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Gonzalo
11.11.03, 12:19
http://digilander.libero.it/capurromrc/firenze.jpg

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Das Herrscherhaus Florenz
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Herrscher:
Lorenzo II. de Medici

Die Herrin des Hauses:
Anna Maria Eleonora de Medici

Kinder:
Giovanni †
Giuliano
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Jede Menge adelige Herren und Damen,
darunter die Geliebte des Herzogs
(Desdemona von Venedig)

Der Bischof von Florenz (Giulio)

Der Kanzler
Der Haus- und Hofmeister
Der Schatzmeister und Aufseher des Bankhauses Medici
Der Sekretär und Schreiber
Der oberste Kammerdiener
Der Mundschenk
Der Führer der Leibgarde
Der Herold

Der Außenminister
Der Kriegsminister
Der Marineminister
Der Justizminister
Der Polizeiminister
Der Finanzminister
Der Wirtschaftsminister

Der Provinzverwalter von Florenz
Der Provinzverwalter von Emilia
Der Provinzverwalter von Siena

Der oberste General und Heerführer (Giovanni Acuto*)
Dessen Stellvertreter (Francesco Sforza)

Der Rat von Florenz
Der Rat von Siena
Der Rat der Städte von Emilia

Mehrere im Dienst stehende Herren
einige Architekten, Bildhauer und Maler
ein paar Dichter und Philosophen,
Geistliche und sonstige Kunstschaffende

Eine lange Liste von Abgesandten in allen Teilen des Reiches
und ebenso viele aus anderen Landen am Hofe zu Florenz

noch mehr Dienstboten, Mägde und sonstiges Gesinde...

Gonzalo
11.11.03, 12:23
http://www.fotw.net/images/i/it-fi-fi.gif

Das Wappen von Florenz
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Verträge und Bündnisse
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Gestrichen:

Der Italienische Bund (13VU)
Schutz- und Wirtschaftsvertrag (Mailand / Florenz: 13VU)

Gültig:

Schutz- und Handelsvertrag ((Würzburg / Florenz) 13VU)
Schutz- und Handelsvertrag ((Baden / Florenz) 13VU)
Schutz- und Handelsvertrag ((Anhalt / Florenz) 13VU)
Lehens- und Vasallenvertrag ((Kaiser des HRRDN / König von Italien) 15VU)
Schutz- und Handelsvertrag ((Savoyen / Florenz) 19VU)
Concordia Fidelium / Schutz- und Handelsbündnis (20VU)
Handels- und Zollbestimmungen ((Mailand / Florenz) 20VU)
Schutz- und Handelsvertrag ((Kleve / Florenz) 1507)
Schutz- und Vasallenvertrag ((Frankreich / Brabant / Mailand / Florenz) 1509)

Und ein paar geheime...

Gonzalo
11.11.03, 12:25
http://www.fotw.net/images/i/it_tos-a.gif

Das Wappen der Medici
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Die Chronik des Hause Medici
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1506
Erste Schlacht um Anhalt unter Francesco Sforza

1507
Zweite Schlacht um Anhalt unter Francesco Sforza
Wahl Gregorius von Siena zum Papst (Julius II.)

1508
Brand der Bibliothek und Verwaltungskanzlei
Giuliano de Medici in der Obhut des Klosters Santa Maria Novella

1509
Eintritt des Bündnisfalles durch Angriff Württembergs auf Mailand
Tod des Papstes Julius II.
Aufnahme diplomatischer Verhandlungen am Königshof zu Frankreich
Aufnahme diplomatischer Verhandlungen am Königshof zu Dänemark
Aufnahme diploamtischer Verhandlungen am Königshof zu Polen
Intensivierung diplomatischer Verhandlungen am Hofe zu Baden
Einmarsch des florentinischen Heeres unter Giovanni Acuto in Mailand
Einmarsch des florentinischen Heeres unter Francesco Sforza in Luxemburg
Wahl des Bischofs Cosimo III. zu Florenz zum Papst Leo X.

1510
Investitur des Erzbischofs und Kardinals Giulio zu Florenz durch Papst Leo X.
Rückkehr des florentiner Heereskommandos unter Francesco Sforza
Neustrukturierung der florentinischen Streitkräfte
Abschluss des Schutz- und Vasallenvertrages mit dem Königreich Frankreich

1511
...

