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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Karl versus Napoleon: der Feldzug von 1809



Mortimer
19.04.24, 19:10
Verehrte Mitregentinnen und Mitregenten,

willkommen zu unserem neuen AAR-Projekt! Wir spielen „Campaigns on the Danube“ aus dem Hause Matrix Games. In diesem Spiel geht es um operative Kriegsführung in der Napoleonischen Epoche, genauer gesagt um die Donau-Feldzüge von 1805 und 1809. Der erste genannte Feldzug kulminierte in der Schlacht von Austerlitz (das Spiel konzentriert sich aber auf die Schlacht bei Ulm), der zweite in der Schlacht von Wagram.

Wir spielen hier das Kaiserreich Österreich im Feldzug von 1809 (= fünfter Koalitionskrieg). Unser glorreicher Generalissimus ist der Erzherzog Karl aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Historisch erlitten die Österreicher eine schwere Niederlage bei Wagram (Juli 1809) und mussten mit Napoleon den Frieden zu Schönbrunn schließen. Allerdings konnte Karl zuvor in der Schlacht bei Aspern einen beachtlichen Sieg gegen die Franzosen erringen. Wir werden versuchen, die Geschichte neu zu schreiben und einen glänzenden Erfolg für Österreich zu erreichen. Allerdings ist das nicht unbedingt einfach, denn die uns gegenüberstehende französische Deutschland-Armee (Armée d'Allemagne) ist kampfstark und verfügt nicht nur über das Genie Napoleon, sondern auch über einige weitere hervorragende Kommandeure. Viele der österreichischen Anführer dagegen sind – sagen wir: eher mittelmäßig.

„Campaigns on the Danube“ konzentriert sich ganz auf den Begriff der operativen Kriegsführung. Das koordinierte und effektive Führen großer Truppenkörper steht hier im Mittelpunkt. Es gibt praktisch kein Mikromanagement. Als Oberkommandierender geben wir Befehle an unsere Korpskommandeure aus, die diese Befehle selbstständig mehr oder weniger gut ausführen. Einheiten können hierbei nicht direkt kontrolliert werden, sie agieren je nach Situation auch autonom. Die Befehlsvergabe funktioniert über Kuriere, d.h. bei größerer Entfernung zum Ziel kann die Zeitverzögerung erheblich sein. Die Korpskommandeure müssen ihre Befehle dann auch noch an die Divisionskommandeure weiterleiten. Es kann aber passieren, dass die Kuriere ihr Ziel gar nicht erreichen, weil sie abgefangen oder getötet werden, in den Wirren des Kampfes die Orientierung verlieren usw.

Ein anderer wichtiger Punkt ist die Logistik. Das Hauptquartier dient als „Center of Operations“ und ist der Umschlagplatz für alle Nachschubgüter, die dann per Pferdekarren zu den Einheiten transportiert werden müssen. Es ist möglich, in Ortschaften Depots einzurichten und so ein ganzes Versorgungsnetz zu organisieren. Unterversorgte Korps sind weniger effektiv, ermüden leichter und verlieren zudem rascher an Moral. Hier ist also gute Vorausplanung angesagt.

Sehr reizvoll (weil realistisch) an diesem Spiel ist das WEGO-System: Wir können in Ruhe planen, während die Ausführung der Befehle beider Seiten simultan stattfindet. Dabei ist jede simultane Runde exakt ein Tag, bestehend aus 24 Impulsen. Gefechte können zwar jederzeit stattfinden, werden aber erst am Ende der Runde gesondert dargestellt, wobei man den Verlauf anhand eines Nachrichtenfensters nachvollziehen kann. Auch hier ist kein direktes Eingreifen möglich. Allerdings darf man allgemeine Befehle (Frontalangriff, Abtastungsangriff, Verteidigung in der Tiefe und andere) vorgeben. Wie gut diese Befehle umgesetzt werden, hängt von den Fähigkeiten des kommandierenden Generals ab.

Besonders realistisch ist die Einstellung „extremer Fog of War“. Mit dieser Option erhält der Spieler alle Informationen lediglich über Berichte, die natürlich per Kurier übermittelt werden. Einheiten auf der Karte (auch die eigenen) stehen also nicht unbedingt da, wo sie sich aktuell wirklich befinden. Auch über den Schlachtverlauf erfahren wir nur das, was unsere Korpskommandeure uns mitteilen. Wir werden allerdings mit der mittleren Einstellung spielen, d.h mit dem „normalen“ Kriegsnebel.

Betrachten wir nun die Ausgangslage anhand der strategischen Karte:


https://s20.directupload.net/images/240419/2td8djhn.jpg (https://www.directupload.eu)


Man sieht das im Spiel dargestellte Gebiet: Teile Württembergs, Bayerns, Österreichs und Böhmens (damals zu Österreich gehörig). Die Eckpunkte bilden die Städte Ulm (im äußersten Westen) und Wien (im Osten) sowie im Norden und Süden Nürnberg, Pilsen und München. Beherrscht wird das ganze Areal von der Donau. Nicht alle Ortsbezeichnungen sind korrekt: „Nurnburg“ statt Nürnberg beispielsweise. Im Spiel selbst (nicht auf dieser Karte) heißt es dafür „Regensberg“ statt Regensburg. Nun ja, das Spiel wurde eben von einem Amerikaner entwickelt...

Die Karte zeigt die Dislozierung der österreichischen Armee am Abend des 1. April 1809. Das Hauptquartier liegt derzeitig bei Pilsen. Hier befinden sich der Erzherzog sowie das Korps Louis. In der Nähe wurden weitere starke Korps mit jeweils rund 25 000 Mann zusammengezogen. Die Grundidee ist ganz einfach: Wir rücken in das mit Frankreich verbündete Bayern ein, und zwar, indem die Hauptarmee nach Westen ausgreift und die Donau im Raum Regensburg überquert. Von den Franzosen wissen wir lediglich, dass einige ihrer Korps auf bayerischem Territorium entlang der Donau verstreut liegen, möglicherweise auch im Raum Ulm-München. Der selbsternannte Kaiser der Franzosen ist unseren Informationen zufolge noch nicht persönlich vor Ort. Außerdem bestehen Teile des französischen Heeres aus württembergischen und bayerischen Hilfstruppen.

Im Spiel sieht das Ganze folgendermaßen aus:


https://s20.directupload.net/images/240419/h8eiztio.jpg (https://www.directupload.eu)


Zwischen Pilsen und Klattau hat der Erzherzog die Korps Louis, Bellegarde, Kolowrat, Rosenberg und Hohenzollern konzentriert. Das sind zusammen um die 150 000 Mann. Diese Streitmacht soll die Offensive vortragen. Jedes Korps verfügt über drei bis vier Divisionen Infanterie, ein oder zwei Brigaden Kavallerie sowie eine Korps-Artillerie. Die in den Stapeln jeweils oben liegenden Counter sind die Korps-HQ. Die Zahlenwerte beziehen sich auf die Fähigkeiten der Korpskommandeure.

grün = Administration: die Fähigkeit, Truppen zu organisieren und als Verband zu führen sowie Befehle effektiv und zeitig umzusetzen (bzw. an seine Untergebenen weiterzuleiten).

rot = Inspiration: bezieht sich vor allem auf Moral, Verfassung und Zusammenhalt der Truppe. Ein inspirierender General sorgt unter anderem für schnelleren Abbau von Ermüdung und Stress.

gelb = Fähigkeit zur taktischen Führung im Kampf. Dieser Wert ist besonders interessant, denn er bestimmt, wie gut der Offizier Gefechtstaktiken einsetzen kann. Die taktischen Befehle haben einen Schwierigkeitsgrad, der mit dieser Fähigkeit verglichen wird.

