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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HOI4: Alle Wege führen nach Rom



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H34DHUN73R
11.08.16, 20:42
ERSTER :D

Da es sich mit den AARs zu HOI4 hier ein wenig schleppt, erlauben Wir Uns, an dieser Stelle vorzupreschen :)
Obwohl Wir aufgrund der beruflichen Auslastung eigentlich gar keine Zeit haben, aber na ja.
Es möchte also möglich sein, dass sich das Projekt hier etwas hinzieht.

Bevor es losgeht noch einige Anmerkungen:

1) mit dem Deutschen Reich erscheint Uns das Spiel derzeit zu einfach, daher wählen Wir Italien. Die fröhlich-unberechenbare KI versteht es, für Abwechslung zu sorgen, sodass dem Leser hoffentlich einige Unterhaltung geboten werden kann.

2) Wir spielen auf Schwierigkeitsstufe "Normal", wobei es hier wohl eh keine großen Unterschiede gibt. KI bleibt KI, da kann man einstellen, was man will.

3) Wir haben einige Mods installiert, die mit einer Ausnahme spielerisch keinen Unterschied machen, siehe Screen. Einen Unterschied soll hingegen "Sahara Impassable" machen, der hoffentlich tut was er soll - ausprobiert haben wir es noch nicht.

http://up.picr.de/26473040rw.jpg

4) Schweren Herzens sind Wir zur normalen deutschen Version zurückgekehrt. Wir haben keine Lust, jeden Screen einzeln auf gewisse Details zu checken.

5) Geboten wird eine hoffentlich unterhaltsame Story, die sich einerseits am Spiel, andererseits am historischen Kontext orientiert.

Obwohl eigentlich unnötig, sei hier darauf hingewiesen, dass der Verfasser keinerlei Sympathien mit Mussolini oder den Faschisten hegt. Oder vergleichbarem Gesocks. Oder überhaupt irgendwelchem Gesocks gegenüber (es gibt soviel, heutzutage)
Nach Unserer unbescheidener Meinung war Mussolini vielmehr ein entscheidender Wegbereiter Hitlers - hätte er nicht dem Anschluss Österreichs zugestimmt, wäre die Geschichte vermutlich gänzlich anders verlaufen.
Stattdessen hat er durch kurzsichtige Machtpolitik zum eigenen Vorteil die Büchse der Pandora geöffnet und Hitlers Krieg überhaupt erst ermöglicht.
Daher finden wir das gelungenste Bild von Mussolini eines seiner letzten (kopfüber am Seil hängend, der geneigte Leser mag im Internet googeln). Schade, dass es von Adolf nichts vergleichbares gibt, aber der war halt schon immer schlauer.

6) Obwohl man der Verlockung einer Parodie im Falle Italiens eigentlich kaum widerstehen kann, haben Wir Uns doch dagegen entschieden.
Wir glauben, dass eine fesselnde Geschichte alle möglichen Facetten bieten sollte und eine Parodie engt hier natürlich auch ein.
Überdies wurden satirische Italien-AARs auch in diesem Forum schon reichlich geboten - und werden sicher auch weiterhin geboten, so soll es auch sein und Wir werden auch gerne mit lachen.

An dieser Stelle verneigen Wir Uns ehrfürchtig vor Charlie Chaplin und - in Unserem Falle natürlich besonders geboten - Jack Oakie, die es geschafft haben, Angst und Schrecken verbreitende Diktatoren zu Witzfiguren zu machen und der
Lächerlichkeit preiszugeben. Daher empfinden Wir persönlich den "Großen Diktator" als einen der wichtigsten Filme, die je gedreht wurden.
Neben "Vier Fäuste für ein Halleluja" versteht sich, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

In der Folge verstellt dieses einprägsame Bild der lächerlichen Diktatoren, insbesondere des lächerlichen Mussolini (oh, gab es je einen Diktator, der lächerlicher war?) natürlich auch ein wenig den Blick auf die Ernsthaftigkeit des Unterfangens.
Wir fanden früher die Habsburger und Hohenzoller lächerlich - bis Uns der "Oberst Redl" mit Armin Müller-Stahl die Augen geöffnet hat.
Die Leute hatten sich gründlich verrechnet, aber sie verfolgten mit großem Ernst sehr klare Ziele.

Da es Uns immer zuerst um strategische Aspekte geht, soll im Folgenden also ein höchst ernsthafter Griff nach der Weltherrschaft dargestellt werden, in klarer Erkenntnis der beschränkten eigenen Mittel und Defizite und der überlegenen Stärke der Gegner.
Und zwischendurch soll sicherlich auch mal gelacht werden.

In diesem Sinne mag sich nun der Vorhang heben um den Versuch einer erneuten Errichtung eines römischen Imperiums wiederzugeben...

Bushi
11.08.16, 20:43
Wir haben euer Projekt schonmal abonniert.

H34DHUN73R
11.08.16, 20:46
... und kassiert damit den Erstleser-Bonus, werter Bushi :)
Wir freuen Uns, Euch lebenslänglich kostenlose Updates dieses AAR anbieten zu können und wünschen viel Vergnügen :)

Hjalfnar
11.08.16, 20:50
Yay, Wir sind gespannt, werter H34DHUN73R!

Bassewitz
11.08.16, 21:05
Hoffentlich schnappt Ihr Euch Spanien und Jugoslawien!
Für ansprechende Grenzen!

Private_S
11.08.16, 21:19
Erfreuen Uns am Start-Post und abonnieren hiermit!

clone
11.08.16, 21:45
Endlich ein HoI IV AAR, auf gehts und möge das Mittelmeer eures sein.

H34DHUN73R
11.08.16, 22:12
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Alle Wege führen nach Rom - I

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02.Januar 1936
Benito Mussolini beugt sich in seinem Arbeitszimmer - wenn man es so nennen konnte - im Palazzo Venezia sitzend, über den aufgeschlagenen Akt, die Stirn skeptisch runzelnd.

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Eine strenge, schmucklose Messing-Lesebrille läßt eher an einen Gelehrten, Schriftsteller oder Bankier denken, denn an den "Duce", der gewöhnlich gekleidet in eine martialische Uniform hauptsächlich durch - insbesondere in ausländischen Augen - unsäglich theatralische Auftritte aufzufallen versteht.

Abseits dieser von den Italienern und insbesondere von seinen Anhängern durchaus goutierten öffentlichen Auftritte trägt Mussolini meist - wie auch heute - unauffällig legere Geschäftskleidung: schwarze Stoffhose, weißes oder hellblaues Stoffhemd, dazu ein bequemes beiges oder schwarzes Sakko und heute wie meist keine Krawatte.
Auch an dem schwarzen Hemd, das für die faschistische Bewegung schon beinahe heilige Bedeutung hatte, zeigt er privatissimo kein sonderliches Interesse.

Die konzentrierte, nachdenkliche Haltung, mit der er sich in das Dokument vertieft hat, trägt ihr übriges zu dem für Außenstehende befremdlichen Eindruck bei. Man wäre allenfalls geneigt, diesem durchschnittlich großen, an einem schnörkellosen Schreibtisch sitzenden Mann eine gewisse Ähnlichkeit zu jenem operettenhaften Demagogen zu attestieren. Am Ehesten erinnert noch der ausgeprägte Unterkiefer an jenen beinahe schon bizarren, selbstherrlichen und offenkundig drittklassigen Schauspieler.

Und doch ist dieser weitaus unauffälligere, ruhige und durchaus intellektuell wirkende Mann der echte Duce, jener andere nur eine Kunstfigur, zurechtgeschnitten nach Mussolinis Vorstellung eines erfolgreichen und eindruckgebietenden Volkstribuns.
Nun, niemand kann auf allen Gebieten brillieren und Mussolinis eher beschränkten schauspielerischen Fähigkeiten haben im Verein mit seinem ausgeprägten politischen Instinkt, seiner Begabung für Strategie und Taktik und nicht zuletzt seiner Skrupellosigkeit und dem unstillbaren Drang nach Macht immerhin ausgereicht, die selbst definierte Position des Führers des italienischen Volkes zu erreichen.
Jedenfalls gibt es heute, am 02.Januar 1936 in Italien praktisch keine Stimme mehr, die das bestreiten würde.
Was womöglich auch daran liegen mag, dass jene Stimmen für immer verstummt, vielleicht hinter hohen Mauern nicht mehr wahrnehmbar sind oder auch einfach aus kühler Berechnung derzeit schweigen.

Mussolini nippt an seinem Pellegrino, während er eine weitere Seite des Berichtes umblättert.

Ebenfalls ganz entgegen seines öffentlichen Images ist eher zudem ein fleißiger, bisweilen übergenauer und detailbesessener Arbeiter, der täglich 10 bis 12 Stunden Besprechungen mit seinen Untergebenen widmet und insbesondere auch dem beinahe leidenschaftlichen Studium von Akten.

Akten, die so ziemlich jeden Aspekt des Lebens in Italien betreffen können, zum Leidwesen seiner Mitarbeiter und speziell der zweiten Garnitur der italienischen Faschisten, von denen sich durchaus etliche selbst zum Herrscher berufen sehen. Doch sieht ihnen der arbeitswütige Duce zu genau auf die Finger und hält die Zügel viel zu straff, als dass sie sich Alleingänge hätten erlauben können.
Zumal es sich in vielen Fällen durchaus nicht um die intellektuelle Blüte des italienischen Volkes handelt. Mussolini hatte mit kühler Berechnung eher zweit- und drittklassige Männer auf Schlüsselpositionen gesetzt, die nicht gerissen genug waren, um ihm gefährlich zu werden, aber doch schlau genug, um einzusehen, dass sie ohne ihn nichts erreichen konnten.

Auf den Verfasser des so aufmerksam studierten Berichtes trifft all das hingegen durchaus nicht zu.
Vielmehr handelt es sich bei Jenem mit Giovanni Messe um den fraglos fähigsten General der italienischen Streitkräfte, viele würden sogar sagen, um den einzig fähigen.
Was nicht ganz korrekt war, den es gab noch einen zweiten Kommandeur mit einigem Potential.
Bei den übrigen Befehlshabern handelte es sich überwiegend um verknöcherte, dem Denken und den Paradigmen des Weltkrieges verhaftete Bürokraten, denen man eigentlich nicht ernstlich eine verantwortungsvolle Position übertragen mochte.
Zumal sie ihr Handwerk schon in jenem großen Krieg nur stümperhaft verrichteten.

Nun, in Friedenszeiten waren fähige Militärs eher ein Grund zur Beunruhigung, speziell für einen so argwöhnischen Menschen wie Mussolini.
Da er sich selbst als einen in die Reihe der römischen Cäsaren gestellten Führer definierte, waren ihm talentierte und erfolgreiche Tribune generell ein Grund für höchste Wachsamkeit.
Schließlich hatten eine ganze Reihe von Imperatoren ihre Karrieren als erfolgreiche Feldherren begonnen, die ihre zu sorglosen Herren am Ende überwältigten.
In Kriegszeiten hingegen konnte man sich die bequemen, harmlosen Schafsköpfe nicht leisten, da mussten dann eben doch jene fähigen Strategen das Kommando übernehmen, die man ansonsten lieber fernab von Macht und Einfluß wußte, zur Not auch gleich unter der Erde.

Allerdings bot Giovanni Messe selbst dem leicht weckbaren Misstrauen des Duce kein rechtes Ziel.
Der General und Held diverser Kriege, der mit den Arditi die italienischen Sturmtruppen begründet hatte, war ein geradezu beängstigend rechtschaffener Offizier, an dessen Treue zum König keinerlei Zweifel aufkommen konnte. Solange Mussolini selbst das Wohlwollen Viktor Emanuels besaß, würde er sich blind auf seinen brillianten General verlassen können.

Daher wohnte der Ernennung Messes zum Oberkommandierenden im abessinischen Krieg etwas Unausweichliches inne, weshalb ihn der Duce an etlichen dienstälteren Generälen vorbei an die Spitze des kampfstärksten Verbandes der italienischen Streitkräfte befördert hatte.
Natürlich würden jene weitgehend unfähigen Einfaltspinsel dieses Manöver Mussolini so schnell nicht verzeihen - aber ihre Wut galt ebenso dem protegierten Giovanni Messe, was jenen umso enger an den Duce band.

In dem aufmerksam studierten Dokument finden sich die Dispositionen des Generals hinsichtlich der bevorstehenden Offensive gegen die abessinischen Streitkräfte.
Messe legte darin ausführlich die Gründe für seine Anforderung beinahe der gesamten italienischen Luftwaffe dar.
Nach Meinung des Generals sind die italienischen Infanterie-Einheiten den Äthiopiern keineswegs so überlegen, wie man das im allgemeinen gerne annimmt.

Tatsächlich fehlt es an so gut wie Allem: Artillerie, Pioniere, Nachrichten- und Aufklärungseinheiten, Sanitäts- und Wartungseinheiten.
Selbst der vorhandenen Ausrüstung der Infanterie bescheinigt er ein armseliges Niveau auf gerade mal dem Stand des Weltkrieges und damit den meisten großen Nationen deutlich unterlegen.
Nicht gerade das, was man zu lesen wünscht, wenn man ein Weltreich errichten will oder doch jedenfalls eine Einflusszone, die gleichrangig neben der Englands oder Frankreichs rangiert.

Zumindest Letzteres ist jedoch erklärtes Ziel des Duce, der die klägliche Rolle Italiens im Weltkrieg nicht vergessen, geschweige denn verwunden hat.
Schliesslich hatte er selbst lange genug als Frontkämpfer die Knochen hingehalten, hatte viele gute Kameraden in blutigen und durchweg sinnlosen Schlachten fallen sehen.

Jahrhunderte lang war Italien der Bedeutungslosgkeit verfallen, purer Spielball anderer Mächte und in zahlreiche kleine Herzogtümer zersplittert.
Der Weltkrieg hatte, auch nach dem Willen Mussolinis, der unaufhörlich dem Kriegseintritt auf Seiten der Entente das Wort geredet hatte, dem ein Ende setzen und Italien wieder in die Reihen der Großmächte führen sollen.

Ursprünglich gedachten die italienischen Führer dieses Ziel an der Seite der Mittelmächte auf Kosten Frankreichs zu erreichen.
Die überraschende Kehrtwende der britischen Außenpolitik und die Gründung der Entente, verknüpft mit der Annäherung an Rußland hatte die Lage für Italien jedoch grundlegend verändert.
Da Italien praktisch nur aus Küste bestand, war die Sicherung des östlichen Mittelmeeres faktisch stets eine Überlebensfrage.
Mit der französischen Marine hätte man es diesbezüglich durchaus aufnehmen können, aber als England an die Seite Frankreichs trat war klar, dass die Entente das Mittelmeer beherrschen würde.
Daher schwankten die italienischen Führer längere Zeit um sich schliesslich gegen ihre alten Bundesgenossen zu wenden, Nizza gegen Triest tauschend.

Doch verlief der Krieg dann gänzlich anders als gedacht.
Die immer wieder erneuerten Isonzo-Offensiven brachten nur gigantische Verluste, obwohl Habsurg doch unter einem Mehrfrontenkrieg schnell hätte zusammenbrechen sollen.
Anstatt das Volk zu einen und eine gemeinsame italienische Identität zu stiften, waren die Italiener von Anfang an gespalten und diese Spaltung vertiefte sich noch ständig weiter.
Schliesslich musste die Entente sogar noch intervenieren, um einen italienischen Zusammenbruch zu verhindern, womit es um den ersehnten außenpolitische Prestige-Gewinn ebenfalls geschehen war.

Auch hatte man es seiten der Franzosen und Engländer am Ende vorgezogen, die entscheidenden Offensiven dort zu starten, wo die Mittelmächte am Stärksten waren:
In Frankreich und nicht etwa an Piave und Isonzo, wo sich Österreich-Ungarn schon in Auflösung befand und auch der Krieg gegen Deutschland sehr viel schneller und eindrücklicher zu beenden gewesen wäre.
All dies nur um Frankreich den Nimbus des Triumpfes über die Mittelmächte zu verleihen und nicht etwa Italien.
Das ersehnte Dalmatien hatte man auch nicht erhalten, stattdessen wurde ein jugoslawischer Staat aus der Taufe gehoben, der zumindest im Norden eine ganze Reihe von Gebieten beinhaltete, die Italien als für sich reserviert ansah.

So reihten sich die Italiener am Ende in die Liste der enttäuschten Sieger ein, die ihren gewaltigen Einsatz weitgehend als verloren, ihre Anstrengungen als herabgewürdigt ansahen.
Wie auch andernorts verschaffte die Enttäuschung und Brutalisierung im Gefolge des Weltkrieges den Extremisten Zulauf, sodass sich schliesslich Mussolini durchsetzen konnte.

Er hatte das Fernziel eines neuen römischen Reiches inzwischen keineswegs aus den Augen verloren, wenn auch nunmehr einen deutlich geschärften Blick für die Hindernisse auf diesem Weg.

Im Norden war Deutschland fraglos auf Revanche aus, was Italien durchaus einschließen mochte.
Klar war jedenfalls, dass der Österreicher Hitler eine großdeutsche Lösung im Sinn hatte, nachdem sich die kleindeutsche Variante als nicht leistungsfähig genug für Deutschlands hochgespannte Ambitionen erwiesen hatte.
Im Zuge einer Eingemeindung Österreichs mochte schnell ein Interesse an Slowenien, Kroatien und Dalmatien aufkommen - Gebiete, die für Mussolini unabdingbar mit seinem ersehnten neuen römischen Imperium verknüpft waren.
Zudem war Italien ein schwaches Österreich eine Sicherheitsgarantie für die eigene Grenze und die nach dem Weltkrieg annektierten Gebiete.
Würde der Rassenfanatiker Hitler die Südtiroler preisgeben um sich ausgerechnet mit den Italienern anzufreunden, auf deren Konto die Zerschlagung Österreich-Ungarns letztlich ging?
In seinem kruden Buch, welches Mussolini nach Hitlers Machtergreifung gezwungenermaßen gelesen hatte, schwadronierte jener ja beständig über den Osten.
Ob er ernstlich hoffte, der Westen würde ihn gewähren lassen?
Im Erfolgsfalle könnte Deutschland wohl von keiner feindlichen Allianz mehr bezwungen werde, was für Briten und Franzosen sicher Grund genug wäre, frühzeitig einzuschreiten.

Im Westen war Frankreich ein traditioneller Gegner, um nicht zu sagen Feind Italiens, sah man dort doch Norditalien seit langem als bloße Spielwiese französischer Interessen. Zudem beobachtete man beiderseits mißtrauisch die kolonialen Bestrebungen des jeweiligen Nachbarn.
Auf dem Balkan lag man sowieso über Kreuz.
Die Franzosen würde daher sicher nicht zögern, sich auf Kosten Italiens zu bereichern.

England wiederum hatte mit seinem Empire am meisten zu verlieren - jegliche Statusänderung im Mittelmeerraum konnte eigentlich nur zulasten der britischen Machtposition erfolgen.
Aufgrund der überragenden Bedeutung des Suez-Kanals für den Zusammenhalt des Empires würden die Briten nahezu alles tun, um Ihre Position in Ägypten zu halten, was jeden notwendigen Ausbau der britischen Mittelmeer-Flotte einschloß.
Die britische Außenpolitik basierte zudem seit langem auf dem sorgfältigen Ausbalancieren von Allem und Jeden, was den nicht sonderlich kampfwütigen Engländern ermöglichte, jeweils im Verein mit lokalen und regionalen Verbündeten als Zünglein an der Waage die Pax Britannica aufrecht zu erhalten oder jedenfalls wieder herzustellen.
Wobei besagte Verbündete gerne auch die Hauptlast der Kämpfe und Verluste übernehmen durften, wie zuletzt Frankreich, Rußland und Italien.

Im Osten boten sich immerhin mit den schwachen Staaten Jugoslawien, Albanien und Griechenland reichlich geeignete Ziele an.
Leider sahen die Briten allerdings diese Staaten als elementaren Bestandteil ihrer Eindämmungsstrategie gegenüber Deutschland, der Türkei und Rußland an, weshalb sie einer Annektion durch Italien und dem verbundenen Machtzuwaches Italiens nicht tatenlos zusehen würden.

An der nordafrikanischen Küste bot sich auch kein erreichbares Ziel - Ägypten blieb zumindest vorerst ein unerreichbarer Traum.
So fiel der Blick schließlich auf Abessinien, den ältesten existierenden Staat der Welt, der wundersamerweise den kolonialen Bestrebungen des 19. Jahrhunderts getrotzt hatte.
Wobei Italien durchaus selbst durchaus ebenfalls mit solchen Bestrebungen gescheitert war.
Damit gedachte der Duce nun aufzuräumen, weshalb er einen nun schon drei Monate währenden Krieg vom Zaun gebrochen hatte.
Leider hatte er den Oberbefehl dem politisch ungefährlichen aber eben auch militärisch unfähigen Pietro Badoglio übertragen hatte, der erkennbar in erträglicher Zeit nichts erreichen würde.
Deshalb hatte Mussolini schließlich doch seinem besten General das Oberkommando übertragen und erwartete nun nichts anderes als einen schnellen Sieg.
Bisher beschränkten sich Briten und Franzosen zwar auf diplomatische Demarchen, aber je länger sich die Sache hinzog desto mehr geriet Italien ins Fadenkreuz dieser weit überlegenen Mächte.

Immerhin hatte sich Deutschland politisch und propagandistisch auf die Seite Italiens geschlagen.
Für Hitler nicht gerade ein populärer Zug, weder innen- noch außenpolitisch, weshalb es sich eigentlich ganz klar um eine Offerte an Italien handeln mußte.
Die Auftritte der Nazis waren nicht dazu geeignet, das Wohlwollen der Nachbarn zu erlangen, was im Falle Deutschlands ohnehin schon beinahe unmöglich gewesen wäre.

Da galt es für den Duce nun, scharf Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor man einen fatalen Fehler beging.
Mussolini wäre viel lieber mit England / Frankreich marschiert, aber da gab es für Italien nun mal nichts zu gewinnen.
Mit Deutschland hingegen wäre das Risiko ungleich größer - aber damit auch die mögliche Prämie.

Immerhin hatten sich die US-amerikanischen Wähler nach dem Weltkrieg wieder prompt in ihr isolationistisches Schneckenhaus verkrochen.
Durchaus zum Leidwesen ihrer politischen Führer, die sich noch ganz gerne den einen oder anderen Schluck aus der imperialistischen Flasche gegönnt hätten.
Aber auch wenn derartige Gelüste wieder aufleben mochten, war doch der zunehmende Fokus auf den Pazifik unverkennbar.
Also drohte wenigstens aus dieser Richtung mittelfristig keine Gefahr.

Die Russen wiederrum waren nach jener verheerenden Revolution, die die Schrecken des Weltkrieges noch deutlich übetroffen hatte, bis auf Weiteres aus dem Spiel.

Alles in allem eine Konstellation, die bei sich bei allen Gefahren in der Zukunft sehr viel eher verschlechtern als verbessern würde.
Also galt es, möglichst schnell zu handeln, wenn man etwas erreichen wollte!


Mussolini teilte durchaus die Ansichten seines Proteges hinsichtlich der Ausstattung der italienischen Streitkräfte.
Den tieferen Grund bildete natürlich das unzureichende italienische Industriepotential, was bereits im Weltkrieg klar zu Tage getreten war.
Seinerzeit hatte die Entente Italien massiv mit Kriegsgerät unter die Arme gegriffen, was angesichts des italienischen Alleinganges nun natürlich nicht mehr zur Debatte stand.
Einige Jahre lang hatte England mit Mussolini kokettiert, doch war diesem immer klar gewesen, dass es den Engländern ohnehin nur darum ging, die allzu selbstbewußten Franzosen auf eine handliche Größe zu begrenzen. Dafür war Italien recht, doch würden die Engländern niemals einen ernstlichen Machtzuwachs Italiens fördern oder auch nur dulden.

Italien würde sich schon selbst eine industrielle Basis schaffen müssen, die seinem Anspruch auf Weltgeltung entsprach!
Der Duce hat dazu schon einige Pläne in Petto, die sich im Abessinien-Krieg allerdings wohl nicht mehr auswirken werden.

Immerhin verfügen die gegenwärtig interessanten Abessinier nicht über Flugzeuge und wohl auch nicht über Mittel zur Flugabwehr, weshalb Mussolini dem Ansinnen Giovanni Messes durchaus positiv gegenüber steht.
Allerdings dient sein Schwiegersohn, Graf Ciano als Major und Bomberpilot bei der Luftwaffe, was ihn immerhin kurz zögern läßt.
Seine Tochter würde es ihm wohl nicht verzeihen, wenn ihr Mann in Afrika fallen sollte.
Aber schließlich ist der Duce selbst ein altgedienter Frontkämpfer und der Status als Kriegsheld würde die Karriere seines Schwiegersohnes nach der erfolgreichen Tätigkeit als Generalkonsul in China sicherlich noch weiter beflügeln.
Mussolini hat keine Lust, einen ungeeigneten Schwiegersohn zu protegieren - seinen Wert für die Familie und für Italien muss er schon selbst beweisen!

Die Luftwaffe musste im Übrigen auch mal vor die Tür.
Bislang gründete sich der Ruf der italienischen Luftwaffe im Wesentlichen auf eher sinnlose Rekorde von Prototypen und Spezialmaschinen, sowie noch sinnlosere Formationsflüge, wie etwa einer Atlantiküberquerung mit etwas über 30 Maschinen.
Also nichts von praktischem militärischem Wert.

Inzwischen alterte das Gros der Maschinen vor sich hin, ohne dass geeignete Nachfolger zur Verfügung standen.
Zu lange hatte man sich auf den Lorbeeren aus den zwanziger Jahren ausgeruht.
Das alles soll sich demnächst ändern und ein echter Kampfeinsatz ist dafür sicher ein probater Auftakt.
Schwungvoll setzt der Duce daher seine Unterschrift unter das Ersuchen von General Messe und setzt damit umfangreiche Verlegungen in Gang.


04.Januar 1936
Vier Männer sitzen an dem rechteckigen, schweren Eichenholz-Besprechungstisch im Büro des Duce im Palazzo Venezia.
Benito Mussolini selbst, der zur Zeit nebenher auch das Rüstungs-, Korporations- und Luftfahrt-Ministerium leitet, sowie die drei Staatssekretäre, die er zur Entlastung von den Tagesgeschäften dieser Ministerien benannt hat.
Im Grunde nehmen jene die Aufgaben von Ministern war, Mussolini ging es bei der offiziellen Übernahme durch ihn selbst im Wesentlichen um die Abkoppelung dieser sensiblen Themen vom allgemeinen Kabinettsbetrieb und die Sicherstellung koordinierter Aktivitäten nach seinem persönlichem Ratschluß.
Noch ergänzt durch den ebenso sensiblen Bereich Forschung und Entwicklung tagt hier dementsprechend faktisch ein Geheimkabinett.

Aufschlussreich ist das Fehlen von Domenico Cavagnari, dem Staatssekretär des Marineministeriums und Stabs-Chef der Marine.
Normalerweise ist er als Verwalter des nach der Armee zweitgrößten Rüstungsbudgets ein sehr einflußreiches Mitglied dieses illustren Kreises.

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Mussolini residiert natürlich an der Stirnseite des vier Meter langen Tisches.

Rechts von ihm hat Ugo Cavallero Platz genommen, der als Staatsekretär das Kriegsministerium leitet.

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Über die Jahrzehnte hinweg pendelte dieser immer wieder zwischen einer erfolgreichen militärischen Laufbahn, die ihm zum gegenwärtigen Rang eines Maggore Generale geführt hat und einer eher noch erfolgreicheren privatwirtschaftlichen Karriere, die zuletzt im Vorstandsvorsitz von Ansaldo gipfelte.
Ansaldo gehört zu den größten italienischen Rüstungsfirmen, mit einem Portfolio von Stahlwerken, Werften, Artillerie- und Flugzeug-Produktion und starken Aktivitäten in den Bereichen Eisenbahn- und Automobil-Bau.
Im Verlauf der Weltwirtschaftskrise stand der Industrie-Gigant am Rande des Abgrundes um schliesslich von Mussolinis staatlicher Auffanggesellschaft IRI gerettet zu werden.
Für Mussolini ist Cavallero auch als Gegengewicht zu Marschall Pietro Badoglio wichtig, der als Marschall von Italien und Generalstabs-Chef der Streitkräfte wichtigster Militär und damit ein anderer für den Duce potentiell gefährlicher Mann ist.

Neben ihm sitzt Ferruccio Lantini für das Korporationsministerium, welches die Nachfolge der vormaligen Ministerien für Industrie, Wirtschaft, Handel und Arbeit angetreten hat.
Nach faschistischer Ansicht können diese Themen nur gemeinsam behandelt werden, was eine bemerkenswerte Machtkonzentration in den Händen dieses Mannes zur Folge hat.

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Auf der gegenüberliegenden Seite ist mit Italo Balbo einer der wichtigsten Männer Italiens für das Luftfahrtministerium präsent.

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Eine abwechslungsreiche Karriere hat ihn vom hoch dekorierten Weltkriegs-Offizier der Alpinisti über die Sozialwissenschaften und das Bankwesen schließlich in die Politik geführt.
Im Gegensatz zu den meisten heute in der PNF einflußreichen Männer war er bereits vor Mussolinis Marsch auf Rom einer der Parteiführer und ist damit naturgemäß auch ein potentieller Konkurrent für den Duce.
Seine jetzige Position verdankt er nicht zuletzt dem Wunsch Mussolinis, diesen geistig sehr wendigen Mann im Auge zu behalten.

Obwohl er Luftmarschall ist, hat er doch das Fliegen erst vor wenigen Jahren erlernt, letztlich auf Betreiben Mussolinis.
Zweifellos hatte ihm der Duce seine jetzige Aufgabe auch übertragen, um sich bei einem Scheitern Balbos diesen gefährlichen Mann ohne größere Scherereien vom Hals schaffen zu können.
Allerdings war Balbo bislang nicht gescheitert, stattdessen hat er es sogar zu nationaler und internationaler Berühmtheit gebracht und nun hat Mussolini ihn erst recht am Hals.

Zur Linken Mussolinis hat sich der noch berühmtere Guglielmo Marconi platziert, der neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten auch Mitglied der PNF und Präsident der Accademia Nazionale dei Lincei ist und somit auch als wissenschaftlicher Berater Mussolinis fungiert.

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Jedenfalls soweit sich dieser für Wissenschaft interessiert - zumindest zuletzt standen die auf den militärischen Bereich praktisch anwendbaren Themen im Vordergrund.

Mussolinis Blick folgt den beiden Bediensteten, die die Versammelten mit Mineralwasser, Säften und Kaffee versorgt haben und sich nun samt Servierwagen diskret zurückziehen.
Was hier besprochen wird geht keinen Außenstehenden an.
Erst als sich die schallgedämpfte Doppeltür hallend geschlossen hat, beginnt der Duce zu sprechen.

"Nun gut, meine Herren, kommen wir gleich zum Wesentlichen!"
Sein prüfender Blick wandert reihum, versichert sich der ungeteilten Aufmerksamkeit der Runde.

"Für die Zukunft Italiens ist die Kontrolle über den Balkan unverzichtbar! Dies wiederum wird sich ohne eine Konfrontation mit England und wahrscheinlich auch Frankreich nicht bewerkstelligen lassen!"

Balbo zieht bestürzt die Augenbrauen hoch, plädiert er doch seit Langem für eine Anlehnung an England.
Auch Cavallo wirkt keineswegs begeistert, weiß er doch die überlegene Stärke der französischen Armee bestens einzuschätzen.
Marconi und Lantini wirken unbewegt, obwohl für Ersteren die wirtschaftlichen Folgen sicherlich sehr erheblich wären.

"Natürlich werden wir nicht überstürzt zu Werke gehen", fährt Mussolini gleichmütig fort, "sondern uns vielmehr die nächsten vier Jahre Zeit nehmen, um uns kriegsbereit zu machen!"

Einzig Lantini scheint sich ein wenig zu entspannen.

"Wir werden natürlich eine umfassende Erweiterung der Armee vornehmen müssen - ich denke an mindestens 120 Divisionen, wovon mindestens 15 Divisionen gepanzert oder immerhin motorisiert sein sollen!"

Nun wirkt immerhin Cavallo etwas zuversichtlicher, während Lantini zunehmend skeptisch im Kopf mitzurechnen scheint.

"Ausserdem werden wir eine Luftwaffe benötigen, die diese Truppen wirksam unterstützen kann, vor Allem aber die Luftherrschafft über italienischem Gebiet und den Küstengewässern erkämpfen kann. Daher muss vorrangig die Jagdwaffe stark ausgebaut werden!"

"Wir haben im Luftfahrtministerium vor einiger Zeit bereits den Plan Merkur ausgearbeitet, Benito", läßt sich Balbo vernehmen.
Zwar schätzt man sich gegenseitig nicht sonderlich, jedoch ist es für die alten Kampfgefährten obligatorisch, sich beim Vornamen zu nennen.
"Wir gehen von einem Ausbau der Jagdwaffe auf 15 Geschwader aus, dazu 4 Bomber-, 4 Marineflieger- und 4 Sturzkampfgeschwader"
Mussolini, dem dieser Plan durchaus geläufig ist, nickt bestätigend. Zwar gehen seine Pläne noch weiter, aber es macht keinen Sinn, gleich alle Anwesenden vor den Kopf zu stoßen.

Lantinis Blick wandert nun irritiert zwischen beiden hin und her, die Stirn in tiefe Falten gelegt.
"Ich muss leider anmerken, dass unsere Industrie keineswegs in der Lage sein wird, innerhalb von 4 Jahren eine derartige Hochrüstung von Armee und Luftwaffe zu bewerkstelligen, mein Duce", flechtet er zögerlich ein.

"Daher werden wir uns auch vorerst einer drastischen Erweiterung unserer Rüstungs-Industrie widmen", bescheidet ihm der Angesprochene gelassen, "wobei wir insbesondere auch die Industrie-Technologien stark weiterentwickeln werden"

Marconi nickt auf einen fragenden Blick Mussolinis hin bestätigend.
"Tatsächlich werden wir durch Verbesserungen der Ausrüstung und durch den Aufbau von Groß-Betrieben die Produktivität und damit auch die Produktion dramatisch steigern können"

"Nun, das wird zweifellos auch erforderlich sein", gibt der noch keineswegs beruhigte Lantini zurück.
"Aber eine derartig radikal ausgeweitete Rüstungsproduktion benötigt auch eine entsprechende Rohstoff-Versorgung. Wie sollen wir denn beides bewerkstelligen?"

Mussolini gestattet sich ein dünnes Lächeln.
"Indem wir sobald als möglich auf eine Kriegswirtschaft umstellen," antwortet er dem ungläubigen Staatsekretär, "und dadurch den zivilen Verbrauch deutlich einschränken. Außerdem können wir dann einen weit größeren Teil unserer Konsumgüter-Industrie für den Export arbeiten lassen und uns so die notwendigen Devisen verschaffen"

"Für modernes Kriegsgerät wie Flugzeuge, Panzer und LKW benötigen wir vor Allem Öl und Gummi", gibt Cavallo zu bedenken.
"Eine nachhaltige Versorgung dürfte mit ansteigenden politischen Spannungen immer schwieriger werden und mit Kriegsausbruch eventuell gänzlich unmöglich!"

"Wie so häufig haben diese schrecklich tüchtigen Deutschen auch hier offenkundig eine Lösung gefunden", wehrt Mussolini ab.
"Durch Kohleverflüssigung lassen sich im großindustriellen Maßstab gewaltige Mengen an Öl und Gummi gewinnen - sicherlich genug für unsere Zwecke!"

Erneut nickt Marconi, den Mussolini schon vor einigen Monaten mit eben jener Frage befasst hat, bestätigend.

"Also müssen wir zusätzlich zum drastischen Ausbau der Rüstungs-Industrie und der Rüstung selbst auch noch diese sicherlich sehr umfangreichen Industrie aufbauen", wendet Lantini düster ein, woraufhin ihn Mussolini mit einem gereizten Seitenblick straft.
"Nun, natürlich werden wir diese Aufgabe letztlich stemmen - aber werden uns die Deutschen ihre Technologie denn so einfach zur Verfügung stellen?"

"Das lassen Sie mal ruhig meine Sorge sein, mein lieber Lantini", versetzt der Duce.
"Ich habe mir darüber schon meine Gedanken gemacht"

Nun richten sich alle Augen neugierig auf Mussolini, der jedoch erkennbar keine Lust hat, zum jetzigen Zeitpunkt seine diesbezüglichen Überlegungen zu enthüllen.
Oder überhaupt in diesem Kreise bekannt zu geben.

Nach einigen langen Sekunden zunehmend peinlicheren Schweigens ergreift Balbo erneut das Wort.
"Müssen wir nicht auch noch die Marine stark ausbauen, wenn wir uns mit den Engländern anlegen wollen?"

"Wir werden uns nicht einfach so mit den Engländern anlegen", verkündet Mussolini, "das überlassen wir gerne anderen Leuten, die die ungeilte Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden. Wir werden uns vielmehr unaufällig verhalten und genau im richtigen Moment überraschend und mit überwältigender Macht zuschlagen.
Für den Ausbau der Marine ist auch später noch genug Zeit, zuerst müssen wir in der Lage sein, mit den Franzosen fertig zu werden, was wir zulande und in der Luft schaffen müssen. Ausserdem hat es auch keinen Sinn, die bestehenden Schiffs-Entwürfe zu bauen, die den englischen ohnehin schon unterlegen sind. Wir werden vielmehr alle Flottenbau-Aktivitäten auf Eis legen, bis solche Pläne zur Verfügung stehen. Außerdem verschafft uns das erheblich mehr Luft bei der Rohstoff-Versorgung. Armee und Luftwaffe haben bis auf Weiteres absolute Priorität!"

Balbo nickt nachdenklich. Nun ist auch klar, warum das Marineministerium nicht am Tisch sitzt.
Es gibt schlicht nichts für die Kollegen zu tun!
Ob man das im Palazzo Marina am Tiber wohl schon weiß?

"Nun kennen Sie das Ziel und den Zeitplan", ergreift Mussolini nochmals abschließend das Wort.
"Ich erwarte Ihre Detailpläne bis spätestens Mitte Januar! Wir haben keine Zeit zu verlieren!"

Fest blickt er nochmals jedem in die Augen, das markante Kinn gebieterisch vorgereckt, bevor er die geheime Zusammenkunft schließlich auflöst.

H34DHUN73R
11.08.16, 23:14
... achja, das Wichtigste wieder mal vergessen:

Die königlichen Streitkräfte sehen sich in der glücklichen Lage, einigen aufstrebenden Gentlemen die Teilnahme an abwechslungsreichen Jagdexpeditionen anbieten zu können!
Für Waffen, Munition und Unterkunft (nunja) wird gesorgt!

Interessierten Personen raten Wir durchaus zur Eile, da aus technischen Gründen leider nur 8 Millionen Plätze zur Verfügung stehen - Frühbucher also klar im Vorteil :D


Risiken/Nebenwirkungen:
Aus formalen Gründen sein hier darauf hingewiesen, dass weder der Duce persönlich, noch die italienischen Streitkräfte für evtl. negative gesundheitliche Folgen haftbar gemacht werden können.
Darunter können z.B. eine signifikant hohe Abnützung von Gelenken, insbesondere Knie und Bandscheiben fallen.
Häufige Nebenwirkungen bestehen in allgemein häufiger auftretenden Erkältungen und fiebrigen Infekten sowie viral und bakteriell induzierten Hauterkrankungen.
Relativ selten wurden negative Auswirkungen auf die soziale Integration, persönliche Kontakte und das familiäre Umfeld berichtet, wobei ein Zusammenhang keineswegs wissenschaftlich belegt ist.
In sehr seltenen Fällen kann es z.B. zum Verlust von Gliedmaßen, Einbußen bis hin zum völligen Verlust von Augenlicht, Gehör-, Geruchs- und Geschmacksinn, allgemeiner Unzurechnungsfähigkeit bis hin zum vollendeten Wahnsinn, sowie zu Schüttellähmungen kommen.
Vereinzelt kann es zum Tode durch Einwirkung von Geschossen kommen, dem Sturz aus großen Höhen, sowie zu Ertrinken sowohl in Süß- und Salzwasser.
Noch seltener sind Todesfälle durch Stichverletzungen und Vergiftungen oder der Einwirkung von elektromagnetischen Wellen hoher Frequenz.

In allen obigen Fällen kann nicht von der Existenz von zuverlässigen Heilmethoden ausgegangen werden.
Wo es solche Heilmethoden gibt, behält sich die militärische Führung deren Freigabe und Anwendungen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vor.

Bassewitz
11.08.16, 23:37
Wie sahen denn damals die potentiellen Forderungen an Frankreich aus? Nizza ist klar und weiter?

Leider feuert ja immer Vichy...

Bigfish
11.08.16, 23:46
Abofoniert ;)

Hohenlohe
12.08.16, 00:07
Abonniert...!! :top:

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::)

clone
12.08.16, 02:48
Schwarzhemd Clone wird sich beim nächsten Einschreibebüro vorstellen, für Duce und Vaterland, oder so ähnlich.

Tex_Murphy
12.08.16, 10:11
Uii, ein Abenteuer! Mit Kameraden am Lagerfeuer sitzen, die "armonica a bocca" herausholen und mit der Gitarre begleitet fröhliche Lieder singen. Dazu lustige Wanderausflüge durch die Natur - was will man mehr? Wir melden Uns freiwillig!

Headhunter
12.08.16, 10:15
Ohh, HoI IV...wir sind gespannt :top:

Risikolos in den letzten Stunden eines Konflikts beim durch Verbündete geschlagenen Gegner noch etwas plü.....ähm....Reparationen einsammeln? Da sind wir dabei! :D

Wir melden uns freiwillig als Proviantmeister irgendeiner zweitklassigen Infanteriedivision.....die Auswahl sollte in Italien ja groß genug sein :^^:

Hohenlohe
12.08.16, 15:04
Werter Meister...äh...Duce, wir wollen gerne als Südtiroler Bersaglieri für Italien dienen. Aber bitte gebt uns gute Unterstützungseinheiten mit, damit wir dem Feind besser entgegentreten können. Auf dem Balkan werden wir ja sehr benötigt, wenn wir uns nicht irren...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Private_S
12.08.16, 15:18
Maestro Privato, genannt "der Hauslehrer", meldet sich für ein Kommando. Gerne bei den Alpini.

H34DHUN73R
13.08.16, 01:26
Alle Wege führen nach Rom - II

http://up.picr.de/26485893av.jpg

http://up.picr.de/26477854lw.jpg

05.Januar 1936

Der frisch gebackene Generale di Corpo d'Armata Giovanni Messe blättert durch die Bereitschafts-Meldungen seiner neu formierten 1. Armee.

Die Genehmigung seines Operationsplanes sowie der umfangreichen Verlegungen praktisch der kompletten Regia Aeronautica nach Afrika durch den Duce war am heutigen Morgen eingetroffen.
Da Messe nur darauf gewartet hatte, brauchte er nur noch seinem Stab den Befehl zur Umsetzung des Aufmarschplanes zu geben.

Nun war er also auch offiziell Kommandeur der 1. italienischen Armee, die immerhin aus 14 Divisionen bestand.
Diese durfte man sich allerdings nicht zu genau ansehen - neben zwei kaum aktiv verwendbaren Kolonial-Divisionen, die man eigentlich gar nicht zählen durfte, fiel seine Truppe überwiegend durch schlechte Ausrüstung, unzureichende Ausbildung und schlechte Führung auf.

Die Einheiten in Eritrea hatten sich zum I.Armee-Korps formiert, welches vorerst rein defensive Aufgaben erhielt.
Zum Einen bestand es zur Hälfte aus unbrauchbaren Kolonial-Divisionen, zum Anderen waren sie den gegenüber stehenden Abessiniern auch noch zahlenmäßig unterlegen.

Nun, er hatte die Zusage des Duce, die Ausrüstung des Heeres durch eine massive Hochrüstung deutlich zu verbessern, während Führung und Ausbildung nun eh in seine,
Messe's Zuständigkeit fiel.
Immerhin waren seine Gegner ja auch keine deutschen Sturm-Divisionen sondern nur ein paar zusammengewürfelte und noch weit schlechter ausgestattete abessinische Divsionen.
Mit denen würden seine Leute schon fertig werden, zumal ja nun auch reichlich Luftunterstützung zur Verfügung stand.

Mussolini hatte ihm als Zeichen seiner besonderen Gunst einen Ausblick auf seine weiteren Pläne gegeben - Messe war anschließend wie betäubt aus dem Büro des Duce gewankt!
Wenn alles glatt ging, würde tatsächlich ein neues römisches Imperium entstehen, doch standen die Chancen weit höher, dass Italien komplett unter die Räder kommen würde.
Jedenfalls galt es alles zu tun, um die Streitkräfte bestmöglich auf das gewaltige Ringen vorzubereiten, dass Mussolini mit wenigen Sätzen unerfreulich klar skizzierte.

Daher war für Messe, wie wohl auch für Mussolini selbst, Abessinien nicht mehr als eine günstige Gelegenheit, Doktrinen, Ausbildung und Ausrüstung des Esercito Italiano kritisch zu prüfen und wo immer möglich umgehend Verbesserungen einzuleiten.

Messe war im Übrigen auch keineswegs mit den Formationen an sich zufrieden: nur zwei Regimenter á drei Bataillonen bildeten eine Divison di Fanteria!.
Absolut unzureichend!
An Unterstützungstruppen waren auch nur Pioniere vorhanden, keine Artillerie, keine Flak, keine Panzerabwehr, kein Lazarett, gar nichts!
Das musste unweigerlich geändert werden, aber diese Änderungen brauchten Zeit und mussten zunächst sorgfältig geplant werden.

Es gab also mehr als genug zu tun, da war der Feldzug gegen die ohnehin hoffnungslos unterlegenen Abessinier nur ein Aspekt unter vielen.

06.Januar 1936
Maggiore Hohenlohe starrt auf das leere weiße Blatt vor sich.
Links daneben liegt ein ganzer Stapel weiterer leerer Blätter.
Rechts hingegen, wo sich beschriebene Seiten ansammeln sollen, herrscht gähnende Leere.
Im Dezember wurde zum SME versetzt, dem Stato Maggiore Esercito, wo er in einer neu gegründeten Abteilung Aufstellung und Einsatzgrundsätze eines neu aufzustellenden Marineinfanterie-Korps formulieren sollte.

Italien hatte bislang Marineinfanterie nur in kleinen Einheiten an Bord von Schiffen, nun sollten große Formationen gegründet werden, deren Geschäft hauptsächlich in Landungen an feindlichen Küsten bestehen sollte.
Leider gab es in Italien nicht gerade viele Leute, die man zu dem Thema befragen konnte.
Seit drei Tagen starrt er nun schon ratlos auf dieses verflixte erste Blatt.

Hohenlohe entstammte einer alten, wohlhabenden österreichischen Familie, die über das ganze österreichisch-ungarische Reich hinweg verteilt dem Handel nachging.
Seine Eltern hatten sich schon in jungen Jahren in Venedig niedergelassen und waren aus wirtschaftlichen Gründen dort geblieben, nachdem das Gebiet italienisch wurde.
Und natürlich auch, weil sie darin nur eine vorübergehende Angelegenheit sah, die der Kaiser schon wieder richten würde.
Hohenlohe selbst hingegen war in Venedig geboren und aufgewachsen - ihm war Italien Heimat, auch weil er stets einen rebellischen Geist besaß und sich gerne gegen die
Eltern auflehnte, die in einem fort von Kaiser und König schwafelten und den Segnungen, die die Habsburger Europa gebracht hatten.

Hohenlohes Freunde hingegen waren Italiener, an denen er sich zunehmend ausrichtete.
Mit dem Krämergeist seiner Eltern konnte er eh nichts anfangen - er wollte Abenteuer!
Als der Weltkrieg ausbrach und Italien schließlich auf Seiten der Entente die Waffen ergriff, war es dem jungen Hohenlohe klar, welcher Seite sein Herz gehörte.

Während die schockierten Eltern sich mehr und mehr in ihrem Haus verkrochen, versuchte ihr Sohn alles, um sich der italienischen Armee anzuschließen, was ihm schließlich 1918 im Alter von 17 Jahren mit einigen Tricks gelang.

Er nahm ohne große Vorbereitung an der 12. Isonzo-Schlacht teil, die Italien beinahe den Untergang brachte und landete schließlich in dem von Giovanni Messe persönlich aufgestellten Arditi-Bataillon das in der legendären Schlacht am Grappa-Massiv brillierte.

Obwohl er nur recht kurz diente, hatte er also reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen und brachte es neben etlichen Orden schließlich noch zum Unteroffizier.
Da seine Vorgesetzten von seiner Initiative beeindruckt waren, beschloß man, ihn zu fördern und ihm endlich auch noch eine Offizierslaufbahn zu ermöglichen.
Nun hatte er es mit 35 zum Major gebracht, war zwar schon relativ alt für diesen Rang, konnte aber im Gegensatz zu den jüngeren Offizieren eine Brust voll Auszeichnungen vorweisen, die nichts mit Kunststückchen im Pistolenschießen oder einarmigem Aktenstemmen zu tun hatten, sondern vielmehr mit härtesten Fronterfahrungen.

Hohenlohe dachte mit einer Mischung aus Stolz und Schaudern an die Zeit bei den Arditi zurück.

Eigentlich hatte man die Idee der Sturmtruppen von den Deutschen übernommen, die damit den Franzosen, Briten und schließlich auch den Italienern gewaltig zu denken gegeben hatten.
Die Entente baute lange Jahre auf riesige Ansammlungen von Artillerie-Geschützen möglichst großer Kaliber und tagelange Bombardments zur Aufweichung der tief eingegrabenen Deutschen.
Diese konnten sich derartige Extravaganzen mit zunehmender Kriegsdauer immer weniger leisten und setzten schließlich auf kleine Stoßtrupps, die unauffällig in die feindliche Front einsickerten,
unterstützt allenfalls durch kurze, massive Feuerüberfalle der eigenen Artillerie.

Dadurch waren die Angriffsziele schwer vorhersehbar und die üblichen, langwierigen Vorbereitungen in der Defensive schlicht nicht möglich.

In der Folge erzielten die Deutsche große und durchaus unerwartete Erfolge, während die Briten, Franzosen und Italiener hauptsächlich gewaltige Verluste und minimale Fortschritt im Bereich einiger Hundert Meter ernteten.

Die Italiener, die mit der vergleichsweise schmalen Front, die noch dazu durch höchst ungünstiges Gebiet verlief, mit dieser altbackenen Methode noch weniger erreichten als ihre Verbündeten, hatten großes Interesse an neuen Ansätzen
und glücklicherweise im allgemeinen Mittelmaß auch einige sehr fähige Offiziere, sodass es schließlich zur Gründung von dedizierten Sturm-Bataillonen und am Ende sogar Sturm-Divisionen kam.

Gekämpft wurde nach deutschem Vorbild in kleinen Trupps sehr gut ausgebildeter und ausgestatteter Männer.
Die große Stunde der Arditi kam schließlich in der Schlacht von Vittorio Veneto und insbesondere im Kampf um das Grappa-Massiv, wo am Ende das ohnehin schon bröckelnde Habsburger Reich unter der jahrelangen, erbarmungslosen Belastung des Kriegs in seine Einzelteile zerbarst.
Während die österreichischen Einheiten bis zum Ende erbittert und durchaus erfolgreich kämpften, lösten sich die ungarischen und tschechischen Verbände durch Desertion und Kapitulation mehr und mehr auf, sodass den Habsburgern nur die Kapitulation übrig blieb.

Ja, die Arditi und ihr Kommandeur, Giovanni Messe, in dem Hohenlohe den großen Held Italiens sah.
In der Nacht in feindliches Gebiet einsickern, leise, unerkannt vom Feind, um dann mit Messern, Bajonetten, Drahtschlingen und Klappspaten die feindlichen Posten zu überrumpeln, um anschließend wild um sich schießend in die feindlichen Gräben einzubrechen,
Verwirrung, Tod und Verderben verbreitend!

Hohenlohe starrt wieder auf das leer Blatt Papier vor sich, in Gedanken wieder am Grappa-Massiv.
Plötzlich greift er zum Federhalter um los zu schreiben, unvermittelt von Ideen überschwemmt, die sich kaum schnell genug zu Papier bringen lassen.


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07.Januar 1936
Tenente Tex Murphy glotzt ungläubig auf das kleine, häßliche, lärmende, stinkende Gefährt, dass sich vor ihm mühsam über den Kasernenhof wälzt.
Er tauscht einen vielsagenden Blick mit Tenente Clone, der einen ähnlich bestürzten Eindruck macht.

Die beiden kannten sich von der Accademia Militare di Modena, wo sie die Offiziersausbildung gemeinsam absolviert hatten.
Irgendwer hatte beschlossen, dass sich die schwer zu bändigenden, ruhelosen Geister dieser beiden gut für die neu zu formierende italienische Panzerwaffe eignen würden,
sodass man sie mit Wirkung zum Anfang dieser Woche zu einem Panzerlehr-Bataillon versetzt hatte.
Von dort aus sollte es dann als Zugführer zu einem aktiven Panzer-Bataillon weiter gehen.

Nun fragen sich die beiden angesichts des schwachbrüstigen, nur mit MG bewaffneten L3, wo denn diese famosen Panzer stecken mochten?
Und ob es tatsächlich eine gute Idee gewesen war, den Offiziersberuf zu ergreifen, anstatt Bäcker zu werden oder Postbote, wie Tex' Vater.
Schließlich waren das ja durchaus ehrbare Berufe, bei denen man nicht ständig um sein Leben bangen musste.

"Ich weiß schon, was ihr Grünschnäbel denkt!", grollt die Stimme des Capitano Brin über den Hof und reißt damit die zwanzig jungen Leutnants, die sich im Halbkreis um den leichten Panzer versammelt haben, aus ihren trübsinnigen Gedanken.
"Bei Panzern hattet ihr diese riesigen, unförmigen M1-Tanks der Briten vor Augen, lang wie ein Zugwaggon, breit und hoch wie eine Scheune, gespickt mit Geschützen und MG's, stimmts?", fragt er spöttisch in die Runde.

"Ich erzähle euch was über Panzer!", hebt er nach kurzer Pause wieder an, "Alle denken an diese M1, die scheinbar uneraufhaltsam alles niederwalzen, die angeblich das deutsche Heer in den Boden gestampft haben!"
Er läßt seinen Blick über die verunsicherten jungen Offiziere schweifen.

"Vergesst das alles! Die meisten dieser Monster haben es erst gar nicht zur Front geschafft, blieben schon im Hinterland liegen!
Die übrigen haben sich meist irgendwo festgefahren oder wurden von den Deutschen mit Feldkanonen wie Blechdosen geknackt!
Was noch übrig war, blieb dann mangels Sprit oder aufgrund mechanischer Defekte kurz hinter den feindlichen Linien liegen!"

Ungläubig wechseln Tex Murphy und Clone einen weiteren Blick, bevor der Capitano fortfährt.

"Diese Monster waren für die Deutschen kaum zu verfehlen und Zeit genug, um Kanonen in Stellung zu bringen hatte man ja auch, da der M1 allenfalls gemütliches Schritt-Tempo schaffte!
Also vergesst diesen Mist einfach!
Die echten Panzer, die, die wirklich etwas erreichten, die durch die deutschen Reihen stießen, jaha , das waren die kleinen Renaults!", versetzt Brin grinsend.

"Die meisten hatten nur MG's, einige auch Kanonen, aber der eigentliche Witz war die Verbindung von Schnelligkeit, Wendigkeit und Panzerung!", informiert er seine immer noch schockierten Schäfchen.
"Die kleinen Biester waren dreimal schneller als die Mark I, weit geländegängiger und aufgrund ihrer viel geringeren Größe auch viel schwerer zu treffen!
Und gegen Infanterie sind MG's eh viel praktischer als Kanonen! Daher haben die Amis sich auch genau diese Renaults zugelegt und es damit diesen verlausten Tedeski ordentlich besorgt!
Und weil das nunmal alles so ist, hat unsere glorreiche Armee auch beschlossen, für den Anfang genau solche Panzer zu entwickeln und zu bauen!"

Erneut lässt der Capitano seinen Blick wandern, nun Augenkontakt zu jedem dieser Jungspunde herstellend, um sicher zu gehen, dass die Botschaft auch ankommt.

"Hier werdet ihr lernen, mit diesen Panzern umzugehen und dann, wie man das gemeinsam in einem Zug, einer Kompanie, einem Bataillon macht!", führt er weiter aus.
"Und wenn ihr das irgendwann mal begriffen habt, wird euch der König auch ein paar größere Panzer zum spielen geben!"

Letzteres sozusagen als Ausdruck der Hoffnung, denn insgeheim weiß natürlich auch der Capitano, dass man mit dem L3 nicht ernstlich gegen einen gut gerüsteten Gegner anzutreten braucht.
Jedenfalls nicht als einziges Modell.
Da wird man schon etwas Größeres brauchen, mit spitzeren Zähnen, was hoffentlich auch diesen Sesselfurzern in Rom klar war.


09.Januar 1936

Erschöpft aber zufrieden lehnt sich Marconi in seinem Ohrensessel zurück.

Nach mehrtägigem Geschacher waren die Prioritäten in der Forschung geklärt.
Natürlich könnte man alles mögliche brauchen und das meiste davon auch noch vorzugsweise gestern - aber die Ressourcen waren nunmal begrenzt!
Zur Zeit konnte er vier Gruppen von Forschern der Akademie der Wissenschaften aufbieten, die im Verein mit zivilen und militärischen Experten daran gehen würden,
den italienischen Staat, die Wirtschaft und Industrie und natürlich die Streitkräfte gründlich umzukrempeln.

Offenkundig musste alles unternommen werden, um die Industrie schnellsten auf Zack zu bringen - daher beschäftigte sich ein Team mit den Produktionsmitteln,
ein weiteres untersuchte die Abläufe in den Fabriken um nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen.

http://up.picr.de/26485741db.png

Die generelle Leitlinie, die der Duce entgegen der Bedenken seiner militärischen Ratgeber abgesegnet hat, lautet, Synergie-Effekte durch Großbetriebe zu erschliessen.
Die guten Kontakte Marconis zur amerikanischen Industrie und seine eigenen intimen Kenntnisse der Materie würden bei der rückständigen, eher noch am Manufaktur-Betrieb
orientierten italienischen Industrie Wunder wirken.
Leider brauchte das einige Zeit, aber man würde durch den massiven Einsatz aller Mittel schnellstmöglich voran kommen.

Zum Leidwesen Marconis wollte sich der Duce aber nicht nur auf Industrie und Forschung konzentrieren - zwei weitere Teams wurden auf zügige Verbesserungen von Jägern
und Panzern eingesetzt.

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http://up.picr.de/26485748vl.png

Immerhin war es auch Marconi klar, dass es keinen großen Sinn machte, die wachsenden Produktionskapazitäten auf überholtes Rüstungsmaterial zu
verschwenden. Wenn der Duce richtig lag - und immerhin teilten ja einige seiner militärischen Berater seinen Standpunkt - waren besagte Jäger und Panzer die wichtigsten
Waffen des drohenden Kampfes.
Nun, wie auch immer, die Entscheidungen waren jedenfalls gefallen und die Forschergruppen machten sich, ergänzt um Experten und Ingenieuren von Ansaldo, Breda, Alfa Romeo,
Fiat und Macchi ans Werk.

12.Januar 1936

Capitano Deltadagger wurde wieder einmal heftig durchgerüttelt, als der Zug, der sein Bataillon transportierte, hinter Turin über ein Weiche fuhr.

Erst vorgestern war der Befehl bei der Division eingegangen, nun waren die Alpinista schon unterwegs - der Duce persönlich hatte offenbar die Bildung einer 2. Armee
angeordnet, die praktisch alles umfasste was sich im Norden Italiens aufhielt.
Um diese Armee dann sofort komplett an die Westgrenze zu verlegen!

Gründe wurden nicht bekannt gegeben, aber man konnte sich denken, dass es irgendwie mit diesem Krieg in Abessinien zusammenhing, der in Frankreich auf heftigen Unwillen gestoßen war.
Allerdings konnte sich der Capitano trotzdem keinen triftigen Grund für eine derartig einschneidende und hastige Maßnahme denken!

Wollte man ernstlich gegen Frankreich marschieren?
Immerhin hatten die Franzosen die stärkste Armee Europas unter Waffen, nicht nur weit zahlreicher sondern auch weit besser ausgerüstet als alles,
was auf italienischer Seite zur Verfügung stand!
Wobei fast das halbe Heer ohnehin in Abessinien kämpfte!

Oder erwartete man tatsächlich einen französischen Angriff?
Wegen dieser abessinischen Geschichte?!
Mochte ja sein, dass die Franzosen unglücklich darüber waren, aber sie hatten doch todsicher keinen Lust, deshalb gleich einen Krieg vom Zaun zu brechen!

Wozu also der ganze Aufstand?
Die Alpinista traf es dabei am Härtesten: es ging ins Valle d'Aosta und dort geradewegs ins Mont Blanc-Massiv!
Im Januar!

Natürlich waren die Gebirgsjäger harte Naturburschen, aber im Januar pflegte man sich in den Garnisons-Städten, putzte und flickte die Ausrüstung und hielt sich mit
kleineren Übungen in Form.
Im Grunde eine Jahreszeit der Erholung, bevor man im Frühjahr wieder allmählich den Dienstbetrieb aufnahm und feststellte, ob das mit der Kletterei noch klappte.

Aber man rückte jedenfalls nicht mir nichts dir nichts aus um im Hochgebirge Kampfstellungen zu beziehen, die man noch dazu überhaupt erst noch selbst anlegen musste!
Deltadagger hat vor lauter Kopfschütteln schon einen steifen Hals.

Falls im Stab der Division noch genügend Verstand übrig war, würde man nur ein Bataillon in die Berge schicken, um die Stellungen anzulegen - was für die armen Schweine,
die es traf verdammt schlechte Nachrichten bedeutete - während sich die übrigen 5 Bataillone in Courmayeur einnisteten und die Logistik aufbauten.
Vermutlich würde man in Courmayeur eh nicht auf unangemeldeten Besuch eingerichtet sein, schon gar nicht auf eine komplette Division!
Da gäbe es also für alle genug zu tun!
Dann konnte man alle ein bis zwei Wochen rotieren und so die Belastung einigermaßen verteilen.

So wie sich die ganze Sache anließ hatte der Capitano allerdings den bösen Verdacht, dass man auch in dieser Frage eher kriegsmäßig vorgehen würde.
Was bedeutete, dass man gleich zwei Bataillone in die Berge schickte, was das Leid verdoppelte und die Aufgabe der in Courmayeur zurück bleibenden Bataillone deutlich
erschweren würde.
Ausserdem verschlechterten sich natürlich auch die Chancen für Deltadaggers Kompanie, mit einem blauen Auge davon zu kommen, dadurch von 5:1 auf 2:1.

Jedenfalls würde bei dieser Aktion eine ganze Menge zu Bruch gehen, sowohl Material als auch Alpinisti, soviel steht mal fest!
Wer das durchstehen würde, war mal ganz sicher so richtig abgehärtet!

Deltadagger flucht, als beim Überfahren der nächsten Weiche der Kopf seines Sitznachbarn gegen seine Schläfe knallt und flucht gleich weiter über Politiker, Generäle,
Stäbe und den verdammten Winter.

12.Januar 1936
Mussolini zögert noch einmal kurz, bevor er die Anweisung zum Ausbau der Logistik in Afrika unterschreibt.

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An sich gäbe es weit Sinnvolleres zu tun, aber er konnte die 1.Armee schlecht ohne Nachschub um Abessinien kämpfen lassen.
Ausserdem würde man bei dieser Gelegenheit wieder in paar Fertigkeiten erwerben, die im Anschluß der Errichtung von Fabriken zugute kommen würden.
Und genau darum würde es mindestens in den nächsten beiden Jahren gehen: schnellstmöglich die Rüstungsindustrie aufzupäppeln!

Also musste erstmal jeder, der sich mit Logistik auskannte umgehend nach Afrika verfrachtet werden und das ging am Einfachsten auf direkten Befehl des Duce!
Mussolini setzt schwungvoll seine Unterschrift unter das Dokument und winkt seinem Sekretär, um die Anordnung umgehend in Umlauf zu bringen.

