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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AGOT - The Boardgame (Digital Edition)



Koenigsmoerder
12.10.20, 21:55
Dieser Tage ist die digitale Umsetzung des großartigen AGOT Boardgames erschienen:

https://assets.dicebreaker.com/game-of-thrones-board-game-digital-edition-screenshot.jpg/BROK/resize/1920x1920%3E/format/jpg/quality/80/game-of-thrones-board-game-digital-edition-screenshot.jpg

https://store.steampowered.com/app/1075190/A_Game_of_Thrones_The_Board_Game__Digital_Edition/

Soweit Wir das bislang sehen, ist es eine 1:1-Umsetzung des Brettspiels.

Leider ist den Programmierern ein ebenso ärgerlicher wie unverständlicher Lapsus unterlaufen. Es gibt bei Onlinespielen aktuell keine Möglichkeit einen inaktiven Spieler zu kicken. Es gibt lediglich ein Gesamtzeitlimit, z.B. 60 Minuten Zeit für alle eigenen Züge insgesamt. Sprich, erst wenn diese 60 Minuten - oder bei Ausstieg/Disconnect (wiewohl ein Rejoin an sich möglich ist) im späteren Spielverlauf entsprechend weniger - abgelaufen sind, wird der Spieler durch einen Bot ersetzt.
Folglich macht es momentan eigentlich nur Sinn ein Spiel mit Leuten zu starten, wo man drauf vertrauen kann, dass die auch zu Ende spielen und nicht nach einem vielleicht schlecht gelaufenen ersten Zug "aussteigen".

Von daher: gibts hier evtl. interessierte Mitspieler unter den werten Regenten?

Performer
17.10.20, 13:49
Hätte ich! Habe bisher 3 x das Brettspiel mit Freunden gezockt, das macht schon Laune.
Aber spielen da auch KI-Familien mit? Oder braucht man zwingend 3-6 Spieler?

Koenigsmoerder
17.10.20, 15:25
Nein, man muss nicht zwingend zu sechst sein.

Allerdings ist das Niveau der KI überschaubar. Sie vernachlässigt insbesondere die Seezonen, ist kaum in der Lage innerhalb einer Runde mal einen Zug weiter zu denken - also z.B. über verschiedene Bewegungsbefehle eine größere Armee zusammen zu stellen und in der gleichen Runde noch mit mehr Punkten anzugreifen - und nach zwei, drei Mal Bieten auf die Einflussbereiche ist ihr Bietverhalten ziemlich durchschaubar.

Daher wären möglichst viele menschliche Spieler schon wünschenswert.

Ioelet
17.10.20, 15:40
Von daher: gibts hier evtl. interessierte Mitspieler unter den werten Regenten?
Würde uns grds. sehr reizen. Wie ist das von Preis und Komplexität? Wir sind aktuell zeitlich (und vor allem nervlich ;)) auf dem Zahnfleisch unterwegs und kennen das Spiel als solche nicht. Insofern müssten wir erst mal die Zeit finden uns da reinzufuchsen.

Koenigsmoerder
18.10.20, 00:23
20 Euro.

Der Zeitaufwand sich reinzufuchsen sollte nicht allzu hoch sein. Es ist ja eine Brettspielumsetzung, kein Paradoxgame. :D

