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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gute Filme über das Thema 2. WK? Tipps erbeten



candyman2000
20.07.05, 10:51
Hallo Leute,

ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, wenn ich das im Geschichtsforum poste....naja.

Ich möchte gerne wissen, welche Filme (mglst. DVD) euch zu diesem Thema einfallen.

(Preisangabe und Erwerbsort wären nicht schlecht)

Vielen Dank

fsp
20.07.05, 11:26
Meinst du Dokumentarfilme oder Spielfilme?


EDIT: Bei Dokumentarfilmen kann ich nur extrem "World at War" von der BBC empfehlen, super Serie, viele extrem seltene Zeitzeugenbeiträge, so scheute sich die BBC damals nicht, dt. Generäle oder auch Speer vor die Kamera zu zerren. Mit am eindrucksvollsten sind die Interviews ehemaliger SS Männer.

http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/ASIN/B00008WQ9Y/qid=1121851670/sr=8-1/ref=pd_ka_1/202-4727007-2323011

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000059RGE/qid=1121851957/sr=2-1/ref=sr_2_9_1/028-8367613-2005354

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00008WQ9Y/qid=1121851957/sr=2-2/ref=sr_2_9_2/028-8367613-2005354

Gettysburg
20.07.05, 12:54
Für Dokumentationen hätte ich ja die Seite www.zinnfigur.com empfohlen, aber ich habe gerade gesehen, dass ihr selbst schon in diesem Thread gepostet habt.

Klärt uns erst einmal auf, ob ihr Spielfilme oder Dokumentationen meintet?

Boltar
20.07.05, 13:06
Ich kann hierbei nur Der Längste Tag empfehlen.

http://images-eu.amazon.com/images/P/B0001KN5CY.03.LZZZZZZZ.jpg
Amazon-Link (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0001KN5CY/028-1444402-3609350) - Versandfertig in 24 Stunden zum PReis von EUR 14,97.


Für mich der beste Kriegsfilm über den WK II. Er bekam 2 Oscars und war für 3 weitere nominiert.

Die Starbesetzung ist ebenso beeindruckend:

John Wayne
Robert Mitchum
Henry Fonda
Rod Steiger
Robert Wagner
Richard Burton
Sean Connery
Curd Jürgens
Werner Hinz
Peter van Eyck
Gert Fröbe
Hans Christian Blech
u.v.m.



MfG

Preussenhusar
20.07.05, 15:04
Und Patton ist auch nicht zu verachten !
http://images-eu.amazon.com/images/P/B00005K4MJ.03.LZZZZZZZ.jpg

Oder Mac Arthur
http://images-eu.amazon.com/images/P/B0000AKPX5.03.LZZZZZZZ.jpg


PH

Stauffenberg
20.07.05, 15:38
Boltars Empfehlung kann ich nur voll und ganz unterstützen :top: , Patton schien mir immer zwar als Film unterhaltsam, aber auch ein bissel zu bombastisch und unrealistisch (das mag aber auch daran liegen, dass ich nur die DV kenne, und gerade bei englischsprachigen Kriegsfilmen ist die oft eher "sinnentstellend" synchronisiert und manchmal sogar geschnitten), Mac Arthur ist mir bis dato entgangen, was ich gerade, weil Gregory Peck einer meiner ewigen Lieblingsschauspieler ist, eventuell baldigst mal ändern sollte, danke an PH für den Tip. :)

Einige Empfehlungen von mir wären das IMHO unerreichte "Die Brücke von Arnheim - (A bridge too far)" (übrigens wie "Der längste Tag" nach einem Buch des amerikanischen Journalisten Cornelius Ryan) und die bereits des öfteren hierzuforum besprochene HBO-Miniserie "Band of Brothers" (egal, was führende Neokons mit zum Teil umfassender Zivildienst-Erfahrung dazu meinen ;) ). Ewigen Kultstatus dürfte auch "Steiner - Das Eiserne Kreuz zu recht geniessen. (Der erste Teil, mit James Coburn und Maximilian Schell, über den greulichen zweiten Teil wollen wir lieber den Mantel des Vergessens breiten.)