Gonzalo
13.11.03, 18:45
Nachdem auch in Florenz die Kunde eingetroffen ward, dass zum einen der Papst einen Gottesfrieden verkündet habe, Italien einen neuen König habe, der Kaiser abdanke und das Reich einen neuen König suche, in Piemont und Ligurien indess die Rebellen offensichtlich die Konfrontation suchten, Savoyen einen neuen Herrscher erhielt und im Norden des Reiches der Holsteiner ob seines verlorenen Erzbistums tobte, entschlossen sich die beiden Angetrauten Lorenzo und Anna Maria unter vier Augen, die große Politik Politik sein zu lassen, sich fürderhin ganz auf das Wohl des kleinen Giuliano zu konzentrieren und ihm vielleicht, so GOTT gnädig sein sollte, ein Brüderchen oder Schwesterchen zu schenken.

Auch galt es zu regeln wie denn die Ausbildung des Erben weiterlaufen sollte, und da in diesen kriegerischen und unübersichtlichen Tagen weder Vater noch Mutter darauf erpicht waren den Sohne über die Schlachtfelder zu schicken, so entschloss man sich ihn mit Beginn des 6. Lebensjahre auf das Kloster Santa Maria Novella in Florenz zu schicken, in welchem bereits viele Medici im jungen Alter erzogen wurden und welches als Hauskloster nicht wenige Wandgemälde sein eigen nannte, welche zur Verschönerung gespendet wurden, und ganz offensichtlich auch zur Präsentation der ehrenwerten Florentiner Familien diente.

Der Maler jener Kunstwerke indess verstand es nur zu wohl seine Gönnerschaft in den Gemälden jener heiligen biblischen Geschichten gleichsam als Betrachter und Teilhaber auftreten zu lassen und so musste er sich um seinen Geldbeutel nicht sorgen, der Aufträge waren nie zu wenige, der Tisch war immer reichlich gedeckt...

http://www.italian-art.org/masters/ghirlandaio/23.jpg

http://www.italian-art.org/masters/ghirlandaio/22.jpg

Jens von Schwarzburg
13.11.03, 20:10
Mein Freund Lorenzo,

wir grüßen euch herzlichst und aus tiefer Freundschaft.
Nachdem mein Mentor und Herr, Victor-Hugo nicht mehr König ist und
dieses schwere Amt uns überlassen hat, möchten wir euch gerne einmal in
Florenz besuchen.
Man hat uns schon viel von euch und eurer Famile erzählt und auch viel über Florenz.Wir werden euch besuchen sobald die Krise in Piemont und Ligurien überstanden ist.
Wir hoffen auch einen gemeinsamen Weg zu finden, den wir gehen können.
Man sollte die Künste Italiens in die Welt tragen und sie ihr presentieren.
Denn euer Haus und Florenz an sich sind die kulturellen Träger unserer Nation.

gez. Euer Freund König Cosimo I von Italien

Der Eldermann
14.11.03, 16:58
http://www.ligue.savoie.com/images/ligue.gif

Der Bote, wie jeder Bote Savoyens ein Chevalier des St. Maurice, tritt vor den Fürsten Florences, Lorenzo de Medici:

"Euer Hoheit, Savoyen sendet Euch Grüße und dankt für Eure Aufwartung. Der Comte de Chambéry ist erfreut zu hören, daß Ihr der Suche nach Friede und Freundschaft verschrieben seid. Savoyen ist ein kleines, aber nicht unbedeutendes Herzogtum, agiert es doch als dynastische und friedvolle Verbindung zwischen Italien und Frankreich. In dieser Aufgabe plant der Duc den Bau einer Kathedrale der Christlichkeit in Chambéry, seiner Residenzstadt. Eure Expertise sowie die Eurer Bauherren und anderer Künstler ist dabei wohl gelitten und würde dem gottgefälligen Werk schnelle Vollendung garantieren.
Mein Herr, der Duc de Savoie, lädt Euch zudem ein, der bevorstehenden Einsetzung des kirchlichen Prälaten für Savoie in Rom beizuwohnen, sobald Seine Heiligkeit, der Papst, die Entscheidung getroffen haben wird."

