PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herzogtum Savoyen



Der Eldermann
13.11.03, 20:25
_____ Fortitudo eius Rhodum tenuit _____

http://www.scotlandroyalty.org/savoie.gifhttp://www.champdor.com/images/savoie.gif


___________ Das Fürstenhaus _________

Julius Comte de Chambéry, Duc de Savoie


________ Ritter von St. Maurice ________

Der Bund der Ritter von Saint Maurice wurde
von Herzog Amedeo VIII. gegründet & dient
der Companie und dem Schutze des Fürsten

http://parati.free.fr/image/chevalerie/croix8.gif


_________ Château Chambéry _________

http://www.sabaudia.org/v2/expo/nice_et_savoie/gallerie/images/73-08.jpg

_________ Abtei Hautecombe _________

http://www.sabaudia.org/v2/expo/nice_et_savoie/gallerie/images/73-24.jpg

____________ Chambéry _____________

http://www.sabaudia.org/v2/expo/nice_et_savoie/gallerie/images/73-05.jpg

Der Eldermann
13.11.03, 20:26
____ http://www.ligue.savoie.com/images/ligue.gif ____

Der Eldermann
13.11.03, 20:48
Nach längerer Reise erreichte eine große Armee unter Marschall Kastellan und Julius die Hänge Chambérys. Nun standen die Savoyer Truppen und ein Heer aus dem Norden zur Verteidigung des Herzogtums bereit.

In einer feierlichen Zeremonie wurde alsbald Julius zum Comte de Chambéry und Duc de Savoie ernannt. An das Volk wurde aus diesem hervorragenden und erfreulichen Grunde Getreide vergeben, die Steuern wurden gesenkt und die öffentlichen Ausgaben erhöht. Der Bau von vier Eisenhütten wurde in Auftrag gegeben. Das Volk könne alsbald die Segnungen des neuen Herrschers erfahren, so hörte man allerorts.

Anschließend ernannte der Comte de Chambéry Marschall Kastellan zum offiziellen Oberbefehlshaber der savoyardischen Armee und Inspecteur der Holsteiner Truppen auf savoyardischem Territorium.

Als seinen Kanzler bestätigte er den bereits unter der Herzogin Isabelle dienenden Phillippe de Montmélian, einen besonnen Mann mittleren Alters.

Der Bund der Ritter des Saint Maurice wurde reaktiviert und zur Leibgarde des Comte erhoben. Sein Bundeshaus würde sich in der Abtei Hautecombe am See Bourget befinden, dem offiziellen Zentrum des geistigen Handelns und Lebens in Savoyen.

Der Bau einer Kathedrale wurde beschlossen und sollte sobald wie möglich begonnen werden. Weitere Modifikationen und Progressionen würden in guter Zeit vorgenommen.

Gonzalo
14.11.03, 12:43
Unterdessen erschien ein Bote aus Florenz um dem neuen Herrscher seine Aufwartung zu machen.

"Wir grüssen Euch im Namen unserer Hoheit Lorenzo II. de Medici und zeigen uns hoch erfreut Euch - nach Eurem kurzen Aufenthalte in Rom - nun als unseren Nachbarn willkommen zu heißen. Wir hoffen, dass Ihr länger bleiben werdet als der letzte, dass fürderhin unsere Beziehungen in Frieden und wirtschaftlicher Nachbarschaft gedeien mögen. So es an uns liegt, nehmt unsere Hand in Freundschaft an, so es an uns liegt - sagt wo Ihr der Hilfe bedürft - Florenz wird Euch gerne nicht nur Freunschaft, sondern auch Hilfe anbieten."