Auf der Karte gibt es drei wichtige Dinge: Burgen, in denen man rekrutiert und über deren Zahl man ggf. gewinnt, Fässer stellen die Ressourcen zur Versorgung der Armeen dar (je mehr Fässer man auf der Karte besetzt, desto mehr Einheiten können sich in einer Provinz gleichzeitig aufhalten, ergo desto größere Armeen kann man bilden - im Screenshot sieht man unten links, dass Lannister aktuell nur ein Fass besetzt hält, und daher lediglich eine Armee mit zwei und eine mit drei Einheiten bilden kann, ansonsten dann nur eine Einheit je Provinz) und Kronen symbolisieren Gold/Einfluss, mit welchem man auf die Influence Tracks unten rechts im Screenshot bietet.
Hier geht es in der ersten Kategorie um die Abhandlung der Zugreihenfolge und der Erstplatzierte darf bei jedem Gleichstand (außer Kampf) entscheiden wer wie platziert wird oder wer etwas machen muss, in der zweiten kann der Erstplatzierte jeweils einmal pro Runde im Kampf einen Extrapunkt einsetzen und bei Punktegleichstand im Kampf setzt sich der jeweils Höherplatzierte durch und in der dritten Kategorie kann man sich zusätzliche Befehle holen. Man legt quasi auf seine Einheiten auf der Karte Befehle, wobei man von jeder Kategorie mindestens 2 Befehle hat. Ist man in der dritten Kategorie gut platziert kann man nicht nur je nach Sternanzahl von der entsprechenden Befehlskategorie einen weiteren Befehl legen, sondern auch Befehle mit besonderen Eigenschaften (z.B. Verteidigung +2 statt Verteidigung +1 oder Einheitenrekrutierung statt Goldzuwachs). Der Erstplatzierte darf zudem nach Aufdeckung aller Befehle entweder einen Befehl austauschen, oder aber im Ereigniskartendeck die oberste Wildlingskarte anschauen. Die greifen nämlich in unregelmäßigen Abständen an und dann gilt es über Gold die Night's Watch zu unterstützen. Gewinnt diese, darf der großzügigste Unterstützer sich über ein Goodie freien, verliert sie, verlieren alle irgendwas und der Knausrigste am meisten.

Zwischen den Runden werden immer von drei Stapeln Ereigniskarten gezogen, das kann dann Rekrutierung sein, Versorgung, Bieten auf die Einflusskategorien, Wildlingsangriff, Verbot bestimmter Befehle etc.
Vor jeder Runde legt man seine Befehle, die dann simultan aufgedeckt werden, sobald alle fertig sind. Dann erfolgt die Abarbeitung in Zugreihenfolge. Zunächst ist also in obigem Spiel Baratheon mit seinem ersten Zug an der Reihe, dann Lannister usw. bis Baratheon wieder Runde 2 einläutet.

Wir haben vor vielen, vielen Jahren mal Diplomacy gespielt und wenn Wir Uns richtig erinnern, folgen die Kämpfe hier einem ähnlichen Konzept. Ritter haben in Angriff und Verteidigung 2 Stärke, Fußsoldaten 1, Belagerungsmaschinen 4 im Angriff gegen Burgen und ansonsten in Angriff und in Verteidigung immer 0 (und können sich auch nicht zurückziehen, wenn sie angegriffen werden). Den Kampf gewinnt, wer mehr Punkte hat, dabei können die Parteien auch von angrenzenden Feldern unterstützen (auch von bzw. für Dritte). Wobei Schiffe auch Landeinheiten unterstützen können, aber nicht umgekehrt.
Ein weiteres wichtiges Element im Kampf sind die 7 Hauskarten, die jede Partei hat. Das sind Charaktere aus der Geschichte, die einerseits eine Stärke von 0 bis 4 haben und auf den Kampfwert aufgeschlagen werden und andererseits mehr oder weniger akurate Fähigkeiten haben: Schwerter zerstören die gegnerischen Einheiten, Türme kontern Schwerter und dann gibt es noch Spezialfähigkeiten, z.B. Doran Martell, der akurat zu seiner Rolle in der Geschichte einen Kampfwert von 0 hat aber wenn man ihn spielt, darf man seinen Gegner auf einer der drei Einflussleisten ganz nach hinten schieben. Mal so als Beispiel. Die Karten von allen Parteien sind ständig einsehbar, sodass man sich zum Glück die jeweiligen Fähigkeiten nicht merken muss.