H34DHUN73R
13.08.16, 02:22
Hoffentlich schnappt Ihr Euch Spanien und Jugoslawien!
Für ansprechende Grenzen!

Die spanischen Grenzen sagen Uns nicht sonderlich zu, werter Bassewitz, da wir ja mit Italien je schon ein Coast-Only-Land zu sichern haben.
Man kann ja auch nicht die komplette Politik an der Tourismus-Branche ausrichten :D

Mal sehen, wie das wird, vielleicht gewinnen ja mal die Republikaner, dann müsste man schon mal neu nachdenken.

H34DHUN73R
13.08.16, 02:31
Werter Meister...äh...Duce, wir wollen gerne als Südtiroler Bersaglieri für Italien dienen. Aber bitte gebt uns gute Unterstützungseinheiten mit, damit wir dem Feind besser entgegentreten können. Auf dem Balkan werden wir ja sehr benötigt, wenn wir uns nicht irren...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Freiwillige sind Uns natürlich immer herzlich willkommen, werter Hohenlohe!

Womöglich habt Ihr auf Seite 9 des Anmeldeformulars den augenschonend dunkelgrau auf hellgrau gedruckten Hinweis übersehen,
demgemäß gerne jederzeit ein Wunsch bzgl. der Waffengattung angegeben kann, die Zuweisung dann jedoch stets nach Maßgabe
der militärischen Notwendigkeiten erfolgen muss.

Aufgrund Eurer umfangreichen Erfahrungen in dieser Richtung haben Wir Euch daher mit dem Aufbau der künftig sicherlich legendären italienischen Marineinfanterie betraut.
Wir hoffen auf Euer Verständnis :)

Hinsichtlich der Unterstützungseinheiten können Wir Euch jedenfalls beruhigen - es gibt natürlich das volle Programm!
Irgendwann.
Bestimmt.

H34DHUN73R
13.08.16, 02:36
Maestro Privato, genannt "der Hauslehrer", meldet sich für ein Kommando. Gerne bei den Alpini.

Mit großer Freude registrieren Wir Eure Meldung als Freiwilliger, werter Private_S :)

Die Alpinista werden wohl im kommenden Jahr deutlich verstärkt, dort könnte sich also ein Posten finden lassen.

H34DHUN73R
13.08.16, 02:41
Ohh, HoI IV...wir sind gespannt :top:

Risikolos in den letzten Stunden eines Konflikts beim durch Verbündete geschlagenen Gegner noch etwas plü.....ähm....Reparationen einsammeln? Da sind wir dabei! :D

Wir melden uns freiwillig als Proviantmeister irgendeiner zweitklassigen Infanteriedivision.....die Auswahl sollte in Italien ja groß genug sein :^^:

Dankend nehmen Wir Eure Meldung als Freiwilliger zu den Akten, werter Headhunter :)

Allerdings denken Wir, dass Euch eine Karriere bei den Bersaglieri wesentlich besser anstehen würde :)
Oder vielleicht auch bei der Artillerie, da wird demnächst auch ordentlich geklotzt...

H34DHUN73R
13.08.16, 02:46
Wir wollen uns bitte ebenfalls freiwillig einschreiben lassen,
auch wenn der Beipack-Zettel uns kurz inne halten ließ.

Wir wussten gar nicht, dass ein Italien Urlaub mit Risiken behaftet ist - oder geht es etwa gar nicht um einen kostenlosen Urlaub?

Mist schon unterschrieben...

... und auch schon in den aktiven Dienst übernommen, Wir hoffen mal, Ihr habt ein paar warme Socken eingepackt :D

Ansonsten wurden die besagten Hinweise auch nur aus formalen Gründen gegeben, also kein Grund zur Beunruhigung!

Wer sollte sich auch schon unserem Großmacht-Streben in den Weg stellen?
OK, Frankreich und Großbritannien, ja, natürlich, klar - aber sonst?
Achja, Deutschland, hmm, ja mag sein - na und?
Wie, was? USA und Sowjetunion? Naja, die sind doch weit weg, außerdem wird da ein fester Tritt reichen, damit das morsche Gebälk einstürzt!
Was? Japan und China? Wir wollen hier doch bitte sachlich bleiben - also sowas, also nee, Japan, pfff, die sind doch froh, wenn ihnen keiner was tut!

Bushi
13.08.16, 10:27
Ob man bei der Luftwaffe noch fähige Männer braucht? Allerdings haben wir gehört, dass ein Absturz relativ häufig mit dem Tod endet. Andererseits hat man uns überzeugt, dass die italienischen Flugzeugkonstrukteure die besten und zuverlässigsten Flugzeuge der Welt bauen, die Fliegerei sei nicht mehr so unsicher wie zu Zeiten des Großen Krieges...wenn dem so ist - und warum sollte man uns belügen? - unterschreiben wir diese Papiere. Das verspricht wenigstens eine spannendere Karriere zu werden als in der Fabrik des Vaters.

Bassewitz
13.08.16, 11:21
Die spanischen Grenzen sagen Uns nicht sonderlich zu, werter Bassewitz, da wir ja mit Italien je schon ein Coast-Only-Land zu sichern haben.
Man kann ja auch nicht die komplette Politik an der Tourismus-Branche ausrichten :D

Mal sehen, wie das wird, vielleicht gewinnen ja mal die Republikaner, dann müsste man schon mal neu nachdenken.
Das hat das römische Reich auch nicht gestört. Die sind auch nicht an der Grenze zur See zugrunde gegangen.
Wenn Ihr alles zwischen Suez und Gibraltar kontrolliert, ist das mit der Küste auch wieder relativ. :D

H34DHUN73R
13.08.16, 11:48
Ob man bei der Luftwaffe noch fähige Männer braucht? Allerdings haben wir gehört, dass ein Absturz relativ häufig mit dem Tod endet. Andererseits hat man uns überzeugt, dass die italienischen Flugzeugkonstrukteure die besten und zuverlässigsten Flugzeuge der Welt bauen, die Fliegerei sei nicht mehr so unsicher wie zu Zeiten des Großen Krieges...wenn dem so ist - und warum sollte man uns belügen? - unterschreiben wir diese Papiere. Das verspricht wenigstens eine spannendere Karriere zu werden als in der Fabrik des Vaters.

Hervorragend !
Wir können Euch zu Eurer Wahl nur beglückwünschen, werter Bushi :)
In der Tat stürzen die hervorragenden italienischen Flugzeuge nur recht selten unmotiviert ab, da habt Ihr schon völlig recht.
Es ist auch vollkommen falsch, dass viele Piloten bei Abstürzen sterben - die meisten sind schon lange vorher tot, also seid beruhigt :)

Ritter Kunz
13.08.16, 13:29
Werter H34DHUN73R,

Wir sind sehr gespannt auf Euren AAR, auch deshalb, weil Wir selbst noch zögern, ob Wir uns das Spiel zulegen werden. :rolleyes:
Auch wenn die italienische Marine erst auf den Stand der Zeit gebracht wird... irgendjemand muss das ja übernehmen! Daher melden Wir uns freiwillig zur Marine (wenn die administrativen Probleme bewältigt sind, auch gern zum Schiffsdienst)!

Beste Grüße
Ritter Kunz

H34DHUN73R
13.08.16, 14:14
Alle Wege führen nach Rom - III

http://up.picr.de/26485893av.jpg

13.Januar 1936

Giovanni Messe signalisiert seinem Stabs-Chef durch ein knappes Nicken, dass er mit dem vorgestellten Angriffsplan einverstanden ist.
Im Norden soll die 1.Armee zur Grenze aufschließen und nach Abschluß der Vorbereitungen schlicht mit umfangreicher Flankensicherung auf Addis Abeba vorrücken, unterstützt von
der Regia Aeronautica.
Im Süden ist das I.Armee-Korps für einen Angriff nicht stark genug, da das Korps zur Hälfte nur aus Kolonialtruppen besteht.
Also wird man sich zunächst nur an der Grenze eingraben und warten was passiert.
Falls sich eine günstige Gelegenheit ergeben sollte, kann man Richtung Nordwesten ebenfalls auf Addis Abeba vorstoßen und die Verteidiger der Hauptstadt im Rücken packen.

Kein sonderlich eleganter Plan, wahrscheinlich nicht mal ein sonderlich effektiver, aber für Messe geht es mittlerweile hauptsächlich darum, den italienischen Truppen möglichst
viel Kampferfahrung zu verschaffen und das sollte hiermit gewährleistet sein.

Die Divisionen erhalten eine Woche Zeit für Ihre Vorbereitungen.
Auch das wäre vermutlich nicht nötig, man könnte die Abessinier vermutlich aus dem Stand umrennen, aber das würde sicherlich höhere Verluste nach sich ziehen und unnötige
Verluste sollen nach dem Willen Messe's und des Duce vermieden werden.

Schließlich besteht ein weiteres Ziel des Feldzuges in der Verbesserung der nationalen Einheit, wofür sich ein frisch-fröhlich-erfolgreicher kleiner Kolonialkrieg bestens eignet.
Solange die eigenen Jungs nicht in Särgen nach Hause kommen.

http://up.picr.de/26488154kd.jpg

13.Januar 1936

Ferruccio Lantini schnippt, über den mit feinem Marmor belegten Weg im Innenhof des Korporationsministeriums zu seinem Büro schlendernd, achtlos die Asche seiner Zigarette weg.
Noch immer wundert er sich über die Priorisierungen bei der Auswahl der Standorte für neue Rüstungsfabriken, die Mussolini selbst vorgenommen hat.

Über die Zahl der Fabriken wundert er sich hingegen nicht mehr - nach Studium der Planzahlen zum Ausbau der königlichen Streitkräfte erscheint ihm, wie wohl auch Mussolini selbst,
die Errichtung von 12 neuen Fabriken immer noch nicht ausreichend.
Natürlich mag man gespannt sein, was diese neuen Produktionstechnologien angeht, aber Lantini kann sich trotzdem nicht vorstellen, dass das ausreichen könnte.

Jedenfalls werden die neuen Betriebe von Macchi, Breda, Ansaldo und FIAT überwiegend in strukturschwachen Gegenden im Süden angelegt, mit höchster Priorität auf Sardinien.
Sardinien !?
Natürlich ist es nett, den Leuten da unten vergleichsweise gut bezahlte Fabrikarbeitsplätze zu besorgen, aber sind die neuen Werke dort nicht extrem gefährdet?
Kam natürlich darauf an, gegen wen es am Ende genau gehen würde, aber Franzosen und Briten hätten jedenfalls keine Mühe, diese Fabriken mit ihren Bombern zu erreichen.
Falls man tatsächlich mit Deutschland marschieren würde, wäre Nordost-Italien, speziell das Triveneto doch eigentlich ideal für die kriegswichtige Produktion!
Aber der Duce wollte ausgerechnet dort explizit nicht bauen.

Lantini erreicht, mit nachdenklich gesenktem Kopf noch immer grübelnd, die Treppe, die zu seinem Büro im zweiten Stock führt.

http://up.picr.de/26488280fx.jpg

15.Januar 1936

Ugo Cavallero betrachtet die neuen Dispositionen hinsichtlich der Landesverteidigung auf der großen Karte Italiens und Nordafrikas, welche im Besprechungraum hinter seinem Büro
im Kriegsministerium aushängt.

Auf Sizilien sollten die Häfen durch Infanterie-Divisionen gesichert werden, in Tripolis war ohnehin schon eine Division stationiert und nach Bengasi mittlerweile eine weitere unterwegs.

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In den nächsten Jahren sollte eine neue Armee zusätzlich auch noch Sardinien und die strategisch höchst bedeutsame Westküste Italiens gegen feindliche Landungsunternehmen sichern.
Dafür brauchte man jedoch zunächst neue Divisionen und diesbezüglich gab es auch noch gewaltigen Bedarf an der französischen Grenze.
Man würde regelrecht Divisionen aus dem Boden stampfen müssen, um alle Bedarfe zu decken.

Immerhin wurde die Aufstellung einer ersten Staffel von 6 Infanterie-Divisionen bereits vom Duce abgezeichnet.

In der Folge hatten sich die Bedarfe an Kriegsgerät gewaltig erhöht, weshalb ein großer Teil der Produktion zunächst für Heeres-Ausrüstung vorgesehen war.
Es blieb noch ein wenig, um die Panzer-, LKW- und Flugzeug-Produktion aufrecht zu erhalten, aber das würde für die Zukunft bei weitem nicht ausreichen.

Den Bau neuer Schiffe für die Regia Marina hatte man komplett eingestellt um Gummi, Öl und Stahl für wichtigere Themen zu sparen.

Stattdessen wurden Marinebomber gebaut, auf deren Schultern mittelfristig die Verteidigung der italienischen Küsten lasten würde.

Immerhin waren hier bereits halbwegs moderne Modelle produktionsreif, sodass auch bei überschaubaren Stückzahlen das Fernziel von 4 Marineflieger-Geschwadern vermutlich erreicht werden konnte.
Vorerst muss man allerdings die bestehenden beiden Geschwader von lächerlichen 2 auf 8 Staffeln ausbauen, was die spärlichen Kapazitäten bereits längere Zeit auslasten wird.

Speziell für die Jagdwaffe gab es hingegen nichts, wofür sich der Einsatz der kostbaren Rohstoffe lohnen würde - aber das war ein Problem, um das sich Marconi kümmern musste, während
Lantini schnellstmöglich die Rüstungsindustrie auszubauen hatte.

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28.Januar 1936

Bereits am 24.Januar hatte Giovanni Messe der 1.Armee den Befehl zum Angriff nach Süden erteilt.
Zwar waren die Planungen noch längst nicht bis ins letzte Detail abgeschlossen, aber für die abessinischen Truppen sollte es doch reichen.

Nach vier Tagen sind die abessinischen Truppen entlang der Front bereits stark angeschlagen, der italienische Oberbefehlshaber erwartet bereits in allernächster Zeit Erfolgsmeldungen.

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03.Februar 1936

Die 1.Armee ist an allen Frontabschnitten erfolgreich vorgerückt, die Abessinier sind schwer angeschlagen.
Auf dem Weg nach Addis Abeba stehen z.Zt. zwei feindliche Divisionen im Weg, die sich nun einem Zangenangriff ausgesetzt sehen.

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Im Süden läuft es wie erwartet weniger gut - hier besitzen die Abessinier eine zahlenmäßige Überlegenheit, die infolge der schlecht ausgerüsteten italienischen Kolonialtruppen auch technisch
nicht kompensiert werden kann.
Da hilft nur, die abessinischen Angriffe in Schützengräben abzuwettern, bis diese aufgrund des italienischen Vormarsches im Norden andere Sorgen haben.

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04.Februar 1936

Die 2. Armee ist an der Grenze zu Frankreich in Stellung gegangen.
Dennoch könnte die dort stationierte französische Armee die Verteidungsstellungen wahrscheinlich problemlos überrennen, wenn sie das denn vorhätte.
Hier wird es also noch drastische Verstärkungen geben müssen, wie im Hinblick auf offensive Pläne ja ohnehin.

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11.Februar 1936

Im Abessinien-Feldzug kann Giovanni Messe eine eingeschlossene feindliche Division zur Kapitulation zwingen, was die Dinge doch deutlich beschleunigen sollte.
Noch kampffähige Feindeinheiten haben sich nach Addis Abeba zurückgezogen und starten von dort aus einen Gegenangriff.
Dürfte sich schnell erledigen, sobald die 1.Armee wieder komplett zur Front aufgeschlossen hat.

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16.Februar 1936

Mit Befriedigung nimmt Ferruccio Lantini zur Kenntnis, dass die erste neue Rüstungsfabrik auf Sardinien in Produktion gegangen ist.
Nach einigen Diskussionen mit den Fachausschüssen und dem Kriegsministerium wird dort die Herstellung von Zusatzausrüstung für das Heer gestartet.

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22.Februar 1936

Die 1.Armee hat wieder überwiegend zur neuen Frontlinie aufgeschlossen und beginnt den Angriff auf Addis Abeba.
Aus dem Rückraum nähern sich noch 6 Divisionen, die die eingeschlossene abessinische Division liquidiert haben.
Spätestens damit dürfte der Kampf schnell entschieden sein.

01.März 1936

In Addis Abeba toben erbitterte Straßenkämpfe, in denen die italienischen Verbände bislang noch keine entscheidende Überlegenheit zeigen konnten.
Immerhin kommen die Vorstöße auf den beiden Flanken gut voran, sodass die abessinische Hauptstadt bald eingeschlossen sein dürfte.

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07.März 1936

Ferruccio Lantini kann sich gerade noch beherrschen, sich angesichts der knappen Mitteilung aus dem Kriegsministerium die Haare zu zerraufen.

Dort hat man kurzerhand beschlossen, die Panzerdivisionen nun mit 3 Panzerbataillonen auszurüsten, anstatt nur mit einem, wie bisher.
Natürlich inhaltlich durchaus verständlich, waren diese sogenannten Panzerdivisionen bislang eher Kavallerie-Divisionen mit einem leichten Panzerbataillon zur Aufklärung.

Für Lantini bedeutet das jedenfalls, dass sich die Bedarfe an Panzern umgehend verdreifachen, was mit den zur Verfügung stehenden Fabriken praktisch nicht zu stemmen ist.

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10.März 1936

Wie erwartet haben die Abessinier Truppen aus dem Süden abgezogen, um die bedrohte Hauptstadt zu verteidigen.

Daraufhin konnte das I.Armee-Korps im nördlichen Abschnitt durchbrechen, womit eine Einschließung Addis Abebas im Osten denkbar wird.
Die übrigen 3 Divisionen des Korps wehren sich inzwischen erfolgreich gegen die weiter anhaltenden abessinischen Angriff Richtung Süden.

In Addis Abeba haben sich zwischenzeitlich 4 feindliche Divisionen verschanzt, weshalb sich die italienischen Truppen dort weiter schwer tun.

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Alles in Allem ist Giovanni Messe durchaus zufrieden, auch wenn es allmählich Zeit wird, dieses koloniale Abenteuer erfolgreich abzuschließen.

11.März 1936

Benito Mussolini legt nachdenklich die Eilmeldung aus dem Außenministerium beiseite, in dem über die militärische Besetzung des Rheinlandes durch die deutsche Wehrmacht berichtet wird.

Da Hitler ihm immer noch hinsichtlich Abessiniens die Stange hält - warum zieht sich dieser Kleinkrieg eigentlich immer noch hin? - hat Mussolini nicht die Absicht, den Deutschen
hier zur Last zu fallen.
Im Gegenteil: er weist die italienischen Medien an, diese Aktion der Deutschen herunterzuspielen - man geht einfach in den eigenen Hinterhof zurück, è uguale ...

Interessanter ist das schon die Meldung aus dem Kriegsministerium hinsichtlich der erfolgreichen Erweiterung der Logistik in Abessinien.
Wird auch Zeit, da der Feldzug ja eigentlich kurz vor dem Abschluss steht.

Nun kann man sich endlich der Erweiterung der zivilien Industrie zuwenden, was angesichts steigender Rohstoff-Bedarfe und der Errichtung immer neuer Rüstungsbetriebe dringend nötig ist.

Mussolini weist seinen Pressesprecher an, die vorbereiteten Kommuniqués heraus zu geben, mit einem hübschen Bild von ihm in Feldherrn-Uniform.
Morgen wird er dazu noch eine Radio-Ansprache halten, um dem italienischen Volk die Bedeutsamkeit dieser Maßnahmen deutlich zu machen.

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29.März 1936

Abessinien hat endlich kapituliert!

Mussolini ist erleichtert, möchte er doch die italienischen Truppen dort mittlerweile gerne anderweitig verwendet sehen.
Außerdem ist es dem italienischen Prestige nicht gerade zuträglich, sich endlos mit irgendwelchen Afrikanern herumzuschlagen, auch wenn diese in der Vergangenheit ihre Streitbarkeit schon
mehrfach bewiesen haben.

Das vorbereitete Dekret zur Annexion Abessiniens ist jedenfalls heraus gegangen, später wird Mussolini noch eine Ansprache an das italienische Volk halten, um den Sieg zu verkünden.
Zu einem späteren Zeitpunkt läßt sich daraus auch noch ordentlich politisches Kapital schlagen, aber zur Zeit liegt Dringenderes an.

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Aufmerksam studiert der Duce einen Bericht des Luftfahrtministeriums, in dem sein Schwiegersohn Graf Ciano in den höchsten Tönen gelobt und für eine Auszeichnung vorgeschlagen wird.

Offenbar hat er mit seiner Staffel irgendwo ein paar Bomben hingeworfen, wo sich irgendwelche Leute - jedenfalls keine Italiener, so weit, so gut - aufhielten, von denen im Anschluss etliche
liegen geblieben waren. Der Rest hatte sich offenbar davon gemacht, ob nun bewaffnet oder nicht, sodass italienische Truppen, die dort, zufällig oder nicht, eh durch wollten,
ihren Marsch ohne Behinderungen fortsetzen konnten.

Nunja, angesichts der Aktenlage ließ sich der Vorgang nicht genauer einschätzen, vermutlich war nichts Besonderes vorgefallen.
Die Luftwaffe ist aber, wie auch Mussolini selbst, auf Erfolgsmeldungen aus und Helden wirken immer positiv auf die Volksseele.

Da also immerhin keine eigenen Leute durch die Aktion zu Schaden kamen, Ciano offensichtlich alle Maschinen und Flieger heil wieder zurück brachte und es unbestreitbar irgendwelche Bombenopfer
zum Vorzeigen gab, ist der Duce durchaus geneigt, den Vorgang als Heldentat zu werten.

Was es ihm wiederum ermöglicht, den Grafen künftig als aktiven Faktor in seine Regierung einzubeziehen.
Das Außenministerium hat er ja zwischenzeitlich selber auf Kurs gebracht, da musste er nicht länger neben allen anderen Verpflichtungen auch noch den Außenminister geben.
Der Posten eignet sich für den sehr eloquenten Schwiegersohn offenkundig sehr gut und mit dem neuen Status als Kriegsheld fällt es auch leichter, hier ein wenig Vetternwirtschaft zu betreiben.

Mussolini weist daher sein PR-Team an, den Grafen in der Öffentlichkeit geeignet aufzubauen, um ihn innerhalb der nächsten Wochen ernennen zu können.
Eine passende Aufgabe für ihn hätte er schon mal.

Vielleicht ein pompöser Heldenempfang für Giovanni Messe in Rom, mit einigen verdienten Kriegshelden im Aufgebot?
Das könnte nett werden, auch kann dann der Duce selbst in Gala-Uniform mal wieder etwas glänzen - Mussolini lächelt zufrieden...


Derweil hat Giovanni Messe in Addis Abeba - von dem nach wochenlangen, erbitterten Kämpfen eigentlich nur noch Ruinen übrig sind - die Verlegungsbefehle für die 1.Armee ausfertigen lassen.
Das I.Armee-Korps wurde inzwischen ebenfalls integriert.
Nun soll die Armee über den nächsten Hafen umgehend nach Libyen verlegt werden, durchaus zur Überraschung des Generals.

Er hatte eigentlich damit gerechnet, mit dem I.Armee-Korps eine Sicherung zumindest des strategisch bedeutsamen Hafens sowie der Hauptstadt aufbauen zu sollen.
Doch der Duce ließ ihn wissen, dass eine Sicherung der neuen Provinz in seinen Augen weder notwendig noch opportun war.

Vielmehr sollte die geballte Macht der 1.Armee in Libyen konzentriert werden, um dort Angriffspläne in Richtung Alexandria, Kairo und dem Suez-Kanal auszuarbeiten.
Nicht, dass jemand derartiges vor hatte, aber man konnte ja nie wissen...

Die in Abessinien stationierten Verbände der Regia Aeronautica werden ebenfalls verlegt - zurück nach Norditalien, in Schlagdistanz zur französischen Grenze.

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Ferruccio Lantini kann inzwischen eine weitere neue Rüstungsfabrik verbuchen, die umgehend von FIAT zur Panzerproduktion hochgefahren wird.
Aufgrund der zusätzlichen Panzerbedarfe ist das auch dringend erforderlich und der erfolgreiche Abschluss des Abessinien-Feldzuges bringt auch etwas Gummi in die leeren Rohstofflager.

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Angesichts der Gesamtbedarfe an Rüstungsgütern kann einem immer noch schwindlig werden.
Bomber und Jäger müssten ebenfalls produziert werden, da die geplante Ausstattung mit je 8 Staffeln dort ebenfalls für Fehlbestände sorgt.
Zur Zeit stehen aber leider keine Kapazitäten dafür zur Verfügung und die produktionsreifen Modelle sind ohnehin stark veraltet.

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H34DHUN73R
13.08.16, 14:38
Werter H34DHUN73R,

Wir sind sehr gespannt auf Euren AAR, auch deshalb, weil Wir selbst noch zögern, ob Wir uns das Spiel zulegen werden. :rolleyes:
Auch wenn die italienische Marine erst auf den Stand der Zeit gebracht wird... irgendjemand muss das ja übernehmen! Daher melden Wir uns freiwillig zur Marine (wenn die administrativen Probleme bewältigt sind, auch gern zum Schiffsdienst)!

Beste Grüße
Ritter Kunz

Seit willkommen, werter Ritter Kunz, sowohl als Leser als auch als wackerer Kämpfer.
Bei der Marine wird sich sicherlich eine geeignete Position finden lassen, da jede Menge Seelen- ähem - Kriegsschiffe auf wackere Offiziere warten :)

Hohenlohe
13.08.16, 16:32
Werter H34DHUN73R, wie sieht es denn derzeit mit dem Bau neuer Alpini-Divisionen aus...!! Ansonsten gratulieren wir zum Sieg über Äthiopien...!! :ph:
Wir lesen weiterhin interessiert mit, auch wenn wir uns HOI IV derzeit nicht kaufen werden, da es unser PC nicht packt.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI BERSAGLIERI*

H34DHUN73R
13.08.16, 18:31
Werter H34DHUN73R, wie sieht es denn derzeit mit dem Bau neuer Alpini-Divisionen aus...!! Ansonsten gratulieren wir zum Sieg über Äthiopien...!! :ph:
Wir lesen weiterhin interessiert mit, auch wenn wir uns HOI IV derzeit nicht kaufen werden, da es unser PC nicht packt.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI BERSAGLIERI*

Die Stunde der Alpini wird kommen, werter Hohenlohe, allerdings dauert es noch eine Weile.
Zunächst werden die Infanterie-Divisionen hochgezogen, aber in ein oder zwei Jahren könnten wir technologisch und vom Divisionsaufbau her soweit sein

Hohenlohe
13.08.16, 20:13
Danke vielmals für die Auskunft, werter H34DHUN73R...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA*

H34DHUN73R
14.08.16, 02:17
Zur Erbauung und Information der werten Regenten anbei die Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Private S: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo „Amedeo d'Aosta“

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Hohenlohe
14.08.16, 07:16
Werter H34DHUN73R, sehen wir das richtig, dass wir derzeit zur operativen Reserve des Armestabes gehören...?? Dann werden wir uns weiterhin der Ausbildung von neuen Rekruten widmen...!! Schliesslich müssen auch wir wieder in Form kommen...*freu* Bis bald... Wir geniessen einstweilen mal unseren Frühstücksespresso und dazu ein herzhaftes Bauernfrühstück in unserem derzeitigen Standort Bozen.

herzliche grüsse

Hohenlohe...ritter::top: *AVANTI ITALIA*

Von Retterling
14.08.16, 09:03
Werter H34DHUN73R, würden uns auch gerne um einen der nun knapp unter 8 Millionen freien Plätze bewerben :D.
Auch uns schwebt die Panzertruppe vor. Die Karton Pappe die als Panzerung bezeichnet wird, hat ja zumindest ihren
Ausgleich durch die vielen Rückwärtsgänge :D.

Lewis Armistead
14.08.16, 11:54
Verehrter Duce,

Luigi Armistado bewirbt sich um eine Position in der großitalienischen U-Boot-Waffe! Fern möglicher britischer und französischer Überlegenheit auf der Wasseroberfläche, wollen wir die Schiffe der Feinde von Spaghetti und Espresso jagen. :prost:

H34DHUN73R
14.08.16, 12:26
Werter H34DHUN73R, sehen wir das richtig, dass wir derzeit zur operativen Reserve des Armestabes gehören...?? Dann werden wir uns weiterhin der Ausbildung von neuen Rekruten widmen...!! Schliesslich müssen auch wir wieder in Form kommen...*freu* Bis bald... Wir geniessen einstweilen mal unseren Frühstücksespresso und dazu ein herzhaftes Bauernfrühstück in unserem derzeitigen Standort Bozen.

herzliche grüsse

Hohenlohe...ritter::top: *AVANTI ITALIA*

In der Tat seit Ihr gerade im Generalstab damit befasst, Einsatzrichtlinien u.ä. für die neu aufbauende königliche Marineinfanterie zu erarbeiten, werter Hohenlohe.
Der Duce dürfte für diese neuen Großverbände einige Verwendungsmöglichkeiten finden :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Werter H34DHUN73R, würden uns auch gerne um einen der nun knapp unter 8 Millionen freien Plätze bewerben :D.
Auch uns schwebt die Panzertruppe vor. Die Karton Pappe die als Panzerung bezeichnet wird, hat ja zumindest ihren
Ausgleich durch die vielen Rückwärtsgänge :D.

Die Panzer-(nunja)Truppe braucht Männer Eures Schlages, werter Von Retterling, und noch dazu ständig neue :)

H34DHUN73R
14.08.16, 12:32
Verehrter Duce,

Luigi Armistado bewirbt sich um eine Position in der großitalienischen U-Boot-Waffe! Fern möglicher britischer und französischer Überlegenheit auf der Wasseroberfläche, wollen wir die Schiffe der Feinde von Spaghetti und Espresso jagen. :prost:

Wir müssen darauf hinweisen, dass Italien mindestens über die nächsten Jahre hinweg nicht in der Lage sein wird, in U-Boot-Technologien oder gar den Bau von U-Booten zu investieren, werter Armistead.
Es ist daher nicht gerade unwahrscheinlich, dass die bestehenden Boote sich nach und nach auf dem Grund des Mittelmeeres ansammeln, wobei es einige natürlich auch in die Biskaya schaffen könnten, um dann dort zu sinken.

Wir würde daher - wenn es denn um eine maritime Verwendung geht - eher etwas auf dem Wasser Schwimmendes empfehlen, das mit dem Tauchen kommt dann ganz von selbst ;-)

Lewis Armistead
14.08.16, 12:38
Dies halten wir zwar für einen Fehler, akzeptieren aber natürlich die Entscheidung des Oberkommandos.

In diesem Fall würden wir gern dem Gefühl der Jagd in anderem Metier treu bleiben und die Feinde Italiens am Himmel verfolgen.

Hohenlohe
14.08.16, 13:23
Werter H34DHUN73R, da wir neue Einsatzrichtlinien für die königliche Marineinfanterie ausarbeiten müssen begeben wir uns sofort nach La Spezia zur Marinebasis. Wir sind schon sehr gespannt, was uns da erwartet. Die Rekruten sollen allesamt besonders ausgesucht sein...!! Wir hoffen mal das Beste für Italien. Zuvor wollen wir uns noch von unserer Familie verabschieden, da wir nicht wissen, wie lange es dauert, bis wir wieder Heimaturlaub haben werden...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI RAGAZZI*

Edith: Wird es auch Fallschirmjäger geben...??

H34DHUN73R
14.08.16, 18:40
Alle Wege führen nach Rom - IV

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30.März 1936

Ammiraglio Domenico Cavagnari liest sich ein letztes Mal die Pläne durch, die sein Stab für die Regia Marina verfasst hat.

Der Schock, den ihm der Duce vor zwei Monaten mit der Eröffnung seiner Vorstellungen zur Regia Marina versetzt hatte, wirkte immer noch nach.
Denn diese Pläne konnte man leicht in einem Wort zusammenfassen: Nichts!

Sämtliche Bauvorhaben gestrichen, alle Ausbaupläne auf Eis gelegt!

War die Regia Marine bis dato als ein elementarer Aktivposten der italienischen Strategie angesehen und entsprechend gefördert worden, stand man nun vor dem totalen Aus!
Nach Ansicht Mussolinis würde die Flotte nie dazu in der Lage sein, die Kombination aus England und Frankreich zu schlagen und damit Italien die Herrschaft über das Mittelmeer zu sichern.

Daher gingen nun alle Ressourcen und alle Entwicklungen in die Armee und die Luftwaffe - diesen wertlosen Bastard, der schon im Weltkrieg nur Ressourcen verschlungen aber am Ergebnis
der Schlachten praktisch nichts geändert hatte.

Für die Regia Marina blieben nur drei flankierende Aufgaben:
- Sicherung der italienischen Küsten gegen Invasionen
- Schutz von Geleitzügen von und nach Nord-Afrika
- Durchführung von Landungsoperationen, voraussichtlich aber nicht ausschließlich auf Korsika, Malta und den griechischen Inseln

Prinzipiell würden auch diese Aufgaben eigentlich einen weiteren Ausbau, verbunden mit einer umgehenden Modernisierung der Flotte erfordern - doch gedachte sich Mussolini ausgerechnet
durch den verstärkten Einsatz von Fliegern zu behelfen!
Als ob diese zerbrechlichen Klapperkisten jemals einem Schlachtschiff gefährlich werden könnten, geschweige denn einem Schlachtgeschwader!

Falls in den nächsten Jahren überhaupt etwas gebaut würde, wären es wohl modernisierte Zerstörer, aber sogar das war unwahrscheinlich!

Dafür gab es mit dem Aufbau eines kampfkräftigen Marineinfanterie-Korps nur ein kleines Trostpflaster - immerhin dachte man also an Invasionen, wofür man die Flotte brauchen würde.
Der beabsichtigte sehr starke Ausbau der Marinefliegerei konnte Cavagneri naturgemäß nicht trösten, da er von Flugzeugen prinzipiell nichts hielt und jene am Ende sowieso der Luftwaffe
unterstellt werden würden.

Cavagnari war völlig erschlagen aus der Besprechung im Palazzo Venetia gewankt, um sich in seinem Marine-Ministerium zu verkriechen.
Wie sollte er dieses Fiasko dem Admiralstab erklären?
Hatte er als Marine-Stabschef nicht völlig versagt?
Mehr als einmal war sein Blick auf die Dienstwaffe gefallen, doch hatte er letztlich keinen Gebrauch davon gemacht.

Seine Pflicht war es, im Marineministerium alles Erdenkliche zu unternehmen, um dem einzig wahren Mittel der italienischen Politik doch noch zum ihm gebührenden Platz zu verhelfen: dem Schlachtschiff!
Natürlich war offener Widerstand undenkbar, da wäre die Dienstwaffe sicherlich der einfachere Weg.
Aber so ein Ministerium ist ein komplexes Gebilde, da lief vieles unsichtbar unter der Oberfläche, da konnte ein erfahrener Mann wie er schon einiges bewirken, ohne dass es gleich auffiel!

Daher fügte er sich nach Außen hin willig und hatte nun auftragsgemäß eine Reorganisation der Regia Marina abgeschlossen.

Passend zu den zugewiesenen Aufgaben trat die italienische Marine nun in mehreren Kampfgruppen an:
- Speerspitze war die neue Squadra di Trieste, ausgestattet mit zwei Schlachtschiffen und drei schweren Kreuzern
- alle übrigen großen Schiffe waren in der Squadra di Taranto zusammengefasst
- daneben gab es 3 U-Jagd-Gruppen, gestützt auf je 9-12 Zerstörer, zur
- die U-Boote wurden in 4 Gruppen zusammengefasst, mit jeweils 12-13 Booten

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Während die Zerstörer den feindlichen U-Booten im östlichen Mittelmeer zu Leibe rücken sollten, würden die Squadra di Trieste und die Squadra di Taranto je nach Lage entweder die langen Küsten
sichern, Landungsschiffe eskortieren oder vereint gegen Feindverbände in kritischen Gewässern vorgehen.
Die U-Boote sollten den feindlichen Handel durch die Straße von Gibraltar, den Suez-Kanal und entlang der französischen und nordafrikanischen Küste unterbinden.

Nun, an dieser Aufstellung gab es nicht viel auszusetzen, es würden halt die Mittel fehlen, um die Aufträge dauerhaft auszuführen.

Für den Anfang mochte die gegenwärtige Stärke der Flotte ausreichen doch würde man ohne Neubauten durch die überlegenen Briten nach und nach niedergerungen werden.
Aber noch war nicht aller Tage Abend, vielleicht ließ sich die Meinung des Duce ja noch ändern.
Oder es gab erst gar keinen Krieg, für die Regia Marina wohl die beste Lösung...

02.April 1936

Ferruccio Lantini registriert befriedigt die Fertigstellung einer weiteren Fabrik - FIAT wird damit den Ausstoß an Panzern deutlich steigern können.
Was auch nötig war, da die drastische Erweiterung der Panzerwaffe bisher nur auf dem Papier stand.
Auch damit würde es noch ewig dauern, die bestehenden schnellen Divisionen aufzufüllen, von Neu-Aufstellungen mal ganz zu schweigen.

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Generale di Corpo d'Armata Sebastiano Visconti Prasca schlendert nachdenklich über den Bahnhof in Genua.

Heute morgen erst war er per Schiff aus Eritrea eingetroffen, nachdem er sich einige Meriten mit der Führung des I.Armee-Korps in Somalia erworben hatte.
Gegen einen überlegenen Gegner hatte er erst gehalten, dann eine erfolgreiche Gegenoffensive gestartet, was im Stato Maggiore Esercito gut angekommen war.
Daher hatte man ihn, während er noch in Afrika weilte, kurzerhand zum Kommandeur der neu formierten Gebirgsarmee im Aosta-Tal befördert und ins nächste erreichbare Schiff nach Italien gesetzt.

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Nun ging es per Zug erst nach Turin und von dort aus nach Courmayeur, wo sich das Hauptquartier der neuen Armee befand.
Wobei es sich bislang eigentlich nur um ein Korps von 4 Divisionen handelte.

Eine weitere Division hatte am Feldzug gegen Abessinien teilgenommen und sollte folgen, aber das würde sicherlich noch Wochen dauern.

Außerdem sollte diese immer noch schwächliche Armee dann Zug um Zug ausgebaut werden, bis man schließlich in der Lage sein würde, gegen Frankreich auch im Gebirge offensiv zu werden.

Wie das im Mont Blanc-Massiv praktisch vor sich gehen sollte, ist dem Visconti Prasca derzeit noch schleierhaft, aber er hatte sich bisher ja auch nicht mit Gebirgsjägern beschäftigt.
Jedenfalls würde er die Burschen erstmal ordentlich ausbilden müssen, bisher sollen einige Einheiten noch nicht den Status regulärer Truppen besitzen.

Nur hinkommen musste er erstmal!


06.April 1936

Mit der Aufstellung der neuen Gebirgsarmee werden die Zuständigkeiten im französischen Grenzgebiet entwirrt.
Die Gebirgsjäger übernehmen den Norden, alles andere ist Sache der 2.Armee.
Zur Zeit sind natürlich beide Verbände nicht zur Offensive in der Lage, eigentlich noch nicht mal zu einer stabilen Verteidigung, aber dennoch wird schon mal an Angriffsplänen gearbeitet.

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06.April 1936

Ferruccio Lantini schnaubt empört anlässlich des neuerlichen Streiches des Stato Maggiore Esercito - nun sollen mal eben drei der Kavallerie-Bataillone der Panzerdivisionen auf motorisierte Infanterie
umgerüstet werden. Das spart zwar etwas von der knappen Infanterie-Ausrüstung, dafür schießen aber die Bedarfe an LKWs nach oben.
Davon finden sich zwar noch einige in den Depots, jedoch leider nicht genug.

Man wird sicherlich auch hier die Produktion hochfahren müssen, aber womit?
Man steckt eh schon überall in den roten Zahlen...

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04.Mai 1936

http://up.picr.de/26502564ne.png http://up.picr.de/26502565ck.png

Gian Galeazzo Ciano, Graf von Cortellazzo und Buccari, amtlich ausgewiesener Kriegsheld und seit nunmehr 4 Wochen italienischer Aussenminister von seines Schwiegervaters, des Duces Gnaden,
versucht angesichts des fortwährenden Rüttelns mitunter vergeblich, seine Gedanken über den 3-tägigen, offiziellen Antrittsbesuch in Deutschland zu Papier zu bringen.

Das Rütteln ist seinem Sonderzug geschuldet, der sich durch die Alpen zurück nach Italien kämpft.
Obwohl selber Flieger, hatte der Graf doch Geschmack an dem ihm gebührenden Sonderzug gefunden, sodass er darauf verzichtet hatte, mit einer italienischen Maschine selber quer durch die Alpen
nach Deutschland zu fliegen.
Was im Übrigen auch kein ganz ungefährliches Abenteuer gewesen wäre, da man auf dieser Strecke keine kleinen Probleme haben konnte.
Falls etwas schief ging, würde man schlicht an irgendeiner Felswand zerschellen.
Da war so ein Zug doch entschieden sicherer und komfortabler und in Ruhe arbeiten konnte man auch noch.

Die Reise des Grafen war mit einiger Eile, um nicht zu sagen Hast von Mussolini eingefädelt worden.
Ciano hat kaum Zeit gehabt, sich mal in seinem neuen Ministerium um zu sehen, als es auch schon los ging.
Dem Duce brannte die Frage auf der Seele, ob und wenn ja unter welchen Umständen man sich ernstlich mit den Deutschen anfreunden konnte, sodass gleich die erste Reise des frischgebackenen Außenministers
nach Berlin führte.

Die Deutschen hatten den italienischen Besuchsvorschlag bereitwillig, ja geradezu begeistert aufgenommen, weshalb das Treffen mit dem faktischen deutschen Außenminister von Ribbentrop problemlos zustande kam.

Klar war schon im Vorfeld gewesen, dass beide Seite intensiv auf der Suche nach Freunden waren, was sich angesichts der jeweiligen Agenda jedoch schwierig gestaltete.
Eigentlich waren Italiener und Deutsche nicht gerade von Natur aus auf gutnachbarschaftlichen Gefühle festgelegt.
Es gab vielmehr reichlich Gründe für gegenseitige Antipathie, doch wenn man nach Möglichkeiten suchte, die eigenen Ziele zu erreichen, durfte man in dieser Frage nicht gar so zimperlich sein.

Der Graf hatte einen zweiteiligen Auftrag im Gepäck:
Herausfinden, ob sich mit den Deutschen einerseits hinreichend gemeinsame Interessen für ein Zusammenkommen ergeben würden und vor Allem klären, ob das Reich irgendwelche Ziele verfolgte,
die zwangsläufig auf eine Konfrontation mit Italien hinausliefen.
Für Letzteres boten sich hinreichend viele denkbare Gelegenheiten:
Da wäre natürlich die österreichische Zukunft und - ganz zwangsläufig damit verknüpft - die Frage der Südtiroler.
Davon war es dann nur ein kleiner Schritt zum jugoslawischen Problem.

Obwohl ihm dieser "von" Ribbentrop von Beginn an herzlich unsympathisch war - das Adelsprädikat hatte er sich nach Erkenntnissen des italienischen Geheimdienstes schlicht gekauft, außerdem fiel er durch
arrogantes und brüskes, einem Diplomaten schlecht anstehenden Verhalten auf - verliefen die Gespräche mit ihm durchaus positiv.
Offiziell war Hitler selbst ja auch Außenminister des Reiches, Ribbentrop nur Leiter einer etwas obskuren "Dienststelle Ribbentrop" beim Stellvertreter Hess.

Im Grunde handelte es sich aber um das gleiche Verfahren, das auch Mussolini in seinem Kabinett pflegte:
Schlüsselposition für sich reklamieren, um die eigene Linie durchzusetzen, während die reale Arbeit in anderen Händen lag.
Insofern konnte man von Ribbentrop durchaus als den "echten" Aussenminister des Deutschen Reiches ansehen, der mit dem britisch-deutschen Flottenabkommen ja auch durchaus schon Erfolge vorzuweisen hatte.

In den besagten Gespräche tanzte man, entgegen der sonstigen Gewohnheiten Ribbentrops, ob der heiklen Fragen recht vorsichtig herum.
Offenbar war das Interesse des Reiches an einem Anschluß Österreichs fundamental, jedoch würde man sich hinsichtlich Südtirol nicht sonderlich bekümmern, sofern die österreichischen Bestrebungen toleriert würden.
Im Gegenzug ließ man an gewisses Desinteresse an etwaigen Vorgängen auf dem Balkan erkennen, da man den Blick eher gen Osten lenkte.
Was wiederum auf italienisches Desinteresse stieß.

Hinsichtlich England und Frankreich versicherte man sich gegenseitig, keinerlei Interesse an irgendetwas zu haben, jedoch durchaus bereit zu sein, gewissen Widerständen und Bestrebungen gegebenenfalls entschieden
entgegen zu treten. Wobei man sich beidseitig vorstellen konnte, dass dies in gegenseitiger Abstimmung und gemeinsam durchaus zweckmäßiger von statten gehen könnte.

Damit war praktisch eine hinreichend ausbaufähige Basis gefunden und der Graf konnte sich zufrieden wieder in seinen Sonderzug setzen - die erste außenpolitische Aufgabe war glänzend gelöst, wie er findet.


17.Mai 1936

Giovanni Messe hat seine 1.Armee nach Libyen verfrachtet und erarbeitet nun Angriffspläne gegen die Briten in Ägypten.

Leider muss er noch eine Garnison für Bengasi abzwacken und eine Alpini-Division hatte man ihm ja eh schon zugunsten der neuen Gebirgs-Armee abgenommen.
Nunja, für die Briten sollten die verbleibenden 15 Infanterie-Divisionen immer noch reichen, jedenfalls wenn es mit den versprochenen, deutlichen Verbesserungen der Ausrüstung klappt.

Ziel des Unternehmens "Fackel" war nichts geringeres, als die Zerschlagung der britischen Kräfte in Nordafrika, die Besetzung und Sicherung Kairos und Alexandrias sowie und vor Allem des Suez-Kanals.
Wenn das klappte - sofern es denn überhaupt je dazu kommen würde - würde die britische Position im Mittelmeer mit einem Schlage sehr prekär werden.

Mal ganz abgesehen von der Durchtrennung einer Hauptschlagader des britischen Empire!
Der gesamte Handel musste dann wieder an der Südspitze Afrikas vorbei, ein verdammt weiter Weg!

Die volle Wirkung dieses Unternehmens würde sich freilich nur einstellen, wenn jemand auch noch den westlichen Mittelmeerzugang verrammelte.
Wie das geschehen soll, entzieht sich Messe's Kenntnis.
Ob es dafür wohl auch irgendwo schon einen Plan gibt?

http://up.picr.de/26500427tb.jpg

Indessen kann Ferruccio Lantini ein weiteres neues Werk verbuchen - Ansaldo meldet das Anfahren der Produktion von Zusatzausrüstung in einem neuen Werk auf Sizilien

http://up.picr.de/26500445vk.jpg

Zur gleichen Zeit kann sich Ugo Cavallero endlich einmal freuen, da die ersten fünf neuen Infanterie-Divisionen endlich aufgestellt sind.
Eine sechste wird binnen Tagen folgen.
Natürlich müssen diese neuen Einheiten zunächst mal kampfbereit gemacht werden, da man bisher die Zusammenarbeit auf Divisions-Ebene noch nicht groß geübt hat.

Zu dem Zwecke hat der Generalstab beschlossen, eine eigene Reserve-Armee mit Sitz in der Lombardei zu gründen, die diese wie auch alle kommenden neuen Verbände gründlich schleifen soll.

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20.Mai 1936

Die Anstrengungen zur verstärkten Industrialisierung Italiens bringen ein erstes Resultat: vier neue Rüstungsfabriken wurden fertig gestellt und auch schon Standorte für weitere Fabriken vorbereitet.
Der Duce ordnet umgehend weitere Anstrengungen in diesem Bereich an.

29.Mai 1936

Marconi kann ebenfalls wieder einen Erfolg vermelden:
Die stärkere Konzentration der Industrie bringt infolge von Synergie-Effekten starke Zugewinne in der Produktivität.
Zusätzlich werden noch Industrie-Standorte frei, da man nun enger zusammenrückt.

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30.Mai 1936

Mussolini, mit auf dem Rücken verschränkten Händen auf dem Rückweg von der jüngsten Kabinettssitzung, grinst zufrieden angesichts der allgemeinen Verblüffung, die er hervorgerufen hat.
Nach langem Nachdenken und Konsultationen verschiedener Fachleuchte hatte beschlossen, die Haltung der italienischen Regierung hinsichtlich des Außenhandels gründlich zu ändern.

Bislang hatte es nur eine vorsichtige Öffnung des italienischen Wirtschaftsraumes gegeben, gerade genug Handel, um ein paar Devisen in die Hand zu bekommen, die man für Rohstoff-Käufe wieder ausgab.
Nach Analyse Mussolinis und seiner Berater konnte Italien jedoch weit mehr gewinnen, wenn man sich explizit auf den internationalen Handel fokussierte.
Natürlich würde man an der einen oder anderen Stelle selbsterzeugte Rohstoffe verkaufen, die man im Anschluß aufgrund des eigenen Bedarfs durch Einkäufe im Ausland wieder teuer einkaufen musste.

Andererseits aber würde die Produktivität stark profitieren, was sowohl in der zivilen als auch in der Rüstungs-Industrie dringend erforderlich war.
Die engere Zusammenarbeit mit ausländischen Firmen würde etliche Erkenntnisse bringen, die man in die Beschleunigung von Prozessen und ein schnelleres Vorankommen in den Forschungsvorhaben ummünzen konnte.

Alles in Allem aus Sicht des Duces ein sehr attraktives Geschäft, auch wenn die Anstrengungen, die er darauf verwandt hat, natürlich von anderen Themen abgegangen war.

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05.Juni 1936

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Mussolini legt den Hörer des Telefons in seinem Arbeitszimmer des Palazzo Venetia wieder auf die Gabel.

Er hatte kurz mit seinem bevorzugten General, Giovanni Messe, gesprochen, um ihn auf die brandeilige Meldung über den Ausbruch eines Bürgerkrieges in Spanien zu informieren.
Die Konfrontation zwischen Kommunisten und Sozialisten einer- und Militärs, Konservativen und Faschisten andererseits hatte sich dort schon lange immer mehr zugespitzt.

Daher kommt diese Nachricht für den Duce nicht wahnsinnig überraschend.
Interessanter war schon, dass die unter einem gewissen General Franco rebellierenden Streitkräfte es im ersten Anlauf geschafft hatten, einen großen Teil des Landes unter Ihre Kontrolle zu bringen.
Wenn auch nicht Madrid und Barcelona, was die Sache wohl entschieden in die Länge ziehen würde.
Sofern denn Franco sich überhaupt durchsetzen konnte.
Jedenfalls dürfte es ein blutiges Gemetzel geben, da beide Seiten bitter entschlossen waren und eine friedliche Lösung praktisch ausgeschlossen.

Da Mussolini ohnehin größere Pläne hat, die eine eher praxisorientiere Ausbildung der Streitkräfte erforderlich machte, wurden bereits im Vorfeld Möglichkeiten untersucht, sich gewinnbringend an der
spanischen Problematik zu beteiligen.

Daher muss nun nicht sonderlich viel improvisiert werden - der Duce würde schlicht seinen Schwiegersohn in Marsch setzen, um Franco ein - natürlich ausschließlich unter italienischem Befehl stehendes -
Expeditionskorps anzubieten.
Dazu hatte man bereits im Vorfeld das II.Panzer-Korps auserkoren, welches keineswegs zufällig im Großraum Genau stationiert waren.

Es steht zu erwarten, dass Franco die italienische Offerte begeistert akzeptiert und dann würde es im Handumdrehen ab nach Spanien gehen.

Die tiefere Sinn des Gespräches mit Giovanni Messe bestand denn auch in der Frage, ob der General das durchaus heikle Kommando über das Expeditionskorps annehmen würde.
Offiziell als Kriegspartei wollte Mussolini Italien nicht platzieren, was einer Verstärkung enge Grenzen setzte.
Falls das italienische Korps als in eine gefährliche Lage kam, würde man sich selbst behelfen müssen.

Hinzu kam, dass besagtes Panzerkorps eigentlich nur beschränkt einsatzfähig ist.
Eigentlich eher gar nicht - die Reorganistion war gerade erst erfolgt und es mangelnde so ziemlich an Allem.

Andererseits waren die spanischen Streitkräfte im Allgemeinen und die republikanischen im Besonderen ja erst recht nicht auf Krieg eingestellt.
Daher hat Mussolini keine größeren Bedenken hinsichtlich einer Entsendung und er konnte auch Messe letztlich davon überzeugen.

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10.Juni 1936

Da Giovanni Messe nun anderweitig beschäftigt ist, wurde mit Ubaldo Soddu ein geeigneter Nachfolger für den Oberbefehl über die 1.Armee in Libyen gefunden.

Zwischenzeitlich hat Franco signalisiert, dass er sogar ein 3 Divisionen umfassendes Expeditionskorps gerne annimmt.
Umso besser - das komplette II.Panzer-Korps befindet sich auf dem Weg nach Spanien.

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Derweil geht der Ausbau der Rüstungsindustrie konzentriert weiter, mit Sardinien ist man durch, Sizilien wird bald abgeschlossen, aber es gibt noch sehr viel mehr zu tun.

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19.Juni 1936

Das II.Panzer-Korps ist in Santander angekommen und macht sich unverzüglich auf den Weg nach Bilbao und San Sebastian.
Die ganze Küstenregion steht unter republikanischer Kontrolle, was so nicht bleiben kann.

Eigentlich ist das Panzer-Korps nicht einsatzfähig, aber das erwartet man auch von den hastig mobilisierten republikanischen Truppen in dem Gebiet.
Also ist ein schnelles Vorgehen wohl die beste Lösung.

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Hohenlohe
14.08.16, 20:50
Werter Duce, wir wünschen dem Ejercito Italiana mit seinem II. Pz.-Korps viel Erfolg und gutes Gelingen beim Kampf gegen die Roten im Baskenland...!! Eine gute Idee, um dort die notwendige Erfahrung zu gewinnen für spätere Kriege...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA*

H34DHUN73R
14.08.16, 21:00
Wir danken, werter Hohenlohe :)
Giovanni Messe wird es mit tatkräftiger Unterstützung von Clone und Tex Murphy schon richten :)

Hohenlohe
14.08.16, 21:16
Wir wünschen Generale Messe viel Glück dabei, natürlich auch unseren edlen Kameraden...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI*

Bushi
14.08.16, 22:32
Mit General Messe kann nichts schief gehen. In der Heimat glauben wir fest an einen Sieg von Generalissimo Franco.

Bassewitz
14.08.16, 23:08
Kamerad Franco kann dann ja Gibraltar übernehmen. Das dürften selbst die Spanier schaffen. :burns:

Hohenlohe
14.08.16, 23:35
Kamerad Franco kann dann ja Gibraltar übernehmen. Das dürften selbst die Spanier schaffen. :burns:

Dazu muss Franco erst einmal einem Bündnis später beitreten. Leider ist das ja nicht so einfach, denken wir jedenfalls.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

clone
14.08.16, 23:40
Liebe Mama,

ich schreibe dir aus einem Ort, der angeblich Santander heißt. Heute sind wir aus den Schiffen gegangen, einige unsere schönen Panzerchen haben es auch geschafft, leider ist ihnen bis hier hin keine Kanone gewachsen. Als die Spanier meine Gruppe Manipolo ganz im schwarzen Hemd und mit unseren schwarzen Helmen gesehen haben, brachten sie uns Brot, Schinken und Wein vor Freude, dass wir sie vor der roten Gefahr retten. Nunja, zumindest die, die nicht vor uns aus der Stadt geflohen sind. Ein geschmeidiger Mann im Anzug wollte mir noch was in seiner Bank zeigen, aber irgendwie ist dieses Spanisch doch nicht unserem wunderschönen Italienisch sehr ähnlich.
Noch bevor ich all meinen Männer den Wein wegnehmen konnte, bekamen wir schon den Marschbefehl Richtung Osten, irgendwelche andere zu große Dörfer von Sozialisten reinigen, fast wie Papa und Onkel damals, nach dem großen Krieg.
Leider habe ich vergessen Giovanni seinen Wein gezunehmen, weshalb der von ihm gefahrene L3 etwas schlingerte und wir ihn sogar einmal aus dem Matsch schieben mussten. Rote hab ich noch nicht gesehen, also mach dir keine Sorgen, diese Spanier scheinen nicht zum Kämpfen gemacht zu sen.

Dein Sohn
Pierluigi Clone

Bassewitz
15.08.16, 00:12
Schon Caesar klagte über die mangelnde Disziplin der Iberer. :D

Hohenlohe
15.08.16, 16:34
Im Spanischen Bürgerkrieg kämpften die Anarchisten anscheinend nur acht Stunden täglich, bis die Sozialisten und Kommunisten angeblich das Kommissarsystem einführten, was aber nur in Zusammenarbeit mit den Internationalen Brigaden und den russischen Verbänden funktionierte. Wir müssen uns aber bei Gelegenheit wieder schlau machen und mal wieder ein neues Buch erwerben. Leider gehen momentan alle Geldreserven in meinen PC-Kauffond.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Private_S
15.08.16, 19:15
Im Spanischen Bürgerkrieg kämpften die Anarchisten anscheinend nur acht Stunden täglich ...

Zu irgendwas muss eine syndikalistische Gewerkschaft ja schließlich auch gut sein.

Hohenlohe
15.08.16, 21:15
Die Nationalisten Francos nutzten das natürlich mehrfach aus...!! *grins* Nix für ungut...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA*

H34DHUN73R
15.08.16, 21:16
Ah - das entzog sich bisher Unserer Kenntnis, wir werden General Messe umgehend zu Nachtangriffen raten :)

Bassewitz
16.08.16, 00:56
Zu irgendwas muss eine syndikalistische Gewerkschaft ja schließlich auch gut sein.

Waren die nicht in Katalonien aktiv?
Hatten eine Mitschülerin, die sich dieser Richtung verschrieben hatte.

Hjalfnar
16.08.16, 10:33
Wir melden Uns freiwillig für die tapferen italienischen Panzer...fuß...truppen, oder was auch immer.

Ah, der spanische Bürgerkrieg. Wir waren einmal in der Zitadelle von...Toledo? Ist solange her, die Einschussspuren überall wurden nie entfernt. Und wirklich übel wars bei Unseren Flitterwochen, die Außenmauer der Templerburg des Örtchens war ziemlich pockennarbig, auf Nachfrage erfuhren Wir, dass dort reihenweise Republikaner von Francos Leuten erschossen wurden. Wir waren sogar schon am Grabmahl des Caudillo. Gespenstisch, dieses riesige Denkmal an den Bürgerkrieg, wie eine ausgehöhlte Pyramide...

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6e/SPA-2014-San_Lorenzo_de_El_Escorial-Valley_of_the_Fallen_%28Valle_de_los_Ca%C3%ADdos%29.jpg

Wir waren mehr als froh zu hören, dass vor einigen Jahren politische Kundgebungen dort verboten wurden. Wir haben selten so offen rechtsradikales Gesocks in Spanien gesehen wie damals.

Hohenlohe
16.08.16, 10:44
Die Syndikalisten waren hauptsächlich in Katalonien stark, aber während der Spanischen Republik überall vertreten.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
16.08.16, 22:37
Dankbar nehmen Wir Eure Meldung als Kriegsfreiwilliger zur Kenntnis, werter Hjalfnar :)

Zu Fuß werdet Ihr wohl nicht gehen müssen, es sei denn Euer Panzer bliebe liegen - was bei einem italienischen Qualitätsprodukt völlig undenkbar ist !
Ob das Ding auch schießt, ist derzeit noch ein wenig unklar, aber das findet sich sicher noch, ebenso wie ein blutiges Desaster als Eure Feuertaufe ;-)

PS: womöglich möchtet Ihr Euer durchaus sehr beeindruckendes Bild vielleicht in einen Spoiler packen - wir haben 30 Sekunden gewartet, bevor Wir anfingen, diese Antwort zu tippen und nu lädt es immer noch...

H34DHUN73R
16.08.16, 22:55
Da sich den italienischen Streitkräfte neue Freiwillige angeschlossen haben, anbei ein Update:

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Zur Erbauung und Information der werten Regenten anbei die Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Private S: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
Sottotenente Von Retterling: Accademia Militare di Modena
Sottotenente Hjalfnar: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo „Amedeo d'Aosta“

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Frisiercreme
16.08.16, 23:09
Wir melden uns freiwillig zu einer Eliteeinheit Eurer Wahl. Aber wir haben Höhenangst und dürfen nicht schwer heben.

Hohenlohe
16.08.16, 23:18
Werter H34DHUN73R, wie sieht es denn mit der aktuellen Forschung und mit den weiteren Foci aus...?? :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Bassewitz
16.08.16, 23:22
Die Namen sind überhaupt nicht italienisch. :(

Hohenlohe
16.08.16, 23:27
Meint ihr die Einheiten oder etwas anderes...?? *Zwincker*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::)

Bassewitz
16.08.16, 23:33
Die Freiwilligen.

H34DHUN73R
16.08.16, 23:39
Wir melden uns freiwillig zu einer Eliteeinheit Eurer Wahl. Aber wir haben Höhenangst und dürfen nicht schwer heben.

Mist, da scheiden die Fallschirmjäger ja sofort wieder aus !!

Ja zefix, warum will eigentlich nie einer zu den Fallschirmjägern?
Nur weil Wir derzeit keine Fallschirme haben?
Rausspringen kann man doch trotzdem und dieser Schwachk - ähem, Abenteurer hat doch erst neulich bewiesen, dass man das auch aus 3000m überleben kann
Oder war es sogar von noch weiter oben?

Egal, mal sehen, Höhenangst, hmm, soso, nicht schwer heben, hmm, schwer, aha, jaja, genau, das passt, wackelt und hat Luft:
185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi oder auch kurz (falls jemand aus unerfindlichen Gründen Schwierigkeiten mit diesem einprägsamen Namen haben sollte): das RRAO natürlich, jaja, genau!

Da gibts ja bekanntlich das Fernspähbataillon Poggio Rusco, das ist doch genau richtig!
Geht normalerweise amphibisch zu Werke, springt aber auch mal hinter den feindlichen Linien ab um, ja, warum eigentlich, naja auch egal, weg sindse, sagen wir immer, hehe, aber jedenfalls - TATATATAAAA - NACHTS !!!

Problem gelöst: Nachts = dunkel = kanni nixe sähe = habi nixe Höhenangst :D

Und schwer heben: nee, nee, die tragen ja kaum einen Fetzen am Leib und viel Ausrüstung gibts eh nicht, früher gings ja auch mit einem Dolch - also auch hier: null problemo :)

Glückwunsch, Capitano, das wird Euch sicher gefallen :)

H34DHUN73R
16.08.16, 23:42
Werter H34DHUN73R, wie sieht es denn mit der aktuellen Forschung und mit den weiteren Foci aus...?? :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Geduld, werter Hohenlohe, der Job hat uns wieder in den Krallen, weshalb es leider nur noch an Wochenenden Updates geben wird.
Es sei denn, der Himmel stürzt ein oder der liebe Gott hat ein Einsehen und es hat Feiertag.

Lewis Armistead
17.08.16, 10:52
Evtl ist unsere Freiwilligenmeldung untergegangen.

Todesmutig würden wir als Luigi Armistado eine italienische Sardinenbüchse (U-Boot) oder ein eine Staffel Jagdflugzeuge für das Neu-Römische Reich führen.

Hohenlohe
17.08.16, 14:18
Werter H34DHUN73R, wir werden geduldig warten bis zum WE...*freu*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

spiegelfechter
17.08.16, 19:40
Auch wir melden uns zur Fliegerei. In so einem schmucken Einmotorigen mit der Paradeuniform am Körper macht man bestimmt Eindruck bei der holden Weiblichkeit :D

H34DHUN73R
17.08.16, 22:50
Evtl ist unsere Freiwilligenmeldung untergegangen.

Todesmutig würden wir als Luigi Armistado eine italienische Sardinenbüchse (U-Boot) oder ein eine Staffel Jagdflugzeuge für das Neu-Römische Reich führen.