Eine eingeschränkte Empfehlung wäre eventuell noch das schon etwas angetagte "Die Brücke von Remagen" wert, für das aber IMHO ähnliches wie für Patton gilt...

Grundsätzlich NICHT zu empfehlen ist jeder Kriegsfilm, der in Italien gedreht wurde, von Italienern gemacht wurde, in Italien spielt oder einen Italiener in der Hauptrolle hat. Meistens verraten sich solche unsäglichen Spaghetti-Kriegsfilme gottlob bereits an ihren hirnverbrannten Titeln wie "Stukas über London" oder "Königstiger vor El Alamain". Hier gilt in jedem Fall: Finger Weg, oder Eimer zum Auffangen des Mageninhalts bereithalten. :D

Carl the Great
20.07.05, 15:42
Würde mich zwar wundern, wenn ihr ihn noch nicht gesehen habt aber: "Tora! Tora! Tora!" :top:

the general
20.07.05, 16:09
Was ich empfehlen kann ist

"Stalingrad- Hunde wollt ihr ewig leben?"

und "Stalingrad" - wie die Schauspieler heißen hab ich aber leider vergessen :rolleyes:

Was man vergessen kann ist "Stalingrad-Feind vor den Toren" - meines Erachtens nach.

Preussenhusar
20.07.05, 16:59
Und noch "Rommel" mit James Mason

http://images.bol.de/04/16/64/04166472_b003.jpg
Auf Basis der Erinnerungen eines Offiziers der Indischen Armee erzählt.

"Königstiger" ist in der Tat ein gräßlicher Film - Leutnant Bori - nein !!
"die Brücke von Remagen" oder auch "Die Brücke", der kürzlich im TV lief.

http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_er/l-m_spieler/lechtenbrink_volker_bruecke.jpg

Dann hätten wir noch "Schlacht um Midway"
http://images-eu.amazon.com/images/P/B0000AZROJ.03.LZZZZZZZ.jpg

Gettysburg
20.07.05, 17:13
Also haben wir uns hier auf das Empfehlen von Spielfilmen geeinigt? Ok. Nachfolgende Reihenfolge ohne Hintergedanken - in dieser Folge sind mir die Filme eben eingefallen. ;)