Jens von Schwarzburg
16.11.03, 10:46
Die königliche Familie ist in Florenz angekommen um dort schutz zu suchen.
Ein Schiff wartet der weile an der Küste um sie nach Frakreich zu bringen.

Allesandro I Prinz von Italien richtet das Wort an Lorenzo II;
Danke für die Freundschaft.
Mailand wird fallen und wir sind uns sicher das Florenz auch nicht mehr lange hat.
Der Orden ist verrückt vom absoluten Größenwahn....bitte rettet euch und eure Familie


Nach diesen Worten verließ die Königsfamilie Italien und reiste mit dem Schiff nach Frankreich.

Gonzalo
17.11.03, 17:17
Die königliche Familie ist in Florenz angekommen um dort schutz zu suchen.
Ein Schiff wartet der weile an der Küste um sie nach Frakreich zu bringen.

Allesandro I Prinz von Italien richtet das Wort an Lorenzo II;
Danke für die Freundschaft.
Mailand wird fallen und wir sind uns sicher das Florenz auch nicht mehr lange hat.
Der Orden ist verrückt vom absoluten Größenwahn....bitte rettet euch und eure Familie


Nach diesen Worten verließ die Königsfamilie Italien und reiste mit dem Schiff nach Frankreich.

Ob dieser Entwicklung herrschte in Florenz blankes Entsetzen. Was sollte man tun? Wie sollte reagiert werden? Niemand wusste, was als nächstes geschehen würde. Einige meinten, man solle kämpfen, Stand halten, sein Heil in einem Bunde mit Frankreich suchen. Andere meinten, es seie besser nun kühlen Kopf zu bewahren und mit diplomatischen Mitteln das beste herauszuholen.

Lorenzo II. indess saß in seinem Arbeitszimmer, hörte die unterschiedlichen Meinungen seiner Minister und Berater und fällt dann eine Entscheidung.

"Wir haben unsere Verträge. Sowohl mit dem König von Italien, als auch mit dem Herrscher von Württemberg. Da jedoch letzterer unseren Freund und seinen Schwager selbst angriff - verflucht möge er sein - haben wir wohl keine Wahl!"

In Florenz unterdessen wurde die Mobilamchung ausgerufen, als dann die Kunde vom gleichzeitigen Tode des Königs von Italien und des Papstes in der Hauptstadt eintrafen reagierte das Volk mit lähmendem Entsetzen. Sollte dies ein Zeichen sein? Hatte der Allmächtige seine Hande von Ihnen allen abgezogen?

Gonzalo
17.11.03, 18:05
Micheangelo indess widmete sich erneut seines bedeutsamsten Werkes, gab es doch immer noch hier und da etwas zu feilen.

http://www.acs.ilstu.edu/faculty/rfzant/images/david.jpg

Bischof Cosimo III. indess rief die Bevölkerung von Florenz dazu auf zu fasten und zu beten, auf dass sich der Allmächtige sich ihrer erbarme.

"Solange der Herr jedoch immer wieder einen David erweckt,
solange wird Florenz sich niemand anderem beugen, als dem Allmächtigen allein.
Wir sind ein souveränes Volk, eine souveräne Stadt,
wir wählen unsere Herren selber wie wir auch die Medici erwählten,
welche Bürger unter Bürgern Freie allezeit waren.
Florenz ist frei und bleibt frei, einzig dem Allmächtigen unterworfen.
Und wenn wir gegen einen Goliath zu kämpfen haben,
ein Stein auch noch so winzig, kann jenen zum Fallen bringen..."

Jens von Schwarzburg
17.11.03, 19:47
Ein Brief des Königs von Italien Victor-Hugo I von Italien.

Mein edler überalles geschätzter Freund Lorenzo II,
wir wenden uns an euch und bitten euch um treue.
Wir wissen ihr steht zu Italien und der Kirche, dafür gilt unser Dank.

Wir versprechen euch eins,
solange noch ein Italienischer Mann
auf zwei Beinen stehen kann,
werden wir kämpfen.
Sie werden uns nie besiegen.