Natürlich ging diese Meldung keineswegs verloren, werter Armistead, Ihr werdet auch völlig korrekt mit Eurem echten Vornamen Luigi geführt, nicht mit dem Tarnnamen Lewis :)
Aufgrund eines unverzeihlichen Fehlers des Verantwortlichen für Volksaufklärung war Euer Name allerdings nicht auf der veröffentlichten Liste zu finden, was Uns gestern auch schon auffiel.
Wir wollten die werten Regenten aber nicht mit dauernd aktualisierten Übersichten nerven, wo das Volk doch nach Blut dürstet und Neuigkeiten aus Spanien erwartet...

H34DHUN73R
17.08.16, 22:54
Auch wir melden uns zur Fliegerei. In so einem schmucken Einmotorigen mit der Paradeuniform am Körper macht man bestimmt Eindruck bei der holden Weiblichkeit :D

Herzlich willkommen werter Spiegelfechter :)
Wir müssen allerdings darauf hin weisen, dass auch in der Regia Aeronautica die offenen Jagdeinsitzer allmählich aus der Mode kommen und zunehmend durch geschlossene Modelle ersetzt werden.
Um die holde Weiblichkeit zu beeindrucken, müsstet Ihr also vermutlich kopfüber auf Höhe der Strassenbahn-Oberleitung fliegen.
Hierzu möchten Wir Euch ersuchen, dieses Kunststück über feindlichem Gebiet darzubieten - so wäre sicher allen Parteien gedient :)

spiegelfechter
17.08.16, 23:37
Das kriegen wir hin, problemlos, mit verbundenen Augen! Italien braucht mehr Rekorde! :D

H34DHUN73R
18.08.16, 07:40
Zur Überbrückung der Wartezeit bis zum Wochenende können wir den werten Regenten immerhin einen kleinen Appetithappen anbieten:

Alle Wege führen nach Rom - V

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23.Juni 1936

Tennente Clone bringt seine mit blockierten Ketten über den Schotter schlitternde Tankette schließlich zum Stehen.
Eine MG-Garbe fetzt funkenschlagend in die dünne Panzerung, die kleinen Schieß-Scharten, die ihm den Ausblick ermöglichen, knapp verfehlend.

Sein Zug ist vollständig versammelt, da neben ihm sein einziger Begleiter ähnlich überhastet anhält.

Vor 5 Wochen war er bei der Divisione Celere "Eugenio di Savoia" eingetroffen, wo man ihn prompt der 2° Compania des Battaglione I, 1° Reggimento Celere zugeteilt hatte.
Dort war er dann ebenso prompt als Zugführer eingesetzt worden.

Allerdings besaß zu diesem Zeitpunkt das ganze Bataillon noch keinen einzigen Panzer, da der Beschluss zur Aufstockung von einem auf drei Bataillone pro Division der italienischen Rüstungsproduktion
noch weit voraus eilte.
Die Panzerbesatzungen kamen sich in der Folge recht überflüssig vor, weshalb man beschloss, die Leute durch fortwährende Übungen auf den nun gemeinsam genutzten, vorhandenen Fahrzeugen zu beschäftigen.
Was leider zu erhöhtem Verschleiß führte, wodurch auch die spärlich eintreffenden neuen Fahrzeuge schnell wieder aufgesogen wurden.

Als dann überraschend der Befehl zum sofortigen Aufbruch nach Spanien einging, lag der Panzer-Fehlbestand immerhin nur noch bei etwa 40%.
Dementsprechend bestand Clones 3.Zug auch aus insgesamt zwei Tanketten, die Kompanie brachte es auf 8 Kettenfahrzeuge.

Schließlich traf das ganze Panzerkorps an Bord einer Flotte aus Handelsschiffen én bloc in Santander ein, was ein gewisses Durcheinander mit sich brachte.

General Messe ordnete einen umgehenden Vorstoß auf Bilbao an, wodurch das Knäuel der 3 Divisionen in den folgenden beiden Tagen auf beinahe natürliche Weise entwirrt wurde -
die schnellen leichten Panzer fanden den Weg an die Spitze, gefolgt von den LKWs der motorisierten Infanterie, hinter denen die Kavallerie drein ritt und dahinter zerrten Pferde und
LKWs endlich die mitgeführte, brandneue Artillerie.

Insofern kam zwar die gerade erfolgte Gefechtsaufnahme durch eine spanische Einheit in Barakaldo, einige Kilometer westlich von Bilbao überraschend - die nationalspanischen Verbindungsoffiziere
hatten freie Fahrt bis Bilbao gemeldet, was aber eh keiner für bare Münze nahm - aber man traf durchaus in passender Formation ein:
Vorneweg die Panzer, die als Aufklärungseinheit fungierten und die feindlichen Stellungen identifizieren sollten, dahinter die motorisierte Infanterie, die flugs abgesessen aufzurücken hatte
und schließlich die schußbereite Artillerie, die das Abräumen befestigter Positionen übernehmen sollte.
Wozu den leichten Panzer bekanntlich die Feuerkraft abging.

Soweit so gut. Leider war auch die Zuteilung einer Artillerie-Abteilung erst kurzlich erfolgt, weshalb nur 6 Geschütze zur Verfügung standen, die auch erst noch in Position gebracht werden mussten.
LKWs waren ebenfalls Mangelware, weshalb einige Infanterie-Bataillone doch wieder zu Fuß unterwegs waren, daher konnte kurzfristig nur ein Teil der Infanterie in den Kampf eingreifen.

Auf spanischer Seite war man umgekehrt sichtlich überrascht von dem unvermittelten Ansturm der Italiener.
Die Einheit war erst vor zwei Wochen von den Republikanern mobilisiert worden und bestand größtenteils aus Reservisten, die nun den Umgang mit dem bunten Sammelsurium an Waffen und Ausrüstung übte.
Man hatte wohl gehört, dass da irgendwer in Santander eingetroffen war, hatte sich jedoch noch lange nicht auf Besuch eingestellt.

So entspann sich denn schnell eine wüste Schießerei überraschter, hektischer, ängstlicher, nervöser und grundlos optimistischer jungen Soldaten unterschiedlicher Herkunft.

Clone vermutete den Feind in den ersten Häusern am 200m entfernten Ortsrand und deckte die Fenster mit kurzen Feuerstößen seines MGs ein - wie auf der Akademie gelernt.
Dort befand sich zwar durchaus kein feindlicher Kämpfer, aber die unter dem rasenden Strom von Kugeln auseinanderfliegenden Fensterläden wirkten beruhigend.
Im Gegensatz zu den Kugeln aus MGs und Karabinern, die weiterhin lärmend auf der geplagten dünnen Panzerung herumtanzten.

Der zweite Panzer seines Zuges tat es ihm gleich, während dahinter weitere Panzer des Bataillons angerasselt kamen.
Dazwischen hasteten Gruppen eilig abgesessener Infanteristen auf der Suche nach Deckung durchs Gelände - immerhin mit klarer Orientierung nach vorne.

Handgranaten wurden blind in zweifelhaftes Niemandsland geworfen und trugen mit ihren Detonationen zu dem allgemeinen Eindruck einer großen Schlacht bei.

Schließlich fauchten auch die ersten Geschosse aus der hastig in Stellung gegangen Artillerie heran und krachten in die Häuser am Ortsrand, während der Regimentskommandeur heran eilte, um festzustellen,
was da vorne eigentlich los war.

General Messe, den schließlich auch die Kunde von der ersten Berührung mit republikanischen Einheiten erreichte, setzte die beiden übrigen Divisionen umgehend aus der Bewegung heraus auf einen Zangenangriff
auf Barakaldo an, sodass am Nachmittag des vierten Tages in Spanien schließlich das komplette II.Panzerkorps im Kampf lag.

Hohenlohe
18.08.16, 15:48
Mamma mia, was für ein leicht chaotisches Durcheinander...*seufz* Wir hoffen, dass Generale Messe den Durchblick behält und letztendlich richtig handelt...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Oerty
18.08.16, 21:24
Hallo,

ich möchte mich auf diesem Wege gerne vorstellen.

Seit längerem Verfolge ich etliche AAR´s in diesem Forum.
Ich werde wohl kein großer Schreiberling werden, aber es werden in diesem Forum
genau die Sorte Spiele behandelt, denen ich auch gern meine Freizeit schenke.

Den Start diesen AAR´s möchte ich somit nutzen um mich auch etwas einzubringen.

Als in Eritrea aufgewachsen möchte ich natürlich meinen Beitrag zum erneuten Römischen Reich beitragen.
Somit trage ich mich in die Musterungsrolle ein und hoffe auf ein Kommando bei meinen Landsleuten, in einer der
Kolonialdivisionen. Es werden auch, sollte not am Mann sein andere Kommandos angenommen.

gez. Oertyzulu

Hohenlohe
18.08.16, 22:15
Willkommen im Forum, werter Oerty...!!

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
18.08.16, 22:42
Als in Eritrea aufgewachsen möchte ich natürlich meinen Beitrag zum erneuten Römischen Reich beitragen.
Somit trage ich mich in die Musterungsrolle ein und hoffe auf ein Kommando bei meinen Landsleuten, in einer der
Kolonialdivisionen. Es werden auch, sollte not am Mann sein andere Kommandos angenommen.

gez. Oertyzulu

Herzlich willkommen, werter Oerty, sowohl im Forum als auch in diesem AAR und natürlich insbesondere als Kriegsfreiwilliger :)

Kolonialdivisionen werden in den nächsten Jahren abgeschafft, da Wir keine kostbaren Soldaten auf zweitklassige Einheiten verschwenden wollen (naja, Garnisonstruppen mal außen vor),
aber Wir schätzen Uns glücklich, Euch einen Offiziers-Posten bei der noch unterrepräsentierten Infanterie anbieten zu können.

Da Ihr Uns auf den Geschmack gebracht habt, bei dem eigens formierten 1.Arditi-Regiment mit Freiwilligen aus Eritrea :)
Einfach mal was anderes, wird bestimmt gut :)

H34DHUN73R
18.08.16, 22:47
Mamma mia, was für ein leicht chaotisches Durcheinander...*seufz* Wir hoffen, dass Generale Messe den Durchblick behält und letztendlich richtig handelt...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Wir lernen in Spanien, die anderen können dann von uns lernen, sofern Ihnen Zeit dazu bleibt :)

Mr_Rossi
19.08.16, 02:30
Schnurr soviel Text und dazu in Hoi4, Abo gesichert.

Schad das es Generale Rossi nicht in Teil 4 geschafft hat.

Aber auch gut, bin extem feige, ansich tatsächlich ein echter Römer.

Azrael
20.08.16, 01:14
Da kuckt man ein paar Tage mal nicht rein und schon wird das HoI IV-Forum (endlich) mit Leben gefüllt!

Sofort abonniert :)

H34DHUN73R
20.08.16, 03:16
Alle Wege führen nach Rom - VI

http://up.picr.de/26485893av.jpg

24.Juni 1936

Giovanni Messe brütet in dem eilig 10km hinter der Front aufgeschlagenen Gefechtsstand des II.Panzer-Korps immer noch über den Karten, die von übernächtigten Stabs-Offizieren fortlaufend aktualisiert werden.
Inzwischen ist es weit nach Mitternacht, doch die Schlacht gegen die spanische Division in Barakaldo dauert noch an.

Die frontal anrennende Panzerdivision "Eugenio di Savoia" konnte bisher kaum Boden gut machen, da es sichtlich an Feuerkraft mangelt.

Der Umfassungsangriff der "Principe Amedeo Duca d'Aosta" war im Nordwesten vor Sesta vorerst liegen geblieben, wo die Spanier mindestens ein Regiment in Stellung gebracht hatten.

Im Südosten ging es gegen Zorotza auch nicht voran, da die “Emanuele Filiberto Testa di Ferro” nicht weit genug nach Westen ausgeholt hatte und gegen das Sperrfeuer aus Barakaldo nicht voran kam.
Hier musste man weiter südlich komplett neu ansetzen, sonst gab es nur unnötige Verluste.

Alles in Allem war es eine nette Idee gewesen, blitzartig von Santander aus vorzustoßen und gleich aus der Bewegung heraus in den Kampf zu gehen.
Leider waren die Divisionen aber ziemlich verstreut und schlecht organisiert auf den Feind getroffen, was in Verbindung mit der fehlenden Ausrüstung und der mangelnden Kampferfahrung einen schnellen, leichten
Sieg verhinderte.

Vielmehr ist "Eugenio di Savoia" inzwischen ziemlich angeknackst und nicht mehr in der Lage, den Druck noch viel länger aufrecht zu erhalten und für die beiden übrigen Divisionen muss man noch
den optimalen Ansatzpunkt finden.

Also würde sich die ganze Sache hier wohl noch eine Weile hinziehen, was den Republikanern Zeit verschafft, um Verstärkung heran zu führen.
Falls sie den Reserven zur Verfügung haben.

http://up.picr.de/26557868iu.jpg


26.Juni 1936

Ferruccio Lantini nimmt per Telefon die Meldung bezüglich einer weiteren in Produktion gehenden Fabrik entgegen.

Dieses Mal ist es ein Werk für Infanterie-Ausrüstung von Ansaldo auf Sizilien.
In diesem Bereich läuft man den Bedarfen noch weiter hinterher als sonstwo, was die Aufstellung neuer Divisionen zunehmend mehr behinderte.

Im Grunde klappte es mit der Steigerung der Rüstungsproduktion an sich besser als Lantini erwartet und befürchtet hatte.
Allerdings schossen die Bedarfe der Streitkräfte eher noch schneller in die Höhe, so dass sich die Lücken bei der Rüstung bisher nicht hatten schließen lassen.
Eigentlich wurden sie eher noch größer.

Hoffentlich konnte Marconi bald wieder Erfolge hinsichtlich der Produktivitätssteigerungen vermelden, ansonsten würde das Knirschen der Rüstungsmaschinerie bald noch sehr viel lauter vernehmbar werden.
Noch hielt der Duce sich weitgehend raus, aber das konnte sich schnell ändern.

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27.Juni 1936

Tenennte Clone giest sich den Rest des Inhaltes seiner Wasserflasche über den Kopf, um sich ein wenig abzukühlen.
Sein Panzer - der einzige verbliebene seines Zuges - wird gerade 3km hinter der neuen Frontlinie aufgetankt, was auch Gelegenheit zur Aufnahme von Verpflegung bietet.

In der Nacht hatte die republikanische Infanterie-Division nach dreitägigem Kampf endlich genug und zog im Schutz der Dunkelheit aus dem Raum Bilbao Richtung San Sebastian ab.
Beim II.Panzer-Korps hatte man den Abzug erst einige Stunden nach Sonnenaufgang bemerkt, sodass die Spanier einen deutlichen Vorsprung hatten.

Natürlich waren die leichten Panzer-Divisionen wesentlich schneller als die abgekämpfte Infanterie-Division, weshalb man schon mittags wieder Fühlung aufgenommen hatte.
Daraufhin versuchten die Republikaner, sich hinter dem kleinen Fluß Urolo Ibaia zu verschanzen, wofür ihnen aber nicht viel Zeit blieb.

Obwohl selbst immer noch angeschlagen, eröffnete die "Eugenio di Savoia" wieder als erste italienische Einheit den Angriff über den Fluß hinweg.
Nun ja, jedenfalls feuerte man über den Fluß hinweg, während man nach Furten oder funktionsfähigen Brücken Ausschau hielt.
Falls man zügig fündig werden würde, wären die Spanier wohl schnell erledigt.

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03.Juli 1936

Die schon weitgehend zerschlagene republikanische Division hat sich nun südlich von San Sebastian in den Naturpark Aiko Harria geflüchtet.
In dem weglosen, von Hügeln und Wäldern gekennzeichneten Gebiet boten sich den Infanteristen noch die besten Chancen, den Kampf fortzusetzen, bis Entsatz eintreffen würde.

Aber weit und breit steht keine republikanische Einheit, stattdessen stehen in allen Richtungen nationalspanische Truppen bereit.
Zum Ärger Messe's haben sie allerdings wohl nicht vor, sich die Hände im Kampf schmutzig zu machen, jedenfalls sieht es nicht so aus, als würden sie die Italiener unterstützen wollen.

Dieses Mal hatte die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" als erste Division Feindkontakt hergestellt und den Kampf erneut aufgenommen.
In diesem Gelände waren die Panzer und LKWs allerdings nicht sonderlich nützlich, luden vielmehr zu überraschenden Angriffen aus dem Hinterhalt ein.

General Messe billigt daher den Entschluss des Divisons-Kommandeurs, die Infanterie absitzen und vorsichtig zu Fuß vorgehen zu lassen.
So würde es vielleicht länger dauern, die Republikaner endgültig aufzureiben, aber dafür würden sich auch die Verluste in Grenzen halten.

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06.Juli 1936

Noch immer wehren sich die Republikaner, auch wenn nun sicherlich langsam das Ende der Fahnenstange in Sicht kommt.
Giovanni Messe will eh schon längst weiter Richtung Madrid, wo es dann wirklich zur Sache gehen würde.

Das Gelände des Nationalparks ist aber leider schnellen Operationen in keiner Weise zuträglich.
Die erschöpften Republikaner nutzten jeden Wasserlauf und jeden Hügel, um sich zu verschanzen und Messe hatte immer noch nicht die Absicht, unnötig Soldaten zu opfern.
So drängte man denn die Spanier immer weiter zusammen und griff aus allen Richtungen an.

Wobei sich die italienischen Divisionen abwechselten, um sich Erholungspausen zu verschaffen und insbesondere den Nachschub, der allmählich besser in Gang kam, aufzusaugen.
Zwar hatte man die großen Lücken, die bereits beim Aufbruch nach Spanien vorhanden waren, noch keineswegs schließen können, aber immerhin konnte die Verluste an Ausrüstung und Personal ganz gut kompensiert werden.

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10.Juli 1936

Die letzten Reste der völlig zerschlagenen republikanischen Division kapitulieren vor General Messes II.Panzer-Korps.
Damit ist der ganze Nordosten Spaniens gesichert, inklusive der kompletten Nordküste.
Ein hübscher erster Achtungserfolg der italienischen Truppen.

Nun geht es umgehend in den Raum Madrid, um sich dem strategisch wichtigsten Ort in Spanien zuzuwenden.

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16.Juli 1936

Guglielmo Marconi greift zum Telefon, um den Rüstungsbeauftragten Lantini über den Abschluß der Entwicklung des L6-Panzers zu informieren.

FIAT meldet Produktionsreife, was man umgehend durch Umstellung der Panzer-Fabriken umsetzen sollte.
Immerhin ist das der erste italienische Panzer mit einer - wenn auch nur kleinen - Kanone.

Die Kommentare der Panzersoldaten zu dem L3-Spielzeug-Panzer kann nicht nur Marconi nicht mehr hören.

Natürlich würde der Ausstoß der Fabriken zunächst deutlich einbrechen, bis die neuen Linien und die Logistik dahinter endlich ans Laufen kam, aber die drastische Steigerung der Kampfkraft
machte diesen vorübergehenden Verlust mehr als wett.

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Kaum weniger wichtig war die ebenfalls erreichte Serienreife der Macchi C.200 Saetta, den ersten wirklich modernen Jäger für die Regia Aeronautica.
Woher Lantini die Fabriken und die Rohstoffe für die Produktion nehmen soll, ist Marconi einigermaßen gleichgültig.

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Stattdessen kostet er den ebenfalls erfolgten dritten Durchbruch seiner Forscher aus: deutliche Verbesserungen des Bauwesens, die die Errichtung der immer noch mit höchster Priorität gebauten
Rüstungsfabriken deutlich beschleunigen würden.

Zufrieden lehnt er sich zurück, einen tiefen Zug aus seiner Zigarre nehmend - seine Organisation hatte Ihre Leistungsfähigkeit mit dem heutigen Tag recht eindrucksvoll demonstriert !

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Mit dem Gerangel hinsichtlich der nun freien Entwicklungskapazitäten hatte man sich schon vorher zwischen den einzelnen Ministerien intensiv befasst.

Lantini hatte durch sein ständiges Gejammer hinsichtlich der Rohstoffversorgung erreicht, dass man sich nun die Ausrüstung der Bergbau-Unternehmen vornahm, um hier ebenfalls die Produktivität zu steigern.

Marconi war es gelungen, ein Team für Entwicklungen im Bereich Elektrotechnik zu bekommen, wovon er sich künftig schnellere Fortschritte in Forschung und Entwicklung erwartete, ausserdem neue Erkenntnisse
im Bereich Funk, was ihm naturgemäß eine Herzensangelegenheit war.

Schließlich war noch Ugo Cavallero, der Staatsekretär im Kriegsministerium erhört worden, der seit Monaten Verbesserungen der Infanteriewaffen einklagte - das letzte freie Team wurde daher
nach Intervention des Duce der Entwicklung verbesserter automatischer Waffen zugeteilt worden.

Lantini wollte viel lieber in die Erforschung der Kohleverflüssigung einsteigen, was Mussolini jedoch mit dem Hinweis auf das reichliche Angebot an Öl und Gummi auf dem freien Markt ablehnte.

Zur Erleichterung der übrigen Lobbyisten, wurde doch dieses Thema allgemein als Langläufer eingeschätzt, der alle anderen Themen blockieren würde.
Noch stand jedenfalls genügend zivile Produktion zur Verfügung, um die nötigen Devisen für den Import zu verdienen.

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Da man sich immer noch mit dem ebenfalls langwierigen Thema der Hebung von Synergie-Effekten durch fortgesetzte Konzentration der Industrie befasste, würde es nun eine ganze Weile dauern,
bis es wieder Erfolge zu vermelden gibt.

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Nachdem Lantini aufgelegt hat, nimmt er sich noch einmal skeptisch die Rüstungsplanung vor.

Der Ausstoß der Panzerfabriken würde nach Einschätzung von FIAT vorläufig um 50% einbrechen - schön, man baute nun Panzer mit Kanonen, aber der Fehlbestand der Panzerdivisonen lag bei etwa 40% !!
Es würde auch bei Fortsetzung der L3-Produktion noch eine ganze Weile dauern, diese Lücke zu schließen.
Ein Wechsel auf den neuen L6 würde aus dem Mangel einen Dauerzustand machen, aber Cavallero würde ihn vermutlich zum Duell fordern, wenn er nicht endlich echte Panzer bekam.

Also setzt er widerstrebend eine Anweisung zur Umstellung der Produktion auf.

Ein mindestens ebenso schmerzliches Problem stellte dieser neue Jäger dar.
Lantini hatte gehofft, die drastische Erweiterung der Marinfliegerei abschließen zu können, bevor diese Neuentwicklung Serienreife erlangte.

Nun würde ihm mit Sicherheit Italo Balbo mit Forderungen nach sofortigem Anlauf der Produktion auf den Keks gehen.
Jedenfalls waren nach dessen Ansicht die vorhandenen Jäger ebenso veraltet wie etwa Pferdefuhrwerke.

Da steuert man also schon auf den nächsten Konflikt zu - Lantini fragt sich wieder einmal, wie er auf die Idee gekommen war, ausgerechnet das Korporationsministerium leiten zu wollen.
Es muss bestimmt angenehmere Arten geben, sein Gehalt zu verdienen.

29.Juli 1936

Mit Befriedigung nimmt Benito Mussolini den nun erreichten Durchbruch in der Erweiterung der Rüstungsindustrie zur Kenntnis.
Dank der kinetischen Energie, die er in das Thema investiert hat, kann nun Lantini 4 zusätzliche neue Werke verbuchen.
Verwendungsmöglichkeiten wird er dafür sicher genug finden.

Nun will der Duce unbedingt ein weiteres Team von Forschern und Entwicklern zusammenstellen, da ihm Marconi zu langsam voran kommt.
Jedenfalls gemessen an dem reichlichen Vorrat an Themen.

Also weist er Marconi und Lantini an, die Universitäten und privaten Forschungszentren abzuklappern und sich passende Kandidaten zu suchen.
Und zwar pronto !

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Tatsächlich ist Lantini schon beinahe glücklich, als er die Nachricht vernimmt.
Ein Werk wird Breda zur Verfügung gestellt, um Zusatzausrüstung herzustellen.
Hier hängt man den Bedarfen des Heeres noch weiter hinterher als irgendwo sonst.

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Dadurch benötigt man mehr Stahl, wovon man an sich mehr als genug herstellt, jedoch infolge der Exportorientierung leider auch die Hälfte ins Ausland verkauft.
Also muss man jetzt für knappe Devisen selber Stahl auf dem internationalen Markt zukaufen.

Die übrigen neuen Werke werden der Panzer- und LKW-Produktion sowie der Herstellung von Marinebombern zugeteilt.

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Derweil hat Giovanni Messe sein II.Panzerkorps nordwestlich von Madrid versammelt und beginnt mit seinem Stab die Planung eines direkten Vorstoß auf die republikanische Hauptstadt.

H34DHUN73R
20.08.16, 03:19
Da kuckt man ein paar Tage mal nicht rein und schon wird das HoI IV-Forum (endlich) mit Leben gefüllt!

Sofort abonniert :)

Freut Uns, werter Azrael, dass Ihr wieder mit an Bord seit.
Zumindest als Leser, aber vielleicht packt Euch ja mal wieder die Abenteuerlust ;-)

Bassewitz
20.08.16, 10:16
Kommt Spanien denn dann auch in die Achse oder wollt Ihr es lieber neutral halten?

Azrael
20.08.16, 10:56
Freut Uns, werter Azrael, dass Ihr wieder mit an Bord seit.
Zumindest als Leser, aber vielleicht packt Euch ja mal wieder die Abenteuerlust ;-)

Als Flieger von einem der neuen Jäger könnte ich mich gut vorstellen. Bin zwar eher die Wasserratte, aber das Element ist ja bei euch stillgelegt, dann geh ich halt zum anderen, freien Element über ;)

H34DHUN73R
20.08.16, 12:25
Kommt Spanien denn dann auch in die Achse oder wollt Ihr es lieber neutral halten?

Wir hätten die Spanier schon gerne in der Achse, werter Bassewitz, da die Leistungsfähigkeit Italiens ja durchaus begrenzt ist :)

Azrael
20.08.16, 13:01
Wir hätten die Spanier schon gerne in der Achse, werter Bassewitz, da die Leistungsfähigkeit Italiens ja durchaus begrenzt ist :)

Werter Headhunter, bedenkt aber, dass dann die zu verteidigende Küste länger wird.
Soweit ich das herauslese, spielt ihr ja mit dem Gedanken, klassisch den Achsenmächten beizutreten. Wenn es die KI also nicht verbockt, wird Frankreich, zumal ihr da auch mitkämpfen werdet, fallen.
Spanien kann da natürlich noch mithelfen, insbesondere bei Gibraltar, es von Land angreifen zu können, ist ein Segen.

Jedoch verlängert sich so die Küste, an der die Allierten in Europa (und minimal in Afrika) anlanden könnten.

Es wird auch schwer werden, Spanien in die Achse zu bekommen, ich will euch da aber nicht spoilern.
Nur so viel: Vernachlässigt nicht Planungen, Gibraltar von See aus nehmen zu müssen. Die Marine wird daher früher oder später verstärkt werden müssen, damit ihr adequat solang die Kontrolle über das westliche Mittelmeer halten könnt.
Verlasst euch nicht allzusehr auf Spanien in euren Planungen :opa:

H34DHUN73R
20.08.16, 14:12
Spanien bildet sogar einen Eckpfeiler in den Plänen des Duce, werter Azrael, da es dort Orangen und Oliven gibt, hervorragenden Wein und das köstliche Ibero-Schwein :)
Und Franco wird sich sicherlich beeilen, seinem Retter Mussolini zur Hilfe zu eilen, wenn es einmal hart auf hart geht, da ist auf die Spanier hundertprozentig Verlass, das hat der Franco auch dem Ciano gesagt!

Nein nein, das wird schon alles guuud...

Azrael
20.08.16, 14:16
Wollen wir hoffen, dass Franco an die Sicherung seiner Küste denkt, sollte es tatsächlich zu einer spanischen Mitgliedschaft in der Achse kommen. Wäre ja sonst schade um die Orangen, Oliven etc. ;)

clone
20.08.16, 14:20
Spanien bildet sogar einen Eckpfeiler in den Plänen des Duce, werter Azrael, da es dort Orangen und Oliven gibt, hervorragenden Wein und das köstliche Ibero-Schwein :)
Und Franco wird sich sicherlich beeilen, seinem Retter Mussolini zur Hilfe zu eilen, wenn es einmal hart auf hart geht, da ist auf die Spanier hundertprozentig Verlass, das hat der Franco auch dem Ciano gesagt!

Nein nein, das wird schon alles guuud...

Sollte Hispania nicht wieder voller Teil des römischen Imperiums werden?

Ich habe sie Kämpfen gesehen, ein wenig italienische Führung würde ihnen gut tun.

H34DHUN73R
20.08.16, 15:32
Alle Wege führen nach Rom - VII

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01.August 1936

Ugo Cavallero legt den Bericht des Personalamtes des Kriegsministeriums befriedigt beiseite.
Obwohl Italien binnen kurzem nun schon den zweiten "heißen" Krieg führte, gibt es immer noch einen steten Strom an Freiwilligen,
wovon insbesondere die Militär-Akademien profitieren.

Ein weiteres Problem der laufenden Aufrüstung besteht schließlich darin, all die neuen Soldaten auch zu führen.
Dafür braucht es Offiziere aller Ränge und die wachsen nicht auf Bäumen.
Noch gibt es einen Offiziers-Überschuss, was sich mit dem geplanten, schnellen Ausbau der Streitkräfte jedoch schnell ändern wird.


Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Maestro Privato: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
Sottotenente Von Retterling: Accademia Militare di Modena
Tenente Hjalfnar : 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Sottotenente Oertyzulu: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"
Tenente Luigi Armistado 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"
Tenente Azrael: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"
Tenente Spiegelfechter: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

04.August 1936

General Messe gibt etwas widerstrebend den Befehl zum Angriff Richtung Madrid.

Die Vorbereitungszeit war eigentlich zu kurz, tatsächlich war der Stab überwiegend damit beschäftigt gewesen, die Logistik in den Griff zu bekommen, die insbesondere nach der
weiträumigen Verlegung der Truppe immer noch Mühe hat, hinterher zu kommen.

Die Republikaner hatten es aber geschafft, im Großraum Madrid ansehnliche Truppenmaßen auszuheben, die den gegenüberstehenden Franquisten deutlich überlegen sind.
So war es kein Wunder, dass sie mit einer allgemeinen Offensive große Gebietsgewinne erzielen konnten, die nun Giovanni Messe zur Eile antreiben.
Insbesondere im Westen ist die Lage der Nationalisten durchaus kritisch, da es hier keine nennenswerte strategische Tiefe gibt.

Also müssen die italienischen Panzerdivisionen nach kurzem Durchatmen wieder ran und diesmal nicht in großer zahlenmäßiger Überlegenheit.
Im Gegenteil, man würde ständig in Gefahr geraten, in Unterzahl abgeschnitten zu werden.

Immerhin hat sich die Situation hinsichtlich der LKWs verbessert, auch wenn fehlende Ausrüstung nach wie vor das beherrschende Thema ist.

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06.August 1936

Tenente Tex Murphy gibt seinem Zug das Zeichen zum Anlassen der Motoren, da das Bataillon nunmehr wieder auf die staubige Landstraße vorrückt.
Von Osten her ist Geschützfeuer zu hören, was bedeutet, dass die Front nicht mehr fern sein kann.

Seit Tagen versuchen die Nationalisten hier mit drei Divisionen nach Segovia durchzubrechen, was den Weg ins südlich gelegene Madrid freimachen würde.
General Messe hat mit der "Eugenio di Savoia" und der "Principe Amedeo Duca d'Aosta" zwei Divisionen zur Verstärkung abgestellt, um hier schnell voran zu kommen.

Zunächst galt es allerdings, den Arroyo Teladilla zu überwinden, was die eher bescheidenen Pionier-Kapazitäten der leichten Panzerdivisionen schon ziemlich strapaziert.
Obwohl man im zurückliegenden Kampf eigentlich genügend Gelegenheit hatte, das Handwerk zu üben, scheinen die Pioniere immer noch leicht überfordert.

Immerhin kann Tex Murphy sich nun des Kommandos über ganze 3 Tanketten rühmen, ein bisher nicht gekannter Luxus.
Der Tenente reckt die Nase in den kühlenden Fahrtwind, der die spanische Hitze etwas erträglicher macht, während das 3° Reggimento Celere sich daran macht, endlich den kleinen
Flusslauf zu überqueren.

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06.August 1936

Ferruccio Lantini setzt seine Unterschrift unter die Genehmigung zur Ausweitung der Öl-Einkäufe in der Sowjetunion.
Der Ausbau der Panzer-, LKW- und Flugzeugproduktion macht zusätzliche Importe erforderlich.

Im Aussenhandel zwicken die britischen Sanktionen aufgrund des Abessinien-Krieges immer noch ein wenig.
Die Briten waren offenbar nach wie vor ungehalten über die italienische Expansion, die zumindest ihre Position in Ost-Afrika schwächte und auch als langfristige Bedrohung
des beinahe heiligen ägyptischen Eckpfeilers angesehen werden konnte.

Aufgrund der überragenden Bedeutung Ägyptens für das Britische Empire wurde jede Machtverschiebung in weitem Umkreis von den Briten mit großem Argwohn verfolgt.
Bis Mitte der dreißiger Jahre hatte man durchaus freundschaftliche Beziehungen zu Italien gepflegt, hauptsächlich um die kolonialen Bestrebungen der Franzosen etwas einzugrenzen.
Auch hier war Ägypten ein wichtiger Gesichtspunkt der Überlegungen gewesen.

Der erneute italienische Griff nach Abessinien - nach dem eher kläglichen Scheitern des ersten Versuches vor der Jahrhunderwende - und die darauf folgende Annexion des alten Staates
führte zu einem deutlichen Wandel in der Haltung Großbritanniens.

Nun galt Italien als Bedrohung, der Duce war auf einmal ein gemeiner Diktator und man versuchte, im Völkerbund ein Embargo zu installieren.
Aufgrund der immer noch sehr schwachen weltwirtschaftlichen Lage kehrten sich allerdings nicht allzu viele Länder darum, sodass Italien bislang nicht nur problemlos an die nötigen Importe
kam, sondern sogar der Wechsel zu einem exportorientierten Außenhandel erfolgreich verlaufen war.

Bisher jedenfalls.
Falls es die Briten wirklich ernst meinen würden, könnten sie den italienischen Außenhandel mit ihrer überlegenen, weltweit operierenden Flotte recht zügig zum Erliegen bringen, was allerdings
praktisch eine Kriegserklärung bedeutet hätte.
Offenbar hatte man an einer solchen Eskalation auf der Insel kein Interesse, weshalb die offiziell mit einigem Tamtam verhängten Wirtschaftssanktion Mussolini nicht weiter störten.

Dass man nun ausgerechnet in Russland Öl einkauft ist durchaus ungewöhnlich, handelt es sich hier doch um einen expliziten politischen Gegner.
Tatsächlich war dieser Schachzug von Mussolini und Lantini auch als eine zwar unterschwellige aber dadurch nicht weniger nachdrückliche Botschaft an die Westmächte gedacht: wir brauchen euch nicht!
Weder wirtschaftlich noch politisch!

Den russischen Kommunisten sind die italienischen Einkäufe hingegen sehr willkommen, bringen sie doch kostbare Devisen ins Land.
Auch wenn man sich mit derartig kapitalistischen Überlegungen im Arbeiterparadies nicht öffentlich brüstet, spielen sie doch durchaus eine sehr praktische Rolle.

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11.August 1936

Segovia ist unter dem Ansturm der beiden italienischen Panzerdivisionen gefallen, die nun nach Süden Richtung Madrid eindrehen.
Da General Messe weiterhin umsichtig zu Werke geht, konnten auch hier nennenswerte Verluste vermieden werden.

Zur Zeit steht nur die aus Segovia geflohene, stark angeschlagene republikanische Division im Weg.
Sofern diese keine Verstärkung erhält, wird man sich sehr schnell durchsetzen können.

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13.August 1936

Tatsächlich wichen die Republikaner bereits gestern erneut aus, wodurch das II.Panzer-Korps nun schon auf die Vororte Mardrids vorrücken kann.
Allerdings hat man sich nun schon recht tief in die republikanischen Linie gewühlt, weshalb die Flanken nun schon bedrohlich wirken.

General Messe ordnet daher einen Angriff nach Osten an, um die dort stehenden feindlichen Divisionen zu schwächen und die Position des II.Panzer-Korps zu sichern.

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24.August 1936

Auch nach 11 Tagen fortgesetzter Kämpfe kommt man im Norden Madrids nicht voran.
Im Westen ringt "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" mit einer erbittert kämpfenden republikanischen Gebirgsdivision, ohne große Fortschritte zu machen und im Osten zieht
sich die Sache gegen zwei gut eingegrabene feindliche Divisionen ebenfalls unerwartet lange hin.

General Messe studiert ärgerlich die Karte.
Seinen Divisionen fehlt immer noch Feuerkraft und sein Kontingent ist mit drei Divisonen auch an sich schon zu klein für große eigenständige Operationen.
Man könnte durchaus Unterstützung durch die Franquisten brauchen, aber bislang hat sich nur eine Division im Osten zu offensiven Aktionen bequemt.
Der durchaus ansehnliche Rest von 26 Divisionen im Westen Spaniens sitzt einfach tatenlos auf dem Hintern rum.

Auf republikanischer Seite stehen ihm hingegen 5 Divisionen gegenüber, die sich durchaus nach Kräften wehren.
Immerhin kommen diese langsam an ihre Leistungsgrenze und wenn die italienische Aufklärung richtig liegt, sind keine Verstärkungen auf dem Weg.

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Währenddessen rollt der frisch beförderte Tenente Hjalfnar stolz in seinem niegelnagelneuen L6 im Verband der neu aufgestellten 3° Compagnia des III.Bataillons / 2° Reggimento Celere
in Richtung Front.

Vor einer Woche war er nach Abschluss der Ausbildung zum Panzer-Offizier an Bord eines Versorgungsschiffes in Santander eingetroffen.
Da sich die spanische Südküste fest in der Hand der Republikaner befand, mussten die italienischen Nachschub-Konvoys umständlich durch die Straße von Gibraltar, dann unter der
langen portugiesischen Küste nach Norden laufen, um schließlich nach Westen zu drehen und endlich Santander zu erreichen.

Hjalfnar steht maritimen Unternehmungen generell eher skeptisch gegenüber, er ist einfach kein Seemann.
An Bord des langsam laufenden Händlers kam er sich überdies auf dem platten Ozean wie eine Zielscheibe vor.
Immerhin befand sich der Großteil der spanischen Flotte unter Kontrolle der Republikaner und die konnten leicht Anstoß an italienischen Nachschub-Konvoys.

Zwar wurden die Handelschiffe auf ihrem langen Weg um die iberische Küste herum durch eine italienische Flottille, bestehend aus einem schweren, einem leichten Kreuzer und 5 Zerstörern
gedeckt, doch wären diese einem großen spanischen Verband wohl kaum gewachsen.

Als Hjalfnar endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, galt es erstmal herauszufinden, wo sich das italienisch Expeditionskorps überhaupt gerade aufhielt.
In einem requirierten Reisebus fand er schließlich nach mehrtägiger Reise Anschluss an seine Division, wo man ihn der neuen 3.Kompanie zuwies.

Erfreulicherweise trafen nun auch die ersten L6-Panzer ein, mit denen die neue Kompanie ausstaffiert wurde.
So kann sich der frisch gebackene Tenente rühmen, in einem echten Panzer durchs Gelände zu rasseln, während die weit überwiegende Anzahl der Panzer-Verbände immer mit dem armseligen L3
Vorlieb nehmen mussten.

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Bassewitz
20.08.16, 16:16
Sollte Hispania nicht wieder voller Teil des römischen Imperiums werden?

Ich habe sie Kämpfen gesehen, ein wenig italienische Führung würde ihnen gut tun.
Diese Idee hatten wir auch schon. Leider wird es eher das östliche Mittelmeer.

Hohenlohe
20.08.16, 17:36
Werter H34DHUN73R, wir gratulieren euch zu den Erfolgen in Sachen Industrie und Forschung...!! :top: Das Expeditionskorps von General Messe macht auch erhebliche Fortschritte...!! :ph: Dazu meinen Glückwunsch...!! Nur weiter so...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Azrael
20.08.16, 17:53
Ich bin auch gespannt, wie das an der Front von Madrid weiterlaufen wird. Passt aber bloß auf, dass die Republikaner nicht irgendwo durch die Frontlinie durchbrechen oder euch gar abschneiden!

Mit der Zeit kann man ja auch mal eine Division mehr nach Spanien schicken, weiß aber nicht, von welchen Faktoren die Erhöhung des Limits genau abhängt (Wahrscheinlich eigene Armeegröße oder dergleichen). Da könntet ihr ja mal eine Infanteriedivision oder motorisierte Infanterie mitschicken, gerade bei den Stadtkämpfen dürfte das Gold wert sein :)

H34DHUN73R
20.08.16, 18:17
Sollte Hispania nicht wieder voller Teil des römischen Imperiums werden?

Ich habe sie Kämpfen gesehen, ein wenig italienische Führung würde ihnen gut tun.

Hmm, das sind natürlich höchst ehrenwerte Überlegungen, werter Clone.
Womöglich müssen Wir den Spaniern noch mehr helfen, als Wir das ohnehin schon tun :)

H34DHUN73R
20.08.16, 18:20
Ich bin auch gespannt, wie das an der Front von Madrid weiterlaufen wird. Passt aber bloß auf, dass die Republikaner nicht irgendwo durch die Frontlinie durchbrechen oder euch gar abschneiden!

Mit der Zeit kann man ja auch mal eine Division mehr nach Spanien schicken, weiß aber nicht, von welchen Faktoren die Erhöhung des Limits genau abhängt (Wahrscheinlich eigene Armeegröße oder dergleichen). Da könntet ihr ja mal eine Infanteriedivision oder motorisierte Infanterie mitschicken, gerade bei den Stadtkämpfen dürfte das Gold wert sein :)

Uns wurde eh schon eine dritte Division gestattet, werter Azrael, da der Bürgerkrieg recht spät ausbrach und Wir bereits zusätzliche Divisionen aufgestellt hatten.
Selbst wenn Wir eine vierte Division entsenden könnten, würden Wir es aber nicht tun, da Wir keine weiteren Panzerdivisionen zur Verfügung haben und in nächster Zeit auch keine aufstellen.

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Werter H34DHUN73R, wir gratulieren euch zu den Erfolgen in Sachen Industrie und Forschung...!! :top: Das Expeditionskorps von General Messe macht auch erhebliche Fortschritte...!! :ph: Dazu meinen Glückwunsch...!! Nur weiter so...!!

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Wir danken, werter Hohenlohe und bleiben in allen Fragen weiter am Ball :)

Von Retterling
20.08.16, 19:15
Lerne immer noch in der Accademia Militare di Modena auf dem L3 einen "Panzer" und einen Zug zu führen.
Den L6 werden wir wohl erst nach der Intervention in Iberien kennenlernen. Bin leider nicht dabei.
Naja , zumindest gibt es heute in der mensa Spagetti carbonara e una Co.. Co.. .
Wie bei Mamma :).

H34DHUN73R
20.08.16, 19:41
Lerne immer noch in der Accademia Militare di Modena auf dem L3 einen "Panzer" und einen Zug zu führen.
Den L6 werden wir wohl erst nach der Intervention in Iberien kennenlernen. Bin leider nicht dabei.
Naja , zumindest gibt es heute in der mensa Spagetti carbonara e una Co.. Co.. .
Wie bei Mamma :).

Keine Sorge, werter von Retterling, auch Eure Stunde wird kommen :)

Die Jagdflieger behelfen sich zwischenzeitlich mit Segelflugzeugen, bis endlich die Produktion von Jägern anläuft.
Ihr habt ja wenigstens schon einen echten Panzer.
Nun ja.

Aber das alles wird sich finden, die unübertreffliche italienische Industrie wird die Söhne des Landes bald mit Waffen auf Weltniveau überschütten :D

Hohenlohe
20.08.16, 20:07
Wir hoffen, dass die italienische Industrie in der Entwicklung weiter voranschreiten wird und mit den Alliierten wenigsstens mithalten kann...!! :ph:

herzliche grüsse

Maggiore Hohenlohe...:ritter::top:

litle-man
20.08.16, 20:37
Um den Mangel an Offizieren abzumildern stellen wir hiermit unsere umfangreichen Dienste zu Verfügung. Besonderes Interresse hätten wir am Kommando über Marinebomber.

Bassewitz
20.08.16, 20:54
Haben die Deutschen in Spanien nichts?

H34DHUN73R
20.08.16, 22:00
Um den Mangel an Offizieren abzumildern stellen wir hiermit unsere umfangreichen Dienste zu Verfügung. Besonderes Interresse hätten wir am Kommando über Marinebomber.

Es freut uns, einen Mann mit Eurem Weitblick und Verständnis für die künftig entscheidenden militärischen Gebiete im Dienst der Regia Aeronautica zu wissen, werter Litle-Man :)
Der Gestellungsbefehl wird Euch umgehend erreichen, Wir wünschen Hals- & Beinbruch :)

H34DHUN73R
20.08.16, 22:03
Haben die Deutschen in Spanien nichts?

Doch doch, irgendwo wirtschaften offenbar einige Infanterie-Divisionen der Teutonen herum.
General Messe wird ihnen sicher gerne unter die Arme greifen, wenn sie in Not geraten und er es gerade einrichten kann.

H34DHUN73R
21.08.16, 14:42
Alle Wege führen nach Rom - VIII

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Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Maestro Privato: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
Sottotenente Von Retterling: Accademia Militare di Modena
Tenente Hjalfnar: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Tenente Frisiercreme: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"
Sottotenente Oertyzulu: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"
Tenente Luigi Armistado 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"
Tenente Azrael: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"
Tenente Spiegelfechter: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina
Tenente Litle-Man: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


29.August 1936

Tenente Clone braust mit seinem neuen L6-Panzer in der Kolonne des 1° Reggimento Celere / Divisione Celere "Eugenio di Savoia" nach Süden,
um dort die Kameraden bei der Abwehr eines republikanischen Vorstoßes aus Madrid zu unerstützen.

Gestern Abend war der Kampf um El Molar mit dem Rückzug der verbliebenen feindlichen Division endlich erfolgreich zu Ende gegangen, sodass man nun endlich nach Osten hätte vorrücken können,
um dann weit nach Süden ausholend Madrid von Osten her einzuschließen.

Leider machten die Republikaner der italienischen Division einen Strich durch die Rechnung - die Panzer wurden nun gebraucht, um einen Gegenstoß abzuwehren.
Damit eröffnete sich den Spaniern die Gelegenheit, eine frische Entsatztruppe nach El Molar zu legen, so denn eine solche zur Verfügung stand und schnell genug heran kam.

Das italienische Panzer-Regiment war jedenfalls entschlossen, sich die Früchte des hart erkämpften Sieges nicht so einfach rauben zu lassen, und den nun im Süden anrennenden Spaniern
schnell den Schneid abzukaufen.

Clone hat sich vor einigen Tagen der wachsenden, privilegierten Gruppe italienischer Panzersoldaten angeschlossen, die mit dem neuen L6-Panzer ausgestattet wurden.
Alles was die Waffenfabriken in Sizilien und Sardinien verließ, wurde umgehend nach Spanien verschifft und dem II.Panzer-Korps übergeben, wodurch die Schlagkraft der drei Divisionen
beständig wuchs.

An den Strassenrändern stehen Nachschub-LKWs, die nach Norden zu den dort noch eingesetzten Bersaglieri unterwegs sind und nun ein Spalier für die mit maximaler Geschwindigkeit
nach Süden rollenden Panzern bilden.

Hier und da zeugen noch Spuren im Gelände von den vorangegangen Kämpfen:
Ausgebrannte Bauernhöfe, umgestürzte Bäume, zerstörte Artillerie-Geschütze, liegen gebliebene private PKWs, herumliegende Ausrüstungsgegenstände der zurückweichenden republikanischen Divisionen,
sowie etliche Holzkreuze, die in kleinen Gruppen etwas abseits der Straße frisch in den staubtrockenen Boden gerammt worden waren, um die Gefallenen möglichst schnell unter die Erde zu bringen.

Clone reibt sich den kratzenden Stoppelbart und fragt sich, wann er wohl mal wieder eine ordentlich Mütze voll Schlaf bekommt.


Derweil stapft Ferruccio Lantini mißmutig durch die Flure des Palazzo Venezia, nach einer Kabinettsbesprechung in Mussolinis Amtsitz nun auf dem Rückweg ins Kriegsministerium.
Eine weitere Fabrik, die vorläufig letzte neue auf Sardinien, konnte in Betrieb gehen.

Leider hatte der Duce die Armee überstimmt und sich dafür entschieden, dieses neue Werk für die Produktion von Marinebombern zu verwenden, anstatt damit eine weitere Steigerung
der Produktion von Infanterie-Ausrüstung zu erreichen, was auch Lantini vordringlicher erschien.
Schließlich gab es für die Marinebomber keine unmittelbare Verwendung, während die Infanterie-Ausrüstung dringend zur Ausrüstung weiterer neuer Divisionen gebraucht wurde.

Der Duce jedoch wollte möglichst schnell die Marinebomber auf den angestrebten minimalen Stand von 2 Geschwadern mit 200 Maschinen bringen, um dann die Luftrüstung komplett auf
den neuen Jäger umzustellen.
Da konnte das Heer wieder mal schauen, wo es blieb und weiter den Mangel verwalten.

Einzig tröstlicher Aspekt war in Lantini's Augen die nun ausreichende Produktion von LKWs, die allmählich die Fehlbestände bei den aktiven Einheiten beseitigte.

Bei den Panzern waren nun immerhin zwei Drittel der Verbände aufgefüllt, ein neuer Rekordwert.
Hoffentlich hält der neue L6, was seine Konstrukteure von FIAT versprachen.
Die L3 blieben bei ernsthaften Gefechte zu häufig zweiter Sieger, mit entsprechendem Bedarf an Ersatz.
So gesehen hat sich nun auch Lantini mit der Umstellung auf den neuen, kostspieligeren Panzer abgefunden, der dafür deutlich mehr abkönnen sollte als sein harmloser Vorgänger.

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29.August 1936

Giovanni Messe schlendert zufrieden durch das Feldlager des Stabes des II.Panzer-Korps.
Wie erwartet war der Störangriff der Republikaner durch einen schnellen Gegenstoß des 1° Reggimento Celero schnell abgewiesen worden.
Während die Panzer noch nahe der Vororte Madrids beschäftigt waren, konnten die Bersaglieri der "Eugenio di Savoia" kampflos El Molar besetzen.

Nun geniest fast das komplette Korps einen Ruhetag, nachdem man praktisch den kompletten August hindurch in harten Kämpfen immer weiter nach Süden vorgestoßen war.
Nur "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" liegt im Westen immer noch im Kampf gegen die außergewöhnlich zähen spanischen Gebirgsjäger, die sich in Hügelstellungen tief eingegraben hatten.
Das geht nun schon seit Wochen so, aber mittlerweile erwartet General Messe stündlich eine Sieges-Meldung.

01.September 1936

Herzhaft gähnend tritt Tenente Hjalfnar vor das Zelt, in dem er die Nacht wie ein Stein schlafend verbracht hat.
Obwohl gerade eine Woche in Spanien und erst wenige Tage bei der "Emanuele Filiberto Testa di Ferro", hat er doch schon einiges vom Bürgerkrieg in Spanien gesehen.

Vor allem den letzten, entscheidenden Angriff auf die Stellungen der knochenharten republikanischen Gebirgsjäger.
Das gesamte 2° Reggimento Celere hatte diesen Sturm auf eine Breite von einem Kilometer ausgefächert angeführt.
Dahinter folgten abgesessene Bersagliere in kurzer Entfernung, hinter den nicht allzu großen Panzern Deckung gegen das Feuer aus den leichten Waffen der Spanier suchend.
Die immer noch spärliche Artillerie der Division hatte alle Rohre zusammengefasst, um die geplante Einbruchsstelle mit Sperrfeuer einzudecken.

Als die Panzer schliesslich am Fuß der Hügelstellungen des Gegners aus allen Rohren feuernd eintrafen und sich die Bersaglieri anschickten, die Stellungen zu überrennen, hatten
endlich auch diese harten Gebirgsjäger genug.
Sie flohen unter Zurücklassung hinderlicher Ausrüstungsgegenstände nach Westen und machten den Weg für die "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" frei, die nun im Nordwesten Madrids
wieder nach Süden drehen kann.

Hjalfnar reckt und dehnt sich nach der Nacht auf dem harten Boden und beschließt, sich erstmal nach etwas Essbarem umzusehen, bevor der nächste Einsatzbefehl eintreffen würde.
Da nun die republikanischen Stellungen um Madrid herum ziemlich aufgeweicht sind, kann das nicht lange auf sich warten lassen.
Wahrscheinlich wird es an die Verfolgung der geflohenen Gebirgsjäger gehen, die aber kaum noch als ernstzunehmende Gegner anzusehen waren.

Inzwischen war die "Eugenio di Savoia" wieder ordentlich formiert weiter nach Süden marschiert und hat nun, ohne einen Feind zu sehen, Torrejon de Argoz besetzt.
Damit steht das II.Panzer-Korps nun auf breiter Front vor Madrid und kann aus mehreren Richtungen angreifen.
Leider haben sich aber umfangreiche republikanische Einheiten in der Hauptstadt verschanzt.
Der Nachrichtendienst meldet 3 feindliche Divisionen, was einen Waffengang in einer Stadt für die italienischen Panzerverbände nicht gerade attraktiv macht.

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02.September 1936

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Italo Balbo wirft eine weitere Kopfschmerz-Tablette in sein Pellegrino, während er in seinem Arbeitszimmer im Luftfahrtministerium mit auf dem Tisch überkreuzten Beinen den gerade
beendeten Besuch in Deutschland Revue passieren läßt.
Immerhin muss er Benito Bericht erstatten und es gibt tatsächlich Vieles was er unbedingt zur Kenntnis des Duce bringen will.

Wenn da nur nicht der hämmernde Kopfschmerz wäre, der ihn auf der ganzen Rückreise schon für das bis in den frühren Morgen gehende Abschlussgelage mit dem Reichsmarschall straft.

Der erfolgreiche Besuch durch Graf Ciano hat den Weg für Kontakte auf vielen Ebenen bereitet, worunter natürlich auch die Luftfahrt und insbesondere die Luftwaffen fielen.

So hatte sich Balbo Ende August für einen viertägigen Besuch nach Berlin aufgemacht, der in den Medien beider Länder bewußt heruntergespielt wurde.
Der italienische Staatssekretär war durchaus nicht frohen Herzens nach Deutschland gereist, da er immer noch England als Bündnispartner präferierte, sondern vielmehr erst auf mehrfaches Drängen Mussolinis.

Der spät berufene, aber leidenschaftliche Flieger Balbo hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst in einem italienischen Bomber nach Deutschland zu fliegen, begleitet nur von 3 Offizieren
der Regia Aeronautica.
Dort war er bereits auf dem Flughafen auf Herrmann Göring getroffen, der sich schon auf der gemeinsamen Fahrt in die italienische Botschaft charmant um ihn bemühte.
Beim Abendessen hatte man sich dann schließlich nach einigem Zuspruch zu deutschen und italienischen Weinen endgültig gefunden.

Göring wusste mit abenteuerlichen Kriegsgeschichten zu unterhalten, die Balbo geradezu begierig aufsog.
Immerhin war der Reichsmarschall im Weltkrieg ja unbestritten ein bekannter Kriegsheld gewesen, ein Ritter der Lüfte!
Auch wenn man sich heute kaum noch vorstellen kann, dass dieser feiste, große Mann einmal Platz in einem engen Jagdeinsitzer gefunden hat.

Am nächsten Tag ging es zusammen zu einem im Raum Berlin stationierten Bombergeschwader.
Balbo war zutiefst beeindruckt von den hochmodernen Heinkel 111 Maschinen, die dort feinsäuberlich in Reih und Glied aufgereiht standen, zumal wenn er sich die vergleichsweise altertümlichen italienischen
Bomber ins Gedächtnis rief.

Danach ging es weiter zu einem nahe gelegenen Truppenübungsplatz, wo der Italiener den Einsatz einer Staffel dieser Bomber bestaunen durfte.
Richtig ins Staunen kam er aber, als Schwarm auf Schwarm von Sturzkampf-Bombern unter markerschütterndem Geheul ihre Bomben verblüffend genau auf Übungsziele abwarfen.
Italien hatte nichts vergleichbares, die alten Schlachtflieger waren für einen Horizontal-Angriff gedacht, konnten allenfalls mit MG direkt eingreifen.

Das gemeinsame Abendmahl verlief bereits wesentlich lockerer, Balbo konnte sich der zunehmenden Sympathie für den energetischen, gutgelaunten, blitzgescheiten Reichsmarschall, der das dolce vita
lebte wie nur irgendein Italiener nicht mehr erwehren.
So saß man lange beisammen und tauschte Geschichten aus, während man von edlen Weinen zu schwereren Kalibern überging.

Am letzten Tag schließlich wurde Balbo noch ein deutsches Jagdgeschwader präsentiert, welches zu seiner nicht geringen Bestürzung komplett mit Maschinen der Bayerischen Flugwerke ausgerüstet
waren, die der brandneuen Saetta von Macchi mindestens ebenbürtig waren.
Vielleicht auch überlegen.
Jedenfalls schienen diese schrecklich tüchtigen Deutschen davon bereits hunderte von Maschinen zu besitzen, während es Italien noch nicht geschafft hatte, auch nur eine einzige Saetta zu produzieren.

Während des ganzen Besuches war Balbo zudem von ebenso schrecklich tüchtigen Offizieren der unterschiedlichsten Waffengattungen umgeben, die mit ihrem schnellen, selbstbewußten, zackigen Auftreten
an das deutsche Heer von 1914 erinnerten.
Ein Heer, dass alles niederrannte, was sich ihm in den Wege stellte.

Dieses Bild der Deutschen hatte Balbo ganz vergessen, da sich ihm die deutschen Soldaten vom Herbst 1918 eingeprägt hatten:
Ausgemergelte, ja halb verhungerte Gestalten mit glanzlosen Augen in abgerissenen Uniformen, die jede Hoffnung verloren hatten und sich jedem ergeben hätten, der des Weges kam.
Doch nun waren sie wieder da, die Deutschen von 1914.

Dann kam das besagte, abschließende Gelage - man konnte es nicht anders nennen - mit Herrmann Göring, welches erst mit dem Morgengrauen zu Ende ging, sodass Balbo gleich direkt zum Flughafen wankte,
wo er den Pilotensitz gerne einem seiner Begleiter überließ.

Balbo versucht wieder, seine Gedanken zu fokussieren.

Die Eindrücke in Deutschland haben gewissermaßen sein ganzes Weltbild geändert.
Wollte er zuvor unbedingt eine Ausrichtung an und ein Zusammengehen mit den Briten, sieht er die Dinge nun mit völlig anderen Augen!
Diese entschlossenen, kompetenten und selbstbewussten Deutschen ließen die eher apathischen, blutleeren Engländer und erst recht die zutiefst zerstrittenen Franzosen vergessen!
Wenn die Deutschen loslegen würden, könnten ihnen diese nicht widerstehen, davon ist Balbo nun überzeugt.

Weshalb ihm nun auch klar wird, was er Benito berichten will.
Im Wesentlichen drei Dinge:
1) Italien sollte praktischerweise nach Möglichkeiten suchen, sich mit Deutschland zu arrangieren, speziell im Hinblick auf künftige Krisen und durchaus auch auf Kosten Großbritanniens und Frankreichs!
2) Die selbstgefälligen Vorstellungen von der italienischen Luftmacht konnte man ad acta legen - es mussten vielmehr umgehend Maßnahmen zur Modernisierung und starkem Ausbau der Regia Aeronautica getroffen werden!
3) Die Geschichte mit dem Junior-Partner Hitler konnte der Duce ebenfalls vergessen. Die Deutschen dürften den Italienern demnächst über den Kopf wachsen, sofern nicht schon geschehen.

06.September 1936

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Giovanni Messe sichtet die morgendlichen Meldungen seines Stabes, während er sich die zweite Tasse starken Kaffees gönnt, um endlich in die Gänge zu kommen.

"Emanuele Filiberto Testa di Ferro" schlägt sich nordwestlich von Madrid immer noch, unterstützt von einer national-spanischen Divison, mit republikanischen Truppen herum.
Obwohl es seit Tagen so aussieht, als würden die Republikaner jeden Moment zusammenbrechen, halten sie doch immer noch aus.

Inzwischen haben die beiden übrigen Panzerdivisionen einen nicht ganz ernst gemeinten Vorstoß auf Madrid begonnen.
Falls die Spanier dort noch von vorangegangen Kämpfen geschwächt wären, könnte man eventuell schnell durchkommen.
Ansonsten würde man die Sache eben bleiben lassen und versuchen, die Stadt zu flankieren und von allen Seiten einzuschließen.

Immerhin teilweise angenehm überrascht ist der General von den Aktivitäten der Franquisten, ist es denen doch gelungen, eine republikanische Division im Norden einzuschließen.

Im Südosten haben sich zwei isolierte Divisionen aufgemacht, tief auf republikanisches Gebiet vorzustoßen, wohl in der Absicht, einen Hafen zu erreichen.
Nach Messe's Eindruck praktisch ein Selbstmord-Kommando, da die Republikaner ohne Probleme die rückwärtigen Verbindungen der Franquisten kappen können.
Falls sich also noch republikanische Truppen in der Nähe befinden, wären die Franquisten nicht in der Lage, den rettenden Hafen zu erreichen und auf Entsatz braucht man angesichts
der Tiefe des Vorstoßes auch nicht zu hoffen.

Der General schüttelt den Kopf.
Falls den Franquisten nicht wirklich detailierte Geheimdienst-Informationen vorliegen, ist das ein reichlich dummer Schachzug.
Immerhin dürfte diese Aktion die Aufmerksamkeit der Republikaner ein wenig von den Aktivitäten des italienischen Korps ablenken.


09.September 1936

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Tenente Hjalfnar hat es sich im spärlichen Schatten seines Panzers gemütlich gemacht, der mit dem Rest der Panzerkompanie - nur 8 der nominell 15 leichten Panzer haben es bis hier geschafft - etwa 100m
nördlich der kleinen Landstraße steht.

Gestern war es der Division "Emanuele" endlich gelungen, sich über Las Duhesas und Las Fuenfria durch das einzig panzergängige Tal zwischen den Bergen durchzukämpfen.
Nun bereitete man sich auf einen Stoß Richtung Osten auf Cercedilla vor, womit man die Berge endlich hinter sich lassen würde.
Dann könnte die italienische Panzerdivision auch endlich ihre Vorteile richtig ausspielen und sich an die geplante westliche Umfassung Madrids machen.

Vermutlich hielten sich noch einige republikanische Einheiten in Cercedilla auf, um den Abzug der Division zu decken, die nach der Niederlage in den Bergen zunächst Abstand gewinnen musste, um sich die
nächste günstige Stellung zur Verteidigung zu suchen.
Auf freiem Feld hätten sie gegen die Italiener keine große Chance.

Allerdings waren auch die Italiener etwas derangiert und mussten sich vor einer Verfolgung der Spanier erstmal wieder sortieren.
Der Nachschub war noch nicht heran gekommen, geschweige denn Ersatz für die zahlreichen liegengebliebenen Panzer und anderes Gerät.
Das Meiste würde man wieder flott bekommen, doch das brauchte Zeit.


13.September 1936

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Ferruccio Lantini knirscht vor Wut mit den Zähnen, angesichts der Nachricht, die ihm Ugo Cavallero zukommen ließ.

Der Stab des Regio Esercito hatte beschlossen, den Panzerdivisionen nun auch noch ein eigenständiges Artillerie-Regiment zuzuteilen, um die Schlagkraft zu erhöhen!
Gerade erst war es gelungen, die Fehlbestände an LKWs halbwegs in den Griff zu bekommen und nun muss man zusätzlich noch Geschütze produzieren!

Immerhin haben die neuen Werke noch nicht ihren maximalen Ausstoß erreicht, sodass die Produktion an LKWs noch weiter steigen wird.

Lantini hat keine Idee, woher er die Kapazität für eine zusätzliche Artillerie-Produktion nehmen soll.
Etwa ein Drittel der Bedarfe der Panzerdivisionen kann man noch aus den Lagern bedienen, aber dann war erstmal Schluss.