Was die Begabung unserer Generalität angeht, so ist letztere oftmals deutlich geringer ausgeprägt als dies bei französischen Kommandeuren der Fall ist. Unser bester Mann kommt auf die Werte 7/8/7. Und das ist der Erzherzog persönlich. Der Korse hat schon mal einen administrativen Wert von 9. Die anderen Zahlen haben wir jetzt nicht im Kopf, dürften aber auch in diesem Bereich liegen.

An Farbe und Flagge lässt sich ablesen, wer die jeweilige Ortschaft kontrolliert. Die Städte auf der bayerischen Seite sind natürlich in französischer Hand. Man beachte außerdem oben rechts die Datumsangabe: Das Szenario dauert vom 1. April bis zum 14. Juli 1809. Wir sind übrigens jetzt noch nicht im Krieg mit Frankreich. Die Kriegserklärung unsererseits erfolgt automatisch, sobald wir auf französisch beherrschtes Gebiet vordringen.


https://s20.directupload.net/images/240419/onauuv7v.jpg (https://www.directupload.eu)


Weiter im Süden und Südosten haben wir bei Budweis (im Böhmerwald), Enns und Lambach noch drei weitere Korps: Liechtenstein, Kienmayer und Hiller. Diese stehen in Reserve bzw. decken den Zugang zum österreichischen Herzland (östlich von Krems und St. Polten liegt unsere Hauptstadt Wien). Des weiteren verfügen wir über einige unabhängige Divisionen, die sich bei Bedarf einem Korps angliedern lassen. Man sieht hier auch, dass sich in Linz ein großes Depot mit stattlichen 2400 Nachschubpunkten befindet.

Schauen wir uns mal ein Korps genauer an:


https://s20.directupload.net/images/240419/ei7emssa.jpg (https://www.directupload.eu)


Das Korps Bellegarde besteht aus drei Divisionen Infanterie, einer Kavallerie-Brigade und der Korps-Artillerie. Einheiten werden nach ihrem Kommandeur benannt und haben eigene Werte für Qualität (von grün bis Elite), Ermüdung und Moral. Das Spiel verwendet Stärkepunkte, wobei laut Handbuch ein Stärkepunkt für 500 Mann steht. Bei der Artillerie bezeichnet ein Punkt vermutlich eine Geschützbatterie. Demzufolge setzt sich das gesamte Korps aus 25 000 Mann Infanterie, 2000 Reitern und fünf Batterien zusammen (vgl. im Befehlsmenü oben links die Werte für Inf/Cav/Arty).

Anmerkung: Wir haben uns vor vielen Jahren schon einmal mit einer älteren Version des Spiels an einem AAR versucht, diesen aber leider abgebrochen. Hoffen wir einmal, dass dies nicht wieder geschieht:D. CotD ist übrigens aus dem Jahr 2004, also schon recht alt. Es gab allerdings überraschenderweise vor einigen Jahren noch ein paar Updates mit Bugfixes und verbessertem Interface. Und das Wichtigste: Es läuft (in der letzten Version 3.05) auch unter Windows 11 problemlos.

Fortsetzung folgt.

Ammann
20.04.24, 05:47
Na dann wünschen wir viel Erfolg beim ändern der Geschichte aber wir kommen bei den Kavalleristen nur auf 2000 Mann bei 4 Stärkepunkten a 500 Mann oder wird dies bei Kavallerie doppelt gerechnet?

Mortimer
20.04.24, 14:41
Na dann wünschen wir viel Erfolg beim ändern der Geschichte aber wir kommen bei den Kavalleristen nur auf 2000 Mann bei 4 Stärkepunkten a 500 Mann oder wird dies bei Kavallerie doppelt gerechnet?

Danke für den Hinweis, werter Ammann! Es handelt sich um 2000 Reiter. Wir haben das entsprechend korrigiert.

Mortimer
21.04.24, 16:17
Die Gliederung des österreichischen Feldheeres am 1. April 1809:


I. Korps (Bellegarde)

Vogelsang (Inf.): 12 000 Mann

Ulm (Inf.): 9000 Mann

Fresnel (Inf.): 4000 Mann

Fresnel (Kav.): 2000 Mann

Artillerie: 5 Batterien


II. Korps (Kolowrat)

Brady (Inf.): 12 000 Mann

Treunfels (Inf.): 3000 Mann

Klenau (Inf.): 4000 Mann

Klenau (Kav.): 2000 Mann

Artillerie: 5 Batterien


III. Korps (Hohenzollern)

Lusignan (Inf.): 12 000 Mann

Saint-Julian (Inf.): 12 000 Mann

Vukassovich (Inf.): 4000 Mann

Vukassovich (Kav.): 2000 Mann

Artillerie: 7 Batterien


IV. Korps (Rosenberg)

Dedovich (Inf.): 12 000 Mann

Bartenstein (Inf.): 9000 Mann

Somariva (Inf.): 4000 Mann

Somariva (Kav.): 2000 Mann

Artillerie: 7 Batterien


V. Korps (Louis)

Lindenau (Inf.): 12 000 Mann

Reuss-Plauen (Inf.): 9000 Mann

Schustekh (Inf.): 4000 Mann

Schustekh (Kav.): 2000 Mann

Artillerie: 6 Batterien


VI. Korps (Hiller)

Kottulinsky (Inf.): 12 000 Mann

Nordmann (Inf.): 9000 Mann

Vincent (Inf.): 4000 Mann

Vincent (Kav.): 2000 Mann

Artillerie: 7 Batterien


I. Reserve-Korps (Liechtenstein)

Hessen-Homburg (Inf.): 14 000 Mann

Hessen-Homburg (Kav. I): 3000 Mann

Hessen-Homburg (Kav. II): 3000 Mann

Artillerie: 3 Batterien


II. Reserve-Korps (Kienmayer)

Aspre (Inf.): 5000 Mann

Schneller (Kav.): 2000 Mann

Clary (Kav.): 1000 Mann

Artillerie: 3 Batterien


Unabhängige Einheiten

Richter (Inf.): 5000 Mann

Neustadt (Inf.): 2000 Mann

Ubrecht (Inf.): 6000 Mann

Vaczay (Inf.): 6000 Mann

Argentau (Inf.): 6000 Mann

Pionier-Bataillon: 500 Mann


Anmerkungen:

Pioniere können dazu verwendet werden, um Brücken zu bauen (Ponton) oder aber um Brücken zu zerstören. Armeen bewegen sich so gut wie immer entlang der Straßen und können auch nur via Straßen (Brücken) die zahlreichen Flüsse auf der Karte überqueren. Es kann also je nach Situation eine Option sein, die Bewegung des Feindes durch Sprengung einer Brücke zu stören bzw. an unvermuteter Stelle mittels Ponton überzusetzen.

Bis auf die Pioniere sind alle unabhängigen Einheiten unerfahren („grün“). Am besten verwenden wir sie als Garnisonen zur Bewachung wichtiger Städte und Nachschublager. Das Gros der in den Korps dienenden Truppen ist von guter Qualität.