1. Band of Brothers - HBO Miniserie
Kann ich nur empfehlen. Unterscheidet sich deutlich vom Machwerk "Saving Private Ryan", auch wenn einige dass, wie von Stauffenberg bereits erwähnt, anders sehen. Aber dafür gibt es ja bereits einen ausführlichen Thread im Off-Topic.
Die Sammel-Box (6 DVD's) habe ich heute für 30,- Euro im Media Markt gesehen. Ein durchaus fairer Preis für 10 Folgen vollgepackt mit der Darstellung der Erlebnisse einer US-Fallschirmjägereinheit im zweiten Weltkrieg. Wichtig: Auf keinen Fall synchronisiert gucken, dann lieber Original mit Untertitel.
2. Duell - Enemy at the Gates (den dürfte the general mit "Feind vor den Toren gemeint haben)
Naja... Jude Law (alias "Vassili Zaitsev") als sowjetischer Elite-Scharfschütze, der zufällig von einem Kriegspropagandisten entdeckt und zum Helden hochstilisiert wird, weswegen die Moral der roten Armee um Stalingrad steigt und die Deutschen dort besiegt werden können. :rolleyes:
So wird es natürlich nicht genau dargestellt, aber zumindest suggeriert. Der Schwachfug erreicht seinen Höhepunkt, als das deutsche Pendant, der Überscharfschütze Major König fast schon vom Führer persönlich nach Stalingrad geschickt wird um diesen Vassili Zaitsev zur Strecke zu bringen.
Ein paar ganz nette Szenen hat der Film zu bieten (sagen wir mal: die ersten 10 Minuten), dann wird es ganz schnell ganz dämlich. Keinesfalls kaufen, höchstens mal ausleihen.
3. Der schmale Grat
Ich mag den Film. Mal eine andere Art der Darstellung von Krieg, eher auf eine poetische, melancholische Art und Weise. Schöne Landschaftsaufnahmen, gute musikalische Untermalung.
Leider aber auch sehr langatmig und einschläfernd. Nach dem ersten Mal sehen war ich enttäuscht, weil ich etwas völlig anderes erwartet habe. Aber für 10,- Euro habe ich dann letztens doch zugegriffen.
4. Stalingrad (Link (http://www.new-video.de/film-stalingrad-special-edition/))
Deutscher Film über... na was wohl? Überraschend gut gelungen für eine deutsche Produktion, soll heißen das die Spezialeffekte sich sehen lassen können und das Leiden im Kessel recht eindringlich rübergebracht wird.
Leider etwas klischeehaft (guter Landser - böser Offizier) und doch irgendwie billig. B-Movie! Habe ich schon für 7,99 Euro gesehen und trotzdem nicht gekauft.
5. Das Boot
Muß nicht viel zu gesagt werden. Kennt glaube ich jeder. Neu ist, dass seit kurzem die 5-stündige TV-Version auf DVD erhältlich ist. Uneingeschränkte Kaufempfehlung.
6. Saving Private Ryan
An dieser Stelle könnte ich die folgenden zwei Seiten mit Hasstiraden füllen. Das spare ich mir und euch und sage einfach: Finger weg - Eine Beleidigung für den Verstand!
7. Die Brücke von Arnheim
Ziemlich monumental anmutender Streifen aus den 60ern (oder 70ern?) über die Operation "Market Garden" mit Starbesetzung (Sean Connery, Maximilian Schell, u.v.a.). Hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist aber dennoch sehenswert, gerade wenn man ihn noch nie gesehen hat. Mit etwas Suchaufwand dürfte man diesen Film auch irgendwo für 10,- Euro auftreiben können.
8. Die Brücke
Sehr alter aber beeindruckender Film über eine Gruppe von Kindern, die kurz vor Kriegsende losgeschickt werden, um eine bedeutungslose Brücke zu verteidigen. Unter anderem mit dem jungen Fritz Wepper (der Harry von "Derrick").
9. Patton
Als Biografie durchaus tauglich. Soweit ich mich erinnern kann, störte mich an dem Film, dass dort keine WWII-Panzer herumfuhren, sondern irgendwelche 50er-Jahre-Panzer. Vielleicht verwechsele ich das aber auch nur mit "Königstiger vor El Alamein". ;)
10. Die Brücke von Remagen
Ein bisschen schlechter als die Brücke von Arnheim, kann man sich aber trotzdem angucken.
11. The big red one
Ein Film über die 1. US-Infanteriedivision. Auch etwas älter, aber als ich den vor Jahren mal im Fernsehen gesehen habe war ich ziemlich positiv überrascht. Betrachte das ruhig als Geheimtip. ;)

Das waren für mich die erwähnenswertesten Titel, entweder weil sie einfach gut sind, oder aber weil man bei der Suche nach WWII-Filmen auf sie stoßen könnte und ich vor ihnen warnen wollte.
Auf der anderen Seite gibt es eine schier erschlagende Fülle an Filmen zu diesem Thema und du kannst davon ausgehen, dass 90% davon, insbesondere das was in den 50ern/60ern/70ern gedreht worden ist, totaler Schrott ist. Gewarnt sei insbesondere vor den Schinken aus Jugoslawien und Italien aber auch einigen britischen und amerikanischen Actionfilmen. Ich persönlich konnte auch noch nie etwas mit "Steiner-Das eiserne Kreuz" anfangen.

Edit: 11. hinzugefügt und ein Link (http://users.aol.com/sailgower/WWIImovies.html) noch, damit man mal sieht, was es so alles gibt. 612 Filme in der Übersicht!

