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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SH III: Noch mehr Ersteindrücke



Elias
18.03.05, 11:31
Aale! Aale! Aale!

Auch KaLeun Nils Harmsen, aka Elias, meldet sich hiermit von seiner ersten Feindfahrt.
Das neue Boot wurde gestern pünktlich ausgeliefert und die Installation verlief problemlos. Glücklicherweise fiel mir rechtzeitig ein, dass KaLeun Elvis was von einem Key auf der CD gemeldet hatte, so das ich nur vergleichsweise kurz irritiert war, als ich ihn weder auf der Packung, noch auf dem Handbuch aufgedruckt fand. ;)

Dann erstmal die Flottenakademie besucht, schließlich liegt mein letztes U-Boot-Kommando gut 15 Jahre zurück.
Erste Mission war ein Klacks (ich wusste das mit der M-Taste halt schon :D ).
Zweite Übung ein Tontaubenschießen. Lustig!
Dritte Übung – Flak – schon etwas herausfordernder, zumal ich kein Vertrauen in meinen Flak-Kanonier hatte. Die langsamen Doppeldecker (Swordfish?) erwischte ich mit etwas Geduld dann auch nach und nach. Mit den schnellen, modernen Jägern tat ich mich schwerer. Irgendwann waren aber auch die entnervt und stießen kurzerhand einfach zusammen. *rumms* :D
Dann kam die Torpedoübung, an der ich erstmal ziemlich zu knabbern hatte. Habe bestimmt zwei bis zweieinhalb Stunden gebraucht, bis ich den halbwegs sicheren Torpedoschuss drauf hatte, und das mit der automatischen Feuerleitlösung. Manuell werde ich meine Aale sicher auch nicht so bald einstellen.
Aber gut, auch dass habe ich dann irgendwann nach viel Schweiß und Mühe mit „Exzellent“ abgeschlossen.
Als Abschluss der Ausbildung kommt dann ja der Angriff auf einen Geleitzug. Drei Frachter habe ich mir raus geschossen, dann hatte ich den Zerstörer an den Hacken und keine Lust auf Trockenübungen mehr. Also Prüfung beendet und ein „Durchschnittlich“ in Kauf genommen.

Anschließend habe ich dann (mit 50% Realismuseinstellung) bei der 7. in Kiel angeheuert und bekam da natürlich das unvermeidliche Typ IIA-Boot unter den Hintern gesetzt. Zudem auch noch nicht vollständig bemannt. Also habe ich mir die fehlenden Leute „eingekauft“ und dabei auch ein wenig Prestige für gute Leute ausgegeben. Die Ausrüstung habe ich so belassen wie sie war, aus einem IIA wird so oder so kein ernstzunehmendes Kriegsgerät!
Erstes Missionsziel: 24 Stunden in Planquadrat AM18 kreuzen. Hat das OKM eigentlich ne Ahnung wo das ist und das mein Kahn ein Küstenboot mit ziemlich bescheidener Reichweite ist? *grummel*

Früh morgens bin ich laut mosernd aus Kiel ausgelaufen. Von wegen Abschiedskapelle, nix war´s! So früh am Tag schläft die wohl noch. :(
Egal. Wir also schön mit Großer Fahrt aus der Kieler Bucht raus, durch den Sorebaelt, den Kattegat und an der Nordspitze Jütlands vorbei. Dann dicht unter der Norwegischen Küste auf Kurs West in die Nordsee.
Das Wetter: Klar, sonnig, aber die See sehr aufgewühlt.

Irgendwann wurde mir dann ein angeblich feindliches Schiff mit 6 Knoten auf Nordkurs gemeldet. Entfernung noch ca. 35 Seemeilen. Wir wichen also von unserem Generalkurs ab und versuchten näher zu laufen. Wir zackten hin, wir zacken her, aber das Schiff blieb unter der Kimm. Das einzige, was ich von ihm mitbekam war seine Horchpeilung.
Schließlich gab ich es auf und kurz darauf bekam ich eine neue Meldung, dass der Pott tatsächlich irgendwie an uns vorbei gekommen und schon fast in Bergen war.

