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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blut und Eisen: Industrialisierungs-AAR als Preußen



TheBlackSwan
31.05.23, 21:29
Werte RegentInnen,
wir wollen in diesem Kurz-AAR einmal zeigen, wie man in Victoria 3 schnell industrialisiert und nebenbei das kleindeutsche Reich eint. Wir haben etwas Spielerfahrung, sind allerdings nicht wie in WitE1 tief in die Spielmechaniken eingestiegen. Über Anregungen und Fragen freuen wir uns immer. Wir spielen ohne spielverändernde Mods, auch weil unser PC an seine Performancegrenzen stößt, darum sind unsere Screenshots auch mehr informativ als schön. Graphikmods dagegen nutzen wir einige, denn anders ist die GUI häufig nicht auszuhalten.
Wir spielen optimiert, aber nutzen nicht gezielt Exploits wie mit rivalry-spammen und nachfolgendem Entfernen dauerhaft mit negativer Influence zu spielen.

TheBlackSwan
31.05.23, 21:58
Beginnen wir mit den Starteinstellungen. Preußen hat ambivalente Beziehungen zu den Nachbarn. Österreich ist sogar unser Rivale. Um mehr Influence zu bekommen, rivalisieren wir sogar noch Spanien und die Niederlande. Denn für die spätere Reichseinigung brauchen wir gute Beziehungen zu den anderen Großmächten und zu den kleindeutschen Staaten.
https://i.postimg.cc/VvS79zZm/Preussen-Attitude.jpg

TheBlackSwan
31.05.23, 22:01
Der preußische Markt umfasst bereits einen Großteil Deutschlands. Die Preise sind noch moderat, allerdings wird der von uns ausgelöste Bauboom die Preise für Investitionsgüter bald nach oben treiben, dazu später mehr. Hannover wird aus dem britischen Markt entlassen, wenn der britische König stirbt, und dann werden wir sie mit Diplomatie in den unseren ziehen.

https://i.postimg.cc/pVfQ703P/1836-Prussia-market.jpg


Wir verbessern schon einmal die Beziehungen zu den benachbarten Großmächten. Denn die sollen in dem geplanten Bruderkrieg gegen die Österreicher neutral bleiben, und wir würden auch gerne mit ihnen Handelsverträge abschließen, um Bürokratie für Handelsrouten zu sparen-->noch bessere Beziehungen und weniger Verwaltungsgebäude benötigt. Zu den deutschen Staaten möchten wir gute Beziehungen, damit sie in unseren Markt kommen und darin bleiben.
https://i.postimg.cc/qq41YWLC/1836-diplomacy.jpg

TheBlackSwan
31.05.23, 22:16
Die Gesetze und das Machtgefüge der Interessensgruppen zählt zu dem Besten der Welt.
https://i.postimg.cc/RC3HwgLM/1836-laws.jpg

Unser erstes Ziel wird sein, die Macht der Junker weiter zu reduzieren, indem wir die sie verstärkenden Gesetze entfernen. Den Anfang macht eine professionelle Polizei.
https://i.postimg.cc/qBnZjxkT/1836-law-change.jpg


Die Industriellen, die Intelligentsia und die Militärs wollen wir möglichst fördern. Aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen unterstützen wir am Anfang die evangelische Kirche für 200 Autorität. Das wird sofort beendet. Wir sind eine absolutistische Monarchie und das wollen wir auch bleiben.
https://i.postimg.cc/7ZCznmk1/1836-gouvernement.jpg

Auch bei den Institutionen ist Preußen vorne mit dabei. Wir wollen bei Polizei und Bildungssystem schnell die nächste Stufe erreichen. Auch unsere verbleibende Autorität investieren wir in Decrees für social mobility, um die Alphabetisierungsrate zu verbessern, denn die bestimmt die Forschungsgeschwindigkeit. Dabei wählen wir die bevölkerungsreichsten Provinzen aus, damit unsere Investition den stärksten Effekt hat.
https://i.postimg.cc/26JRhkF7/1836-institutions.jpg

TheBlackSwan
31.05.23, 22:36
Nun kommt der eigentlich interessante Teil. Preußen ist ja eine Armee mit angeschlossenem Staat, und wir wollen daraus möglichst schnell eine Armee mit angeschlossener Fabrik machen, indem wir den Substistenzfarmern Arbeitsplätze in Gebäuden verschaffen. Dazu müssen wir unsere Baukapazität (unsere Investitionen) bis zum Äußersten steigern, und darauf sind all unsere Bemühungen der ersten Jahre gerichtet. Victoria 3 bildet sehr grob echte Volkswirtschaften nach. Es gilt ohne Außenhandel

Produktion=Konsum+Investment

und mit Außenhandel

Produktion+Import-Export=Konsum+Investment

In Victoria 3 setzt sich das Investment aus dem staatlichen und dem privaten Investment zusammen, letzteres ist von den Wirtschaftsgesetzen und den privaten Gewinnen abhängig. Wie maximiert man das?
1. Produktion maximieren-das wollen wir ohnehin.
2. Steuererhebung maximieren, Löhne (die zu Konsum führen) minimieren
3. Investitionsgüter verbilligen, damit das Geldinvestment zum maximalen realwirtschaftlichen Investment führt. Das geschieht, indem fast ausschließlich in Fabriken für Investitionsgüter investiert wird.
4. Konsumgüter verteuern bzw. die Produktion nicht ausbauen, damit der realwirtschaftliche Konsum unterdrückt wird und die Gebäude maximale Profite einfahren. Das nennen wir liebevoll die "Stalin-Deng-Xiaping"-Methode der Industrialisierung.
5. Bis an die Grenze zur Insolvenz Kredite aufnehmen, um das staatliche Investment über die Steuereinnahmen hinaus erhöhen zu können. Das ist aber nur sinnvoll, wenn man eine Großmacht ist und niedrige Zinssätze zahlt.

BÜRGER, FINDEST DU VOLKSWIRTSCHAFTLICHE IDENTITÄTEN AUCH SO SCHÖN?
JA MEIN KÖNIG, VOLKSWIRTSCHAFTLICHE IDENTITÄTEN SIND DAS BESTE, ERZÄHLT UNS MEHR DAVON!

TheBlackSwan
31.05.23, 22:46
Damit verabschieden wir uns erstmal für heute :-)

Montesquieu
01.06.23, 08:14
Na, da bin ich mal gespannt.

Ich mache ja eher mehr Politik, warum gibt's da keine großen Ambitionen?

Und Konsumgüter baue ich, nachdem es einen privaten Sektor gibt, auch nicht mehr. Der übernimmt das ja komplett. Also verhindern kann man das dann auch nicht.

TheBlackSwan
01.06.23, 08:21
Na, da bin ich mal gespannt.

Ich mache ja eher mehr Politik, warum gibt's da keine großen Ambitionen?

Und Konsumgüter baue ich, nachdem es einen privaten Sektor gibt, auch nicht mehr. Der übernimmt das ja komplett. Also verhindern kann man das dann auch nicht.