Fralu
04.08.05, 11:47
Ein Film, der einige Zeit sogar als verschollen galt, ist jetzt auf DVD erhältlich. Der Film heißt "Die Befreiung" und ist ein monumentales Werk auf 5 DVD's. Der Film wurde in den 70er Jahren unter Leitung der SU als internationale Gemeinschaftsproduktion erstellt. Die Drehzeit betrug 6 Jahre und der Film war die bisdahin teuerste Filmproduktion weltweit. Tausende Komparsen, Originalmaterial und -drehorte, machen denn Film wohl recht authentisch. Weiteres gibt es z.B. hier: Klick (http://www.film101.de/Befreiungbeschreibung.htm )

Was den Film besonders interessant macht, ist die Tatsache, dass der Krieg in vielen Szenen auf Divisions- oder Armeeebene dargestellt wird. Man ist bei Lagebesprechungen der deutschen oder russischen Generalität dabei. Viel Kartenmaterial wird gezeigt und Hintergründe. Daneben gibt es dann mit wahnsinnig viel Material gedrehte Schlachtszenen. Die erste DVD handelte vom Kursker-Bogen und der großen Panzerschlacht bei Prohovka. Es gibt dort Einstellungen auf denen bestimmt gleichzeitig an die 100 deutsche Panzer wie Tiger, Panther, Panzer IV usw. über das Schlachfeld rollen, während der Fahrt schießen und sich alles in Explosionen und Pulverrauch hüllt. Da donnern dann noch JU 87 Stukas rüber. Einfach nur genial.

Stauffenberg
04.08.05, 13:45
...Es gibt dort Einstellungen auf denen bestimmt gleichzeitig an die 100 deutsche Panzer wie Tiger, Panther, Panzer IV usw. über das Schlachfeld rollen, während der Fahrt schießen... Bääääh, in den Zeiten vor der Erfindung von Feuerleitrechnern, Laser-/Infrarot-Entfernungsmessern und Geschützstabilisatoren blühender unrealistischer Blödsinn... :flop: :rolleyes:

Der Link liest sich aber interessant... :)

JoeIntel
04.08.05, 14:25
An den/die Film/e kann ich mich noch dunkel erinnern als er im DDR-Fernsehen lief, hat halt doch so seinen Vorteil wenn man aus dem Tal der Ahnungslosen kommt. Sicherlich sind die Schlachten monumental aufgepeppt gewesen aber immerhin aber aus geschichtlichen Gesichtspunkten habe ich ihn als sehenswert abgespeichert. Würde mich echt interessieren wie er nach so vielen Jahren auf mich wirkt wahrscheinlich sieht man die rote Farbe des Drehbuchs noch deutlicher und kann gleich zwei Geschichtstunden daraus machen. Einmal der zweite Weltkrieg und dann noch über die sozialistische Sicht über den Krieg.
Ich bitte meine Bewertungen nicht als Rezension zu werten da ich über einen Film spreche den ich vor 20! Jahren gesehen habe.

Immerhin war er viel besser als 5 Panzersoldaten und ein Hund bei dem die besagten Panzersoldaten die ganz Wehrmacht und der Hund alle anderen mit Deutschland Verbündeten gekillt haben.


Die 5 Panzersoldaten waren natürlich nur 4 kleiner Aussetzer von mir, macht die Leistung der übriggebliebenen natürlich schlagartig noch größer


Joe

Fralu
04.08.05, 15:10
Also ich war Anfangs auch sehr skeptisch in Bezug auf sowjetische Propaganda bei dem Film. Aber ich muß sagen, es hält sich sehr in Grenzen und ist vertretbar. Auf jeden Fall werden die Deutschen nicht als tollwütige Nazischweine dargestellt, sondern durchaus als mutige Soldaten. Ebenso der deutsche Generalstab, selbst der Führer wird nicht zur Karrikatur. (Die Szene mit der Hochzeit von A.H. die in dem Film der Untergang vorkommt ist übrigens fast 1:1 aus dem Film "Die Befreiung" geklaut, inclusive der Frage des Standesbeamten an A.H.: "Sind Sie arisch ?" :D )

Natürlich wird der Kampf aus Sicht der "ruhmreichen Sowjetarmee" dargestellt, aber es ist kein solches Propagandawerk wie viele dieser unerträglichen amerikanischen Kriegsfilme.

