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Cassius Chaerea
11.12.02, 00:37
Mia San Mia (http://www.bayernhymne.de/)

Die Wahre Geschichte über Bayern

Spieleinstellungen wie üblich: Level auf sehr schwer, Aggressivität auf normal, Spielbeginn 1419

http://mitglied.lycos.de/cassiuschaerea/hpbimg/bayern8.jpg

Es war einmal ein Germanenstamm. Der sah wie sich alle anderen Stämme Dahoam nicht mehr wohl fühlten und wirr durch die Lande wanderten. Man erkannte zwar nicht Sinn und Zweck dieses allgemeinen Wandervorgangs doch wollte man sich nix entgehen lassen. Also wurde gewandert. Und gewandert und gewandert. Dabei vergaß der Stamm glatt woher er eigentlich gekommen war, ein Rätsel das die Geschichtsschreiber noch heute wundern lässt.

Schließlich wurde ein Platzal gefunden und sich niederglassn. Der Italiener Venantius Fortunatus, ein gläubiger Mann, beschrieb das Bayernland 565 erstmals genauer: „Von Augsburg aus, wo du die Gebeine der heiligen Märtyrerin Afra verehren wirst, ziehe weiter gegen die Alpen, dort, wo die Sitze der Breonen liegen, wenn der Weg frei ist und der Bayer dir nicht entgegentritt.“
Das Bayernland wuchs kräftig; überall gründeten sie –ing, -ham, -kam, -stetten, -hofen und –hausen Orte auf das die anderen Völker glei von anfang o wussten – Mia San Mia.

Unsere Geschichte beginnt im Jahre 1419 des Herrn. Damals regierte der Herzog Ernst von Baiern-München das Herzogtum. Bayerischer Kanzler war der Ruprecht. Kaiser des Reiches war der Ungarnkönig Sigmund, welcher sich bereits 1396 gegen die Osmanen Watschn g’hoit hat. Doch des war am Ernst wurscht. Der hatte andere Pläne:


Ruprecht: "Mein Herzog, wir haben nun Ansbach und München, zwey reyche Provynzen die unsere Schatzkammer gut füllen thun. Doch die Landsassen thun ymmer noch viel Macht haben."

Herzog Ernst: "Nimmer lang. Jetzt derma erst omoi mehra zentradingsbumsen"

Ruprecht: "Ihr meynt die Regyerungsgewalt
zentralisieren?"

Herzog Ernst: "Bist narrisch? Des hama do gsagt, oder net. Dann schick ma die Annemarie zu den Haberern nunter nach Wien, wir kennans nemlich nimmer seng, die oid Kuah."

Ruprecht: "Meynet ihr der Albert V. würde sie heiraten."

Herzog Ernst: "Des duat der scho, der is a weng blind. Und dann machma den Schorsch und den Aloisl zu Voigtn bevor ma weida schaung."

Nach diesen genialen innenpolitischen Reformen und den vorsichtigen Annäherung an die Habsburger trat Ernst bald dem schwäbischen Bund bei. Dieser bestand aus Württemberg, Würzburg, Baden, Österreich, Mailand. Schließlich will Ernst andere für sich raufen lassen. Z’erst wollte er sparen und bald schautn schon alle Nachbarn neidisch auf den Schatz von Burghausen, wo die Moneten gelagert warn. Dann 1429 kam plötzlich ein Bote nach Minga.

Der Bote (ein Mailänder): „Meine Herzog, wire brauche eure Truppe helfe schlage Mantua“

Herzog Ernst zu Ruprecht: "Wos wui der?"

Ruprecht: Es scheynt Mailand hat Mantua den Krieg erklärt. Mantua hat eine Allianz mit dem Kirchenstaat, Modena, Toskana und Athen. Wir haben nun Krieg mit diesen Nationen.

Herzog Ernst: "An Kriag?! Zefix, wir woitn doch no an Dom baun. Guat, dann sammets die Leit zam.

Ruprecht: "Und wer soll den Feldzug führen?"

Herzog Ernst: "Des mocht der Ochsensepp. Der oide Bazi."

Und schon ein Jahr später zog der Ochsensepp mit einigen Tausend Bajuwaren über die Alpen. Taktisch klug hatte er das G’metzl in Oberitalien abgewartet bis kaum mehr Widerstand zu erwarten war. Doch das Schicksal verhinderte eine zukünftige bayerische Seemacht in Italien als die Kunde von der Kriegserklärung der Sachsenhunde gegen Würzbürg eintraf. Und da Herzog Ernst seinen alten Saufkumpan Johann von Brunn in Würzburg nicht im Stich lassen wollte gellte es aus dem alten Hof:
„Hoits mir den Ochsensepp z’ruck!!!“.