Welche Politik meint ihr? Unser Plan ist es, zunächst die Landowners zu schwächen, damit wir dann schnell das zu Spielbeginn noch unpopuläre Laissez Faire und Free Trade verabschieden können. Außenpolitisch werden wir unsere Zollunion ausbauen, sobald wir unseren Einfluss nicht mehr für die Reichsgründung brauchen.

Montesquieu
01.06.23, 08:48
Ja, das meinte ich: Autokratie bleiben hilft da imho weniger.

Gerade mal nebenbei auch ein Preußen-Spiel am Laufen. Wird die Schleswig-Holstein-Frage nicht gelöst, indem man Dänemark zur Puppet macht??

Was soll das denn?

TheBlackSwan
01.06.23, 08:56
Vor Laissez Faire und Free Trade versucht ihr also noch Wealth Voting zu verabschieden, denn das maximiert die Kapitalistenclout? Ist eine plausible Strategie, aber der Zwischenschritt kostet auch Zeit. Außerdem finden wir die Autorität durch absolutistische Monarchie gut, denn wir erheben hohe Konsumsteuern und setzen auf Gouvernement-Decrees, aber dazu später mehr.

Ja, müsste dadurch gelöst werden. Die Belohnung ist aber nur ein Prestigebonus.

Montesquieu
01.06.23, 09:17
Ja, müsste dadurch gelöst werden. Die Belohnung ist aber nur ein Prestigebonus.

Ohne dass man die löst, geht aber die Vereinigungs-Event-Kette nicht weiter ...

TheBlackSwan
01.06.23, 09:33
Ohne dass man die löst, geht aber die Vereinigungs-Event-Kette nicht weiter ...

Aber das Diplomatic Play zur Leadership und zur Vereinigung kann man doch auch ohne die Eventchain starten, wenn man Pannationalismus hat?

Montesquieu
01.06.23, 09:59
Aber das Diplomatic Play zur Leadership und zur Vereinigung kann man doch auch ohne die Eventchain starten, wenn man Pannationalismus hat?

So weit bin ich noch nicht.

Aber man kann den Norddeutschen Bund halt nicht gründen.

TheBlackSwan
01.06.23, 10:14
So weit bin ich noch nicht.

Aber man kann den Norddeutschen Bund halt nicht gründen.

Das stimmt, aber dann umfasst bei dem Unification Diplomatic Play halt einfach alles Preußen. Also man hat dann Preußen in Form des historischen deutschen Reiches.
Evtl. treten dann nicht vorher die Kleinstaaten freiwillig Preußen bei. Wir werden in dem Run mal ein Auge darauf haben.

TheBlackSwan
01.06.23, 12:17
Wir haben in diesem (https://www.si-games.com/forum/showthread.php?t=31403&p=1318868#post1318868) Post die Theorie für unsere Wirtschaftspolitik vorgestellt. In der Praxis bedeutet das hohe Steuern und minimale Löhne. Die Produktionsmethoden des Militärs auf die Basisstufe zu setzen ist eine weitere sinnvolle Einsparung sofern man keinen Krieg führt, aber wir sehen das als Exploit. Und außerdem sind wir ja Preußen, da gehört sich das nicht.
https://i.postimg.cc/Y00JfXpB/1836-Budget.jpg

Wir wollen das ganze Geld in Bautätigkeit umwandeln, deswegen wird der Bausektor massiv ausgebaut. Bausektoren geben an ihrem Standort einen Bonus auf den Bau und deswegen errichten wir sie dort, wo wir am meisten bauen wollen. Das sind die Provinzen, in denen es viele Ressourcenvorkommen und freie Subsistenzfarmer gibt, also vor allem Schlesien.
https://i.postimg.cc/kgMRqKXR/1836-construction.jpg

BÜRGER, KÖNNTE EINE DEMOKRATIE SO EINE KONSEQUENTE KRÄFTEKONZENTRATION ERREICHEN?
NEIN, UNSER KÖNIG, DAS KANN NUR EINE ERLEUCHTETE AUTOKRATIE! DEMOKRATIE IST SO UNPREUßISCH!

TheBlackSwan
01.06.23, 12:26
Durch die rege Bautätigkeit gibt es einen hohen Bedarf an Investitionsgütern. Bei der aktuellen Technologie sind das Werkzeug, Eisen, Weichholz und Tuch. Die ersten beiden sind eigentlich immer knapp. Zu Beginn werden deswegen vor allem Eisenminen und dann auch Werkzeugfabriken gebaut werden. Wir setzen die mit Ctrl-Click immer vor die Expansion des Bausektors, wenn die Preise sich den +75% nähern. Außerdem kaufen wir aus dem Ausland so viel wie möglich Investitionsgüter ein. Wir erinnern noch einmal an die volkswirtschaftliche Identität-Import kommt bei fixer Produktion und fixem Konsum dem Investment zu Gute*.
https://i.postimg.cc/HkHMPFym/1836-trade.jpg




*in V3 gelten diese Identitäten nicht genau. Bei Interesse führen wir gerne aus warum, aber dennoch finden wir das Modell auch im Spiel hilfreich.

TheBlackSwan
01.06.23, 12:43
Bei der Forschung müssen wir Kompromisse eingehen. Die Industrieforschung ist nötig, um die Produktion an Eisen für die Bautätigkeit zu maximieren. Hier sind verbesserte Kessel und Nitroglycerin wichtig. Danach wenden wir uns den Kulturtechs zu. Die noch 9 unerforschten Level 2 Techs sind notwendig, um ohne Malus den Level 3 Pannationalismus erforschen zu können.
Bis zu dem durch die Alphabetisierungsrate vorgegebenen Forschungslimit brauchen wir noch 18 zusätzliche Universitäten. Nach den Bausektoren und Eisenminen ist das unsere dritte Priorität und wird unsere Forschungsgeschwindigkeit etwa verdoppeln.
https://i.postimg.cc/d0KjQ03T/1836-research.jpg

BÜRGER, IST ES EIN PROBLEM, DASS NYTROGLYCERIN DIE STERBLICHKEIT DER ARBEITER ERHÖHT, WENN WIR ES ALS PRODUKTIONSMETHODE EINSETZEN?
NEIN, UNSER KÖNIG! FÜR KÖNIG UND FORTSCHRITT SPRENGEN WIR UNS JEDERZEIT IN DIE LUFT!