Wie gesagt, was den Film für mich sehenswert gemacht hat waren:
a) monumentale Kampfszenen
b) viele Szenen von Besprechungen der Stäbe beider Seiten, die einen guten historischen Einblick in den Kriegsverlauf auf strategischer Ebene ermöglichen

Ruprecht I.
04.08.05, 15:14
Die Szene mit der Hochzeit von A.H....
Habt Ihr auch gerade die Rezensionen bei amazon gelesen? :^^:
Oder stammt diese sogar von Euch?
85 Euronen sind nicht gerade ein Pappenstiel, aber klingt schon alles sehr gut.
Danke für den Tip.

Stauffenberg
04.08.05, 15:22
...
...3. Der schmale Grat
Ich mag den Film. Mal eine andere Art der Darstellung von Krieg, eher auf eine poetische, melancholische Art und Weise. Schöne Landschaftsaufnahmen, gute musikalische Untermalung.
Leider aber auch sehr langatmig und einschläfernd. Nach dem ersten Mal sehen war ich enttäuscht, weil ich etwas völlig anderes erwartet habe. Aber für 10,- Euro habe ich dann letztens doch zugegriffen.
...
In der Tat ein etwas gewöhnungsbedürftiger Film, besonders, wenn man den modernen, durchweg weit "schnelleren" Stil Hollywoods gewöhnt ist. "Der schmale Grat" ist ein über weite Strecken eher "betulicher", introspektiver und "charakterlastiger" Film, der damit aber eben die Stimmung des Romanvorlage von James Jones (auch Autor von "Verdammt in alle Ewigkeit") sehr gut bewahrt. Insgesamt erinnerte "Der schmale Grat" mich persönlich sehr angenehm an den Klassiker "Die Nackten und die Toten" aus den Fünfzigern...

Total uninteressantes Stauffi-Trivia:
Als Stauffi den Film seinerzeit im Kino sah, bestand das Publikum (abgesehen von Stauffi selbst :rolleyes: ) ausschließlich aus alten Männern mit Ostfront-Erfahrung, pickligen Halbwüchsigen mit "Ich-hätte-so-gerne-Ostfront-Erfahrung" und aus einer Clique von 5 unmittelbar vor Stauffi plazierten etwa 14-jährigen Mädels, die keine Ahnung hatten, worum es in dem Film ging und nur wegen George Clooney gekommen waren, mit dessen Namen auf den Kinoplakaten groß geworben wurde. Die Mädels waren nicht übel enttäuscht, als sich herausstellte, dass der gute Schorsch weitgehend der Schere zum Opfer gefallen war und allenfalls 2 Minuten auf der Leinwand vorkam... :D

JoeIntel
04.08.05, 15:23
@Fralu
Nun ja was anderes hab ich ja auch nicht gesagt, oder?

Zu monumentalen Schlachtszenen kann natürlich man geteilter Meinung sein, da sie meist nicht viel mit der Realität zu tun haben.

Wenn die Russen wollten konnten sie einen Film machen der scheinbar gänzlich ohne Propaganda auskommt, dafür hatten die immer ein gutes Gespür. Wenn man jedoch zwischen den Zeilen ließt konnte man doch sehen das sie sich Gedanken darüber gemacht haben wie bestimmte Dinge wirken.

Ich hatte ja gerade das negative Beispiel 4 Panzersoldaten und ein Hund gebracht wo es sich doch mehr um Propaganda handelt als um einen historisch fundierten Film.

Joe

candyman2000
29.08.05, 14:26
Huch,

hätte nie gedacht, dass ich soviel Resonanz zu meiner Frage bekomme

Stalingrad und Die Brücke von Arnheim habe ich mir kürzlich erst als DVD zugelegt. Stalingrad hab ich mir mindestens schon 7 mal angesehen....die Brücke von Arnheim hat auch nicht viel weniger auf dem Buckel. Die Investition hat sich wirklich gelohnt. Gab´s für nen 10er bei Globus. Pro Film
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Zitat von Gettysburg


Klärt uns erst einmal auf, ob ihr Spielfilme oder Dokumentationen meintet?

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Sowohl als auch.... Dokumentationen sind ebenfalls interessant anzusehen.

AG_Wittmann
30.08.05, 02:04
"Komm und sieh"

Auch wenn der ostdeutsche Titel vom Film von den Religionsspinnern für ihre Zwecke mißbraucht wird, isser doch ein echter Antikriegsfilm ... zeigt schonungslos die Auswirkungen bzw. die Geschehnisse eines Vernichtungsfeldzuges wie ihn schon viele Völker durchgeführt haben ...

