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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Geschichte der Familie van Wyck - Ein Colonization AAR



Montesquieu
07.08.05, 01:39
Einen wunderschönen Abend wünsche ich den Herrschaften,
nun, dies wird mein erster Beitrag und hoffentlich nicht mein letzter. :D
Ich habe mich entschlossen einen AAR für das alte und wohl angegraute Colonization zu verfassen und hoffe, dass es in der Masse der vielen hochwertigen Berichte nicht untergehen wird.
Wohl an, auf zu neuen Ufern!

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Prolog
Aachen Anno 1770

Es ist Markttag in Aachen. Händler aus der gesamten Region kommen in die alte Kaiserstadt, um hier ihre Waren feilzubieten. Obwohl schon seit geraumer Zeit keine Kaiser mehr hier gekrönt werden, behielt die Stadt ihren Ruf als Textilmetropole. Wie so ist in der Voreifel ist der Himmel von grauen Wolken bedeckt und ein leichter Nieselregen prasselt auf die Pflastersteine vor dem alten Rathaus, dem Marktplatz.
Guido van Wyck zieht seinen Schlapphut ein bißchen zurecht und blickt über dem Markt. So nahe der alten Heimat, der Heimat seiner Vorväter war er noch nie. Deswegen konnte er nicht nein sagen, als sein Freund Jos van Beer ihn seinen Plan ausbreitete eine Handelsfahrt Richtung alter Kontinent zu unternehmen. Gebündelt könnten sie ihre Kosten senken und die Kolonialwaren machen sich in Europa immer gut. Nach langer Überfahrt ankerten sie im Hafen von Amsterdam und machten in den dort ansetzigen Handelskontoren doch einigen guten Profit.
Doch Guido zog es weiter nach Süden, zu seiner Verwandschaft. Denn seine Ahnen, die vor etwa 300 Jahren beschlossen hatten die Gefilde des alten Kontinents hinter sich zu lassen, kamen ursprünglich aus Maastricht. Also mietete Guido sich ein Gespann, welches seine Ware und ihn ziehen sollte und machte sich auf die Reise nach Limburg. Nun, die Begrüßung durch die Verwandschaft war nicht gerade überschwenglich, man musste diesen fernen Cousin aus den Kolonien erst einmal kennenlernen. Doch man taute schnell auf, was zum einen an dem guten flandrischen Bier lag und zum Anderen an den aufregenden Geschichten, welche Guido aus der Neuen Welt zu erzählen wusste. Alles in Allem gestaltete sich der Aufenthalt recht amüsant.
Doch vergass Guido nicht, dass er seinen Aufenthalt in den Generalstaaten ja auch zu finanzieren hatte, auch wenn sich die Maastrichter van Wycks als sehr gastfreundlich erwiesen. Deswegen machte er sich nach Aachen auf, denn dort konnte er sein Interesse an dem alten Europa mit seinem Geschäftsinn vereinen. Er wollte schon immer den Dom Karls des Großen sehen und vielleicht einen Schluck von diesem wohltuenden Wasser nehmen, was schon wahre Wunder vollbracht haben soll und die Gicht plagte ihn mit dem Alter zusehends.
Kurz vor dem Aufbruch trat seine entfernte Cousine mit einem Buch in der Hand an in heran. “Dies wird dich interessieren...” sagte sie und übergab es an Guido. “Ur-Großvater trug es bei sich, als er auf seiner Reise in die alte Heimat verstarb. Es ist die die Geschichte deiner Familie seit ihrer Ankunft in der neuen Welt. Ich denke, du bist der rechtmäßige Besitzer und sollst es nun haben!” Gudio bedankte sich, nahm das Buch an, wickelte es noch in ein paar Tücher und schwang sich auf den Kutschbock. Gelesen hatte er auf der Fahrt noch nicht, machte ihn doch die schlechte Qualität der Strasse von Maastricht nach Aachen einige Schwierigkeiten, drum machte er es sich des Nachts in der Schankstube der Gaststätte, in welcher er Zuflucht gesucht hatte, gemütlich, entzündete sich eine Pfeife und öffnete das Buch seiner Ahnen:

Teil 1: Die Neue Welt
Maastricht Anno 1490

Ich, Alexander van Wyck, sehe in Maastricht keine Zukunft. Als jüngster Sohn geboren, werde ich wohl nur ein kleines Erbe bekommen. Warum waren meine Eltern nur so von Gott gesegnet worden? Zehn Söhne! Verdammt Zehn Söhne und ich der jüngste. Außerdem sehne ich mich nach einem Leben als Goldschmied und das ständige lieb Kind machen bei den hohen Personen. Meinem Vater hat es zwar zu hohem Ansehen und ein großes Vermögen gebracht, doch werde ich mich nicht dem engem Korsett dwer Zünfte unterwerfen! Nie!

Maastricht Anno 1491, Februar
Ich werde mein Glück nun in die eigenen Hände nehmen. Die dunklen Wintermonate haben mir viel Zeit zum Nachdenken gegeben. Auf nach Amsterdam! Widerwillig zahlte mir Vater nun meinen Anteil am Erbe aus, doch wusste er meine Situation einzuschätzen und war sicher auch froh, dass ich ihm nicht mehr auf der Tasche liegen würde.

Amsterdam Anno 1491, Juli
Nun, das Gold liegt auch hier nicht auf der Strasse. Das Geld gleitet mir nur so aus den Fingern, ohne dass ich einen befriedigenden Beruf finden konnte. Verdammt, auch hier in dieser freien Stadt kontrollieren die Zünfte jegliches Gewerbe und die Gilden haben einen Daumen auf dem Handel!

Amsterdam Anno 1491, Oktober
Ausgeraubt! Verdammte Strauchdiebe! Während ich mit diesem Meisje beschäftigt war, haben sie meine Hose mit dem restlichen Geld gestohlen. In meiner Verzweiflung habe ich eine Anstellung annehmen müssen, welche nicht meinem Stand entspricht: Strassenbauer! Bin zum Bäume fällen eingeteilt worden...

Amsterdam Anno 1492, April
Glücklicher Tag! Der Statthalter hat eine Expedition ausgestattet, welche es den Portugiesen gleichtun soll und über dem grossen Ozean neue Ländereien und viele Schätze finden soll. Dort sehe ich meine Chance und habe mich als Pionier gemeldet.

http://img311.imageshack.us/img311/3696/imjahr14928qp.jpg (http://imageshack.us)

Auf Hoher See 1492, Mai
Die Fahrt ist elendig Lange! Wir Pioniere, eine handvoll Soldaten und die Besatzung teilen sich den Bauch des Handelsseglers, den uns die Generalstaaten zur Verfügung gestellt haben. Es ist ein Elend hier, außerdem geht der Proviant bald zur Neige!



Neu Niederlande 1492, Anfang Juni
Land in Sicht! Ich wurde in meiner Lethargie von diesem rettendem Ruf geweckt. Alle Mann stürmten auf Deck und sahen eine Grüne Küste, bewachsen ganz von Bäumen. Ein bißchen Landeinwärts streckte sich eine Hügelkette gen Himmel.

Montesquieu
07.08.05, 01:41
http://img258.imageshack.us/img258/4600/neuesland8ei.jpg (http://imageshack.us)

Neu Niederlande 1492, Anfang Juni
Wir sind gelandet! Unser Kapitän suchte einen geeigneten Platz aus, um von dort aus das umliegende Land zu erkunden. Voller Freude wieder festen Boden unter unseren Füßen zu haben, machte mir und den anderen Pionieren nichts aus, nach einer kurzen Ruhepause, anzufangen, den südlich anmutenden Wald zu fällen und eine Stellung für die Soldaten und Unterkünfte für uns zu bauen. Nur dieser verdammte Regen an jedem Tag macht mir zu schaffen! Ach, was rede ich! Der Regen, diese Stechfliegen und komischen Tiere, welche ich noch nie gesehen habe machen diesen Platz hier zur Hölle! Was habe ich mir nur dabei gedacht die schönen Niederlande zu verlassen...

Neu Niederlande 1496, Dezember
Das vierte Weihnachten steht mir schon in diesem Paradies bevor. Bald kann man schon von Gewöhnung sprechen. Waldemar Kreuken bereitet schon alles fü eine kleien Feier vor und der Pfaffe schmückt die Gottesdienste immer ganz schön aus. Mittlerweile ist vom Wald auch nicht mehr viel zu sehen. De Ruyter hat uns gelobt, hat gesagt, dass bald auch neue Siedler antreffen würden. Der Statthalter hätte ein paar Bauern angeworben und gut bezahlt dafür, dass sie in die wunderbaren Neu Niederlande kommen. Pah, wohl eher Neu Niederhöllen. Letzte Nacht dachte ich ein paar Menschen gewahr zu werden, doch ich mag mich irren. Gott hat bestimmt diese Erde für uns Niederländer als Prüfung bestimmt, da wird kein anderes Menschenvolk drauf Leben.

Neu Niederlande 1499, April
Endlich, neue Menschen! Selten hatte ich in den letzten Jahren solche Glücksgefühle erlebt, als ich tatsächlich ein paar Frauen die Reling runterkommen sah. Ich wusste nicht, dass ein einfacher Bauer so schöne Töchter haben kann! Nun kann der Siedlungsbau so richtig beginnen, brauchen die holden Weiber doch ein paar schöne Häuser wo sie unsere zukünftigen Söhne großziehen mögen! Ich habe mich die letzten Jahre alt gefühlt, sehr alt, doch langsam kehrt Leben in diesen, meinen Körper zurück! Ein paar Männer mit Pferden sind auch aus dem Bauch des Schiffes gekommen. Wollen wohl langsam mal anfangen, die Gegend zu erkunden...

http://img311.imageshack.us/img311/5825/kolonieaufbau4fz.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1499, Oktober
Die ersten Häuser stehen und die Bauern fangen an die Felder zu bewirtschaften oder wenigstens umzupflügen, da sie sich mit der Erntesaison in diesem Teil der Erde scheinbar nicht so gut auskennen. Soll mir recht sein. Wir sind immer noch damit beschäftigt Holz für die Häuser zu beschaffen. Wenigstens habe ich eine nette Bauernstochter kennegelernt, Katrin Vuyk. Noch keine 17 Lenze aber schon ganz ansehnlich. Werde meine Bemühungen in der Richtung mal verstärken, da die holde Milli, die Schlampe, meine Nettigkeiten zurückgewiesen hat. De Ruyter hat diesem Flecken Erde übrigens den Namen Neu Amsterdam gegeben. Welch hoher Name für so einen Fleck Erde!

http://img258.imageshack.us/img258/7725/karte11dv.jpg (http://imageshack.us)

Montesquieu
07.08.05, 01:51
Wäre vielleicht ein Mensch so gülich und würde mir einen Freespace-Anbieter kundtun, welcher es erlaubt, dass ich meine Bilder hier verlinken kann. Piranho erlaubt dies nicht.

