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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Determinanten für den Frieden



Elvis
22.03.04, 14:30
Dr. Evi hat in seinem AAR eine wichtige Erkenntnis über das Verhalten der KI bei einer Kriegsmüdigkeit von 100% herausgefunden.
Das die KI bei 100% Kriegsmüdigkeit jeden Frieden akzeptiert, solange man keine Provinzen fordert. Die Warscore kann dabei null sein

Ich versuche herauszufinden wie die Drei Einflussfaktoren für einen Frieden zueinander stehen und ob eines davon wichtiger ist als das andere.
Bisher ist dabei kein besonderes Ergebnis entstanden. Ausser der Taktik besonders gerne Gegner anzugreifen, die aufgrund eines anderen Krieges noch eine hohe Kriegsmüdigkeit haben. Die Beute ist dadurch erheblich höher.
Also

Warscore
Militärstärke
Kriegsmüdigkeit

Das relative Verhältnis der Militärstärke scheint mir hauptsächlich nur dazu zu dienen zu prüfen, ob die KI bereit ist Frieden zu schließen. So konnte ich Österreich im Laufe meines Spieles, bei sonst ähnlichen Bedingungen nicht mehr Provinzen abschwatzen, nur weil meine Militärstärke, im Vergleich zu vergangenen Kriegen erheblich stärker war.
Die Kriegsmüdigkeit hingegen scheint größeren Einfluss auf das Ergebnis der Friedensverhandlungen zu haben und nicht nur die Friedensbereitschaft zu erhöhen.
Hierbei stellt sich allerdings eine Frage:
Bewertet die KI genau wie bei der Militärstärke das relative Verhältnis beider Kriegsmüdigkeiten oder nur das absolute des jeweiligen Landes?

Noch mehr Beobachtungen und Spekulationen

In einem Krieg gegen England und Russland stellte sich anschließend die Frage, ob die KI auch die Verluste von Divisionen in die Friedensbereitschaft mit einbezieht. Klar, dies kann auch indirekt wirken, weil der Verlust von Divisionen die Kriegsmüdigkeit erhöht und die Relation der Militärstärke verändert. Ich habe allerdings immer noch zweifel, ob die vernichteten Divs nicht doch direkten eigenständigen Einfluss auf die Friedensbereitschaft haben.

Noch was.
In meinem letzten Russlandkrieg trat mir Russland bei einer Kriegsmüdigkeit von ca.45% einer Warscore von 100% und einer leicht unterlegenen Militärstärke 60!!! Provinzen ab. Das kommt mir im Vergleich zu vergangenen Kriegen und obwohl natürlich die Mehrzahl davon keine Core Provinzen sind, ein bischen viel vor. Als ich meine neuen Provinzen betrachtete stellte ich allerdings mit erstaunen folgendes fest:
Alle POPs in den 60 Provinzen hatten eine Militanz von 9 bei einem Bewusstsein von 10.
Das ist nur eine gaaanz schwache Vermutung, aber kann es sein das die KI das Revoltenrisiko in die Entscheidung Provinzen abzutreten mit einbezieht?

Steinwallen
22.03.04, 14:37
Könnte aber auch sein, dass diese Werte in ganz Russland vorherrschen. Bei der Kriegsmüdigkeit und einer wahrscheinlich sehr hohen Steuerquote?

Elvis
22.03.04, 14:43
Ganz sicher werden diese Werte in ganz Russland vorherrschen. Ich habe ja auch russische Kerngebiete mit Russen bekommen, in denen es genau so aussieht. Ich farge mich nur, ob das irgend eine Auswirkung auf den Frieden hatte das Russland solche großen Innenpolitischen Probleme hat. Andererseits kann es auch sein, das die vergangenen Aufstände in diesen Regionen auch die Bevölkerung dezimiert haben und sie deshalb günstiger waren. Meine Forderungen hatten einen Wert von 215%.

Dr. Evil
22.03.04, 15:12
Ich versuche herauszufinden wie die Drei Einflussfaktoren für einen Frieden zueinander stehen und ob eines davon wichtiger ist als das andere.
Bisher ist dabei kein besonderes Ergebnis entstanden. Ausser der Taktik besonders gerne Gegner anzugreifen, die aufgrund eines anderen Krieges noch eine hohe Kriegsmüdigkeit haben. Die Beute ist dadurch erheblich höher.
Also

Warscore
Militärstärke
Kriegsmüdigkeit

Das relative Verhältnis der Militärstärke scheint mir hauptsächlich nur dazu zu dienen zu prüfen, ob die KI bereit ist Frieden zu schließen.