TheBlackSwan
01.06.23, 12:58
Noch ein kleiner Nachtrag zu unseren Verbrauchssteurn: Wir wählen stets diejenigen mit dem besten Verhältnis Autorität zu Steueraufkommen. Das sind nach den Dienstleistungen und alkoholischen Getränken vor allem Luxusgüter. Das kommt uns gelegen, denn wir wollen den Lebensstandard der armen Bevölkerung nicht zu weit drücken, um nicht zu viele Radikale zu produzieren. Außerdem sollen sie sich weiter vermehren, denn Bevölkerungsstärke=Macht.
https://i.postimg.cc/q7WsDX6n/1836-much-taxation-without-representation.jpg

BÜRGER, WAS HÄLTST DU VON DER LOSUNG "NO TAXATION WITHOUT REPRESENTATION?"
SO EIN UNSINN! WIR ZAHLEN GERNE STEUERN FÜR DEN FORTSCHRITT. DER STAAT WEIß DOCH AM BESTEN, WAS MIT DEM GELD ANZUFANGEN IST!

TheBlackSwan
01.06.23, 13:09
Unsere Interessen sind Norddeutschland und Skandinavien. Außerdem geben wir noch Südchina, die Ostküste Nordamerikas, Italien und Spanien an. Das gibt uns viele Handelspartner und mit den USA und Zwei Sizilien auch Ziele für Rivalität, die sich aber nicht negativ auf unsere politischen Pläne auswirken wird. Bis die Interessen in einem Monat aktiv werden, müssen wir des dadurch generierten Einflusses wegen leider noch die Niederlande rivalisieren, die wir eigentlich gerne schnell in unsere Zollunion holen. Hoffentlich tragen die Sumpfdeutschen Berlin die übergangsweise Rivalität nicht durch eine misstrauische Attitude nach.

TheBlackSwan
01.06.23, 14:44
1837 ist es Zeit, die erste Zwischenbilanz zu ziehen. Der Bausektor ist auf 134 Kapazität gewachsen und wir sind der zweitgrößte Eisenproduzent. Das Bruttoinlandsprodukt ist leicht gewachsen, unser Eisenpreis einigermaßen unter Kontrolle, auch weil wir ca. 300 importieren. Nun bauen wir Eisenbahnen als Grundlage für weitere Eisenminen in Schlesien, wo wir jetzt auch das Steuererhebungsdefizit mit Verwaltungsgebäuden beheben werden. Danach sind weitere Eisenminen und dann die Universitäten dran. Man sieht auch gut, wie unsere hohen Steuern den Lebensstandard drücken. Solange das aber nicht zu hohem Turmoil in unseren Staaten führt und die Baugeschwindigkeit verringert, ist das nicht so wichtig.
Das Defizit minus den Investmentpool-Beitrag beträgt mittlerweile ca. 50k pro Woche.
https://i.postimg.cc/SmTpyy33/1837-overview.jpg


Die Preise sind einigermaßen unter Kontrolle.
https://i.postimg.cc/jS99yjrj/1837-market.jpg


Professionelle Polizei scheitert zunächst an mangelndem Würfelglück. Wir holen die Industriellen in die Regierung. Die sind mittlerweile bei 10% Stärke und wir versuchen, Laissez-Faire zu verabschieden. Das würde zu erhöhten Beiträgen der Privatwirtschaft zum Investmentpool führen.

TheBlackSwan
01.06.23, 15:03
Unsere Wirtschaft ist jährlich um etwa 10% gewachsen. Die Grundlage aus Bauwirtschaft, Eisenminen, Werkzeugfabriken, Eisenbahnen und einer Bahnfabrik sind mittlerweile gelegt. Nun bauen wir die Universitäten bis zum Forschungslimit aus. Das wird zwar unser Staatsdefizit noch weiter erhöhen, aber die Forschung ist sehr wertvoll. Man kann sogar argumentieren, dass man auf halbem Wege statt der Bauindustrie erst Universitäten bauen sollte.

Wir sind der führende Eisenproduzent und fördern mehr als das gesamte britische Empire zusammengenommen.

Wir beenden unsere Rivalität mit Österreich. Den generierten Einfluss brauchen wir nicht mehr, und wir haben noch die Rivalitäten mit den USA, Spanien und Zwei Sizilien. Wir hoffen, dass Österreich uns dadurch eher mal in Diplomatic Plays in Ruhe lässt.

Wir erforschen die verbesserten Dampfmaschinen bzw. Kessel. Das günstigere Eisen, zusammen mit den gesteigerten Profiten der Minen und dem höheren GDP reduzieren unser wöchentliches Netto-Defizit von zwischenzeitlich 60k auf 20k, sehr erfreulich. Da wir uns dem Schuldenlimit nähern, bauen wir erstmal keine neuen Bausektoren.

Unsere Universitäten werden fertig. Wir bauen jetzt immer Fabriken für das Gut, das vom Staat konsumiert wird und den höchsten Preis hat.

Wir bankrollen Hannover, damit sie irgendwann unserer Zollunion beitreten.

TheBlackSwan
01.06.23, 15:28
Wir müssen leider Laissez-Fair aufgeben, denn ein Event würde die Clout der Industriellen reduzieren, und das wollen wir nicht. Wir probieren nun Freihandel.

TheBlackSwan
01.06.23, 15:44
Wir verabschieden Freihandel erfolgreich.
Die Armee wünscht sich von uns Geheimpolizei, wir starten das. Praktischer Nebeneffekt: Die Kleinbürger werden dadurch glücklich, kaufen mehr Staatsanleihen und das senkt unseren Zinssatz (IRL-Erklärung für den Effekt). Da wir mittlerweile zu etwa 90% des Limits verschuldet sind, spart das doch 1-2k pro Woche.

TheBlackSwan
01.06.23, 19:03
Hier eine Übersicht Stand 1842. Unser GDP ist gegenüber dem Anfang (ca. 13 Mio.) bald verdoppelt. Wir holen gegenüber den anderen Großmächten auf. Am Beispiel Österreich sieht man die Auswirkungen unserer Wirtschaftspolitik: Der dortige Lebensstandard ist höher, obwohl das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner weniger als die Hälfte des unseren beträgt. Denn ein großer Teil der preußischen Wirtschaft besteht eben aus Bau und der Versorgung des Baus. Hannover versprechen wir eine Obligation, damit sie unserem Club beitreten. Unsere Baukapazität ist mittlerweile bei 190 angekommen. Wir halten sie immer so, dass wir ein leichtes Defizit haben. Da unsere Wirtschaft wächst, bleiben wir so dauerhaft nicht weit von der maximalen Verschuldung entfernt.

https://i.postimg.cc/4d29C2V3/1842-overview.jpg

LOYALE UNTERTANEN, WARUM MUSS DIE INDUSTRIE EXPANDIEREN?
UM DEN BEDARF DER WACHSENDEN INDUSTRIE DECKEN ZU KÖNNEN! VORAN IN DAS ZEITALTER DER FABRIKEN!

TheBlackSwan
01.06.23, 19:39
So weit bin ich noch nicht.

Aber man kann den Norddeutschen Bund halt nicht gründen.