Schließlich standen die Panzerdivisionen in Spanien ja nicht einfach herum, sondern waren vielmehr ständig in Kämpfe verwickelt, in deren Verlauf alles Mögliche zu Bruch ging.
Also galt es auch, ständig Ersatz zu liefern.
Aus diesem Grund hinkte man auch immer noch den Soll-Beständen an Panzern beständig hinterher, mal ganz davon abgesehen, dass man alle veralteten L3 ohnehin gegen L6 tauschen wollte.

Auch von den anderen Linien konnte er nichts für die Artillerie abzwacken, also würde man warten müssen, bis wieder neue Rüstungsfabriken verfügbar werden.

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13.September 1936

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Tenente Frisiercreme starrt blicklos aus dem Fenster des über eine schmale Strasse dahin holpernden Busses.

Irgend jemand musste verdammt viel von ihm halten oder ihn gründlich verabscheuen oder vielleicht auch beides!
Wie so häufig in den letzten Tagen fragt er sich, ab welchem Moment genau in seinem Leben die Dinge begonnen hatten, gründlich schief zu laufen.

Nach Abschluß des Liceo, das er mit wenig Aufwand aber sehr guten Noten meisterte, hatte er einige Zeit überlegt, welchen Beruf er ergreifen sollte.
In der Industrie gab es an sich gutes Geld zu verdienen, aber die Weltwirtschaftskrise machte es schwierig, dort Fuß zu fassen und man konnte sich auch nicht sicher sein, ob der ausgewählte Betrieb
nicht von einem Tag auf den anderen dicht machte.
Die Landwirtschaft übte auf Frisiercreme keinen großen Reiz aus, da man dort schwer arbeiten musste, wozu er erst recht kein Lust hatte.
Ausserdem erschöpfte sich sein Interesse an diesem Wirtschaftszweig im Wesentlichen im Genuß eines guten Weines, während ihm die Erzeugung herzlich egal war.

Der Staatsdienst brachte zwar viele Annehmlichkeiten - geregelte Arbeitszeit, sicheres Einkommen, Gelegenheiten zu aufwandsarmen aber einträglichen Nebeneinnahmen - aber die Vorstellung, für den Rest
seines Lebens in irgendeinem Büro zwischen Bergen von Akten vor sich hin zu schimmeln, war ihm ein Graus.

So fiel den sein Blick auf ein Werbe-Pamphlet des Regio Esercito, in dem die Offiziers-Laufbahn in leuchtenden Farben ausgemalt wurde.
Eigentlich wollte er den Schrieb schon wegwerfen, wurde dann aber doch nachdenklich.
Immerhin war der Große Krieg vorbei, Österreicher und Deutsche vernichtend geschlagen, die Russen weit weg - also kein Ärger in Sicht!
Man war ja praktisch von Freunden umgeben!

Ausserdem machte so eine schmucke Offiziers-Uniform immer mächtig Eindruck auf die Damenwelt, wahrscheinlich war sie auch genau zu dem Zweck erfunden worden.
Schliesslich waren die Krieger in aller Welt jahrtausendelang ohne Uniformen ausgekommen, für das Handwerk war sie schlicht unnötig, Hauptsache man hatte die richtige Waffe, der Rest war eigentlich egal.
Aber in der Heimat erfüllte sie ihren Zweck, indem sie Herzen und Türen öffnete.
Also schon mal ein ordentlicher Pluspunkt!
Außerdem Festanstellung, ganz ordentliches Gehalt, abwechslungsreiche Tätigkeit, Abenteuer - so war der Entschluß denn schnell gefasst und der junge Frisiercreme fand sich in einem Rekrutierungsbüro ein.

Da er alle Voraussetzungen glänzend erfüllte, landete er schnell auf der Accademia Militare in Modena.
Dort lernte er im Geschichtsunterricht, durchaus mit zunehmender Sorge, dass Freund- und Feindschaften zwischen den Nationen keineswegs so naturgegeben waren, wie er gedacht hatte.
Wenn alte Feinde geschlagen waren, stellten sich unter vormaligen Freunden gerne Zwistigkeiten ein, die leicht in neue Feindschaften münden mochten.
Was ihm mit Blick auf England und Frankreich doch etwas zu denken gab.

Allerdings lernte er noch weit mehr, insbesondere entwickelte er drei Grundregeln, deren Befolgung seiner Meinung nach über das Überleben in einem potentiellen Krieg maßgeblich entschieden:
1) Werde nicht Soldat - die weitaus meisten Opfer waren Soldaten, auch wenn im letzten großen Krieg alle Parteien ihre Aufmerksamkeit zunehmend auch auf die Zivilbevölkerung lenkten
2) Halte Dich fern von Brennpunkten - auch wenn es ständig Gedöhns um irgendwelche Schlachten gab, ging doch an den weitaus meisten Front-Abschnitten die Gefahr eher von der Langeweile aus
3) Halte Dich stets fern von den vorderen Linien - so heftig die Kämpfe auch immer sein mochten, betrafen sie doch vorzugsweise die Frontsoldaten, während man im Rückraum in Ruhe seinen Geschäften
nachgehen konnte. Je weiter zurück, desto ruhiger

Nun gut, die Regel Nummer 1 hatte er schon mal versiebt, das ließ sich nicht mehr ändern. Man konnte nur das Beste hoffen - kein Krieg während seiner aktiven Dienstzeit.
Das Studium der Tageszeitungen machte allerdings schnell klar, das dieses Szenario unwahrscheinlich war.

Aber es blieb ja Regel Nummer 2 - schön weit ab vom Schuß bleiben! Übersetzt bedeutete das für Frisiercreme, keinesfalls zu den Alpinisti zu gehen, da dort der meiste Ärger drohte.
Irgendein Posten irgendwo den italienischen Stiefel hinunter, möglichst weit südlich, aber nicht auf Sizilien oder Sardinien, da es den Engländern einfallen mochte, sich dort auszutoben, falls es
mal zur Sache gehen sollte.

In Verbindung mit Regel Nummer 3 - keinesfalls in die Nähe der Front zu kommen, eröffnete das reichhaltige Möglichkeiten im Bereich Logistik und Verwaltung.
Vorzugsweise Stabsdienst in Rom, da würde man allenfalls an Altersschwäche sterben!

Zwischenzeitlich hatte er noch mit der Idee geliebäugelt, zu den neuen Panzertruppen zu gehen.
Der Ansatz, bequem in einem mobilen Bunker sitzend in die Schlacht zu ziehen, sagte ihm durchaus zu.
Allerdings fand er schnell heraus, dass diese neue italienische Panzerwaffe aber auch gar nichts mit diesen englischen Monster-Tanks gemein hatte.
Und selbst wenn er gewollt hätte, wäre es doch unmöglich gewesen, seine hochgewachsene und muskulöse Gestalt soweit zusammen zu falten, dass er in eine dieser Blechbüchsen hinein gepasst hätte.
Nein, nein, das war nichts für seines Vaters Sohn, also schlicht die Regeln 2 und 3 anwenden und Schluss!

Da er auch die Akademie mit glänzenden Noten absolvierte, war er davon ausgegangen, sich zumindest die Waffengattung, besser noch die Einheit und damit dem Einsatzort recht frei aussuchen zu können.

Darauf hatte er sich auch längst bestens vorbereitet, um dann fassungslos durch den strahlenden Kommandeur der Akademie zu erfahren, dass man ihn aufgrund seiner hervorragenden geistigen und
körperlichen Fähigkeiten der Elite des italienischen Heeres zugeteilt hatte: Dem 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore", oder kurz dem RRAO !!
Schlimmer noch, er sollte dort als Zugführer im Battaglione Poggio Rusco verwendet werden !

Vor seinen Augen zerbarsten die Regeln Nummer 2 und 3, lösten sich in Luft auf!
Das RRAO unterstand direkt dem Heeres-Stab in Rom und würde todsicher dort eingesetzt werden, wo die Kacke so richtig am Dampfen war!
Und vorneweg das Fernaufklärungs-Battailon!
Sogar noch hinter den feindlichen Linien!
Stoßtrupp-Unternehmen, Einsickern in die feindlichen Linien, Fallschirm-Absprünge, Landungsunternehmen in Sturmbooten, Kommando-Aktionen - der Oberst kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus,
während dem Tenente speiübel wurde!

Völlig apathisch hat er seinen Krempel zusammengesucht, in einen Seesack gepackt und sich auf den Weg nach Livorno gemacht, wo dieses Höllen-Regiment stationiert war.
Nun hält der zivile Bus, der ihn die letzten Kilometer hin zu seinem Ziel gebracht hat, unter asthmatischem Pfeifen mitten auf der kleinen Verbindungsstraße zwischen den beiden Vororten Castellaccio und
Evangelisti, vor dem wenig beeindruckenden Zugang zu der diskret in die Landschaft gesetzten Kaserne der ominösen Spezialeinheit.
Man hatte sich ein abgelegenes Plätzchen gesucht, mit Zugang zu einem nahegelegenen Übungsgelände und legte auf Aufmerksamkeit, geschweige denn Besuch offenkundig keinen Wert.

Frisiercreme zerrt den Seesack mit seinen Habseligkeiten hinter sich her durch den schmalen Gang des Busses, den Tod im Herzen tragend.
Die ihm folgenden, begehrlichen Blicken der anwesenden Damen, die bewundernd über die schmucke Uniform und den darunter liegende, durchtrainierten Körper gleiten, fallen ihm dabei nicht einmal auf.

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21.September 1936

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Giovenni Messe nagt geistesabwesend an seiner Unterlippe, während sein Operations-Chef die Morgenlage vorträgt.
Die höheren Stabsmitglieder des II.Panzer-Korps beugen sich über die auf dem improvisierten Tisch ausgebreitete Karte.

"Wie Sie sehen, sind die beiden tief eingedrungenen nationalspanischen Divisionen nun hinter den feindlichen Linien abgeschnitten und werden von republikanischen Verbänden angegriffen", hebt der Oberst an.
"Die südostlich Madrids eingeschlossene Division ist nur etwa 50km von uns entfernt, allerdings ist unsere nächstgelegene Division im Osten selbst mit der Abwehr eines starken republikanischen Angriffes gebunden"

Der Oberst deutet mit dem Zeigefinger auf die Positionen der erwähnten Einheiten.

"Wir können also unmittelbar keine Hilfe leisten. Gegen Madrid machen unsere Truppen zwar leichte Fortschritte, stoßen dort jedoch auf den harten Widerstand von drei verschanzten Divisionen"

Messe legt die Stirn in unwillige Falten.
Aus dem Testangriff war zwischenzeitlich ein ernstgemeinter Vorstoß geworden, der aber bisher nichts Zählbares eingebracht hat.

"Zudem sind unsere Einheiten zunehmend erschöpft und bräuchten eigentlich dringend einen Kampfpause. Insbesondere kommt "Eugenio di Savoia" demnächst an die Grenzen ihrer Möglichkeiten"

Der Oberst blickt vom Kartentisch auf, um den kommandierenden General direkt anzusprechen.

"Wir denken, das weitere Angriffe auf Madrid in dieser Lage keinen Sinn machen. Wir sollten stattdessen alle Einheiten nordöstlich Madrids zusammenziehen und dann mit einem Stoß nach Süden die
Franquisten heraushauen. So könnten wir auch eine östliche Umfassung Madrids realisieren und dann dort erneut mit besseren Erfolgsaussichten angreifen"

Giovanni Messe reibt sich nachdenklich das Kinn.
Eigentlich passt es ihm nicht, einen einmal begonnen Angriff abzubrechen, was nach Niederlage riecht.
Andererseits weiß er auch, dass er nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen kann.
Im Weltkrieg hatten die italienischen Generäle ihre Leute einfach in immer neuen Wellen anrennen lassen, solange bis sie eben keine Soldaten mehr hatten.
Dann gab es eine Pause zur Auffüllung der zerschlagenen Verbände, bevor es wieder von vorne losging.
Messe hat kein Lust, es diesen Stümpern nach zu machen, also muss er wohl an dieser Stelle nachgeben.

"Also gut, wir brechen den Angriff auf Madrid ab! Arbeiten Sie alle Befehle aus, um das II.Panzerkorps nordöstlich Madrids in Stellung zu bringen, um dann nach Süden vorzustoßen!", ordnet er mit fester Stimme an.

clone
21.08.16, 15:09
Liebe Mama

es tut mir leid, dass du dir so große Sorgen machen musstest, doch ich will dir sagen, ich bin noch da! Die Logistik unserer Division ist leider so überfordert, dass den letzen Monat keine Briefe weitergegeben werden konnte, vielleicht sollte uns das auch nur etwas Heimatgefühle geben.
Aber du kannst dir nicht vorstellen, wir haben neue Panzer bekommen! L6 nennen sie die Dinger, auch wenn ich nicht wissen will, was mit L4 und L5 passiert ist. Und es hat sogar eine Kanone, man ist die laut, gut, dass ich Kopfhörer für den Funk auf habe, sonst würde ich nie wieder die Stimme von Magdalena hören können. Im Gefecht fühle ich mich sogar fast sicher in dieser rollenden Büchse, letztens wurden wir beschossen und es hat nur Mario, unseren Fahrer, erwischt, aber nicht ernst. Da musste ich nochmal ans Steuer, hab mich gefühlt wie der Frischling auf der Akademie.
Wir sind jetzt übrigends vor Madrid, das erinnert ein wenig an unser schönes Mailand, wären diese Sozialisten nicht, welche die schöne Stadt in ihre dreckigen Hände gebracht haben. Messe hat angeblichd en Befehl geben, an der Stadt vorbei zu fahren und nach Süden vorzustoßen, doch mein Vorgesetzter meint, dass er das nochmal bestätigt haben will, währenddessen machen wir Pause, wie die Sozialisten, die sowieso gerne viel lieber über ihre Produktionsmittelverteilung reden anstatt zu kämpfen.
Du siehst Mama, wir haben es garnicht mit wirklichen Feinden zu tun, von den angeblichen Russen und den schwachsinnigen Träumern aus England und Frankreich, von denen es immer wieder Gerüchte gibt, hab ich hier noch nichts gesehen. Pass auf Maggi auf, Giovanni meint, wir sollten bis Weihnachten wieder da sein. Und wenn nicht, dann aber bis Ostern.

Dein Pierluigi Clone

Hohenlohe
21.08.16, 19:56
Wir freuen uns immer wieder über die rege Berichtstätigkeit durch euch, werter H34DHUN73R, danke dafür...!! :)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

Bassewitz
21.08.16, 20:50
Leider können wir Clone keine Bewertung verpassen. :(

H34DHUN73R
21.08.16, 21:26
Leider können wir Clone keine Bewertung verpassen. :(

Wir leider auch nicht :(

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Wir freuen uns immer wieder über die rege Berichtstätigkeit durch euch, werter H34DHUN73R, danke dafür...!! :)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

Leider war es das wieder für diese Woche...

Von Retterling
23.08.16, 21:44
Ihr gleicht das ja durch ein halbes Kapitel an Lesestoff aus ;).
War wieder sehr kurzweilig:D !!!

Freuen uns schon auf den nächsten Teil :)!

Bassewitz
23.08.16, 21:48
Leider war es das wieder für diese Woche...
ABGELEHNT! :rot:

H34DHUN73R
23.08.16, 22:29
Mantenere la calma, werte Regenten, wir arbeiten ja auch unter der Woche minutenweise an der Fortsetzung, damit es vielleicht Freitag Nacht wieder ersten Lesestoff gibt :)

Hohenlohe
23.08.16, 22:45
Wir werden diese Fortsetzung als verspätetes Geburtstagsgeschenk betrachten...*freu*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
27.08.16, 04:24
Alle Wege führen nach Rom - IX

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Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Maestro Privato: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
Sottotenente Von Retterling: Accademia Militare di Modena
Tenente Hjalfnar: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Tenente Frisiercreme: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"
Sottotenente Oertyzulu: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"
Tenente Luigi Armistado 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"
Tenente Azrael: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"
Tenente Spiegelfechter: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina
Tenente Litle-Man: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

29.September 1936

Frustiert knallt General Messe die Faust auf den Kartentisch.

Noch immer liegt das II.Panzer-Korps unter beständigen Angriffen der Republikaner, die abwechselnd bis zu 6 Divisionen in den Kampf schicken.

Zwar konnte er das Korps innerhalb eines Tages wie geplant nordöstlich von Madrid zusammenziehen, doch lassen die Spanier den Italienern keinen Moment Luft zur Erholung oder Reorganisation.
Die Spanier könnten dabei allenfalls auf einen Ermattungseffekt hoffen, da sie ihre Divisionen immer wieder durchtauschen, während bei den Italienern alle Divisionen ständig an der Front steht.

Dennoch besteht nach Messe's Meinung keine Gefahr einer Niederlage, dazu sind die italienischen Verbände einfach zu kampfstark - aber man kann eben den schon längst geplanten Angriff nicht starten
und kommt noch nicht mal dazu, die Verluste und Ausfälle nachhaltig zu ergänzen.
Die Verluste der Republikaner dürften weit höher sein, was ihnen aber offenbar bisher keine großen Sorgen bereitet.

Sich angesichts dieser Situation zurückziehen und neu ansetzen mag Messe nicht, dafür ist die Lage der abgeschnittenen Franquisten zu prekär.
Sobald die Republikaner Zeit fänden, sich ihnen zuzuwenden, wäre es um sie geschehen.

Also bleibt nichts als an Ort und Stelle auszuhalten und abzuwarten, bis den Republikanern die Kraft ausgeht.


03.Oktober 1936

Aufatmen beim II.Panzer-Korps: die Republikaner haben ihre Offensive eingestellt.
Scheinbar sind ihnen die Verluste nun doch zu hoch geworden.

General Messe gibt umgehend Befehl, die geplante eigene Gegenoffensive mit einem Nachtangriff Richtung Süden zu starten, um die abgeschnittene Division der Nationalisten zu entsetzen.
Die Männer sind von den andauernden harten Kämpfen erschöpft, aber das sollte auch auf den Gegner zutreffen.

Mindestens 8 feindliche Divisionen befinden sich im Großraum Madrid, die sowohl gegen die Italiener, als auch gegen die Nationalisten vorgehen können.

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05.Oktober 1936

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Tenente Tex Murphy jagt einen weiteren Schuss aus der 2cm Kanone in Richtung der republikanischen Stellungen, als ein Schreckensruf seines Fahrers ertönt:
"Verdammt, der ging glatt durch! Hey, so ein Mist, der hätte mich beinahe erwischt!"

Schon seit einigen Minuten prasseln immer wieder Schüsse aus MGs und Karabiner auf die Panzerung des L6, sodass sich die beiden inzwischen schon an die Geräuschkulisse gewöhnt haben.
Dies ist nun der dritte Tag, an dem sich die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" in die republikanischen Verteidigungsstellungen hinein beißt, nach dem man vorher scheinbar endlose Angriffe
aus unterschiedliche Richtungen abgewehrt hat.

"Was ist bei Dir los?", fragt Tex Murphy, dem die Ohren noch vom ständigen Donnern der Kanone klingeln, etwas begriffsstutzig nach.

"Was weiß ich! Da ist gerade eine verdammte Kugel glatt durch die Panzerung gegangen! So ein Scheiß, ich glaube ich habe ein paar Splitter abgekriegt!"

Murphy runzelt noch überrascht die Stirn, während von unten ein lauter Schmerzensschrei zu hören ist.
"Ahh, verdammt, die haben mich erwischt!"

"Los, leg den Rückwärtsgang ein und dann nichts wie weg hier!", ruft der Tenente zurück, hektisch nach der Ursache des Ärgers Ausschau haltend.

Der Fahrer flucht und jammert weiter, während der Panzer ruckartig Fahrt aufnimmt und sich geradewegs nach hinten zurückzieht.

Nun kracht eine weitere Kugel auf die Panzerung neben Tex Murphy - und geht ebenfalls durch!
Verblüfft reibt er sich die Wange, sieht das Blut auf der Hand aus den von Splittern verursachten Wunden im Gesicht.

Schließlich macht er einen langen Lauf unter einem Strauch vorlukend aus, etwa 300m entfernt.
Im gleichen Moment blitzt es dort erneut auf, gefolgt von einem weiteren Einschlag und einem erneuten Aufschrei des Fahrers.
Der Panzer schlingert nach links weg und bleibt schließlich liegen.

"Stefano! Was ist los !?", brüllt Murphy, während er die Kanone auf die Panzerbüchse der Republikaner ausrichtet.
Vom Fahrersitz kommt keine Antwort.

Fluchend eröffnet der Tenente das Feuer auf den Gegner.
Der erste Schuss liegt drei Meter zu kurz und links daneben.
Während Murphy die Ausrichtung der Kanone korrigiert, schlägt es schon wieder auf der Front des L6 ein.
Der dritte Schuss liegt endlich im Ziel!

Im Panzer breitet sich Rauch aus, offenbar hat einer der Treffer aus der Panzerbüchse etwas Empfindliches erwischt.

Murphy jagt noch zwei Schüsse Richtung Ziel, woraufhin die Büchse mitsamt Schützen durch die Luft gewirbelt wird.
"Stefano! Sag was, verdammt!"

Fieberhaft überlegt der Tenente - hier kann er nicht bleiben, da der Panzer schon anfängt zu kokeln, an den Fahrersitz kommt er aus seiner Position auch nicht heran.
Da hilft nichts, er muss aussteigen!

Hastig schlägt er den Lukendeckel auf, zieht sich hoch und läßt sich aus dem Panzer fallen, während ihm Kugeln und Querschläger um die Ohren fliegen.
Er rappelt sich schnell auf und entriegelt die seitliche Luke, um einen Blick auf seinen Fahrer zu werfen.
Dieser ist blutüberströmt in seinem Sitz zusammengesunken.

Murphy verrenkt sich und packt blind mit beiden Händen nach Schulter und Kragen, um den Verletzten aus dem rauchenden Panzer zu ziehen, als er einen harten Schlag gegen die Wade fühlt.
Mist, Mist, Mist, denkt er sich, seitlich an der Wanne hängend, da der nun taube Unterschenkel sein Gewicht nicht mehr trägt.

Endlich rasseln zwei weitere Panzer der 1° Compania heran, aus ihren 8mm Breda-MGs auf die feindlichen Linien feuernd.

Ächzend zerrt der Tenente den Oberkörper des verwundeten Fahrers durch die enge Luke, wobei er das Gleichgewicht verliert und unter seinem Fahrer auf dem Boden aufschlägt.
Allmählich trübt sich sein Gesichtsfeld, schwarze Punkte scheinen sich auszubreiten.
Immer noch surren Gewehrkugeln über ihn hinweg, einige prallen kreischend von der Panzerung seines waidwunden L6 ab, aus dessen Motorraum inzwischen Flammen züngeln.

Er windet sich unter seinem bewusstlosen Kameraden hervor, wirft einen kurzen Blick auf seinen blutenden Unterschenkel und beginnt, sich mit dem gesunden Bein abstossend und den Fahrer am Kragen
hinter sich her zerrend in Richtung eines Deckung verheißenden, großen Steinblockes hinter einigen dornigen Büschen zu kriechen.
Sein Rücken schrammt über kleine, spitze Kieselsteine und der bisher taube Unterschenkel beginnt zunehmend zu schmerzen.

Sein Keuchen klingt zunehmend lauter in seinen Ohren, sehen kann er kaum noch etwas, kriecht dennoch entschlossen weiter.
Endlich fühlt er kräftig zupackende Hände, die ihn an den Oberarmen packen, dann geht es ruckartig weiter.
Schließlich senkt sich endgültig die Dunkelheit herab und löscht alles aus.

06.Oktober 1936

Erleichtert registriert General Messe nach drei Tagen des Ansturms auf die republikanischen Stellungen, dass es diesen nun endlich reicht - sie ziehen sich zurück und ermöglichen
den Vorstoß der italienischen Divisionen, die umgehend Verbindung zu den Nationalisten herstellen.

Allerdings haben die Republikaner nun bereits 13 Divisionen im Großraum Madrid zusammengezogen.
Vermutlich planen sie schon wieder einen eigenen Gegenschlag.

07.Oktober 1936

Zufrieden lehnt sich Benito Mussolini in seinem Ledersessel zurück - endlich kann Marconi auch mal wieder einen Erfolg vermelden:
Ein fünftes Forschungsteam konnte aus Wissenschaftlern aller Fachrichtungen von Universitäten und privatwirtschaftlichen Organisationen aufgebaut werden und macht sich nun in Bologna ans Werk!
Es bringt halt durchaus etwas, wenn der Duce persönlich sich hinter wichtige Themen klemmt!

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Dieses Mal gibt es keine großen Meinungsunterschiede:
Sowohl Lantini als auch Cavallero sind sich einig, dass die Rüstungskapazitäten noch schneller ausgebaut werden müssen, mit dem Ziel, die Überlegenheit der Armee sicherzustellen.

Das neue Forscherteam nimmt sich die Maschinenwerkzeuge vor - da muss noch eine deutliche Verbesserung möglich sein

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- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -

08.Oktober 1936

General Messe nimmt gefasst die Nachricht auf, die er ohnehin schon seit Tagen erwartet hat:
Den Republikanern ist es mit einem entschlossenen Angriff gelungen, die rückwärtigen Verbindungen der Italiener, die nur von einer einzelnen nationalspanischen Division gesichert wurden, zu kappen.
Das II.Panzer-Korps ist damit östlich von Madrid abgeschnitten.

Im Grunde macht sich der General keine allzu großen Sorgen, da die Republikaner im Norden einfach zu schwach sind, einem konzentrierten Schlag der italienischen Panzerdivisionen zu widerstehen.
Ausserdem machen sich auch die Franquisten bereits daran, den dünnen Riegel wieder aufzubrechen.
Ärgerlich ist vor Allem die erneute Störung der offensiven Operationen des italienischen Korps, da man nun schon wieder auf feindliche Aktionen reagieren muss!

Der General hatte den Duce schon vor Wochen um Verstärkung ersucht, um seinem Korps mehr Optionen in die Hand zu geben, doch der Duce hatte abgelehnt.
Schon die eher begrenzten Aktivitäten der überschaubaren Expeditionstruppe behinderte die laufende Erweiterung des Regio Esercito durch die ständigen Ersatzanforderungen, da wollte er nicht noch mehr
Truppen ins Gefecht schicken.

Immerhin sollten die italienischen Truppen hauptsächlich Erfahrungen sammeln und Ideen zur Verbesserung der Ausstattung und Organisation der Armee liefern.
Noch mehr italienische Soldaten könnten zudem auch die ohnehin angespannten Nerven der Briten und Franzosen leicht über Gebühr strapazieren und mit denen wollte sich der Duce zur Zeit noch nicht ernsthaft anlegen.
Ärgern schon, aber nicht wirklich herausfordern.

Ein schneller Sieg in Spanien ist in den Augen Mussolinis ohnehin nicht vordringlich, also muss sein bester General eben sehen, wie er mit dem auskommt was er hat.

Erbittert ordnet Giovanni Messe einen wuchtigen Schlag nach Norden an, um den Kessel aufzubrechen.

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11.Oktober 1936

Die Verbindung nach Norden ist wieder hergestellt!

Giovanni Messe hält allerdings seine Truppen von einem Einmarsch ab.
Sollen ruhig die Franquisten diese Linie sichern, er will endlich die Schlacht um Madrid zu Ende bringen.
Daher macht er sich mit seinem Stab daran, einen massiven Angriff Richtung Westen zu planen, um die feindliche Hauptstadt endlich zu Fall zu bringen.

Leider stören die Republikaner schon wieder mit einer Gegenoffensive der in Madrid zusammengezogenen Truppen, sodass man wieder einmal nicht so zügig vorgehen kann, wie gewünscht.
Erneut verflucht der italienische General seine begrenzten Mittel, die ihm nur Angriff oder Verteidigung erlauben, aber nicht beides gleichzeitig.

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Ausserdem fehlt bei der "Eugenio di Savoia" immer noch ein Drittel der Panzer und alle Geschütze zur Soll-Stärke.
Bei der "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" sieht es kaum besser aus, auch wenn man dort immerhin schon wesentlich mehr L6-Panzer im Einsatz hat.

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Am Schlechtesten ist es derzeit um die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" bestellt, die bereits alle zugeteilten L6 in den vorangegangenen harten Kämpfen wieder eingebüßt hat.

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Kann man ihm nicht wenigstens ausreichend Nachschub zukommen lassen, wenn man schon keine weiteren Truppen sendet !?

15.Oktober 1936

Tenente Frisiercreme wirft sich japsend zwischen den Pinien zu Boden und dreht sich auf den Rücken, um irgendwie noch mehr Luft in die brennenden Lungen zu saugen.

Seit seiner Ankunft vor einem Monat wird er wie die übrigen Neuankömmlinge bis aufs Blut geschunden!
Zu seiner Bestürzung musste er feststellen, dass man sich um seine bisherige militärische Ausbildung nicht sonderlich scherte und seinem Rang als Offizier auch keine besondere
Bedeutung beizumessen schien.

Man hatte ihn schlicht zusammen mit Mannschaftsdienstgraden und jungen Offizieren in eine Ausbildungskompanie gesteckt, in der das härteste Training durchgezogen wurde,
von dem er je gehört hat!
Der Tag begann um 05:00 noch vor dem Frühstück mit einem 3000m-Lauf, sofern es nicht gleich ins Gelände ging.
Heute hatte man sich im Anschluss wieder mal dem nassen Element zugewandt - das Meer lag ja nur 10km entfernt, da konnte man bequem mit voller Kampfausrüstung hin marschieren!

Dann schleppte man Sturmboote ins inzwischen schon recht kalte Wasser, paddelte ein paar Kilometer, bevor man den ganzen Krempel wieder an Land hievte.
Um in den tropfnassen Uniformen nicht zu frieren, wurden von dem grinsenden Sergente Maggiore Capo Leibesübungen angesetzt, beginnend mit Liegestützen.
Aus irgendeinem militärisch nicht ganz ersichtlichen Grund schleppte man dann gruppenweise Baumstämme durch die Gegend, um schließlich den Hügel hinter den Dünen hoch zu stürmen.

Während Frisiercreme versucht, wieder zu Atem zu kommen, stellt er sich sehnsüchtig vor, wie sich seine Hände um den fetten Hals des vierschrötigen Ausbilders schließen, um das
Leben aus diesem Mistkerl heraus zu quetschen.
Offenbar war dieser seinerzeit bei den Arditi am Grappa-Massiv aktiv gewesen und gilt seither als Experte für den Infanterie-Kampf, weshalb er sich hier ungestraft an den
unbescholtenen Soldaten auslassen kann.

Obwohl der hochgewachsene Tenente sich normalerweise keine großen über körperliche Auseinandersetzung macht, würde er sich doch ungern mit diesem Grobian anlegen.
Das häßliche Gesicht sieht so aus, als könnte man sich entsetzlich weh tun, wenn man mit der ungeschützten Faust hineinschlägt.
Was Frisiercreme auch nicht vor hätte, er würde dafür lieber ein Vierkant-Holz verwenden!
Um das Schwein dann langsam zu erdrosseln!

Gerade als sich angesichts dieser angenehmen Vorstellung ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht auszubreiten beginnt, ertönt auch schon der nächst Befehl: "GASANGRIFF !! Masken auf !!"

Hektisch zappelt der Tenente herum, um an seine Gasmaske zu kommen, während das Gebrüll der Unteroffiziere durch das Wäldchen hallt.
"GASANGRIF !! Los, los, Masken raus!"
Ein Tritt trifft seine Schuhsohlen, um ihn noch etwas anzuspornen.

Infolge des ständig wiederholten Drills finden Frisiercremes Hände mittlerweile ganz automatisch die Riemen und Schnallen, im Handumdrehen stülpt er sich die Maske über das nasse Gesicht.
Die Unteroffiziere werfen derweil Rauchkerzen zwischen die Soldaten, um der Sache mehr Authentizität zu verleihen.

Kaum hat Frisiercreme die Maske übergestreift und befestigt, fühlt er sich wie üblich von der Umwelt abgeschnitten - die mit Dreck verschmierten Gläser erlauben keinen klaren Blick auf die Umgebung,
die auch noch zunehmend von Rauch verhüllt wird.

"BAJONETTE AUFPLANZEN!! KLARMACHEN ZUM STURMANGRIFF!! LOS LOS!!", brüllt der Intimfeind des Tenente, gefühlte 2cm von dessen rechtem Ohr entfernt.

Frisiercreme unterdrückt den Drang zu fluchen, unter der Maske bekommt man eh kaum Luft und tastet wütend nach seinem Bajonett.


16.Oktober 1936

Bereits am 14.Oktober war der Angriff der Republikaner wieder unter großen Verlusten zusammengebrochen.
Diesmal gönnt Giovanni Messe seinen Männern zwei Tage Ruhepause, bevor er den Befehl zur Ausführung des Angriffsplanes gibt:
In der Nacht zum 16.Oktober treten die Panzerdivisionen dann wieder zum Angriff an!

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18.Oktober 1936

Marconi legt den Telefonhörer wieder auf die Gabel und beendet damit das Gespräch mit Lantini.
Gerade hat er ihn darüber informiert, dass die Forschergruppe in Neapel ihre Forschungen im Bereich Elektrotechnik abgeschlossen hat und sich gemäß der Abstimmung zwischen
Ihnen beiden und Cavallero nun die Artillerie vornimmt.

Es herrscht allgemeine Einigkeit darüber, dass es keinen Sinn macht, veraltete Geschütze zu produzieren.
Also wird nun mit Hochdruck in diesem Bereich geforscht.

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In der nächsten Zeit sind schon wieder weitere Fortschritte im Industriebereich und bei den Unterstützungswaffen zu erwarten.

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18.Oktober 1936

Ugo Cavallero lächelt säuerlich über die Begeisterung, mit der Lantini ihm über eine weitere neue Ansaldo-Fabrik vorschwärmt.
Immerhin wird diese zur Produktion der hervorragenden Haubitze 75/22 Mod 34 eingesetzt, die vorläufig das Rückgrat der Infanterie- und Panzerdivisionen bildet.

Im Grunde handelt es sich dabei schlicht um den Nachbau eines alten, leichten französischen Infanterie-Geschützes.
Etwas besseres hat Italien schlicht nicht zu bieten!

Wenn die Meldungen des Nachrichtendienstes stimmten, werkelten die Franzosen bereits an 12cm-Geschützen als Rückgrat der Artillerie-Regimenter, die die Deutschen ohnehin schon hatten.
Diese schienen dafür schon auf dem Sprung in Richtung 15cm zu sein!

In Italien hatte man bislang nie über genügend Industriekapazität für solche Extravaganzen verfügt.
Tatsächlich reichte die Kapazität ja noch nicht mal, um dem wachsenden Heer eine Minimalausstattung mit der alten 75mm Kanone zu ermöglichen!

Die Folgen konnte man unschwer in Spanien erkennen:
Den Divisionen fehlte es an artilleristischer Feuerkraft, um die feindlichen Stellungen zügig zu überwinden.
Ohne die Panzer wäre man wohl überhaupt nicht voran gekommen, aber diese waren zu leicht und insbesondere auch zu leicht bewaffnet, um mit der nötigen Härte zuzuschlagen.
Erstaunlich genug, was Giovanni Messe mit seiner bescheidenen Truppe da zu Wege brachte - meist erreichte er auch gegen einen zahlenmäßig gleich starken Gegner noch Siege, ohne dabei
seine Divisionen auszubluten.

Andererseits sind die Spanier und ihre zusammengewürfelten internationalen Brigaden aber auch nicht gerade das Maß der Dinge, jedenfalls nicht, wenn man sich die weitgespannten Ziele
des Duce besieht.
Die seit dem Weltkrieg auf starke Artillerie vertrauenden Franzosen würden die Italiener jedenfalls in einem Krieg glatt massakrieren und wo die deutsche Aufrüstung hinführte,
ließ sich noch gar nicht abschätzen!

Cavallero ist entschlossen, diesen Mißstand so schnell wie möglich abzustellen.
Und wenn er Lantini die Finger brechen muss - es müssen Geschütze her!
Und Marconi soll sich gefälligst etwas einfallen lassen, um dafür zu sorgen, dass diese dann auch ordentlich Feuerkraft besitzen!

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27.Oktober 1936

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Mussolini legt das Telegramm aus dem Stato Maggiore Esercito beiseite und blickt nachdenklich aus dem Fenster.
Ein neuer Gegenstoß der Republikaner hat schon wieder das komplette II.Panzerkorps abgeschnitten, diesmal südlich von Madrid.

Sollte er dem Drängen des Generals doch nachgeben und Verstärkung schicken?
Aber woher nehmen?
Einigermaßen kampfkräftig waren nur wenige Infanterie-Divisionen, da es nach wie vor an Geschützen mangelt.
Ausserdem fehlen auch LKWs für die Nachschubkolonnen.

Und liefert Messe nicht ständig neue Belege für die Überlegenheit von motorisierten und gepanzerten Verbände?
Was sollen da eine oder zwei zusätzliche Infanterie-Divisionen denn groß ausrichten?

Vermutlich würden nur die Verlustlisten anwachsen und das kann der Duce gar nicht brauchen!

Bisher war der Bürgerkrieg in Spanien und die italienische Verstrickung darin für die Öffentlichkeit nur ein spannendes Abenteuer.
Auf das öffentliche Leben in Italien gab es keine wahrnehmbaren Auswirkungen, die Aufrüstung führte bislang auch nicht zu Einschränkungen beim Konsum und die Verluste waren überschaubar.
Während sich das Regio Esercito im Kriegshandwerk übte, konnte sich der Duce angesichts regelmäßig eintreffender Siegesmeldungen als großer Feldherr darstellen -
daran sollte sich auch nichts ändern!

Nein, es bleibt dabei - ein schneller Sieg der Nationalisten in Spanien ist für Italien zweitrangig!
Also gibt es auch keine Verstärkungen und damit basta!

28.Oktober 1936

Ein sofortiger Gegenangriff durch zwei Panzer-Divisionen stellt die Verbindung zu der nationalspanischen Front wieder her.

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02.November 1936

General Messe beugt sich im Schein einer armseligen Petroleum-Funzel über die Karte des Großraumes Madrid.

Wieder mal hat man sich freigekämpft, doch die zahlenmäßig überlegenen republikanischen Verbände stellen eine ständige Bedrohung der langen Flanken dar.
Er muss Madrid umfassen, um aus mehreren Richtungen konzentrisch angreifen zu können - ein frontaler Sturmangriff würde einen blutigen Opfergang für seine Einheiten bedeuten, noch dazu
mit ungewissem Ausgang und darauf hat er Lust!

Andererseits ist eine Umfassung illusorisch, solange die Republikaner das II.Panzer-Korps jederzeit aus allen möglichen Richtungen angreifen können.

Das Korps musste wenigstens den Rücken frei bekommen, um sich auf einen Frontabschnitt zu konzentrieren, ansonsten würde Madrid noch ewig halten!
Wenn er die Spanier im Westen zurück drängen könnte, würden die ansonsten nicht wahnsinnig aktiven Franquisten diese Linie übernehmen können, dann hätte er endlich die Hände frei!

Also beschließt Messe, sich mit einem Stoß nach Westen zuerst etwas Tiefe zu verschaffen, bevor er erneut gegen Madrid vorgeht

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03.November 1936

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Mussolini reibt sich grinsend die Hände - unter Aufbietung seines persönlichen Einflusses konnte er Luigi Einaudi als Wirtschafts- und Industrie-Fachmann für das Korporationsministerium gewinnen!
Wer konnte dem Duce schon dauerhaft einen Wunsch abschlagen?
In Italien jedenfalls so leicht niemand!

Es ist ihm durchaus bewußt, dass Einaudi politisch gesehen ein recht unsicherer Kantonist ist, aber man kann halt nicht alles haben!
Den Schneider fragt man schließlich auch nicht, wie oft er in die Kirche geht - Hauptsache, der Anzug sitzt!

Im Korporationsministerium saßen bislang zuviele Pappnasen herum, von denen er leider selbst etliche dorthin verfrachtet hatte - alte Schulden mussten halt auch beglichen werden.
Doch die alten Kameraden sind leider geistig häufig nicht sonderlich rege, geschweige denn kreativ.

Einaudi wird dort jedenfalls frischen Wind hinein bringen und den Ausbau der italienischen Industrie deutlich beflügeln, davon ist Mussolini überzeugt.
Im Übrigen wird man den Mann diskret im Auge behalten, sicher ist sicher.
Immerhin hat er ja eine große Familie, da wird er sich schon zu führen wissen!


05.November 1936

Ferruccio Lantini kostet das seltene Gefühl von Zufriedenheit bei einem Glas Brunello aus.

Mit Ausnahme des neuen Ansaldo-Geschützwerkes läuft die Produktion nun auf Hochtouren!

Zum ersten Mal seit Langem ist bei der Infanterie- und der Zusatz-Ausrüstung ausreichend Lagerbestand vorhanden, sogar der Bedarf an LKWs ist gedeckt.
Gut, die Produktion der Marinebomber geht immer noch sehr zäh voran, bei den Panzern ist aber nun immerhin der Ausstoß hoch genug, um die Bedarfs-Lücke innerhalb der nächsten Monate zu schließen.

Bisher schaffen es auch die zivile Wirtschaft und Industrie recht problemlos, die zunehmende Last der Rüstungsindustrie zu stemmen.
Die deutlich ausgebauten Rohstoffeinkäufe können durch den Export von Gütern ohne große Schwierigkeiten finanziert werden, der private Konsum wird ausreichend versorgt und es bleibt immer noch
genug Kapazität übrig, um immer neue Rüstungsfabriken aufzubauen.

Die Aufstellung immer neuer Divisionen und die Sogwirkung der Rüstungsbranche haben die Beschäftigung spürbar erhöht, was sich in sprudelnden Steuereinnahmen bemerkbar macht und auch in einer
zunehmenden Belebung der vor Kurzem noch darnieder liegenden Wirtschaft.

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11.November 1936

Ansaldo fährt ein weiteres neues Werk für Geschütze an.

Inzwischen stellt Giovanni Messe fest, das es den Franquisten doch tatsächlich gelungen ist, im Südwesten einen großen Kessel zu bilden.

Nicht zuletzt aufgrund der Aufmerksamkeit, die das italienische Expeditionskorps im Raum Madrid auf sich zieht!

Insgesamt 9 Divisionen bieten die Republikaner auf, um ihre Hauptstadt zu sichern, während die Franquisten nur zwei Divisionen zur Unterstützung der Italiener abstellen.
General Messe's Einheiten tun sich gegen diesen zahlenmäßig weit überlegenen Gegner naturgemäß schwer, aber dafür entstehen andernorts Lücken, die die Nationalisten nutzen.

Der Kessel dürfte kaum Bestand haben, dazu haben die Franquisten einfach zu wenig Sicherungstruppen in Stellung.

Dennoch haben die Republikaner strategisch gesehen nur die Wahl zwischen zwei Übeln - entweder die Verteidigung Madrids schwächen und den stark gefährdeten westlichen Flügel verstärken oder
in Madrid stark bleiben und eventuell eine kriegsentscheidende Niederlage im Westen kassieren.
Eine Zwickmühle, aus der man nach Messe's Ansicht nicht leicht herauskommen kann.

So oder so, der Kampf in Spanien spitzt sich zu, eine Entscheidung zugunsten der Nationalisten zeichnet sich schon am Horizont ab!

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Azrael
27.08.16, 12:22
Aus irgendeinem Grund steht das Kapitel zweimal da ^^

Erfahrungsgemäß ist es für die Republikaner gelaufen, sobald sie nicht mehr die Front ganz decken können.
Die eingekesselten Divisionen sind für diese ein schmerzlicher Verlust.

Anstatt euch andauernd vor Madrid zu verausgaben könntet ihr ja helfen, den Kessel auszuräumen. Auf einen Schlag würden dann einige Nationalistendivisionen wieder frei werden, die diese auch brauchen, schließlich können die auch nicht ihre gesamte Front abdecken.

H34DHUN73R
27.08.16, 12:29
huch - Wir hatten einige Schwierigkeiten mit dem Post, da passt es ja, dass er am Ende noch doppelt erscheint :)

In Spanien wollen Wir gar nicht schnell gewinnen, Wir brauchen die Erfahrungspunkte dringend für die Modernisierung der Armee ;)

Hohenlohe
27.08.16, 16:32
Werter H34DHUN73R, werdet ihr euch mit Jugoslawien verbünden oder werdet ihr es euch einverleiben...?? Ansonsten wünschen wir euch weiterhin viel Glück und viel Erfolg...!! Wir lesen weiterhin interessiert mit...!! Vor allem interessiert uns auch eure Forschung.

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
27.08.16, 18:52
Werter H34DHUN73R,

sehr schöne Begleitgeschichte, man erkennt deutlich, dass Ihr mit Herzblut schreibt!
So was ist wie das Sahnehäubchen auf einem sehr guten AAR!

Weiter so!

Wir danken, werter Deltadagger und wünschen weiterhin gute Unterhaltung :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Werter H34DHUN73R, werdet ihr euch mit Jugoslawien verbünden oder werdet ihr es euch einverleiben...?? Ansonsten wünschen wir euch weiterhin viel Glück und viel Erfolg...!! Wir lesen weiterhin interessiert mit...!! Vor allem interessiert uns auch eure Forschung.

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Wir werden den Jugoslawen das Privileg der Aufnahme in das erneuerte Imperium Romanum zuteil werden lassen, werter Hohenlohe.
Sofern Uns die Deutschen nicht zuvorkommen, was Wir mal nicht hoffen wollen.

Hohenlohe
27.08.16, 19:56
In HOI III ist der Angriff in meinem Italienspiel für Ende 1936 geplant, aber einfach wird es nicht. Wir müssen vor allem unsere Savoyenfront sichern, damit uns Frankreich nicht in den Rücken fällt.
Aber in HOI IV scheint das Ganze etwas anders laufen. Aber wir wünschen euch weiterhin viel Glück und vor allem dem Duce viele Erfolge...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Oerty
27.08.16, 21:35
Vielen dank für den vorigenbericht, er liest sich sehr schön.
Ich freue mich auf den nächsten und auf meinen ersten Auftritt.

Schöne Geüsse

Bassewitz
28.08.16, 09:23
Gibt es einen Weg, Vichy zu vermeiden?

Hohenlohe
28.08.16, 16:37
Das würde mich auch interessieren...??

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
28.08.16, 17:36
Für Deutschland kein Problem - man wird gefragt, ob man historisch mit Vichy spielen will.
Bei Italien hängt es davon ab, wer wieviel besetzt.
Vermutlich insbesondere, wer in Paris einmarschiert.

Wir züchten bereits Schimmel, damit der Duce würdig durch den Arc de Triomphe de l’Étoile reiten kann :)

clone
28.08.16, 17:47
Für Deutschland kein Problem - man wird gefragt, ob man historisch mit Vichy spielen will.
Bei Italien hängt es davon ab, wer wieviel besetzt.
Vermutlich insbesondere, wer in Paris einmarschiert.

Wir züchten bereits Schimmel, damit der Duce würdig durch den Arc de Triomphe de l’Étoile reiten kann :)

Da ich kein HoI IV besitze (ich lese ja extra euer AAR um mir ein Bild darüber zu machen), eine Idee aus dem guten alten HoI II:

Wenn es zum Schlagabtausch kommt ihr den richtigen Zeitpunkt für einen Krieg gekommen seht, erklärt Frankreich/England den Krieg, anstatt den Achsenmächten beizutreten. So sollte (wenn das auch in HoI IV so programmiert ist) zwischen euch und Frankreich zu keinem Waffenstillstand kommen und Vichy nur auf den von Deutschland und Frankreich kontrollierten Gebieten gegründet werden, ihr behaltet eure Kriegsbeute. Nach Vichygründung auf Restgebiet könnt ihr dann immernoch der Achse beitreten.

Wenn das nicht möglich ist, gibt es immernoch Option B: Das Neutrale Vichy erobern, am besten noch vor Eintritt der USA in die Allierten sowie dem Krieg der Deutschen gegen das Reich des Bösen, sodass euch in Algerien, Tunesien und Südfrankreich nicht plötzlich amerikanische Soldaten gegenüberstehen und die Deutsche K.I. plötzlich massiv Truppen aus dem Osten abzieht um diesen Kampf zu unterstützen.

H34DHUN73R
29.08.16, 07:27
In HOI 4 verhalten sich die KI-gelenkten Staaten völlig anders als in den Vorgängern, werter Clone.
Der Beitritt zur Achse bietet Italien über den nationalen Fokusbaum sehr wertvolle Forschungsboni auf unterschiedlichen Gebieten, auf die man schwerlich verzichten kann.
Der Hintergedanke von Paradox ist natürlich, einen historischen Weg in den Krieg zu begünstigen, da ansonsten eine völlig unkalkulierbare Situation entsteht.

Für Frankreich reicht es aus, die "Vichy"-Entscheidung zu kippen, was über eine einfache Abfrage im Spiel geschieht.
Dann geht es, wie erwähnt, nur noch darum, wer wieviel Siegpunkte kontrolliert.

Hohenlohe
29.08.16, 16:57
Werter H34DHUN73R, über wieviel Divisionen verfügt denn Italien aktuell...?? Wir haben im LP VAAR von Tante Günna auf Youtube mitbekommen, wie dieser gleich zu Beginn Frankreich angreift Ende 1936.
Mit rund 40 Divisionen, meist Alpini(verstärkt durch Ari). Die Franzosen erlitten dabei horrende Verluste und waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit England verbündet, da sie noch mit dem Marineschwerpunkt beschäftigt waren, während Italien Expeditionstruppen aus Deutschland und aus Jugoslawien sowie Bulgarien erhielt. Und zwar jeweils zwei Divisionen. Leider muss man erst noch den Teil 6 abwarten, um zu sehen, wie der krieg weiter verläuft. Jedenfalls geht es gut voran und man erhält einen guten Einblick, wie es mit Italien vorangeht.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANT SOLDADI*

H34DHUN73R
30.08.16, 08:14
Derartig ahistorische Vorgehensweisen wurden ja bereits in älteren HOI-Versionen begünstigt, werter Hohenlohe, da die KI darauf nicht gefasst ist.
Wir wollen Uns die Sache nicht so einfach machen, daher verzichten Wir auf solche Aktionen.
Mit Italien kann man bei historischem Spiel durchaus unter die Räder kommen, was die Leser spannend finden dürften :)

Gegenwärtig gebietet der Duce über 42 Divisionen, was sich demnächst deutlich ändert.
Bisher war Italien durch die geringe Industriekapazität und die daraus resultierenden unzureichenden Bestände an Infanterie-Waffen sowie Zusatzausrüstung nicht in der Lage,
die Armee deutlich zu erweitern.

Von Retterling
30.08.16, 12:14
Liebes Tagebuch.

Italia89, Italia90 ! Wir beenden unsere vormittägliche Schinderei in der Ausbildungskompanie mit dem 90`sten Liegestütz.
Der feiste StabsFeldwebel Giovanni di Gorgonzola staucht uns zusammen und realisiert, dass unsere Hintern nach der Mittagspause wieder ihm gehören.

Noch keinen realen Panzer gesehen.
Aber das wird sich bald ändern................Hoffentlich.

Bis dann liebes Tagebuch.

Hohenlohe
30.08.16, 12:16
Werter H34DHUN73R, wie sieht es bei euch mit der Artillerie bzw. deren Erforschung aus...?? Wir hätten auch gerne gewusst, wie eure Forschung allgemein aussieht...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
31.08.16, 07:49
Die Artillerie wird demnächst aufgewertet, werter Hohenlohe.
Bisher steht ja nur altes Zeugs mit WW1 Stand zur Verfügung, weshalb Wir auch der Produktion keine große Bedeutung beigemessen haben.
Das wird sich ändern :)

Mit Italien geht es im ersten Jahr noch weit mehr als mit dem Reich um die Erweiterung der Rüstungskapazitäten, weshalb bei der Forschung eben auch die Industrie im Fokus steht.
Ab dem zweiten Jahr kann man sich dann zunehmend mit anderen Dingen beschäftigen.

H34DHUN73R
31.08.16, 08:03
Da die Frage nach der Artillerie ja nun schon einmal gestellt wurde und sich die Zeit bis zum nächsten Update noch berufsbedingt dehnt,
möchten Wir an dieser Stelle einmal die Komplexität der Erwägungen, die Unsere italienischen Forscher anstellen müssen, ein wenig darstellen.

Das unten Angeführte gibt einen kurzen Abriss nur für das aktuelle, kleine 75mm Geschütz mit kurzem Rohr.
Man kann sich leicht vorstellen, wieviel komplizierter die Dinge werden, wenn man über größere Geschütze mit längeren Rohren nachhirnen muss.

http://up.picr.de/26671270bn.jpg

Aufgrund der besonderen Bedeutung sei diese eine Überlegung noch einmal betont:
"Mit speziellen Geräten möglich war, das Maximum zu bringen bis zu 80°, das heißt, mit dem Stück als Mörtel, mit einer Reichweite von 3300m, aber mit einer
5420 Trajektorie mir ein Tropfen Winkel von fast 52° angeordnet" !!

Wir denken, dass damit eigentlich alles gesagt ist - den italienischen Waffen wird niemand widerstehen können, der Uns in die Quere kommt !!

Von Retterling
31.08.16, 10:26
:D Hahaha, dachten das solche Übersetzungen seit dem Ende der Achtziger ausgestorben seien.


, mit dem Stück als Mörtel Super:D

Hohenlohe
31.08.16, 16:55
Werter H34DHUN73R, wie kommt ihr in Äthiopien voran...?? Könntet ihr uns mal zeigen, welche Typen an Divisionen ihr habt...?? Wir sind schon mal gespannt, welche Aussenpolitik ihr betreibt...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!! AVANTI SOLDADI!!*

Azrael
31.08.16, 20:07
Wenn ich mich recht entsinne, ist Äthiopien doch schon lange gefallen oder nicht?

Hohenlohe
31.08.16, 20:37
Sry, mein Fehler, habe grade nochmals nachgeschaut und ihr habt recht, edler Azrael. Ansonsten wünschen wir dem neuen DUCE H34DHUN73R viel Glück und viele Erfolge bei der Führung Italiens...!! :ph:

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Strategienordi
31.08.16, 21:04
Wir dachten jetzt es sei Aithiopia (https://de.wikipedia.org/wiki/Aithiopia) gemeint. :D

H34DHUN73R
31.08.16, 21:59
Wir werden Äthiopien in eine blühende Landschaft verwandeln, werter Hohenlohe, doch müssen Wir zunächst noch einige andere Dinge klären.
Vermutlich mit ein wenig Mörtel

Frisiercreme
31.08.16, 22:01
Und ausziehbarem kalten Blut?

Private_S
31.08.16, 22:38
Und ausziehbarem kalten Blut?

Wie meinen? :D

H34DHUN73R
31.08.16, 23:56
oh ja, natürlich, jede Menge ausziehbares kaltes Blut :D

Hohenlohe
01.09.16, 00:59
Wir warten schon ungeduldig aufs nächste Update...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

H34DHUN73R
03.09.16, 17:07
Alle Wege führen nach Rom - X

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Maestro Privato: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
Sottotenente Von Retterling: Accademia Militare di Modena
Tenente Hjalfnar: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Tenente Frisiercreme: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"
Sottotenente Oertyzulu: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"
Tenente Luigi Armistado 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"
Tenente Azrael: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"
Tenente Spiegelfechter: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina
Tenente Litle-Man: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

15.November 1936

Westlich von Madrid gehen die Republikaner nach harten Kämpfen zurück, sodass endlich die gewünschte Vertiefung der Stellungen des II.Panzer-Korps erreicht ist.
Die Gefahr einer erneuten Einkesselung ist für die italienischen Divisionen gebannt.

Um den nun südlich von Madrid nach Westen vorragenden Frontbogen der Republikaner abzuschneiden, tritt das italienische Korps nach einer kurzen Kampfpause nach Süden erneut an.

http://up.picr.de/26703348nw.jpg

17.November 1936

Tenente Tex Murphy geht langsam, auf einen Stock gestützt, durch den Park des Borgo Trento Ospedale Militare Maggiore in Verona.
Die schwache November-Sonne spendet nur wenig Wärme, es reicht gerade, um in der dünnen Jacke nicht zu frieren.
Auf der linken Brustseite hängt die Tapferkeits-Medaille in Silber, die er hier im Hospital von einem Stabsoffizier empfangen hat.

[http://up.picr.de/26703677md.png

Die Gesichtsverletzungen durch die Splitter sind mittlerweile verheilt, vermutlich wird die eine oder andere Narbe zurückbleiben.

Mit dem Bein hat er jedenfalls Glück gehabt, die Gewehrkugel hatte den Knochen nur gestreift und ansonsten ein ordentliches Loch durch seinen Unterschenkel gebohrt.
Das hätte auch weit schlechter ausgehen können!

Nach der Schlacht war er auf dem Verbandsplatz des 3° Reggimento Celere wieder zu sich gekommen und hatte stundenlang die erbarmungswürdigen Folgen der Schlacht mit angesehen.
Dutzende von Kameraden lagen unter Planen verborgen am Rand einer Lichtung um letztlich in einem weiteren, neu angelegten kleinen Soldaten-Friedenhof ihre letzte Ruhe zu finden.

Noch weit mehr Verwundete füllten die Zelte, in denen Notoperationen durchgeführt wurden.
Murphy's Verletzung hatte man nicht als weiter tragisch eingestuft, sodass er nach Anlegen eines Verbandes mit dem nächsten LKW zum Feldlazarett der Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
verlegt wurde.
Dort erfuhr er dann schließlich, dass es sein Fahrer nicht geschafft hatte - der Blutverlust infolge mehrerer Wunden war zu groß, so dass er verstarb ohne noch einmal das Bewusstsein erlangt zu haben.

Nach einigen Tage ging es für Tex Murphy dann mit dem Zug weiter nach Santander und von dort per Schiff zurück nach Italien.
Nun erholt er sich seit zwei Wochen in dem Militär-Hospital in Verona.

Erst der Anblick der mehreren Hundert Verletzten hat dem Tenente das Ausmaß der Kämpfe und Verluste vor Augen geführt.
Klar, er hatte selbst in etlichen Schlachten gekämpft und natürlich hatte es dort auch Tote und Verwundete gegeben.
Dass sich das am Ende so aufsummte, überraschte ihn irgendwie doch.

Schließlich kämpften nur drei italienische Divisionen in Spanien und eilten doch von Sieg zu Sieg.
Wie würde es denn aussehen, wenn man tatsächlich einmal gegen die Franzosen antreten müsste, auf beiden Seiten mit der zehn- oder zwanzigfachen Anzahl von Soldaten?

Zumal die berühmte französische Armee ja weit besser mit Waffen und insbesondere Artillerie und Panzern ausgestattet war, als die verkrachte spanische Republik mit ihrem bunten Sammelsurium von Internationalen Brigaden?
Wie viele Hospitäler würde man benötigen, um zehntausende von Verwundeten unterzubringen?
Und wer sollte sie dort pflegen?

Auf seinen immer weit ausgreifenden Ausflügen in die Stadt erscheinen Murphy die Zivilisten immer fremder.
Während das II.Panzer-Korps in Spanien hart ringt, geht das Leben in Italien augenscheinlich völlig unbeeindruckt weiter.
Der Krieg taucht zwar in den Zeitungen auf, gleicht aber als Abfolge heroischer italienischer Siege ohne nennenswerte Verluste eher einer spannenden Nebenbeschäftigung denn einem Kampf auf Leben und Tod.

Einerseits ist der Tenente froh, hier sicher, warm und fern der Front untergebracht zu sein, aber andererseits fühlt er auch eine zunehmende Unruhe, die ihn zurück zu seinem Regiment zieht.
Dort scheint sich das wahre Leben abzuspielen, während hier in Verona nur ein befremdliches, völlig belangloses Theaterstück abläuft.

21.November 1936

Auch im Süden Madrids weichen die Spanier nach einigen Tagen schliesslich zurück.
General Messe beschließt, den Truppen nun eine längere Ruhepause zu gönnen, um die Verluste an Menschen und Material zu ersetzen und die Einheiten wieder etwas in Form zu bringen.

Immerhin soll gemäß Nachricht aus Rom der Nachschub nun reichlicher strömen - was auch dringend erforderlich ist, insbesondere im Hinblick auf die chronisch fehlenden Panzer.
Aber auch bei der Artillerie muss noch einiges herangeschafft werden, um den Divisionen mehr Schlagkraft zu verleihen.

Noch immer hängt die Ausstattung an Panzern und Geschützen weit hinter dem Soll hinterher und sogar Infanteriewaffen und -Munition sind knapp!

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01.Dezember 1936

Ugo Cavallero verabschiedet die Offiziere seines Stabes im Hauptquartier der Armata di Riserva in Turin.
Heute wurde die Aufstellung der neuen Infanterie-Divisionen 7 bis 12 offiziell abgeschlossen.
Die Stäbe waren natürlich seit längerem aktiv und die Regimenter hatten sich monatelang um Ausbildung und Ausrüstung der neuen Rekruten gekümmert.

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Nun waren die Divisionen offiziell der Reserve-Armee zur weiteren Ausbildung zugeordnet worden, welche ungeachtet des inzwischen hereingebrochenen Winters auch unverzüglich
mit Manövern im Feld begonnen wird.
Die Divisionen 1 bis 6 werden nach monatelangem Training, das zur Bestürzung Lantinis so einiges an Material verschlungen hat, nun der 2. Armee an der französischen Grenze
zugeteilt.

Zu Cavalleros Zufriedenheit können diese neuen Divisionen jetzt immerhin als reguläre Einheiten mit einiger Kampfkraft angesehen werden.

Petro Badolio gebietet damit über 16 Infanterie-Divisionen, die Westgruppe des Regio Esercito über 36 Divisionen !.
Damit kann erstmals von einer zuverlässigen Abwehrfähigkeit gegen einen denkbaren französischen Angriff ausgegangen werden - um selber Angriffsfähigkeit herzustellen,
wird man noch deutlich mehr Divisionen benötigen.

Natürlich muss hinsichtlich der weiteren Ausrüstung noch Vieles getan werden - Feldlazarette, Fernmelde-Kompanien, Pioniere und vor Allem natürlich zusätzliche Artillerie-Bataillone.
All das liegt noch als schwere Aufgabe vor der italienischen Rüstungsindustrie.

Bei der Artillerie hat man nun immerhin mal begonnen, die Produktion auszuweiten, jedoch wird da noch sehr viel mehr erforderlich sein.
Cavallero liegt Lantini diesbezüglich schon seit Monaten in den Ohren, doch es geht immer noch nicht recht voran.

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Wenigstens sind die Depots mit Infanterie-Ausrüstung gut bestückt, was auch dringend nötig ist, da man umgehend die Aufstellung weiterer 6 Infanterie-Divisionen angeht.

Um Zeit zu gewinnen und da ja einiges an Basis-Ausrüstung vorliegt, wird außerdem die Ausbildung der Divisionen 13 bis 18 auf Regiments-Ebene dramatisch verkürzt.
Im Eilverfahren werden diese noch absolut "grünen" Einheiten ebenfalls umgehend der Armata di Riserva unterstellt.
Eine ungewöhnliche Maßnahme, die zudem erheblichen zusätzlichen Materialbedarf nach sich ziehen wird, aber Cavallero hat es eilig, die verlorene Zeit aufzuholen.
Die Aufstellung und Ausbildung von zusätzlichen Infanterie-Divisionen soll möglichst zügig abgeschlossen werden, damit man sich dann auf Gebirgsjäger, Marine-Infanteristen und
vor Allem zusätzlichen Panzerdivisionen konzentrieren kann.

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Im italienischen Kabinett ist man allgemein von der Wendigkeit und der an sich für italienische Verbände doch überraschenden Schlagkraft beeindruckt.
Daher soll nun gleich eine komplette Panzer-Armee aufgestellt werden, also etwa 15 Divisionen oder anders gesagt: 12 neue Divisionen !
Cavallero ist natürlich ein entschiedener Anhänger dieses Planes, auch wenn er sich nicht vorstellen kann, wie Lantini die Berge an Ausrüstung heranschaffen kann.
Aber das ist ja schließlich nicht sein Problem.

