstärkung aufgeboten hat.

http://up.picr.de/28366620ql.jpg

Die "Eritrea" war dadurch praktisch nicht wieder zu erkennen.
Hatte man zuvor nur eine begrenzte Anzahl schlecht ausgebildeter und mit lange veralteten Waffen ausgestatteter Askaris aufgeboten, marschierten nun stolze schwarze Regimenter, die sich mit jeder italienischer Einheit messen konnten, unter dem Banner des Königs.

Nun, jedenfalls sollen sie sich künftig messen können, noch ist es nicht ganz so weit.

Oertyzulu gießt sich einen kräftigen Schluck lauwarmen Wassers in den ausgedörrten Hals, während von hinten die nächste Salve aus den Geschützen des frisch unterstellten Artillerie-Regimentes heran rauscht.
Er hat sich mit den Männern seines Zuges auf einer felsigen Anhöhe hinter Felsbrocken verschanzt, von wo aus befehlsgemäß in den nächsten Minuten der Sturmangriff auf die "feindlichen" Linien gestartet werden soll.

Die Morgensonne brennt bereits erbarmungslos auf die Soldaten herab, zur Mittagszeit wird es erfahrungsgemäß unerträglich heiß sein.
Also sehnt der Tenente den Befehl zum Angriff herbei, damit man die Sache endlich hinter sich bringt.

Danach geht es wahrscheinlich wieder an das Ausheben von Schützengräben, bevor man in der Abendsonne ein wenig exerzieren wird.

Nun ja, es war ja schließlich noch keiner in seinem eigenen Schweiß ersoffen und der Gedanke an die schockierten Briten, denen irgendwann der Ansturm seiner stolzen Askaris blühen wird, tröstet den Tenente über die Qualen der unbarmherzigen Ausbildung hinweg.


20. April 1938

Während in Berlin die wie gewohnt überschwänglichen Feiern zu Hitlers Geburtstag abgehalten werden, unterzeichnet Staatsekretär Conte di Bassewitz den Bericht zum Abschluss der Kampagne gegen Jugoslawien.

http://up.picr.de/28366847xh.jpg

Wunschgemäß hat man in den letzten Monaten die Legitimität des jugoslawischen Staates unterminiert, lokale Separatisten unterstützt und das Augenmerk des italienischen Volkes auf die gemeine Annexion ur-italienischen Gebietes letztlich durch die Serben gelenkt.
Darüber hatte sich ein reger Schlagabtausch mit der jugoslawischen Zeitungen und Offiziellen entwickelt, die die dalmatische und slowenische Frage naturgemäß ganz anders sahen.
Das unvermittelte Ende Österreichs hatte in Europa bei territorialen Fragen ganz allgemein für eine gewisse Dünnhäutigkeit gesorgt.
Schließlich konnte man nicht wissen, ob der Agitator seinen Worten nicht plötzlich Taten folgen lassen würde und man sich unversehens in einem heißen Krieg wiederfand.

Mit Befriedigung kann Bassewitz das Aufblühen pro-italienischer Gruppen in diesen Gebieten verbuchen, auch die anti-italienischen Kommentare aus Belgrad, Zagreb und Sarajevo passen durchaus ins Konzept, lassen sie sich doch gut verwenden,
um dem überraschten italienischen Publikum die Niederträchtigkeit der neu gewonnenen Feinde vor Augen zu führen.

Die im Grunde ängstlichen Kommentare der französischen und britischen Zeitungen, die vor einem erneuten, unverantwortlichen Zündeln auf dem hochsensiblen Balkan warnen, verleiten den Staatsekretär zu einem süffisanten Lächeln.
Man merkt den Verfassern an, dass sie es wie üblich an Schneid missen lassen, ihren Ansichten notfalls mit der Waffe in der Hand Geltung zu verschaffen.
Eine Haltung, die sie mit ihren Lesern und mit ziemlicher Sicherheit auch mit ihren politischen Führern teilen.

Ganz im Gegensatz zum Duce, der nur auf eine günstige Gelegenheit wartet, um das Imperium Romanum neu zu errichten !

Um die potentiellen Gegner weiter zu verunsichern, steht nun ein Tempowechsel auf dem Programm.

http://up.picr.de/28366879og.jpg

Während sich die halbe Welt Sorgen um einen unmittelbar bevorstehenden Balkan-Krieg macht, wird man als nächstes die Fühler in Richtung Bulgarien ausstrecken.
Natürlich wird man sich mit der dortigen Regierung ins Benehmen setzen, währenddessen aber verdeckt den dortigen Faschisten, den Ratnizi, etwas unter die Arme greifen.
Gleich und gleich gesellt sich ja bekanntlich gerne !

Zar Boris III. sieht sich schon seit langem einer recht aktiven Gemeinde aus Sozialisten und Kommunisten gegenüber, der er mit der Errichtung einer Militärdiktatur begegnet war.

http://up.picr.de/28366929tw.png

Damit tritt man auch gleich den deutschen Bestrebungen auf dem Balkan und speziell in Bulgarien entgegen.

Tatsächlich ist das Deutsche Reich schon seit einiger Zeit wichtigster Handelspartner, zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln der Importe Bulgariens stammen aus Deutschland, ein mindestens genau so großer Anteil der Exporte geht dort hin.
Das passt dem Duce natürlich nicht, der den Balkan - selbstverständlich zu Recht ! - als italienischen Hinterhof ansieht.

Letztlich dient das Alles natürlich auch den Plänen zur Zerschlagung Jugoslawiens und soll überdies den sowjetischen Einfluss auf dem Balkan eingrenzen.
Man fühlt sich den Russen stark verbunden, da diese ja die Befreiung vom Joch des Osmanischen Reiches erkämpft haben.
Wenn auch aus eigennützigen Motiven, aber die Zahl der Freunde Bulgariens ist traditionell stark begrenzt.

Jedenfalls wird man den vermutlich überraschten Bulgaren in der nächsten Zeit ordentlich Honig ums Maul schmieren, woraus sich hoffentlich für die Zukunft ein engeres Zusammenwirken ableiten lassen wird.

Zwar hat sich der Duce diesbezüglich noch nicht definitiv geäußert, aber der Conte geht dennoch fest davon aus, dass nach Jugoslawien auch Griechenland auf dem Spielplan stehen wird.
Was wäre ein römisches Imperium denn ohne Griechenland ?
Na eben !

Da wiederum kämen die Bulgaren ganz gelegen, die sowohl mit den Jugoslawen, als auch mit den Griechen über Kreuz liegen.
Und die Rumänen werden bereits von den Deutschen umgarnt, sodass die Sowjets, die die alten russischen Bestrebungen auf dem Balkan gerne weiter pflegen möchten, sich jedenfalls schwer tun dürften, den Jugoslawen mehr als ein paar warme Worte zur Unterstützung zu liefern.

Lächelnd lehnt sich Bassewitz in seinem Ledersessel zurück, einen weiteren Zug aus seiner kubanischen Zigarre nehmend.

Azrael
19.02.17, 13:44
Schön, es geht weiter und die Gedanken bzgl. der Öl- und Gummiproduktion haben durchaus was für sich.
Ich habe ja sogar schon von Strategien fürs Deutsche Reich gehört, die explizit vorschreiben, die Niederlande aus dem Krieg herauszuhalten, damit man von dort weiterhin Öl und Gummi importieren kann.

H34DHUN73R
19.02.17, 13:52
Wir danken Euch für die Ermunterung, werter Azrael und natürlich auch den übrigen Regenten, die hier lange einer Fortsetzung harren mussten :)

Mit den Holländern ist das so eine Sache.
Natürlich kann man sie aussparen und weiter importieren, jedenfalls bis sie selber auf die Idee kommen, sich den Alliierten anzuschließen.
Allerdings schrumpelt die zivile Handelsflotte schnell weg, wenn man versucht, während des Krieges Gummi in Asien einzukaufen.
Den Suez-Kanal muss man eh freikämpfen und eventuell auch den Japanern im indischen Ozean zur Hand gehen.

Langwierige Geschichte.

Zero
19.02.17, 15:20
Gerade weil die holländischen Kolonien nun eine eigene Nation sind seit 1.3 klappt das nicht mehr. Früher war ja der Witz, dass man keine Konvois nach Asien brauchte.

clone
19.02.17, 15:22
Ihr braucht Rohstoffe?

Suez, Palästina, Transjordan, Iraq, Persien, Indien. Und schon habt ihr sie ;)

H34DHUN73R
19.02.17, 17:27
Sagen Wir ja: langwierig, endloses Gelatsche.
Schließlich müsste man ja noch durch ganz Indien und Burma um nach Malaya zu kommen.
Und bräuchte dann immer noch Konvoys für den Gummi.

Æxit
19.02.17, 19:05
Schönes Update. Italien bleibt meiner Einschätzung nach Nichts anderes übrig, als nach der Eroberung des Suezkanals und der Liquidierung der europäischen Franzacken-Armee, sich über kurz oder lang nach Osten zu orientieren und zwar auch mit der Marine, wobei man gleichzeitig den Feind in Afrika nach Süden treiben muss. In der Türkei gibt es auch noch viele Rohstoffe, ich glaube vornehmlich Chrom. Hat man die Türkei und die östliche Mittelmeerküste, kann man sich dem Irak und Persien widmen und WENN man will, den Deutschen gegen die Sowjets helfen, was ich aber nicht empfehlen würde.

H34DHUN73R
27.02.17, 12:14
Alle Wege führen nach Rom - XXVII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Æxit:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 4° Reggimento Celere / 3 Divisione Celere

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



23. April 1938

Italo Balbo kehrt zur Abwechslung mal zufrieden in sein Büro im Luftfahrtministerium zurück.

In der heutigen Kabinettssitzung hatte Guglielmo Marconi die Ausrüstung für die neuen Aufklärungs-Bataillone für produktionsreif befunden, worauf der übliche, verbissene Kampf um die Ressourcen
des Forschungsministeriums erneut entbrannt war.

Doch im Gegensatz zum gewohnten Bild hatte sich weder der mächtige Kriegsminister, der durch den vom Duce persönlich betriebenen Umbau Italiens zur Landmacht der größte Abnehmer dieser Ressourcen war,
noch sein ewiger Kontrahent und Lieferant Ferrucio Lantini, der Korporationsminister, durchsetzen können.

Nein - vielmehr konnte endlich er selbst punkten, sodass sich nun ein Forschungsteam exklusiv um die Doktrinen der Luftwaffe kümmern würde !

Das wurde aber auch hohe Zeit !
Bislang war diesbezüglich rein gar nichts getan worden, sodass die Regia Aeronautica immer noch mit dem Weltkriegs-Handbuch von 1918 zu Werke ging - ein unhaltbarer Zustand !

Allerdings hatte es in der Vergangenheit abseits der allgemein bekannten Prototypen und speziell entwickelten Rekord-Maschinen ja auch nur überholte Doppeldecker gegeben, also wozu sich darüber einen Kopf machen ?!

Zwischenzeitlich sind mit der Saetta jedoch auch für diese bislang verstaubte Waffengattung moderne Zeiten angebrochen, weshalb wohl auch der Duce persönlich mit seiner Wortmeldung
für die Zuteilung von Ressourcen für dieses Thema den Ausschlag gegeben hatte.

Doch damit nicht genug - Italo Balbo hat sich auch noch mit der grundlegenden Ausrichtung der Luftwaffe auf die Schlachtfeldunterstützung durchsetzen können !

http://up.picr.de/28441180my.jpg

Was gar nicht so leicht gewesen war, hatte doch mit Giulio Douhet ausgerechnet ein Italiener das in Balbo's Augen wahnwitzige Konzept des strategischen Luftkrieges formuliert.

http://up.picr.de/28441187tf.png

Zunächst hatte er bereits sehr früh mit einigen wenigen anderen Pionieren die Einsatzmöglichkeiten des neuen Fluggerätes für militärische Zwecke erkannt und sich dafür stark gemacht.
Bereits 1910 stellte er dazu Überlegungen an, 1912 erschien bereits ein erstes Handbuch aus seiner Feder zu den "Regeln für den Gebrauch von Flugzeugen im Krieg".

Wie soviele andere Pioniere war er allerdings regelrecht besessen von seinen Ideen und wenig wählerisch in seinen Mitteln und Äußerungen.

Die zum Kriegseintritt Italiens vorgebrachten Forderungen zu einem gewaltigen Ausbau der Luftwaffe und deren Einsatz zur Bombardierung vorzugsweise von Zielen hinter der Front trug ihn endgültig den Ruf eines Radikalen ein.
Heer und Marine hätten dann nur die Aufgabe, den Gegner lange genug auf Distanz zu halten, bis eine eigenständige Luftwaffe praktisch im Alleingang den Sieg errungen hätte - ein Ansatz, der ihm keineswegs zu großer
Beliebtheit bei den traditionellen Waffengattungen verhalf.
Da er mit Beleidigungen auch nicht zu geizen pflegte, landete er bald vor einem Militärgericht und schließlich für ein Jahr im Gefängnis.

Das war für ihn schon beinahe ein Glücksfall, blieb es ihm doch im Gegensatz zu anderen hohen Offizieren erspart, für die sinnlosen Massaker am Isonzo mit verantwortlich gemacht zu werden.
Die Zeit im Gefängnis nutzte er zweckdienlich um seine Abhandlung "Il Dominio dell'Aria" zu schreiben, das bereits im Weltkrieg, aber noch viel mehr danach überall auf der ganzen Welt studiert wurde und inzwischen einen geradezu
legendären Ruf besitzt.

http://up.picr.de/28441206no.png

Die Kernthese läuft darauf hinaus, im Kriegsfall so schnell als möglich die Luftherrschaft zu sichern um dann zivile Bevölkerungszentren mit strategischen Bombardments anzugreifen.

Die dabei entstehende zivilen Verluste wären keineswegs ein im Kriegsverlauf halt dann und wann auftretender Kollateral-Schaden, sondern vielmehr das eigentliche Ziel - die aufgebrachte und zunehmend panische Bevölkerung, deren Moral
auf diese Weise gebrochen werden soll, kann sich ja ihrer Regierung entledigen, womit dann der Krieg gewonnen wäre !

Nach Douhets Meinung würde dieses Vorgehen weit weniger Opfer kosten als die endlosen Grabenkriege des Weltkrieges.

Italo Balbo sieht das völlig anders - diese Irrlehre degradiert die edlen Ritter der Lüfte seiner Jugend zu gemeinen Mördern, die mit dem Niedermetzeln von Frauen, Kindern und Greisen ein noch schmutzigeres Handwerk ausüben sollen,
als die leidgeprüften Frontsoldaten des Weltkrieges !
Ein so verachtenswertes Vorgehen konnte letztlich wohl nur nach dem jahrelangen gegenseitigen Abschlachten des Weltkrieges und der damit einher gehenden Verrohung der Gesellschaft ernstlich in Erwägung gezogen werden !

Jedenfalls konnte Douhet mit dieser Theorie in dem Tumult zum und nach dem Ende des Krieges reüssieren und weltweite Beachtung finden.
In Italien fand er noch während des Krieges mit Gianni Caproni den richtigen Partner zur Konstruktion immer größerer Bomber, die gegen Österreich-Ungarn gesandt wurden, um Tod und Verderben zu verbreiten.

http://up.picr.de/28441242mv.jpg

Wessen Geistes Kind dieser Caproni ist, kann man unschwer einem seiner Nachkriegsentwürfe entnehmen, dem "Noviplano" CA.60, einem Dreiflügel-Dreidecker.
Dass dieses Monster bereits beim Jungfernflug abstürzte, kam außer für Caproni selbst wohl für niemanden überraschend, ähnelte dieses Machwerk doch eher einem schwimmenden Hotel denn einem Flugzeug.

http://up.picr.de/28441249ro.jpg

Bedauerlicherweise haben Douhets kranke Ideen jenseits der Landesgrenzen ausgerechnet bei den Briten erkennbar Wurzeln geschlagen.
Insbesondere sein Spruch "Bomber kommen immer durch" ist dort geradezu zum Leidmotiv dieser Waffengattung geworden.
Der Wegfall der Notwendigkeit, durch eine verhasste Wehrpflicht über Jahre hinweg ein Millionenheer aufzubauen, hat sicher entscheidend zur Popularität Douhets in Großbritannien beigetragen.

http://up.picr.de/28441241az.jpg

Dabei hätten die Briten doch aus eigener Erfahrung die Absurdität dieser Theorie durchschauen müssen, hatten doch gerade die Deutschen ohne viel theoretischen Firlefanz im Weltkrieg versucht, die Moral auf der
Insel durch beständige Bombenangriffe aus ihren zunächst unverwundbaren Luftschiffen zu brechen.

http://up.picr.de/28441266er.jpg

Womit sie Nullkommagarnichts erreichten !
Eher im Gegenteil: die eh schon starrköpfigen Briten waren danach erst Recht auf Rache aus.

Nach inzwischen etlichen Gesprächen mit Göring und anderen hohen Luftwaffen-Offizieren weiß Balbo, dass die Deutschen daraus jedenfalls geschlossen haben, diese strategischen Bombardments als nutzlose Verschwendung kostbarer Ressource anzusehen.
Stattdessen setzt man nun auf eine taktische Luftwaffe, die dem deutschen Heer auf den Schlachtfeldern der Zukunft den Weg bahnen soll.

http://up.picr.de/28441370ma.jpg

Balbo sieht sich durch diese Ausrichtung in seinen eigenen Überlegungen bestätigt, weshalb er auch den Kampf gegen Douhets Ideen aufgenommen hat.
Und mit dem heutigen Tag für sich entscheiden konnte !

Mussolini und Lantini dürften bei dem Einschwenken auf seine Position vermutlich auch die gewaltigen industriellen Anforderungen einer strategischen Luftwaffe stark beeinflusst haben, hat man doch so schon alle Mühe, auch nur das Heer auszurüsten.

Cavallero und Cavagnari wiederum streiten sich zwar seit Langem über den Vorrang ihrer jeweiligen Waffengattung, stimmen aber völlig darin überein, dass die Priorität nicht der Luftwaffe gebühren konnte - somit waren auch
ihre Stimmen letztlich leicht zu gewinnen.

Nun würde sich also die Regia Aeronautica als Unterstützungswaffe für Esercito Italiano und Regia Marina definieren.

Dafür sind zunächst Massen an Jägern und vergleichsweise kostengünstige und schnell zu bauende Schlachtflieger erforderlich - zur Bestürzung seines Stabes plant Italo Balbo vorläufig nicht einmal konkret, auch nur zweimotorige Bomber zu bauen.
Das kann man immer noch in Angriff nehmen, wenn irgendwann einmal genügend Industriekapazität zur Verfügung steht.

Auch wenn ihm dieser Ansatz sicher nicht gerade die Herzen der Luftwaffen-Offiziere zufliegen lassen wird, die naturgemäß die Bedeutung der Regia Aeronautica als eigenständige Waffengattung im Auge haben, ist es doch besser, mit dem Ausbau endlich einmal konkret zu beginnen,
als das Unmögliche zu wollen und am Ende gar nichts zu bekommen.


28. April 1938

Nur wenige Tage nach seinem Triumph im Kriegskabinett kann Italo Balbo einen weiteren Erfolg verbuchen - der Ausstoß der Macci-Werke an Saetta-Jägern erlaubt nun bereits die Reaktivierung eines neunten Jagdgeschwaders !

http://up.picr.de/28441427fq.jpg

Das Fernziel wären 18 aktive Jagdgeschwader, doch angesichts des immer bedrohlicher herannahenden allgemeinen Krieges hofft der Luftfahrtminister auf zumindest 12 Geschwader zum Kriegsausbruch.
Da die wahrscheinlichen Gegner ihre Rüstungsindustrie noch längst nicht hoch gefahren haben, sollte das eigentlich genügen, um die taktischen Aufgaben der Regia Aeronautica zu erfüllen.

Jedenfalls soweit es um die Luftherrschaft über dem eigenen Land und den Schlachtfeldern geht.

Mit der Produktion von Schlachtfliegern sieht es noch sehr trüb aus und infolge des Verzichts auf die Modernisierung der Regia Marina zugunsten der drastischen Erweiterung des Esercito Italiano muss Balbo auch mit Marinebombern einen starken maritimen Arm aufbauen,
um zumindest defensive Aufgaben im Mittelmeer zu übernehmen.

Diese Vorhaben sind aber gegenüber der Jagdwaffe zweitrangig, da die schönsten Bomber ohne Jagdschutz ja ohnehin nichts erreichen können.


04. Mai 1938

Ugo Cavallero kann verbesserte Infanterie-Ausrüstung verbuchen, die die Schlagkraft der inzwischen zahlreichen Infanterie-Divisionen deutlich steigern wird.

http://up.picr.de/28441488nz.jpg

Im Weiteren wendet man sich nun der Entwicklung von verbesserten Unterstützungswaffen zu.

http://up.picr.de/28441479vn.jpg


05. Mai 1938

Guglielmo Marconi schlendert mit seinem Projektleiter Ettore Majorana durch den Park des Forschungsministeriums, um mit dem Physiker das prinzipielle Vorgehen bei dem neuesten Forschungsprojekt abzustimmen.
Der strahlend blaue Himmel und die angenehmen Temperaturen laden dazu ein, ein wenig Sonne zu tanken und den Geist nach dem Mittagessen durch etwas Bewegung wieder in Schwung zu bringen.

Gerade hat man das vom Korporationsministerium herbeigesehnte Projekt der Erdöl-Raffinerien erfolgreich abgeschlossen, was einige Ressourcen für andere Themen freisetzt.

http://up.picr.de/28441659se.jpg

Marconi hatte gar nicht erwartet, bei seinem Lieblingsthema der Funkortung so schnell punkten zu können.
Zu überwältigend schienen die Forderungen aus dem Heeres- und dem Industrie-Sektor, als dass sich so ein Grundlagenthema durchsetzen könnte.

Doch hatte der SIM unerwartet einiges Material über die britischen Bestrebungen auf diesem Gebiet zu Tage gefördert.

Die Annahmen Marconis über die Natur der schnell aus dem Boden geschossenen, geheimnisvollen Stahl- und Holz-Konstruktionen entlang der britischen Südküste sind dadurch glänzend bestätigt worden !

Diese Sende- und Empfangsmasten sind nichts anderes als die bereits Realität gewordenen Pläne zur Ortung von Flugzeugen über große Distanz mittels Funkwellen !

http://up.picr.de/28441683vr.png

Die mittlerweile immer besser funktionierenden Kontakte zwischen italienischen und deutschen Stellen hatten dieser These beinahe den Todesstoß versetzt, hatten doch die Deutschen durch aufwändige Messungen Belege für den selben Verdacht zu finden versucht.
Und waren damit gescheitert:
Es konnten über mehrere Monate hinweg keine von den Türmen ausgehenden Funkwellen festgestellt werden, weshalb man nun die ganze Anlage für einen Teil eines riesiges Kommunikationsnetzwerkes der Royal Navy hielt - z.B. für die Seenot-Rettung !

Die wie Marconi besorgten deutschen Wissenschaftler konnten sich daher mit ihren Vorschlägen bei den militärischen und politischen Stellen nicht durchsetzen, die sich wieder die Bettdecke über den Kopf zogen und diese Vorgänge auf britischer Seite
fürderhin zu ignorieren beschlossen.

Der SIM hatte nun jüngst den Grund für das negative Ergebnis der deutschen Messungen zweifelsfrei aufgedeckt:
Man hatte schlicht im falschen Frequenzbereich gesucht !
Besagte deutsche Wissenschaftler waren verständlicherweise davon ausgegangen, dass man den bestens geeigneten Frequenzbereich der Dezimeter-Wellen benutzen würde, um feindliche Flugzeuge aufzuspüren, was aber nicht der Fall war.

Der Grund ging auch aus den auf geheimnisvollen Wegen erlangten Unterlagen hervor:
Man konnte zur Zeit auf britischer Seite schlicht noch nicht die geeigneten Magnetrone zur Erzeugung dieser Wellen herstellen, jedenfalls nicht in einem industriellen Maßstab.

http://up.picr.de/28442273wb.jpg

Daher hatte man sich auf den Meter- bis Zehnmeter-Bereich beschränkt, der doch deutlich abseits des untersuchten Spektrums liegt.