Überraschenderweise schlug der Johann von Brunn mit ein paar Mannschgaln das Heer von Sachsen, Magdeburg und Brandenburg zurück. Und der Ochsensepp kam noch rechtzeitig an bevor die Saubraissn wieder daher kamen. Die Magdeburg waren z’erst zurück und sind glei wieder davon. Doch die Saxen.

Herzog Ernst: "Ja.....Wos macht den der Ochsensepp scho wieda Dahoam? Hots erm net gfoien beim Johann?"

Ochsensepp: "Die Gratler aus Saxen ham uns beim saffa derwischt. Es hot an Haffa Buam derwischt, Herzog."

Währenddessen schlug der Erzherzog Albert von Österreich die Saxen endgültig aus dem Feld. Und der Ochsensepp durfte mit neuen Landsknechten gen Norden ziehen um die Festen Dessau und Magdeburg zu belagern. Italien hatte sich in der Zwischenzeit erfolgreich zerfleischt und Ernst hatte Frieden geschlossen. Der Bundesgenosse aus Baden hatte dann Dresden genommen und Saxen zum Vasall degradiert, während Brandenburg ständig Emissäre nach Minga schickte. Schließlich war der Schuldturm voll und Magdeburg und Dessau genommen. Magdeburg wurde nun bayerischer Vasall und Brandenburg durfte mehrer Kisten nach Burghausen schicken.

Als dann der Ochsensepp in der Burg zu Dresden stand, gab Friedrich II. der Sanftmütige auf und schickte ebenfalls Kisten nach Burghausen. Dabei war auch eine Urkunde auf der geschrieben stand, dass der Herzog Ernst nun auch Herzog von Anhalt sei.
Der Ochsensepp marschierte 1432 wieder nach Anhalt und machte es sich grad g’miadlich als die Eingeborenen wissen wollten wer sie seien.

Ochsensepp: "Mia san Mia!"

Tupac Amaru
11.12.02, 00:59
Des ischt ja ei luschtiges AARle, des Ihr do schreibe dut. :)

Augustus Rex
11.12.02, 02:54
Ich hätte dann gern die Audio-CD zum AAR, vertont von unseren ARD-Freunden Waldi und Rubi.

"Die Saxn - ausgerechnet, die Saxxn!
Hammer heit früh noch gsprochen - hobens gsagt, se wolln ka Krieg. Ja mei..."

========================
Bitte mehr davon - höchst heiter!

Winterfeld
11.12.02, 03:13
Oha.... eine Fremdsprache! :D

Trotzdem äußerst amüsant!

Schließe mich Augustus Rex an, mehr davon! :)

rolin
11.12.02, 07:42
Wundaboa do kummt a rechti Freid auf. Weidamochn.

Oliver Guinnes
11.12.02, 09:58
Wunderschöne, wenn auch ein auf Deutsch geschriebener AAR leichter zu verstehen wäre! :D
Wir erwaten den Fortgang der Geschichte voller Spannung und freudiger Erregung!

:drink:

Der Eldermann
11.12.02, 11:58
:confused:

Was steht'n da?

:D

Mal was ganz anderes: Ein Dramen-AAR. Das gefällt mir immer besser. Mehr davon... und ich möchte auch die Audio-Version haben. ;)

Der Zarewitsch
11.12.02, 12:42
Ausgezeichnet,Herr!

Ein Mann - ein Wort! :tongue:

Oder auf Mundart:
subr gmocht, du Saubatzi, du verreckter! Du Haberfeldtreiber, du ausgschamter!

Habe die Ehre!

Herzog v. Malborough
18.12.02, 20:52
I glaub allerweil i mäiserdd a mol an AAR mit däi franggn schreim, wenn dou etz scho a sou a bayer daher kommt

Cassius Chaerea
23.12.02, 13:40
Der Herzog war z'frieden. Des schöne Baiernlandl sigt goar ned schlecht aus. Allein die widerborstigen Anhalter wollten sich nicht an ihren baierischen Herzog gewöhnen. Doch des war eigentlich das einzige Malheure. Die Schatzkammern in Burghausen waren immer noch g'scheit voll und militärisch war der Herzog im altschwäbischen Bund mit den Habsburgern, den Würzburgern, den Schwaben und den Badnern. Doch was würde wohl die ungewisse Zukunft bringen? Welches unheilvolles Schicksal lag über den herzöglichen Landen? Ein neuer Krieg am Horizont oder gar schlimmeres? Aber der Herzog hatte schon einen Plan.