Wir haben gerade Nationalismus erforscht und da das auch genug andere deutsche Staaten getan haben, haben wir dieses Event bekommen:
https://i.postimg.cc/DZSkmwpn/1842-German-leadershio.jpg

Wir müssen auch eine unserer Aussagen korrigieren: Das Leadership-Play verlangt nur Nationalismus. Pannationalismus braucht man glaube ich nur, wenn man ohne vorheriges Leadership-Play das DR einen möchte. Wir sind da durcheinander gekommen und dachten, dass in 1.3 das DR schwerer gemacht wurde, weil es zu oft schon in den frühen 1840ern geformt wurde. Das mit der dänischen Frage müsste aber neu sein.
Dann machen wir uns mal an die Arbeit, Österreich und Dänemark auf Linie zu bringen! Wir werden damit noch kurze Zeit warten, damit wir 50 Beziehung zu Frankreich haben.

Übrigens ist bei unserem Versuch, Geheimpolizei einzuführen, bereits zwei Mal der Anführer der Intelligentsia auf mysteriöse Weise verschwunden. Gut für die Chance, das Gesetz durchzubringen! Wir machen mittlerweile nicht nur unsere Industrialisierungspolitik auf sowjetische Weise. Währenddessen zwingt uns Hannover mit der Obligation von der Zollunion in einen Defensivbund. Wenn sie dadurch besser schlafen, meinetwegen...

Außerdem bauen wir die Flotte auf 20 Basen aus. Wenn wir Dänemark angreifen wollen, brauchen wir in der Ostsee Seeüberlegenheit.

Montesquieu
01.06.23, 20:47
Wir haben übrigens die Dänemark-Geschichte an Paradox gemeldet.

Haben nachgeschaut und der Bug war schon bekannt. Wird dann wohl im nächsten Hotfix behoben werden.

Neues Spiel gestartet und Dänemark nicht vasallisiert, sondern nur Schleswig und Holstein geholt. Jetzt klappte alles auf Anhieb. Natürlich mit dem treuesten aller Verbündeten, Frankreich, an meiner Seite.

Allerdings: Mir geht das menschliche Material aus! :eek:

Damit hatte ich mit den größeren Ländern nie Probleme, schon gar nicht mit Deutschland. Ich wüsste gar nicht, wie ich 2.000 Construction auch als "neuer Koloss" noch mit Arbeitern versorgen sollte.

Guter Nebeneffekt: Ich nutze auch Eisenbahnen etc. als Production Methods. Vorher haben die ja eher Nachteile als Vorteile gebracht.

TheBlackSwan
01.06.23, 23:40
Wir haben übrigens die Dänemark-Geschichte an Paradox gemeldet.

Haben nachgeschaut und der Bug war schon bekannt. Wird dann wohl im nächsten Hotfix behoben werden.

Neues Spiel gestartet und Dänemark nicht vasallisiert, sondern nur Schleswig und Holstein geholt. Jetzt klappte alles auf Anhieb. Natürlich mit dem treuesten aller Verbündeten, Frankreich, an meiner Seite.

Allerdings: Mir geht das menschliche Material aus! :eek:

Damit hatte ich mit den größeren Ländern nie Probleme, schon gar nicht mit Deutschland. Ich wüsste gar nicht, wie ich 2.000 Construction auch als "neuer Koloss" noch mit Arbeitern versorgen sollte.

Guter Nebeneffekt: Ich nutze auch Eisenbahnen etc. als Production Methods. Vorher haben die ja eher Nachteile als Vorteile gebracht.

Ja Frankreich hat häufig überraschend wenig gegen die Reichseinigung einzuwenden :D

Habt ihr auch die Schnellindustrialisierungs-Strategie angewendet?
Wahrscheinlich habt ihr das ohnehin gemacht, aber wir versuchen auch immer Healthcare zu pushen, um den Ausstoß der Babyfabriken zu maximieren, damit die Bauindustrie ausgelastet bleibt. Und natürlich möglichst tolerante Gesetze, um Immigranten anzuziehen. Am deutschen Industriewesen soll die Welt genesen.
Gut dass ihr es erwähnt: Zu Beginn des Spiels sollte man Produktionsmethoden verwenden, die den Ausstoß maximieren, und möglichst viele Arbeiter verwenden.
Wenn man mal testweise auf personalsparende Produktionsmethoden wechselt, sieht man gleich, wie das GDP abfällt.

Was sind die Bedingungen für New Colossus?

TheBlackSwan
02.06.23, 00:03
Wir hatten irrtümlich angenommen, dass man in 1.3 für die Reichseinigung Pannationalismus braucht, aber es reicht schon Nationalismus. Wir haben nun Nationalismus passiv erforscht und können loslegen. Unsere Staatsverschuldung ist für den Start eines großen Krieges etwas hoch, aber wir wollen keine Zeit verlieren. Hier die Situation vor dem Krieg-leider will sich mit uns keine Großmacht verbünden, aber Krieg gegen Koalitionen hat ja schon für Friedrich den Großen gut funktioniert. Außerdem ist der österreichische Kaiser wieder ein typisch habsburgerisches Inzest-Ergebnis: Psychisch labil, kränklich, kommandiert trotzdem selbst eine Armee, ist dabei aber unbeliebt. Unser König überlässt den Krieg lieber den Profis, unter anderem dem genialen Angreifer Moltke.

https://i.postimg.cc/gGDq5VGp/1842-before-the-war.jpg

Technisch sind unsere Armeen etwa auf demselben Stand, aber wir dominieren die Artillerieproduktion (oben rechts) und die Munitionsproduktion (mittig). Österreich wird wohl ziemliche Probleme haben, fortgeschrittene Armee-Produktionsmethoden auch zu versorgen.



Unsere numerische Unterlegenheit, ca. 150 Brigaden gegen ca. 230, wollen wir durch Mobilisierungs-Decrees ausgleichen. Die sind ziemlich effektiv und Preußen wird der Welt zeigen, wie man das ganze Land auf einen Zweck ausrichtet.
https://i.postimg.cc/65z2Hhn1/1842-army.jpg

TheBlackSwan
02.06.23, 00:22
Wir werden von vielen deutschen Staaten unterstützt. Großbritannien können wir mit einer Obligation auf unsere Seite ziehen. Frankreich hätten wir Krakau als Puppet versprechen können, um es für uns zu gewinnen. Da Krakau aber keinerlei Marktzugang zu Frankreich hätte und Paradox' Wirtschaftssystem in dem Fall Krakau so behandelt, als ob es in der Antarktis liegt, lassen wir das. Dafür zieht Österreich nun Frankreich auf seine Seite. Das gibt also einen wirklich großen Krieg, den wir vermutlich fast alleine gewinnen müssen, denn typischerweise ist Großbritannien ein schlechter Verbündeter. Damit sich die Sache auch lohnt, fordern wir von Österreich auch noch Böhmen.
Leider schlagen sich auch noch Zwei Sizilien und Sardinien-Piedmont auf Österreichs Seite. Viel Feind, viel Ehr!

https://i.postimg.cc/QCCQmnVs/1843-diplomatic-play.jpg


Nachdem das Diplomatiefenster abgelaufen ist, mobilisieren wir alle Armeen und wählen die vier bevölkerungsreichsten Provinzen zur forcierten Mobilisierung aus. Außerdem mobilisieren wir alle Provinzen. Kurz vor Beginn des Krieges erhöhen wir noch die Löhne der Soldaten auf das Maximum (gibt einen Moralbonus) und bauen zusätzliche Kasernen.