Wie die Unterlagen zeigen, kommen mit AMES Type 1 und AMES Type 2 zwei unterschiedliche Geräte zum Einsatz, die für die Ortung in großer Höhe über weite Entfernungen bzw. die Ortung in geringer Höhe und eher kurze Entfernungen sorgten.
Alles zusammen bildete die hoch geheime "Chain Home", das britische Luft-Frühwarnsystem !

http://up.picr.de/28442173nl.png

Aus den erbeuteten Dokumenten ging auch der seltsame Weg hervor, den diese britische Entwicklung hinter sich hatte.

Den Anstoß hatte unwissentlich Nicola Tesla 1934 gegeben, der in einem Artikel der New York Times über die Machbarkeit von Todeswellen sinnierte - was Marconi als offensichtlich unsinnig ignoriert und längst verdrängt hatte, während es den
militärischen Stellen in Italien gleich komplett entgangen war.

http://up.picr.de/28442012gq.png

Jedenfalls sollten sich die besagten Todeswellen einsetzen lassen, um die Piloten anfliegender Maschinen zu grillen oder besser gesagt, zu kochen, wodurch die dann führungslosen Maschinen harmlos aus dem Himmel fallen würden.
Eine eilends von den Engländern eingesetzte, geheime Untersuchungskommission hatte aber schnell herausgefunden, dass das jedenfalls am gigantischen Energiebedarf scheitern würde, wenn schon an nichts Anderem.

Einmal auf den Geschmack gebracht, ging man im Anschluss der Vermutung nach, dass man die Zündung von Flugmotoren durch den Einsatz von Funkwellen unterbrechen könnte, was die Flugzeuge nun aus diesem neuen Grund aus dem Himmel fallen lassen würde.

Hier hatte man den - wieder falschen - Verdacht, dass die Deutschen sich damit beschäftigten und sogar bereits Prototypen einer solchen Waffe besaßen.
Und das Alles aufgrund der aufgeregten Meldung eines britischen Paares, das auf dem Weg durch Deutschland eine Autopanne erlitten hatte !

Ein weiterer Irrtum, auch diese Ideen ließen sich nicht praktisch umsetzen.

Durch derlei obskuren Ansätzen hatte man aber eine ganze Reihe von seriösen Erkenntnissen angesammelt, die sich dann für ein praktisch verwendbares Verfahren einsetzen ließen:
Die Funkortung oder wie die Briten es nannten, das RADAR (radio aircraft detection and ranging).
Die theoretischen Grundlagen hatte - der Marconi ebenfalls völlig entgangene - Arnold Wilkins bei seinen Untersuchungen eher nebenbei geschaffen.

http://up.picr.de/28442119ni.png

Da man sich intensiv mit Gedanken an eine strategische Luftkriegsführung trug, lag die Vermutung nahe, dass andere das gleiche tun und die britischen Inseln als Ziel wählen könnten.
Also hatte man Grund genug, große Mittel in die Luftverteidigung zu stecken, wodurch letztlich Chain Home geboren wurde.

http://up.picr.de/28442146ia.png

Dafür zeichnete Robert Alexander Watson-Watt verantwortlich.
Immerhin diesen hatte Marconi durchaus im Verdacht, sich britischerseits mit derlei Themen zu beschäftigen, wie er befriedigt feststellen kann.

http://up.picr.de/28442214yq.png

Wie auch immer - durch den aufregenden Inhalt der vom SIM beschafften, streng geheimen britischen Dokumente wurde dem Duce persönlich die Bedeutsamkeit der Pläne Marconi's plastisch vor Augen geführt.
Da die stets misstrauisch beäugten Briten sich damit beschäftigten, musste es zwangsläufig wichtig sein, weshalb Mussolini umgehend Marconis Funkortungs-Projekt auf die Prio-Liste gesetzt hatte.

Der Prophet gilt halt nichts im eigenen Land, befindet Marconi spöttisch.
Na, Hauptsache, er kann endlich die ersehnten Forschungen beginnen und auf Basis der britischen Pläne zügig eigene Funkortungs-Geräte herstellen !

http://up.picr.de/28442227zj.jpg


08. Mai 1938

Ferrucio Lantini fügt der Liste seiner Bauvorhaben ein weiteres Rüstungswerk hinzu.

http://up.picr.de/28442325dp.jpg

Da der am Besten zu schützende Nord-Osten Italiens den unersetzlichen Hydrierwerken vorbehalten bleiben soll, errichtet man die zivilien Fabriken und Rüstungswerke in der Mitte und im Süden.
Natürlich wäre der Ausfall eines solchen Werkes infolge von Bombentreffern auch schmerzhaft, aber man kann halt nicht alles maximal schützen.

In den Abbruzzen und im Latium gibt es noch jede Menge Platz für das künftige Herz der Konsum- und Rüstungsindustrie Italiens, während man sich im Norden dann mehr der petrochemischen und Schwer-Industrie zuwendet.


12. Mai 1938

Benito Mussolini hört, bequem in seinen Ledersessel zurückgelehnt, geduldig dem über die laufende Heeres-Erweiterung referierenden Ugo Cavallero zu.

Die Ausführungen des Kriegsministers laufen auf einen neuen Rekord hinsichtlich den der Armata di Riserva unterstellten, frischen Verbände hinaus.
Nach der Übernahme von sechs neuen Gebirgs-Divsionen unterstehen nun 23 Divisionen seinem direkten Befehl und marschieren, kriechen, graben und stürmen zur Ausbildung durch Nord-Italien.

http://up.picr.de/28442399em.jpg

Immer noch zum Kummer der ansässigen Zivil-Bevölkerung, die allmählich in Unterzahl zu kommen droht, wie eine Lawine von Beschwerden insbesondere aus der Lombardei belegt.
Offenbar lebt man als harmloser Bauer ständig unter der Angst, von einem Artillerie-Geschoß der eigenen Armee erschlagen oder einer unerwartet auftauchenden LKW-Kolonne der Truppe auf dem eigenen Feld überrollt zu werden.

Von Ernte-Ausfällen infolge zerstörter Äcker, ruinierten Straßen und beschädigten Häusern mal ganz zu schweigen.
Oder von den Klagen über Soldaten, die in den spärlichen freien Stunden jedem Rock hinterher stellen, zum Leidwesen von Ehemännern, Vätern und Pfarrern !

Unter derlei Mühen hat es das Esercito Italiano mittlerweile auf sehr ansehnliche 94 Divisionen gebracht, wovon immerhin 71 bereits als reguläre Einheiten vollständig einsatzbereit sind.

Sicher genug, um Zudringlichkeiten von Franzosen oder Briten abzuwehren, selbst wenn sie dabei gemeinsame Sache machen würden.
Aber längst noch nicht genug, um selbst aktiv zu werden.

Allerdings erwarten Mussolini und Cavallero übereinstimmend, dass man gegen Mitte oder Ende nächsten Jahres gemeinsam mit den Deutschen die für einen Angriff nötige Überlegenheit zusammenbringen konnte.

Die größere Sorge des Duce besteht auch weniger darin, als vielmehr in der Notwendigkeit, an den immer stärker werdenden Deutschen vorbei die Franzosen zu schlagen.
Nur dann wird man sich die großen Teile Frankreichs einverleiben können, die für das wirtschaftliche, industrielle und militärische Überleben Italiens so entscheidend wichtig sind !

Schließlich wenden sich beide einem Blick auf die 1. Armee zu, die nach Einschätzung Cavalleros mittlerweile ebenfalls komplett regulären Status besitzt.
Wofür man ja auch extra sehr kostenintensiv die eher kümmerlich ausgestatteten Kolonial-Divisionen zu normalen Infanterie-Einheiten aufgewertet hat !

http://up.picr.de/28442462uc.jpg

Jedenfalls sollte es diese schlagkräftige Gruppierung leicht schaffen, die Briten zum Kriegsausbruch mit einem gewaltigen Schlag auf den Sinai zurück zu werfen.
Womit der Weg für eine Besetzung Ägyptens und vor Allem eine Sicherung des Suez-Kanals frei wäre !

Beides ist zunächst als Ablenkung von den unmittelbaren Zielen in Frankreich gedacht, aber langfristig strategisch höchst bedeutsam.

Wenn dann nur Franco seine Treue-Schwüre einlöst und sich um Gibraltar kümmert !
Dann wäre es mittelfristig um die alliierte Seeherrschaft im Mittelmeer geschehen und Italien gesichert !

Hohenlohe
27.02.17, 12:45
Werter H34DHUN73R, wie schön, dass es dem neuen Imperium Romanum gutgeht. Vor allem die Forschung ist ja sehr wichtig. Nun besteht auch das italienische Heer aus mittlerweile 94 Divisionen, was offenbar mehr sind, als wir bislang erwartet haben. Jetzt gilt es nur noch die Regia Aeronautica auf den kommenden Krieg vorzubereiten...!! :fecht:
Wir werden als Generalstabsoffizier unseren Beitrag leisten, wie unser Handbuch "BaMS" zu verbessern. Wir hoffen sehr, dass auch die Panzerwaffe bald genug erweitert werden kann.

Wir wünschen unserem grossartigen, genialen Duce weiterhin viel Glück bei seinen Entscheidungen und viele Erfolge...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA* * FÜR DEN DUCE!!*

H34DHUN73R
27.02.17, 12:53
Wir danken, werter Hohenlohe :)

Auch sagt Uns so ein Gefühl, dass das Kürzel "BaMS" sicher noch berühmt werde wird ;)

Hohenlohe
27.02.17, 16:24
Wir haben mal wieder in unserem Spiel gecheatet. Dazu haben wir zu den Deutschen gewechselt und ihnen per cheat mehr Ausrüstung verschafft, dann machten wir den Fehler alle Ausrüstung mal 50000 zu gewähren. Jetzt blockiert das DR unsere Flugplätze, sodass wir keine mehr platzieren können, leider. Aber selbst schuld, wir haben nun überlegt das Spiel neu zu starten, aber da wir derzeit Revolution under Siege spielen als Southern Whites, ist unsere Zeit begrenzt. Wir werden heute eh noch Haushalt machen müssen, daher hätten wir erst morgen nachmittag wieder Zeit für ein Spiel.
Wir sind aber gespannt darauf, wie der AAR des werten H34DHUN73R weitergeht...?! *freu*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Von Retterling
27.02.17, 21:00
Sehr schönes Update werter H34DHUN73R, und der SIM konnte auch mal etwas Nützliches beitragen;):D.
Ps.: Marconi im Ministerium finden wir großartig(Elektrotechnik Fachbereich Kommunikationstechnik), war zumindest im historisch technischen Bereich unser Halbgott:D.

Suchten euren AAR sehr, und freuen uns daher schon auf den nächsten Beitrag.

Beste Grüße!

H34DHUN73R
27.02.17, 21:24
Ja, nüchtern betrachtet war er um die Zeit schon ein wenig alt, aber wer wird so kleinlich sein ;)
Außerdem hatte es Italien nicht so dick mit Naturwissenschaftlern, da darf man nicht so wählerisch sein...

PS: der SIM wird schon sehr bald den nächsten Auftritt haben :)

Hohenlohe
27.02.17, 21:43
Wann kann denn mit der Fortsetzung des AARs gerechnet werden..?? Wir sind aber nur neugierig und wollen nicht drängeln...!! :D

herzlichste grüsse

Hohenlohe, der Neugierige...:top:

H34DHUN73R
27.02.17, 21:56
Wenn Wir Unseren Willen kriegen bereits morgen, werter Hohenlohe :)
Allerdings liegt morgen eine Menge privater Kram an, könnte also knapp werden.

Hohenlohe
28.02.17, 04:08
Wir haben ja auch Verständnis, wenn es nicht geht wg der Familie. Wir sind halt mal nur Single und müssen heute morgen nach dem Bankbesuch noch Haushalt machen, sodass wir wahrscheinlich gar nicht so früh ins Forum mehr gehen können. Daher kommen wir schon klar damit, werter H34DHUN73R...!! Wir freuen uns aber schon sehr darauf, wie es weitergeht.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI POPULI!!*

H34DHUN73R
28.02.17, 20:09
Alle Wege führen nach Rom - XXVIII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Æxit:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 4° Reggimento Celere / 3 Divisione Celere

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



21. Mai 1938

Guglielmo Marconi setzt schwungvoll seine Unterschrift unter die Kooperationsvereinbarung seines Forschungsministerium mit der Aeronautica Macchi SA.

http://up.picr.de/28451733nw.jpg

Der Duce hat seinen Vorschlag angenommen, mit ausgewählten Partnern aus der privaten Industrie Forschungs-Verträge zu schließen um die Kapazitäten seines Ministeriums zu erweitern.
Unter allen brennenden Themen scheint die Weiterentwicklung in der Luftfahrt derzeit am Wichtigsten.

Neben ihm am langen Tisch im Besprechungszimmer des Ministers sitzt Giovanni Macci, der für Aermacci zeichnungsberechtigt ist, und unterschreibt gleichzeitig sein Original.

Wie so häufig lautet auch in diesem Fall die Frage: streng geheim halten oder groß ausschlachten ?

In einem Staat mit einer, nunja, straffen Führung wählt man im Allgemeinen zwischen diesen beiden Optionen.
Dazwischen liegt ein kleines, unangenehmes Niemandsland, über das die Beteiligten sich vorzugsweise schon im eigenen Interesse nicht groß verbreiten.
Bei Unklarheiten sollte man sich besser an einen offiziellen Ansprechpartner wenden, um späteres Ungemach zu vermeiden.

Hier hat der Duce persönlich entschieden, den Vertagsschluß im großen Stil zu zelebrieren, sodass die Vertreter der großen überregionalen Zeitungen sich im gebührenden Abstand jenseits des Tisches drängeln.
Schließlich handelt es sich um ein schönes Beispiel zum Thema "Führungsstärke" verbunden mit weiteren Kernthemen seiner Regierung, den technischen Fortschritt und das Zusammenwirken von Staat und Industrie.

Blitzlichter leuchten fortwährend auf, blenden den mit fortschreitendem Alter zunehmend lichtempfindlichen Marconi immer wieder.

Marconi und Macci tauschen staatsmännisch lächelnd ihre in Leder gebundenen Vertrags-Originale aus und wechseln die kostbaren Füllhalter.
Im erneuten Blitzlichtgewitter sucht der Forschungsminister blinzelnd die richtige Stelle und setzt ein weiteres Mal zur Unterzeichnung an.

Er hatte sich die Entscheidung über den Kooperationspartner für die Luftfahrt nicht leicht gemacht.

Zur Auswahl standen neben Aermacci auch noch Caproni - nun, den Laden hatte er allerdings sehr schnell ausgeschlossen - und die Società Anonima Costruzioni Aeronautiche Savoia-Marchetti,
die bereits einiges Renommee in Entwicklung und Bau von Flugbooten, mittleren Bombern und Marinebombern angesammelt hat.

Persönlich hätte Marconi sich wohl für Savoia-Marchetti entschieden, da man in deren Spezialdisziplinen am Weitesten hinter anderen Ländern zurückliegt, während mit der Saetta ja bereits ein moderner Jäger
von Macci zur Verfügung steht.

In einem längeren Gespräch ließ er sich jedoch von Italo Balbo überzeugen, der in der Jagdwaffe das Fundament der Regia Aeronautica sieht.
Daher muss hier stets das Beste zur Verfügung stehen, das überhaupt machbar ist, um der zahlenmäßigen Überlegenheit der potentiellen Gegnern Paroli zu bieten.

Die Weiterentwicklung der Jäger hat somit Vorrang vor der Entwicklung von Marinebombern und Schlachtflugzeugen, von den zweimotorigen Bombern mal ganz zu schweigen.

Daher also Aermacci - nun, Marconi ist's letztlich egal.

Hauptsache, seine Forschungsteams werden durch die Entwicklungsabteilungen der privaten Partner verstärkt !
Mit den daraus entstehenden Produkten würden eh andere klar kommen müssen, daher dürfen jene auch gerne ihre Wünsche äußern.

Marconi und Macci haben ihre Unterschriften geleistet, die Sekretäre sorgfältig die Tinte getrocknet.
Die beiden Delegationsleiter reichen sich demonstrativ die Rechte zum offiziellen Handschlag, was ein neues Blitzlichtgewitter auslöst.


23. Mai 1938

Benito Mussolini winkt der begeisterten Menge zu, während der neben ihm sitzende Hitler ein für seine Verhältnisse ungewohntes, beinahe glückliches Lächeln zeigt.

http://up.picr.de/28453792dd.jpg

Die beiden sitzen in Hitlers tiefblauen Mercedes 770K mit dem berühmten Kennzeichen 1A 148461 und rollen gemächlich durch München Richtung Feldherrnhalle.
Hitler hatte seinen, nun, Kollegen Staats-Chef, nach München eingeladen, um ihm für die Unterstützung beim Anschluss Österreichs zu danken.

Natürlich profitieren beide auch von den Bildern, die der Staatsbesuch abwirft:
Hitler kann wieder mal ein Bad in der Menge nehmen, sich von völlig ausgeflippten Frauen jeglichen Alters hysterisch feiern lassen und der Welt den absoluten Führer Deutschlands präsentieren.

Für Mussolini geht es eher darum, den eigenen Anschluss zu halten, nun wo der nicht wahnsinnig geliebte Partner die Lokomotive führt.
Dem eigenen Publikum zuhause wird der Duce als erfolgreicher und respektierter Staatsmann gezeigt und der Rest der Welt kann sich über ein Zusammengehen der beiden Diktatoren in der Mitte Europas ängstigen.

Zur Feldherrnhalle hin drängen sich immer mehr Menschen zusammen, um den beiden mächtigsten Männer Europas zu huldigen.

Der Duce sinniert müßig darüber nach, wie viele davon wohl auf Befehl der Partei zusammengekarrt wurden und wie viele aus eigenem Interesse hierher gekommen sind.
Nach Meinung des SIM hat Hitler seine ohnehin schon starke Position durch den Anschluss noch weiter gefestigt, mit dem er nicht nur alte Träume wahr gemacht, sondern wieder einmal den scheinbar
so überlegenen Siegermächten des Weltkrieges unverfroren und zudem erfolgreich die Stirn geboten hat.
Also mag die gezeigte Begeisterung zu einem nicht geringen Teil echt sein.

Der SIM hat Mussolini in Vorbereitung auf den Besuch auch den alten Münchner Witz über die Bayerische Feldherrnhalle gesteckt - die schon lange vor den braunen Horden eine interessante Geschichte hatte.

Erbaut hatte man die Feldherrnhalle um Graf Tilly und Fürst Wrede zu ehren - da der Graf eigentlich aus Brabant stammte und Fürst Wrede nicht gerade im höchsten militärischen Ansehen stand, wurde
also nach Ansicht der Münchner die Bayerische Feldherrnhalle tatsächlich gebaut, um einen zu ehren, der kein Bayer war und einen, der kein Feldherr war.

http://up.picr.de/28453803wu.jpg http://up.picr.de/28453810hv.jpg

Worüber der Duce herzlich lachen konnte, zog doch nun der deutsche Führer, der kein Deutscher war, alljährlich hier ein Riesen-Spektakel ab !
Da fügte sich ja alles prächtig zusammen !

Allerdings war er nicht nur des Spaßes wegen extra nach München gereist, auch wenn das nun ein Grenzübergang weniger war als gewohnt.
Auch nicht nur der Propaganda halber, obschon man davon in dem diffizilen Diktatorenberuf kaum genug bekommen konnte.

Nein, eigentlich geht es ihm darum, im persönlichen Gespräch auszuloten, ob man nun künftig tatsächlich gemeinsam marschieren wollte und konnte.
Dazu will er unter vier Augen selbst mit Hitler reden und sich endlich seine eigene Meinung über diesen seltsamen Mann bilden, der die halbe Welt in Angst und Schrecken versetzt.


02. Juni 1938

Ugo Cavallero verabschiedet sich nachdenklich von der Inspektion der ersten, nun regulären Marineinfanterie-Divisionen in Genua.

http://up.picr.de/28451806eb.jpg

Mit dem heutigen Tage formieren diese 6 Einheiten, faktisch eigentlich nur eher schwache Brigaden zu je vier Bataillonen, die neue "Armata Fanteria di Marina".
Standesgemäß hat man sich in Genua versammelt, da man von hier aus sozusagen stehenden Fußes zu einer Invasion aufbrechen konnte.

Im Übrigen hat es die 4.Armee, die eigentlich für die Sicherung der endlos langen Küste Italiens zuständig ist, bisher nicht geschafft, mehr als einen schwachen Arm bis hierhin auszustrecken.
Aber darüber redet man lieber nicht groß.

Bislang reicht die Kapazität der 4.Armee nur gerade so eben zur Deckung des wichtigsten Gebietes an der Westküste, zwischen Livorno und Neapel, natürlich mit Augenmerk auf Rom.
Da sind die Marineinfanteristen also willkommen, zumal die Panzerdivisionen zunehmend an den ihnen zugedachten Abschnitt der Westfront Richtung Frankreich abrücken.

Nun kann der Duce also, wie der US-Präsident, jederzeit nach eigenem Gutdünken diese hochmobile Truppe in Marsch setzen, um in irgendeiner Küstenregion dieser Welt einzufallen.
Wobei der US-Präsident aktuell wohl über weniger Marineinfanteristen gebieten kann als der Duce.

Limitiert wird diese an sich beeindruckende Macht natürlich von dem Umstand, dass die Truppe längst nicht ausreicht, um an den wirklich interessanten Orten an Land zu gehen und von der mangelnden Fähigkeit
der Regia Marina, auch nur vor der eigenen Haustür die Seeherrschaft zu erlangen.

Also dürfte die Truppe in der nächsten Zeit nicht viele einschlägige Aufgaben zu bewältigen haben.
Aber das gewöhnliche infanteristische Handwerk beherrschen sie nach all dem Schleifen in der Armata di Riserva jedenfalls auch, also lassen sie sich zur Not auch als Ausputzer für das Esercito Italiano einsetzen.

Die zweite Staffel von weiteren 6 Divisionen wird noch eine ganze Weile mit Manövern in Nord-Italien zubringen müssen, bevor ihnen Cavallero ebenfalls das begehrte Prädikat "reguläre Einheit" zuerkennt.

http://up.picr.de/28451826qz.jpg

Im Unterschied zu der 1. bis. 3. Panzerdivision, die das mit dem heutigen Tage ebenfalls geschafft haben und nun dem Befehl Giovanni Messe's unterstellt werden.

http://up.picr.de/28451831sk.jpg

Man hat in Rom beschlossen, die im spanischen Bürgerkrieg weltberühmt gewordenen drei Divisionen nur noch über ihre Eigennamen zu identifizieren, sodass man bei neuen Panzerdivisionen mit der Nummerierung neu beginnt.


Alles in Allem also ein Zuwachs von 9 regulären Divisionen an diesem einen Tag !


05. Juni 1938

Tenente Von Retterling bringt unauffällig noch zwei weitere Meter zwischen sich und Maggiore Forlani, als die drei Lastwagen durch das geöffnete Stahltor auf die Einfahrt zum Hof einbiegen.

Während die alten LKWs noch vorsichtig über die von Schlaglöchern übersäte Hofeinfahrt holpern, schiebt ein weiterer Agent des SIM bereits das verrostete, irgendwann einmal unbestimmt blau angestrichene Tor der
vorgeblichen Spedition wieder zu.

Die heutigen Besucher der vom SIM zur Tarnung seiner der Diskretion bedürfenden Geschäfte in Split betriebenen Spedition stammen von den VMRO, der Inneren Mazedonischen Revolutionären Organisation.

Von Retterling war nach einer weiteren Grundausbildung zur Erweiterung seines Horizontes in Sachen Geheimdienst-Arbeit recht schnell in Jugoslawien gelandet, wo sich die Hauptabteilung Ausland (A2) des SIM seit mindestens
einem halben Jahr verstärkt in die politische Willensbildung Jugoslawiens einbrachte.

Soweit der Tenente das beurteilen kann, geschieht dies hauptsächlich in Form von Waffenlieferungen an alle möglichen Organisationen, die dem Königreich Jugoslawien skeptisch gegenüber stehen.
Zuforderst natürlich die separatistischen Geheimorganisationen, die einen Anschluss an Italien präferieren - die Unione Dalmatica, die Azzuri di Dalmazia und vor allem die Comitati di Azione Dalmatica.
Sie hatte man mit Waffen regelrecht überhäuft.

