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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Victoria 3 für Dummies



Tex_Murphy
26.10.22, 14:57
Mahlzeit. Kann Uns bitte mal jemand was dazu erklären:

https://i.postimg.cc/G2Jhz8KC/20221026144746-1.jpg

Wir sind Schweden, die Aufgabe ist, Stahl zu importieren. Okay, also wollen Wir Stahl aus Frankreich importieren. Im Fenster links steht auch, dass Wir den Markt, aus dem Wir Stahl importieren wollen, auswählen können. Wenn Wir aber den Französischen Markt auswählen, können Wir (Zitat:) "Stahl vom Markt "Markt (Schwedisch)" zum Markt "Markt (Französisch)" importieren.

Ja was denn nun? Importiere ich aus Frankreich oder exportiere ich nach Frankreich? Und wieso nehme ich beim Import Handelseinnahmen ein? Ich verstehe das nicht.:heul:

Elias
26.10.22, 15:28
Habt Ihr eine Importroute ausgewählt, dann kauft Ihr das für Euren Markt ein. Sonst wäre es ja ein Export. Wir vermuten einen Übersetzungsfehler.

Elvis
27.10.22, 00:02
Man sieht es auch an den Preisen.
DDurch diesen Handel wird der Marktpreis in Schweden für Stahl von 87,5 auf 73,1 fallen und in Frankreich hingegen ansteigen

Vargr
27.10.22, 21:41
Im Pdoxforum gibt es jetzt auch einen Sammelthread für Anfänger. Naheliegenderweise mit vielen Links zu den eigenen Tutorials und blog posts.

https://forum.paradoxplaza.com/forum/threads/player-resources.1549501/

Elvis
28.10.22, 16:32
Ich bin zwar erst in den 1860ern aber ist es schonmal jemandem gelungen länderübergreifgende Migration innerhalb Europas zu erzeugen?
Weis jemand welche Voraussetzungen man schaffen muss um ein erfolgreiches Einwandererland zu werden?

Elias
28.10.22, 16:46
Wir sind gestern über ein paar kleine norwegische Pops in Unserem Portugal gestolpert. Bewusst haben Wir allerdings nichts dafür getan, dass die sich bei Uns ansiedeln.
Man sollte doch aber annehmen, dass sich eine Kombination aus Wohlstand, offenen Arbeitsplätzen, offen Grenzen (Migrationspolitik) und (Nicht-)Diskriminierung auch innerhalb von Europa auswirkt und zu Einwanderung führen kann.

Zero
28.10.22, 19:27
Bei Uns in Preussen sind sogar Aboriginies aus Australien eingewandert.

Montesquieu
29.10.22, 07:27
Nachdem ich Multikulti in Schweden eingeführt hatte, gab es kein Halten mehr. Weiß aber nicht, inwiefern GDP da einfluß drauf hat.

H34DHUN73R
29.10.22, 08:36
Bei Uns fällt die Zuwanderung bislang überraschend bescheiden aus, Schweden wächst nur mit so 1,5% pro Jahr.
Da sollte eigentlich mehr drin sein und all die neuen Fabriken lechzen nach hochbezahlten Arbeitern...

Hjalfnar
29.10.22, 10:11
Bei Uns fällt die Zuwanderung bislang überraschend bescheiden aus, Schweden wächst nur mit so 1,5% pro Jahr.
Da sollte eigentlich mehr drin sein und all die neuen Fabriken lechzen nach hochbezahlten Arbeitern...Quality of Life hat da Einfluss. Ihr könnt auch noch ein Dekret draufklatschen.

Elvis
29.10.22, 13:14
Verstehe ich es richtig, dass Länder wie Japan per Design niemals Großmächte werden können?
Oder kann diese Begrenzung irgendwann durch Reformen aufgehoben werden?

Sappho
29.10.22, 16:24
Das Spiel kann seinen schwedische Herkunft wohl nicht verleugnen ... ob Paradox noch eine Förderung des schwedischen Staates bekommen hat?

Hjalfnar
29.10.22, 17:50
Verstehe ich es richtig, dass Länder wie Japan per Design niemals Großmächte werden können?
Oder kann diese Begrenzung irgendwann durch Reformen aufgehoben werden?

Hm, gute Frage. Wir checken das mal.

Edit: Nö, Ihr müsst nur stark genug sein. :P

https://cdn.discordapp.com/attachments/1006617629882077194/1035944926845870151/Screenshot_2022-10-29_175406.jpg

Elvis
29.10.22, 18:51
Bei der Auswahl einer Nation zu Spielstart steht welchen Machtrang die Nation hat. Glaube Japan ist "Regional-Mittelmacht".
Und dort beim Tooltip des Begriffs. Dort findet man die Erläuterung, dass ein Aufstieg, unabhängig vom Prestige, für solche Länder nur bis zu bestimmten Rängen möglich sein soll.

Mariu
29.10.22, 19:04
Das Spiel kann seinen schwedische Herkunft wohl nicht verleugnen ... ob Paradox noch eine Förderung des schwedischen Staates bekommen hat?

Das war schon immer so in Pdx-Spielen. Und die schwäche für Insel, Jan Mayen und Okinawa lassen grüssen. :D

- - - - - - - - - - AUTOMATISCHE ZUSAMMENFÜHRUNG - - - - - - - - - -


Bei der Auswahl einer Nation zu Spielstart steht welchen Machtrang die Nation hat. Glaube Japan ist "Regional-Mittelmacht".
Und dort beim Tooltip des Begriffs. Dort findet man die Erläuterung, dass ein Aufstieg, unabhängig vom Prestige, für solche Länder nur bis zu bestimmten Rängen möglich sein soll.

Das hier oder?

https://i.imgur.com/cNIflPp.png

Das muss man wohl den unrecognised County status irgendwie abwerfen können.

Thomasius
30.10.22, 08:21
Da wir in Vic 1 und 2 Japan einige Male zur Weltmacht geführt haben, wird dieses in Vic 3 mit Sicherheit auch möglich sein.

Mariu
30.10.22, 11:09
Hab grade mal reingeladen, weil jetzt war doch irgendwie am kribbeln in den Fingern auch mal Japan zu testen.

Ist per diplomatic play zu machen:

https://i.imgur.com/4hVTaxw.png

Elias
31.10.22, 18:59
Wo können Wir eigentlich Erlasse erlassen?

Vargr
31.10.22, 19:12
Politiklinse und dann Tab Erlasse

Elias
31.10.22, 23:52
Vielen Dank, Wir haben es gefunden. :shy:

Zero
30.11.22, 22:26
Gibt es eine Möglichkeit den Abbau von Verrufenheit zu beschleunigen? Wir haben nach den Einigungskriegen über 160 Verrufenheit und das baut sich nur mit 0,01 pro Woche ab.
Das dauert ja ewig.

dooya
30.11.22, 22:34
Gibt es eine Möglichkeit den Abbau von Verrufenheit zu beschleunigen? Wir haben nach den Einigungskriegen über 160 Verrufenheit und das baut sich nur mit 0,01 pro Woche ab.
Das dauert ja ewig.Ungenutzte Influence capacity (die mit der Taube) beschleunigt den Infamy Abbau.

Zero
30.11.22, 23:32
Danke für den Tipp, es geht allerdings maximal auf +25% aber immerhin.

Zero
30.11.22, 23:51
15514

Kann Uns jemand sagen, warum wir hier verlieren? Techlevel beider Armeen ist identisch.
Kampfwert ist bei Uns deutlich höher und wir verlieren trotzdem.

Gegen den Briten bisher alle Schlachten verloren, trotz jedes Mal höherer Werte und besserer Kommandeure.

Edit: Muss das Spiel beenden das ist offensichtlich verbuggt. Schade.

H34DHUN73R
01.12.22, 07:17
Wir können nur sagen "das kenn ich" :)
Keine Ahnung, was die KI da zusammen würfelt um sowas möglich zu machen, aber das gibts leider immer wieder.
Man könnte mal die Stats der beteiligten Generäle checken, eventuell ist der britische sehr viel besser unterwegs, ansonsten gäbe es keine Erklärung.

Montesquieu
01.12.22, 08:31
15514

Kann Uns jemand sagen, warum wir hier verlieren? Techlevel beider Armeen ist identisch.
Kampfwert ist bei Uns deutlich höher und wir verlieren trotzdem.

Gegen den Briten bisher alle Schlachten verloren, trotz jedes Mal höherer Werte und besserer Kommandeure.

Edit: Muss das Spiel beenden das ist offensichtlich verbuggt. Schade.

Ist die Schlacht denn wirklich verloren gegangen?

Ich habe den Eindruck, dass am Anfang einer Schlacht ein Mehr an Soldaten den Unterschied machen kann, dieser aber durch Manpowerverlust und Moral dann wieder ausgeglichen wird.

Aber da ihr ja hier die Toten etwa gleich sind, tippe ich auch auf den General und dass es kein Bug ist.

Größter Bug in Vicky ist und bleibt die GUI, die einfach zu wenig erklärt. ;)

Alle Kriege bei mir waren "logisch" aufgebaut. Was mich nur wurmt sind die Soldaten, die bei einer Schlacht mitmachen. Man steht mit 200 Divisionen an der Front und dann kämpfen 2 gegen 3.

edit: Noch eine Sache, die es vielleicht sein könnte. Waren die Truppen auch mit allem versorgt, was sie so zum Kämpfen brauchten?

Tigernekro
02.12.22, 12:21
edit: Noch eine Sache, die es vielleicht sein könnte. Waren die Truppen auch mit allem versorgt, was sie so zum Kämpfen brauchten?

Und: Hatte jede Einheit die ihr dabei hattet tatsächlich volle Mannstärke (1000)?
Ansonsten kann (nicht muss...) es helfen sich im Details anzugucken wo die Gegner Vorteile haben. Z.B. ist Genesungsrate ein wichtiger Faktor, der meines Wissens nicht auftaucht in der Offensiv/Defensiv-Zahl.

Zero
03.12.22, 12:21
Danke für die Hinweise, Wir prüfen das mal mit der Versorgung und der Genesung.

Tex_Murphy
24.03.23, 12:18
Wir starten gerade mal wieder einen Versuch, das Spiel zu lernen, und sind mal wieder ganz am Anfang, verzeiht also bitte ggf. dumme Fragen.
Wir haben zu wenig Holz. Also importieren Wir Holz. Uns werden aber nur Handelsrouten angezeigt, die Uns Geld kosten. Ist ja aber wurscht, können Wir Uns leisten und Wir brauchen das ja auch. Nun kriegen Wir bnei der "Derzeitige Lage"-Hilfe angezeigt, dass Wir unproduktive Handelsrouten unterhalten.
Gehört das so oder machen Wir was falsch?