BÜRGER, WAS WÜNSCHT IHR EUCH ALLE AM MEISTEN?
DEN SOLDATENTOD AUF DEM SCHLACHTFELD! FÜR PREUßEN, FÜR DIE REICHSEINIGUNG!

TheBlackSwan
02.06.23, 00:45
Per Handstreich erobern wir einen Teil Frankreichs, Preußen kann hier in eine Lücke der französischen Mobilisierung hineinstoßen. Moltke macht seine Sache gut und schiebt sich in Böhmen voran. Die Österreicher haben massiven Artillerie(munitions)-Mangel und erleiden hohe Verluste. Bayern wird von den Österreichern schnell aus dem Krieg gedrängt. Das Kriegsdefizit wächst auf 70k/Woche. Das ist zu hoch und wir gewinnen entweder schnell, oder laufen in massive Finanzprobleme hinein. Unsere Planung sah eigentlich eine spätere Reichseinigung vor, wir waren 1842 noch nicht richtig vorbereitet und hätten evtl. abwarten sollen. Mal schauen, ob wir unseren Anfangsvorteil mit leeren Kassen einfach aussitzen können!
https://i.postimg.cc/V6WSt9Rw/1843-war.jpg

Indem wir die forcierte Mobilisierung zurücknehmen und die Soldatengehälter senken, können wir die Insolvenz gerade noch abwenden.

Iche_Bins
02.06.23, 06:59
Oohh spannend! Wir lesen mit, obwohl wir das Spiel noch nicht gespielt haben.

Montesquieu
02.06.23, 08:43
Ja Frankreich hat häufig überraschend wenig gegen die Reichseinigung einzuwenden :D

Habt ihr auch die Schnellindustrialisierungs-Strategie angewendet?

Ja, wenn ihr die so benennen wollt, habe ich das. ;)



Wahrscheinlich habt ihr das ohnehin gemacht, aber wir versuchen auch immer Healthcare zu pushen, um den Ausstoß der Babyfabriken zu maximieren, damit die Bauindustrie ausgelastet bleibt. Und natürlich möglichst tolerante Gesetze, um Immigranten anzuziehen. Am deutschen Industriewesen soll die Welt genesen.

Healthcare ist auf 4 gerade, Gesetze so tolerant, wie es geht (Universal Suffrage löst noch zu große Revolutionen aus), aber trotzdem geht die Arbeiterschaft zurück.

Ist auch nicht schlecht. So nerft Paradox halt die Produktionslawine und verhindert, dass man 1910 nichts mehr bauen kann, da alle Ressourcen weg sind und mehr Fabriken nichts mehr bringen.



Gut dass ihr es erwähnt: Zu Beginn des Spiels sollte man Produktionsmethoden verwenden, die den Ausstoß maximieren, und möglichst viele Arbeiter verwenden.
Wenn man mal testweise auf personalsparende Produktionsmethoden wechselt, sieht man gleich, wie das GDP abfällt.

Ich freue mich auf "Rotary Valve Engine" mit Deutschland jetzt so sehr wie mit Kanada. :D



Was sind die Bedingungen für New Colossus?

Aus der Hüfte:

- Census Suffrage oder Universal Suffrage
- Multiculturalism
- Protected Speech
- Freedom of Conscience oder Total Separation

Multi-Kulti ist da der zurückhaltende Faktor.

Bringt aber, glaube ich, nur einen zeitlich begrenzten Bonus auf Einwanderung.

Apropos Ein- und Auswanderung:

Sehr viel heftiger geworden! Auch wenn man selbst liberal ist, bekommt die neue Welt ungemein viele Boni.

Das musste ich mit einem Schweden-Spiel erfahren: Bin dem britischen Markt beigetreten und das war erst ganz gut, dann aber mies, da Kanada und Australien Schweden praktisch leergesaugt haben. Und dass, obwohl ich vergleichbare und sogar bessere Politiken hatte. Dann noch die ganzen Kolonien im britischen Markt und man hat ein Problem.

...
...

Geil! :D

Ist halt kein No-Brainer mehr, einfach einem großen Markt beizutreten.

TheBlackSwan
02.06.23, 15:09
@Iche_Bins: Schön, dass ihr mitlest!
@Quieu: Das mit der Einwanderung ist interessant. Wir erinnern uns an einen frühen DR-Run, in dem wir Vollbeschäftigung mit führendem SOL hatten, irgendwann in den 1860ern bis 70ern. Und dann Multikuralismus verabschiedet und das großdeutsche Reich wurde so von Immigranten überrannt, dass der SOL um 1-2 abgefallen ist :D


An sich finden wir diese Massenmigrationen aber etwas kritisch. Außer Irland wurde AFAIK kein Land so wirklich im 19. Jahrhundert durch Emmigration entvölkert, und jeder Bonus der neuen Welt sollte imho organisch sein, und nicht gezwungen.

TheBlackSwan
02.06.23, 15:16
Der Krieg wird hart und verlustreich. Sardinien-Piedmont entscheidet früh, dass es das nicht wert ist, und scheidet aus. Unsere Budgetprobleme zwingen uns, die Armee zu verkleinern, indem wir die Decrees für forcierte Mobililsierung zurücknehmen. An sich ist es ja nicht möglich, während eines Krieges Kräfte zu demobilisieren, aber mit diesem Workaround kann man das doch machen.
(alternativ kann man auch die Generäle entlassen, kostet aber IG-Zufriedenheit).
In Frankreich versuchen wir zu halten, in Österreich geht es noch ein bisschen voran. Denn dort gibt es massiven Munitionsmangel. Sinnbildlich für die Situation in der österreichischen Armee waren die Flüche, die Generalleutnant Fürst Prigoszin bei den Kämpfen in Bähmen ausstieß: von Schohigu! Graf von Gerassimfurt! Wo ist die verdammte Munition?