Offenbar sieht man die Dinge in Rom aber nicht so entsetzlich eng, sodass auch andere Organisationen, wie die Orjuna und die Ustaša, die mit Italien nun schon gar nichts am Hut haben, in den Genuss
von milden Gaben des SIM kommen.

Um bei dieser aufreibenden Tätigkeit nicht unnötig durch die jugoslawischen Behörden behindert zu werden, die dazu eventuell die eine oder andere Frage stellen mochten, hatte man sich der Dienste eines hochrangigen Zollbeamten
im Hafen von Split versichert, der auf einen Wink des SIM seine professionelle Aufmerksamkeit von unpassenden Objekten abzulenken versteht.

Der Inspektor fühlt sich dem SIM in gewisser Weise verpflichtet, da dieser die enthusiastischen aber wenig erfolgreichen außerdienstlichen Aktivitäten des Zollbeamten in Spielbanken durch regelmäßige Zuwendungen unterstützt.

Wobei der Inspektor allerdings nicht weiß, dass es der italienische Geheimdienst ist, der ihm so freundlich unter die Arme greift.

Er geht vielmehr davon aus, dass es sich um den Besitzer einer Import-Export Gesellschaft handelt, der auf diese Weise versucht, dem mörderischen Wettbewerb in diesem Marktsegment durch günstige Einkaufspreise Stand zu halten.
Bei dem Eigentümer, der zudem in den USA residiert, handelt es sich um einen serbischen Emigranten, der es erfreulicherweise geschafft hat, in dem Mutterland des Kapitalismus festen Fuß zu fassen.

Nun, so wäre es jedenfalls auch gewesen, wenn der besagte Mann nicht das ungewöhnliche Pech gehabt hätte, vor acht Jahren unter einen Güterzug zu geraten, sodass er nun auf einem Friedhof in der Gegend von Pittsburg ruht.
Was ihn aber offenbar nicht davon abhält, seine Firma weiter erfolgreich zu leiten.

Die Spedition, die so freundlich ihre Immobilien für die Übergabe der Handelswaren an die lokalen Partner zur Verfügung stellt, hat mit Import oder Export gar nichts zu schaffen und gehört über eine Holding einem kroatischen Geschäftsmann,
der seinen Wohnsitz nach Ägypten verlegt hat.

Vermutlich wegen des Wetters, eventuell aber auch, weil er sich dort bei zivilen Unruhen, die eigentlich gar nichts mit ihm, Jugoslawien, Italien oder gar dem SIM zu tun hatten, versehentlich eine Kugel eingefangen hat.
Auch wenn seine Papiere etwas anderes aussagen mögen, liegt sein Wohnort denn nun auch auf einem koptischen Friedhof in Kairo.

Auch er lässt sich von dieser kleinen Misslichkeit in seiner Geschäftstätigkeit aber nicht weiter behindern.

Angesichts des geschäftigen Treibens der letzten Wochen muss nach von Retterlings Ansicht in Split praktisch zumindest eine halbe Schiffsladung ausschließlich aus Waffen und Munition bestanden haben.
Alleine heute hat man 4 Kisten mit Gewehren, 3 Kisten mit Pistolen, 2 Kisten mit Handgraten und 4 weitere Kisten mit Munition alleine für den Bedarf der VMRO reserviert.

Da man die Herrschaften bisher noch nicht näher kennt, ist man seitens des SIM auch noch ein wenig vorsichtiger als sonst ohnehin schon.
Von Retterlings Aufgabe besteht in der Sicherung der Operationen, die die eigentlichen Agenten durchziehen.

Dafür hat er ein Team von 5 Männern, die allesamt wie er selbst sehr gute Schützen sind und zudem über die Gabe der Gleichgültigkeit verfügen, die sich auf Moral, auf die Natur der Geschäfte, die beteiligten Personen und so ziemlich
alles Übrige bezieht, soweit es nicht mit Waffen oder Ärger zu tun hat.

Er selbst hat sich neben dem besagten Maggiore Forlani postiert - der hier aber nicht als Forlani auftritt, sondern als Leiter der Niederlassung in Split unter dem Namen eines Mannes, der ebenfalls vor einigen Jahren unerwartet verstorben ist.

Zwei seiner Männer hat er mit Karabinern auf dem gegenüberliegenden Dach postiert, zwei weitere warten hinter einem geschlossenen Rolltor zur Rechten mit einem MG aus englischen Weltkriegslieferungen.
Einer hat sich im ersten Stock des Gebäudes gegenüber von Retterling postiert, um den Überblick zu behalten.
Der letzte schließlich hat sich einige Meter zur Linken Forlanis aufgebaut.

Womit das Empfangs-Komitee komplett wäre.

Rumpelnd kommen die LKWs schließlich vor den Agenten des SIM zum Stehen.

Langsam steigen die Insassen aus, insgesamt acht Mann, die lässig auf die Italiener zu schlendern.
Der Anführer ist unschwer auszumachen - ein glatzköpfiger Mann Anfang 50 mit ein paar Pfunden zu viel auf den Hüften schreitet mit jovialem Lächeln und ausgebreiteten Armen auf die SIM-Agenten zu, als wären sie alte Bekannte.

Irgendetwas stört von Retterling an dem Mann.
Nachdenklich studiert er das Gesicht.
Ja, er wirkt für den Geschmack des Tenente schon sehr selbstsicher - bei all den vorherigen Übergaben hatten die Kunden stets Zeichen der Nervosität gezeigt.
Schließlich finden staatliche Stellen derlei Aktivitäten sehr unpassend, sodass man sich nie sicher sein kann, ob der angebliche Anbieter nicht vielleicht in Wirklichkeit von der Polizei ist.
Natürlich versuchen die Leute, diese Nervosität zu überspielen, aber gewisse Anzeichen lassen sich nun mal nicht verbergen.

Der Mann, der da auf ihn zu kommt, ist aber in keiner Weise nervös.

Plötzlich leuchtet es hinter dem Fenster gegenüber zweimal hell auf - das vereinbarte Zeichen für einen Hinterhalt !

Ohne zu zögern fährt von Retterlings Rechte unter sein braunes Jackett.
Mit einer fließenden Bewegung fördert er die dort verborgene Browning M1911 zutage, die er wegen ihres schweren Kalibers ausgewählt hat, legt auf den Glatzkopf an und drückt ab.

Dieser hat das Ungemach wohl noch kommen sehen, war ob der unerwarteten, schnellen Aktion aber nicht in der Lage, irgend etwas zu tun.
Mit einem überraschten Gesichtsausdruck, immer noch ausgebreiteten Armen und einem Loch im Schädel kippt er langsam nach hinten um.

Das laute Krachen des Schusses dient allen Beteiligten als Startsignal.
Der Maggiore überwindet seine Überraschung und greift nach der hinten im Gürtel steckenden Pistole, während einer der zur Rechten verborgenen SIM-Agenten sich gegen das Rolltor stemmt, das sich mit einem protestierenden Quietschen zu öffnen beginnt.
Auf dem Dach werden die Köpfe der beiden Gewehrschützen erkennbar, der Agent links des Maggiore dreht nach links ab während die Rechte nach seinem Revolver tastet.

Auch auf der Gegenseite beginnen die Männer, nach ihren Waffen zu greifen und sich nach Deckung umzusehen.

Inzwischen hat von Retterling die begonnene Bewegung einfach flüssig fortgesetzt und den nächsten Mann sechs Meter zur Rechten anvisiert.
Für ihn scheint alles wie in Zeitlupe abzulaufen.
Drei weitere Schüsse donnern über den Hof, alle Kugeln landen in der Brust des schmächtigen Mannes, der unter der Wucht der Treffer nach hinten taumelt.

Von Retterlings Unterbewusstsein identifiziert den Mann zur Linken des Maggiore, der gerade seine Beretta hervorzieht, als größte Bedrohung, hat jener doch bereits die Waffe in der Hand.
Er stützt den ausgestreckten rechten Arm mit seiner Linken und jagt drei weitere Kugeln aus dem Lauf, von denen mindestens zwei ebenfalls in der Herzgegend des hochgewachsenen Mannes einschlagen.

Danach lässt er sich aufs rechte Knie fallen, während er das leere Magazin auswirft und mit der Linken ein neues unter der rechten Achsel hervor holt.

Inzwischen haben die Schützen auf dem Dach Maß genommen und eröffnen das Feuer auf die hinteren beiden vorgeblichen VMRO-Abgesandten.
Das Rolltor hat sich mittlerweile weit genug geöffnet, um dem MG-Schützen ein freies Schussfeld zu bieten.

Während das MG losrattert und in Windeseile eine Reihe von Löchern in die LKWs stanzt, hat von Retterling wieder nachgeladen.
Nun schießen alle übrigen SIM-Agenten auf die verbliebenen Gegner, die es immer noch nicht geschafft haben, Gegenwehr zu leisten.

Von Retterling holt den Letzten, der mit einigen verzweifelten Sprüngen versucht, auf der rechten Seite Deckung zu finden, mit vier Schüssen von den Beinen.
Zwei davon erwischen das bewegliche Ziel in Brusthöhe, die übrigen gehen zum Ärger des Tenente daneben.

So plötzlich, wie die Hölle losbrach, senkt sich nun wieder lähmende Stille über den Hof am Stadtrand von Split herab.

Der Maggiore schüttelt seine Überraschung ab und wirft von Retterling einen ungläubigen Blick zu.
"Was verdammt noch mal sollte das denn ?!"

Der Tenente hat sich inzwischen gleichmütig auf den Weg zu dem niedergestreckten Glatzkopf gemacht und durchsucht seine Taschen.

Der Agent im gegenüberliegenden Gebäude öffnet das Fenster und deutet auf von Retterlings Opfer.
"Den kenne ich, der ist von der Polizei oder vom Geheimdienst !", ruft er dem Maggiore zu.

Inzwischen ist von Retterling fündig geworden und hält wortlos ein aufgeklapptes Ledermäppchen mit dem Ausweis der jugoslawischen Geheimpolizei hoch.

"Schöne Scheisse !", befindet der Maggiore.

Das würde dem Residenten des SIM in Jugoslawien überhaupt nicht gefallen.
Dem Leiter der Auslandsabteilung auch nicht.
Und dem General Roatta erst recht nicht.

Hatten die Jugoslawen hier nur versucht, ein paar Waffenschmuggler hoch zu nehmen oder wussten sie von den eigentlichen Akteuren?
Vielleicht musste man sogar den Duce über drohendes diplomatisches Ungemach informieren.
Immerhin fassten es die meisten Staates nicht gut auf, wenn eine ausländische Macht mir nichts dir nichts acht ihrer Polizisten mit Kugeln durchsiebte.

Egal, die Operation ist so oder so zu Ende !

"Also gut, Herrschaften, wir setzen uns nach Exit-Plan Alpha ab !", ruft er seinen Männern zu.

Exit-Plan Alpha, das bedeutet für von Retterling, sich nach Dubrovnik abzusetzen und sich dort ein italienisches Handelsschiff zu suchen, das ihn dann zurück nach Italien bringen würde.

Als der letzte Mann des SIM die Spedition verlassen hat, geht eine Sprengladung hoch, die einen Benzintank in Brand setzt.
Der wiederum alles, was die Italiener belasten könnte, in Rauch und Flammen aufgehen lässt.


09. Juni 1938

Ugo Cavallero bestätigt schriftlich die weitere Ausrichtung des Esercito Italiano entlang der Doktrin der Feuerüberlegenheit.

Dafür hatte man sich entschieden, da die Massenangriffe angesichts des extrem beschränkten Vorrates an Rekruten für Italien eh nicht in Frage kommen - was der Weltkrieg ja auch eindrucksvoll gezeigt hat - und die von
General Messe eigentlich präferierte Mobile Kriegsführung aufgrund des beschränkten Industriepotenzials zwar sehr nett, aber in der Masse ebenfalls nicht umsetzbar ist.

Der Waffenträger der Nation ist die Infanterie, also muss hier alles geschehen, um die Kampfkraft zu steigern !

Mittlerweile wurde die Verzögerungstaktik den Soldaten wirksam eingeimpft.

http://up.picr.de/28451892jv.jpg

Nun erforscht man die Grundsätze der mobilen Verteidigung, wo sich Messe's Panzer und Bersaglieri ja auch zweckdienlich einbringen können.

http://up.picr.de/28451896qh.jpg

Irgendwann in der Zukunft kann man sich dann auch mal offensiveren Überlegungen zuwenden.
Was mit Blick auf die Ziele des Duce ja auch Sinn machen würde.


12. Juni 1938

Giovanni Messe kann binnen weniger Woche erneut zwei Neuzugänge verbuchen:

http://up.picr.de/28451936kc.jpg

Die Divisionsbezeichnungen hatte man aus Gründen der Traditionspflege belassen, obwohl sie immer noch auf die ursprüngliche Ausstattung als zur Aufklärung gedachte Kavallerie-Brigaden verweisen.
Tatsächlich handelt es sich aber um reguläre Panzerdivisionen, von denen nun schon acht unter seinem Kommando stehen.

Nicht genug für die ausgreifenden Pläne des Generals, aber mehr werden folgen.

Inzwischen hat der Kriegsminister die Gebirgsdivsionen 7 bis 12 in das strenge Regiment der Armata di Riserva übernommen.
In den nächsten Monaten wird sich also auch die Gebirgs-Armee im Norden über Verstärkung freuen können.


29. Juni 1938

Benito Mussolini greift nach seiner Kaffeetasse, während er den Ausführungen seines Schwiegersohnes, dem italienischen Außenminister Galeazzo Ciano, Conte di Cortelazzo, lauscht.

Auf dem Schreibtisch am anderen Ende des Raumes liegt der unterzeichnete Freundschaftsvertrag mit Bulgaren, den der Graf stolz mitgebracht hat.

http://up.picr.de/28452122aq.jpg

Nichts Böses ahnend - allerdings hat Mussolini schon längst andere Pläne, der Vertrag mit den Bulgaren ist für ihn sozusagen schon Geschichte und kaum einen zweiten Blick wert.

Der Graf ist wie erwartet nicht restlos glücklich mit seiner frisch übertragenen, neuen Aufgabe, dem Schmieden eines formellen Bündnisses zwischen Italien und Deutschland.

http://up.picr.de/28452107jo.jpg

Mussolini hört den Einwänden geduldig zu, während er sich hinter seiner Kaffeetasse verschanzt.
Geduldig, obwohl das Alles schon lange bekannt ist.

Natürlich ist Hitler ein Spinner.
Natürlich kann man seine Treueschwüre nach dem Anschluss Österreichs nicht für bare Münze nehmen.
Natürlich ist den Deutschen generell nicht zu trauen, Nazis hin oder her.
Natürlich sind die Deutschen letztlich Barbaren, die oberflächliche kulturelle Tünche hat nichts zu besagen.
Natürlich wird Hitler durch seine weit ausgreifenden, revisionistischen Forderungen in absehbarer Zeit einen allgemeinen Krieg in Europa auslösen, auch wenn er selber meint, dass er die Alliierten auch weiterhin an der Nase herumführen kann.
Natürlich wird dann auch Italien zu den Waffen greifen müssen und sich damit eventuell einen Kriegsbeginn zu einem womöglich ungünstigen Zeitpunkt einhandeln.

Der Duce ist über all das natürlich im Bilde, hat die Argumente Pro und Contra längst abgewogen.

Dafür spricht, dass man nur durch ein formelles Bündnis die Möglichkeit hat, an die leider in etlichen Bereichen überlegene deutsche Technologie zu kommen.
Dafür spricht, dass man auch durch die eigenen Ambitionen zwangsläufig einen Krieg gegen die Westmächte wird führen müssen - aber auf sich alleine gestellt niemals gewinnen könnte !
Dafür spricht, dass Italien mittlerweile so gut gerüstet ist, dass man sich hinsichtlich des Zeitplanes inzwischen durchaus einige Flexibilität leisten kann.
Dafür spricht, dass es leider gar keine anderen Optionen gibt, als mit Deutschland zusammen zu gehen, wenn Italien tatsächlich zur Großmacht aufsteigen soll !

Beruhigend greift Mussolini schließlich nach der Hand seines Schwiegersohnes.

"Ich weiß, Galeazzo, ich weiß ja", besänftigt er den Aufgebrachten.
"Eine unangehme, schwierige, ja kaum lösbare Aufgabe", schmeichelt er dem Mann seiner Tochter liebenswürdig, wie er auch sein kann, wenn ihm gerade der Sinn danach steht.
"Deshalb betraue ich ja Dich damit - wer sonst könnte in dieser für Italien lebenswichtigen Frage erfolgreich sein ?"

Graf Ciano schluckt.
Das leuchtet ja durchaus ein.
Er wird diese Kröte wohl schlucken müssen.
Um seinem Duce zu dienen.
Zum Wohl Italiens.
Denn wer sonst könnte es ?

Hohenlohe
28.02.17, 21:08
Der SIM aktiv in Jugoslawien,...!! Mal was ganz Neues...!! Aber ansonsten passt es unserem Maggiore sehr, dass mittlerweile 6 Divisionen der Marineinfanterie existieren...!! Nun kann der Duce sich etwas beruhigter zurücklehnen und abwarten, was noch alles auf ihn zukommt...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

Azrael
28.02.17, 21:44
Diese Geheimdienstgeschichte, sehr schön zu lesen! :)

H34DHUN73R
01.03.17, 06:35
Wir danken den Regenten für die aufmunternden Worte :)

Der SIM schreitet dem Esercito Italiano gewissermaßen voran und bereitet ein wenig den Boden - also dürfte man wohl auch in Zukunft etwas über dessen Aktivitäten hören.

Schalten Sie auch am Wochenende wieder ein, wenn es wieder heißt "wird er oder wird er nicht die Welt mit einem Angriffskrieg überziehen und wenn er es denn tut, wird er damit auch noch Erfolg haben ?"

Von Retterling
01.03.17, 12:33
Wie von Euch versprochen hat sich der SIM (früher als von uns erwartet) in eurem AAR gezeigt:D. War mal wieder ein Lesegenuss:).
Finden auch immer die Berichte über Forschung, Produktion und Ausbau der Truppen höchst interessant !!!
Freuen uns auf das nächste Update!:D

Hohenlohe
01.03.17, 14:47
Auch wir sind schon auf den nächsten Wirtschafts- und Forschungsbericht gespannt...!! Natürlich lesen wir auch gerne den aktuellsten Geheimdienstbericht des SIM...!! :ph:

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI SOLDADI!!*

thrawn
01.03.17, 18:27
Sehr schön. Wir hoffen auf weitere vor-schreitende Berichte.

Hohenlohe
01.03.17, 21:20
Sehr schön. Wir hoffen auf weitere vor-schreitende Berichte.

Gehört ihr eigntlich auch zu den Kriegsfreiwilligen...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI POPULI!!*

H34DHUN73R
01.03.17, 21:26
Wir danken erneut und freuen Uns, dass das Update den werten Regenten zusagt :)

Übrigens weisen die Akten keinen Freiwilligen Thrawn aus.
Vom medizinischen Dienst liegt allerdings auch nichts negatives vor - eigenartig ...

Hohenlohe
01.03.17, 21:51
Wir raten dazu, den edlen thrawn sofort zu rekrutieren...:D *grins*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Æxit
02.03.17, 21:51
Allein für die 007-Passage hättet Ihr schon den AAR d. Monats verdient !

H34DHUN73R
02.03.17, 22:13
Haben Wir doch schon eingeheimst, werter Æxit, aber Wir freuen Uns natürlich über das Lob :)

HEF General
14.03.17, 07:34
Oh werter h34dhun73er

wann können wir mit einer Fortsetzung rechnen?

H34DHUN73R
14.03.17, 07:36
Wir prognostizieren das Wochenende, werter HEF General :)

Hohenlohe
14.03.17, 12:38
Occhh, das dauert ja wieder so lange bis dahin. Ist ja fast wie eine schwere Geburt...:fiesemoep:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

Von Retterling
14.03.17, 14:55
https://www.youtube.com/watch?v=pWMUGH5y-l4

Forza Italia :D;)

H34DHUN73R
14.03.17, 20:25
so ist es, werter Retterling - Wir 'aben gar keine Panzäär :)

HEF General
17.03.17, 16:19
Werter Headhunter

habt ihr denn in der königlichen Armee noch Verwendung für den HEF General?

Wir würden gerne das kommando in Ostafrika übernehmen.

beste grüße

H34DHUN73R
17.03.17, 21:09
Nun, werter HEF General, das königliche Heer bietet natürlich jungen, aufstrebenden Gentlemen immer gerne Positionen mit Karrierepotenzial an.
In Ostafrika ließe sich auch durchaus eine - leider nur infanteristische - Verwendung finden.

Um eine verständliche Unruhe im Offizierskorps zu vermeiden, müsstet Ihr allerdings wie die übrigen Kriegsfreiwilligen Euren Weg an die Spitze der Heeresgruppe als Tenente beginnen.
Immerhin würdet Ihr dann schon mal einen Zug befehligen.

Da so ein Krieg auch stets einen gewissen Verschleiß mit sich zu bringen pflegt, kann ein Aufstieg unter Umständen auch recht zügig gehen.
Ihr müsstet ja auch nur rund 8 mal befördert werden um die Spitze der Pyramide zu erklimmen ;)

Unter diesen allgemein gültigen Rahmenbedingungen würden Wir Uns glücklich schätzen, Euch in das Offizierskorps Seiner Majestät aufzunehmen :)

Hohenlohe
17.03.17, 21:22
Werter HEF General,

willkommen bei den Kriegsfreiwilligen des Esercito Italiana und alles Gute für die Gesundheitsprüfung...!! :top:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ph::top: *VIVA ITALIA!!*

H34DHUN73R
19.03.17, 01:45
Alle Wege führen nach Rom - XXIX

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Tenente Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Æxit:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 4° Reggimento Celere / 3 Divisione Celere

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe "Frankreich"

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



30. Juni 1938

Der Bericht des Korporationsministers über den Stand der Rüstungsindustrie liegt unbeachtet auf dem Schreibtisch des Duce.
Stolz vermeldet Lantini darin unter Anderem den Anlauf der PAK-Produktion in einem weiteren neuen Ansaldo-Werk.

http://up.picr.de/28632962pj.jpg

Dabei hatte man im Kriegskabinett wie üblich zäh darüber gefeilscht, welche Teilstreitkraft den Zuschlag bekommen würde.
Die Artillerie hatte durchaus nicht wie ein sicherer Sieger gewirkt, zu viel gibt es dafür immer noch zu tun.

Den Ausschlag hat schließlich die vom Kriegsminister dringend geforderte Ausrüstung der Infanterieverbände mit Panzerabwehr-Gerät gegeben.
Dafür wird eine gewaltige Menge an Geschützen benötigt, womit die aktuell drei Rüstungsfabriken für diesen Bereich völlig überfordert wären.
Also hatte man sich schließlich auf eine entsprechende Auslegung für das neue Werk verständigt, welches nun die Produktion aufnimmt.

Doch der Duce ist gerade mit einem anderen Thema völlig ausgelastet - General Roatta, der Leiter des SIM hat ihm soeben den geradezu spektakulären Fehlschlag einer Geheimdienst-Operation in Jugoslawien gebeichtet.
Wohl nicht nur aus einem Drang nach Wahrheit heraus, hatte sich doch kurz zuvor bereits der Außenminister Graf Ciano wutentbrannt einen Termin bei seinem Schwiegervater besorgt.

Da Mussolini just selbst einen Blick auf die Schlagzeilen der Auslandspresse geworfen hat, die ihm sein Sekretariat täglich zusammenstellt, beschäftigt die drei Männer der gleiche Vorgang:
Der Aufmacher der regierungsnahen Belgrader Tageszeitung "Vreme", der italienische Agenten des Mordes an acht arglosen jugoslawischen Polizisten beschuldigt !

Die drei Männer haben sich in der Sitzgruppe neben dem ausladenden Kamin in Mussolinis Arbeitszimmer im Palazzo Venetia niedergelassen.

Mussolini poliert seine Messingbrille sorgfältig, den Blick in Gedanken versunken in unbestimmte Ferne gelenkt.
General Roatta, dem durchaus bewusst ist, dass hier sein Kopf auf dem Richtblock liegt, wirkt äußerlich völlig unbeeindruckt.

http://up.picr.de/28633139sk.jpg

Im Gegensatz zu Graf Ciano, der angesichts der offenen Anklagen sichtlich aufgebracht ist !
Schließlich darf er sich mit den zu erwartenden, peinlichen Nachfragen der ausländischen Botschafter herumschlagen !