McMacki
24.03.23, 14:15
Soweit wir das verstehen, heißt unproduktiv hierbei dass ihr (der Staat) bei diesen Handelsrouten drauf zahlt, dass heißt ihr verdient mit diesen keinen Geld. Das könnt ihr kurzfristig machen um Waren zu importieren, die für den Erhalt der Produktion wichtig sind. Aber ihr solltet einfach so schnell wie möglich die Holzproduktion hochfahren. Schaut euch mal an was ihr so braucht zum bauen (Eisen, Werkzeuge, Holz). Diese Warenketten ballert ihr am Anfang hoch (zusammen noch mit Papier).

Tex_Murphy
28.10.23, 16:21
Okayokay. Neuer Versuch. Muss doch zu lernen sein, das blöde Spiel.

Prinzipielle Frage zu folgender Situation:
https://i.ibb.co/SwqDq2y/Screenshot-2023-10-28-161523.png

Um die Produktivität zu erhöhen, müsste es doch funktionierenm, wenn man Holz und Eisen in den eigenen Markt importiert, damit die Rohstoffe günstiger werden, und zusätzlich die Waffen zu exportieren, um damit den Prteis hochzuhalten. Habe ich das vom Prinzip her so richtig verstanden?
Dass man noch andere Methoden hat, um die Produktivität zu erhöhen, z.B. Eisenminen bauen etc ist klar, aber hab ich das mit dem Import/Export richtig verstanden?

Vargr
28.10.23, 20:42
Ihr solltet noch bis zum Patch (Mitte des Monats) warten oder direkt die Open Beta nehmen. Wobei ich das Kampfsystem eher noch unübersichtlicher finde.
Bei den Preisen müsst ihr jetzt auch auf lokale Preise achten!

H34DHUN73R
29.10.23, 20:03
Prinzipiell richtig, werter Tex Murphy.

Allerdings müsstet Ihr erstmal jemanden finden, der Holz und Eisen billiger anbietet, aktuell ist ja nur der Eisenpreis etwas erhöht.

Außerdem kriegen Wir etwas Gänsehaut bei dem Wort Produktivität.
Was man sieht, sind Einkaufspreise und Verkaufspreise, also die jeweiligen Marktwerte und die jeweiligen Mengen die in Skane benötigt / hergestellt werden.

Wenn Ihr Eisen und Holz billiger macht (so das denn geht), schadet Ihr erst mal den heimischen Erzeugern, da Ihr deren Profit senkt.
Wenn Ihr die Waffen exportiert und damit verteuert, freuen sich die Waffenhersteller, aber Ihr dürftet ja auch (vielleicht auch gerade) deren Kunde sein - also zahlt Ihr selber mehr.
Als Resultat könntet Ihr eventuell die heimische Grundstoffindustrie zugunsten der ausländischen Hersteller schädigen (was Euch auch Steuern kostet) und zugleich die Staatskasse zusätzlich durch verteuerte Waffen schädigen - immerhin, die Waffenhersteller würden es Euch danken :)

Produktivität wäre u.E. die Relation zwischen den eingesetzten Arbeitsstunden und den hergestellten Gütern, was mit der Sache hier nichts zu tun hat.
Diese könnt Ihr beeinflussen, indem Ihr in Produktionsmittel und -Technologien investiert (z.B. Bandsäge statt Handsäge bei der Bretterherstellung).
Dann braucht Ihr weniger, aber besser ausgebildete Arbeiter um die gleiche Menge herzustellen.

Tex_Murphy
30.10.23, 08:06
Werter H34DHUN73R,
vielen Dank für die ausführliche Erläuterung, da steckt ja ganz offensichtlich deutlich mehr hinter, als Wir zunächst angenommen hatten. Wir werden das niemals begreifen:heul:
In Unserem Fall ist es aber tatsächlich eine Tutorialaufgabe, den Wert der Produktivität, der derzeit bei 4.3£ liegt, für mindestens 4 Wochen auf einem Wert von 5£ zu halten. Sämtliche Änderungen der Produktionsarten bringen diesbezüglich eher Minuswerte, und um die Aufgabe zu erfüllen, erschien Uns das Importieren von Eisen bzw. Holz und ein Export der Produkte als kurzfristig erfolgsversprechend. Zusätzlich haben Wir eine weitere Eisenmine in Auftrag gegeben, aber das dauert halt ewig.

H34DHUN73R
30.10.23, 08:16
Werter Tex Murphy, für die gestellte Aufgabe wäre die Senkung der Einkaufspreise der Vorprodukte in der Tat der richtige Schritt.
Und das Eisen bietet dafür den besten Hebel.

Schweden ist traditionell ein Eisen-Überschuss-Land (es gibt davon im Verhältnis mehr als von jedem anderen Gut), also beabsichtigt Paradox durchaus, Euch zum Ausbau der Eisenminen zu verleiten :)

Vargr
30.10.23, 08:23
Um die Tutorialaufgabe zu erfüllen, müsst ihr Eisen und Holz günstiger und/oder Euren Output teurer machen. D.h. mehr Minen und Holzfäller und/oder eine Waffenfabrik stilllegen.

Tex_Murphy
31.10.23, 15:54
:doh:
Auszug aus dem Victoria 3-Wiki:

Trade routes represent the flow of goods between markets. Each trade route has an owner, a target, and a type (import or export). Imports act as a sell order in the owner's market and a buy order in the target market, while exports act as a buy order in the owner's market and sell order in the target market. This can be thought of as private traders purchasing goods in one market and selling them in the other.

Importe fungieren als als Verkaufsauftrag auf dem Markt des Eigentümers. Heisst das nun, dass mein Import aus Hintertupfingen gleichzeitig ein Verkaufsauftrag an Hintertupfingen darstellt? Sonst macht das doch gar keinen Sinn?:think:

Vargr
31.10.23, 18:50
Ehrlich gesagt, verstehen wir Euch gerade nicht. Aber Import erhöhen die verfügbaren Waren eines bestimmten Typs auf dem importierenden Markt. Somit stehen mehr Waren für den Verkauf zur Verfügung und die Preise sinken. Allerdings ist es am Anfang so, dass man da je nach Typ da auch nicht zuviel erwarten sollte.

Tex_Murphy
31.10.23, 19:02
Ehrlich gesagt, verstehen wir Euch gerade nicht.
Geht Uns gerade selbst so. Daher vielen Dank für jede Eurer Antworten. Wir verstehen das Spiel nur gerade sowas von garnicht, dass es etwas entmutigend ist. Wir haben schon diverse Lets Plays von Steinwallen und Tolfus geschaut, aber das kleine Lämpchen der Erkenntnis will bei Uns einfach nicht leuchten. Eionfach mal weiter probieren. Vielleicht sollten Wir einfach weiter PacMan spielen...

Vargr
31.10.23, 19:21
Eventuell nehmt Ihr Euch da auch zuviel vor. Man muss gar nicht jedes Rädchen verstehen, um ein interessantes Spiel zu haben. Selbst Pleiten können interessant sein.
Und was man auch beherzigen sollte, man muss nicht jede neue Technologie auch einführen. Manchmal reichen einfach die Ressourcen nicht, um z.B. auf Stahlwerkzeuge zu setzen.

Vargr
31.10.23, 19:59
kleiner Nachtrag: Wir haben mal das Tutorial mit Brasilien angefangen. Die Aufgaben sind eher kontraproduktiv für das Verständnis finden wir. Wir tun uns da sehr schwer Brasilien nach vorne zu bringen.

TheBlackSwan
31.10.23, 23:03
Wir starten gerade mal wieder einen Versuch, das Spiel zu lernen, und sind mal wieder ganz am Anfang, verzeiht also bitte ggf. dumme Fragen.
Wir haben zu wenig Holz. Also importieren Wir Holz. Uns werden aber nur Handelsrouten angezeigt, die Uns Geld kosten. Ist ja aber wurscht, können Wir Uns leisten und Wir brauchen das ja auch. Nun kriegen Wir bnei der "Derzeitige Lage"-Hilfe angezeigt, dass Wir unproduktive Handelsrouten unterhalten.
Gehört das so oder machen Wir was falsch?

Es gibt einfach keine Handelspartner, deren Holzpreise unter den Euren liegen. Probiert mal einige andere Güter aus, da gibt es bestimmt was wo die Anzeige grün ist. Tipp: Ihr könnt nur mit Nationen Handelsrouten einstellen (und seht nur diese Nationen), in deren Marktregion ihr ein Interesse habt. Also z.B. mal ein Interesse bei den USA setzen, die könnten eventuell günstiges Holz haben.

Zero
31.10.23, 23:16
Nehmen wir an:
Holz kostet auf Eurem Markt 100 $ und auf einem fremden Markt 50 $. Und Ihr richtet eine Handelsrute ein, die vom fremden Markt zu Eurem Holz importiert.
Dann würde man erwarten, dass die gehandelte Menge so lange steigt, bis der Holzpreis in beiden Märkten gleich, also 75 $ ist.
Aber:
Durch die von Euch initierte Handelsroute entsteht bei Euch ein Handelszentrum, das verschiedene Leute beschäftigt. Die müssen vom Handelsgewinn bezahlt werden. Außerdem fallen Zölle an. Beim fremden Markt Export-Zölle und bei Euch Import-Zölle.
D.h. bei Euch sinkt der Preis von 100 auf 90, auf dem fremden Markt steigt er von 50 auf 60. Der fremde Handelspartner bekommt 10 $ Zoll und Ihr kassiert 10 $ Zoll, jeweils in die Staatskasse.

Das Handelszentrum zahlt also 70 für das Holz (60 Preis + 10 Zoll) und verkauft für 80 (90 Preis - 10 Zoll), dadurch entsteht ein Handelsgewinn von 10 pro Einheit Holz und die werden an die Mitarbeiter des Handelszentrums ausgeschüttet.

Überseehandel braucht Frachtschiffe, die werden von Häfen bereitgestellt. Häfen verbrauchen Schiffe und müssen auch Löhne zahlen. Das müsst Ihr auch berücksichtigen. Daher ist wirtschaftlicher Handel nicht so einfach zu erreichen.

Aber die Angestellten des Handelszentrums zahlen wiederum Steuern auf ihr Einkommen und die Eigentümer tragen zum Investment-Pool bei, das Geld fließt also auch wieder zurück.

Ihr sehr: Es ist komplex, aber das ist auch gut so!

dooya
01.11.23, 07:47
Was bedeutet eigentlich das "unproduktiv" bei den unproduktiven Handelsrouten? Dass die Ware nicht importiert/exportiert wird, oder nur dass die Route mehr Geld kostet, als sie einbringt?