04.Dezember 1936

General Messe zündet sich zufrieden eine Zigarre an.
Südlich Madrids ist es seinen Einheiten im Verein mit den Franquisten gelungen, den Schlauch, über den der nach Westen vorragende Frontbalkon der Republikaner versorgt wurde, nach kurzem Kampf zu kappen !
Damit vervielfachen sich die Probleme für das Oberkommando der Republikaner !

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Bislang war es schon nicht gelungen, die im Südwesten abgeschnittenen Divisionen zu entsetzen - zu Messe's nicht geringer Überraschung war es den Franquisten gelungen, die am östlichen Kesselrand positionierten
Einheiten deutlich zu verstärken, was alle Entsatzversuche der Republikaner zum Scheitern verurteilte.

Nun sind auch noch die Verbände der Republikaner, die die abgeschnittene Armee befreien sollten, selbst eingekesselt !

Und die Verteidigung Madrids hatte man eh schon durch den Abzug von Truppen nach Südwesten geschwächt !
Damit hatte die Regierung nun überall im Westen zuwenig stehen und bot den Italiener und Nationalisten reichlich Gelegenheiten zum Zuschlagen.
Die Franquisten haben schon einmal damit begonnen, Angriffe auf die südwestlichen Vororte Madrids zu starten.
Diese werden wohl schwerlich durchdringen, dürften die Republikaner aber hinreichend beschäftigen, um zielführende Aktivitäten andernorts zu verhindern.

Mit einem weiteren Blick auf die Karte kommt General Messe zu dem Schluß, dass der Krieg für die spanische Regierung nicht mehr zu gewinnen ist.
Wahrscheinlich wird man ihr sogar in nicht allzu ferner Zeit endgültig das Rückgrat brechen können !

05.Dezember 1936

Guglielmo Marconi entläßt seinen Projektleiter Emilio Gino Segrè mit einem Kopfnicken und einer Handbewegung.
Das von Segrè geführte Team hat umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung von Unterstützungswaffen erfolgreich abgeschlossen, sodass die entsprechenden Pläne nun an Lantini gehen,
der sich mit der Umsetzung in der Rüstungs-Industrie befassen kann.

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Im Grunde ist Marconi von der Thematik zutiefst gelangweilt, wie sicherlich auch der fähige Physiker Segrè, da es sich nur um reines Ingenieurs-Handwerk gehandelt hat.
Jedenfalls geht man nun auch in Italien endlich über das bereits im Weltkrieg entwickelte Arsenal hinaus, was die Schlagkraft des Regio Esercito deutlich erhöhen dürfte.
Was den Quälgeist Cavallero zumindest vorübergehend beschäftigen und somit verstummen lassen sollte.

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Bereits am Vormittag hatte Marconi mit Antonio Signorini einen weiteren, erfolgreichen Projektleiter zu Besuch.
Dieser konnte die seit langem ersehnten, weiteren Forschritte in der Konzentration der Industrie vermelden, was zu einem dramatischen Anstieg des Ausstoßes der Fabriken führen soll.
Womit der zweite, noch weit lästigere Quälgeist Ferruccio Lantini ebenfalls vorläufig beschäftigt wäre.

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Halbwegs zufrieden schält sich Marconi eine Orange - nur halbwegs zufrieden, da er sich wieder mal bei den Nachfolgeprojekten nicht hatte durchsetzen können.
Wie üblich wollte er sich endlich ausgiebiger um wissenschaftliche Grundsatzthemen kümmern, wie üblich hatte letztlich der Duce zugunsten weiterer, wesentlich profaneren Themen entschieden.

Für Signorini ging es umgehend weiter - er konnte sich mit seinem Team gleich wieder an die Arbeit machen, um die Fabrikleistung durch fortschreitende Konzentration noch weiter zu steigern!

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Ein leider wohl wieder sehr langwieriges Thema, welches aber abgesehen von Marconi vom gesamten italienischen Kabinett mit der höchsten Priorität ausgestattet worden war.

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Der eben hinauskomplimentierte Segrè darf sich mit seinem Team nun mit der Entwicklung eines schweren Jägers befassen, der von der Regia Aeronautica vehement gefordert wird.
Für diesen Zweck hat Marconi den Flugzeugkonstrukteur Giovanni Galasso an Land gezogen, der die eigentliche Entwicklungsarbeit bei der neapolitanischen "Industrie Meccaniche Aeronautiche Meridionali",
oder kurz IMAM, leisten soll.

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Der ursprünglichen OFM, die zur Firmengruppe von Nichola Romeo gehörte, war immerhin der Zugriff auf die guten Motoren Romeo's möglich gewesen, was doch einige Vorteile mit sich brachte.
Im Zuge der Weltwirtschaftskrise hatte es dann schließlich auch Romeo erwischt, sodass man Anfang des Jahres auf Betreiben des Duce mit staatlichen Rettungsgeldern das neue Konglomerat IMAM aus der Taufe gehoben hatte.

Jedenfalls würden die Flugzeuge von IMAM auch weiterhin das traditionelle "Ro" für Romeo im Namen führen, sodass sich der Firmengründer immerhin über weiteren Familienzuwachs freuen durfte.
Zu sagen hatte er nach der Rettung und Übernahme durch die staatliche Auffanggesellschaft IRI jedenfalls nicht mehr viel, da wie bei allen von IRI geführten Firmen die Fäden letztlich in Rom
bei Ferruccio Lantini zusammenlaufen.

Eigentlich kann Marconi den Eifer, mit dem Italo Balbo dieses Projekt angeschoben hat, nicht recht nachvollziehen.
Obwohl nun schon seit Monaten die Entwicklung der neuen Saetta abgeschlossen war und die Regia Aeronautica ohnehin schon einen Fehlbestand von mehreren Hundert einsitzigen Jägern auswies,
wollte Balbo mit aller Macht nun auch noch einen schweren zweisitzigen Jäger an den Start bringen.
Selbst wenn die langwierige Entwicklung erfolgreich verlief - was brachten schon die tollen Pläne in der Schublade?
Immerhin würde Balbo dann ebenfalls Lantini mit Produktionsplänen zur Last fallen, womit auch Quälgeist Nummer 3 anderweitigt beschäftigt wäre.

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Unter dem Strich also vielleicht doch ein durchweg positiver Tag!
Mit einem dünnen Lächeln schiebt sich Marconi ein Stück der geschälten Orange in den Mund.

07.Dezember 1936

Giovanni Messe unterzeichnet schwungvoll den Angriffsbefehl für das II.Panzer-Korps.

http://up.picr.de/26703438tt.jpg

Die Ablösung des Korps westlich und südwestlich von Madrid war vollzogen, die italienischen Einheiten weiter im Süden erneut bereit zum Kampf.
Da sich direkte Angriffe auf Madrid bisher nicht sonderlich ausgezahlt haben, will der General nun die gebotene Chance nutzen, und weiter im Süden die Umfassung der spanischen Hauptstadt voran bringen.
Ausserdem rennen die Franquisten ja ohnehin schon aus mehreren Richtungen gegen die republikanische Hochburg an.

Eine der italienischen Divisionen soll dabei mit einem Stoß nach Westen auch hier den italienischen Stellungen mehr Tiefe verleihen und bei dieser Gelegenheit auch gleich die Lage der abgeschnittenen Republikaner
noch etwas aussichtsloser machen.

10.Dezember 1936

Tenente Hjalfnar wankt nach einem abendlichen Umtrunk mit den drei übrigen Zugführern seiner Kompanie etwas planlos zu seinem Zelt.

Vorgestern hatte ein Nachschub-LKW eine Kiste Chianti aus der heimatlichen Toskana mitgebracht, getarnt als Lieferung von Handgranaten.
Wer brauchte schon Handgranaten, wenn man doch in einem hervorragenden italienischen Panzer saß ?!

Hjalfnar lacht spöttisch.

Immerhin zieht er nun nicht mehr mit einem bloßen Spielzeug-Panzer in die Schlacht - nein, nun nennt er einen Spielzeug-Panzer mit Spielzeug-Kanone sein eigen !
So oder so bewirkten ein Paar Flaschen kräftigen Rotweins mehr als ein paar lumpige Handgranaten.
Normalerweise kam man eh nicht nahe genug an den Feind heran, um jene zu werfen und falls doch, würde man wahrscheinlich bei der Gelegenheit von einem MG durchlöchert werden.
Also lieber mal zwischendurch einen ordentlichen Schluck nehmen, da machte der Krieg auch gleich viel mehr Spaß !

Der Tenente versucht sich zusammen zu reißen, um mit einen ordentlichen, geraden Gang zu seinem Zelt zu kommen.
Besäufnisse galten beim Regio Esercito jedenfalls im Umfeld von Schlachten als durchaus nicht opportun und Hjalfnar hat keine Lust, beim Bataillons-Kommandeur in Ungnade zu fallen.
Da draussen warteten ohnehin schon viele unerfreuliche Missionen, da musste man nicht auch noch einen Strafaufgabe kassieren!

Endlich erreicht er ohne Zwischenfälle sein Zelt und läßt sich seufzend auf dem unbequemen Lager nieder.
Wenige Augenblicke später ist er auch schon eingeschlafen, ohne sich noch große Sorgen um den am nächsten Morgen wieder losbrechenden Kampf zu machen.

12.Dezember 1936

Benito Mussolini springt, das soeben von seinem Privatsekretär überbrachte Telegramm von General Messe noch immer in der Rechten haltend, begeistert auf und beginnt, aufgeregt in seinem Arbeitszimmer
auf und ab zu laufen.

Madrid ist gefallen !!

http://up.picr.de/26703441xg.jpg

Die Franquisten haben es doch tatsächlich geschafft, die Republikaner in mörderischen Häuserkämpfen nieder zu ringen und die zerschlagenen Verbände aus der spanischen Hauptstadt zu jagen !
Südlich davon waren auch die italienischen Divisionen siegreich nach Osten vorgestoßen !

Madrid war nicht nur das bedeutendste wirtschaftliche und industrielle Zentrum Spaniens.
Abgesehen von der Rolle als Hauptstadt sowohl des Landes als auch des unter der Kontrolle der Regierung stehenden Gebietes hatte die Stadt auch infolge der monatelangen Kämpfe im Großraum den Nimbus eines
uneinnehmbaren Bollwerkes der Republik gewonnen, an dem sich die wankenden Truppen immer wieder aufgerichtet hatten.

Die Regierung hatte also eine dreifache, vernichtende Niederlage zu verzeichnen:
Wirtschaftlich, politisch und psychologisch gesehen war ihr ein Schlag versetzt worden, von der sie sich aller Voraussicht nach nicht mehr erholen konnte.
General Messe hatte dies schon seit Monaten prophezeit und auch die beinahe unabwendbare Folge abgeleitet: den Triumph General Francos !

Mussolini fand die Berichte des Generals zwar recht ermutigend, war jedoch mangels größerer Veränderungen der Frontlinien eher zurückhaltend geblieben.
Damit ist es nun vorbei - auch der Duce sieht die Republik nun fallen und den Sieg der verbündeten Nationalisten in Reichweite !

Für Mussolini war die Möglichkeit, durch eine Intervention in diesen sich seit längerem abzeichnenden Bürgerkrieg der italienischen Armee Kampferfahrung zu verschaffen und insbesondere dem doch einigermaßen
zweifelhaften Offiziers-Korps neue Impulse und Ideen zu verleihen, immer vorrangig gewesen.
Dass die Franquisten nun letztlich die Oberhand behalten würden, ist aus propagandistisch sicherlich ein wichtiger Pluspunkt - ansonsten würde er angesichts des doch recht intensiven militärischen Engagements
sicherlich als Verlierer dastehen.

Dabei hatte diese Möglichkeit durchaus bestanden, ja war anfangs sogar recht wahrscheinlich erschienen.
Die republikanische Regierung konnte auf große Teile der Armee und Marine zurückgreifen, die meisten Zentren der Bevölkerung, Industrie und Wirtschaft standen nach dem Putsch unter ihrer Kontrolle und mindestens
der Westen stand auf ihrer Seite.
Zudem konnte sie sich der uneingeschränkten Unterstützung durch die Sowjetunion erfreuen - die Russen hatten noch weit mehr Truppen entsandt als die Italiener oder Deutschen.

Von den Briten konnte man natürlich außer Sympathiebekundungen und Gejammer nicht viel erwarten, aber ein militärisch jederzeit mögliches Eingreifen der gefürchteten französischen Armee hing seit Ausbruch des
Bürgerkrieges permanent wie ein Damokles-Schwert über den Franquisten.
Selbst mit einem nur kleinen Teil der aktiven Truppen hätten die Franzosen die Republik jederzeit von ihren Feinden befreien können.

Jedoch war Frankreich ohnehin tief gespalten und über die spanische Frage beinahe selbst in einen Bürgerkrieg gestürzt, sodass man handlungsunfähig blieb.

Nun wäre es wohl bald zu spät für eine Intervention - nach Ansicht General Messe's würden die republikanischen Restverbände im Westen bald aufgerieben sein und dann wären Nationalisten, Italiener und Deutsche
militärisch so überlegen, dass es wohl der ganzen Kraft der französischen Armee bedürfen würde, am Ausgang des Bürgerkrieges noch etwas zu ändern.
Innenpolitisch war man in Frankreich aber immer noch nicht voran gekommen, was ein Eingreifen zugunsten der spanischen Republik immer unwahrscheinlicher machte.

Für den Duce winkt damit neues politisches Kapital, da er nach dem Äthiopen-Feldzug den Westmächten schon wieder getrotzt und einen militärischen Erfolg eingefahren hätte !
Natürlich würde man das in der Downing Street No.10 und am Quai d’Orsay ebenso aufmerksam zur Kenntnis nehmen und einige Schlüsse ziehen.
Die öffentliche Meinung in Großbritannien und Frankreich ist aber nach Mussolini's Einschätzung noch lange nicht bereit, der zunehmend offen aggressiven italienischen und deutschen Aussenpolitik durch eine verstärkte
Rüstung entgegen zu treten.
Solange das aber nicht der Fall ist, wächst mit jedem neuen Tag der Spielraum des Duce und des Führers !

13.Dezember 1936

General Messe verfolgt konzentriert den von seinem Stabs-Chef mit dem Lineal auf der großen Karte Zentral-Spaniens geführten Bleistiftstrich.

http://up.picr.de/26703444jf.jpg

Auf seiner linken Brustseite baumelt das durch einen per Flugzeug eilig entsandten General des Stato Maggiore Esercito einschließlich eines überschwenglichen Briefes des Duce überbrachte Croce al merito di guerra.

http://up.picr.de/26703447wl.png

Während die erschöpften Soldaten einen Ruhetag genießen, plant der Stab des II.Panzer-Korps bereits die nächste Offensive.
Diesmal soll es einen wuchtigen Schlag nach Nordosten geben, um die nach dem Fall Madrids dort recht exponiert stehenden republikanischen Verbände abzuschneiden.

Da es nun gilt, dem schwer angeschlagenen Feind keine Zeit zur Erholung und Reorganistion zu geben, wird der Angriff bereits morgen Früh erfolgen.

Die italienischen Divisionen werden praktisch aus den gerade erkämpften Stellungen heraus antreten, für Umgruppierungen bleibt keine Zeit.
Der nun reichlich strömende Nachschub hat es mittlerweile geschafft, mit den Verlusten und Ausfällen aufgrund der dauernden Kämpfe Schritt zu halten.
Auch glaubt Giovanni Messe nicht, dass die gegenüber stehenden Republikaner nach den vorangegangen Schlägen noch sonderlich kampfkräftig sind - also immer drauf !

Azrael
03.09.16, 18:01
Endlich wieder ein Update und Glückwunsch zum Fall Madrids!

Hohenlohe
03.09.16, 19:27
Endlich geht es weiter und dann noch mit einer grossartigen Melddung: MADRID IST EROBERT!! Wenn es so weiter geht, ist der Krieg bald aus. Für den nächsten Krieg bereitet mittlerweile der Duce die italienische Industrie vor. Allein 12 neue Panzerdivisionen sind geplant. Wir sind schon sehr gespannt, welches Land das nächste Ziel ist...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

Hjalfnar
03.09.16, 19:44
Vorsicht, Wir sind beim Marsch nach Süden mit Unseren drei deutschen Panzerdivisionen mal in eine harte Front aus 3 sowjetischen Infanterie- und 2 Panzerdivisionen gelaufen. Waren dezent überrascht. Beste Methode den Krieg in Spanien schnell zu gewinnen ist übrigens immer, Madrid abzuschneiden/zu halten, einzunehmen und dann bei jeder Gelegenheit feindliche Divisionen und Brigaden einzukesseln. Keine Seite des Bürgerkrieges hat die Mittel, nennenswerte Neuaufstellungen vorzunehmen.

Bassewitz
04.09.16, 08:02
Die spanischen Nationalisten sind also doch zu etwas zu gebrauchen. :D

H34DHUN73R
05.09.16, 07:09
Vorsicht, Wir sind beim Marsch nach Süden mit Unseren drei deutschen Panzerdivisionen mal in eine harte Front aus 3 sowjetischen Infanterie- und 2 Panzerdivisionen gelaufen. Waren dezent überrascht. Beste Methode den Krieg in Spanien schnell zu gewinnen ist übrigens immer, Madrid abzuschneiden/zu halten, einzunehmen und dann bei jeder Gelegenheit feindliche Divisionen und Brigaden einzukesseln. Keine Seite des Bürgerkrieges hat die Mittel, nennenswerte Neuaufstellungen vorzunehmen.

Klingt ja richtig übel, werter Hjalfnar. So viele Russen haben Wir in Spanien noch nicht entdeckt, schon gar nicht auf einem Haufen.
Da würden sich Unsere Italiener sicher schwer tun - sieht aber nicht so aus, als hätten Wir in dieser mit starken russischen Truppen zu rechnen.

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Die spanischen Nationalisten sind also doch zu etwas zu gebrauchen. :D

Ja, Wir waren auch überrascht, hätten nicht gedacht, dass den Nationalisten ohne unsere Unterstützung die Eroberung Madrids gelingen würde.
Nun ja, die Republikaner waren auch schon ziemlich angeschlagen.

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Endlich geht es weiter und dann noch mit einer grossartigen Melddung: MADRID IST EROBERT!! Wenn es so weiter geht, ist der Krieg bald aus. Für den nächsten Krieg bereitet mittlerweile der Duce die italienische Industrie vor. Allein 12 neue Panzerdivisionen sind geplant. Wir sind schon sehr gespannt, welches Land das nächste Ziel ist...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

Wir wollen erst mal die spanische Angelegenheit hinter Uns bringen, werter Hohenlohe, dann sehen Wir weiter

Hohenlohe
05.09.16, 09:30
Werter H34DHUN73R, d.h. wir dürfen weiterhin den Einsatz von General Messe miterleben...!! Prima...!! Wir freuen uns schon auf das Update...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
10.09.16, 20:25
Alle Wege führen nach Rom - XI

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Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito
Tenente Clone: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Capitano Deltadagger: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"
Tenente Tex Murphy: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Tenente Headhunter: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"
Tenente Maestro Privato: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"
Maggiore Hohenlohe: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito
Sottotenente Von Retterling: Accademia Militare di Modena
Tenente Hjalfnar: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"
Tenente Frisiercreme: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"
Sottotenente Oertyzulu: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica
Tenente Bushi: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"
Tenente Luigi Armistado 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"
Tenente Azrael: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"
Tenente Spiegelfechter: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina
Tenente Litle-Man: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina
Tenente di Vascello Ritter Kunz: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

14.Dezember 1936

Das "geheime" Kriegskabinett, bestehend aus Außen-, Luftfahrt-, Forschungs-, Kriegs- und Korporations-Ministerium, den Stabs-Chefs der Teilstreitkräfte und dem Duce persönlich, hat sich über
der Frage der Re-Organisation der Infanterie-Divisionen heillos zerstritten.

http://up.picr.de/26776080oz.jpg

Während Mussolini, in seinen Ledersessel an der Stirnseite des langen Tisches zurückgelehnt, mit zusammengelegten Fingerspitzen stumm vor sich hin brütet, giften sich wie so häufig Ugo Cavallero,
der faktische Kriegsminister und Ferruccio Lantini, der faktische Korporations-Minister an.

Guglielmo Marconi folgt dem Disput mit dem gewohnt dünnen, kühl und arrogant wirkenden Lächeln eines Erwachsenen, der den Streit von Kleinkindern gelangweilt über sich ergehen lässt.
Immerhin, je mehr sich Luftwaffe, Armee und Rüstung ineinander verbeißen, desto weniger zieht er selbst unerwünschte Aufmerksamkeit aufgrund der immer noch rückständigen Rüstungs-Technologien auf sich.

Der Marineminister Domenico Cavagnari, dem nur zu klar ist, dass er weder jetzt noch in naher Zukunft irgendwelche Mittel für die Modernisierung, geschweige denn den Ausbau der Regia Marina erhalten wird,
hat geistig ohnehin abgeschaltet. Er nimmt an der Besprechung nur teil, weil er von amtswegen dazu verpflichtet ist.

"Ihr wollt unsere Söhne wie 1915 zur Schlachtbank führen!", wettert Cavallero, mit vor Eifer geröteten Wangen.
"Unsere Infanterie ist so rückständig, dass die Franzosen sie wie Schafe abschlachten würden ! Wir müssen die Divisionen unbedingt sofort vergrößern, um ihnen mehr Schlagkraft zu verleihen !"

"Wo sollen wir denn die Ausrüstung dafür hernehmen !", schreit Lantini, am Ende seiner Nervenkraft angekommen, erbost zurück.
"Obwohl wir ständig neue Rüstungsfabriken in Betrieb nehmen, hinkt die Ausstattung der bestehenden Truppen doch schon weit hinter dem Soll her!"

"Das liegt doch in ihrer Hand! Seit beinahe einem Jahr schaffen Sie es nicht, auch nur die einfachsten Ausrüstungsgegenstände bereit zu stellen!", kontert Cavallero, dem Zorn des Kontrahenten nichts nachgebend.

"Weil Sie ständig Neu-Aufstellungen in einem völlig unverantwortlichen Ausmaß und ohne jede Abstimmung mit meinem Ministerium durchführen !", brüllt Lantini wutentbrannt zurück.
"Alleine in den letzten beiden Monaten haben Sie zwölf neue Divisionen aufgestellt! Zwölf ! Ich kann die Ausrüstung doch nicht herbei zaubern !"

Italo Balbo wirft Mussolini einen prüfenden Blick zu.
Eigentlich hatte er die Runde mit einer Forderung nach sofortiger Produktionsaufnahme des Saetta-Jägers eröffnet, war aber praktisch sofort von Lantini und Cavallero angesprungen worden.
Da der Duce keine Neigung zeigte, ihm beizustehen, hatte er schließlich wieder einmal resigniert.
Daraufhin waren sich umgehend Lantini und Cavallero über die Frage der Vergrößerung der Infanterie-Divisionen in die Haare geraten, während Balbo seine Felle endgültig davonschwimmen sah.
Gerne würde er sich auf Lantini's Seite schlagen, da eine weitere Vergrößerung des Heeres doch die Luftrüstung noch weiter zu behindern droht.
Allerdings hängt eh alles von Mussolinis Entscheidung ab und Balbo hat keine Lust auf einen weitere Niederlage am Kabinetts-Tisch.

"Bitte, meine Herren !", läßt sich der Duce schließlich mit begütigender Stimme aber stahlhartem Blick vernehmen.
"Wir alle wissen doch, dass Sie beide zum Wohle Italiens alles in Ihrer Macht stehende tun".

Widerwillig lassen die Kontrahenten voneinander ab, nicht ohne noch herausfordernde Blick auszutauschen.

"Mein lieber Lantini, ich fürchte ich muß Signore Cavallero beipflichten", fährt der Duce mit ruhiger, fester Stimme fort.
"Wir müssen tatsächlich die Infanterie-Divisionen erweitern, um sie für die kommenden, großen Aufgaben zu wappnen. Je länger wir damit warten, desto schwieriger wird es werden, ein in der Zukunft noch
weit größeres Esercito Italiano zu modernisieren."

"Aber wir brauchen alleine fast hundertausend neue Rekruten, um die beiden zusätzlichen Infanterie-Bataillone pro Division aufzustellen", wendet Lantini mit immer noch bebender Stimme ein.
"Von den Bergen an Ausrüstung ganz zu schweigen !"

"Nun, Dank Ihrer hervorragenden Arbeit bei der Erweiterung der Rüstungskapazitäten werden wir die Ausrüstung innerhalb weniger Monate zusammen haben", entgegnet Mussolini gelassen.
"Und Rekruten stehen immer noch mehr als ausreichend zur Verfügung, da machen Sie sich mal keine Sorgen".

Zufrieden grinsend lehnt sich Cavallero zurück.
Ihm ist es egal, woher die Rekruten und die Waffen kommen, seine Sorge gilt alleine der Armee, die es mit Blick auf die gewaltigen Kapazitäten der Briten und Franzosen so schnell wie möglich aufzubauen gilt.

Geschlagen senkt Lantini frustiert den Blick auf die Unterlagen vor ihm.
Die Logik scheint in diesem Kreis keine besondere Rolle zu spielen, es geht ständig nur mit dem Kopf durch die Wand !

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Graf Ciano, der den Eklat ebenfalls schweigend verfolgt hat, sinniert über die Motive seines Schwiegervaters.

Scheinbar geht es ihm tatsächlich um eine reale Kampfkraft-Steigerung, was etwas beunruhigend ist.
Für propaganistische und diplomatische Zwecke reicht die ständig fortlaufende Aufstellung immer neuer Divisionen problemlos aus, zumal die Briten und Franzosen diese bislang nicht gekontert haben.
Einzig Deutschland rüstet in vergleichbarem Tempo, ja infolge der weit höheren industriellen Basis sogar noch schneller.

An den Verhandlungstischen der Diplomaten ist das Kräfteverhältnis zwischen den immer mehr kooperierenden faschistischen Staaten und den westlichen Führungsmächten daher bereits am Kippen.
Zumal die beiden Diktaturen mit ihrem offenen Engagement in Spanien jedem Kund getan haben, dass all die neuen Truppen nicht nur für Paraden gedacht sind.

Dagegen erschließt sich die hier so heftig umkämpfte Erweiterung der Infanterie-Divisionen nur dem Fachmann und eignet sich zudem nicht sonderlich für eine öffentliche Bekanntgabe.
Im Gegenteil - die Aufstellung weiterer Divisionen wird sich logischerweise verlangsamen, was für Propagandazwecke doch eher hinderlich ist.
Damit bleibt als Erkärung für das Verhalten des Duce eigentlich nur, dass dieser ernstlich einen Einsatz all der neuen Truppen erwägt und dafür ihre Schlagkraft erhöhen will.

Ciano runzelt nachdenklich die Stirn.
Als Diplomat zieht er es vor, durch Bluffs und elegante Manöver die gesteckten Ziele zu erreichen.
Offenbar ist sein Schwiegervater über dieses Vorgehen gedanklich schon weit hinaus.

"So ist es denn beschlossen - dem Antrag des Kriegsministeriums wird entsprochen !", verkündet Mussolini energisch.
"Zum nächsten Thema: Ausrüstung einer Expedition in den Süden Lybiens zur Erkundung der dort vermuteten Öl-Lagerstätten"


16.Dezember 1936

Ferruccio Lantini legt die Nachricht Mussolinis bedächtig auf den Schreibtisch zurück.

In einem persönlich gehaltenen Schreiben beglückwünscht der Duce den Staatssekretär im Korporationsministerium zu den Fortschritten der Heeres-Rüstung.
Zwei weitere Fabriken Ansaldos können in den nächsten Tagen den Betrieb aufnehmen.
Natürlich war das eher ein Erfolg Mussolinis selbst denn einer von Lantini, hatte der Duce sich doch selbst in diversen Treffen mit Industriellen für diese ausserplanmäßige Maßnahme stark gemacht.

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Sei dem wie es sei, die beiden zusätzlichen Fabriken in Kampanien und Venetien kann Lantini gut gebrauchen, um die neuen, gewaltigen Fehlbestände infolge der jüngsten drastischen Vergrößerungen des
Esercito Italiano zu beseitigen.

Noch immer laboriert der Staatssekretär an den Kränkungen, die ihm Cavallero ungestraft in der Kabinettssitzung beigebracht hat.

Offensichtlich ist dem Duce das nicht entgangen, da er in seinem Schreiben doch voll des Lobes über Lantinis Wirken ist.

Der Staatsekretär versucht, die Rachegelüste gegenüber dem Kriegsministerium abzustreifen.
Schließlich arbeitet man doch für eine gemeinsame Sache und aufgrund des Eifers, mit dem jeder sich einbringt, ist es auch klar, dass man aneinander gerät.
Aber es wird noch eine Weile dauern, bis er seinen Groll über Cavallero verwunden hat, egal wie sehr er sich zu beherrschen versucht.

Darüber hinaus kündigt Mussolini in dem Schreiben an, sich nun mit aller Kraft für eine Modernisierung der veralteten italienischen Artillerie einsetzen zu wollen.
Was wieder keine allzu guten Neuigkeiten für Lantini sind, da Neuerungen in der Waffentechnik nach seiner inzwischen gesammelten Erfahrung stets mit einem höheren Aufwand bei der Herstellung einher gehen.
Aber schließlich ist es noch nicht soweit.

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17.Dezember 1936

Wieder einmal wird Graf Ciano in seinem Sonderzug auf dem Weg nach Deutschland befindlich durchgerüttelt.
Seit einiger Zeit liegt ein Vorschlag Hitlers auf dem Tisch, die vorsichtig sprießende Freundschaft beider Länder durch ein Abkommen gegen einen gemeinsamen Gegner in klarere Formen zu gießen.

Gegen die Kommunistische Internationale soll es gehen, im Grunde eine schlecht getarnte, weit verzweigte Organisation der Sowjets zur Unterwanderung, Ausspionierung und Schwächung der übrigen, mehr oder
weniger offen feindlich eingestellten Länder.
Und natürlich zu dem Zweck geschaffen, die kommunistischen und sozialistischen Parteien in aller Welt unter die Kontrolle der KP Russlands zu bringen.

Eigentlich ist der Pakt eine ganz nette Idee, wenn auch nicht gerade von großer praktischer Relevanz - schließlich bekämpften die wahrscheinlichen Unterzeichner ohnehin schon die Kommunisten und Sozialisten in ihren
Ländern und waren auch bisher schon nicht sonderlich wählerisch bei ihren Mitteln gewesen.

Somit besteht der eigentlich Zweck dieses sogenannten Anti-Komintern Paktes, dem sich auch die Japaner zugeneigt zeigen, denn auch mehr darin, der Welt und insbesondere dem Westen klar zu machen,
dass man dort nicht das Monopol auf Bündnisse hat.

Den Russen muss man das nicht groß erklären, da sie sich ohnehin von Feinden umzingelt sehen und das Eingreifen aller möglichen Mächte in den Bürgerkrieg keinen Moment vergessen haben.
Auch die Entschlossenheit der rechtsgerichteten Staaten, mit den Kommunisten aufzuräumen, bedarf keiner weiteren Dokumentation.

Insofern hatte Mussolini die Bedenken des Grafen bezüglich einer Brüskierung der Sowjetunion und der möglichen Folgen schließlich zerstreuen können.
Ciano sah keinen rechten Grund, zusätzlich zu den eh schon immer argwöhnischeren westlichen Staaten auch noch diesem unüberschaubaren Riesenreich vors Schienbein zu treten.
Der Ruf der russischen Dampfwalze hatte im Weltkrieg zwar mächtig gelitten, aber für Italien war die Sowjetunion immer noch ein Gebilde, mit dem man besser keinen Streit anfing.
Erst recht keinen zusätzlichen Streit !

Mussolini aber hatte sich nach einigem Nachdenken für die Idee Hitlers erwärmt, den seiner Meinung nach furchtsamen Briten und Franzosen durch eine - wenn auch noch so wirkungslose -
Bündnis-Erklärung Italiens, Deutschlands und Japans noch einen weiteren Schrecken einzujagen.
Das konnte den Zielen der Unterzeichner nur dienen, so wenig Einigkeit auch im Grunde über diese Ziele bestand.
Jedenfalls standen die Westmächte dem entgegen, dessen waren sich die drei Signatar-Staaten jedenfalls gewiss.

Also reiste Graf Ciano wieder einmal nach Norden, in das Reich der Finsternis, wie er es nur halb im Scherz gerne für sich nannte.
Jedes Mal wenn er dort zu Besuch weilt, scheinen sich mehr Uniformen im Alltagsleben breit gemacht zu haben, den Militarismus ihrer Führung unzweideutig verkündent.

Zudem meldete der italienische Nachrichtendienst fleissig immer neue Schandtaten dieser Nationalsozialisten.
Neben der Rüstung schienen die Konzentrationslager ein aufblühender Zweig des deutschen Gemeinwesens zu sein.
Was darin vor sich ging, wusste man nicht so ganz genau, aber etwas Gutes konnte es nicht sein.
Die Kommunisten, um die es in diesem Pakt ging, waren darin jedenfalls schon längst verschwunden und dazu zunehmend Leute aller möglichen Couleur.
Und verschwunden blieben sie dann für gewöhnlich auch !

Auf den Straßen und in den Wirtshäusern wurde hinter vorgehaltener Hand eifrig über das Schicksal der Inhaftierten spekuliert und an düsteren Einschätzungen herrschte auch kein Mangel,
aber etwas Genaues schien niemand zu wissen.
Außerdem wurde in der Öffentlichkeit ohnehin immer weniger spekuliert, worüber auch immer, da die neue Geheime Staatspolizei die Bevölkerung in ein immer engeres, stählernes Korsett zwang.
Wer da leichtsinnig die Klappe aufriss, war schnell verschwunden.

An Cianos Weltbild änderte das wenig - er hatte die Deutschen ohnehin noch nie leiden können.
Ihre barbarischen Vorfahren hatten Rom niedergebrannt mit dem Untergang Roms Tod und Verderben über den ganzen Kontinent gebracht.
Tausend Jahre lang herrschte tiefste Finsternis in Europa, während diese germanischen Horden auch noch die Frechheit besaßen, ihr zusammengeräubertes Imperium als Heiliges Römisches Reich zu bezeichnen !
Offenbar fühlten selbst diese stumpfen Barbaren, welchen Glanz sie unwiederbringlich vernichtet hatten, welches Licht der Zivilisation sie auslöschten und stellten sich deshalb - dem wahren Rom zum Hohn -
als dessen Erben dar !

Seither war von diesem Deutschland, dessen Bewohner sich in des Grafen Augen seither kulturell nicht wesentlich weiterentwickelt hatten, nichts als Krieg, Mord, Hunger und Elend ausgegangen !
Die Niederlage des zweiten deutschen Reiches war für den jungen Ciano eine Befreiung Europas vom Alpdruck einer erbarmungslosen Militärmaschinerie gewesen.
Und nun waren sie wieder da, diese Barbaren, liefen fein ausstaffiert mit neuen Uniformen schon wieder herum wie die Herren der Welt.
Welche sie nach eigenem Bekunden ja auch zu werden gedachten !
Sich mit diesem gemeinen Pack zu verbünden war in Cianos Augen geradezu Verrat an dem neuen römischen Imperium, dessen Errichtung sein Schwiegervater doch geschworen hat !

Aber der Duce war nun einmal der Meinung, Hitler und seine Spießgesellen instrumentalisieren zu können, um seine eigenen Ziele zu erreichen.
Der Graf war da wesentlich skeptischer - bei aller Barbarei waren diese Deutschen doch in jeder anderen Hinsicht äußerst fähig und effizient - wer da wen benutzte, würde man erst am Ende der Geschichte erkennen !

Dennoch hat Galeazzo Ciano nicht den Nerv, dem energischen und charismatischen Schwiegervater entgegen zu treten.
Hatte dieser bisher nicht immer Recht behalten?
Stand Italien nicht weit besser dar, seit er die Führung übernommen hatte und mit eiserner Hand seine Pläne umzusetzen begonnen hatte?

Also fährt er nun gehorsam wieder ins Land der Barbaren um diesen Pakt im Namen Italiens zu unterzeichnen und das Schicksal seines eigenen Landes erneut enger mit dem jenes dritten Reiches zu verknüpfen,
über dessen eigentliche Ziele nur eine düstere Ungewissheit besteht.

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22.Dezember 1936

Tenente Hjalfnar blickt über die Schulter zurück auf die lange Reihe der links und rechts am Strassenrand wartenden Panzer.

Die Division "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" hat sich an diesem kalten Morgen erneut für einen Angriff auf die bröckelnde republikanische Front formiert.
Wie mittlerweile gewohnt, wurden die andauernden Kämpfe des II.Panzer-Korps nur durch gelegentliche, kurze und meist dem notwendigen Auffrischen geschuldete Pausen unterbrochen.

Kaum hat man den Feind geschlagen, treffen bereits neue Marschbefehle aus dem Hauptquartier General Messe's ein.

Immerhin ist Hjalfnars Division zur Zeit einigermaßen kampfstark, im Gegensatz zu der geschundenen "Principe Amedeo Duca d'Aosta", die für gewöhnlich die Spitze bei Durchbruchsversuchen zu übernehmen hatte.
Doch war diese zur Zeit zu stark angeschlagen, um sie in der vordersten Front zu verwenden, weshalb nun Hjalfnars Division die zweifelhafte Ehre des Einbruchs in die feindliche Front zugefallen war.
Immerhin 130 Panzer kann man aufbieten, die meisten mittlerweile mit einer Kanone ausgestattet.

Hjalfnar umklammert die noch warme, emailierte Kaffeetasse mit beiden Händen, um die trockene Kälte wenigstens aus den Fingern zu vertreiben.
Um den Kopf hat er einen Schal gewickelt, der den frostigen Wind abhalten soll, der ihm die Ohren zu erfrieren droht.

Verdrossen sinniert er über das herannahende Weihnachtsfest nach, welches in den militärischen Plänen beider Seiten offenbar keine Bedeutung haben wird.

Vermutlich werden von den Republikanern reichlich Kugeln als Geschenke dargeboten und das war es dann auch schon.
Was war von den gottlosen Kommunisten und Anarchisten auch schon anderes zu erwarten !
Aber wenigstens hätte sich ja der italienische Generalstab während dieser paar Tage auf die Defensive beschränken können, um den strapazierten Truppen wenigstens etwas Ruhe zu gewähren !
Doch Giovanni Messe liegt die Verfolgung und der permanente Druck auf den angeschlagenen Gegners offenkundig weit mehr am Herzen als eine Schonung seiner eigenen Soldaten.
Ausserdem lockte die Möglichkeit, erneut einige republikanische Divisionen abzuschneiden und aufzureiben.

Nun naht der Kommandeur des 2° Reggimento Celere in seinem Befehlsfahrzeug, das Zeichen für das Anlassen der Motoren gebend.
Der Tenente klopft seinem Fahrer auf die Schulter, der das protestierende Aggregat ihres leichten Panzers ebenfalls startet.
Dicke, grauschwarze Rauchwolken steigen von den Panzern in der klaren, kalten Morgenluft auf, verkünden weithin Standort und Absichten der italienischen Division.

Vega del Codorno heißt das trostlose Nest, dass der Stab als Angriffsziel ausgegeben hat.
In dem weitläufigen Gebiet um den Rio Cuervo haben sich die Spanier wieder einmal eingebuddelt und versuchen mit dem Mut der Verzweiflung, dem weiteren Vordringen der Italiener nach Osten Einhalt zu gebieten.
Leider hatte man nach dem Fall Madrids nicht kapituliert, worauf nicht nur Hjalfnar sehnsüchtig spekuliert hatte.

Der Regimentskommandeur hat zwischenzeitlich die vordersten Panzer erreicht und gibt per Handzeichen den Befehl zum Anfahren.
Näher als in diesem Moment dürfte er der Front wohl kaum kommen, schätzt Hjalfnar verächtlich, während er selbst und seine Kameraden wie üblich ihre Haut in der ersten Linie zu Markte tragen dürfen!

Er kippt schnell den letzten Rest des dünnen Kaffees hinunter und läßt die Tasse - eines seiner wenigen, kostbaren Besitztümer - im Inneren des engen Panzers verschwunden.

Vorne nehmen die ersten Panzer bereits mit rasselnden Ketten Fahrt auf, während aus dem rückwärtigen Raum die dumpfen Abschüsse der leichten italienischen Artillerie hörbar werden.

Das 2° Reggimento Celere rollt wieder mal zum Angriff los!

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- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -

25.Dezember 1936

Genervt und achtlos schlingt Giovanni Messe die Ricciarelli hinunter, die der Bäcker der Stabsabteilung des II.Panzer-Korps als weihnachtliche Gabe gebacken hat.

Zwar konnte man die Republikaner wieder einmal schlagen, aber leider hatte die bereits stark geschwächte Division den Ansturm der italienischen Panzer so lange aufgehalten, bis die aus dem Nordwesten fliehenden
Einheiten sich in Sicherheit gebracht hatten.

Nun stehen sie den Italienern erneut gegenüber, bereit für eine weitere Aufführung eines längst ermüdenden Schauspiels.

Derweil vermelden Francos Truppen im Westen die erfolgreiche Aufspaltung der eingeschlossenen Republikaner in zwei kleinere Kessel.
Immerhin dort scheint es nun schnell voran zu gehen.

Mit einem sorgenvollen Blick bedenkt der General die lange Flanke Richtung Südwesten.
Nur drei franquistische Divisionen stehen dort einer Überzahl Republikanern gegenüber, die Ihrerseits vielleicht die Chance wittern, die Putschisten abzuschneiden.
Wird auch Zeit, dass die Nationalisten endlich mit den eingeschlossenen Gegnern aufräumen und damit endlich eine zahlenmäßige Überlegenheit sicherstellen !

Währenddessen konzentrieren sich noch weit mehr feindliche Einheiten in südöstlicher Richtung, eben dort, wo Messe eigentlich dringend hin will: nach Valencia !

Mit der Einnahme dieser bedeutenden Hafenstadt würde man nicht nur die Republik in zwei Teile schneiden, sondern endlich auch die eigenen Nachschubrouten deutlich verkürzen.
Bislang muss jedes Fitzelchen Nachschub langwierig um die iberische Halbinsel herum nach Santander oder Bilbao verschifft werden.
Unter der ständigen Bedrohung durch republikanische Kriegsschiffe, die dem Treiben gegenüber denkbar negativ eingestellt waren.
Natürlich stellte die Regia Marina Eskorten, aber so ein paar Frachter mochten dennoch leicht einigen gezielten Schüssen zum Opfer fallen - mit fatalen Folgen für das II.Panzer-Korps !
Also soll Valencia fallen, so schnell wie möglich !
Aber leicht dürfte dieser Gang nicht werden, auch wenn nun Anschluss zu deutschen Einheiten hergestellt werden konnte.
Diese gelten zumindest dem Stab des Esercito Italiano in Rom als sehr kampfkräftig.

Giovanni Messe schnaubt verächtlich - eine Infanterie- und eine Kavallerie-Division?
Sieht so aus, als würden die Deutschen hier den Weltkrieg nachstellen wollen.
Im Gegensatz zu den Italienern, die zwar nur recht leicht bewaffnet waren, aber Dank ihrer Panzer und LKWs um die Spanier herumtanzen und sich urplötzlich an beliebiger Stelle konzentrieren konnten !

Es hilft nichts - nach einer kurzen Pause wird man sich Richtung Valencia aufmachen, beschließt der italienische General.
Falls die von Verbündeten zu sichernden Flanken nicht halten würden, könnte man sich immer noch freikämpfen, dessen ist sich Messe nach den Erfahrungen dieses Feldzuges sicher !

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Derweil hat Lantini in Rom eine Einigung über die Nutzung von nunmehr drei neuen Rüstungsfabriken erzielen können - ein weiteres Werk von FIAT war gerade fertig gestellt worden !
Ein Werk nimmt im Januar unter der Regie Bredas die Produktion von Geschützen auf, ein zweites soll ebenfalls Infanterie-Ausrüstung liefern, welche infolge der Neuaufstellungen chronisch knapp bleibt,
während das dritte vorerst Marinebomber herstellen sollte.

Sobald endlich die beiden als minimal erachteten Marineflieger-Geschwader komplettiert sind, soll dann unverzüglich auf die Herstellung von Jägern umgestellt werden.

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02.Januar 1937

Eine Schlacht geschlagen, die nächste schon im Gange, sinniert Giovanni Messe, wieder einmal den schmerzenden Rücken über eine Karte Spaniens gebeugt.

Nun stürmt das komplette II.Panzer-Korps auf Teruel, das wie ein Riegel vor dem ersehnten Valencia liegt.

Wieder einmal bedenkt der General die Flanken mit sorgenvollen Blicken, stehen dort doch mindestens drei republikanische Divisionen bereit, die dünnen Nachschubverbindungen der Italiener zu kappen.
Als Sicherung dienen lediglich eine erschöpfte franquistische und eine zweifelhafte deutsche Kavallerie-Division.

Zweifelhaft, da der General Pferde für eine antiquierte Ausstattung für Kampfverbände hält.
Eigentlich war die Kavallerie schon im Weltkrieg überflüssig geworden, ja sogar schon im amerikanischen Bürgerkrieg, wo sie aber immerhin noch mit Raids weit hinter den feindlichen Linien zu gefallen wusste.

Angesichts moderner automatischer Waffen konnte die Kavallerie heutzutage eigentlich nur noch Nachschub für die kämpfende Infanterie heran bringen.
Was ausgerechnet die Technik-besessenen Deutschen damit anfangen wollen, erschließt sich Giovanni Messe jedenfalls nicht.

Trotz aller Sorgen beläßt er die Befehle für das Korps unverändert.
Er will sich notfalls nach Valencia durchboxen, sobald der Hafen ihm gehört ist jedenfalls der Nachschub nicht länger ein Thema.

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05.Januar 1937

Verblüfft nimmt Giovanni Messe die Meldung eines franquistischen Verbindungsoffiziers zur Kenntnis.

Wohl mit dem Mute der Verzweifelung haben die republikanischen Truppen im Norden eine Offensive gestartet, die dünnen nationalistischen Sicherungen überwunden und marschierten nun offenbar ohne große
Hindernisse nach Westen.
Über das letztliche Ziel brauchte man nicht groß zu rätseln: Madrid !

Zweifellos wollen die Republikaner ihre Hauptstadt befreien und bei der Gelegenheit gleich dem zentralen Abschnitt der nationalistischen Kräfte, zu dem auch das II.Panzer-Korps gehört, ordentlich in die Suppe spucken !
Mit einem Schwenk nach Südwesten könnten sie nicht nur näher an Madrid herankommen, sondern auch gleich noch sieben Divisionen abschneiden, zu denen auch die drei italienischen und die beiden deutschen Divisonen gehören.

Inzwischen tobt im Osten seit Wochen ein harter Kampf um die nationalistische Hauptstadt Saragossa, deren Fall ebenfalls eine Katastrophe wäre.

Das ganze Unheil ließ sich schlicht darauf zurückführen, dass es den Franquisten immer noch nicht gelungen war, die im Westen abgeschnittenen Republikaner aufzureiben.
Stattdessen war das Gros der nationalistischen Truppen dort gebunden und fehlte andernorts.

Messe beschließt, bei dem einmal gefassten Plan zu bleiben: Vormarsch auf Valencia !
Auf dem Weg kann man auch noch eine eingeschlossene nationalistische Division entsetzen, die das eigene Kontingent im Zentrum Spaniens dann doch deutlich aufwerten würde.

Sorgen bereitet ihm insbesondere der nur nach zäh tröpfelnde Nachschub für seine ständig im Kampf stehenden Einheiten.
Man kann schlecht Munition sparen, wenn man dauernd angreift !
Aber er hat keine Lust, sich zurück zu ziehen und die nördliche feindliche Truppe anzugehen, da das schlicht keine entscheidende Aktion darstellte.
Das würde nur dem Gegner den Zeitgewinn sichern, den dieser dringend brauchte, um seine Einheiten aufzufrischen und dann ginge es im Frühjahr gegen ein wieder erstarktes feindliches Heer.

Nein - Valencia heißt die Ziel, das ist nicht die Zeit zum Zaudern !

http://up.picr.de/26778503fu.jpg

Bassewitz
10.09.16, 22:35
Diese Spanier. :rolleyes:

Klagte nicht schon Cäsar über die Iberer?

Frisiercreme
10.09.16, 22:56
Das gesamte 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore" war auf dem Truppenübungsplatz angetreten. Wochen, ja Monate härtester Ausbildung lagen hinter den Männern.

Ein grauhaariger General vom Kriegsministerium war zur Inspektion eingetroffen und schritt nun die Front ab.

"Zur Meldung, Augäääähhhhhhnnnn rechts!"
Die Köpfe auch von Oberleutnant Frisiercremes 3. Zug flogen alle gleichzeitig herum und blickten den General mit heroischer Mine an. Alle, bis auf den Kopf von Caporalmaggiore Aglio, der als einziger nach links blickte. Frisiercremes Hand, die zum Gruß an den polierten Helm geschnellt war, verkrampfte. Dieser Idiot vermasselte den ganzen Eindruck!

Der General war in Richtung Casino verschwunden, das Antreten war vorüber. Frisiercreme schnaubte auf den Caporalmaggiore zu und wollte ihm gerade die Rangabzeichen abreissen, als Sergente Maggiore Capo Olio ihn ansprach:
"Tenente, haben sie es schon vergessen? Caporalmaggiore Aglio hat ein Augenleiden. Er schielt stark. Daher wird er im Zug ja auch speziell zur Flankensicherung eingesetzt."
Tenente Frisiercremes Wut war sofort verflogen. In dieser neuen Armee war wirklich an alles gedacht worden. Nichts und niemand konnte sie aufhalten. Er schämte sich seiner Tränen nicht. Und die tapferen Männer vom 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore" auch nicht. Es war ein schöner Abend, bald wären sie endlich einsatzbereit.

Azrael
10.09.16, 22:59
Der Bürgerkrieg wird ja noch richtig spannend, ich persönlich habe die Republikaner eigentlich für geschlagen gehalten!

Hohenlohe
10.09.16, 23:29
Der Bürgerkrieg wird ja noch richtig spannend, ich persönlich habe die Republikaner eigentlich für geschlagen gehalten!

Man darf seinen Gegner halt niemals unterschätzen, sonst erlebt man böse Überraschungen...*seufz*
Wir drücken der Panzertruppe von General Messe beide Daumen zum Erfolg...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

H34DHUN73R
11.09.16, 00:09
... Tenente Frisiercremes Wut war sofort verflogen. In dieser neuen Armee war wirklich an alles gedacht worden. Nichts und niemand konnte sie aufhalten. Er schämte sich seiner Tränen nicht. Und die tapferen Männer vom 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore" auch nicht. Es war ein schöner Abend, bald wären sie endlich einsatzbereit.

So ist es, werter Frisiercreme !
Es bedarf schon der Größe, um zu erkennen was hier Großes geleistet wird ! Die Welt mag erschaudern, wenn die Drommete die mächtigen neuen Legionen Roms zum Kampfe ruft !!

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Der Bürgerkrieg wird ja noch richtig spannend, ich persönlich habe die Republikaner eigentlich für geschlagen gehalten!

Nicht nur Ihr, werter Azrael, nicht nur Ihr.
Nun, um so süßer wird der Sieg schmecken, wenn er denn erst errungen ist...

H34DHUN73R
11.09.16, 00:15
Man darf seinen Gegner halt niemals unterschätzen, sonst erlebt man böse Überraschungen...*seufz*
Wir drücken der Panzertruppe von General Messe beide Daumen zum Erfolg...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

Giovanni Messe, jener Archetyp des römischen Tribuns steht wie ein Turm in der Schlacht, werter Hohenlohe, da gibt es kein Wanken und kein Zaudern

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Diese Spanier. :rolleyes:

Klagte nicht schon Cäsar über die Iberer?

In der Tat ein zähes Volk, werter Bassewitz, noch dazu verstärkt durch Bretonen, Gallier, Pikten und Mongolen.
Kein Wunder, dass man sich da plagen muss.

Hohenlohe
11.09.16, 16:55
Werter H34DHUN73R, wir setzen unsere ganze Hoffnung auf General Messe...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

H34DHUN73R
13.09.16, 11:05
Alle Wege führen nach Rom - XII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


12.Januar 1937

Eine Woche harter Kämpfe hatte es bedurft, aber nun kann Giovanni Messe die Einnahme Teruels nach Rom vermelden.

Zudem berichtet ein eilends entsandtes Bersaglieri-Regiment von der Kontaktaufnahme mit der seit längerem abgeschnittenen nationalistischen Division im Osten,
die ihre Befreier überschwänglich feierten.
Jedenfalls bis sie sich auf die vorsorglich mitgebrachten Vorräte stürzten - die Truppe hatte bei eisiger Kälte schon längst die letzten Rationen verbraucht, die Pferde aus dem
Fuhrpark einer naheliegenderen Verwendung zugeführt und besaß zudem kaum noch Munition.

Dennoch verweilt der Blick des erneut siegreichen italienischen Generals durchaus sorgenvoll auf der ausgebreiteten Karte.

Durch den Vormarsch nach Südosten waren die Flanken natürlich nun gedehnt, das Korps atmete nur durch einen dünnen Verbindungsschlauch.
Zudem stehen nicht weniger als 9 republikanische Divisionen in Schlagdistanz, während sich die Italiener nur durch die gerade eben befreite, völlig abgerissene Division
und eine weitere, immerhin einigermaßen kampfkräftige nationalistische Division verstärkt sehen.

Ein weiterer kritischer Abschnitt der rückwärtigen Verbindungen wird von jener schon abschätzig betrachteten deutschen Kavallerie-Division bewacht, die nach Informationen
des militärischen Nachrichtendienstes bereits ziemlich ausgeblutet ist.

Eigentlich will Messe so schnell wie möglich nach Valencia, aber es macht keinen Sinn, dieser überlegenen Anzahl von Gegnern leichtsinnig den Rücken zuzukehren.
Also ordnet er einen umgehenden Entlastungsangriff des gesamten Korps nach Westen an, der im Erfolgsfalle den Korridor nach Norden verbreitern und den im Weg stehenden Russen
schon mal den Schneid abkaufen soll.

Überhaupt, die Russen !
Offenbar haben sie vier Divisionen entsandt, die allgemein als die kampfkräftigsten Einheiten auf republikanischer Seite angesehen werden und dort wo sie auftauchen bei den
Franquisten Angst und Schrecken verbreiten.

Über Verluste scheinen sie sich keine großen Gedanken zu machen und ihre Ausstattung ist mindestens der der Spanier weit überlegen.
Vermutlich auch der italienischen, wie Giovanni Messe still annimmt, wohlweislich ohne sich darüber zu verbreiten.
Die russischen Kommunisten konnten nach Lesart der politischen Führung in Rom systembedingt unmöglich etwas Brauchbares entwickeln, geschweige denn eine technologische Überlegenheit besitzen.

Immerhin wird eine der sowjetischen Divisionen demnächst aus dem weiteren Kriegsverlauf ausscheiden, da sie in dem ehemals großen Kessel im Westen festsitzt.
Nun wehren sich dort nur noch die besagte russische und eine übrig gebliebene republikanische Division, der Rest hat bereits vor der nationalistischen Übermacht die Waffen gestreckt.

Die übrigen drei Divisionen hängen nun leider alle dem italienischen Korps im Nacken, was den General keineswegs erfreut.
Ihm wäre es lieber gewesen, sich den Weg nach Valencia durch einen Haufen internationaler Brigaden frei zu schießen, aber scheinbar hatte irgendwer im gegnerischen Oberkommando die
strategische Bedeutung der Hafenstadt erkannt und die stärksten Einheiten dort zur Verteidigung eingesetzt.

Ein weiterer Grund zur Sorge sind die andauernden, schweren Gefechte um Saragossa, dem nominellen Sitz der nationalistischen Regierung.

Nur eine einzelne Kavallerie-Division der Franquisten steht dort zur Verteidigung und zusätzlich wird das Hinterland auch noch durch überlegene republikanische Kräfte bedroht !
Ein Fall Saragossas wäre militärisch gesehen nicht sonderlich relevant, politisch und psychologisch gesehen aber durchaus.
Einerseits wären die Republikaner nach dem Verlust Madrids zumindest mental wieder aufgerichtet, vor Allem aber könnten die Parteigänger der Republik im Westen vielleicht doch noch eine
Intervention Frankreichs oder gar Großbritanniens bewirken.
Niemand hat Lust, fünf Minuten nach Zwölf in einen verlorenen Krieg einzusteigen, aber wenn dieser Krieg noch gar nicht verloren wäre, sähe es vielleicht anders aus.

Also muss Saragossa halten !
Leider scheinen die Nationalisten nichts parat zu haben, um den verzweifelt ringenden Verteidigern zur Hilfe zu kommen und auch Messe kann wenig zu deren Entlastung tun.
Jedenfalls nicht, wenn er weiter Valencia aufs Korn nimmt.
Genervt fährt er sich mit der Rechten durchs Haar.
Wie üblich gibt es für sein Korps weit mehr Aufgaben als Mittel zu deren Erledigung zur Verfügung stehen !

Er beschließt, nach einem hoffentlich schnellen Erfolg gegen die Russen im Westen zumindest mit Teilen seines Korps dann die nächste russische Division im Nordosten anzugehen.
Das wird zwar den Vormarsch nach Valencia deutlich verlangsamen, aber hoffentlich das Augenmerk der Republikaner von Saragossa ablenken.
Einen Durchbruch zu der belagerten Stadt will er aber nicht ins Auge fassen - das wäre Sache der Nationalisten, wenn sie denn mal Verstärkung in seine Richtung entsenden würden.

Das Ziel der Italiener bleibt weiterhin Valencia !

http://up.picr.de/26798104jc.jpg


13.Januar 1937

Tenente Clone rollt seit Sonnenaufgang mit seinem L6 im Verband des 1° Reggimento Celere der "Eugenio di Savoia" nach Westen.

Kaum war man endlich mit den zähen Nationalisten in Teruel fertig geworden, wurde man schon wieder losgehetzt !
Nur am Vorabend hatte es mal Ruhe gegeben, nachdem man sich den Nachmittag über mit Umgruppierungen beschäftigt hatte.

Immerhin soll praktisch das gesamte Korps auf breiter Front gegen die im Großraum von Tragacete, sicherlich speziell entlang der Flüße Rio Júcar und Rio Tajo eingegrabenen Russen losschlagen.
Nur ein dünner Schleier aus Bersaglieri war zurück geblieben, um die weit überlegenen Republikaner hinsichtlich der überraschenden Kehrtwende der drei italienischen Divisionen
im Unklaren zu lassen.

Wenigstens hatte das zähe Ringen um Teruel dem Tenente die Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare eingetragen, die ihm verliehen wurde, nachdem er mit seinem Zug einem Gegenstoß der Republikaner
in die Flanke gefahren war.
Die Spanier hatten einen großen Teil zweier Kompanien auf dem Schlachtfeld verloren und waren im Anschluss so geschwächt, dass aus dem italienischen Rückzug in diesem Sektor ein Vormarsch geworden war.

Clone fragt sich, ob das neue Ehrenzeichen wohl eine der zahlreichen Kugeln stoppen kann, die ihm binnen der nächsten Stunde wieder entgegen schlagen werden.
Immerhin sind Tapferkeitsmedaillen noch kein Gemeingut, sodass sich auch höhere Offiziere beeindruckt zeigen, wenn sie mal eine zu Gesicht bekommen.
Vielleicht war dieser Krieg ja auch bald vorbei, sodass er sich in der Heimat gebührend in ihrem Glanz sonnen kann - die höheren Chargen in Rom erhalten irgendwelche Auszeichnungen ja
im Wesentlichen fürs einarmige Aktenstemmen oder frisch poliertes Schuhwerk.
Wenn er es schaffte, lange genug zu überleben, dürfte die Medaille jedenfalls seiner weiteren Karriere nicht gerade im Wege stehen.

Aber zunächst gilt es, sich durch die Hügel um Tragacete zu kämpfen, noch dazu gegen diese hoch gewetteten Russen.
Sozusagen das Original zu dem Abziehbild der spanischen Kommunisten und Anarchisten.
Dem Gemurmel beim kärglichen Frühstück im Kreis der übrigen Zugführer zufolge waren das stoische, zu allem entschlossene Kämpfer, die sich durch Kleinigkeiten wie das eigene Ableben nicht
groß aus der Ruhe bringen ließen.

Jedenfalls rollen nun über 500 Panzer und tausende von kampferprobten Bersaglieri auf diese sagenhaften Russen zu, da würde man ja bald sehen, was es mit denen auf sich hat.

17.Januar 1936

Giovanni Messe berät sich mit seinem Stab über die Fortführung der Operation gegen die sowjetische Division im Nordosten.

Binnen kürzester Zeit war das II.Panzer-Korps mit den Russen im Raum Tragacete fertig geworden, sodass Messe bereits vorgestern wieder die "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" zu einem Testangriff nach
Nordosten ansetzen konnte, während die beiden übrigen Panzerdivisionen noch ruhten.
Erfreulicherweise hatten auch die letzten Russen und Republikaner im Westen kapituliert, sodass nun endlich erhebliche nationalistische Truppen wieder frei für andere Aufgaben sind.

Leider sieht es nicht so aus, als würde eine Panzerdivision alleine in erträglicher Zeit den Feind im Nordosten werfen könnte, zumal dieser mittlerweile von 2 republikanischen Divisionen verstärkt wurden.
Damit fällt die erwünschte Parallel-Operation Richtung Valencia leider wieder einmal ins Wasser.

Es hilft nichts: Messe muss das gesamte Panzer-Korps Richtung Nordosten ansetzen, um den Feind dort schnell zu bezwingen !

Der General weist seinen Stabs-Chef an, die entsprechenden Befehle aufzusetzen.
Die Ruhepause für die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" und die "Eugenio di Savoia" ist vorbei - morgen Früh wird wieder zum Angriff angetreten !

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20.Januar 1937

Tenente Hjalfnar rollt mit seinem Panzer an der Spitze seines auf drei Fahrzeuge zusammengeschrumpften Zuges langsam durch das Trümmerfeld, das von Peralejos übrig geblieben war.

http://up.picr.de/26809334yw.jpg

Die Brände, ausgelöst hauptsächlich durch Artillerie-Einschläge, waren weitgehend erloschen.
Da und dort steigen noch schwarze Rauchwolken in den klaren Himmel auf, zum nicht geringen Teil auch durch kokelnde italienische Panzer verursacht.

Von der kleinen Gemeinde ist praktisch nichts übrig geblieben, kein Haus ist unversehrt.
Die wenigen kleinen Straßen sind mit dem Schutt der eingestürzten Gebäude übersät, sodass sich selbst ein Panzer schwer tut, durchzukommen.

Hjalfnar dreht den Turm mit dem 2cm Geschütz langsam abwechselnd nach links, dann wieder nach rechts, um notfalls sofort das Feuer eröffnen zu können.

Links und rechts von Hjalfnars Panzern müht sich ein Zug Bersaglieri mit den Karabinern im Anschlag vorsichtig über die kaum erkennbare Straße, ständig nach überlebenden Scharfschützen Ausschau haltend.
Hier, in diesem trostlosen Nest war der letzte Widerstand der russischen Division schließlich gebrochen worden.
Ein Bataillon hatte die Nachhut gebildet und mit fanatischem Kampf den Abzug der Division nach Nordosten gedeckt.

Von den Verteidigern hatten sich nur wenige unversehrt ergeben, die meisten waren offenkundig gefallen oder mangels Munition oder infolge einer Verwundung zum Aufgeben gezwungen.
Für Hjalfnars Geschmack sind die Russen ihrem Ruf als furchterregende Kämpfer in sehr unerfreulicher Weise gerecht geworden.
Wo sich die Spanier in aussichtsloser Lage schließlich zurückgezogen hätten, haben diese knallharten Rotarmisten einfach weiter gekämpft, scheinbar ohne jede Sorge um ihr eigenes Leben.
Was vielleicht auch an den Politoffizieren liegen mochte, von denen der Tenente so einiges gehört hatte.

Zu viele Kämpfer der "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" sind für diese Reihe an sich bedeutungsloser kleiner Dörfer auf dem Schlachtfeld geblieben.
Zudem hat die Division ihre Munitionsvorräte in bedenklicher Weise erschöpft - bedenklich insbesondere, da der Nachschub immer noch nicht ausreichend heran kommt.