Der Eldermann
14.11.03, 15:00
"Seid gegrüßt, Herold des Hauses der Medici. Der Comte de Chambéry läßt Eurem Herrn, Lorenzo de Medici, die besten Grüße ausrichten und dankt für Seine Aufwartung. Savoyen ist bis vor kurzem ein krisengeschütteltes Land gewesen, welches selten zur Ruhe kommen durfte, sei es durch Unbarmherzigkeit oder manche Unglaublichkeit des Schicksals. Freunde sind daher stets willkommen.
Um den Gottesfrieden zu ehren und würdigen, wird dieses Herzogtum in Bälde den Bau eines Domes anstreben, der die Einigkeit des Deutschen und des Französischen Reiches in Glaubensangelegenheiten zementieren soll.
Savoyen ist ein kleines Herzogtum, seines piemontesischen Teils verlustigt, und benötigt daher Unterstützung bei jenem Gott-gefälligen Bau. Florences Baumeister und Künstler sind weithin bekannt, deren Mitarbeit an Architektur als auch Gestaltung des Gotteshauses wäre ein wahrhaft christlicher Akt der Nächstenliebe und des Gottesglaubens. Ihre Finanzierung durch Florence wäre ein Geschenk unter Glaubensbrüdern, welches der Comte de Chambéry hoch schätzen würde."

Jens von Schwarzburg
14.11.03, 15:42
Italien entrichtet seine Grüße an die neue Herrschaft im schönen Savoyen.
Wir hoffen auf Freundschaft und ein friedliches Beieinander.

gez. Hofmeister Phillibert von Piemont

Der Eldermann
14.11.03, 16:25
...ob der Botschaft aus Mailand. Solle er diese dem Duc vorlegen oder vorerst ein obligatorisches Dankesschreiben aufsetzen lassen, welches herzoglicher Unterschrift und Siegel nicht benötigte?! Wieviel wußte der Comte de Chambéry über Mailand und den Angriff des Italieners auf das damals noch mit ihm verbündete Savoyen?

De Montmélian begibt sich zum Duc.

Jens von Schwarzburg
14.11.03, 17:35
Am frühen Abend erreichen zwei große Karren den Hof zu
Chambery.
Ein Herold überreicht einen Brief des Handelsminister von Mailand Sforza Monteciello.

Italien schickt euch diese Güter als Zeichen des guten Willens und um eurer Bemühungen um eine Kathedrale zu unterstützen.Wir alle hoffen auf gute Beziehungen, die unseren beiden Länderen Friede, Reichtum und Wohlstand garantieren möge.
In den Karren befinden sich 1000 Einheiten Holz und 1000 Einheiten Eisen.
Grüße aus Mailand.

gez. königlicher Handelsminister Sforza Monteciello

Der Eldermann
14.11.03, 18:12
Der Haushofmeister des Chateau Chambéry wirkte ein wenig überrascht, doch nahm er die so sehr benötigten Waren entgegen, um sie dem Bauprojekt zustellen zu lassen. Das würde den Bau der Kathedrale erheblich beschleunigen. Er setzt eine Brief auf, den er den Mailändern mit gibt.

Der Eldermann
15.11.03, 02:16
Julius rief noch spät nachts einen Boten zu sich und übergab ihm ein Schreiben. Dreifach gesiegelt sollte es auf dem schnellsten Wege nach Paris gebracht werden, zum König von Frankreich.

"Spute Er sich, diese Depesche ist von größter Wichtigkeit."

Der Eldermann
15.11.03, 14:52
An einem herbstlichen Vormittag des October A.D. 1508, die Stadt ist in bunteste Farben getaucht, versammelt sich eine große Menschenmenge an einem zentralen Orte in der savoyardischen Residenzstadt Chambéry. Der Duc de Savoie läßt eine Bulle, darin eingeschlossen ein Gebet an den HERRN, eine Flagge Savoyens und einen Stein des Bauareals, in das Fundament der Unifications-Cathedrale einmauern. Die ersten Gaben aus Mailand haben den schnellen Abschluß des primären Bauabschnittes ermöglicht, so daß bereits im nächsten Jahr die Grundmauern errichtet werden können. Nach einem Gebet und der Segnung durch Abbé Pierre machen sich die Arbeiter daran, die zweite Bauphase vorzubereiten.

Der Eldermann
16.11.03, 05:23
Als der Comte de Chambéry die Kunde vom Bruch des Gottesfriedens durch Württemberg mit der Kriegserklärung gegen Mailand hört, ist er überrascht und ein wenig ratlos. Vorerst wird er daher keinen Boten gen Italien senden, da die Verhältnisse erst durch ein Machtwort des neugewählten deutschen Königs geregelt werden könnten.