Zero
01.11.23, 11:43
Alle Handelsrouten beginnen mit Größe 1 und wachsen mit der Zeit. Wenn sie nicht produktiv ist, wächst sie nicht und das Handelszentrum macht keinen Gewinn sondern Verlust damit.
Die unproduktive Handelsroute schmälert also den Gewinn des Handelszentrums und damit das Geld, was an Arbeiter und Eigentümer ausgeschüttet werden kann und die Steuern, die Ihr vom Handelszentrum erhaltet.

Was Wir oben vergessen hatten: Handelsrouten brauchen nicht nur Schiffe sondern ab einer gewissen Anzahl, die umsonst ist, auch Bürokratie. Die Verwaltungsgebäude verbrauchen Papier und zahlen den Bürokraten Gehälter, die ebenfalls aus der Staatskasse zu bestreiten sind.

Djugard
26.11.23, 14:48
Wir empfinden den Thread-Titel perfekt passend zu uns, auch was das "reale Leben betrifft" und würden gerne eine Frage stellen: In Victoria 2 gabs doch immer ein Event, das den amerikanischen Bürgerkrieg relativ sicher hervor rief. Korrigiert uns bitte, wenn wir mit unserer Annahme falsch liegen. Wie ist das denn in Victoria 3 geregelt?

Edit: Aja, auch wenn es nur ein Phrase ist, aber es ist uns in diesem Forum einfach wichtig: Wir wünschen allen hier in diesen schönen Hallen mit ihren angenehmen Menschen einen schönen Sonntag!

Longstreet
26.11.23, 18:10
Vielleicht ist die Frage hier besser aufgehoben :D

Ich habe eine Frage: ich habe mit Sardinien-Piemont die Provinz Savoyen an Frankreich abgetreten. Dummerweise lief dort ein privates Bauvorhaben. Und nun habe ich in der Pipe dieses Projekt in französisch Savoyen und das blockiert alle privaten Bauvorhaben = die Hälfte meines Bauwesens liegt brach. Gibts da ein Workaround?

Montesquieu
26.11.23, 19:25
Wir empfinden den Thread-Titel perfekt passend zu uns, auch was das "reale Leben betrifft" und würden gerne eine Frage stellen: In Victoria 2 gabs doch immer ein Event, das den amerikanischen Bürgerkrieg relativ sicher hervor rief. Korrigiert uns bitte, wenn wir mit unserer Annahme falsch liegen. Wie ist das denn in Victoria 3 geregelt?

Edit: Aja, auch wenn es nur ein Phrase ist, aber es ist uns in diesem Forum einfach wichtig: Wir wünschen allen hier in diesen schönen Hallen mit ihren angenehmen Menschen einen schönen Sonntag!

Über die politischen Interessensgruppen und die Revolutionsmechanik.

Bislang habe ich die Abolition immer friedlich durchgewunken, weil ich vorher die Southern Democrats immer gut heruntergewirtschaftet hatte und die wichtigen anderen (in Amerika Rural Folk, Industrialists und Intelligenzia) zufrieden gehalten habe.

Wenn man dann eine Revolution aus dem Grund bekommt, dann werden wohl (vieleicht) die CSA entstehen. Aber die müssen dann nicht einmal (bei Sieg) unabhängig bleiben. Das System ist noch nicht ausgereift.

Ich rechne mit einem Flavour-DLC für die USA eh.

Djugard
26.11.23, 20:43
Vielen lieben Dank für die detaillierte Erläuterung werter Montesquieu! Wir wünschen euch noch einen schönen Sonntagabend!

Vargr
29.11.23, 19:44
Gibt es eigentlich irgendwo nen guten Guide, der uns den Einsatz von Befehlshabern erklärt? Aktuell stellen wir uns z.B. die Frage, was der Sinn von mehreren Befehlshabern innerhalb einer Armee ist. Ein Punkt steht sicherlich für die Aufteilung zwischen Offensive und Defensive. Aber das könnte man auch doch auch mit zwei Armeen an der gleichen Front lösen. Was sind Vor- und Nachteile je nach Lösung? Gibt es weitere Punkte. Spricht irgendetwas gegen eine Beförderung statt zwei Generäle ...

H34DHUN73R
29.11.23, 19:50
Über die politischen Interessensgruppen und die Revolutionsmechanik.

Bislang habe ich die Abolition immer friedlich durchgewunken, weil ich vorher die Southern Democrats immer gut heruntergewirtschaftet hatte und die wichtigen anderen (in Amerika Rural Folk, Industrialists und Intelligenzia) zufrieden gehalten habe.

Wenn man dann eine Revolution aus dem Grund bekommt, dann werden wohl (vieleicht) die CSA entstehen. Aber die müssen dann nicht einmal (bei Sieg) unabhängig bleiben. Das System ist noch nicht ausgereift.

Ich rechne mit einem Flavour-DLC für die USA eh.

Aber erst nach den Flavour-Packs für Serbien, Montenegro, Süd-Ossetien, Peru, Singapur und womöglich Monaco.
Man muss Prioritäten setzen und da ist Paradox hinsichtlich Flavour ja bekanntlich unerbittlich...

H34DHUN73R
29.11.23, 19:55
Gibt es eigentlich irgendwo nen guten Guide, der uns den Einsatz von Befehlshabern erklärt? Aktuell stellen wir uns z.B. die Frage, was der Sinn von mehreren Befehlshabern innerhalb einer Armee ist. Ein Punkt steht sicherlich für die Aufteilung zwischen Offensive und Defensive. Aber das könnte man auch doch auch mit zwei Armeen an der gleichen Front lösen. Was sind Vor- und Nachteile je nach Lösung? Gibt es weitere Punkte. Spricht irgendetwas gegen eine Beförderung statt zwei Generäle ...

Unseres Erachtens bestünden zusätzliche Effekte in
- der Förderung bestimmter Gruppierungen (man bekommt ja selten nur Kandidaten der gewünschten IGs), sodass man per Beförderung die gewünschte IG höher gewichten kann als einen notwendigen General einer anderen IG
- die Ermöglichung bestimmter Taktiken (ein Defensivspezi kann besondere Defensiv-Taktiken, bei Offensive ebenso)
- Förderung von Agitatoren (denen man auch gezielt ein Kommando zuschanzen kann, um sie weiter zu fördern)
- Förderung einer IG durch Ernennung ihres Anführers zum General

AG_Wittmann
30.11.23, 17:29
Wie kriegt man eigentlich den Verschleiß/Schwund runter gegen Österreich/Russland? Kleinere Verbände wären eine Möglichkeit, aber die Schlachten sind im Fall von Österreich und Frankreich im Bereich von 30 zu 60 Bataillonen, habe meist ca. 300.000 Verluste durch den Verschleiß, Kampfverluste meist unter 10.000 Mann.

H34DHUN73R
30.11.23, 17:50
Klingt nach Logistik-Problem - spielt Ihr Preussen oder ist das eine See-Invasion?

Achtet auf die einschlägigen Warenpreise (Gewehre, Kanonen, Munition), der Bedarf geht bei Mobilisierung nach oben, wenn man mit Wehrpflichtigen oder Reservisten arbeitet, um so mehr.

Die Truppen können unter Armee / Mobilisierung zum Mobilisierungszeitpunkt umfangreich unterstützt werden (Lebensmittel, Extra-Rationen, Schokolade, Verbandsmaterial ...), dadurch schnellen dann natürlich auch dafür die Preise nach oben.

Evtl. reichen auch die Transportkapazitäten zu den Fronten nicht aus, bzw. mit Blick auf obige Bedarfe das Transportsystem im ganzen Land

Montesquieu
30.11.23, 21:12
Puuh, es ist schon eine Umstellung, eine gute, aber eine Umstellung. Jetzt habe ich ein neues Testspiel mit der USA gestartet und die private Bau-Reihe ist ja auf's Übelste schwächer jetzt, was sich natürlich auf mein aktives Budget auswirkt.

Braucht man da jetzt zwingend Laissez faire und geringe Steuern zu, dass die funktioniert?

Vargr
30.11.23, 22:15
Bei uns entsteht dauernd ein debuff, dass wir einer Verpflichtung nicht nachkamen. Kann man das irgendwie über die Nachrichten einstellen, dass man ein PopUp bekommt, wenn eine Entscheidung ansteht?

AG_Wittmann
01.12.23, 03:52
Klingt nach Logistik-Problem - spielt Ihr Preussen oder ist das eine See-Invasion?

Achtet auf die einschlägigen Warenpreise (Gewehre, Kanonen, Munition), der Bedarf geht bei Mobilisierung nach oben, wenn man mit Wehrpflichtigen oder Reservisten arbeitet, um so mehr.

Die Truppen können unter Armee / Mobilisierung zum Mobilisierungszeitpunkt umfangreich unterstützt werden (Lebensmittel, Extra-Rationen, Schokolade, Verbandsmaterial ...), dadurch schnellen dann natürlich auch dafür die Preise nach oben.

Evtl. reichen auch die Transportkapazitäten zu den Fronten nicht aus, bzw. mit Blick auf obige Bedarfe das Transportsystem im ganzen Land

Ja, als Preussen, Versorgung ist mehr als gesichert, der ganze Überschuß geht nach China und Eisenbahn ist genug vorhanden, Transportpreise sind unter 0%. Ich versteh das einfach nicht.

Djugard
16.12.23, 17:29
Hallo alle werten Herren und Damen in diesem Forum!

Wir bitten wie so oft um Hilfe, vielleicht kann uns ja hier jemand helfen: Gibt es eigentlich ein offizielles Victoria 3-Handbuch in deutscher Sprache?

Edit: Gabs nicht irgendwo die Dev Diaries in deutscher Sprache oder täuschen wir uns da (wieder einmal)?

dooya
16.12.23, 22:05
Hallo alle werten Herren und Damen in diesem Forum!

Wir bitten wie so oft um Hilfe, vielleicht kann uns ja hier jemand helfen: Gibt es eigentlich ein offizielles Victoria 3-Handbuch in deutscher Sprache?

Edit: Gabs nicht irgendwo die Dev Diaries in deutscher Sprache oder täuschen wir uns da (wieder einmal)?Gibt es den überhaupt ein Handbuch in englischer Sprache? :???:

Bin vor einigen Tagen auf ein deutsches Let's play mit der Version 1.5 gestoßen, bei dem gut erklärt wird, was gerade gemacht wird und warum. (Stimme nervt ein bisschen.)



https://www.youtube.com/watch?v=sEwphUSNSko&list=PLY6PSZR_4U5YqLg3LygBe6PtlTcQyE8hX&index=28

Djugard
16.12.23, 22:20
Wir glauben nicht werter dooya. Inzwischen hat unsere Recherche ergeben, dass es scheinbar auch kein richtiges Handbuch in englischer geschweige denn in deutscher Sprache gibt.