Wir erhalten laut Szenario-Beschreibung die „Armee von Innerösterreich“ unter John als Verstärkung. Faktisch scheint es sich um ein Korps zu handeln. Eintreffen wird dieser Verband aber erst in ungefähr 87 Tagen bei Preßburg. Für unsere Offensive nutzt uns das also nichts, aber vielleicht brauchen wir John, falls wir geschlagen werden und uns bei Wien oder Wagram zum letzten Gefecht stellen müssen. Da wir das Szenario noch nie komplett gespielt haben, wissen wir nicht, wie sich die Verstärkung genau zusammensetzt.


https://s20.directupload.net/images/240421/f9yvg4fg.jpg (https://www.directupload.eu)


Wir lesen hier, dass sich der Truppenaufmarsch in diesem Szenario relativ eng an Karls ursprünglichen Plan für den Feldzug hält. Historisch gab es Umstellungen und Verzögerungen, so dass die Armee am Ende zu langsam von der Stelle kam.

Es ist übrigens absolut möglich, dass wir geschlagen werden. Die Österreicher (bzw. Österreicher und Russen in den 1805-Szenarien) spielen sich deutlich schwieriger als die Franzosen. Beim Antesten hat uns die französische KI ganz historisch bei Regensburg und Eggmühl ordentlich zerlegt. Wir sind gespannt, wie es uns im AAR-Spiel ergehen wird...:)

Mortimer
24.04.24, 18:14
Am 1. April 1809 herrscht im Hauptquartier des Erzherzogs hektische Betriebsamkeit. Es müssen Vorbereitungen für den bald erfolgenden Abmarsch der Armee getroffen werden. Vor allem gilt es, Nachschubkolonnen zu organisieren und eine gewissen Umstrukturierung unserer Korps vorzunehmen.

Im folgenden Bild sehen wir oben links die Optionen, die im HQ (Karl) für das Armee-Management auf höchster Ebene zur Verfügung stehen.


https://s20.directupload.net/images/240424/kf9bw3lf.jpg (https://www.directupload.eu)


Das Hospital und das operative Zentrum – also das eigentliche HQ – befinden sich derzeit in Pilsen. Diese beiden Elemente lassen sich auch trennen, d.h. man kann das Hospital in der Nähe des Kampfgeschehens aufstellen, während das HQ im Hinterland bleibt. Zu beachten ist, dass das Hospital nur arbeiten kann, wenn auch Versorgungsgüter vor Ort sind.

Gut ist schon einmal, dass wir aktuell überhaupt ein funktionierendes HQ mitsamt Logistik und kommunikativen Verbindungslinien besitzen (vgl. Statusanzeige „LOC operating: Yes“; LOC = Line Of Communications“). Wenn wir das HQ verlegen, benötigt es mindestens einen Tag, bis es wieder einsatzbereit ist (gleiches gilt für das Hospital).

Über diese Schaltfläche wird auch der gesamte Nachschub organisiert, worauf wir später noch eingehen. Man kann diesen Aspekt auch dem Computer überlassen, aber wir wollen natürlich alles selbst steuern. Wir erhalten zudem die Information, dass in Pilsen 1000 Nachschubpunkte gelagert sind.

Der Oberbefehlshaber kann einem Korps angehängt werden, so dass er mit diesem marschiert. Dies ist dringend zu empfehlen, denn ist der Oberbefehlshaber auf dem Schlachtfeld anwesend, kann er Truppen direkt kommandieren, so dass diese von seinen Fähigkeiten profitieren. Wir erinnern daran, dass Karl unser bester Offizier ist. Er sollte also möglichst da sein, wo die Hütte brennt. Außerdem kann der Oberbefehlshaber anordnen, ein Depot niederzubrennen. Ob und wie schnell dieser Befehl ausgeführt wird, hängt von den Umständen vor Ort ab.

Noch eine Sache: Ersatzpunkte zum Ausgleich von Verlusten (Replacements) haben wir momentan noch keine. Das wird sich im Laufe der Zeit aber ändern. Ersatz lässt sich nur in einem Umkreis von vier Hexfeldern um das HQ zuteilen. Ähnliches gilt für die Versorgung von Verwundeten, d.h. nur in einem bestimmten Radius um das Hospital können Verwundete regenerieren und sich dann wieder ihrer Division anschließen.

Karl gibt folgende Ordre: Die Infanteriedivision Reuss-Plauen mit 9000 Mann wird aus dem Korps Louis herausgelöst und an das Korps Kolowrat überstellt. Louis hat nämlich nur einen administrativen Wert von 2, was bedeutet, das ihm das Führen großer Verbände eher schwer fällt. Kolowrat ist dagegen ein guter Administrator (Stufe 6), so dass wir sein unterbesetztes Korps ruhig verstärken können.


https://s20.directupload.net/images/240424/n835qvhd.jpg (https://www.directupload.eu)


Dem Plan des Erzherzogs zufolge soll der Vormarsch der Hauptarmee über Cham und Schwandorf erfolgen, bevor sie nach Süden abschwenkt und im Raum Regensburg die Donau überquert. Die leichten Kavallerie-Brigaden Klenau (II. Korps) und Vukassovich (III. Korps) werden abkommandiert, um die Vormarschroute zu erkunden. Klenau soll dabei über Schwandorf hinaus nördlich in Richtung Amberg vorstoßen. Wir wissen nicht, wie der Feind reagieren wird und wollen unsere Flanke absichern, falls eine feindliche Bewegung aus dem Raum Nürnberg stattfindet.

Die Kavallerie soll sich aber vorerst nur in Grenznähe begeben, jedoch keinesfalls die Grenze zu Bayern passieren. Die Verletzung der Grenze würde eine formelle Kriegserklärung nach sich ziehen, die wir jetzt noch nicht aussprechen wollen.

Weitere Umstrukturierungen: Hiller (VI. Korps) ist mit Administration 2 und taktischer Fähigkeit 3 auch eher schwach auf der Brust. Deshalb geht die Division Nordmann mit 9000 Mann (Veteranen) an den bei Enns stehenden Kienmayer (II. Reserve-Korps). Außerdem unterstellen wir Kienmayer ebenfalls die unabhängige Division Argentau (6000 Mann).


https://s20.directupload.net/images/240424/otmpjf6g.jpg (https://www.directupload.eu)


Argentau haben wir in unserer Heeresgliederung leider vergessen, was inzwischen korrigiert wurde (vgl. unseren letzten Beitrag). Werfen wir bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die Details dieser Division (oben links). Die Soldaten sind unerfahren, aber derzeit frisch und (noch) mit einer soliden Moral gesegnet. Nachschub ist ebenfalls vorhanden. Wie wir bereits am Beispiel der Kavallerie angedeutet haben, lassen sich Divisionen nicht nur neu zuweisen, sondern auch aus ihrem Verband ausgliedern, so dass sie eigenständig agieren können („detach“). Entsprechend gibt es ein eigenes Befehlsmenü. Die Befehlskette wird dadurch komplizierter, denn auch hier müssen Kuriere eingesetzt werden, um den Korpskommandeur zu instruieren, der dann gesonderte Befehle an die Division gibt.

Wir wollen uns auch um die anderen unabhängigen Divisionen kümmern, die fern des Hauptquartiers entlang der Donau verstreut sind. Unabhängig bedeutet genauer gesagt, dass diese Einheiten direkt der Armee unterstellt sind. Ubrecht steht mit seinen 6000 Mann bei Wien und wird als Garnison in das Stadtzentrum befohlen.

Das Pionier-Bataillon befindet sich in Linz. Wir wollen es aber in der Nähe der Hauptarmee haben. Wir befehlen es vorerst nach Budweis, um sicherzustellen, dass sich die Einheit nicht entlang der Donau durch französisch beherrschte Ortschaften bewegt.