Natürlich hatte Roatta keinen Fehlschlag, sondern vielmehr einen großen strategischen Erfolg der verdeckten Operationen gegen Jugoslawien gemeldet !

Fehlschläge sind schließlich keine Disziplin, die einem Geheimdienst-Chef ein lange Laufbahn verheißen würden.
Auch beenden Geheimdienst-Chefs ihre Karriere nicht unbedingt, indem sie in den verdienten Ruhestand gehen.
Vielmehr kommt es häufig zu Unfällen, insbesondere in Ländern, die sich durch eine straffe Führung auszeichnen.

So hat Roatta, durchaus wahrheitsgemäß, von dem Missgeschick berichtet, welches für die jugoslawischen Geheimpolizisten letale Folgen nach sich zog.
Allerdings stellte er das als wenn auch ungeplanten, aber in Summe doch sehr wirksamen Zusatzeffekt der ausgedehnten Operationen dar.

Mussolini läßt sich die Angelegenheit in aller Ruhe durch den Kopf gehen.

Spontan hätte er Roatta am Liebsten den Kopf vor die Füße gelegt, aber er hat schon längst gelernt, dass sich der Mann an der Spitze Gefühlsausbrüche nicht leisten kann.
Je größer seine Macht, desto weniger !

Nach Roattas Ausführungen - und Mussolini ist durchaus geneigt, ihm in diesen Punkt zu glauben - liegt den Jugoslawen kein Fitzelchen eines Beweises für eine italienische Verwicklung vor.
Alle Spuren endeten in sorgfältig konstruierten Sackgassen.

Am Ort des Geschehens hatten die SIM-Agenten reinen Tisch gemacht, da gab es mit Sicherheit nichts mehr zu finden.

http://up.picr.de/28633214vp.jpg

Friedhöfe in den USA, Ägypten und Jugoslawien selbst fanden sich an den Enden jeder Spur, der die Ermittler nachgehen mochten.

Die wahren Urheber waren längst abgetaucht, die Scheinfirmen liquidiert, lange bevor der jugoslawische Geheimdienst auch nur in die Nähe dieser Gräber gekommen war.
Alle Agenten des SIM hatten das Land verlassen, lebendig zurückgeblieben waren nur angekaufte lokale Mitarbeiter, die keine Ahnung hatten, für wen sie da eigentlich tätig waren.

Natürlich braucht eine Regierung nicht unbedingt Beweise.
Schließlich hatte man in den seltensten Fällen vor, irgendetwas vor irgendeinem Gericht zu verhandeln !

Auch wenn es also keinen Beweis für eine Verwicklung Italiens in jene Schießerei gibt, dürfte der jugoslawischen Regierung ein schlichtes Ausschlussverfahren zur Ermittlung des Urhebers ausreichen.
Für einen Waffenschmuggler-Ring war die Operation viel zu groß und komplex, da muss ein professioneller Geheimdienst seine Finger im Spiel haben !

Briten und Franzosen scheiden sofort aus - beiden nützt ein Zerfall dieses mühsam nach dem Weltkrieg aus der Taufe gehobenen Staates nichts.
Im Gegenteil: ein starkes Jugoslawien dient bestimmungsgemäß dem übergeordneten Ziel, den deutschen Goliath in der Mitte Europas sorgsam gefesselt zu halten !
Und neuerdings sicherlich auch als ein Gegengewicht zum erstarkenden Italien.

Die Deutschen verdauen noch das gerade geschluckte Österreich und erproben nebenher ihre frisch demonstrierte Fähigkeit, ein missliebiges Land von Innen heraus zu filetieren an der Tschechoslowakei.
Jugoslawien liegt zu ungünstig, um dort in dieser Art aktiv zu werden, selbst wenn man den Willen und die Mittel hätte, mehrere derartige Operationen gleichzeitig durchzuziehen.

Die Russen sehen sich selbst als den Schutzpatron der Slawen auf den Balkan an.
Auch wenn sie die gegenwärtige Regierung in Jugoslawien nicht leiden können, würden sie im Zweifel doch eher eine kommunistische Untergrundorganisation fördern, als separatistische Minderheiten.

Damit bleiben die üblichen Verdächtigen:
Bulgarien, das immer noch seiner kurzzeitigen Rolle als den Balkan dominierendes Großreich nachtrauert und immer wieder mal Aktivitäten in dieser Richtung startet.
Allerdings liegt die letzte, fatale Niederlage noch nicht lange zurück und an den Folgen wird man noch länger zu knabbern haben.

Griechenland, mit dem man sich schon traditionell über Mazedonien streitet.
Das wäre in der Tat eine Möglichkeit - aber warum sollten die Griechen ausgerechnet die pro-italienischen Separatisten im Norden mit Waffenlieferungen unterstützen ?

Und schließlich Italien.

Das gerade erst mit ordentlichem Getöse seine Ansprüche auf Slowenien und Dalmatien in die Welt hinaus posaunt hat !
Woraufhin eine regelrechte Schlammschlacht zwischen den Gazetten auf beiden Seiten eingesetzt hatte, was letztlich den wechselseitigen Abzug der Botschafter zur Folge hatte.

Italien, das jüngst in Abessinien und Spanien seine Bereitschaft demonstriert hat, seine Interessen mit der Waffe in der Hand durchzusetzen.
Und schließlich die neuen Eigentümer der geschmuggelten Waffen, so man sie denn kannte: ganz überwiegend die besagten pro-italienischen Separatisten !

Da muss man nicht wirklich lange überlegen, befindet Mussolini leidenschaftslos.
Also kann sich die jugoslawische Regierung mühelos ausrechnen, wer da auf ihrem Staatsgebiet so energisch herum wirtschaftet.

Aber ist das wirklich von Bedeutung ?

Die italienischen Streitkräfte könnten mittlerweile problemlos einen militärischen Vergeltungsschlag zurückweisen und anschließend das ganze Land verwüsten.
Also könnten die Jugoslawen nur aktiv vorgehen, wenn ihnen die Briten und Franzosen den Rücken stärken.

Die Briten, indem sie im Verein mit den Franzosen die Regia Marina aufs Korn nehmen.
Die Franzosen, indem sie zeitgleich mit den Jugoslawen gegen die italienische Westgrenze losschlagen.

Doch hatten Briten wie Franzosen auch bei weit ernsteren Vorgängen, wie etwa dem Verschwinden Österreichs von der europäischen Landkarte hartnäckig jede kriegerische Aktivität vermieden.
Warum sollten sie dann ausgerechnet für die Jugoslawen ins Feld ziehen ?

Noch dazu, wenn diese keine Spur eines Beweises anzubieten hatten, nur ein Bündel wüster Spekulationen ?

Nein, beschließt Mussolini, immer noch seine Brille polierend, die beiden Schutzmächte Jugoslawiens würden die fehlenden Beweise liebend gerne benutzen, um sich aus der Sache heraus zu winden.

Was die Russen und Amerikaner denken, kann ihm herzlich egal sein.
Beide sind weit weg und zu ausgreifenden Unternehmungen derzeit ohnehin nicht in der Lage.

Die Deutschen hatten mit den eigenen Aktivitäten genug um die Ohren und auch wenn ihnen die Stoßrichtung der Italiener nicht zusagt, ist doch der Balkan die bereits abgesteckte Spielwiese des Duce.

So weit so gut.

Aber wird dieses operative Fiasko deshalb gleich zum strategischen Erfolg, wie Roatta frech verkündet ?

Was den pro-italienischen Kräften zugedacht worden war, ist ihnen auch tatsächlich zugegangen.
Man hatte eigentlich beabsichtigt, des größeren Effektes und der besseren Tarnung halber auch noch einigen anderen Wirrköpfen geeignete Mittel in die Hand zu geben, ihren Ansichten Ausdruck zu verleihen.
Damit ist man nicht entsetzlich weit gekommen.

Aber die Aufregung über die mutmaßliche Urheberschaft Italiens an dieser feindseligen Aktion wirkt natürlich für sich genommen schon destabilisierend genug.
Insbesondere, wenn sich die Erkenntnis breit macht, dass man rein gar nichts unternehmen kann, um es dem militärisch inzwischen weit überlegenen Nachbarn mit passender Münze heim zu zahlen.

Und noch mehr, wenn man sich die Implikationen vor Augen führt:
Eine derartige Destabilisierung bringt nur dem etwas, der vor hat, die entstehenden Scherben selber aufzulesen.
Mit anderen Worten: mindestens Slowenien und Dalmatien zu annektieren !

Die Absicht an sich hat man ja propagandistisch hinreichend Kund getan.
Die nun zu Tage geförderten Aktivitäten des SIM unterstreichen nur die Ernsthaftigkeit des Ansinnens !

Der jugoslawischen Regierung dürfte sehr schnell schmerzlich klar werden, dass man diesen Bestrebungen nur im Verein mit den eigenen Schutzmächten dauerhaft Widerstand leisten kann.
Schutzmächten, die eine ausgeprägte Gleichgültigkeit an diesen Vorgängen an den Tag legen !

Während im Inland bewaffnete Separatisten durch die Gegend ziehen und für Aufruhr sorgen.

Mussolini justiert seine Messingbrille wieder auf der Nase.
Er hat sich entschieden.
Roatta hat recht.
Die Operation gegen Jugoslawien hat zwar mit einem operativen Fehlschlag geendet, ist jedoch in Summe ein durchschlagender strategischer Erfolg.

Er nickt dem Geheimdienst-Chef zu, gönnt ihm ein dünnes Lächeln.
Roatta läßt sich seine Erleichterung nicht anmerken, nickt nur ebenso leicht zurück.

Graf Ciano's Blicke wandern zwischen dem Duce und dem SIM-Leiter hin und her, immer noch aufgebracht und im Unklaren über die Gedankengänge seines Schwiegervaters.



02. Juli 1938

Graf Ciano seufzt angesichts der Einladung des bulgarischen Ministerpräsidenten, die ihn am kommenden Freitag nach Sofia ruft.

http://up.picr.de/28632972mv.jpg

Die Bulgaren haben es nach dem Freundschaftsabkommen auffällig eilig, nun auch noch einen Nichtangriffs-Pakt hinterher zu schieben.
Derartige Abkommen stellen im Allgemeinen eine Vorstufe zu einem formelleren Bündnis dar, aber in diesem Fall mag es auch an dieser leidigen jugoslawischen Geschichte liegen.

Vielleicht sind die Bulgaren ein wenig nervös geworden, angesichts der brachialen Unbekümmertheit, mit der der SIM ans Werk gegangen war.
Dass es der SIM gewesen sein musste, ist für die Bulgaren vermutlich noch klarer als für die übrigen Staaten, stehen sie doch selbst auf der kurzen Liste der Verdächtigen.
Da sie selbst es nicht gewesen sind, mussten die Italiener verantwortlich sein.
Einfache Rechnung.

Wenn ein großer, böser Mann in der Nachbarschaft wohnt, sucht man sich einen noch größeren Freund.
Oder gleich mehrere.
Wenn aber keine Freunde zur Hand sind, sollte man sich mit dem bösen Mann tunlichst gut stellen.

Vermutlich gehen die Gedanken der Verantwortlichen in Sofia in diese Richtung.
Vielleicht hat man auch eine Gelegenheit erkannt, den alten Traum vom bulgarischen Großreich wieder ein wenig zu pflegen, indem man sich an die italienische Lokomotive hängt.
Wie auch immer, das nächste Wochenende fällt jedenfalls mal wieder ins Wasser.

Ciano greift zum Telefon, um seinen Sekretär mit der Vorbereitung der Reise zu betrauen.


Zur gleichen Zeit trifft Ferrucio Lantini die notwendigen Vorkehrungen, um zusätzliches Wolfram auf dem Weltmarkt einzukaufen.

Das neue Ansaldo-Werk zur Herstellung von PAKs benötigt deutlich mehr von dem seltenen Metall, als ohnehin schon zugekauft wird.

Immerhin gibt s auf dem Weltmarkt genug davon und im Hinblick auf eventuelle künftige Komplikationen sogar fast in der Nachbarschaft.
Eingedenk ideologischer Empfindlichkeiten, die manche Leute in den ungeignetsten Momenten zu befallen pflegt, entscheidet sich der Korporationsminister für einen Anbieter aus Portugal.
Die Russen wird man vermutlich noch früh genug für andere Rohstoffe brauchen und er hat unabhängig von politischen Erwägungen keine Lust, alle Eier in einen Korb zu legen.

http://up.picr.de/28632983eh.jpg

Durch die Einkäufe ist eine weitere Ausweitung der Exporte von Gütern nötig.
Gütern, die der italienischen Binnenwirtschaft entzogen werden.
Nicht zuletzt auch dem Baugewerbe, was wiederum der künftigen Erweiterung der Rüstungsindustrie schadet.

Sorgenvoll legt Lantini die Stirn in Falten.
Lange wird das nicht mehr gut gehen.


11. Juli 1938

Ugo Cavallero verleiht 6 weiteren Marineinfanterie-Divisionen das begehrte Prädikat "reguläre Einheit".

http://up.picr.de/28632995zt.jpg

Begehrt hauptsächlich, weil man damit die gnadenlose Schinderei der monatelangen Manöver in der Lombardei endlich hinter sich gebracht hat.

Damit sieht nun auch die "Fanteria die Marina" auf den ersten Blick nach einer beeindruckenden Armee aus.
Tatsächlich ist die Schlagkraft der Divisionen mit nur je 4 Infanterie-Bataillonen aber doch eher begrenzt.

Nun, für kleinere Aufgaben wäre diese Streitmacht nun jedenfalls schon zu gebrauchen.
Wie zum Beispiel einer Landung auf Korsika, das ja nun unerfreulich nahe am italienischen Stiefel liegt.
Zudem noch in Schlagdistanz zu Sardinien.
Ein Plan zur Beseitigung dieses Problems kann jedenfalls nicht schaden, vielleicht lässt sich das ja tatsächlich einmal umsetzen.

http://up.picr.de/28633009xn.jpg

Sofern die Regia Marina denn ein sicheres Geleit bieten könnte.
Daran hegt der Kriegsminister allerdings gelinde Zweifel.
Da müsste die britische Mittelmeer-Flotte ihren Blick schon kulant in eine andere Richtung lenken.


Immerhin offenbart eine Kontrolle der Bestandslisten der Arsenale überwiegend Erfreuliches.
Zur Zeit ist man nur bei der Artillerie und den Schlachtfliegern im Rückstand.

Nun, bei dem zweimotorigen Bombern natürlich auch, aber nicht einmal Italo Balbo scheint vor zu haben, daran in nächster Zeit irgend etwas zu ändern.
Für Cavallero zählt nur, dass der Luftfahrt-Minister ihm eine effektive Luftunterstützung zugesagt hat - ob dieser das mein einmotorigen oder zweimotorigen Maschinen realisiert, ist ihm im Grund einerlei.

http://up.picr.de/28633020jb.jpg


24. Juli 1938

Ammiraglio Domenico Cavagnari unterzeichnet die Einsatzbefehle der Regia Marina.

Angesichts der immer weiter wachsenden Spannungen will er sich nicht auf dem falschen Fuß erwischen lassen.
Auch wenn der Duce immer wieder versichert, dass in nächster Zeit keineswegs mit dem Ausbruch eines allgemeinen Krieges zu rechnen ist,
legt der Oberbefehlshaber der Marine doch Wert darauf, dass sich seine Kampfgruppen schon einmal mit den ihnen zugewiesenen Seegebieten vertraut machen.

Also geht man in See:
Die Squadra di Trieste, der schlagkräftigste Verband der Regia Marina soll die Adria schützen und für jeden Gegner abriegeln.
Im Nordwesten wachsen die Hydrierwerke aus dem Boden, die vom Duce zu den wichtigsten Einrichtungen Italiens erklärt wurden.
Seiner Meinung nach geht es dabei um Sein oder Nichtsein im nächsten Krieg, also muss jeder Gegner fern gehalten werden.

http://up.picr.de/28633051ge.jpg

Das Commando Navale Mar Rosso, welches ungeachtet des eindrucksvollen Namens nur aus einem Geschwader veralteter Zerstörer besteht,
soll die U-Bootjagd im tyrhennischen Meer übernehmen.
Vermutlich ein recht hoffnungsloses Unterfangen.
Selbst wenn die alten Zerstörer fündig werden sollten, dürften sich in dieser Gegend im Kriegsfall noch ganz andere Gegner herumtreiben, die das kleine Geschwader schnell rupfen werden.

http://up.picr.de/28633030al.jpg

Auch aus diesem Grund entsendet der Ammiraglio seinen zweiten Aktivposten, die Squadra di Taranto ebenfalls ins tyrhennische Meer.

Hauptsächlich allerdings, um eventuelle Landungsversuche der Briten und Franzosen an der langen Westküste Italiens zu kontern.
Bei dieser Squadra handelt es sich eigentlich um einen sehr schönen Verband, der nur leider nie die beiden ursprünglich geplanten Schlachtschiffe erhalten hat.
Deren Bau Mussolini persönlich hatte einstellen lassen.

http://up.picr.de/28633043px.jpg

Cavagnari schnaubt wütend.
Nun kann sich die Squadra nur auf 5 schwere Kreuzer stützen, was vielleicht auch funktionieren könnte, wenn diese nicht ebenfalls veraltet wären.
Wie praktisch die gesamte Regia Marina !

Im Ernstfall wird es nicht reichen, das ist Cavagnari nur zu klar.
Vermutlich ist es dem Duce ebenfalls klar, es interessiert ihn nur nicht !
Seiner Meinung nach fällt die Entscheidung blitzartig mit einem gewaltigen, brutalen Schlag des Heeres gegen Frankreich.
Alles andere ist dem unterzuordnen !

Der Oberkommandierende schüttelt resigniert den Kopf.
Bis das Heer in Paris ankommt, wird die Regia Marina zum größten Teil auf dem Grund des Mittelmeeres liegen.

Die U-Boote bleiben vorläufig noch in ihren Häfen in Nord-Italien.
Sie haben ohnehin die geringsten Überlebens-Chancen.
Im Grunde entsprechen sie weitgehend den im Weltkrieg gefürchteten deutschen Booten.

Die bekanntlich durch ASDIC und das Konvoy-System letztlich vernichtend geschlagen wurden.
Seither haben die Franzosen und speziell die Briten ihre Zerstörer noch weiter verbessert, was den italienischen U-Bootmännern sehr bescheidene Zukunftsaussichten verheißt.


11. August 1938

Ugo Cavallero studiert die Berichte der in Aufstellung befindlichen Divisionen.

http://up.picr.de/28633061rp.jpg

Im Grunde könnte er die 6 Gebirgs-Divisionen bereits zur weiteren Ausbildung in die Armata di Riserva übernehmen, aber es gibt eh nicht genügend Material, um dann die nächste Staffel auszuheben.
Bei den Panzer-Divisionen sieht es noch trüber aus - hier ist die Ausrüstung noch längst nicht komplett.

Er wird sich wohl noch etwas gedulden müssen.


14. August 1938

Italo Balbo genehmigt die Reaktivierung eines weiteren Weltkriegs-Geschwaders.
Wie üblich zunächst mit veralteten Doppeldeckern, die dann aber Zug um Zug durch moderne Saettas abgelöst werden.

http://up.picr.de/28633070qz.jpg

Damit bringt es die Jagdwaffe immerhin schon auf 10 Geschwader, somit rund 800 Maschinen.
Nach dem sehr zähen Anfang hat er schon nicht mehr zu hoffen gewagt, seinem Ziel von 15 Jagdgeschwadern bis zum Kriegsausbruch tatsächlich nahe zu kommen.
Doch die Fabriken von Macchi stoßen nun stetig mehr Maschinen aus, sodass sich die Flugplätze rund um Turin allmählich füllen.

Denn dorthin geht alles, was fliegen kann, abgesehen von den Marinebombern, die die ihnen zugewiesenen Abschnitte des Mittelmeeres bewachen.

Im Alleingang wird es die Regia Aeronautica sicher nicht mit Briten und Franzosen aufnehmen können, doch Herrmann Göring stapelt ja auch beständig neue Geschwader auf.
Nach eigenen Worten soll die Luftwaffe schon längst die stärkste Luftmacht der Welt sein - nun, die Kollegen neigen bekanntermaßen ein wenig zur Übertreibung.

Gemeinsam sollten man die Alliierten aber doch wohl überflügeln können !

Æxit
19.03.17, 02:33
Schöner Bericht ,weiter so !

Azrael
19.03.17, 12:02
Liest man immer wieder gerne! Ich habe gesehen, ihr habt eine unendliche Ausbildung von Divisionen angeordnet, warum? Hat der Duce etwa eine spezielle Vorliebe für Gebirgsjäger und Panzer? Es wirkt ja angesicht der italienischen Wirtschaft etwas utopisch und ihr werdet ja Gebirgsjäger und Panzer nicht überall sinnvoll einsetzen können.

Oder habt ihr entsprechend z.B. Pioniere, Aufklärer etc. dabei?

H34DHUN73R
19.03.17, 12:29
Nun, Wir beenden die Aufstellung neuer Divisionen nach Belieben manuell, werter Azrael.
Zusätzliche Spezialisten werden nach Verfügbarkeit beigegeben, da tut man sich in Friedenszeiten schwer, die nötigen Erfahrungspunkte zu verdienen.
Pioniere und Aufklärer sind aber gewiss dabei, die gehören sozusagen zu Unserer Grundausstattung.
Ein weiteres Muss ist natürlich Artillerie, später PAK (bei ungepanzerten Einheiten), Lazarett, Logistik und Wartung.

Azrael
19.03.17, 12:32
Da werft ihr die nächste Frage gleich auf.

Ist die PAK als bloßes Unterstützungsbataillon dabei oder als vollständiges, eigenes Bataillon?

Hohenlohe
19.03.17, 15:19
Auch, wenn die Marineinfanterie noch etwas schwach auf der Brust ist, kann man sie zu Störaktionen nutzen. Korsika ist praktisch schon unser. Wir sind schon sehr gespannt, wann der Krieg gegen Jugoslawien beginnt. Wir hatten das Glück, dass es noch keine alliierten Garantien hatte, genausowenig wie Rumänien. Nun werden wir gespannt verfolgen, wie ihr gegen die Alliierten abschneiden werdet. Wir werden selber den Krieg gegen Griechenland forcieren und hoffen auf Erfolge, auch zur See.
Euch wünschen wir, dass euch das Kriegsglück hold bleibt...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *FORZA ITALIA!!*

H34DHUN73R
19.03.17, 16:53
Die PAK werden als Unterstützungs-Kompanien eingebunden, werter Azrael.
Als eigenständige Bataillone verlangsamen sie die Division, außerdem werden Uns lange Zeit die Mittel fehlen, um genügend PAKs dafür zu produzieren.
Der Einsatz von Artillerie-Bataillonen ist da schon charmanter, kann man sie doch stets brauchen und nicht nur gegen Panzer.
Aber auch hier gilt: erst muss entsprechend Industriekapazität her !

Jugoslawien werden Wir, wie schon einmal angekündigt, erst nach dem ersten Aufeinandertreffen mit den Alliierten angehen, werter Hohenlohe, da ein Zugriff in HOI4 sehr häufig zu einem verfrühten Kriegsausbruch führt.