Vielen lieben Dank für das Video - mit der Stimme habt ihr recht, finden wir, aber wichtiger ist uns das Verstehen unterschiedlicher Vorgänge. Im Spiel ist da für uns vieles nicht nachvollziehbar oder ersichtlich, aber vielleicht sind wir auch blind.

Jedenfalls wünschen wir euch und natürlich allen hier noch ein schönes Wochenende und in weiterer Folge einen strategisch gut geplanten Wochenbeginn. :D ;)

H34DHUN73R
18.12.23, 16:37
Es gibt nach Unserer Erinnerung wenigstens zwei Lets Plays vom werten Steinwallen, die kann man immer nehmen.
Die Neuerungen nach dem letzten Patch sind darin nicht enthalten, aber er hat das meines Wissens auch nochmal in einer kleinen Vorstellung schön dargestellt

Longstreet
18.12.23, 18:26
Gibt ein halbwegs brauchbares Let's Play mit Preußen und dem neuen Patch 1.5 von RangerArea.

H34DHUN73R
18.12.23, 19:34
Bei Ranger wissen Wir nie, ob er das Spiel spielt oder das Spiel ihn ;)

KIWI
18.12.23, 20:01
Und wieso, ist dieser Ranger nicht Mitgied in unserem Forum, der spielt ja wie wir alle hier :D

H34DHUN73R
02.01.24, 09:49
Da es offenkundig bei vielen Regenten deutliche Zweifel gibt, ob Vicky 3 einer Anschaffung würdig ist (selbstverständlich! Für Uns Game of the year!),
auch bei den positiv gestimmten Regenten noch deutlich Unklarheiten über die komplexen und großteils verborgenen Zusammenhänge bestehen und
auch die durchaus zahlreichen Let's Plays nicht hinreichend Aufklärung geschaffen haben, wollen Wir in nächster Zeit in loser Folge einige Tipps zum Besten geben.

Speziell durch den letzten Patch hat sich zudem viel geändert (zum Besseren, aber nicht unbedingt spielvereinfachend), sodass viele vorhandene Let's Plays aktuell am Thema vorbei schießen

dooya
02.01.24, 10:26
Da es offenkundig bei vielen Regenten deutliche Zweifel gibt, ob Vicky 3 einer Anschaffung würdig ist (selbstverständlich! Für Uns Game of the year!),
auch bei den positiv gestimmten Regenten noch deutlich Unklarheiten über die komplexen und großteils verborgenen Zusammenhänge bestehen und
auch die durchaus zahlreichen Let's Plays nicht hinreichend Aufklärung geschaffen haben, wollen Wir in nächster Zeit in loser Folge einige Tipps zum Besten geben.

Speziell durch den letzten Patch hat sich zudem viel geändert (zum Besseren, aber nicht unbedingt spielvereinfachend), sodass viele vorhandene Let's Plays aktuell am Thema vorbei schießenMir machts auch Spaß; aber vielleicht bin ich einfach auch nicht so anspruchsvoll.

Tex_Murphy
02.01.24, 10:29
... wollen Wir in nächster Zeit in loser Folge einige Tipps zum Besten geben.
Das möchten Wir ausdrücklichst begrüßen und Uns vielmals im Voraus bedanken. Was Uns am Wichtigsten wäre, wären Tipps für die "First Steps", also, was sollte man zuerst tun, worauf sollte man zuerst achten, und wie zum Kuckuck funktioniert der Handel?

H34DHUN73R
02.01.24, 10:43
Erster Tipp: The trend is your friend!

Man übernimmt ein jungfräuliches (darf man das noch sagen? Ist das nicht sofort entsetzlich diskriminierend? Egal - Zensur ist bei Uns aktiviert und Frauen haben noch keine Eigentumsrechte, muss also OK sein) und sieht gewissermaßen ein leeres weißes Blatt vor sich,
auf dem sich beliebig austoben kann.

Allgemein gibt es sicher den starken Trend, schnell eine gesellschaftliche Modernisierung durch zu ziehen, um an all die tollen Boni zu kommen und danach die Welt zu überrollen.
Oder so ähnlich.

Zudem ist im Allgemeinen die Mehrheit der interessanten Länder hier stark rückständig, was wiederum einen technologischen Rückstand nach sich zieht.
Will man aufholen, muss man also schnell vorankommen und die weit verbreitete Vormacht-Stellung von Kirche und Aristokratie brechen.

Nun, ja, schön wäre das schon, aber leichter gesagt als getan.

Alle Gruppierungen geben Boni und Mali, beide durchaus höchst interessant und ggfs. durchschlagend.

Wenn man sich zu schnell auf neue, fortschrittliche Gesetze stürzt, fordert man die etablierten Kräfte heraus, was die Stimmung schnell kippen lässt.
Man verliert also sehr schnell deren Boni, was problematisch ist, schlagen diese doch in der Regel auf die Einnahmen, die Legitimität (also hier speziell die Durchsetzungsfähigkeit einer Regierung) und die Autorität (damit auf die Fähigkeit, Steuern zu erheben und Stärken/Unterdrücken von Gruppierungen) durch.
Geht man auf diesem Weg weiter, kommen rasch Mali hinzu, was in die selbe Kerbe schlägt.
Umgekehrt sind die fortschrittlichen Kräfte (natürlich speziell aber nicht nur die Intellektuellen) anfangs zu schwach, um relevante Boni zu geben, egal wie zufrieden sie sind.

In der Folge wird man von Protestbewegungen überflutet und rast auf einen Bürgerkrieg zu.
So ein kleiner Bürgerkrieg ist an sich ja kein Beinbruch, bringt aber drei Probleme mit sich:
1) man kann ihn leicht verlieren, da speziell die Grundbesitzer praktisch in allen Regionen große Macht besitzen und diese damit zur Revolte veranlassen können
2) aufgrund des Aufruhrs in den Provinzen brechen Produktion und Einnahmen in den betroffenen Regionen stark ein, sodass man schon im Vorfeld eines Bürgerkrieges immer mehr Handlungsspielraum verliert
3) spätestens nach Ausbruch des Bürgerkriegs taumelt man der Staatspleite entgegen

Angenehm ist hingegen, dass die mißliebigen Gruppierungen erst mal gewaltig an Macht einbüßen, sofern man gewinnt.
Allerdings erholen sie sich schnell, sofern sich an der Gesamtsituation nichts Wesentliches ändert.
Also muss man nach einem Bürgerkrieg auch schnell Nägel mit Köpfen machen, um diese Gruppierungen dauerhaft zu marginalisieren.
Aber zu diesem Aspekt an anderer Stelle mehr.

Vorrangig geht es bei diesem Tipp um die Vermeidung von Bürgerkriegen, ja so weit möglich sogar um die Vermeidung oder zumindest die deutliche Minderung von Aufruhr schlechthin.

Dazu ist es notwendig, zunächst mal das herrschende politische System zu analysieren und herauszufinden, worauf sich die herrschenden mißliebigen Gruppierungen stützen.

Bei den Aristokraten ist das natürlich vor Allem der Grundbesitz.
Selbiger führt über "Leibeigenschaft" und/oder "Sklaverei" zur Ausschaltung anderer Gruppierungen im ländlichen Raum, sodass die Aristokraten praktisch die einzige Macht dort darstellen.
Da es außerdem zu Spielbeginn keine nennenswerte Industrie gibt, stellt der Grundbesitz die wichtigste Macht- und Einkommensquelle überhaupt dar.

Nun könnte man versuchen, den Aristokraten gleich direkt duch Gesetzesänderungen (Pachtbauern oder Gehöftbauern, Abschaffung der Sklaverei, Steuersystem) den Hahn zu zu drehen,
wird damit aber praktisch immer einen Bürgerkrieg auslösen.
Schließlich gebieten die Aristokraten über die wahre Macht im Land und sind nicht für Späße zu haben.

Stattdessen, und das ist der Kern dieses Tipps, sollte man nach potenziellen alternativen Machtquellen suchen und zunächst diese stärken.

Fast alles was so auf dem Land stattfindet, stärkt praktisch die Macht der Aristokraten, also alle Viehzucht-Betriebe, Felderwirtschaft, Plantagen etc.
Also darf man dort nichts investieren - das werden die Aristokraten ohnehin selber über den Privatbau tun.

Stattdessen sollte man sich als erste und wichtigste Verbündete die Industriellen aussuchen, die über den Kapitalismus zu Macht und Einfluss kommen.
Anfangs sind sie marginalisiert, da kaum Industrie vorhanden ist.
Sie zu fördern führt schneller zum Erfolg als bei den Intellektuellen, weil die Machtbasis der Industriellen auch Einnahmen für den Staat generiert und die Produktion steigert.

Die Industriellen gedeihen in Minen und Industriebetrieben aller Art - also her damit!

Baut Kohle, Eisen und Stahl aus, dazu die Werkzeugindustrie und schiebt damit die Industriellen an!
Nebenher verbilligt sich damit auch der Bau, was unendlich wichtig ist!

Im Laufe der Zeit wird sich diese wirtschaftliche Macht in wachsender politischer Macht niederschlagen, vor allem aber Protestbewegungen, deren Ziele einem zur Abwechslung mal in den Kram passen.

Startet wesentliche Gesetzesänderungen zur gesellschaftlichen Modernisierung nur, wenn eine starke Protestbewegung dahinter steht!
Im Idealfall gehören mehrere Gruppierungen dieser Protestbewegung an, was ihre Durchschlagskraft steigert.

Wichtig sind hier auch Agitatoren, die Zustimmung zur und Radikalität der Protestbewegung erheblich steigern.
Haltet also auch Ausschau nach Dissidenten, die von anderen Ländern exiliert werden - da läßt sich durchaus der eine oder andere Hochkaräter an Land ziehen, der Euren gesellschaftlichen Umbau voran bringt.

Umgekehrt ist es natürlich bei unliebsamen Protestbewegungen - schafft Euch deren Agitatoren vom Hals, was ihren Einfluss und die Radikalität deutlich mindern wird.
Aber Vorsicht: Exil ist ein scharfes Schwert, deshalb darf man es nur alle paar Jahre schwingen.
Also sorgfältig überlegen, wer einem wirklich ein Dorn im Auge ist, bevor man eine unwichtige Kanaille rauswirft und sich damit selber lahm legt.

