General Blücher
15.09.03, 16:18
CROWN OF THE NORTH
Handelt es sich bei dem Spiel wirklich um die “Krone des Nordens”?
Ziel des Spiels ist es, die anderen 5 Fraktionen zu eliminieren oder bis zum Jahre 1340 die meisten Gewinnpunkte zu haben. Das Spiel startet 1275 und jede Fraktion besitzt eine Provinz. Die übrigen Provinzen stellen unbedeutende Adelshäuser dar, welche wie in EU eigenständig agieren. Kriege führen bis auf wenige Ausnahmen jedoch keine dieser Länder.
Die erste Enttäuschung folgt sobald man die Verpackung öffnet: ein gedrucktes Handbuch sucht man bei dem von KochMedia verbreitetem Spiel vergebens. Ein knapp 30-seitiges E-Book auf der CD-ROM ist alles, was KochMedia diesbezüglich investierte. Nun ja, wenigstens nahm somit das Lesen des Handbuchs nicht allzu viel Zeit in Anspruch, und ich konnte mein erstes Spiel zügig beginnen.
Von den sechs verschiedenen Adelshäusern, die man wählen kann, entschied ich mich für das schwierigste, den Marschall Stig Anderson (welcher gar kein Adliger war, sich jedoch als ebenbürtig erachtete). Den Schwierigkeitsgrad setzte ich auf das Maximum.
Für einen EU-Spieler wirkte die Grafik zwar etwas „seltsam“ aber vertraut. Paradoxerweise sehen Grafikeffekte und Animationen der Einheiten in CotN besser aus als in EU2, obgleich CotN etwa 5 Jahre älter ist.
Einen einzigen Wert für die Stabilität, so wie man es aus EU und HOI kennt, gibt es nicht. Stattdessen gibt es 4 Werte für die Unterstützung der verschieden Volksschichten (Adel, Klerus, Bauern und Bürger). Sollte man mit einer dieser Gruppen nicht so gut auskommen, so besteht die Gefahr eines Aufstands in irgendeiner Provinz des Reiches ( Provinzabhängige Revolutionswerte gibt es nicht). Durch geschickte Auswahl der recht häufig erscheinenden Events sowie weißes Nutzen der „Ereignisbuttons“ der einzelnen Gebäude, kann man aber alle Gruppen recht Zufrieden stimmen.
Appropo Gebäude, insgesamt gibt es 8 verschiedene Gebäude (Werft, Stadtmauer, Burg, Marktplatz, Rekrutierungszelt, Kirche, Hof [Stadt] und den Bauernhof). Alle Gebäude haben jeweils 10 Ausbaustufen, abhängig davon sind eure Steuereinnahmen, das verfügbare Korn, die Ausbildungszeit eurer Militäreinheiten und die Verfügbarkeit eurer Militäreinheiten.
Auf den ersten Blick klingt dies sehr umfangreich und nach einem interessanten Spiel.
Der Schein trückt jedoch...
CotN ist viel, viel zu einfach, schon nach kurzer Zeit hat man mit seiner Armee ein paar Provinzen erobert und verfügt so über genügend Geld und Korn um seine Gebäude zu erweitern und sich eine große Armee aufzubauen. So ist man schon nach wenigen Spieljahren nahezu unbesiegbar.
Mein erstes Spiel, welches ich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad und mit der schwächsten Fraktion spielte, habe ich nach 22 Spieljahren vorzeitig gewonnen, da ich alle anderen Fraktionen eliminiert hatte (Siegpunkte: 8562). Das entsprach einer Spielzeit von
4 Stunden und 30 Minuten. Und allzu viel Spaß hat es auch nicht gemacht.
Fazit:
CotN ist eine extreme Light-Version von EU. Nicht geeignet für all die Jenigen, die schon einmal ein anspruchsvolles Strategiespiel alla EU gespielt haben.
Dieses Spiel kann man höchstens Einsteigern empfehlen, sonst aber auch niemandem.
Gesamtwertung: 50 %
Grafik: 70%
Sound: 60%
Anmerkungen zur deutschen Version:
Die deutsche Version enthält kein gedrucktes Handbuch, außerdem hat man bei der deutschen Version das Intro entfernt.
Außerdem ist EU2, sowie es bei der US-Version von CotN der Fall ist, nicht enthalten.
Trotzdem hat KochMedia auf der Rückseite der Verpackung zwei Screenshots aus EU2 abgebildet.
(Für Interessenten der US-Version: In den USA und GB heißt das Spiel „Europa Universalis: Deluxe Edition“)
Anmerkungen zur Stabilität des Spiels:
Die üblichen „Paradox-Nebenwirkungen“ sind wieder mal „inklusive“. In diesem Fall heißt dass, dass das Spiel sich aufhängt, wenn man es beenden will und das die Musik nach etwa 5 Minuten aufhört zu spielen.