Hohenlohe
19.03.17, 17:23
Werter H34DHUN73R,
das haben wir schon verstanden. Wir haben ja schon Ende 1936 Jugoslawien und Rumänien angegriffen. Bei letzterem hatten wir schlichtweg Glück, dass keine Garantien vorlagen. Mittlerweile würde dies auch aufgrund des letzten Patches kaum noch funktionieren. Bei Griechenland haben wir wg den Garantien etwas unverschämt per cheat nachgeholfen, weil wir zwar Truppen (40 Div.) für eine Invasion hatten, aber nur wenig aktive Kampftruppen für die Sicherung unserer Grenzen zur SU und zu Frankreich(insges. 70Div.davon 30 zur SU). Küstenschutz haben wir rund 78 Kav.Div für unsere gesamte europäischen Küsten. Kolonialtruppen haben wir rund 32 Div., davon rund 12 Div. in Äthiopien und rund 20 in Lybien. Geplant sind 24 neue kampfverbände, davon 6 Panzer, 3 Luftlande, 6 Marineinfanterie sowie 9 Infanteriedivisionen. Die Luftlandetruppen sollen Malta angreifen, die Marineinfanterie Korsika und der Rest geht an die franz. Grenze. Rund 50 unserer Einheiten sind noch in Ausbildung.
Mittlerweile spielen wir ohne cheat, das macht mehr Spass...

herzliche grüsse

Hohenlohe, der den Russen Material gecheatet hat...:top:

H34DHUN73R
19.03.17, 19:00
Recht ansehnliche Truppe für italienische Verhältnisse ;)

HEF General
20.03.17, 12:07
werter Headhunter, wir fanken für die aufnahme als freiwilliger. Tenente HEF, von seinen untergebenen liebevoll HEF General genannt wird euch in Ostafrika keinen Schande machen.


Wann werter Headhunter können wir mit einer Fortsetzung rechnen: D

Hohenlohe
20.03.17, 14:36
Werter HEF General, willkommen bei uns Kriegsfreiwilligen...!! Wir als Maggiore, der als junger Tenente die Isonzo-Schlachten mitgemacht hat und noch immer etwas gehbehindert ist, da wir uns damals im Oberschenkel rechts Granatsplitter einfingen und seit Frühjahr 1918 als Kriegsinvalide galten. Mittlerweile aber seit 1924 wieder in der Armee dienen und uns mehr mit Taktik und Strategie auseinandergesetzt haben. So haben wir uns das Buch eines deutschen Offiziers namens Rommel besorgen können. Es heisst "Infanterie greift an!!" Noch ist unklar, ob wir es auch in Italien veröffentlichen dürfen. Jedenfalls haben wir es uns auch für die Generalstabsbibliothek in deutsch besorgt. Es zeigt auf sehr eindrucksvolle Weise, wie deutsche Stosstruppentaktik funktioniert. Daraus habe ich dann mein kleines Werk "BamS" abgeleitet, das für unsere Spezialtruppen gedacht ist.
Wir sollten unseren deutschen Bündnisgenossen zeigen, dass wir italienische Soldaten auch unter härtesten Bedingungen bestehen können, wie wir im Hochgebirgskampf im grossen Krieg ja bewiesen haben...!!

Nun liegt es an euch jungen Leuten den neuen Anforderungen einer mobilen Kriegsführung gerecht zu werden...!! :ph:

grazie

Maggiore Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
20.03.17, 21:29
Eine Fortsetzung, werte Regenten, dürfte sich erst am Wochenende einstellen, da Wir bis dahin bis über beide Ohren in Arbeit stecken :(

Hohenlohe
20.03.17, 23:27
Bald wollen wir unser neuestes Werk dem Generalstab kundtun "Waffen aller militärischer Spezialtruppen(also Bersaglieri/Marineinfanterie/Luftlandetruppen/Marinetaucher/Kampfschwimmer)"; kurz: "WamS" genannt.
Wir wollen den Stabsoffizieren einen Überblick über unsere Möglichkeiten geben, aber dieses Werk darf aufgrund Sonderbestimmungen nur von Offizieren gelesen werden, die den "Vertraulich"-Status des SIM haben.
Wir wollen doch dem Feind nicht gleich alle Geheimnisse verraten.

grazie

Maggiore Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

Evilbeagle
21.03.17, 13:55
Werter Headhunter, nach langer Abstinenz melden wir uns wieder an und sehen, dass das neue Imperium Romanum blüht und gedeiht! :reiter:
Wir sitzen schon seit geraume Zeit in Modena, was an sich selber nicht schlimm ist, da der Wein und die Stadt sehr schön sind. Doch zieht es uns zu unserer alten liebe der Artillerie!
Grade, da wir sehen, dass neue Typen bereitstehen und sogar PAKs! Da hüpft doch unser Artilleristenherz!

Da wir allerdings auch die eventuellen Schwierigkeiten an den potentiellen Fronten sehen, möchten wir unseren Beitrag leisten und reichen den Aufsatz: "Artillerie im Gebirge, Logistik, direkter und indirekter Beschuss" ein. Wir hoffen, dass wir es den Tapferen italienischen Soldaten leichter machen, die verwünschten Franzosen zu schlagen! :vertrag:

Hohenlohe
21.03.17, 14:58
Werter Kamerad Evilbeagle, wir empfehlen euch die Lektüre unserer beiden Werke, dem "BamS"(Büchlein allgemeiner militärischer Studien) sowie dem "WamS" (Waffen aller militärischer Spezialtruppen). Sehr nützlich für Stabsoffiziere oder für die Offiziere von Spezialtruppen(bspw. den Bersaglieri...). Ihr benötigt nur die Freigabe des SIM, um diese Werke in die Hände zu bekommen.

herzliche grüsse

Maggiore Hohenlohe...:top:

edit: jedwelche Ähnlichkeit mit heutigen Publikationen ist gewollt...*grins*:D

Evilbeagle
21.03.17, 20:01
Ha! Werter Hohenlohe, gut von Euch zu hören! :prost:
Als einfacher Tenente ist uns aber leider der Zugriff auf die Akten des SIM untersagt... :o
Nichtsdestotrotz, wo haltet Ihr Euch gerade auf? Wir haben gerade eine Lieferung von den guten Kubanischen bekommen, außerdem hat die Familie gutes tschechisches Bier geschickt. Meinten wohl irgendwas mit "... besser nach Italien damit, als das es den Deutschen in die Hände fällt.." :gluck:

Hohenlohe
21.03.17, 21:12
Werter Evilbeagle, wie wäre es mit einer Versetzung zum Generalstab als Ordonanzoffizier, bspw. für mich, dann können wir uns auch mal wieder sehen. Leider verbietet mir der Militärarzt das Rauchen mit Hinweis auf meine Konstitution...*seufz* Aber für eine Tasse guten Kaffees bin ich jederzeit zu haben. Ein Freund hat mir aus Äthiopien einen riesigen Sack mit feinstem Kaffee Arabica aus dem Palast Haile Selassies mitgebracht. Den könnten wir dann geniessen und dazu eine Reihe interessanter Militärschriften studieren.
Ihr müsst euch nur nach Firenze(Florenz) begeben und dort zum Palazzo der Fürsten Medici gehen. Dort halte ich mich derzeit auf und lasse mich vom früheren Meistergenie Leonardo da Vinci inspirieren. Wir benötigen noch eine luftverlastbare Haubitze 75 mm Kaliber für unsere Luftlandetruppen sowie eine leichte Art.-Selbstfahrlafette für die schnellen Truppen.
Und meine Aufgabe ist es sich um die Parameter zu kümmern. Evtl. könnt ihr mir ein paar Vorschläge machen...!! :ph:

grazie

Maggiore Hohenlohe

Evilbeagle
21.03.17, 21:25
Das hört sich sehr gut an werter Hohenlohe- Ich muss nur die Erlaubnis meines Offiziers einholen und setze mich in den Zug!

Hohenlohe
21.03.17, 23:02
Wir hoffen, dass dem nichts entgegensteht. Dann könnt ihr euch um die Bersaglieri und deren Probleme kümmern. Wir würden uns freuen...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

Evilbeagle
22.03.17, 13:41
Werter Hohenlohe,

während wir auf die Freigabe durch unseren Vorgesetzten warten, haben wir uns erlaubt, uns bereit einige Gedanken über Euer Artillerieproblem zu machen. Nachdem wir die Bestände durchgegangen sind, kommen wohl zwei Typen in frage, sofern man nicht einen komplett neuen Typ entwickeln möchte..

Als erstes wäre da die 75/34 Mod. S.F. Kaliber 75 mm. Wird seit 1935 hergestellt.. Man müsste das Geschütz aber stark modifizieren, da das Rohr 2,5 Meter lang ist. Die Rohrkürzung würde die Reichweite und Genauigkeit einschränken, aber da wir uns hier eher um leichte Unterstützung für die Luftlandetruppen unterhalten, sollte das modifizierte Geschütz ausreichend sein. Es wird aber normalen, konventionellen Geschützen natürlich unterlegen sein..

Der zweite Typ wäre das 75-mm-Gebirgsgeschütz M1915 ursprünglich eine österreichische Produktion aus dem Großen Krieg. Interessanter weise wurde es von škoda hergestellt. Wie der Name schon sagt, wurde es für den Gebirgskrieg entwickelt, somit ist es relativ leicht und kompakt. Das Gewicht beträgt ca.: 600 kg und die Länge des Rohres ist 1,2 Meter. Man könnte die Grundkonstruktion relativ einfach für Luftlandetruppen übertragen, nur die Optik müsste modernen Standards angepasst werden. Die Baupläne sind seit 1918 nach der Kapitulation Österreichs verfügbar (Da hat wohl jemand was mitgehen lassen... :teufel: )
Außerdem haben wir einige eingemottete Modelle gefunden, die wohl 1918 erbeutet wurden, nicht genug um eine Einheit auszurüsten, aber genug um Tests durchzuführen.

Grüße aus Modena,

Tenente EvilBeagle

Von Retterling
22.03.17, 14:42
Gerade erst gesehen, und sofort durchgelesen :D!
Schon wieder ein so flüssig und spannend formulierter Bericht werter H34DHUN73R.

Hohenlohe
22.03.17, 15:40
Werter Tenente Evilbeagle,
wir danken euch für eure gute Mithilfe und haben das Skoda-Geschütz ausgewählt. Es hat die idealen Parameter für die Luftlandetruppen. Die dazugehörige Richt- und Zieloptiken liefert Armani aus Mailand, der eine Lizenz der deutschen CARL ZEISS-Werke hat.
Das 75/34 75mm S.F. Geschütz wird auf ein L3-Fahrgestell aufgebaut und mit Seiten-und Frontschutz versehen sowie vier Mann Besatzung und ebenfalls mit neuen Optiken versehen. Es wird "Grille" genannt werden und soll unseren mobilen Truppen beim Vormarsch Unterstützungsfeuer vor allem gegen feindliche Infanterie und PAKs liefern.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Jetzt fehlt uns für die Marineinfanterie nur noch ein passender Granatwerfer mittleren Kalibers (81mm und 120mm), der auch für die Luftlandetruppen und die Bersaglieri gut wäre. Leider haben wir hier in Firenze nur spärliche Literatur, da die Bibliothek des Generalstabs sich bei euch in Modena befindet, wo wir auch die teuer vom SIM besorgte deutsche und österreichische Literatur gelagert haben.

Wir selbst haben dort in unserer Wohnung eigene Literatur darüber, aber wir schicken euch mal einen Erlaubnisschein für die Bibliotecca de Esercito Regia, damit könnt ihr dort, falls möglich mal stöbern.
Nur wir selbst bevorzugen lieber eine Kopie der deutschen Granatwerfermodelle, da diese qualitativ besser sind. Breda kann ein solches Modell dann hoffentlich auch nachbauen...!!

grazie

Maggiore Hohenlohe

edit: wir haben in der Tat etwas Literatur darüber und müssen in der nächsten Zeit mal nachschauen, leider wird es wohl heute und morgen nix mehr werden, aber es macht mir trotzdem Spass hier einen Beitrag zu leisten.

Hohenlohe
22.03.17, 16:19
Wir haben uns nun doch die Zeit genommen mal kurz in einem guten Werk zu stöbern. Von Rheinmetall gab es ab 1934 den 8cm Gr.W. 34 und später 1940 den kz.8cm Gr.W. für die Luftlandetruppe. Beide Modelle könnte man spieltechnisch von Breda kopieren lassen und ins ital. Heer übernehmen.
Die Quelle heisst: "Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933-1945" Fritz Hahn, Dörffler Verlag über Motorbuch Versand erhältlich.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top:

edit: wir haben noch diverse andere Bücher zu Artillerie und sonstiger Waffentechnik...

Evilbeagle
22.03.17, 17:45
Werter Hohenlohe,

was die Granatwerfer angeht, habe wir bereits den ausgezeichneten Mortaio da 81/14 Modello 35. Er wird von der Firma CEMSA hergestellt und hat das Kaliber 81 mm. Der Granatwerfer kann leichte Bomben ca.: 4 Km und die schweren Bomben ca.: 1.5 Km. Er wiegt ca.: 50 Kg. Er basiert auf französischer Technik aus dem Großen Krieg und hat sich schon bewährt. Er dürfte Euren Ansprüchen und den Ansprüchen der Truppe mehr als genügen :vertrag:
Wieso also irgendwas austauschen, was schon gut läuft? Außerdem würden uns die Deutschen horrende Lizenzpreise für ihre Ausrüstung abverlangen, also wieso verwenden wir nicht die Eigenentwicklungen, welche sowieso schon besser sind?

Außerdem haben wir als leichte Alternative den Brixia Mod. 35/B]. Dieser Granatwerfer hat zwar nur 41mm Kaliber, macht es aber durch seine Kadenz und hohe Genauigkeit wieder wett. Wäre vielleicht interessant für die Luftlandetruppen... Leider kann er nur 500 m weit feuern, also wäre er wirklich nur für Kommandoaktionen geeignet..

Auch hattet Ihr einen Granatwerfer von Kaliber 120mm angesprochen und da fällt mir eigentlich nur der [B]12 cm Luftminenwerfer M 16 ein. Produziert von den Österreichischen Eisenwerken in Brünn ab 1915.. Das Teil ist ebenfalls also aus dem Großen Krieg und ist recht... unhandlich. Es wiegt 240 Kg und hat nur eine Reichweite von 800 m. Alles in allem eine recht mittelmäßige Waffe. Wir haben zwar die Pläne dafür, aber er ist einfach zu schwer für den Luftlandeeinsatz.
Wir schätzen, dass sich Granatwerfer ab einem bestimmtem Kaliber nicht mehr lohnen.. außerdem haben wir für solche Sachen ja das Skoda Geschütz, welches zwar mehr wiegt, aber es in den anderen Eigenschaften mehr als ausgleicht..

Grüße aus Modena,
Tenente EvilBeagle

Hohenlohe
22.03.17, 19:39
Werter Tenente Evilbeagle,

ihr dürftet mit den Lizenzgebühren der Deutschen recht haben. Das Rheinmetall-Modell kostet etwa 810.- Reichsmark bei der Herstellung, aber die Deutschen wollen rund 100.- RM Lizenzgebühr je Werfer, somit bleibt es beim CEMSA-Modell, das uns nur rund 760.-RM kostet. Das CEMSA-Modell sollte aber für alle Infanterietruppen, nicht nur für Spezialtruppen, produziert werden, damit die Infanterie auch gut ausgestattet ist. Wir empfehlen einen Werfertrupp mit je zwei Werfern pro Kompanie plus eine reine Werferkompanie mit rund 16 Werfern je Regiment.
Das Brixia-Modell wäre in der Tat nur für die Luftlande-Sturmeinheiten interessant, aber sollte je Kp. eingesetzt werden.
Wir danken euch nochmals für die hervoragende Arbeit bzgl. der Artillerie.

grazie

Maggiore Hohenlohe

edit: welche Quelle verwendet ihr denn...?? Reine Neugierde meinerseits, da ich keine italienische Seiten kenne und nur englisch kann, aber zu faul war zu googeln...*grins*

Evilbeagle
22.03.17, 20:23
edit: welche Quelle verwendet ihr denn...?? Reine Neugierde meinerseits, da ich keine italienische Seiten kenne und nur englisch kann, aber zu faul war zu googeln...*grins*
Wir haben in der Schule ein Jahr Italienisch genossen dazu das Große Latinum, deswegen eröffnen sich uns einige Quellen im Internet. Was die tschechischen Modelle angeht, haben wir dazu einige Bücher in tschechischer Sprache, welche leider nicht international veröffentlicht wurden.. Da Kommunismus und so...
Jetzt mal ehrlich wenn Wir alle Tigerpanzer zählen würden welche in den Büchern von tapferen Sowjetsoldaten mit Handgranaten zerstört wurden, kämen wir auf eine Zahl, welche höher wäre, als überhaupt Tiger gebaut wurden...:rolleyes:
Aber wenigstens sind die technischen Daten korrekt.
Auch wenn man die Sprache nicht kennt sind viele Wikipedia Seiten über Italienische Technik vorhanden, welche es nicht im Deutschem oder Englischem gibt. (Funfact: Das größte Wikipediaangebot über solche Sachen gibt es in Mandarin. Die haben geschätzt über jedes Rohr was geschrieben..)

Eure Einschätzung über die Werferkompanien würden wir nur bei der regulären Infanterie und Gebirgsjägern teilen, da bei Luftlandeoperationen und Marineeinsätzen einfach eine zu große Unordnung herrschen wir als das man geschlossen eine Feuerbatterie aufstellen kann. Zu mindestens zu beginn.

Die über relativ großen Flächen verteilten Truppen würden viel zu lange brauchen, um sich zu sammeln, damit man effektiv Feueruterstützung leisten kann. Wir würden eine dezentralisierte Werferstruktur empfehlen, wo jeder Werfertrupp so ausgebildet ist, eigenständig ohne zentrale Feuerleitung zu agieren. Notfalls kann man die Werfertrupps noch immer sammeln, sie hätten aber zu mindestens bis dahin einen Einfluss auf das Kampfgeschick.
Ideal wäre es zu jedem Werfertrupp einen Unteroffizier zu stellen, welcher ausgebildet ist selbständig Ziele für seine Kanonen zu suchen, aber natürlich auch mit den Verbündeten Infanterie in der Umgebung zu agieren.
Grade bei solchen Operationen wo man nur selten eine Zentrale Koordination durch die Befehlshaber gewährleisten kann, ist Improvisation der Schlüssel zum Sieg!

Hohenlohe
22.03.17, 21:17
Werter Evilbeagle,

mit eurem Hintergrund habt ihr uns einiges voraus. Meinen Respekt habt ihr. Wisst ihr auch, welche Panzerbüchsen die Italiener im zweiten Weltkrieg verwendet haben...??
Euer Vorschlag bzgl. der Werfer macht mehr Sinn als meiner.
Wir haben leider noch etliche Bücher über den zweiten Weltkrieg zu lesen. Wir hinken bspw. mit dem Lesen des Rommel-Buches "Infanterie greift an!" noch hinterher, weil wir seit geraumer Zeit unsere alten Karl-May-Romane als Einschlafhilfe nutzen. Aber wir bleiben dran.
Jetzt wollen wir mal unser RUS-Spiel weiterführen, danach werden wir wohl schlafen gehen.

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

Evilbeagle
22.03.17, 21:55
Werter Hohenlohe,
ich danke Euch für eure Anerkennung. :)

Panzerbüchsen gab es kaum... Ich habe mal recherchiert es gibt wohl nur eine "italienische" Panzerbüchse, allerdings ist kaum was über sie zu finden: Lanciabombe Controcarro 60 mm
Der Name lautet grob übersetzt: Antifahrzeug Lanzen (oder Stangen) Granate.
Wir habe nichts weiter in den Unterlagen oder im Internet gefunden. Daraus schließen wir, dass die Waffe entweder:
a) Nie über den Prototypen oder Planungsstand hinausgekommen ist
b) In so geringen Stückzahlen und nicht effektiv war
oder c) Eine umbenannte Beutewaffe ist. (Was unwahrscheinlich ist, da auch die Italiener ihre Beutewaffen mit Herkunftsland gekennzeichnet waren.

Fremde eingesetzte Typen waren:
Die Polnische Wz. 35 , welche als Beutewaffen aus Polen von den Deutschen an die Italiener verkauft wurden, etwa 750 Stück
Verschiedene Solothurn Typen, meistens Kaliber 20 mm. Kamen ursprünglich aus der Schweiz, wobei die Firma dort Rheinmetall gehörte.

Allerdings waren die Panzerbüchsen sehr schnell obsolet geworden.
Wir verfügen leider nicht über Deutsche Fachliteratur, die tschechische haben wir von unseren Großvater geerbt.

Hohenlohe
22.03.17, 22:35
Werter Evilbeagle,

bei den Deutschen gab es mehrere Panzerbüchsen, aber das Heeresamt war nicht ganz zufrieden und forderte laufend neue Verbesserungen, zumal auch Mangel an Wolfram herrschte. Nur die Pz.B. 39 ist in grosser Zahl verbreitet gewesen, wurde aber bereits 1940 wieder als überholt betrachtet, da sie m.W.n. nur rund 30mm Panzerung auf rund 100m durchschlagen konnte. Spätere Entwicklungen wurden von der Panzerfaust sowieso überholt.
Aber in den Anforderungen waren 60mm Durchschlagskraft gefordert, konnte aber wg des eklatanten Wolframmangels kaum verwirklicht werden. Somit konnte man erst 1944/45 mit Panzerfaust und Panzerbüchse(Bazooka-Nachbau) den Anforderungen gerecht werden.
Falls möglich, besorgt euch mal das genannte Buch entweder bei Amazon oder beim Motorbuchversand...:)

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

Evilbeagle
22.03.17, 22:39
Wir dachten wir sprechen hier über die Italiener?
Vielleicht werden wir uns das Buch zulegen, allerdings brauchen wir ein neues Auto für die arbeit, deswegen ist das alles etwas zurüvkgestellt..

Allerdings sollten wir aufhören den werten Headhunter sein AAR mit technischen Details zuzuspammen..wir können gerne aber über PN weiter darüber sprechen :D

Hohenlohe
23.03.17, 02:02
Werter Evilbeagle,

wir geben euch recht und werden nur noch storygerecht weitermachen, damit der edle H34DHUN73R nicht auf uns etwa sauer wird, wenn wir seinen AAR kapern.
Bei Gelegenheit werden wir uns bei euch mit PN melden.

herzlichste grüsse

Hohenlohe, der leider kein italienisch kann...:top:

edit: für den Autokauf wünschen wir euch alles Gute...

Von Retterling
23.03.17, 09:21
Uns hat es gut gefallen :).
Verkürzt die grausame Wartezeit bis zum nächsten Update des werten H34DHUN73R :D;).

Aber vergesst nie, SIM hört mit ;). .....Nein, wir horchen nur in das Ausland :) :D !!!

Evilbeagle
23.03.17, 10:12
Edler von Retterling,
es ist doch immer gut zu hören, dass das Imperium Romanum über einen so potenten Geheimdienst verfügt:cool:

Von Retterling
23.03.17, 12:09
Und über innovative Offiziere ;).

Hohenlohe
23.03.17, 14:00
Edler von Retterling,

wir danken euch für eure Anerkennung...!! Und freuen uns mitteilen zu können, dass wir die Lizenz für Rommels Werk "Infanterie greift an!!" bekommen haben. Unter dem Titel "Assalto!!" ist es auf italienisch nun zu bekommen.
Die Lizenzgebühren gehen direkt an den deutschen Buchautor, da sein Verlag den italienischen Markt komplett vergessen hatte...*freu*
Somit steht italienischen Stabsoffizieren nun eine gute Auswahl interessanter Werke zur Verfügung wie dem Aufsatz des werten Tenente Evilbeagle über die Artillerie im Gebirgseinsatz sowie dem BamS und dem WamS von meiner Wenigkeit.
Es sind ja auch interessante Zeiten für gute Offiziere...:ph:

grazie

Maggiore Hohenlohe, nun wieder in Modena...

H34DHUN73R
23.03.17, 20:56
Hmm, womöglich seit Ihr für eine Verwendung als MG-Kugelfänger, ähem, will meinen Frontsoldat, zu schade, werter Evilbeagle.
Vielleicht solltet Ihr ja lieber Marconi als Fachexperte für militärische Forschung & Entwicklung zur Hand gehen.
Natürlich kann man da keinen Tenente hinschicken, müsste schon ein Maggiore sein.

Hmm, ja, doch, das könnte ganz gut passen - Wir reden mal mit dem Kamerad Forschungsminister...

Hohenlohe
23.03.17, 22:20
Auweia, da entdeckt man so ein Talent und wird einfach übergangen...:D *grins*

Werter Capitano Evilbeagle, wir gratulieren euch zur Beförderung...!! :D

herzlichste grüsse

Hohenlohe, der dem edlen Evilbeagle gerne eine Empfehlung schreibt...:top:

edit: erst mal zum Capitano befördern, damit man unter den übrigen Kameraden keinen Unmut auslöst, gelle...:uhoh::ditsch:

Evilbeagle
23.03.17, 23:12
Von Tenente zum Maggiore, wie die Jungfrau zum Kinde..