General Messe muss endlich ein Einsehen haben und seinen Truppen eine Pause gönnen, befindet Hjalfnar erschöpft.
Obwohl man Sieg an Sieg reiht, ist der Preis doch hoch und irgendwann geht es einfach nicht mehr weiter.


21.Januar 1937

Guglielmo Marconi verläßt die heutige, monatliche Sitzung der Projektleiter des Forschungsministeriums mit gemischten Gefühlen.

Erfreulicherweise konnten die Arbeiten an der Verbesserung der Ausrüstung der Minengesellschaften erfolgreich abgeschlossen werden, was neben Lantini sicherlich auch Mussolini begeistern wird.
Nun kann die Gewinnung von Rohstoffen deutlich beschleunigt werden, was der danach zunehmend mehr dürstenden, immer weiter ausgebauten Rüstungsindustrie zugute kommen wird.

http://up.picr.de/26809337bc.jpg

Leider kann er aber immer noch nicht seinem Lieblingsprojekt nachgehen: der Entwicklung von Geräten zum Aufspüren von Flugzeugen und Schiffen mittels elektromagnetischer Wellen.
Der Schotte Sir Robert Alexander Watson-Watt hatte sich nach dem Weltkrieg damit befasst und einiges dazu veröffentlicht, was Marconis Aufmerksamkeit erregte.
Immerhin basierte das ganze Konzept ja auf seinem ureigensten Gebiet des Funks !

Leider gab es von Sir Robert schon seit einigen Jahren nichts mehr zu lesen - was nach den vorangegangen, durchweg positiven Nachrichten in Marconis Augen nur bedeuten konnte,
dass sich irgendjemand auf das Thema drauf gesetzt haben musste und weitere Veröffentlichungen zu verhindern wusste !
Naturgemäß kamen dafür in erster Linie der britische Secret Service und die britische Armee in Frage - oder anders gesagt: die Sache funktioniert und die Briten arbeiteten in alle Stille daran !

Marconi versuchte daher seit einiger Zeit, Mussolini für ein entsprechendes Forschungsprojekt zu erwärmen, aber bisher waren für den Duce stets andere Dinge wichtiger.
So auch jetzt wieder: das frei gewordene Forscherteam soll sich nun um das schnöde Bauwesen kümmern, anstatt sich mit der vermutlich disruptiven Technologie der Funkortung zu befassen !

http://up.picr.de/26809335np.jpg

Der Forschungsminister kann durchaus nachvollziehen, welche Rolle das Bauwesen für die Rüstung spielt - jedoch wäre die Möglichkeit einer Funkortung für die Regia Aeronautica ein Fortschritt ohne Gleichen !
Und falls die Briten zuerst fündig werden, ein ebenso verhängnisvoller Nachteil, wenn es denn zum Kampf kommen sollte !

Immerhin ist es Marconi bislang gelungen, Mussolini dazu zu bewegen, seine Hand schützend über die nicht so wahnsinnig große Gemeinde der italienischen Forscher und Wissenschaftler zu halten.
Im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen hielten sich die Schwarzhemden aus dem akademischen Betrieb weitestgehend heraus.
Da die Wissenschaftler an internationale Zusammenarbeit gewöhnt und geistig naturgemäß sehr rege sind, würde ein harter Zugriff des Staates hier im Handumdrehen zu einer Abwanderung ins Ausland und
damit zu einem nicht wieder gut zu machenden Aderlaß für die italienischen Wissenschaften nach sich ziehen.

In dieser Hinsicht bereitet die keimende Freundschaft zwischen Italien und Deutschland große Sorgen.
Hitler begegnete seinen Wissenschaftlern mit der gleichen Haltung wie jedem anderen auch: er forderte bedingslose Unterwerfung, die jedoch auch nicht half, wenn man nicht in sein Idealbild passte.
Für die blühenden deutschen Naturwissenschaften bedeutete das das Todesurteil - aber es würde ein ganze Weile dauern, bis die Folgen sichtbar würden.
Schließlich stellten sich wissenschaftliche Durchbrüche nicht über Nacht ein, sie waren vielmehr das Resultat langer harter Arbeit.
Die Früchte des bisher Erreichten reiften noch heran, aber danach würde eine lang dauernde Dürre einsetzen.

Für Marconi bildet daher die Abschirmung der Wissenschaften gegenüber dem ansonsten recht zudringlichen Staat das Grundelement seines Handelns, tatsächlich auch den Hauptgrund, aus dem heraus
er überhaupt diesen Posten übernommen hatte.
Bisher hält Mussolini Wort - doch wird das auch so bleiben ?


Inzwischen kann Ferrucio Lantini wieder das Anlaufen eines neuen Rüstungsbetriebs verbuchen: diesmal ein Flugzeugwerk von FIAT, welches vorübergehend die Produktion von Marinebombern aufnimmt.
Vorrübergehend, da demnächst endlich auf den neuen Jäger umgestellt werden soll.

http://up.picr.de/26809350yx.jpg


Zur gleichen Zeit brütet Ugo Cavallero über den Neuaufstellungen von 6 weiteren Infanterie-Divisionen.
Eigentlich wäre die Formierung dieser Divisionen inzwischen hinreichend abgeschlossen, um sie zur weiteren Ausbildung in die Armea di Riserva zu übernehmen, aber nach einem längeren Gespräch mit Mussolini
hat Cavallero keine Lust, schon wieder mit Lantini aneinander zu geraten.

http://up.picr.de/26809353qp.jpg

Eine Übernahme in den aktiven Dienst würde infolge des Ausbildungsprogrammes hohe zusätzliche Bedarfe verursachen, zudem würde er ja sofort die nächste Staffel von Infanterie-Divisionen aufstellen.
Für keine der beiden Maßnahmen stand jedoch die notwendige Ausrüstung zur Verfügung, also macht das keinen Sinn, wie Cavallero widerwillig anerkennen muss.


22.Januar 1937

Zwei Tage Ruhe hat General Messe seinen Divisionen gegönnt, wovon allerdings noch die Zeit für das Einrücken in die neuen Ausgangsstellungen abging.
Denn nun endlich soll der Schlag gegen Valencia folgen!

Es geht los mit einem Vorstoß zur Küste, nordöstlich von Valencia, um das dortige panzergünstige Gelände zu gewinnen.
Wenn man schon mit Panzern ein Stadt angreift, sollte man das wenigstens unter guten Rahmenbedingungen tun, findet der General.

Da die Flanken für den Moment gesichert aussehen, kann er sich nun endlich seinem lang ersehnten Ziel zuwenden.

http://up.picr.de/26809385oo.jpg

Azrael
13.09.16, 12:56
Rund um Zaragoza sieht es ja düster aus, für die Republikaner wäre es spielend leicht, dieses einzunehmen.
Wenn ihr Valencia habt, müsst ihr da dringend aushelfen, sonst sieht es für die Sache der Franquisten noch düsterer aus!

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Tenente Azrael saß bei einem eisgekühlten Tee in der warmen Sonne, die seine Haut schön braun hielt.
Bei der "Borea" konnte man es sich einigermaßen gut gehen lassen, bisher nur Übungsflüge, schöne Mädchen, abends Zigarren und Wein...

Ja, er konnte verstehen, warum von einigen von der Regio Esercito und der Regia Marina den Fliegern von der Regia Aeronautica ein solcher Neid ins Gesicht schlägt.
Sie müssen sich nicht in Spanien abmühen -auch wenn er nichts dagegen hätte, seine Fähigkeiten mit denen einiger republikanischer Piloten zu messen- denn dann drohte es, zu einem Krieg auszuarten, in den Italien dann offiziell verwickelt wäre.
Und er muss sich nicht den immer repetetiven Aufgaben bei der Regia Marina widmen, immer nur rausfahren aufs Meer, Frachter begleiten und wieder zurückfahren und das immer wieder. Als ob die Republikaner die Frachter angreifen, das können sie doch eigentlich nicht, was das offizielle angeht, ist Italien neutral, die italienischen Soldaten auf Seiten der Franquisten machen Urlaub im schönen Spanien.
Der italienische Staat kann doch nichts dafür, was einige seiner Soldaten und Generäle dort in ihrer Freizeit treiben!

Ja, es ist ein schönes, entspanntes Leben, was er gerade führt. Wer weiß, wie lange noch, angesichts der, wenn auch durchaus beeindruckenden, größenwahnsinnig anmutenden Reden Mussolinis über ein neues, römisches Reich. Pff, römisches Reich... Das wurde damals nicht nur von Römern errichtet und das wird mit dem neuen "römischen" Reich genauso sein. Diese Bezeichnung als "römisch" konnte ihn als Florentiner nur beleidigen...

Hohenlohe
13.09.16, 13:42
Wir freuen uns über jedes Update, auch über dieses. Nur weiter so...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Bassewitz
13.09.16, 17:27
Wenn Spanien mit der KI schon so ein Eiertanz ist, dann sehen wir für Deutschland schwarz. :D

H34DHUN73R
13.09.16, 23:51
Alle Wege führen nach Rom - XIII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

23.Januar 1937

Tenente Tex Murphy springt von der Ladefläche des Versorgungs-LKWs, der ihn die letzten 30km mitgenommen hat.
In Algimia d'Alfara soll sich die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" derzeit angeblich aufhalten.

Vor einer Woche ist Tex Murphy wieder ein Santander eingetroffen, nachdem sein Bein ausgeheilt ist und er durch hartes Training seine Fitness zurückgewonnen hat.
Dennoch ist er froh, als Panzersoldat nicht entsetzlich viel laufen zu müssen, da er in den Wochen der Rekonvaleszenz doch einiges an Muskeln und Ausdauer eingebüßt hat.

Es erwies sich als gar nicht einfach, herauszufinden, wo das II.Panzer-Korps sich aufhielt, da dieses eigentlich beständig in Bewegung war.
Mehr als die grobe Himmelsrichtung schien keiner zu kennen, jedenfalls nicht im Norden Spaniens.

Mit der ganzen Akribie der italienischen Verwaltung - grobe Grundlinie entwickeln, den Rest heiter improvisieren, Hauptsache Spaß an der Arbeit - gelang es schließlich,
das Korps im Raum Teruel zu orten und den einsatzwilligen Tenente in einen Zug nach Süden zu verfrachten.

Nach mehrfachem Wechsel der Transportmittel kam Murphy endlich in Teruel an, um festzustellen, dass die italienischen Divisionen längst andernorts aktiv waren.
Tatsächlich hatte er danach noch mehrere Tage gebraucht, um die schnellen Verlegungen der agilen Truppen nachzuvollziehen und allmählich den Vorsprung zu verkürzen.

So ist er schließlich in Algimia d'Alfara gelandet, was nun scheinbar tatsächlich ein Treffer sein könnte, da von Ferne gedämpft Geschützfeuer vernehmbar ist.
Da können die Italiener nicht weit sein, was aber nicht bedeutet, dass seine Division auch in der Nähe sein muss.
Immerhin können die Gesuchten nicht viel weiter südlich sein, da das Mittelmeer nicht mehr fern ist.

Nach einigen forschenden Blicken in alle Himmelsrichtungen macht er eine Gruppe der Policia di Campo aus, die vor einem Wirtshaus herumlungert und sich mit Einheimischen befasst,
hauptsächlich weiblichen Geschlechts, wie es scheint.

Murphy schwingt sich also den Seesack mit seinen Habseligkeiten auf den Rücken und lenkt seine Schritte zu den gestrengen Gendarmen, die sich allerdings gerade sehr charmant geben.
Irgendjemand musste doch wissen, wo sein Regiment steht !

24.Januar 1937

Sottotenente Oertyzulu wischt sich das Blut mit dem Handrücken aus dem Gesicht.

Trotz des schmerzhaften Treffers auf die Nase ist er eigentlich ganz zufrieden, da immerhin zwei der Angreifer noch am Boden liegen und zwei andere auf wackeligen Beinen das Weite suchen.
Für den jungen Eritreer ist das mittlerweile ein gewohnter Anblick.

Oertyzulu ist in der Colonia Eritrea geboren und in Asmara aufgewachsen.
Sein Vater hatte sich in jungen Jahren in die große Stadt aufgemacht, um dort sein Glück zu finden und es schließlich geschafft, als Händler Fuß zu fassen.
Mit dem ständigen Ausbau der italienischen Präsenz sowohl in Eritrea, als auch insbesondere in Asmara, welches sie schließlich zur Hauptstadt erhoben, war auch das Geschäft des Vaters aufgeblüht.

http://up.picr.de/26811261yl.jpg

So war es ihm möglich, seinen Sohn zur Schule zu schicken, wo er sogleich durch seine Wißbegierigkeit auffiel.
Aufgrund der guten Kontakte seines Vaters gelangte Oertyzulu schließlich auf eine internationale Schule, wo er sein Abitur machen konnte.

Da diese Schule nunmal von den Italienern betrieben wurde, verwunderte es wenig, dass die Geschichte Italiens dort einen breiten Raum einnahm, insbesondere auch das alte römische Imperium.
Dieses hatte den Heranwachsenden stark beschäftigt, da es zwar von Rom aus regiert wurde, jedoch die vielen Provinzen weitgehend selbständig agierten und die dort lebenden Menschen nach
Anerkennung der Oberhoheit Roms durchaus erhebliche Aufstiegsmöglichkeiten bot.

Im Gegensatz zum modernen Imperialismus, insbesondere spanischer, französischer oder britischer Prägung, die im Wesentlichen auf der Ausbeutung der unterworfenen Kolonien beruhte und
die einheimische Bevölkerung meist zu Menschen zweiter Klasse stempelte, wenn schon nicht gleich zu Sklaven !
Rom hatte hingegen letztlich das Leben der Bewohner seines Reiches durch die wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften erheblich verbessert und Sicherheit in eine chaotische Welt gebracht.

So begeisterte er sich schnell für die Idee eines erneuerten Römischen Imperiums, das eine Ende der Unterdrückung weiter Teile der Welt und ein Aufblühen der Zivilisation verhieß.

Als die Italiener - wie schon zuvor die Römer - feststellten, dass ihnen für ihre weitgespannten Ziele letztlich unter Anderem die Menschen fehlten und sie daher anfingen, auch in Eritrea Soldaten anzuwerben,
hatte sich der abenteuerlustige Oertyzulu umgehend ins Rekrutierungsbüro in Asmara aufgemacht.

http://up.picr.de/26811283jb.png

Auch hier hatten die Italiener andere Pläne als etwa Briten, Franzosen oder Deutsche - sie planten, komplette Einheiten aus Eritreern zu rekrutieren und benötigten dafür auch einheimische Offiziere.
Mit dem Abitur in der Tasche war Oertyzulu daher innerhalb weniger Wochen auf der Accademia Militare di Modena gelandet, um dort die Offizierslaufbahn einzuschlagen.

Leider sah die Realität in Italien etwas anders aus, als es die Vision des alten Rom verhieß:
Viele Italiener und durchaus auch Angehörige des Streitkräfte und sogar der Akademie brachten den Neuzugängen aus Afrika alle möglichen Vorurteile und Ressentiments entgegen.
Die kaffeebraune Haut trug Oertyzulu eine Aufmerksamkeit ein, die er nicht einmal ansatzweise gewohnt war.
Wobei es sich keineswegs immer um eine wohlmeinende Aufmerksamkeit handelte - ganz im Gegenteil !

Während sich aber viele seiner Landsleute sich angesichts der häufigen Kränkungen und Feindseligkeiten zurückzogen, um möglichst wenig aufzufallen, trat Oertyzulu seiner Umwelt selbstbewusst gegenüber.
So blieb es nicht aus, dass er zur Zielscheibe für Rowdys wurde und schnell lernte, sich zu verteidigen.
Ein wohlmeinender Lehrer auf der Akademie brachte ihm so einiges über Nahkampf und Selbstverteidigungstechniken bei und bald wusste dort jeder, dass man es sich besser zweimal überlegte,
den blitzschnellen, sehnigen Eritreer herauszufordern.

Allerdings ging der Sottotenente auch gerne mal aus, wie auch an diesem Abend und in der Stadt kannte man ihn noch nicht überall.
Eine Gruppe Jugendlicher, die meinten, in ihm ein leichtes Opfer gefunden zu haben fand sich unweigerlich böse enttäuscht.

Langsam und unter einigem Stöhnen rappeln sich die beiden am Boden liegenden Schläger wieder auf.
"Na, noch einen kleinen Nachschlag gefällig ?", fragt Oertyzulu spöttisch, sich die blutigen Hände sorgfältig an einem Taschtuch abwischend, um seine Uniform nicht zu besudeln.

Eilends wanken die angeschlagenen Aufschneider von dannen, wobei sie auf weitere Beleidigungen sorgsam verzichten.

Oertyzulu beschließt nach einem prüfenden Blick auf die Osteria, es damit für heute bewenden zu lassen, die Angreifer haben ihm den Spaß am Zechen verdorben und so schlendert er zurück zur Akademie, in Gedanken bei den Truppen in Spanien.

Er hungert danach, endlich die Ausbildung abzuschließen, um sich dem Esercito Italiano anzuschließen.
Was würden alle diese neuen Legionen erst bewirken können, wenn schon dieses eine Korps sich so glanzvoll schlägt ?!
Rom würde bald wieder erwachen und den Ungerechtigkeiten dieser Welt entgegen treten !

Und Oertyzulu wird seinen Beitrag dazu leisten, soviel steht fest !

25.Januar 1937

Ferrucio Lantini hat keine Energie mehr, sich noch groß aufzuregen.
Normalerweise würde er das Schreiben von Ugo Cavallero in einem Wutfall in kleine Schnipsel zerreissen und aus dem Fenster werfen und danach den Kerl zum Duell fordern, aber irgendwie ist es ihm die Mühe nicht wert.

Während sich die immer weiter wachsende Rüstungsindustrie abmüht, auch nur die gegenwärtigen Fehlbestände auszugleichen, setzt der Kriegsminister schon wieder einen drauf:
Das jeweils dritte Regiment jeder Infanterie-Division erhält noch ein weiteres Bataillon, wodurch wieder eine einheitliche Ausrüstungstabelle für die Infanterie-Regimenter hergestellt wird.
Was auch der offizielle Grund für diese Maßnahme ist, wie Cavallero in seinem Schreiben mit netten Worten ruchlos anführt.
Dieser gemeine, aufgeblasene Lügner !

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Für Lantini bedeutet das schlicht, dass weitere 48.000 Männer eingezogen werden, die bewaffnet, bekleidet, untergebracht und versorgt werden wollen !
Was ja nun seine Aufgabe ist, während Cavallero zur Eile mahnt, damit die Ausbildung begonnen werden kann !

Im Ergebnis wächst das schon halbwegs zugeschüttete Loch in den Beständen wieder auf das vormalige Rekordmaß !

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Seufzend greift Lantini in den untersten Schreibtisch-Auszug und fördert eine Flasche Grappa und ein Glas zu Tage.
Darauf braucht er erst mal einen kräftigen Schluck, bevor es weitergehen kann !

29.Januar 1937

Zufrieden entläßt Giovanni Messe seinen Adjutanten, nachdem er ihm die Siegesmeldungen zur Übermittlung an den Stato Maggiore Esercito sowie den Duce persönlich diktiert hat.

Valencia steht unter der Kontrolle des II.Panzer-Korps !

Nach einem einwöchigen Sturmlauf haben es seine Truppen geschafft, zur Küste vorzustoßen und schließlich auch noch die Verteidiger dieser strategisch höchst bedeutsamen Hafenstadt im Häuserkampf zu bezwingen !

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Die spanische Republik zerfällt nun in zwei getrennte Teile, einen östlichen mit dem Regierungssitz in Barcelona und einen westlichen mit einem großen Teil der republikanischen Truppen.
Von einer Einkesselung konnte zwar keine Rede sein, da sich immer noch Häfen im westlichen Teil unter der Kontrolle der Regierung befinden - eigentlich mit Ausnahme Valencia's derzeit sogar alle -
aber Truppenverschiebungen zwischen den beiden Teilen sind nun faktisch nicht mehr möglich, da das Mittelmeer von der italienischen Flotte kontrolliert wird.
Auf See könnte republikanischen Truppentransportern so einiges zustoßen, weshalb die Regierung wohl auf Experimente verzichten dürfte.

Mit den beiden isolierten Teilen wird sich sehr viel leichter umgehen lassen als mit dem bislang komplett von der Republik kontrollierten Süden.
Der italienische Kommandeur plant nun, entlang der Küste einen Hafen nach dem anderen einzugemeinden, bis dieser ansehnlichen Armee endgültig der Hahn zugedreht ist.
Womit der Triumpf Francos endgültig gesichert wäre, selbst wenn die Regierung den Kampf danach noch fortzusetzen gedenken sollte.

Die aufgeschreckten Republikaner haben zwischenzeitlich eine Gegenoffensive gestartet, sicherlich mit dem Fern-Ziel, Valencia wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und wieder eine durchgehende Frontlinie aufzubauen.
Allerdings hat Messe keinerlei Zweifel, dass die "Eugenio di Savoia" dieses Vorhaben trotz deutlicher feindlicher Überzahl im Keim ersticken wird.

Die übrigen beiden Divisionen ruhen derweil in Valencia aus und freuen sich über drastisch verkürzte Nachschubwege, die sich in kürzester Zeit sehr vorteilhaft bemerkbar machen werden.

Saragossa hält allen Bedenken zum Trotz immer noch im feindlichen Feuer aus, obwohl von der Stadt mittlerweile natürlich nicht mehr wahnsinnig viel übrig ist.
Aber hier geht es ja mehr um Politik und Psychologie als um Strategie - letzten Endes hält sich Franco mit seinem Stab inzwischen eh längst in Madrid auf, aber nominell ist Saragossa halt seine Hauptstadt.
Also wird gehalten, koste es, was es wolle !
Nun, bisher läuft es ja bestens, sodass es an diesem einen Tag absolut nichts gibt, was Giovanni Messe die Laune verderben könnte.


31.Januar 1937

Tenente Clone fühlt sich mächtig geehrt - erst durfte die "Eugenio di Savoia" einen Gegenangriff nördlich Valencia abwehren, dann einen südlich von Valencia, natürlich alles im Alleingang, während
sich die Kollegen in Valencia pflegten und nun darf man ebenfalls auf sich alleine gestellt auch noch den nächsten Hafen in Dénia angreifen.
Während sich die Kollegen in Valencia pflegen !

In einer Stunde schon soll der Tanz wieder losgehen.

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Mißmutig tritt er einen Stein von der Strasse in die trostlose Landschaft.

Um ihn herum wird inzwischen kräftig gewerkelt.
Die Nachschub-Fritzen karren Munition für die Panzer heran, die gerade frisch betankt werden.
An anderen wird noch eifrig repariert.
Den Motoren bekommt der Sand in der Küstenregion nicht sonderlich.

Bersaglieri prüfen ihre Ausrüstung und besorgen sich Reserve-Magazine und Handgranaten.
Ein paar neu eingetroffene Ersatzleute schreiben Abschiedsbriefe.
Der Bataillons-Kommandeur stimmt Feuerzonen mit dem Verbindungsoffizier der Artillerie ab, während die Kompanie-Chefs darüber rätseln, wie sie ihre Panzer von der Ausgangsstellung zu den Zielpunkten führen sollen.

Die italienischen Panzer haben leider keine Funkausrüstung !
Ein schwerer Mangel, wie nicht nur Clone findet, der dazu führt, dass die Offiziere im Gefecht sehr schnell die Kontrolle über ihre Einheiten verlieren.
Solange man einfach nur geradeaus fährt und kräftig drauf los ballert, ist die Welt natürlich in Ordnung - aber das klappt nur in der Eröffnung einer Schlacht.
Danach löst sich alles sehr schnell im Chaos auf, weshalb zwar Einbrüche in die feindlichen Linien häufig gut klappen, Durchbrüche aber praktisch nie.
Dazu wäre eine Koordination nötig, die sich ohne Funkverbindung einfach nicht machen läßt!
Dem Vernehmen nach soll mittlerweile sogar General Messe persönlich sich in Rom beschwert haben, aber irgendeine Reaktion käme für diesen Krieg wohl zu spät.

Clone schlendert zu den Männern seines Zuges hinüber.
Die Panzer stehen aufgreiht am Strassenrand, während die Soldaten in einem Grüppchen beisammen stehend ein Schwätzchen halten.
Die Männer erweitern den Kreis, um ihren Zugführer in die Runde aufzunehmen und dann flachst man noch ein wenig herum, um der Anspannung entgegen zu wirken.


02.Februar 1937

Giovanni Messe nimmt die Nachricht von der Eroberung Dénia's gleichmütig entgegen.
Er hatte eine Division alleine vorgeschickt, um diesen zweiten Mittelmeerhafen zu sichern - ein Pokerspiel, das durchaus mit hohen Verlusten hätte enden können.
Tatsächlich war die "Eugenio di Savoia" aber innerhalb von nur zwei Tagen durch mit den Spaniern!
Liegt das an der zusammenbrechenden Moral oder hat man schlicht keine Kampfmittel mehr, nach den monatelangen, erbarmungslosen Kämpfen ?

Nun stehen ihm jedenfalls zwei frische Divisionen zur Verfügung, ein selten gekannter Luxus.
Die wird er aber auch sofort brauchen können, da der Nachrichtendienst nicht weniger als 10 feindliche Divisionen südwestlich von Dénia meldet !
Zwar sollen die Verbände derzeit nicht einsatzfähig sein, aber bei einer Überlegenheit von 10:1 ginge eigentlich immer etwas !

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Daher läßt er sofort Befehle für die "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" und die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" ausfertigen, die im weiten Bogen vorstoßen und die Republikaner von Norden her packen sollen.
Wenn er das gesamte Korps zusammenfaßt, sollte er eigentlich mit der republikanischen Übermacht gut fertig werden können.
Ausserdem fehlen diese Truppen - immerhin eine ganze Armee - eigentlich überall sonst, sodass die Franquisten an etlichen Frontabschnitten zum Angriff übergehen können sollten.
Und dann hätten diese Republikaner mehr Probleme als Haare auf dem Kopf !

Also kräftig drauf !

H34DHUN73R
14.09.16, 00:15
Rund um Zaragoza sieht es ja düster aus, für die Republikaner wäre es spielend leicht, dieses einzunehmen.
Wenn ihr Valencia habt, müsst ihr da dringend aushelfen, sonst sieht es für die Sache der Franquisten noch düsterer aus!

Ach, die halten da schon noch ein wenig aus, werter Azrael - wenn die Stadt so wichtig ist, könnten sich die Franquisten ja auch drum kümmern.
General Messe folgt seinen eigenen Plänen, die im Erfolgsfall jedenfalls den Sieg Francos bringen werden, Saragossa hin oder her :)

H34DHUN73R
14.09.16, 00:17
Wenn Spanien mit der KI schon so ein Eiertanz ist, dann sehen wir für Deutschland schwarz. :D

Tja, Italien wird es wohl richten müssen, da Wir auf Deutschland auch keine großen Hoffnungen setzen.
Immerhin wird man doch hoffentlich den Prellbock für die Russen spielen, da Italien dafür nicht ausreichend Personal haben wird.

clone
14.09.16, 00:43
Liebe Mama

ich habe deine Paket erhalten, vielen dank für den wundervollen Schinken und das Bild von Magdalena. Leider dauert unsere gute Sache hier doch länger, als gedacht und an Weihnachten habe ich euch sehr vermisst.
Mittlerweile haben wir Madrid nicht nur erobert, sondern hinteruns gelassen und sind mit den gesamten Truppen zusammen Richtung unseres Mittelmeeres gezogen. Auf der kleinen Karte, die ich vom Kompanieführer erhalten habe, siehst du, dass wir vor Kurzem in Valencia waren und nun entlang des Meeres fahren und marschieren. Wir haben die Syndikalisten und Rotfahnenträger aus der Stadt vertrieben und man hat mir sogar noch einen Orden gegeben, angeblich für die Tapferkeit, an in einem L-6 Panzer lässt es sich auch tapferer sein als bei den Kameraden zu Fuß. Ich hab ihn dir mitgeschickt, meine Kameraden haben mich doch etwas zu beleidigt angesehen, weil ich als ihr Zugführer einen erhalten habe und sie nicht. So hast du zumindest etwas von mir bei euch.
Die Kämpfe waren zwar hart, wir sind sogar auf echte Russen getroffen!, aber kein Sozialist kann uns überlegen sein und so sind wir jetzt seit langer Zeit ungeschlagen. Auch mein Zug hat keine Verluste mehr erlitten, du musst dir also keine Sorgen machen, wir passen auf uns auf.
Unser größtes Problem ist unser Funk, denn den haben wir effektiv nicht. Nicht nur kann ich keine Befehle im Feld von Oben erhalten, ich kann auch meine Panzer kaum führen. Wir haben jetzt ein Flaggensystem entwickelt, damit ich zumindest rückwärts und vorwärts Befehle an die anderen geben kann. Du hättest diese französische Brigade in Valencia sehen sollen, die bei unserer weißen Flagge das Feuer eingestellt haben und wir dann voll auf sie zugefahren sind. Ein Trick, den mir jemand aus einem anderen Panzerzug gezeigt hat, die Weiße als Angriffsymbol zu nehmen und die Schwarze für den Rückzug.
Ich muss dir zuletzt leider sagen, dass wir wohl auch zu Ostern noch hier sein werden. Fronturlaub steht außerhalb unserer Ehre und diese Rotbannerträger sind zwar schwache Kämpfer, aber scheinen sich mit jedem unserer Vorstöße zu vermehren. Messe gab eben noch irgendwas bekannt mit große Feindarmee getroffen, wir ziehen also bald weiter.
Sei bitte nicht zu traurig, mir geht es gut, ich ehre unser Land und meinen Vater und bald ist es sicher auch geschafft. Ich habe dir dazu dir eine Vollmacht über meinen Sold mitgegeben, damit du und Maggi zumindest mit was erfreulicherem auf andere Gedanken kommt.

Ich melde mich wieder!
dein Pierluigi Clone

H34DHUN73R
14.09.16, 00:56
Clones Mutter rätselt über den gerade eingetroffenen Brief ihres Sprösslings - leider hat die Zensur nicht viel davon übrig gelassen.
Das mit der Zensur hatte sie ihm auch schon mehrfach geschrieben, aber scheinbar hatte er diese Briefe nie erhalten.

Was wollte er ihr nur sagen?

Liebe Mama

ich habe deine Paket erhalten, vielen dank für den wundervollen GESCHWÄRTZT. Leider GESCHWÄRTZT und an Weihnachten habe ich euch sehr vermisst.
Mittlerweile haben wir GESCHWÄRTZT erobert GESCHWÄRTZT und sind mit GESCHWÄRTZT Richtung GESCHWÄRTZT.
Auf der kleinen GESCHWÄRTZT fahren und marschieren.
Wir haben die Syndikalisten und Rotfahnenträger aus der Stadt vertrieben GESCHWÄRTZT, GESCHWÄRTZT.
GESCHWÄRTZT
GESCHWÄRTZT aber kein Sozialist kann uns überlegen sein und so sind wir jetzt seit langer Zeit ungeschlagen. Auch mein Zug hat keine Verluste mehr erlitten, du musst dir also keine Sorgen machen, wir passen auf uns auf

Unser größtes Problem GESCHWÄRTZT. GESCHWÄRTZT. GESCHWÄRTZT. GESCHWÄRTZT. GESCHWÄRTZT.
Ich muss dir zuletzt leider sagen GESCHWÄRTZT. Fronturlaub steht außerhalb unserer Ehre GESCHWÄRTZT. GESCHWÄRTZT.
Sei bitte nicht zu traurig, mir geht es gut, ich ehre unser Land und meinen Vater und bald ist es sicher auch geschafft. Ich habe dir dazu dir eine Vollmacht über meinen Sold mitgegeben, GESCHWÄRTZT.

Ich melde mich wieder!
dein Pierluigi Clone

Grübelnd lässt die besorgte Mutter die Hand mit dem Brief sinken.
Immerhin scheint es ihrem Sohn gut zu gehen und die Armee eilt ja von Sieg zu Sieg, das kann man ja überall lesen !

Bassewitz
14.09.16, 08:29
Was hat die süße Magdalena verbrochen, dass auch sie gestrichen wurde? :(


Tja, Italien wird es wohl richten müssen, da Wir auf Deutschland auch keine großen Hoffnungen setzen.
Immerhin wird man doch hoffentlich den Prellbock für die Russen spielen, da Italien dafür nicht ausreichend Personal haben wird.
Böse Zungen behaupten, daß Spiel sei aktuell nur als Deutschland spielbar, da dieses nicht ausfallen darf und die nötigen Kapazitäten hat, der schwachen KI zu helfen (gut, bei Italien könnte man die Umsetzung auch "historisch" nennen :D).

Hjalfnar
14.09.16, 09:07
Wir würden sagen, probiert mal den Beta-Patch aus, eventuell behebt der das Deutschland-Problem.

H34DHUN73R
14.09.16, 09:27
Was hat die süße Magdalena verbrochen, dass auch sie gestrichen wurde? :(

Es klang hier an, dass Magdalena und die Mutter eventuell nicht nur pure Freude über Clones Ehrendienst am Vaterland verspüren könnten, was sich zudem noch durch schnödes Geld beheben ließe.

Die Verbreitung derartig wehrkraftzersetzender Botschaften kann bei allem Verständnis für die mentale Belastung von Frontsoldaten natürlich nicht toleriert werden.

Da Clone ein verdienter Frontoffizier ist, der zudem mit einer Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurde, hat der sympathische Mann vom Militär-Geheimdienst von einem Strafverfahren abgesehen.

Frisiercreme
14.09.16, 09:50
Seit wann muss sich die Zensur denn rechtfertigen?
So etwas ist das schleichende Gift des Liberalismus. Eine ordentliche Zensur hat noch niemandem geschadet.

Tex_Murphy
14.09.16, 09:55
Ausgezeichnet. Hervorragender Bericht. Und die Kleinigkeit mit dem Bein... meine Güte, es wird Zeit, wieder im Einsatz zu sein.
Großartige Unterhaltung, vielen Dank!

Bassewitz
14.09.16, 10:19
Wir würden sagen, probiert mal den Beta-Patch aus, eventuell behebt der das Deutschland-Problem.
Wir besitzen das Spiel nicht einmal. :D

Hjalfnar
14.09.16, 10:25
War eher an den werten Commandante gerichtet.^^

H34DHUN73R
14.09.16, 10:38
Seit wann muss sich die Zensur denn rechtfertigen?
So etwas ist das schleichende Gift des Liberalismus. Eine ordentliche Zensur hat noch niemandem geschadet.

Ihr habt vollkommen recht, werter Frisiercreme, Wir waren selbst über Uns beschämt, als Wir Unseren Kommentar nochmals lasen.
Es wird nicht wieder vorkommen !

H34DHUN73R
14.09.16, 10:41
Ausgezeichnet. Hervorragender Bericht. Und die Kleinigkeit mit dem Bein... meine Güte, es wird Zeit, wieder im Einsatz zu sein.
Großartige Unterhaltung, vielen Dank!

Wir danken Euch, werter Tex Murphy, auch für Eure Nominierung :)
Obgleich Wir denken, dass diese etwas früh kommt, da wir ja erst den Anfang der Eröffnung des Vorspiels gesehen haben ;)

Hohenlohe
14.09.16, 14:59
Die Nominierung scheint mir durchaus berechtigt, wenn man euren Eifer...äh...eure Einsatzfreude bedenkt...*freu*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI*

H34DHUN73R
14.09.16, 15:16
Die Nominierung scheint mir durchaus berechtigt, wenn man euren Eifer...äh...eure Einsatzfreude bedenkt...*freu*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI*

Wir danken, werter Hohenlohe, und hoffen, dass Unser bescheidenes Werk auch weiter Euren Zuspruch findet :)

Hohenlohe
14.09.16, 16:44
Immerhin dürfen wir ja selbst dabei sein, also habt ihr auch garantiert unseren Zuspruch...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::ph: *AVANTI ITALIA*

H34DHUN73R
14.09.16, 22:38
Alle Wege führen nach Rom - XIV

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


07.Februar 1937

Giovanni Messe rätselt mit seinem Stab über den Verbleib von 9 der 10 südöstlich Dénias aufgeklärten Divisionen.

Blitzschnell war das II.Panzer-Korps vorgerückt, die weitgehend erschöpfte "Eugenio di Savoia" hatte sogar Cartagena überraschend besetzen können, während die heran geeilte
"Emanuele Filiberto Testa di Ferro" auf die ausgemachten Feindeinheiten vorstieß - jedoch nur noch eine Division vorfand, die durch die schnellen Manöver der Italiener nun eingekesselt ist.

Doch wo war der Rest geblieben?

http://up.picr.de/26818557ap.jpg

Die Italiener konnten von den 9 gesuchten Divisionen keine einzige mehr ausmachen, auch eine Nachfrage bei den Nationalisten ergab keinen Treffer.
Wenn sie nach Südwesten abmarschiert sein sollten, könnten sie sich nur irgendwo in den Bergen bei Vélez-Rubio aufhalten, ansonsten wären sie von den Nationalisten oder den Italienern gesichtet worden.
Doch was könnten Sie in der trostlosen Gegend vorhaben?
Noch dazu, wo es überall lichterloh brannte und die republikanischen Fronten im Westen zusammenbrachen?

Oder sollte man diesen doch eindrucksvollen Verband tatsächlich in einer Nacht- und Nebel-Aktion nach Barcelona verlegt haben?
Weil man den Westen ohnehin schon aufgegeben hatte?
Ohne dass die Regia Marina davon irgend etwas mitbekommen hatte?
Falls man sie in den Osten verlegt hätte, müssten sie jedenfalls in Barcelona stehen, da sie ansonsten von den Franquisten aufgeklärt worden wären.

Oder hatten sich die Einheiten schlicht aufgelöst?
Falls ja, waren sie einfach desertiert oder waren sie so angeschlagen, dass die Regierung beschlossen hatte, die Männer zur Auffüllung der übrigen Verbände zu benutzen?
Für diese beiden Varianten sprach immerhin, dass diese Divisionen von den Aufklärern der "Eugenio di Savoia" als bewegungsunfähig eingestuft worden waren.
Flügel würden ihnen ja kaum gewachsen sein.

Verdrießlich mustert Messe die Karte.
9 Divisionen sind für sein Korps beileibe keine Kleinigkeit, da wäre es schon schön zu wissen, wo sich diese Truppe aufhält und was sie im Schilde führt.

Jedenfalls verfügen die Republikaner im Westen nun nur noch über den Hafen von Almeria.
Falls diese Divisionen nicht angriffsfähig gewesen sein sollte, wäre es strategisch am sinnvollsten gewesen, sie dort hin zu verlegen, damit sie ein gutes Stück hinter der Front auffrischen und dabei
diesen entscheidenden, letzten Hafen sichern konnten.

Als Arbeitshypothese ist dieser ungünstigste Fall jedenfalls gut geeignet, also beschließt der General, bis auf Weiteres von diesem Szenario auszugehen.

Dementsprechend soll die "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" zunächst mit der eingeschlossenen republikanischen Division aufräumen, während die beiden übrigen Divisionen Verteidigungspositionen beziehen
und Menschen und Material wieder in Form bringen.
Vielleicht stellten sich ja in den nächsten Tagen noch Informationen über diese Geister-Divisionen ein.

09.Februar 1937

Ferrucio Lantini lehnt sich mit einem Glas Brunello bequem im Ledersessel im Wohnzimmer seiner Villa zurück.
Obwohl sich schon längst die Dunkelheit herab gesenkt hat und der übliche lange Arbeitstag endlich vorbei ist, laßen Ihn die Sorgen nicht abschalten.

Eigentlich hatte der Tag erfreulich begonnen:
Der ursprünglich geplante, große Sprung nach vorne in der Rüstungsindustrie war beinahe abgeschlossen - von den 12 projektierten, neuen gewaltigen Rüstungsbetrieben waren 10 bereits fertig gestellt,
eine weitere Fabrik würde in wenigen Wochen den Betrieb aufnehmen.
Eine respektable Leistung, die man da innerhalb eines Jahres abgeliefert hat !

http://up.picr.de/26819083ph.jpg

Nur leider reicht das für die ins astronomische wachsenden Ansprüche des Esercito Italiano immer noch nicht aus, während die Regia Aeronautica bisher nur sehr wenige und die Regia Marina gar keine
Kapazitäten erhalten hatte.
Nun, im Falle der Marine lag es natürlich an den Rohstoffen, deren Einkauf man sich nicht noch zusätzlich leisten konnte und wollte.
Werften standen im Prinzip genügend zur Verfügung.

Anders bei der Regia Aeronautica:
Sie hatte bislang stets den Kürzeren gezogen, benötigte mindestens eine Verdreifachung ihrer Rüstungskapazitäten.
Vom Esercito Italiano konnte man diese aber nicht abziehen - im Gegenteil, dort musste eigentlich eh noch mehr investiert werden !
Also müsste man alleine für die Lüftrüstung etwa 10 bis 12 neue Werke errichten !

Das scheint derzeit aber ausgeschlossen, da ohnehin schon ein großer Teil des BIP in die Rüstung geht.

Lantini hatte dieser Tage ein sehr langes Gespräch mit dem Finanzminister Paolo Ignazio Maria, Conte Thaon di Revel geführt, der im die Augen für die Folgen dieses rasanten Wachstums des Rüstungsindustrie vor Augen führte.
Der unter Anderem mit dem Croce di guerra al valore militare ausgezeichnete Fechter, Olympia-Medaillen-Gewinner und frühere Bürgermeister Turins hatte angesichts der Begeisterung Lantini für den immensen
wirtschaftlichen Aufschwung in Italien milde gelächelt.

Wie er Lantini auseinandersetzte, wirkten hier schlicht die ersten Stufen der Aufrüstung kurzfristig sehr positiv, da man hundertausende von Männern einzog, die damit schon einmal aus der Arbeitslosenstatistik
heraus fielen und stattdessen durch ihre neugewonnene Kaufkraft durchaus selbst schon belebend auf die Inlandsnachfrage nach Konsumgütern wirkten.

Weiterhin wurden ebenfalls hunderttausende neue Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie geschaffen, wodurch eine noch sehr viel größere zusätzliche Kaufkraft entstand, da die Fabrikarbeiter besser bezahlt wurden,
als die Soldaten.

http://up.picr.de/26819096xf.jpg

Die neuen Fabriken mussten erst einmal errichtet werden, was die Baubranche nicht nur auslastete, sondern sogar deutlich überforderte - die Auftragsbücher waren voll !
Diese neu errichteten Fabriken erzeugten zunächst umfangreiche zivile Bedarfe in Form von Maschinen aller Art und den ganzen Gütern, die man dafür eben so brauchte - von Straßen über Büroausstattungen und -Material
bis hin zu den Küchen der Kantinen usw., was der Konsumgüterindustrie ebenfalls randvolle Auftragsbücher bescherte.

In der Folge stellten natürlich auch die zivilen Fabriken mehr Personal ein - noch mehr Kaufkraft ! - und alles zusammen zog dann über die erhöhte Kaufkraft z.B. die Gastronomie, die Landwirtschaft und erneut
die Konsumgüter-Industrie hinter sich her.

Soweit, so gut - allerdings gab es da ein Problem, zunächst nicht allgemein erkennbar, welches sich aber zunehmend verschärfen und schließlich sogar in einer Katastrophe enden mochte !
All diese zusätzliche Kaufkraft wurde letztlich durch die Herstellung von Gütern erworben, für die es nur einen einzigen Abnehmer gab: den Staat selbst in Form von Heer, Luftwaffe und Marine !
Jenseits davon waren diese Güter faktisch unverkäuflich !
Mit anderen Worten: der Staat selbst bezahlte als Endabnehmer alle diese Leute, insgesamt inzwischen sicher mehr als eine Million, was schlicht eine steil anwachsende Neuverschuldung zur Folge hatte !

Auf der anderen Seite stand der neu gewonnen Kaufkraft ein unverändertes Angebot auf der Anbieter-Seite gegenüber:
Die zivile Produktion wurde ja nicht ausgeweitet, da alle Anstrengungen in die Rüstung gingen, mehr Land stand auch nicht zur Verfügung, zusätzlicher Wohnungsbau fand - abgesehen von den staatlich finanzierten
Maßnahmen im Umfeld der Aufrüstung - ebenfalls nicht statt.

Also gab es für all das schöne neue Geld nicht mehr zu kaufen als zuvor !
Dies war bisher noch nicht großartig aufgefallen, da der Boom so schnell eingesetzt und unmittelbar in der Weltwirtschaftskrise seinen Anfang genommen hatte.
Daher gab es zu Beginn noch ansehnliche Produktions-Reserven im zivilen Sektor, die man zwischenzeitlich im günstigsten Fall zu einem Großteil erschlossen hatte.
Im ungünstigsten Fall waren diese Reserven bereits aufgezehrt, sodass die Konsumgüter-Industrie nicht mehr weiter wachsen und daher keine zusätzlichen Waren mehr produzieren konnte.

Ob man die Folgen nun bereits zu spüren begann oder es damit noch etwas dauerte, am Ende blieben dem Staat nur zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:
Entweder man ließ dem Markt seinen Lauf, was zu einer steil ansteigenden Inflation führen und die neu gewonnene Kaufkraft komplett wieder verbrennen würde oder man setzte zumindest für viele Bereiche staatliche
Preise fest, was eine Deflation zur Folge hätte.
In beiden Fällen gäbe einen verdammt lauten Knall, wie der Conte bei einer Zigarre gelassen konstatierte.

Außerdem dürfte man die inflationäre Wirkung der ständig wachsenden Neuverschuldung infolge der Aufrüstung nicht vergessen, die in die gleiche Kerbe schlug und die beschriebene Wirkung noch deutlich verstärkte.

Selbst wenn man die Aufrüstung auf dem gegenwärtig Stand beendete, wozu er dem Duce mehrfach eindringlich geraten hatte, wären die Folgen immer noch schwerwiegend, jedoch noch beherrschbar.
Machte man jedoch so weiter ...

Lantini war aus dem Büro des Finanzministers wie betäubt hinaus gewankt, förmlich geplättet von dessen Aussagen.

Nun erschloß sich ihm auch die im letzten Frühjahr beschlossene und recht still umgesetzte Aufhebung der Goldbindung der Lira !
Damit konnte die Notenbank soviel Geld drucken, wie eben gerade benötigt wurde, ohne das diese Ausweitung in Form von Geld oder BIP-Zuwachs gedeckt sein musste !

Was er dem Conte Thaon di Revel als Uneingeweihtem tunlichst verschwiegen hatte, waren die recht ausufernden Ziele Mussolinis und insbesondere seine Pläne hinsichtlich eines Krieges mit Briten und Franzosen.
Auch hier war ihm ein Schleier von den Augen gerissen worden !

Bisher dachte er, der Duce hätte einen Defensiv-Krieg im Sinn, der sich im Zuge des Aufbaus des neuen Imperiums durch Aktionen auf dem Balkan ergeben mochte.
Tatsächlich aber bot insbesondere Frankreich die Möglichkeit, diese Kaufkraft-Zuwächse zu regeln.
Natürlich nur, wenn man einen Angriffs-Krieg führte, diesen gewann und dann zumindest große Teile der Konsumgüter-Industrie Frankreichs für den italienischen Markt arbeiten ließ.

Was das italienische Problem zu einem noch größeren französischen Problem machen würde.
Allerdings müsste man dafür erst einmal diesen Krieg gewinnen und mit dem bisher erreichten war dies nicht einmal ansatzweise denkbar !
Also müsste die Aufrüstung noch verstärkt fortgesetzt werden, um das notwendige militärische Potential zu erlangen und dann würde man baldmöglichst zuschlagen müssen, bevor Italien unter der ganzen
angesammelten Last zusammenbrechen würde !

Lantini ist wie vor den Kopf geschlagen: diese ganze Rüstungsgeschichte ist keineswegs ein Weg, sich zusätzliche Optionen zu beschaffen - im Gegenteil, sie schloß nach und nach alle Optionen aus,
sodass der Krieg unweigerlich geführt werden müsste, auch wenn die Erfolgsaussichten nicht rosig sein würden !!

http://up.picr.de/26819097nc.jpg

Für Lantini geht die Geschichte aber noch darüber hinaus:
Er musste die Rüstungsproduktion weiter ankurbeln, dafür würden in zunehmende Maße ausländische Rohstoffe eingekauft werden müssen und die konnte man nicht mit bunten Papierschnipseln bezahlen !
Im Gegenteil: man exportierte bereits jetzt Erzeugnisse der Konsumgüter-Industrie und müsste dies künftig noch ausweiten !

Man tat sich aber jetzt schon zunehmend schwer, genügend Konsumgüter aufzutreiben, um den Aufbau zusätzlicher Rüstungsbetriebe zu stemmen !
In nicht allzu ferner Zukunft käme also diese Maschinerie mangels Konsumgütern bereits zum Stillstand, sehr wahrscheinlich innerhalb der nächsten 6 bis 9 Monate !

Aus all diesen Erwägungen heraus gibt er zunächst nur den Bau zweier zusätzliche Rüstungsfabriken frei, das verschafft Zeit zum Nachdenken.
Aufgestellt werden diese Werke dem immer noch schwer verständlichen Wunsch Mussolinis zufolge auf Sardinien und Sizilien.

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Eventuell kann man künftig in die Konsumgüter-Industrie investieren, aber es gibt leider auch noch viele andere Projekte, die zu stemmen sind, z.B. Luftschutz und Flugabwehr, Flugplätze und Werften.
Schließlich sollte in den nächsten Jahren ja auch noch die Regia Marina ausgebaut werden.

Der Brunello ist leer und Lantini macht sich auf die Suche nach härterem Stoff.
Er braucht dringend etwas zur Beruhigung.

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -

10.Februar 1937

Tenente Frisiercreme schreitet langsam die Reihe der Schützen auf dem Schießstand ab, bleibt bei jedem seiner Männer stehen und kontrolliert mit einem Feldstecher das Trefferbild.

Vor einer Woche war eine Kolonne LKWs eingetroffen - was für sich genommen noch nicht ungewöhnlich war - und hatte eine ganze Menge Kisten entladen.
Auch nicht ungewöhnlich.
Wie sich herausstellte, befanden sich darin aber eine Vorserie einer neuen Waffe, die man unverzüglich für das RRAO angeschafft hatte.

Wobei sie so neu eigentlich gar nicht war, wie ein stolzer und auskunftsfreudiger Ingenieur von Beretta zum Besten gab - tatsächlich hatte man diese "Moschetti Automatici Beretta" oder kurz MAB
bereits 1918 entwickelt, sah sich aber infolge des Kriegsendes in der unglücklichen Lage, mangels Kundschaft nicht mehr in eine Produktion eintreten zu können.

Vor einem Jahr schließlich hatte sich irgendwer im Kriegsministerium an die alten Pläne erinnert und bei Beretta angerufen.
Der Rest ergab sich dann recht zwanglos - man hatte den Staub von den alten Zeichnungen geblasen, hier und da ein wenig korrigiert und dann die ersten Prototypen in Handarbeit hergestellt.
Irgendein ein anderer Jemand im Kriegsministerium war von der Vorführung begeistert und so wurde eine Vorserie von einigen Hundert Stück gebaut, die nun im Truppendienst erprobt werden sollten.

http://up.picr.de/26823694cn.png

Wobei das Korporationsministerium eine ziemliche Fresse zieht, wie der Beretta-Ingenieur abschätzig weiterplappert.
Nach Auffassung dort und auch bei den altgedienten Offizieren im Kriegsministerium - Frisiercreme hatte an der Stelle die Augen anklagend zum Himmel gedreht - war die Waffe völlig unrentabel.
Einerseits kostete sie aufgrund der aufwendigen Mechanik und Bearbeitungsmethoden ein Vielfaches eines normalen Gewehrs, andererseits verschlang sie im Einsatz ein vielfaches an Munition.

Noch irgendwer im Kriegsministerium hatte nämlich nach dem Krieg ausgerechnet, dass nur einer von über dreissig Schuss aus einem Gewehr überhaupt einen Feind getroffen hatte, womit
über die Wirkung noch nichts gesagt war.
Bei Einsatz dieser MAB wäre damit zu rechnen, dass man künftig dreihundert statt dreissig Schuss benötigen würde oder anders gesagt:
Das Ergebnis wäre das Gleiche, nur die Kosten sehr viel höher.

An dieser Stelle musste der Tenente seinen Kragen etwas lockern, um nicht vor Wut zu ersticken !
Diese verdammten Furzköpfe in diesem verdammten Ministerium würden schließlich nicht ihre Haut zu Markte tragen, nein, diese Ehre würde ihm und seinen Männern zufallen, wenn es hart auf hart ginge !
Und in diesem Fall würde Frisiercreme liebend gerne eine ganze Lastwagenladung an Munition verballern, um soviele Gegner wie möglich zu erwischen, bevor sie ihn massakrierten !

Jedenfalls rangelten Kriegs- und Korporations-Ministerium um die Waffe an sich und beide mit Beretta wegen der Produktionskosten, während sich die Soldaten mit dem dreimal verdammten
Breda 30 - Scheissdrecks-MG abkotzen konnten !

http://up.picr.de/26823698wq.png

Sein Zug besteht aus fünf Gruppen, jede zu acht Mann, wovon drei Mann sich mit einem Breda 30 abmühen durften. Bei der regulären Infanterie waren sogar vier Mann für ein MG zuständig.
Ein MG, dass nur mit 20-Schuß-Magazinen ausgerüstet war !

Nicht nur das, nein, das Magazin war auch noch fest mit dem MG verbunden und musste im Gefecht mit Munitionsstreifen nachgeladen werden !
Im Ergebnis bewirkte das ein Absinken der Kadenz von theoretisch 500 rpm auf bestenfalls 150 rpm - sofern der Ladeschütze echt gut drauf war !

Es gab ständig Wettbewerbe bezüglich dieser Nachladezeit, was sicherlich hilfreich war - allerdings dürfte die Sache doch etwas anders aussehen, wenn man mit den Ladestreifen rumfrickeln musste
während eine Horde von Feinden mit aufgepflanzten Bajonetten auf einen zustürmte !

Daneben zog es aufgrund der Ölschmierung der Patronen auch noch geradezu magisch Dreck an, der zum Blockieren führte.
Um die Sache abzurunden verschoss es auch nur die 6,5x52 Carcano - Patrone, die eine instabile Flugbahn mit geringer Durchschlagswirkung kombinierte !

Der einzig halbwegs positive Effekt dieser verfluchten Bestie war das Gewicht von 10kg - damit konnte man das Teil im Ernstfall wenigstens noch dem Gegner an den Kopf werfen.

Ansonsten gibt es bislang nur Gewehre und Karabiner, weshalb man sich als italienischer Infanterist auf dem Schlachtfeld doch recht underdressed fühlen musste, wie die Briten sagen würden.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese MAB dem Tenente Frisiercreme vorkommt wie ein Geschenk des Himmels, von Engeln persönlich zur Erde herab gebracht !

Das RRAO hatte beschlossen zwei von den fünf verbleibenden Soldaten jeder Gruppe mit dem MAB auszustatten und eine entsprechende Anzahl von Waffen beschafft.
Da das MAB tatsächlich eines fleissigen Zustromes von Kugeln bedurfte, hatte man diesen MAB-Schützen eine recht auffällige Weste verpasst, die ihnen umgehend den Spitznamen "Samurai" eintrug.

http://up.picr.de/26823688ye.jpg

Nach den ersten Schießergebnisse war der Tenente förmlich zu seinem Kompanie-Chef gerannt, um ultimativ die Abschaffung der nutzlosen Bredas und die Ausrüstung der jeweils vergeudeten drei Mann mit MABs
zu fordern. Die Kadenz liegt bei 600 rpm, wovon real ebenfalls etwa 150 rpm übrig bleiben dürften, also gleichwertig mit dem Breda.
Gegenüber dem Breda verschoss sie allerdings 9mm Parbellum, die zumindest im Nahbereich eine deutlich höhere Stoppwirkung erreichen sollte.

Womit man auch schon beim einzigen Nachteil gegenüber dem Breda wäre: womöglich mochte man auf dreihundert Metern damit jemand umschießen können, allerdings könnte man auf diese Entfernung kaum treffen.
Im Gefecht wäre wohl bei maximal einhundert Metern Schluß, vielleicht auch schon bei fünfzig.

Aber dafür hätte man eben drei Leute, die die Luft mit Kugeln füllten anstelle von einem und somit auch real die dreifache Feuergeschwindigkeit !
Um die reale Reichweite braucht man sich beim RRAO auch keine Sorgen zu machen, da man dem Feind entweder gleich aus dem Weg bleiben oder nahe genug heran kommen würde, um das Weiße in den Augen zu sehen !
Noch ein Grund weniger, ein blödes MG mit zu schleppen !

Der Capitano hatte ihn ruhig angehört und war nach kurzer Überlegung mit ihm zusammen beim Bataillons-Kommandeur vorstellig geworden.
Dieser hatten seinen beiden Offizieren ruhig zugehört, sie nach kurzer Überlegung wieder vor die Tür gesetzt und sich zum Kommandeur des RRAO aufgemacht.

Und nun wartet Frisiercreme, äußerlich ungerührt, während er tatsächlich vor lauter Anspannung am liebsten auf den Nägeln gekaut hätte, auf Nachricht von den Lamettaträgern.

16.Februar 1937

Nach einer weiteren Woche reger Kampftätigkeit ist Giovanni Messe mit der Lage im Westen Spaniens nun völlig zufrieden.

Die eingeschlossene Division nordöstlich Cartagenas hatte die Waffen gestreckt, im Norden hatte man die Ellbogen ausgefahren und den Korridor verbreitert, während die Franquisten Malaga genommen
und bei der Gelegenheit weitere abgeschnittene Republikaner aufgerieben hatten.

http://up.picr.de/26823935mn.jpg

Nun musste man eigentlich nur noch aufräumen !

Von den verschwundenen 9 republikanischen Divisionen war zwar immer noch keine Spur gefunden worden, aber sofern sie überhaupt noch existierten, verfügten Italiener, Deutsche und Nationalisten über genügend
Truppen in Schlagdistanz, um schnell mit ihnen aufzuräumen.

Inzwischen glaubt der General allerdings, dass man diese Divisionen tatsächlich aufgelöst hat.
Vermutlich hat man daraufhin die übrig gebliebenen Männer in ein paar Passagierschiffe gesetzt und nach Barcelona gebracht, um damit die Reihen im Osten aufzufüllen.

Frisiercreme
14.09.16, 22:46
Sehr, sehr gutes Update.
Tatsächlich waren die italienischen Handfeuerwaffen spektakulär schlecht. Ein Maschinengewehr, bei dem man den Verschluss praktisch mit Öl fluten muss. In der Wüste! Eine völlig ungeeignete Standardpatrone in einem veraltetem Gewehr. Vielleicht geeignet, einen US Präsidenten zu treffen, im Gefecht aber hoffnungslos.
Aber ganz egal, der sprichwörtliche Mut der Truppe, die Genialität der Generalität und der Weitblick des Duce werden letztlich obsiegen.

Ihr müsst nur diesen Finanzminister loswerden. Der denkt zu kompliziert.

Bassewitz
14.09.16, 22:57
Doppelt? ;)

Hjalfnar
14.09.16, 22:57
Nanü, Doppelpost? Wir hatten den Fall verschwundener Divisionen auch schon, sie wurden nach Norden verlegt und warfen die Nationalspanier einige Provinzen zurück.

H34DHUN73R
14.09.16, 23:02
Sehr, sehr gutes Update.
Tatsächlich waren die italienischen Handfeuerwaffen spektakulär schlecht. Ein Maschinengewehr, bei dem man den Verschluss praktisch mit Öl fluten muss. In der Wüste! Eine völlig ungeeignete Standardpatrone in einem veraltetem Gewehr. Vielleicht geeignet, einen US Präsidenten zu treffen, im Gefecht aber hoffnungslos.


Wir danken, werter Frisiercreme :)
Tatsächlich waren Wir ebenfalls erschüttert über dieses armselige Breda-MG - das so etwas überhaupt konstruiert wird, ist schon ungewöhnlich, dass es dann als Standardwaffe dient aber vollkommen unverständlich.
Für US-Präsidenten würden Wir eher zum Standard-Karabiner raten, mit dem Breda würde man wohl nicht mal den Wagen treffen ;)


Aber ganz egal, der sprichwörtliche Mut der Truppe, die Genialität der Generalität und der Weitblick des Duce werden letztlich obsiegen.

Gleich dreimal richtig, Euer wie üblich messerscharfer Verstand hat die entscheidenden Größen kristallklar herausgearbeitet ! Genau aus diesen Gründen ist Italien letztlich unbesiegbar :D


Ihr müsst nur diesen Finanzminister loswerden. Der denkt zu kompliziert .

Das sehen Wir anders - er hat die Probleme klar erkannt, der Duce jedoch schon längst eine bestechend einfache Lösung gefunden :D

H34DHUN73R
14.09.16, 23:09
Nanü, Doppelpost? Wir hatten den Fall verschwundener Divisionen auch schon, sie wurden nach Norden verlegt und warfen die Nationalspanier einige Provinzen zurück.

Tja, das mit dem Doppelpost wiederfährt Uns häufiger.
Leider ist die Textlänge auf 40.000 Zeichen begrenzt, was Uns gerade für die Einleitung reicht ;)
Im Korrektur-Fenster ist der Text dann dafür schon mal gedoppelt, warum auch immer.
Auch wenn wir diesen löschen entsteht am Ende ein Doppelpost.

Vielleicht wird der Text ja trotz der Fehlermeldung korrekt gepostet, das müssen wir bei nächster Gelegenheit mal checken.

Das mit den 9 Divisionen ist schon ein wenig ärgerlich - militärisch gesehen macht es keinen Sinn, diese Divisionen zu verlegen, da man damit den Westen opfert und die Niederlage besiegelt.
Außerdem müsste sie aufgrund des kleinen republikanischen Gebietes im Osten eigentlich irgendwer sehen, was aber nicht der Fall ist.

Nunja, verlegt, verschwunden, verdampft - egal, am Ende wird General Messe jedenfalls den Sieg davon tragen !

Frisiercreme
14.09.16, 23:16
Für US-Präsidenten würden Wir eher zum Standard-Karabiner raten, mit dem Breda würde man wohl nicht mal den Wagen treffen

Da habe ich erneut undeutlich gesprochen. Über das unfassbar schlechte MG hinaus war auch das Mehrladegewehr völlig untauglich. Am Wochenende sehe ich mal in meinem Handfeuerwaffenbuch aus dem Militärverlag der DDR nach, die hatten ein paar drastische Worte zu diesen Waffen gefunden.

H34DHUN73R
14.09.16, 23:17
Doppelt? ;)

korrigiert ;)

H34DHUN73R
14.09.16, 23:23
Da habe ich erneut undeutlich gesprochen. Über das unfassbar schlechte MG hinaus war auch das Mehrladegewehr völlig untauglich. Am Wochenende sehe ich mal in meinem Handfeuerwaffenbuch aus dem Militärverlag der DDR nach, die hatten ein paar drastische Worte zu diesen Waffen gefunden.

Da hatten Wir Euch schon verstanden, werter Frisiercreme :)
Wir wollten nur darauf hinaus, dass besagter Karabiner immerhin geradeaus geschossen hat - soweit wir wissen.
Wobei Wir Unsere intime Kenntnis der Waffe allerdings weitgehend auf die einprägsame Rede des Drill-Sergeants in Full Metal Jacket abstützen.
Wenn Wir Uns recht entsinnen, kam er allerdings zu dem Schluss, dass die Waffe keine Rolle spielt, solange sie von einem Marine bedient wird.

Aber Wir sind gespannt auf die Analyse des DDR-Militärverlages und würden Euch gerne einladen, hier ein kleines Excerptum einzubauen.
Und sei es auch nur, um den Regenten, die sich leichtsinnig für einen Dienst in der italienischen Infanterie gemeldet haben, einen kleinen Ausblick zu gewähren.
Ihr nennt ja nun ein MAB Euer eigen, welches wohl die mit Abstand beste italienische Handfeuerwaffe im WKII gewesen sein dürfte.

Oerty
15.09.16, 00:33
Danke für die weiteren Updates. Bin mit Begeisterung dabei.

Habe gerade festgestellt das eine Geschichte weiter zu schreiben, auf dem Handy und dazwischen einschlafen eine blöde Kombination sind. Alles wieder weg!

Aber ich werde die Geschichte auch mitgestallten um Oertyzulu wenn ich darf. Aber erst mal Schlafen.