Wir liefen also wieder auf Westkurs. Ungefähr auf 57° Nord/2° Ost gingen wir auf Nordwestkurs. Ich wollte den kürzesten Weg zu unserem Ziel nehmen und der verlief direkt a der Haustür des Feindes vorbei: Scapa Flow auf den Orkneys. Ich wollte durch den Pentland Firth, zwischen Burwick und Dunkansby Head in den Nordatlantik durchbrechen, quasi vor der Nase der Home Fleet.
Dumm nur, dass wir dort genau zum zweiten Frühstück, also bei Tagslicht ankamen. Egal, wir haben ja noch September 39 und die Tommys pennen eh noch!
Das Wetter übrigens nach wie vor unverändert, die Crew etwas müde (das Mannschaftsmanagement ist, zumindest was die Einteilung von Wachen und Ruhepausen angeht, nicht sehr komfortabel – da kann ich Elvis nur bestätigen).

Natürlich, wie könnte es anders sein, bekommen wir fast augenblicklich eine Feindsichtung rein. Ein Zerstörer mit Kurs Südost, bei 14 Knoten und ca. 4 Sm. entfernt.
Mit 14 Knoten ist der doch taub wie ein Pfahl! Also ab in den Keller und auf Periskoptiefe. Mit langsamer Fahrt auf ihn zu fahren. Der Kerl, vollkommen ahnungslos, läuft mir tatsächlich, mit 90° Peilung, mitten vor die Flinte! Bei Entfernung 1100 m lasse ich aus Rohr I den ersten Aal los. Kurz darauf, bei ca. 850-900 m noch einen Zweiten. Den hätte ich mir sparen können, denn der erste Torpedo trifft bilderbuchmäßig mittschiffs und reißt den Zerstörer (V&W-Class, glaub ich, gibt’s die?) fast augenblicklich in zwei Teile.
Jungs, ich habe das realistische Sinkverhalten angelassen, aber bei dem gab es trotzdem keine Zweifel. ;)

Die Briten sind Gentleman, die schicken bestimmt gleich Hilfe für ihre Kameraden. Ich bin ein böser KaLeun und lege mich neben die beiden, wie Korken auf der See schwimmenden Rumpfteile, die eben noch ein Zerstörer gewesen waren.
Tatsächlich bekomme ich Meldung, ein weiteres Schiff hält auf genau diese Position zu. Periskop rundum, da, ein kleines Schiffchen. Wird als Schlepper identifiziert.
Sehr schön! Wir tauchen auf und halten mit Mopsgeschwindigkeit… äh… Äußerster, oder wie mein LI zu sagen pflegt, „wahnsinniger“ (die Spinnen, die Ubi-Übersetzer) Geschwindigkeit auf sie zu. Mann in Geschütz. Was? Geht wegen dem Seegang nicht? Mist!
Und siehe da, der Schlepperkapitän ist ein Held und ändert auf Kollisionskurs.
Also wieder runter auf Periskoptiefe und einen schönen Haken geschlagen, der uns in einer netten „Hundekurve“ senkrecht zum Tommy bringt. Rohr I ist längst nachgeladen und bei 900 m lassen wir einen weiteren Torpedo laufen. Wieder ein Volltreffer, heute klappt aber auch alles!
Ein Torpedo für 1100 BRT? Naja, andere halten sich an Fischkutter. ;)

Neue Peilung: Ein weiterer Zerstörer jagt aufgescheucht auf unser Position zu. Noch 5 Sm. weg.
Man soll sein Glück ja nicht strapazieren. Ich lasse auf alten Kurs gehen und speichere ab. Nur noch vier Stunden Schlaf, bis ich schon wieder hoch muss. Es reicht für´s erste.

Ziemlich müde habe ich mich dann also ins Bett geschlichen und müde bin auch jetzt noch. Aber das Spiel macht wirklich Laune. Zum Glück steht das Wochenende vor der Tür. :)

Elvis
18.03.05, 11:44
Dann kam die Torpedoübung, an der ich erstmal ziemlich zu knabbern hatte. Habe bestimmt zwei bis zweieinhalb Stunden gebraucht, bis ich den halbwegs sicheren Torpedoschuss drauf hatte, und das mit der automatischen Feuerleitlösung. Manuell werde ich meine Aale sicher auch nicht so bald einstellen.