Es berichtete für die Strategycon Spieleredaktion:
General Blücher
15.09.2003
Handelt es sich bei dem Spiel wirklich um die “Krone des Nordens”?
Ziel des Spiels ist es, die anderen 5 Fraktionen zu eliminieren oder bis zum Jahre 1340 die meisten Gewinnpunkte zu haben. Das Spiel startet 1275 und jede Fraktion besitzt eine Provinz. Die übrigen Provinzen stellen unbedeutende Adelshäuser dar, welche wie in EU eigenständig agieren. Kriege führen bis auf wenige Ausnahmen jedoch keine dieser Länder.
Die erste Enttäuschung folgt sobald man die Verpackung öffnet: ein gedrucktes Handbuch sucht man bei dem von KochMedia verbreitetem Spiel vergebens. Ein knapp 30-seitiges E-Book auf der CD-ROM ist alles, was KochMedia diesbezüglich investierte. Nun ja, wenigstens nahm somit das Lesen des Handbuchs nicht allzu viel Zeit in Anspruch, und ich konnte mein erstes Spiel zügig beginnen.
Von den sechs verschiedenen Adelshäusern, die man wählen kann, entschied ich mich für das schwierigste, den Marschall Stig Anderson (welcher gar kein Adliger war, sich jedoch als ebenbürtig erachtete). Den Schwierigkeitsgrad setzte ich auf das Maximum.
Für einen EU-Spieler wirkte die Grafik zwar etwas „seltsam“ aber vertraut. Paradoxerweise sehen Grafikeffekte und Animationen der Einheiten in CotN besser aus als in EU2, obgleich CotN etwa 5 Jahre älter ist.
Einen einzigen Wert für die Stabilität, so wie man es aus EU und HOI kennt, gibt es nicht. Stattdessen gibt es 4 Werte für die Unterstützung der verschieden Volksschichten (Adel, Klerus, Bauern und Bürger). Sollte man mit einer dieser Gruppen nicht so gut auskommen, so besteht die Gefahr eines Aufstands in irgendeiner Provinz des Reiches ( Provinzabhängige Revolutionswerte gibt es nicht). Durch geschickte Auswahl der recht häufig erscheinenden Events sowie weißes Nutzen der „Ereignisbuttons“ der einzelnen Gebäude, kann man aber alle Gruppen recht Zufrieden stimmen.
Appropo Gebäude, insgesamt gibt es 8 verschiedene Gebäude (Werft, Stadtmauer, Burg, Marktplatz, Rekrutierungszelt, Kirche, Hof [Stadt] und den Bauernhof). Alle Gebäude haben jeweils 10 Ausbaustufen, abhängig davon sind eure Steuereinnahmen, das verfügbare Korn, die Ausbildungszeit eurer Militäreinheiten und die Verfügbarkeit eurer Militäreinheiten.
Auf den ersten Blick klingt dies sehr umfangreich und nach einem interessanten Spiel.
Der Schein trückt jedoch...
CotN ist viel, viel zu einfach, schon nach kurzer Zeit hat man mit seiner Armee ein paar Provinzen erobert und verfügt so über genügend Geld und Korn um seine Gebäude zu erweitern und sich eine große Armee aufzubauen. So ist man schon nach wenigen Spieljahren nahezu unbesiegbar.
Mein erstes Spiel, welches ich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad und mit der schwächsten Fraktion spielte, habe ich nach 22 Spieljahren vorzeitig gewonnen, da ich alle anderen Fraktionen eliminiert hatte (Siegpunkte: 8562). Das entsprach einer Spielzeit von
4 Stunden und 30 Minuten. Und allzu viel Spaß hat es auch nicht gemacht.
Fazit:
CotN ist eine extreme Light-Version von EU. Nicht geeignet für all die Jenigen, die schon einmal ein anspruchsvolles Strategiespiel alla EU gespielt haben.
Dieses Spiel kann man höchstens Einsteigern empfehlen, sonst aber auch niemandem.
Gesamtwertung: 50 %
Grafik: 70%
Sound: 60%
Anmerkungen zur deutschen Version:
Die deutsche Version enthält kein gedrucktes Handbuch, außerdem hat man bei der deutschen Version das Intro entfernt.
Außerdem ist EU2, sowie es bei der US-Version von CotN der Fall ist, nicht enthalten.
Trotzdem hat KochMedia auf der Rückseite der Verpackung zwei Screenshots aus EU2 abgebildet.
(Für Interessenten der US-Version: In den USA und GB heißt das Spiel „Europa Universalis: Deluxe Edition“)
Anmerkungen zur Stabilität des Spiels:
Die üblichen „Paradox-Nebenwirkungen“ sind wieder mal „inklusive“. In diesem Fall heißt dass, dass das Spiel sich aufhängt, wenn man es beenden will und das die Musik nach etwa 5 Minuten aufhört zu spielen.
Es berichtete für die Strategycon Spieleredaktion:
General Blücher
15.09.2003