Habe auch schon in den AAR Anleitungen geschmökert, will mich aber nicht unnötig bei allen anmelden, nur um zu merken, dass dies am Ende doch nicht klappt :(

Dr. w.c. Gerland
07.08.05, 03:37
Bester Montesquieu,
wie lobenswert, dass Ihr mit einem AAR gleich einen so gelungenen Einstieg ins Forum macht. Seid Euch sicher, dass Ihr mit Uns einen treuen Leser gewonnen habt.

Ihr könnt Bilder bei www.imageshack.us hochladen, ohne Euch groß anmelden zu müssen.

Montesquieu
07.08.05, 11:12
Bester Montesquieu,
wie lobenswert, dass Ihr mit einem AAR gleich einen so gelungenen Einstieg ins Forum macht. Seid Euch sicher, dass Ihr mit Uns einen treuen Leser gewonnen habt.

Ihr könnt Bilder bei www.imageshack.us hochladen, ohne Euch groß anmelden zu müssen.

Wunderbar! Es hat alles geklappt, vielen Danke Herr Offizier.

Montesquieu
07.08.05, 19:36
Teil 2: Konsolidierung und neue Bekanntschaften

http://img244.imageshack.us/img244/9427/01meetingnatives9iq.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1500, August:
Wer hätte dies für möglich gehalten: Es gibt tatsächlich Ureinwohner in diesem Land. Sie nennen sich selbst die Cherokee. Selbst habe ich von ihnen noch keinen gesehen, wurden eines ihrer Dörfer, welches in gar keiner so großen Entfernung liegt, von unseren Kundschaftern entdeckt. Sie brachten direkt Kunde nach Neu Amsterdam über ihre Eigentümlichkeiten. So wohnen sie in Lehmhütten, die wohl denen der Muselmanen ähneln, doch gröber gehauen. Ihre Haut sei bronzen und ihre Augen ähneln denen der Männer und Frauen aus dem fernen China. Haben wir doch die Westroute ins östliche Asien gefunden? Werden wir die Schätze Indiens mit nach Hause bringen? Unsere Späher werden sicherlich bald die frohe Kunde bringen. Zudem hat mir Gestern Kai Welter erzählt, dass diese Wilden eine wahrlich süsse Pflanze anbauen würden, die den Honig an Süsse weit übertreffen würde, was ich für ein Gerücht halte, aber man wird sehen. Alle sind wir sehr gespannt, was noch weiter geschehen wird, einzig der Pfaffe ist erbost darüber, dass wir noch nicht in Amsterdam nach Missionaren gefragt haben, denn diese Menschen beten nicht den Herrgott Christus an, welcher unser aller Seelen erlösen wird, nein, sie scheinen tierischen Wesen zu opfern! Hier ist eine weitere Aufgabe Gottes, die es zu erfüllen gilt, die Heiden zu bekehren!

http://img244.imageshack.us/img244/9075/02enteringvillage1kl.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1501, Januar:
Nun habe ich diese Wilden endlich mit meinem eigenen Auge gesehen. Gerade als ich Katrin, nach der sonntäglichen Messe zu einem Tanze führen wollte, kamen sie die Dorfstraße hinauf. Etwa 20 Männer, geschmückt mit bunten Federn, der Vögel aus den Wäldern der Neu Niederlande, kamen in einer Prozession den matschigen Weg herunter. Um ihre Hälse hingen lange Ketten, voll mit den fettesten Perlen, welche ich meinen Lebtag je gesehen habe! Da würde sich selbst mein Vater wundern, welcher manchmal eine Perle verwendete, um eine goldene Schatulle zu verzieren. In der Mitte dieser Menge thronte ein Mensch auf einer Sänfte, getragen von 4 Jungen Kriegern, welche die einzigen mit Waffen waren. Trotzdem wichen die meisten Holländer, welche auf den Straßen waren vor ihnen zurück, da diese einen eigentümlichen Gesang anhoben. Zudem hatten die wenigsten einen dieser Cherokee jemals gesehen, kannten sie nur aus den Erzählungen der Späher.
Der Treck näherte sich dem Dorfinneren, wo er haltmachte und der Anführer auf der Sänfte sein Wort erhob. Leider verstand niemand seine Sprache und es herrschte einige Konfusion auf Seiten der Holländer und auf der der Cherokee. Schließlich trat De Ruyter hervor, den man schnell verständigt hatte. Nun trauten sich auch die anderen näher heranzukommen und ich schob mich und Katrin durch die Menge ein Stück nach vorne. Tja, das süsse Mädchen hatte ein bißchen Angst. Wer kann es ihr verdenken, diese Vogelmenschen sind für ein junges Weib ja auch zum fürchten.
Nun, ich stand gut und konnte alles überblicken. De Ruyter trat also vor und streckte dem Häuptling die Hand entgegen und sagte dabei: “Werter Herr, wir sind Holländer und kommen in Frieden. Wir beanspruchen dieses Land im Namen der Vereinigten Niederlande und im Namen Gottes. Wir hoffen, dass Euer Herz auch für Gottes Wort offen ist!” De Ruyter lächelte und dies machte wohl auch den Wilden lächeln, welcher die weisen Worte unseres Vorstehers wohl ebensowenig verstanden hatte, wie wir die seinigen. De Ruyter ergriff darauf die Hand des Häuptlings und schüttelte sie, worauf dieser in ein Lachen ausbrach und einen weiteren Wilden zu sich rief. Dieser trug viele Perlenketten in seiner Hand und übergab sie dem Ersten der Cherokee, welcher sie De Ruyter um den Hals hing. Darauf brandete ein Jubel in unseren Reihen los und die Wilden verweilten den restliche Tag und den Abend in unserem Dorf und nahmen an unserem Fest teil.

Neu Amsterdam 1501, Juli
Nach reiflicher Überlegung richtete der Weise De Ruyter in diesem Monat einen Rat ein, welcher über die Geschicke unserer Kolonie wachen sollte. Hierbei wurde das Modell der niederländischen Stadträte übernommen. Außerdem erhielten wir Nachricht, dass ein gewisser Henry Hudson uns beratend zur Seite stehen wollte. Nun, es soll alles für seine Ankunft bereit gemacht werden.

Neu Amsterdam 1503, Mai
Nun war es soweit. Ich habe Katrin geheiratet! Schon am letzten Heiligen Abend, den ich bei Katrins Eltern den Bauernsleut Vuyks verbrachte, habe ich um die Hand ihrer Tochter angehalten. Der Vater schien mich schon vorher zu mögen und die Mutter drängte schon auf unsere Hochzeit. Nun, ein Grund, dass sie mich so herzlich in ihre Familie aufgenommen hatten, war wahrscheinlich, dass sie leider keinen Sohn hatten, Katrin ihre einzige Tochter war. Darum knüpfte der Vater Vuyk die Hochzeit auch an eine Bedingung, nämlich, dass ich den Pioniersberuf aufgeben sollte und eine Bauernsmann werde. Nun, eigentlich hatte ich nichts dagegen, wiedersprach mir doch die Pioniersarbeit in dieser sumpfigen Gegend, wo das Stadtzentrum errichtet worden ist. Außerdem lebten die Bauern wahrlich in einer bessern Landschaft. Weite Wiesen warteten nur darauf durchpflügt zu werden. Und die letzte Ernte war wahrlich überwältigend! Ich stimmte zu und wir heirateten im April! Die Hochzeit war wunderschön und ein echtes Ereignis in unserem kleinen Dorf!

Neu Amsterdam 1503, Juli
Die ersten Menschen fangen an im Dorfkern diese Zuckerpflanze anzubauen. Nun sie spriesst nicht sie, wie unsere Feldfrüchte, aber mal schauen, was daraus wird!

http://img244.imageshack.us/img244/7426/03neuamsterdam15037br.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1503, September
Das Gebiet welches die Niederländer kontrollieren hat sich erweitert. Unser weiser Anführer De Ruyter kaufte es den Cherokee ab, für eine lächerliche Summe Geld, wie er im Rat betonte. Dies nahmen wir zum Anlass wieder ein kleines Fest mit den Wilden auszurichten, welches für gute Abwechslung sorgte. Nun, die Cherokee kamen nicht mit leeren Händen, sie übergaben uns Steinbrocken, die sie scheinbar anbeteten. Für uns war klar, dass sie natürlich keinen religiösen Zweck dienen können, doch waren wir überrascht, als wir feststellten, dass es sich um Eisenerzbrocken handelte. Freudig über diese Gabe, welche sich in der alten Welt zu gutem Geld machen ließe, feierten wir bis in die frühen Morgenstunden.
Katrin ist nun schon einige Monate schwanger und wird ihr Kind wohl im nächsten Februar erwarten.

http://img244.imageshack.us/img244/8987/t001460a8qv.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1504, Februar
Ja, es ist ein strammer Sohn! Ich habe ihn auf den Namen Maximilian getauf! Morgen ist Taufe und fast die gesamte Kolonie kommt. Wie teuer das nun wieder wird, aber egal. Seine Geburt soll unter einem guten Stern stehen und er soll hier in Neu Amsterdam sein Glück finden, denn es stehen ihm alle Möglichkeiten offen!

Canaris
07.08.05, 19:39
Sehr schön, ein Colonization AAR! Einer meiner Lieblingsspiele, die ich heute auch noch sehr gerne auspacke.

Scotti
07.08.05, 19:41
Na das nenne ich einen gelungenen Einstand, willkommen im Forum, Herr... Macht Euch und uns eine Freude und beglückt uns weiterhin mit der Eroberung der Neuen Welt, das bewegt uns doch, dieses gelungene Werk von good old Sid mal wieder aus der Mottenkiste zu kramen

Montesquieu
07.08.05, 19:42
Neu Amsterdam 1504, April
Endlich tut der Rat mal etwas für meine Füße! Die Pioniere, deren Arbeit ich entsagt hatte, fangen in diesen Tagen an, eine Strasse durch unsere Wiesen zu schlagen. Auch wenn ein Teil der Trasse durch das Land des alten Beer geht und er sich gestern Abend in der Kneipe lauthals darüber beschwert hat. Meine Güte, dafür bekommt er doch eine saftige Abfindung und außerdem sind wir alle froh, dass wir nun nich mehr so lange zum Markt brauchen!