Ein Freund machte uns vor kurzem aufmerksam auf das was unsere Fahne uns sagen will.
Grün, wie die Weinberge in der Toskana.
Weiß, wie die Gesichter unserer Männer.
Rot, wie das Blut unserer Soldaten.

Lang lebe Italien.

Gonzalo
20.11.03, 13:37
http://www.justresponse.net/machiavelli.jpg

Am späten Abend, als sich die Hofgesellschaft im Kaminsaal versammelte und den Flötenspielen bekannter Künstler lauschte, Gedichte gelesen waren und man sich für den nächsten Abend verabschiedete, blieb noch ein kleiner Kreis bedeutender Herren zurück, als da genannt seien, seine Hoheit selbst, der Kanzler, zwei Träger hoher Würden der Stadt und ein noch junger Gelehrter names Machiavelli, welcher soeben an einem Buche schrieb, welches "Der Fürst" heißen sollte. Die Herren unterhielten sich angeregt, widersprachen sie oft und heftig, waren ob der Thesen oft erschüttert und doch faziniert.

"Werter Herr," sprach da Lorenzo, und blickte ihn direkt an, "wenn die Herren der Welt Euren Thesen folgen sollten, es wäre das Ende des bisher dagewesenen."

Zu Florenz indess verkündete der Herold die allgemeine Mobilmachung, rief im Namen der Signoria und aller Herren der Stadt zu Einheit in Wort und Tat auf und verkündete, alle mögen nun alles gemeinsam ertragen, auf dass die Gefahr von ihrer Heimat ferngehalten werden könne.

Der Eldermann
20.11.03, 14:17
Da der Bote Savoyens seit unzähligen Monaten auf eine Antwort des Medici wartete, doch dieser damit zu beschäftigt war, seine Ränke durch und auf den Stuhl Petri zu schmieden, reist der Chevalier nach Chambéry ab, in seinem Gepäck Nachricht über die Praktiken des florentiner Hofes.

Ein möglicher Freund Florencens weniger.

Gonzalo
20.11.03, 17:34
Da der Bote Savoyens seit unzähligen Monaten auf eine Antwort des Medici wartete, doch dieser damit zu beschäftigt war, seine Ränke durch und auf den Stuhl Petri zu schmieden, reist der Chevalier nach Chambéry ab, in seinem Gepäck Nachricht über die Praktiken des florentiner Hofes.

Ein möglicher Freund Florencens weniger.

"Ihr habt was? Einen Abgesandten aus Savoyen wieder gehen lassen? Ihr habt ihn gar vergessen?"

Seine Hoheit Lorenzo II. war ausser sich, ging auf und ab, tobte und schrie - wie es einem frommen Manne gar nicht stand - dutzende Flüche an den Kopf des Haus- und Hofmeisters, welcher schweigend und mit hochrotem Kopf in der Ecke des Zimmers stand.

Ein dermaßen Mißgeschick war ihm in all den Jahren nie geschehen, immer waren alle Gäste zu Florenzen gebührend und großzügig willkommen heißen worden, immer lebten alle jene Herren am Hofe des Herzogs, wie andern Orts nur Könige.

Doch diesen einen, er wußte selbst nicht wie es geschah, er übersah ihn, nahm ihn doch zur Kenntnis, doch der Krieg, die vielen Abgesandten vieler Länder, heimliche Diplomaten, seien es Franzosen, Italiener, Teutsche Boten gar aus vielen Landen, von Württemberg und Baden bis nach Dänemark, die vielen Generäle, Künstler und Autoren, Musiker, und was weiß der Herrgott, was, ER hatte IHN vergessen, und es sollte für dieses Mißgeschick keine Entschuldigung geben.

Seine Hoheit Lorenzo II. indess hatte aufgehört zu toben, setzte sich zurück an seinen Stuhl und überlegte wie er den Schaden wieder gut machen könne. Er blickte aus dem Fenster, verweilte mit den Augen kurz am Horizont und hatte einen Plan gefasst...

"Wisst Ihr was? Wir werden einen Brief der Entschuldigung an den Herren zu Savoyen schicken. Und IHR, nicht ein Bote, IHR werdet ihn PERSÖNLICH überbringen!"