Jens von Schwarzburg
16.11.03, 10:57
Ein Brief aus Italien

Es sollte nicht sein mit Freundschaft und Frieden.
Verzeiht uns.....

Der Eldermann
17.11.03, 19:31
Die Gottlosigkeit im HRRdN durch das allseitige Brechen des päpstlichen Gottesfriedens, den Mißbrauch der höchsten weltlichen und geistlichen Macht und die Drohungen gegen Reichsfürsten strebt einem katastrophalen Höhepunkt entgegen: Der Untergang des Reiches naht, befeuert durch mögliche Eingriffe anderer katholischer Länder. Eine Zersplitterung ist nicht mehr auszuschließen, die ersten Gedanken einer niederländischen Sezession sind im Gespräche einiger Demagogen.

Die Inaugurationen eines neuen Papstes und eines neuen deutschen Königs sind höchst bedeutsame Aufgaben, die lieber früher als später durchgeführt werden sollten. Zwei Männer, die von allen Fürsten des Reiches getragen werden können. Ein Kaiser, der sich auch gegen Landesfürsten durchzusetzen vermag, ein Papst, der eigene Interessen hintan stellt und allein dem Christentum zu neuem Glanze verhilft.

Julius de Chambéry sitzt in seinem Offizio und bedenkt die aktuelle Lage. Der Bote aus Frankreich ist noch nicht zurückgekehrt, das Reich zerfällt und Savoyen liegt im derzeitigen und zukünftigen Krisengebiet zwischen den deutschen, italienischen und französischen Landen. Der Nachbar im Westen wird bald besiegt sein, was geschieht mit Piemont? Wird Florenz Rom verteidigen oder werden gar Ordensritter Goten-gleich die Ewige Stadt erobern und entweihen?

Rom als Sitz des Vatikans benötigt eine eigene Hausmacht, einen Kirchenstaat, der sich, in Italien befindlich, selbst versorgen und verteidigen kann. Wird man dies dem neuen Papst und dem neuen Kaiser verdeutlichen können? Der Orden muß eingebunden werden in die Belange der Kirche und den Jesuiten ähnlich als ein Arm Roms fungieren, ob dies nun der Arm des Schwertes sei, wäre noch dahingestellt.

Ein deutscher König muß eine Hausmacht besitzen, die es ihm ermöglicht, mit Truppengewalt gegen Ruhebrecher im Reiche und auf das Reich vorzugehen. Der König der Polen wird sicher nicht mehr lange seine Reparationen zahlen, wenn der neue Kaiser ebenso kränklich und schwach sein sollte, wie der derzeitige Inhaber des Zepters und des Reichsapfels. Die Herrscher Dänemarks und Frankreichs werden einen neuen Kaiser nur dann respektieren, wenn er zu Einen in der Lage ist, und zudem die Unterstützung des Papstes genießt.

Plötzlich wurde Julius von seinen Gedanken aufgeschreckt. Sein Beichtvater, Abbé Pierre de Hautecombe, betritt den Raum.

"Euer Exzellenz, ein junger Prediger bittet darum, mit Euch in Klausur treten zu dürfen."

Der Eldermann
19.11.03, 23:37
Der "junge" Prediger, den der Abbé vorstellte, war gut doppelt so alt wie der Comte de Chambéry, doch zählte der Abbé für seinen Teil auch bereits 68 Jahr, was seine Einstellung verständlich machen dürfte.

"Tretet heran, Vater, und nennt Uns Euren Namen. Was ist es, daß Euch in diesen stürmischen Zeiten nach Chambéry führt?

Julius blickte den sparsam gekleideten und leicht unterernährt wirkenden Mann an. Er schien um die fünfzig Jahre alt zu sein, doch wird das ausgemerkelte Aussehen zum wahren Alter einige Jährchen hinzu gefügt haben.

"Aber setzt Euch zunächst und nehmt ein wenig Nahrung zu Euch, Ihr scheint es wohl gebrauchen zu können."