Neu Amsterdam 1504, November
Wieder einmal brachten die Cherokee ein Geschenk. Felle sind es diesmal. Nun hier ist es zwar auch den Winter über warm genug, aber unsere Landsmänner drüben in Europa frieren bestimmt!

Neu Amsterdam 1505, Juni
Gott hat mir eine Tochter geschenkt, die wir Rebecca heißen werden. Sie hat die Schöhnheit wahrlich von ihrer Mutter geerbt!

Neu Amsterdam 1506, April
Wegen ungerechter Behandlung und um ihr Glück in der Neuen Welt zu suchen, trafen heute ein paar neue Siedler ein. Gut, es ist Gesindel, aber sie können gut zupacken!

http://img257.imageshack.us/img257/4316/05religiousunrest15046ys.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1509, Januar
Was für Kunde! Unsere europäischen, christlichen Brüder die Spanier sind auch in diesen Gefilden gelandet. Letzten Mittwoch ankerte unser altes Schiff wieder in der Bucht und brachte von ihnen Kunde. Nun, sie haben noch keinen Kontakt zu ihnen hergestellt, aber wie man die Spanier kennt, werden sie alsbald versuchen die Heiden zu bekehren.

http://img257.imageshack.us/img257/3290/04kartespanier8bb.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1510, Juni
Gestern fuhr das erste Schiff mit unseren Waren in Richtung Amsterdam. Mal schauen, wie der Zucker aufgenommen wird. Aber ich denke, dass die Reichen Aristokraten sich danach verzehren werden, auf diesen holzigen Stengeln herumzukauen!

http://img257.imageshack.us/img257/7338/07cargofrom6sq.jpg (http://imageshack.us)

Neu Amsterdam 1513, Februar
Das Schiff ist wieder zurück und mit was? Mit Pfaffen! Der Statthalter hielt es wohl für angebracht uns ein paar Jesuiten herüberzuschicken, welche die Wilden bekehren sollten. Dass wir ein paar Schreiner und Holzfäller nötiger hätten, daran denkt er ja nicht!
Die Spanier scheinen auch ihre Bekehrungsversuche, nun, sagen wir “erfolgreich” durchzuführen. Aus Amsterdam erreichte uns Kunde, dass sie ein Cherokeedorf niedergebrannt hätten und ihre Schätze in Sevilla angelandet wären.

Neu Amsterdam 1513, März
Nach nunmehr 3 Töchtern bin ich froh wieder stolzer Vater eines Sohnes geworden zu sein. Ich heiße ihn Alexander, nach mir.

Neu Amsterdam 1514, Mai
Die Späher sind wieder zurückgekehrt und sie bringen wahrlich großartige Geschichten mit! Alleine ihr Anblick! Gut, diese Männer sind alle älter geworden, doch Gott hat sie Reich beschenkt. Mich ereilte die Nachricht ihrer Ankunft, als ich gestern Abend vor meiner kleinen Hütte saß und Maximilian und seinen Schwestern eine Geschichte aus der alten Welt erzählte. Wir wurden jäh durch einen lauten Jubel unterbrochen, der über die Felder zu uns rüberschallte. Ich überliess die Kinder in der Obhut meiner Frau, bis auf meinen Erstgeborenen und dann machte ich mich auf, rauszufinden, was dieser Jubel so auf sich hatte.
Auf dem Weg zur Dorfmitte wurden wir mehr und mehr Menschen und dort hörte ich es: “Die Kundschafter sind zurück und sie haben viele, viele Schätze mitgebracht.” Und wahrlich, auf dem Dorfplatz thronten die mutigen Entdecker auf einem großen Schatz. Ich riss die Augen auf und auch mein Unterkiefer klappte herunter. Auf den schönsten Fellen lagen eine Unmenge an Gold und Edelsteinen. Um die Hälse der lachenden Späher hingen Perlenketten noch und nöcher. Diese Haudegen hatten ein altes Grab der Wilden gefunden und es durchsucht, wo sie diesen Schatz gefunden hatten, wie ich später erfuhr. Sie genossen die Bewunderung der Niederländer wirklich und zogen die Frauen der Wilden, welche sie von ihrer Reise mitgebracht hatten, an sich und drückten ihnen dicke Küsse auf. Natürlich wurde des Abends ie Rückkhe mit einem rauschendem Feste gefeiert!
Ich erfuhr außerdem, dass die Wilden in diesem Land keine Pferde kannten und den Spähern deswegen mit Erstaunen und einiger Angst entgegentraten. Dieses Land enthält wahrlich viele Wunder!

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Neu Amsterdam 1514, Juli
Die Niederländer daheim sind echte Freunde. Haben uns eine Galleone geschickt, damit der Schatz nach Amsterdam kommt. Der Statthalter verlangt nur eine kleine Gebühr von 55% des Schatzwertes für den Aufwand und den Erhalt der Generalstaaten. Wenigstens hat er die Expeditionsarmee um eine Truppe regulärer Soldatan erhöht, die unsere Kolonie vor Schaden schützen soll.


Neu Amsterdam 1514, Dezember
Die armen Cherokee. Bettelnd kamen gestern ein paar alte Müterchen in unser Dorf und baten uns um Nahrung. Wir erfuhren von einem der jüngeren Wilden, welcher unsere Sprache gelernt hatte, dass die letzte Ernte wahrlich miserabel ausgefallen war. Wir schickten ihnen einiges zu Essen zusammen mit den Jesuiten-Pfaffen, um den Heiden die Gnade Gottes zu zeigen, auf dass sie in seinem Licht errettet würden!

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Neu Amsterdam 1517, Juni
Die ersten Konvertiten sind eingetroffen! Cherokee-Wilde, welche den wahren Glauben gefunden haben! Selbstverständlich wohnen sie nicht in unserem Dorf. Es entspricht vielmehr ihrer Natur, in den Wäldern zu jagen, was sie auch gerne tun. Das Fleisch, welches sie zu Marktagen mit ins Dorf bringen ist wahrlich eine willkommene Abwechslung zu unseren Feldfrüchten!

Neu Amsterdam 1518, August
Wo soll das noch hinführen! Zum Dank, dass unsere Kolonie einen solchen Schatz in die Alte Welte verschifft hat, hat uns der Statthalter mit einer Flut an Siedlern überschwemmt, die seinesgleichen sucht! Schreiner, Holzfäller, Pfaffen und Freie Männer entstiegen dem Kahn! Nun gut, haben wir jetzt die Möglichkeit unserem Haus das ein oder andere bessere Möbelstück hinzuzufügen. Und wir können es uns ja leisten, denn die Nahrungspreise werden, ob der vielen neuen Mäuler, gehörig ansteigen!

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Neu Amsterdam 1518, November
De Ruyter wird im Alter wohl geisteskrank! Steckt er die doch die Pfaffen und viele der Neuen in die Verwaltung unseres Dorfes. Wenn Pfaffen Politik betreiben, dann beherrscht uns nachher Rom und nicht mehr die freien Niederlande!

http://img339.imageshack.us/img339/5739/12karte26yc.jpg (http://imageshack.us)

Joachim Murat
08.08.05, 02:55
Wunderbarer AAR, geschätzter Montesquieu :)
endlich wieder mit den Niederlanden Colonization.. da kommmen Erinnerungen aus vielen schönen Stunden am PC in uns hoch *träum*

zudem sehen wir es mit wohlwollen, das offensichtlich ein weiterer (halb?-) Bonner seinen Fußabdruck im SI-Sand hinterlässt. Liebes Deutschland wir kommen :^^:

Sind wir eigentlich schon zahlenmäßig stärkste Fraktion?

Montesquieu
08.08.05, 07:41
Nun, zur Zeit studiere und wohne ich in Bonn, komme aber aus der mittelalterlichen Kupfer-Metropole Stolberg bei Aachen. Ich mag Bonn sehr, eine schöne Stadt! Mir gefallen auch die Städte mittlerer Größe mehr, als z.B. das nahe gelegene Köln. Außerdem ist es ja selbstverständlich, dass mir das studieren in einem barocken Schloss des Kurfürsten mehr zusagt, als der hässliche 1960er-Jahre-Bau in unserer Nachbarstadt den Rhein hinab. Damit kann ich meine Freundin auch arg ärgern, wenn wir uns bei Sonneschein auf die Hofgartenwiese setzen.

Aber wie ich eurer Ortsangabe entnehmen kann, wohnt ihr wohl in der Nähe des berühmt, berüchtigten Streifens, welcher in der Nähe des Probsthofs gelegen ist. Oder irre ich mich da etwa? :rolleyes:

Montesquieu
08.08.05, 12:10
So, der nächste Teil. Die Bilder werde ich gleich reinstellen, wenn ich wieder zu Hause bin, denn diesen Text habe ich während der Arbeit verfasst (Man hat Montag Morgen als studentische Hilfskraft bei der Aufsicht einer Seminarsbibliothek wenig zu tun :) ).


edit: so Bilder sind da
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"Entschuldigen sie die Störung, werter Herr, aber ich und meine Frau wollten das Bett aufsuchen." Guido van Wyck blickte mit müden Augen von seiner Lektüre hoch. War es denn wirklich schon so spät, hatte er, ob der Lebensgeschichte seines Ahnen wirklich die Zeit vergessen. Tatsächlich, der Schankraum war leer, nur der Wirt stand vor ihm. "Sicher guter Herr, ihr habt Euch euren Schlaf redlich verdient, genauso wie ich!" Guido nästelte an seinem Geldbeutel und holte ein paar Kupferlinge hervor, die er dem Wirt in die Hand drückte. "Vielen Dank, werter Herr, ich wünsche ihnen eine geruhsame Nacht." Guido wickelte das Buch wieder in die Tücher ein, welche das Gute Stück, so gut es gehen möge, vor den Widrigkeiten der Umwelt schützen sollte, klopfte seine Pfeife aus und machte sich auf seinen Weg in sein kleines Zimmer.
Noch immer schwirrte ihm der Kopf vor der Geschichte des Alexanders van Wyck. Er kam auch aus Neu Amsterdam, doch konnte man die Stadt, in der er geboren wurde, nicht mehr mit dem Dorf vergleichen, das es damals einmal war. Die Anfänge der Verständigung mit den Cherokee Indianern barg auch einige interessante Aspekte in sich, wusste er nicht, das zu Anfangs die Beziehungen so gut gewesen waren. Guido schüttelte den Kopf. Er musste sich wirklich tadeln! Sein Wissen über die Kolonialzeit und über seine eigene Familie, die ja eine der ersten in der neuen Welt gewesen ist, war nur äußerst rudimentär. Musste er erst über den großen Ozean kommen, in die alte, alte Heimat, um etwas darüber zu erfahren, woher er kam, was seine Wurzeln sind? Nun, er war ein Händler und seine Gedanken kreisten mehr um Profite, Bilanzen und Handelswege.
"Aber, um mich zu schämen, ist Morgen auch noch wahrlich genug Zeit!" murmelte er in seinen Bart und ließ sich in sein Bett fallen. Die Nacht verlief ruhig und sein Schlaf war erholsam, als er am Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen erwarte. Nach einem kuren, aber guten Frühstück machte er sich wieder auf zum Markt. Das Geschäft ging gut und neue Münzen klimperten in seinem Geldbeutel. Des Abends nun hatte er wieder Muße sich dem Tagebuch zu zuwenden.