Hohenlohe
24.03.17, 02:14
Von Tenente zum Maggiore, wie die Jungfrau zum Kinde..

Allerdings...!! :D *grins*
Und wir als Maggiore schreiben uns die Finger wund...:(

herzlichste grüsse

Maggiore Hohenlohe...:top: *AVANTI POPULI!!** LANG LEBE DER DUCE!!*

Evilbeagle
24.03.17, 08:14
Wir sind uns sicher, dass sich auch für den werten Hohenlohe Aufstiegschancen finden...
Amsonsten Danke für die Gratulation :D
Wir müssen nur abwarten, bis alles offiziell wird.

Hohenlohe
24.03.17, 16:26
Wir hoffen sehr, dass die Beförderung des edlen Evilbeagle auf Verständnis stösst und keinen Unmut auslöst...:)
Wir kennen leider nicht die damalige Beförderungspraxis(Nepotismusverdacht...), aber hier im AAR sollte man damit eigentlich gut damit umgehen können. Ausserdem gäbe es ja noch weitere Kandidaten, vor allem die Spanienteilnehmer...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *FORZA ITALIA!!*

HEF General
26.03.17, 18:54
Können wir denn noch dieses WE mit einem UPGRADE rechnen :)

Hohenlohe
26.03.17, 19:14
Auch wir würden uns über ein Update freuen...:)

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
27.03.17, 07:25
Alle Wege führen nach Rom - XXX

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Maggiore Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Verbindungsoffizier im Forschungsministerium

Tenente Æxit:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 4° Reggimento Celere / 3 Divisione Celere

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Gian Galeazzo Ciano, Graf von Cortellazzo und Buccari: Außenminister

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe "Frankreich"

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



03. September 1938

Gian Galeazzo Ciano arbeitet sich durch ein Papier des SIM, welches ihn heute Mittag in Form einer eiligen Sondermeldung erreicht hat.

Wie erwartet hatte Leon Trotzki, der sich mittlerweile den Zudringlichkeiten Stalins durch Flucht ins Ausland entzogen hatte und dort seither ständig seinen Aufenthaltsort wechselte, um den Häschern der Tscheka zu entgehen, die 4.Internationale ausgerufen.
Da dies seit Längerem auf der Agenda der trotzkistischen Opposition gegen Stalin steht, kommt die Meldung nicht sonderlich überraschend.

http://up.picr.de/28710775iw.jpg

Fraglich ist eigentlich nur die genaue Ausrichtung dieser neuen Internationalen und insbesondere ihre Fähigkeit, die Kommunisten außerhalb der Sowjetunion für ihren eigenen Ansatz zu mobilisieren, der sich nicht nur gegen Stalin richtet, sondern gegen die
Politik der KPdSU generell.

Trotzki versucht mit diesem öffentlichen Zug offensichtlich, die von Moskau gelenkte 3. Internationale, die als "Kommunistische Internationale" wesentlich bekannter ist, aus dem Geschäft zu drängen.

http://up.picr.de/28710811pq.jpg

In Moskau hatte er irgendwie den Zug verpasst, wie so viele andere, die Stalins Griff nach der unumschränkten Macht erst bemerkten, als es schon zu spät war.

Eigentlich sollte Trotzki mit seinem neuen Projekt gute Erfolgsaussichten haben, stellt diese KomIntern doch wenig mehr als einen Repressionsapparat Stalins dar.
Gestartet war sie mit den üblichen hochfliegenden Plänen zur Erringung der Weltherrschaft durch Mobilisierung der Arbeitermassen.

Womit sie allen Staaten jenseits der Sowjetunion einen heiligen Schrecken eingejagt hatte, war die Situation der Arbeiter doch schon vor dem Weltkrieg erbarmungswürdig, währenddessen um so mehr und danach erst Recht.

Potential war also genug vorhanden, weshalb die Westmächte schließlich auch in den russischen Bürgerkrieg eingegriffen und an der Seite der Weißen versucht hatten, die Flammen der Revolution auszutreten.
Damit waren sie ebenso gescheitert wie umgekehrt die KPdSU mit dem Versuch, die Revolution zu exportieren.

So ist es schließlich zur gegenwärtigen Weltlage des Kommunismus gekommen:
Mit Russland am unwahrscheinlichsten Ort zu 100% erfolgreich, an den aussichtsreichsten Orten wie Deutschland, Frankreich, England und den USA hingegen komplett gescheitert.

Es kommt halt oft ganz anders als gedacht, befindet Ciano, auch anders als alle schlauen Prognosen verheißen.

Die Russen hatten schlicht genug vom Adel, wären vermutlich jedem gefolgt, der sie gegen ihre Erzfeinde in den Kampf führte.
Dass es ausgerechnet den Bolschewiken gelingen würde, sich in diesem Chaos durchzusetzen, hatte wohl kaum einer kommen sehen.
Im Westen hingegen hatten die Bürgerlichen und Konservativen genügend Kräfte mobilisieren können, um die aufrührerische Arbeiterschaft in die Schranken zu verweisen.

Da die Weltrevolution somit vorläufig ausfiel, verlegte die KomIntern ihr Hauptaugenmerk auf die stramme Ausrichtung der lokalen kommunistischen Parteien auf das zunehmend stalinistische Vorbild.
Was den lokalen KPs nicht gerade die Herzen ihrer Landsleute öffnete - sogar die deutschen Kommunisten wurden von Panik befallen, als der Feldzug der Roten Armee die Polen auszulöschen und damit Deutschland zu erreichen drohte.

http://up.picr.de/28710986hk.jpg

Die nach mehrjährigem Bürgerkrieg praktisch in Lumpen gewandeten und nur rudimentär bewaffneten Horden riefen bei den Deutschen ausschließlich Urängste hervor, vor denen sich selbst die Kommunisten nicht verschließen konnten.
Nun, auch das polnische Spektakel endete schließlich mit unerwartetem Ausgang.

Für Italien erwartet der SIM jedenfalls nun keine sonderlichen Auswirkungen durch diese 4.Internationale, in Deutschland sind die Kommunisten ebenfalls schon längst aus dem Straßenbild verschwunden.
Von daher ist es auch kein Zufall, dass die Ausrufung der 4.Internationale heute ausgerechnet in Paris stattfindet, sind die Kommunisten dort doch noch recht gut im Geschäft.
Jedenfalls haben sie es im Verein mit den rechts-konservativen Parteien geschafft, das Land halbwegs lahm zu legen und weitgehend handlungsunfähig zu machen.

http://up.picr.de/28711072ya.jpg

Graf Ciano lehnt sich lächelnd zurück, den dünnen Akt beiseite legend.
Falls Trotzki überhaupt irgend etwas erreicht, dann eine zusätzliche Schwächung Frankreichs.
Was für Italien naturgemäß gute Nachrichten sind.

Nach einem Schluck Pellegrino wendet er sich den wirklich interessanten Themen zu.

Um Jugoslawien ist es, wie vom Duce prophezeit, inzwischen wieder ruhig geworden.

Die britische und französische Presse hatten die Anklagen der "Vreme" ohnehin nicht aufgegriffen - die staatstragenden überregionalen Zeitungen pflegten bei ihren Regierungskontakten nachzufragen, wenn sie von einer derartigen ausländischen Räuberpistole erfuhren.
Da beiden Regierungen nicht an einer Eskalation gelegen war, hatten sie offenkundig ihre Medien über den vollständigen Mangel an Beweisen informiert und den Rest der Geschichte für sich behalten.

Auch den Jugoslawen musste man bedeutet haben, dass die Uhr derzeit nicht auf "Balkankrieg" steht.
Wenn man sich unbedingt Ärger einhandeln wolle, müsste man ihn dann halt alleine ausbaden.
Jedenfalls hatte die regierungsnahe jugoslawische Presse den Ball nicht aufgenommen und auch die "Vreme" selbst ließ die Story über diese italienischen Mörder sang- und klanglos versanden.

Ein Stein war ins Wasser gefallen - und hatte keinerlei Kreise gezogen !
Mit dem Totschweigen der jugoslawischen Story ist es in der Weltpresse auch still um Italien und den Duce geworden.
Wie jener ja auch explizit beabsichtigt hat !

Ebenfalls erwartungsgemäß hatte es Hitler in nahezu jedem Land auf die erste Seite geschafft:
Die nur notdürftig bemäntelten Attacken gegen die Tschechoslowakei, die doch letztlich nichts anderes als das Ende auch dieses Staates zum Ziel haben konnten, beherrschten die Gedanken der Menschen, insbesondere natürlich in Europa.

Der nächste SIM-Bericht zeigt klar auf, dass die von Hitler und seinen Spießgesellen so gerne angeführten Gräueltaten reine Ausgeburten der Nazi-Propaganda darstellten.
Gewaltsame Ausschreitungen gibt es hauptsächlich durch die von den deutschen Nazis ferngelenkte Sudetendeutsche Partei SdP unter ihrem vorgeblichen Führer Konrad Henlein.
Tatsächlich setzt Henlein aber nur das um, was in Berlin oder wahrscheinlicher, auf dem Obersalzberg, beschlossen wird.

http://up.picr.de/28711108hp.jpg

Immerhin kann sich Hitler auch hier auf ein Unrecht des Versailler Vertrages abstützen, der mehr ein Dokument der Abrechnung denn ein Friedensvertrag war.
Unter der Überschrift "Gerechtigkeit" hatte man schlicht Machtpolitik betrieben, häufig zulasten deutscher Minderheiten.
Was sich nun bitter rächt - die Sudetendeutschen hatten nach dem Ende Habsburgs wie viele andere den Anschluss ans Deutsche Reich angestrebt, was man ihnen aufgrund politischer Überlegungen jedoch versagte.

Nun hat sich auf Geheiß Hitlers das sudetendeutsche Freikorps formiert und verbreitet Angst und Schrecken im Sudetenland.
Jede Gegenreaktion des tschechoslowakischen Staates wird natürlich unter "Massaker" geführt.

http://up.picr.de/28711126pw.jpg

Die aufgeheizte Stimmung im Zentrum Europas hält die Franzosen und Briten jedenfalls auf Trab.

Während die französische Regierung, auch im Hinblick auf eigene Sicherheitsinteressen durchaus mit einem militärischen Eingreifen liebäugeln mag, scheint dies dem SIM für die Briten derzeit ausgeschlossen.
Unter Chamberlain hat man bereits Österreich preisgegeben, warum also nun für das Sudetenland in den nächsten großen Krieg ziehen?
Nein - General Roatta prognostiziert eine weiteres Nachgeben der Briten, wodurch auch die Franzosen nicht zum Zuge kämen.

Da man mit Deutschland - noch - kein militärisches Bündnis eingegangen ist, kann sich Graf Ciano diesen Wirbel halbwegs in Ruhe ansehen.
Natürlich wäre ein Kriegsausbruch derzeit nicht opportun, da die Deutschen alleine eingehen würden wie eine Primel.
Italien aber hat nach Befund des Duce noch nicht die geplanten Mittel, um in einem überfallartigen Angriff seine weitgespannten Ziele zu erreichen.

So gilt es, die Spannung zwar hoch zu halten, aber dennoch einen allgemeinen Krieg in diesem Jahr zu verhindern.

Graf Ciano grübelt hinsichtlich der Optionen, diese beiden doch eher gegensätzlichen Ziele zu erreichen.



Zur gleichen Zeit zupft der frischgebackene Maggiore Evilbeagle einige Kilometer entfernt leicht nervös an seiner Uniform herum.

Er wartet seit einer Stunde im Vorzimmer des Forschungsministers und sieht zu, wie sich dort die Leute die Klinke in die Hand geben.
In der Regel irgendwelche Wissenschaftler, die sich wohl in eigenen Augen für diese Treffen fein ausstaffiert haben, deren Aufzug faktisch jedoch eher zwischen peinlich und schreiend komisch variiert.

Eigentlich hatte er bereits das Ende seiner kurzen italienischen Militär-Laufbahn heraufdämmern sehen.
Nachdem er sich in Spanien mit einigen italienischen Offizieren angefreundet hatte, war er kurz entschlossen in die Dienste des Esercito Italiano getreten.

Ein gewaltiger Dämpfer war schon seine Herabstufung zum Tenente gewesen - wo er doch in der tschechoslowakischen Armee als Oberst das berühmte 12.Artillerie-Regiment "Jan Hus" befehligt hatte !
Geschluckt hatte er diese Kröte in der Annahme, seine neuen Vorgesetzten schnell von seinen intimen Kenntnissen der Artillerie überzeugen zu können und somit schnell wieder aufzusteigen.

Stattdessen war er mit mehreren Offizieren aneinander geraten, insbesondere auf der Accademia Militare.
Die etwas verstaubte Institution war mächtig aufgescheucht worden, seit insbesondere durch Giovanni Messe fortlaufend neue Gedanken die alten Doktrinen beiseite fegten.
Besonders zu kämpfen hat man auch an dem Beschluss des Duce, nun auch und geradezu forciert Afrikaner zu Offizieren auszubilden.
Man stelle sich vor: schwarze Offiziere !

In diese durchaus angespannte Atmosphäre platzte dann auch noch der Exil-Tscheche mit seinen sehr detaillierten Vorstellungen von Organisation und Einsatz der Artillerie.
Von der Ausrüstung mal ganz zu schweigen.
Da Evilbeagle mit seiner Meinung nicht gerade hinter dem Berg zu halten pflegt, lag er schnell mit vielen Lehrern der Akademie über Kreuz.

Als er schon darüber nachdachte, was ein gelernter und gestandener Artillerist wohl im Zivilleben anfangen könnte, war ihm der Befehl zugegangen, sich im Büro des Kommandeurs zu melden.
"Das war's dann wohl", sagte er sich resigniert.
Nun würde er also nicht mal die Gelegenheit haben, selbst um seinen Abschied einzukommen, nein, man würde ihn sogar noch feuern !

Tatsächlich erwartete ihn im Büro des Kommandeurs aber nicht nur dieser, sondern insbesondere ein leibhaftiger Tenente Generale vom Kriegsministerium in Rom !
Dieser fühlte ihm unverzüglich intensiv auf den Zahn und war offenbar mit seinen theoretischen und praktischen Kenntnissen des Artilleriewesens recht zufrieden.
Auch die exotischen Ideen, die Evilbeagle zur Weiterentwicklung der Geschütze zum Besten gab, schienen auf fruchtbaren Boden zu fallen.

Folgerichtig unterbreitete er ihm das Angebot, seinen Dienstrang im Lichte aller vorliegenden Fakten nochmals zu überdenken.
Bei einem Wechsel ins Kriegsministerium war man im Hinblick auf seinen früheren Rang als Oberst bereit, ihn immerhin zum Maggiore zu befördern.
Vermutlich war seinerzeit ja einfach irgend etwas in der Bürokratie schief gelaufen.

Allerdings müsste er sich dann mit einem Bürojob abfinden, noch dazu mit einem besonders seltsamen:
Verbindungsoffizier beim Forschungsministerium !
Dort sollte er sich mit seinen Fachkenntnissen speziell aber nicht nur in die Entwicklung von Geschützen einbringen.

Obwohl Evilbeagle von dieser unerwarteten Wendung doch ziemlich geplättet war, willigte er umgehend ein - was hätte ihm auch Besseres passieren können ?!

Innerhalb einer Woche hatte er den Umzug nach Rom bewerkstelligt und sich einigermaßen mit den Gegebenheiten im Kriegsministerium angefreundet.

Nun folgt die offizielle Vorstellung bei dem legendären Nationalhelden Guglielmo Marconi.
Was ihn da erwartet, ist für Evilbeagle völlig offen.
Mit Zivilisten hatte er ewig nichts zu tun, mit Wissenschaftlern schon gar nicht.

"Sie können jetzt rein !", bescheidet ihm der Sekretär Marconis, die Tür zum Arbeitszimmer offen haltend.

Evilbeagle greift nach seiner schmalen Aktentasche, strafft sich, atmet tief durch und marschiert forschen Schrittes der Zukunft entgegen.


06. September 1938

Ugo Cavallero leert gemütlich eine Tasse Espresso Doppio.

Endlich können sechs fertig ausgebildete Gebirgsjäger-Divisionen an die Gebirgs-Armee im äußersten Nordwesten Italiens überstellt werden.
Seit beinahe drei Jahren stehen dort im Monte Bianco Massiv kümmerliche fünf Divisionen den Franzosen gegenüber.

http://up.picr.de/28717289lu.jpg

Obwohl die Gebirgs-Armee fleißig Angriffs-Pläne geschmiedet hatte, waren diese doch angesichts der Zahlenverhältnisse völlig illusorisch gewesen.
Nun bringt es diese Armee immerhin auf elf Divisionen, was die Sache schon aussichtsreicher macht.
Allerdings hat Cavallero noch viel weitergehende Pläne mit den Alpinisti, weshalb die Aufstellung weiterer Verbände erfolgt.

http://up.picr.de/28717298cp.jpg


Inzwischen sitzt Benito Mussolini im Palazzo Venetia praktisch auf gepackten Koffern.

Gepackt haben natürlich seine Sekretäre und Bediensteten, während der Duce wieder einmal in Gedanken versunken aus dem Fenster blickt.
Hitler hat im Falle des Sudetenlandes sogar noch schneller eskaliert, als es Mussolini erwartet hatte.

Inzwischen bringen die überregionalen Zeitungen in Europa auf den ersten Seiten praktisch nichts anderes mehr, als endlose Geschichten über dieses im Grunde recht überschaubare Gebiet und die verwickelten Hintergründe
für diese internationale Krise.

Die Tschechoslowaken geben sich kampfbereit, den Nazis steht eh der Schaum vor dem Mund.
Mussolini selbst steht angesichts der italienischen Rüstung nicht der Sinn nach dem drohenden großen Krieg, was ihn mit den Briten vereint.
Im Gegensatz zu den Franzosen, die offenbar durchaus bereit wären, den Degen zu ziehen.

Dieses Szenario hat Mussolini veranlasst, hinter den Kulissen nach einem Ausweg zu suchen, wobei er schließlich auch fündig wurde.
Der Vorschlag einer Konferenz der Großmächte in München mit den Tschechoslowaken am Katzentisch fand im Westen begeisterte Aufnahme, während Hitler dem Vernehmen nach verärgert war.
Neville Chamberlain war bereits nach Deutschland geeilt, um seinem hart mit Hitler ringenden Botschafter beizuspringen.

http://up.picr.de/28728944ng.png

Da Hitler Österreich kampflos in den Schoß gefallen ist, würde er sich offenbar die Tschechoslowakei vorzugsweise mit dem Schwert in der Hand holen.

Mussolini schüttelt genervt den Kopf.

Gemäß der Meldungen des SIM ist die deutsche Rüstung keineswegs so weit fortgeschritten, wie Hitler es aller Welt glauben machen will.
Natürlich gilt das im Grunde für alle Nationen in Europa - welches Land wäre schon jemals wirklich auf einen Krieg vorbereitet gewesen ?
Jedoch läuft die Rüstungsmaschinerie in Deutschland und Italien mittlerweile auf Hochtouren, während Briten und Franzosen gerade erst anfangen, die Dinge in Schwung zu bringen.
Mindestens für ein Jahr noch werden die beiden Mächte in der Mitte Europas mit jedem Tag mehr an militärischer Stärke hinzu gewinnen, als ihre designierten Kontrahenten.

Welchen Sinne machte es da, jetzt schon zuzuschlagen ?

Aber Hitler scheint es ernst zu meinen, jedenfalls nach den Erkenntnissen des SIM, der wieder mal seine Quellen in der Santa Maria del Anima erfolgreich angezapft hat.
Zahlreiche konservative Männer im deutschen Heeres-Generalstab stehen praktisch Gewehr bei Fuß:
Sollte Hitler die Tschechoslowakei angreifen und der Westen hart bleiben, planen sie, den Führer abzusetzen und eine fröhliche Militärdiktatur ins Leben zu rufen!

http://up.picr.de/28717433wo.jpg

Damit das auch einen Sinn macht, haben sie sogar beschlossen, schon mal bei den Westmächten zu sondieren.

Mussolini nimmt diese Meldungen durchaus ernst.

Eine Zeit lang hat er überlegt, seinem "Freund" diese nachrichtendienstlichen Erkenntnisse zuzuspielen.
Von einer deutschen Militär-Regierung hat er nichts Großes zu erhoffen.
Die Generäle finden die Aufrüstung scheinbar ganz toll, gedenken aber nicht ernsthaft, mit all dem teuren Spielzeug auch mal vor die Tür zu gehen.
Wenn aber Deutschland nicht aktiv wird, kann auch Italien nicht agieren.

Andererseits ist Hitler, abgesehen von seinem sonstigen Wahn, in der Sudeten-Frage für Mussolinis Geschmack viel zu forsch.
Wenn er von dem geplanten Putsch wüsste, würde er á la Stalin im Heer aufräumen, was für die Wehrmacht und Mussolinis Pläne gleichermaßen verheerende Folgen hätte.
Ein Angriff auf den Westen ohne funktionierenden Generalstab konnte nur fatal enden.

Schließlich war Mussolini auf die Idee einer internationalen Konferenz gekommen.
Der Westen hatte erwartungsgemäß unverzüglich eingewilligt, den Tschechoslowaken war gar nichts anderes übrig geblieben und Hitler musste sich zähneknirschend fügen, da ihm ansonsten die Deutschen die weitere Gefolgschaft verweigern würden.

So geht es nun also nach München, wobei Mussolini natürlich vorab noch auf dem Obersalzberg vorbei schaut.
Gegen einen weiteren Zugewinn für Deutschland im Osten hat er ja nichts, zumal wenn er sich damit weiter bei den Deutschen einschmeicheln kann, ohne gleich einen Krieg vom Zaun zu brechen.
Also gilt es, die Strategie für die Verhandlungen im Vorfeld gründlich abzustimmen.

"Verdammt enge Sache", befindet er, immer noch in Gedanken versunken.
"Jeder Schritt könnte fatale Konsequenzen haben".

Aber für eben solche Situationen brauchte es ja einen Duce.
Er würde das Kind schon schaukeln.

09. September 1938

Es ist geschafft !

http://up.picr.de/28717523es.jpg

Mussolini konnte am Verhandlungstisch alle überspielen und den Lauf der Geschichte dezent aber wirksam von einem unmittelbar drohenden großen Krieg in einen rauschenden Verhandlungserfolg für Deutschland und Italien umlenken.

Demonstrativ Seite an Seite waren die beiden Diktatoren an den Verhandlungstisch marschiert, offenkundig keine Macht der Welt fürchtend.

http://up.picr.de/28717776zx.jpg

Zwei Tage lang hatte man ununterbrochen verhandelt, gedroht, erpresst, gejammert, geschrien und Karten gemalt.
Am Ende steht ein Abkommen, das für die nächste Zeit den Frieden wahren wird.
Sofern Hitler nicht unverzüglich gleich wieder etwas Welterschütterndes einfällt, was Mussolini eigentlich fast erwartet.

http://up.picr.de/28717604mc.jpg

Die eigenen vorgeblichen Schutzmächte hatten den Tschechoslowaken am Ende schlicht Papier und Stift zur Unterzeichnung gereicht.
Inhaltlich gab es keinerlei Mitsprache, tatsächlich saß man nicht einmal am Verhandlungstisch.

Wie von Mussolini erwartet war der Friedenswunsch Chamberlains geradezu erdrückend.

Während etliche deutsche Generäle Putsch-Pläne schmiedeten und die Tschechen sich entlang der hervorragend befestigten Grenze eingruben, hatte er ihr Land verschenkt.
Auf sich alleine gestellt konnten sie aber nicht mit Aussicht auf Erfolg kämpfen.
Die Franzosen musste Chamberlain auch nicht lange überreden, von einem Krieg abzusehen und Mussolini hatte ja ohnehin Besseres im Sinn.

So blieb denn der kriegsbereite Hitler, der erkennbar wenig Neigung zeigte, das Abkommen zu unterzeichnen, jedoch am Ende nicht anders handeln konnte.
Auch wenn er von dem geplanten Putsch seiner Generäle nichts wusste, reichte doch der Eindruck, den er von der deutschen Bevölkerung gewonnen hatte.
Man war schlicht nicht bereit zum Kampf, so unerhört das auch für seine Ohren klang !