Zu Lande und zu Wasser kann man sich jeweils eine Provinz weit bewegen, man kann allerdings Bewegungsbefehle aneinander reihen und durch die Abarbeitung nach und nach entsprechend weiter ziehen. Wiederum obiger Screenshot: der Fußsoldat von Baratheon im Kingswood könnte einmal quer über den Kontinent in die Searoad Marches marschieren, wenn der Spieler sowohl in der Kingswoodprovinz einen Bewegungsbefehl hat, als auch in The Reach. Im ersten Zug marschiert er also vom Kingswood in The Reach, dann sind erstmal die anderen Spieler dran und wenn er wieder an der Reihe ist, führt er den Bewegungsbefehl auf The Reach aus.
Landeinheiten können dann unbegrenzt über See transportiert werden, solange man Schiffe in den entsprechenden Seezonen hat. Der Kingswoodfußsoldat könnte also auch mit nur einem Bewegungsbefehl dann in die Searoad Marches springen, wenn Baratheon rund um die südliche Hälfte von Westeros Schiffe in den Seezonen hat.

Das Ganze geht dann 10 Runden so, es sei denn, jemand gelingt es vorher 7 Burgen zu erobern.

Joa, so grob war es das auch schon. Klar gibt es in vielen Bereichen noch Feinheiten, aber das Grundkonzept halten Wir für nicht wirklich dramatisch.

Performer
19.10.20, 13:09
Also, dann wären wir schon zu dritt ... ;-) Jetzt warten wir mal auf Nummer 4.

Koenigsmoerder
19.10.20, 21:03
Wir können ja auch erstmal zu zweit ein Spielchen wagen, werter Performer. Da leidet und "leidet" man dann immerhin gleichermaßen unter der mittelprächtigen KI.

McMacki
20.10.20, 10:27
Dieses Spiel ist unser absolutes Lieblingsbrettspiel, wir haben es schon oft gespielt, aber es ist natürlich schwierig genug Spieler zusammenzukriegen und mittlerweile haben wir einfach keine Zeit. Wir haben länger überlegt ob wir uns das Spiel holen wollen, aber mit Home Office, einem Baby und einem Kleinkind finden wir einfach absolut keine Zeit irgendwas zu spielen. :( Ich wünsche aber allen Regenten viel Spaß mit diesem tollen Spiel.

Performer
22.10.20, 11:17
Wir können ja auch erstmal zu zweit ein Spielchen wagen, werter Performer. Da leidet und "leidet" man dann immerhin gleichermaßen unter der mittelprächtigen KI.

Also, zu dritt sollten wir schon sein ,,,

Koenigsmoerder
25.10.20, 01:33
Drei (menschliche) Spieler ist Unserer Meinung nach die mit Abstand schlechteste Konstellation.
Entweder zwei stürzen sich gemeinsam auf einen oder bei einer entsprechenden Hausvergabe, allen voran Greyjoy und Lannister, verbeißen die sich ineinander und der Dritte im Bunde spaziert zum Sieg gegen die nur mittelprächtige KI...

Performer
25.10.20, 13:54
Ich seh schon, Ihr wollt mich überreden ;-)

Ioelet
25.10.20, 14:42
Wie lang dauert so eine Partie im Durchschnitt?

Alith Anar
25.10.20, 15:11
Habs mir jetzt auch gegönnt :)

Koenigsmoerder
25.10.20, 15:36
Wie lang dauert so eine Partie im Durchschnitt?

Kommt stark auf die Mitspieler an, Wir würden mal schätzen zwischen zwei und vier Stunden.
Es ist allerdings einerseits möglich einen Timer zu setzen, also dass jeder für seine Züge z.B. 60 Minuten Zeit hat - nicht jedes Mal, sondern insgesamt, sprich, sobald man mit Befehlen, Zugausführung, Hauskartenwahl, Gebote etc. an der Reihe ist, wird vom Zeitbudget abgezogen. Je kleiner man das macht, desto schneller läuft die Partie natürlich.
Andererseits ist es auch möglich eine Partie zu unterbrechen und ein anderes Mal fortzusetzen. Insbesondere für Einsteiger dürfte das die bessere Variante sein.