Teil 3: Neu Amsterdam wächst und der Anfang des Cherokee Krieges

Neu Amsterdam 1519, März
Ein trauriger Tag für alle Neu Niederländer! Heute ist Michael De Ruyter, unser ehrwürdiger Ratsherr von uns gegangen! Er starb friedlich in seinem Bette. Ganz Neu Amsterdam trägt Trauer. Nun wird mir selbst meine eigene Vergänglichkeit bewußt, mit meinen 49 Jahren bin ich auch nicht mehr der jüngste und ich muss wohl jeden Tag damit rechnen, dass mich Gott zu sich holt. Aber was rede ich. Meine Frau und meine Kinder geben mir Kraft und es gibt nichts schöneres, als meine beiden Söhne aufwachsen zu sehen und ihnen die Kunst des Schreibens und der Mathematik beizubringen. Wir mögen zwar Bauern sein, doch sind wir alles in allem noch van Wycks und tragen diesen Namen mit Ehre. Von Schulen kann in Neu Amsterdam noch keine Rede sein, also muss ich die Ausbildung so gut es möglich ist in die Hände nehmen.

Neu Amsterdam 1520, August
Der Rat der Neu Niederlande hat Zuwachs bekommen. Henry Hudson, ein alter Haudegen, welcher sich sehr gut auf´s Jagen versteht, steht uns nun in beratender Funktion zur Seite. Meine Mitbürger und ich können uns zwar nicht vorstellen, wie dieser uns wirklich zur Seite stehen kann, denn für Felle jagen wir nicht, aber kommt Zeit, kommt Rat.

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Neu Amsterdam 1520, Oktober
Mein Sohn Maximilian hat geheiratet und zudem eine gute Partie. Es ist Magdalena Cook, Schwester des neuen Ratsvorsitzenden Wim Cook und Tochter des ehrwürdigen Robin Cook. Die Hochzeit verbanden wir mit dem diesjährigen Erntedankfest. Es war ein wahrlich erhebender Moment. Anlass zum Trübsal gab es nur für meine kleine Katrin, denn Maximilian verlässt uns nun und zieht in die Stadt, hat er doch eine Anstellung in der Verwaltung des Kolonialrates bekommen und steht dem Ratsvorsitzenden Wim Cook nun mit seinem Rat und Tat zur Seite. Dann muss wohl Alexander den Hof übernehmen und er macht sich schon sehr gut als Bauer, liegt ihm doch die Feldarbeit eher, als die schöne Kunst des Schreibens, aber er ist ja noch sehr jung , 7 Lenze zählt er erst.

Neu Amsterdam 1521, Dezember
Während des diesjährigen Weihnachtsfestes kündigte unser noch recht junger Ratsvorsitzender Wim Cook eine Einladung an den groartigen Ökonomen Adam Smith auszustellen. Eine wahrlich weise Entscheidung, welcher der Rat einstimmig seine Zustimmung gab.

Neu Amsterdam 1522, Juli
Ich bin Großvater geworden! Was für ein Freudentag. Meine kleine Enkelin hat meine Augen und wurde auf den Namen Natalie!

Neu Amsterdam 1523, April
Das Gesindel, welches vor den Toren der Stadt hauste, bekommt nun eine neue Aufgabe zugeteilt. Unsere Freunde, die Cherokees, hatten uns schon kurz nach unserer ersten Begegnung mitgeteilt, dass wir gerne fähige Männer zu ihnen schicken könnten, damit diese den Anbau des Zuckerrohrs lernen mögen. Der Rat erkannte, dass im Anbau dieser Pflanze viel Geld steckt und sie sich sehr gut in Amsterdam verkauft. Drum schickten wir vor gut einem Monat das Gesindel, welches als Bauern nicht so ertragreich anbaute wie Unsereins, zum nächsten Cherokeedorf, damit sie den richtigen Umgang mit der Pflanze lernen mögen. Nach der Saison werden sie wohl zurückkehren.

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Neu Amsterdam 1525, Juli
Nun war es soweit, wir haben offiziellen diplomatischen Kontakt mit den Spaniern hergestellt. Unsere Späher sind bis nach Isabella geritten und haben sich mit dem dort ansässigen Governeur getroffen, der auch alsbald eine Depesche an unseren Rat sandte. In dieser bat er die Einflusssphären der spanischen Krone zu respektieren und ihnen bei der Behandlung der Eingeborenen freie Hand zu lassen. Wir stimmten diesem zu, sahen wir doch keine Bedrohung in der spanischen Vorgehensweise. Zwar müssen wir als Republik immer vor den alten Monarchien gefeit sein, doch sind wir nun alle Kinder dieses großen Kontinents, welche sich der hier gegebenen Gefahren erwehren müssen.

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Neu Amsterdam 1525, September
Das Gesindel ist zurück und wahrlich es hat viel gelernt! Drum durfte es von nun an die Felder, westlich des Stadtkerns, bestellen, in der Hoffnung auf eine große Ernte. Die ersten Setzlinge haben sie schon von den Cherokee bekommen und sie begannnen sogleich die Felder umzupflügen. Gott sei uns Gnädig und er möge diese Menschen segnen.

Neu Amsterdam 1525, November
Ich hätte die Fähigkeiten des Gesindels, was den Nahrungsanbau angeht, nicht unterschätzen sollen, mangelt es uns nun an frischer Nahrung. Zum ersten Mal müssen wir an unsere Vorräte gehen und hoffen, dass die Boote langsam fertig werden, mit denen wir aufs Meer fahren und fischen können. Nun, da wird dieses Weihnachtsessen ein bißchen spärlicher als die letzten Jahre ausfallen, wobei wir Bauern nicht klagen dürfen, uns geht es noch weitaus am besten.

Neu Amsterdam 1526, Januar
Obwohl meine Hände zittrig sind versuche ich mich aufzuraffen, um ein paar Zeilen in dieses Buch zu schreiben. Der Winter wurde sehr feucht und war auch kühler als die Jahre vorher. Gut, er ist noch lange nicht vergleichbar mit denen drüben in der Alten Welt und wäre ich einige Jahre jünger, so würde dies mir nichts ausmachen, doch hat mich kurz nach Weihnachten das Fieber gepackt und ich komme nicht mehr aus dem Bett. Meine Gute Frau Katrin kümmert sich gut um mich und die Kinder und meine Töchter lassen nichts unversucht, damit es mir besser geht. Vor einer Woche hat mich auch der Medicus Altmeijer besucht und mir ein Mittelchen verschrieben. Ich nehme es nun zweimal am Tag ein, doch Besserung will sich nicht einstellen. Wird es langsam Zeit, meinem Schöpfer, dem Herrn Jesus Christus gegenüber zu treten? Nun, ich habe mein Leben schon immer in seine gütigen Hände gelegt und er hat es mir mit einem sehr guten Leben gelohnt. Ich war zwar nur ein Bauer und meine Brüder drüben in Maastricht haben wahrscheinlich ein an Gütern reicheres Leben geführt, doch zählt dies nichts gegenüber der Warmherzigkeit, welche ich hier, in der neuen Welt erfahren habe. Außerdem widerfuhr mir die Gnade, am Aufbau einer neuen Stadt mitgewirkt zu haben, durch mein Mitwirken im Rat oder durch Tatkräftige Arbeit als Bauer. Aber vielleicht ist es sowieso noch zu früh über den Tod zu sprechen, vielleicht hilft das Mittel des Medici ja doch.

Neu Amsterdam 1526, März
Zum ersten Mal nehme ich nun dieses Buch in die Hände, um die Geschichte der Familie van Wyck fortzuführen. Ich, Maximilian van Wyck habe es von meinem Vater auf dem Sterbebett erhalten und hoffe, dass ich diese Würde mit Stolz und Eifer tragen werde. Nach langer Krankheit verstarb mein Vater, Alexander van Wyck, am Sonnabend der letzten Woche. Er war ein guter und ehrlicher Mann, welcher für seine Söhne nur das Beste wollte und wohl stolz war, dass ich nun hier im Rathaus mein Werk verrichte und versuche den Ruhme der Neu Niederlande zu dienen.

Montesquieu
08.08.05, 12:11
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Neu Amsterdam 1527, Februar
Ich freue mich auf heute Abend, denn diesen Abend wird es endlich Fisch zum Essen geben. Heute Morgen habe ich zusammen mit Wim Cook die kleine Hafenanlage besichtigt, welche wir in der Landungsbucht angelegt haben. Die Boote sind zwar klein, aber wendig und halten auch stärkeren Seegang aus. Fischer werden die Cherokee welche zum wahren Glauben übergewechselt sind, da sie schon einige Erfahrung mit dem nahen Gewässer vor den Neu Niederlanden haben. Und es schien so als ob sich ein biblisches Wunder ereignen würde. Kaum eine Stunde auf dem Wasser, schon hörten wir den Jubel der ehemaligen Wilden. Ein Boot kam kurz darauf zurück, mit einem wahrlich großen Fang. Ich und Wim waren uns einig, dass das Nahrungsproblem damit ein für alle mal gelöst sei!

Neu Amsterdam 1527, Ende Februar
Ein Sohn ist mir geboren worden. Nach einer schwierigen Geburt hielt ich einen strammen Jungen in meinen Händen, welcher auf den Namen Eimert getauft wurde.