Der Duce kann sich nun jedenfalls wieder im Blitzlicht der internationalen Presse sonnen und einen immensen Imagegewinn daheim in Italien einstreichen.
Er hatte Stärke demonstriert, Treue zu seinem Freund im Norden, Zuversicht, Stolz und Bedacht im Angesicht einer Krise der Weltpolitik.
Was will man mehr?
Mussolini fährt jedenfalls sehr mit sich zufrieden mit seinem Sonderzug zurück nach Italien.


10. September 1938

Für Graf Ciano war der Stress mit dem Ende der Münchner Konferenz noch keineswegs beendet.

Hitler war von der - vorgeblich - bedingungslosen Unterstützung durch den Duce so beeindruckt, dass er unverzüglich einem festen Bündnis zugestimmt hatte, welches nun auch wechselseitige militärische Unterstützung umfasst.
Wobei Details wie die Frage einer kriegerischen Verwicklung aufgrund eigener Aktivitäten eines Vertragspartners keine Rolle spielen sollten - das Bündnis soll defensiv wie offensiv gelten !
Es handelt sich somit um einen Pakt, welcher leicht erkennbar auf Zugewinn durch entschiedene und ggfs. unabgestimmte Maßnahmen der Unterzeichner abzielt.

http://up.picr.de/28718004zk.jpg

Mussolini hat dazu bereits genickt, tatsächlich hat er das Zustandekommen des Paktes hinter den Kulissen selbst kräftig gefördert.

Das Bündnis mit einem so agilen Partner bereitet ihm zwar einiges Kopfzerbrechen, jedoch handelt es sich fraglos um eine jener selten wiederkehrenden Chancen in der Weltpolitik.
Italien willigt also ein - nun geht es um die Details, die in Cianos Ressort fallen.

Immerhin haben die militärischen Stäbe beider Seiten schon mal die Hosen herunter gelassen, sodass man sich nun wechselseitig einen guten Eindruck von der realen Schlagkraft des jeweiligen Partners verschaffen kann.
Der Stand der deutschen Heeresrüstung wirkt dabei keineswegs so überwältigend, wie es die Reden des "Führers" verheißen haben.
Man kann sich glücklich schätzen, dass die Westmächte den Fehdehandschuh in München nicht aufgenommen haben.

http://up.picr.de/28718028uy.jpg

Ciano sucht seine Unterlagen zusammen und macht sich auf den Weg zu Ribbentropp für die nächste Gesprächsrunde.



Inzwischen hat Conte di Bassewitz in Rom bereits wieder einen neuen Auftrag erhalten.

In den letzten Monaten hat er im direkten Auftrag des Duce den Boden für den so genannten "Stahlpakt" bereitet, wobei ihm die Zuspitzung der Sudetenfrage natürlich sehr in die Hände spielte.
Erneut waren die auf Expansion und Krawall gebürsteten Deutschen nur zu bereit gewesen, sich dem einzigen Freund von Bedeutung zuzuwenden.

http://up.picr.de/28721315gt.jpg

So bestand die große Herausforderung denn auch weniger im Gewinnen der Deutschen für diesen Pakt, was ja auch in den Geschäftsbereich des Außenministers fiel.
Vielmehr mussten die Italiener davon überzeugt werden, dass es für Italien Sinn macht, sich mit diesen recht eigenwilligen Nachbarn zu verbünden.

Also musste man diesen gehörigen Schuss Irrsinn, der der deutschen Außenpolitik und speziell den Auftritten ihres Reichskanzlers innewohnte, deutlich untergewichten.
Ohne dabei die Rolle Mussolinis als besonnenem Staatsmann mit strategischem Weitblick kleiner zu machen, als sie tatsächlich ausfiel.
Und natürlich die hervorragenden Gelegenheiten herausstellen, die dieser Pakt bietet, ohne darauf einzugehen, dass er absolut offensiv ausgelegt ist und Italien in der Folge jederzeit in einen deutschen Angriffskrieg verwickelt werden kann.
Auch sollte die aktive Rolle Italiens bei der Umgestaltung der europäischen Landkarte nicht entsetzlich deutlich werden.
In diesem Punkt waren Mussolinis Vorgaben besonderes klar gewesen:
Am Ende muss Italien das Opfer sein, das zu den Waffen greift, um sich zu verteidigen!
Allenfalls kann man später noch darauf verweisen, einem Bundesgenossen zur Hilfe zu eilen.

Alles in Allem also eine komplizierte Aufgabenstellung, die der Conte wieder einmal glänzend gelöst hatte.
Die Italiener schienen dem Duce willig und teilweise sogar freudig in dieses Bündnis zu folgen - in einem Führerstaat lässt sich derlei nicht so ganz einfach herausfinden, da die Zeitungen ja ohnehin das drucken, was der Regierung gefällt.

Nun geht es also wieder um ein neues Thema.
Kaum zuhause angekommen hat Mussolini seinen Staatssekretär einbestellt, um die Grundzüge einer Kampagne gegen Albanien zu besprochen.

http://up.picr.de/28721313cb.jpg

Jener kleine Staat, der sich so schwächlich an die Adria-Küste klammert, ist für die Zukunft Europas entbehrlich.
Jedenfalls für ein Europa, in dem Italien eine, wenn nicht die Hauptrolle spielen wird.

Zudem sind die Freunde Albaniens dünn gesät und die Bande noch schwächer als im Falle Jugoslawiens.
Tatsächlich gehört das kleine Land ohnehin bereits zum italienischen Hinterhof.
Im Angesicht der umwälzenden Ereignisse in der Mitte Europas würde der Westen sich um Albanien nicht groß kehren, wie der Duce kühl feststellt.

Also heißt es für di Bassewitz, die Leistungen der albanischen Regierung mitleidlos zu beleuchten.
Auch die nationale Eigenständigkeit, eng mit der Lebensfähigkeit dieses kleinen Fleckens Erde verknüpft, gilt es zu hinterfragen.
Ein wenig balkanesische Unfähigkeit kann auch nicht schaden, um der Welt vor Augen zu führen, dass es die Albaner gar nicht besser treffen können, als unter die Fittiche des römischen Adlers genommen zu werden.

Ein vergleichsweise einfaches Projekt, befindet der Conte, während er gemütlich durch die Gänge des Propaganda-Ministeriums schlendert.


11. September 1938

Tenente Von Retterling dreht langsam am Regler des Radios, auf der Suche nach der richtigen Frequenz seines ganz speziellen Nachrichtensenders.
Aus dem leise gedrehten Lautsprecher dringt abwechselnd Pfeifen, Rauschen und seltsame elektronische Geräusche.

Nach seiner glücklichen Rückkehr aus Jugoslawien, dass er als Seemann getarnt auf einem kleinen Frachter sang- und klanglos verlassen konnte, hatte er halbwegs erwartet, aufgrund dieser Schießerei mit der jugoslawischen Geheimpolizei
in Ungnade zu fallen.
Oder Schlimmeres.

Tatsächlich hatte man ihm aber nach einer unangenehm langen Zeit der Unklarheit schließlich einen Orden an die Brust geheftet.
Das hatte sogar General Roatta persönlich erledigt, natürlich diskret in seinem Büro mit einigen wenigen Führungsoffizieren als Publikum.

Der Orden bringt dem Tenente nicht wahnsinnig viel, da er als SIM-Agent nicht eben häufig Uniform trägt.
Orden wecken naturgemäß zudem Neugier.
Über die Gründe für die Verleihung kann er sich auch nicht auslassen, also darf er den Orden keinem zeigen.
Am Ende hat man ihm also ein weitgehend wertloses Stück emailiertes Blech an die Brust geheftet, das nun zuhause in einer Schublade langsam verstaubt.

Wichtiger ist, dass man ihn erneut auf eine Mission geschickt hat.
Auch wenn der Geheimdienst über seine Aktivitäten nicht auf einem schwarzen Brett zu informieren pflegt, scheint es sich doch herumgesprochen zu haben, dass es eine gute Idee ist, den reaktionsschnellen von Retterling an der Seite zu haben,
wenn es irgendwo mal hart auf hart geht.

So war er vor einer Woche mit den vier Männern seines neuen Teams nachts mit einem Schlauchboot an der albanischen Küste an Land gegangen, ausgebootet von einem Zerstörer, der sich im Schutze der Dunkelheit so nahe heran gepirscht hat,
wie es unter dem Aspekt der Geheimhaltung so eben vertretbar war.

Dann hatte er sich mit seinen Leuten zu einer 10km entfernt in den Bergen gelegenen Jagdhütte aufgemacht, um auf seine Schutzbefohlenen zu warten.

Dieses Mal ging es für ihn schlicht um Exfiltration.

Zwei albanische Agenten des SIM sollten in der nächsten Zeit auf diskrete Weise und vermutlich in großer Eile das Land verlassen.
Dass es zwischenzeitlich nicht zu Ärger kam, die Albaner sich nicht verliefen, die Ausschleusung reibungslos klappte, keine Spuren zurück blieben, die auf Italien wiesen - alles seine Sache als Leiter des Exfiltrations-Teams.

Worum es dabei eigentlich ging, hatte man ihm natürlich nicht erzählt.
Allerdings gibt es in der Jagdhütte ja ein Radio, dessen Gebrauch für den Tenente durchaus kein Geheimnis darstellt.
So hatte er durchaus den Aufruhr registriert, den mehrere Explosionen in Kasernen der albanischen Streitkräfte hervorgerufen haben.

Kurz darauf waren dann die beiden Albaner an der Hütte angekommen, misstrauisch von den mit Schrotflinten bewaffneten Italienern beäugt.
Da es sich um eine Jagdhütte handelt, befand der SIM eine Ausrüstung mit Schrotflinten als wesentlich unauffälliger denn Maschinengewehre oder Ähnliches.
Natürlich hat von Retterling zusätzlich wieder eine Browning im Schulterhalfter stecken, ebenso natürlich eine brandneue, da sein bisheriges Arbeitsgerät auf dem Grund der Adria liegt.

Endlich hat er den gewünschten Sender gefunden, aus dem nun etwas verrauscht seltsame Nachrichten dringen, leidenschaftslos von einer Frauenstimme vorgetragen.

"Maria besucht morgen ihre Großmutter. Sie bringt KEINEN Kuchen mit. Ich wiederhole: Maria besucht morgen Ihre Großmutter. Sie bringt KEINEN Kuchen mit."

Von Retterling sinniert kurz über die burschikose Maria nach.
Kann sie ihre Großmutter schlicht nicht leiden oder hat sie stattdessen Erdbeeren im Gepäck?
Oder, was vielleicht wahrscheinlicher ist, Handgranaten?

Er schiebt die zwecklosen Spekulationen beiseite und lauscht weiter den ermüdenden Ausführungen der Sprecherin, auf eine eventuelle Nachricht für sein Team wartend.
30 Begriffe hat er auswendig gelernt, die Aktionen, Zeiten und Orte spezifizieren.
Ohne dabei einem uneingeweihten Mithörer etwas zu enthüllen.

Inzwischen sichern zwei seiner Leute mit Schrotflinten Vorder- und Rückseite der Jagdhütte gegen unerwünschte Besucher.

Ein Klappern dringt aus der offenen Küche.
Von Retterling blickt sich um und macht einen der beiden Albaner aus.
Die beiden tauschen ein knappes Nicken.

Gesprächig sind die beiden nicht und auch von Retterlings Team gibt sich wortkarg.
Vielleicht ahnen die Albaner auch etwas von den Details des Auftrags, den der Tenente auszuführen hat.

Zweithöchste Priorität hat die erfolgreiche Exfiltration.
Höchste Priorität hat die Geheimhaltung - falls es Ärger geben sollte, dürfen die Albaner nicht in die Hände des Gegners fallen.
Es gibt nur einen Weg, das sicher zu stellen.
Von Retterling hofft, dass es keinen Ärger geben wird.

Er wendet sich wieder dem Radio zu, aus dem weiterhin leise sinnlose Nachrichten dringen.

Djambo
27.03.17, 09:04
Und wieder habt Ihr den Wochenarbeitsbeginn mit einem Berichte erquickt. Ich danke recht herzlich für die neuesten Meldungen aus Italien. :top:

Hohenlohe
27.03.17, 14:17
Werter H34DHUN73R, ein wieder mal sehr gutes Update. Wir hoffen, dass der tschechische Ex-Oberst und nunmehrige Maggiore Evilbeagle bei Marconi punkten kann mit seiner Expertise.
Die Beförderungen einiger Spanienteilnehmer kam jedenfalls gut an. Nun sind wir also im Bündnis mit den Deutschen. Dies bietet ja einige Chancen. Albanien kann sicherlich ohne Probleme übernommen werden.
Danach kann man sich ja nach Frankreich auch um Jugoslawien sowie um Griechenland kümmern. Wie sehen übrigens die weiteren Planungen aus...?? Mittelmeer italienisch, keine Frage...!! :ph:

herzliche grüsse an den DUC3

Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

edit: in unserem Spiel müssen wir erst noch ins Bündnis mit Deutschland...*grins*

Evilbeagle
27.03.17, 15:51
Nun, ist es also offiziell.. Da möchten wir uns doch gleich für die Fürsprache des werten Hohenlohe bedanken..
Nur ist uns leider noch immer nicht ganz klar, was denn ein Verbindungsoffizier im FM. macht.. aber wir lassen uns gerne überraschen..

Hohenlohe
27.03.17, 17:39
Werter Evilbeagle, der ehrenwerte Marconi würde einen Militärberater wahrscheinlich nie akzeptieren, daher die Bezeichnung "Verbindungsoffizier", denn diesen würde er wohl eher annehmen. D.h. ihr sollt den werten Marconi einfach mit eurer Expertise und eurer Erfahrung beeindrucken. Der alte Knabe hat ja von Artillerie keine Ahnung, leider...!! Wir jedenfalls freuen uns für euch und wünschen euch das Beste, vor allem für Italien.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI POPULI!!*

Von Retterling
27.03.17, 21:32
Dann setzen wir mal alles daran den Auftrag in Albanien mit weniger Komplikationen durchzuführen ;) :D.

Wieder mal ein super Update :D!!!

Mal (im Gedanken) den Orden aus der Schublade holen, und polieren ;):D .

H34DHUN73R
27.03.17, 21:36
Wir danken den werten Regenten für die warme Aufnahme des neuerlichen Berichtes :)

Auf den "Verbindungsoffizier" legt übrigens das Kriegsministerium Wert, da es das potentiell aufrührerische, in Vorgehen, Organisation und Geheimhaltung bedenkliche Treiben dieser Zivilisten sorgsam im Auge behalten möchte.
Und natürlich sicherstellen will, dass man auch die richtigen Dinge erforscht - also vorzugsweise etwas unmittelbar militärisch Verwendbares.
Leider wird sich der werte Forschungsminister nicht so leicht in sein Geschäft reinreden lassen, was die Stellung des Offiziers, nun, etwas prekär gestalten dürfte.

H34DHUN73R
27.03.17, 21:39
Dann setzen wir mal alles daran den Auftrag in Albanien mit weniger Komplikationen durchzuführen ;) :D.

Wieder mal ein super Update :D!!!

Mal (im Gedanken) den Orden aus der Schublade holen, und polieren ;):D .

Nun, wenn man, sagen Wir mal, mit eventuell bald neu gewonnenen asiatischen Freunden zu einem gedanklichen, wirtschaftlichen und militärischen Austausch kommen sollte, dann, ja dann, könnte es ja vielleicht passieren, dass man sich beim SIM mit diskreteren Methoden befassen wird, unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen.

Evilbeagle
27.03.17, 21:48
Oje, da werden wir ja noch sehr viel Arbeit vor uns haben, werter H34DHUN73R! :D
Aber amsonsten freuen wir uns über das schöne Update.

Hohenlohe
27.03.17, 22:07
Nun, wenn man, sagen Wir mal, mit eventuell bald neu gewonnenen asiatischen Freunden zu einem gedanklichen, wirtschaftlichen und militärischen Austausch kommen sollte, dann, ja dann, könnte es ja vielleicht passieren, dass man sich beim SIM mit diskreteren Methoden befassen wird, unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen.

NINJAs bei SIM, das hat ja das gewisse Etwas...?! Uups, jetzt haben wir es ja ausgeplaudert oder werden etwa italienische Jungfrauen als Geishas verwendet...?? Bambusspitzen sollen einen ja ohne grössere Auffälligkeit beim Essen ins langfristige Jenseits befördern. Jedenfalls gehen wir davon aus...*grins*

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top: *AVANTI NOVA ROMA!!*

H34DHUN73R
27.03.17, 22:16
Gibts eigentlich auch eine Ninja-Marineinfanterie, werter Hohenlohe ?
Das wäre doch mal eine Neuerung :)

Æxit
27.03.17, 22:24
Klasse Update, wir lesen weiterhin begeistert mit !

Evilbeagle
27.03.17, 22:26
Als Neuerung auf unserem Gebiet schlagen wir ninja-Artillerie vor! Man hört sie erst wenn sie eingeschlagen ist!

H34DHUN73R
27.03.17, 22:37
Das gibbet doch schon, werter Evilbeagle: die berühmte Ratsch-Bumm der Russen ;)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Klasse Update, wir lesen weiterhin begeistert mit !

Freut Uns, werter Æxit :)

Evilbeagle
27.03.17, 22:57
Dann sollten wir eine Ratscho-Bummo haben!

Hohenlohe
28.03.17, 02:37
Gibts eigentlich auch eine Ninja-Marineinfanterie, werter Hohenlohe ?
Das wäre doch mal eine Neuerung :)

Ja, unsere Seewölfe, die ganz in der uralten römischen Tradiition den Wolfskopf tragen über einem Gewehr und einem Anker als Silbernes Symbol auf Schwarzem Grund auf marineblauer Jacke...!! :ph: Sie greifen bevorzugt des Nachts feindliche Stellungen entweder von See aus oder per Luftlandung mit Fallschirm an...!! Carpe Noctem oder so ähnlich lautet ihr Wahlspruch.

Sie sind dem SIM ebenfalls unterstellt. Ihre Ausbildung dauert gute drei Jahre. Sie haben gute Taucher sowie Kletterer und Scharfschützen in ihren Reihen und sie verfügen sowohl über italienische als auch über ausländische Waffen. Sie sprechen auch fliessend arabisch, amharisch, Kisuaheli sowie englisch, französisch, serbokroatisch, griechisch und deutsch. In ihren Reihen gibt es Männer, die jederzeit bei Olympia teilnehmen können, aber aus Geheimhaltung es nicht tun. Wir haben türkisch und russisch als Fremdsprachen vergessen. Sie sind vergleichbar mit den Brandenburgern der Deutschen, aber noch besser ausgebildet. Sie können alle Karate(Taek-won-do) sowie Messerkampf. Man sollte sie ernst nehmen. Gegründet wurden sie 1924...von Il Capitano, dem geheimnisumwitterten Begründer der etwa 1250 Mann starken Truppe...:fecht:

herzlichste grüsse

Maggiore Hohenlohe, der gerade die Taktiken der Marineinfanterie der USA und GBs studiert...:top: *FORZA ITALIA!!*

Bassewitz
30.03.17, 19:26
Wir sind über unseren Einsatz sehr erfreut.

Eigentlich hätte man die Fähigkeiten des Duce als Staatsmann von Weltklasseformat, der praktisch im Alleingang die Sudetenkrise gelöst hat, noch weiter ausführen müssen. :D

H34DHUN73R
13.04.17, 23:01
Nun, die angeborene Bescheidenheit zwingt zur Zurückhaltung ;)

Wir erklären hiermit die Vorwarnstufe Alpha-Grün-4: am WE gibt's endlich wieder ein Update :)

Schalten Sie wieder ein, wenn es heißt "wird er oder wird er nicht einen vernichtenden Weltkrieg entfesseln weil er den Atomkoffer mit seiner Fernbedienung verwechselt hat?"

Hohenlohe
14.04.17, 11:12
Witzig...!! Wir haben letztens auf Phoenix eine Doku über den Atomkoffer gesehen. Darin befinden sich Szenariohandbücher, was in welchem Fall getan werden muss...!! Zum Glück für Trump keine Fernbedienung...*seufz*

D.h. wir lassen uns vom edlen H34DHUN73R schon mal aufs WE vertrösten und wünschen allen Kommandeuren Frohe Ostern!!

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top:

H34DHUN73R
16.04.17, 14:33
Alle Wege führen nach Rom - XXXI

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Capitano Clone
aktuelle Verwendung: 3° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Maggiore Deltadagger:
aktuelle Verwendung: III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
erste Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
erste Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
aktuelle Verwendung: Lehrer an der Accademia Militare di Modena, Spezialist für Ausbildung, Ausrüstung und Taktiken der Fanteria di Marina

Tenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Agent des Servizio Informazioni Militare (SIM)

Capitano Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Auszeichnungen:
Medaglia commemorativa della campagna di Spagna
Medaglia D'Argento Al Valore, verliehen in der Schlacht um Barcelona

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Tenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione Indigeni "Turitto" / 1° Gruppo Battaglioni Eritrei / 2a Divisione Coloniale "Eritrea"

Maggiore Evilbeagle:
aktuelle Verwendung: Verbindungsoffizier im Forschungsministerium

Tenente Æxit:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 4° Reggimento Celere / 3 Divisione Celere

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


Kriegskabinett

Benito Mussolini: Ministerpräsident, Oberkommandierender der Streitkräfte

Gian Galeazzo Ciano, Graf von Cortellazzo und Buccari: Außenminister

Ammiraglio Domenico Cavagnari: Oberkommandierender der Regia Marina

Ferrucio Lantini: Korporationsminister

Ugo Cavallero: Kriegsminister, Kommandeur der Armata di Riserva, Oberkommandierender des Esercito Italiano

Guglielmo Marconi: Forschungsminister

Italo Balbo: Luftfahrtminister, Oberkommandierender der Regia Aeronautica

Bruno Fornaciari: Innenminister

Generale Mario Roatta: Leiter des SIM

Generale Giovanni Messe: Kommandeur der Panzer-Armee, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe "Frankreich"

Conte di Bassewitz: Staatsekretär im Propaganda-Ministerium



12. September 1938

James Eric Drummond, der 16. Earl of Perth und immer noch amtierender Botschafter seiner Majestät, des Königs im immer ungastlicheren Italien, spaziert geistesabwesend aber gleichwohl forschen Schrittes durch die schmale Via di Campo Mazio.

http://up.picr.de/28907442hr.jpg

Er ist auf dem Weg zu einem Lokal in der nächsten Querstraße um dort sein Mittagessen einzunehmen.

Ein gängiger Anlass, der staubigen Botschaft mit ihren Bittstellern zu entkommen und den eigenen Gedanken nach zu hängen.
Zum Leidwesen des Secret Service besteht er immer noch darauf, sich möglichst oft und dazu noch mit minimaler Begleitung unters Volk zu mischen.

Allerdings hat der Service aufgrund der sich stetig verschlechternden Beziehungen zwischen dem Königreich und dem faschistischen Italien darauf bestanden, seine Eskorte deutlich zu vergrößern.
Inzwischen muss Sir Eric vorab bekannt geben, wohin er seine Schritte zu lenken gedenkt, so dass zwei zusätzliche Royal Marines - natürlich in Zivil - diskret zehn Meter voraus gehend die Lage peilen können.
Seine schon gewohnten beiden Sicherheitsleute folgen ihm mit ähnlichem Abstand.

Offenbar stießen die Exkursionen des Botschafters auf italienischer Seite auf einiges Interesse, da sich zwischenzeitlich noch eine wechselnde Gruppe letztlich unklarer Größe gefunden hat, die betont unauffällig den Botschafter zu beschatten scheint.
Nach Ansicht des Service handelt es sich um Agenten des italienischen Geheimdienstes auf der Suche nach interessanten Kontakten, die der Botschafter bei diesen Unternehmungen eventuell pflegen könnte.

Da man sich auf englischer Seite über diesen Umstand natürlich Klarheit verschaffen und zudem die Gelegenheit, die operative Vorgehensweise der Kollegen zu studieren, beim Schopfe packen möchte, hat der Service inzwischen ein weiteres Team entsandt,
welches nun die italienischen Beschatter des britischen Botschafters überwachen soll.

Natürlich sehr diskret.