Die Ankunft des alten Mannes ward ihm bereits vor einigen Tagen vermeldet worden. Auch das Gerücht, daß es sich bei diesem Manne um den Beichtvater eines lang verschiedenen Herzogs aus diesen Landen handeln möge, ward ihm zu Ohren gekommen. Doch was würde der Alte antworten, und was würde er wollen? Julius bat Pierre de Hautecombe, sich zu ihnen zu setzen und dem Gespräche beizuwohnen.

Der Eldermann
19.11.03, 23:41
Während der Gast sich labte, eilte Kanzler Phillippe de Montmélian an die Seite Julius', sein Gesicht besorgt in Falten gelegt, sprach er:

"Euer Exzellenz, der französische König droht dem deutschen Reiche mit Krieg."

Gonzalo
20.11.03, 17:45
Unterdessen erreichte ein "Abgesandter" aus Florenz den Hof zu Savoyen und überreichte demütigst und mit galantem jedoch ungeübtem Hofknicks diesen Brief mit folgendem Inhalt:

Werter Herrscher zu Savoyen,

wir haben die unglaubliche Kunde vernommen, dass unser Hofmeister einen Eurer Boten und Abgesandten zwar empfangen, jedoch nicht an uns weitergeleitet habe. Für dieses Vergehen fanden wir keine passendere Abstrafung, als Euch selbst mit diesem Briefe um Vergebung zu bitten, und den "Übeltäter" selbst, mit der Überbringung des Briefes zu betrauen, auf dass er lerne nimmermehr auch nur einen Boten des Reiches umsonst so weite Wege reisen zu lassen. Wir denken, diese Lektion wird er nimmermehr vergessen, und so Ihr gütig seid, und immer noch gewillt seid, die entsprechenden Angelegenheiten zu regeln, welcher Euer Bote zu Florenz angesprochen hat, so tut es Kund.

Mit freundlichem Grusse

Euer

Lorenzo II.
Herzog von Florenz
Herr über Emilia und Siena

mit eigener Hand gezeichnet

Der Eldermann
21.11.03, 03:17
Julius, die Passage des Florentiner Briefes über die "Abstrafung" durch Sendung an den savoyardischen Hofe noch im Kopfe, wendet sich von der Lektüre ab und dem alten Umberto zu:

"Guter Umberto, Wir freuen Uns, Euch wohlbehalten zu sehen, dem Schicksal stets einen Schritt voraus gewesen zu sein. Was haben Euch Eure langen Stunden des Eremitendaseins an Einsichten geschenkt?
Was Eure Bitte der Reise nach Rom betrifft, so muß ich zuvörderst anmerken, daß Ihr den Titel eines savoyardischen Bischofs nicht mehr tragt. Zudem ward es dem verblichenen Papst nicht möglich, einen Prälaten in Chambéry zu bestätigen. Somit trägt der gute Pierre hier lediglich interim die Geistlichkeit in Savoyen als Abbé des Klosters zu Hautecombe. Savoyen besitzt keinen offiziellen Bischof der Kirche zu Rom, ist somit derzeit von der Hierarchie dort entkoppelt. Dies läßt uns Spielraum in der Durchführung einiger Modifikationen hin zum Besseren, doch damit will ich Euch nicht belasten.
Euch nach Rom zu schicken kann ich lediglich als Herzog seiner Majestät des Kaisers. Viel Glück, Ihr werdet es benötigen."

Dem jungen Comte de Chambéry fiel es sichtlich nicht leicht, den alten Manne in seinem Enthusiasmus zu bremsen. In der Tat stand es doch so: Der Kaiser würde ein Ordensmann werden, das ward bereits ausgemachte Sache. Der Papst sollte ein neutraler Mann Gottes sein, weder einem mächtigen Hause noch dem Orden verschrieben. Das schien auch die Problematik mit dem alten Florentiner. Die derzeitigen Kardinäle im deutschen Reiche waren jedoch ein jeder nach eigenem Verständnis einem mächtigen Hause verschrieben. Die gleiche Farce nach dem Vorbild der Königswahl?