Neu Amsterdam 1527, März
Der Rat ist übereingekommen, dass es nun an der Zeit wäre, die Stadt besser vor äußeren Bedrohungen zu schützen und beschloss, dass zu diesem Zweck eine Palisade um Neu Amsterdam gezogen werden muss. Die Handwerker machen sich schon auf den Weg, passende Bäume zu finden, die sich für diesen Zweck eignen.

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Neu Amsterdam 1527, Juni
Ein wahrlich hoher Genuss wurde mir gestern Abend zuteil! Ein paar Bürger haben es sich zur Aufgabe gemacht, den geernteten Zucker zu Schnapps zu brennen und was soll ich sagen, dieser schmeckt besser als den bisherigen Kartoffel und Korn Schnapps, mit dem wir vorlieb nehmen mussten. Sicherlich werden die Aristokraten in Amsterdam diesen auch zu schätzen wissen!

Neu Amsterdam 1529, März
Undankbares Gesocks! Heute Morgen empfingen wir eine Delegation Cherokees und erwarteten die üblichen Tauschangebote. Doch stattdessen forderten, nachdem sie in Wim Cooks Bureau vorgelassen wurden, einige Bündel Zucker! Wir beide fielen aus beiden Wolken und starrten uns erst eine Zeit ungläubig an. Auf die Frage, wie sie drauf kämen, dass wir ihnen diese stattliche Summe überlassen würden, wurde uns geantwortet, dass sie es ja gewesen wären, welche dem weißen Mann die Fähigkeit zum Zuckeranbau beigebracht hätten und dass es ihr Land gewesen wäre, auf dem nun die Zuckerplantagen stehen würden. Dies machte Wim Cook wirklich wütend und er schmiss sie mit den Worten heraus, dass unsere Väter für dieses Land einen hohen Preis an die Cherokee gezahlt hätten und dass man so etwas nicht von Freunden verlangt!

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Neu Amsterdam 1530, Juni
Verrat! Ungeheurer Verrat! In den frühen Morgenstunden wurde ich durch einen lauten Alarmruf geweckt. Unsere Soldaten riefen zu den Waffen! Wer könnte es sein, der Neu Amsterdam attackieren wollte? Die Spanier, neidisch auf unseren Reichtum? Nein! Als ich zu meiner Muskete griff und nach draußen lief, wurde ich einer Horde Wilder, welche die Strasse runterrannten. Damit hatte ich nicht gerechnet, gut, das Verhältnis hatte sich deutlich nach ihrer Forderung abgekühlt, aber nun schienen sie sich den Zucker mit Gewalt holen zu wollen! Doch rechneten sie nicht mit der Macht unserer Musketen. Schon in der ersten Salve fielen etliche Wilde und nach zwei weiteren stoben sie auseinander und zogen sich wieder zurück!
Wie gerne würde ich Vergeltung üben, doch habe wir leider nicht die Männer zur Verfügung!

Neu Amsterdam 1530, Juni
Tribut! Sie stellen Tributforderungen an uns! 28 Ballen Zuckerrohr sollen wir an den Stamm liefern. Die Wilden wurden zurück zu ihren Stamm geschickt ohne ein einziges Rohr und mit der Warnung, dass die Niederländer bald ihre Musketen gegen das Dorf der Cherokees richten würden.

Neu Amsterdam 1531, Januar
Ein erneuter Angriff und diesmal gibt es auf unserer Seite sogar einen toten zu beklagen! Wim Cook hat schon ein Gesuch nach Amsterdam geschickt und um Männer und Waffen gebeten!

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Neu Amsterdam 1531, März
In dieser unsicheren Zeit gibt es trotz allem auch etwas freudiges zu berichten. Wir gründeten im Norden von Neu Amsterdam eine neue Kolonie und tauften sie Fort Orange. Unsere Späher berichteten von großen Silbervorkommen, was unseren Schatzmeister sicher freuen wird!

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Neu Amsterdam 1536, Oktober
Die verdammten Heiden wieder einmal! Lange Jahre herrschte eine eisige Ruhe zwischen uns und den Cherokees, doch dies scheint nun vorbei zu sein. Unsere tapferen Späher fanden heidnische Grabhügel über und über voll mit Gold. Als gute Christenmenschen nahmen sie natürlich den Schatz an sich, damit aus ihm einmal Kreuze zu Ehren unseres Herrn Jesu Christu gemacht werden würde. Doch diese Heidenmenschen, diese Wilden, nahmen dies zum Anlass unsere geheiligten Männer, die Jesuiten welche das Wort der heiligen Schrift in ihrem Dorf verbreiten, zu lynchen! Welch ein Frevel, welch eine Schmach! Wir werden wohl das Gold dazu einsetzen, da ist der Rat einer Meinung mit mir und Wim Cook, um Waffen und Pferde in die Neu Niederlande zu schaffen und einen Kreuzzug gegen diese Ketzer durchzuführen!

Neu Amsterdam 1538, März
Die Wilden führen ihre dummen Angriffe immer wieder gegen die Stadt aus. Doch ihre Bemühungen scheitern immer wieder an den geladenen Flinten unserer Soldaten. Wir haben es ihnen nun vollkommen unmöglich gemacht, etwas gegen uns auszurichten, denn die Palisade ist fertiggestellt worden. Nur Fort Orange macht mir Sorgen, da dort oben keine Soldaten sind, doch haben sich die Siedler doch gegen jegliche Angriffe tapfer zur Wehr gesetzt. Möge Gott sie beschützen!
Zudem müssen wir an die Bildung unserer Kinder denken, deswegen werden uns nun an die Errichtung einer Schule machen!

Neu Amsterdam 1539, April
Oben in Fort Orange hat man tatsächlich Silber gefunden, welches uns wahrlich viel Geld einbringt, dass wir in kürze in Waffen anlegen werden.

Neu Amsterdam 1541, Juli
Die Angriffswellen der Wilden branden immer weiter gegen die Palisaden an, doch konnten sie bisher keinen Sieg erringen. Aus Amsterdam kommt die Kunde, dass die Galleone mit dem Schatz eingetroffen sei! Endlich, dieses Geld können wir wahrlich brauchen! Wir werden so schnell als möglich ein Schiff losschicken, damit es Truppen in Amsterdam einlädt.

Neu Amsterdam 1542, Oktober
Der Statthalter verstärkt seine Interventionstruppe wieder um reguläre Fußtruppen. Doch schickt er keine zur Hilfe in die neuen Niederlande, verdammt! Wofür hat er diese, wenn er sie nicht zu unserer Hilfe einsetzt?

Neu Amsterdam 1543, Mai
Wieder ein Angriff, wieder wurde er abgewehrt und wieder stellt der Statthalter neue Soldaten in seinen Dienst. Wir fühlen uns allein gelassen. Aber wenn uns keiner helfen will, so werden wir uns selbst zu helfen wissen, sowahr uns Gott helfe!

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Canaris
08.08.05, 12:17
Ein sehr schöner Teil, allerdings war doch vom Anfang des von mir mit Spannung erwartetenden "Anfang des Cherokee Krieges" nicht viel zu lesen?

Montesquieu
08.08.05, 12:24
Dies wird ja hoffentlich bald geschehen, wenn die Truppen aus A´Dam eintreffen und ich ein paar Runden weitergespielt habe. Ich überlege den guten Maximilian dann mit an die Front zu schicken, mal schauen, vielleicht bekomme ich am Dock in den Niederlanden nur dreckige Kriminelle. Das würde auf jeden Fall eine spaßige Angelegenheit. :D

Canaris
08.08.05, 16:05
Ups, ich habe so lange gewartet, bis ihr eine weitere Folge mit dem Krieg geschrieben habt ohne das ich es merkte :)

Montesquieu
08.08.05, 16:25
Ups, ich habe so lange gewartet, bis ihr eine weitere Folge mit dem Krieg geschrieben habt ohne das ich es merkte :)

Es sei Euch verziehen, werter Canaris! Habe mich schon gewundert, wie schnell ihr lesen könnt. :)

Joachim Murat
08.08.05, 21:22
Zitat von Montesquieu

Aber wie ich eurer Ortsangabe entnehmen kann, wohnt ihr wohl in der Nähe des berühmt, berüchtigten Streifens, welcher in der Nähe des Probsthofs gelegen ist. Oder irre ich mich da etwa?


Absolut korrekt :D

Die einzige Gegend Bonns, welche den ästhetischen Standard Kölns annähernd erreicht

Student in Bonn und gebürtiger Stolberger reicht im übrigen aus um sich zur Bonner-SI-Fraktion zählen zu dürfen :D

Meiner überschlagsrechnung zufolge sind´s jetzt 5 Bonner Mitglieder im Forum

P.S: Entschuldigt die totale Off-topic-heit diese Posts :engel:

dooya
08.08.05, 21:56
Schöner AAR. :) Wir haben vor einigen Wochen auch Colonization entdeckt, aber bislang leider nur wenige Stunden Zeit dafür gehabt.

Montesquieu
08.08.05, 22:25
Absolut korrekt :D

Die einzige Gegend Bonns, welche den ästhetischen Standard Kölns annähernd erreicht

Student in Bonn und gebürtiger Stolberger reicht im übrigen aus um sich zur Bonner-SI-Fraktion zählen zu dürfen :D

Meiner überschlagsrechnung zufolge sind´s jetzt 5 Bonner Mitglieder im Forum

P.S: Entschuldigt die totale Off-topic-heit diese Posts :engel:


Hehe, da fühle ich mich ja geehrt. Und wann wird dies offiziell begangen? :prost:

Montesquieu
10.08.05, 16:11
Teil 4: Der Cherokee Krieg

Neu Amsterdam 1544, Januar
Schlechte Nachrichten kommen übers Meer zu uns. Ein Trupp Cherokee konnte während erneuter Kampfhandlungen in Fort Orange die allgemeine Verwirrung nutzen und in das dortige Lagerhaus einbrechen. Diese Bande stahl viele Felle und konnte entkommen, während unsere tapferen Siedler damit beschäftigt waren, die Wilden aus ihrem Dorf zu vertreiben. Wir werden alles, was rechtmäßig uns gehört wiederholen!