Durch Ernennung und Beförderung von Generälen und Admirälen kann man deren Einfluss und damit auch die Macht einer Gruppierung deutlich steigern.
Also so weit es irgend möglich ist, niemals Angehörige einer missliebigen Gruppierung beim Militär beschäftigen (Entlassung ist allerdings auch keine gute Idee, das ärgert die Gruppierung nur noch zusätzlich).
Also besser gar nicht erst einstellen.

Umgekehrt kann man Förderkandidaten (also z.B. Fraktionsanführer von wohlgesinnten Gruppierungen) ein Kommando verschaffen und diese damit weiter stärken.

Aber Vorsicht: neben der Interessengruppe ist auch die Ideologie eines Kandidaten von großer Bedeutung!
Da kann es leicht sein, dass jemand zwar zur richtigen IG gehört, aber ideologisch in eine Richtung geht, die einem auch wieder nicht passt!

Das lässt sich wiederum aber auch aktiv nutzen - was gewissermaßen die Extrameile oder die Fortgeschrittenen-Variante dieses Tipps darstellt:
Schaut Euch den Anführer eine mißliebigen IG an und dessen Ideologie.
Diese kann Euch durchaus zusagen, also lasst ihn machen.

Falls sie aber nicht ins Konzept passt, haltet Ausschau nach einem anderen Angehörigen dieser IG mit passender Ideologie (z.B. Reformer - gibt es in allen IGs).
Dem Burschen könnt Ihr dann ein Kommando verschaffen und nach Möglichkeit auch noch befördern.
Dadurch erhält er soviel persönliche Macht, dass er ein ernsthafter Kandidat für die Nachfolge wird, wenn der bisherige Anführer mal ausfällt.

Auf Letzteres kann man einfach warten, schließlich stirbt jeder mal.
Oder man hebt sich eine kostbare Exilierungs-Option für so eine Gelegenheit auf und schmeißt den Kerl raus, sobald der geeignete Nachfolger in Position ist.

Exilieren kann man allerdings nur Leute in der Opposition.

Also muss man speziell am Anfang mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mal die Regierung kurzfristig umbauen, damit die missliebige IG in der Opposition landet.
Dann heißt es Exil und danach zurück in die Regierung (da man ansonsten vermutlich zu wenig Legitimität hat).

Natürlich sollte man parallel auch jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um missliebige Anführer zu diskreditieren - das Spiel legt dazu immer wieder mal Gelegenheiten raus.
Auch Duelle können helfen.

Auf diese diskrete Weise kann man ohne großes Brimborium die politische Landschaft nach und nach gefällig kultivieren.

H34DHUN73R
02.01.24, 11:05
Das möchten Wir ausdrücklichst begrüßen und Uns vielmals im Voraus bedanken. Was Uns am Wichtigsten wäre, wären Tipps für die "First Steps", also, was sollte man zuerst tun, worauf sollte man zuerst achten, und wie zum Kuckuck funktioniert der Handel?

Nun, das ist naturgemäß ein weites Feld, werter Tex Murphy :)

Es hängt sehr stark vom gewählten Land ab und dessen konkreter Verfassung.

Wir haben bisher intensiv mit Österreich, Russland, Spanien, China und Japan gespielt, andere allenfalls nebenher und noch gar nicht mit den Highrunnern Frankreich und UK (sieht zu sehr nach Selbstläufer aus, kann aber auch täuschen).

Je rückständiger ein Land ist, desto sorgfältiger muss man versuchen, den gesellschaftlichen Umbau hin zu bekommen.
Dazu dient eben Tipp Nummer Eins, weshalb er auch Nummer Eins ist.

Unabhängig von allem anderen braucht es auf jeden Fall eine leistungsfähige Bauwirtschaft.
Diese sollte also gleich bei Spielstart stark ausgebaut werden.
Da man eh mit Goldreserven startet, hat man hier auch Spielraum.

Um mehr Schwung rein zu bekommen, erhöhen Wir die Steuern auf die zweithöchste Stufe (Achtung: Legitimitätsverlust) und führen zusätzliche Verbrauchssteuern ein (insgesamt so vier bis fünf, hängt von den Möglichkeiten ab).

Ein maßvolles Deficit-Spending ist durchaus OK, allerdings sollte man eine Verschuldung vermeiden.

Parallel dazu kann man (so denn möglich) gleich noch "Koloniale Ausbeutung" in Angriff nehmen (lohnt sich z.B. natürlich für das "kleine" Spanien, aber eher nicht für Russland und bei anderen Ländern geht es erst mal vielleicht gar nicht)

Sofern möglich, kann man auch gleich mal außerhalb der Landesgrenzen nach Okkasionen Ausschau halten.
Im Falle Spaniens kann und sollte man sich z.B. gleich Marokko greifen, da man dafür keine Marine braucht und kein großer Widerstand zu erwarten ist.

Außerdem sollte man i.d.R. versuchen, Protektorate zu schaffen und nicht direkt erobern (sofern das Ziel mehr als eine Region ihr Eigen nennt).
So bekommt man sehr nützliche Tributzahlungen und muss sich nicht mit Aufständischen rumärgern.
Die Autonomie des Protektorats lässt sich dann schrittweise Verringen bis zur endgültigen Integration.

Weiterhin gilt es, gegenüber den führenden Nationen ein flaches Profil zu zeigen und mögliche Verbündete zu schaffen.
Also Diplo Richtung UK, Frankreich und Österreich anschieben und gut Wetter machen.
Die Unterstützung einer Großmacht ist pures Gold wert, während deren Feindschaft eine noch ungleich größere Gefahr darstellt.

Die meisten dieser Punkte wollen Wir in künftigen Deep Dives verfeinern.

Was Euch beim Handel umtreibt, ist Uns nicht ganz klar, evtl. könntet Ihr hier konkretisieren.

dooya
02.01.24, 11:57
Das möchten Wir ausdrücklichst begrüßen und Uns vielmals im Voraus bedanken. Was Uns am Wichtigsten wäre, wären Tipps für die "First Steps", also, was sollte man zuerst tun, worauf sollte man zuerst achten, und wie zum Kuckuck funktioniert der Handel?Für dei ersten Schritte kann ich nur noch einmal auf das schon auf der letzten Seite verlinkte Let's play (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31256&p=1337094#post1337094) verweisen. Dort wird eine wirklich kleine Nation (Waldeck) auf den Weg zur deutschen Großmacht gebracht. Insbesondere fand ich die Ausführungen zum Thema "Wann kann ich wen angreifen ohne dass sich Großmächte einmischen" sehr interessant.

Auch die Handhabung des Handels ist dort relativ einfach: solange man in einem großen Markt ist und alle Waren vorhanden sind, kann man den Handel getrost ignorieren. Nur wenn man einem kleinen Markt angehört, muss man knappe Materialein durch Handel besorgen.

Ansonsten ist es mit 1.5 wichtiger geworden lokal zu bauen. Ich verbringe mittlerweile viel Zeit damit, mir die lokalen Preise für Rohstoffe anzuschauen und gezielt dort zu bauen, wo ein Produktionsgut knapp und die für die Produktion benötigten Rohstoffe vorhanden und billig sind. (Im Mid- und Endgame wird das dann weniger wichtig, wenn die MAPI-Boni erforscht wurden.)

Vargr
02.01.24, 13:01
Mir machts auch Spaß; aber vielleicht bin ich einfach auch nicht so anspruchsvoll.

Der Spruch könnte von mir kommen. Als Regent mit wenig Zeit, genau das richtig Spiel für mich. Lässt sich auch gut im Halbschlaf spielen.

Vargr
02.01.24, 13:48
Nun, das ist naturgemäß ein weites Feld, werter Tex Murphy :)
Unabhängig von allem anderen braucht es auf jeden Fall eine leistungsfähige Bauwirtschaft.
Diese sollte also gleich bei Spielstart stark ausgebaut werden.
Da man eh mit Goldreserven startet, hat man hier auch Spielraum.

Um mehr Schwung rein zu bekommen, erhöhen Wir die Steuern auf die zweithöchste Stufe (Achtung: Legitimitätsverlust) und führen zusätzliche Verbrauchssteuern ein (insgesamt so vier bis fünf, hängt von den Möglichkeiten ab).

Ein maßvolles Deficit-Spending ist durchaus OK, allerdings sollte man eine Verschuldung vermeiden.



Genau hier hätten wir Interesse an Eurem Vorgehen. Wir haben es schon öfter geschafft, zu overpacen. Ein Punkt, der hier reinspielt, ist sicherlich auch, wie baut ihr Euch einen Puffer für Kriege (speziell ungeplant) auf. Geht ihr dann ins Negative? So 1-2 Beispiele wieviel Bauindustrie habt ihr nach der ersten Ausbaustufe Mitte 1836, wieviel 1846 und wieviel 1856. Am Besten eines der Länder vom Rang zw. 10-20. als Beispiel nehmen.

Vargr
02.01.24, 15:10
Gibt es den überhaupt ein Handbuch in englischer Sprache? :???:

Bin vor einigen Tagen auf ein deutsches Let's play mit der Version 1.5 gestoßen, bei dem gut erklärt wird, was gerade gemacht wird und warum. (Stimme nervt ein bisschen.)



https://www.youtube.com/watch?v=sEwphUSNSko&list=PLY6PSZR_4U5YqLg3LygBe6PtlTcQyE8hX&index=28

Das Let's Play ist wirklich gut. Gerade durch den Start mit einer sehr kleinen Nation finden wir sehr gut nachvollziehbar was passiert.

H34DHUN73R
04.01.24, 09:12
Genau hier hätten wir Interesse an Eurem Vorgehen. Wir haben es schon öfter geschafft, zu overpacen. Ein Punkt, der hier reinspielt, ist sicherlich auch, wie baut ihr Euch einen Puffer für Kriege (speziell ungeplant) auf. Geht ihr dann ins Negative? So 1-2 Beispiele wieviel Bauindustrie habt ihr nach der ersten Ausbaustufe Mitte 1836, wieviel 1846 und wieviel 1856. Am Besten eines der Länder vom Rang zw. 10-20. als Beispiel nehmen.

Bei der Erweiterung der Baukapazitäten gibt es durchaus eine gewisse Bandbreite, werter Vargr.

Im letzten Game mit Spanien sind Wir mit 19 gestartet und haben im ersten Jahr auf 33 erweitert.
Dabei haben Wir ein moderates Defizit in Kauf genommen, da ja reichlich Gold in der Staatskasse vorhanden war und die unmittelbaren Baumaßnahmen auch die Verbilligung der Baustoffe zum Ziel hatte.