Gonzalo
21.11.03, 13:02
http://www.esola.at/Palazzo%20Vecchio.jpg

Unterdessen tagten die ehrwürdigen Stadtherren im Rathaus zu Florenz in Anwesenheit des Kanzlers um zu beratschlagen, wie angesichts der Bedrohung Italiens durch den Übergriff des Herrschers zu Württemberg vorzugehen sei.

...

"Der Italienische König ist unser Verbündeter, wir können ihn nicht hängen lassen..."

"Wieso nicht? Steht das irgendwo geschrieben?"

"Florenz steht zu seinen Verträgen. Unser Wort ist Befehl. Noch nie wurden wir unseres Wortes brüchig."

"Ja es geht um unsere Würde. Unsere Integrität."

"Sagt ein Borgia. Seid Ihr nicht die größten Meuchler?"

"Wir verbitten uns den Ton. Die Strozzi..."

"Gemach die Herren, gemach. Es geht hier um Florenz."

"Sehr recht. Doch wir vergessen den Papst. Florenz hat sich von je her, immer zum Papst gehalten, nie zu Kaisern oder Königen."

"Und der Papst, ist er nicht tot?"

"Auch wahr, doch sein Gottesfrieden steht und war überdeutlich formulieret."

"So brach der Württemberger jenen Frieden. Das steht fest."

"Doch darum geht es nicht, die Frage ist, was tun?"

"Was ist mit Frankreich? Greift es ein?"

"Was soll sein?..."

"Nun, immerhin, Florenz und Frankreich tragen nicht umsonst die Lilie im Wappen..."

"und werden darin untergehen, wenn sie wollen. Florenz hat nur auf sich zu sehen, ganz alleine. Mögen die anderen sich klopfen, wir sind Händler, Bänker, Diplomaten, was auch immer, keine Krieger."

"Wohl wahr."

"So kann nur ein Strozzi reden. Seid Ihr blind, wollt, Ihr dass WIR die nächsten sind, die von Teutschen Horden heimgesucht bald werden? Erst treten sie Mailand dann uns..."

"Mögen sie Mailand treten, wir würden es auch..."

"Ruhe, ruhe, ruhe..."

"Ignorant!"

"Borgia!"

"Medici"

"Medici?"

"Was sagt der Fürst? Was sagt der Fürst?"

...

Hier wollen wir jedoch den Saal wieder verlassen und die Herren in aller Ruhe und gesitteter italienischer Manier politisieren lassen, wie es die Florentiner seit Jahrhunderten zu tun pflegten...

Gonzalo
25.11.03, 18:55
Schutz- und Vasallenvertrag
zwischen dem König von Frankreich,
den Königen von Brabant und Mailand, sowie
den Fürsten von Brabant, Mailand und Florenz

Im Angesichte Gottes und aller Heiligen, im Beisein der Edelleute von Frankreich, Brabant und Italien, seien Kund und bekannt gegeben:

Wiewohl die Fürsten des Reiches alleine Gott und dem Kaiser sich zu verantworten haben und nur von ihnen gerichtet werden können, jedoch nicht von anderer Fürstenhand, und wiewohl niedere Fürsten Könige nicht zu richten und zu strafen vermögen, weil es ihnen von Gottes her und auch nach dem Weltenrechte nicht zusteht, wiewohl ihnen vom Kaiser jedoch nicht Schutz gewähret ward und das Recht zu Boden lag und Faustrecht galt, sehen die genannten Edelleute das Recht von Seiten des Kaisers und der Kurfürsten als gebrochen an und sich in selben Maße an jenen und seine Herrschaft nicht mehr gebunden,

vielmehr schließen sie sich aus freiem Willen und in freimütigem Geiste als Brüder gleichen Sinnes zusammen, beschließen fürderhin sich, wie es freien Landesfürsten stehet, das Recht der Könige – welche sie aus Gottes und Kaisers Gnaden auch sind - an sich zu nehmen.

Dessen gewiss und seinen königlichen Brüdern verpflichtet, geloben und gewähren seine allerkatholischste Majestät Louis XII von Frankreich den Herren von Brabant, Mailand und Florenz Schutz von Leben, Herrschaft und Landen, darinnen sie nach eigenem und geltendem Rechte zu herrschen haben, gleichwie im Gegenzuge die Herren von Brabant, Mailand und Florenz seiner allerkatholischsten Majestät von Frankreich Freundschaft, Treue und Gefolgschaft im Kriege schwören.