Neu Amsterdam 1544, Oktober
Kaum wurde durch unsere stetigen Lieferungen Amsterdam mit der Zuckerrohrpflanze versorgt, schon kann kaum ein Fürst der alten Welt ohne diese süsse Frucht auskommen. Honig verliert unter den adligen Kreisen langsam seinen vorherrschenden Status als Mittel, welches der Speise die Süsse bringt. Nein, unserer Zucker wird vor allem an den zahlreichen Höfen des Heiligen römischen Reiches sehr gefragt. Der Kurfürst von Köln selbst orderte, wie mir unser guter Kapitän Bergwerff, versicherte, einige Ballen. Ob der großen Nachfrage stieg der Preis, um gut einen Taler pro Ladung an, was den gesamten Rat sehr erfreute. Nur unser guter Rum wird nicht so nachgefragt, bleiben die werten Herrschaften in Europa doch lieber bei ihren aus Korn gewonnenen Schnaps.

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Neu Amsterdam 1545, Februar
Unsere kleine Stadt blüht mehr und mehr auf. Wie einen kleinen Staatsakt wurde gestern die Ankunft des hohen Beraters Adam Smith durch den Rat gefeiert. Dieser versicherte uns feierlich, dass er seine ganze Kraft in den Aufbau unserer Kolonie stecken würde. Bei einem kleinen Rundgang fielen ihne schon einige Dinge auf, welche wir an unserer Rum-Herstellung verbessern könnten. Bei Zeiten, wenn das Wildenproblem gelöst ist, werden wir uns an diese Verbesserungen geben.

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Neu Amsterdam 1545, April
Mein kleiner Sohn Klaas Johan strahlte vor Freude, als er heute erstmals die Räumlichkeiten der neu errichteten Schule betrat. Es waren zwar noch nicht viele Schüler anwesend, denn die Bauern, wie auch mein junger Bruder lassen ihre Kinder lieber auf den Feldern arbeiten, als dass ihnen die hohe Bildung zu Gute kommt. Heute Nachmittag habe ich zudem ein Treffen mit Pastor Groser, wir werden den Bauplatz für ein neues Gotteshaus besichtigen, um den Ruhme Gottes und der Generalstaaten in der Neuen Welt zu mehren!

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Neu Amsterdam 1546, März
Endlich ist die Zeit der Rache gekommen! Das große Handelsschiff ankerte heute Morgen in der Bucht und zur Freude aller, die zum Kai gerannt waren, um die rückkehrenden Mannen zu begrüssen, war unser Gesuch beim Statthalter erfolgreich gewesen. Nun, es wurde ja auch durch einen beträchtlichen Teil des Wilden-Schatzes unterstützt. Viele uniformerte Männer entstiegen dem Kahn, ihre Musketen stramm an der Seite haltend. Vorneweg die Trommler bestimmten den Takt der Schritte und zum Schluss führten einige Burschen Pferde den Steg hinunter! Ja, Pferde. Wie es schien, waren es ausgebildete Dragoner, doch wurde diese Annahme enttäuscht. Wie Cook und mir von Hauptmann Geraads am Abend erzählt wurde, handelt es sich nur um Gesinde, welches von Werbern in den ganzen Generalstaaten und sogar im Reich zum Kriegsdienst genötigt worden ist. Sie hätten in Amsterdam nur eine kurze Ausbildung an der Muskete bekommen und Reiten wäre auch nicht ihre Stärke. Doch kamen Wim Cook und ich überein, dass diese Mannen den Wilden trotzdem weit überlegen wären und der Sieg schon errungen würde, hätten wir den Herrgott doch auf unserer Seite.

Neu Amsterdam 1546, September
Neben den Dragonern, welche den langen Weg über den Atlantik angetreten hatten, verweilten im Bauche des Schiffes auch einige ausgebildete Bergleute, welche aus Böhmen, gegen bare Münze, dazu überredet werden konnten, in die Neu Niederlande überzusiedeln. Sie begannen nun Stollen in den Berg nordöstlich der Stadt zu treiben und schon bald werden wir wohl die ersten Erzlieferungen bejubeln können. Ach, aber ich werde dies wohl nicht sehen können, bat mich doch der Weise Wim Cook die Dragoner auf ihrem Marsch zu begleiten und guten Bericht abzuliefern von den Kampfhandlungen. In der nächsten Woche wird es soweit sein, ich werde mit den Soldaten ziehen, und dass auf meine alten Tage. Die Tage welche mir noch hier in Neu Amsterdam zur Verfügung stehen, werde ich wohl mit meiner Familie verbringen, doch denke ich, dass ich auf Gott vertrauen kann und wir alsbald und siegreich zurückkehren werden.

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Tropischer Wald, westlich von Neu Amsterdam 1546, Anfang Oktober
Die grünen Burschen haben ihre Feuertauf wahrlich gut bestanden! Wir haben unseren ersten Kampf gegen die Wilden hinter uns und wir waren siegreich! Aber ich will von Anfang an erzählen. Wir zogen am Tage nach dem letzten Sonntag aus Amsterdam. Die ganze Stadt war zusammengekommen um den Haufen zu verabschieden. Pastor Groser segnete noch uns alle, als letzte Tat. Die neuen Dragoner waren die Temperaturen nicht gewöhnt und ich befürchtete, dass sie sich nicht lange auf den Pferden halten würden, ein paar Taumelten schon, als wir gerade erst an den Feldern der Bauern vorbeikamen, welche jubelnd am Wegesrand standen. Mein Herz tat weh, als ich an meinem Elternhaus vorbeiritt. Vor dem mein Bruder mitsamt seiner Familie stand und mich grüßte. Ich sah stolz in seinen Augen, doch auch eine gewisse Trauer. Dabei werde ich doch hoffentlich nicht kämpfen und mich dankbar im Hintergrund halten. Meine Aufgabe gleicht vielmehr der eines Chronisten. Trotzdem, der Säbel sitzt lose in der Scheide, kampflos würde ich mich nicht den Wilden ergeben!
Wir ritten also gen Westen, wo wir von der Existenz des Dorfes der Wilden wissen, um diese aus unseren Landen zu vertreiben, die nun, wo diese gegen Gott gefrevelt haben, rechtmässig an uns gefallen sind. Mein guter Vater würde dies nicht glauben, denn er sprach immer sehr lobend von den Cherokee und in meiner Kindheit kann ich mich auch noch an einige Abende und Feiern erinnern, an denen diese Wilden teilnahmen und wo Frieden zwischen den Gläubigen und den Heiden herrschte. Diese Zeiten sind vorbei! Endgültig! Ja, der Teufel hat wohl viele Gesichter und machte diese Cherokee wohl zu freundlichen Menschen, nur um seine hässliche Fratze in den letzten Jahren vollends zu offenbaren. Wir ritten etwa eine Woche lang, ohne auch nur einen von unseren Feinden vor die Flinte zu bekommen, doch gestern Morgen meldeten unsere Späher, dass etwa eine Meile vorraus auf einer Lichtung etwa 30 Cherokee Krieger lagern würden. Wir gaben unseren Pferden die Sporen und eilten, denn die Überraschung sollte die Wilden starr vor Angst machen. Tasächlich, sie rechneten nicht mit unserer Ankunft und waren paralysiert von der Gewalt, mit der unsere Pferde aus dem Wald stoben. Keiner von ihnen griff zu den Waffen und stellt sich uns in den Weg. Sie wurden entweder niedergemacht, wo sie standen oder auf der Flucht in den Rücken geschossen. Ich beobachtete dies voller Freude aus dem Wald heraus. Dieses Gesinde hatte die für sie anstrengende Reise gut überstanden. Gut, diese Krieger kämpften nicht, sie liessen sich wie Vieh abschlachten, doch war dies wohl der Richtige Anfang für die ungeübten Recken. Nach etwa einer halben Stunde waren alle Wilden tot, Hauptmann Geraads liess nur zwei fliehen, welche in ihrem Dorf von der schmählichen Niederlage berichten sollten. Dies wird den Cherokee eine erste Lehre sein!

Montesquieu
10.08.05, 16:18
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Das Cherokee Dorf 1547, Anfang Januar
Der erste Große Sieg ist wohl zu vermelden! Das Dorf ist gefallen, die Cherokee enweder auf der Flucht oder tot auf dem Boden liegend! Weihnachten mussten wir zwar noch fernab unserer Familie verbringen, doch wissen wir nun, dass unsere Lieben daheim in Sicherheit leben können, denn die Gefahr durch diese verdammten Heiden ist vorerst gebannt. Im Morgengrauen griffen wir das Dorf von drei Seiten an. Der Wiederstand war diesmal durchaus hart, denn die Cherokee verteidigten ihr Heim und ihre Familien. Ich schloss mich der Gruppe an, welche das Dorf frontal angreifen sollten, während zwei kleinere es jeweils von Ost und West in die Mangel nehmen sollten. Wir kämpften verbissen und die Cherokee hatten niemals das Glück des Sieges auf ihrer Seite. Doch wurde unsere westliche Flanke arg geschwächt. Unsere tapferen Mannen gerieten dort in einen Hinterhalt, welchen einigen Soldaten das Leben kostete und sie vor allem ihrer Pferde beraubte, welche die Wilden auf grausamste niedermachten. Sie mussten sich leider zurückziehen, was den Cherokee aber auch nicht helfen konnte. Wir richteten jeden einzelnen Krieger innerhalb von wenigen Stunden und schon im frühen Nachmittag hielten wir eine kleine Messe zu Ehren Gottes ab. Wir werden nun ein paar Tag rasten und Morgen in Richtung des zweiten Dorfes aufbrechen, was auf unserem Land ist. Die Schätze und die Frauen und Kinder, welche nicht geflohen sind, werden morgen mit den Verletzten nach Neu Amsterdam gebracht und zu guten Christenmenschen erzogen.

Im Regenwald nördlich von Neu Amsterdam 1548, September
Wir jagen die Wilden vor uns her und wenn die alten Angaben unserer Entdecker stimmen müssten wir in ein paar Wochen das Dorf erreicht haben. Aus Fort Orange ereilt uns derweil schlimme Nachricht. Wieder sind Felle geklaut worden!