Gezeigt werden die Erlebnisse eines belo-russischen Jugendlichen, der einer Partisanengruppe beitritt, jedoch den Anschluss an diese bald wieder verliert und anschließend regelrecht dem Wahnsinn eines solchen Vernichtungskrieges in die offenen Arme läuft ...

Ist eine sowjetische Produktion von 1985, wurde jedoch kaum beachtet vom Rest der Welt ... der Film lässt Filme wie "Duell - Enemy at the Gates" und "Ein Soldat namens James Brei" wie typische Lollypop-Actionfilme aussehen ...

Hat übrigens nur deutsche Untertitel ... aber es wird eh nicht viel geredet ... der Film verlässt sich eher auf die visuellen Aspekte, wobei Hintergrundgeräusche, Musik etc. auch eine gewichtige Rolle spielen ...

Auf jeden Fall kann man sagen, der Film hinterlässt einen bleibenden Eindruck und zeigt auch, dass auch ein Adolf Hitler nur ein Mensch ist/war ...

Phh, wenn Steven Spielberg den Film gesehen hätte, würd er seine eigenen Schundfilme aus Scham fressen wollen ...

Azmodan
30.08.05, 09:38
Da die Brücke genannt wurde. Ich hatte vor ca 1 Monat im Nachtprogramm auf irgendeinem Sender der dritten Reihe einen Film, dessen Namen ich leider vergessen habe, gesehen.
Im Mittelpunkt stand die Besatzung eines deutschen Zerstörers die sich weigerte einen Befehl auszuführen und meuterte. Sie wird in den letzten Kriegstagen vor das Kriegsgericht gestellt und die Verhandlung wird mit vielen Rückblenden gezeigt.
Diese Rückblenden scheinen zum Großteil aus Originalaufnahmen (Propaganda der Marine) zu sein. Der Film ist komplett in schwarz/weiß und aus den 50er/60er Jahren. Leider brachte auch eine Suche mit google nichts.

Odo de Paris
06.09.05, 07:49
Werter Azmodan,

ich glaube, dabei handelt es sich um "ein Kriegsende", in dem die Besatzung eines Minensuchers auf See vom Kriegsende überrascht wird, gegen die Offiziere meutert, ihren Befehl nicht mehr ausführt und letztlich noch der deutschen Kriegsgerichtsbürokratie in die Hände fällt. Die Romanvorlage stammt von Sigfried Lenz.

Ein Film, der mir in dem Beitrag hier gefehlt hat und der für mich wie kein anderer den Schrecken des Krieges verdeutlicht ist "Steiner, das eiserne Kreuz" (aber bitte nur den ersten Teil !). Es kann ewig gestritten werden, ob es sich dabei um einen Kriegs- oder Antikriegsfilm handelt, fest steht zunächst einmal, dass die Romanvorlage "Das geduldige Fleisch" von Willi Heinrich definitiv ein Antikriegsroman ist.

Leider werden bei dem Film die Szenen der Romanvorlage ganz neu gemischt, d.h. in der zeitlichen Reihenfolge umgestellt. Was den Film aber von allen ernsthaften Verfilmungen unterscheidet, die ich gesehen habe, ist die Banalität des Todes. Irgendwo geht eine Granate hoch, man hört das viehische Schreien Sterbender und die Protagonisten sind so abgestumpft, dass sie sich teilweise nicht einmal mehr umschauen. Feldwebel Steiner kommt von einem Spähtrupp zurück, hat 2 Mann Verluste, wird gefragt, wo diese denn abgeblieben sind und gibt die desinteressierte, schnodderige Antwort "Auf ne Mine gelatscht, einen Tripper geholt, was weiss denn ich".

Ein sehr beklemmender Film jenseits aller moralischen Wertungen, einfach ein Situationsbericht zerstörter Seelen.