Ob die Italiener diesen Zug bereits registriert und eventuell ihrerseits zusätzliche Kräfte mobilisiert haben, um die Überwacher der Beschatter im Auge zu behalten, ist derzeit noch nicht klar.

Jedenfalls wäre der Earl of Perth kein echter Brite, wenn er nicht absichtlich mit einem feinen Schmunzeln seinen zu einer stattlichen Zahl angeschwollenen, höchst unterschiedliche Pläne verfolgenden Anhang just in diese schmale Gasse geführt hätte, um zu seinem Restaurant zu gelangen.
Für normale Menschen ist in der engen Via di Campo Mazio praktisch kein Platz mehr - die Agenten der unterschiedlichen Couleur geben sich alle Mühe, sich unauffällig zu verhalten und sich gegenseitig zu ignorieren, während vermutlich jeder Einzelne den britischen Botschafter verflucht.

Von derlei kleinen Spielereien abgesehen bietet der Alltag des Botschafters immer weniger Grund zu Freude.

Er hatte dem Premierminister dringend empfohlen, in der österreichischen Frage fest aufzutreten und Seite an Seite mit den Franzosen zu marschieren.
Damit hätte man vermutlich den Anschluss ans Deutsche Reich vermeiden können.
Aber man wollte in der Downing Street keinen Ärger und hing immer noch der Hoffnung nach, mit diesen schrecklichen Deutschen zu irgendeiner Einigung kommen zu können.

Als sich Hitler unvermeidlich als Nächstes die Tschechoslowakei vorknöpfte, hatte Sir Eric wieder interveniert.
Mussolini hatte sich nur an Hitlers Seite gestellt, weil er weder von den Briten noch von den Franzosen etwas zu fürchten hatte - wären die Briten hier mit festem Fuße aufgetreten, hätte der Duce sich bedeckt gehalten und Hitler hätte sich zurückziehen müssen.
Aber wieder war man eingeknickt!

Nun hat sich Hitler das Sudetenland einverleibt, damit der Tschechoslowakei auch des am Besten zur Verteidigung vorbereiteten Gebietes beraubt.
Um deren Moral ist es ohnehin geschehen, sehen sie sich doch von ihren Bündnispartnern gleichmütig ihren größten Feinden preisgegeben.

Hitler wird sich nun über kurz oder lang auch das restliche Land holen, dessen ist sich der Botschafter sicher.

Immerhin, etwas aufgeschreckt durch die Aggressivität der beiden Diktatoren im Herzen Europas haben nun das Vereinigte Königreich und Frankreich wieder ein formelles Bündnis geschlossen.

http://up.picr.de/28907411sz.jpg

Bekanntgegeben wäre wohl der treffendere Begriff, war doch schon lange vorher klar, dass man entweder vereint kämpfen oder vereint wegschauen würde.
In sofern also keine Neuerung.
Daher erwartet Sir Eric auch nicht, dass sich Mussolini oder Hitler durch diese Erklärung sonderlich beindrucken lassen werden.

Wer nicht zur rechten Zeit zu kämpfen bereit ist, wird dies am Ende wohl unter den ungünstigsten Bedingungen doch tun müssen, befindet der Botschafter.
Mit düsteren Befürchtungen hinsichtlich der nicht so fernen Zukunft schreitet er auf die Eingangstür zu.

Sein Gefolge schwärmt, von der drückenden Enge der Gasse befreit, weiträumig hinter ihm aus, um endlich wieder einen für Geheimdienstler mental tragfähigen Abstand zum jeweils begehrten Zielobjekt herzustellen.


14. September 1938

Tenente Von Retterling lauscht wieder einmal den gleichmütig vorgetragenen, kodierten Anweisungen, die der SIM über eine Funkstation in Tarent über die Adria hinweg sendet.

Seit elf Tagen sitzt er nun mit seinem Team und zwei obskuren Albanern in der kleinen Jagdhütte fest und wartet auf das Signal zum Aufbruch Richtung Heimat.
Die Hütte selbst weist keinerlei Annehmlichkeiten auf und ist auch nicht auf einen derartigen Besucherandrang ausgelegt.
Da man tunlichst nicht auffallen will, sind Ausflüge in die womöglich reizvolle Umgebung auch Tabu.

Seine Stimmung hat zudem deutlich gelitten, als man dem Geheimnis eines frisch umgegrabenes Fleckens zwischen den Bäumen hinter der Hütte auf den Grund gegangen war.
Dort schien jemand jüngst etwas vergraben und notdürftig mit einigen Zweigen getarnt zu haben, was schließlich die Aufmerksamkeit seiner Wachposten erregt hatte, die gleich ihm unter Langeweile litten.

Zum Vorschein war schließlich ein kleiner, weißhaariger alter Mann gekommen, offenbar der Besitzer der Hütte, der vor allenfalls zwei Wochen eine letale Begegnung mit einem Besucher gehabt hatte.
Vermutlich stammte der Besucher ebenfalls vom SIM und hegte ein konkretes Interesse an der Jagdhütte, sowie ein ausgeprägtes Desinteresse an unerwünschten Zeugen.

Seither drängt sich der Anblick des Alten immer wieder in von Retterlings Gedanken.

Die Opfer der Schießerei in Jugoslawien haben ihn nicht weiter gekümmert, sie hätten ihn selbst erledigt, wenn er nicht schneller gewesen wäre oder - entschieden unerfreulicher - ihn zum Verhör in ein Gefängnis der Geheimpolizei verfrachtet.
Nein, um die Kerle machte der sich keine Gedanken!

Aber was hatte der Alte denn verbrochen?

Scheinbar hatte er alleine gelebt und seinen Lebensunterhalt friedlich mit Fallenstellen und Ähnlichem verbracht, bis er mit dem Schicksal in Form einiger SIM-Agenten kollidierte.
Er stand damit unwissentlich einem Detailplan im Wege und war auf professionelle Weise und vermutlich mit ähnlicher Gleichgültigkeit beseitigt worden.

Irgendwie macht das dem Tenente doch zu schaffen, der sich zwar nicht als Helden sieht, aber doch als Kämpfer für eine gute Sache.
Aber was war an dieser Sache gut?

"... früh zum Markt, um rechtzeitig den Stand aufzubauen", tönt es aus dem Radio.
Mist - beinahe hat er, in Gedanken versunken, die ersehnte Anweisung verpasst!

"Ich wiederhole: Francesca geht früh zum Markt, um rechtzeitig den Stand aufzubauen", versetzt die gleichmütige Frauenstimme nach einer kurzen Pause.

Na immerhin, man kommt endlich hier weg!

Erleichtert registriert von Retterling den Befehl seiner Vorgesetzten, sich heute Nacht am gleichen Küstenabschnitt einzufinden, an dem man an Land gegangen ist, um wieder von der Regia Marina aufgenommen zu werden.
Noch besser: die Albaner soll er ebenfalls mitbringen, also keine weiteren Grabarbeiten im Umfeld der Jagdhütte.

Obwohl die beiden aussehen, als hätten sie so einiges auf dem Kerbholz, hat der Tenente doch keine Lust, sie einfach so kaltblütig hinzurichten.
Wie man das bei dem Alten offenbar getan hatte.

Er verstellt den Sender, bevor er das Radio ausschaltet und macht sich auf, seine Leute auf einen baldigen Aufbruch einzustimmen.
Der nächtliche Weg zur Küste ist kein leichtes Unterfangen.


16. September 1938

Guglielmo Marconi kann wieder einige Themen auf seiner Liste abhaken:

Vorkehrungen zur Aufstellung und Einbindung von Militärpolizei-Bataillonen in ausgewählte Brigaden und Divisionen des Esercito Italiano sind abgeschlossen, insbesondere auch die Vorgehensweisen dieser Bataillone zur Sicherung von besetzten Gebieten.
Hier konnte man sich einiges von den Deutschen abschauen, die ja im Weltkrieg ausgedehnte eroberte Gebiete verwalten mussten.

http://up.picr.de/28907922vm.jpg

Auch hat man sich umfangreich mit Formationen beschäftigt, ein Auftrag von der Regia Aeronautica.
Damit verschafft man den italienischen Fliegern hoffentlich Vorteile gegenüber ihren Gegnern.

http://up.picr.de/28907961zm.jpg

Als nächstes soll nach dem Willen des Nationalen Sicherheitsrates dem beeindruckenden Vorbild der Sturzkampf-Angriffe der deutschen Luftwaffe nachgeeifert werden.
Nicht gerade ein Herzensthema für Marconi, aber gleichwohl wichtig, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf Konstruktion, Zieloptik und Einsatz-Richtlinien.

http://up.picr.de/28907927rb.jpg

Interessanter ist da schon die Logistik, ein Umstand, der letztlich über den Erfolg der weitgespannten Pläne des Esercito Italiano mit entscheiden wird.
Wenn man es nicht schafft, die hier lauernden Probleme effizient zu lösen, wird mit der Expansion schon kurz hinter den Landesgrenzen Schluss sein.
Wie nicht zuletzt die großen Probleme im Abessinien-Feldzug und auch die immer wieder auftretenden Versorgungsengpässe des vergleichsweise bescheidenen Expeditions-Korps in Spanien aufgezeigt haben.

http://up.picr.de/28907913cf.jpg

So schnell wird den italienischen Forschern und Entwicklern jedenfalls nicht die Arbeit ausgehen.


18. September 1938

Maggiore Evilbeagle eilt durch die Flure der Città militare della Cecchignola in Rom, wieder einmal auf der Suche nach dem richtigen Zimmer für die nächste Besprechung.

Mit dem süßen Leben der Militär-Akademie war es mit der Ernennung zum Verbindungsoffizier beim Forschungsminister gründlich vorbei!

Kaum ernannt, hatte ihn der - stets ein wenig bedrohlich wirkende - Marconi umgehend losgehetzt, um sich bei der Erarbeitung der Grundlagen zur Sicherung eroberter Gebiete nützlich zu machen.
Evilbeagle rannte zwischen Esercito Italiano und zivilen Verwaltungsbehörden hin und her, konsultierte Stabsoffiziere und insbesondere Militärpolizisten, um die Aufstellung einschlägiger Bataillone zu konzipieren.

Mit der Abgabe der höchst dringlichen Unterlagen erhielt er bereits den nächsten Auftrag:
Aufbau einer Logistik-Organisation innerhalb des Esercito Italiano, die dazu in der Lage sein sollte, mit dem nach allgemeinen Ansehen im Kriegsfall siegreich nach vorne stürmenden Heer Schritt zu halten und die Versorgung der Truppen zu gewährleisten.

Im Weltkrieg hatte es dabei bei allen Kriegsparteien gekrankt.

Es standen schlicht nicht ausreichend technische Mittel zur Verfügung, um mit der nötigen Geschwindigkeit aus den verwüsteten Schlachtfeldern die Rollbahnen zu machen, die für den gewaltigen Nachschubbedarf der kämpfenden Armeen unabdingbar waren.
In der Folge blieben alle so teuer erkauften Siege auf dem Schlachtfelder letztlich vergeblich - nach einem Vormarsch von maximal 10km brach die Versorgung zusammen.
Bis der Nachschub wieder zu fließen begann, hatte der Gegner längst Entsatztruppen über seine intaktes Verkehrsnetz im Hinterland heran geführt.

Der Generalstab und der Duce persönlich legen höchsten Wert darauf, derlei Mißstände abzustellen, um den Erfolg ihrer Pläne nicht zu gefährden.

Während der Projektleiter und die ganzen Akademiker sich um Theorien und Konzepte Gedanken machen, ist es seine Aufgabe, für die Aufstellung von Logistik-Bataillonen zu sorgen, die den Divisionen direkt unterstellt werden sollten.
Nach Ansicht der Theoretiker ist es wesentlich günstiger, es jeder Division selbst zu überlassen, sich aus den zentralen Depots zu versorgen, als dies einer Monsterbehörde in Rom zu übertragen, die nach bürokratischen Gesichtspunkte zu Werke gehen würde.

http://up.picr.de/28920203qi.jpg

Jedenfalls hat Evilbeagle genug damit zu tun, alle relevanten Persönlichkeiten im immer weiter wachsenden Getriebe des Esercito Italiano zu identifizieren und den Kontakt herzustellen.
Wie offenbar bei Marconi üblich, ist man bereits zu Beginn eines neuen Projektes im Zeitverzug, weshalb der Maggiore kaum noch zum Schlafen kommt.

Leicht außer Atem bleibt er schließlich vor einer Tür stehen - geschafft, dort muss die Besprechung mit den Logistikern der Città militare stattfinden!
Er schnauft kurz durch, bevor er schneidig und ohne lange anzuklopfen die Tür aufreißt.


27. September 1938

Benito Mussolini studiert nachdenklich die Zahlen der Wehrämter, während der Kriegsminister Ugo Cavallero und der Korporationsminister Ferrucio Lantini wieder einmal eine lautstarke Diskussion pflegten.

http://up.picr.de/28920623ed.jpg

Der übrige Nationale Sicherheitsrat, dem noch der Luftfahrt-Minister, der Außenminister, der Innenminister und die Stabchefs der übrigen Teilstreitkräfte angehörten, übt sich derweil in Zurückhaltung, auf den Ratschluss des Duce wartend.

Wie schon seit Langem absehbar, kann die Hochrüstung der italienischen Streitkräfte mit dem durch die zweijährige Wehrpflicht zur Verfügung stehenden Personal-Pool nicht zum erfolgreichen Abschluss geführt werden.
Die Argumente der beiden Streithähne sind Mussolini längst geläufig - Lantini sieht seine Pläne für den weiteren Ausbau der Rüstungsindustrie durch eine verstärkte Rekrutierung in Gefahr, während Cavallero dringend mehr Männer braucht.
Wie natürlich auch Italo Balbo und irgendwann auch Domenico Cavagnari.
Der Eine ist jedoch zu schlau, um sich hier zu exponieren, während der Andere auf absehbare Zeit eh nicht auf Verstärkung zu hoffen braucht.

Schließlich hat der Duce seine Überlegungen abgeschlossen und lässt mit der leicht erhobenen Rechten erkennen, dass es nun an der Zeit ist, mit dem Gestreite aufzuhören und seinen Beschluss zu vernehmen.

"Wir brauchen mehr Rekruten, meine Herren", lässt er mit fester aber betont ruhiger Stimme vernehmen.
"Also werden wir das Wehrgesetz anpassen müssen. Einen geeigneten Entwurf habe ich bereits mit meinem Büro erstellt. Wir werden umgehend handeln müssen!"

Lantini blickt anklagend zur Decke, wagt es jedoch nicht, zu widersprechen.
Er wird wohl versuchen müssen, die zu erwartenden personellen Lücken in der Rüstungsindustrie durch verstärkte Anwerbung von Frauen zu schließen.
Cavallero lehnt sich hingegen mit einem zufriedenen Lächeln zurück - er kann bald wieder neue Verbände aufstellen!


03. Oktober 1938

Italo Balbo unterzeichnet den Reaktivierungsbefehl für das 2. Jagdgeschwader "Drago", welches sich wie die übrigen im Großraum Turin sammeln soll.

http://up.picr.de/28919900dg.jpg

Damit bringt es die Regia Aeronautica auf nunmehr 11 Jagdgeschwader, 7 fehlen noch zum persönlichen Fernziel des Oberbefehlshabers der Reagia Aeronautica.
An sich schon eine beeindruckende Leistung, die aber leider durch das weitgehende Fehlen an Schlachtflugzeugen und Bombern etwas beeinträchtigt wird.
Man kann halt nicht alles haben - Hauptsache, die Jagdwaffe hält den Himmel über dem Schlachtfeld und den eigenen Gebieten frei !

Mit zweimotorigen Bombern, wie sie die Deutschen mittlerweile offenbar am Fließband herstellen, wird die Luftwaffe in absehbarer Zeit ohnehin nicht glänzen können.
Abgesehen von den chronisch defizitären Rohstoffen fehlt es schlicht an der Industriekapazität, um diese technisch anspruchsvollen Flugzeuge in nennenswerter Zahl zu produzieren.

Die von Balbo als kostengünstige Alternative favorisierten einmotorigen Schlachtflieger kann man angehen, wenn die Jagdwaffe hinreichend ausgebaut ist.
Da der Einsatz nur über feindlichem Gebiet Sinn macht, sind sie auf die von den Jägern zu erkämpfende Luftherrschaft angewiesen.
Ansonsten wären sie vom Feind schnell vom Himmel geholt.
Also müssen erst ausreichend Jäger her, bevor man sich über die praktischen Vorteile der Luftherrschaft Gedanken machen kann.


07. Oktober 1938

Conte di Bassewitz geht nochmals die Verlautbarung zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes durch.

http://up.picr.de/28920430oo.jpg

Die vom Duce persönlich ausgearbeitete Gesetzänderung verpflichtet künftig jeden Italiener bis zum dreißigsten Lebensjahr zu einem dreijährigen Wehrdienst, womit der Mangel an Rekruten auf absehbare Zeit behoben wird.

Auch wenn man die Untauglichen, die unentbehrlichen Rüstungsfacharbeiter und Wissenschaftler, sowie die aus sonstigen Gründen Freigestellten abzieht, erschließen sich dem Zugriff der italienischen Streitkräfte doch zusätzlich rund eine Million Männer!
Aufgrund des höheren Alters und der tendenziell geringeren Tauglichkeit verlängert sich allerdings die nötige Ausbildungszeit.
Jedenfalls wenn man Ugo Cavallero, dem umtriebigen Kriegsminister Glauben schenken wollte.

Obwohl es sich letztlich um einen schnöden Gesetzestext handelt, hat di Bassewitz die Aufgabe, durch geeignete Formulierungen an die Ehre und den Stolz der Betroffenen zu appellieren, von denen sicherlich nicht wenige ihren gutbezahlten zivilen Arbeitsplatz aufgeben müssen.
Abgesehen von dem naturgemäß geringen Sold, von dem die Familien künftig leben mussten, ist es auch keineswegs sicher, dass man den immer deutlicher herannahenden Krieg lebendig, geschweige denn unbeschadet überstehen wird.

Da braucht es schon einen ordentlichen Schuss Propaganda, um die Moral der künftigen Soldaten und ihrer Familien zu sichern!

http://up.picr.de/28920395pl.jpg

Daher hat der Duce seinen Staatssekretär auch mit der Konzeption einer entsprechenden Kampagne beauftragt, die ab morgen überall in Italien gestartet wird.
Gesetz und Kampagne müssen natürlich zusammenpassen, weshalb sich der Staatssekretär wieder einmal mit einer Havanna in der Rechten durch einen Stapel Unterlagen wühlt.

Wenn Mussolini etwas hasst, dann Mißstimmung im Volk, war diese doch mit ausschlaggebend für die überschaubare Leistung der italienischen Streitkräfte im Weltkrieg gewesen.
Idealerweise sollten sich die Italiener voll Elan und reinen Herzens auf die Feinde stürzen!

http://up.picr.de/28920412xg.jpg

Also muss di Bassewitz es wieder einmal reissen!

Hohenlohe
16.04.17, 16:29
Werter DUC3,

wir, von der Militärakademie von Modena, wünschen euch weiterhin viel Glück und viele Erfolge beim Ausbau der italienischen Wehrmacht, in der zu dienen wir die Ehre haben. Ebenso freuen wir uns mitteilen zu dürfen, dass die beiden Werke "BamS" und "WamS" erfolgreich in Druck gegangen sind und allen wichtigen Stabsoffizieren des Heeres bald vorliegen werden. Wir hoffen, dass möglichst kein Exemplar dem Feind in die Hände fällt.
Hiermit schicken wir Ihnen jeweils ein Exemplar.

herzlichste grüsse

Maggiore Hohenlohe...:top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
17.04.17, 00:18
Wir danken Euch, werter Hohenlohe, für diesen unschätzbaren Beitrag zur Hebung der italienischen Wehrkraft :)
Mit diesen beiden Werken kann eigentlich nichts mehr schiefgehen :)

Azrael
17.04.17, 00:47
Es hat ja hier ein bisschen was von Game of Thrones: So wie man es dort nicht erwarten kann, bis Daenerys mit ihren Drachen endlich mal nach Westeros kommt, kann man es hier nicht erwarten, bis der Krieg losgeht :D

H34DHUN73R
17.04.17, 00:54
Bei allem Verständnis für Euren Blutdurst, werter Azrael, müsst Ihr Euch doch noch ein wenig gedulden ;)

Evilbeagle
17.04.17, 10:14
Werter H34DHUN73R,

wir sind außerordentlich über das neue Update erfreut ! Es ist gut, dass die Vorbereitungen für eine potentielle Verteidigung der Heimat in Jugoslawien oder in Frankreich gut vorran gehen! (Hust... Verteidigung, Hust.. Potentiell, Hust.. :D )
Wir werden unseren Beitrag leisten und in Kürze ein paar Gedanken über die Logistikdoktrin zu Papier bringen!

Evilbeagle
17.04.17, 10:45
"(...)... so kann man zum Schluss kommen, dass Logistik nur ein äquivalentes Wort zu Kommunikation ist. Es hilft nichts, wenn sich in den Depots der Nachschub stapelt, wenn niemand weiß, wohin dieser gebracht werden muss, geschweige denn, wo sich eigentlich die eigenen Truppen befinden.
Wenn man das Konzept der dezentralisierten Logistik auf den unteren Ebenen betrachtet, ergibt sich eine folgende Heeresstruktur:
Einerseits haben wir neben den höheren Befehlsebenen eine eigene Logistikdivision, deren Aufgabe es ist benötigten Nachschub zu beschaffen, auf die zentralen Depots zu verteilen und allgemein die Buchhaltung der Armee zu führen.
Andererseits haben wir die Logistikbrigaden, oder Kompanien, welche sich direkt unter dem Befehl der Kommandanten der kämpfenden Truppe befinden. Ihre Aufgabe ist die Beschaffung von Nachschub aus den zentralen Depots, Verteilung desselben an die Truppen und allgemein die Buchhaltung über die erbeuteten Güter auf Feindgebiet.
Wichtig ist, dass sie ihre Aufgaben auch auf sich allein gestellt zum Beispiel bei Durchbrüchen und Einkesselungen durchführen können.
Es ist wichtig, dass die genannten zentralen Depots selbst eine Mobilität besitzen und ein Netz bilden, welches sich dem Front verlauf anpasst, um ... (...)"
Aus dem Kapitel 2 des Aufsatzes: "Über das Konzept der dezentralisierten Logistik" von Maggiore Evilbeagle

"... wie erwähnt, ist die Kommunikation zwischen allen Elementen einer Division von größter Bedeutung. Ob nun die Logistikkompanien motorisiert sind oder nicht, ist von sekundären Bedeutung. Man kann sogar davon ausgehen, dass bespannte Kompanien auf Gebieten mit allgemein schlechte Infrastruktur im Vorteil sind. Um zur Kommunikation zurückzukommen, ist diese von letalen Bedeutung. So sollte, nein, muss jede Division über eine eigene Funkausstattung in Form einer eigenen Kompanie beim Stab aber auch jede untergeordnete Einheit Funker haben. Auch die Logistikeinheiten müssen Funkgeräte haben um immer in der Lage zu sein, Anforderungen, Positionen des Feindes und Positionen der eigenen Truppen zu kennen. Und um natürlich die eigene Positionen weiterzugeben und Anforderungen an die zentralen Depots zu formulieren, damit...(...)"
Aus dem Kapitel 4 des Aufsatzes: "Über das Konzept der dezentralisierten Logistik" von Maggiore Evilbeagle

H34DHUN73R
17.04.17, 11:16
Mit Euren Arbeiten leistet Ihr einen unschätzbaren Beitrag zur Vorwärts-Verteidigung Italiens, werter Evilbeagle :)
Selbst wenn das Esercito Italiano gezwungen sein sollte, die Landesgrenzen am Ural zu sichern, darf der Nachschub doch nie versiegen !

Hohenlohe
17.04.17, 17:08
Werter Maggiore Evilbeagle,

wir danken euch für die Zusendung eures letzten Aufsatzes. Wir haben nach einstimmiger Übereinkunft des Lehrkörpers der Militärakademie euren Aufsatz zum wichtigen Lehrgut erklärt und bringen ihn derzeit in die Studienvorlesungen erfolgreich ein. Die Studenten sind begeistert. Wir gratulieren euch daher.

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:top: *FORZA ITALIA!!*