Vaczay (6000 Mann) ist in Schärding und erhält Anweisung zum Aufbruch nach Linz. Neustadt (2000 Mann) steht gefährlich nahe bei Passau und soll sich nach Schärding zurückziehen, um die Bewachung des dortigen Depots zu übernehmen. Richter (5000 Mann) soll ebenfalls nach Budweis abmarschieren und sich dort dem Korps Liechtenstein (I. Reserve-Korps) anschließen.

Es folgen Anweisungen an die Korps Hiller und Kienmayer: Hiller (bei Lambach an der Traun) wird Position bei Enns beziehen, während Kienmayer den Schutz der strategisch wichtigen Stadt Linz mit ihrem großen Depot übernimmt.


https://s20.directupload.net/images/240424/mrcia262.jpg (https://www.directupload.eu)


Man sieht den Inhalt der Depesche an Hiller, die der Kurier übermitteln soll: Aufbruch nach Enns, reguläre Marschgeschwindigkeit, defensive Haltung bei Feindkontakt, Sammelpunkt bei einem Rückzug ist St. Polten. Dem Korps wird zudem das Depot Linz als Versorgungsbasis zugewiesen, d.h. es befindet sich nicht mehr im logistischen Verteiler des HQ. Letzteres wäre unsinnig, denn ein Nachschubwagen würde von Pilsen nach Linz Tage brauchen.

Der Kurier wird voraussichtlich einen Tag und vier Stunden benötigen, um die Befehle zu übermitteln. Die Kavallerie unter Vincent ist davon ausgenommen, denn diese erhält eine Sonderaufgabe: Überwachung der Brücke über den Inn bei Braunau.

Erwähnenswert sind noch die Korps-Befehle „Ausruhen“ und „Marschiere dem Geschützdonner entgegen“. Ausruhen bewirkt, dass das Korps einen Tag pausiert, um Nachzügler (stragglers) einzusammeln und sich zu erholen. „To the Guns“ bedeutet, dass das Korps auf möglichen Gefechtslärm in der Nähe reagieren und entsprechend auf den Ort des Geschehens zumarschieren soll. Ob das funktioniert, hängt vom Kommandeur und auch vom Wetter ab. Bei Regen ist es schwerer, Gefechtslärm über eine größere Distanz wahrzunehmen.

Wenden wir uns zum Schluss der Versorgung zu:


https://s20.directupload.net/images/240424/omrhg7ay.jpg (https://www.directupload.eu)


Wir haben hier bereits einige Kolonnen eingerichtet (siehe im Menü unten rechts). Von den großen Depots in Budweis und Linz gehen je 400 Nachschubgüter nach Pilsen. Vom HQ aus gehen je 70 Punkte an die Korps Bellegarde, Kolowrat, Hohenzollern und Rosenberg. Auch Louis wird 70 Punkte erhalten. Unten links sieht man, über wie viel Nachschub die Korps aktuell verfügen. 40 Punkte sind nur die Hälfte des vollen Proviants. Aus seinem eigenen Bestand kann sich ein marschierendes Korps aber nur wenige Tage ernähren. Wir wollen möglichst gut versorgte Truppen, bevor wir unsere Armee in Marsch setzen.

Bei schlechter Versorgung ist es übrigens so, dass Nachzügler zu Deserteuren werden und sich einfach aus dem Staub machen. Auch gibt es Abzüge bei der Moral und beim Verhalten im Gefecht.

Man kann Nachschub einerseits zum HQ transportieren, andererseits vom HQ zu anderen Ortschaften auf der Karte. So ist es zum Beispiel möglich, eine Kette von Depots entlang einer möglichen Rückzugslinie anzulegen. Das Spiel simuliert auch den Schwund von Nachschub durch Reibungsverluste (das schöne Fleisch fällt in den Dreck, das Getreide verdirbt unterwegs). Außerdem ernähren sich die Kolonnen von dem Nachschub, den sie selbst transportieren (es wird ja Personal benötigt). Am Bestimmungsort kommt also nur ein Teil dessen an, was ursprünglich auf den Weg gebracht wurde.

Vom HQ zu unterscheiden ist die Nachschubquelle. Diese liegt bei Wien. Hier wird automatisch Nachschub erzeugt und per Pferdekarren zum HQ geschafft. Das dauert aber alles seine Zeit. Die Entfernung von der Quelle, die am anderen Ende der Karte liegt, ist das Problem bei Karls ursprünglichem Plan, den wir in diesem Szenario umsetzen wollen (Aufmarsch der Hauptarmee in Böhmen).

Soweit die Vorbereitungen, beim nächsten Mal geht es dann richtig los!

teufelchen
28.04.24, 16:22
Werter Mortimer,

wir kennen den Titel leider nicht.
Ist es nicht frustrierend, wenn man relativ wenig Kontrolle über die eigenen Truppen hat, da die Befehle wenn überhaupt, nur mit zeitlicher Verzögerung die Truppe erreichen. Klar, historisch ist das nachvollziehbar und realistisch, nur vom Spielgefühl her.
War das der Grund, warum ihr ein vorheriges Spiel abgebrochen habt?

Und wie ist das mit der Aufklärung der französischen Einheiten? Wie sind hier die Voraussetzungen?
Gibt es so etwas wie Spionage?

Mortimer
28.04.24, 16:53
Werter Mortimer,

wir kennen den Titel leider nicht.
Ist es nicht frustrierend, wenn man relativ wenig Kontrolle über die eigenen Truppen hat, da die Befehle wenn überhaupt, nur mit zeitlicher Verzögerung die Truppe erreichen. Klar, historisch ist das nachvollziehbar und realistisch, nur vom Spielgefühl her.
War das der Grund, warum ihr ein vorheriges Spiel abgebrochen habt?

Und wie ist das mit der Aufklärung der französischen Einheiten? Wie sind hier die Voraussetzungen?
Gibt es so etwas wie Spionage?

Werter teufelchen,

die begrenzte Kontrolle (verbunden mit dem Kuriersystem und dem WEGO-Modus) ist ja gerade das Faszinierende an dem Spiel. Die damalige Partie haben wir unserer Erinnerung zufolge eher aus Zeitgründen abgebrochen (oder weil ein anderes Spiel unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat).

Unseres Wissens werden auch Spione, kleine Vorposten und Späher simuliert, nur dass diese nicht als Einheiten auf der Karte erscheinen. Es gibt auch einen Aufklärungsreport, der leider nur mit extremem FOW zur Verfügung steht. Hier werden sogar Hinweise aus der Zivilbevölkerung eingefügt, wobei man nie weiß, ob man solchen Informationen trauen darf. Bei unseren Einstellungen können wir den Kommandeur sowie die Korpszugehörigkeit feindlicher Einheiten erkennen, aber nicht die Stärke der Einheit oder die Anzahl der Verwundeten und Versprengten. Der FOW ist relativ dynamisch, d.h. Feindeinheiten sind manchmal kurz sichtbar, verschwinden wieder oder tauchen plötzlich an anderer Stelle wieder auf. Solche Informationen sind nicht immer zuverlässig.