Herzog Ernst: Oiso unsre Pläne schtena scho lang fest. Jetz eß ma zerscht amoi a Tatar als Unterlag. Und um hoibe zwoife vier Weißwürscht, damit wir no wleche kriagn. Dann laß ma langsam drei Hoibe Bier nochlaffa, und umera zwoa gibt's an Matjes-Hering mit vui Zwifeln. Dann gibt's ab fünfe a Gulasch-Süpperl mit Knoblauch. Da wer ma aa no oan Tella davo schlugga. Und na nemma zwoa Weyzen und eßn no a poor übrigblieme Platzl. Dann schlaaf ma vierzehn Schtundn in oanna Lage.

Die Untertahnen waren also in Sicherheit. Doch im August 1432 geschah es dann das der Habsburger Händel suchte. Natürlich nicht mit dem Stamm der Baiern, nein sondern mit den Helvetikern wollte er sich anlegen. Um die Flanken des Bergstammes zu bedrohen schickte der Erzherzog Emissäre an seine Bundesgenossen auf das sie ebenfalls in den Krieg einträten.

Herzog Ernst: Brauchts Des?! Moanst wirklich des muass nu sei, oder was? Vo'mia raus. Dann schickts hoit den Hauptmo Ochsensepp hie. Na lieba net nauf zu den Schwitzern lasst erm an dera Grenz seh, der soi bloss aweng zurschaun.

Und so befand sich der altschwäbische Bund im Kriege mit der Schweiz und seinen Verbündeten Bosnien und Ragusa, wo immer das auch lag. Der Krieg schleppte sich in dem ersten Jahr dahin und beide Parteien hoben Landsknechte aus ohne mit ihnen ernsthafte Angriff zu unternehmen. Der Herzog nützte dieses Jahr um viele seiner Cousinen und Töchter ins deutsche Reich zu verheiraten.

Kanzler Ruprecht: Wyr werden somyt an Eynfluss im Reych gewynnen meyn Herzog. Die Fürsten von Mainz, Köln, Münster und Bremen haben sich bereyt erklärt yns Haus Wyttelsbach eynzuheyraten.

Herzog Ernst: Dann wermas los die Kuahbritschn. Kim schreib auf! Wir meng den Fürstn a Hochzeitsgedicht schreibm. Fertig? Guat. Also:

"O mei, liaba Hochzeita,
Jetz host hoid a Wei,
Jetz hauts dir an Hadern,
Bald umi ums Mei."

Ruprecht: Sehr schöne Lyrik mein Herzog

Ende des Jahres rebellierten wieder die Braissen in Anhalt. Der Herzog war grantig, musste er doch denn Ochsensepp wieder über die Donau schicken. Doch noch vor Weihnachten konnten die Anhalter wieder zur Ruhe gezwungen werden.
Im Februar des nächsten Jahres trat schließlich der Italiener in den Krieg ein. Besser gesagt des Wei, die Signiora Venedig, und zwar auf der Seite von der Schweiz. Des passte dem Erherzog zu Wien gar nicht. Hatte er doch gerade eine schweizer Provinz genommen musste er nun seine Flanke gegen Venedig verteidigen, welches bereits in Heerscharen ins Land viel. Tirol wurde bereits belagert. Besonders dringend brauchte der Habsburger Geld und die Baiern liehen ihm gern viele viele Gulden aus der Schatzkammer zu Burghausen. Als Pfand ließ sich der Herzog Tirol zuschreiben, da er hoffte dass der Habsburger irgendwann net zahlen kann und er sein Tirol wider kriagt, dass ja schon vor Jahunderten zu Baiern gehört hat. Doch als er die Venezianer dort sah wurd er narrisch plärrte wieder nach dem armen Ochsensepp, der dann wieder in den Süden musste.

So sah dies aus damals: http://mitglied.lycos.de/cassiuschaerea/hpbimg/bayernjpg.jpg

Herzog Ernst: Der Ochsensepp, des is a guada Mo. Zwo moi hat er die Bagasch in Tirol überdüberkaut und dreimoi sogar in Mantua. Des Mantua hot der Hund a glei gnomma.

Ruprecht: Ja, yhr habt weyse gehandelt yhn als Hauptmann der Landknechte zu berufen, mein Lehnsherr. Doch habt yhr gehört eine Armee der Bosnier belagert Baden. Was sollen wyr thun?