Das kann sein, muss aber nicht sein. Da hohe Verluste in Schlachten und das damit verbundene Sinken der Militärstärke die Kriegsmüdigkeit stark nach oben treibt, sehen wir neben ihr den Warscore als eigenlichen Indikator für die Friedensbereitschaft der KI.

Außerdem ist uns aufgefallen, dass durch die hohe Kriegsmüdigkeit der Wert für geforderte Provinzen deutlich abnimmt. Außerdem neigt di KI bei eigenen Friedensangeboten deutlichzur Übertreibung, d.h. dass sie mehr Provinzen anbietet, als nach dem Warscore vernünftig wäre. Aber Vernunft und KI liegen ja bekanntlich weit auseinander....



Bewertet die KI genau wie bei der Militärstärke das relative Verhältnis beider Kriegsmüdigkeiten oder nur das absolute des jeweiligen Landes?
Das ist eine sehr gute Frage...

Trotzdem glauben wir, dass die Militärstärke keinen direkten Einfluss auf Friedensverhandlungen hat, denn wie könnte sonst ein Land wie Portugal und einer Militärstärke von 29 das riesige Russland mit einer Militärstärke von 90 bezwingen?
Würde hier die Militärstärke mit einfließen, dürften Russland oder Frankreich nicht verhandlungswillig sein. Auch Frankreichs Militärstärke war immer noch fast doppelt so hoch wie die Portugals. Trotzdem wurden beide nur testweise zu unserem Satellit.

Daraus schließen wir, dass die hohe Kriegsmüdigkeit letztendlich neben dem Warscore zu den wichtigen Faktoren für einen profitablen Frieden sind und die Militärstärke tatsächlich eine untergeordnete Rolle spielt!

Mitch
22.03.04, 15:39
Ein Vergleich der Kriegsmüdigkeit der beiden beteiligten Länder erscheint mir nicht sinnvoll, da dem einen Land ja egal sein kann, wie hoch die Kriegsmüdigkeit im anderen Land ist.

Ludendorff
22.03.04, 16:00
Interessante Beobachtungen... mal abwarten was der Meister sagt :) Nebu? Wo bleibst? ;)

Umgssda
22.03.04, 16:02
Meinen Erfahrungen nach ist die Besetzung der Hauptstadt in jedem Russlandkrieg entscheidend. Sobald man die hat gibt es bald ein recht Vorteilhaftes Angebot. Forderungen werden deshalb aber noch lang nicht angenommen.

Diese Erkenntnis hat mir in meinem ersten Japanisch-Russischen Krieg sehr geholfen. Mit vier Kavalleriedivisionen und 2 Infanteriedivisionen hab ich die Sowjetunion in die Knie zwingen koennen, gut die Infanterie war ziemlich ueberfluessig, aber der Kavallerievorstoss von Kamtschatka nach Petersburg war ein echtes Erlebnis ;)

Eine weitere Erkenntnis aus diesem Krieg ist, dass die Sowjets ein fast reiner Fabrikarbeiterstaat sind. Die haben zwar keine Fabriken, aber Unmengen von Handwerkerpops. Es tat mir fast in der Seele weh, die zu Arbeitern zu degradieren damit sie eine Arbeit bekommen.

Elvis
22.03.04, 16:44
Außerdem ist uns aufgefallen, dass durch die hohe Kriegsmüdigkeit der Wert für geforderte Provinzen deutlich abnimmt.


Das ist sehr interessant. Kann das noch jemand bestätigen?
(Versteh mich nicht falsch Dr. Evil, aber das Spiel ist zu komplex um einer Meinung ungeprüft zu vertrauen)
Vielleicht habt ihr ja nur durch fortschreitende Divisionsvernichtung die zugehörigen Soldaten POPs und Reservisten in den Provinzen vernichtet.
Weniger Bevölkerung=geringerer Preis


Außerdem neigt di KI bei eigenen Friedensangeboten deutlichzur Übertreibung, d.h. dass sie mehr Provinzen anbietet, als nach dem Warscore vernünftig wäre.

Das stimmt. Allerdings gibt es Ausnahmen.
Russland ist ein Paradebeispiel für eine Ausnahme. Die KI scheint eine Obergrenze für Provinzen zu haben, die sie anbietet. So ca. 30 schätze ich. Man kann jedoch manuell dieselben Provinzen fordern und noch erheblich mehr. Russland hätte mir niemals von sich aus 60 Provinzen angeboten.

Allgemein kann man sagen, das wenn man viele nicht-Core Provinzen haben will, kann es von Vorteil sein den Frieden selber auszuhandeln. Das gilt also auch eingeschränkt für z.B. das Osmanische Reich und Österreich-Ungarn.