10 Jahre später waren Wir dann bei etwa 45, nach 20 Jahren bei 55 bis 60 und 1865 dann in den 90igern.

Das kann aber wie gesagt z.T. deutlich variieren, je nach dem strategischen Gesamt-Fokus.
Im laufenden Spiel haben Wir Uns vorrangig der technologischen Entwicklung und der damit verbundenen Stärkung der Intellektuellen gewidmet - also starker Ausbau der Universitäten und der Kunsthochschulen (damit kann man gut Geld machen und die Aristokraten und die Kirche zugunsten Kleinbürger und Intellektuelle schwächen)

Für Kriege sehen Wir in der Regel keinen Puffer vor.
Hängt aber natürlich sehr stark vom Land ab und vom Ausmaß des Krieges - mit einer Mittelmacht peilen Wir generell kurze, schnelle Kampagnen gegen schwache Gegner an, um in interessanten Gegenden zu expandieren (z.B. Uruguay mit Spanien oder Kolonisierungs-Kriege in Afrika/Asien).
Da reicht es aus, den Bau zu pausieren.
Tatsächlich erzielen Wir in solchen Kriegsphasen normalerweise sogar Überschüsse.

Im Late Game oder generell mit großen Ländern sieht die Sache etwas anders aus.
Um im Late Game mitzuhalten, braucht es große Armeen, evtl. mit hohem Reservisten-Anteil.
Außerdem gibt es allen möglichen Kram, um die Kampfkraft zu boosten, was beides die Mobilisierungskosten extrem hoch treibt und ebenso die laufenden Kosten im Krieg.

Mit großen Ländern sieht man sich i.d.R. auch potenten Gegnern gegenüber, was ebenfalls eine sehr große Armee mit hohen Kriegskosten bedingt.

Für diese beiden Aspekte lohnt sich also die Anlage eines größeren Staats-Schatzes.

Das gilt auch, wenn man vor hat, eine schnelle gesellschaftliche Transformation durchzuziehen und dafür Revolutionen in Kauf nimmt.
Revolutionen sind eh ein teures Geschäft und sollten daher eher vermieden werden - die Steuerausfälle durch abtrünnige Regionen sorgen leicht für ein dauerhaftes Defizit und mangelnden Investitionsspielraum

H34DHUN73R
04.01.24, 09:46
Zweiter Tipp: be diverse!

Das ist nur ein kleiner Tipp, wenn es nach den Let's Plays geht zielt er aber immerhin auf einen scheinbaren weniger bekannten Aspekt.

Man kennt das sicherlich, das Spiel startet, man hungert nach Baukapazität, aber der Holzpreis schwebt in himmlischen Sphären.
Wenn man die Holz-Kapazitäten ausbaut, wächst der Bedarf scheinbar dynamisch mit und man erreicht gefühlt gar nichts.
Als Sofortmaßnahme wäre wohl die Abholzung des Amazonas-Gebiets zur Mitte des 19. Jahrhunderts erforderlich, aber irgendwie auch nicht recht umsetzbar.

Der tiefere Grund für diese Gier nach Holz ist das System der Pop-Bedürfnisse, die wiederum jeweils über unterschiedliche Waren bedient werden können.

Man sollte sich bei allen (Mangel-)Waren ansehen, wohin die kostbaren Gütern denn verschwinden.
Dabei wird man, wie gerade auch im Falle "Holz" feststellen, dass die Pops sich das gerne krallen, um damit gleich mehrere Bedürfnisse zu befriedigen (hauptsächlich Heizung, aber auch Möbel und anderer Kram).

Da es einem selbst hauptsächlich um die Bauindustrie geht und Holz dort anfangs direkt und nochmal mehrfach über Werkzeuge eingeht, stehen der einen Ware also viele potenzielle Abnehmer gegenüber.
Durch Ausbau des Angebotes stimuliert man sogar noch die Pop-Bedarfe, sodass man im Ergebnis kaum oder gar nicht voran kommt.

Die erste Maßnahme ist klar und ein Selbstläufer: Holz wird zur strategischen Resource erklärt und mit Strafzöllen für den Export belegt.

Als zweites kann man Holz auf dem Weltmarkt einkaufen, das wäre durchaus eine halbwegs akzeptable Maßnahme.
Hilft aber der eigenen Entwicklung nur sehr bedingt und man wird in einem entscheidenden Punkt abhängig von Handelspartnern, die einem durchaus mal schnell den Hahn zudrehen können.

Naheliegende Nummer drei ist natürlich die Erweiterung der heimischen Sägewerke, sollte man natürlich machen.

Entscheidend und eine tatsächliche Lösung ist aber Maßnahme Nummer vier: Umstellung der Pop-Bedarfe auf alternative Waren.
Das funktioniert natürlich insbesondere dann, wenn die Alternative von Natur aus besser geeignet ist und damit leichter ein attraktives Preisniveau geschaffen werden kann.

Um es konkret zu machen: man substituiert Holz als Heizungsmittel für Pops aller Stufen durch Kohle.
Wer mehr Holz für die Bauindustrie haben will, muss also zuerst die Kohleminen ausbauen!

Darauf wird man vom Spiel nicht gerade mit der Nase gestoßen, aber wenn man sich die PopUps zu Heizungsmitteln ansieht, findet man neben Holz eben Kohle, Papier und Öl.
Die Verschwendung von Papier für Heizungszwecke ist ohnehin ein Skandal, tut man sich doch eh schwer, genügend Papier für die ganzen Beamten heran zu schaffen!

Da Kohle einen Heizwert von 1,5 Holz aufweist (Öl sogar Faktor 2, kommt aber zu spät), steigen die Pops gerne um.

Allerdings muss man bei solchen alternativen Waren häufig erstmal den Bedarf und die Produktion anschieben.
Die Pops würden es nehmen, wenn es denn da wäre, aber es ist nichts da, also wollen sie nichts und daher wird auch nichts produziert, wenn man z.B. eine erste Kohlenmine hinstellt.

Im Falle der Kohle geht das allerdings recht einfach: man schafft staatlicherseits eine stabile Nachfrage, indem man in der Stadtverwaltung die Gasleuchten aktiviert, was gleich noch die Dienstleistungen anschiebt.
Die Pops hängen sich dann sehr schnell an den Kohle-Run an, sodass man kaum noch nach kommt, ausreichend Kohle ran zu schaffen.
Kann man wunderbar beobachten, wenn man sich bei aktiven Kohleminen die Abnehmer ansieht.

Und parallel rauscht die Holznachfrage in den Keller, sodass man mit einer überschaubaren Erweiterung der Holzindustrie ausreichend Waren für Bau, Werkzeuge, Papier und Möbel frei bekommt.

Eine Verbilligung der Möbel, speziell der einfachen Möbel für alle Pops, schafft weitere Entlastung, da Möbel effizienter in der Herstellung sind als die aus Holz zusammengedengelten eigenen Kreationen der Pops.

Beim Papier wiederum bewirken fortschrittliche Technologien einen relativen Rückgang des Holzbedarfes (für die gleiche Menge Papier benötigt man weniger Holz, dafür zusätzlich Schwefel. Allerdings will man meist mehr Papier, womit der Holzeinsatz konstant bleibt oder steigt)

Vargr
04.01.24, 11:00
Sehr schön! Durch Euren Post haben wir gerade die Filterfunktion bei Handelsrouten gefunden :D Jetzt sehen wir nicht mehr nur unsere erstellten Routen, sondern alle!

Ja wir müssen tatsächlich mal mehr die Tooltips durchlesen. Waren wir bisher immer zu faul zu.

TheBlackSwan
04.01.24, 11:53
Qualitätsposts @Headhunter

In der neuen Spielversion ist die wirtschaftliche Entwicklung generft worden. In unserem Testspiel mit Preußen sind wir mit unserer üblichen Schnellindustrialisierungs-Strategie (Max Taxes, Laissez-Faire+Freihandel, Debt-Limit voll ausschöpfen, Investitionsgüter forcieren und importieren) in den frühen 1870ern noch immer nicht die Subsitenzfarmer los, normalerweise passierte das in den 1850ern. Da man der AI nicht mehr so gut durch exponentielle Industrialisierung davonziehen kann, ist auch die Reichseinigung anspruchsvoller.

Zero
04.01.24, 14:04
Um es konkret zu machen: man substituiert Holz als Heizungsmittel für Pops aller Stufen durch Kohle.
Wer mehr Holz für die Bauindustrie haben will, muss also zuerst die Kohleminen ausbauen!


Sehr interessanter Post, so haben Wir es bisher nicht gesehen.

Allerdings hat ein kurzer Test als Portugal ergeben:
- Es ist tatsächlich so, dass durch die 1. Kohlemine der Holzbedarf der Pops sinkt von ca. 231 auf 146. Das ist sehr gut.
- Aber: Die Bauindustrie benötigt 700 Holz, wenn Wir ein Gebäude bauen. Da Wir uns das nicht durchgängig leisten können, schwankt der Holzpreis extrem von Maximalwert bis 16% unter Basispreis.
- d.h. bei einer kleineren Nation überwiegt der Baubedarf den Popbedarf bei weitem.

Eigentlich bedeutet das, Wir haben zu viel Bauindustrie gebaut. Man sollte nur so viel bauen, dass man einen durchgehenden Betrieb bezahlen kann. Dann hat man einen stabilen, beeinflussbaren Holzpreis.

Edit: Einige Bauindustrie runtergestuft und abgerissen. Jetzt haben wir noch 22 Baukapazität und trotzdem braucht der Bausektor 450 Holz, die Bevölkerung nur 150.

H34DHUN73R
04.01.24, 14:55
Ja, werter Zero, die Pop-Bedarfe alleine können es nicht richten.
Und richtig, es macht keinen Sinn, die Bauindustrie über die Kapazitäten der Versorgungsgüter hinaus auszubauen.

Die Umstellung der Pop-Bedarfe hilft dennoch (Papier und Möbel nicht vergessen, dafür ziehen die Pops auch Holz), insbesondere vermeidet man dadurch, dass der Ausbau der Holzindustrie netto kaum Zuwachs für den Bau bringt.

Die Bauindustrie kann man dennoch etwas über die eigenen Kapazitäten an Versorgungsgütern hinaus ausbauen, da man ja noch handeln kann.
Sollte man nicht unbedingt extrem tun, da man ansonsten zu abhängig wird, aber für einen kurzen Sprint zum Ausbau des BIPs durchaus opportun.

Bei der Bauindustrie gilt es auch, möglichst schnell alle Forschungsboni abzuräumen - also Gusseisen und Stahlbau, auch gesellschaftliche Techs mit Steigerung des Marktzugriffs
Es zwingt einen ja auch keiner, stets eine komplette Branche auf die neueste Technologie umzustellen.