Die Junker bereiten derweil den Aufstand vor. Da zeigt sich deutlich, dass sie nicht nur reaktionäre Fortschrittsfeinde, sondern auch noch Landesverräter sind. Nur Moltke ist eine Ausnahme, den mögen wir wegen seines dreifachen Angriffsbonuses :-)
https://i.postimg.cc/WNRGXGvc/1843-war-progress.jpg



Kurz darauf hat auch Frankreich etwas überraschend genug von dem Krieg und bittet um weißen Frieden:
https://i.postimg.cc/HkqyvgF9/1843-France-capitulation.jpg


In Österreich wird der Krieg langsam aber stetig unpopulär. Denn mit Böhmen und Österreich sind die wirtschaftlichen Zentren des Reiches direkt vom Krieg betroffen, und wahrscheinlich lassen die kapitulierenden Verbündeten die Situation schlechter ausschauen als sie ist. Denn in Preußen geht dem Staat das Geld aus, und damit sinken auch Kampfkraft und Produktivität der Wirtschaft schnell ab.
https://i.postimg.cc/3x4GZRfw/1843-Austria-war-support.jpg


Schließlich sind die Österreicher aber erschöpft und bitten um Frieden. Die Übersicht zeigt, dass Kriege in V3 durchaus teuer werden können, die Kosten entsprechen etwa unseren gesamten normalen Staatsausgaben von 25 Wochen. Die preußische Armee hat mal wieder ihre Exzellenz bewiesen, gerade wenn man bedenkt, dass zugleich auch noch gegen Frankreich und einen Großteil Italiens gekämpft wurde, und sich Preußen im Angriff befand.
https://i.postimg.cc/tTyVyzq1/1843-war-cost.jpg

TheBlackSwan
02.06.23, 15:43
Nach dem Krieg sind unsere Staatsfinanzen und Wirtschaft zerrüttet, außerdem muss noch Böhmen integriert werden, bevor wir von dort Steuern bekommen. Deswegen stagniert unsere Baukapazität nach Kriegsende 1844 erstmal für einige Jahre bei knapp 200. Immerhin schaffen wir es endlich, Laissez-Faire durchzubringen. Als es der Wirtschaft endlich wieder gut geht, bricht eine Sezessionsbewegung in Tschechien los. What Geheimpolizei doing???
https://i.postimg.cc/BbF5NBCM/1848-Czechia.jpg

Keine andere europäische Macht interessiert sich für den tschechischen Aufstand, und wir gewinnen den Unabhängigkeitskrieg schnell.

Iche_Bins
02.06.23, 17:04
Könnt ihr jetzt die NDF formen?

TheBlackSwan
02.06.23, 17:36
Könnt ihr jetzt die NDF formen?

Dafür müssen wir noch Schleswig und Holstein von dem dänischen Joch befreien. Ist Dänemark eigentlich ein Staat? Wir haben eine Karte von 500 gefunden, auf dem es gar nicht existiert. Wir haben das nicht sofort nach dem Bruderkrieg gemacht, damit unsere Wirtschaft sich etwas erholen kann.

TheBlackSwan
03.06.23, 21:37
Kurz nach dem Sieg über die tschechische Unabhängigkeitsbewegung verlangen wir von Dänemark, dass es uns seine Marionettenstaaten in Schleswig und Holstein übergibt. Es erhält Unterstützung von Österreich und überraschenderweise den Niederlanden. Wir verlangen von beiden als zusätzliches Kriegsziel Reparationszahlungen für diese dreiste Einmischung. Wir gewinnen mit einer Obligation die Schweden für unsere Sache, die praktischerweise auch eine direkte Landfront mit Dänemark haben.
Unsere Koalition rückt recht problemlos vor und Dänemark kapituliert schnell, sodass wir schon während des Krieges die NDF formen. Kurz nach der Momentaufnahme unten kapitulieren auch die restlichen Gegner.

https://i.postimg.cc/9MvHfhMM/1850-NGF.jpg


Nun stehen wir vor einer Entscheidung: Wir können entweder sofort das kleindeutsche Reich formen, oder die Beziehungen zu Österreich verbessern und hoffen, dass sich entweder die österreichische Attitude verbessert, oder wir auf ihrer Seite auf in einem Diplomatic Play beitreten können, wodurch das zwangsweise sofort geschieht. Da es in dem AAR vor allem um die Industrialisierung geht, entscheiden wir uns für ersteres. Und so ist 1850 das Jahr der Reichseinigung:
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Wir springen sofort an die erste Stelle in der Welt. Bemerkenswert ist der Vergleich mit Frankreich: Obwohl wir fast das doppelte Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner haben, ist unser Lebensstandard geringer. Denn unsere Wirtschaft ist vor allem auf Investitionsgüter ausgerichtet, und die Konsumenten werden hoch besteuert.

TheBlackSwan
03.06.23, 21:45
Die deutlich größere Wirtschaft kommt mit einem höheren Kreditlimit, das wir natürlich schnell ausnutzen wollen. Wir erweitern den Bausektor auf 520 und integrieren die neuen Provinzen in unseren Staat. Derzeit kosten sie vor allem Gehälter, aber mit dem Integrationsfortschritt tragen sie auch zunehmend Steuern bei, sodass unser Überschuss schnell anwachsen wird.
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Von den geeinten Teilstaaten übernehmen wir viele Bauprojekte mit Fortschritt, die wir gerne weiter führen. Außerdem werden natürlich alle Produktionsmethoden auf den führenden preußischen Stand gebracht.

Außerdem stellen wir unser Regierungssystem auf Technokratie um, damit die Herrschaft unserer favorisierten Interessensgruppen Intelligentsia, Armee und Industrielle zementiert wird und zu hoher Legitimität führt, damit wir die Anzahl an Radikalen in der Bevölkerung abbauen können.

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TheBlackSwan
03.06.23, 21:54
Durch die Reichseinigung ist das GDP natürlich schnell angestiegen. Etwas schade, weil dadurch das organische Wachstum in den urpreußischen Provinzen nicht mehr zu sehen ist.
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Der Lebensstandard ist recht konstant. In den hinzugekommenen Provinzen fällt er durch unsere hohen Steuern sogar wieder leicht ab, wie man aus dem Diagramm schließen kann.
https://i.postimg.cc/MZtqRvTk/1852-SOL.jpg


https://i.postimg.cc/Vsw-XvHSG/1852-institutions.jpg
Unsere Institutionen sind gut ausgebaut. Mithilfe der Industriellen haben wir kürzlich private Krankenversicherung durchgesetzt. Ab einem Lebensstandard von 16 2/3 ist die besser als öffentliche Gesundheitsversorgung, und wir werden diesen Lebensstandard evtl. noch diese Dekade erreichen.


Uns mangelt es bald darauf an Farbstoff, den es nur in Übersee gibt. Also brauchen wir Kolonien, und dazu brauchen wir ein Kolonialgesetz. Wir wählen koloniale Ausbeutung, da es dafür den meisten Support gibt.
https://i.postimg.cc/5NVHnH5s/1853-dye.jpg

TheBlackSwan
03.06.23, 21:58
Da nun alle Provinzen Steuern zahlen und unsere Wirtschaft zusammenwächst, haben wir mittlerweile einen stattlichen Überschuss vor Bauausgaben. Die Baukapazität haben wir auf 656 erweitert.
https://i.postimg.cc/nVZZWq59/1854-Budget.jpg

Wir starten unsere erste Kolonie im Nigergebiet. An unserem Lieblingsstartpunkt in Nigeria hat sich diesmal leider schon Großbritannien ausgebreitet. Deswegen beschließen wir, Benin und Sokoto zu Marionettenstaaten zu machen.
https://i.postimg.cc/Jz82rQNj/1854-Colony.jpg

Und jetzt müssen wir erstmal weiterspielen...