Der Abbé, nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Duc, wandte sich an Umberto:

"Bruder, ich werde mit Dir reisen nach Rom, wenn Du Deinem Wege folgen willst. Unter dem Schutze Unseres Herrn und seiner Ritter sollst Du zumindest erhört werden von der Kurie. Ob Du gewählt zu werden eine Chance hast, bleibt jedoch sehr fraglich, weil die französischen und spanischen Päpste dieses Mal eventuell einen ihrer Vertreter unterstützen werden, nachdem die Italiener versagt haben."

Der Eldermann
21.11.03, 14:21
Nachdem die beiden Geistlichen Savoyen verlassen haben, ließ Julius den Florentiner vorkommen und übergab ihm eine Depesche mit auf den schnellsten Weg aus Savoyen heraus.

"Übergebt dies Eurem feinsinnigen Herrn, eventuell wird er Euch weiterhin mit Reisen in Unser Land strafen wollen..."

Dann wandte er sich den Nachrichten aus dem Reiche und Frankreich zu.
Der deutsche König würde im kommenden Jahr ein König von Ordens Gnaden sein, der Ordensmeister selbst. Scheinbar vesucht man sich in Italien bereits mit diesem Kaiser in spe zu arrangieren, die ersten Ordensbrüder haben ihre Kardinalsstimmen Cosimo III. gegeben. Somit wird die Coronation des Kaisers also keinen Streit zwischen Reich und Kirche hervorrufen.
Gottlob den Franzosen für seine Drohungen.

Der Eldermann
24.11.03, 13:48
Kanzler de Montmélian eilte auf den Duc de Savoie zu. Mit der Zeit gewöhnte er sich an die Hast und das viele Laufen im Chateau - die Ereignisse im Reich überstürzten sich in letzter Zeit.

"Exzellenz, französische Heere sind in verschiedene Provinzen des Reiches einmarschiert und haben diese der Kontrolle ihrer vormaligen Besitzer unterstellt. Bisher liegen keine Reaktionen des deutschen Köngis und des Papstes aus Rom vor. Was sollen wir tun?"

Julius war nicht sehr überrascht von den Ereignissen. Kurz vor der Krönung des Königs schaffte der Franzose klare Verhältnisse. Zum einen spottet er so der Macht der deutschen Könige, auf der anderen Seite tritt er dennoch als Korrektiv gegen einen übermächtig scheinenden Orden an, der die Ordnung im Reiche selbst bedrohte. Nun war der Orden jedoch offensichtlich über die Angriffe vorab informiert gewesen, denn in den Provinzen trafen die französischen Heere kaum auf Widerstand. Zudem: Der Großmeister ist König geworden und harrt der Kaiserkrönung. Welche dunklen Machenschaften spielten sich im Reiche ab?

"Phillippe, Marschall Kastellan möge sich dazu bei Uns einfinden. Sendet einen Boten an den deutschen König: Seine Majestät möge sich bitte zu den Vorfällen äußern. Und laßt einen Chevalier nach Italien reisen. Nach der Restitution Cosimos I. ist Italien im Bunde mit Frankreich eine noch unberechenbarere Variable im Wettstreit der Mächte Europas geworden. Zumal der Papst erneut ein Italiener ist."

In solchen Zeiten war es von Vorteil, einen oder mehrere Erben in der Familie zu haben...

Der Eldermann
25.11.03, 15:00
Gedankenverloren saß Julius am Fenster, die aktuellen Geschehnisse des Reiches auf Papier in seiner Hand. Dies schien verkehrte Welt... Die einst so im Glaube fortschrittlichen Hessen knien nieder vor einem Papst, der erneut kaum Rückhalt im Reiche selbst finden kann, weil er die Hälfte davon exkommuniziert hat und daher für Hilfe gen Frankreich schaut. Die Krönung eines Kaisers auf deutschem Boden rückt in weite Ferne, nachdem einige, früher für die Mutter Kirche so entfesselt und entbrannt erobernden Ordensbrüder mit dem Gedanken spielen, dem Bischof in Rom den Rücken zuzukehren.