Ansonsten haben wir zu dem Thema gefallen (auch wenn sie schon genannt worden sind) :

* Die Brücke (auch wenn auf dem Film der Staub der 50er Jahre liegt)
* Der schmale Grat
* Patton
* Stalingard

Und dann noch ein paar Filme, die noch nicht genannt wurden, aber definitiv aufgelistet gehören :

* Gesprengte Ketten
* Die Brücke am Kwai (auch hier bitte nur der 1. Teil)
* Der Hügel

Alles Filme, die nicht direkt mit Kriegshandlung zu tun haben, die aber in den 2 ersten Fällen in Kriegsgefangenlagern und im 3. Fall in einem Straflager spielen.

"Enemy at the Gates" ist sinnentleerter Hollywood Schrott, der zum Glück auch an der Kinokasse gefloppt ist.

Der längste Tag, Midway, Tora Tora Tora, McArthur, Die Brücke von Arnheim, Die Brücke von Remagen sind alle Filme, die es lohnen, mal gesehen zu werden, allerdings fehlt mir da jeweils die Psychologie im Kleinen. Damit meine ich, dass sie sicher einen schönen Überblick über das jeweilige Szenario geben, aber nicht den Schrecken des Krieges einfangen, der jenseits von Explosionen liegt.



Grüssle,

Odo

P.S.: Wenn auch ein wenig Off-Topic, möchte ich an der Stelle noch "Die grosse Illusion" von Auguste Renoire aus dem Jahr 1937 empfehlen. Es geht dabei zwar um den 1. Weltkrieg aber selten hat mich ein Film so mitgenommen und parallel ist der Film auch filmhistorisch äußerst interessant !

Odo de Paris
06.09.05, 08:02
Huch, da habe ich ja noch was vergessen :

* Das Boot (muss nicht mehr viel zu gesagt werden)

Zum Schluss kämme ich dann noch mal ein wenig gegen den Strich - sehr gemischte Gefühle hatte ich bei "Der Soldat James Ryan". Sicher, die ersten 20 Minuten sind imposant und verdeutlichen überdeutlich, warum wir froh sein sollten, das ganze nur Erzählungen zu kennen, auch das eigentliche Thema des Films ist es wert, erzählt zu werden, allerdings tue ich mich immer wieder schwer mit Steven Spielbergs Darstellung von Deutschen und das fing schon bei der "Jäger des verlorenen Schatzes" Reihe an. Wenn ich es nicht schaffe, eine gewisse Objektivität in meine Filme zu bringen, dann sollte ich von solchen Themen die Finger lassen. Ich mag auf der Leinwand einfach keine Deutschen sehen, die es maximal auf das Gefühlsleben von Primaten bringen !

Damit wir uns richtig verstehen, ich verurteile die von Deutschland begangenen Verbrechen zutiefst, aber das Bild von wackeren amerikanischen Helden die total verkommenen Deutschen in den Hintern treten ist dem Thema so nicht würdig.

Grüssle,

Odo

candyman2000
06.09.05, 13:28
Der Hügel.....sagt mir gar nichts...die Brücke am Kwai und Das Boot...waren gut...

Besten Dank. Falls es noch weitere gibt. Immmer nur schön schreiben.

Banzai
11.09.05, 21:38
Ich könnte noch einen Film aus der DDR-Produktion der 60er Jahre empfehlen:

Die Abenteuer des Werner Holt


nach der Romanvorlage von Dieter Noll, der z.T. von Kritikern als "Remarque des zweiten Weltkrieges" bezeichnet wurde. Es handelt von der Geschichte eines Schülers, der eine klassische "Militärkarriere" im dritten Reich durchläuft: Hitlerjunge, Flakhelfer, Arbeitsmann, Soldat im April 1945. Wer ihn sieht, sollte auf jeden Fall das Buch dazu lesen. In der DDR oft Pflichtlektüre für Schulklassen, aber mit erstaunlich wenig Propaganda - eigentlich gar keiner.

