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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum Spiel!



candyman2000
18.03.05, 08:10
Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage, vielleicht auch speziell an Evil, da er dieses Spiel auch sein Eigen nennt.

WEM würdet Ihr dieses Spiel empfehlen. Ist der Einstieg auch leicht, wenn man absolut blutiger Anfänger im Genre ist, oder was würdet ihr dann empfehlen?

Ich habe es gesehen und fand es ehrlicherweise sehr interessant.-...UND ein wenig schwierig zu handeln.:)

Oliver Guinnes
18.03.05, 08:37
Wenn man blutiger Anfänger im Genre im Allgemeinen und dessen paradoxischer Prägung im Besondern ist, dann stellt Vicy vielleicht doch ein etwas harten Einstieg dar. EUII wäre viel leichter, hat ebenfalls eine beachtliche strategische Tiefe und erlaubt eine Eingewöhnung mit der Engine. Danach fand ich den Einstieg in Vicy gar nicht so schwer. Ist halt ein bisschen viel Mikromanagement.

:gluck:

Nebukadnezar
18.03.05, 08:47
Man kann das Spiel mit ein paar Faustregeln locker überstehen...allerdings nur gegen die KI und nicht gegen menschliche Gegner :)
Dann muß man gar nicht alles im Detail verstehen.

Meine Faustregeln:
- Grob über wichtige gescriptete Ereignisse Bescheid wissen. Wenn man die Osmanen spielt sieht man sonst etwas alt aus, wenn der Krimkrieg kommt und man nicht weiß wie man damit umgeht. Solche Länder nicht als Startland nehmen. Die Großmächte sehe ich allesamt nicht als Kandidaten für ein Erstlingsspiel. Man hat entweder viel zuviel Kleinkram (der nicht sofort offensichtlich ist) oder hängt mit einem Mal in einem Krieg drin. Auch Mexiko würde ich vermeiden.
- Wirtschaft halbwegs kapieren. Randnationen wie Schweden eignen sich sehr gut als Einsteig.
- Halbwegs gute Beziehungen mit den grossen Ländern pflegen, mit denen man eine gemeinsame Grenze hat. Keine Bündnisse eingehen (oder falls doch: im Kriegsfall halt aussteigen)
- Seite 6 ab und zu nach Militanz und Militanzzunahme sortieren. Wenn da was Bedrohliches ist: im Forum fragen, wie man das beheben kann :D
- keine Wunder erwarten. Den meisten Nationen gehts nicht grade berauschend in den ersten 20-30 Jahren. Bis man im Geld schwimmt vergeht einiges an Zeit :)
- Kolonien sind überflüssig. Stattdessen Kultur (für Prestige) und Wirtschaft erforschen (alles was die Steuern steigert)
- maximal 50% besteuern. Die Armen kann man auch höher besteuern (bis 100%) aber dann auch jeden Monat Seite 17 anschauen...sonst hauen die alle ab ohne daß man es merkt :)
- Irgendwas verarbeiten was man selber als Vorprodukt hat. Z.B. Eisen->Stahl->Dampfer. Waffen weder herstellen noch verkaufen.
- Zur militärischen Abschreckung ab und zu die Reserve erhöhen.
- Alle Ausgaben solange es geht auf 0 halten (insbesondere für Militär+Kriminalität) außer Bildung: die möglichst immer auf max setzen.


So ungefähr habe ich jedenfalls angefangen mit Schweden. Das ist übersichtlich, gradezu niedlich. Nach ein paar Jahren kennt man seine Pops alle persönlich per Handschlag und grüsst sich.
Wenn man damit halbwegs Erfolg hat und gegen Spielende merkt, daß man auf einmal deutlich mehr Geld hat als man sinnvoll ausgeben kann, bekommt man ungefähr ein Gefühl für Grössenordnungen.

Militär/Kriege erstmal ignorieren. Es gibt wahrscheinlich wenig frustrierenderes als irgendwann in einem Krieg gegen die Briten zu stecken, wo man gerne alle Bedingungen erfüllen würde nur um Frieden zu bekommen...aber sie stellen keine! :D

Victoria ist deutlich stärker als alle anderen Paradoxspiele in der Simulationsecke zu sehen. Es ist kein schnelles Daddelspiel wie EU z.B.
Victoria ist insbesondere kein Eroberungsspiel, wo die Wirtschaft nur dazu dient Truppen auszuheben und irgendwas zu erobern. Das kann man zwar auch machen, aber davor hat Paradox erstmal das Management einer Nation mit sehr vielen interessanten Aspekten gestellt :)


Zur Handhabung:
Ich kann euch trösten. Zu Beginn habe ich fast eine Stunde dran gesessen, aus 2 Divisionen 2 1er-Armeen zu machen. In meinem ersten Schwedenspiel hatte ich den Reservemodus meiner Truppen nicht verstanden und mich gewundert woher eigentlich meine ganzen Truppen kommen...und warum meine Bevölkerung immer geringer wird...all so'n Zeug ist normal beim ersten Durchgang.


Damit sollte eigentlich fast jeder in der Lage sein, seine kleine Nation durchs 19.te Jahrhundert zu schleusen. Wer sich gerne fragt warum etwas passiert (Kernfrage einer Simulation), der wird in Victoria einiges zu sehen bekommen :

Azmodan
18.03.05, 09:49
Wenn man blutiger Anfänger im Genre im Allgemeinen und dessen paradoxischer Prägung im Besondern ist, dann stellt Vicy vielleicht doch ein etwas harten Einstieg dar. EUII wäre viel leichter, hat ebenfalls eine beachtliche strategische Tiefe und erlaubt eine Eingewöhnung mit der Engine. Danach fand ich den Einstieg in Vicy gar nicht so schwer. Ist halt ein bisschen viel Mikromanagement.

:gluck:
Ich konnte mich mit EU2 nie zurechtfinden. Ich finde auch nicht so recht einen Zusammenhang.
Fazit: Victoria ist für eines der Top Games von Paradox, sehr empfehlenswert!