Hohenlohe
15.09.16, 01:15
Die italienischen Handfeuerwaffen wie das Breda waren wirklich ein Witz, leider ein für die Truppe sehr schlechter...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

H34DHUN73R
15.09.16, 08:15
Danke für die weiteren Updates. Bin mit Begeisterung dabei.

Habe gerade festgestellt das eine Geschichte weiter zu schreiben, auf dem Handy und dazwischen einschlafen eine blöde Kombination sind. Alles wieder weg!

Aber ich werde die Geschichte auch mitgestallten um Oertyzulu wenn ich darf. Aber erst mal Schlafen.

Gerne, werter Oerty, legt los :)

Frisiercreme
17.09.16, 23:17
Aber Wir sind gespannt auf die Analyse des DDR-Militärverlages und würden Euch gerne einladen, hier ein kleines Excerptum einzubauen.


Zu Befehl.
Infanteriepatrone 6,5mm Mannlicher Carcano M91, 6,5 x 52,5
"Ein Spitzgeschoß wie die anderen Länder führten die italienischen Militärs nicht ein, jedenfalls nicht rechtzeitig bzw. nicht für Gewehre benutzbar. Als sie sich 1937 dazu entschlossen, blieb das nur ein Versuch. Sie ließen Munition von 7,35 unde [...] eine dazu passende Waffe entwickeln. Abgesehen davon, daß das Geschoß mit seiner Aluminiumspitze nur etwas leichter und spitzer war als das alte, entsprachen weder Gewehr noch Patrone den in sie gesetzten Erwartungen."

Mehrlade-Einheitsgewehr Modell Carcano 1938 7,35mm
"Die Soldaten der damaligen italienischen Armee haben während des Krieges nicht weniger als neun Versionen des Gewehrs Mannlicher-Carcano geführt. [...] Nicht eine davon, so die Fachliteratur, entsprach zu dieser Zeit noch den Anforderungen.
[...] das Geschoß mit der abgerundeten Spitze von zu wenig Durchsschlagskraft, die effektive Reichweite entschieden zu kurz. [...] Obwohl Mitte der dreißiger Jahre dann doch noch Maßnahmen eingeleitet wurden, blieb es im Prinzip bis 1945 bei den technisch veralteten Waffen und der in dieser Hinsicht dazu passenden Munition, die sich übrigens für Maschinengewehre als noch unvorteilhafter erwies."

Leichtes Maschinengewehr Modell Breda 1930 6,5 mm
"Im Falle leichtes Maschinengewehr vom Typ Breda 1930 war die Situation von Anfang an kritisch gewesen. Einerseits resultierte das aus dem steten Mangel an solchen Waffen, andererseits lag das an ihrer mangelhaften Qualität. Zahlreiche Fachleute beurteilen dieses Maschinengewehr als eine völlige Fehlkonstruktion."

"Der an sich unkomplizierte Mechanismus erweist sich bei Maschinengewehren vom Typ Breda 1930 als äußerst störanfällig."
Das Problem liegt in zu hohem Gasdruck beim Entfernen der leeren Patronenhülse, die daher reissen kann.
"Oben am Gehäuse befinden sich ein Behälter mit Öl und eine Pumpe. Jede Patrone wird vor dem Einführen ins Patronenlager besprüht. Die Hülse löst sich zwar leichter, doch das System verschmutzt, insbesondere beim einsatz in Afrikas Wüsten. Staub und körniger Sand beschädigen den Mechanismus. Ladehemmungen sind die Folge. Trotz Ölschmierung waren Hülsenreißer nicht die Ausnahme, sondern die Regel."

Das Zweibein ist ganz in Ordnung, aber:
"Dennoch ist die Trefferleistung für eine Standadwaffe nicht akzeptabel. Streut das Maschinengewehr schon bei kurzen Feuerstößen entschieden zu stark, so gerät es bei länger anhaltendem Dauerfeuer - allerdings sind dafür auf Grund des geringen Patronenvorrats von vornherein Grenzen gesetzt - völlig vom Ziel ab."
"Interessant und ungewöhnlich hingegen, wenn auch nicht zweckmäßig, ist das System der Patronenzuführung aus einem kastenförmigen Magazin. [...] Der sperrig nach rechts herausstehende Kasten behindert den Schützen. [...] Da die Waffe jedoch weder Tragegriffe noch Trageriemen hat, kann der Schütze sich bei Stellungswechsel wenigstens des Magazins als Behelfsgriff bedienen. Wie kompliziert ein Stellungswechsel bei heißem Lauf ist, muß nicht erklärt werden."

Schweres Maschinengewehr Modell Fiat-Revelli 1914/35 8mm
Auch mit patronenschmierdender Ölpumpe und entsprechenden Problemen:
"Der Konstrukteur hat keinen dieser Mängel abstellen können."

Zitate aus: Lidschun, Wollert: Infanteriewaffen (1918-1945), Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt, 3. Aufl., Berlin, 1998.

Auf Militärverlag der DDR kam ich daher, weil das Vorgängerwerk "Schützenwaffen heute" 1986 erschien.
Dort heißt es zur Patrone 5,56 x 45: "Zuvor war das Gewehr während des Krieges gegen das vietnamesische Volk getestet worden. [...] Dennoch führten die Streitkräfte zahlreicher kapitalistischer Länder, insbesondere jene des NATO-Pakts, Waffe und Munition in ihre Ausrüstung ein."

Maschinenpistolen (sic!) des Waffensystems Modell Kalaschnikow AK 47
"Das Konstruktionsprinzip ist perfekt, die Funktionsweise optimal, die Zuverlässigkeit beispielhaft, die Treffsicherheit präzise."

Universal-Maschinengewehre des Waffensystems Modell M 60 7,62 mm
"Da in sehr großer Stückzahl hergestellt, könnte man annehmen, das US-amerikanische Maschinengewehr sei eine besonders gelungene Konstruktion. Das aber ist nicht der Fall."

Insgesamt kann ich aber alle Bände empfehlen. Und der über 1918-1945 ist deutlich ausgewogener im Urteil als der ältere über die neueren Waffen. Wenn jemand die Bücher antiquarisch erstehen kann, so sollte er zugreifen.
Wenn man etwas über historische Material erfahren will, dann fragt man am eben am besten einen historischen Materialisten.

H34DHUN73R
18.09.16, 00:24
Wir danken Euch, werter Frisiercreme, für diese Analyse von berufener Stelle :)

Natürlich weist der Duce nach Rücksprache diese Darstellung entschieden zurück, das Breda 30 ist vielmehr eine zukunftsweisende Waffe,
deren Funktionsprinzip sich nach Überwindung kleinerer Anfangsschwierigkeiten allgemein durchsetzen wird.

Oerty
18.09.16, 12:20
Als Oertyzulu in seiner Stube angekommen ist, prüft er gleich noch ob seine Uniform irgendwelche Schäden oder Schmutzflecken abbekommen hat. Es wäre nicht das erste mal das er mit verdreckter Uniform in den Unterricht kommen würde. Auch dieses mal hatte Sie etwas abbekommen, einige Dreckspritzer auf der Hose und ein kleiner leicht zu behebender Riss an der Naht des Ärmels. Zum Glück kam er mit recht wenig schlaf aus, so das er sich gleich noch aufmachte die Uniform zu waschen und zu trocknen. Das Nähen war wohl aufgrund seines leicht angetrunkenen Zustandes wohl eher etwas für den Mittag, der Gefechtsdrill morgen Vormittag ist noch mit der "alten" Uniform abzulegen. Erst zum Taktikunterricht nach dem Mittag musste er wieder in einwandfreiem Zustand erscheinen.

Sebastiano Rondeni, sein Stubenkamerad schlief bereits, er war ein mittelmäßiger Schüler
auf der Akademie und auch längere Zeit mit seinem Vater in Eritrea gewesen, Sie beide verstanden sich eigentlich recht gut, einzig bei den Anfeindungen ihm gegenüber hatte er noch nicht zu Oertyzulu geholfen. Aber alles was den Taktikunterricht und Waffenkunde anbelangt waren beide ein gutes Team, eine richtig gute Lerngemeinschaft. Dies spiegelte sich auch in den Noten der beiden wieder. In allen anderen Fächern war er ebenfalls im Mittel der Leistungen. Im Gegensatz zu seinen wenigen Eritreärn als Mitstudenten konnte er sich somit mit den in Italien Gebürtigen messen, dieser Umstand lag nicht an den Bildungsunterschieden sondern eher in der Sonderbehandlung bzw. Sonderbenotung die bei einigen Vorgesetzten den Schwarzhäutigen zugestellt wurde.

Alles in allem war er zufrieden mit seiner momentanen Lage, konnte aber sein erstes Kommando kaum noch erwarten. Er hoffte das er bald einer Einheit zugewiesen wurde. Ob es eine Kolonialdivision sein würde oder sogar eine Einheit aus Landsleuten aus Afrika. Dieses Gerücht das bald Brigaden aus Eritrea aufgestellt werden sollten ging schon lange in der Akademie um.

Bassewitz
28.09.16, 00:45
War es das schon mit dem neuen Römischen Reich?

H34DHUN73R
28.09.16, 07:02
Keineswegs, werter Bassewitz, Wir sind nur mal wieder sehr eingespannt.
Aber am Wochenende geht es dann wieder weiter :)

Bassewitz
28.09.16, 07:18
Keineswegs, werter Bassewitz,
Eine andere Antwort hätten wir auch nicht akzeptiert. ;)

Kennen das sehr gut und wünschen Euch mehr Ruhe.

H34DHUN73R
28.09.16, 07:19
Dürfte beim Wunsch bleiben, dennoch besten Dank ;)

H34DHUN73R
28.09.16, 07:35
Wir danken allen Regenten, die dem Duce in der Abstimmung zum AAR des Monats die Treue gehalten haben und geloben die Fortsetzung bis zum Unter - ähem bis zur erfolgreichen Erneuerung des Römischen Imperiums :)

Bassewitz
28.09.16, 07:38
Eine Fortsetzung qualifiziert Euch für die nächste Wahl. :burns:

H34DHUN73R
28.09.16, 23:29
Alle Wege führen nach Rom - XV

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


19.Februar 1937

Stolz übermittelt Giovanni Messe die Nachricht über die Auszeichnung der "Principe Amedeo Duca d'Aosta" mit dem Ordine militare di Savoia an den Divisions-Kommandeur.

Der Ordensrat mit dem Duce an der Spitze hatte beschlossen, dass die Fahne der Division aufgrund der andauernden, großen Verdienste und dem außergewöhnlichen Einsatz künftig
mit dem weißen Kreuz des Hauses Savoyen zu schmücken ist.
Obwohl er den Namen des Hauses Savoyen trägt, handelt es sich doch faktisch um einen allgemeinen italienischen Militärorden, der in mehreren Klassen erworben werden kann.


Messe, der nicht nur aufgrund der langen Kampfgemeinschaft väterliche Gefühle für seine Einheiten hegt, sondern auch infolge seiner Rolle als italienischer Pionier der Panzerwaffe,
sieht die Auszeichnung dieser jungen Einheit mit besonderer Freude.

Natürlich wird die offizielle, feierliche Auszeichnung der Truppenfahne erst nach Rückkehr aus Spanien erfolgen können, da die Spitze von Staat und Militär daran teilnehmen werden.
Diese konnte man ja schlecht für eine solche Aktion in das gefährliche Spanien verfrachten.

http://up.picr.de/26830317rh.jpg

Aber zurück zum Tagesgeschäft !
Das II.Panzer-Korps stürmt weiterhin die Küste entlang in Richtung Almeria, dem letzten Hafen im Westen, der noch unter Kontrolle der Republikaner steht.
Die vorgeschobenen Aufklärer konnten feststellen, dass man dort eine republikanische Division verladen hat, die wohl nach Barcelona verlegt wird.
Damit scheint auch das Geheimnis der verschwundenen Divisionen gelüftet.

Entgegen aller Chancen hat man diese offenbar tatsächlich ungesehen unter der Nase der Regia Marina ebenfalls nach Barcelona geschafft !
Ob diese den Vorgang schlicht verschlafen hatte oder aus übergeordneten, politischen Erwägungen heraus davon keine Kenntnis zu nehmen beschlossen hatte, war dem General nicht ganz klar.
Jedenfalls hätte man ihn als Oberkommandierenden der italienischen Truppen in Spanien doch wohl wenigstens informieren können!

Das macht es nun einerseits leichter, den Westen endgültig unter die Kontrolle Francos zu bringen und sichert damit den Sieg der Nationalisten im Bürgerkrieg, aber andererseits stehen
der Regierung nun wohl auch genügend Truppen zur Verfügung, um sich in diesem letzten, kleinen Teil Spaniens wirksam zu verschanzen.

Natürlich wird man der nationalistischen Übermacht damit auch nicht dauerhaft stand halten können, aber wenn die Republikaner tatsächlich so wild entschlossen sind, wird es einen
blutigen Kampf geben, bis die Franquisten auch noch Barcelona ihr eigen nennen können.

Aber das sind die Sorgen von morgen - nun gilt es zunächst, die vergleichsweise einfache Aufgabe der Säuberung des Westens zu erledigen.
Vielleicht geben die Republikaner danach ja doch noch auf.

21.Februar 1937

Das II.Panzer-Korps hat Almeria erreicht und den Angriff begonnen.
Wird nicht lange dauern.

http://up.picr.de/26830319lw.jpg

22.Februar 1937

General Messe runzelt die Stirn angesichts der Eintragungen des Stabes auf der Lagekarte.

Im Süden konnte Almeria wie erwartet schnell genommen werden, was auch die letzten Hoffnungen der nun offiziell eingeschlossenen Republikaner zunichte machen dürfte.

Zudem hatten die Italiener im Verein mit Franquisten auch gleich zwei republikanische Divisionen westlich Almeria einkesseln können.
Die "Eugenio di Savoia" würde die Sache hier sicher schnell zuende bringen können.

Im nördlichen Abschnitt ist die Lage hingegen völlig unübersichtlich.
Die Front der Republikaner ist hier überall zusammengebrochen.
Drei feindliche Divsionen, davon eine russische, treiben sich irgendwo westlich von Valencia herum, aber offenbar können die Franquisten und Deutschen nicht ermitteln, wo denn genau.

Soll man sich da auch noch mit reinhängen?
Giovanni Messe hat eigentlich keine Lust dazu.
Nach Eroberung der Häfen und der Zerschlagung der beiden eingekesselten Divisionen gibt es im Westen für ihn kein sinnvolles Ziel mehr, dass können die Franquisten gerne selber erledigen.

Ihn zieht es nach Osten, Richtung Barcelona, wo dieser Krieg endlich ein Ende finden soll !

http://up.picr.de/26830323yh.jpg

24.Februar 1937

Benito Mussolini entläßt die Minister und Staatssekretäre aus der Kabinettsrunde.

Zufrieden konnte er einen weiteren persönlichen Erfolg vermelden:
Nachdem er den kompletten Vorstand von Ansaldo persönlich bearbeitet hatte, stellten sich nun deutliche Verbesserungen bei den beschämend schwachen Geschützen ein.

Nun, immerhin gehörte Ansaldo zu den zahlreichen Unternehmen, die im Zuge der Weltwirtschaftskrise von der staatlichen Auffanggesellschaft IRI gerettet werden mussten.
Weshalb der Boss letztlich kein anderer als er selbst ist.
Man musste die Leute nur gelegentlich auf solche kleinen Details hinweisen, dann lief es häufig doch ganz flott !

Hinsichtlich der Artillerie auch nur ein erster Schritt, aber immerhin.

http://up.picr.de/26830559ui.jpg

Als nächstes wird er eine groß angelegte Kampagne zum Ausbau der italienischen Infrastruktur starten.
Was Hitler da in Deutschland hingestellt hat, gefällt ihm recht gut.
Für schnelle Truppenverlegungen und den Transport von Nachschub wird diese Maßnahme Wunder wirken.

http://up.picr.de/26830572jk.jpg

Außerdem läßt sich so ein Thema hervorragend propagandistisch ausschlachten, was die Nazis ja sehr hübsch vorexerziert haben.
Da kann zur Abwechslung mal der Duce abschreiben, was bislang ja hauptsächlich Hitler getan hatte.

http://up.picr.de/26830606wa.jpg

27.Februar 1937

Giovanni Messe kann dem Hauptquartier in Rom zwei weitere zerschlagene republikanische Divisionen melden.
Nach nur zwei Tagen haben auch diese demoralisierten Verbände die Waffen gestreckt.

Mit der Ausrüstung der Republikaner ist es wohl auch nicht mehr weit her - es fehlen neben Soldaten auch Waffen aller Art sowie Munition.
Die Kämpfer laufen in abgerissenen Fetzen herum.
Kein Wunder, dass man da keine große Neigung zeigte, das Leben für eine eh schon verlorene Sache zu opfern.

Nach kurzer Beratung mit seinem Stab ordnet er an, nun doch noch die Franquisten bei der Liquidierung der letzten feindlichen Divisionen im Westen zu unterstützen.
Zum Einen liegt das eh auf dem Weg Richtung Barcelona, zum Anderen werden sich die Italiener auch sehr viel leichter tun, wenn die Nationalisten ihre Truppen zur Unterstützung frei bekommen.

Also geht es für das II.Panzer-Korps nach einem Ruhetag wieder weiter Richtung Nordosten

http://up.picr.de/26830721gr.jpg

28.Februar 1937

Stolz streicht sich Lantini eine vorwitzige Haarlocke zurück, die ihm in die Stirn gefallen ist.

Endlich konnte er sich einmal gegen das Kriegsministerium durchsetzen:
Die neu errichtete Fabrik wird von Ansaldo zur Produktion von Infanterie-Ausrüstung verwendet werden !

Cavallero wollte unbedingt die Panzerproduktion ausbauen, aber der Hinweis Lantinis auf den im Grunde bereits überholten technischen Stand und die Notwendigkeit einer Hochrüstung in spätestens zwei Jahren
haben Mussolini bewogen, sich diesmal auf die Seite des Korporationsministeriums zu stellen.

Auch mit der neuen Fabrik wird es noch drei Monate dauern, um das Loch zu schließen, das die verantwortungslosen Neuaufstellungen Cavalleros gerissen haben.

Vielleicht sogar länger, da die Kämpfe in Spanien immer noch andauern und Cavallero sage und schreibe 18 Divisionen unter dem Kommando der Armata di Riserva bis zur Bewusstlosigkeit trainieren läßt.
Tatsächlich verschlingt die Ausbildung dieser frischen Divisionen vermutlich mehr Ausrüstung als der Krieg in Spanien !

http://up.picr.de/26830798ze.jpg

Einig war man sich hingegen in der ganzen Runde, die Produktion von Marinebombern nach Erreichen des gesteckten Zieles nun zugunsten der C.200 Saetta zu beenden, an die der Luftfahrt-Minister all seine
Hoffnungen knüpft. Nun, den bisherigen italienischen Maschinen ist der neue Jäger zweifelsfrei weit überlegen.
Inwieweit das auch für Maschinen anderer Länder gilt, ist aus Lantinis Sicht unerfreulich unklar.

http://up.picr.de/26830808rg.jpg


02.März 1937

Tenente Luigi Armistado tauscht mit Tenente Bushi einen triumphierenden Blick.
Die beiden stehen gemeinsam mit den übrigen 22 Flugzeugführern der Saetta-Ausbilungsstaffel vor einem Hangar im Halbkreis um eine dort geparkte, brandneue C.200 von Airmacci

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Endlich konnten sie wenigstens einen Blick auf das geheimnisvolle Flugzeug werfen, über das in den Kreisen der Regia Aeronautica auf allen Fluren hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde.
Wobei das Flugzeug derartig lange geheimnisvollerweise verborgen blieb, das etliche Piloten schon an seiner Existenz zu zweifeln begonnen hatten.

Doch es existierte und man hatte sogar zwei Ausbildungsstaffeln aufgestellt, um die Jägerpiloten auf dem neuen Modell zu schulen, bevor ihre Geschwader umgerüstet wurden !

"Mit diesem eleganten, freitragenden Tiefdecker in revolutionärer Ganzmetall-Konstruktion wird die Regia Aeronautica künftig den Himmel über den Schlachtfeldern beherrschen !",
hebt der Kommandeur der Ausbildungsstaffel nicht unbedingt wahnsinnig bescheiden an.

"Im Vergleich mit der von ihnen geflogenen Fiat Cr.42 bringt es diese Maschine auf sagenhafte 500 km/h Spitzengeschwindigkeit, eine Steigerung um ein sattes Drittel !", fährt der Capitano schwärmerisch fort
"Im Sturzflug hält die Zelle sogar bis zu 800 Km/h aus! Die Steigleistung wurde auf 20m/s verdoppelt! Das alles bei gleicher Wendigkeit aber wesentlich höherer Stabilität in allen Geschwindigkeitsbereichen !"

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Mit glänzenden Augen studieren die jungen Piloten hungrig den auffällig lackierten Jäger, der eher einer hochgezüchteten Rennmaschine gleicht, denn einem Standardjäger.
Doch genau das soll er sein! Schluß mit Spezialflugzeugen für irgendwelche Rekordflüge, die Regia Aeronautica stößt die Tür zu einem neuen Zeitalter auf !

Die CR.42 war zwar tatsächlich wesentlich moderner, als es auf den ersten Blick aussah, der sie als etwas antiquiertes Weltkriegsmodell einstufen mochte, entsprach aber längst nicht mehr den Anforderungen der Zeit.

"Neben der völlig neuen Bauweise sind diese fabelhaften Eigenschaften auch dem brandneuen Motor zu verdanken, dem luftgekühlten 14-Zylinder Doppelstern-Triebwerk A.74-RC 38 von FIAT, das es auf 800 PS bringt !"
Wie bei einem Verkaufsgespräch spult der Ausbilder routiniert die technischen Werte der Saetta herunter.
"Das ist praktisch Weltniveau !"

Bushi rammt seinem Freund Luigi übermütig den Ellbogen in Rippen.
Bisher waren sie in alten Doppeldeckern herumgekurvt, wohl wissend, dass Deutsche, Franzosen und Briten längst mit der Einführung weit moderneren Gerätes begonnen hatten.
Künftig würden sie hingegen im vollen Vertrauen auf ihre Maschinen von ihren Fliegerhorsten aufsteigen - wehe dem, der sich ihnen dann in den Weg stellen wollte !

"Wie sieht es mit der Bewaffnung aus?", unterbricht einer der Piloten aus den hinteren Reihen den Vortrag des Ausbilders, der sich gereizt nach dem Störenfried umsieht, jedoch nicht fündig wird.

"Die Saetta verfügt über 2 durchschlagstarke 12,7mm Breda-SAFAT MGs, die panzerbrechende Munition verschießen und in die Motorhaube eingebaut sind", antwortet der Capitano schließlich würdevoll
"Im Propeller-synchronen Dauerfeuer kommen sie damit auf 550 rpm"

Armistado wirft dem Freund einen weiteren Blick zu, diesmal mit fragend hochgezogener Augenbraue.
Das geht nun zur Abwechslung nicht über die gewohnte Ausstattung hinaus - da hatte er doch mit mehr gerechnet, vielleicht vier MG's oder wenigstens mit 20mm Kanonen, die angeblich die Deutschen einbauten.

"Das ist mehr als ausreichend, meine Herren", tönt der Ausbilder über das aufkommenden Gemurmel hinweg.
"Die panzerbrechende Munition kommt zudem auf 700m überall durch! Zusätzliche MG's und die nötige Munition würden nur mehr Gewicht und damit Einbußen bei Geschwindigkeit und Wendigkeit bedeuten!"

Der Capitano bedenkt die Flugzeugführer reihum mit bohrenden Blicken, bevor er fortfährt.
"Der entscheidende Punkt im Kampf werden schließlich ihre Fähigkeiten sein, aus diesem hervorragenden Produkt italienischer Ingenieurskunst das Beste herauszuholen! Und genau das bringen wir ihnen in den nächsten Wochen bei!"

Hohenlohe
29.09.16, 19:12
Werter H34DHUN73R, endlich geht es nun richtig voran mit der Ausstattung neuer Jäger. Und nun baut auch Italien erstmals Autobahnen. Meinen Glückwunsch...!! Jetzt gilt es nur noch die verwendete Divisionsartillerie zu verbessern...!! :ph:
Ansonsten hoffen wir auf eine baldige Verwendung unserer Wenigkeit bei künftigen Panzerdivisionen...:reiter:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

H34DHUN73R
29.09.16, 20:58
Nun, die Autobahnen sind natürlich klasse - insbesondere auch, da praktisch kein Verkehr herrscht :)

Bzgl. der Panzerdivisionen müssen Wir Euch aber leider an Eure Aufgabe im Stab des Esercito Italiano erinnern, die nicht weniger als den Aufbau der künftig rumreichen ähem ruhmreichen Marineinfanterie umfasst.
Man wird sicher erwarten, dass der Mann, der diese Waffe geschmiedet hat, sie sodann auch im Kampfe führt ;)

Hohenlohe
29.09.16, 21:22
Na gut, dann wollen wir mal hoffen, dass es nimmer lange dauert bis die ersten Marineinfanteriedivisionen existieren...:ph:

herzliche grüsse

Maggiore Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

Bassewitz
30.09.16, 08:17
Alle Autobahnen führen nach Rom. :D

Hohenlohe
30.09.16, 18:42
Alle Autobahnen führen nach Rom. :D

Das war ja schon zur Römerzeit so...:D

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
02.10.16, 12:44
Alle Wege führen nach Rom - XVI

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Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


04.März 1937

Benito Mussolini kämpft sich kraulend auf seiner dritten Bahn durch das neu erbaute, "olympische" Schwimmbad in Rom.

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Begonnen hatte man das Bauwerk als Reaktion auf die ausufernden Prachtbauten Hitlers in Deutschland, auch und gerade im Vorfeld der olympischen Spiele.
Mussolini sah sich eine Weile diesbezüglich im Wettstreit mit dem aufstrebenden, nach Protzbauten gierenden Führer, weshalb er selbst einige Projekt in Auftrag gegeben hatte.

Allerdings war er angesichts der Kosten und der weit wichtigeren sonstigen Themen schnell wieder von dieser irrwitzigen Idee abgekommen, den eigenen Führungsanspruch in Form mächtiger Bauten zu signalisieren.
Sollte sich doch dieser durchgeknallte Deutsche sich verausgaben, dann konnte er sich schon mal weniger um andere, gefährlichere Dinge kümmern.

Am Ende der Bahn angekommen, wendet der Duce, etwas weniger elegant als beabsichtigt und als es ihm aus jüngeren Jahren noch in Erinnerung ist.

Jedenfalls war dieses Schwimmbad eines der letzten Bauwerke aus dieser Phase, das nun abgeschlossen und durch den Duce persönlich, flankiert durch einige Getreue, mit einer 400m Kraul-Strecke eingeweiht wird.

Die Öffentlichkeit erfreut sich noch an den nach und nach abgeschlossenen Projekten, während die Bau-Industrie ihre Kapazitäten schon längst zunehmend auf neue Fabriken, Kasernen und Bunkerverwendete.
Die neuen Autobahnen würden für einen gewissen zivilen Anstrich der zahllosen Maßnahmen sorgen, auch wenn sie natürlich ebenfalls aus militärischen Erwägungen heraus in Angriff genommen wurden.

Mussolini hatte beschlossen, seinen Titel als erster Sportler Italiens diesjährig in Form dieses Wasserganges zu untermauern.

An sich ist die ganze Sache natürlich höchst albern.

Tatsächlich hatte sich Mussolini, insbesondere in jüngeren Jahren, gerne sportlich betätigt.
Aufgrund der allgemeinen Aufmerksamkeit geriet auch dieser Umstand an die Öffentlichkeit, weshalb er sich entschlossen hatte, diese Aktivitäten auch propagandistisch auszuschlachten.
Immerhin passte das ja ganz gut in das künstliche Bild, das er von diesem zupackenden, dominanten Duce entworfen hatte.

Leider waren ihm die Dinge danach etwas entglitten.

Die willfährige Presse und seine eigenen PR-Leute hatten seine Betätigungen derartig hochstilisiert, dass es schon peinlich war.
In den Zeitungen und Wochenschauen tauchte er mit freiem Oberkörper und in heroischer Pose bei allen Arten sportlicher Betätigung auf.
Und es wurde immer noch peinlicher - oder glaubte jemand ernsthaft, dass er nun in seinen besten Mannesjahren immer noch ein besserer Sportler als diese athletischen Jungspunde ist?

Allerdings lassen sich solche Entgleisungen nicht so leicht zurücknehmen, da die damit transportierte Virilität nun einmal mit seiner öffentlichen Persona verknüpft ist.
Um sein Image nicht zu beschädigen und seinen Gegnern keine Schwäche zu signalisieren, versucht er seit einiger Zeit, diese alberne Geschichte nun langsam und schrittweise auf ein halbwegs tragbares Maß zurückfahren.

Seufzend wendet er erneut, noch drei Runden zu gehen und Arme und Beine schmerzen ohnehin schon.
Hoffentlich bekommt er keinen Krampf.
Das wäre ja ein tolles Bild, wenn er von einer Horde von Schwarzhemden aus dem Wasser gezerrt werden müsste, um nicht zu ertrinken!
Er grinst über die Schmerzen hinweg, sich selbst verspottend.

Natürlich führt er das Teilnehmerfeld weiterhin an, wie er sich mit Schulterblicken vergewissert.
Wer würde es auch schon wagen, an ihm vorbei zu ziehen.

Nun, so mancher verstockter Kommunist würde vielleicht schon sein Leben opfern, um dem Duce öffentlich ordentlich eins rein zu würgen.
Aber sein Stab hat die Schwimmer säuberlich von Hand sortiert, alles treue Parteimitglieder und so ein richtig toller Schwimmer war ohnehin nicht mit dabei.

Außerdem fand die Veranstaltung auch vor einem ähnlich sorgfältig ausgewählten Publikum statt, alles ebenfalls verdiente Parteisoldaten Sinn fürs Familienleben.

Am Einlass hatten sich die Geheimdienst-Leute nochmal übertrieben auffällig den Namen jedes Einzelnen notiert und auch nicht mit bohrenden Blicken gegeizt.

Natürlich wurde auch darauf geachtet, dass die Zeitnahme nur durch einen Offiziellen erfolgte, der das zu verkündende Ergebnis dann auch ganz exakt entlang aller möglichen,
wichtigen Überlegungen einzuordnen wusste.

Die am Rande des Beckens postierten Sicherheitsleute achteten darauf, dass sich währenddessen niemand im Publikum mit seiner eigenen Uhr zu schaffen machte und eventuell durch eigenen, fehlerhaften Gebrauch
Missverständnisse herauf beschwor.

Mussolini hatte sich nicht zuletzt deshalb für die 400m entschieden, weil es schlicht nicht möglich war, auch nur halbwegs genau die benötigte Zeit im Kopf zu ermitteln.

Dieser ganze Zirkus geht Mussolini selbst gewaltig auf die Nerven.

Da tobt dieser blutige Bürgerkrieg in Spanien, Abessinien hatte er bereits überrannt und die Streitkräfte Italiens rüstete er unter Ruinierung der Staatsfinanzen gewaltig auf, um damit das
erträumte, erneuerte römische Imperium zu errichten.
Doch dem Volk muss inzwischen diese vollkommen lächerliche Show-Veranstaltung geboten werden, um seinen Ruf aufrecht zu erhalten !
Und wer darüber zu spotten wagte, würde von fanatischen Schwarzhemden weggezerrt und ordentlich verdroschen werden.

Aber es hilft nichts, seine öffentliche Person ist sorgfältig ausdefiniert und Korrekturen daran nur langsam und in kleinen, verträglichen Schritten möglich, um seinen Führungsanspruch zu wahren.
Also kämpft er sich, zunehmend mehr erschöpft und gierig nach Atem ringend weiter durchs Wasser.


07.März 1937

Giovanni Messe steht mit seinem Stab, der auf den Motorhauben der Begleitfahrzeuge aufgeschlagene Karten studiert, auf dem engen Platz vor der Kathedrale von Guadix.
Der General lässt entspannt den Blick über die scheinbar endlose Kolonne der Panzer und Lastwagen schweifen, die sich langsam auf der tiefer gelegenen Straße durch die kleine Stadt quält.

Gestern Abend hatten die Reste von zwei bereits weit zerstreuten republikanischen Divisionen formell kapituliert, womit die Aktivitäten der Nationalisten, Deutschen und Italiener im Westen des Landes
eigentlich abgeschlossen waren.
Nur eine - unvermeidlicherweise wieder mal russische - Division leistet als letztes Überbleibsel einer einst stolzen, schlagkräftigen Armee noch Widerstand, aber das wird sich finden.

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Der Stab des II.Panzer-Korps ist aus der langen Kolonne der nach Nordosten strebenden Fahrzeuge ausgeschert, um sich in Ruhe Gedanken über das weitere Vorgehen zu machen.
Wobei an dem prinzipiellen Ziel ohnehin kein Zweifel besteht.

Nach dem Willen des kommandierenden Generals soll es zunächst nach Osten gehen, um möglichst schnell aus dem für Panzer problematischen Gelände heraus zu kommen und die schnellen Operationen
zuträglichere Küste zu erreichen.
Der Küste folgend will Messe dann das Korps weiter nach Nordosten verlegen, bis Fühlung mit den dort eingegrabenen Resten der republikanischen Truppen aufzunehmen, um schließlich den letzten,
entscheidenden Schlag in diesem Krieg gegen Barcelona zu führen.

Fraglich ist also nur die genaue Vormarsch-Route entlang der wie im Landesinneren üblich spärlich ausgebauten Straßen.
Während sein Stab sich, in Karten vertieft, Gedanken über ein möglichst zeitsparendes, paralleles Vorgehen über mehrere Routen macht, nimmt Messe einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche
und dreht sich schließlich, den Blick von den lärmenden Fahrzeugen abwendend, der Kathedrale zu.

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Geschichte war auf der Accademia Militare eines seiner Lieblingsfächer gewesen, sodass das kleine Guadix ihm etwas vertraut ist, war es doch Ende des fünfzehnten Jahrhunderts im Verlauf der
Reconquista gewaltsam von der maurischen Herrschaft befreit worden.
Dieses sich über Jahrhunderte hinziehende, blutige Unternehmen, mit dem die Macht der muslimischen Eroberer schließlich gebrochen wurde, war mit der Eroberung Granadas erfolgreich abgeschlossen
worden, wofür die Einnahme Guadix' das Vorspiel gebildet hatte.

Um die Spuren der Mauren auszumerzen hatte man mit dem Bau der Kathedrale begonnen, deren Fertigstellung sich dann allerdings fast dreihundert Jahre hinzog.
Es gab wohl jede Menge vergleichbarer Bauten überall in eroberten Land, sodass man nicht recht hinterher kam.
Die lange Bauzeit äußerte sich auch in einem uneinheitlichen Stil, der gotisch begonnen und mit einer Renaissance-Kuppel und diversen barocken Elementen abgeschlossen wurde.

Der Krieg um Grenada, der letzten Bastion der Mauren auf der iberischen Halbinsel war dabei eher Formsache gewesen, da die Macht der Muslime im Grunde schon deutlich vorher gebrochen worden war.
Wie eigentlich während der kompletten Reconquista ging es letztlich eher um Macht und Reichtum der Herrschenden, denn um Religion.
Natürlich hatte die jahrhundertelange religiöse Begründung für diese "Rück-"Eroberung längst ein Eigenleben entfaltet, sodass man in den eroberten Gebieten rücksichtslos gegen Muslime und Juden vorgegangen war
und die Spuren beider gründlich auszutilgen gedachte.

Was alles in Allem den General stark an diesen nun allmählich zu Ende gehenden Bürgerkrieg erinnert.

Auch hier werden wahrscheinlich den siegreichen Truppen der Nationalisten die neuen Inquisitoren folgen, die die kommunistischen und anarchistischen Elemente ausfindig machen sollen, um sie ebenfalls auszumerzen.
Oder wen sie eben dafür halten.

Jedenfalls sieht es - wie wahrscheinlich auch während der Reconquista, nicht gerade nach Befreiung aus, auch wenn es aufgrund der tiefen Spaltung quer durch alle Schichten und sogar Familien natürlich
überall Sympathisanten für beide Seiten gibt.

Nun, für derlei Überlegungen wird er nicht bezahlt, sodass der General schließlich die Schultern strafft und zu seinem Stabs-Chef hinübergeht, der mit anderen Offizieren Wege durch die Berge zu finden versucht.

09.März 1937

Enrico Marconi schlendert mit Ferrucio Lantini durch einen der zahlreichen Parks in Rom.
Heute konnte er einen weiteren Projektabschluß vermelden, dieses Mal die Verbesserung der Artillerie, die von dem Esercito Italiano heftig herbei gesehnt worden war.

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Neben einer Verbesserung der leichten Haubitze 75/18, die in der Gebirgsversion für die Alpinisti durchaus von Wert war, jedoch aufgrund des kurzen Laufes für die Infanterie zu schwach und daher eine
Erweiterung auf 32 Kaliberlängen erfahren hat, würde nun insbesondere mit der Ansaldo Cannone da 105/28 den Truppen deutlich mehr Schlagkraft verliehen werden.

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Natürlich frisst diese größere Kanone nun auch weit mehr Ressourcen als das kleine 75mm-Geschütz, weshalb sich Lantini wieder mal ins Zeug legen muss.
Zum Teil rührt der gemeinsame Spaziergang im Nachgang an die Kabinettsbesprechung daher auch von Marconis Bestreben, den leicht erregbaren Lantini diesbezüglich wieder mental aufzufangen.

Immerhin hat die Runde beschlossen, als nächstes das Thema Panzerabwehr einzusteigen, was auf Basis der S18 von Solothurn erfolgen soll.

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Da es sich hierbei um eine schon existierende schweizerische Panzerbüchse handelt, die nur für den Einsatz im Esercito Italiano angepasst werden muss, dürfte die Entwicklung schnell abgeschlossen werden können.
Außerdem wird man natürlich das Kaliber 20mm beibehalten, was zwar zum Leidwesen Cavalleros der Durchschlagskraft enge Grenzen setzen, aber dafür die Kapazitäten und Ressourcen schonen wird.

Wobei Lantini eh schon aufgrund des dafür erforderlichen Wolframs jammert, bei dem man generell auf kostspielige Importe angewiesen ist.
Daran führt aber nun mal kein Weg vorbei.

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Fürsorglich greift Marconi mit der Linken nach Lantinis Arm, während er weiterhin beruhigend auf den Staatsekretär im Kooperationsministerium einredet.

11.März 1937

Zufrieden vermerkt Ferrucio Lantini zur Abwechslung einmal wieder den Abschluss eines Entwicklungsprojektes, das er selbst vorbei an den ständigen Forderungen des Heeres platzieren konnte.
Die neu entwickelten Maschinenwerkzeuge werden die Produktivität in der Rüstungsindustrie deutlich erhöhen und damit den Hunger des stetig wachsenden Esercito Italiano besser stillen helfen.

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Mehr noch, Lantini konnte sich sogar bei dem Nachfolge-Projekt durchsetzen: dem Aufbau von Kapazitäten zur Erzeugung synthetischer Treibstoffe!

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Mussolini selbst hatte bei der Gründung der Azienda Generale Italiana Petroli, kurz AGIP, bereits seine Finger im Spiel.
Ursprünglich gab es ein - dem Vernehmen nach von einem wohlwollenden Geldfluß motiverten - Agreement mit der US-amerikanischen Sinclair Oil zur Erschließung von Ölvorkommen im italienischen Raum.
Allerdings stieß das Abkommen zur Teilung von Finanzierung und Gewinnen auf derartig viel Aufmerksamkeit und Gegenwind, dass schließlich der König 1926 die Gründung eben dieser AGIP bekannt gab,
die die Dinge fürderhin unter Kontrolle des italienischen Staates angehen sollte.

So hält der Staat auch 60% der Aktien direkt, weiter 20% gehören dem im staatlichen Besitz befindlichen Istituto Nazionale Assicurazioni (INA) und der Rest der Sozialversicherung.
Bei der Ölverarbeitung kooperierte man mit FIAT und um Finanzierungen kümmerte sich die Banca Commerciale Italiana (BCI), sodass hier letztlich ein ansehnliches Aufgebot staatlicher und privater
italienischer Firmen zusammenwirkte.

Wobei die neue AGIP dann durchaus mit wechselndem Erfolg voran schritt.

Die Suche nach Ölquellen in der Emilia Romagna zum Beispiel verlief nicht gerade erfolgreich, wie auch weitere derartige Unternehmungen und im Zuge der Weltwirtschaftskrise geriet man wie so viele
andere Konzerne dann ins Straucheln.
Was wiederum unter Mussolinis Regie durch protektionistische Maßnahmen zugunsten der AGIP geregelt wurde, sodass man in den letzten Jahren doch allmählich aufblühte.

Daneben wurden die Aktivitäten der AGIP zwischenzeitlich auch durch die erfolgreichen kolonialen Bestrebungen in der Cyrenaica beflügelt, wo man reiche Ölvorkommen vermutete.
Was die Zukunft weisen mochte, bislang war diesbezüglich noch nicht viel geschehen, nur ein paar Expeditionsteams wurden bislang sprichwörtlich in die Wüste geschickt.

Jedenfalls hat AGIP zusammen mit dem italienischen Chemie-Giganten Montecatini die Tochter Azienda Nazionale Idrogenazione Combustibili, kurz ANIC hervor gebracht, die nach dem Beispiel der Deutschen
nun die Herstellung synthetische Treibstoffe erforschen und nach dem Willen des Duce letztlich im großindustriellen Maßstab durchführen soll.
Derzeit geht in die Beschaffung von Öl zwar ein ordentlicher Teil der Devisen, jedoch ist immerhin der Zugriff darauf kein Problem.

Das wird sich nach Ansicht des geheimen Kriegskabinetts und der Militär-Strategen für die Zukunft durchaus nicht zu erwarten.
Da das kostbare schwarze Gold nur per Schiff nach Italien kommen kann und angesichts der überlegenen französischen und britischen Flotten über den Seewegen im Kriegsfall ein Damokles-Schwert hängt,
müssen Alternativen geschaffen werden.

ANIC soll nun jedenfalls Möglichkeiten prüfen, aus der eher minderwertigen italienischen Kohle hochwertige Kraftstoffe für die Versorgung des künftig zunehmend motorisierten und mechanisierten
Esercito Italiano zu erzeugen.
Wobei die wachsende Regia Aeronautica und die immer spritdurstige Regia Marina ihr Übriges zu den Bedarfen beitragen.

Lantini liegen die absehbaren Auswirkungen der umfangreichen Modernisierung der italienischen Streitkräfte auf die Rohstoff-Bedarfe bereits seit längerem schwer im Magen, weshalb er die Aktivitäten
hinsichtlich der industriellen Erzeugung synthetischer Treibstoffe gerne wesentlich früher gestartet hätte.

Nun, da man sich ja zunehmend mit diesen Deutschen anfreundete, deren mächtige IG Farben sich ja schon großmaßstäblich mit dem Thema befasste, ergeben sich doch hoffentlich Möglichkeiten,
auf italienischer Seite zu partizipieren.
Für Grundlagenforschung bleibt jedenfalls nicht wahnsinnig viel Zeit, wenn man die Pläne des Duce ins Kalkül zieht.
Immerhin beschäftigen sich nun mehrere Projekte mit der Schaffung der industriellen Basis für diese Pläne.

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14.März 1937

Tenente Hjalfnar jagt Schuss um Schuss aus der leichten Kanone seines ebenso leichten L6-Panzers, um das vorsichtige Vorrücken der abgessenen Bersaglieri der "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" zu decken.

Seine Division bildet die Speerspitze des II.Panzerkorps bei Vormarsch nördlich von Cartagena.
Gestern hatte man nach langem Marsch schließlich an der Küste wieder Fühlung mit den republikanischen Linien aufgenommen und seit 0600 heute Morgen hat man begonnen, die Stellungen der Republikaner in und um
Sagunt abzutasten.

Um dann entschieden gegen echte oder vermeintliche Schwachstellen vorzustoßen, wie auch hier im Abschnitt des 2° Reggimento Celere.

Sagunt versperrt dem II.Panzerkorps den vom kommandierenden General gewählten Weg der Küste entlang nach Barcelona, sollte daher schnell genommen werden.

Hier wollten vorher schon viele Leute durch, teils nach Norden, teils nach Süden aber jedenfalls immer zulasten der seit dem zweiten Jahrhundert existierenden Stadt.
Mal waren es die Karthager, mal die Römer, später die Westgoten, dann die Mauren und schließlich El Cid persönlich im Rahmen der Reconquista.
Die schöne Küstenlage lädt halt viele ungebetene Gäste ein, zumal das Hinterland traditionell weit schwerer zu passieren ist.

Hjalfnar läßt das heiße Geschütz kurz abkühlen, während er sich den feuerroten Bart reibend den Bersaglieri mit Blicken auf ihrem gefährlichen Weg folgt.
Die leichten Feldkanonen der Divisionsartillerie jagen über ihre Köpfe hinweg heulende Granaten in Richtung der republikanischen Stellungen, dort aufsteigende Rauch- und Staubsäulen hin zaubernd.

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Wie viele Spanier sich da aufhalten und wie es um deren Kampfeswillen und Ausrüstung bestellt ist, mögen die römischen Götter wissen.
Angeblich soll es nur eine Division sein, die den kombinierten Anstrengungen dreier italienischer Panzerdivisionen wohl kaum lange standhalten kann.
Wenn Hjalfnar dort drüben stünde, hätte er jedenfalls wohl keine große Lust, für eine ohnehin verlorene Sache zu sterben.

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Zumal inzwischen auf republikanischer Seite kaum noch Waffen, Munition und Ausrüstung zur Verfügung stehen, insbesondere seit den verheerenden Niederlagen im Westen.

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Die Russen weiter im Norden sahen das offensichtlich anders.
Erst gestern hatten diese sich den in erdrückender Übermacht anrennenden Deutschen und Franquisten ergeben, nachdem die Linien mehrfach durchbrochen, viele gefallen und von den übrigen Rotarmisten viele verletzt waren.

Unerfreuliche Gegner, diese Russen, wie Hjalfnar auch aus eigener Erfahrung weiß.
Ob es nun an den Polit-Offizieren lag, die die Soldaten angeblich mit vorgehaltener Waffe zum Kampf zwangen oder an der Motivation der Rotarmisten, die wie die Berserker kämpften und sich schlicht
nicht um Verluste scherten - wer weiß !

Jedenfalls hofft Hjalfnar, dass die verbliebenen Regierungstruppen und internationale Brigaden die Sache entschieden weniger fanatisch angehen.

Hohenlohe
02.10.16, 18:31
Dank der Leistungen in der Forschung und in der Industrieproduktion sind wir relativ zuversichtlich, dass das Ejercito Italiana weiterhin gut ausgebaut werden kann. Wenn jetzt noch Öl synthetisch hergestellt werden kann und in Lybien auch noch Öl endlich gefunden wird, dann kann Italien eigentlich dabei unabhängig werden. Nur die Seeüberlegenheit der Briten könnte ein Risiko bedeuten.
Ansonsten wünschen wir dem hervorragenden General Messe weiterhin viel Erfolg in Spanien...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Bassewitz
02.10.16, 19:24
Ist das mit dem Öl aus Libyen nicht witzlos, wenn Italien nicht zur See versorgt werden kann?

Hohenlohe
02.10.16, 19:56
Ist das mit dem Öl aus Libyen nicht witzlos, wenn Italien nicht zur See versorgt werden kann?

Eigentlich schon, aber wenn man bis Kriegsbeginn einen Vorrat anlegen kann, bis genug synthetisches Öl vorhanden ist, dann wäre dies hilfreich.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Ritter Kunz
02.10.16, 20:03
Wir freuen uns über jedes Update. Es ist spannend, die Geschehnisse sowohl in Spanien als auch an der italienischen Heimatfront mitzuverfolgen :top:

Hohenlohe
02.10.16, 22:30
Auch wir lesen hier gerne mit, weil uns das Thema sehr interessiert...:)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

H34DHUN73R
03.10.16, 09:51
Eigentlich schon, aber wenn man bis Kriegsbeginn einen Vorrat anlegen kann, bis genug synthetisches Öl vorhanden ist, dann wäre dies hilfreich.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Vorräte lassen sich in HOI4 nicht anlegen, werter Hohenlohe, jedenfalls nicht bei Rohstoffen.
Dennoch lohnt eine Investition in das lybische Öl, da man sich bis Kriegsausbruch die "Divisen", sprich die Abtretung einer entsprechenden Anzahl ziviler Fabriken an die Öl-Exporteure, sparen kann.

Auch hat der Duce nicht die Absicht, den Briten und Franzosen die Herrschaft über das Mittelmeer zu belassen.
Hier handelt es sich klar um ein Binnengewässer des römischen Imperiums, welches den Verbündeten Roms natürlich zur friedlichen Nutzung offen steht - nicht jedoch seinen Feinden :D

H34DHUN73R
03.10.16, 09:58
Ist das mit dem Öl aus Libyen nicht witzlos, wenn Italien nicht zur See versorgt werden kann?

Ganz so bitter ernst ist das mit den Konvoys nicht, werter Bassewitz.
Da kommt schon was durch, auch wenn Schiffe verloren gehen sollten.
Ansonsten wird Italien durchaus entsprechende Maßnahmen zu ergreifen wissen, um seinen Handel zu schützen.

Aber der synthetischen Treibstofferzeugung gehört so oder so die Zukunft, da die Bedarfe explodieren und die lybische Produktion bei weitem übertreffen werden.
Was noch viel wichtiger ist: dabei fällt auch synthetischer Gummi ab, der die langfristig viel kritischere Versorgung mit Natur-Kautschuk ausgleichen kann :)

H34DHUN73R
03.10.16, 10:04
Echt schön gemacht!
Der spanische Bürgerkrieg ist im HOI Universum, soweit uns bekannt, so detailliert noch nie beschrieben worden.

Wir danken, werter Deltadagger, auch wenn Wir den Eindruck haben, dass Wir hier wieder mal etwas in die Details abgestürzt sind.
Andererseits finden Wir den Weg in den Krieg eigentlich genauso interessant wie den Krieg selbst und Spanien hat hier auch eine Rolle gespielt.

Bei HOI3 hat man ja nur ein paar warme Worte spendiert, bei HOI4 kann man endlich selbst agieren.
Damit hat man in der Vorkriegszeit immerhin etwas zu tun

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Wir freuen uns über jedes Update. Es ist spannend, die Geschehnisse sowohl in Spanien als auch an der italienischen Heimatfront mitzuverfolgen :top:

Ja, in dem futuristischen Staat des Duce wirken die Arbeiter der Hand und die der Stirn mit denen der Faust vorbildlich eng zusammen :)

Azrael
03.10.16, 11:20
Hmm, damit der Bedarf an Öl aber rein aus Raffinerien gedeckt werden kann, müsste ja ganz Italien damit vollgebaut werden und das auch nur, wenn ihr nicht Panzer, Flugzeuge etc. bauen lasst wie ein Verrückter!
Falls das Mittelmeer wahrlich ein italienisches Binnengewässer werden soll, muss bei der Marine und bei den Landstreitkräften noch einiges passieren, schließlich wollen der Suezkanal und Gibralter erobert werden, um den Zugriff auf das Mittelmeer für die Feinde Italiens abzuschneiden.
Um dann noch das Mittelmeer von allierten Schiffen zu säubern (und das wären unter Umständen auch Flugzeugträger), muss die italienische Marine schlagkräftig dafür sein!

Hohenlohe
03.10.16, 11:36
Werte Regenten, wieviel Öl und Gummi produziert denn eine synthetische Raffinerie...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Bassewitz
03.10.16, 12:44
In der Realität sind diese synthetischen Verfahren aber nicht so toll, oder? Libyen hingegen produziert doch sehr ordentlich. :D

Suez müsst Ihr schon selbst erobern, aber Gibraltar sollte Franco noch schaffen, oder?

Hjalfnar
03.10.16, 13:32
Da Gebäude-, Militärmaterial- und Schiffsproduktion jeweils mit getrennten Mitteln laufen (Zivil-, Militärfabriken und Schiffswerften) sollte es bei freien Kapazitäten möglich sein, die Anlagen zu errichten.

Thomasius
03.10.16, 14:01
In der Realität sind diese synthetischen Verfahren aber nicht so toll, oder? Libyen hingegen produziert doch sehr ordentlich. :D

Suez müsst Ihr schon selbst erobern, aber Gibraltar sollte Franco noch schaffen, oder?

Erdöl wurde in Libyen erst 1958 gefunden. Es gibt zwar im italienischen Fokusbaum die Möglichkeit in Libyen etwas Erdöl zu finden, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Da man für die Flugzeige und LKW viel Gummi braucht, sind die synthetischen Werke für fast alle Länder Pflicht.

H34DHUN73R
03.10.16, 14:18
Hmm, damit der Bedarf an Öl aber rein aus Raffinerien gedeckt werden kann, müsste ja ganz Italien damit vollgebaut werden und das auch nur, wenn ihr nicht Panzer, Flugzeuge etc. bauen lasst wie ein Verrückter!
Falls das Mittelmeer wahrlich ein italienisches Binnengewässer werden soll, muss bei der Marine und bei den Landstreitkräften noch einiges passieren, schließlich wollen der Suezkanal und Gibralter erobert werden, um den Zugriff auf das Mittelmeer für die Feinde Italiens abzuschneiden.
Um dann noch das Mittelmeer von allierten Schiffen zu säubern (und das wären unter Umständen auch Flugzeugträger), muss die italienische Marine schlagkräftig dafür sein!

Das seht Ihr durchaus richtig, werter Azrael, hat ja auch niemand behauptet, dass es leicht werden würde :)

Bassewitz
03.10.16, 14:20
Der AAR hat ja schon vorher zu unserer Allgemeinbildung beigetragen. Wir wussten beispielsweise nicht, dass die Agip Tankstellen italienisch sind. :D

H34DHUN73R
03.10.16, 14:20
Werte Regenten, wieviel Öl und Gummi produziert denn eine synthetische Raffinerie...??

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Eine synthetische Fabrik liefert - aus dem Kopf - zwei Öl und ein Gummi.
Leider braucht alles was halbwegs modern ist - Flugzeuge, Panzer, mot.Einheiten - Gummi, was somit zur zentralen Herausforderung wird

H34DHUN73R
03.10.16, 14:23
Erdöl wurde in Libyen erst 1958 gefunden. Es gibt zwar im italienischen Fokusbaum die Möglichkeit in Libyen etwas Erdöl zu finden, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Da man für die Flugzeige und LKW viel Gummi braucht, sind die synthetischen Werke für fast alle Länder Pflicht.

So ist es, werter Thomasius :)
Die lybischen Ölquellen werden nur - aber immerhin - unsere Importbedarfe etwas drücken und so mehr zivile Kapazität für andere Zwecke übrig lassen.
Als italienischer Underdog muss man halt nehmen, was man kriegen kann ;)

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Da Gebäude-, Militärmaterial- und Schiffsproduktion jeweils mit getrennten Mitteln laufen (Zivil-, Militärfabriken und Schiffswerften) sollte es bei freien Kapazitäten möglich sein, die Anlagen zu errichten.

Ja, da passt schon ordentlich was hin, außerdem lautet Unser Motto ja "Expansion" was zusätzlich Platz schaffen wird.
Natürlich sollte man die teuren Fabriken nur auf Cores stellen, aber da gibt es ja auch so einige Möglichkeiten...

Lewis Armistead
03.10.16, 14:24
eine synthetische Raffinerie liefert 5 Öl und 2 Gummi...also zumindest etwas besser :)

H34DHUN73R
03.10.16, 14:25
Der AAR hat ja schon vorher zu unserer Allgemeinbildung beigetragen. Wir wussten beispielsweise nicht, dass die Agip Tankstellen italienisch sind. :D

Wir hatten Uns zuvor auch nicht groß mit der italienischen Industrie beschäftigt, finden das Thema aber hinreichend spannend :)

Achja: wir bauen in der Tat darauf, dass Franco sich der brüderlichen Waffenhilfe des italienischen Volkes zur rechten Zeit entsinnen und sich Gibraltar schnappen wird, werter Bassewitz
Ansonsten wird das ein weiter Weg, angesichts der knappen Mittel

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eine synthetische Raffinerie liefert 5 Öl und 2 Gummi...also zumindest etwas besser :)

Absolut natürlich besser, relativ aber eher schlechter, da der Gummi-Anteil geringer ist, aber jedenfalls besten Dank für die schnelle Aufklärung, werter Luigi Armistado :)

Lewis Armistead
03.10.16, 14:32
Ja leider.

Doch der Hauptteil des Gummi geht bei uns i.d.R. für Flugzeuge drauf. Panzer brauchen meistens nur Öl und in den höheren Stufen Wolfram. Auf Mot-Fahrzeuge verwenden wir selbst als Reich selten mehr als 5 Fabriken. Da sollt eure aktuelle Produktion ausreichen.

Wir würden dazu raten auf leichte Jäger, Stukas und Mabos zu setzen. Mehr als die aktuellen 3 Fabriken würden wir an eurer Stelle nie in motorisierte Fahrzeuge stecken.

Dann lieber Panzer bauen und da auch auf einen Typ einschießen der möglichst kosteneffizient ist. Wir halten zum Beispiel wenig von Jagdpanzer, Flak-Panzern oder mittlerer Panzerartillerie. Frisst zu viel Wolfram.

Dann lieber die leichten Panzer weiterentwickeln und deren Panzerartillerie/Jagdpanzer ab 41/42 nutzen, die kosten allgemein weniger vom Produktionsaufwand und vor allem weniger Wolfram. Das oder gleich nur auf mittlere Panzer setzen und diese weiterentwickeln.

Gummi und Wolfram sind bei uns letzten Endes immer der limitierende Faktor gewesen. Die großen Ölmengen die ihr mit erhaltet, werdet ihr noch gut brauchen können, wenn ihr irgendwann mal eure zahlteichen Schiffswerften in Betrieb nehmt. Spätestens wenn das jugoslawische Erz unter eurer Kontrolle ist, würden wir dazu raten.

Hohenlohe
03.10.16, 14:39
Werter H34DHUN73R, werdet ihr als Erstes nach Ausbau der Streitkräfte Jugoslawien angreifen, denn dort gibt es lt. meiner Kenntnis Vorkommen an Wolfram und Chrom...?! Ansonsten wünschen wir euch für den Ausbau der italienischen Streitkräfte sowie der Industrie(Raffinerien sowie Militärfabriken) viel Glück und viel Erfolg...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Edith: wir spielen derzeit HOI3 mit Italien und haben bereits 1937 Jugoslawien sowie Rumänien erobert, dank unserer Fallschirmjäger...Jetzt kümmern wir uns um Griechenland...

Thomasius
03.10.16, 14:53
eine synthetische Raffinerie liefert 5 Öl und 2 Gummi...also zumindest etwas besser :)

Aber nur wenn sie in Italien steht. In besetzten und eroberten Gebieten finden die Abzüge durch die Besatzungspolitik auf Rohstoffe ihre Anwendung.
Dafür gelten dann aber auch die Techs die die Ausbeute von Bodenschätzen erhöhen mit für die Raffinerien. Mit allen Techs bringt daher eine Raffinerie im Heimatland 7,5 Öl und 4 Gummi.

Bassewitz
03.10.16, 15:41
Jugoslawien muss komplett Heim ins Römische Reich. Lasst Euch die Grenzen nicht von Deutschland versauen.

Hohenlohe
03.10.16, 15:47
Erstmal Albanien heimholen...*grins*

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

Bassewitz
03.10.16, 16:14
Und Griechenland, Ägypten, Tunesien, Algerien, Syrien und die Türkei. :D

H34DHUN73R
03.10.16, 16:55
Ja leider.

Doch der Hauptteil des Gummi geht bei uns i.d.R. für Flugzeuge drauf. Panzer brauchen meistens nur Öl und in den höheren Stufen Wolfram. Auf Mot-Fahrzeuge verwenden wir selbst als Reich selten mehr als 5 Fabriken. Da sollt eure aktuelle Produktion ausreichen.

Wir würden dazu raten auf leichte Jäger, Stukas und Mabos zu setzen. Mehr als die aktuellen 3 Fabriken würden wir an eurer Stelle nie in motorisierte Fahrzeuge stecken.

Dann lieber Panzer bauen und da auch auf einen Typ einschießen der möglichst kosteneffizient ist. Wir halten zum Beispiel wenig von Jagdpanzer, Flak-Panzern oder mittlerer Panzerartillerie. Frisst zu viel Wolfram.

Dann lieber die leichten Panzer weiterentwickeln und deren Panzerartillerie/Jagdpanzer ab 41/42 nutzen, die kosten allgemein weniger vom Produktionsaufwand und vor allem weniger Wolfram. Das oder gleich nur auf mittlere Panzer setzen und diese weiterentwickeln.

Gummi und Wolfram sind bei uns letzten Endes immer der limitierende Faktor gewesen. Die großen Ölmengen die ihr mit erhaltet, werdet ihr noch gut brauchen können, wenn ihr irgendwann mal eure zahlteichen Schiffswerften in Betrieb nehmt. Spätestens wenn das jugoslawische Erz unter eurer Kontrolle ist, würden wir dazu raten.


Gute Analyse, werter Armistead :)

Leider können Wir die Pläne des Duce an dieser Stelle noch nicht enthüllen - der perfide Engländer hört gewiss mit !

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Werter H34DHUN73R, werdet ihr als Erstes nach Ausbau der Streitkräfte Jugoslawien angreifen, denn dort gibt es lt. meiner Kenntnis Vorkommen an Wolfram und Chrom...?! Ansonsten wünschen wir euch für den Ausbau der italienischen Streitkräfte sowie der Industrie(Raffinerien sowie Militärfabriken) viel Glück und viel Erfolg...!! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Edith: wir spielen derzeit HOI3 mit Italien und haben bereits 1937 Jugoslawien sowie Rumänien erobert, dank unserer Fallschirmjäger...Jetzt kümmern wir uns um Griechenland...


Wir wollen historisch spielen, werter Hohenlohe, da die ohnehin labile KI ansonsten leicht vollends ausflippt ;)
Außerdem ist Jugoslawien eh eine Tretmine, da im Gegensatz zu HOI3 gerne mal der WK2 ausbricht, wenn man vorschnell zugreift.
Aber Kopf hoch, Wir werden auch so zurecht kommen

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Aber nur wenn sie in Italien steht. In besetzten und eroberten Gebieten finden die Abzüge durch die Besatzungspolitik auf Rohstoffe ihre Anwendung.
Dafür gelten dann aber auch die Techs die die Ausbeute von Bodenschätzen erhöhen mit für die Raffinerien. Mit allen Techs bringt daher eine Raffinerie im Heimatland 7,5 Öl und 4 Gummi.

Die Cores, werter Thomasius, die Cores - da dürfte sich noch etwas machen lassen ;)
Aber ansonsten werden Wir die Leuchttürme des italienischen Genius' natürlich nur auf heimatlicher Erde errichten

H34DHUN73R
03.10.16, 16:57
Und Griechenland, Ägypten, Tunesien, Algerien, Syrien und die Türkei. :D

Vielleicht werdet Ihr noch Vice-Duce, werter Bassewitz, jedenfalls sind die Ansprüche ähnlich ;)
Für die Türkei dürften Uns die Mittel fehlen, deren Einsatz anderweitig wichtig werden wird und nach Algerien wird Uns der Weg wahrscheinlich zu weit werden.
Jedenfalls wenn Franco Unsere brüderlichen Gefühle teilt.

Hohenlohe
03.10.16, 16:59
Tante Günna macht es derzeit vor, wie man mit wenigen Truppen die Welt erobert...*seufz*:)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Bassewitz
03.10.16, 17:13
Eigentlich ist die iberische Halbinsel ja Bestandteil des Römischen Reiches. Ist Franco insgeheim Euer Protektorat oder wie? Schafft der Mann auch Marokko?

Eigentlich hätte man ja die Sozialisten in Spanien gewinnen und es dann erobern müssen. Oder reichen dafür nicht die Ressourcen des Duce?