Mortimer
28.04.24, 17:16
Nach Erteilung aller Befehle wird die Runde simultan abgearbeitet. Wie schon gesagt, handelt es sich um 24 Impulse = 1 Tag. So wie wir es verstehen, werden die Befehle am Vorabend gegeben und die Aktionen am Folgetag ausgeführt, denn wir sehen in der Ausführungsphase bereits das Datum des 2. April.


https://s20.directupload.net/images/240428/izawxedm.jpg (https://www.directupload.eu)


Klenau und Vukassovich sind nicht so gut vorangekommen, wie wir erwartet hatten. Kavallerie ist eigentlich relativ zügig, aber die beiden Brigaden haben am 1. April lediglich ca. 30 Kilometer zurückgelegt (laut Handbuch misst ein Hexfeld 9 Kilometer). Leider haben wir nicht darauf geachtet, wann genau sie ihre Befehle erhalten haben.

Die Korps der Hauptarmee sind jetzt dank unserer Maßnahmen voll versorgt. Der Erzherzog wird heute den Befehl zum Abmarsch erteilen. Es wurde auch ein Donau-Übergang bei Ingolstadt erwogen. So würde man vermutlich tiefer in den Rücken des Feindes gelangen. Da sich eine Armee dieser Größe nicht querfeldein durch das Gelände bewegen kann, müsste man dann allerdings einen erheblichen Umweg über die Route Amberg – Neumarkt in Kauf nehmen, um nicht vorschnell die Aufmerksamkeit der Franzosen auf sich zu lenken. Zudem wäre die Verbindungslinie zum eigenen Gebiet sehr lang, so dass wir leicht abgeschnitten werden könnten.

Im Osten haben Hiller, Kienmayer und die unabhängigen Divisionen unsere Befehle überraschend schnell empfangen und sich in Bewegung gesetzt.


https://s20.directupload.net/images/240428/lhdeqxrw.jpg (https://www.directupload.eu)


Man sieht hier auch Nachschubkolonnen auf ihrem Weg. Der Train aus Linz hat jetzt nur noch 386 der ursprünglich 400 Versorgungsgüter auf dem Karren.

Klenau und Vukassovich erhalten Anweisung, mit ihrer Kavallerie die Grenze in Richtung Amberg bzw. Cham – Schwandorf zu überschreiten. An Bellegarde, Kolowrat, Rosenberg und Hohenzollern ergeht der Befehl: Abmarsch nach Cham! Der Erzherzog schließt sich mit seinem Stab dem II. Korps (Kolowrat) an. Rückzugspunkt für alle Korps ist Pilsen. Die Ordre sollte die Korpskommandeure in drei bis fünf Stunden erreichen.


https://s20.directupload.net/images/240428/v47kl8rm.jpg (https://www.directupload.eu)


Das V. Korps (Louis) wird vorläufig nur bis Klattau vorrücken, um das Hauptquartier bei Pilsen zu decken. Die KI agiert in diesem Spiel immer wieder anders und kann für Überraschungen sorgen. In der letzten Probepartie sind die Franzosen unbemerkt über Deggendorf nach Klattau marschiert und hätten fast das HQ mitsamt Depot überrannt.

Im logistischen Zentrum (Hauptdepot) sind aktuell nur noch 650 Nachschubgüter vorrätig. Trains aus Wien sind unterwegs, aber wir fordern zusätzlich weiteren Nachschub aus Linz und Budweis an. Bei Klattau soll ein Depot für Louis eingerichtet werden.

Die Positionen am 3. April:


https://s20.directupload.net/images/240428/zxdc43bh.jpg (https://www.directupload.eu)


Vukassovich hat den Fluss Regen erreicht und steht jetzt östlich von Cham. Klenau liegt deutlich hinter den Vorgaben zurück und ist noch weit davon entfernt, nördlich von Schwandorf die Naab zu überqueren. Auch das Tempo der Hauptarmee wirkt behäbig. Es würde uns nicht wundern, wenn die Franzosen über ihre Spione längst darüber aufgeklärt wurden, was hier vor sich geht. Wir könnten Eilmarsch befehlen, aber dann ermüden die Truppen rasch und benötigen mindestens einen Tag Rast. Im übrigen haben wir bisher klares Wetter.


https://s20.directupload.net/images/240428/sotwl9e4.jpg (https://www.directupload.eu)


Hillers Trägheit ist schon skandalös zu nennen. Am 4. April lümmelt die Hauptmasse seiner Einheiten immer noch bei Lambach herum. Vincents Kavallerie hat derweil Braunau am Inn erreicht. Neustadts Division hat wie geplant die Überwachung des Depots in Schärding übernommen.

Die Kavallerie-Brigade Schustekh (Louis) soll sich entlang der Straße nach Deggendorf bewegen und in Erfahrung bringen, ob dort Feindaktivität stattfindet. Für Aufklärungsmissionen verwenden wir den Befehl „fallback“, d.h. die Einheit soll das Gefecht meiden und sich bei Feindkontakt zurückfallen lassen.

Am 5. April vormittags zieht Vukassovich endlich in Cham ein und erbeutet dort ein kleines Depot mit 18 Nachschubpunkten. Es erfolgt die offizielle Kriegserklärung an das Kaiserreich Frankreich.


https://s20.directupload.net/images/240428/surn4ccw.jpg (https://www.directupload.eu)


Die Kavallerie legt jetzt ein besseres Tempo vor: Am Ende dieses Tages steht Vukassovich kurz vor Schwandorf. Klenau befindet sich jetzt nordöstlich von Amberg. Teile der Hauptarmee erreichen bis zum Abend Cham in der Oberpfalz.


https://s20.directupload.net/images/240428/7clugvye.jpg (https://www.directupload.eu)


Eine Nachschubkolonne für Braunau hat sich auf feindliches Gebiet verirrt und bewegt sich links der Donau auf Landau an der Isar zu (unten im Bild).

Für Cham wird eine Kolonne mit 150 Nachschubgütern eingerichtet. Wir werden die Korps erst in der Stadt sammeln, bevor es weiter nach Schwandorf geht.

Der 6. April: Regen setzt ein. Das ist jetzt noch nicht relevant, jedoch ändern sich die Bodenverhältnisse zu „schlammig“, falls dieses Wetter mehrere Tage anhalten sollte.

Im Verlauf des Tages erreichen Klenaus Reiter Amberg, wobei ihnen ein kleines Depot in die Hände fällt. Vukassovich kommt einige Stunden zuvor in Schwandorf an. Hier befindet sich ebenfalls ein kleines Nachschublager der Franzosen. Währenddessen wird der erste Feindkontakt gemeldet: Elemente des französischen VII. Korps tauchen nördlich von Straubing auf und nähern sich Cham! Offenbar handelt es sich um bayerische Kontingente. Als einer der Divisionskommandeure kann später General von Wrede identifiziert werden.


https://s20.directupload.net/images/240428/p3pbzanx.jpg (https://www.directupload.eu)


Auch im Großraum Passau – Linz stellen wir feindliche Truppenbewegungen fest. Schärding gerät unter französische Kontrolle, allerdings befindet sich noch Neustadt mit seinen 2000 Mann vor Ort. Schon am frühen Morgen wurde eine aufklärende französische Kavallerie zwischen Landau und Passau gesichtet. Die Stärke des Gegners lässt vermuten, dass wir es mindestens mit einem Korps zu tun haben.


https://s20.directupload.net/images/240428/q5ome4b3.jpg (https://www.directupload.eu)


Neustadt wird wahrscheinlich versuchen, sich vor der Übermacht zurückzuziehen. Wir schicken einen Kurier mit dem Befehl, nach Lambach auszuweichen. Ob Neustadt diesen Befehl erhalten wird, ist allerdings sehr fraglich. Die wackere Nachschubkolonne für Braunau hat es tatsächlich geschafft, sich unbehelligt durch feindliches Gebiet zu mogeln.