Wilhelm I
22.03.04, 17:11
Noch eine Anmerkung zur Kriegsmüdigkeit.

Ich finde es recht merkwürdig das bei Kolonialkriegen zwischen einer zivilisierten und einer unzuvilisierten Nation die Kriegsmüdigkeit auf beiden Seiten kaum steigt - bei z.B. Russland kann ich das ja verstehen, was kümmert die Bevölkerung ein kleiner Krieg gege ein kleines Land. Aber jenes kleine Land müsste doch sehr schnell eine hohe Kriegsmüdigkeit haben...?!

Meine Meinung jedenfalls.

Ruprecht I.
22.03.04, 18:50
Da habt Ihr wohl recht, aber das ergibt sich eben aus der etwas mißlichen Situation, daß das Programm nicht in der Lage ist, einen Krieg gewissermaßen zweigleisig zu werten. Für die zivilisierte Macht ist es nur ein Kolonialkrieg, für den zu kolonisierenden aber einer um alles oder nichts.

[B@W] Abominus
22.03.04, 19:22
Außerdem ist uns aufgefallen, dass durch die hohe Kriegsmüdigkeit der Wert für geforderte Provinzen deutlich abnimmt.

Das kann ich auch bestätigen. In einem Krieg den ich auf Seiten Preussens gegen die Franzaken geführte habe, wollte ich mal sehen, was ich alles fordern kann. Bordeaux z.B. war mit über 30% angegeben. Nach weiteren 3 Monaten (ich wollte lediglich Elsas-Lothringen) sah ich, daß es mittlerweile für 27% zu bekommen war.

Nebukadnezar
22.03.04, 21:35
Will auch was beitragen :)

Da ich fast nie Krieg führe und wenn dann maximal 1 Jahr (meist sind es 4-6 Monate) kann ich zu den o.g. Beispielen leider wenig beitragen, muß aber sagen, daß ich 30 Provinzen, die Regent Elvis als vermutetes Maximalangebot gesehen hat, noch nicht angeboten bekommen habe.....müsste eine Nation mit vielen 1%-Kolonieprovinzen in Afrika oder Nicht-nationalen Nicht-Kernprovinzen sein (?)

Was mich aber überrascht: habe China ganz besetzt, 500 Divisionen vernichtet (60 Partisanendivs sind noch im Spiel) und die KI bleibt beim Angebot von 16 Provinzen (Das ist auch das höchste, was ich vorher immer angeboten bekam, wenn ich schnell die 100 im Warscore hatte ohne es ganz zu besetzen)....und China hat nur eine Kriegsmüdigkeit von 18.4% :confused:
Bin überrascht :)
Die absolute Anzahl an vernichteten Divisionen spielt also keine Rolle, sondern nur die Kriegsdauer (mit Besetzungen) und die Verlustquote im Vergleich zur Bevölkerung. Ist zumindest meine Vermutung zum Entstehen der Kriegmüdigkeit.

Wieviel eine Provinz in den Friedensverhandlungen wert ist, müsste dasselbe sein wie beim Landhandel (ist ja auch sehr stark anzunehmen, daß dafür dieselben Routinen zur Bewertung einer Provinz genommen werden), wie es von Elvis schon geschrieben wurde.
Provinzen können daher auch 'billiger' im Laufe eines Krieges werden, wenn ein Teil der dortigen Bevölkerung stirbt (Partisanen+normale Soldatenpops).
Insofern muß ein billiger-werden einer Provinz nicht mit der Kriegsmüdigkeit zu tun haben. Es kann auch die ganz normale Berechnung der abnehmenden Bevölkerung sein.

Elvis
22.03.04, 23:24
Da ich fast nie Krieg führe und wenn dann maximal 1 Jahr (meist sind es 4-6 Monate) kann ich zu den o.g. Beispielen leider wenig beitragen, muß aber sagen, daß ich 30 Provinzen, die Regent Elvis als vermutetes Maximalangebot gesehen hat, noch nicht angeboten bekommen habe.....müsste eine Nation mit vielen 1%-Kolonieprovinzen in Afrika oder Nicht-nationalen Nicht-Kernprovinzen sein (?)

Da habt ihr natürlich recht. Ich glaube mich zu erinnern, das Russland mir mal 28 Provinzen angeboten hat.
Ansonsten lag das Maximum bei mir bei 22 Provinzen, wobei selbstverständlich viele Kolonien waren.
Die 30 sind also vielleicht etwas hochgegriffen