Möge der Allmächtige diesen Bunde besiegeln und segnen und seinen Feinden zum Fluche sein.

gezeichnet und gesiegelt im Jahre des Herrn 1509

Louis XII.
König von Frankreich
Bewahrer der Heiligen Kirche

Gottfried I.
König von Brabant
Großherzog zu Flandern, Herr über Brabant,
Luxemburg, Zeeland und Artois

Victor-Hugo I.
König von Italien
Großherzog zu Mailand,
Herr über Ligurien und Piemont

Lorenzo II. de Medici
Herzog von Florenz,
Herr über Emilia und Siena

Gonzalo
01.12.03, 20:35
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Nach der Investitur erreichte der neue Kardinal Giulio von Florenz seine Heimatstadt, stolz in einer solchen Stadt die Herde des HERRN weiden zu dürfen, jedoch auch demütig ergriffen, ob der schweren Aufgaben, die auf ihn warten würden. Es würde nicht einfach werden, befanden sich doch sowohl die Kirchen als auch die Fürstentümer im Reich in einem Umbruch, der kaum aufzuhalten schien. Und doch galt es gerade in diesen Zeiten um so mehr an den Fundamenten des Glaubens und der Kirche festzuhalten, stand nicht um sonst geschrieben, der HERR sei heute, morgen und in Ewigkeit der selbe?

Giluio indess befahl seinen Geist dem HERRN, willig alles in seiner Macht stehende zu tun, um seine Aufgaben so zu erfüllen, dass er dereinst im Gerichte der Welten, seinen Namen im Buche des Lebens finden würde...

Trajan
02.12.03, 20:03
Frieden und Wohlstand werter Lorenzo II. de Medici

Mit freuden haben Wir Euren Brief gelesen und möchten mit diesem Schreiben Unseren Dank zum Ausdruck bringen.
Auch haben Wir vor in nächster Zeit ein wenig auszuspannen und wo könnte man das besser als in Florenz werter Freund.
Wir hoffen Ihr hab gegen einen Besuch nichts einzuwenden, den genaueren Termin werden Wir Euch noch bekannt geben.

Nun denn laßt es Euch und den Eurigen gut gehen, die Arbeit wartet wieder auf Uns.

Gehabt Euch wohl alter Knabe.

In Freundschaft


Trajan zu Echter

Herzog von Franken

Gonzalo
03.12.03, 19:15
Lorenzo las den Brief seines Freundes, dachte kurz darüber nach, wie lange sich sich nun schon nicht mehr gesehen hatten und was in der Zwischenzeit alles passiert war. Sorgsam legte er das Pergament zurück auf das kleine Tischen, welches neben seinem Stuhle stand und blickte hinüber zu den Damen des Hofes, welche sich gerade über irgendeinen Galanen lustig machten.

Anna Maria war in der Tat immer noch eine schöne und reizende Frau für ihr Alter, auch wenn das Feuer der Leidenschaft ein wenig erloschen war, die vergangenen Jahre waren auch an ihr nicht spurlos vorbeigegangen, und die Sorge um Florenz, das Wohl ihrer Untertanen und auch den kleinen Giuliano hatten ihr hart zugesetzt, so dass sie nach einer schweren Fehlgeburt beinahe gestorben wäre, hätte nicht ein arabischer Arzt einen Ausweg gefunden. Sie war noch am Leben, jedoch - so hieß es - sie würde nie wieder Kinder bekommen können.

http://www.erasofelegance.com/bronzino3.jpg

Anna Maria de Medici - geborene Anna Maria Elenora von Toledo
auf einem Gemälde mit dem verstorbenen Giovanni
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Anfangs raubte ihr diese Hiobsbotschaft beinahe alle Sinne, ward ihr doch kein Wunsch größer, als ihrem geliebten Lorenzo weitere Kinder zu schenken, jedoch fand sie sich nach Zuspruch ihres Beichtvaters mit ihrem Schicksale recht bald ab, konzentrierte sich von nun an auf Geschicke ihres Hofes, griff ihrem Gemahlen - wo immer es nötig schien - unter die Arme und ward in allen Staatangelegenheiten eingeweiht.