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Im Regenwald 1549, Mai
Einige harte Kämpfe liegen hinter uns und haben unseren Weg zum Dorf verlangsamt. Die Männer kämpften tapfer und sie als Gesinde zu bezeichnen liegt mir nun fern! Doch haben wir auch einige Tote und Verletzte zu beklagen, sowie einige Verluste unter unseren Pferden. Auch ich bin von einem Pfeil in den linken Arm getroffen worden. Gott sei Dank war es keiner der vergifteten, mit dem die Wilden sehr gerne auf uns schiessen und die manchem tapfern Mann einen erbämlichen Tod gebracht haben. Ich hasse es auch in diesem Wald zu kämpfen. Man weiß nie wo der Feind lauert. Mittlerweile sind die Cherokee nicht mehr so leicht eingeschüchter von unseren Muskten und den Pferden wie am Anfang. Aber wir lernen auch von Tag zu Tag unds dieser unwirtlichen Umgebung anzupassen.

Im Regenwald 1549, November
Endlich frische Truppen aus Neu Amsterdam sind eingetroffen. Dies wurde auch Zeit, denn nach den Berichten der Späher liegt das Dorf nur noch einen Tagesmarsch entfernt!

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Im Regenwald 1550, Januar
Ich danke Gott, dass ich noch lebe und wieder die Kraft habe in dieses Buch zu schreiben! Unser Angriff auf das Dorf, welches an einem Bachlauf lag, lief gut und wir haben die Heiden vertrieben. Gegen unsere geballte Übermacht konnten sich die Wilden nicht zur Wehr setzen. Wir haben nur einen Toten zu beklagen. Mich traf, als alles schon gewonnen schien, ein Pfeil in die Seite, abgeschossen durch einen verzweifelten Cherokee, welcher kurz darauf, tödlich durch den Schuss einer Muskete getroffen, zu Boden ging. Doch ich fiel aus dem Sattel und dämmerte weg. Die nächsten Wochen liegen hinter einem trüben Schleier. Geplagt von Fieber wurde ich auf einer Bare durch den Dschungel gezogen. Wie ich nun, wo ich wieder unter den wachen Geistern weile erfahren habe, befinden wir uns auf dem Weg nach Fort Orange, die liegt wohl näher, als Neu Amsterdam. Außerdem ist das letzte Cherokeedorf in unserem Einflussbereich dort angesiedelt. Wir versuchen den Mannen aus Fort Orange so schnell als möglich zu helfen. Gott, sie haben schon so lange ausgehalten!

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Fort Orange 1550, Juni
Nun liege ich in einem weichen Bette und lass es mir gut gehen. Fort Orange ist fürwahr ein kleines Dorf, nicht vergleichbar mit dem schönen Neu Amsterdam, aber die Menschen sind durch die lange Zeit der Indianerangriffe zäh geworden. Es ist ein ehrlicher Menschenschlag hier oben und ich wurde mit offenen Armen durch den Bürgermeiser empfangen. Ich kam natürlich nicht drum herum , an verschiedenen Abenden von unserer abenteuerlichen Expedition in die Wälder zu erzählen und von unseren Kämpfen gegen die Heiden. Im Gegenzug wurde mir bei einem guten Bier von der Verteidigung des Forts berichtete. Diese verdammten Wilden sind einen Monat vor meiner Ankunft wahrlich in das Rathaus eingedrungen und haben die gesamte Dorfkasse gestohlen. Ich versicherte den guten Menschen, dass sie diesen bald zurückerhalten werden, wenn die guten Soldaten mit dem dritten Dorf fertig sind.

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Fort Orange 1552, Mai
Mein zweites Jahr in Fort Orange bricht bald an, doch ich werde bald die Möglichkeit haben nach Neu Amsterdam zurückzukehren, denn es erreichte mich frohe Kunde! Das dritte Dorf ist schlussendlich gefallen und die Neu Niederlande sind frei von den verdammten Heiden! Was für eine Freude! Ich werde das nächste Handelsschiff nach Süden nehmen, denn es dürstet mich danach endlich meine Frau und meine beiden Kinder wiederzusehen! Hier, in Fort Orange, wurde ich zwar gut behandelt und ich konnte ihnen durch meine Erfahrung in der Verwaltung einer Stadt hilfreich zur Seite stehen, doch will ich wieder gerne in meine Heimat zurück!
Während wir scheinbar Glück mit den Heiden haben, erreicht uns immer wieder Kunde von unseren Französischen Brüdern, welche auch Fuss in der neuen Welt gefasst haben, welche wir aber noch nicht angetroffen haben. Sie liegen in Krieg mit den Arawak Wilden, welche auch Dörfer nördlich von Fort Orange haben, die sich aber noch ruhig verhalten. Es sieht schlecht aus für die Franzosen, eine Kolonie nach der anderen fällt den Arawak zu opfer!

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Neu Amsterdam 1552, September
Zurückgekehrt! Endlich zurück! Der Empfang in meiner Heimatstadt war wohl das schönste, was ich je in meinem Leben erlebt habe! Sechs lange Jahre war ich nun von meinen Liebsten getrennt und ich war erstaunt, wie gross mein Sohn geworden ist, ein kleiner Herr von 15 Lenzen! Im Rat war der Jubel groß, als die erste Sitzung mit mir stattfand und der einzige Tagesordnungspunkt war mein Vortrag über den Cherokeekrieg. Negatives gibt es nicht zu berichten, nur dieser verdammte Statthalter hat die Steuern für unsere Produkte hochgesetzt. 5% müssen wir nun an die Generalstaaten zahlen, wenn wir Handeln!

Neu Amsterdam 1554, Februar
Nun sind auch die letzten der Dragoner wieder in Neu Amsterdam unter dem Jubeln aller Bürger zurückgekehrt. Sie sollten noch einmal die Wälder durchstreifen, auf der Suche nach letzten versprengten Cherokee. Ein Trupp, dem die Pferde während des Kampfes abhanden gekommen waren, verteidigt nun oben im Norden Fort Orange. Nun hoffen wir, dass eine lange Zeit des Friedens für die Neu Niderlande angebrochen sind!

Neu Amsterdam 1555, April
Wir heuerten gegen ein Handgeld ein alte und ehrwürdige Familie an, ihr Glück in Neu Amsterdam zu versuchen. Sie waren in den Generalstaaten dafür bekannt, den besten Schnaps zu brennen und bringen einigen Ehrgeiz mit, dies nun auch hier zu bewerkstelligen. Ich freue mich schon sehr auf das erste Ergebnis und die Verköstigung!

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Montesquieu
11.08.05, 16:23
Der nächste Teil, frisch aus meiner Feder, doch noch ohne Bebilderung, denn wieder wurde der Text an meinem "Arbeits"-Rechner erstellt. Diese werde ich Morgen nachliefern!

Diesmal geschieht nichts weltbewegendes, ist es nach den Kriegen doch recht friedlich geworden, aber lest selbst:

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Teil 5: Politischer Aufstieg

Neu Amsterdam 1557, Juni
Endlich ist Ruhe eingekehrt in unsere schöne Stadt. Nach den Jahren im Feld kommt mir die Verwaltungsarbeit, wie ein Segen vor. Auf meine alten Tage hätte ich diese Unternehmung einen jüngeren überlassen sollen, doch nötigten mich meine Neugier und eine zeitweilige Abneigung gegen jedwede Papierpolitik zu einem Aufbruch. Der Krieg endete zu unserer vollsten Zufriedenheit und die Generalstaaten beließen 50% der Beute bei den Kolonien, welche wir direkt in einen verstärkten Aufbau investierten.
Doch scheinen unsere spanischen Brüder, die den südlichen Teil dieser großen Insel, welche wir Neu Niederlande getauft hatten, noch immer in Kämpfen mit den Cherokee verwickelt zu sein. Wir erhielten Nachricht, durch einen Händler, welcher berichtete, dass ein weiteres Dorf den spanischen Truppen zu Opfer gefallen ist. Wie es scheint, sind die Wilden noch nicht hinreichend geschwächt, aber ich bin mir sicher, dass Neu Amsterdam in Sicherheit ist.

Neu Amsterdam 1557, September
Lobet und preiset den Herrn, den ihm ist nun ein würdiges Haus gebaut worden. Endlich, nach vielen Jahren Bauzeit konnten wir eine Messe feiern. Gut, diese war noch katholisch, doch neigen hier in Neu Amsterdam viele dazu eine reformistische Strömung anzunehmen, wie es die Mehrheit der Generalstaaten schon getan hat, außer dem Bereich aus dem meine Familie stammte, nämlich Limburg. Wir werden dies wohl in den nächsten Monaten beraten, vor Weihnachten wird eine Entscheidung wohl gefallen sein. Da in den Kolonien nie eine besondere Nähe zu Rom bestand, wird dies wohl zu Gunsten der Reformer ausgehen.

Neu Amsterdam 1557, November
Unsere Warenlager quellen über! Schon wieder musste eine Ladung Erz einfach auf dem Hof abgeladen werden. So kann es nicht weitergehen, also beschloss der Rat eine Vergrößerung der bestehenden Lager.

Neu Amsterdam 1558, Januar
Unsere Freunde in Fort Orange bekommen nun endlich Hilfe von uns. Wir liefern überschüssiges Holz an sie, welches sie wirklich nötig haben. Es mangelt ihnen an so gut wie Allem. Erstmal müssen sie ihre Nahrungsgrundlage sicher und ein paar Boote bauen um dem Meer seine Fischreichtümer zu entlocken.

Neu Amsterdam 1558, März
Ich weiß nicht, ob ich trauern oder jubilieren soll. Mein langjähriger Freund und Vorgesetzter Wim Cook ist nach einer kurzen, aber heftigen Krankheit gestorben. Seine Atemwege machten ihm am Ende das Leben zur Hölle. Aufgrund der Vakanz seines Postens als Vorsteher des kolonialen Rates wurde die Wahl seines Nachfolgers schnell durchgeführt. Ich wurde als sein Nachfolger bestimmt und bekleide nun 54 jährig den höchsten Posten in der neuen Welt. Sicher, dies ist eine große Ehre für mich und meine Familie, doch stehen mir immer noch beinahe Tränen in den Augen, wenn ich Wims altes Bureau betrete, von dem ich nun die Geschicke dieser Stadt und Fort Orange leiten werde. Auf dem Schreibtisch liegt noch ein gestern eingetroffenes Glückwunschschreiben meines Freundes des Bürgermeisters von Fort Orange. Von allen Seiten gratulieren mir die Leute und nun wird der Name der Familie van Wyck für alle Zeiten in die Annalen von Neu Amsterdam eingeschrieben, doch fühle ich mich, als ob ich irgendein Amt bekleiden würde, was mir nicht rechtmässig zusteht. Trotz allem werde ich meine Aufgabe so gut es geht erfüllen. Es gilt nun Neu Amsterdam unter die religiöse Konfession des von den Katholiken verpönten Protestantismus zu stellen. Aber nur ein paar Familien weigern sich zu konvertieren, sogar der Pastor hat mit Freude zugestimmt und wir meiner Meinung nach in Bälde heiraten.