Das verstehe ich nicht ganz. Man muss doch nur im 90Grad Winkel schießen und das Ding sitzt.
Es kann natürlich sein, das ihr Torpedoversager aktiviert habt. Ich glaube, dann prallen die meisten Torpedos, die auch nur ein bisschen Schräg auftreffen einfach ab, weil der Kontaktzünder nicht greift. Mit aktivierter Ereigniskamera konnte ich das gut sehen.
Das mag zwar realistisch sein, aber eben auch wie damals sehr frustrierend.
Jetzt, da ich meine Kampagne aus Dummheit gelöscht habe, kann ich vielleicht in der Marineschule mal das manuelle Zielen üben.
Das manuelle Zielen und die automatische Kartenaktualisierung sind sicherlich die einflussreichsten Optionen in den Realitätseinstellungen.

Elias
18.03.05, 11:57
Ich war anfänglich einfach zu ungeduldig. Jetzt hab ich den Bogen, im wahrsten Sinn des Wortes, auch so halbwegs raus.
Torpedoversager hab ich deaktiviert. Es reicht mir, wenn die Aale knapp am Heckruder vorbei laufen. Das ärgert mich schon genug. :eek:

Die Option, die ich bislang am wenigsten nutze und auf die ich, momentan, noch am meisten verzichten könnte, ist die Außenkamera. Aber das kann sich bestimmt noch ändern, wenn ich erstmal ein Katz-und-Maus-Spiel mit einem Zerstörer spiele.

Kann man eigentlich vor jeder Mission den Realismusgrad neu einstellen, oder bleibt der in der gesamten Kampagne fix?

Elvis
18.03.05, 12:09
Man kann Gott sei dank vor jeder Feindfahrt den Realismus ändern wie es beliebt. Ich frage gleich mal im SH3 Forum, ob die Einstellungen Auswirkungen auf die Ruhmespunkte haben.

Wenn man die AUssenansicht nicht nutzt, dann benutzt man eben die ganze Zeit die Nav-Karte, wenn man Katz und Maus spielt.
Die AUssenansicht ist natürlich schöner. Der Exploit liegt darin, das man mit der Aussenansicht natürlich auch Schiffe sehen kann, die man eigentlcih nicht erfasst hat.

Ohne automatische Kartenaktualisierung zu spielen, halte ich im übrigen für mit Abstand am schwersten.

monk
18.03.05, 14:10
Habe die automatische Kartenaktualisierung ausgeschaltet, an manuelle Torpedos traue ich mich jedoch nicht ran :)

Elvis
18.03.05, 14:13
Wenn man einen erfahrenen Waffenoffizier hat, kann er auch die Torpedoleitlösung berechnen. Das dürfte dann so ein Mittelding an Schwierigkeit sein. Er kann einem auch beim identifizieren des SChiffes helfen. Ich denke ich werde ihn zumindest immer fragen, ob er dieselbe Meinung wie ich hat oder seinen Ggenvorschlag zumindest nochmal prüfen.

Man wird aber sicherlich mehr Torpedos pro Schiff brauchen, wenn man manuell schießt. ich hoffe das wird bei den Ruhmpunkten kräftig berücksichtigt.

Elias
18.03.05, 14:14
Und, verehrter KaLeun mOnK, wie spielt es sich damit so? Erzählt mal bisserl. :ja:

Elvis
18.03.05, 14:23
Hier ist eine hilfreiche Beschreibung, wie man ohne Kartenaktualisierung den Ggnerkurs ermitteln kann:

Frage:

also wenn man "kein karten update" aktiviert hat, muss man sich ja voll auf den sonar verlassen. wenn eine kontaktmeldung bringt, wie ist diese zu verstehen? woher weiß ich, von wo nach wo das teil fährt? wie bekomme ich überhaupt eine übersicht, wer wo und wohin fährt bei vielen kontakten? wie orientiert ihr euch da?

Antwort:

am besten machst kreuze ans Ende vom Sonarkontakt. Kannst ja auch über sonar das ziel anvisieren udn den Sonarmann sagen er soll die Entfernung schätzen. Nun ziehts von dir ne Linie mit der gesagten Länge in Richtung Sonarziel. Am Ende der Linie ne Markierung. Und so wiederholst es paar mal bis du einen ungefähren kurs hast. Dann ziehst einfach eine Linie durch die Markierungen und voila
Ich hoff es hilft dir

monk
18.03.05, 16:48
Und, verehrter KaLeun mOnK, wie spielt es sich damit so? Erzählt mal bisserl. :ja:

Zumindest mir macht es so mehr Spaß. Es bringt halt die richtige Stimmung einige Minuten zu warten und zu horchen, nur um die Entfernung und den Kurs zu bestimmen und dann in die Karte einzutragen. Dann kann man sich immer noch sagen: Ist zu weit weg, da komm wir nicht ran :D

rappodon
21.03.05, 17:09
Ich liebe solche Geschichten:

(Gefunden im Silent Hunter III Forum von Ubisoft)

"Notausblasen hatte mir und meiner Crew bei der letzten Fahrt das Leben und das Boot gerettet.