Hier bietet es sich vielmehr an, noch zusätzlich die Effekte der Markt-Lokalisierung auszunutzen.
In einer Holz-reichen Gegend, in der zusätzlich noch Viehwirtschaft existiert, kann es durchaus vorteilhaft sein, längerfristig auf Holzbau zu setzen und dafür die Zahl der Betriebe zu erhöhen.

Wo hingegen Eisenminen stehen und noch zusätzlich Glas verfügbar ist, lohnt sich Gusseisen-Bau.

Gibt es irgendwo ein Stahlwerk, kann man dort günstig auf Stahlbau gehen.

Diese Überlegungen zeigen auch die passende Strategie zur Erweiterung des Bausektors auf:
- Eisenminen ausbauen -> Gusseisen-Bau
- wo Eisen und Kohle verfügbar sind -> Stahlwerk hinsetzen -> Stahl-Bau (auf Glas-Versorgung achten, ggfs. hoch ziehen)
- wo Blei ist -> Glasindustrie hinsetzen
- keine Minen verfügbar? -> Holzbau erweitern
- die ansonsten ungeliebten Baumwoll-Plantagen liefern immerhin Stoff, der sich für den Holzbau verwenden lässt -> weiterer Bau-Ansatz für koloniale Entwicklungsgebiete

Schließlich ist das Wirtschaftssystem auch noch interessant, da darüber geregelt, wer wieviel in den privaten Bausektor investieren kann.
Ziel ist, den Ausbau der Bauindustrie privatwirtschaftlich nutzen zu lassen, sodass man zwar die Kapazität hinstellt, diese dann aber von privaten Investoren bezahlt wird -> in Summe steigt das BIP, also auch die Steuern...

H34DHUN73R
04.01.24, 15:05
Qualitätsposts @Headhunter

In der neuen Spielversion ist die wirtschaftliche Entwicklung generft worden. In unserem Testspiel mit Preußen sind wir mit unserer üblichen Schnellindustrialisierungs-Strategie (Max Taxes, Laissez-Faire+Freihandel, Debt-Limit voll ausschöpfen, Investitionsgüter forcieren und importieren) in den frühen 1870ern noch immer nicht die Subsitenzfarmer los, normalerweise passierte das in den 1850ern. Da man der AI nicht mehr so gut durch exponentielle Industrialisierung davonziehen kann, ist auch die Reichseinigung anspruchsvoller.

Ja, es lohnt sich nicht mehr, richtig tief in die Schulden zu gehen, da die kurzfristigen Gewinne nicht mehr so hoch ausfallen.

Und die Bauern-Geschichte müssen Wir Uns auch noch genauer ansehen.
Früher stand da ja einfach "Subsistenz" und gut.
Nun muss man sich überlegen, wie das mit Leibeigenen, Sklaven, Pacht- und Gehöftbauern laufen soll.
Scheinbar kann man sich nur aussuchen, ob die ländliche Opposition nun Aristokraten, Gewerkschafter, Landbevölkerung oder Landwirte seien sollen, Ärger machen sie jedenfalls immer.

Jedenfalls geht der Sektor schwerlich gegen Null, was aber auch nicht notwendigerweise ein Ziel ist

TheBlackSwan
05.01.24, 14:32
Ja, es lohnt sich nicht mehr, richtig tief in die Schulden zu gehen, da die kurzfristigen Gewinne nicht mehr so hoch ausfallen.

Und die Bauern-Geschichte müssen Wir Uns auch noch genauer ansehen.
Früher stand da ja einfach "Subsistenz" und gut.
Nun muss man sich überlegen, wie das mit Leibeigenen, Sklaven, Pacht- und Gehöftbauern laufen soll.
Scheinbar kann man sich nur aussuchen, ob die ländliche Opposition nun Aristokraten, Gewerkschafter, Landbevölkerung oder Landwirte seien sollen, Ärger machen sie jedenfalls immer.

Jedenfalls geht der Sektor schwerlich gegen Null, was aber auch nicht notwendigerweise ein Ziel ist

Sowohl für maximale wirtschaftliche Macht als auch Lebensstandard als auch das davon abhängige Bevölkerungswachstum ist das Verschwinden der Substistenzbauern wünschenswert. Wir würden uns nur in einem Roleplay-Run über Substistenzbauern freuen.

H34DHUN73R
05.01.24, 19:54
Hmm, interessanter Punkt, werter Black Swan.
Stimmt, die Bauern kommen einem selten direkt unter die Nase, stellen aber einen durchaus relevanten Anteil der Bevölkerung.

Insofern macht es schon Sinn, die Subsitenzbauern aus dem Weg zu räumen.

Wenn Wir Uns recht entsinnen, bieten die Industriellen dafür Agrarfabriken oder so an.

Allerdings handelt man sich dafür linke Gewerkschafter mit hoher Revoltenbereitschaft ein, davon hat man in den angestammten Industriebetrieben ja eh schon genug.
Um die ruhig zu stellen, müsste man wiederum die Sozialhilfe aufdrehen und einen Gehaltzuschuss drauf packen.
Auch nicht charmant.

TheBlackSwan
06.01.24, 00:31
Hmm, interessanter Punkt, werter Black Swan.
Stimmt, die Bauern kommen einem selten direkt unter die Nase, stellen aber einen durchaus relevanten Anteil der Bevölkerung.

Insofern macht es schon Sinn, die Subsitenzbauern aus dem Weg zu räumen.

Wenn Wir Uns recht entsinnen, bieten die Industriellen dafür Agrarfabriken oder so an.

Allerdings handelt man sich dafür linke Gewerkschafter mit hoher Revoltenbereitschaft ein, davon hat man in den angestammten Industriebetrieben ja eh schon genug.
Um die ruhig zu stellen, müsste man wiederum die Sozialhilfe aufdrehen und einen Gehaltzuschuss drauf packen.
Auch nicht charmant.

Sobald die Subsistenzbauern ausgehen, müssen Betriebe um Arbeitskräfte konkurrieren und heben dafür die Löhne. Das steigert den SOL der Arbeiter. Wenn man also außerhalb von Lategame-Wirtschaftsformen, die wir mangels Computerleistung nicht testen können, einen hohen SOL für die Unterschicht will, müssen alle Subsistenzbauern in Fabriken, Staatsgebäuden oder besseren Farmen/Plantagen unterkommen.
Wir hatten in einer früheren Version mal einen Testrun mit Preußen/DR gemacht, wo wir in jedem Staat etwa zeitgleich die Subsistenzbauern vollständig beschäftigt haben. Der SOL unseres Landes stieg in 2-3 Jahren von 11 auf über 16. Der Anstieg für die Unterschicht war noch deutlicher. Das zeigt wie mächtig der Effekt ist.

Wir hatten z.B. als Preußen mit Aufständen aus dem Proletariat nie ernsthafte Probleme. Ordnungshüter, Geheimpolizei und steigender Lebensstandard sowie mächtige Industrielle als politische Hauptfraktion machen das Land stabil, auch ganz ohne Sozialhilfe. Das mag sich im Lategame ändern, soweit kommen wir halt nicht.

H34DHUN73R
06.01.24, 07:34
Ja, vor Patch 1.5 war eine stark rückläufige oder verschwundene Subsitenz für Uns immer ein Warnzeichen für das Ende des Wachstums.
Wir haben die Sache also genau von der anderen Seite her betrachtet.

Aber stimmt natürlich, man kann die Subsitenz weitgehend beenden, indem man ausreichend bezahlte Jobs anbietet und damit das Einkommen für die unteren Schichten anhebt.
Kostet vermutlich weniger als Sozialhilfe, so eine Art Hartz IV zu Victorias Zeiten :)

TheBlackSwan
06.01.24, 17:14
Ja, vor Patch 1.5 war eine stark rückläufige oder verschwundene Subsitenz für Uns immer ein Warnzeichen für das Ende des Wachstums.
Wir haben die Sache also genau von der anderen Seite her betrachtet.

Aber stimmt natürlich, man kann die Subsitenz weitgehend beenden, indem man ausreichend bezahlte Jobs anbietet und damit das Einkommen für die unteren Schichten anhebt.
Kostet vermutlich weniger als Sozialhilfe, so eine Art Hartz IV zu Victorias Zeiten :)

Es ist ein Ende des Wachstums durch höheren Ressourceneinsatz (Manpower). An demselben Punkt kamen auch Staaten wie die UdSSR in der Vergangenheit an-irgendwann sind alle ineffizienten Kleinbauern in Fabriken und dann kann man nicht mehr einfach nur mehr Fabriken bauen, sondern muss ab jetzt durch Effizienz wachsen, d.h. Total Factor Productivity steigern.


Ja, vor Patch 1.5 war eine stark rückläufige oder verschwundene Subsitenz für Uns immer ein Warnzeichen für das Ende des Wachstums.
Das stimmt, aber auch nur teilweise: Durch die steigenden Löhne nimmt der Konsum nach allen möglichen Waren zu, die Preise dafür steigen und das BiP wächst noch einmal. Das ist die Umstellung der Wirtschaft von Investitionsgütern auf Konsumgütern. In Victoria 3 ist das insofern einfacher als im echten Leben (wie derzeit in China), als dass man es nicht mit Interessensgruppen der Investitionsgüterindustrie zu tun hat und viele V3 Güter einfach woanders verwendet werden können, während IRL Investitionsgüter meist recht spezialisiert sind. Da war Victoria 2 mit seinen "Machine Tools", deren Bedarf vor allem am Neubau von Fabriken hing, etwas realistischer.

X_MasterDave_X
20.01.24, 16:07
Wie erobert man eigentlich in Vicky3 Nachbraländer? Irgendwie bekomme ich nie meine Nachbarn zu erobern...nur irgendwelche weit entfernten Länder werden grün angeboten.

Was muss man da dann eigentlich auswählen? Staat annektieren?

H34DHUN73R
21.01.24, 11:42
Ja, Staat annektieren, sofern die Option angeboten wird.
Ansonsten könnte es Komplikationen geben (Waffenstillstand, zu gute Beziehungen, Staat nicht selbständig, kein Interesse in der Region [scheidet bei Nachbarn natürlich aus]...)

Vargr
21.01.24, 16:36
Überlegt auch immer, ob ihr nicht erst die Option Protektorat oder Tribut Geber wählt. Das gibt erst einmal weniger Verrufenheit.

H34DHUN73R
21.01.24, 18:30
Bei einem Staat, der aus nur einer Region besteht, rentiert sich direkte Annexion Unseres Erachtens immer.
Bei mehreren Regionen kann man durchaus nachdenken - wenn man diese als zusätzliche Kriegsziele direkt mit aufnimmt, steigt die Verrufenheit, sodass man dem Gegner eventuell noch Verbündete beschert.
Ansonsten muss man den cool down des Waffenstillstandes abwarten, bis man wieder angreifen kann.