Banzai

dooya
11.09.05, 22:22
Ich könnte noch einen Film aus der DDR-Produktion der 60er Jahre empfehlen:

Die Abenteuer des Werner Holt


nach der Romanvorlage von Dieter Noll, der z.T. von Kritikern als "Remarque des zweiten Weltkrieges" bezeichnet wurde. Es handelt von der Geschichte eines Schülers, der eine klassische "Militärkarriere" im dritten Reich durchläuft: Hitlerjunge, Flakhelfer, Arbeitsmann, Soldat im April 1945. Wer ihn sieht, sollte auf jeden Fall das Buch dazu lesen. In der DDR oft Pflichtlektüre für Schulklassen, aber mit erstaunlich wenig Propaganda - eigentlich gar keiner.

BanzaiAllerdings sollte man hinzufügen, dass Dieter Noll die Zurückhaltung bzgl. systemtreuer Propaganda im zweiten Teil des Werner Holt aufgegeben hat. Selbiger liest sich wie ein Parteiauftrag. Im Gegensatz zum ersten Teil, der mir als Buch sehr gut gefallen hatte, konnte ich mit dem zweiten nicht so viel anfangen.

Allerdings ist mir im Moment nicht bekannt, ob der zweite Teil auch verfilmt wurde. :???:

candyman2000
12.09.05, 10:05
Ich könnte noch einen Film aus der DDR-Produktion der 60er Jahre empfehlen:

Die Abenteuer des Werner Holt


nach der Romanvorlage von Dieter Noll, der z.T. von Kritikern als "Remarque des zweiten Weltkrieges" bezeichnet wurde. Es handelt von der Geschichte eines Schülers, der eine klassische "Militärkarriere" im dritten Reich durchläuft: Hitlerjunge, Flakhelfer, Arbeitsmann, Soldat im April 1945. Wer ihn sieht, sollte auf jeden Fall das Buch dazu lesen. In der DDR oft Pflichtlektüre für Schulklassen, aber mit erstaunlich wenig Propaganda - eigentlich gar keiner.

Banzai

Ist dieser Film auch bei Amazon erhältlich? Preis wär nicht schlecht.

Liscom
15.09.05, 12:38
Mein persönlicher Tipp:
einer der besten Filme (nicht nur zum Thema WWII) die ich je gesehen habe

http://www.dvdes.ch/images/pics/b_1000039967.jpg

Japan 1945: Die Amerikaner bombadieren die Stadt Kobe und legen sie in Schutt und Asche. Der 14-jährige Seita und seine kleine Schwester Setsuko verlieren ihre Eltern. Die beiden Waisen kommen bei ihrer Tante unter, doch die ekelt sie schon bald wieder heraus. In einem Bunker, der nachts von Glühwürmchen erleuchtet wird, finden sie Obdach

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0002X7JQI/qid=1126780681/sr=1-2/ref=sr_1_2_2/028-4227659-9237354 (bei amazon jetzt sehr teuer, sollte aber in div. läden billiger aufzutreiben sein)

Joachim Murat
15.09.05, 15:59
Zitat von Liscom

ein persönlicher Tipp:
einer der besten Filme (nicht nur zum Thema WWII) die ich je gesehen habe



Ein aussergewöhnlicher Film fürwahr. Nur muss man solche Filme auch immer kritisch einordnen. "Das letzte Glühwürmchen" stellt die Leiden der japanischen Zivilbevölkerung in den Mittelpunkt. Soweit ok?

Eigentlich schon, nur ist es typisch japanisch alle anderen Aspekte des Krieges einfach auszublenden und sich auf die eigene Opferrolle zu konzentrieren. War lange genug in Japan um das glaubhaft beurteilen zu können. Ich finde das sehr bedenklich..

Was nichts daran ändert das dieser Anime unbedingt sehenswert ist, wenn auch etwas dick aufgetragen.
Japaner mögen nunmal 10 Taschentuch-Filme:D

Stauffenberg
15.09.05, 16:23
http://www.dvdes.ch/images/pics/b_1000039967.jpg

Ui, Heidi und der Geißnpeter in ihrem zweiten gemeinsamen Film... :eek: :D

Neoderich
06.10.05, 15:36
Diese eigenwillie Sichtweise kann man den Japaner aber auch nicht absprechen, die ganzen amerikansichen Kriegsfilme triefen ja auch vor lauter Patriotismus und USA ist das Beste über. ;)