TheBlackSwan
04.06.23, 12:30
Frankreich ist mit unserer Expansion nicht einverstanden, dafür können wir noch Großbritannien auf unsere Seite ziehen. Wir fügen auch noch das "Puppet"-Wargoal für Sokoto hinzu, was uns international ziemlich berüchtigt macht, denn Sokoto ist ein großes Stück Land.
https://i.postimg.cc/tJPr2J6H/1854-colonial-war.jpg



Wir gewinnen den Krieg leicht, aber er zeigt auch wieder die Schwächen des Kriegssystems auf. In Afrika vervielfacht sich plötzlich die Anzahl an Fronten. Eine davon ist unbesetzt und die UK-KI schert sich nicht darum, während all unsere Truppen im Gefecht sind. So verlieren wir gegen eine unbedeutende Feindstreitmacht den Großteil des eroberten Gebietes, obwohl es von verbündeten Truppen dort nur so wimmelt.
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Und auch die Seelandungen sind eine Fehlkonstruktion. Denn der Gegner braucht einige Zeit, um Truppen zu verlegen. Bis dahin ist unsere eigentlich schwache Armee fast bis nach Paris vorgerückt. Es wäre sinnvoll, eine dauerhafte Küstenverteidigungs-Front zu haben, zu der man Truppen hin abstellen kann, damit der Feind zumindest verzögert wird bzw. mit starker Übermacht anlanden muss.
https://i.postimg.cc/02YWS6xY/1855-landing.jpg


Etwas überrascht haben uns die deutlich höheren Kriegskosten Frankreichs. Ein Teil davon erklärt sich dadurch, dass sie mobilisiert haben und somit die Löhne für eigezogene Reservisten dort auftauchen, aber auch ihre Materialkosten sind deutlich höher, obwohl der Preis für Rüstungsgüter auf dem französischen Markt nicht bedeutend höher ist.
https://i.postimg.cc/Z5jwf1W0/1855-price-of-war.jpg

TheBlackSwan
04.06.23, 12:33
Während in Europa um Afrika gekämpft wird, passiert in Amerika bemerkenswertes. Ein Farbiger wird Präsident, und wenn wir uns richtig erinnern, existierte zu dem Zeitpunkt noch die Sklaverei.
https://i.postimg.cc/C19PGkzN/1854-USA-president.jpg


doch seine Regierung ist bedroht, denn in den Nordstaaten (!!!) bricht eine religiöse Revolte los, die in Amerika einen Kaiser einsetzen möchte.
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TheBlackSwan
04.06.23, 12:37
Technokratie verschafft unserer Allianz aus Militär, Industriellen und Intelligentsia eine hohe Legitimität von 85.
https://i.postimg.cc/HLhBmX4g/1856-gouvernement.jpg

Wir erweitern den Bausektor auf 1070. Da die Preise für Investitionsgüter mittlerweile nur noch leicht über dem Basispreis liegen, beauftragen wir mittlerweile auch Konsumgüterfabriken.
https://i.postimg.cc/qR6QvqjC/1858-Budget.jpg

TheBlackSwan
04.06.23, 12:44
1859 haben wir das Primärziel dieses AARs erreicht: Alle Substistenzfarmer und Arbeitslosen sind in Gebäuden beschäftigt. Um diesen Punkt hinauszuzögern, haben wir langsam verschiedene Automatisierungstechnologien angewendet. Nun gibt es da nichts mehr zu holen, aber neue Technologien sind bereits in Arbeit.
https://i.postimg.cc/3NgB26M8/1859-full-employment.jpg

TheBlackSwan
04.06.23, 12:52
Die Schnellindustrialisierung hat zu einem rapiden Wirtschaftswachstum geführt. Insbesondere produziert unsere Wirtschaft über den Bedarf an Konsumgütern hinaus viele Investitionsgüter und Waffen, d.h. diejenigen Dinge, die für Machtpolitik in Victoria 3 gebraucht werden. Da eine industrialisierte Wirtschaft hohe Steuerüberschüsse erzeugen kann, können wir uns diese Güter auch leisten. Insbesondere haben wir "tiefe" Märkte, die problemlos hohen Kriegsbedarf abdecken können. Aus der Marktlage während des Kolonialkriegs gegen Frankreich, in dem wir unsere gesamte professionelle Armee mobilisiert und auch in Übersee eingesetzt und versorg haben, kann man kaum erkennen, dass sich das Land im Krieg befindet:

https://i.postimg.cc/YqKDjNc2/1855-deep-market.jpg

Iche_Bins
05.06.23, 15:06
Das ging fix

TheBlackSwan
05.06.23, 19:45
Springen wir 10 Jahre in die Zukunft, um die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu verfolgen. Die Außenpolitik der letzten Jahre war darauf ausgelegt, durch gute Beziehungen, Obligationen in unserem Besitz, angebotene Obligationen und eröffnete Handelsrouten möglichst viele Staaten in unsere Zollunion zu bekommen. Der größte Erfolg dabei ist China, dessen Beitritt auch zu einem kleinen Sprung im GDP führte. Wir haben es mit einer "neuen Seidenstraße" aus Unionsmitgliedern mit Europa verbunden, nun fehlt uns nur noch eine Landbrücke durch Österreich...
https://i.postimg.cc/nLv4Y0k2/1868-market.jpg

Unser gemeinsamer Markt umfasst circa 50% der weltweiten Wirtschaftsleistung. Der Anteil würde wahrscheinlich nur weiter wachsen, denn mit 2%+ haben wir das weltweit schnellste Bevölkerungswachstum.
https://i.postimg.cc/htQbhSQH/1868-markets.jpg

Im Ranking der Mächte sind wir nach Großbritannien nur die Nr. 2, denn durch den Prestigebeitrag ihrer zahlreichen Vasallen und die größere Flotte wird unsere überlegene Wirtschaftsstärke ausgeglichen. Wir könnten natürlich aufrüsten, wollten das Geld aber lieber in den Lebensstandard unserer Bevölkerung stecken, indem wir die Steuern senken.
https://i.postimg.cc/HLG0yfQj/1868-ranking.jpg