Oder versucht es eben mit einem Protektorat, dass man über drei Stufen bis zur Annexion ausdehnen kann.
Problematisch ist meist nur die erste Stufe, bei der zweiten Stufe klappt es i.d.R. kampflos und danach will normalerweise niemand mehr eingreifen.
Dauert aber halt etliche Jahre.

H34DHUN73R
18.03.24, 13:33
Wir haben inzwischen Unsere Bildungslücke geschlossen und je eine Partie mit Frankreich, USA und England gespielt.

Damit können Wir Unsere Empfehlung für Einsteiger aktualisieren:

Einfachstes Land überhaupt ist natürlich England.
Von Beginn an in allen relevanten Bereichen technologisch führend, was raschen Produktionsausbau und Kolonialisierung erlaubt.
Außerdem gibt es politisch wenig, was man unbedingt ändern müsste (Berufspolizei ist Uns noch in Erinnerung), man kann sich gemütlich treiben lassen.
Der Eroberung Afrikas steht damit nichts im Wege, auch Einsteiger sollten schwerlich unter die Räder kommen, schlimmstenfalls bleibt man halt nicht auf Platz 1

Auf Platz 2 liegt Frankreich.
Unsere Nachbarn sind bekanntlich ein hitziges Völkchen, was sich auch in Vicky 3 niederschlägt.
Innenpolitisch gibt es einige Arbeit, um die unterschiedlichen Fraktionen auf Linie zu bringen.
Dafür außenpolitisch wenig Gefahr aufgrund der französischen Stärke, sowohl wirtschaftlich als auch militärisch.
Wobei es natürlich unbedingt das wilhelminische Reich zu verhindern gilt, was aber nicht sonderlich schwer ist.
Afrika liegt einem ja eh buchstäblich zu Füßen, sodass man gleich zu Beginn daran gehen kann, Tunesien und Algerien einzugemeinden.
Und wo steht geschrieben, dass Marokko spanisch sein müsste?

Platz 3 wären dann u.E. die USA.
Nicht ganz so leicht, da sich ein Bürgerkrieg kaum vermeiden lassen wird, außerdem sollte man auch zügig mit dem mexikanischen Unwesen aufräumen, bevor die Kollegen zu stark werden und evtl. noch ausländische Unterstützung an Land ziehen.
Und das ganze Gold in Kalifornien und Umgebung ist natürlich auch nicht zu verachten.
Ansonsten gilt wie bei praktisch allen Strategiespielen im Zusammenhang mit USA: freie Bahn mit Marzipan!
Nach der Konsolidierung der continental USA gibt es praktisch keine relevante Konkurrenz mehr auf der Welt.

H34DHUN73R
18.03.24, 13:45
Dritter Tip: Buy local!

Seit Patch 1.5 haben sich die wirtschaftlichen Prioritäten vor Allem in der Start-Phase deutlich verschoben.
Nun gibt es Ortspreise und Marktpreise.

Damit ist der gedankenlose Spam von Industrie etc. nicht mehr sinnvoll.
Man startet (in den von Uns präferierten rückständigen Ländern wie Spanien, Russland, Japan, China,...) üblichweise mit 65% Marktpreis-Relevanz.
Verkauft werden die lokalen Erzeugnisse nun immer auf dem lokalen Markt (= der Provinz), wo sich gewissermaßen auch die übrigen Interessanten aus dem eigenen Markt bedienen und damit preissteigernd wirken.

Der lokale Preis schlägt dadurch nur zum Teil auf den eigenen Gesamtmarkt durch.
Erst durch technologische und gesellschaftliche Weiterentwicklung gleichen sich die Ortspreise dem Marktpreis an, wobei die Grenze wohl bei 85% liegt.

Das hat ganz erhebliche Auswirkungen, insbesondere auf große Flächenstaaten wie z.B. Russland und China.
Es gibt lokale Bodenschätze, die sich aber nur zum Teil gesamtwirtschaftlich nutzbar machen lassen, da der Durchgriff auf den Gesamtmarkt speziell zu Anfang zu gering ist.

Daher sollte man z.B. Werkzeugfabriken dort hinstellen, wo es Eisenminen und Sägewerke gibt, Stahlwerke dort wo es Kohle- und Eisenminen gibt etc.

Insgesamt wird die wirtschaftliche Entwicklung dadurch sehr viel komplexer und interessanter und natürlich sollte man bestrebt sein, die Integration der lokalen Märkte in den Gesamtmarkt stetig voran zu treiben.
Je rückständiger das Land, desto wichtiger dieser Aspekt.

TheBlackSwan
18.03.24, 17:04
Ja, da gibt es einige gute Änderungen. Leider ist unser PC da mittlerweile an der Grenze :-(

H34DHUN73R
19.03.24, 20:09
Vierter Tipp: Know Your Enemy!

Praktisch eine Ergänzung zu Tipp 1, Umgang mit missliebigen IGs

Aller Anfang ist schwer, daher macht Vicky 3 ja auch am meisten Spaß in den Anfangsjahren, insbesondere bei rückständigen Ländern.
Aber seit Patch 1.5 sind die Dinge allgemein deutlich schwieriger geworden, weshalb häufig Tränen der Wut über mangelnden Fortschritt speziell in gesellschaftlichen Belangen fließen.

Dabei muss man bei diesem Aspekt durchaus nicht hetzen!
In den meisten Konstellationen lässt sich ganz gut Wirtschaft, Industrie und Militär ausbauen, auch wenn Adel und Kirche die Hosen anhaben.
Dadurch kann man den Staat von innen und von unten heraus modernisieren und die Gegner dann einzeln abservieren, wenn die Zeit gekommen ist.

Dennoch gibt es eine sehr problematische Konstellation auf dem Weg ins Licht, auf die man zudem in praktisch allen rückständigen Ländern trifft:
Adel und Kirche fest im Sattel, allen Neuerungen gegenüber herzlich abgeneigt.
Da man auch zur wirtschaftlichen / industriellen Weiterentwicklung Forschung braucht, diese wiederum an Universitäten hängt, hat man in der Vergangenheit gerne Unis gespammt.

Das kann man inzwischen aus zwei Gründen vergessen:
1) Die Lehrkräfte werden von der Kirche gestellt - bei starkem Ausbau der Unis macht man also ausgerechnet die Kirche mächtiger!
2) Es gibt einen Deckel für die Forschungspunkte, der zudem unangenehm tief sitzt - mehr als 5 - 10 Unis, je nach Land, machen selten Sinn, da die Forschungspunkte im Gulli landen

Wie viele Forschungspunkte man nutzen kann, ergibt sich aus der Alphabetisierung der Bevölkerung - je niedriger, desto weniger.
Also erst mal her mit Schulen, sofern es denn überhaupt welche gibt.
Falls es sie gibt, sind sie gerne konfesstionel gebunden, also wieder in den Klauen der Kirche!
Wenn man die Bildung fördert, stärkt man wieder die Kirche!

Also Vorsicht mit dem Ausbau der Schulen (via Institutionen)!

Zuerst muss man mindestens auf Privatschulen umstellen oder diese direkt einführen, was Industrielle und Intellektuelle super finden.
Leider aber nicht Kirche und Adel, die halten da schon mal gar nichts von...

Dennoch muss man diesen Weg gehen, um die Dinge ins Rollen zu bringen.
Den Adel direkt anzugehen ist in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt, erst muss die Kirche als dessen natürlicher Verbündeter geschleift werden.

Immerhin eine praktische Eigenschaft hat die Kirche in Vicky 3 - sie vergisst sehr schnell (im Gegensatz zur realen Welt, da vergisst sie nie irgendwas).
Also immer mit einem Auge auf der Zustimmung der Fraktionen kleben und die Chancen abwägen!
Sobald eine Schulreform möglich ist, ohne Kirche (und in derem Gefolge den Adel) zum Bürgerkrieg einzuladen (also konkret Zustimmung Kirche im positiven Bereich), sofort loslegen.

Eventuell muss man sich auch noch einen eher weitläufigen Verbündeten ins Bett holen: das Militär
Über dessen Förderung schwächt man das Potenzial von Kirche und Adel.
Dabei sollte man auch die Gehälter der Militärs im Auge haben - es kostet in der Regel keinen Gaul, hier auf Anschlag zu gehen, was der Zustimmung immensiv dienlich ist.
Außerdem muss natürlich eine Berufsarmee her, die das Gewicht der Militärs erhöht.

Aber auch hier gilt Vorsicht!
Die Offiziere fallen nicht vom Himmel - wenn man sich die Pops ansieht, aus denen sie sich rekrutieren, stößt man gerne wieder auf Kirche und Adel...

Damit sind alle Bälle genannt, die man im Auge und in der Luft halten muss, um die Gesellschaft Stück für Stück zu modernisieren.

Ein kleiner Bürgerkrieg hat übrigens auch noch selten geschadet, aber das sollte nicht ausufern.
Einmal ist keinmal, wenn es darum geht, einen wichtigen Stein aus der Mauer zu brechen, aber generell sollte man versuchen, die Radikalität unten zu halten, sonst wird man seines Lebens nicht mehr froh.

Achja, bisher gar nicht erwähnt!
Wer sich schon immer gewundert hat, wie es eine Kirche mit einer Machtbasis von vielleicht 10% schafft, das ganze Land exklusive Hauptregion in einen Bürgerkrieg zu ihren Gunsten zu stürzen -
das liegt an der Radikalität an sich!
Den Radikalen ist es an sich egal, warum es Putz gibt, Hauptsache man kann ordentlich auf die Pauke hauen.

Und das ist ja wieder mal ganz nah dran, am echten Leben...

Vargr
19.03.24, 20:19
Thema Bürgerkrieg: Da schauen wir immer, wo sich die Regimenter erheben würden. So bekommt man auch einen, leider nicht ganz einfachen, Überblick über die Stärke des Aufstandes bzw. kann sich ausrechnen, wieviele Regimenter einem selber zur Verfügung stehen.

H34DHUN73R
20.03.24, 06:59
Leider ist es häufig das ganze Land oder große Teile davon.

Kann man aber auch brutal ausnutzen und erst mal die ganze Armee feuern und dann eine einzelne Armee neu aufstellen mit Rekruten ausschließlich aus der Hauptregion.
Ist aber auch ein wenig riskant, da der Abbau der Streitkräfte eventuell gierige Nachbarn anlockt.
Eher etwas für die ersten Jahre.