Ich war bei schönem Wetter an der Oberfläche auf dem Weg nach Irland und meine Wache hatte gepennt. Sie hatte die ankommenden Flieger zu spät gesehen. Als ich dann das Motorenbrummen hörte gab ich den Befehl "alarmtauchen". Leider kamen wir nicht schell genug runter und die beiden Jäger trafen uns am Heck. Das Boot lief im Heck sofort voll Wasser und wurde mit einem Mal sehr schwanzlastig (es hing hinten durch). Die Reparaturmannschaft gab alles, aber sie schaffte es nicht schnell genug zu reparieren. Das Boot sank immer tiefer. Als ich dann in 50 Metern Tiefe einen lauten Aufschlag hörte war ich richtig erleichtert, daß das Wasser dort nicht tiefer war. Ich lag jetzt in 50 Metern Tiefe auf Grund und meine Mannschaft reparierte unter Hochdruck die beschädigten Stellen. Der Turm , das Flakgeschütz und das Heck waren schwer beschädigt. Der Hüllenschaden lag bei 47%. Der Wassereinruch war relativ schnell gestoppt (relativ, es stand zwar 2.15min, aber die vorraussichtlich benötigte Zeit wurde mal mehr und mal weniger). Als der Wassereinruch gestoppt war, konnte sich die Crew mehr Zeit lassen, den Rest zu reparieren. Endlich war alles repariert (außer Turm und Flak). Das Heck war zu 3/4 mit Wasser gefüllt. Ich wartete noch ca 2 Stunden unter Wasser (ich hoffte die Flieger würden mich als versenkt betrachten, was ja auch fast geklappt hätte) und begann dann mit Versuchen wieder zu steigen.

(Anmerkung: nach einer halben Stunde hatte ich schon überlegt das Spiel zu beenden und einen älteren Spielstand wieder zu laden. Aber der Reiz das Boot trotzdem nache Hause zu bekommen war größer)

Ich begann langsam Fahrt zu machen und der Bug erhob sich langsam. Leider blieb das Heck aber unten und schliff durch den Grund. Es wollte einfach nicht steigen. Einen weiteren Hüllenschaden wollte ich beim durchsacken des Bugs nicht riskieren, also gab ich den Befehl "Wahnsinnige Geschwindigkeit". Das Boot wurde schneller und, es stieg. Das Heck sackt zwar durch, aber es stieg. Nun wusste ich nicht, wie lange ich diese Tauchfahrt so durchhalten könnte (die Batterien waren nur noch auf 25%) , also habe ich die Geschwindigkeit wieder etwas gedrosselt. Das Boot sackte sofort wieder durch, also vollen Schub und "ausblasen" befohlen. Ich hatte nicht mehr viel Druckluft, und wollte damit nicht rumaasen. Aber es klappte. Wir kamen wieder an die Oberfläche und die Mannschaft pummpte das Heck jetzt leer. Der Turm und die Flak war auch schnell repariert. Aber die Feindfahrt war mit 47% Hüllenschaden für mich beendet. Mehr wollte ich nicht riskieren und bin wieder zurück zum
Heimathafen. Wir kamen dort an und meine Boot liegt nun im Dock zur Reparatur :c). Befördern durfte ich keinen und Auszeichnungen gab es auch keine, da ich nicht im Zielgebiet angekommen bin. Aber ich hatte überlebt und das
Gefühl war überwältigend es geschafft zu haben. Die Anspannung war sehr hoch gewesen bei dieser "Mission". So etwas hatte ich in keiner UBoot-Sim bisher erlebt. Es war einfach nur genial. Hier noch ein Bild, wie ich auf Grund liege. http://www.derviper.de/sh3/hecktreffer.jpg

Man sieht sehr schön das beschädigte Heck. Ich bin von SH3 einfach nur begeistert (auch wenn ich ab und an auf dem Desktop lande).

Gruß ViPER

PS: Wenn das jemand von den Alten Hasen liest und sagt "Mann, der hat aber viele Fehler gemacht", bitte seit nachsichtig. Ich kannte solch eine Situation noch nicht "