Unser Bruttoinlandsprodukt ist seit der Reichseinigung weiter schnell gewachsen. Der Lebensstandard beginnt 1858 herum anzusteigen. Zu dieser Zeit gingen uns in den Staaten die freien Arbeitskräfte aus. Die Gebäude konkurrieren dann um die Arbeiterschaft und heben langsam die Löhne an, eine Entwicklung, die man auch in der Realität beobachten kann/konnte. Nach einigen Jahren wird dann ein Plateau erreicht, das dem aktuellen Stand der Technologie und Besteuerung entspricht. Kurz vor 1868 stellten wir den staatlichen Bau ein, weil wir trotz weiterer neuer Technologien keine freien Arbeiter mehr hatten. Deswegen konnten wir die Steuern senken, was man an dem Sprung im Lebensstandard sehr gut erkennen kann.
An der Stelle gab es wieder eine Parallele zur Realität: Die gesenkten Staatsausgaben führten zu einem Rückgang des GDP von ca. 10 Millionen, denn wegen der ausbleibenden Nachfrage für Baumaterialien fielen deren Preise. Aber da wir gleichzeitig die Steuern gesenkt haben, stieg der private Konsum an, und das GDP kehrte wieder zu dem alten Niveau zurück.
Wir sind weltweit führend bei dem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner. Beim Lebensstandard liegen einige Kleinstaaten vor uns, allerdings liegt das wahrscheinlich an Randfällen des Wirtschaftssystems. Ein solcher Fall sind Länder mit wenig Bevölkerung, in denen die gesamte Bevölkerung in Regierungsgebäuden arbeitet, aber sie nicht ausfüllen können. Dann erhöht das Spiel andauernd die Löhne, während sie im ewigen hängt.
https://i.postimg.cc/Yqszp406/1864-economic-data.jpg

Diese Entwicklung durchlaufen auch Staaten, die rasch in der wirtschaftlichen Entwicklung aufholen, wie etwa China. Das Land setzt Infrastruktur- und Immobilieninvestment auch häufig ein, und die vorgegebenen Wachstumszahlen zu erreichen. Wenn, wie in unserem Spiel, keine sinnvollen Investitionsmöglichkeiten mehr zur Verfügung stehen, dann muss entweder unproduktiv weiter investiert werden, oder aber die Wirtschaft in einem nicht immer einfachen Transformationsprozess auf höheren Konsum umgestellt werden.
Hier ist ein guter Artikel eines Finanzprofessors über diesen Prozess in China: https://carnegieendowment.org/chinafinancialmarkets/89466#:~:text=We%20can%20model%20a%20simple,at%2054%20percent%20of%20GDP.

TheBlackSwan
05.06.23, 19:55
Wir denken, dass das DR in diesem Spiel ein ganz stattliches Wirtschaftswachstum hingelegt hat. Unser Vorgehen für die Reichseinigung war wegen der Änderungen in 1.3 und unserer Verwirrung diesbezüglich nicht optimal, und das hat uns leider Zeit und vor allem viel Geld in Kriegen gekostet. Der Punkt, an dem alle Subsistenzfarmer beschäftigt sind, kann auch schon früher erreicht werden. Man sollte 2 bis 5 Jahre einsparen und den Punkt damit Anfang bis Mitte der 1850er erreichen können, auch die Annexion Böhmens hat die Vollbeschäftigung bei uns etwas nach hinten verschoben.

Um noch mal auf einen Vorschlag von Montesquieu zurückzukommen: Es kann für schnelle Industrialisierung durchaus Sinn ergeben, zuerst Wealth Voting zu verabschieden. Wir werden das bei Gelegenheit mal ausprobieren. In diesem Run hatten wir recht viel Pech mit den Industrilisierungsmeta-Gesetzen (Laissez-Fair, Free-Trade, Colonial-Exploitation) und manchmal der Legitimität, da könnte Wealth Voting helfen, auch wenn das natürlich zuerst einmal ein Umweg ist.

An dieser Stelle beenden wir den AAR und bedanken uns bei allen Lesern, denn wir haben alle Ziele erreicht, und das Spiel läuft zunehmend langsam. Natürlich gehen wir gerne auf Fragen und Anregungen und Verbesserungsvorschläge ein.

PS: Unsere verwendeten Mods waren GUI-Mods, ein Mod, mit dem man per Decision überall ausreichend Eisenbahnen in die Bauqueue hinzufügen kann, und ein Mod für erhöhte maximale Baupunkte pro Woche pro Gebäude, damit unsere im Bau befindliche Queue kürzer wird und wir bessere Performance haben (d.h. die verfügbare Baukapazität wird auf wenige Gebäude konzentriert, sodass nicht 30+ Gebäude gleichzeitig im Bau sind).

Iche_Bins
05.06.23, 19:59
Ein pädagogisch wertvoller AAR :⁠-⁠D

TheBlackSwan
08.06.23, 12:38
Wir haben noch mal eine Runde gespielt. Reicheinigung besser geplant, bis auf eine Fehlkalkulation mit Dänemark: Um die Souveränität zu verletzten, muss das betreffende Land an beide Kriegsanführer grenzen, Marionetten reichen nicht. Deswegen mussten wir den Krieg aussitzen und eine Flotte bauen, wobei Dänemark dann nach 1 1/2 Jahren trotz positivem Warscore plötzlich kapituliert hat??? Dadurch haben wir doch viel Geld an unsere mobilisierte Armee verwendet und unsere Industrialisierung wurde verzögert.

Ergebnis: Vollbeschäftigung in 1857 statt 1859, und das GDP ist bei gleichen Grenzen (abgesehen von den diesmal schon vorhandenen kolonialisierten Gebieten) 35 Millionen höher. Denn da wir das Reich schnell vereinigt haben, konnten wir schneller unsere Zollunion aus der Seidenstraße+China, Großteil von Südamerika und Mexiko aufbauen.

Ohne Böhmen kann man die Vollbeschäftigung eigentlich schon in den frühen 50ern erreichen, denn man bekommt Böhmen von Österreich quasi unentwickelt und muss dann auch noch den tschechischen Unabhängigkeitskrieg kämpfen, was viel Zeit kostet.

Montesquieu
08.06.23, 22:07
Und? Sind bei euch auch alle Kommunisten geworden? :D

Das neue Politiksystem scheint da die Linksextremisten doch ein wenig zu sehr zu stützen.

TheBlackSwan
09.06.23, 00:55
Leider ist unser Rechner zu schwach, um die Lategame-Gesetze und Ideologien auszuprobieren. Wir spielen im Allgemeinen nur bis 1870, maximal 1880.

Wäre auch mal eine Challenge, Kommunismus einführen, bevor jeder Tick 5 Sekunden dauert :D

Bigfish
10.06.23, 10:18
Leider ist unser Rechner zu schwach, um die Lategame-Gesetze und Ideologien auszuprobieren. Wir spielen im Allgemeinen nur bis 1870, maximal 1880.

Wäre auch mal eine Challenge, Kommunismus einführen, bevor jeder Tick 5 Sekunden dauert :D


Ja cool - so eine realistische Umsetzung - sobald Sozialismus und Kommunismus am werkeln sind, wird alles ausgebremst und geht am Ende kaputt...

TheBlackSwan
10.06.23, 10:37
Ja cool - so eine realistische Umsetzung - sobald Sozialismus und Kommunismus am werkeln sind, wird alles ausgebremst und geht am Ende kaputt...

Ihr könnt aber gut zwischen den Zeilen lesen :D Mit Euch könnte man ja über Andeutungen sogar im China-Net offen reden.