Man beachte Richters Division am oberen rechten Bildrand. Die Einheit hat Budweis erreicht, besteht jetzt aber nur noch aus 4000 Mann (8 Stärkepunkte), d.h. es müssen 1000 Mann auf dem langen Marsch desertiert sein. Im grünen Feld auf dem Counter werden 2 Stärkepunkte als Nachzügler und Versprengte angezeigt.

Wir werden es unterlassen, einen Vorstoß in Richtung Schärding oder Passau zu unternehmen. Hiller hat noch nicht einmal die Anweisung vom 1. April zur Besetzung von Enns komplett ausgeführt. Für eine Offensive können wir den Mann nicht verwenden. Falls die Franzosen auf Linz marschieren, werden wir sie mit den Korps Kienmayer und Hiller dort erwarten.

Die Kavallerie-Brigade Schneller aus Kienmayers Korps soll den Raum Passau aufklären und in Erfahrung bringen, ob sich weitere Franzosen nähern. Mal sehen, ob hier das Sprichwort „nomen est omen“ seine Gültigkeit beweist. Allerdings dauert schon die Befehlsübermittlung fast einen ganzen Tag.

Falls sich bei Linz Kampfhandlungen entwickeln, hätten wir noch das Reserve-Korps Liechtenstein bei Budweis zur Verfügung. Liechtenstein soll ebenfalls eine Kavallerie (Hessen-Homburg) detachieren und diese die Straße zwischen Budweis und Passau patrouillieren lassen.

Bis zum Abend des 6. April ist das französische VII. Korps fast bis Cham vorgerückt. Wir erwarten eine Schlacht für den nächsten Tag. Augenblicklich befindet sich lediglich Kolowrat in der Stadt. Bellegarde und Rosenberg erreichen den Ort in vermutlich zwei bis drei Stunden. Hohenzollern ist hingegen noch fast 40 Kilometer entfernt.

Befehl an das I., III. und IV. Korps: „Dem Kanonendonner entgegen!“ Hohenzollern soll sich außerdem beeilen und einen Gewaltmarsch einlegen.


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Mit der Option „Additional“ modifiziert man den letzten Befehl, d.h. dieser behält grundsätzlich seine Gültigkeit und wird nur der Situation neu angepasst.

Unser ursprünglicher Plan scheint sich bereits erledigt zu haben. Die Franzosen reagieren schnell und entschlossen. Wahrscheinlich ist der Korse bald selbst auf dem Schlachtfeld anzutreffen. Historisch ist er am 17. April bei seinen Truppen in Deutschland eingetroffen, vielleicht ist das in unserem Spiel auch früher der Fall.

Sappho
29.04.24, 14:16
Also wir hatten mal ein Spiel zum amerikanischen Bürgerkrieg. Wir wissen nicht mehr, wie das hieß. Da wurden auch Befehle per Kurier überbracht, die auch mal nicht ankommen konnten. Auch hatte man nur begrenzten Blick auf die Karte. Wir fanden, das hatte unglaublich viel Flair. Wir fanden das cool.

Alith Anar
29.04.24, 15:55
Das müsste Scourge of War gewesen sein ...

Mortimer
01.05.24, 17:39
Am 7. April kommt es bei Cham zum ersten Gefecht zwischen französischen und österreichischen Truppen. Wir wissen jetzt auch, mit wem wir es zu tun haben: Das französische VII. Korps (aus bayerischen Verbündeten bestehend) wird von Marschall Lefebvre geführt. Dieser Mann kämpfte bei Austerlitz und Jena, belagerte Danzig und schlug Schlachten gegen die Briten in Spanien. Der Titel des Marschalls wird von Napoleon nicht umsonst vergeben, also müssen wir auf der Hut sein.


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Vor der Schlacht können wir die grundlegende Taktik auswählen. Da unsere Korps gemäß Befehl eine defensive Haltung einnehmen, stehen hier nur defensive Taktiken zur Verfügung. Jedes Manöver hat einen Schwierigkeitsgrad. Am anspruchsvollsten ist der Gegenangriff mit dem Wert 6. Wichtig ist, dass Erzherzog Karl selbst das Gefecht anführt (siehe auch die Tabelle der Stärkepunkte oben links), daher haben wir den Kommandowert 7 und können – zumindest theoretisch – alle Taktiken meistern. Wir sagen theoretisch, denn auch die Korpskommandeure und andere Faktoren (Qualität der Truppen, Gelände, Taktik, Moral, Erschöpfung usw.) sind in das Geschehen involviert.

Man sieht die Liste der zu Gefechtsbeginn beteiligten Einheiten und deren Status: Die Mehrheit unserer Männer besteht aus Veteranen, die unverbraucht und zuversichtlich sind. Das stimmt uns optimistisch. Eine Schlacht besteht aus vier Runden, wobei unter Umständen noch weitere Einheiten beider Seiten in den Kampf eingreifen. Jede Taktik hat über die vier Gefechtsrunden verteilt eine „Intensität“, die mit der Intensität der möglichen offensiven Gegentaktiken des Feindes verglichen wird. Die offensiven Taktiken sind Frontalangriff, Scheinangriff (feint attack), schneller Angriff, eskalierender Angriff (Stufenangriff) und Abtastung (probe). Die geringste Intensität (1 in jeder Runde) erreicht man mit einem Rückzug.

In der Tabelle oben links sehen wir die Verteilung der (anfangs beteiligten) Stärkepunkte auf die Waffengattungen: Der Franzose führt mehr Infanterie ins Feld, hat aber im Unterschied zu uns weder Kavallerie noch Geschütze. Aber wie gesagt, es können für uns überraschend noch Verstärkungen in Erscheinung treten.

Nach Auswahl der Taktik präsentiert uns das Spiel folgende Übersicht:


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Wir haben uns für die relativ anspruchsvolle Verteidigung in der Tiefe entschieden. Der Gegenangriff erscheint uns zu riskant, denn dazu fehlt die eindeutige numerische Überlegenheit. Bei einem schlechteren Kommandeur würde sich die einfache Verteidigung empfehlen, da man sonst mit Mali für die eigene Seite rechnen muss. Die Mittelmäßigkeit unserer Generäle zeigt sich aber auch hier: Im Verlauf rechts sehen wir, dass Bellegarde Kommunikationsprobleme hat und Rosenberg ungeschickt kommandiert, was uns entsprechende Abzüge einbringt. Unsere Einheiten stammen aus dem I., II. und IV. Korps. Soweit wir wissen, hängt die Auswahl vom Standort der Einheiten auf der Karte ab. Einheiten aus benachbarten Gebieten greifen insbesondere dann ein, wenn ihr Kommandeur den Befehl „to the guns“ hat und auch in der Lage ist, diesen Befehl zu befolgen.

Weitere Informationen: Artillerie erhält keinen speziellen Bonus, da wir im Stadtgebiet kämpfen. Die Koalition hat die Überlegenheit in Sachen Kavallerie, was ebenfalls für die Berechnung eine Rolle spielt. Wie vorausgeahnt verhält sich Lefebvre aggressiv; er hat den Frontalangriff gewählt. Die genaue Stärke der feindlichen Divisionen sehen wir nicht, diese muss jedoch erheblich sein, wenn zwei Einheiten 44 Stärkepunkte auf die Waage bringen.