H34DHUN73R
03.10.16, 18:51
Alle Wege führen nach Rom - XVII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento


16.März 1937

Giovanni Messe löffelt geistesabwesend an einem Teller lauwarmer Erbsensuppe, während seine Offiziere die Lage diskutieren.

http://up.picr.de/27016860kp.jpg

Gestern hatte man sich im günstig gelegenen Haus eines Unternehmers einquartiert, aber leider war dort wie auch im Rest des Landes längst Schmalhans Küchenmeister.
Da das Korps wieder mal weit schneller vorrückte, als die Bürokraten in der rückwärtigen Logistik denken konnten, kam auch der Nachschub wieder mal nicht recht nach.

Aber schließlich war er ja auch nicht wegen des Essens nach Spanien gekommen, obwohl das im Frieden wohl eine Reise wert wäre.
Alleine schon das leckere Iberico-Schwein !
Genieserisch rollt der General die Augen gen Decke, den faden Geschmack der Suppe verdrängend.

Erwartungsgemäß war der Widerstand der einzelnen republikanischen Division im Handumdrehen gebrochen worden, bereits gestern hatten sich die versprengten Reste zurückgezogen.
Sein Stab wollte gleich hinterher stoßen, um die Spanier vielleicht mit den schnellen Panzerdivisionen einfach in der Absetzbewegung zu überrollen.

Messe hat jedoch keine Lust, so kurz vor dem erfolgreichen Abschluss des Einsatzes noch größere Risiken einzugehen, weshalb er das Korps zunächst auf die neu entstandene Frontausbuchtung
im Norden angesetzt hat.
Sobald die Republikaner dort beiseite geräumt sind, was vermutlich nicht lange dauern wird, kann man dann getrost weiter Richtung Barcelona vorgehen.


Inwischen hat Ugo Cavallero in Rom die neue Ausrüstungstabelle der Panzerdivisionen abgezeichnet.
Damit hat man nun komplett auf Bersaglieri- und Panzer-Bataillone umgestellt, die Pferde waren endgültig Geschichte.

http://up.picr.de/27016841mb.jpg

Das sollte die Panzerdivisionen noch schneller und schlagkräftiger machen und kostete noch nicht mal nennenswert Ressourcen.
Da die Gruppen der Bersaglieri kleiner sind, werden sogar Infanterie-Ausrüstungen übrig bleiben, während der zusätzliche Personalbedarf überschaubar ist.
Und Lastwagen stehen eh genügend herum, also kein Grund zur Aufregung für Lantini.

Cavallero steckt sich eine Zigarre an und fischt nach einem Grappa-Glas.
Schließlich muss sein georderter Espresso gleich kommen und was wäre ein Espresso ohne Zigarre und einen Grappa hinterher?
Man war ja schließlich kein verdammter Kommunist !

19.März 1937

Ugo Cavallero nimmt in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der Armata di Riserva die neuen Infanterie-Divsionen 7 bis 18 unter seine Fittiche.
Wie den Vorgängern soll auch diesen neuen Einheiten nun in fortlaufenden Groß-Manövern das Kriegshandswerk beigebracht werden.

http://up.picr.de/27017024cc.jpg

Aus dem Korporationsministerium gibt es beständige Beschwerden über den hohen Verbrauch an Munition und Ausrüstung aller Art, aber umsonst war halt der Tod.
Sollten die Frischlinge vielleicht auf einem echten Schlachtfeld ausgebildet werden?
Das wäre noch weit kostspieliger und wenn Italien von einem noch weniger hatte als von Rüstungskapazitäten so waren es umfangreiche personelle Reserven.

Das Blut der Soldaten war das höchste Gut der italienischen Nation, da war jedes Gerede über Kosten vollkommen überflüssig !

19.März 1937

Cavaliere Tenente Kunz späht durch sein Fernglas über den Bug des Zerstörers Freccia hinweg auf die blanke Adria.

http://up.picr.de/27018504kt.jpg

Der Capitano hatte sich in seine Kajüte verzogen und gönnte sich vermutlich eine Mütze voll Schlaf, sodass das Schiff dem I.Offizier gehört.

Der Ammiraglio Fioravanzo, der Kommandeur der Squadra di Tarento hatte beschlossen, heute in See zu gehen, um seinen Verband ein wenig zu drillen.
Vielleicht auch ein wenig mehr, wenn man sich das Donnerwetter in Erinnerung rief, welches über die Regia Marina hernieder gegangen war, nachdem sich die Republikaner in Armeestärke über den
Seeweg aus dem abgeschnittenen Süden nach Barcelona verdünnisiert hatten.

Ohne dass auch nur eine Meldung seitens der Regia Marina erfolgt war !
Der Duce war außer sich, Ammiraglio Cavallieri, der Oberkommandierende der Marine ebenfalls.
So er denn noch lange Oberbefehlshaber bleiben würde.
Der Duce konnte ihn dem Vernehmen nach eh nicht leiden und hatte wohl seine Wut an ihm ausgelassen.

Wobei Kunz sich still fragt, was man denn groß hätte tun können.
Natürlich beschattete die Regia Marina die republikanischen Häfen, aber in einer nebligen, mondlosen Nacht konnte einem schon mal ein Konvoy aus Frachtern und schnellen Passagierschiffen durchschlüpfen.
Schließlich hatte die Marine ja auch keinen Befehl zur Blockade der spanischen Häfen erhalten !

Der Duce wollte keine offene Konfrontation mit Franzosen und Briten, weshalb auch Italien keine Kriegserklärung an Spanien ausgeprochen hatte.
Die Regia Aeronautica nahm an dem spanischen Abenteuer generell nicht teil und die Regia Marina beschränkte sich hauptsächlich auf die Eskorte italienischer Nachschubkonvoys.

Was hätte man denn auch tun sollen, wenn man die republikanischen Schiffe bemerkt hätte?
Das Feuer eröffnen und zehntausende spanischer Soldaten ersäufen?

Widerwillig schüttelt der Tenente di Vascello den Kopf - das wahr einfach unfair !
Aber unter Mussolini hat die Regia Marina ja eh nichts zu lachen.
Während man dem Esercito Italiano alles vorne und hinten reinschiebt und sich auch die Regia Aeronautica über einen zwar überschaubaren aber immerhin stetigen Zustrom neuesten Materials freuen können,
gibt es für die Regia Marina allenfalls mal ein paar Eimer frischer Farbe !

Hängt denn nicht das Schicksal Italiens von der Herrschaft über das Mittelmeer ab?
Hat sich an der Geographie eine Änderung ergeben, die ihm entgangen ist?

Wie so viele Offiziere der Marine hegt auch Kunz einen wachsenden Groll ob der ausbleibenden Neuzugänge.
Falls es tatsächlich Krieg geben sollte, wie allerorts immer lauter gemunkelt wurde, bliebe der Regia Marina nichts anders übrig als ehrenvoll auf den Grund des Meeres zu fahren !

Die Freccia schneidet an der Spitze der Zerstörerflottille nahezu geräuschlos durch das ruhige Wasser der Adria.
Die übrigen Zerstörer folgen in Kiellinie, während die beiden anderen Zerstörerflottillen die dicken Schiffe in die Mitte genommen haben.
Insbesondere das Flaggschiff der Squadra di Tarento, die stolze Andrea Doria !

http://up.picr.de/27018311gp.jpg

Eigentlich hatte die Marine noch vier weitere Schlachtschiffe der Julio Cesare - Klasse bauen wollen, aber diese Pläne hatte man kurzerhand ad acta gelegt.
Offiziell wurde dies mit einer notwendigen Weiterentwicklung begründet, doch daran glaubte kein Marine-Offizier.
Diese Schiffe konnten es sicherlich mit jedem Engländer oder Franzosen aufnehmen und mit vier weiteren davon wäre die Herrschaft über das Mittelmeer gewiss in italienische Hände übergegangen.
Stattdessen stellte man Marinebomber in Dienst - als ob diese die mächtigen Kanonen der Schlachtschiffe ersetzen konnten !

Grimmig setzt Kunz das Fernglas ab und geht zum Steuermann hinüber, um den Kurs zu kontrollieren.

23.März 1937

Tenente Tex Murphy spült das trockene Brot mit einem kräftigen Schluck warmen Kaffees hinunter.
Immer wieder erstaunlich, wie es das Esericto Italiano schafft, noch einen günstigeren Lieferanten zu finden, der eine noch etwas schlechtere Qualität anbieten kann.

Um ihn herum brechen die Männer das Feldlager ab, in dem man sich zwei Tage gepflegt und auf das Eintreffen des Nachschubs gewartet hatte.

Die Frontausbuchtung war wunschgemäß beseitigt worden, nun sollte man auf breiter Front die republikanischen Linien bis Barcelona zurück drängen.

http://up.picr.de/27019034fz.jpg

Dem Vernehmen nach machten Nationalisten und Deutsche auch weiterhin gute Fortschritte bei der Aufsplitterung der verbliebenen Feindeinheiten.
Die beiden erst kürzlich entstandenen Kessel im Norden wurden bereits wieder ausgeräumt, was die Lage der Regierungstruppen noch etwas aussichtsloser machte.
Offenbar hatte man sich allerdings zu einem Kampf bis zum Ende entschlossen, da man von den verhassten Franquisten keine Gnade erwartete.
Derweile bombardierte die Regierung von Barcelona aus alle Welt mit Hilferufen, was freilich speziell im Westen auf zuverlässig taube Ohren stieß.

Obwohl er sich darüber längere Zeit Sorgen gemacht hatte, glaubt Murphy inzwischen nicht mehr, dass irgendjemand auch nur einen Finger krumm machen wird, um die Republikaner zu retten.

Für britsche und amerikanische Geschmäcker befanden sich viel zu viele Kommunisten und Anarchisten in dieser Regierung, die enge Zusammenarbeit mit den Sowjets tat ein Übriges, um das heroische Bild zu trüben.
Die Franzosen schienen hingegen wie eh und je überwiegend mit ihren eigenen Angelegenheiten schon überfordert.
Man hätte wohl beide Seiten militärisch unterstützen müssen, wenn es nach den Vorlieben in dem zerrissenen Nachbarland ging.

Die Russen, als einzige echte Verbündete hatten nach großen Verlusten offenbar auch keine Lust auf ein verstärktes Engagement.
Das Land war durch Welt- und Bürgerkrieg ja auch hinreichend verwüstet, da musste man nicht unbedingt noch im Ausland Streit suchen.

Nein, es geht zu Ende mit dieser Republik.

Murphy kann es kaum erwarten, endlich nach Barcelona und dann heraus aus dem ganzen Dreck zu kommen.
Immerhin hat er sich ja schon eine Kugel eingefangen, seinem Vaterland also treu gedient.
Nun will er endlich mal wieder über eine Straße gehen ohne sich nach Heckenschützen umzusehen.

27.März 1937

Giovanni Messe wirft sich erschöpft aufs Bett, ohne auch nur seine Stiefel auszuziehen.

Seit elf Tagen ist er unermüdlich auf den Beinen, eilt von Schlachtfeld zu Schlachtfeld.
Sein II.Panzerkorps ist ebenso lange im Dauereinsatz und schlägt sich heftig mit fanatisch im Feuer ausharrenden Republikanern herum.

http://up.picr.de/27019260vr.jpg

Nun ist es gelungen, eine weitere Division, die seit Tagen im Weg steht und nicht weichen will, einzukesseln.

Saragossa hat allen Prognosen zum Trotz bis jetzt ausgehalten und wird ja nun hoffentlich noch ein paar Tage mehr standhalten.

Weiter im Westen konnten die Nationalisten ebenfalls eine republikanische Division abschneiden, die einen Selbstmord-Vorstoß auf Madrid gestartet hatte.
Waren die Republikaner endgültig verrückt geworden?

Im Norden sitzen zwei Divisionen ebenfalls in der Falle, sodass die Regierung nun noch über 11 Divisionen verfügen kann, da die 4 eingeschlossenen eh verloren sind.
Eigentlich ist es höchste Zeit, die Waffen zu strecken und das nun sinnlose Schlachten zu beenden, aber man hat in Barcelona dazu offenbar immer noch keine Lust.

Ein rasch lauter werdendes Schnarchen verkündet unzweideutig, dass der Oberbefehlshaber der italienischen Truppen in Spanien nun die Last des Tages abgestreift hatte.
Oder von ihr niedergestreckt worden war.

H34DHUN73R
03.10.16, 19:00
Eigentlich ist die iberische Halbinsel ja Bestandteil des Römischen Reiches. Ist Franco insgeheim Euer Protektorat oder wie? Schafft der Mann auch Marokko?

Eigentlich hätte man ja die Sozialisten in Spanien gewinnen und es dann erobern müssen. Oder reichen dafür nicht die Ressourcen des Duce?

Hmm, Ihr habt ja durchaus Recht, werter Bassewitz.
Allerdings dürfte dieser Aspekt eher ein Thema für die Nachkriegszeit werden.
Also für die Zeit nach dem kommenden großen Krieg ;)

Wenn Franco Gibraltar schafft, schafft er auch Marokko.
Vermutlich wird Italien dabei allerdings seinen Hintern decken müssen.

Ein Sieg der Republik hätte tatsächlich einen gewissen Charme gehabt - in HOI3 haben Wir diesen stets herbei gesehnt, da das Austellen einer Kriegserklärung dann viel leichter fällt :D
In HOI4 und mit Italien ist Uns ein Sieg Francos allerdings doch lieber.

Hohenlohe
03.10.16, 19:13
Werter H34DHUN73R, wieviele Divisionen hat das Ejercito Italia nun...?? Wieviele Panzerdivisionen sollen hinzukommen...?? Wir wünschen euch weiterhin viel Glück und viele Erfolge...:ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

H34DHUN73R
03.10.16, 19:23
Der Duce gebietet nun über 58 Divisionen, werter Hohenlohe, wovon 3 Panzerdivisionen sind (nunja, eigentlich eher so eine Art moderne Kavallerie, aber das findet sich) und 4 Kolonial-Divisionen, der Rest Infanterie.

Von der reinen Zahl her so etwa die Hälfte des Notwendigen.
Die Panzerverbände sollen auf etwa 15 Divisionen ausgebaut werden

Hohenlohe
03.10.16, 20:11
Danke vielmals für den Überblick...!! Könntet ihr uns bitte mal die Werte des ruhmreichen Generals Messe anzeigen...?! :ph:

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

H34DHUN73R
06.10.16, 23:06
Hallo werter Hohenlohe,

anbei die gewünschten Werte Unseres Modell-Tribuns:

http://up.picr.de/27051435yg.jpg

Aufgrund der hügeligen Gegend, in der viele seiner schon legendären Schlachten stattfanden, könnte er auch problemlos als Gebirgsjäger durchgehen:

http://up.picr.de/27051436qd.jpg

... obwohl er natürlich vorrangig unser bester Panzerkommandeur ist (um nicht zu sagen, Unser einziger):

http://up.picr.de/27051437jl.jpg

Ihr werdet Uns sicher beipflichten, dass eine Armee unter seinem Kommando praktisch unbesiegbar ist, erst recht natürlich, wenn es sich um hervorragend ausgebildete und ausgerüstete italienischen Divisionen handelt.
In denen zudem noch Unsere entschlossenen Kriegsfreiwilligen die Sturmtruppen befehligen :)

Hohenlohe
07.10.16, 00:18
Wir danken vielmals für die Übersicht der vielschichtigen Fähigkeiten des heldenhaften Generals Messe...:)

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top:

Bassewitz
07.10.16, 10:15
Die italienische Armee ist aufgrund ihrer überragenden Ausbildung sowie unerreichten technischen Ausstattung ja schon per se unbesiegbar. Mit einem Caesar oder Trajan ebenbürtigen Feldherren wie unserem geliebten Duce wird das quasi zum reinen Selbstläufer.
Wer dann genau die lokale Führung übernimmt, ist da ja schon beinahe vernachlässigbar. Immerhin ist es dem werten General Messe zuzutrauen, dass er den unerreichbaren Genius der Pläne des Duce so weit versteht, dass er sie korrekt umsetzen kann.

Hohenlohe
07.10.16, 15:19
Wir können dem edlen Bassewitz nur beipflichten. Die italienische Armee wird bald unbesiegbar sein. Da der grosse DUCE H34DHUN73R Mussolini seine Pläne unbeirrbar umsetzt. Sein grossartiger General Messe erweist sich als starkes Schwert, dass die Pläne auch umzusetzen weiss.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

Bassewitz
07.10.16, 16:41
Eigentlich meinten wir das durchaus ironisch. :D

Hohenlohe
07.10.16, 16:51
Eigentlich meinten wir das durchaus ironisch. :D

Die Ironie ist uns leider entgangen...*grins*
Aber nix für ungut...:D

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI SOLDADI!!*

edit: wir sollten wohl beim nächsten Mal eure Beiträge zweimal lesen...*seufz*

H34DHUN73R
07.10.16, 23:47
Die italienische Armee ist aufgrund ihrer überragenden Ausbildung sowie unerreichten technischen Ausstattung ja schon per se unbesiegbar. Mit einem Caesar oder Trajan ebenbürtigen Feldherren wie unserem geliebten Duce wird das quasi zum reinen Selbstläufer.
Wer dann genau die lokale Führung übernimmt, ist da ja schon beinahe vernachlässigbar. Immerhin ist es dem werten General Messe zuzutrauen, dass er den unerreichbaren Genius der Pläne des Duce so weit versteht, dass er sie korrekt umsetzen kann.

Diese knappe, nüchterne Darstellung der Fakten hat den Duce dem Vernehmen nach sehr erfreut, werter Bassewitz :)

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Wir können dem edlen Bassewitz nur beipflichten. Die italienische Armee wird bald unbesiegbar sein. Da der grosse DUCE H34DHUN73R Mussolini seine Pläne unbeirrbar umsetzt. Sein grossartiger General Messe erweist sich als starkes Schwert, dass die Pläne auch umzusetzen weiss.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*

So ist es, werter Hohenlohe, so ist es :)

Hohenlohe
08.10.16, 01:10
Werter H34DHUN73R, wir bedanken uns für euer Kompliment...:D

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI FORZA ITALIA!!*

Bassewitz
08.10.16, 01:18
Wir können dem edlen Bassewitz nur beipflichten. Die italienische Armee wird bald unbesiegbar sein. Da der grosse DUCE H34DHUN73R Mussolini seine Pläne unbeirrbar umsetzt. Sein grossartiger General Messe erweist sich als starkes Schwert, dass die Pläne auch umzusetzen weiss.

herzliche grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *AVANTI ITALIA!!*
Ein Schwert ist völlig machtlos ohne eine starke Hand, das dieses auch zu führen weiß. Selbst die mächtigste Waffe ist ohne fähigen Anwender völlig unbedeutend und harmlos. Messe, die italienische Armee, ja Volk und Staat in ihrer Gesamtheit sind wie Eisenerz, welches erst durch die weiße Lenkung und erhabenen Fähigkeiten des Duce zu einer stählernen Waffe geformt wird. Der Duce hat Italien als den Rohdiamanten erkannt, der unter seiner Führung bald als neues Imperium Romanum erstrahlen wird.

H34DHUN73R
08.10.16, 01:24
Ein Schwert ist völlig machtlos ohne eine starke Hand, das dieses auch zu führen weiß. Selbst die mächtigste Waffe ist ohne fähigen Anwender völlig unbedeutend und harmlos. Messe, die italienische Armee, ja Volk und Staat in ihrer Gesamtheit sind wie Eisenerz, welches erst durch die weiße Lenkung und erhabenen Fähigkeiten des Duce zu einer stählernen Waffe geformt wird. Der Duce hat Italien als den Rohdiamanten erkannt, der unter seiner Führung bald als neues Imperium Romanum erstrahlen wird.

Hmm, womöglich sollten Wir Euch im Ministerium für Volksaufklärung einsetzen, werter Bassewitz, da Ihr Euch hervorragend darauf versteht, komplizierte Sachverhalte in eine Bildsprache zu übersetzen, die die Seele eines jeden Italieners berühren muss :)

Hohenlohe
08.10.16, 01:29
Hmm, womöglich sollten Wir Euch im Ministerium für Volksaufklärung einsetzen, werter Bassewitz, da Ihr Euch hervorragend darauf versteht, komplizierte Sachverhalte in eine Bildsprache zu übersetzen, die die Seele eines jeden Italieners berühren muss :)

Werter DUCE, wir können Euch nur zustimmen...Das Propagandaministerium benötigt einen fähigen Mann...: BASSEWITZ...!! :top:

herzlichste grüsse

Hohenlohe...:ritter::top: *FORZA ITALIA!!*

Bassewitz
08.10.16, 03:04
Das wäre doch zu viel der Ehre. Wir sprechen nur ein wahres Wort gelassen aus. :D

Wird über die Vorgänge in diesem Ministerium dann auch berichtet? ;)

€: Na gut. Ebenso wie der verehrte Duce müssen wir uns unserem Schicksal fügen. Es wäre ein Verbrechen dieses Talent nicht zum Wohle des Volkes einzusetzen. Die unaussprechlich komplexen Heldentaten des geliebten Duce überhaupt mit den begrenzten Mitteln der menschlichen Sprache in angemessene Worte zu kleiden, die auch jeder Italiener verstehen kann, ist wahrlich eine Goliath Aufgabe! Doch ist es das gute Recht des italienischen Volkes, umfassend aufgeklärt zu werden. Insbesondere dürfen die Großtaten des Duce nicht verschwiegen oder den Menschen vorenthalten werden.

H34DHUN73R
08.10.16, 16:33
Alle Wege führen nach Rom - XVIII

http://up.picr.de/26485893av.jpg

Übersicht der Kriegsfreiwilligen

Regio Esercito

Tenente Clone
aktuelle Verwendung: 2° Compania / I Battaglione / 1° Reggimento Celere / 1a Divisione Celere "Eugenio di Savoia"
Auszeichnungen:
Medaglia Di Bronzo Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um Teruel

Capitano Deltadagger:
aktuelle Verwendung: 4° Compania / III Battaglione / 5° Reggimento Alpino / 3a Divisione Alpina "Julia"

Tenente Tex Murphy:
aktuelle Verwendung: 1° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Celere / 3a Divisione Celere "Principe Amedeo Duca d'Aosta"
Auszeichnungen:
Medaglia D'Argento Al Valore Militare, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes
Mutilato In Guerra, verliehen in der Schlacht um San Sebastián de los Reyes

Tenente Headhunter:
aktuelle Verwendung: 1° Batteria / Gruppo Artiglieria Leggera / 3a Divisione Fanteria "Ravenna"

Tenente Maestro Privato:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / II Battaglione / 3° Reggimento Alpino / 2a Divisione Alpina "Tridentina"

Maggiore Hohenlohe:
aktuelle Verwendung: Reparto Operativo / Stato Maggiore Esercito

Sottotenente Von Retterling:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Tenente Hjalfnar:
aktuelle Verwendung: 3° Compania / III Battaglione / 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro"

Tenente Frisiercreme:
aktuelle Verwendung: 2° Compania / Battaglione Poggio Rusco / 185º Reggimento Ricognizione Acquisizione Obiettivi "Folgore"

Sottotenente Oertyzulu:
aktuelle Verwendung: Accademia Militare di Modena

Regia Aeronautica

Tenente Bushi:
aktuelle Verwendung: 1° Squadriglia / I Gruppo / 4° Stormo "Amedeo d'Aosta"

Tenente Luigi Armistado
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / III Gruppo / 14° Stormo "Rex"

Tenente Azrael:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 53° Stormo "Borea"

Tenente Spiegelfechter:
aktuelle Verwendung: 2° Squadriglia / I Gruppo / 1° Stormo "Aquila"

Aviazione Ausiliaria per la Marina

Tenente Litle-Man:
aktuelle Verwendung: 3° Squadriglia / II Gruppo / 46° Stormo "Pegaso"

Regia Marina

Tenente di Vascello Ritter Kunz:
aktuelle Verwendung: Caccia RM Freccia / Squadra di Tarento

Conte di Bassewitz:
Staatsekretär im Propaganda-Ministerium


31.März 1937

Befriedigt läßt Giovanni Messe die Hand mit der Meldung aus dem Generalstab des Esercito Italiano in Rom sinken.

Nach den letzten, harten aber erfolgreichen Kämpfen wurde auch den Divisonen "Eugenio di Savoia" und "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" das Ritterkreuz des Hauses Savoyen zuerkannt.
Mit dem herannahenden Ende des Bürgerkrieges in Spanien zeigte sich der Duce zunehmend spendabel.

Dabei war die Auszeichnung absolut verdient - abgesehen vielleicht von den Arditi im Weltkrieg hat sich keine italienische Einheit der Moderne besser geschlagen als die Divisionen des II.Panzerkorps.

Gestern Abend hatten zwei weitere republikanische Divisionen kapituliert, davon eine gegenüber den italienischen Einheiten.

http://up.picr.de/27060548qv.jpg

Nun hat der kommandierende General zwei Ruhetage angeordnet, um den Soldaten Zeit zum Durchatmen zu geben und den Nachschub heran kommen zu lassen.

Mit Missfallen nimmt er hingegen die Maßnahmen der Franquisten zur Kenntnis, die Ihre Truppen bereits überwiegend aus der Front gezogen und teils in großer Entfernung im Hinterland stationiert haben.
Scheinbar ist aus deren Sicht der Krieg bereits vorbei.

Auch die - zugegebenermaßen ziemlich ausgeblutete - deutsche Kavallerie-Division lässt keine Neigung mehr erkennen, sich noch weiter aktiv am Geschehen zu beteiligen.

Das führt nun sogar zu einer zahlenmäßigen Überlegenheit der Republikaner an der Front, alleine 5 Divisionen stehen dem II.Panzerkorps gegenüber !

Natürlich wurden die entscheidenden Unternehmen auch bisher schon von den Italienern ausgeführt, auch war man in der Vergangenheit schon oft in Unterlegenheit angetreten.
So knapp vor dem Sieg und ohne erkennbare militärische Notwendigkeit für eine übertriebene Zurückhaltung der Nationalisten fehlt Messe aber jedes Verständnis für dieses an Fahnenflucht grenzende Verhalten !

Diese Missfallen läßt er auch klar in seinem jüngsten Bericht an den Duce anklingen, auch wenn er keine große Hoffnung auf eine erfolgreiche Intervention hegt.

Wahrscheinlich müssen seine Truppen die Sache hier mehr oder weniger im Alleingang erledigen, vielleicht unterstützt von der einen oder anderen noch kampfbereiten nationalistischen Einheit.


02.April 1937

Tex Murphy gibt mit den übrigen Panzern des II Battaglione / 3° Reggimento Celere der "Principe Amedeo Duca d'Aosta" den Bersaglieri Feuerschutz, die versuchen über den El Lobrigat zu kommen.

Ein Unternehmen, welches von der auf der anderen Seite eingegrabenen internationalen Brigade durchaus nicht goutiert sondern mit heftigem Gegenfeuer bedacht wird.

Den Republikanern ist durchaus klar, dass das Ost-Ufer des Flusses im Grunde die bereits die allerletzte Chance auf eine erfolgreiche Verteidigung Barcelonas darstellt.
Falls den Italienern die Überquerung gelingen sollte, bleibt den Republikanern eigentlich nur noch ein blutiger und hoffnungsloser Häuserkampf um diese letzten Bastion.

Den Italienern ist hingegen an einem nun schnellen Ende dieses Feldzuges gelegen, weshalb sie engagiert zu Werke gehen.

http://up.picr.de/27060587go.jpg

Jedenfalls die "Principe Amedeo Duca d'Aosta".

Die beiden übrigen Divisionen wurden von Giovanni Messe nach Norden und Nordwesten entsandt.
Vermutlich plant der Kommandierende, endlich die seit Langem von Republikanern belagerte nominelle Hauptstadt der Franquisten zu befreien.

Warum das nun unbedingt noch sein muss, wenn die feindliche Hauptstadt doch eh schon fast in Reichweite des II.Panzerkorps liegt, erschließt sich dem Tenente nicht.
Speziell nicht, warum eine Division über den Fluß hinweg auf Barcelona angreift, während der Rest des Korps offenbar eine Schlacht um Saragossa ins Auge fasst.

Jedenfalls stechen bei diesem Kampf wieder einmal die Schwächen der eigenen Ausrüstung ins Auge:
Es fehlt an schweren Geschützen, um die Spanier von den Ufern des El Lobrigat zu vertreiben und auch an Pionieren, um schnell über den Fluss zu setzen.
Die leichten Kanonen der Panzer helfen da auch nicht viel, aber immerhin können diese die Spanier unter Feuer halten, ohne selbst übermäßig gefährdet zu werden.

Ein ernsthafter Gegner hätte aber sicherlich die Mittel, die leichten italienischen Panzer von der Böschung des Westufers zu blasen, was Tex Murphy doch zu denken gibt.
Falls er dieses spanische Abenteuer überleben sollte, wird er sich ziemlich sicher bald mit solchen ernsthafteren Feinden herumschlagen müssen.
Da bleibt nur zu hoffen, dass der Reparto Operative in Rom die richtigen Schlüsse zieht und die italienische Industrie zügig die passenden Waffen schmiedet.


06.April 1937

Benito Mussolini unterzeichnet die Ernennungsurkunde des neuen Staatssekretärs im Korporationsministerium, Giacomo Acerbo.

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Nach längerem Überlegen hat er beschlossen, dem bewährten Ferrucio Lantini noch einen Mann an die Seite zu stellen.

Die immer weiter wachsende Rüstungsindustrie mit ihren weitverzweigten Aktivitäten lässt sich durch einen Mann alleine nicht mehr sinnvoll steuern.
Insbesondere nicht, wenn dieser sich auch noch um alle anderen Bereiche kümmern muss, die Mussolini in diesem Ministerium gebündelt hat.

Lantini soll gleichwohl weiterhin der Chef in diesem Hause bleiben, weshalb der Duce ihm nun großzügig den Rang eines Ministers gönnt.

Bislang hat er sorgfältig darauf geachtet, selbst die wichtigsten Ministerien zu führen.
Inzwischen fühlt er sich aber aufgrund des erfolgreichen Abessinien-Feldzuges und der nunmehr kurz vor einem glänzenden Abschluss stehenden Intervention in Spanien sicher genug,
um diese eher formalen Posten nach und nach zu räumen.
Den Anfang hatte er ja bereits vor einiger Zeit mit der Ernennung seines Schwiegersohnes zum Außenminister gemacht.

Giacomo Acerbo war seit langem ein treuer Parteigänger Mussolinis und hatte nicht zuletzt mit dem Acerbo-Gesetz die Machtergreifung der Partito Nazionale Fascista ermöglicht, zumindest aber
stark beschleunigt.
Wie Mussolini war er zudem selbst hochdekorierter Frontkämpfer im Weltkrieg gewesen und hatte diesem bereits bei der Bildung seiner ersten Regierung als Unterstaatssekretär gedient.

Ein verdienter Mann also, der sich zwar nicht direkt auf die Industrie, aber doch auf Organisation verstand und seinen Wert in unterschiedlichsten Funktionen bewiesen hatte.
Und auch seine Treue zu dem Mann an der Spitze, ein Umstand den man nie überschätzen konnte.

Nun soll er sich mit der dringend notwendigen, weiteren Steigerung der Produktivität durch Optimierung der Prozesse speziell in den Rüstungsfabriken befassen.
Alleine mit Neubauten und neuen Fertigungstechnologien wird der ins astronomische wachsende Bedarf der italienischen Streitkräfte nicht decken lassen.
Und so entsetzlich viel Zeit bleibt nach Mussolinis Fahrplan auch nicht mehr - also muss es hier einen weiteren großen Sprung nach vorne geben !

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Außerdem wird Conte di Bassewitz mit der verstärkten Volksaufklärung beauftragt.
Mussolini ist mit seinen bisherigen Beratern nicht sonderlich zufrieden, die ihn immer noch als den Supersportler Italiens verkaufen wollen und ihn zu lächerlichen öffentlichen Auftritten anstiften.
Daher soll der Conte nun im neuen Propagandaministerium die Berichterstattung über wichtige Themen aller Art übernehmen und nebenher den Duce in ein erfreuliches Licht rücken.


Derweil nimmt Giovanni Messe nachdenklich die Erfolgsmeldung der "Principe Amedeo Duca d'Aosta" entgegen, der es nach mehrtägigem, verlustreichen Kampf gelungen war, den El Lobrigat zu überqueren.

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Die beiden übrigen Divisionen sichern immer noch die sich stetig verlängernde Nordflanke des Korps, während der General mit einem Schlag gegen die Belagerer von Saragossa liebäugelt.
Andererseits ist die "Principe Amedeo Duca d'Aosta" nach der Schlacht am El Lobrigat ziemlich erschöpft.

Was tun?

Die ausgepumpte Division alleine zu einen Sturmangriff auf Barcelona ansetzen und mit den übrigen Divisionen nach Norden losschlagen, um einen letzten propagandistischen Erfolg der Republikaner zu verhindern?
Oder doch auf Nummer sicher gehen und alle Kräfte für einen letzten Angriff auf die republikanische Hochburg einsetzen?
Und dabei die Flanken entblößen, während das Gros der nationalistischen Einheiten sich bereits aus dem Kriegsgeschehen verabschiedet hat?

Grüblerisch reibt sich der General das Kinn, Chancen und Risiken abwägend.

09.April 1937

Giovanni Messe hat sich nach einem Tag des Abwartens entschlossen, doch erst die mögliche Bedrohung durch die republikanischen Truppen entlang der langen Nordflanke zu beseitigen,
bevor es in den Endkampf um Barcelona gehen soll.

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Auch wenn die feindliche Hauptstadt zum Greifen nahe scheint, besteht doch unzweifelhaft die Gefahr, von zahlenmäßig überlegenen republikanischen Truppen abgeschnitten zu werden, während man
sich im Häuserkampf gebunden hat.
Es mache einfach keinen Sinn, so kurz vor einem triumphalen Sieg noch eine Niederlage oder doch große Verluste zu riskieren.

Also macht man sich nun daran, nebenher auch Saragossa endgültig zu entsetzen und damit die Position des II.Panzerkorps zu konsolidieren, bevor es weiter geht.

Die Republikaner haben bereits weite Teile der Stadt besetzt und sich für die Verteidigung verschanzt.
Auch das dürfte kein leichter Gang werden.

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14.April 1937

Saragossa konnte wieder vollständig unter die Kontrolle der Franquisten gebracht werden, wobei erneut mehrere republikanische Divisionen die Waffen strecken mussten.
Nun stehen nach Erkenntnissen der italienischen Aufklärung nur noch 8 Divisionen unter dem Befehl der Regierung, was einen Erdrutsch-Sieg der Nationalisten ermöglicht hätte,
wenn dies denn nicht die Masse ihrer Einheiten bereits abgezogen hätten.

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Giovanni Messe hätte gute Lust, seinerseits dem II.Panzerkorps ein paar ruhige Wochen an der Mittelmeer-Küste, weitab von der Front zu ermöglichen.
Vielleicht würde Franco dann ja mal wieder aufwachen und sich seiner Sache mit mehr Engagement zuwenden.

Aber der Duce erwartet nun einen schnellen Sieg in Spanien, damit die Truppen wieder abgezogen und die stets knappen Rüstungsgüter auf den weiteren Ausbau der italienischen Streitkräfte verwendet werden konnten.

Also ordnet der General eine allgemeine Offensive Richtung Barcelona an, um der Republik endgültig den Garaus zu machen.


Zwischenzeitlich kann Ferrucio Lantini den Anlauf der Produktion in einem weiteren Ansaldo-Werk verbuchen.

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Obwohl der Bestand an Geschützen den Bedarf bereits deutlich übersteigt, wird hier auf Wunsch des Kriegsministeriums ein Fokus gesetzt.
Ugo Cavallero plant für die Zukunft eine deutliche Erweiterung insbesondere der Infanterie-Divisionen durch schlagkräftige Artillerie-Regimenter, was gegenüber der bisher eher überschaubaren Detachierung
jeweils einiger Batterien eine Vervielfachung der Feuerkraft bedeuten würde.
Leider aber auch eine entsprechende Erhöhung der Bedarfe.

Mit Blick auf die nach wie vor gigantischen Lücken in der Ausrüstung des Esercito Italiano kommt das wie üblich ungelegen.

Lantini hätte lieber weiter in Infanteriewaffen investiert, ist jedoch seit der kürzlich erfolgten Beförderung zum Minister derzeit allgemein milde gestimmt.
Zumal ihm der Duce mit Giacomo Acerbo einen fähigen Mann zur Seite gestellt hat, der sich der ermüdenden Materie der Prozessoptimierung angenommen hat.

Auch der jüngste Anschlag des Kriegsministeriums - der Verstärkung der Gebirgsjäger-Divisionen durch ein weiteres, drittes Regiment - läßt seinen Blutdruck nicht durch die Decke schießen.
Wie schon gewohnt wendet Cavallero auch hier wieder seine bewährte Salami-Taktik an:
Zunächst besteht das dritte Regiment nur aus zwei Bataillonen, wobei man aber getrost darauf wetten kann, dass noch ein drittes Bataillon nachgeschoben wird, sobald sich die Chance ergibt.

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Mindestens genauso besorgniserregend waren die bislang kümmerlichen Resultate der Produktionsumstellung auf die Saetta in den Werken des Macci-Clans - Giovanni, Giuseppe, Enrico und Giulio taten sich erkennbar
schwer, den Ausstoß auf ein akzeptables Maß zu bringen.

Dem Vernehmen nach würde es noch Monate dauern, bis man die volle Kapazität ausschöpfen kann.

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Seufzend wendet sich der frischgebackene Minister einer weiteren Beschwerde des Oberbefehlshabers der Regia Marina zu, der sich wieder mal bitter über die Vernachlässigung seiner Waffengattung beklagt
und darüber Tod und Verderben heraufbeschwört.
Manche Leute begreifen es einfach nie.


Ugo Cavallero ist indessen vollauf mit sich zufrieden.
Gerade hat er die neu formierte 19. bis 24.Infanterie-Division unter die Fittiche seiner Armata die Riserva in Norditalien genommen, um auch diese frischen Verbände gründlich zu schleifen.

Da die Ausbildung von zwölf anderen Divisionen noch läuft, werden sich die Ersatz-Bedarfe noch weiter steigern, aber schließlich wird die Ausbildung von 6 Divisionen bald abgeschlossen sein.
Also kein Grund zur Aufregung für die Jammerlappen aus dem Kooperationsministerium.

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Allerdings hat auch der Duce eine gewisse Besorgnis über den gewaltigen Umfang der Manöver im Norden des Landes erkennen lassen.

Vorgänge in diesem Ausmaß lassen sich nicht geheim halten, weshalb man sich in den Regierungszentralen Europas derzeit fragt, ob Italien demnächst tatsächlich einen allgemeinen Krieg beginnen will.
Derlei Überlegungen möchte Mussolini nicht befördert sehen, Italiens Aufrüstung muss so lange als möglich ohne entsprechende Gegenmaßnahmen des Auslandes weitergehen, um die Schlagkraft der Streitkräfte auf
Großmacht-Niveau zu bringen.
Derzeit könnten Briten und Franzosen durch Ankurbelung ihrer immer noch weit überlegenen Rüstungsindustrie die italienischen Bestrebungen durchaus noch konterkarieren.


Guglielmo Marconi sichtet derweil die Fortschrittsberichte seiner Forscher-Teams.
Als nächstes dürfte die Entwicklung von Panzerbüchsen erfolgreich abgeschlossen werden, während sich die ersehnten Fortschritte in der Produktion und der synthetischen Treibstofferzeugung noch hinschleppen.
Speziell bei dem letzteren Thema geht es sehr zäh voran.

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18.April 1937

Giovanni Messe legt die Rechte grüßend an die Schirmmütze, während er in seinem Kommandofahrzeug stehend an den am rechten Straßenrand parkenden LKWs eines Bersaglieri-Regiments vorbei auf das Feld-Hauptquartier
der "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" zu fährt.

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Die Linien der Republikaner konnten in den letzten Tagen weiter Richtung Osten zurück gedrängt werden, woran sich nun immerhin wieder mehr franquistische Truppen aktiv beteiligen.
Jedenfalls stehen sie wieder in der Front und verhindern damit eine unerwünschte Konzentration der verzweifelten feindlichen Einheiten auf das II.Panzerkorps.
Scheinbar hatte die diplomatische - oder wahrscheinlicher eine undiplomatische - Demarche des Duce bei Franco persönlich ja diese positive Änderung bewirkt.

Messe will endlich nach Barcelona und nutzt die kurze Ruhepause für Besuche bei seinen Divisions-Kommandeuren.
Auch kann es nie schaden, sich den eigenen Soldaten zu zeigen, um die Moral hoch zu halten.

Woran dem Kommandierenden sehr gelegen ist, schließlich werden harte Kämpfe um Barcelona erwartet.

22.April 1937

Giovanni Messe führt widerwillig den Befehl des Duce aus, zunächst noch die verbliebene sowjetische Division im Norden Kataloniens auszuschalten, bevor Barcelona ernsthaft gestürmt werden soll.

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Mussolini möchte diese Einheit vorzugsweise ebenfalls in Gefangenschaft sehen, um den Russen einen weiteren Tritt zu versetzen, der sie künftig hoffentlich vorsichtige Distanz zu den Italienern halten läßt.
Wenn er sich mit Briten und Franzosen anlegt, kann er nicht auch noch dieses unergründliche Riesenreich in seinem Rücken brauchen.

Bei einer Kapitulation der Republik würden die Rotarmisten schlicht per Schiff abgezogen werden wie sie gekommen waren.
Da wäre es doch für gedeihliche Beziehungen in der Zukunft viel praktischer, wenn am Ende alle nach Spanien entsandten Einheiten aufgerieben und die Überlebenden als entlassene Kriegsgefangene heimkehren würden.
Bar jeder Ausstattung und demoralisiert aufgrund verheerender Niederlagen, beigebracht durch die unbezwingbaren Legionen Roms.
Oder so ähnlich.

Jedenfalls darf Messe nun zwei seiner Divisionen in dieses Unternehmen werfen, während die dritte bereits Seite an Seite mit den Franquisten um die Vororte Barcelonas ringt.

Indessen ist der kurze Energieschub bei den Franquisten bereits wieder weitgehend verpufft.
Nur zwei Divisionen unterstützen die Italiener beim Kampf um Barcelona, der Rest der nationalspanischen Armee hat sich wieder verdünnisiert.
Immerhin stehen die Deutschen mit zwei Infanterie-Divisionen an der Seite der Italiener, sodass dieses letzte Kapitel im spanischen Bürgerkrieg weitgehend von den ausländischen Verbündeten geschrieben wird.

28.April 1937

Sehr nachdenklich studiert Giovanni Messe die eintreffenden Berichte von der Nord-Front.

Seit sechs Tagen schon rennen zwei seiner Panzerdivisionen gegen diese Rotarmisten an, die sich dennoch unerschütterlich in ihren Gräben und Schützenlöchern festklammern.
Mittlerweile müssen die Italiener sogar der deutschen Infanterie den Sturmangriff auf die Stellungen der Russen überlassen, um sich zu reorganisieren.

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Scheinbar sind die Russen wild entschlossen, keinen Zentimenter Boden preiszugeben und bis zur Auslöschung weiter zu kämpfen.

Messe schüttelt halb respektvoll, halb ungläubig den Kopf.
Hier geht es ja nicht um die heilige russische Erde - man kämpft in einem fremden Land, mit dem man an sich in der Vergangenheit nichts am Hut hatte und noch dazu auf der falschen Seite in einem verlorenen Krieg.
Was treibt diese Rotarmisten bloß an?

Beunruhigend sind auch die Nachrichten aus dem Großraum Barcelona.
Entgegen der geheimen Hoffnungen des Generals haben sich die Republikaner offensichtlich zu einem Kampf bis der letzten Patrone entschlossen.
Jedenfalls hat der republikanische Ministerpräsident Juan Negrin dazu aufgerufen.

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Kopfschüttelnd studiert Messe eines der aufgesammelten Flugblätter, in denen zum Kampf bis zum Letzten aufgerufen und jegliche Rückzug verboten wird.
Dieser Wahnsinnige hat offenbar jeden Sinn für Realität verloren !
Wieviel seiner Anhänger sollen denn noch sinnlos sterben ?

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -

03.Mai 1937

Tenente Hjalfnar duckt sich unter einer weiteren MG-Garbe, die Staub und Gesteinssplitter von dem Felsen, der seine kümmerliche Deckung bildet, absplittern läßt.

Seit gestern steht das 2° Reggimento Celere / "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" ebenfalls in der Schlacht um Barcelona, nachdem man endlich diese sturen Rotarmisten im Norden beiseite geräumt hat.
Für eine Gefangennahme hat es aber leider nicht gereicht, die russische Division hatte sich nach einem heldenhaften aber aussichtslosen Kampf auf die französische Grenze zurückgezogen und General Messe
hatte Gottseidank keine Lust, seine Panzer noch tiefer in die Pyrenäen hinein zu schicken.

Die Russen hatten den Italienern ohnehin genügend Wunden beigebracht.
Im Gegensatz zu diesen verfügten sie über PAKs, die den leichten italienischen Panzern ordentlich zu schaffen machten.
Großartig ausholen konnte man in dem schwierigen Gelände auch nicht, sodass es letztlich auf ein blutiges Ringen mit einem zahlenmäßig unterlegenen aber fanatisch fechtenden Feind hinaus lief.

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Unmittelbar nach dem Ende dieser eine Woche lang tobenden Schlacht hatte der Kommandierende die "Emanuele Filiberto Testa di Ferro" nach Süden befohlen, um sich dem Endkampf um Barcelona anzuschließen.
Wo Hjalfnars Panzer schließlich, wie etliche andere auch, auf eine Mine gefahren war.

So hatte sich der Tenente einen herrenlosen Karabiner geschnappt und sich den vorsichtig im feindlichen Feuer vorgehenden Bersaglieri angeschlossen.
Im Laufe des Kampfes waren der Kompanie- und mehrere Zugführer ausgefallen, weshalb Hjalfnar kurz entschlossen an Ort und Stelle das Kommando über die Kompanie übernommen hatte und den Angriff weiter voran trieb.

Über die Köpfe hinweg heulen die Granaten aus den italienischen Geschützen, während die abgerissenen Kämpfer von drei internationalen Brigaden aus allen Rohren zurück schießen.
Während man hier in den westlichen Vororten Barcelonas kämpft, graben sich dem Vernehmen nach vier republikanische Divisionen in der Hauptstadt ein.

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Fluchend springt der Tenente auf und sprintet auf die nächste Deckung zu, seine Begleiter winkend das weitere Vorrücken befehlend.
Handgranaten fliegen von den republikanischen Linien auf die vorwärts stürmenden Italiener zu, die sich prompt zu Boden werfen und hektisch auf Schutz verheißende Bodenerhebungen zu kriechen.

Hjalfnar fliegen die Splitter um die Ohren, einer prallt mit einem heftigen Schlag von seinem Helm ab.
Wenn das hier so weiter geht, beißt er noch in den letzten Tagen dieses unseligen Bürgerkrieges ins Gras !

04.Mai 1937

Tenente Tex Murphy deckt mit den Panzern seiner Kompanie die nationalistischen Soldaten, die die Häuser des eroberten Vorortes von Barcelona systematisch nach republikanischen Soldaten absuchen.
Und jeden einkassieren, der einen verdächtigen Eindruck macht.

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Murphy steckt sich eine Zigarette an, während er den Blick über die Häuserzeile schweifen lässt, um nach potentiellen Gefahren Ausschau zu halten.
Das Rauchen hat er sich in den letzten Wochen angewöhnt, der beißende Rauch lenkt von unerfreulicheren Dingen ab.

Sobald dieser Vorort endgültig gesichert ist, geht es weiter Richtung Stadtzentrum.

Aus dieser Richtung dringt immer wieder dumpfes Geschütz- und Gewehrfeuer herüber.
Nicht irgendwie konzentriert, sondern vielmehr über den gesamten Osten verteilt.
Offenbar geht es dort so richtig zur Sache, weshalb Murphy es auch nicht gerade wahnsinnig eilig hat, dorthin zu kommen.

05.Mai 1937

Benito Mussolini geht mit seinem persönlichen Sekretär sorgfältig die Meldungen über den Aufbau des italienischen Autobahn-Netzes durch.

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Zur Zufriedenheit des Duce hat sich auch hier sein persönlicher Einsatz gelohnt, die öffentliche Kampagne war ebenfalls ein voller Erfolg geworden.
Jedenfalls soweit es die Stadtbevölkerung angeht, die diese Wahrzeichen der Moderne als weiteren Schritt in eine glänzende Zukunft wahrgenommen hat und sich nun zunehmend mit Gedanken über den Erwerb
von Kraftfahrzeugen beschäftigt.

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Nun, daraus dürfte so schnell nichts werden, da Motoren, Gummi und Industriekapazität weitestgehend für den Ausbau der italienischen Streitkräfte benötigt werden, aber träumen darf man ja.

Mussolini ist zuversichtlich, dass sich die Italiener von patriotischen Gefühlen mitreißen lassen werden, wenn erst die wieder erstandenen Legionen Roms siegreich durch Europa stürmen.
Und darüber diese Automobil-Geschichte bis zum erfolgreichen Ende des herannahenden Krieges vergessen werden.

Viel wichtiger ist ihm das nun anstehende Projekt - die Förderung von Öl in der lybischen Wüste !

Die Explorationsteams von AGIP waren fündig geworden und die Ölfelder überstiegen alles, was man auf italienischem Boden bislang entdeckt hatte.
Nun gilt es, alles Anstrengungen zu bündeln, um die Abhängigkeit Italiens von Importen zu verringern.
So groß die Reserven in der Cyrenaica auch sein mögen - und Mussolini ist sich sicher, dass dort noch weit mehr zu holen ist, als man bisher lokalisiert hat - für die Deckung des italienischen Bedarfes
wird es natürlich nicht reichen.

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Gemeinsam mit den Aktivitäten der ANIC zur synthetischen Treibstofferzeugung käme man aber dem Ideal einer Selbstversorgung vielleicht langfristig etwas näher, sodass man sich eine weitere Motorisierung
des Esercito Italiano und eine Vergrößerung von Regia Aeronautica und Regia Marina hoffentlich leisten konnte.

Jedenfalls gibt es derzeit aus Mussolinis Sicht kein wichtigeres Thema, sodass er seine Kontakte bei AGIP strapaziert, um sicher zu stellen, dass hier auch zeitnah alle Kräfte aufgeboten werden !

09.Mai 1937

Angespannt studiert Giovanni Messe das Vorrücken der italienischen Panzer durch die völlig zerstörten Vororte Barcelonas Richtung Zentrum durch seinen Feldstecher.

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Nun gilt es: die letzte Schlacht in diesem Krieg tobt mit voller Wucht !
Allen italienischen Einheiten ist der Sturmangriff befohlen worden, nun muss dieses letzte Bollwerk der Republik fallen !

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Leider haben die Republikaner die Zeit gut genutzt, um sich an jeder Kreuzung und jeder Ecke zu verbarrikadieren.

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Die Panzerkommandeure melden selbstmörderische Angriffe mit brennbaren Flüssigkeiten, die in Flaschen gegen die vorwärts rollenden Panzer geworfen werden und diese im Handumdrehen in Brand stecken.

Natürlich haben die Frontbefehlshaber unverzüglich angeordnet, mit den Panzern nur noch im Schutz der Bersaglieri vorzugehen, aber eigentlich waren ja die Panzer zum Schutze der Infanterie gedacht.
Nun, zuviele ausgebrannte Wracks säumen bereits den Vormarsch-Weg seiner Einheiten.

Messe hat keine Lust, seine nun kriegserfahrenen Panzermänner in diesem letzten Kampf sinnlos zu verheizen, weshalb er selbst in einem Befehl an das Korps angeordnet hat, die Panzer nur noch im Rückraum
einzusetzen, um erkannte feindliche Stellungen unter Feuer zu nehmen.

Den Häuserkampf selbst müssen die Bersaglieri besorgen, auch wenn dort sicherlich die Verluste gegen die immer noch fanatisch kämpfenden Republikaner nach oben schnellen werden.

http://up.picr.de/27064260tf.png

In Barcelona befindet sich auch das Hauptquartier der spanischen Kommunisten, was vielleicht eine Erklärung für den erbitterten Widerstand ist.
Bei den Franquisten können diese jedenfalls nicht auf übergroße Milde bauen, im Gegenteil, sie gelten als Erzfeinde und haben deshalb wahrscheinlich auch nicht viel zu verlieren.

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14.Mai 1937

Guglielmo Marconi nimmt eine Tasse Espresso, während er seinem Projektleiter Emilio Gino Segrè zuhört, der den erfolgreichen Abschluss des Solothurn S18-Projektes meldet.
Die beiden haben es sich in der Sitzecke in Marconis Büro gemütlich gemacht.

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Nun, die S18 war auch kein wirklicher Meilenstein in der Entwicklung, hatte man doch im Wesentlichen das schweizerische Modell auf die italienischen Bedürfnisse angepasst und mit einer Solothurn-Lizenz in
der Tasche die nötigen Maschinen für die Produktion entwickelt.

Immerhin kann sich nun auch das Esercito Italiano Panzerabwehr-Kapazitäten zulegen, wenn es denn das Kriegsministerium so beschließt und das Korporationsministerium die nötigen Ressourcen zuteilt.
Leider benötigen alle Panzerabwehr-Geschütze Wolfram, welches komplett importiert werden muss, da Italien selbst über keine entsprechenden Lagerstätten verfügt.
Also im Grunde zwei neue Sorgen für Lantini, aber das ist nicht Marconis Problem.

Weit interessanter ist für den Forschungsminister das Nachfolgeprojekt: die Entwicklung eines schweren Geschützes mit Kaliber 14,9cm.

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Womit dem Esercito Italiano tatsächlich endlich ein großer Sprung nach vorne im Bereich Artillerie gelingen würde.
Zumindest würde man zu Briten, Franzosen und Deutschen aufschließen, aber so wie es aussieht haben bislang eh nur die Deutschen etwas in dieser Gewichtsklasse zu bieten.
Also könnte Italien hier vorbei ziehen, was dem Wunsch des Duce nach technologischer Überlegenheit zum Ausgleich der knappen personellen Ressourcen entspräche.

Leider hört sich die Einschätzung Segré's nicht sonderlich optimistisch an - unter einem halben Jahr wird es nichts werden, was Marconi sicher wieder reichlich Gejammer seitens Cavallero eintragen wird.

Immerhin rücken die Stichtage für etliche der übrigen, angestoßenen Projekte in Sicht.

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Demnächst wird Marconi also reichlich glänzen können, wenn auch gerade nicht bei dem derzeitigen Steckenpferd Mussolinis, der synthetischen Treibstoff- und - Gummi-Erzeugung.
Obwohl dem Duce diese Themen in der zurückliegenden Zeit offenkundig gleichgültig gewesen waren, fragt er mittlerweile mindestens einmal pro Woche den Stand ab.

Dabei war von vorneherein klar gewesen, dass es sich hier um ein sehr aufwändiges Thema handelt.

Auch hatte Marconi mehrfach dazu geraten, sich mit den neuen besten Freunden, den Deutschen, ins Benehmen zu setzen und sich von ihnen unter die Arme greifen zu lassen.
Dafür war er vom Duce abgebürstet worden, was diesen nun aber nicht hinderte, Marconi mit ständigen Forderungen nach Beschleunigung zu überziehen.

Wobei ihn Lantini natürlich nur zu gerne unterstützte, gingen die Kosten für die wachsenden Öl- und Gummi-Importe doch zulasten der ohnehin knappen Konsumgüter, die er im Gegenzug exportieren musste,
um sich die nötigen Devisen zu verschaffen.


15.Mai 1937

Vorsichtig rollt Tenente Clone an der Spitze seines Zug durch das von den fanatischen Kämpfen zerstörte Barcelona, wieder ein paar hundert Meter näher an das Stadtzentrum mit dem Regierungssitz heran.

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Clone sichert nach rechts vorne, der Panzer hinter ihm nach links vorne, während auf beiden Seiten Bersaglieri geduckt vorgehen, immer auf einen Feuerüberfall versteckter Republikaner gefasst.

Vereinzelt starren Zivilisten die vorrückenden Italiener an, zu erschöpft von den Kämpfen und all der Zerstörung um sie herum, um noch irgendeine Emotion zu zeigen.

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Die Kanonen und die mittlerweile erloschenen Brände haben nur Verwüstung zurück gelassen.
Ratlos zerren einige Zivilisten an Trümmern herum, um irgendetwas von Wert zu suchen, das unter dem Schutt von ihrer Habe übrig geblieben sein mag.

Clone wischt sich Dreck und Schweiß aus den Augen und versucht sich zu konzentrieren.
Diese Schlacht ist noch längst nicht gewonnen und der Tod lauert überall !

17.Mai 1937

Lantini gräbt sich wieder einmal seufzend durch die Bedarfs- und Bestands-Listen der italienischen Streitkräfte, die stets unzureichenden Industrie-Kapazitäten dagegen haltend.

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Bei der Infanterie-Ausrüstung war die Lage so trostlos wie eh und je - obwohl man die Produktion innerhalb von knapp eineinhalb Jahren vervielfacht hatte, klaffte hier immer noch ein bestürzend tiefes Loch.
Wozu natürlich Ugo Cavallero mit seinen größenwahnsinnigen Manövern in ganz Nord-Italien noch nach Kräften beiträgt !
Man sollte nicht glauben, was Soldaten alles auch ohne jegliche Feindeinwirkung kaputt kriegen können !

Die Macci-Familie meldet eine Steigerung des Saetta-Austoßes um 50%, was sich ja toll anhörte, aber immer noch weit unter dem minimal Notwendigen blieb.
Die Produktionsumstellung zieht sich weiter endlos in die Länge.

Inzwischen forderte das Heer die Ausmusterung der L3-Panzer zugunsten der moderneren L6, was auch hier die Bedarfe explodieren läßt.
Zumal Giovanni Messe in den harten Kämpfen in Spanien schwere Verluste bei der Panzerwaffe vermeldet.
Warum fährt er damit auch in Großstädten herum, da kann man sich doch denken, dass das nicht gut gehen kann !

Immerhin scheinen die übrigen Themen im Plan zu liegen, jedenfalls bis das Kriegsministerium wieder mit irgendeiner unabgestimmten Aktion vorprescht.

18.Mai 1937

Misstrauisch blickt Hjalfnar zu den mit erhobenen Händen langsam herkommenden, reichlich verwahrlosten republikanischen Soldaten hinüber.

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Drei Wochen lang haben die Italiener gemeinsam mit einigen nationalistischen Truppen bitter um Barcelona gerungen - sollte der Kampf nun tatsächlich endlich vorbei sein?
Selbst nach der Mobilisierung aller drei italienischen Divisionen für den Angriff hatten sich die fanatischen Republikaner noch 9 Tage lang mit allen Mitteln gewährt.

Tatsächlich ist das beständige Donnern der Kanonen verstummt, auch Schüsse sind nur noch vereinzelt zu hören.

Hjalfnar hält seinen Karabiner mit der Rechten schussbereit in Hüfthöhe, während er mit der Linken eine Gruppe seiner "adoptierten" Bersaglieri heran winkt, um die Spanier einzusammeln.

Aufgrund der erheblichen Verluste an Panzern hatte man ihm kein Ersatzgefährt zur Verfügung gestellt und da er sich in den vorangegangen Häuser-Kämpfen auch als Infanterist bewährt hat und die
Offiziere "seiner" Bersaglieri-Kompanie ohnehin verwundet oder gefallen waren, wurde seine vorübergehende Kommando-Übernahme schließlich bestätigt.

Zusammen mit einer Schlachtfeld-Beförderung zum Capitano und der Verleihung der Medaglia D'Argento Al Valore Militare in den ersten Tagen des Kampfes um Barcelona.

"Aus ! Aus !! Aus !!! Der Krieg ist aus ! Die Republik hat bedingungslos kapituliert !" brüllt ein Capitano, der aus dem Seitenfenster eines LKWs gelehnt die ersehnte Botschaft unter die
unschlüssigen italienischen Soldaten bringt.

Ungläubig folgt der Blick Hjalfnars dem LKW, der hupend über die von Schutt bedeckte Straße weiter holpert.

Der Bürgerkrieg ist vorbei?
Endlich ?!
Und er hat überlebt, obwohl er mit seinem Leben eigentlich schon vor Tagen abgeschlossen hat ?

Schließlich sickert die Botschaft durch die erschöpften Gehirnzellen und er reißt triumhierend den Karabiner hoch, einen befreienden Schrei ausstoßend, in den seine Männer umgehend einfallen,
während die geschlagenen Republikaner mit hängenden Köpfen näher kommen.

Derweil beäugt auch Tenente Clone eine Horde republikanischer Gefangener, die sich nun in immer größerer Zahl einstellen und von den italienischen Soldaten zusammengedrängt werden, gesichert
von den Panzern von Clones Bataillon.

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H34DHUN73R
08.10.16, 16:56
20.Mai 1937

Tex Murphy geniest den Jubel auf den Straßen Barcelonas, im Turmluk seines Panzers stehend dem Treiben entspannt zuschauend.

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Die Anhänger Francos brausen aufgeregt auf LKWs durch die Stadt, während sich die Bevölkerung dem echten oder vermeintlichen Jubel hingibt.
Jedenfalls diejenigen, die die Franquisten nicht als Anhänger der Republik in den letzten Tage weggezerrt haben, um sie an einen unbekannten aber sicherlich unerfreulichen Ort zu bringen.

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Die übrigen versuchen den Eindruck zu erwecken, schon immer Anhänger Francos gewesen zu sein, womöglich gut getarnt aber doch mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.
Über das Ende des blutigen Kampfes dürfte jedenfalls jeder erleichtert sein, ob nun Franquist oder Republikaner, sodass der Jubel durchaus zu einem großen Teil echt sein mag.

Inzwischen ist Hilfe für die notleidende Bevölkerung angekommen - von LKWs herab verteilen die Anhänger Francos Lebensmittel an die ausgehungerten Bewohner Barcelonas, die ihnen Brot und Käse
gierig aus den Händen reißen.

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Murphy denkt an die Heimat, die er nun ja hoffentlich bald wiedersehen wird.
Und das ohne sich noch eine weitere Kugel eingefangen zu haben !

Ein breites Grinsen zerrt an seinen Wangen, während er den euphorischen Franquisten zuwinkt.

Indessen ist auch der Caudillo eingetroffen, um persönlich die gefallene republikanische Hauptstadt in Besitz zu nehmen

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Er hatte einen etwas weiteren Weg, da die nationalistischen Truppen ja zuletzt nicht gerade in großer Zahl die Nähe der Front gesucht haben.

Auch wollte er sicher sein, dass die Stadt auch wirklich in der Hand der Nationalisten war und nicht irgendwo noch Scharfschützen auf eine günstige Gelegenheit lauerten.
Wobei man sich da natürlich nie sicher sein kein - aber zeigen muss und will er sich an der Stelle seines Triumphes dennoch !

21.Mai 1937

Giovanni Messe nimmt an der Seite Francos die hastig organsierte Parade der siegreichen Truppen ab, wobei sich die Italiener natürlich gebührend einbringen.
Schließlich haben sie ja auch die Hauptlast der erbitterten Kämpfe getragen.

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Der Duce hat seinem besten General sogar für seine Verhältnisse überschwängliche Glückwünsche gesandt, verbunden mit der Ankündigung der Verleihung des Ritterkreuzes des Savoyer Militärordens,
die natürlich mit einigem Pomp nach seiner Rückkehr nach Italien stattfinden wird.
Wobei man ihm gleich das Großkreuz verliehen hat, was ihn zum Cavaliere di Gran Croce macht, einer höchst exklusiven Gemeinschaft, da diese Auszeichnung nur an Offiziere im Generals- oder Admiralsrang
verliehen wird.

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Eine schicke Schärpe gibt es dazu auch noch - was will man mehr ?

Nun, nach Hause kommen, nach den ganzen Anstrengungen und mit heilen Knochen noch dazu !

Und schlafen, tagelang wenn es geht !

Und endlich wieder leckeres italienisches Essen geniesen, dazu einen feinen Brunello !

Vermutlich wird man in der Heimat schnell genug wieder Verwendung für ihn finden, jedenfalls hat Mussolini wieder einmal seine großen Pläne für die Panzerwaffe erwähnt.
Und die besondere Rolle, die Giovanni Messe, der derzeit renommierteste Panzerführer der Welt dabei natürlich spielen soll.

Lächelnd grüßt der Kommandierende General des nun berühmten II. italienischen Panzerkorps seine vorbei defilierenden Männer.