Neu Amsterdam 1559, Juli
War mein vertrauen in die Vernunft doch zu hoch? Habe ich in Gedenken an meinen Vater sie doch höher eingeschätzt, als dieses Pack es wirklich verdient. Die Cherokee haben erneut in einer wahnwitzigen Aktion geplant die bäuerlichen Gebiete von Neu Amsterdam anzugreifen. Sie verwüsteten ein paar Felder und steckten zwei Bauernhöfe in Brand, bevor die Krieger tot am Boden blieben, niedergestreckt von den ausrückenden Dragoner. Der Rat und ich waren der Meinung, die letzte Strafaktion hätte ausgereicht, aber jetzt ist es mir klar, dass diese verrückten Cherokee wohl bis zum letzten Mann kämpfen werden. Ich beschloss mit der Zustimmung des Rates, dass sich die Dragoner auf den Weg zu den letzten Dörfern der Cherokee machen sollten. Sie werden den Tag noch verfluchen, wo sie den Frieden wieder brachen.

Neu Amsterdam 1559, August
Nahrungsmangel und ein Defizit in der Verwaltung machten es notwendig über eine neue Kolonie nachzudenken. Im Norden genau auf der Hälfte der Strecke zwischen Neu Amsterdam und Fort Orange liegt ein Fleckchen Erde, was wie geschaffen für eine solche ist. Unsere Prospektoren, welche noch durch Wim Cook in dieses Gebiet entsandt worden sind, um die dortigen Berge, nach dem Cherokeekrieg, auf Bodenschätze zu untersuchen, melden ungeheure Erz-Vorkommen. Dies lassen wir uns natürlich nicht entgehen und schon ist auch ein Treck Siedler bereit, welcher Morgen Neu Amsterdam in Richtung Norden verlassen wird.

Neu Amsterdam 1560, März
Aus Europa trafen heute ein paar friesische Fischer ein, welche ihr Handwerk besser verstehen, als die Konvertiten. Diese werde ich wohl aus Neu Amsterdam in die neu gegründete Kolonie entsenden, damit sie dort durch ihre Jagdfähigkeiten den Siedler immer genug Essen liefern.

Neu Amsterdam 1560, August
Die Siedler sind eingetroffen und beginnen nun ihre Häuser zu errichten. Sie haben ihre Siedlung Fort Nassau genannt und werden den Bergbau wohl bald beginnen.

Neu Amsterdam 1560, Dezember
Kurz vor Weihnachten gibt es zwei erfreuliche Meldungen. Wie mir ein Reiter gestern mitteilte, verläuft die Strafaktion gegen die Cherokee wunderbar. Die Soldaten kämpfen nun wunderbar und zeigen ein Können, welches sich nicht hinter den regulären Soldaten des Statthalters verstecken braucht. Außerdem geht mein verehrter Sohn Klaas Johann nun bei meinem ersten Sekretär in die Lehre. Er lernt schnell und wird den Neu Niederlanden wohl in Zukunft gut dienen.

Amsterdam 1562, April
Diese Jahre der Ruhe tun mir alten Mann wohl und auch von unseren Truppen ist nur erfreuliches zu vermelden. Sie haben ein Dorf der Cherokee erobert und ziehen nun gegen das nächste. Dieser Krieg wird nun bald ein Ende haben.

Neu Amsterdam 1564, Februar
Den 60. Geburtstag zu begehen macht nachdenklich, doch bietet sich mir nicht die Zeit in Trübsal zu verfallen, denn meine Familie und Freunde bereiteten mir mit einer Feier eine grosse Freude. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt, gelacht und dem guten Rum zugesprochen.

Neu Amsterdam 1564, April
Die friesischen Fischer schicken sich an, ein paar Neuankömmlinge aus Europa in ihrer Kunst auszubilden, denn sie verstehen es nicht, irgendeinen Beruf richtig auszüben. Ich freue mich schon über mehr Fisch, als wir verdrücken können.

Neu Amsterdam 1565, Mai
Fort Nassau wächst und gedeiht ziemlich schnell und stetig treffen neue Familien aus Europa dort ein, die in der neu errichteten Kolonie ihr Glück versuchen wollen, während unsere katholischen Nachbarn im Süden vermehrt Probleme mit den Eingeborenen haben, was sie von einer vernünftigen Siedlungspolitik abhält, doch brennen sie wieder ein Dorf der Cherokee nieder, militärisch scheinen sie deswegen ein ernstzunehmender Gegner zu werden, doch ist die Macht der Niederlande in diesem Teil der Welt noch ungebrochen.

Neu Amsterdam 1568, Juni
Die Siedler haben mittlerweile das Fischerhandwerk gut gelernt und sind eine echte Bereicherung Neu Amsterdams.

Neu Amsterdam 1568, August
In Europa finden die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten kein Ende. Neue Schreiner und Tischler aus Bayern, welche den protestantischen Glauben angenommen haben sind in den Neu Niederlanden eingetroffen und werden ihr Glück in Fort Orange versuchen.

Neu Amsterdam 1570, Juli
Endlich, es ist soweit. Unsere Lagerhallen sind erweitert worden und bieten nun wahrlich genug Platz für Waren aller Art. Wir schicken uns nun an ein paar vernünftige Ställe zu errichten, erreichen wir bei den Pferden doch keine vernünftige Züchtung.

Neu Amsterdam 1571, Oktober
Eine besorgnis erregende Neuigkeit erreichte micht heute Morgen. Ein Trapper welcher in den umliegenden Waldgebieten nach Fellen jagd, kehrte letzte Woche zurück und berichtete von Wilden, Arawaks wahrscheinlich, welche auf Pferden ritten und Musketen bei sich führten. Ist es diesen gelungen in die Lager der Franzosen einzudringen und bei ihrem schändlichen Treiben Waffen und Pferde zu stehlen. Beunruhigend fürwahr und wir werden wahrscheinlich unsere Truppen verstärken, denn mit den Wilden bleibt nicht zu spassen.

Neu Amsterdam 1572, Januar
Zum neuen Jahr direkt eine schlechte Nachricht und eine gar unfassbar noch dazu. Der neue Statthalter hat in seiner ersten Amtshandlung die Steuern, welche wir auf unsere Waren zahlen müssen erhöht, zwar nur um 1%, aber wo wird dies noch alles hinführen!

Neu Amsterdam 1573, November
Die Strafexpedition ist geglückt! Unsere Helden haben die Hauptstadt der Cherokees angegriffen und dem Erdboden gleichgemacht! Dies war ihnen endgültig eine Lehre und wir nahmen den Großen Häuptling der Cherokee gleich als Geisel, was sie endgültig davon abhalten wird, unsere Städte und Kolonien noch einmal anzugreifen. Als Reperation wurden auch jegliche edlen Metalle, welche sich in der Stadt befanden, eingesammelt und mit den siegreichen Soldaten in Richtung Neu Amsterdam geschickt. Ein großer Tag, ich werde ein Fest ausrufen, zu dem jeder Neu Amsterdamer eingeladen ist
Neu Amsterdam 1574, Februar
Hiermit gebe ich meinen Rücktritt vom Amte des Vorsitzenden des kolonialen Rates zu Buche. Ich, Maximilian van Wyck, diente den Kolonien und den Generalstaaten nun fast mein ganzes Leben lang und habe mir noch ein paar Jahre der Ruhe verdient. Dieses Buch in dem mein Vater bis zu seinem Tode schrieb, werde ich nun an meinen Sohn weitergeben, denn dieser wird weiter in der Verwaltung arbeiten und so die Geschicke dieses unseres Landes besser überblicken können. Er ist jung und strotzt nur so vor Ehrgeiz und Tatendrang und wird die Familie van Wyck sicher nicht entäuschen.
Meine letzte Amtshandlung war es ein paar Berichte abzunicken. Erfreulich war, dass die Menschen in Fort Orange nun anscheinend endlich die Möglichkeit haben Fisch zu essen und dass nach all den Jahren. Nun, nachdem alle Berichte abgezeichnet wurden, gibt es nichts mehr für mich zu tun und ich werde mich in mein Häuschen zurückziehen und mit meiner Frau zusammen den Lebensabend genießen.

Lord Protector
21.08.05, 15:12
Ausgezeichneter AAR!, schade das ich ihn erst so spät endeckt habe. :top: Ich persönlich kenne Colonialisation leider nicht, bzw. habe es selbst noch nicht Gespielt.

Wird es weitergehen? :rolleyes:

Montesquieu
22.08.05, 09:09
Ausgezeichneter AAR!, schade das ich ihn erst so spät endeckt habe. :top: Ich persönlich kenne Colonialisation leider nicht, bzw. habe es selbst noch nicht Gespielt.

Wird es weitergehen? :rolleyes:

Sicher wird er weitergehen, doch fehlte mir letzte Woche die Zeit!

Enkidu
13.09.05, 11:49
Ein feiner AAR, wirklich :)

Da vermiss ich doch wirklich das alte Spielchen, hab viel Freude beim Colonisieren gehabt :)

Wo aus Stolberg kommste her? Atsch? Donnerberg (ja, lacht nicht, das heißt wirklich so).

Meine Familie hatte mal in Stolberg ne Textilbutike (so spricht mans hier aus) - alter Burtscheider Adel *g*

Was studierste in Bonn?

Montesquieu
13.09.05, 14:34
Komme aus Münsterbusch/Büsbach, genauer von der Liester.

Welche Boutique hatten sie denn? Im schönen Steinweg, wo alle Pletie gemacht haben? Studiere gerade in bon PoWi, Neuere Geschichte und Philosophie...

PS: Aix La Chapelle bitte! nicht de!! :D

Vargr
13.09.05, 15:24
Unsereins arbeite gerade in Aachen. Ist ne schöne Stadt :-)

Enkidu
14.09.05, 12:10
Ui, Geschichte? Da fang ich im SS 06 mit an... ich weiß nur noch nicht, ob ich mich in Aachen einschreiben soll, oder mich woanders umsehe...

Und du Olli, wo arbeitest du in Oche?

Headhunter
21.11.05, 19:24
Lang lebe Colonization!!:top:
Geht´s noch mal weiter oder ist das Spiel schon aus??