Anmerkung: Unsere Seite heißt im Spiel offiziell „Koalition“, da wir uns im fünften Koalitionskrieg befinden und mit Großbritannien, Sardinien und Sizilien verbündet sind. Eine echte Auswirkung hat das auf unseren Schauplatz freilich nicht.


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Wenn wir die Schlacht auslösen, kann man im Nachrichtenverlauf die Entwicklung verfolgen und dort auch Details nachlesen (z.B. dass Klenau zurückgeschlagen wurde, unsere Artillerie einige Treffer erzielt hat usw.). Am wichtigsten ist natürlich das Endergebnis: Unsere gestaffelte Verteidigung hat standgehalten und dem Feind 18 Stärkepunkte abgenommen. Allerdings sind unsere Verluste in Höhe von 10 auch nicht ganz gering (ist auf den Countern aber noch nicht berücksichtigt). Nicht alle Verluste in der Schlacht sind endgültig, denn es gehören auch viele Verwundete dazu, die im Hospital genesen können.

Bei den Details sieht man übrigens ganz am Ende, dass noch eine dritte französische Division (Deroi) eingegriffen hat, jedoch vom Schlachtfeld vertrieben wurde. Vielleicht war diese Einheit auch von Anfang an dabei, nur aufgrund des FOW für uns nicht sichtbar?? Manches in diesem Spiel läuft „unter der Haube“ ab, deswegen schließen wir das nicht aus.

Auf viele der Einzelheiten im Nachrichtenfenster haben wir ehrlich gesagt bislang noch gar nicht so sehr geachtet. Es ist beispielsweise so, dass die Ermüdung (Ftg. = fatigue) mit der Zeit zunimmt, während der in Prozenten ausgedrückte Modifikator (für die Effektivität) allmählich abnimmt, was intuitiv einsichtig erscheint.

Auch die anderen französischen bzw. bayerischen Einheiten (Ludwig und von Wrede) wurden zurückgeworfen, so dass das Treffen bei Cham als Sieg der Koalition gewertet wird:


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Das war jetzt recht ausführlich, aber wir wollten das System einmal genauer erläutern, damit das Geschehen einigermaßen nachvollziehbar ist.

Bellegarde hat die Hauptlast des Kampfes getragen, was sich entsprechend auf den Zustand seines Korps auswirkt: Die Moral hat gelitten, ist aber insgesamt noch befriedigend. Der Erschöpfungsgrad ist relativ hoch, dazu kommt (verständlicherweise) ein gewisser Stresslevel. Es gibt außerdem 3000 Verwundete, die der Behandlung bedürfen.


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Wir zählen bei den beteiligten Korps insgesamt 3500 Verwundete und 1500 Gefallene, Vermisste und Gefangene. Dem stehen 9000 Gesamtausfälle beim Gegner gegenüber.

Neustadt hat den Befehl zum Rückzug auf Lambach bisher nicht erhalten und ist stattdessen nach Braunau ausgewichen. Seine unerfahrenen Männer sind stark ermüdet, einige hinken bereits als Nachzügler hinterher.


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Doch inzwischen sind die Franzosen auch vor Braunau aufgetaucht. Vincents Kavallerie wird auf Lambach zurückgehen, um Kontakt zu ihrem Korps zu halten. Der Nachschubwaggon fällt mit Sicherheit dem Feind in die Hände.

Die Situation am 8. April: Der Franzose ist im Raum Cham nicht mehr zu sehen und hat sich vermutlich bis Straubing zurückgezogen. Vukassovich hat Regensburg erreicht, auch dort ist keine Feindaktivität erkennbar. Klenau steht jetzt bei Neumarkt. Schustekh ist in Deggendorf eingezogen. In all diesen Ortschaften werden von unseren Männern kleine Depots beschlagnahmt. Es regnet immer noch.


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Neustadt konnte seine Einheit zwar sammeln, bewegt sich aber in Richtung Landau. Entweder hat er die Orientierung verloren oder aber es gab aufgrund feindlicher Präsenz keine Möglichkeit mehr, nach Lambach zu entkommen.


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Die Korps der Hauptarmee haben sich einigermaßen erholt. Da bald die ersten Nachschubkolonnen Cham erreichen, verlegen wir jetzt das Hospital in die Stadt, um die Verwundeten versorgen zu können.


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Karl will dem Gegner nachsetzen und befiehlt daher den Vormarsch auf Straubing. Als neuer Rückzugsort wird Cham bestimmt. Bellegarde soll aber vorerst in Cham bleiben, da sein Korps die meisten Verwundeten aufweist. Außerdem wird ein Kurier zu Louis entsandt. Der Befehl lautet, die Zelte in Klattau abzubrechen und sich nach Deggendorf zu begeben.


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Arminius
03.05.24, 09:00
Zeigt es diesen Kretins. "Es ist falsch, Franzose zu sein." (Al Bundy)

PS. Wir haben dieses Spiel wohl auch, aber Piercing Fortress Europe vom selben Programmierer gefiel Uns besser. :)
PPS. Weiterhin viel Schlachten- und Soldatenglück wünschen Wir.

Mortimer
03.05.24, 16:15
Zeigt es diesen Kretins. "Es ist falsch, Franzose zu sein." (Al Bundy)

PS. Wir haben dieses Spiel wohl auch, aber Piercing Fortress Europe vom selben Programmierer gefiel Uns besser. :)
PPS. Weiterhin viel Schlachten- und Soldatenglück wünschen Wir.

Danke, werter Arminius! "Piercing Fortress Europe" besitzen wir auch. "Guns of August" ist ebenfalls vom gleichen Macher (Frank Hunter). Diese Spiele haben eine bestimmte Philosophie gemeinsam: Logistik ist alles, WEGO-Modus, Abstraktionen in einigen Aspekten, dennoch tiefschürfend. Leider macht der Mann nur alle 10-15 Jahre ein Spiel. Vor Jahren wurde "Campaigns on the Elbe 1813" angekündigt, seitdem hat man nichts mehr davon gehört.

Mortimer
07.05.24, 19:41
In der Nacht zum 9. April beginnt in Cham die Einrichtung des Feldlazaretts. Erste Nachschubgüter sind inzwischen dort eingetroffen. Unsere Kolonnen setzen sich im Laufe des Tages in Bewegung. Dabei werden durch Vorausabteilungen unsere Gegner vom 7. April aufgeklärt: Die bayerischen Divisionen Ludwig und Wrede bewegen sich offenbar am Nordufer der Donau in Richtung Regensburg.


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Neustadt ist kaum von der Stelle gekommen und wird von Einheiten des III. französischen Korps eingeholt. Wir rechnen nicht damit, dass er es bis zu unseren Linien schafft.


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Der Vorstoß auf Braunau und Schärding war möglicherweise eine Finte des Gegners, um uns über seine Absichten zu täuschen und unsere Aufmerksamkeit auf diesen Bereich zu lenken. Jedenfalls sieht es jetzt so aus, als würden die Franzosen stramm nach Norden in den Raum Landau marschieren. Es müssen aber noch weitere Korps in der Nähe sein. Wir vermuten eine Konzentration feindlicher Kräfte irgendwo zwischen Landau, Eckmühl (heutige Schreibweise: Eggmühl) und Straubing.

Der Erzherzog entschließt sich kurzerhand, Bellegarde ebenfalls nach Straubing zu beordern. Vielleicht können trotzdem Verwundete versorgt werden, denn Straubing ist von Cham nur vier Hexfelder entfernt, d.h. der Ort liegt in der Reichweite des Lazaretts.