Was Vater und Bruder wohl von diesen Vorgängen halten würden, könnten sie es noch erleben?!

Da erschien Marschall Kastellan.

"Exzellenz, die Truppen befinden sich in Manöver und der Ausbau der Festung in Chambéry nimmt Gestalt an."

Jens von Schwarzburg
25.11.03, 15:08
Ein Bote überreicht einen Brief

Edler Nachbar, wir möchten euch nach Mailand einladen um mit euch über die geschehenen Dinge zu reden.
Wir möchten nun die Gelegenheit nutzen um freundschaftliche Beziehungen aufzubauen und möchten euch auch versichern, das weder Frankreich noch Italien einen groll gegen euch hegen.
Wir bitten um Antwort.

gez. König Victor-Hugo I von Italien

Firebayer
25.11.03, 21:03
Aus der Ferne nahm man ihn Cambéry eine dunkle Horde wahr, die sich langsam der Residenz des Herzogs näherte. Angeführt von 3 Männern in silbern schimmernder Rüstung, hoch zu Pferde, schob sich hinterdrein eine Schar Lanzenträger. Inmitten dieses Lanzenwalles ritt ein Mann hoch auf weißem Pferde, in einen dunklen Umhang gehüllt.
Einer der drei Männer an der Spitze hielt eine Fahne gen Nachthimmel, auf der das Wappen Lothringens zu sehen ward.
An der Residenz des Herzogs angekommen, verlangte Ludwig II., Julius zu sprechen, dessen Einladung er nun wahr nahm.

"Sagt eurem Herrn, das der Fürst von Lothringen auf sein Bitten hin eingetroffen ist. Es gibt vielerlei Dinge zu bereden, sei es der Antrag an meine geliebte Schwester, noch ernstere Themen, wie Frankreich."

Der Eldermann
25.11.03, 21:29
Der Zeremonienmeister rief den Besuch des Herren aus Lothringen aus, als dieser in den Audienzsaal des Duc eintrat. Julius hatte sich gerade mit dem aus Rom zurückgekehrten Abbé Pierre unterhalten und Neuigkeiten aus der Ewigen Stadt geben lassen. Kurz zuvor ließ er einen seiner Boten gen Mailand reiten, um dem Briefe des Italieners zu antworten. Nun erhob er sich und ging dem Fürsten entgegen.

"Seid gegrüßt, Nachbar, mit Freuden heißen wir Euch in Chambéry willkommen. Setzt Euch an meine Tafel und ehrt uns durch ein gemeinsames Mahl. Hernach können wir uns den drängenden Themata zuwenden."

Die beiden, sowie der Hofstaat und die Begleiter des Lothringers nahmen daraufhin am Bankette teil, welches bis spät in die Nacht und darüber hinaus in den frühen Morgen andauerte. Der Lothringer sprach dem Burgunderweine in rauen Mengen zu, so daß das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde.

Der Eldermann
28.11.03, 13:43
Ob der Gabe aus Heidelberg war man sehr angetan in Chambéry, wenn auch etwas unsicher, wie der Papst dies auffassen würde. Wollte der König so seine Kirchentreue bezeugen und Buße am Bruch des Gottesfriedens tun? So ward dies der erste richtige Schritt dahin und der Duc de Savoie ließ es sich nicht nehmen, diese Ansicht zu adoptieren.

So wurden erneut je 1.000 Einheiten Holz, Eisen und Nahrungsmittel herangeschafft, um die Unifications-Kathedrale möglichst bald fertigstellen zu können und die Heerscharen an Arbeitern zu verköstigen. Nur noch wenige Jahre sollte der Bau und die Innengestaltung in Anspruch nehmen. Für nächstes Jahr waren die beiden großen Türme geplant. Dann sollten auch die Glocken für die Kathedrale angefertigt werden, um sie im Jahr darauf einzusetzen. Ab nächstes Frühjahr werden zudem die Maler, Stukkateure und Skulpturisten beginnen, die notwendigsten Arbeiten durchzuführen. Kein Zweifel besteht jedoch daran, daß für die Fresken und Mosaike noch einige Jahre mehr benötigt werden.