Dies hatte jedoch auch zur Folge, dass sich auf leidenschaftlichem Gebiete der ehelichen Liebe nach ersten erkundenden Zeiten des Frühlings und den stürmischen Phasen des Sommers, nun eine gewisse Ruhe einstellte, welche jedoch ihre Liebe und Zuneigung zueinander nicht in Frage stellen konnte, sie beide waren so vertraut miteinander, kannten sich im innersten der Seele, ihre Stärken und Schwächen, wussten was der andere dachte, bevor er redete, bevor er sprach.

So dauerte es auch nicht lange, bis Anna Maria merkte, dass Ihr Gemahl für eine gewisse Dame am Hofe Interesse zu zeigen begann. Anfangs war sie leicht irritiert, innerlich ein wenig verletzt, jedoch spürte sie auch die Verlegenheit und Unsicherheit ihres Gemahlen, sein inneres Ringen, wie er die Gegenwart jener Dame zum Teil suchte, dann jedoch auch mied, und sich versträrkt ihr selber - seiner Gemahlin wieder widmete.

Anna Maria wußte zunächst nicht was sie tun sollte, verdrängte jedoch bald ihre anfänglichen Schmerzen, sah sie doch wie ihr Mann um ihre Liebe kämpfte, und dennoch, als es ihr innerlich immer mehr zur Gewissheit ward, dass sie nie wieder einem Kinde das Leben würde schenken können, und nach jener Fehlgeburt, seit jenem operativen Eingriff, die Lust bei ihr gänzlich verloren gegangen war, sie beim Liebesakte nichts mehr verspürte, meinte sie, ihrem Manne etwas schuldig zu sein, meinte sie ihm dieses Glück auch weiterhin zukommen lassen zu müssen.

So geschah es, dass sie selbst alsbald, das Liebesglück ihres Gemahlen zu planen begann, dass sie die Zusammentreffen ihres Mannes mit jener jungen Dame - ohne deren Wissen - heimlich arrangierte, dass sie Gelegenheiten schuf und die zarten Bande jener entstehenden Beziehung knüpfte. Sollte sie nicht mehr in der Lage sein, ihren Gemahlen glücklich zu machen, was sollte sie hindern, ihn in den Armen einer anderen glücklich zu sehen? Könnte jene junge Dame nicht die Schmerzen lindern, den Fluch von ihnen nehmen, welcher über ihrer eigenen Beziehung lag?

Sie wußte ihre Liebe und Freundschaft würde stärker sein als der anfängliche Schmerz, sie wußte, sie würde ihren Gemahlen niemals an eine andere Frau verlieren, sie wußte er würde immer an ihrer Seite bleiben, selbst wenn er - um seinen männlichen Begierden nachzugeben - seine Triebe im Schoße einer jüngeren, vielleicht sogar schöneren Dame stillen würde.

So kam es, dass Lorenzo - ohne recht zu wissen, wie ihm geschah - alsbald in einem zweiten Frühling zu neuem Leben erwachte. Er erkannte eines Tages, dass seine eigene Gemahlin an seiner Affäre - welche ihm zu Beginn schwerste Schuldgefühle in die Seele schrieb - keinen Anstoss nahm, ja ihr gegenüber sogar wohlwollend aufgeschlossen ward, sogar den Anschein zu erwecken schien, es läge in ihrem Interesse.

Die junge Dame indess, welche in das Glück versetzt ward, die Geliebte des Herzogs von Florenz zu werden, bekam von all jenem nichts mit, zu verliebt war sie in jenen galanten Fürsten, zu jung und unerfahren noch, um zu erkennen, welches Spiel hier am Hofe, zwischen den beiden Eheleuten gespielt ward. Sie erkannte nicht, dass sie zwar den Mann in ihren Armen halten konnte, jedoch niemals jenen Platz in seinem Herzen einnehmen würde, welcher unwiderruflich und für alle Ewigkeit an Anna Maria de Medici vergeben war.

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Die Geliebte des Herzogs