10. April 1809: Der immer noch in Klattau weilende Louis erhält erst jetzt den Befehl zum Aufbruch nach Deggendorf. Die Kavallerie-Brigade Klenau erreicht Neumarkt in der Oberpfalz und erbeutet ein kleines Depot.

Nördlich von Braunau ereignet sich eine Tragödie: Wir erhalten die Nachricht, dass eine Einheit durch Kavallerie überrannt wurde. Es handelt sich um die Brigade Neustadt, die somit zu existieren aufhört. Alle 2000 Mann wurden niedergemacht oder gefangen genommen.

Bei Regensburg werden durch Vukassovich weitere Einheiten des VII. Korps festgestellt, nämlich die Division Deroi und die Korps-Artillerie. Gleichzeitig erhalten wir Informationen über Bewegungen des französischen III. Korps südlich von Landau. Unsere Kavallerie setzt sich dezent in Richtung Straubing ab, um nicht in ein Gefecht mit dem überlegenen Gegner zu geraten. Da wir Regensburg nicht halten können, ordnen wir die Zerstörung des dortigen Nachschublagers an.


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Man sieht hier auch, dass die Divisionen Fresnel und Ulm aus Bellegardes Korps Verwundete mit sich führen. Bei der Inspektion des Korps stellen wir fest, dass sich jedoch insgesamt betrachtet die Anzahl der Verwundeten halbiert hat. Es sind uns aber keineswegs Leute weggestorben, vielmehr wurden diese erstaunlich schnell im Hospital behandelt und wiederhergestellt. Eine sehr erfreuliche Entwicklung!

Abzüglich der Verwundeten haben wir einen Totalausfall von 500 Mann in der Division Ulm (1 Stärkepunkt). Inzwischen ist zwar eine kleine Menge an Ersatzpunkten verfügbar, allerdings können wir aufgrund der zu großen Distanz zum HQ (das sich noch in Pilsen befindet) momentan keinen Ersatz zuweisen.


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Will sich der Feind in Regensburg lediglich sammeln oder plant er ein Umgehungsmanöver, um uns von der Versorgungsbasis in Cham abzuschneiden? Das dortige Depot samt Hospital dürfen wir nicht verlieren. Klenaus Kavallerie soll vorsorglich ihre Position bei Neumarkt aufgeben und sich im Galopp nach Schwandorf begeben, damit sie feindliche Bewegungen beobachten und verzögern kann, falls die Franzosen tatsächlich über Schwandorf nach Cham marschieren.

Außerdem soll Rosenberg im Eilmarsch die Verfolgung aufnehmen und Lefebvre wenn möglich in ein Gefecht verwickeln. Rosenbergs Korps ist ausgeruht und die Moral seiner Divisionen durchweg hoch, während Lefebvre bei Cham große Verluste erlitten hat und entsprechend angeschlagen sein muss.


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Gleichzeitig haben wir die Lage bei Landau im Auge zu behalten. Teile der Armee sind aber noch nicht in Straubing eingetroffen. Und Louis hat sich noch kaum von Klattau entfernt. Wir schicken ihm noch einen Kurier mit der Ordre „Gewaltmarsch!“ hinterher. Wir geben darüber hinaus Weisung zur Errichtung von Depots in Straubing und Deggendorf.

Der 11. April: Das IV. Korps nähert sich Regensburg und ist dem Gegner auf den Fersen. Der Franzose, der sich nicht nach Schwandorf abgesetzt hat oder nicht absetzen konnte, fällt auf Eckmühl zurück.


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Das Depot in Regensburg wird am Vormittag des 11. April von unserer abziehenden Kavallerie niedergebrannt. Karl hatte vorsichtshalber den Befehl dazu erteilt, aber so wie sich die Situation jetzt entwickelt, war dies wohl unnötig. Den Kontakt zum französischen III. Korps haben wir verloren.

Bellegarde kann weitere Verwundete regenerieren, so dass sein Korps nun annähernd Sollstärke aufweist. Kolowrat und Hohenzollern haben ihre Divisionen bis zum Abend vollzählig bei Straubing versammelt. Unsere Kommandeure haben Weisung, sich bei Gefechtslärm aus Richtung Regensburg oder Eckmühl in die Schlacht zu begeben.

12. April 1809: Rosenberg erobert Regensburg kampflos zurück und erbeutet zu seiner Überraschung Nachschubgüter der Franzosen. Die Kavallerie-Brigade Schneller (II. Reserve-Korps) war doch nicht die schnellste und erreicht erst jetzt Passau. Die Stadt ist nicht vom Gegner besetzt.

Eine neue Entwicklung: Schon am Mittag melden Vorposten aus Rosenbergs Korps, dass sich bislang unbekannte französische Truppen aus dem Westen nähern. Wir identifizieren diese Einheiten als dem französischen II. Korps zugehörig. Es kommt zu einem kleinen Scharmützel mit der französischen Vorhut, als diese mit der Hauptmasse von Rosenbergs Truppen zusammenstößt. Angesichts unserer klaren Übermacht muss der Feind zurückweichen.


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Möglicherweise bahnt sich hier eine größere Schlacht an. Das gegnerische VII. Korps muss noch in der Nähe sein. Es können aber auch noch mehr französische Truppen im Anmarsch auf Regensburg sein. Eine schnelle Reaktion ist unumgänglich. Anweisung an Kolowrat und Hohenzollern: Eilmarsch nach Regensburg! Die Befehle für Rosenberg werden modifiziert: Umstellen auf defensive Haltung.

Bellegarde verbleibt in Straubing, um den Donau-Übergang und die wichtige Straße nach Cham zu decken. Außerdem sind seine Divisionen moralisch nicht ganz auf der Höhe. Wir ordnen daher eine Rast für einen Tag an, so dass die Männer Gelegenheit erhalten, sich zu sammeln.


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Wo ist das französische III. Korps? Wir schicken Schustekh, der mit seiner Kavallerie bei Deggendorf steht, zur Aufklärung in Richtung Landau. Das Reserve-Korps Liechtenstein soll mit seinen 18 000 Infanteristen und immerhin 6000 Reitern von Budweis nach Passau vorrücken. Der Kurier braucht bis Budweis aber fast einen ganzen Tag.

Am 13. April kommt es zu dem erwarteten Treffen bei Regensburg. Unser Gegner ist Marschall Lannes (II. Korps), der als einer der besten Anführer Napoleons gilt. Historisch betrachtet wurde Lannes bei dem hier nachgebildeten Feldzug in der Schlacht bei Aspern tödlich verwundet. Lannes wird als kühn und draufgängerisch beschrieben, aber er ist im anstehenden Gefecht zahlenmäßig sehr deutlich unterlegen.


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Unter Karls Führung können wir das gesamte IV. Korps und zusätzlich die Kavallerie-Brigade Vukassovich aufbieten. Lannes hat nur wenige Elemente seines Korps auf dem Feld. Es handelt sich genauer gesagt um die beiden bereits am 12. April aufgeklärten Divisionen. Bei diesem Kräfteverhältnis wählen wir natürlich den Gegenangriff.


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Ein oberflächliches Scharmützel mit magerem Ergebnis, denn Lannes ist so klug, sich vor der Übermacht zurückzuziehen.

Weitere Vorkommnisse an diesem Tag: Nachschubkarren für ein größeres Depot in Regensburg werden auf den Weg gebracht. Darüber hinaus ordnen wir die Verlegung des operativen Zentrums nach Cham an.


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