Herzog Ernst: Oh mei. Immer was anderes. Wenn hama no da? Hmm. Stimmt der Hackl Hias. Gebts dem no a paar Leid. Der soi die Bosnier hoamschicka. Der Hackl Hias is zwar a schlechter Brunzer doch bets eahm a Vaterunser. Das er's auch packt.

Und so marschierte bald ein zweites bayerisches Heer unter dem Hauptmann Hackl Hias nach Baden. Doch kurz bevor der Hias es erreichte fiel die Hauptstadt. Vor deren Toren kam es dann zu einer Feldschlacht, die der Hias tapfer gewann und bald auch die Stadt einnahm.
Der Habsburger erlitt gegen Venedig allerdings Niederlage um Niederlage. Das konnte der Herzog aber nicht dulden, denn zu mächtig war Venedig schon geworden mit seinen Eroberungen auf dem Balkan. Also befahl er dem Ochsensepp die Stadt Venedig selbst anzugreifen, währden der Hias Bayern bewachen sollte.
Zu Überraschung aller überfiel Frankreich plötzlich Mainz und eroberte es. Der Herzog kündigte sofort seine Staatsehe mit den Franzmännern, er konnte die Lumpen nicht im Reich dulden und hoffte auf einen Kriegsgrund, um es den Brunzkachln, wie er sagte zu zeigen. Doch dieser Casus wollte nicht erscheinen. Auch der Habsburger brachte den Herzog zum rasen. Gingen die Österreicher doch einen Frieden mit Venedig ein und zahlten dafür 225 Gulden. Und wer musste sich an dieser Summe beteiligen?

Herzog Ernst: Der Gratler! Die oide Schoaß-tromme in Wien! Der Gloiffe! Der Troadbiffe, der damische. Herrgottsakra, des Malefizluada! Der kriagt a Trumm Fotzn, wenn der Erzherzog nomoi nach Minga kimmt. Des is ja a ganz a bläde Sau.

Ruprecht: Aber ymmerhyn gelang es yhm die Schweyz zu seynem Vasallen zu machen.

Herzog Ernst: Sowas machma jezad a. Wie schaugts aus, wem kömma vasallen?

Ruprecht: Würzburg und Württemberg wäre möglich meyn Herzog. Doch sollten wyr unsere Bezyehungen noch verbessern.

Herzog Ernst: Des hamma glei, schickts den Fürsten a Einladung nach Minga. Und sogts dene: bei uns hot no nia koana koan Durscht ned leidn müassn.

Nach diesem gewichtigen Argument und einigen Freibieren waren Württemberg und Würzburg Vasallen geworden. Das war im Jahre 1446. Mainz hatte sich zu diesem Zeitpunkt erfolgreich gegen die Franzosen erhoben und hat sich den Hessen angeschlossen. Dem Ernst ging es nun also wieder prächtig. Doch noch ist diese Geschichte nicht beendet. Auch wenn es jetzt in die Weihnachts- und Neujahrspause geht wird es bald wieder heißen: Mia san Mia!

Balduin v.Bouillon
23.12.02, 14:26
Zu meiner Scxhande entdecke ich erst jetzt euren AAR werter Cassius.Sehr lustig wenn auch schwer zu lesen:)

rolin
23.12.02, 15:29
A wons es es sats, so warad es do glei vü bessa won da Report glei wida weida gang, wei es kunnt jo die Saubreissn einfoin dass se Minga in die Feiatog eroban tuan, weil's do unvadeidigt is.

Gruas

rolin

Augustus Rex
23.12.02, 15:42
:D :D :D :D :D :D :D

Maximilian I
23.12.02, 16:47
Originally posted by Augustus Rex
:D :D :D :D :D :D :D

da ko I nua sog`n - recht host! :D :D :D :D :D

Herzog v. Malborough
23.12.02, 16:52
Etz mo i a mol a weng bläid frouggn, wey geyth nern des mit am Pfand verlanger? Odder wor des blous a reddhorisches Middl?

Cassius Chaerea
23.12.02, 16:58
Des mit dem Pfand ham die baierischn Herzög allawei brobiert, weils des Tirol zuruck ham woiten. Doch klappt hat des niat. Denn als der Erzherzog koa Goid mehr kappt hat und die Baiern scho eiglaffa sant, ham sich die dappigen Landschaften aus Tirol zama tan und des Goid zamgspart. :(

Aber im Spui gibts koan Pfand, leida. Des wär a gschicht...

rolin
08.01.03, 11:22
Iazt mecht i a amoi wissn wons denn wida weida geht?

Cassius Chaerea
08.01.03, 11:46
Boid. Wirst's scho no derwarten kenna. ;)